Ausgabe 04/2006 - Treffpunkt Technik in der Schule
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Ausgabe 04/2006 - Treffpunkt Technik in der Schule
04 | 2006 in der Newsletter für Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen Oldtimer als Anschauungsobjekt: Schüler Markus Ahrens mit Dieselmotor. Zuckerguss auf Kekse: Zehntklässler der IGS List mit ihrer Backstraße. Mit- und nachmachen ausdrücklich erwünscht „Technik verbindet“: Schüler zeigten Schülern, wie spannend und faszinierend Technik sein kann. Ein kurzer Zug am Gashebel und der Einzylinder-LanghuberDiesel aus dem Jahr 1938 knattert los. Zehntklässler Markus Ahrens von der Albert-Einstein-Schule Laatzen steht mit dem Treckermotor mitten auf der Expo-Plaza und freut sich. „Es bleiben viele Leute stehen und fragen, was ich hier tue.“ Einfache Antwort: „Ich erkläre, wie ein Dieselmotor funktioniert.“ Trotz der Konkurrenz von PC, Multimedia und Hightech ziehen Markus und sein Motor-Veteran die Blicke auf sich. „Der Güldner-Diesel ist halt was Besonderes“, so Markus. Genauso besonders, wie die gesamte Aktion. „Technik verbindet“ – die große SchülerTechnikshow, wurde in diesem Jahr zum dritten Mal ausgetragen und erneut strömten Tausende von Schülern und Lehrern an zwei Tagen Mitte Oktober auf das Expo-Gelände in Hannover. INHALT Jugend forscht 2007 Focus-Schülerwettbewerb Praxiskompetenz im Technikunterricht Fach Technik an Uni Hildesheim RoboActivity in Damme Silber in Finnland ITech3 Das Seminarfach und die Physik Praxis in Lehrerausbildung TechLab: Ingenieur für einen Tag Ingenieur-Portrait JTC Musik Lieb-Links 2 2 3 3 4 4 5 5 6 6 7 7 8 Den Organisatoren VDI, VDE, Stiftung NiedersachsenMetall, Ingenieurkammer Niedersachsen, Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW), Zentralverband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (ZVEI) und der Landesschulbehörde Abteilung Hannover war es erneut gelungen, eine spannende Mischung aus Projekten, Vorträgen und Aktionen auf die Beine zu stellen. Berufe mit Zukunft: Fluggerätemechaniker und Gießereifachleute. Mitmachen war das zentrale Motto der weit mehr als 70 Stände. So konnte am Stand der IGS List mit von Schülern programmierten Robotern Fußball gespielt werden, während nebenan Kevin, Steffen, Pascal und Dennis – Schüler der 10. Jahrgangsstufe der Schule – ihre automatische Backstraße präsentierten. „Konstruktion, Aufbau und Programmierung –alles selbst entwickelt“, so Kevin stolz. Ein Stockwerk höher zeigte die IGS Garbsen Nachbauten von Bauhaus-Möbeln. Im großen Aktionszelt auf der Plaza konnten in einer extra aufgebauten Gießerei kleine Mitbringsel wie Schlüsselanhänger und Flaschenöffner geformt werden. Und nebenan informierte die Azubis der Ausbildungswerkstatt der Luftwaffe über den Beruf des Fluggerätemechanikers. Positives Fazit des Organisators Dr. Uwe Groth (VDI): „Rund zehntausend Besucher, prima Stimmung – ein voller Erfolg.“ www.treffpunkt-technik-schule.de IGS Garbsen-Lehrer Rüdiger Lichtenberg und seine Schüler stellten Nachbauten von Bauhaus-Möbeln vor. in der „Helden gesucht“ Auftakt zur 42. