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Editorial
LIEBE LESERINNEN,
LIEBE LESER,
Die tägliche Mundhygiene wird zur Tortur, die professionelle Zahnreinigung zur Qual: Fast 30 Prozent der Bevölkerung leiden unter schmerzempfindlichen Zähnen. Die meisten wissen nicht, was
sie dagegen unternehmen sollen. Und wie diagnostiziert man DHS? Wie erreicht man die Patienten? Nimmt das Problem im Alter zu oder ab? Antworten liefert der aktuelle Expertenzirkel „Dentinhypersensibilität: Was tun?“ Fakt ist: Das Thema braucht mehr Publicity. Denn kaum ein
Betroffener weiß, dass sich seine Misere recht unkompliziert lösen lässt (ab Seite 18).
Enorme öffentliche Aufmerksamkeit genießen die Urteile der Stiftung Warentest und der
Zeitschrift Öko-Test. Unter die Lupe genommen werden regelmäßig auch Dentalprodukte wie
Zahnpasten, -bürsten, -seide und Wurzelkanalsealer. Manche Hersteller jubeln angesichts der
Ergebnisse, andere werden nervös. Aber wie kommt es zu den oftmals sehr divergierenden Ergebnissen? Unter dem Titel „Prüfmethoden mangelhaft?“ haben wir recherchiert (ab Seite 12).
Für Publicity sorgte auch die Eröffnung der endodontischen Spezialpraxis ENDOPUR in
Frankfurt am Main. Sechs Endodontologen haben ihren Traum verwirklicht und betreiben „im
Spezialistenteam“ neben ihrem „normalen“ Praxisalltag eine endodontologische Spezialpraxis auf
höchstem Niveau. Das Praxiskonzept scheint ein voller Erfolg zu sein (ab Seite 30).
Obwohl für viele Praxen überlebensrelevant, genießen Abrechnungsthemen derzeit viel zu
wenig Beachtung unter den Kollegen. Zu Unrecht: Das Beratungsforum für Gebührenordnungsfragen hat insgesamt 15 neue Beschlüsse zur Auslegung von GOZ-Positionen veröffentlicht. Wir
stellen diese vor und sagen, was das für Ihre Praxis bedeutet (ab Seite 66).
Der (vorgezogene) infotag dental-fachhandel ost (id ost) in Berlin war ein voller Erfolg (Seiten 56, 57), nun geht es weiter: Der gesamte Herbst ist dental: In Düsseldorf, Leipzig und Stuttgart starten die Fachmessen (Vorschau auf den Seiten 58,59).
PS: Das aktuelle Klassifikationssystem für parodontale Erkrankungen zeigt in der klinischen
Anwendung erhebliche Lücken. Dr. Moritz Kebschull, Universität Bonn, erforscht die genetische
Differenzierbarkeit chronischer und aggressiver Parodontitis.
Das Video dazu sehen Sie auf www.dentalmagazin.de. Es werden die aktuellen Ergebnisse
seiner Studien detailliert vorgestellt.
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PARODONTITIS
NEUE KLASSIFIKATION
Das aktuelle Klassifikationssystem für parodontale Erkrankungen zeigt in der klinischen Anwendung erhebliche
Lücken. Dr. Moritz Kebschull, Universität Bonn, erforscht die genetische Differenzierbarkeit von chronischer und
aggressiver Parodontitis. Er stellt im Dental Online College die aktuellen Ergebnisse seiner Studien vor.
D
INPUT AUS DER ONKOLOGIE
Aber wie soll man zu einer besseren, biologisch sinnvollen Einteilung der Parodontitis gelangen? Dabei helfen Erkenntnisse aus
der Onkologie. Die Aggressivität des Wachstums sowie die Therapieresistenz einiger Tumorformen mit sonst sehr ähnlichem
klinischem und histologischem Erscheinungsbild können nämlich
aufgrund unterschiedlicher charakteristischer Muster der Transkriptomprofile der Krebszellen vorhergesagt werden. Aber würde eine solche Klassifikation in Untergruppen mit verschiedenen
klinischen Charakteristika auch bei Zahnfleischerkrankungen
funktionieren? Zur Überprüfung dieser Hypothese untersuchten
die Wissenschaftler die genomweiten Transkriptomprofile von
insgesamt 240 Biopsien parodontal erkrankter Gingiva von 120
nicht-rauchenden, systemisch gesunden Patienten mit chronischer oder aggressiver Parodontitis im Alter von 11 bis 76 Jahren.
Sie stellten die Präsenz von zwei Gruppen von Parodontitispatienten mit charakteristischen genomischen Profilen fest. Bei8 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Die Wissenschaftler konnten durch die gleichzeitige Messung der Aktivität vieler tausender
Gene in parodontal erkrankten Gingivabiopsien
zwei charakteristische Gruppen („Cluster“) von
Patienten identifizieren. Die zweite Gruppe,
unter dem roten Balken, zeigte neben den hier
dargestellten deutlichen molekularen Unterschieden auch starke Unterschiede im klinischen Phänotyp. Der unschätzbare Vorteil einer
solchen „molekularen“ Klassifikation von Parodontalerkrankungen im klinischen Alltag wäre
eine frühere und sichere Diagnose der Erkrankung. Diese könnte somit gezielter und frühzeitiger therapiert werden, um irreversible Schäden am Parodont möglichst zu vermeiden.
de Gruppen zeigten allerdings keine
Übereinstimmung mit der herkömmlichen Klassifikation in chronische und
aggressive Parodontitis. Auf der anderen Seite zeigten die beiden neuidentifizierten Gruppen von
Patienten ausgeprägte Unterschiede sowohl in der klinischen
Präsentation als auch in der Besiedlung der Zahnfleischtaschen
mit spezifischen Parodontalpathogenen und den Serumantikörpern gegen diese Bakterien. Die Gruppe, die durch einen erhöhten Schweregrad und eine größere Ausdehnung der Parodontitis
sowie eine ausgeprägtere Infektion mit bekannten parodontalen
Bakterien gekennzeichnet war, zeigte einen deutlich höheren
Anteil an männlichen Patienten. Diese Beobachtung passt zu der
heute als etabliert geltenden Feststellung von im Mittel schwererer Parodontitis bei Männern als bei Frauen. „Unsere Daten zeigen, dass eine Klassifikation auf der Basis genomischer Profile der
betroffenen Gewebe sowohl biologisch als auch klinisch unterschiedliche Gruppen identifizieren kann“, fasst Kebschull die
Ergebnisse zusammen. Die molekulare Klassifikation, da ist er
sich sicher, könnte zu einer verbesserten Diagnose und Therapie
beitragen.
Kebschull
er Bonner Parodontologe Dr.
Moritz Kebschull hat zusammen
mit Kollegen der Arbeitsgruppe von
Prof. Dr. Panos Papapanou an der
Columbia University, New York, eine
neue Klassifikation von schweren parodontalen Erkrankungen auf der Basis
genomischer Profile entwickelt. Bislang
wurden parodontale Erkrankungen nach
den klinischen Kriterien der 1999 eingeführten Klassifikation in zwei Hauptgruppen aufgeteilt, in die chronische
und die aggressive Parodontitis. Aggressive Parodontitis kennzeichnet ein
Krankheitsbild, das von rapidem Verlust
von zahntragenden Geweben gekennzeichnet ist und für den behandelnden
Zahnmediziner eine besondere Herausforderung darstellt. Allerdings sind die Kriterien, welche Zahnfleischerkrankungen als
aggressiv einzustufen sind und welche nicht, sehr unscharf. „Im klinischen Bild gibt es zwischen den beiden Hauptformen der Parodontitis deutliche Überschneidungen. Wir können leider aber erst
dann eine aggressive Parodontitis diagnostizieren, wenn bei dem
Patienten bereits ein erheblicher irreversibler Schaden eingetreten
ist“, bringt Kebschull das Dilemma auf den Punkt.
Im Video „Molekulare Klassifikation parodontaler Erkrankungen“
stellt Dr. Moritz Kebschull die aktuellen Ergebnisse seiner Studien
detailliert vor und liefert einen Ausblick auf die Zukunft der Parodontitisdiagnostik. Das Dental Online College-Video steht auch auf
dentalmagazin.de, Rubrik Praxiszahnmedizin.
Kebschull, M., R. T. Demmer, B. Grun, P. Guarnieri, P. Pavlidis and P. N. Papapanou
(2014). „Gingival tissue transcriptomes identify distinct periodontitis phenotypes.“ J
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Verbrauchertests
PRÜFMETHODEN
MANGELHAFT?
Verreißt die Stiftung Warentest eine Zahnpasta, wird der Hersteller nervös. Vergibt die Zeitschrift Öko-Test ein
Ungenügend für Wurzelkanalsealer, fragt man sich: warum? Richtig verwirrend wird es, wenn die Testorganisationen
ein und dasselbe Produkt mit Befriedigend und Mangelhaft benoten. Stimmen die Prüfmethoden? Wie bewerten
Zahnmediziner und Hersteller diese Prüfverfahren? Was sagen die verantwortlichen Redaktionen der Tester?
Das DENTAL MAGAZIN hat nachgefragt. | JULIA ROMMELFANGER
Q
ualitätsurteil: sehr gut – das sehen
Verbraucher sofort, wenn sie die
Dentalux Complex 3 Mint Fresh beim
Discounter Lidl in die Hand nehmen. Mit
hauchdünnem Vorsprung, einer Zehntelnote, ging die Zahncreme, die nur
39 Cent pro Tube kostet, als Sieger aus
dem Zahnpastatest der Stiftung Warentest im März 2013 hervor. Fünf Produkte
schnitten mit Sehr Gut, zwölf mit Gut
und drei mit Mangelhaft ab. In den Augen
der Verbraucher haben diese Noten der
teils mit Steuermitteln finanzierten Verbraucherorganisation starkes Gewicht.
Doch wie genau testen die Stiftung
Warentest und der Frankfurter Verlag
Öko-Test Dentalprodukte, und wie relevant sind ihre Urteile für zahnmedizinische Experten?
„Technische Prüfungen, Handhabung
und Reinigungsleistung – die Prüfprogramme bei elektrischen Zahnbürsten
sind umfangreich“, erklärt Dr. Birgit
Luther, Projektleiterin im Bereich Ernährung, Kosmetik und Gesundheit bei der
Stiftung Warentest. Sie koordiniert unter
anderem die Untersuchungsvorhaben zu
elektrischen Zahnbürsten und beauftragt
Prüfinstitute zur Evaluation ihrer Eigenschaften. „Die Produkte werden meist
12 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
nach Marktbedeutung ausgewählt“,
erklärt sie. „Oral-B beispielsweise kaufen
die Kunden häufig – daher kommen wir
an der Marke nicht vorbei.“ Zahnmediziner wirken mit im Prüfprozess, etwa bei
der Einschätzung der klinischen Relevanz
bestimmter Kriterien. Auch in dem Fachgremium, das den Entwurf der Prüfprogramme zu Dentalprodukten diskutiert
und Änderungen vorschlägt, seien neben
Verbrauchern und Herstellern Zahnmediziner vertreten, betont Dr. Ursula Loggen, Wissenschaftliche Leiterin des
Bereichs bei der Stiftung Warentest.
SCHULNOTEN FÜR ZAHNBÜRSTEN SINNVOLL?
Zahnmediziner sind geteilter Meinung
darüber, ob die Beurteilungskriterien der
Tester Hand und Fuß haben: „In meinen
Augen liefert die Stiftung Warentest solide Daten und gibt sich Mühe bei den
Tests“, sagt Prof. Dr. Elmar Hellwig von
der Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Uniklinik Freiburg. Anderer Ansicht ist Prof. Dr. Michael Noack
vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Uniklinik Köln: „Die
Beurteilung eines Produkts ist komplexer
als die Schulnoten Eins, Zwei und Drei“,
kritisiert er. Komplizierte Produkte könne
man nicht mit einer einzigen Note darstellen. „Die Nutzerfreundlichkeit einer
elektrischen Zahnbürste zu testen ist o.k.,
doch die Wirksamkeit ist für Verbraucher
so nicht darstellbar.“ Das könne nur durch
wissenschaftliche Studien erfolgen, die
eindeutige
Ergebnisse
hinsichtlich
Plaque-Kontrolle und Gingivitis-Protektion aufwiesen. „Das Problem ist: Wenn
ein Mindeststandard erreicht ist, sind die
Unterschiede zwischen den Modellen so
gering, dass nur die richtige Putztechnik
entscheidet.“ Noack geht in seiner Kritik
noch weiter und bezeichnet die Stiftung
Warentest als „den ADAC unter den Verbraucherorganisationen. Esichnet sich ein
ähnlicher Kollaps ab wie beim ADAC als
ehemals unantastbare Bastion.“
In der Tat wird die Kritik an den
negativen Urteilen von Deutschlands
bekanntestem Tester immer lauter: Hersteller von Holzspielzeug und quadratischer Schokolade echauffierten sich
über mangelhafte Bewertungen, und
sogar Ex-Gesundheitsminister Daniel
Bahr bezeichnete die Methoden der Stiftung Warentest in einem Interview in
Zusammenhang mit seinem „PflegeBahr“ im April 2013 als „unsachlich und
Stiftung Warentest, Öko-Test, fotolia
gängige Produkte und strebt eine große
Marktabdeckung an“, betont Öko-TestRedakteur Dr. Jürgen Steinert gegenüber
dem DENTAL MAGAZIN.
Privat
unseriös“. Ungebrochen ist dagegen die
Marktmacht der staatlichen Stiftung.
„Unser Ziel ist die Aufklärung der Verbraucher“, sagt Luther. „Wir wollen ihnen
die Grundlage für eine fundierte Kaufentscheidung liefern.“ Noack kontert:
„Ihre Kaufentscheidungen sollten Verbraucher von solchen Ergebnissen unabhängig machen.“ Die Stiftung refinanziere sich durch die Test-Label an den Produkten, und der Verbraucherschutz
stehe hinter ökonomischen Interessen
zurück, mahnt er.
Auch die Zeitschrift Öko-Test hat
schon mehrmals Dentalprodukte, etwa
elektrische Zahnbürsten für Kinder oder
Sensitiv-Zahnpasten, untersucht und
bewertet. Der Hauptunterschied bei den
Zahnbürstentests: „Die Stiftung Warentest überprüft die Wirksamkeit, Öko-Test
tut das nicht“, erklärt Hellwig. „Daher
müssen Verbraucher bei der Einordnung
eines Testurteils genau schauen, was
eigentlich bewertet wurde.“
Bei Öko-Test bilden Umweltverträglichkeit, Inhaltsstoffe und Handhabung
die Eckpfeiler für die Beurteilung, die ausschließlich in ganzen Noten von Sehr Gut
bis Ungenügend erfolgt. „Unsere Einkaufsabteilung achtet bei der Auswahl auf
In meinen Augen
liefert die Stiftung
Warentest solide
Daten und gibt
sich Mühe bei
den Tests.
Prof. Elmar Hellwig
GLEICHE ZAHNPASTA –
ANDERES URTEIL
Einig sind sich Öko-Test, Stiftung Warentest und zahnmedizinische Experten
darüber, dass eine Zahncreme ohne Fluorid mit Mangelhaft oder sogar Ungenügend (Öko-Test) bewertet werden sollte.
„In klinischen Studien hat sich bisher nur
Fluorid als kariesprotektiv erwiesen“,
erklärt Hellwig. Die Wirkungsweise aller
weiteren Inhaltsstoffe, etwa Kaliumverbindungen, Strontiumsalze, Aminfluorid
oder Hydroxylapatit, die zur Verringerung
der Schmerzempfindlichkeit bei freiliegenden Zahnhälsen in diversen SensitivZahncremes eingesetzt werden, sei nicht
eindeutig in klinischen Studien nachgewiesen worden, so das einhellige Fazit
von Testern und Wissenschaftlern.
Daraufhin bewertete die Stiftung Warentest im November 2013 acht von 19 Sensitiv-Zahncremes mit Gut, sieben mit
Befriedigend und vier mit Mangelhaft.
Öko-Test verteilte beim Sensitiv-Zahncreme-Test im Juni 2013 sogar siebenmal
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 13
die Note Ungenügend, teilweise aufgrund
von bedenklichen Inhaltsstoffen wie dem
aggressiven Tensid Natriumlaurylsulfat
oder Polyethylenglycol (PEG). Auffällig:
Einzelne Produkte schnitten unterschiedlich gut in den beiden Tests ab; Colgate
Total Sensitiv sowie Oral-B Sensitive
erreichten bei der Stiftung Warentest ein
Befriedigend, wurden jedoch von ÖkoTest mit Ungenügend bewertet.
„Alle Aspekte bei Zahncremes, die
zahnmedizinische Relevanz haben, wie
Abrieb oder Inhaltsstoffe, werden von
Zahnmedizinern begutachtet“, betont
Loggen von der Stiftung Warentest. Das
gelte auch für Werbeaussagen und Deklarationen. Noack stören bei den Bewertungen der Stiftung Warentest vor allem die
Nuancen, die über Sehr Gut, Gut oder
Befriedigend entscheiden: „Alle Pasten
mit einer adäquaten Fluoridkonzentration
sind o.k. Und die, die den Verbrauchern
am besten schmeckt, erzielt die beste
Wirkung.“
In das Urteil der Stiftung Warentest
flossen neben der Kariesprophylaxe
(50 Prozent) ein Test zur Entfernung von
Verfärbungen (25 Prozent), eine mikrobiologische Untersuchung zum Keimgehalt (5 Prozent), die Verpackung (5 Prozent) sowie Werbeaussagen und die
Deklaration von Inhaltsstoffen (15 Prozent) mit ein. Die Öko-Test-Bewertung
berücksichtigt den Kariesschutz, Wirkstoffe gegen schmerzempfindliche Zähne, bedenkliche Inhaltsstoffe und weitere
Mängel, etwa einen Umkarton. Bei beiden
Organisationen umfasst die Prüfung der
Zahncremes weder einen Praxistest noch
eine eigene Wirksamkeitsstudie.
WIRKSAMKEITSSTUDIEN BEI
HERSTELLERN STANDARD
Letztere werden von den Herstellern
durchgeführt oder in Auftrag gegeben,
bevor neue Inhaltsstoffe in einer Zahnpasta eingesetzt werden. „Die Markteinführung eines neuen Wirkstoffs oder
einer Wirkstoffgruppe erfolgt nur, wenn
zwei hochwertige klinische Studien die
Wirksamkeit belegen“, sagt Dr. Oliver
Haß, Medical Affairs Manager für Nordund Westeuropa bei GlaxoSmithKline
Consumer Healthcare. So etwa bei der
14 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Privat
Verbrauchertests
Die Nutzerfreundlichkeit einer elektrischen Zahnbürste zu
testen ist o.k., doch
die Wirksamkeit ist
für Verbraucher so
nicht darstellbar. Das
kann nur durch wissenschaftliche Studien erfolgen, die
eindeutige Ergebnisse
hinsichtlich PlaqueKontrolle und Gingivitis-Protektion
aufweisen.
Prof. Michael Noack
Entwicklung der neuen „Sensodyne
Repair & Protect, die sich seit Juni 2014
auch in deutschen Regalen befindet. Ihr
neues Wirkstoffsystem mit Zinnfluorid
und Natriumtripolyphosphat in einer wasserfreien Formulierung wurde in Zusammenarbeit mit externen Forschungsunternehmen in mehreren Studien, beispielsweise in Kanada und England,
getestet, die teilweise im Journal of Clinical Dentistry veröffentlicht wurden.
Bei Procter & Gamble arbeiten mehrere Hundert Mitarbeiter an der Optimierung der Produkte, „damit sie immer dem
aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen“, sagt Alexander Hilscher,
Abteilungsleiter Forschung & Entwicklung von Procter & Gamble in Kronberg.
„Allein im Rahmen der Neuentwicklung
der OralB/blendamed PRO-EXPERT-Linie
wurden mehr als 85 klinische und wissenschaftliche Studien berücksichtigt.“ Einige davon untersuchten den Anti-KariesEffekt, andere die Wirkung gegen Erosionen oder Hypersensibilitäten oder den
Schutz der Gingiva, erklärt Hilscher. An
der 15-jährigen Entwicklung dieser Zahncreme-Familie seien 10.000 Wissenschaftler, Zahnärzte und Konsumenten
beteiligt gewesen. Die Tests von Stiftung
Warentest und Öko-Test, sagt er, bestätigten die Produktqualität des Unternehmens, „wenngleich dort teilweise andere
Schwerpunkte gesetzt werden als im
unternehmenseigenen Forschungszentrum. Denn bei der Entwicklung sowohl
von Zahncremes als auch von elektrischen Zahnbürsten haben klinische Studien oberste Priorität.“
Diese Prämisse gilt auch bei GABA,
dem Hersteller der elmex KariesschutzZahnpasta. Diese kostet 2,99 Euro pro
Tube und ist im Verhältnis etwa zum
Testsieger Dentalux Complex 3 Mint
Fresh teurer: „CP GABA und unsere Konzernzentrale Colgate Palmolive führen
umfangreiche klinische Studien durch,
insbesondere vor Einführung einer neuen Technologie“, sagt Marianne von
Schmettow, Scientific Affairs Manager
bei CP GABA. „Dafür nehmen wir uns
auch die erforderliche Zeit. So haben wir
beispielsweise in der Entwicklung von
elmex Kariesschutz Professional klini-
Verbrauchertests
ÖKO-TEST:
ENDODONTIE IM FOKUS
Neben Pasten und Bürsten rückte ÖkoTest im Oktober 2013 spezielle zahnmedizinische Produkte ins Blickfeld der Verbraucher. Der Test von Wurzelkanalfüllungen mit dem Titel „Entnervt“ wurde
von der Dentalwelt kontrovers diskutiert:
„Endlich mal Aufklärung für die Patienten“, schreibt die Zahnarztpraxis Dr. Mila
Rohlfs aus dem fränkischen Muhr am See
auf facebook. „Stellungnahmen von
Hochschullehrern oder Mitgliedern der
(endodontischen) Fachgesellschaften....
sind in dem Artikel nicht zu finden“, kritisierte dagegen Prof. Dr. Michael Hülsmann von der Universität Göttingen in
einem Beitrag zu dem Öko-Test-Artikel.
„Die Bewerter sind keine Experten
und die negative Bewertung nicht wissenschaftlich belegt“, kommentiert Wilfried
Beyele, Direktor Qualitätssicherung bei
Dentsply Detrey, das Ungenügend des
Wurzelkanalfüllmaterials AH 26 seiner Firma. Grund für die schlechte Note war der
Formaldehydzusatz Methenamin. In toxikologischen Gutachten zu AH 26 seien
unter anderem mögliche gesundheitliche
Risiken durch die Freisetzung von Formaldehyd bewertet worden. „In Relation zur
durchschnittlich aufgenommenen Menge
an Formaldehyd durch Umwelteinflüsse ist
die durch unser Produkt AH 26 freigesetzte Menge an Formaldehyd zu vernachlässigen“, bemerkt Beyerle.
„Die Verbraucher wissen wenig darüber, was in den Tiefen ihres Zahns
geschieht“, erklärt Steinert von Öko-Test
zur Beurteilung der Materialien, die im
Grunde nie in Verbraucherhände geraten.
Nach Erhalt der Labor-Testergebnisse
schicken sowohl Stiftung Warentest als
auch Öko-Test diese an die Hersteller aller
getesteten Produkte. „Das ist Bestandteil
unserer Qualitätssicherung“, erklärt
Luther von der Stiftung Warentest.
Obwohl Öko-Test sechs Produkte im
Endodontie-Test aufgrund „bedenklicher
16 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
INFOKASTEN
Stiftung Warentest: Im staatlichen Auftrag untersucht und vergleicht Deutschlands bekannteste Stiftung mit Sitz in Berlin seit 50 Jahren Produkte und
Dienstleistungen. Die Verbraucherorganisation wird mit Steuermitteln gefördert. 2013 lagen die Umsatzerlöse unter anderem aus Heftverkäufen und Werbelizenzen bei rund 40,5 Millionen Euro; weitere 5,5 Millionen Euro steuerte das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bei.
Die verkaufte Auflage der Zeitschrift test liegt bei 455.000.
Öko-Test: Das monatlich erscheinende Verbrauchermagazin mit einer verkauften Auflage von 172.000 und einer monatlichen Reichweite von 1,77 Millionen
Lesern existiert seit 1985. Herausgeber ist der Öko-Test-Verlag Frankfurt. Die
Mehrheit der Aktien der Öko-Test Holding AG (64,02 Prozent) sind im Besitz
der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), einer Medienbeteiligungsgesellschaft, die zu 100 Prozent der SPD gehört.
