2 - Bernkastel-Kues
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2 - Bernkastel-Kues
herzblatt Das Magazin voM M E H R AN D E R M OS E L A U S B E R N K AS T E L - K U E S INHALT N n! 4 9 18 28 32 36 38 40 44 46 48 51 54 56 58 61 67 70 72 Tipps: gesucht? gefunden! Ferienland: Das passiert, wenn man sich treiben lässt Ein Herz und eine seele stadt: vom schoppen zum shoppen gut Holz! Der nächste bitte - Ein Erlebnis-Rundgang Mit der Hellebarde auf Räuber-Tour Die Dachgesellschaft - nicolaus Cusanus Dossier: statt höher, schneller, weiter nur Mut zur Muße! Hör mal, wer da spricht im Müßiggang - Der Weg zu sich zu Hause ist, wo das Herz ist Mal schauen, wo der Weg hinführt abheben und Eintauchen ganz nah dran genießen: Tatort Weinberg Daran führt kein Weg vorbei schmeckt einfach besser! Wir sind gerne für Sie da. Das Team des Ferienlands Bernkastel-Kues im Mosel-gäste-zentrum, gestade 6 in D-54470 Bernkastel-Kues, Fon +49(0)6531-500190, Email [email protected], www.bernkastel.de 2 endlich frei! Sie haben sie sich verdient. Die Zeit. Die Zeit für sich. Für den Augenblick. Für Momente. Zum Spüren, Fühlen und Schmecken. Zum Zurücklehnen und alles auf Anfang bringen. Endlich. Auf ins Freie. Ins Ferienland Bernkastel-Kues. Dort stößt man mit einem Glas auf das Leben an, genießt, erforscht und feiert die Zeit. Wo der Fluss die Landschaft prägt und der Wein seit Jahrtausenden zu Hause ist, sieht man auch den Wald vor lauter Bäumen. Und damit sind sie da: Die kleinen Dinge, die das Herz erfreuen. Das ist das wahre Leben. Sie sind am Ziel angekommen. Gehen Sie weiter. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg mit Ihnen. 3 Gesucht ? Gefunden! Auf diesen Seiten wollen wir Ihnen ein bisschen Appetit auf mehr machen. Mit Anregungen für kleine Ausflüge, zu Erlebnissen und Genüssen. Gesundheitsurlaub im MEDIAN Reha-Zentrum R A S T VOM A L LTAG . Auf den eigenen Körper hören. Den Arzt fragen und sicherer sein. Sich Zeit nehmen. Sich verwöhnen lassen. Sich verstanden fühlen. Spazieren, nicht hetzen. Träumen, nicht grübeln. Genießen, nicht „funktionieren“. Kräfte tanken. Zur Ruhe kommen. Gesunde Lebenszeit gewinnen. Das alles können Sie bei uns. Wir freuen uns auf Ihren Besuch im MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues! Naheliegend DA S flächendeckende Netz unserer Geschäftsstellen und SB-Terminals im Ferienland Bernkastel-Kues spricht für sich: Wir wollen vor Ort die Nummer 1 sein und mit bester Produkt-, Service- und Beratungsqualität überzeugen. Bei der Sparkasse sind Sie immer in GUTen Händen. Weitere Infos unter Telefon +49(0)6531/9593030 oder www.sparkasse-emh.de 4 Rufen Sie uns an und buchen Sie Ihren Gesundheitsurlaub unter Telefon +49(0)6531-92-1900, weitere Infos unter www.median-kliniken.de DIE TIPPS Oh wie wanderbar! S I E müssen nicht lange suchen: Die Vulkaneifeltherme bietet fast grenzenlose Möglichkeiten zum Wohlbefinden und viel Platz fürs Ich. Zum Auftanken, zum Wegschmelzen und für Wellness-Behandlungen. Täglich von 9 bis 22 Uhr. 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Am bequemsten geht das mit einer unserer Tagesfahrten, die wir seit über 50 Jahren durchführen und bei denen Sie erfahrene und freundliche Busfahrer mit ausführlichen Reiseerklärungen unterhalten. Zusätzlich können Sie mit dem Burg Landshut-Express mehrmals täglich zur Burg Landshut fahren und einen wunderbaren Blick über BernkastelKues und die Mosel genießen. Natürlich bieten wir alle Leistungen auch für private Gruppen und für Reiseveranstalter an - fragen Sie uns einfach. Weitere Infos unter Telefon +49(0)6531/8005 oder unter www.feuerer-reisen.de 5 Auf den Spuren der Römer B E LG I N U M , einst bedeutende römische Kleinstadt an der heutigen Hunsrückhöhenstraße, lag im Kreuzungsbereich zweier wichtiger Fernverkehrsstraßen. Die Verkehrswege blieben bis in die Gegenwart erhalten. Wanderer, Radfahrer, Autofahrer entdecken im Museum das bereits in der Antike pulsierende Leben an der Fernstraße. Und sie erfahren Lebensgeschichten einiger im keltisch-römischen Gräberfeld bestatteten Bewohner von Belginum. Aktuelle Sonderausstellung: VIA AUSONIA. Ein Jubiläum für die Hunsrück-Römerstraße von Trier nach Mainz. Weitere Infos unter Archäologiepark Belginum, Keltenstraße 2, 54497 Morbach-Wederath, Telefon +49(0)6533/957630 oder www.belginum.de Bloggen Sie schon mit? WO ? Schauen Sie doch einfach mal unter www.mosel-zeit.de. Dieses „online-Magazin“ hält Sie mit Infos über Gast- Bacchus heimliches Depot geber und Veranstaltungen, Anregungen und Tipps auf dem Laufenden. Kurzum: Erfahren Sie über das Ferienland, was anliegt, und kommentieren Sie ausgiebig, wenn was juckt. Denn hier können Sie nicht nur lesen, sondern I S T ein über 400 Jahre alter Weinkeller, in dem Sie mehr als 140 Weine probieren können. Ganz nach Gusto und in eigener Regie, wenn Sie wollen, aber auch mit professioneller Beratung. Und nebenan? Vermittelt das modernste Weinkulturelle Zentrum der Mosel interessante Einsichten und verspricht damit ein ganz besonderes Weinerlebnis. Weitere Infos unter Weinkulturelles Zentrum - Vinothek, Cusanusstraße 2 in Kues, Telefon +49(0)6531/4141, [email protected] 6 auch Ihre Meinung kundtun. Und das rund um die Uhr, auf Facebook, Twitter und auf youtube … www.moselzeit.de DIE TIPPS Erste Wahl H I E R wird gegessen, was hinter dem Haus wächst. In der Initiative „Regional Erste Wahl“ liebt man Lebensmittel. Und zwar heimische. Man sind in diesem Fall engagierte Gastronomen, Winzer, Bauern und Züchter im Ferienland Bernkastel-Kues, die sich zusammengeschlossen haben, Rauf aufs Rad ! die bevorzugt heimische Produkte kultivieren und verarbeiten. Guten Appetit! Weitere Informationen unter www.regional-erste-wahl.de Hotelfachschule: Vom Fach. S I E wollen das Ferienland Bernkastel-Kues vom Sattel aus kennenlernen und im wahrsten Sinn des Wortes „erfahren“? Dann erfahren Sie an dieser Stelle gleich mehr: Unter www.mosel-radreisen.de präsentieren wir Ihnen auf WA S könnte in der „Internationalen Stadt der Rebe und unserem Radreise-Portal verschiedene Radreise-Angebote des Weines“ näher liegen als eine Ausbildung im Gastge- im Ferienland und entlang der Mosel. Freuen Sie sich auf werbe? Eine hochqualifizierte noch dazu, bietet die ortsan- gut ausgebaute Radwege, die mitten rein in eine einmalige sässige Hotelfachschule, kurz Hofa Bernkastel-Kues. Sie Natur- und Kulturlandschaft führen. gehört mit ihren Ausbildungsangeboten als Fachschule für Hotelbetriebswirtschaft und Hotelmanagement, als Höhe- www.mosel-radreisen.de re Berufsfachschule für Hotelmanagement und als Höhere Berufsfachschule für Gastgewerbe und Catering zu den ganz wenigen ersten Adressen im ganzen Land ... 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Neben Sneak Previews, eigenen Reihen, wie beispielsweise der LadiesMovieNight, stehen für die Filmfans sogar regelmäßig Deutschland-Premieren auf dem Programm. DA S T EC K T ordentlich was drin. Der „itour“ Guide Mosel-Kino, Schanzstraße 12 in Bernkastel-Kues; ist zwar ein echtes Leichtgewicht und kinderleicht zu das aktuelle Programm erfahren Sie unter bedienen, hat es aber faustdick auf den Ohren: Mit Mosella +49(0)6531/2597 oder www.mosel-kino.de und dem Doctor informieren gleich zwei VIPs über verschiedenste Stationen, plaudern dabei über Geschichte, erzählen humorvolle Geschichtchen und sorgen so für einen unterhaltsamen Stadtrundgang durch Bernkastel-Kues. Der Audioguide ist im Mosel-Gäste-Zentrum erhältlich, Gestade 6 in Bernkastel, Telefon +49(0)6531/500190 oder unter www.bernkastel.de 8 Ganz großes Kino dAs PAssIerT, weNN MAN sIcH TreIBeN L ÄssT ... Eine kurze Reise durch ein großes Ferienland. 