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht Jugend forscht startet in die neue Wettbewerbsrunde. Ab sofort können sich wieder Jugendliche mit Interesse für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb anmelden. Auch Heldinnen und Helden der Wissenschaft wie Lise Meitner oder Alexander von Humboldt haben einmal klein angefangen. Jugendliche, die sich an Jugend forscht beteiligen möchten, müssen also weder ganze Kontinente erforschen noch ein zweiter Einstein sein. Wichtig ist zunächst eine interessante Fragestellung. Dann steht dem Abenteuer Jugend forscht nichts mehr im Wege. Am Wettbewerb Jugend forscht können junge Menschen bis zum Alter von 21 Jahren teilnehmen. Das Thema ihres Projekts dürfen die Nachwuchsforscher dabei frei wählen. Es muss jedoch in eines der sieben Fachgebiete passen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geound Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik stehen zur Auswahl. Zum Wettbewerb zugelassen sind sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen mit maximal drei Teilnehmern. Anmeldeschluss für die neue Runde ist der 30. November 2006. Info: www.jugend-forscht.de News und Infos Auf ins Global Village Erfolgreiche Schüler aus Stade: Abiturienten des Gymnasiums Athenaeum erhielten den Sonderpreis Physik. Focus-Schülerwettbewerb startet in 11. Runde oder schulübergreifend zusammengesetzt sein. Die Preisverleihung des Focus-Schülerwettbewerbs 2006 ist gerade gelaufen. Unter den Preisträgern waren auch zwei Gruppen aus Niedersachsen. Der VDE-Preis ging an eine Gruppe des Vincent-LübeckGymnasiums aus Stade, der Sonderpreis Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft an drei Abiturienten des Gymnasiums Athenaeum, ebenfalls aus Stade. Gemeinsam mit einem außerschulischen Partner wird ein Zukunftsprojekt erarbeitet. Den Partner sucht sich das Team selbst oder mit Unterstützung des Wettbewerbsbüros. Dabei werden die neuesten Entwicklungen aus Naturwissenschaft, Technik, Kultur, Politik oder Wirtschaft unter die Lupe genommen. Wichtig ist, die Auswirkungen der Globalisierung zu berücksichtigen. Für die Recherche sollten die neuen Medien und alle verfüg- und denkbaren Kommunikationskanäle genutzt werden. Raus aus den Klassenzimmern – rein die die Praxis! Das ist einmal mehr das Motto der jüngsten Runde des FocusSchülerwettbewerbs. Teams aus den Klassen 8 bis 13 aller allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sind zur Teilnahme aufgerufen. Ein Team kann aus 5 bis 20 Schülerinnen und Schülern bestehen und auch klassen- Anmeldeschluss ist der 31. Januar 2007. Weitere Infos unter: www.focus-schule.de 2 Treffpunkt-Technik in der Schule 4 | 2006 Stellten sich nach der Zertifikatsübergabe dem Fotografen: Lehrkräfte der Sekundarstufe I. Zertifikate für erfolgreiche Weiterbildung Fachfremde Lehrkräfte erwarben in Braunschweig Praxiskompetenz im Technikunterricht Mehrere Tage lang büffelten 34 Lehrkräfte der Sekundarstufe I von allgemeinbildenden Schulen Kenntnisse über Holzbearbeitung, Stoff-, Energie-, sowie informationsverarbeitende Systeme. Die modularartig aufgebaute Weiterbildung vermittelte sowohl didaktische, methodische und technikwissenschaftliche Grundlagen, als auch Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit Technik. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Aspekt der Sicherheit gelegt. Ziel der Fortbildung war es, Lehrkräfte, die das Schulfach Technik bisher fachfremd unterrichten oder zukünftig unter- richten wollen, umfassend zu qualifizieren. Jedes Modul enthielt mindestens eine Aufgabenstellung, die problemlos direkt in den Technikunterricht übertragen werden kann. Am Ende der für die Lehrkräfte kostenlosen Weiterbildungsmaßnahme erfolgte eine Zertifikatsprüfung, die alle Teilnehmenden erfolgreich meisterten. Die überwältigend große Nachfrage seitens der Lehrer bestätigt, wie wichtig und notwendig diese Lehrerfortbildung offenbar ist. Die Weiterbildungsmaßnahme geht auf eine Initiative der Stiftung NiedersachsenMetall zurück. Ziel ist die Verbesserung des mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Unterrichts in den Schulen, um insbe- sondere die Metall- und Elektroindustrie bei der Gewinnung eines qualifizierten Fachkräfte-Nachwuchses nachhaltig zu unterstützen. Die jüngste Weiterbildung wurde von der Stiftung NiedersachsenMetall in Kooperation mit dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW), dem Institut für Technische Bildung der Universität Oldenburg, dem Niedersächsischen Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung (NiLS), der Landesschulbehörde Braunschweig, der Handwerkskammer Braunschweig sowie der Zollern BHW Gleitlager GmbH & Co. KG, der Robert Bosch Elektronik GmbH und der Siemens AG veranstaltet. Zum Wintersemester 2006 / 2007 hat die Universität Hildesheim das Fach Technik als Unterrichtsfach und Bezugsfach mit Sachunterricht wieder eingeführt, um das naturwissenschaftlichtechnische Fächerspektrum in der Lehramtsausbildung weiter zu stärken. Das Studienfach ist im polyvalenten Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengang „Mathematik, Naturwissenschaften und Wirtschaft“ angesiedelt und im Rahmen der Lehramtsausbildung mit den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Wirtschaft kombinierbar, in der Studienvariante Technik mit Sachunterricht entweder mit dem Fach Deutsch oder dem Fach Mathematik. Wesentliche Inhalte sind die Grundlagen der Technik (u. a. Einführung in die Elektrotechnik, Technische Mechanik, Werkstoffe, Thermodynamik, Informationstechnik / Informatik), Technikdidaktik sowie Aufbau- und Vertiefungsmodule in Teilbereichen, u. a. Fertigungs- und Verfahrenstechnik unter Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten, Maschinenbau, Energietechnik, Elektrotechnik. Zur Ausbildung gehören auch Werkstattpraktika in der Holz- und in der Metallwerkstatt sowie Programmierpraktika. Das Fach Technik kann außer in der Lehramtsoption auch als Ergänzungsfach in der Studienvariante Umweltsicherung des Professionalisierungsbereichs Anwendungsbezogene fachliche Vertiefung studiert werden. Info: www.uni-hildesheim.de News und Infos Uni Hildesheim mit Fach Technik in der Lehramtsausbildung 3 Treffpunkt-Technik in der Schule 4 | 2006 in der Roboter in Schule gesichtet Realschüler in Damme erleben als Erste das Technikprojekt „RoboActivity“. In der Realschule in Damme wurden Roboter gesichtet: Um Jugendlichen einen Einblick in die Welt der Technik zu verschaffen, hat die Stiftung des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Osnabrück-Emsland (VME) das Technikprojekt „RoboActivity“ organisiert. Mit Hilfe eines program mierbaren Roboters konnten Schülerinnen und Schüler des 9. und 10. Jahrgangs jede Menge über Technik, Auto- Geschafft: Der Roboter überzieht den Donut mit Schokolade. matisierung und Funktionsweise der vielseitigen Helfer erfahren. In drei konkurrierenden Teams machten die Realschüler ihren Roboter fit für die Süßwarenindustrie – er sollte am Ende