Privat
sche Studien an insgesamt 12.000
Patienten durchgeführt. Bei Untersuchungen im Labor achten wir darauf,
dass die Situation im Mund so gut wie
möglich simuliert wird.“
Stellungnahmen
von Hochschullehrern oder Mitgliedern
der (endodontischen)
Fachgesellschaften
sind in dem Artikel
nicht zu finden.
Prof. Michael Hülsmann (zu: Öko-Test
von Wurzelkanalfüllungen)
Inhaltsstoffe“ mit Ungenügend abstrafte
und dazu riet, diese „nicht mehr zur Wurzelkanalfüllung zu verwenden“, hat sich
kein Hersteller auf das Testurteil hin beim
Verlag gemeldet oder unter der Rubrik
„Nachwirkungen“, wo sich Firmen äußern
können, ein Statement veröffentlicht.
„Die Dentalbranche war erstaunlich
ruhig“, bemerkt Steinert.
„Wir haben nicht reagiert, weil der
Behandler den Patienten berät und die
Auswahl der Materialien trifft. Darauf sollte der Kunde eher vertrauen“, sagt Sandra
von Schmudde, Marketing-Managerin bei
der Septodont GmbH, dem Hersteller von
Endomethasone N, einem von Öko-Test
mit der Note Ungenügend bewerteten
Zement für Wurzelkanalfüllungen. „Das
Urteil ist zwar ärgerlich, doch wir sehen
es nicht als Anlass für einen Aufschrei.“
Auch Hager & Werken, die den wegen
eines Formaldehydzusatzes mit Ungenügend bewerteten „Endodontic Cement
N2“ von Dr. Sargenti produzieren, zeigt
sich unbeeindruckt. „Seit vielen Jahren
wird das Produkt kontrovers diskutiert
und von zahnwissenschaftlichen Universitäten abgelehnt“, sagt Heiko Krantz, Prokurist bei Hager & Werken. „Jedoch ist
durch das Formaldehyd das Spülen des
Wurzelkanals überflüssig“, was nicht von
Öko-Test erklärt wurde, fügt er an. Auch
lege artis weist hin auf fehlende Informationen zu der mangelhaften Bewertung
ihres Produkts HERMETIC Lösung/Pulver.
Geurteilt wurde unter anderem wegen des
Inhaltsstoffs Eugenol, der laut Öko-TestBericht „umliegendes Gewebe schädigen
und in Einzelfällen Kontaktallergien auslösen kann“: „Im Regelfall wird auf das allergische Potenzial etwa von Eugenol in den
Gebrauchsanweisungen der Produkte hingewiesen“, sagt lege-artis-Geschäftsführerin Dr. Brigitte Bartelt. „Im endodontischen Bereich werden aufgrund der Komplexität der Situation im Wurzelkanal
bewährte Produkte meist neuen Produkten vorgezogen, da eine Wurzelbehandlung gegenüber beispielsweise einer Zahnfüllung sehr aufwendig und eine Revision
nochmals deutlich aufwendiger ist und bei
neuen Materialien in der Regel keine Langzeiterfahrungen vorliegen“, fügt sie an.
Für den komplexen Test der temporären Einlagen, Guttaperchastifte und
Sealer hat Öko-Test Lutz Höhne, den Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für
Umweltmedizin, zu Rate gezogen und
nach dem Durchkämmen etlicher zahnmedizinischer Studien eine Nutzen-Risiko-Abschätzung erstellt, erklärt Redakteur Steinert.
PUTZMASCHINE STATT
PROBANDENTESTS
Beim Test der elektrischen Zahnbürsten
überprüft die Stiftung Warentest die
Zahnreinigung, die 60 Prozent des Qualitätsurteils ausmacht, mittels einer „elektronisch gesteuerten Putzmaschine“. Diese befreit Modellzähne von künstlichen
Belägen. „Das ist ein gängiger Versuchsaufbau für die Evaluation der Reinigungsleistung“, erklärt Luther. „Wir stehen im
Spannungsfeld zwischen Standardisierung und Realitätsnähe. Daher ist die
Putzmaschine ein guter Kompromiss.“
Früher habe es Probandentests gegeben,
bei denen jedoch immer die Gefahr bestehe, dass die Probanden die Schwächen
einer weniger guten Zahnbürste durch
eine gute Technik ausgleichen. Darunter
könne die Vergleichbarkeit zwischen den
Produkten leiden, sagt Luther.
Im Dezember 2013 schafften es die
besten Bürsten, 70 Prozent der künstlichen
Plaque zu entfernen. „Solche standardisierten Tests sind gut, um zu schauen, wie viel
Privat
Verbrauchertests
Bei Öko-Test
bilden Umweltverträglichkeit, Inhaltsstoffe und Handhabung die Eckpfeiler
für die Beurteilung,
die ausschließlich
in ganzen Noten
von Sehr Gut bis
Ungenügend
erfolgt.
Öko-Test-Redakteur
Dr. Jürgen Steinert
Plaque die Bürste wegschafft“, sagt Hellwig. Allerdings seien solche Ergebnisse
nicht verifizierbar. Die 70 Prozent PlaqueEntfernung bezeichnet er als „guten Wert“.
Somit sei die sehr gute Bewertung etwa der
Oral-B Professional Care im Test 12/2013
in diesem Praxistest gerechtfertigt.
„Eine trockene Zahnbürste, die Kreidestaub wegbürstet – das ist nicht das,
was im Alltag passiert“, hält Noack dagegen. Denn eine Zahnbürste entwickle ihre
Wirksamkeit erst im Zusammenhang mit
Zahnpasta. „Außerdem ist die Wirksamkeit einer Zahnbürste nicht so einfach zu
testen, wenn man nicht warten will, bis
Karies entsteht.“ Um eine neue Zahnbürste zu entwickeln, sei dieser Test dagegen
„keine schlechte Sache“.
Er selbst sei von der Stiftung Warentest bereits mehrmals als Experte beziehungsweise Gutachter gebucht worden,
ebenso wie Professor Dr. Michael Zimmer,
Leiter der Zahnklinik der Universität Witten/Herdecke. Zimmer gab ein ExpertenInterview im Zahnseide-Test 2012, bei
dem „ein Zahnarzt“ im Labor normale und
erweiterte
Zahnzwischenräume
von
Modellzähnen von Zahnbelag befreite, so
die Information von der Stiftung Warentest. Anschließend wurde der Anteil der
gereinigten Zahnzwischenraumfläche im
Vergleich zur ungereinigten Fläche ermittelt. Dieser Test zur Reinigungswirkung
bestimmte das Testurteil zu 60 Prozent.
Weitere Bewertungsgrößen: Handhabung
(30 Prozent) sowie Deklaration und
Gebrauchshinweise (10 Prozent). In dem
Test schnitten gleich sieben von acht
Zahnseiden mit Gut ab. „Wissenschaftlich
gibt es keinen Beweis dafür, dass die Verwendung von Zahnseide vor Karies
schützt“, gibt Hellwig dazu zu bedenken.
„Lediglich Zahnfleischentzündungen könnten verhindert werden.“
FAZIT
Die Zahnmediziner sind uneins über die
Angemessenheit der Testprotokolle und
die Aussagekraft der Benotung – wohl
auch, weil sie nur bedingt in die spezialisierten Prozesse der Prüfungen einbezogen werden. Um in der Sprache der Tester
zu bleiben: Die Prüfmethoden erhalten
die Note Drei bis Vier.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
DENTINHYPERSENSIBILITÄT:
WAS HILFT?
18 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Reich/Meinardus
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Rund 30 Prozent der Bevölkerung leiden unter schmerzempfindlichen Zähnen, schätzt man. Es handelt sich um ein
generalisiertes Problem, fast nie trifft es den einzelnen Zahn. Typisch ist das Auftreten eines kurzen, leicht ziehenden
bis stechenden Schmerzes im Bereich des mehr oder weniger freiliegenden Dentins, vor allem als Antwort auf thermische und taktile Reize. Erste wissenschaftliche Studien rücken die Dentinhypersensibilität-Prävalenz jetzt mehr in
den Fokus. Wie aber geht man im Praxisalltag mit dem Problem um? Wie lassen sich Patienten trotz der Schmerzen
zur adäquaten Mundhygiene motivieren? Freiliegende Zahnhälse nehmen im Alter zu, auch die Dentinhypersensibilität? Das diskutieren Fachleute aus Praxis, Hochschule und Industrie im aktuellen Expertenzirkel. | ANNE BARFUß
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 19
Privat
Privat
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
DR. OLIVER HASS
PROF. DR. CHRISTIAN GERNHARDT
ist promovierter Chemiker und seit 2008
in der Dentalindustrie tätig, seit 2012 ist
er Medical Affairs Manager bei
GlaxoSmithKline Consumer Healthcare.
ist stellvertretender Direktor der Universitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde
und Parodontologie an der
Universitätklinik Halle.
Kontakt: [email protected]
Kontakt: [email protected]
Die klinische Diagnose Dentinhypersensibilität (DHS) ist nicht
einfach. Endodontische Komplikationen, Karies, aber auch
Zahnfrakturen führen zu vergleichbaren Schmerzen. Wie treffen
Sie den Therapieentscheid?
GERNHARDT: Zunächst einmal ist das Gespräch mit dem Patienten entscheidend. Beklagt er Schmerzen oder Hypersensibilitäten, erfolgt eine eingehende Erfassung
der Krankengeschichte mit Analyse der
Art und Intensität des Schmerzes und
der schmerzauslösenden Faktoren, zum
Beispiel der Ernährungsgewohnheiten
und der Säureexposition.
Der nächste Schritt ist die eingehende klinische Untersuchung. Die
Diagnose DHS ist eine Ausschlussdiagnose [1]. Lassen sich Differentialdiagnosen [2–4] wie
Karies,
Fakturen,
endodontische Probleme, parodontologische Probleme,
Überempfindlichkeiten nach Behandlungen, auch nach Zahnaufhellung und traumatische Okklusionen
ausschließen, kann entsprechend der Definition der Dentinhypersensibilität die Diagnose DHS angenommen werden [5, 6].
FRESMANN: Wichtig bei der Erstuntersuchung sind die Erhe-
bung der parodontalen und gingivalen Verhältnisse mit Rezessionsstatus, die Ernährungsanamnese, die Überprüfung hinsichtlich kürzlich stattgefundener Zahnaufhellung sowie eine Analyse der Zahnputztechnik, der verwendeten Zahnpasten und
Hilfsmittel.
Dabei helfen Fragebögen. Die Parameter können aber auch in eine spezielle Prophylaxe-Software wie ParoStatus.de eingegeben und nach Abschluss
der Sitzung können Empfehlungen zu
geeigneten Hilfsmitteln ausgedruckt
werden.
1 THEMA
4 MEINUNGEN
Wie genau läuft das Prozedere in der Praxis ab?
REICH: Im Rahmen der Erstuntersuchung und bei Verdacht auf
DHS erfolgt eine genaue klinische Untersuchung.
Um den Zustand der Zähne auf Karies, Risse und Erosionen zu
prüfen und die Füllungen zu kontrollieren, starten wir mit der
visuellen Inspektion. Die Lupenbrille ist dabei ein Muss.
Per Kältetest und Perkussion lässt sich eine akute Pulpitis ausschließen.
Bissflügelaufnahmen oder Mundfilm schaffen Klarheit über
den Zustand der Füllungen sowie über mögliche Frakturen und
kariöse Läsionen.
20 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
30 Prozent der Bevölkerung sollen
unter der DHS leiden. Gibt es aktuelle Zahlen?
HAß: In einer großen von GlaxoSmithKline Consumer Healthcare
gesponserten Studie, der sogenannten ESCARCEL-Studie, wurde
die Prävalenz bei jungen Erwachsenen in Europa mit 42 Prozent
bestimmt, aber nur ein Viertel der positiv auf DHS getesteten
Studienteilnehmer fühlte sich selbst betroffen [1].
Wie ist das zu erklären?
HAß: Drei Viertel der Probanden haben ihre gelegentlichen
Schmerzen gar nicht mit DHS in Zusammenhang gebracht. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare engagiert sich deshalb verstärkt in der Aufklärungsarbeit.
Wie sieht das Engagement konkret aus?
HAß: Wir zeigen Behandlungsalternativen auf und machen auf
das Problem aufmerksam. Wir stellen den Praxen Infomaterial für
die Kommunikation mit den Patienten Verfügung. Im Fokus
steht, die prädisponierenden Faktoren wie zu festes Zähneputzen und Zahnschmelzabbau zu stoppen. Das ist für einen dauerhaften Therapieerfolg elementar.
Privat
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
DH SYLVIA FRESMANN
PROF. DR. ELMAR REICH
ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker/innen und leitet die Prophylaxeabteilung der Praxis
Dres. Strenger in Dortmund.
ist seit 2004 niedergelassen in eigener
Praxis in Biberach. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen vor allem die Parodontologie und die Prophylaxe.
Kontakt: [email protected]
Kontakt: [email protected]
Zählen übersteigerte Mundhygiene, falsche Putztechniken
und der Einsatz abrasiver Zahnpasten zu den DHS-Hauptursachen?
FRESMANN: Ja! Horizontales Schrubben, zu viel Druck, harte
Zahnbürsten und abrasive Zahncremes haben nicht nur Abrasionen zur Folge, sondern häufig auch parodontale Rezessionen mit
freiliegenden Wurzeloberflächen. Dies führt letztlich zu einer
Exposition des Dentins. Des Weiteren kann es bei ungünstiger
Ernährung zu Erosionen kommen. Und die Erosionen begünstigen das Öffnen der Dentintubuli − die Voraussetzungen für eine
DHS sind damit geschaffen.
und – falls sich die Schmerzen so noch immer nicht kontrollie-
Ist die DHS-Diagnose erfolgt, wie geht es weiter?
GERNHARDT: Zunächst gilt es, mit dem Patienten die Ursachen
der DHS zu erörtern und mögliche Risikofaktoren zu eliminieren,
damit die Probleme sich nicht potenzieren. Dazu gehört initial
vor allem eine umfassende Ernährungsberatung und professionelle Mundhygieneinstruktion [5, 6]. Erst im weiteren Verlauf
erfolgt die eigentliche Therapie der DHS. Da rate ich zunächst
einmal zu freiverkäuflichen Präparaten, zum Beispiel speziellen
Zahnpasten und Mundspüllösungen.
REICH: Ja, so gehen wir auch vor. Aber, und darauf möchte ich
ausdrücklich hinweisen, die Linderung der Schmerzen kann einige Tage auf sich warten lassen. Das muss der Patient unbedingt
wissen.
GERNHARDT: Aber bei schwerwiegender Symptomatik muss
zusätzlich eine Behandlung der betroffenen Dentinoberflächen in der Praxis mit geeigneten Pasten, Lösungen und Präparaten durchführt werden [1]. Auch das muss der Patient
wissen.
REICH: Abhängig auch von der Intensität der Schmerzen des
Patienten empfehlen wir,
Zahnpasten mit Präparaten wie beispielsweise GC Tooth
Mousse zu kombinieren,
Lacke zur Reduktion der Sensibilität zu applizieren
ren lassen – adhäsive Komposit-Füllungen mit DentinbondingSystemen.
DHS-Patienten quälen sich aber nicht nur mit der täglichen
Zahnhygiene, vor allem die professionelle Zahnreinigung (PZR)
in der Zahnarztpraxis macht sie nervös. Was hilft?
GERNHARDT: Es ist durchaus möglich, im Vorfeld einer professionellen Zahnreinigung desensibilisierende Präparate zu applizieren, die die gesamte Prozedur erträglicher machen.
Wie steht es mit der Gabe von Lokalanästhetika? Ist das eine
Lösung?
REICH: Auf jeden Fall. Da die PZR eine zeitlich überschaubare
Maßnahme ist, geben wir bei Schmerzen vor Beginn entweder
ein lokal wirkendes Oberflächen-Anästhetikum oder eine Lokalanästhesie. Deshalb ist es ganz wichtig, bereits vor der PZR-Terminvergabe zu prüfen, ob die DHS so unter Kontrolle ist, dass die
persönliche Mundhygiene und die PZR ohne Einschränkung möglich sind.
Frau Fresmann, wie machen Sie die PZR erträglich?
FRESMANN: Durch schonendes und vorsichtiges Vorgehen. Oberflächen, die schon geschädigt sind, und Bereiche mit reduzierter
Gingiva sind häufig recht sauber, sie müssen nicht umfangreich
mit allen Instrumenten behandelt werden.
Was nicht unbedingt sein muss, ersparen Sie dem DHS-Patienten?
FRESMANN: Richtig, wir behandeln selektiv. Oft hilft schon eine
Vorpolitur mit einer desensibilisierenden Paste – das wirkt und
erleichtert die anschließende PZR. Und: Wir arbeiten möglichst
wenig mit Ultraschall an diesen Zähnen, allenfalls mit niedrig
eingestellten Ultraschallgeräten. Auch angewärmtes Wasser
trägt zur Verträglichkeit bei – bei manchen Geräten ist das mögDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 21
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
Differentialdiagnostik Schmerzen
grobe Anamnese > „Wo tut es weh?“
Schmerz auf Zahn oder Zahngruppen lokalisierbar
visuelle Untersuchung
große Kavitätzerstörter Zahn (Zahn
nicht erhaltungswürdig)
Zahntrauma, aber Zahn potenziell
erhaltungswürdig
kleinere kariöse
Läsion
Restaurationen
freiliegendes Dentin
feine Schmerzanamnese (Dauer, Intensität, Qualität)/DIAGNOcam/Perkussionstest/Mobilitätstest
Röntgendiagnostik
Unterscheidung reversible Pulpitis/irreversible Pulpitis/akute apikale Parodontitis
Im Alter wird bekanntlich alles schlimmer. Gilt das auch für die DHS?
GERNHARDT: Ein klares Nein! Aufgrund
der altersbedingten Veränderungen im
Bereich der Pulpa-Dentin-Einheit beobachten wir DHS bei Senioren eher selten.
DHS tritt vor allem bei Patienten zwischen 20 und 40 auf [10, 11]. Obwohl im
Alter die Zahl der exponierten Dentinoberflächen steigt, verringert sich die
DHS-Problematik in der Regel.
REICH: Das sehe ich auch so.
eine Zunahme der DHS-Prävalenz annehmen. Allerdings fehlen dazu Daten.
FRESMANN: Ich persönlich gehe deshalb
auch von einer Zunahme der DHS im
Alter aus. Selbst in der zukünftigen Generation 50plus, also der heute 35- bis
44-Jährigen, diagnostiziert man bereits
heute bei 73,2 Prozent der Patienten eine
Parodontitis. Gleichzeitig wächst genau
bei diesen Patienten auch das DHS-Problem.
Warum?
Obwohl die DMS IV gezeigt hat, dass
immer mehr Menschen im höheren Alter
immer mehr eigene Zähne besitzen?
Bleibt das tatsächlich ganz ohne Einfluss
auf die DHS-Prävalenz?
REICH: Nun, wegen der größeren Zahl
erhaltener Zähne könnte man schon auch
FRESMANN: Das liegt doch auf der Hand:
Freiliegende Zahnhälse und Zahnhartsubstanzdefekte geben den Weg für die
schmerzhafte Reizleitung frei.
Aber das Phänomen DHS ist keine typische Alterserscheinung?
HAß: Nein, definitiv nicht. Die Prävalenz
ist bei 20- bis 40-Jährigen am höchsten
[3]. Wie sich dies im Laufe der Zeit entwickelt, bleibt aber noch abzuwarten. Bei
älteren Patienten hat sich der Zahnnerv
durch Tertiärdentinbildung vielfach so
weit eingekapselt, dass äußere Reize
nicht mehr zwangsläufig zu Schmerzen
führen. Bei diesen Patienten ist DHS kein
Thema.
Wie präsent ist das Thema DHS generell
im Praxisalltag?
GERNHARDT: Das Phänomen „schmerzempfindliche Zähne“ ist definitiv ein Thema in den Praxen [1, 6]. Patienten sprechen DHS von sich aus an oder besuchen
die Praxis aus eben diesem Grund. Bisweilen leiden diese Patienten nicht unerheblich an den vorliegenden Hypersensibilitä-
pulsierend, hohe
Intensität, lang
Intensität, kurz,
gut auf Zahn loka- anhaltend, schlecht
auf einzelnen Zahn
lisierbar
lokalisierbar
Schmerzanamnese ziehend, geringe
pulsierend, schlecht
auf einzelnen Zahn
lokalisierbar
pulsierend,
schlecht auf einzelnen Zahn
lokalisierbar
ziehend, geringe
Intensität, kurz,
gut auf Zahn lokalisierbar
ziehend, unterschiedliche
Intensität, kurz,
gut auf Zahn
lokalisierbar
Schmerzreaktion
auf Reiz
begrenzt
überdauert Reiz
oder ist unabhängig
vom Reiz
unabhängig
unabhängig
unempfindlich
oder auf Reiz
begrenzt
begrenzt, empfindlich auf Luftzug
Sensibilität
vorhanden
erhöht
desensibel
desensibel
vorhanden
vorhanden
Perkussion
unauffällig
erhöht – besonders
vertikal
erhöht
erhöht – besonders vertikal
unauffällig
Röntgen
apikal ohne
Befund
apikal ohne Befund
apikale Läsion
apikal ohne Befund
oder erweiterter Parodontalspalt
ohne Befund
/
Diagnose
reversible Pulpitis
irreversible Pulpitis
akute apikale Parodontitis
24 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
okklusales Trauchronische apikale Parodontitis ma
freiliegendes
Dentin
Quelle: Fresmann (2)
Einordnung der Schmerzzustände
VITA ENAMIC ® definiert Belastbarkeit neu.*
3411 D
Die erste Hybridkeramik mit Dual-Netzwerkstruktur, die Kaukräfte optimal absorbiert!
VITA ENAMIC setzt neue Maßstäbe bei der Belast-
Und Patienten empfinden VITA ENAMIC als naturidenti-
barkeit, indem es Festigkeit und Elastizität kombi-
schen Zahnersatz. VITA ENAMIC eignet sich besonders
niert und damit Kaukräfte optimal absorbiert. Pra-
für Kronenversorgungen im Seitenzahnbereich sowie mi-
xen und Laboren garantiert VITA ENAMIC höchste
nimalinvasive Restaurationen. Mehr Informationen unter:
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*) Diese innovative Hybridkeramik garantiert erstmals neben einer besonderen Elastizität auch eine enorme Belastbarkeit nach dem adhäsiven Verbund.
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, vier Meinungen
ZUSAMMENFASSUNG
Die DHS-Prävalenz ist bei 20- bis 40-Jährigen am höchsten.
Die Patienten leiden unter einem stechenden, zeitlich
begrenzten Schmerz, der durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird. A und O für die Diagnose ist das Patientengespräch.
Grundsätzlich handelt es sich um ein generalisiertes Pro-
blem. Die Patienten können den Schmerz fast nie klar lokalisieren.
Die DHS-Diagnose ist eine Ausschlussdiagnose. Vor allem
Karies, insuffiziente Restaurationen, Zahnfrakturen, Überempfindlichkeiten nach Behandlungen, endodontische
Ursachen und traumatische Okklusionen müssen berücksichtigt werden.
Freiverkäufliche Mittel wie spezielle Zahnpasten und Spül-
lösungen helfen den Schmerz zu lindern. Die Wirkung setzt
allerdings verzögert ein. Und das muss der Patient wissen.
NEU !
Bei schwerwiegender Symptomatik muss zusätzlich eine
Behandlung der betroffenen Dentinoberflächen in der Praxis durchgeführt werden, im Zweifel sind auch KompositFüllungen indiziert.
Ist die Diagnose getroffen, rückt die Ursachenforschung in
den Mittelpunkt.
DHS ist keine Alterserscheinung, im Gegenteil, die Symp-
tome gehen im Alter zurück. Grund: Bei älteren Patienten
hat sich der Zahnnerv durch Tertiärdentinbildung vielfach
so weit eingekapselt, dass äußere Reize nicht mehr
zwangsläufig zu Schmerzen führen.
Viele Patienten vernachlässigen die häusliche Mundhygiene
aufgrund der Schmerzen. Auch die Professionelle Zahnreinigung (PZR) kann zur Tortur werden.