9 s h! 10 dAs ferIeNLANd „Am Anfang war der Fluss. Mit glänzenden Augen starrte der kleine Steff in das Tal hinab. Es war ein besonderer Tag im Leben des kleinen Jungen: Er, der im beschaulichen Dhrontal, an einem Nebenarm der Mosel lebte, durfte an diesem Tag zum ersten Mal die Enge der ihm bekannten Welt verlassen und hinab ins Tal des großen Flusses fahren: ,Dat is de Mosel‘, sagte der Vater, und sein langer Finger wies in die Tiefe vor uns. Was mir bis dahin nur aus den Worten der andern bekannt war, nun sah ich es. Der grünglänzende und gewundene Wasserlauf, das Flußtal, die Weinberge, die blauen Höhen der Eifel alles war nun zu mir gekommen, so wie ich zu ihm.“ Es sind die Kindheitserinnerungen des Schriftstellers Stefan Andres, wie er sie in seinem Buch „Der Knabe im Brunnen“ schildert. Der ergreifende Anblick des Moseltals mit seinen Windungen und Biegungen, das Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Wasser, wo sich die Rebenhänge an beiden Seiten des Flusses widerspiegeln - das alles hat nicht nur den kleinen Jungen, sondern ganze Generationen von Einheimischen wie Besuchern in seinen Bann gezogen. . 11 Alle Wege führen zur Mosel. Radwege ver- als Bühne, gerahmt vom Flussbett der Mo- dem bereits Julius Caesar getrunken haben laufen an ihren Ufern entlang und laden sel, die steil aufsteigenden Ränge bilden die soll. Später hatten Mönche der Abtei zum Auftanken der eigenen Akkus ein. Weinberge. Es ist die Heimat des „Gold- Himmerod ebenso Besitz in Kesten wie Wanderwege führen über die Hänge hin- tröpfchens“, der weltberühmten Weinlage. die Stiftsherren von St. Paulin in Trier. auf, an den Weinbergen vorbei in die Wäl- Römische Kelteranlagen belegen eine fast Der Ort muss seinen Reiz haben! der hinein. An vielen Stellen tun sich gran- 2000-jährige Weintradition. 1985 wurde diose Ausblicke auf das Tal auf. Die Mosel hier die größte römische Kelteranlage Brauneberg trennt nicht nur die Steilhänge an beiden nördlich der Alpen entdeckt und rekon- Ufern voneinander – sie ist auch selbst ein struiert. Den Mittelpunkt des Ortes bildet Weg. Ob mit dem nachgebauten römischen die verspielte Rokoko-Pracht der Pfarrkirche Weinschiff, mit dem Kreuzfahrt- und Lini- St. Michael. Gegenüber von Piesport wird enschiff oder mit dem eigenen Boot: Zahl- die Rebenlandschaft unterbrochen von der reich sind die Möglichkeiten, vom Wasser Moselloreley. Das steil aus der Mosel auf- aus die vielen idyllischen Ortschaften zu strebende Felsmassiv ragt so steil aus dem entdecken. Fluss, dass nicht einmal Platz für einen Neumagen-Dhron Fußweg ist. Wer jemals in seinem Leben ein Lateinbuch Minheim in Händen hatte, der muss hier unbedingt Am nur leicht ansteigenden Hang ei- Hirzlei im Frohnbachtal. Station machen. Neumagen-Dhron ist die ner Flussschleife fahren wir an Minheim Heimat all der Steinreliefs, die mit Vorliebe die vorbei. Es ist eine der stillen, friedlichen Maring-Noviand Lateinbücher schmückten und schmücken: Moselgemeinden. Alles wirkt beschau- der Pädagoge mit seinen zwei Schülern, der lich an diesem Ort, der eingebettet ist in fröhliche Steuermann und sein Weinschiff, Weingärten, Obstwiesen und Wälder. Die Gastmahl- und Eheszenen… Der Hinter- Bundesstraße lässt den Verkehr an der an- grund: Nach den Germaneneinfällen wurde deren Moselseite vorbeirauschen. Bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts unter Kaiser am Anfang meiner Reise mache ich die Konstantin ein Kastell errichtet, etwa 100 überraschende Entdeckung, dass die Natur x 130 m groß. Als man die Fundamente am viel abwechslungsreicher ist als gedacht. Es Ende des 19. Jahrhunderts freilegte, fand gibt nicht nur Weinberge. Direkt am Ufer man über tausend vermauerte Relief- und des Stroms dominieren die Weiden, riesige Skulpturenstücke, die sich zum Teil zu Bäume, Büsche und Wiesen. Grabmonumenten, Altären und Skulpturen Wintrich zusammensetzen ließen. Die Funde waren so beeindruckend, dass Neumagen-Dhron mit Pergamon verglichen wurde. Unterhalb des Hafens liegt die „Stella Noviomagi“ in ihrem Hafenbecken, ein Nachbau des berühmten Neumagener Weinschiffs. Seit dem Konstantin-Jahr 2007 fährt das hölzerne Schiff mit Touristen auf der Mosel und Von der Sonne verwöhnt. Das gilt mit Sicherheit für Brauneberg, wo eine Wetterstation die wärmsten Temperaturen im Land misst. Hier liegt die weit bekannte Lage „Brauneberger Juffer“. Bis 1925 hieß der Ort Dusemond, dann wurde er praktischerweise nach dem berühmten Berg umbenannt. Heute gehören zu Brauneberg auch das ehemalige Weindorf Filzen mit seinem imposanten Franziskanerinnenkloster und das romantisch versteckte Hinter dem Brauneberg öffnet sich links die Wand der Weinberge in ein weites Seitental der Mosel. Mitten in der Ebene liegt der Doppelort Maring-Noviand. Während andere Gemeinden stolz auf römische Relikte als Beweis ihrer Geschichte sind, kann Maring-Noviand sogar auf keltische Hünengräber aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. verweisen, als an der Mosel von Römern noch weit und breit nichts zu sehen war. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben: es gibt auch eine beachtliche römische Tretkelter-Anlage aus dem 2. Vor uns taucht der große Herrgott auf. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Inmitten der Weinlage „Großer Herrgott“ Mülheim an der Mosel steht er auf dem Felsvorsprung des Geierskopfes und schaut auf das friedliche, uralte Dorf. Alle fünf Jahre wird das Weindorf zum Festspielort und lockt mit seinen Passionsspielen Zehntausende Besucher an. Fast ganz verborgen hinter den Uferweiden und Erlen liegt Mülheim, ein romantisches Moseldörfchen, das in vielerlei Hinsicht anders ist: Fachwerkhäuser gibt es eher weniger, dafür eine renommierte Gastronomie macht so Geschichte lebendig. Kesten Piesport Auf der linken Seite kommt Kesten näher. wusstsein, das Tor von der Mosel zur „Graf- Liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und schaft Veldenz“ zu sein, prägt auch heute Weinhöfe prägen den Ortskern vor den noch diesen Ort. Der Mülheimer Wein steilen Weinbergslagen. Seinen Namen ver- wurde schwebend weltberühmt. Er war der dankt der Ort den „Kesten“, wie man an der beliebteste Wein der Zeppelin-Flüge über Mosel die weit verbreiteten Ess-Kastanien den Atlantik und wurde so zum „König der nennt. Die Römer hatten wohl in dem mil- Lüfte“ unter den Weinen. Wie ein überdimensionales Amphitheater rahmen die Weinberge Piesport ein. Das Bild des römischen Dichters Ausonius drängt sich förmlich auf, wenn man sich vom sanften Gleithang her der, mit 413 Hektar Rebfläche mit Abstand größten, Weinbaugemeinde an der Mosel nähert. Die schiefergedeckten Dächer der Häuser 12 den Moselklima hier einen Kastanienwald angelegt. Stolz