in der Lage sein, ein Rohprodukt mit flüssiger Schokolade zu überziehen. Die Woche war jedoch kein reines Technik-Projekt, sondern fächerübergreifend konzipiert. So mussten sich die Schüler z.B. auch um die Vermarktung ihres Roboters kümmern und sich allgemein mit dem Thema Automatisierung auseinandersetzen. Das Pilotprojekt wurde mit Begeisterung angenommen – jetzt plant die VME-Stiftung gemeinsam mit der Firma ZF Lemförder Fahrwerktechnik in Dielingen, die den Roboter entwikkelt hat, eine Lehrerfortbildung am 8. Novem-ber zu „RoboActivity“. Sie soll weitere Realschulen in der Region Osnabrück-Emsland über das Technik-Projekt informieren. Info: Dr. Natascha Clasen, VME-Stiftung Osnabrück-Emsland, Tel. 0541 – 600 35 11 Schule und Ausbildung Silber in Finnland und Kroatien 4 Der Hildesheimer Schüler Daniel Grunwald hat als Programmierer schon zahlreiche Preise gewonnen. „Den kann man nicht mit normalen Maßstäben messen“, sagt sein Lehrer Dr. Otto May. „Der ist uns fachlich weit überlegen.“ Daniel Grunwald studiert als Schüler an der Uni Informatik und schließt die Klausuren immer als Bester ab. Er gewinnt seit Jahren einen Preis nach dem anderen – ob bei „Jugend forscht“, bei „Schüler experimentieren“ oder den „Informatik Olympiaden“ und sorgt mit seinen Programmen auch in der Fachwelt für Staunen. Der 18-Jährige kommt vom Hildesheimer Scharnhorstgymnasium, wo vor allem in den mathematischnaturwissenschaftlichen Fächern die Teilnahme an Wettbewerben stark gefördert wird. „Wir reichen jedes Jahr rund 300 Schülerarbeiten ein“, sagt Dr. May, und dabei entdeckt die Schule immer wieder auch besondere Talente. Flink wandern Daniels Finger zur Tastatur, er spricht ruhig und nur das Nötigste, hämmert währenddessen einen Link nach dem anderen in die Tasten und berichtet dabei ohnen einen Hauch von Prahlerei von all seinen vielen Erfolgen rund um das Programmieren. Allein in diesem Jahr ist er zur „Baltischen Olympiade“ nach Finnland gereist, zur „Zentraleuropäischen Olympiade“ nach Kroatien und zur „Internationalen Informatik Olympiade“ nach Mexiko. Während diese Wettbewerbe in Gestalt von Programmier-„Klausuren“ abgehalten werden, arbeitet er sonst an eigenen Programmen wie beispielsweise einem Chatprogramm oder auch an der Entwicklungsumgebung „Sharpdevelop“, an der Programmierer aus der ganzen Welt – „open source“ – zusammenwirken. Keine Frage, dass er die Softwareentwicklung nach dem Abi im nächsten Jahr auch zum Beruf machen will. Schon seit vielen Jahren verbringt er „jeden Tag viele Stunden“ am PC, am Wochenende „von morgens bis abends“. Interessierten rät er: Mit der Programmiersprache „c#“ einsteigen, nicht zu lange bei einer Sprache bleiben, sondern sich bald auch nach anderen umgucken. „Wenn man mal zwei oder drei beherrscht, dann erschließt sich das fast von selbst.“ Treffpunkt-Technik in der Schule 4 | 2006 Braunschweiger Schüler werden vom Anwender zum Entdecker – das Projekt ITech3 macht’s möglich. Lehrerfortbildung „Das Seminarfach und die Physik“ 3 ITech – Informationstechnik von Schülern für Schüler Schülerinnen und Schüler erleben und nutzen Technik auf vielfältige Art und Weise – vor allem solche, die der Informationsbeschaffung, -verarbeitung und Kommunikation dienen. Der alltägliche Umgang erzeugt in der Regel lediglich „Anwender“ oder „Benutzer“, aber selten Entdecker von neuen Technologien. Das Interesse an den Fragestellungen „Was steckt dahinter?