Die Applikation desensibilisierender Präparate in Vorfeld
der PZR macht die Prozedur erträglicher, auch die Gabe
von Oberflächen-Anästhetika und Lokalanästhetika ist
durchaus indiziert.
Bei DHS-Patienten empfiehlt es sich, die PZR mit Hand-
instrumenten durchzuführen. Das nimmt Patienten die
Angst.
Mehr als die Hälfte der DHS-Betroffenen hat noch nie mit
einem Zahnarzt über das Problem „schmerzempfindliche
Zähne“ gesprochen. Um so wichtiger ist es, dass Zahnärzte
und ihre Teams das Thema aufgreifen.
LITERATURLISTE
dentalmagazin.de, Rubrik Expertenzirkel
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 29
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Endodontologie
MODERNES PRAXISKONZEPT
Was vor 15 Jahre als vage Idee begann, ist nun Realität: Im April dieses Jahres öffnete mit ENDOPUR eine professionelle
Endopraxis ihre Pforten. Wurzelkanalbehandlungen und endodontologische Chirurgie auf höchstem Niveau bieten sechs
Spezialisten seither in Frankfurt am Main. Allgemein-zahnärztliche Behandlungen sind dort kein Thema. Ein Vorbild für
weitere Tätigkeitsschwerpunkte? Ja, meint Initator Dr. Marco Georgi. | IM GESPRÄCH MIT DR. MARCO GEORGI
rofessionelle Endodontologie bedeutet: Investition in Ausbildung, Training und Technik und
Erfahrung. Und das möchten die ENDOPUR-Zahnärzte bieten. Alle haben Zusatzausbildungen in
Deutschland oder in den USA absolviert. Dazu
kommen viele Seminare im In- und Ausland und
zum Teil mehr als 15 Jahre Endodontologie am
OP-Mikroskop. Dr. Marco Georgi: „Hier bringen
wir es gemeinsam auf über 20.000 Behandlungen.
Fünf von uns arbeiten auch an vier Tagen in der
Woche in eigenen Gemeinschaftspraxen mit Kollegen anderer zahnärztlicher Fachgebiete. Ein Kollege ist ausschließlich bei ENDOPUR tätig.“
Wie kommt ENDOPUR bei den allgemein-zahnärztlichen Kollegen an? Bekanntlich überweisen
Zahnärzte ungern an Kollegen, sie fürchten,
Patienten zu verlieren.
GEORGI: Zu uns zu überweisen fällt unseren Kollegen leicht, da wir ausschließlich endodontologische Leistungen erbringen. Das ist unser Konzept.
Und das kollegiale, partnerschaftliche Verhältnis
zu den zuweisenden Kollegen ist die Basis unserer Arbeit: Wir bieten die endodontologische
Behandlung als ergänzende therapeutische
Dienstleistung an, um Kollegen in ihrer zahnärztlichen Praxis zu unterstützen. Gerade bei
30 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Privat
P
Dr. Marco Georgi
ist Initiator von
ENDOPUR,
einer Spezialpraxis für
Endodontologie
auf höchstem Niveau.
komplexen Fällen bewährt sich immer wieder
das Vier-Augen-Prinzip. Kollegiale Kooperation
ist das Ziel, ganz oben rangiert der Erfahrungsaustausch. Gemeinsam mit den Kolleginnen und
Kollegen entsteht das Spezialisten-Team: ZUWEISER + ENDOPUR.
Aber auch der Hauszahnarzt kennt sich in der
Endodontie aus ...
GEORGI: Das ist richtig, aber die Notwendigkeit
der Spezialisierung ist dennoch gegeben und
nichts Neues. Seit Jahrzehnten ist es international Standard und gleichermaßen anerkannt,
dass die Endodontologie ein eigenständiges
Fachgebiet ist, in dem postgraduale Masterstudiengänge durchgeführt und Spezialistentitel
vergeben werden.
In Deutschland gibt es in der Zahnmedizin aber
keine Fach- und Hauszahnarzt-Trennung. Von
Seiten der Standesorganisationen ist das auch
nicht gewünscht.
GEORGI: Leider! Deutschland läuft meiner Ansicht
nach dieser Entwicklung auch ein bis zwei Jahrzehnte hinterher. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Zahnheilkunde haben wir längst
den Stand der Allgemeinmedizin erreicht.
ENDOPUR
Endodontologie
Das ENDOPUR-Team: (v. l.) ZA Daniel Reister, Dr. Dr. Frank Sanner, Dr. Dominik Trohorsch, Dr. Marco Georgi, M.Sc., Dr. Henning Bahnemann, M.Sc.,
ZA Christof Riffel, M.Sc.
Wie meinen Sie das?
GEORGI: Auch ein ausgebildeter Allgemeinmediziner durchläuft eine chirurgische Ausbildung, die ihn jedoch nicht
dazu befähigt, das gesamte Fachgebiet
der Chirurgie sicher abzudecken.
Zurück zu ENDOPUR. Wie viele Patienten kommen ohne Überweisung?
GEORGI: Zirka 15 Prozent. Und die Zahl
steigt stetig an. Zurückzuführen ist das vor
allem auf Mundpropaganda und die zunehmende Internetrecherche der Patienten.
Alle sechs ENDOPUR-Spezialisten arbeiten in „normalen Praxen“, zwei Kollegen
in Ihrer Praxis. Überweisen Sie auch
selbst an ENDOPUR?
GEORGI: Die Praxiskonzepte sind streng
voneinander getrennt. Auch interne
Überweisungen sind nicht angedacht.
Ausnahmen machen wir nur bei terminlichen Problemen.
Für die Spezialpraxis haben Sie Frankfurt
gewählt, Ihre Praxis ist in Wiesbaden.
Macht das Sinn?
GEORGI: Die Wahl des Standorts Frank-
furt im Rhein-Main-Gebiet für ENDOPUR
ist das Ergebnis einer akribischen Standortanalyse.
ENDOPUR ist eine Privatklinik, haben Sie
keine Kassenzulassung angestrebt?
GEORGI: Nein, das hätte keinen Sinn
gemacht. Die Therapiewünsche unserer
Patienten liegen entweder nicht im Rahmen der GKV, oder sie sind im Rahmen
der GKV nicht zu erbringen. Patienten,
die zu ENDOPUR überwiesen werden,
behandeln wir ausschließlich bei ENDOPUR – und dies auf der Basis der GOZ, da
wir eine Privatklinik sind.
Schicken Sie Kassenpatienten, die als
Selbstzahler zu Ihnen kommen, zur postendodontische Versorgung zurück zum
Hauszahnarzt?
GEORGI: Ja, alle Patienten kehren nach
der Behandlung zu ihrem Hauszahnarzt
zurück. Allerdings sehen wir uns auch in
einer therapeutischen Mitverantwortung. Nach Abschluss unserer Behandlung wollen und müssen wir das endo-
dontische System für einen Zeitraum
von mehreren Monaten vor einer Reinfektion schützen. Grundsätzlich beenden wir unsere Fälle mit einem adhäsiven
Verschluss – mit oder ohne Insertion
eines Stifts.
Kommen wir zur Praxisausstattung.
GEORGI: ENDOPUR ist in allen Belangen
rein auf Endodontologie ausgelegt: Wir
verfügen sowohl über ein DVT-Gerät als
auch über ein auf die Endodontologie
abgestimmtes Sterilisations- und Materialverwaltungssystem. In unserer Praxis
wird kein endodontologisches Instrument
mehrfach verwendet. Und: Wir setzen
hochauflösende OP-Mikroskope mit Aufzeichnungs- und Projektionstechnik ein.
Damit lassen sich die Behandlungen bestens dokumentieren. Wer unsere Fortbildungen besucht, erhält somit zusätzlich
Einblick in alle Abläufe unserer Behandlungsfälle
Wie funktioniert das genau?
GEORGI: Zwei Kamerasysteme übertragen
die laufenden Behandlungen in den KursDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 31
EVolution
Das neue
ASTRA TECH Implant System™ EV
– ab 1. Juli 2014 verfügbar
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Termine
FORTBILDUNGSTERMINE PROPHYLAXE
12.09.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dresden
Thema: Prophylaxe update; Genoveva Schmid
Ort: Dresden, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie
der Landeszahnärztekammer Sachsen, Schützenhöhe 11,
01099 Dresden
Tel.: 0351 8066-101, Fax: -106
[email protected], www.zahnaerzte-in-sachsen.de
Gebühr: 210 €
20.09.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oldenburg
Thema: 8. Zahnärztetag und Prophylaxekongress
Ort: Oldenburg, Anmeldung/Information:
Zahnärztekammer Niedersachsen, Zeißstraße 11a,
30519 Hannover
Fax: 0511 83391-306
www.zkn.de
24.09.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Magdeburg
Thema: Prophylaxe update; Genoveva Schmidt
Ort: Magdeburg, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer
Sachsen-Anhalt, Große Diesdorfer Straße 162,
39110 Magdeburg
Tel.: 0391 73939-14, Fax: -20
[email protected], www.zaek-sa.de
Gebühr: 145 €
10.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg
Thema: Prophylaxe Update 2014; Annette Schmidt
Ort: Freiburg, Anmeldung/Information: Fortbildungsforum/
FFZ, Merzhauser Str. 114–116, 79100 Freiburg
Tel.: 0761 4506-160
[email protected], www.ffz-fortbildung.de
Gebühr: 225 €
15.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart
Thema: Update Prophylaxe; Prof. Dr. Johannes Einwag
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches
Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50,
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41
[email protected], www.zfz-stuttgart.de
CME-Punkte: 5, Gebühr: 150 €
25.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erfurt
Thema: Prophylaxe – ganz gezielt. Praktischer Arbeitskurs;
Angelika Frenzel
Ort: Erfurt, Anmeldung/Information: Landeszahnärztekammer Thüringen, Barbarossahof 16, 99092 Erfurt
Tel.: 0361 7432-107, Fax: -185
36 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
[email protected], www.lzkth.de
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07.11. – 08.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München
Thema: PZR – die professionelle Zahnreinigung;
Dr. Peter Wöhrl
Ort: München, Anmeldung/Information: eazf GmbH,
Fallstraße 34, 81369 München
Tel.: 089 72480-415, Fax: -188
[email protected], www.eazf.de
Gebühr: 450 €
15.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin
Thema: Spezialitäten in der Prophylaxe; Nicole Graw
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut,
Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
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15.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bremen
Thema: Recall – Professionelle Betreuung des parodontal
erkrankten Patienten – Der 5. Schritt; Sona Alkozei
Ort: Bremen, Anmeldung/Information: Fortbildungsinstitut
Zahnärztekammer Bremen, Universitätsallee 25,
28359 Bremen
Tel.: 0421 33303-77, Fax: -23
[email protected], www.fizaek-hb.de
CME-Punkte: 7, Gebühr: 168 €
26.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bielefeld
Thema: Prophylaxe in der Parodontologie –
eine kritische Bestandsaufnahme;
Dr. Anna Marina Kettner, Dr. Marie Christine Ohlmeier
Ort: Bielefeld, Anmeldung/Information:
Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer WestfalenLippe, Auf der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 4, Gebühr: 79 €
10.12.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kiel
Thema: Spezialitäten in der Prophylaxe; Nicole Graw
Ort: Kiel, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer
Schleswig-Holstein, Heinrich-Hammer-Institut, Westring 496,
24106 Kiel
Tel.: 0431 260926-80, Fax: -15
[email protected], www.zaek-sh.de
Gebühr: 115 €
Implantologie
STOPPEN BESCHICHTETE
ABUTMENTS PERIIMPLANTITIS?
Finale prothetische Versorgung
Zirkonnitridbeschichtete Abutments können das Periimplantatitisrisiko deutlich senken. Das belegt die Studie
„Matrix-Metalloproteinase-8-Spiegel in der periimplantären Sulkusflüssigkeit an Titan- und Zirkonnitridoberflächen“.
Danach liegen die MMP-8-Werte bei den beschichteten Abutments deutlich unter denen der Titanabutments.
G
Barfuß
Das Material sei sechsmal härter als Reintitan, verringere
emeinsam mit dem Fraunhofer-Institut in Braunschweig
nachweislich das Anhaften eines Biofilms mit paradontalpathogeund der Academy of Periointegration unter Leitung von
nen Keimen und fördere die Anlagerung der Gingiva zu einem
Harvard-Professor Dr. Marc L. Nevins, Boston, hat der Schweizer
dicht anliegenden Saumepithel, führte er aus.
Implantat-hersteller Clinical House ein Implantat
In der kürzlich veröffentlichten Studie
(PerioType) entwickelt, das sich durch eine
„Matrix-Metalloproteinase-8-Spiegel in der peripatentierte keramische Beschichtung und hohe
implantären Sulkusflüssigkeit an Titan- und ZirDichtigkeit auszeichnet. Diese Zirkonnitridbekonnitridoberflächen“ haben Meissen et al. die
schichtung (ZircoSeal) der Abutments ist plaWirkung der beschichteten Abutments unterqueabweisend und verkratzt auch bei Einsatz
sucht. Verglichen wurden die MMP-8-Werte von
einer handelsüblichen Kürette nicht. Das erklärzirkoniumnitridbeschichteten Abutments mit den
ten Dr. Richard J. Meissen, Mitglied des wissenDr. Richard J. Meissen,
MMP-8-Werten reiner Titanabutments. Ergebnis:
schaftlichen Beirats von Clinical House, und
Ärztlicher Direktor der
Die MMP-8-Werte lagen bei den beschichteten
Nevins bei der Vorstellung des neuen ImplantatDuisburger Kaiserberg
Abutments deutlich unter denen der Titanabutsystems in der Duisburger Kaiserberg Klinik.
Klinik, und Prof. Marc
ments.
Beschädigungen, die eine Anlagerung von
L. Nevins bei der VorMeissen folgert: „Bei Patienten mit PeriimBakterien begünstigen könnten, würden aufgrund
stellung des PerioTypeplantitis ist die aktive Form der MMP-8 in der
dieser Abutmentbeschichtung vermieden, unterImplantatsystems von
periimplantären Sulkusflüssigkeit (PISF) erhöht,
strichen die Zahnmediziner. „PerioType-ImplantaClinical House
reduzieren sich diese Werte, sinkt auch das Perite wurden für eine möglichst lange Lebensdauer
implantitisrisiko.“
entwickelt“, sagte Meissen weiter. Das ZahnMeissen verwendet in seiner Klinik inzwifleisch hafte nachweislich fester an der Zirkonnischen, wann immer es möglich ist, Implantate
tridkeramik, so dass eine bessere „Periointegramit beschichteten Aufbauten. Neben der Zirkontion“, also eine entzündungsfreie Einheilung,
nitridbeschichtung hob er als weiteren Pluserreicht werde.
40 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Meissen (4)
Implantologie
Situation vor Implantation
Situation nach Extraktion am Tag der Sofortimplantation
punkt des PerioType-Implantatsystems besonders die bakteriendichte, stegförmige Implantat-Schulter (SIS-Connection)
nach dem Prinzip der Schweizer Taucheruhr hervor. Sie garantiere, dass auch an der Verbindung von Implantat und Aufbau
keine Schwachstelle entstehe, an der Bakterien eindringen
könnten.
Die Zirkonnitridbeschichtung – und das betonten Meissen
und Nevins ausdrücklich – ist nicht an bestimmte Implantatlinien gebunden. Die Abutments aller Hersteller ließen sich entsprechend beschichten. (ab)
Röntgenaufnahme nach Sofortimplantation
(PerioType-Implantat, Clinical House)
STUDIE ZUR ZRN-BESCHICHTUNG
Bei 60 Patienten wurde in vivo im Split-Mouth-Design die
Konzentration der MMP-8 in der PISF an reinen Titan- und
mit Zirkonnitrid (ZrN) beschichteten Abutments sechs
Wochen, sechs Monate und zwölf Monate nach der prothetischen Restauration verglichen. Ergebnis: Der mittlere MMP8-Wert bei Titanabutments erreichte 10 bis 12 ng/ml und bei
ZrN-Abutments 6,6 bis 7,5 ng/ml. Entsprechend lag das
75. Perzentil der MMP-8-Konzentrationen für Titan bei 12 bis
15 ng/ml und für ZrN bei 8 bis 9 ng/ml.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 41
Praxiskonzept
KOMFORTZONE
WARTEZIMMER
In einer Berliner Zahnarztpraxis können Patienten im Wartezimmer Bücher kaufen. 200 Stück stehen zum Schmökern bereit – vom Bestseller bis zum Kochbuch. Was gefällt, kann man direkt mit nach Hause nehmen. Ein paar Tage
nach der Behandlung kommt die Rechnung. | MARTIN A. REINHART
E
s gibt kaum einen Menschen, der gerne wartet. Die verschenkte Zeit auf dem Weg zur Achterbahn oder dem Konzert der Lieblingsband ist erträglich, denn die Vorfreude macht
einiges wett. Wenn man jedoch in einem Wartezimmer auf die
Zahnbehandlung wartet, sieht die Sache mit der Vorfreude
anders aus. Denn laut einer vor Kurzem durchgeführten Umfrage
freuen sich rund 61 Prozent der Deutschen nicht unbedingt auf
ihren nächsten Zahnarztbesuch. Doch Wartezimmer ist nicht
gleich Wartezimmer: Drei junge Ärzte aus Berlin-Mitte bieten
ihren Patienten eine angenehme Ablenkung vor der Behandlung
– mit Büchern.
ZA Alexander Planert, Dr. Sebastian Zorn und Dr. Yevgeni
Viktorov MSc eröffneten im April vergangenen Jahres ihre eigene
42 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Praxis, „Leipziger 14“, nachdem sie bereits zuvor gemeinsam in
Berlin gearbeitet hatten. Eine „08/15-Praxis“ sollte es jedoch
nicht werden: Der Wartebereich wirkt eher wie ein gemütliches
Wohnzimmer, kein steriles Weiß, keine spartanische Einrichtung.
„Wir wollten den Wartebereich so angenehm und bequem wie
möglich gestalten“, erklärt Viktorov. Da alle drei gern lesen, wurden unter anderem große Bücherregale angeschafft, die dann
gefüllt werden mussten. Die Idee: Ein Kaufhaus als Kooperationspartner ins Boot holen, um den Patienten die Wartezeit zu versüßen. Bei den Verantwortlichen des KulturKaufhauses Dussmann
auf der Berliner Friedrichstraße stießen Planert, Zorn und Viktorov auf offene Ohren: „Wir wollten etwas Neues ausprobieren
und das kam gut an. Jetzt sind unsere Regale voll und die Patien-
Ufuk Ucta (2)
Praxiskonzept
Yevgeni Viktorov, Alexander Planert und Sebastian Zorn (v.l.n.r.) bieten in
ihrer Praxis Bücher zum Verkauf an. Das Konzept kommt an.
ten können immer auf eine Auswahl an aktuellen Büchern
zurückgreifen“, sagt Viktorov.
Ins Bewusstsein der Patienten gerufen wird das Angebot
bei einem Praxisrundgang, auf dem jeder neue Patient zur
Begrüßung die Räumlichkeiten kennenlernen kann. Zwei Aufsteller und Flyer weisen zudem auf die Kooperation zwischen
Zahnarztpraxis und Kaufhaus hin. Zum dauerhaften Bestand
zählen Bücher über Berlin, Kochbücher, Reiseliteratur und
Bücher über den Garten. Hinzu kommen aktuelle Bestseller,
die vom Kaufhaus regelmäßig nachgeliefert werden. Zirka
200 Bücher sind es insgesamt – und alle können gekauft werden. „Wenn sich einer unserer Patienten dazu entscheidet, ein
Buch mitzunehmen, geben wir die Kontaktdaten an das Kauf-
haus weiter. Der Kunde erhält dann eine Rechnung“, erklärt
Viktorov das Prozedere. Das Angebot werde sehr gut angenommen. Viele der Patienten hätten zu wenig Zeit, um in
einen Buchladen zu gehen – bei „Leipziger 14“ kann man das
Literatur-Shopping mit dem Zahnarztbesuch verbinden.
„Gerade in der Weihnachtszeit können unsere Patienten so auf
andere Gedanken kommen und gleichzeitig noch ein
Geschenk einkaufen“, sagt Viktorov. Auf die Frage, ob das Praxisteam die Patienten jetzt aus dem Wartezimmer zerren und
von den Büchern loseisen muss, lacht er. „Die Patienten dürfen
gerne nach der Behandlung ins Wartezimmer zurückgehen
und weiterlesen – das ist das Beste, was uns passieren kann.“
Schließlich wolle man eine warme, freundschaftliche Beziehung zu den Patienten aufbauen. Wer fühlt sich bei seinem
Zahnarzt schon so heimisch, dass er freiwillig nach der
Behandlung noch einmal Platz nimmt? Und wer sich gar nicht
mehr losreißen kann, der nimmt das Buch einfach mit nach
Hause und kann dort weiterlesen.
Das Alleinstellungsmerkmal als einzige Praxis mit „literarischem Wartezimmer“ ist den drei Berlinern aber nicht besonders
wichtig: „Es geht ja in erster Linie darum, dass die Patienten profitieren und sich wohl fühlen. Wenn unsere Kollegen das für ihre
Praxen übernehmen, haben wir natürlich nichts dagegen. Wir
wären stolz darauf, unseren Berufsstand um eine Idee bereichert
zu haben“, schmunzelt Viktorov.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 43
Fortbildung
WISSENSVERMITTLUNG
AN DER ELBE
Fachliche Updates und praktische Hands-on-Workshops bot DMG bei ElbWissen 2014 in
Hamburg. Rund 150 Teilnehmer genossen das Ambiente und die Fortbildung für das
gesamte Praxisteam im Hotel Louis C. Jacob direkt an der Elbe. | SVEN SKUPIN
D
ie Themen waren breit gestreut und wurden parallel angeboten. Das sorgte zum einen zwar für den Vorteil, dass das
Praxisteam aus vier gleichzeitig stattfindenden Kursen das passende Angebot für jedes Mitglied herausfiltern konnte, wenn
einen Teilnehmer aber zwei dieser zeitgleichen Themen interessierten, musste er sich entscheiden.
Auch die Mischung der Themen stimmte: Updates über
aktuelle Therapien, Hands-on-Workshops mit Materialien von
DMG, Tipps für die betriebswirtschaftliche Führung einer Praxis,
Marketingunterstützung und praktische Workshops für das Praxisteam.
Die Möglichkeiten und Grenzen der Periimplantitistherapie
stellte beispielsweise Prof. Dr. Dr. Matthias Folwaczny, Leiter der
Sektion Parodontologie in der Poliklinik für Zahnerhaltung und
44 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Parodontologie, Ludwig-Maximilians-Universität München. vor.
„Die Implantologie ist segensreich für das Behandlungsspektrum
der Zahnmedizin, doch stellt sie uns auch vor deutliche Probleme.“
Folwaczny kritisierte, dass es bis heute keine tragfähige Definition der Periimplantitis gebe. Oft werde das Problem als Parodontitis des Implantats beschrieben. Folwaczny zeigte aber auch, dass
unterschiedliche Zellen bei einer Parodontitis und einer Periimplantitis betroffen seien und auch die parodontal pathogenen Keime
nicht allein ausschlaggebend für die Periimplantitis seien. „Das
heißt aber auch nicht, dass die Annahme falsch ist“, betonte er.
Folwaczny nimmt an, dass die Periimplantitis auch wegen
anderer Faktoren entsteht. Entsprechend müssten auch die Therapieoptionen angepasst werden. Auch das Thema Risikofaktoren sei für die Periimplantitis noch nicht abschließend geklärt.
Sind sich Ihre Patienten der
alltäglichen Säuren bewusst?
Säurereiche Speisen und Getränke sind zunehmend
Stadien ist Zahnschmelzabbau jedoch schwer zu
Teil der modernen Ernährung. Viele Patienten wissen
erkennen, sodass die Patienten ihn oft gar nicht
jedoch nicht, welche Schäden Säuren in tagtäglich
bemerken.
konsumierten
kohlensäurehaltigen
Eine frühe Diagnose und Empfehlungen für eine
Getränken und Wein ihren Zähnen zufügen können.
geeignete Zahnpflege können entscheidend zur
Die wiederholte Exposition gegenüber diesen Säu-
Vorbeugung gegen den säurebedingten Zahn-
ren kann den Zahnschmelz für säurebedingten
schmelzabbau
Zahnschmelzabbau anfällig machen. In den frühen
irreversibler Schäden beitragen.