sind die Kestener auf ihren Sauerbrunnen, ein Mineralbrunnen, aus und zünftige Feste. Das ausgeprägte Be- dAs ferIeNLANd D Zt הt ben. Wа Miν, Se, n T? Üs: s R r Zt sst d f n s. D Mi s V t f m Sf r iß e r möh, e Pten eß T ¡r ¢£פn ¥¦§ B¨©аlKu m Sf s. 13 dAs ferIeNLANd W °±: Dа L² t ³ʦäµ n §¶¨ ·¸r s... Mit m Sf fäh« ¬n ®n z¯ J f r M! 14 ¹ºu» d K¼tü½e W¾¿: ¸À¨ Ár K Ãbt NÄ Å Æ¾Çn. 15 Lieser Pflege der Armen und Kranken ist das Musikfestivals, das alljährlich in der Som- Haus heute noch da. merzeit an besonders reizvollen Spielorten lang gestreckt Lieser. Der Ort hat seinen Graach mit mehreren dutzend Konzerten die Stars Namen von dem gleichnamigen Neben- Weniger philosophiebeladen und kom- Auf der gegenüberliegenden Seite liegt fluss der Mosel, der sein Wasser aus den pliziert präsentiert sich Graach: überschau- der internationalen Konzertbühnen aus allen Erdteilen an die Mosel bringt. bar, frisch geputzt, sehr irdisch. Die Lage Ürzig „Himmelreich“ passt zu diesem gesegneten Hinter Machern ändert sich auf der linken Fleckchen Erde. Moselseite die Farbe der schroffen Felsen verwundern, wenn einem in den schmalen Wehlen vom blaugrauen dunklen Schiefer zum verwinkelten Gassen zwischen den alten Wehlen, heute Stadtteil von Bernkastel- Fachwerkhäusern eine Postkutsche ent- Kues, ist wahrscheinlich keltischen Ur- gegenkäme. Gleich am Ortseingang zieht sprungs. In den mittelalterlichen Urkun- einen das hinter einem kunstvoll geschmie- den heißt der Name Walene oder Wellen. deten Gitter in einem kleinen Park gelegene Aus dem 17. Jahrhundert erhalten ist das Schloss Lieser in seinen Bann. Hier waren Kerpen‘sche Haus, das Musterbeispiel sogar seine kaiserliche Hoheit zu Besuch. eines reich verzierten, fein gegliederten Zur Zeit wird der gesamte Komplex zu ei- und gut erhaltenen Fachwerkhauses. ner Nobelherberge umgebaut. Zeltingen-Rachtig kräftig, gehaltvoll, würzig. Hier zeigt sich Andel Die Fahrt durch die Zeltinger Schleuse in Vollendung, was Terroir meint. Der Mitten durch eine urwüchsige Waldland- ist technisch hochinteressant, aber danach romantische Ort verfügt aber über mehr schaft plätschert in Andel der Goldbach. Hier fühlt man sich in der Tat tiefergelegt. als rote Steine: Einen 2.400 qm großen wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein im- Ohne die Schleuse wäre die heutige Schiff- Gewürzgarten mit etwa 100.000 Gewürz-, mer wieder kleinere Goldnuggets gefunden! fahrt auf der Mosel nicht möglich. Zeltin- Heil-, Duft- und Gartenpflanzen kann man Ob es stimmt, dass die Andeler noch heute gen selbst bildet mit dem dahinter liegenden ebenso bestaunen wie den Wildrosengarten. bisweilen Nuggets verstecken, insbesondere Rachtig gemeinsam die Gemeinde Zeltingen- Auch die wohl älteste Sonnenuhr im Mosel- für kleine Goldsucher? Der Goldgräberbrun- Rachtig. Die Weinberge mit den für Steilla- tal nennt Ürzig sein eigen. nen im Ortskern ist jedenfalls ein sehenswer- gen typischen Terrassenmauern umgeben Erden tes Zeugnis des Andeler Goldrausches. den idyllischen Ort, in dem eine ganze Reihe Höhen der Eifel in die Mosel ergießt. Hier hatten die Herrn von Thurn und Taxis eine Poststation auf der Strecke von Wien nach Brüssel, und es würde einen wahrlich nicht Bernkastel-Kues Hinter der Flussbiegung taucht die Burg Landshut auf, wir nähern uns Bernkastel. Auch als Ruine thront die Burg noch stolz prachtvoll herrschaftlicher Höfe und Anwesen für ein besonderes Flair sorgen. Beide Ortsteile sind uralt, sie waren nachweisbar schon um 3.500 v. Chr. bewohnt. blassen Rot des Sandsteins. Die geologische Besonderheit des Bodens hat Ürzig, zu dem die steilen Weinberge gehören, weltbekannt gemacht: mitten im Rheinischen Schiefergebirge zieht sich ein Streifen „Rotliegendes“ über den Berghang bis tief ins Erdinnere. Auf dem wie roter Schiefer aussehenden Gestein wächst ein von den Weinpäpsten als einmalig gewürdigter Tropfen: Ein wildes Felsmassiv mit roten und grauen Schichtungen wächst hinter Ürzig aus der Steilwand. Ein anspruchsvoller Kletterweg über alte Weinbergspfade, enge Treppchen und Leitern erschließt dem verblüfften Wan- und imposant über der Stadt. Neben der Machern derer in dieser unwirtlichen Felslandschaft Burg demonstriert der überdimensionierte Das Schiff fährt weiter. Auf meine Unge- über Felsvorsprünge und kleinste Weinbergs- Kirchturm, dass wir hier kein Dorf, sondern duld und meinen Wunsch, gerade an die- terrassen Spitzenweinlagen. Pflanzen aus eine Stadt mit langer Geschichte vor uns sem schönen Fleck länger zu verweilen, dem Mittelmeerraum, Uhus und Turmfalken haben. Der Kirchturm ist übrigens ein ehe- nimmt es genauso wenig Rücksicht wie der gibt es hier - und einen grandiosen Blick auf maliger Wehrturm, den man kurzerhand Lauf des Lebens. Die Moselaner geben sich das Moseltal, den man vom Schiff aus nur er- umfunktioniert hat. aber alle Mühe, diesen unentwegten Lauf ahnen kann. Dem gegenüberliegenden klei- Auf der linken, der Kueser Seite, taucht mit möglichst vielen schönen Stunden zu nen romantischen Weinbauort Erden sieht bereits am Ortseingang das renovierte unterbrechen. Und hinter der Zeltinger man das mediterrane Klima förmlich an. mittelalterliche Geburtshaus des berühm- Brücke taucht links ein besonders schönes Lösnich testen Bernkastel-Kuesers auf: Nikolaus Beispiel dafür auf: das ehemalige Kloster von Kues. An der Schwelle vom Mittelalter Machern. Der weitläufige, von einer Mau- zur Neuzeit machte der Universalgelehrte er umgebene Komplex, beherbergt nicht als Philosoph, Kirchenfürst und Diplomat nur eine Gastwirtschaft und ein Museum europäische Geschichte. Direkt links hinter mit einer wertvollen Sammlung historischer der Brücke taucht sein irdisches Vermächt- Puppen und Ikonen, sondern er ist auch das nis auf: das St. Nikolaus-Hospital. Für die heimliche musikalische Zentrum der Mittelmosel. Hier schlägt das Herz des Mosel 16 Wir haben jetzt den weiten Bogen um Erden hinter uns gelassen und mit dem markanten Kirchturm von Lösnich wird das Ende der Reise sichtbar. Der idyllische Flecken taucht vor rund 1000 Jahren erstmals in Urkunden auf. dAs ferIeNLANd Ruhig zieht das Schiff seine Bahn, die Zeit entschleunigt sich mehr und mehr, inzwischen spielt sie eigentlich gar keine Rolle mehr. Wie ein gewaltiges Panoramabild ist das Moseltal vorbei gezogen mit den regelmäßigen Wechseln von Steilhängen und sanften Terrassen im Inneren der Flussschleifen. Unterbrochen von kleinen Auenlandschaften am Ufer und wie an einer Perlenschnur aufgefädelt die kleinen Weinbauorte mit ihren romantischen Fachwerkhäusern und dem Gewirr enger Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster. Ich zähle keine Stunden, keine ungeduldigen Minuten und keine Kilometer. „Zt d GÉǯ Çe Lаt », ʨn Lt. D¨ s Ë t Ìe Mהn BÍn. N νr n k Sff. h Ïn ¨ ÐÑatÓn ¨n.“ Mehr Infos zu den orten des Ferienlands? Fon +49(0)6531-500190 oder www.bernkastel.de 17 EIN HERZ UND EINE SEELE : DAS FERIENL AND UND SEINE TEILGEBIETE Die Moseldörfer, die Stadt Bernkastel-Kues, die Grafschaft Veldenz und der Mosel-Hunsrück ergeben zusammen das Mehr an der Mosel. 