“ oder “Wie funktioniert das?“ ist häufig verschüttet, aber immer noch vorhanden. Warum aber erkaltet die Neugier der Jugendlichen an den Phänomenen und den darauf basierenden Funktionsprinzipien von Technik? Dieser Frage geht das Projekt „ITech3 – Informationstechnik von Schülern für Schüler“ seit kurzem nach. Die Projektpartner Landesschulbehörde, Abteilung Braunschweig, Intel GmbH, Stiftung NiedersachsenMetall und Technische Universität Braunschweig sowie die Braunschweiger Schulen IGS Franzsches Feld, Raabeschule und Hoffmann-von-Fallersleben-Schule arbeiten dabei eng zusammen. Die drei Projekt-Schulen sollen sich dabei zu einem Ort der aktiven Begegnungen zwischen Physik und Technik entwickeln. Ca. 15 Schülerinnen und Schüler des 9. und des 10. Jahrgangs und gegebenenfalls des Sekundarbereichs II (11. Jahrgang) einer ProjektSchule planen ein experimentelles Angebot zu informationstechnischen Schlüssel-Themen für ihre jüngeren Mitschülerinnen und Mitschüler. Zunächst sind also 45 Schüler und Schülerinnen in allen drei Schulen aktiv beteiligt. Das zentrale Ziel dieses Projekts ist die altersspezifische Förderung neugieriger und kreativer Schülerinnen und Schüler, die ihre berufliche Zukunft in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik finden könnten. Die ersten Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren die Schülerinnen und Schüler vom 26. Februar bis zum 2. März des kommenden Jahres im Architekturpavillon der TU Braunschweig. Es geht darum, wir Musik, Sprache und Bilder digital aufbereitet werden können, welche Technik Datenpakete mit Lichtgeschwindigkeit in unsere Wohnzimmer liefert und wo man all die Daten und Urlaubsvideos oder MP3-Dateien abspeichern kann. Info: www.tu-braunschweig.de www.stiftung-niedersachsenmetall.de Schulen werden zum Ort der aktiven Begegnung. Gruppe der Lehrkräfte nach erfolgreicher Fortbildung im DLR. Im DLR_School_Lab Göttingen trafen sich Ende September Physiklehrkräfte aus ganz Niedersachsen zu einer Lehrerfortbildung zum Thema „Das Seminarfach und die Physik“. Die Stiftung NiedersachsenMetall unterstützte die Veranstaltung und bot zusammen mit Pädagogen des DLR_School_Lab und Wissenschaftlern des DLR Hilfestellung an. Die Veranstaltung wurde von Studiendirektor Burkhard Vettin, Fachberater für das Fach Physik bei der Landesschulbehörde, Abt. Braunschweig, geleitet. Mit Beginn des Schuljahres 2006/2007 begegnen die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs erstmals unterrichtlich dem Seminarfach. Lehrerinnen und Lehrer müssen zunächst die Rahmenbedingungen kennen, um bei der Umsetzung gezielt vorgehen zu können. Informationen dazu, sowie Tipps für die inhaltliche und methodische Gestaltung des Seminarfaches und Hinweise auf die praktische Frage, wo finde ich Partner, mit denen ich das Seminarfach kreativ ausgestalten kann, wurden beantwortet. Für die Lehrerfortbildung im praktischen Teil ist auf Grund der Aktualität das Thema „Lärm im Alltag“ gewählt worden. Die Veranstaltung zum Seminarfach endete mit einer reichhaltigen Ideensammlung und einem regen Erfahrungsaustausch. Info: www.schoollab.dlr.de Treffpunkt-Technik in der Schule 4 | 2006 Schule und Studium Schüler entdecken und erklären die moderne Welt der Informationsvermittlung. 