Fruchtsäften,
und
damit
zur
Vermeidung
Die zweimal tägliche Anwendung von Sensodyne ProSchmelz härtet
nachweislich den durch Säure aufgeweichten Zahnschmelz und hilft so
beim anhaltenden Schutz vor säurebedingtem Zahnschmelzabbau.1
Täglicher Schutz vor säurebedingtem Zahnschmelzabbau
Für mehr Informationen besuchen Sie bitte die Webseite www.proschmelz.de
Literatur: 1. Hara, A.T. et al.: Caries Res. 2009; 43: 57–63. Erstellt Oktober 2011, ZZ-11-163.
Fortbildung
DMG (2)
Folwaczny nannte Diabetes mellitus,
Rauchen und lokale Risikofaktoren
rund ums Implantat. Studien müssten noch klären, welche Auswirkungen die Genetik und kombinierte
Risikofaktoren haben.
Betriebswirtschaftliche Prävention für die Zahnarztpraxis zeigten
Dipl.-Betriebswirtin Beate Eschke
und Steuerberater Friedrich Wilhelm
Rosenberg – besonders mit Blick auf
die verstärkten Betriebsprüfungen in
Zahnarztpraxen. Die Finanzverwaltung rüstet in diesem Bereich aktuell
auf. Schwerpunkte dieser Prüfungen
seien Ausgangsrechnungen, Eingangsrechnungen, KZV-Abrechnungen, der PKW, Fortbildungen und
Reisen sowie Einnahmenzufluss.
Neben Erklärungen zu Umsatzund Gewerbesteuer machten die
Finanzprofis deutlich, was für unternehmerisches Denken und Handeln in
Zahnarztpraxen gilt: Der Stundensatz
ist die Messlatte des Erfolgs. Rosenberg und Eschke bestätigten, dass es
immer noch Praxen gebe, denen ihr
Stundensatz nicht bekannt sei. DesPraktische Hands-on-Workshops, wie hier zur Abformung,
sind bei ElbWissen ein fester Bestandteil des Programms –
halb wurde in dem Vortrag nicht nur
zur Freude der Teilnehmer.
die Stundensatzermittlung erläutert,
sondern auch dessen Verbesserung.
Der Trick: Der Kostenstundensatz ist um
ment, dass das Schleifen zu viel Zeit in
einen Aufschlag für Wagnis und Risiko zu
Anspruch nehme, ließ die Dentalhygienierweitern. Dieser Aufschlag könne mit
kerin nicht gelten. „Wenn man nur einmal
25 bis 40 Prozent einkalkuliert werden und
pro Halbjahr Instrumente schleift, dauert
sichere Fälle wie Patientenausfallzeiten,
es natürlich länger.“
Mitarbeiterinnenausfall,
Reparaturen,
Braun riet dazu, in der Praxis einen
Rechtsstreitigkeiten sowie generell Einfesten Schleifplatz (etwa im Labor oder
nahmeausfälle ab.
Steriraum) einzurichten. Dort könne
dann das Ziel, nach jeder Behandlung zu
schleifen oder zumindest in Pufferzonen
INSTRUMENTE SCHÄRFEN
(abgesagter Termin, am Ende der Pause),
Praktische Tipps für das Schleifen von
verfolgt werden.
Instrumenten und das richtige Scaling lieDamit das richtige Instrument
ferte DH Vesna Braun den Teilnehmeringeschliffen werde und vor allem die richtinen aus den Praxisteams. Dabei wurden
gen Seiten, sei auch etwas Instrumentenbeispielsweise mitgebrachte Instrumente
kunde notwendig, erläuterte Braun. Sonst
der Teilnehmer manuell geschärft. Ein
werde aus einem Scaler schnell eine UniThema, wie Braun zugab, das in den Praversalkürette geschliffen.
xen gerne vernachlässigt wird. „Aber mit
Strategien bei komplexen PAR-Fällen
schlechtem Instrumentarium kann man
zeigte Prof. Dr. Petra Schmage, Universikein gutes Ergebnis abliefern.“ Stumpfes
tätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Sie
Instrumentarium sei ein Stundensatzkilgebe keine Antibiotika ohne vorherigen
ler, da es zu 30 Prozent längeren Behandmikrobiellen Test. Mindestens eine
lungen führen könne. Auch das Argu46 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Woche vor der Probenentnahme
erhält der Patient zudem eine supragingivale Zahnreinigung.
Bei PAR-Patienten setzt Schmage
zudem auf Adhärenz statt Compliance. „Der Patient muss die Verwendung
der Hilfsmittel, etwa für die Interdentalpflege, selbst für wichtig halten,
damit er sie auch wirklich anwendet“,
glaubt Schmage.
ÜBERFORDERTE ELTERN
Mit der Kinderzahnheilkunde beschäftigte sich Dr. Stefanie Feierabend, Leiterin des Bereichs Kinder- und Jugendzahnmedizin in der Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Sie erläuterte die Bestrebungen, auch
der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde, zur Vermeidung
von frühkindlicher Karies. „Manche
der jungen Eltern sind in diesem
Bereich einfach überfordert“, erklärte
Feierabend. Einige der von ihr gezeigten Fälle von Milchzahnkaries wirkten
wie ein Bericht zur Kindervernachlässigung.
Besonders anstrengend sei die
aktuell vor allem in Online-Foren
geführte Fluoriddiskussion. Es gebe
auch Eltern, die mit der Frage an sie
heranträten, ob es richtig sei, die Zähne
des Kindes erst ab dem vierten Lebensjahr zu putzen. Grund für die Verunsicherung der Patienten ist laut Feierabend
auch das angespannte Verhältnis zwischen Kinderärzten und Zahnärzten.
Einen besonderen Fokus legte die
Expertin auf den Bereich neue Medien. In
einigen Ländern, wie den USA und Großbritannien, würden Apps, Computerspiele
oder andere neue Medien für die Motivation der jungen Patienten verwendet. Es
gebe aber bisher wenig Evidenz über diese Methoden. „Es ist auch immer abhängig vom Interesse der Patienten und vom
Interesse des Behandlers, ob man neue
Medien in diesem Bereich einsetzen
möchte.“
Der Termin für kommendes Jahr
steht auch bereits fest: ElbWissen 2015
findet am 19. und 20. Juni wieder im
Hotel Louis C. Jacob in Hamburg statt.
Racegel
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CAMLOG
Die Teilnehmer verfolgen
konzentriert die wissenschaftlich basierten Vorträge.
nierung des Mikrospalts und der Rau-Glatt-Grenze am Implantathals.
Prof. Dr. Jürgen Becker, Präsident der CAMLOG Foundation,
stellte die vertikale Implantatpositionierung am Hundemodell
vor. Hinsichtlich des krestalen Knochenabbaus gebe es zwischen
CONELOG- und CAMLOG-Implantaten praktisch keinen Unterschied, erklärte er. Grundsätzlich favorisiert Becker eine epikrestale Implantatpositionierung. Im Fall von Dehiszenzen rät er aber
zu einer leicht subkrestalen Position.
Platform Switching, da waren sich die Experten in Valencia
einig, wirkt sich positiv aus. Das belegen auch die auf dem Kongress vorgestellten neuen Studienergebnisse und klinische Beobachtungen. Prof. Dr. Fernando Guerra untersuchte zum Beispiel
bei Einzelzahnversorgungen die Veränderungen im Bereich des
krestalen Knochenniveaus bei Screw-Line-Promote-Plus-Implantaten, die mit Platform-Switching- (PS) oder Platform-Matching(PM) Abutments versorgt wurden. Nach einem Jahr wurde bei
67,1 % der Implantate in der PS-Gruppe und bei 49,2 % in der
PM-Gruppe ein Knochenzuwachs beobachtet.
Näher an der
Natur –
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Kein anderes Material kommt den natürlichen
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Der horizontale Versatz zwischen Implantatschulter und Abutment funktioniert nicht nur bei konischen Verbindungen, sondern auch bei parallelwandigen wie der CAMLOG-Tube-in-TubeVerbindung. Das unterstrich Dr. Claudio Cacaci aus München in
seinem Vortrag zur klinischen Relevanz des Platform Switchings.
Cacaci ist an einer multizentrischen Studie mit CONELOGImplantaten beteiligt und hat mit den ersten Dreijahresnachkontrollen begonnen. Er hat den Eindruck, „man scheint bei CONELOG-Implantaten sogar zusätzlich Knochen zu gewinnen“.
Gelobt wurde in Valencia von vielen Referenten die einfache und
präzise Anwendung von CONELOG-Implantaten. So lasse sich
das konische Abutment – im Gegensatz zu vielen anderen Systemen – sicher und problemlos aus dem Implantat entfernen.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 49
* Quelle: GfK und SDM Marktdaten 2010 für LuxaCore
ZUSÄTZLICHER KNOCHENGEWINN?
LuxaPost
mit
optimierter Röntgenopazität
Endodontologie
STABIL
MIT GLASFASERSTIFT
Bei stark zerstörten endodontisch behandelten Zähnen empfiehlt die DGZMK den Aufbau mit Stift. Doch welches
System soll es sein? Worauf es bei der Auswahl ankommt, zeigt das Fallbeispiel. | ZA KARSTEN TROLDNER
D
Privat
resultierenden starken Schwächung der Zahnsubstanz wurde nach
er 52 Jahre alte männliche Patient stellte sich in unserer Pragründlicher visueller Inspektion auf eine weiteren Substanzverlust
xis nach Entfernung der VMK-Krone an Zahn 16 und begonbedingende Suche nach dem Kanal mb2 verzichtet. Die Arbeitsnener Wurzelbehandlung alio loco vor. Die Allgemeinanamnese
längen wurden durch elektrische Längenmessung mit dem Endowar unauffällig, der intraorale Befund zeigte ein konservierend und
metrie-Modul des Endomotors bestimmt und röntgenologisch
prothetisch vollständig versorgtes Gebiss. Zum Zeitpunkt der Erstüberprüft. Im Anschluss erfolgte eine passive, mit Ultraschallspitvorstellung war der Zahn 16 beschwerdefrei. Die vom Vorbehandzen (Acteon) aktivierte Spülung mit NaOCl 3 %. Die weitere
ler nur provisorisch eingesetzte Krone wurde nach bukkaler und
Kanalaufbereitung erfolgte maschinell unter ständiger endometripalatinaler Infiltrationsanästhesie mit Septanest 1:100.000 (Sepscher Kontrolle und intensiver Spülung mit
todent) abgenommen und der Zahn mit KofNaOCl 3 %. Die abschließende Spülung bestand
ferdam (Hu-Friedy) isoliert. Die Trepanationsaus ultraschallaktivierter Zitronensäure 18 %
öffnung war mit einem provisorischen Zement
und NaOCl 3 %. Da der Zahn beschwerdefrei
verschlossen und wurde unter Sichtkontrolle
war, wurde die Wurzelfüllung in der gleichen
durch OPMi Leica M 320 vorsichtig mit dem
Sitzung durchgeführt. Nach Einpassung der
Hartmetallrosenbohrer H1SE (Komet) unter
Mastercones und röntgenologischer ÜberprüWasserkühlung entfernt. Nach Beseitigung des
fung (Abb. 2) erfolgte die Obturation in Contidarunter befindlichen Wattepellets zeigte sich
nuous-Wave-Technik mittels Beefill 2 in 1
bei der visuellen Inspektion via OPMi eine zirka
(VDW). Nach erneuter Röntgenkontrolle (Abb.
1,5 × 2 mm große Perforation interradikulär
3) wurde die Kavität mit Teflonband und Cavit
zwischen den dargestellten mesiobukkalen und
ZA KARSTEN TROLDNER
(3M ESPE) verschlossen und die Krone provisopalatinalen Kanaleingängen. Zusätzlich war
hat sich auf den Tätigkeitsschwerpunkt
risch mit TempBond (Kerr) eingesetzt.
eine laterale Perforation im Bereich der distalen
Endodontologie spezialisiert und ist seit
2012 Partner bei ZahnaerzteMG
Aufgrund einer krankheitsbedingten TerRandleiste zu erkennen (Abb. 1). Aufgrund des
in Mönchengladbach.
minverschiebung seitens des Patienten wurde
hohen Substanzverlusts durch die Primärverdie Perforationsdeckung erst vier Wochen
sorgung des Vorbehandlers und der daraus
Kontakt: [email protected]
52 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Endodontologie
später vorgenommen. Der Zahn war weiterhin beschwerdefrei. Nach bukkaler
und palatinaler Infiltrationsanästhesie
wurde die provisorisch eingesetzte Krone
abgenommen und der Zahn unter Kofferdam isoliert. Die beiden Perforationsstellen wurden intensiv durch passive ultraschallaktivierte Spülungen mit
NaOCl gereinigt und mit medizinischem
Portlandzement (MedCem, Schweiz)
gedeckt und (Abb. 4) röntgenologisch
kontrolliert (Abb. 5). Da der Portlandzement eine mehrstündige Aushärtungszeit unter feuchten Bedingungen benötigt, wurde der Kavitätenboden mit
einem mit steriler Kochsalzlösung
befeuchteten Wattepellet und Cavit verschlossen und die Krone erneut mit
TempBond provisorisch eingesetzt.
AUFBAU MIT STIFT
Bei einem dritten Behandlungstermin, der
14 Tage später stattfand, sollte der tief
zerstörte Zahn endgültig wieder aufge-
baut werden. Der Patient stellte sich
beschwerdefrei vor. Nach Infiltrationsanästhesie und Abnahme der provisorisch
zementierten Krone erfolgte die Isolierung
des Zahns unter Kofferdam. Nach Entfer-
LITERATURLISTE
dentalmagazin.de
Rubrik PraxisZahnmedizin
nung des Kavitätenverschlusses mittels
des langsam laufenden rotierenden Hartmetallrosenbohrers H1SE (Komet) und
des Wattepellets zeigten sich bei der visuellen Inspektion via OPMi die beiden Perforationsverschlüsse ausgehärtet. Eine
Kontrolle mit einer spitzen zahnärztlichen
Sonde bestätigte den visuellen Eindruck.
Als stabilisierenden Stift für den adhäsiven
Aufbau fiel die Wahl auf den Glasfaserstift
DentinPost Coated (DPC) (Komet). Dieses Stiftsystem überzeugt durch seinen
großen Anwendungsbereich bei einer
unkomplizierten Insertionstechnik. Das
Stiftsytem gibt es in vier verschiedenen
Durchmessern, was nicht nur den Aufbau
graziler Zähne (wie der unteren Inzisivi)
ohne Substanzschwächung ermöglicht,
sondern auch ausreichende Retention für
Zähne mit großem Kanallumen bietet
(wie die palatinale Wurzel der oberen ersten Molaren). Wir entschieden uns in diesem Fall für den DPC1L12 in Größe 090
(Komet). Die Stiftbettpräparation erfolgte mit dem Instrumentarium des ER-Systems von Komet. Die Wurzelfüllung in der
palatinalen Wurzel wurde bis ca. 5 mm vor
dem Apex mit dem Pilotbohrer 183LB
entfernt. Die Erweiterung erfolgte mit
dem zum Stift formkongruenten Erweiterer 196, der über Tiefenmarkierungen verfügt und damit eine Orientierungshilfe zur
Aufbereitung bis zur entsprechenden Präparationstiefe bietet. Im Anschluss erfolgte die mechanische Konditionierung der
Kanalwand mit dem Aufrauinstrument
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Dentalfachmessen
Reinhart (4)
ID OST:
MESSE-AUFTAKT GEGLÜCKT
160 Aussteller, fast 3900 Besucher, zwei gut gefüllte Hallen – der Start in die Messesaison mit dem infotag dentalfachhandel ost (id ost) am 21. Juni in Berlin war ein voller Erfolg. Praxisteams und Zahntechniker hatten bei der
ersten regionalen Dentalfachmesse in diesem Jahr Gelegenheit, sich über Produktneuheiten der Dentalindustrie zu
informieren und auf dem „Service-Highway“ und in der „Dental-Arena“ Anregungen für ihren Praxisalltag zu sammeln. | JULIA SCHMIDT
F
ür die Aussteller war die HauptstadtMesse im Juni eine erste Generalprobe
für die kommende IDS 2015. Eine Generalprobe, die nach Aussagen der veranstaltenden LDF GmbH geglückt ist: Mehr als
80 Prozent der vor Ort vertretenen Dentalfirmen bewerteten den id ost mindestens mit „gut“. „Es freut mich sehr, dass der
infotag dentalfachhandel ost trotz des frühen Termins im Sommer sehr gut angenommen wurde – und zwar von Besuchern
und Ausstellern“, erklärte Lutz Müller,
Präsident des Bundesverbands Dentalhan-
56 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
del e. V. (BVD). „Beide Seiten zeigten sich
äußerst zufrieden. Das bestätigt die hohe
Qualität und Attraktivität der Messe.“
Zufrieden mit der diesjährigen Präsenz beim id ost zeigten sich auch die Prophylaxe-Spezialisten von Philips: „Unser
Highlight waren die Praxisangebote für
die erste Volks-Zahnbürste mit Schalltechnologie“, erklärte André Mügge, Marketing Manager Oral Healthcare DACH
bei Philips Sonicare. Insbesondere der
Aktionsaufsteller mit sechs Geräten und
sechs ProResults Bürstenköpfen kam
beim Fachpublikum gut an. „Viele Praxen
meldeten sich außerdem direkt für eine
kostenlose Philips ZOOM ZahnaufhellungPraxisschulung an“, freute sich Mügge.
Auch bei Planmeca äußerte man sich
positiv über den Auftritt auf der ersten
von insgesamt sechs regionalen Dentalfachmessen in diesem Jahr: „Der id ost
war die perfekte Bühne, um unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.
Unsere ProMax 3D-Familie erfreute sich
großen Zuspruchs, aber auch die CAD/
CAM-Systeme für Zahnärzte und Dental-
Dentalfachmessen
Messe Stuttgart
DER HERBST WIRD DENTAL
Egal ob Düsseldorf, Leipzig oder Stuttgart: In diesem Herbst haben Zahnärzte und Laborteams an gleich drei Standorten in Deutschland die Möglichkeit, sich auf regionalen Dentalfachmessen in ihrer Nähe über Neuheiten aus der
Branche zu informieren. | JULIA SCHMIDT
M
it dem infotag dentalfachhandel west (id west) in Düsseldorf startet am 20. September 2014 bereits die zweite
Messe der id-Reihe in diesem Jahr. Rund 140 Aussteller sind dann
in der Rheinmetropole zu Gast, um dem dentalen Fachpublikum
in Halle 8a der Messe Düsseldorf einen Tag lang aktuelle Highlights aus ihrer Produktpalette vorzustellen. Wer mag, kann sich
an den Ständen der Dentalindustrie gezielt zu Neuheiten informieren, Produkte aus der Nähe in Augenschein nehmen oder
gleich ausprobieren.
Zum Beispiel bei den Röntgen- und CAD/CAM-Spezialisten
von Sirona: Dort liegt in diesem Jahr das Hauptaugenmerk des
Messeauftritts darauf, Besuchern eine Übersicht über das gesamte Produktportfolio zu verschaffen. „Dazu haben wir noch stärker als in der Vergangenheit darauf geachtet, auch das Ineinandergreifen der Produkte darzustellen – durch Optimierung der
Aufteilung und Inszenierung von Messehighlights und Produktneuheiten“, erklärt Dr. Wilhelm Schneider, Leiter des Vertriebsmarketings bei Sirona. Zahnärzten soll so anschaulich vor Augen
geführt werden, wie die einzelnen Produkte im Behandlungsablauf zusammenspielen oder – in Kombination – neue Therapien
und Möglichkeiten schaffen.
Bei CP GABA steht die Messepräsenz ganz im Zeichen der
neuen elmex KARIESSCHUTZ PROFESSIONAL. Die fluoridhaltige
Zahnpasta mit Zuckersäuren-Neutralisator basiert auf der PROARGIN-Technologie und konnte in klinischen Studien im Ver58 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
gleich zu Standard-Produkten die Entstehung neuer Kariesläsionen um bis zu 20 Prozent reduzieren und initial bestehende
Läsionen innerhalb von sechs Monaten um mehr als die Hälfte
verringern.
Heraeus Kulzer möchte an seinem Stand B14 in Düsseldorf
vor allem seine „Bestseller“ Ligosan, Venus und iBond in Szene
setzen. Dort locken Sonderangebote und Messerabatte.
INFOTAINMENT UND „ONLINE-OFFENSIVE“
Wer nach dem Besuch an den Ständen der Aussteller noch Lust
auf Weiterbildung verspürt, dem seien die Infotainment-Plattformen „Dental-Arena“ und „Service-Highway“ empfohlen.
Dort finden Zahnärzte und Zahnmedizinische Fachangestellte
Tipps für den Praxisalltag und Live-Präsentationen von Spezialisten. Während sich die Dental-Arena in jeweils dreimal täglich
stattfindenden Vorträgen mit den Themen „GOZ“ und „Endodontie für Allrounder“ beschäftigt, bietet der Service-Highway
Hilfe bei der Aufbereitung, Reinigung und Dokumentation von
Instrumenten und Maschinen. Auch Tipps in Sachen selbstständige Wartung und Reparatur von Geräten stehen dort auf der
Agenda.
Für „digital natives“ hält der id west alles Wissenswerte auch
online bereit: Neben der Website www.iddeutschland.de/west
bietet die kostenlose id App für iPhone und Android-Phone alle
Informationen rund um die Messe zum Download – Hallenaufriss,
Dentalfachmessen
Rahmenprogramm und Ausstellerverzeichnis inklusive. Netzwerke knüpfen, Treffen vereinbaren und alte Bekannte aus der Dentalbranche wiederfinden kann man zudem mit der interaktiven
Hilfe der Portale „Dental Friend Finder“ und „Date & Talk“.
25 JAHRE FACHDENTAL IN SACHSEN
Noch nicht genug vom Messegeschehen? Dann auf nach Leipzig!
Der Osten der Republik ist vom 26. bis 27. September 2014
Schauplatz der Fachdental Leipzig. Die Messe in Sachsen feiert in
diesem Jahr ihren 25. Geburtstag und hat sich seit ihrer Gründung
1990 als größte Dental-Veranstaltung in Ost- und Mitteldeutschland etablieren können. Veranstalter sind wieder die Dentaldepots der Region Sachsen, Sachsen-Anhalt Süd und Thüringen Ost
in Kooperation mit der Messe Stuttgart. Im Jubiläumsjahr präsentieren rund 240 Aussteller dem dentalen Fachpublikum ihr
Warenangebot zu den Schwerpunktthemen Prophylaxe, Kinderund ästhetische Zahnheilkunde, aber auch zu anderen Bereichen
der dentalen Welt.
Mit dabei: dentaltrade. Die Bremer Spezialisten für Zahnersatz aus internationaler Produktion präsentieren in Leipzig ihr
Portfolio in Sachen Prothetik. „Zu den Herbstmessen haben wir
attraktive Angebote mitgebracht. So erhalten Neukunden
einen Rabatt von 22 Prozent auf die Leistungen der ersten
zahntechnischen Arbeit. Zudem bieten wir 11 Prozent Rabatt
auf die zahntechnischen Leistungen der Implantat-Suprakonstruktionen“, kündigt Müşerref Stöckemann, Geschäftsführerin
von dentaltrade, an. Informieren können sich die Besucher am
Stand des Unternehmens (4/A57) auch über das dentaltrade
Akademisches Forum. Diese neue bundesweite Fortbildungsreihe wird mit bis zu fünf CME-Punkten ausgezeichnet und die
Teilnahme ist kostenfrei. Im Fokus stehen praxisrelevante Themen wie die digitale Abformung, die neue GOZ oder der Bereich
Praxismanagement. „Wir freuen uns auf den fachlichen Austausch mit unseren Kunden und interessierten Neukunden“,
erklärt Stöckemann. „Außerdem nutzen wir die Messe zum
direkten Gespräch mit Partnern, um unsere Position als TÜVgetesteter Marktführer in Sachen Service weiter ausbauen zu
können.“
VOCO konzentriert sich am Stand 4/A49 klipp und klar auf
die adhäsive Füllungstherapie mit GrandioSO und den neuen
Universal-Adhäsiven Futurabond U in der Single Dose sowie
Futurabond M+ in der Flasche. „Ein Highlight neben unseren
Adhäsiven ist außerdem unser neues Glasionomer-Füllungsmaterial IonoStar Molar für schnelle, ästhetische und haltbare Restaurationen in einer praktischen Applikationskapsel“, betont Dr.
Axel Bernecker, Marketingleiter bei VOCO.