18 D A S FER I E N L A N D Die Moseldörfer 19 20 2 Die Stadt D A S FER I E N L A N D Die Grafschaft 3 21 4 Der Mosel-Hunsrück 1 Die Moseldörfer Die Mosel und das Moseltal waren seit alters her die Hauptverkehrsader des Landes. Hier siedelten seit der Steinzeit Menschen, vor allem an den Mündungsstellen von Bächen und kleinen Flüssen mit sauberem Wasser. Hier gab es immer Durchgangsverkehr. Händler und Soldaten verhinderten Stillstand und zwangen die Menschen, sich ständig mit neuen Situationen auseinander zu setzen. Kelten, Römer, Franken, Franzosen, Preußen, Amerikaner und heute die Gäste brachten ihre Überzeugungen, Ideen 22 angewiesen, Kontakt zu anderen aufzunehmen. Das milde Klima unterstützt eine Kultur, in der die Musik eher den Ton angibt als das Durchsetzen von Machtansprüchen. Der Weinanbau, gerade in den Steillagen der Mosel, ist harte Arbeit. Die Menschen wissen, dass ein gewisser Wohlstand einem nicht in den Schoß fällt. Die äußerst gepflegten kleinen Dörfer mit den liebevoll erhaltenen Fachwerkhäusern und der gute Zustand der Trockenmauern in den steilen Hängen der Weinberge sind ein beredtes Zeugnis dieser Kultur. und Verhaltensweisen mit. Sie prägten an 2 Die Stadt Bernkastel-Kues der Mosel einen Menschenschlag, der Neu- Selbstverständlich anerkannter Mittelpunkt es nicht grundsätzlich ablehnt, sondern in diesem Abschnitt des Moseltals ist die offen auf Fremde zugeht. Seit die Römer Doppelstadt Bernkastel-Kues. Mit 7.500 den Wein an die Mosel brachten, sind Wein- Einwohnern ist sie der mit Abstand größte anbau und Weinhandel der dominierende Ort der Region. Der uralte kleine Kern von Wirtschaftsfaktor. Man war und ist darauf Bernkastel rund um den Marktplatz ist D A S FER I E N L A N D Als Gott der Herr die Erde erschaffen hatte, ging er daran, sie mit Menschen zu bevölkern. In der Eifel schlug er mit seinem Stab an einen Baum, und heraus sprang der Ur-Eifeler. Drohend wandte er sich an seinen Schöpfer: „Wer war dat?“ Gott ging dann in den Hunsrück und schlug seinen Stab an einen Baum. Heraus sprang der Vater aller Hunsrücker, rollte wild mit den Augen, schwang seinen Knüppel und schrie: “Mach dat net noch mal!“ Vorsichtig geworden, betrat Gott das Moseltal und klopfte behutsam an einen Rebstock. Heraus schälte sich der Ur-Moselaner, schaute sich wohlgefällig um und sagte zu Gott „Jetz drinke mir erst moal en Fläschelsche Wein.“ Man ahnt, diese Geschichte ist nicht im Hunsrück erfunden worden. Aber wie in so vielen Geschichten ist auch an dieser ein Körnchen Wahrheit. Die Menschen im Hunsrück sind von einem anderen Schlag als die Moselaner. Das sorgt für Abwechslung. Auch in der Region Bernkastel-Kues. Vier Räume heben sich deutlich voneinander ab. Mit all ihren Unterschieden bilden die „fantastischen Vier“ dennoch eine Einheit: das Ferienland Bernkastel-Kues. heute vom bunten Treiben des Tourismus Gornhausen und Mülheim. Sie erschließt windet sich die Straße in engen Schleifen geprägt. Ausdehnungsmöglichkeiten gibt sich von Mülheim: Durch ein breites ma- den dicht bewaldeten Berghang hinauf. es im Grunde nur auf der Kueser Seite, und lerisches Tal, das von Weinbau, Wiesen, Oben angekommen öffnet sich der Wald zu davon wurde in den letzten Jahren reichlich Obstbäumen und Feldern geprägt ist, fährt einer hügeligen offenen Landschaft, die in Gebrauch gemacht. Bernkastel-Kues ist eine man nach Veldenz. Neben Veldenz, das dem Viereck Monzelfeld, Longkamp, Kom- wachsende Stadt. Tourismus, Verwaltung, an romantischer Schönheit den Mosel- men, Hochscheid und Kirchspiel Kleinich Handel, kleine und mittelständische Wirt- dörfern in Nichts nachsteht, liegt in einer nur gelegentlich von kleineren Waldflächen schaftsbetriebe und nicht zuletzt das große weiten Wiesen- und Weinbergslandschaft unterbrochen wird. Wir befinden uns jetzt Reha-Zentrum auf dem Plateau über der des Mosel-Hochplateaus Burgen. Burgen vier- bis fünfhundert Meter über der Mosel. Stadt bilden einen äußerst lebendigen an der „schönsten Sackgasse der Mittelmo- Ausgedehnte Wälder finden sich in dem eigenen kleinen Kosmos. sel“ wird von Wanderern als abgelegener Gebirgsteil, der das Kirchspiel Kleinich von 3 Die Grafschaft Ort geschätzt und von den Touristikern we- der Grafschaft trennt und sich hinter Gorn- gen seinen 19 Brücken „Klein Venedig der hausen weit in den Hunsrück zieht. Es ist Mittelmosel“ genannt. Fährt man von Vel- eine ganz eigene, abgelegene Welt, nur ein denz aus auf der Serpentinenstraße hinauf paar Kilometer von einem internationalen in den Hunsrück, erreicht man auf einer Touristenzentrum entfernt. Hochfläche Gornhausen. In den Dörfern mit ihren Bauernhöfen geht der Menschen in der Grafschaft. Ursprüng- 4 Der Mosel-Hunsrück das Leben seinen ruhigen Gang. Wer Natur lich umfasste die Grafschaft die Gemein- Ein markantes Kontrastprogramm zur Mo- den Veldenz, Andel, Brauneberg, Burgen, sel bildet der Hunsrück. Hinter Bernkastel Eine ganz eigene Welt ist die „Grafschaft“. Die Zugehörigkeit zur längst versunkenen ehemaligen Grafschaft Veldenz prägt bis auf den heutigen Tag das Selbstverständnis und das nicht geringe Selbstbewusstsein pur, wer Stille und Ruhe in reizvoller Landschaft sucht, ist hier richtig. 23 D A S FER I E N L A N D HIER KÖNNEN SIE GETROST IM VIERECK SPRIN KLIMA Während an der Mosel das ausgesprochen milde Klima den Wein wachsen lässt und das enge Tal mit dem Fluss als Temperaturspeicher für eher geringe Temperaturschwankungen sorgt, bietet der Hunsrück ein ausgesprochenes Reizklima. Auf den Höhen weht ein frischer Wind, der auch mal kräftig blasen kann, es ist immer ein paar Grad kälter als im Tal, was sich auch auf die Vegetation auswirkt. Ein ideales Klima, um die Widerstandskräfte, um Herz und Kreislauf zu stärken. LAGE B EG EG N U N G E N VO L L S YM PAT H I E Die Tradition der Moseldörfer als Urlaubsziel ist bemerkenswert. Denn bereits um 400 v. Chr. waren die Kelten den Reizen dieser abwechslungsreichen Landschaft mit 1 ihren großflächigen, unzerschnittenen Waldflächen und dem landschaftsprägenden Moseltal erlegen, worauf übrigens immer noch zahlreiche Ortsnamen wie Maring, Bernkastel, Graach oder Zeltingen hinweisen. Ab dem 12. Jahrhundert wurde es dann amtlich, als die Erzbischöfe von Trier Bernkastel samt Umland zu ihrer Sommerresidenz erkoren. Was sie bis heute - in der Zwischenzeit nicht mehr nur für Erzbischöfe - geblieben ist. L A N D U N D L EU T E Ein besonderer Menschenschlag fällt nicht vom Himmel, Kulturen entstehen nicht von heute auf morgen. Es braucht Jahrhunderte und es braucht einen relativ abgeschlossenen Raum ohne die heute selbstverständliche Mobilität. Da spielen Klima, Kriege, Ernährungslage, Religion, Sprache, Bodenschätze und Naturkatastrophen eine Rolle, bis sich ein bestimmtes kulturelles Milieu herausbildet. Das gilt nicht nur für Hochkulturen wie die der Ägypter, Römer oder Griechen, das gilt – wie in einem Minikosmos – auch für den kleinen Raum des Ferienlands Bernkastel-Kues. Nach den Romanen, einem Völkergemisch aus Römern und Kelten, waren es vor allem die Franken, die den Raum besiedelten. Wurzeln, die bis heute im heimischen Dialekt - dem „Platt“ - lebendig sind. Aktuell leben auf 249 qkm rund 27.000 Menschen. D I E G R A FSC H A F T V E L DE N Z Die Grafschaft Veldenz ist ein ehemaliges Fürstentum mit Besitztümern an der Mosel im Erzstift Trier, einem Gebiet zwischen Kaiserslautern, Sponheim und Zweibrücken sowie der Grafschaft Lützelstein im Elsass. Hauptsitz der Grafen war Schloss Veldenz. Auf einem Kegel, der sich hinter dem Ort auftürmenden Hunsrückberge thronte eine der größten mittelalterlichen Burganlagen. Noch die Ruinen geben einen Eindruck von der Macht und Bedeutung der Veldenzer Grafschaft. Mit dem Veldenzer Taler gab es sogar eine eigene Währung. Die Stammesgeschichte der Grafen von Veldenz ist sehr komplex. Sie waren 3 eng verwandt mit den Wittelsbachern des Fürstentums Pfalz-Zweibrücken und der königlichen Familie von Schweden. Damit wurde die enge Verbindung des Hauses Wittelsbach mit der schwedischen Königsfamilie Wasa begründet und durch eine weitere Hochzeit im 17. Jahrhundert gefestigt. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde der an der Mosel gelegene Teil der Grafschaft mit Preußen, der andere, größere Teil mit Bayern vereinigt. In Bayern haben die Veldenzer ebenfalls Spuren hinterlassen. Der Löwe im alten bayerischen Staatswappen war eigentlich der Veldenzer Löwe. Im Wappen von Veldenz finden sich neben dem blauen Veldenzer Löwen die Wittelsbacher Rauten. 24 GEN. w a s b e d e u t e t „ ki r c h s pi e l “ ? Das Kirchspiel macht den größten Teil des Mosel-Hunsrücks aus. Das Wort Kirchspiel steht für Pfarrei. Die kleinen Ortschaften bildeten zusammen die Pfarrei Kleinich, in der 1557 die Reformation eingeführt wurde. Bis heute Ürzig sind die Bewohner deshalb im Gegensatz zu denen der Röm. Kelter Erden 1 Erden Nachbargemeinden Monzelfeld, Longkamp und Kommen fast ausschließlich evangelisch. Als nach dem Zusammen- Lösnich bruch der alten Feudalherrschaft in der Französischen Revolution die zivilen Gebietskörperschaften entstanden, Zeltingen-Rachtig wurden in der Regel die Grenzen der Kirchengemeinden übernommen, aus dem kirchlichen Kirchspiel Kleinich Kloster Machern wurde die Gemeinde Kleinich, lediglich Hochscheid wurde Röm. Kelter Noviand Maring-Noviand Lieser Kesten Graach 2 spiel blieb aber für den alten Zusammenschluss erhalten. Ein kleines, liebevoll eingerichtetes Heimatmuseum in der alten Mühle in Oberkleinich gibt an Wochenenden Cusanusstift Bernkastel-Kues Röm. Kelter Brauneberg Mülheim Brauneberg Andel Ehem. Franziskanerinnenkloster 1 Auskunft über die Geschichte und das Brauchtum des Kirchspiels. Burg Landshut Pilmeroth Monzelfeld Veldenz Röm. Kelter Piesport Longkamp Schloß Veldenz Piesport Wintrich Minheim Neumagen-Dhron Burgen Hirzlei 3 4 zu einer selbständigen Ortsgemeinde. Der Name Kirch- Wehlen Siebenborn Kommen Gornhausen 4 Fronhofen Emmeroth Götzeroth Ilsbach Thalkleinich Kleinich Oberkleinich Hochscheid Archäologiepark Belginum Römisches Weinschiff D A S H ER Z DER M I T T E L M O SE L schlägt ohne Zweifel in der Stadt Bernkastel-Kues. Als Papiermühle „Internationale Stadt der Rebe und des Weines“ ist sie von zentraler Bedeutung für den Weinbau und als solches Sitz entsprechender Beratungs- und Forschungseinrichtungen. Dass Sie hier der Weinkultur auf Schritt und Tritt begegnen, liegt auf der Hand. Doch die Mittelmosel- 2 Metropole bietet weit mehr. Neben Geschichte zum Greifen müssen Sie auch nicht lange nach Gaumenfreuden und attraktiven Geschäften suchen. Denn BernkastelKues ist eine Stadt der kurzen Wege. Und die langen Wege? Führen alle in die Natur ... 25 BÕ²¨g: Ön Dorf, n B¨g, zi Å Lbee M E I S T E N S werden die zugehörigen Weinberge nach dem Ort benannt. In Brauneberg ist es umgekehrt. Denn aus dem früheren Dusemond wurde im Jahre 1925 das Dorf Brauneberg, es wurde also nach seinem berühmten Weinberg dem „Brauneberg“ benannt. Dorf und Berg gehören seit der Römerzeit zusammen, wie eine der ältesten, römischen Weinkeltern, aus dem 2. Jahrhundert im Brauneberg eindrucksvoll belegt. 588 wurde aus „Duos Amondos super Mosellam“ (Zwei zu Liebende an der Mosel) das spätere Dusemond, vom Merowinger König Childebert des Weines wegen verschenkt. Damit begann eine Weintradition, auf die die Brauneberger bis heute stolz sind. Ihre Vorliebe für den besonderen Wein teilen sie mit Prinz Charles und vielen anderen Prominenten. Der ehemalige amerikanische Präsident Thomas Jefferson und Napoleon ließen sich den Königlichen Wein ebenso munden, wie viele andere Genießer bis in unsere Zeit. Alles in allem verbindet der Wein, das Dorf und der Berg die Menschen seit mehr als 1800 Jahren und machen sie zu bedeutenden Botschaftern der Mosel. Weitere Informationen geben Ihnen Petra Clüsserath, Ingrid Fischer und Gaby Ebner vom touristikbüro Brauneberg, Moselweinstr. 101 in D-54472 Brauneberg, telefon +49(0)6534/933333, via Email [email protected] oder unter www.brauneberg.de 26 BÂn: „K V“... . . . O D E R „ DA S D O R F D E R B RÜ C K E N “. In der Moselregion gibt es keinen Ort mit mehr Brücken als Burgen. Zu verdanken hat das die über 2000 Jahre alte Weinbaugemeinde dem Frohnbach, der mitten durch den Ort fließt und Burgen diesen idyllischen Charme verleiht. 19 Brücken und Stege zählt man allein im Ort, daher wird Burgen auch das „Dorf der Brücken“ genannt. Für Erholungssuchende, die sich mit der Natur verbunden fühlen, ist Burgen ein idealer Urlaubsort. In einem wunderschönen Seitental der Mosel ist Burgen eingebettet zwischen den Rebhängen der Weinbergslagen „Kirchberg“, „Römerberg“ und „Hasenläufer“ und auf der anderen Seite von Wiesen, Feldern und Wald. Ein Paradies für Rad- und Wanderfreunde, die gerne durch urige Bachtäler, herrliche Laub- und Fichtenwälder oder sonnendurchflutete Rebhänge wandern oder radeln. Auch Drachenflieger finden hier hervorragende Voraussetzungen. Fragen Sie bei Ilona Stein-Mereien in unserem Verkehrsbüro nach Rad- und Wanderwegen, Freizeitaktivitäten usw. Wir beraten Sie gerne. Fahlser Straße 10 in D-54472 Burgen, telefon +49(0)6534/948642, via Email [email protected] oder unter www.burgen-bernkastel.de 27 28 DIE STADT Vom Shoppen zum Schoppen Wo die Weinberge bis zum Stadtrand wachsen und der Wein das Leben prägt, sind die Grenzen zu anderen Genusswelten fließend. Da ist das Rendezvous mit dem Fachwerk, das in Bernkastel-Kues wie in keiner anderen Stadt an der Mosel fröhliche Urstände feiert, noch die naheliegendste Verführung. Man kann sich kaum sattsehen an der üppigen Pracht und Vielfalt, die die Erbauer vor 500 Jahren entwickelten. Auch an den vielen Zinnen, die nicht minder phantasievoll in Eisen geschmiedet keck in den Himmel ragen und jeden Betrachter schnell zum Hans-Guck-in-die-Luft machen. Aber bitte aufpassen: Sie könnten so manch attraktive Aussicht im Parterre verpassen. Ganz gleich ob Sie lieber bunt stöbern, sich sachlich informieren, bequem vergleichen oder günstig kaufen wollen, ob Sie was Trendiges für sich selbst oder ein Mitbringsel für die Omi suchen, in Bernkastel-Kues geht‘s vom Shoppen ohne Umweg zum Schoppen. Und umgekehrt. Denn Einkehrmöglichkeiten für‘s Sowohl-als-auch sind wirklich keine Mangelware. 