5 in der Lehramtsstudentin Insa Fischer zeigt Schülerinnen, wie Nachtlampen gebaut werden. Mehr Praxis in der Lehrerausbildung Seit dem Sommer leiten Lehramtsstudenten Kurse im Oldenburger Naturwissenschaftlichen Haus. Das Naturwissenschaftliche Haus (NAWI-Haus) in Oldenburg begeistert seit mehr als zehn Jahren Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren für Technik und Naturwissenschaften. Jetzt hat es akademische Unterstützung erhalten: Lehramtsstudenten verstärken das NAWI-Team mit eigenen Kursen. Nicht nur die Jugendbildungsstätte profitiert, auch die Studenten sammeln so Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Die ersten Studenten, die Kurse im NAWI-Haus geben, sind Insa Fischer und Kerstin Junge. Sie studieren im zweiten Semester und müssen nach der neuen Verordnung im Rahmen des Bachelors für Lehramtsstudenten ein so genanntes Orientierungspraktikum absolvieren, das kein Schulpraktikum sein darf. Da kam das Angebot der Oldenburger Jugendfreizeitstätte gerade recht. „Und es ist eine schöne Alternative zu einem Praktikum beispielsweise in einem Kindergarten“, freut sich Insa Fischer. Das Orientierungspraktikum im NAWIHaus umfasst insgesamt 90 Stunden, die Hälfte der Zeit ist Hospitation. In dieser Einarbeitungsphase lernen die Lehramtsstudentinnen die Arbeit in der Jugendbildungsstätte kennen und helfen bei der Vorbereitung der Kurse. Im Anschluss dürfen sie drei eigene Kurse von je sechs Stunden konzipieren und auch selbst geben. Kerstin Junge, die Biologie und Physik studiert, ist mit ihren Schützlingen an die Universität gegangen und hat dort einen Kurs im Mikroskopieren gegeben. Der Leiter der naturwissenschaftlichen Freizeitstätte, Wolfgang Oehrl, ist begeistert. Das Vorhaben sei auf feste Füße gestellt, denn mit dem Präsidenten der Universität Oldenburg, Professor Dr. Uwe Schneidewind, ist eine langfristige Zusammenarbeit innerhalb der Lehrerfortbildung vereinbart worden. Der niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann habe zudem angekündigt, sich dafür einzusetzen, dass das Haus mit seiner besonderen Jugendarbeit bei Präsentationen des Landes Niedersachsen zum Thema Naturwissenschaft und Technik berücksichtigt werde. Info: NAWI-Haus, Wolfgang Oehrl, c/o Schulzentrum Alexanderstraße, Alexanderstraße 90, 26121 Oldenburg, Telefon: 04 41 / 9 83 71 37, Bürozeiten: Di und Do, 15.30 bis 17.00 Uhr Schule und Ausbildung Ingenieur für einen Tag 6 anderen Station des Handy-Labors überlegen, wie sie ihre „Sendemasten“ optimal platzieren. Das Schülerlabor „TechLab“ der Universität Hannover lädt Schulklassen zum Experimentieren auf den Campus ein. Jetzt mit voller Kraft: Sophie kurbelt was das Zeug hält, der Zeiger eines Voltmeters klettert auf drei, dreieinhalb, vier. „Und jetzt mal das Handy anschalten“, sagt ein Student aus dem Hintergrund, „und weiterkurbeln.“ Da wird der Arm bald lahm; der Blick auf den Spannungsmesser liefert weitere Erkenntnisse: Wie viel Kraft – oder Energie – es kostet, wenn mit dem Handy telefoniert oder eine SMS versendet wird. Ein Oszilloskop macht die Stromimpulse sichtbar, während Gianna, Viola und Gesa an einer An diesem Donnerstag ist eine zehnte Klasse der Helene-Lange-Schule aus Hannover zu Gast im TechLab. Seit November 2005 lädt es Schüler ab der 8.Klasse dazu ein, einen Einblick in die Arbeit eines Ingenieurs zu gewinnen und, inmitten der am TechLab