Um Restauration geht es auch bei COLTENE: „Neben verschiedenen ergänzenden Neuheiten im Bereich Endodontie
ParoStatus.de
Dank ParoStatus Beratungsgespräche leichter
Beratungsgespräche in der zahnmedizinischen Prävention dienen
einem Ziel: dem Erhalt und der Verbesserung der Mundgesundheit
unserer Patienten! Die Kombination aus mangelndem Bewusstsein
für Mundhygiene und fehlender Beratungszeit in der Praxis erzielt
häufig nur kurzzeitige Erfolge. Statt mit finanziellen oder gesundheitlichen Folgen zu „drohen“, überzeugen ParoStatus-Praxen ihre
Patienten, auf die Mundhygiene zu achten. Mithilfe der ParoStatusTools und einer motivierenden Gesprächsführung wird bei den
Patienten die Bereitschaft zur nachhaltigen Mitarbeit erweckt.
Jeder Patient hat seine eigene Geschichte. Bereiten Sie sich
bewusst auf die konkrete Beratungssituation vor. Individuelle Fakten wie Alter, Erwartungen, Wissensstand sowie soziale und ethische Prägungen dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Als Grundlage dafür eignet sich eine präzise Patientendokumentation, die sich Schritt für Schritt aufbauen lässt. Eine solche Dokumentation ermöglicht beispielsweise das System ParoStatus: Daten
und Befunde werden strukturiert erhoben und patientengerecht
aufgearbeitet. Individuelle Kommunikation, in der die angesprochenen Aspekte aufgegriffen werden, wird von den Patienten als angenehm empfunden und kann in schwierigen Situationen hilfreich
sein. Sie wirkt vertrauensbildend und erhöht den Behandlungs-
Die Größe der Entzündungsfläche des
Zahnhalteapparats auf einer Handinnenfläche darzustellen hilft Patienten, sich das Ausmaß einer chronischen Entzündung im Mund vorzustellen. Die Daten für die
Visualisierung errechnet ParoStatus
selbstständig aus dem PA-Befund.
sowie den Praxiserfolg. Nutzen
Sie offene Fragen, hören Sie aktiv
zu und setzen Sie die Visualisierungsmöglichkeiten von ParoStatus
ein: Intraoralkameras verhelfen zu einer Bilddokumentation, die
Patienten ihre „Problemzonen“ erkennen lässt. Entscheidend ist,
dass Patienten sensibilisiert und nicht überredet werden und ihnen
die Folgen mangelnder Mundhygiene bewusst werden. Am Ende
der Behandlung erhält jeder Patient einen Ausdruck mit leicht verständlich formulierten Hygiene-Empfehlungen für die Zeit bis zum
nächsten Recall-Termin.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
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Dentalfachmessen
werden wir unser neues Bulk-Komposit
‚Fill-Up!‘ vorstellen, das Anfang September eingeführt wird“, erläutert Jörg Weis,
Marketing-Direktor des Unternehmens.
Das dualhärtende Komposit lässt sich in
einem Schritt in beliebig großen Schichtdicken einbringen und härten, bei minimalem Schrumpfstress. Das garantiere
eine einfache und schnelle Handhabung,
da eine Deckschicht entfällt, führt Weis
weiter aus. „Fill-Up! bietet dem Zahnarzt
und dem Patienten eine sehr kostengünstige und effiziente Restaurationslösung.“
Bereits zwei Wochen später dürfen sich
die süddeutschen Zahnärzte, Zahntechniker, zahnmedizinischen Fachangestellten und Zahnmedizinstudenten auf aktuelle News, Trends und Entwicklungen der
Dentalbranche freuen. Vom 10. bis
11. Oktober 2014 setzt sich der Messereigen mit der Fachdental Südwest fort. In
der Stuttgarter Messe dreht sich dann
alles um die komplette Palette der Zahnmedizin – von Einrichtungen über Dentaltechnik und Dentalmedizin bis hin zu
Computer-Hard- und Software. Mit insgesamt 253 angemeldeten Ausstellern
war die Messe bereits drei Monate vor
Veranstaltungsbeginn ausgebucht. Und
es wird international: Erwartet werden in
diesem Jahr auch 21 Unternehmen aus
Italien, Österreich, Dänemark, Schweden,
der Schweiz und Slowenien.
Aus Deutschland ist CAMLOG mit am
Start. Der Implantologie-Experte möchte
an seinem Stand C13 in Halle 8 seine Markenwelt vorstellen. „Das heißt, wir präsentieren dort unsere bekannten Implantatsysteme CAMLOG und CONELOG, das
iSy-Implantatkonzept und DEDICAM, den
seit der letzten IDS sehr erfolgreichen
CAD/CAM-Geschäftsbereich mit gefertigten Individuallösungen“, erklärt Martin
Lugert, Gesamtvertriebsleiter Deutschland bei CAMLOG.
Bei allen Messen vor Ort dabei ist auch der Counter des Deutschen Ärzte-Verlags.
tion und -kontrolle mit den VITA Easyshade
Advance 4.0 und ihren Serviceleistungen.
„Kompetente Unterstützung erhält unser
Team dabei von Zahnarzt Knut Mau, Tuttlingen, und Zahntechniker Jens Richter,
Rochlitz“, berichtet Michael Brielmann,
Leiter Vertrieb und Marketing der VITA
Zahnfabrik. Die beiden Experten stellen
ihre Erfahrungen mit den Produkten aus
Anwendersicht vor, führen Live-Demonstrationen durch und vermitteln dabei
Tipps und Tricks für optimale Prozessabläufe und Ergebnisse. Zahntechniker Richter hält zudem zwei Fachvorträge über die
zirkondioxidverstärkte Lithiumsilikatkeramik VITA Suprinity während des Dental
Tribune Study Club-Symposiums.
Informationen rund um die Anmeldung zur Leistungsschau der südwestdeutschen Dental-Depots erhalten Interessierte online unter www.messe-stutt
gart.de/fachdental. Das Web-Portal
bietet Praxis- und Laborteams zudem die
Möglichkeit, sich bereits vor ihrem Messebesuch gründlich über Aussteller, Hallenpläne, Schwerpunkte und das Fortbildungsangebot zu informieren.
LIVE-DEMOS BEI VITA
Bei VITA am Stand nebenan (8/C12)
geht es um die analogen und digitalen
Produktlösungen für die Farbbestimmung
und -kommunikation sowie Farbreproduk60 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Infos zu den drei Messen online unter:
www.iddeutschland.de/west
www.messe-stuttgart.de/fachdental-leipzig
www.messe-stuttgart.de/fachdental
Reinhart (2)
AUSGEBUCHT SEIT JULI
Dort können Zahnärzte und ihre Praxisteams mit
etwas Glück ein iPad mini gewinnen.
DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG VOR ORT
Ebenfalls in Düsseldorf, Leipzig und
Stuttgart vertreten ist der Deutsche
Ärzte-Verlag. Besucher finden den
Counter des Verlags direkt nach dem
„Check-in“ im Eingangsbereich der
jeweiligen Messehalle. Ein Abstecher
dorthin lohnt: Praxisteams erhalten
vor Ort einen Einblick in die Medien
DENTAL MAGAZIN und team und
können an einem attraktiven Gewinnspiel teilnehmen. Es lockt ein iPad
mini, das unter allen Teilnehmern verlost wird.
Markt
CAMLOG
Henry Schein
Jetzt neu: Erweitertes Guide System
Existenzgründerseminare im Depot Stuttgart
Das Guide System von
CAMLOG dient der schablonengeführten Implantatbettaufbereitung und Insertion
von CAMLOG und CONELOG
Screw-Line Implantaten
nach vorheriger 3D-Diagnostik und 3D-Planung. Das im Herbst 2008 erfolgreich in den Markt
eingeführte CAMLOG Guide System wurde um CONELOG Screw-Line
Implantate erweitert und wird nun unter dem Namen „Guide System“
weitergeführt. Das System umfasst Implantate mit vormontierten
Einbringpfosten sowie labortechnische und chirurgische Instrumente.
Alle Systemkomponenten sind optimal aufeinander abgestimmt.
Farbkodierte Führungshülsen und chirurgische Einmalinstrumente
ermöglichen eine sichere Anwendung. Zusätzliche Hülsen und Tiefenstopps sind nicht notwendig. Die Implantatlager werden mit
geführten Einmalbohrern stufenweise in die Tiefe aufbereitet und das
Implantat mithilfe eines vormontierten Einbringpfostens mit Führungsschaft präzise bis zur geplanten Setztiefe inseriert.
Im Rahmen einer seit mehreren
Jahren erfolgreich laufenden
Kooperation der Bundesmeisterschule für Zahntechnik in Stuttgart
und Henry Schein Dental bei der
Ausbildung angehender Zahntechnikermeister bietet der Dental-Spezialist in seinem Stuttgarter Depot regelmäßig ein mehrteiliges
Existenzgründerseminar an. Dieser Kursus erfreut sich dank seines
hohen Praxisbezugs einer so großen Nachfrage, dass die Meisterschule ihn inzwischen fest in den Stundenplan der Schüler integriert
hat. Parallel dazu hat auch Henry Schein die Termine, die sich über
ein ganzes Jahr verteilen, an den Terminplan der Meisterschule
angepasst. Teilnehmer der Seminare sind neben den Schülern aus
Stuttgart auch „externe“ Zahntechniker, die sich mit einem eigenen
Betrieb selbstständig machen möchten. Inhaltlich geht es neben
Grundlagen der Existenzgründung auch um die konkreten Schritte
bei der Planung des eigenen Labors. Teilnehmer erhalten dazu
einen Gründerfahrplan, praktische Checklisten und hilfreiche Tipps.
CAMLOG Vertriebs GmbH
Henry Schein Dental
Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim
Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000
[email protected], www.camlog.de
Monzastr. 2a, 63225 Langen
Tel.: 08000 400044, Fax: 08000 404444
www.henryschein-dental.de
VITA Zahnfabrik
Kuraray
Workshop auf Deutschem Zahnärztetag 2014
Neuer Zirkonoxidrohling im Fokus
Vom 7. bis 8. November 2014 findet in
Frankfurt am Main der Deutsche Zahnärztetag statt. Als Premium-Partner unterstützt
VITA Zahnfabrik die Veranstaltung mit der
Durchführung eines Workshops. Der Titel
des Seminars lautet „Zirkonoxid-Implantate:
Was ist dran? Was kommt darauf?“ Für
implantologisch beziehungsweise prothetisch tätige Zahnärzte stehen viele Fragen
im Raum, die derzeit noch kontrovers diskutiert werden. Antworten bietet beim VITA Premium-Workshop eine
hochkarätig besetzte Experten-Runde (Prof. Dr. Jörg Strub [Foto],
Prof. Dr. Wael Att sowie Prof. Dr. Jens Fischer). Sie informieren ausführlich rund um das Thema Keramikimplantate. Außerdem erhalten die Workshop-Teilnehmer die Chance, am Phantommodell die
digitale Implantatabformung zu üben, eigenhändig eine geeignete
Krone virtuell zu designen und die ausgeschliffene Suprakonstruktion schließlich fachgerecht zu befestigen. Zu jedem Arbeitsschritt
werden wichtige theoretische Grundlagen für die direkte praktische
Umsetzung vermittelt.
Renommierte Referenten präsentierten anlässlich der 43. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft
Dentale Technologie e. V. vom
19. bis 21. Juni 2014 in Böblingen
Vorträge über aktuelle Themen wie „Dentale Technologie im
Dienst der Senioren“ und „Digitale
Analyse, Planung und Diagnostik“. Dabei widmete sich ZTM Gläser
(Prof. Dr. Kappert (†), Prof. Dr. Breuer und ZT Schweiger) einer
Weltneuheit – Katana Zirconia Multi-Layered mit integrierter
Farbabstufung. Der polychromatische Zirkonoxidrohling bietet
einen neuen Ansatz, um ästhetische Kronen und Brücken ohne
spezielle Verblendung ökonomisch herzustellen. Unterschiedliche
Transluzenzen der vier verschiedenen Schichten sorgen für einen
fließenden Farbverlauf in einem Arbeitsschritt. Wie die Referenten
herausstellten, treten trotz der mehrschichtigen Architektur keine
Sinterverzüge auf, der Rohling ist zudem gleichmäßig biegefest.
Anmeldung zum Workshop unter:
www.dtzt.de/Anmeldung.php
Teilnahme-Gebühr: 50 Euro
Kuraray Europe GmbH
BU Medical Products
Philipp-Reis-Straße 4, 65795 Hattersheim
Tel.: 069 30535835, Fax: 069 3059835835
[email protected]
www.kuraray-dental.eu
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
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Markt
Dentsply Implants
GC Germany
„EVolution“ durch Wissenschaft
Passgenauigkeit perfekt gecheckt
DENTSPLY Implants stellt mit dem
ASTRA TECH Implant System EV eine
„EVolutionäre“ Weiterentwicklung des
bestehenden Systems vor. Die verschiedenen Neuerungen ermöglichen eine
einfache chirurgische und prothetische
Handhabung und Flexibilität: vielseitige
Implantatdesigns, eine benutzerfreundliche Chirurgie-Kassette mit drei Einsatz-Optionen, ein flexibles Bohrprotokoll zum Erzielen der bevorzugten Primärstabilität sowie ein einzigartiges
Interface für die patientenindividuellen
ATLANTIS-CAD/CAM-Abutments und
die selbstpositionierenden Abdruckpfosten mit One-position-onlyPlatzierung. Grundlage dieses Entwicklungsschritts bleibt der
ASTRA TECH Implant System BioManagement Complex, der nachweislich für langfristigen marginalen Knochenerhalt und ästhetische
Ergebnisse sorgt. Weitere Infos unter: www.jointheev.de
Elementar für eine
erfolgreiche prothetische
Versorgung ist der optimale Halt von Kronen,
Brücken oder Vollprothesen. Deren Passgenauigkeit wird daher besonders großgeschrieben –
und die Überprüfung
fällt dank der neuen Fit Checker Advanced und Fit Checker Advanced Blue von GC besonders leicht. Fit Checker Advanced Blue
weist als thixotrope Silikonpaste eine blaue Farbabstufung auf.
Damit lassen sich beispielsweise Kronen und Brücken aus Kunststoff, Keramik und auf Zirkonoxidbasis überprüfen. Fit Checker
Advanced kommt als weiße Farbabstufung besonders bei der Überprüfung von Voll- und Teilprothesen sowie von metallbasierten Kronen und Brücken zum Einsatz. Beide Produkte werden als AutomixKartuschen geliefert, Fit Checker Advanced ist zudem als Handmischvariante verfügbar.
DENTSPLY Implants Deutschland
GC Germany
Steinzeugstraße 50, 68229 Mannheim
Tel.: 0621 4302-006, Fax: 0621 4302-007
[email protected], www.dentsplyimplants.de
Seifgrundstr. 2, 61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 99596-0, Fax: 06172 99596-66
[email protected], www.germany.gceurope.com
Permadental
Septodont
Für jeden Patienten die optimale Versorgung
Biodentine: Perspektive für die Zahnerhaltung
Patienten mit zahnlosem Ober- und/oder
Unterkiefer können auf verschiedene Weise prothetisch versorgt werden. Konventionelle Totalprothesen können ebenso
indiziert sein wie eine Versorgung mit
Implantaten. Die zufriedeneren Patienten
finden sich vorwiegend bei jenen, die eine
Suprakonstruktion auf Implantaten erhielten, doch die konventionellen Dritten sind
ebenso zeitgemäß. Als Teil eines der größten Dental-Labore der
Welt ist Permadental in der Lage, alle gängigen zahntechnischen
Leistungen anzubieten. Dabei spielt die Versorgung mit Implantaten
und einer festsitzenden oder bedingt herausnehmbaren Suprakonstruktion mittlerweile eine ähnlich große Rolle wie die Herstellung
von herkömmlichem Zahnersatz. Durch den Einsatz von digitaler
Technologie bei Stegen und Abutments können auch besonders
anspruchsvolle Patientenfälle qualitativ hochwertig und kostengünstig versorgt werden. Permadental unterstützt seine Kunden
dabei mit einem speziell ausgebildeten Implantatteam.
Zahnärzte verwenden zum Füllen
tiefer Kavitäten meist Komposite
und im Fall einer Pulpaeröffnung
zusätzlich Kalziumhydroxid. Diese
Materialien gewährleisten aber keine hundertprozentig dichte Versiegelung oder Biokompatibilität. Aufgrund seiner ausgeprägten Dichtigkeit am Übergang zum Dentin
schafft Biodentine gute Bedingungen für die Vitalerhaltung der Pulpa.
Dieser Dentinersatz eignet sich als langfristiges Material zur direkten
Überkappung oder Pulpotomie und kann dank hoher Druckfestigkeit
auch als Unterfüllung bei tiefen kariösen Defekten (indirekte Überkappung) oder temporär als Füllungsmaterial eingesetzt werden. Anders
als bei anderen Materialien entfallen die zeitraubenden Wurzelkanalbehandlungen sowie Zahnextraktionen bei Wurzelläsionen, die oft mit
Risiken behaftet sind. Biodentine lässt sich zudem in verschiedenen
Indikationen der Endodontie einsetzen, wo eine hohe Biokompatibilität
und Dichtigkeit des Materials in einem feuchten Milieu gefragt sind.
Permadental GmbH
Septodont GmbH
Dechant-Sprünken-Straße 51, 46446 Emmerich
Tel.: 02822 10065, Freecall: 0800 7376233
[email protected], www.permadental.de
Felix-Wankel- Str. 9, 53859 Niederkassel
Tel.: 0228 97126-0, Fax: 0228 97126-66
[email protected], www.septodont.de
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Markt
Planmeca
Implant Direct
Im Sommer sparen: Planmeca ProMax 3D
Neue Implantate mit konischer Verbindung
Perfekte Details, niedrige Strahlung,
kleiner Preis: Die Planmeca ProMax
3D-Familie wartet jetzt im Sommer
mit Mehrwertaktionen auf. Mit der
Endo-Aktion für den Planmeca ProMax 3Ds können Praxen im Sommer
rund 40 Prozent sparen. Das Implantat-Modell Planmeca ProMax 3D enthält im Angebotszeitraum bis zum
30. September 2014 bereits die Software.
Die All-in-one-Geräte der Planmeca
ProMax 3D-Familie erfüllen mit drei
verschiedenen Arten dreidimensionaler Bildgebung – sowie Panorama-, extraoraler Bissflügel- und Fernröntgen-Bildgebung – alle maxillofazialen Bildgebungsbedürfnisse.
Mehr Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0521 560665-0
oder per E-Mail an [email protected].
Implant Direct hat mit InterActive eine neue
Implantatlinie mit konischer Innenverbindung entwickelt. InterActive ist prothetisch kompatibel zu NobelActive und
NobelReplace CC von Nobel Biocare. Der
Körper des neuen Implantats basiert auf dem
des bewährten Legacy und verfügt damit auch
über die progressiv tiefer gestalteten Gewindestrukturen (Double Lead Threads). Dank seines konkaven,
transgingivalen Profils eignet sich InterActive insbesondere
für die Behandlung im ästhetischen Bereich. Zwei unterschiedliche prothetische Plattformen (3,0 und 3,4 Millimeter) vereinfachen die Handhabung. Mit vier verschiedenen Durchmesser- und
sechs Längenoptionen bietet die Implantatlinie bei nahezu allen
Knochenkonfigurationen maximale Flexibilität. Außerdem kann der
Anwender zwischen zwei unterschiedlichen Implantatoberflächen
wählen: SBM oder SBActive mit einer leichten HA-Beschichtung.
Revolutionär: Das zweiteilige farbkodierte Fixture-Mount des
InterActive fungiert gleichzeitig als Abutment und als Abdruckpfosten.
Planmeca Vertriebs GmbH
Implant Direct Europe AG
Walther-Rathenau-Straße 59, 33602 Bielefeld
Tel.: 0521 560665-0, Fax: 0521 560665-22
[email protected], www.planmeca.de
Hardturmstr. 161, CH-8005 Zürich
Gratis Infoline: 00800 40304030, Fax: +41 44 5678101
[email protected], www.implantdirect.de
Zhermack
DMG
Starz Tipz: hygienisch sichere Einwegaufsätze
Neu: Vitique-System für die Veneerbefestigung
Auch in Deutschland erfreuen sich Einwegaufsätze für
die Multifunktionsspritze einer immer größer werdenden Beliebtheit. In anderen europäischen Ländern ist
diese Verwendung bereits Standard. Sie verhindern
Kreuzkontaminationen und sind eine saubere Alternative zu den wiederverwendbaren Aufsätzen. Starz
Tipz, exklusiv bei Zhermack, gibt es in sechs unterschiedlichen Farben und zwei Längen. Die Starz Tipz
mit der Länge von 95 Millimetern lassen sich in beliebige Winkel biegen und bieten einen besseren Zugang in den Mundraum. Die kürzeren, 65 Millimeter langen HP Tipz (high pressure),
bieten durch ihre zwei Luftkanäle, im Gegensatz zu den sechs Kanälen der längeren Version, einen stärkeren Spray. Durch den inneren
Aufbau der Tipz ist eine optimale Wasser- und Lufttrennung gegeben. Dies bietet ein sicheres Gefühl, auch bei der Adhäsiv-Technik.
Die kostenfreien Adapter sind für alle gängigen Systeme in Deutschland erhältlich und einfach an die Multifunktionsspritze zu montieren.
Die Adapter sind autoklavierbar und müssen daher nicht vor der Reinigung von der Multifunktionsspritze entfernt werden.
Mit dem neuen Vitique Veneer-System
bietet DMG einen adäquaten Partner für
die Befestigung. Das Vitique-System
wurde speziell für Veneerarbeiten entwickelt und umfasst zwei Kits im gemeinsamen Schuber: das Cementation Kit
mit Zementen und Try-In-Pasten und
das Accessory Kit mit Ätzgel, Silan und Bond. Für jede Farbe enthält
das Cementation Kit eine entsprechende Try-In-Paste. Die präzise
Farbübereinstimmung erlaubt eine verlässliche Vorschau auf das Endergebnis. Um die Eingliederung von Veneers zu erleichtern, wurde ein
spezieller Veneer-Tip entwickelt. Mit ihm kann das Material in einem
flachen Streifen gleichmäßig aufgetragen werden. Die patentierte
Monomerformel sorgt für eine anwenderfreundliche Materialkonsistenz und eine einfache Überschussentfernung. Zusätzlich unterstützt
Vitique den Zahnarzt mit Services und Hilfestellungen wie dem bebilderten Step-by-Step User Guide und dem Veneer Video Tutorial mit
Praxistipps und wissenschaftlichen Hintergründen. Außerdem wurde
eine Experten-Hotline für Veneerfragen eingerichtet.
Zhermack GmbH Deutschland
DMG
Elbgaustraße 248, 22547 Hamburg
Kostenfreies Service-Telefon: 0800 364 42 62
[email protected], www.dmg-dental.com
Öhlmühle 10, 49448 Marl am Dümmer
Tel.: 05443 2033-0, Fax: 05443 2033-11
www.zhermack.de
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Markt
Bürstel & Co.
Landesmesse Stuttgart
Der neue Prophylaxekatalog
Dentale Produktvielfalt in Leipzig und Stuttgart
Mit Bürstel & Co. gibt es seit
Anfang des Jahres einen neuen
Prophylaxeanbieter für den
Zahnarzt. Die Marke bietet ein
vielfältiges Prophylaxesortiment, angefangen bei Produkten für die Interdentalpflege bis
hin zu professioneller Prophylaxe. Exklusive Artikel von
edel+white ergänzen das Produktportfolio. Jährlich werden
zwei Bürstel & Co. Kataloge erscheinen, die über Fachmagazine an
Deutschlands Zahnärzte versendet werden. Zusätzlich gibt es einen
Onlineshop mit allen Produkten und regelmäßige E-Mail-Newsletter, in denen besondere Aktionen für treue Online-Kunden angeboten werden. Neben attraktiven Staffelpreisen profitieren Bürstel
Kunden zusätzlich von einem exklusiven Rabatt- und Bonussystem.
Bei jeder Fax- und E-Mail-Bestellung werden zwei Prozent Rabatt
und bei jeder Online-Bestellung drei Prozent Rabatt gewährt.