29 ferIeNLANd ob sie gern-Esser, viel-Esser oder gesund-Esser sind, schaufensterBummler oder schaufenster-gucker, andenken-sammler oder schnäppchenJäger, die Hotels und Restaurants, geschäfte und Händler locken stets mit Feinem und Frischem, Ungewöhnlichem und Besonderem. einkaufsführer? Erhalten sie von der Entwicklungsagentur, Mandatstraße 2 in Bernkastel, Fon +49(0)6531-971230 und im Mosel-gäste-zentrum, gestade 6 in Bernkastel, Fon +49(0)6531-500190 30 31 gut holz! Wer hätte das gedacht: In Deutschland gibt es fast zwei Millionen Fachwerkhäuser, von denen jedoch 80 Prozent verputzt oder verkleidet sind. Der Grund: Fachwerkhäuser galten im 18. und 19. Jahrhundert als besonders brandgefährdet. Verheerende Stadtbrände lieferten dafür ausreichende Gründe, so dass in vielen Städten deshalb die Verputzung der Fachwerkfassaden angeordnet wurde. Aber was ist eigentlich ein Fachwerkhaus? Ganz einfach: Es ist ein Skelettbau, dessen tragendes Gerüst aus Holz besteht und dessen Zwischenräume mit einem HolzLehm-Verbund oder Ziegelwerk gefüllt sind. Diese Bauweise war von der Antike bis in das 19. Jahrhundert eine der vorherrschenden Bauweisen und in Mitteleuropa nördlich der Alpen bis nach England verbreitet. Seine höchste Blüte erlebte das Fachwerk im 16. und 17. Jahrhundert, was sich in vielen Schmuckelementen und aufwändigem Schnitzwerk zeigt. Exakt aus dieser Zeit stammen fast alle in Bernkastel befindlichen Fachwerkhäuser. Nicht nur am Marktplatz, sondern im gesamten Stadtzentrum findet man Fachwerk in Reinkultur. Oft und ganz typisch für die Mosel erst im ersten Stock. Und fast ebenso oft ab dem zweiten Stock nach außen gebaut, weil Grund und Boden zu teuer waren. Ein schönes Beispiel und zugleich das älteste Fachwerkhaus ist das 1416 erbaute Spitzhäuschen. Viel Spaß beim Fotografieren! 32 FER I E N L A N D 33 ferIeNLANd Überall ornamente und bunte Balkenzeichnungen, geschweifte streben und Rosetten: das Fachwerk in Bernkastel dokumentiert eindrucksvoll den einstigen Wohlstand und die reiche geschichte dieser stadt. GÕØh: Dа ÙÚh ... ...AUF ERDEN können Sie in Graach gleich auf mehrfache Weise erleben: Einmal sozusagen hautnah in Form einer Wanderung durch eine der berühmtesten Lagen der Mosel, eben das „Graacher Himmelreich“. Zum anderen geschmacklich durch den Genuss dieser Weinköstlichkeit. Und darüber hinaus optisch durch den unvergesslichen Panoramablick vom 300 Meter hochgelegenen Ortsteil Schäferei. Was alles in allem, unterstützt durch die typische Idylle eines uralten Winzerdorfes, gepaart mit dem gastronomischen Angebot und der unmittelbaren Nähe zu Bernkastel-Kues, himmlische Ferien verspricht. Weitere Informationen erhalten Sie von Monika Marmann im touristikbüro, Hauptstraße 94 in D-54470 Graach, telefon +49(0)6531/2541, via Email [email protected] oder unter www.graach.de 34 Kten: W¼kµ höfµ. K E S T E N macht Ihnen den Hof. Glauben Sie nicht? Doch. Gemeint sind natürlich die zahlreichen alten Weinhöfe, die das beschauliche Ortsbild prägen und zugleich ein Stück Geschichte des 1000-jährigen Weindorfes erzählen. Wie beispielsweise der Himmeroder Hof mit seinem markanten gotischen Fenstererker, der zum Besitz des Klosters Himmerod gehörte, oder der Paulinshof in der Ortsmitte, der vom Gut der Stiftsherren von St. Paulin in Trier zeugt sowie der Gutshof des letzten Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus, der den Rieslinganbau an der Mosel forcierte. Und dass der herrliche Sauerbrunnen mit seinem imposanten Wassertretbecken seit Jahren ein beliebtes weil gesundes Ausflugsziel ist, wissen nicht nur die Menschen der näheren Umgebung zu schätzen... Weitere Informationen erhalten Sie von Claudia Petry in der tourist-Information, Moselstraße 2 in D-54518 Kesten, telefon +49(0)6535/949334, via Email [email protected] oder unter www.kesten-mosel.de 35 DIE STADT DER NÄCHSTE BITTE! Ein Erlebnis-Rundgang mit dem Doctor ist vieles, aber kein trockenes Vergnügen Die nächste Sehenswürdigkeit fest im Griff: der Doctor im Einsatz. Und zum Abschluss erwartet die Gäste ein weiterer Doctor. Es gibt viele Möglichkeiten, Bernkastel- mit den entsprechenden Utensilien darin. Kues zu entdecken. Spuren und Zeugnisse „Ich bin der Bernkasteler Doctor“, stellt sich aus über 700 Jahren Stadtgeschichte blitzen der Mann vor, der sich nicht ohne Grund an allen Ecken und Fassaden auf. Wer den den Namen der weltberühmten Steillage ge- wahren Geist der Stadt an den Hängen der geben hat. „Jeder von Ihnen bekommt jetzt Weinberge erleben will, der sollte die Vor- von mir ein Glas. Aber geben Sie darauf züge einer Stadtführung mit einer Weinpro- Acht, denn das können Sie als Andenken be verbinden. Beides leisten kann nur einer: mit nach Hause nehmen“, erklärt er seinem Der Bernkasteler Doctor. Wir stellen einen Publikum und schenkt jedem Teilnehmer Rundgang mit dem Arzt aus dem 15. Jahr- eine liebliche Auslese ein. Nicht ohne hundert alias Jürgen Kettern vor. Grund. Um den zu erklären, macht der Eine Reisegruppe aus Berlin hat sich auf Bernkasteler Doctor alias Jürgen Kettern dem Karlsbader Platz gleich hinter dem Mo- einen Ausflug in die Geschichte. sel-Gäste-Zentrum versammelt. Die Frauen Die Sage vom Bernkasteler Doctor und Männer staunen nicht schlecht, als ein Mann mit schnellen Schritten auf sie zu kommt, der nicht von dieser Welt zu sein scheint – oder zumindest nicht aus diesem Jahrhundert. Er trägt antiquierte Schnallenschuhe, das schwarze Gewand eines Doctors oder Advokaten aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, dazu einen spanischen Kragen und eine originale Mediziner-Handtasche 36 Es begab sich im Jahr 1360, dass Boemund II., Kurfürst und Erzbischof von Trier, in Bernkastel auf der Burg Landshut weilte. Das war seine Sommerresidenz. Doch Boemund war schwer krank. Was die Ärzte auch taten, sie vermochten das ‚kalte Fieber’ nicht zu vertreiben. Da packte den Erzbischof die Todesangst. Er ließ im ganzen Erzbistum bekannt machen, dass derjenige, der ihn von seinem Fieber zu befreien vermag, reich belohnt werden solle. Diese Kunde drang auch zu dem Ritter Vogt von Hunolstein. Er wusste, dass sein Bernkasteler Wein die Kraft hatte, Fieber zu senken. So trug er denn ein Fässchen auf die Burg hinauf und meldete sich bei Boemund. Der Erzbischof wunderte sich gar sehr über diesen Doktor und hatte Angst, er müsse nun ein Fässchen mit bitterer Arznei austrinken. Doch was für Augen er machte, als aus dem Fässchen ein köstlicher Wein in seinen Becher floss! Der Kurfürst trank und nach und nach schwand das kalte Fieber. Da sprach er die folgenden Worte: „Mein lieber Herr von Hunolstein, dein Gesundheit spendendes Traubenblut ist der beste Doctor. Darum sollen Wein und Berg den Namen ‚Doctor’ führen für alle Zeiten.“ So ist der Name Bernkasteler Doctor entstanden und im Laufe der Jahrhunderte berühmt geworden. Der berühmteste Wein der Mosel ist zugleich auch der teuerste. 