beteiligten Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Physik, ein wenig Uni-Luft zu schnuppern. Experimentierphasen rund um die Themen Handy, CD-Player und Fahrrad wechseln ab mit einem Film über die Nanotechno- logie, dem Mittagessen in der Mensa und der Präsentation von Versuchen. Dabei werden die Schüler von einem Team aus zwei Lehrern, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität und Studenten in Kleingruppen betreut. Entstanden ist das Konzept in dreijähriger Vorbereitung in enger Zusammenarbeit von Schulen und Universität. Buchbar sind einzelne oder auch mehrere Besuchstage, Facharbeiten können hier betreut und auch Betriebsbesichtigungen angeboten werden. Denn: Das Projekt wird über die Stiftung NiedersachsenMetall von der mittelständischen Wirtschaft unterstützt. Unternehmen bietet sich im Rahmen eines Patenmodells die Möglichkeit, sich hier zu präsentieren. www.techlab.uni-hannover.de Schülerinnen der Helene-Lange-Schule lernen im TechLab die Arbeit eines Ingenieurs kennen. Treffpunkt-Technik in der Schule 4 | 2006 Zum SoundCheck in die Musikhochschule Junior-Technik-Club „Musik“ auf Mikrofon-Workshop Die Kunst der Live-Tontechnik erlernten Musikstudenten, Hobbymusiker, Tontechniker und Schüler der School of Audio-Engineering Hamburg während eines Workshops des „Popinstituts“ der Musikhochschule Hannover Ende August. Mit dabei: Max Lohrmann und Matthias Bodenstedt vom Junior Technik Club „Musik“. Stimmt der Stoff? Max Lohrmann vom JTC Musik durfte auch mal selbst ans Mischpult. Am ersten Tag der Fortbildung stand Theorie auf dem Programm. Gregor Zielinsky von der Firma Sennheiser präsentierte aktuelle Mikrofone seines Unternehmens. Welches Mikrofon nimmt man für welchen Zweck? Welchen Einfluss hat die Positionierung am Instrument auf den abgenommenen Klang? Diese und andere Fragen wurden geklärt. Weitere Themen betrafen die Publikums-Beschallung und den so genannten Monitor-Sound (Bezeichnung für die Lautsprecher, über die sich die Musiker selber hören). Am zweiten Tag des Live-MixingWorkshops war Praxis angesagt. Veranstaltungsort war die Testhalle auf dem Betriebsgelände der Firma Klein + Hummel, einer Tochterfirma von Sennheiser, die sich auf die Entwicklung von Beschallungsanlagen spezialisiert hat. Hier lernten die Teilnehmer Kniffe und Tricks des Soundchecks kennen. Treffpunkt-Technik in der Schule 4 | 2006 Nehmen wir diese Tagescreme: Einer ihrer Inhaltstoffe muss ersetzt werden, weil er den strengen Anforderung an ein Naturkosmetik-Produkt nicht mehr genügt. Also muss nach einem Ersatzstoff gesucht werden, an diesem Tag die Aufgabe von Insa Hilbrink,. „Das ist schwierig!“ Es erfordert Geduld, systematisches Vorgehen und viel Wissen über den chemischen Aufbau und Eigenschaften der möglichen Stoffe. Der Homogenisierstab surrt, Wasser und Fett verbinden sich im Becherglas mit Hilfe eines Emulgators zu einer homogenen Masse. Wieder und wieder stellt die Produktentwicklerin bei „elektrobio cosmetics“ in ihrem Labor Cremes her und tastet sich langsam an das richtige Ergebnis heran. Schließlich soll sich die Creme nicht spürbar verändern. Diese und ähnliche Aufgaben, die auch in die Produktion von Cremes und anderen Haut- und Haarpflegeprodukten hineinreichen, füllen seit Anfang Juli den Berufsalltag von Insa Hilbrink. Nach einer Ausbildung zur Chemielaborantin und anschließendem Studium der „Molkereiwirtschaftlichen Lebensmitteltechnologie“ an der FH Hannover hat sie bei dem mittelständischen Kosmetikunternehmen ihre erste Anstellung gefunden. Mit ihren ingenieurwissenschaftlichen Kenntnissen, dem Fachwissen rund um das komplexe Lebensmittel „Milch“ und auch Kenntnissen auf den Gebieten BWL und Anlagenprojektierung ist sie so breit ausgebildet, dass sie nicht nur in Betrieben wie Molkereien und Anlagenbauern hätte arbeiten können, sondern auch in anderen Bereichen wie der Pharmaoder Lebensmittelindustrie. An ihrem Job mag sie besonders, dass er so abwechslungsreich ist und sie sich ihre Zeit weitgehend selbst einteilen kann. „Zwischendurch besprechen wir das Vorgehen, aber sonst bin ich frei!“ Kein Wunder also, dass sie jungen Leuten eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung nur empfehlen kann. Schule und Studium Die Lebensmitteltechnologin Insa Hilbrink entwickelt Cremes für einen Naturkosmetikhersteller. 7 Herausgeber • Stiftung NiedersachsenMetall www.handysektor.de Hier dreht sich alles um die Sicherheit in mobilen Netzen. Vor allem Jugendliche erhalten gut aufbereitete Informationen zur sicheren Nutzung moderner Kommunikations- und Spielmöglichkeiten. www.neunplaneten.de Übersetzung der englischsprachigen Astronomie-Site „The Nine Planets“ enthält ausführliches Wissen zu den Planeten, Sternen und Monden unseres Sonnensystems. www.fischertechnik.de Kommerzielle Seite, aber mit zahlreichen Vorschlägen für Lernbaukästen für den Technik- und Physikunterricht. www.technik-online-magazin.de Internetplattform Austausch rund um den Technikunterricht mit Artikelbereich, Forum Werkstückgalerie, einem Linkkatalog und einem Downloadbereich. www.tempolimitlichtgeschwindigkeit.de Schwarze Löcher und Reisen mit fast Lichtgeschwindigkeit: Visualisierung und Veranschaulichung der Relativitätstheorie. Schiffgraben 36, 30175 Hannover • Verein Deutscher Ingenieure (VDI) • Bildungswerk der Niedersächsischen Lust auf Technik Wirtschaft (BNW) • VME-Stiftung Osnabrück-Emsland • Nord-West-Metall (NWM) • Ingenieurkammer Niedersachsen • Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Redaktion Lehrer machen Lust auf Technik GuS Kommunikation Auflage: 7.500 Stellen Sie uns Ihren Kollegen vor, der seinen Schülern Lust auf Technik macht. Rufen Sie die Redaktion an, faxen Sie uns oder schicken Sie eine Mail. Mitmachen Wenden Sie sich bitte an: Schulklassen/Unternehmen vor Ort Bei Interesse, den Beruf des Ingenieurs haut- und praxisnah zu erleben, stellen wir den Kontakt zu ortsnahen Unter-nehmen her. Ingenieure und Auszubildende stehen Ihnen direkt für Fragen zur Verfügung. Stiftung NiedersachsenMetall Ulrich Rode Theodor-Heuss-Straße 3 38122 Braunschweig Telefon (05 31) 2 81 16 - 41 Telefax (05 31) 2 81 16 - 50 eMail: [email protected] Am Mohrenshof 2a · 28277 Bremen Telefon (04 21) 87 89 89 - 4 · Fax - 5 eMail: [email protected] Hiermit bestelle ich kostenlos den Newsletter „Treffpunkt Technik in der Schule“. Bitte per Fax an (04 21) 87 89 89 5 Name oder per eMail Straße Bestellung [email protected] PLZ/Ort Bitte senden Sie den Newsletter künftig auch an: Name Straße PLZ/Ort Der Newsletter wird bis zur Abbestellung viermal jährlich geliefert. Die Adressen werden ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet und in keinem Fall an Dritte weitergegeben. Impressum Internet-Links TTS-Lieb-Links