Von „A“ wie Acteon bis „Z“
wie Zubler – die Ausstellerliste der Fachdentalmessen
in Leipzig und Stuttgart ist
lang. Jeweils über 200
Unternehmen aus Industrie
und Handel präsentieren am
26. und 27. September in Leipzig sowie am 10. und 11. Oktober in
Stuttgart ihre Produktneuheiten. Die Top-Themen sind in diesem
Jahr die Prophylaxe, die ästhetische Zahnheilkunde sowie die Kinderzahnheilkunde. Die Aussteller zeigen in Leipzig und Stuttgart,
wie Zahnärzte die Prophylaxe bei ihren Patienten reibungslos
durchführen können – zum Beispiel mit einer Systemlösung mit
extra kleinen Winkelstückköpfen sowie einem Ultraschallgenerator
mit Fluoreszenz-Technologie. Im Themenbereich ästhetische Zahnheilkunde werden Zahnaufheller, Veneers, Verblendkronen, Inlays
und Implantate präsentiert. Zum Schwerpunkt Kinderzahnheilkunde
können die Besucher vor Ort von den Ausstellern erfahren, was im
Umgang mit den kleinen Patienten besonders zu beachten ist.
Bürstel & Co.
Landesmesse Stuttgart GmbH
Am Uhrturm 7, 30519 Hannover
Tel.: 0180 5001474, Fax: 0800 5051051
www.buerstel.com
Messepiazza 1, 70629 Stuttgart
Tel.: 0711 185600, Fax: 0711 185602440
[email protected], www.messe-stuttgart.de
VOCO
KaVo
Futurabond: Ein „Bond“ für alle Fälle
Backward Planning: Implantation mit System
Mit Futurabond U in der
SingleDose bietet VOCO als
einziger Hersteller ein dualhärtendes Universal-Adhäsiv
in einer Einmalapplikationsform an. Egal ob Self-Etch,
Selective-Etch oder TotalEtch: Der Anwender kann
mit dem Universal-Adhäsiv
wählen, wie er die Zahnhartsubstanz konditionieren möchte. In
einer Schicht aufgetragen, sorgt das Adhäsiv für hohe Haftwerte an
Schmelz und Dentin und somit für einen dauerhaften, randspaltfreien Verbund zwischen Zahnhartsubstanz und Füllungsmaterial.
Gleichzeitig bietet es ohne zusätzlichen Primer eine sichere Haftung an Materialien wie Metall, Zirkon- und Aluminiumoxid und Silikatkeramik. Das Universal-Adhäsiv ist uneingeschränkt kompatibel
mit allen licht-, dual- und selbsthärtenden Komposits auf Methacrylatbasis. Außerdem eignet es sich ohne zusätzlichen Aktivator für
Dualhärtung sowohl für direkte als auch indirekte Restaurationen.
KaVo Backward Planning ermöglicht ein anatomisch und prothetisch korrektes Setzen
von Implantaten bei reibungslosem Workflow.
Die Herausforderung,
bei einer Implantatversorgung das Gleichgewicht zwischen anatomischen Gegebenheiten und
ästhetischen Ansprüchen zu finden,
kann mit KaVo Backward Planning einfacher
gemeistert werden. Optimal aufeinander abgestimmte Systemkomponenten führen in nur zehn Schritten zur perfekten Implantation.
Der reibungslose Ablauf erlaubt eine simultane prothetische und
chirurgische Planung und Umsetzung. Dies führt zu Erleichterungen
im Praxisalltag, Zeitersparnis und Kostenreduktion. Die visuelle Darstellung der Therapie unterstützt die Patientenkommunikation und
fördert das Vertrauensverhältnis zwischen Zahnarzt und Patient.
VOCO
KaVo Dental GmbH
Anton-Flettner-Straße 1–3, 27472 Cuxhaven
Tel.: 04721 719-0, Fax: 04721 719-169
[email protected], www.voco.de
Bismarckring 39, 88400 Biberach/Riss
Tel.: 07351 560, Fax: 07351 5671104
[email protected], www.kavo.de
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Markt
Hager & Meisinger
W&H
Kontrolliertes Bone Spreading und Condensing
Piezomed: minimal invasiv, maximal effektiv
Durch Bone Spreading und gleichzeitiges Bone Condensing lässt
sich der Kieferknochen in
vielen Situationen oft ohne
aufwendige horizontale Anund/oder Auflagerungsplastik implantatfähig vorbereiten. Dazu stellt Split Control
aus der Bone-ManagementProduktlinie ein bewährtes und
effizientes System dar. Split Control ist mit allen am
Markt befindlichen Implantatsystemen kombinierbar und speziell zur optimalen Vorbereitung des
Knochenlagers entwickelt worden. Das Bone-Management-System
Split-Control der Hager & Meisinger GmbH ist in fünf Produktausführungen erhältlich: Neben den Standard-Sets „12 mm“ und
„15 mm“ werden das Einstiegssystem „Basic“, das umfassende „Professional“-Kit und das „Split Control Plus“ mit zusätzlichen Horizontal-Spreadern angeboten.
Minimalinvasive Verfahren mit geringer
Schmerzbelastung des Patienten und
eine kürzere Heilungsphase stehen im
Fokus aktueller Entwicklungen. Im
Bereich der Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie (MKG) sowie in der
Implantologie hält die Piezotechnologie seit mehr als einem Jahrzehnt verstärkt Einzug. Höchste Präzision in der chirurgischen Anwendung und eine
schonendere Behandlung für den
Patienten sind nur einige Vorteile dieser modernen Antriebstechnik. Mit
dem neuen Piezomed gelingt es W&H,
modernste Ultraschalltechnologie selbst für
schwierigste Aufgaben in der Knochenchirurgie einzusetzen. Der Chirurg wird damit bei seiner täglichen Arbeit
optimal unterstützt.
Hager & Meisinger GmbH
W&H Deutschland GmbH
Hansemannstraße 10, 41468 Neuss
Tel.: 02131 2012-0, Fax: -222
[email protected], www.meisinger.de
Raiffeisenstraße 3b, 83410 Laufen/Obb.
Tel.: 08682 89670, Fax: -11
[email protected], www.wh.com
Procter & Gamble
Dürr Dental
Praxistest für elektrische Zahnbürsten
Quantensprung bei Saugsystem-Technologie
Den Patienten zum Wohle seiner Mundgesundheit
vom Wechsel zur elektrischen Mundpflege zu
überzeugen ist vielen Praxen eine Herzensangelegenheit. Das Beratungsgespräch und die
Demonstration am
Gebissmodell sind dabei
aber nicht immer ausreichend, und oftmals springt der Funke vom
Anschauen allein nicht über. Mit dem neuen Oral-B TestDrive gibt
es jetzt eine clevere Lösung für dieses Problem: Dank speziellen
Handstücks sowie der dazugehörigen Aufsteckbürsten und
Schutzhüllen kann der Patient die elektrische Zahnbürste hygienisch einwandfrei direkt in der Praxis ausprobieren. So können sich
Patienten zukünftig noch in der Praxis selbst von der elektrischen
Mundpflege überzeugen. Gleichzeitig können eventuelle Putzfehler direkt korrigiert werden.
Vor gut 50 Jahren erreichten die Möglichkeiten
zur ergonomischen Behandlung eine ganz
neue Stufe – mit Saugsystemen von Dürr
Dental. Seither optimiert das Unternehmen seine Technologie kontinuierlich. Nun
haben die Ingenieure darüber auf eine
grundlegend neue Art und Weise nachgedacht. Dies
zeigt sich in einem Innovationssprung einer besonders effizienten
Generation dentaler Saugsysteme. Sie sind leiser, kleiner, leichter,
senken den Energiebedarf um bis zu 50 Prozent und tragen den
Namen Tyscor.
In der heutigen Zeit spielt die Energieeffizienz eine immer größere
Rolle. Genau dahin zielt der aktuelle technologische Sprung. Die
Tyscor-Saugmaschinen mit Radialtechnologie zeichnen sich nicht
nur durch die von Dürr Dental-Produkten bekannte Zuverlässigkeit
aus, sondern sind durch die Software Tyscor Pulse zudem vernetzbar. Vor allem jedoch spart der Betreiber dank einer bedarfsgerechten Steuerung des Vakuums gegenüber herkömmlichen Geräten in
der Regel zwischen 35 und 50 Prozent Energie und damit Kosten.
P&G Professional Oral Health
DÜRR DENTAL AG
Sulzbacher Straße 40, 65824 Schwalbach am Taunus
Weitere Informationen zum Oral-B TestDrive unter:
Service-Center-Walzer, Tel.: 0203 570570
Höpfigheimer Straße 17, 74321 Bietigheim-Bissingen
Tel.: 07142 705-0, Fax: 07142 705-500
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 65
Abrechnung
Böll
LÖSUNGEN FÜR
GOZ-AUSLEGUNGSFRAGEN
Es kommt Bewegung in die Abrechnungsdebatte. Das Beratungsforum für Gebührenordnungsfragen hat insgesamt
15 neue Beschlüsse zur Auslegung von GOZ-Positionen veröffentlicht. Ist damit das Ende aller Abrechnungsproblematiken eingeläutet oder bleibt es beim sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein? | SVEN SKUPIN
B
ereits 2013 hatten sich die Bundeszahnärztekammer (BZÄK),
der Verbund der Privaten Krankenversicherung und die Beihilfestellen von Bund und Ländern zu einem Beratungsforum für
Gebührenordnungsfragen zusammengefunden. Das Ziel: Gemeinsam grundsätzliche Auslegungsfragen der novellierten GOZ zu diskutieren und möglichst einvernehmlich zu beantworten.
Bis Juni hatte sich das Beratungsforum insgesamt auf
15 Beschlüsse geeinigt, die von den Vorständen und Gremien der
beteiligten Institutionen bestätigt wurden. Diese Beschlüsse sollen ausdrücklich nur auf die im Wortlaut beschriebenen Sachverhalte anwendbar und nicht auf andere
Sachverhalte übertragbar sein.
POSITIVE REAKTIONEN
Das Beratungsforum möchte mit seiner
Arbeit langfristig eine Verbesserung der
Beziehungen zwischen Patient, Zahnarzt
und Versicherungsmitarbeiter in der täglichen Praxis erreichen, wie Dr. Wolfgang
Menke, Vorsitzender des Ausschusses für
Gebührenrecht der BZÄK, erklärte.
„Gerade auch der Patient profitiert davon,
wenn bisher strittige Auslegungen beseitigt und etwa bestimmte analoge Berech66 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
nungen oder Abweichungen von GOZ-Bestimmungen, die ihm
auch vielleicht bisher schon berechnet wurden, zur Erstattung
von der PKV anerkannt werden.“ Die Reaktionen, die Menke bisher von den Zahnärzten an der Basis und aus den Landeszahnärztekammern zu den Beschlüssen erhielt, waren im Wesentlichen sehr positiv.
KEINE GARANTIE
Das Beratungsforum ist allerdings ein Gremium, das keine Normsetzungsfunktion hat. Eine Garantie für die Befolgung der
Beschlüsse des Beratungsforums, die offiziell Empfehlungen darstellen, durch die
privaten Krankenversicherungsunternehmen oder die Beihilfe gibt es zwangsläufig
Alle 15 veröffentlichten GOZnicht. Das bestätigt auch MedizinrechtleBeschlüsse des Beratungsforums
rin Dr. Susanna Zentai aus Köln: „Ich sehe
inklusive einer Kommentierung und
keine rechtliche Gültigkeit. Aber die
Bewertung durch AbrechnungsexBeschlüsse besitzen eine gewisse Schlagpertin Sabine Schmidt findet man
kraft, da sich Beteiligte ganz verschiedener
online unter
Ausrichtungen zusammengeschlossen
http://tinyurl.com/
haben, und das ist aus meiner Sicht vom
dm-gozbeschluss.
Grundsatz her unbedingt zu begrüßen.“
Ähnlich sieht es Menke, der auf die hohe
prägende Wirkung der Beschlüsse setzt.
Dr. Susanna Zentai
BZÄK
DZR
Privat
Abrechnung
Sabine Schmidt
Es könnte also auch weiterhin passieren, dass Gerichtsentscheidungen komplett konträr zu den GOZ-Beschlüssen des
Beratungsforums erfolgen. Diese Urteile sind auch per se nicht
falsch. „Das Gericht muss immer in erster Linie den Einzelfall
beurteilen und wird im Zweifel für diesen auf den Sachverständigen hören“, erklärt Zentai.
Deshalb rät die Medizinrechtlerin dazu, sich an das zu halten, was am besten zu dem konkreten Patientenfall passe und
dokumentiert und erklärbar sei. „Gerade bei besonderen Behandlungsfällen und spezialisierten Praxen kann eine Abweichung von
der im Zweifel gemeinten Norm gegeben sein.“
Sabine Schmidt ist Abrechnungsexpertin und leitet bei der
DZR GmbH das GOZ-Referat. Sie hat sich für das DENTAL
MAGAZIN die 15 Beschlüsse des GOZ-Beratungsforums etwas
genauer angesehen – vor allem mit Blick auf die praktische
Umsetzbarkeit. (Die ausführliche Kommentierung von Sabine
Schmidt findet man unter http://tinyurl.com/dm/goz)
Schmidt sind direkt einige Punkte aufgefallen. Bereits beim
ersten Beschluss, der Berechnungsfähigkeit des Operationsmikroskops, äußere sich das Beratungsforum nicht zu dem Thema
„selbständige Leistung mit dem Mikroskop“ (etwa die zeitintensive Diagnostik eines Zahns vor Durchführung einer EndoBehandlung). „Die Frage ob da, wie häufig praktiziert, eine Analogie möglich ist, bleibt weiterhin offen.“
KEINE VORSCHLÄGE
Bei den Beschlüssen zum Thema Wurzelkanalbehandlung verzichtet die BZÄK bewusst auf die Nennung bestimmter Ziffern
zur Analogberechnung. Der PKV-Verband hingegen macht direkt
Vorschläge für eine Analogziffer. Dagegen sollte sich die Praxis
jedoch laut Schmidt wehren, da die angegebenen Ziffern dem
Aufwand in den wenigsten Fällen gerecht werden. „Die Auswahl
der jeweiligen Analogziffer obliegt allein dem behandelnden
Zahnarzt.“
Bedauerlich sei auch, dass das Gremium über die analoge
Berechnungsfähigkeit der Entfernung von definitivem Wurzelfüllmaterial (beispielsweise im Rahmen einer Revision) keinen
Konsens erzielen konnte. Die BZÄK vertritt dazu eindeutig die
Auffassung, dass diese Maßnahme analog berechnungsfähig ist.
Dr. Wolfgang Menke
Gemischt auch die Reaktion auf den Beschluss zu den Materialkosten. Das Positive an diesem Beschluss ist laut der Abrechnungsexpertin, dass von allen Parteien endlich bestätigt wird,
dass bei kostenintensiven Materialien die Unzumutbarkeitsgrenze im Sinne der genannten BGH-Entscheidung anzuwenden ist.
Diese Berechnungsmöglichkeit wurde bislang konsequent von
den privaten Krankenversicherungen abgelehnt. „Weniger positiv ist, dass nur drei drei bestimmte Materialien im Zusammenhang mit bestimmten GOZ-Leistungen konsensfähig waren.
Unseres Erachtens existiert in der Zahnmedizin eine Vielzahl von
Materialien, die das Honorar zum Großteil oder vollständig verzehren. Es bleibt abzuwarten, ob die Materialliste seitens des
Beratungsforums noch erweitert wird.“
NOVELLE WIRD ÜBERPRÜFT
Prinzipiell, rät Schmidt, sollte jede Zahnarztpraxis nochmals die
Materialkosten dem zahnärztlichen Honorar gegenüberstellen
und analysieren, ob die Unzumutbarkeitsgrenze im Sinne der
BGH-Entscheidung erreicht ist. „Sollte dies der Fall sein, kann
lediglich die zusätzliche Berechnung der Materialkosten einen
wirtschaftlichen Verlust verhindern.“
Klar ist, die bisherigen 15 Beschlüsse sind nicht das Ende
vom Lied. Laut Menke sind zurzeit weitere zwei bis drei Sitzungen des Beratungsforums pro Jahr geplant. „Weitere Beschlussentwürfe sind außerdem in Arbeit, aber bisher ist noch nichts
konsentiert. Es gibt auch viele Beratungspunkte, zu denen keine
Einigkeit erzielt wurde.“
Die Beschlüsse sind zudem nicht das alleinige GOZ-Thema,
mit dem sich der Ausschuss für Gebührenrecht aktuell beschäftigt. Bis Mitte 2015 müssen nach § 12 GOZ die Folgen der GOZNovelle für das Honorar der Zahnärzte überprüft werden. Zwar
hat die BZÄK noch nicht alle Zahlen zusammen und diese sind
noch nicht mengenbereinigt. Grundsätzlich muss zudem unterschieden werden zwischen Zuwachsraten, die sich direkt auf die
Novellierung beziehen, und indirekten Auswirkungen, die durch
die Erweiterung des Leistungskatalogs oder sogar durch Morbiditätsveränderungen bedingt sind. „Insgesamt muss nach dann seit
2012 weiteren drei Jahren von einer Steigerung im hohen einstelligen Bereich ausgegangen werden. Für davon abweichende, stärkeDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 67
Abrechnung
re Veränderungen in einzelnen Leistungsbereichen gibt es in der
Regel plausible, morbiditätsbezogene Gründe, die wir jetzt noch
vertiefend analysieren“, erklärt Menke.
PUNKTWERTANHEBUNG ERFORDERLICH
Die jetzige GOZ 2012 ist für den Experten der BZÄK allerdings
nur eine Not-GOZ, die die wichtigsten Notwendigkeiten berücksichtigt hat. Gerade mit Blick auf die Steigerungen im Dienstleistungsindex seit 1988 sei schon angesichts der erheblichen Kostensteigerungen in den Praxen und der notwendigen Teilhabe
der Zahnärzte an der allgemeinen Einkommensentwicklung
sowie der Entwicklung im Bereich der anderen ärztlichen Leistungserbringer im Gesundheitswesen eine deutliche Punktwertanhebung erforderlich. „Zukünftig muss unter Nichtbeachtung
von – dem privatzahnärztlichen Bereich grundsätzlich systemfremden – Budgetüberlegungen eine neue GOZ mit
wissenschaftlicher Neubeschreibung und einer gerechten Neurelationierung der Leistungen gestaltet werden. Grundlage dafür
könnte die von der Zahnärzteschaft entwickelte Honorarordnung für Zahnärzte (HOZ) sein.“
Bis es so weit ist, bietet die BZÄK auf ihrer Homepage Unterstützung für die Abrechnung durch einen ständig aktualisierten
Kommentar zu den Paragrafen und allen einzelnen Gebührenpositionen. Zu erweiterten Fragestellungen gibt es zudem mehr als
20 Positionspapiere mit weitergehenden Erläuterungen zu
Abrechnungsfragen und Leistungskomplexen. Laut Menke ist
bereits eine Datenbank zu den in Zusammenhang mit der GOZ
2012 ergangenen Urteilen in Arbeit.
URTEIL ZUR ABRECHNUNG DER TREPANATION
In einem nur sehr knapp begründeten Urteil vom 04.04.2014
(AZ: 2 S 78/14) hat der Verwaltungsgerichtshof (VGH) BadenWürttemberg entschieden, dass die Trepanation eines Zahns
nach der GOZ Nr. 2390 keine selbständig abrechenbare Leistung
ist, wenn unmittelbar danach weitere endodontische Leistungen erbracht werden.
Nachdem das Verwaltungsgericht (VG)
Stuttgart zunächst noch entschieden hatte,
dass die zahnärztliche Leistung nach der
GOZ Nr. 2390, Trepanation eines Zahns, als
selbständige Leistung auch neben anderen
endodontischen Behandlungsmaßnahmen,
wie etwa der Aufbereitung des Wurzelkanals nach GOZ Nr. 2410 oder der Füllung
eines Wurzelkanals nach GOZ Nr. 2440,
gesondert abrechenbar sei (unter Hinweis
auf den Kommentar der Bundeszahnärztekammer), ist der VGH dem nicht gefolgt
und hat das Urteil aufgehoben.
Eine gesonderte Abrechnung der Trepanation würde in einem
solchen Fall sowohl dem Wortlaut der Regelung, wonach eine
Abrechenbarkeit ausdrücklich eine selbständige Leistung erfordere, als auch der Absicht des Normengebers widersprechen,
nach der die Trepanation gerade nicht als
Zugangsleistung anderer endodontischer
Leistungen abrechenbar sein solle.
68 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Privat
Der VGH Stuttgart übersieht in dieser Entscheidung, dass die Begründung des Gesetzgebers zu einem vorherigen Referentenentwurf ergangen ist. Der später in die GOZ aufgenommene Wortlaut trägt die Begründung
des VGH gerade nicht. In der besonderen
Begründung des Normgebers wird offenkunRA JENS-PETER JAHN
dig die selbständige mit der alleinigen Leistung
verwechselt. Eine selbständige Leistung ist
ist Fachanwalt für Medizinrecht in der
eigenständig medizinisch/zahnmedizinisch
Kanzlei DR. HALBE RECHTSANWÄLTE
in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt
indiziert. Dies setzt voraus, dass die Leistung
im Zahnarztrecht.
nicht notwendiger Einzelschritt der späteren
Leistung ist, wobei ein abstrakt-genereller
[email protected]
Nach Auffassung des VGH Stuttgart widerMaßstab anzulegen ist (vgl. BGH, Urt. v.
spräche diese Auffassung der Absicht des
05.06.2008, III ZR 239/07 zur GOÄ). Bei einer
Normengebers. In der Begründung des
Wurzelkanalbehandlung kann die Trepanation
Entwurfs einer Verordnung zur Änderung der Gebührenordeines Zahns aber gerade aus dem Grund entbehrlich sein, weil der
nung für Zahnärzte (Referentenentwurf, Stand 24.03.2011,
Zugang zum Pulpenkavum bereits ausreichend offen liegt. Die
S. 27) heiße es zur Leistung nach GOZ Nr. 2390, dass diese
Trepanation ist daher nicht etwa ein medizinisch notwendiger
allenfalls im Rahmen einer Notfallbehandlung angezeigt sein
Einzelschritt jeder Wurzelkanalaufbereitung nach GOZ Nr. 2410.
könne und nicht etwa als Zugangsleistung zur Erbringung der
Im Einzelnen ist hier auf den GOZ-Praxiskommentar von Dr.
Leistungen nach den GOZ Nrn. 2410 und 2440 berechnungsPeter H. G. Esser und die spezielle Kommentierung der GOZ Nr.
fähig sei.
2390 zu verweisen.
Diese Absicht des Normengebers habe durch den ausdrückDa der VGH Stuttgart bisher jedoch das höchste deutsche
lichen Zusatz „als selbständige Leistung“, der in der „VorverGericht ist, das sich mit dieser Fragestellung befasst hat, ist zu
sion“ der GOZ (GOZ a.F. Nr.: 239) noch nicht enthalten war,
befürchten, dass diese Auffassung Schule macht und auch von
auch hinreichend deutlich ihren Niederschlag im Wortlaut
anderen Gerichten übernommen wird. Der Auffassung des
der Vorschrift gefunden. Dies verbiete es, die Trepanation
VGH Stuttgart sollte daher unter Hinweis auf die Kommentieauch dann als selbständig erbrachte Leistung anzusehen,
rung der Bundeszahnärztekammer und von Dr. Esser entgewenn unmittelbar danach weitere endodontische Leistungen
gengetreten werden.
erbracht werden.
Termine
FORTBILDUNGSTERMINE ABRECHNUNG
24.09.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bremen
22.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halle (Saale)
Thema: Begründen – und zwar richtig!;
Christine Baumeister-Henning
Ort: Bremen, Anmeldung/Information: Fortbildungsinstitut
Zahnärztekammer Bremen, Universitätsallee 25,
28359 Bremen
Tel.: 0421 33303-77, Fax: -23
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CME-Punkte: 4
Gebühr: 184 € ZA, 148 € ZFA
Thema: Noch Unklarheiten mit den Festzuschüssen?