1985 wurde eine Flasche des 1921er Jahrgangs für 11.100 Mark versteigert. Mit dem Glas in der Hand folgt die Reisegruppe dem Bernkasteler Doctor durch die Stadt. Es geht vorbei an Plätzen und Häusern, und überall klärt der Doctor seine Zuhörer über die Hintergründe zum jeweiligen Standort auf. Dabei verrät er viele Dinge, die so nicht in einem Reiseführer stehen und die zum Schmunzeln anregen. Etwa auf Höhe des Baches, der zwar seit 1870 untertunnelt und damit unsichtbar ist, früher aber offen durch den Ort floss. Weil viele Bernkasteler ihre Notdurft an diesem Bach verrichteten, entstand bei in der Nachkriegszeit, als die Brücke gesprengt war, zwischen Bernkastel und Kues pendelte und einmal einen Vertreter der französischen Besatzungsmacht über die Mosel beförderte. Als dieser durch eine Unachtsamkeit vom Kahn fiel und den französischen Hilferuf „Au secours“ ausstieß, antwortete die Fährfrau: „Dummer Idiot, du hättest besser schwimmen gelernt als französisch, dann würdest du jetzt nicht ersaufen“. Nach eineinhalb Stunden neigt sich die Stadtführung der besonderen Art mit dem Bernkasteler Doctor dem Ende entgegen. Die Gäste sind zufrieden und loben: „Das war eine Stadtführung, die war so was von lebendig!“ den Bewohnern umliegender Orte der Schimpfname „Bern- sie wollen einen stadt-rundgang buchen? kasteler Bachschisser“. Kein Problem. stadtführungen finden regelmäßig Oder er erzählt die Anekdo- statt. Unter Fon +49(0)6531-500190 oder via Email te von der alten Fährfrau, die an [email protected] erhalten sie eine Übersicht. 37 Nur wenige Schritte neben den Hauptstraßen und Gassen liegen sie, die versteckten Pfädchen und Gässchen, die“Pädscha“ und Gässja“ der historischen Altstadt, die die Jahrhunderte lebendiger Vergangenheit scheinbar unbeschadet überstanden haben. Wer sie entdeckt, schlendert auf dichtestem Raum durch wunderbare Architektur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 38 DIE STADT Mit der Hellebarde auf Räubertour Auf Tour mit dem Nachtwächter Hans Peter Kuhn Bei Nacht gibt Bernkastel seine dunkelsten Geheimnisse preis. Zumindest, wenn man mit Nachtwächter Hans Peter Kuhn auf Tour geht. Dann werden alte Grabsteine und dunkle Gassen lebendig, und im flackernden Schein der Laternen hören die Teilnehmer die Geschichten von Räubern, Brandstiftern und Mördern. Es ist eine besondere Stimmung, welche die Straßen von Bernkastel in der Dunkelheit des Abends versprühen. Die Hektik des Tages weicht einer ruhigeren Gangart, es wird stiller und langsamer. Straßenlaternen beleuchten die mittelalterlichen Gemäuer, lassen ganz neue Facetten der altehrwürdigen Häuser hervortreten. Plötzlich dringt mitten im Zentrum Bernkastels ein ungewohnter Laut durch die Stille auf dem Karlsbader Platz. Es ist der laute Ton eines geblasenen Lärmhorns, wie es schon seit den Zeiten der Bibel bekannt ist. Doch vom Bläser war bis vor kurzem noch gar nichts zu sehen. Als wir uns in Richtung des unerwarteten Geräuschs umdrehen, sehen wir einen Mann mit 12 Laternen auf uns zukommen. Die Überraschung mit dem Horn hat gesessen. Hans Peter Kuhn trägt einen alten Mantel und hat eine lange Hellebarde in der Hand. Er ist der Bernkasteler Nachtwächter – weit über hundert Jahre, nachdem dieser Berufsstand de facto ausgestorben ist. Um den Hals trägt er Schlüssel, die – wie es scheint – zu den wichtigsten Gebäuden der Stadt Zutritt verschaffen. Am alten Stadttor zeigt Kuhn ein Relikt, das an seine „Vorfahren“ erinnert: Um kontrollieren zu können, dass die Nachtwächter auch wirklich ihre Kontrollgänge antraten, mussten sie zu bestimmten Zeiten mit ihrem Schlüssel eine Kontrolluhr umdrehen – die Vorläufer der modernen Stechuhren. Das Schlüsselloch ragt noch immer aus der Wand hervor. Was haben eigentlich ein Vulkanausbruch in Island, ein Hochwasser in Bernkastel und der berüchtigte Räuberhauptmann Schinderhannes gemeinsam? Der Nachtwächter muss seine Hellebarde gewaltig in die Höhe strecken, um auch nur annähernd die Wasserstandsmarkierung vom 28. Februar 1784 zu erreichen. Die Tafel zeugt von einer Jahrtausendkatastrophe – das Moseleis brach damals ein, gewaltige Wassermassen forderten über 1000 Todesopfer. Ursächlich für dieses Naturereignis war die wohl größte Naturkatastrophe der frühen Neuzeit: Der Ausbruch des LakiKraters in Island. Sie führte zu gewaltigen Asche- und Gaswolken, löste Hochwässer aus und verhagelte den Bauern über Jahre die Ernten. In dieser Krisenzeit, die ganz Europa ergriff, machten finstere Gestalten wie der Schinderhannes Karriere. Nachtwächter Kuhn führt uns durch enge Gassen einen alten Weinbergsweg herauf. Es ist deutlich finsterer als in der Stadt, als er von den Taten des Räuberhauptmanns und seiner Hinrichtung erzählt. Unter den Gefährten des Gauners war auch Johann Peter Petri, Erfinder des Kartenspiels Schwarzer Peter, der aus Burgen bei Bernkastel stammt. Der Nachtwächter leuchtet seine Laterne auf einen alten Grabstein: „Ermort“ ist dort als Todesursache verzeichnet. Es ist nicht die einzige Spur eines Verbrechens, die in den Straßen von Bernkastel zu finden ist. Auch ein Feuerteufel hat dem Straßenbild seinen Stempel aufgedrückt. Räuber, Mörder, Brandstifter, aber auch Kaiser, Fürsten und andere historische Gestalten werden bei der Nachtwächter-Tour wieder lebendig. „Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht – trotz der vielen Schauergeschichten“, verabschiedet sich Hans Peter Kuhn, löscht flugs die Laternen und entschwindet in der Dunkelheit. 39 die dachgesellschaft Das St. Nikolaus-Hospital fest im Blick: Die Sicht aus den Fenstern der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte geht über den Fluss und über die Stadt. Gewollt oder Zufall? Herr Dr. Vollet, unlängst schrieb Harald Das klingt sehr akademisch. Martenstein im Zeit-Magazin, Nikolaus von „Ist es einerseits auch, was aber keines- Kues sei der letzte seriöse Autor gewesen. Stimmt das? wegs bedeutet, dass wir hier in einer Art wissenschaftlichem Elfenbeinturm vor und „Vielleicht der Letzte vor Martenstein, ja. für uns hinwurschteln. Denn die Kueser Denn als einer der ersten Humanisten Akademie veranstaltet nicht nur eigene For- an der Schwelle vom Mittelalter zur Neu- schungstagungen oder bietet externen For- zeit beschränkte Cusanus die Wissen- schern und Studierenden Arbeitsmöglich- schaft nicht auf das Nachdenken, sondern keiten, sondern sie bietet auch Studientage studierte die vorhandenen schriftlichen und Vortragsreihen an, die sich an interes- Dr. Matthias Vollet wurde 1965 in Worms geboren und studierte Philosophie, Geschichte und Spanisch in Eichstätt, Mainz, Berlin, Dijon und Sevilla. Er promovierte 2004 in Philosophie und leitet seit 2010 als Geschäftsführer die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte; zeitgleich arbeitet er als Lehrbeauftragter am Philosophischen Seminar der Universität Mainz. Quellen selbst und hinterfragte sie kri- sierte Bürger richten; die Akademie besitzt tisch. Mit dieser Methodik stärkte er die auch eine öffentliche Bibliothek“. Nachprüfbarkeit als wissenschaftliches Sie meinen also Bildung aus der Region Kriterium.“ für die Region. Sozusagen ein Meilenstein. „Richtig. Durch unsere Beteiligung an ak- „Selbstverständlich. Damit ist ein Wende- tuellen wissenschaftlichen und gesellschaft- punkt zur Neuzeit gesetzt. Und zu einer lichen Diskussionen entstehen Vorträge und neuen Verpflichtung der Wissenschaftler.“ Veranstaltungen, die einerseits Geschichte Auch im Cusanus-Geburtshaus ist die Kueser Akademie mit wechselnden Veranstaltungen präsent. Also auch Ihrer. Wie äußert sich das? lebendig machen und andererseits zum „Nun, wir recherchieren historisch, um zu Nachdenken anregen.