Abrechnung von Suprakonstruktionen; Irmgard Marischler
Ort: Halle (Saale), Anmeldung/Information:
Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt,
Große Diesdorfer Straße 162, 39110 Magdeburg
Tel.: 0391 73939-14, Fax: -20
[email protected], www.zaek-sa.de
Gebühr: 240 €
29.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München
26.09.2014. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Düsseldorf
Thema: 1. Allgemeine und Zahnerhaltungsleistung, 2. Prophylaxe/Prävention und Parodontalbehandlung;
Dr. Peter H. G. Esser
Ort: Düsseldorf, Anmeldung/Information: ZA Zahnärztliche
Abrechnungsgesellschaft AG, Werftstraße 21,
40549 Düsseldorf
Tel.: 0211 5693233
www.za-eg.de/seminare
CME-Punkte: 8 (je 4 pro Thema), Gebühr: 220 €
26.09.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart
Thema: Praxisrecht für den Alltag; Dr. Susanna Zentai
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: ZMMZ Verlag,
Neue Weyerstraße 5, 50676 Köln
Tel.: 0221 99205-240, Fax: -239
[email protected], www.zmmz.de
CME-Punkte: 4
Gebühr: 310 €
08.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Köln
Thema: GOZ-Arbeitskreis; Christine Baumeister-Henning
Ort: Köln, Anmeldung/Information: Christine BaumeisterHenning, Heitken 20, 45721 Haltern am See
Tel.: 02364 68541, Fax: 02364 606830
[email protected], www.ch-baumeister.de
Gebühr: 79 €
14.11. – 15.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin
Thema: Ab- und Berechnung intensiv: Prothetik 2014;
Emine Parlak
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut,
Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 6 + 8
Gebühr: 245 €
Thema: Grundkenntnisse der GOZ-Abrechnung und Auszüge
aus der GOÄ; Irmgard Marischler
Ort: München, Anmeldung/Information: eazf GmbH,
Fallstraße 34, 81369 München
Tel.: 089 72480-190, Fax: -188
[email protected], www.eazf.de
Gebühr: 150 € ZA, 125 € ZFA
05.12.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dresden
Thema: GOZ 2012 – von A wie Auslagenersatz bis Z wie
Zuschlag; Kerstin Koeppel
Ort: Dresden, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie
der Landeszahnärztekammer Sachsen, Schützenhöhe 11,
01099 Dresden
Tel.: 0351 8066-101, Fax: -106
[email protected], www.zahnaerzte-in-sachsen.de
Gebühr: 75 €
10.12. – 11.12.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hannover
Thema: GOZ-PUR-Basisseminar; Marion Borchers
Ort: Hannover, Anmeldung/Information: Zahnärztliche
Akademie Niedersachsen, Zeißstraße 11a, 30519 Hannover
Tel.: 0511 83391-311, Fax: -306
[email protected], www.zkn.de
Gebühr: 290 €
19.12.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster
Thema: BEMA/GOZ-Schnittstellen – aktuell und schlüssig;
Rilana Kohl, Doris Sander
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe,
Auf der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507 600, Fax: 0251 50765600
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
Gebühr: 75 €
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 69
Mitarbeiterführung
mit Bedacht besetzt werden und nicht etwa aus Verlegenheit mit
einer ZMF, die der Chef nur dort unterbringt, weil sie sich am
Behandlungsstuhl nicht besonders geschickt anstellt. Mit Recht
behauptet ein Sprichwort: Für den ersten Eindruck gibt es keine
zweite Chance. Eine Praxis kann noch so modern eingerichtet
sein oder ein fachlich optimal auf den Patientenstamm abgestimmtes Leistungsportfolio anbieten – wenn letztlich der persönliche Kontakt am Telefon gleichgültig oder gar unfreundlich
verläuft, ist ein verärgerter Patient für immer verloren. An der
Anmeldung sollte deswegen jemand sitzen, der den Servicegedanken der Praxis authentisch und überzeugend repräsentiert.
Eine sympathische Stimme und eine angenehme Ausstrahlung
sind natürlich wichtig. Aber nicht jeder ist am Telefon ein ausgesprochenes Naturtalent. Ein Gesprächstraining lohnt sich also auf
jeden Fall. Auch wir empfehlen den Zahnärzten, die wir beraten,
oft ein solches Seminar für ihre Mitarbeiter, in dem diese beispielsweise in Rollenspielen und anderen praktischen Übungen
einen herzlichen und professionellen Umgang mit den Patienten
am Telefon erlernen. Hinzu kommen diverse Grundregeln. So
sollte ein Anruf möglichst spätestens nach zwei bis drei Klingeltönen entgegengenommen werden. Es versteht sich von selbst,
dass nicht zu schnell gesprochen werden sollte, sodass die Mitarbeiterin gut verstanden wird, aber auch nicht zu langsam, was oft
müde oder antriebslos auf den Gesprächspartner wirkt. Darüber
hinaus kommt es beim Patienten immer gut an, wenn die Mitarbeiterin ihn mit seinem Namen anspricht und das Ergebnis des
Gesprächs am Ende noch einmal kurz zusammengefasst wird.
Zum Beispiel: „Ja, Frau Müller, dann sehen wir uns am 18. Juni um
zehn Uhr hier in der Praxis.“
Mit einer solchen Fortbildung tut der Zahnarzt etwas für das
Praxismarketing und signalisiert dem Personal gleichzeitig, wie
wichtig ihm eine gute Repräsentation am Telefon ist.
VERTRAUEN
DURCH KOMPETENZ
TERMINE CLEVER PLANEN LERNEN –
AUCH MIT NEUER TECHNOLOGIE
Besonders viele Anrufe, die in der Praxis eingehen, beziehen sich
auf die Vergabe von Terminen. Auch dabei macht der Ton die
Musik. Denn der Patient, der nach einem Termin fragt, möchte
sich weder wie ein Lückenbüßer noch wie ein Bittsteller fühlen.
Formulierungen wie: „Am Dienstag den 12. hätte ich noch einen
Termin um 15.45 Uhr frei“, sind deswegen ebenso ungeschickt
wie: „Sie können kommen, aber sie müssen mit einer langen Wartezeit rechnen.“ Vielmehr signalisiert die Mitarbeiterin am Telefon Wertschätzung, wenn sie dem Patienten nicht in militärischem Tonfall Termine zuweist, sondern ihn zunächst nach einer
für ihn günstigen Tageszeit fragt. Ebenso kann der Hinweis auf
eine mögliche Wartezeit höflich formuliert werden. Zum Beispiel:
„Ich schau mal, was ich für Sie tun kann. Bitte bringen Sie ein bisschen Zeit mit.“
Solche Kniffe und Feinheiten kann das Personal ebenfalls in
einer Schulung oder Fortbildung erlernen. Es müssen übrigens
nicht zwangsläufig alle Mitarbeiter, die der Praxischef am Telefon
und bei der Terminplanung einsetzen möchte, zu einer Fortbildung geschickt werden. Die geschulten Teilnehmer können ihr
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 71
Über 200 Aussteller präsentieren ihr umfangreiches
Produkt- und Dienstleistungsportfolio für Zahntechnik
und Zahnmedizin. Sammeln Sie bis zu zehn Fortbildungspunkte auf dem Symposium des Dental Tribune Study
Clubs und informieren Sie sich über die Top-Themen:
> Prophylaxe – gesunde Zähne durch gute Vorsorge.
> Ästhetische Zahnheilkunde – das i-Tüpfelchen
hochwertiger Zahnmedizin.
> Kinderzahnheilkunde – so macht der Zahnarztbesuch
Kindern Spaß!
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Mitarbeiterführung
Miriam Dörr/Fotolia.com
seit 2010 in Kooperation mit der
Akademie Westerburger Kontakte
einen Management-Lehrgang zum
„Betriebswirt der Zahnmedizin“ auf
Schloss Westerburg an, der fünf
Wochenend-Einheiten umfasst.
Der Unterricht gliedert sich in
die Module „Unternehmensführung“,
„Qualitätsmanagement“,
„BWL“, „Marketing“, „Recht und
Steuern“ und „Selbstorganisation“
und richtet sich an Zahnärzte und
Praxismanagerinnen
gleichermaßen. Die Art der Wissensvermittlung reicht von Frontalunterricht
mit begleitenden Skripten bis zu
Rollenspielen und Gruppenarbeit.
Dabei kommen auch Themen zur
Sprache, die im hektischen PraxisTeamsitzungen könnten auch dazu genutzt werden, bei Fortbildungen gewonnenes Wissen an die Praxismitarbeiterinnen weiterzugeben.
alltag oft untergehen. So zum Beispiel Übungen zur Mitarbeitermotivation, Teamsitzungen oder auch Work-Life-Balance.
Wissen bei der nächsten Teamsitzung an ihre Kolleginnen weiter
Als positiv empfinden die Teilnehmer auch, wenn der Untergeben und mit dem Praxisinhaber gemeinsam einen Gesprächsricht Checklisten und konkrete praxisorientierte Hinweise entleitfaden für verschiedene Situationen entwickeln.
hält, die das Lernen erleichtern. Ein Beispiel wären Tipps für die
Teil einer Weiterbildung kann auch die Einführung in die
Gespräche mit Behörden und Banken im Rahmen des Themas
Möglichkeiten sein, die moderne Technik für verbesserte Abläufe
„Businessplanung“. Auch „Praxismarketing“ als aktuelles Thema
im Praxisalltag bietet – so zum Beispiel durch einen elektronischen Terminkalender. Die Vorteile reichen weit die Tatsache
hinaus, dass Termine nun schnell per Knopfdruck gefunden werden können. Jeder Arzt kann individuell vorbestimmen, wie viel
Haben Sie Fragen zu Fortbildung, Praxismarketing oder PerZeit er für bestimmte Behandlungen braucht, und diese Informasonalschulung?
tionen im elektronischen Terminbuch hinterlegen. Die Mitarbeiter an der Anmeldung haben dann Zugriff auf diese Daten und
Christian Henrici und sein Team helfen Ihnen gerne weiter.
können damit arbeiten. Außerdem können durch die digitale VerOPTI Zahnarztberatung GmbH, Gartenstraße 8, 24351
netzung Termine schon im Behandlungszimmer vergeben werDamp, 04352 956795, www.opti-zahnarztberatung.de
den, wodurch ein Patientenstau an der Anmeldung entfällt.
Ebenso einfach gestaltet sich das Verlegen von Terminen mit nur
einem Mausklick oder die parallele Terminvergabe von unterschiedlichen Arbeitsplätzen aus. Je besser sich das Personal mit
ist vielen Mitarbeitern noch nicht bewusst. Durch eine Fortbilden Optionen neuer Technik auskennt, desto mehr profitiert der
dung können sich deren Blickwinkel und persönliche Einstellung
Praxisbetreiber davon.
ändern und sie werden sich danach aktiv einbringen, wenn es
darum geht, Ziele und Maßnahmen, die die Außenwirkung der
ECHTE UNTERSTÜTZUNG DURCH
Praxis betreffen, umzusetzen.
SENSIBILISIERTE MITARBEITER
Zahnärzte müssen sich der Tatsache bewusst werden, dass
Ohne unternehmerisches Denken und Handeln, ohne Führungssie sich zukünftig immer häufiger mit Verwaltungsaufgaben
kompetenzen, Business Plan, Controlling und Social Skills kann
befassen müssen – umso wichtiger ist es, die Mitarbeiter regelheute kein Zahnarzt mehr erfolgreich arbeiten. Umso besser,
mäßig fortzubilden, damit sie sie dabei effektiv unterstützen
wenn er als Chef in seinem Team einen Praxismanager oder eine
können. Geschultes Personal ist letztlich die Voraussetzung für
Praxismanagerin hat, der/die sein/ihr Aufgabenspektrum durch
effizientere Arbeitsabläufe, die dazu führen, dass sich Patienten,
eine fundierte Wissensbasis auf diesen Gebieten erweitern
Mitarbeiter und der Praxischef selbst deutlich zufriedener fühlen.
möchte. Für den Praxisbetreiber bedeutet dies eine echte
Idealerweise wirken sich diese Änderungen auch positiv auf die
Unterstützung und mehr Zeit für seine Aufgaben am BehandPositionierung am Markt aus und fördern langfristig wirtschaftlilungsstuhl. Auch eine solche umfassende Fortbildung ist mögchen Erfolg.
lich. Die OPTI Zahnarztberatung GmbH bietet beispielsweise
72 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Bericht aus der Industrie
ZHERMACK HYGIENETIPP:
WAS VERTRÄGT IHR INSTRUMENT?
D
amit Zahnärzte ihre Instrumente
lange einsetzen können, gilt es
wesentliche Punkte zu beachten, die eine
lange Lebensdauer garantieren. An erster
Stelle steht die sachgerechte Aufbereitung. Ihre Durchführung umfasst folgende Schritte:
Sachgerechte Vorbereitung der Aufbe-
reitung (z. B. Vorbehandeln, Sammeln,
Vorreinigen ggf. Zerlegen)
Reinigung, ggf. Zwischenspülung, Desinfektion, Spülung und Trocknung
Prüfung auf Sauberkeit und Unversehrtheit (z. B. Materialbeschaffenheit)
Pflege und Instandsetzung
Funktionsprüfung
Kennzeichnung, Verpackung, Sterilisation
Die Aufbereitung endet mit der dokumentierten Freigabe des Medizinprodukts zur Anwendung.*
Fetthülle. Die derzeit thematisierte volle
Viruzidität umfasst die Wirksamkeit
gegen unbehüllte Viren zusätzlich zu der
Wirksamkeit gegenüber behüllten Viren.
Die volle Viruzidität wird vom Robert
Koch-Institut (RKI) nur bei der abschließenden Desinfektion (ohne Sterilisation)
empfohlen. Ein wesentliches Kriterium
sind die benötigte Ansatzkonzentration
und die dafür begutachtete Einwirkzeit bei
voll viruziden Desinfektionsprodukten.
Diese einzuhaltenden Kriterien („Wie viel
muss ich vom Produkt einsetzen?“ und
„Wie lange muss ich warten?“) sind bei voll
DIE 10 HÄUFIGSTEN
FEHLER
Instrumente werden nicht in ver-
schlossenen Behälter gesammelt.
Desinfektion und Sterilisation wer-
Für den Dental Markt wird grundsätzlich
eine begrenzt viruzid wirkende Desinfektion durch den Deutschen Arbeitskreis für
Hygiene in der Zahnmedizin empfohlen.
Dieser beruft sich auf die Empfehlungen
des VAH (Verbund für Angewandte
Hygiene). Bei den Instrumenten handelt
es sich bei der Desinfektion normalerweise nicht um den letzten Schritt im Aufbereitungskreis, da nach der Desinfektion in
der Regel noch die Sterilisation erfolgt.
Begrenzt viruzid wirkende Desinfektionsmittel, z. B. Zeta 10 Instrumentendesinfektion aus dem Hause Zhermack, zerstören die sogenannten behüllten Viren,
die über eine empfindliche Lipidmembran
verfügen. Unbehüllte Viren haben im Vergleich zu den behüllten Viren nur einen
Proteinbaustein ohne eine äußerliche
den durch Kontamination mit Blut
und Speichel beeinträchtigt.
Zu kurze Reinigungszeit in der Vorwaschphase – unter 4 Minuten –
und in der Hauptwaschphase –
unter 10 Minuten
Vorspülphase zu warm, weit über
20 °C
Zu niedrige Temperatur in Hauptwaschphase (unter 60 °C)
Spülschatten durch fehlerhafte
Beladung
Über- und Unterdosierung des Reinigungsmittels
Unsaubere Instrumente werden
nicht nachbehandelt.
Prüfung auf Trockenheit wird vernachlässigt.
Zu seltenes Ölen von Scharnieren
viruziden Produkten sehr unterschiedlich
und unterscheiden sich oft deutlich von
den benötigten Konzentrationen und Einwirkzeiten für eine bakterizide Wirksamkeit. Legt man die Konzentration und Einwirkzeit für die Bakterizidität eines voll
viruziden Produkts zugrunde, die sich im
Regelfall durch höhere Wirkkonzentration
und längere Einwirkzeit für eine volle Viruzidie unterscheidet, hat man ein voll viruzides Präparat eingesetzt, erreicht aber in
der Praxis nicht die Wirksamkeit der vollen Viruzide. Dem VAH genügt eine bakterizide Wirksamkeit nach den Methoden
des VAH/DGHM.
Um den unterschiedlichen Anforderungen für die tägliche Aufbereitung
gerecht zu werden, ist es ratsam, für die
Praxis den besten Prozess zu finden und
diesen zu dokumentieren. Laut der KRINKO- und BfArM-Empfehlung ist die Lagerdauer der Instrumente abhängig von der
Qualität des Verpackungsmaterials, der
Dichtigkeit der Siegelnähte und den Lagerbedingungen. Daher sind auch Lagerfristen von über sechs Monaten denkbar.
Die vielen Anforderungen an die Aufbereitung scheinen nicht leicht umsetzbar
zu sein. Hilfreich ist es, sich selbst zu fragen, ob man dieses Instrument für sauber
und rein hält und ob man möchte, dass es
an einem persönlich eingesetzt wird.
Mit freundlicher Unterstützung der Firma
Zhermack GmbH Deutschland
Tel.: 05443 2033-0,
www. zhermack.de; [email protected]
* KRINKO- und BfArM-Empfehlung, 2012
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 73
Digitales Praxismanagement
„DAS PERSÖNLICHE
GESPRÄCH IST
NICHT ERSETZBAR“
Auch für die Kommunikation mit den Patienten bieten sich durch die Digitalisierung neue Möglichkeiten. Ein „analoger“ Aspekt scheint trotzdem elementarer Bestandteil der Patientenkommunikation zu sein und zu bleiben: das
persönliche Gespräch. | IM GESPRÄCH MIT TIMO KAMPF
74 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
die sich ganz häufig auf die Kommunikation in einer Praxis beziehen. Für Zahnarztpraxen bringt die Digitalisierung deshalb neue Möglichkeiten, sich durch den
vermeintlich weichen Faktor Patientenkommunikation und insbesondere das
Praxismarketing von den Wettbewerbern
abzuheben.
Privat
Herr Kampf, wie wichtig ist eine funktionierende Patientenkommunikation für
die Zahnarztpraxen geworden, gerade
mit Blick auf den zunehmenden Wettbewerb?
KAMPF: Die Patientenkommunikation ist
heute eines der zentralen Erfolgskriterien
für Praxen. Sie geht weit über das
Gespräch zwischen Praxismitarbeitern
und Patienten hinaus und reicht von der
Praxishomepage über den subjektiven
Eindruck der Patienten von den Räumlichkeiten und Geräten bis zum Recall.
Der Anspruch der Patienten steigt. Sie
erwarten heute zunehmend ein geschultes Kommunikationsverhalten der Mitarbeiter und ein professionelles Praxismarketing. Im digitalen Zeitalter sind außerdem Informationen über den aktuellen
Stand der medizinischen und technischen
Möglichkeiten und das Leistungsspektrum unterschiedlicher Praxen für jedermann abrufbar. Auf Bewertungsportalen
finden sich Kommentare von Patienten,
TIMO KAMPF
ist Director Marketing Equipment bei
Henry Schein Dental Deutschland. Er ist
für die Entwicklung und Umsetzung von
Marketing-Initiativen verantwortlich.
Kontakt: [email protected]
Es ist auch wichtig, dass der Patient vor
der Behandlung aufgeklärt wird. Wie
kann der Zahnarzt in der Patientenberatung, etwa mit digitalen Tools, seine
Ausführungen unterstützen?
KAMPF: Die Kommunikation zwischen Arzt
und Patient, etwa bei der Patientenaufklärung, ist ein spezieller Unterpunkt der
Patientenkommunikation. Dabei gelten
natürlich vorrangig medizinische und ethische Kriterien. Wichtig ist aber, dass der
Patient die Ausführungen des Arztes versteht und beispielsweise die medizinischen
und ästhetischen Unterschiede von
Behandlungsoptionen nachvollziehen kann.
Tablets im Beratungszimmer oder Bildschirme am Behandlungsstuhl sind zur Visualisierung fast schon unverzichtbar, um das Ziel
einer umfassenden Aufklärung zu erreichen.
Mit einem Blick des Patienten in den eigenen Mund oder auf eine musterhafte Darstellung des Behandlungsergebnisses kann
man einen Sachverhalt viel einleuchtender
verdeutlichen als mit der besten Erklärung.
Digitales Praxismanagement
W. Heiber Fotostudio/Fotolia.com
Auch dabei gilt: Die Digitalisierung vereinfacht die Terminplanung und ermöglicht effiziente Prozesse. Aber für eine optimale
Auslastung der Praxis und eine optimale Betreuung der Patienten
ist das persönliche Gespräch mit einer erfahrenen Mitarbeiterin
durch nichts zu ersetzen. Wie weit man mit der Digitalisierung
der Praxis gehen kann, hängt aber nicht nur von den technischen
Möglichkeiten, sondern auch von den Erwartungen der Patienten
ab. In den USA ist es zum Beispiel heute schon selbstverständlich,
dass man in Kliniken und größeren Praxen am Empfang ein Armband mit einem RFID-Chip erhält, um immer eindeutig identifiziert werden zu können – alles andere würde den Patienten dort
unprofessionell vorkommen. Das Armband bringt für das Praxismanagement viele Vorteile und kann natürlich technisch auch in
Deutschland umgesetzt werden. Dennoch hat sich dieses Vorgehen in Deutschland (noch) nicht durchgesetzt, weil es in der
Wahrnehmung der Patienten zu unpersönlich ist und an Überwachung denken lässt.
Welche Rolle spielt dabei die Vernetzung einzelner Praxisbereiche, wie Röntgen, Abrechnungssoftware oder Verwaltung?
KAMPF: Durch die Vernetzung der Bereiche kann der Workflow in
der Praxis wesentlich effizienter gestaltet werden – auch in
Bezug auf die verschiedenen Aspekte der Patientenkommunikation. Beispielsweise kann der Zahnarzt Röntgenbilder schnell und
ohne Zeitverlust auf den Bildschirm im Besprechungszimmer
holen. Die Abrechnungssoftware und das Dokumentenmanagementsystem werden dazu über Mediaschnittstellen mit den digitalen Geräten vernetzt. So sind über die digitale Patientenakte
alle relevanten Dokumente und Daten überall sofort verfügbar –
vom Behandlungsverlauf über Bilddateien bis zur verwendeten
Sterilgutcharge.
Die Kommunikation des Patienten mit der Praxis, beispielsweise
bei einer Terminvergabe, wird auch zunehmend digitalisiert.
Wie weit sind die Entwicklungen in diesem Bereich bereits?
KAMPF: Die Terminvereinbarung läuft in der Regel über die
Abrechnungssoftware. Heute bieten fast alle Programme auch
Features wie automatische Erinnerungen per E-Mail oder SMS.
Die Digitalisierung der Terminplanung geht so weit, dass einige
Praxen ihren Terminkalender online stellen. Patienten können so
ihren Termin online selbst buchen. Nach meiner Einschätzung
funktioniert dies aber nur für kurze und unkomplizierte Termine.
Auch in den Wartezimmern finden sich immer öfter Tablets.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung dort?
KAMPF: Patienten nehmen eine Praxis als umso moderner und
aufgeschlossener wahr, je neuer die verwendeten Computer,
Bildschirme, Tablets und so weiter sind. Das haben einige Praxen
erkannt und bieten aus Marketinggründen den Patienten im
Wartezimmerbereich ein Computerterminal oder Tablets an,
über die sie Informationen zur Praxis oder das angebotene Leistungsspektrum abrufen können. Nach meiner Erfahrung haben
gedruckte Broschüren, die sich der Patient in die Tasche stecken
kann, aber weiterhin ihre Berechtigung. Meist lohnt es nicht,
Patientenflyer mit detaillierten Infos über einzelne Leistungen
selbst erstellen zu lassen. Ein Beispiel, wie Henry Schein bei der
Vermarktung unterstützen kann, ist das vielfältige CEREC-Marketingpaket, das Praxen dabei unterstützt, ihren Patienten die
CEREC-Leistungen näherzubringen. Ein zeitgemäßer Service ist
in jedem Fall der Internetzugang für Patienten während der Wartezeit. In Zeiten von Smartphones muss dafür gar kein teures
Endgerät angeschafft werden, ein W-LAN-Zugang für Patienten
reicht aus. Aus Datenschutzgründen sollten der Internetzugang
für Patienten und insbesondere ein W-LAN aber niemals mit dem
Praxisnetzwerk verbunden sein.
Ist denn aufgrund der ganzen Digitalisierung das persönliche
Gespräch mit der Praxis-Rezeption überhaupt noch von Belang?
KAMPF: Das persönliche Gespräch – nicht nur an der Rezeption –
bleibt auch zukünftig zentrales Element der Kommunikation in
der Praxis. Durch die Digitalisierung wird das Gespräch mit Mitarbeitern und Arzt nicht ersetzt, sondern ergänzt und auf der Prozessebene gesteuert. Beispielsweise sind bisher viele Praxen bei
der Bewertung ihrer Außenwirkung auf Mutmaßungen und einzelne Rückmeldungen von Patienten angewiesen. Für die Erstellung und Auswertung von eigenen Fragebögen haben die
wenigsten Praxisteams Zeit. Diese Evaluation der Patientenzufriedenheit kann mit digitalen Hilfsmitteln deutlich vereinfacht
werden. Die exklusiv bei Henry Schein erhältliche DokumentenDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
| 75
Digitales Praxismanagement
FORTBILDUNGSTERMINE
FÜRS PRAXISMANAGEMENT
22.09. – 23.09.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haltern am See
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Ort: Haltern am See, Anmeldung/Information:
Christine Baumeister, Heitken 20, 45721 Haltern am See
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[email protected], www.ch-baumeister.de
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Siemens AG
10.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rostock
In den USA bereits selbstverständlich, in Deutschland noch nicht auf dem
Vormarsch: Patienten mit Armbändern, die einen RFID-Chip enthalten.
Thema: Materialverwaltung mit System;
Christine Baumeister-Henning
Ort: Rostock, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer
Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Str. 304,
19055 Schwerin, Tel.: 0385 59108-0, Fax: -20
[email protected], www.zaekmv.de
CME-Punkte: 5, Gebühr: 145 €
15.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart
management-Software DOCma bietet ein flexibles und benutzerfreundliches Befragungstool, mit dem Kennzahlen erfasst und
die Wirkung einzelner Kommunikationsmaßnahmen oder Investitionen überprüft werden können. Die Fragen können frei
gewählt und auf die eigene Praxis ausgerichtet werden. Der
Ablauf der Befragung ist denkbar simpel. Die Praxismitarbeiterin
am Stuhl oder an der Rezeption geht nach der Behandlung in nur
wenigen Minuten mit dem Patienten den digitalen Fragebogen
durch – entweder am Computer oder auf dem Tablet. Die Umfrageergebnisse werden prozentual ausgewertet und grafisch dargestellt. Schwachstellen und Optimierungspotenziale in der
Patientenkommunikation können so ohne großen Aufwand
erkannt und gezielt angegangen werden.
Sind für diesen persönlichen Patientenkontakt auch Fortbildungen für das Praxisteam empfehlenswert?
KAMPF: Ja, Fortbildungen sind wichtig, unter anderem weil sie
eine einheitliche Aussage aller Teammitglieder gewährleisten.
Das bietet sich vor allem an, wenn es um die professionelle Kommunikation rund um Privatleistungen geht. Häufig fällt es den
Teammitgliedern nicht leicht, die Patienten in einem Gespräch
von den recht kostspieligen Leistungen zu überzeugen. Diese
Hemmungen sind menschlich nachvollziehbar, gefährden aber
eine optimale Patientenberatung und mindern die Wirtschaftlichkeit der Praxis. Ein gezieltes Training in Kleingruppen kann
dieses Problem lösen, indem es den Teilnehmern die nötige
Sicherheit für diese Gespräche gibt. Wichtig ist, dass neben der
souveränen Ansprache von Privatleistungen und der zielgerichtete Durchführung von Beratungsgesprächen im Kurs auch professionelle Kommunikationstechniken vermittelt werden, beispielsweise aktives Zuhören und Einwandbehandlung.
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Thema: Erfolgreiche betriebswirtschaftliche Integration
neuer Zahnärzte in eine bestehende Praxis;
Dipl.-oec. Hans-Dieter Klein
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information:
Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ),
Herdweg 50, 70174 Stuttgart
Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41
[email protected], www.zfz-stuttgart
CME-Punkte: 8, Gebühr: 250 €
24.10.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster
Thema: Praxisabgabe/Praxisnachfolge in rechtlicher,
wirtschaftlicher und praktischer Hinsicht;
Ass. jur. Ina Gottmann, Michael Goblirsch
Ort: Münster, Anmeldung/Information:
Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer
Westfalen-Lippe, Auf der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507 600, Fax: 0251 507 65600
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 5, Gebühr: 75 €
07.11.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin
Thema: Wirtschaftlicher Erfolg in der Zahnarztpraxis ist kein
Zufall. Rezepte, die wirklich wirken;
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Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
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Praxisanalyse
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Führung & Personal
Abrechnungstipp
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KALKULATORISCHE
HERAUSFORDERUNG
Im zweiten Teil der Mini-Serie rund um gebührenrechtliche Fragen zur Aufbaufüllung nach Nr. 2180 GOZ gilt das
Augenmerk den vielfältigen Berechnungsbestimmungen. Diese erscheinen zumindest auf den ersten Blick eigentlich
recht schlicht. | STEFFI SCHOLL
Privat
Zahnsubstanz optimal zu schonen. Gebührenrechtlich ist ein solAuf den zweiten Blick hingegen ergibt sich ein anderes Bild. Das
ches Szenario jedoch innerhalb der GOZ-Bestimmungen nicht darzeigen die zugehörigen Berechnungsbestimmungen, die auffällig
stellbar, da eine Nebeneinanderberechnung der Ziffern 2195 und
umfangreich vom Verordnungsgeber formuliert wurden:
2180 GOZ mit den Leistungen nach den Nummern 2150–2170
1. Die Leistungen nach den Nummern 2180, 2190 oder 2195
(Inlays) durch die genannten Berechnungsbestimmungen ausgesind neben den Leistungen nach den Nummern 2150 bis 2170
schlossen wurde.
nicht berechnungsfähig.
Ebenso wenig nachvollziehbar ist die zweite Bestimmung: Die
2. Die Leistung nach der Nummer 2180 ist neben der Leistung
Leistung nach Nr. 2180 (Aufbaufüllung) ist nicht zahn- und sitnach der Nummer 2190 nicht berechnungsfähig.
zungsgleich neben dem gegossenen Aufbau nach Nr. 2190 ansetz3. Die Leistung nach der Nummer 2195 ist neben der Leistung
bar, obwohl dies gegebenenfalls ortsgetrennt durchaus nötig sein
nach der Nummer 2180 berechnungsfähig.
könnte, etwa vestibulär in der Restzahnsub4. Die Leistungen nach den Nummern 2180,
stanz. Und um die Unzulänglichkeiten zu kom2190 und/oder die Leistung nach der Numplettieren, regelt der Verordnungsgeber in der
mer 2195 sind je Zahn nur jeweils einmal
dritten Berechnungsbestimmung, dass andererberechnungsfähig.
seits die Nr. 2180 neben der 2195 GOZ
Die erste Bestimmung erscheint zwar ein(Schrauben-/Stiftaufbauverankerung)
sehr
deutig, jedoch zahnmedizinisch nicht immer
wohl berechnungsfähig ist.
logisch. Ein devitaler Zahn, der beispielsweise
Das sind gebührenrechtlich gesehen „alte
mit einem Glasfaserstiftaubau nach Nr. 2195
Bekannte“? Was bedeutet dies nun für die aktuGOZ dauerhaft versorgt werden kann, benötigt
elle Zahnheilkunde konkret?
nicht zwangsläufig immer auch eine Teilkrone
STEFFI SCHOLL
Eine indizierte Zahn- oder Kronenstumpf(2220 GOZ) oder Vollkrone (2210 GOZ), um
ist Abrechnungsspezialistin und arbeitet
langfristige seine Erhaltung zu gewährleisten. seit 2011 bei der Zahnärztlichen Abrech- rekonstruktion auf dem anerkannten Stand der
nungsgenossenschaft eG (ZA) in
Zahnmedizin mit entsprechendem ElastizitätsHäufig würde die Versorgung eines solchen
Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung.
modul ist zurzeit am besten mithilfe von „KomZahns mit einer adäquaten Einlagefüllung aus
positmaterialien in Adhäsivtechnik“ (AdhäsivKeramik genügen, auch um noch vorhandene
Kontakt: [email protected]
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Abrechnungstipp
komposit) und mittels „adhäsiver Befestigung“ möglich; daraus folgt, dass die
zusätzliche Berechnung der Nr. 2197
„adhäsive Befestigung“ neben der Nr. 2180
völlig unstrittig ist.
Eine unwillkommene Konsequenz für
die Zahnärzte: Eine Analogberechnung dieser Versorgungsform, wie noch in der
GOZ ’88 üblich und damals doch recht
weitgehend in der Rechtsprechung etabliert, soll nun gebührentechnisch ausgeschlossen sein, weil in der GOZ 2012 tatsächlich abgebildet. Da sowohl Leistungsbeschreibung als auch Leistungsbewertung
der Nr. 2180 ohne Zweifel unzureichend
sind, weil auf dem schon damals unzureichenden Stand von 1987 verharrend, stellte gerade diese Fallkonstellation jede Zahnarztpraxis bislang vor eine kalkulatorische
Herausforderung. Eine hinreichende Vergütung war in aller Regel bisher nur über
den Weg einer abweichenden Vereinbarung des Honorars gem. § 2 Abs. 1 und 2
GOZ erzielbar. Diesen Weg sieht die ZA –
Zahnärztliche
Abrechnungsgenossenschaft eG nach wie vor als zielführend und
bestmöglich abgesichert an.
Von großem Interesse dürfte das aktuelle Positionspapier „Die Kompensation
von Zahnhartsubstanzdefekten vor der
Überkronung eines Zahnes“ (Stand:
20.06.2014) der BZÄK sein. Dies beschäftigt sich ausführlich mit möglichen
Behandlungsszenarien, die die Berechnungsfähigkeit der GOZ 2180 sowie der
GOZ 2197 auslösen. Den genauen Wortlaut des Positionspapiers findet man online
unter www.dentalmagazin.de in der Rubrik
Praxismanagement.
Die Ausführungen der BZÄK spiegeln
sich auch im Urteil des Amtsgerichts Charlottenburg vom 08.05.2014 (AZ 205 C
13/12) wider. Das Gericht hat im konkreten Fall festgestellt, dass ein Zahnarzt für
die Leistung „dentinadhäsiv, mehrfach
geschichteter Aufbau eines Zahnes“ die
GOZ-Ziffer 2120 analog berechnen kann.
Die beklagte Versicherung hatte die GOZ
2180 herangezogen.
Hinsichtlich der Häufigkeit ist die
Abrechnungsbestimmung dieser Leistung
2180 GOZ zwar eindeutig, aber nicht
unproblematisch. In der vierten Berechnungsbestimmung geht es inhaltlich näm-
lich genau um die Ansatzfrequenz der drei
Leistungen 2180, 2190 und 2195 GOZ.
Diese Frequenz soll „je Zahn jeweils nur einmal“ sein. Das ist so bestimmt und auch
nicht zu bestreiten. In Bezug auf die
Nr. 2180 GOZ bewirkt diese Bestimmung
jedoch einen eklatanten Nachteil gegenüber dem BEMA, denn Aufbaufüllungen
nach 13a oder 13b „ZE“ können je Kavität
und nicht nur je Zahn in Ansatz gebracht
werden. Das ist ein wichtiger Aspekt, der
bei einer betriebswirtschaftlich stimmigen
Kalkulation der Leistung nach 2180 GOZ
ebenfalls Berücksichtigung finden sollte.
Wichtig wird dies vor allem, wenn diese Leistung mit gesetzlich versicherten
Patienten auf dem Wege einer Mehrkostenvereinbarung vereinbart werden soll,
denn: Beim 2,3-fachen Gebührensatz ist
die private Leistung nach der Nr. 2180 GOZ
deutlich geringer bewertet als die GKVSachleistung und so nicht vereinbarungsfähig, da gar keine Mehrkosten anfallen (Faktoranhebung/-vereinbarung nötig). Eine
Vereinbarung nach § 28 SGB V (Füllungsmehrkosten) allein für eine adhäsive Befestigung ist nicht möglich, denn Nr. 2197
stellt keine Füllung dar. Wenn etwa ein
Glasfaserstift (Nr. 2195) hinzukäme, der
immer adhäsiv befestigt werden muss,
dann fiele noch eine Mehraufwandvergütung nach Nr. 2197 dafür an.
Aber die amtliche Begründung sagt
zum mehrfachen Ansatz der Nr. 2197:
„Dabei kann die Leistung nach Nr. 2197 nur
einmal je Sitzung und Zahn berechnet werden, da die Aufzählung der adhäsiv zu
befestigenden Teile kumulativ angelegt ist.“
Das Wort „dabei“ ist nachlesbar ausschließlich bezogen auf die Nr. 2108, 2190 und
2195 GOZ, also auf den „Aufbau eines Zahnes“, nicht auf alle anderen Maßnahmen
am Zahn. Die erwähnte „Aufzählung“ von
adhäsiv zu befestigen Teilen ist nicht existent oder unauffindbar.
Fazit: Gemeint ist „Nr. 2197 nur einmal
je Sitzung und Zahn“ für eine der dabei
erwähnten Grundleistungen 2180, 2190
und/oder 2195. Sind Stift und Aufbau
(2195 und 2180) und jeweils adhäsive
Befestigung an einem Zahn nötig, ist die Nr.
2197 je Grundleistung (einmal bei 2195,
einmal bei 2180 GOZ) mit adhäsivem
Mehraufwand einmal berechnungsfähig.
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Abrechnungstipp
DHS: ZUSATZVEREINBARUNGEN
EMPFOHLEN
Sowohl die Bema als auch die GOZ sehen für die Behandlung von Dentinhypersensibilität (DHS) entsprechende Gebührennummern vor. Doch häufig ist der Aufwand
höher. Zusatzvereinbarungen helfen. | CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING
L
Privat
(„Primern“) zur Isolation der überempfindlichen Flächen angeust und Frust – Obst schmeckt und ist gesund und dennoch
wendet. Darüber hinaus befinden sich im Angebot die sogenannfür viele Menschen ein Gräuel. Denn beim Genuss durchten „Desensitizer“ (beispielsweise Gluma).
zuckt sie ein heftiger Schmerz. Der geht zwar zurück, sobald der
Der BEMA sieht für die Behandlung überempfindlicher ZahnReiz nachlässt, mindert aber dennoch Genuss und Lebensqualiflächen die Nr. 10 (üZ) vor. Diese Leistung darf einmal pro Sittät. Freiliegende Zahnhälse sind der häufigste Grund dafür.
zung abgerechnet werden. Der BEMA sieht keine EinschränkunNeben dem Rückgang des Zahnfleischs gibt es weitere Ursachen
gen hinsichtlich der Anzahl der Sitzungen vor. Zu beachten ist
für die Überempfindlichkeit eines Zahns:
stets das Wirtschaftlichkeitsgebot. Danach sollten innerhalb
Abrasion der Kauflächen,
einer Sitzung alle vorhandenen überempfindlichen Zahnflächen
nach Präparation von Füllungen, Einlagefüllungen, Kronen,
behandelt werden. Es ist nicht wirtschaftlich, die Behandlung
Brücken und Prothesenankern,
nach Quadranten oder Kiefer auf mehrere Sitzungen zu verteilen.
als (in der Regel) vorübergehende Folge einer neu gelegten
Muss jedoch die Behandlung der Überempfindlichkeit im zeitKompositfüllung (Kunststofffüllung),
lichen Abstand wiederholt behandelt werden, kann die BEMA Schädigung durch Prothesenklammern,
Nr. 10 für jede Sitzung abgerechnet werden.
nach Par-Behandlungen (freiliegende Zahnhälse),
Vor dem Hintergrund des Wirtschaftlichkeitsgebots ist jedoch
im Anschluss an Einschleifmaßnahmen,
zu prüfen, ob der Patient nach Verordnung ent im Anschluss an Zahnsteinentfernung oder
sprechender Medikamente zur häuslichen
professionelle Zahnreinigung,
Eigenbehandlung angehalten werden kann
als vorübergehende Nebenwirkung von
(Mitwirkungspflicht des Patienten – siehe
intensivem Bleichen (Bleaching),
Richtlinien!).
ungeeignete Zahnputzmittel (evtl. zu grobe
Auch eine durch die zahnärztliche
Putzkristalle) oder falsche Putztechnik,
Behandlung (z. B. Einschleifmaßnahmen,
falsche Belastung der Zähne, z. B. durch
Zahnsteinentfernung) entstandene ÜberempKnirschen, Pressen und Frühkontakte,
findlichkeit, die von Dauer ist, rechtfertigt die
häufige Säureeinwirkungen durch übermäAbrechnung der BEMA-Nr. 10. Maßgeblich ist
CHRISTINE BAUMEISTERßigen Genuss von Obst.
nicht, wie eine Überempfindlichkeit der ZahnVerschiedene Methoden ermöglichen
HENNING
oberfläche entstanden ist, sondern auseine recht gute Behandlung solcher überemp- ist seit 1982 im Praxismanagement aktiv
schließlich die Frage, ob sie einer zusätzlichen
findlichen Flächen. Das Touchieren mit fluound zertifizierte Z-PMS-Moderatorin,
ridhaltigen Lösungen ist eine gebräuchliche Business-, Team- und Konfliktcoach, Sach- gezielten Behandlungsmaßnahme unterzoverständige für Gebührenrecht.
gen werden muss. Die Versorgung einer DenMethode. Außerdem wird auch das Auftragen
tinwunde unmittelbar nach der Präparation
von verschiedenen Dentinhaftvermittlern
Kontakt: [email protected]
80 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
Abrechnungstipp
avenue images
Freiliegende Zahnhälse sind der häufigste
Grund für schmerzempfindliche Zähne.
Neben dem Rückgang des Zahnfleisches gibt
es weitere Ursachen für die Überempfindlichkeit eines Zahns, etwa kariöse Läsionen,
langwierige PA-Behandlungen oder eine
Zahnaufhellung. Damit sich die DHSBehandlung auch für den Zahnarzt rechnet,
sollten vor allem mit den GKV-Patienten
Zusatzvereinbarungen getroffen werden.
von Kronen oder Brückenankern ist jedoch mit der Gebühr für
die Krone oder den Brückenanker selbst abgegolten.
Fluoridierungen zum Zweck der Schmelzhärtung (Kariesprophylaxe) sind nicht nach der BEMA-Nr. 10 abrechnungsfähig,
da es sich auch dabei nicht um eine therapeutische Maßnahme
handelt. Die Anwendung von Fluoriden zur Schmelzhärtung
gehört zur Individualprophylaxe und kann nur bei der entsprechenden Altersgruppe (6–18 Jahre bzw. 2,5–6 Jahre bei hohem
Kariesrisiko) abgerechnet werden.
Die BEMA-Nr. 10 (üZ) ist mit gerade einmal sechs Punkten
bewertet, d. h., das Honorar für diese Maßnahme beträgt gerade
einmal ca. 5,80 €. Das Auftragen von verschiedenen Dentinhaftvermittlern („Primern“, „Bondings“) zur Isolation der überempfindlichen Flächen oder die Verwendung von „Desensitizern“
stellt einen erheblich größeren Aufwand dar als die gewöhnliche
Fluoridtouchierung und sollte deshalb mit dem Kassenpatienten
privat vereinbart werden.
PKV-PATIENTEN
Für die Behandlung überempfindlicher Zahnflächen ist in der
GOZ die Nr. 2010 einschlägig. In der Leistungsbeschreibung zur
GOZ-Nr. 2010 ist keine einschränkende Bestimmung hinsichtlich
des gewählten Medikaments vorhanden, deshalb können auch
andere desensibilisierende Maßnahmen nach dieser Gebühr
berechnet werden.
Die GOZ-Nr. 2010 wird je Kiefer berechnet, d. h., sie ist auch
zweimal je Sitzung abrechnungsfähig, wenn in beiden Kiefern
diese Leistung erbracht wird. Eine Einschränkung bezüglich der
Sitzungshäufigkeit besteht nicht. Die GOZ-Nr. 2010 wird unabhängig von der gewählten Methode zur Behandlung der überempfindlichen Zahnflächen berechnet. Aufwendige Methoden
wie z. B. die Anwendung von Primern oder Desensitizern rechtfertigen die Wahl deutlich höherer Steigerungssätze, ggf. ist auch
eine abweichende Vereinbarung gemäß § 2 Abs. 1 und 2 GOZ mit
dem Patienten zu treffen, um dem durchgeführten Behandlungsumfang gerecht zu werden.
DESENSIBILISIERUNG
Mit Laserlicht können freiliegende Zahnflächen erfolgreich
desensibilisiert werden. Dazu stehen grundsätzlich zwei unterschiedliche Methoden der Laseranwendung bei der Behandlung
von Hypersensibilitäten zur Verfügung:
die indirekte Methode = Kombination von Laseranwendung
mit Zinnfluoridapplikation
die direkte Methode mit alleiniger Laserlichtapplikation
Für die Anwendung eines Lasers sieht die GOZ die GOZ-Nr.
0110 als Zuschlagsgebühr vor, allerdings nur bei bestimmten
Gebührennummern. Da für die GOZ-Nr. 2010 kein Zuschlag vorgesehen ist, muss der Zahnarzt für die Berechnung des Lasers
zur Therapie von Hypersensibilitäten auf eine Analogberechnung
nach § 6 Abs. 1 GOZ zurückgreifen.
Die antimikrobielle Lackierung mit CHX-Lack (z. B. mit
Cervitec-Lack) ist im Leistungskatalog der GKV (BEMA) nicht
vorgesehen und kann nicht zulasten einer gesetzlichen Krankenkasse abgerechnet werden. Sie muss beim GKV-Patienten
nach § 4 Abs. 5 BMV-Z bzw. § 7 Abs. 7 EKV-Z vereinbart und
nach der GOZ berechnet werden. Werden überempfindliche
Zahnflächen mit einem chlorhexidinhaltigen Lack behandelt, ist
der Leistungsinhalt der GOZ-Nr. 2010 (Behandlung überempfindlicher Zahnflächen, je Kiefer) erfüllt, da dort in der Leistungsbeschreibung keine speziellen Substanzen vorgeschrieben sind.
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Süd: Ratko Gavran
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Dieselstraße 2, 50859 Köln
Wissenschaftlicher Beirat:
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Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen
Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen
Prof. Dr. Martin Lorenzoni, Graz
Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen
Praxismanagement-Beirat:
Dr. Gerhard Brodmann
RA Dr. Bernd Halbe
ZA Jan-Philipp Schmidt
Prof. Dr. Michael Schütte
Fachmedizinische Beratung:
Dr. med. dent. Jörg K. Krieger
Redaktion:
Leiter Medienproduktion:
Bernd Schunk, Tel. +49 2234 7011-280
[email protected]
Alexander Krauth, Tel. +49 2234 7011-278
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Titelbilder: Prof. Dr. Elmar Reich, Biberach an der Riß;
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Achtmal im Jahr: Februar, März, April, Mai, Juni, September, Oktober und November; Einzelpreis: 10,00 €. Jahresbezugspreis Inland: 80,00 €.
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Diese Zeitschrift ist der IVW – Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. angeschlossen.
Auflage lt. IVW III/2013
Druckauflage 20.400 Ex.
Verbreitete Auflage 20.034 Ex.
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
LA-MED Kommunikationsforschung
im Gesundheitswesen e. V.
geprüft LA-DENT 2011
32. Jahrgang
ISSN: 0176-7291 (print) /
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Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln
INSERENTENVERZEICHNIS
CAMLOG Vertriebs GmbH ......................................................... Seite 55
Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG ..................................... Seite 7
Clinical House Dental GmbH ..................................................... Seite 79
Kuraray Europe GmbH ............................................... 2. Umschlagseite
dentaltrade GmbH & Co. KG ..................................................... Seite 57
Landesmesse Stuttgart GmbH .................................................. Seite 71
Dentsply DeTrey GmbH ............................................................. Seite 11
OPTI Zahnarztberatung GmbH ................................................ Seite 77
Dentsply Implants GmbH .......................................................... Seite 33
Permadental BV .......................................................................... Seite 41
DMG Dental-Material GmbH ....................................... Seite 29 und 49
Planmeca Vertriebs GmbH ........................................................ Seite 37
Dr. Liebe Nachf. GmbH & Co. KG ............................................. Seite 51
Septodont GmbH ....................................................................... Seite 47
Dürr Dental AG ........................................................... 4. Umschlagseite
teamwork media Verlags GmbH ............................... 3. Umschlagseite
GC Germany GmbH ................................................................... Seite 35
Vita Zahnfabrik ........................................................................... Seite 25
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG ............................................. Seite 45
Voco GmbH ................................................................................ Seite 23
Henry Schein Dental Deutschland GmbH .................................. Seite 9
youvivo GmbH ............................................................................ Seite 53
Implant Direct Europe AG ......................................................... Seite 27
Vollbeilagen
KaVo Dental GmbH .................................................................... Seite 15
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82 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2014;32(6)
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