“ verstehen, oder gleichen aktuelle Themen Nennen Sie uns doch mal ein paar Beispiele. aus Kultur, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, „Neben Vortragsreihen zu Cusanus und zur Politik und Gesellschaft mit historischer europäischen Geistesgeschichte reicht der Substanz ab, um sie erklärbar zu machen Bogen von Kurzseminaren zur Mystik über und durchaus kritisch zu hinterfragen. Kurzreisen bis zu Ausstellungen, Konzerten Ganz im Sinne des Cusanus wollen wir und Lesungen sowie literarischen Wande- das kulturelle und spirituelle Erbe Europas rungen, die sich auch an Touristen richten. erforschen, weitergeben und für die Gegen- Mit dieser Palette gehen wir sozusagen wart fruchtbar machen.“ auch auf die Straße, denn ein Teil der Veranstaltungen findet außerhalb der Akademieräume statt. Beispielsweise die wirt- 40 dIe sTAdT weitere Informationen? zur Kueser akademie erhalten sie unter Fon +49(0)6531/9734288 oder www.kueser-akademie.de zu Cusanus und dem st. nikolaus-Hospital unter Fon +49(0)6531/2260, via Email an [email protected] zu Cusanus und dem Cusanus-geburtshaus, nikolausufer unter Fon +49(0)6531-2831 schaftsethische Vortragsreihe „Reinen Wein einschenken“ der Sparkasse Mittelmosel oder die Lesungen in der Reihe „Kellergeister“, die wir in Weingütern platzieren.“ Apropos wir, wer ist denn eigentlich die Kueser Akademie? „Die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte ist ein gemeinnütziger Verein, der sowohl wissenschaftliche als auch nichtwissenschaftliche Mitglieder aus aller Welt hat.“ Eine Art Netzwerk? „Ja, sogar das Zentrum eines internationalen Netzwerks zwischen Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. So veranstalten wir beispielsweise Tagungen mit der Russischen Akademie der Wissenschaften Moskau und der Königlich Flämischen Akademie von Belgien für Wissenschaften und Künste.“ Damit bringen Sie Bernkastel-Kues ja auf die Landkarte der internationalen Wissenschaft... „... und zugleich bringen wir die internati- nikolaus von Kues, latinisiert nicolaus Cusanus, wurde 1401 in Kues als sohn des wohlhabenden Fischers Hennen Cryfftz geboren. nach dem studium in Heidelberg promovierte er in den Rechtswissenschaften in Padua, es folgte das studium der Philosophie und Theologie in Köln. als universal gebildeter Jurist, Philosoph, Theologe und Mathematiker gehörte Cusanus zu den ersten Humanisten an der schwelle zur neuzeit. in der Kirchenpolitik spielte Cusanus eine bedeutende Rolle und machte eine glänzende Karriere als Kardinal, päpstlicher Legat, Fürstbischof von Brixen und generalvikar in Rom. Er starb 1464 in Todi/Umbrien und hinterließ seinem geburtsort ein Kulturgut der superlative: das st. nikolaus-Hospital. Kapelle und Kreuzgang gehören zu den bedeutendsten gotischen Bauwerken der Mosel, es ist eines der ältesten noch immer funktionierenden alten- und Pflegeheime in Deutschland und besitzt die Bibliothek des Cusanus, eine der besten und besterhaltenen Privatbibliotheken des späten Mittelalters. onale Wissenschaft nach Bernkastel-Kues. Denn zu den Vorträgen und Kolloquien reisen zahlreiche Wissenschaftler an und entdecken die Stadt und das Ferienland mit seiner reichen Kulturgeschichte als Ort des Austauschs.“ 41 ÙÚµ הss MüÝm Í r M D I E S I N D in Mülheim keineswegs aus der Luft gegriffen: Als am späten Abend des 7. August 1929 das Luftschiff „Graf Zeppelin“ zu seiner ersten Weltfahrt abhob, war dies eine Weltsensation. Mit dabei auf großer Fahrt: Mülheimer Wein aus der Lage „Sonnenlay“. Der wiederum wurde rasch zum meistgetrunkenen weil beliebtesten Wein aller Atlantikflüge des Zeppelin und damit bereits zur Pionierzeit der Luftfahrt zum „König der Lüfte“ unter den Weinen. Was wohl eindeutig für seine Qualität spricht, die ihn auch heute noch so attraktiv wie vor fast 100 Jahren macht. Doch Mülheim ist viel mehr als ein traditionsreicher Weinort und Mülheim bietet viel mehr als nur malerische Kulissen. Da wären Ruhe und Romantik, die oft im Verborgenen blühen. Da wäre stattliche großbürgerliche Architektur, die den erfolgreichen Weinhandel widerspiegelt. Da wäre Geschichte zum Anfassen, von den Merowingern bis zu Napoleon, da wären idyllische Bäche, die einst Mühlen speisten. Und nicht zu vergessen die vielen Angebote, die Leib und Seele zusammenhalten. Schließlich ist Mülheim der Ort mit den meisten WellnessSpezialisten an der Mosel … Weitere Informationen erhalten Sie von Iris Flieg, der tourist-Information, Hauptstraße 60 in D-54486 Mülheim an der Mosel, telefon +49(0)6534/948734, via Email [email protected] oder unter www.muelheimmosel.de 42 NĬn-D»о: Wà¨n f röהn Sân D E R RÖM E R S T E I G erschließt als Themenwanderweg die wichtigsten archäologischen Fundstätten und Sehenswürdigkeiten rund um Neumagen-Dhron. Teilweise auf Wirtschaftswegen, teilweise aber auch auf schmalen und anspruchsvollen Naturpfaden führt der „Römersteig“ insgesamt über 20 km von Minheim nach Trittenheim. Gerade ab Neumagen-Dhron ist er in zwei schönen Teiletappen zu erwandern: moselaufwärts Richtung Trittenheim und moselabwärts Richtung Piesport. Die Rückfahrt kann jeweils mit Bus oder Schiff erfolgen. Wer mehr über den Ort und seine römische Geschichte wissen will, dem empfehlen wir die Gästeführungen „Auf den Spuren der Römer“, die von Mai bis Oktober jeden Freitag und Samstag stattfinden. Die größte Attraktion Neumagen-Dhrons ist sicherlich die „Stella Noviomagi“: ein fahrtüchtiger Nachbau des berühmten Neumagener Weinschiffs, der von April bis Oktober auf der Mosel verkehrt. Weitere Informationen erhalten Sie in der tourist Info Neumagen-Dhron, Römerstraße 137 in D-54347 Neumagen-Dhron, telefon +49 (0)6507/6555, via Email: [email protected] oder unter www.neumagen-dhron.de 43 sTATT HÖHer, scHNeLLer, weIT N n! ... immer mit der Ruhe. Das ist im Ferienland Bernkastel-Kues ganz einfach. grün macht glücklich. Davon gibt‘s hier reichlich. 44 dossier TER ... 45 Nur MuT Zur Musse! Wo die Uhren nach der sonne gehen, fällt auch das abschalten nicht schwer. Auf geht‘s. Bei einem Ausflug zwischen Weinreben und Flussbett liegen im Ferienland Bernkastel-Kues echte Entdeckungen und wahre Genüsse ganz nah beieinander. Ob Sie sanft auf dem Fluss gleiten, auf dem Sattel das Land erkunden oder per Pedes die Weinberge erklimmen, das Stress-Karussell hat Feierabend und die Langsamkeit hält Einzug. Dann wird der Weg zum Ziel und das „Sich-treiben-Lassen“ zum Programm. Frei von Zwängen und voll im Bewusstsein, endlich man selbst sein zu können. Um die herrliche Natur zu betrachten oder zu lesen oder die Ruhe zu genießen oder Köstliches zu verspeisen oder … einfach nur das zu tun, was eben gerade anspricht. In diesen Momenten entstehen Eindrücke, die zu bereichernden Erinnerungen werden. Für viele Jahre. 46 dOssIer N n! 47 HÖr MAL, wer dA sPrIcHT Der sinn des Waldes: meine sinne entdecken keinen Laut von sich. Genauso wenig wie Wald mit allen Sinnen erleben – das ist Lieser. Hier, nur wenige Kilometer von der das große Wildschwein ein paar Meter der Sinn des Walderlebnispfades Lieser. Stadt Bernkastel-Kues entfernt, bin ich in weiter. Denn beide Tiere sind Schnitze- „Glaube mir, denn ich habe es erfahren, einer anderen Welt – so fern und vertraut reien, der Uhu ist in einen Baum hineinge- du wirst mehr in den Wäldern finden zugleich. Still und reglos rascheln die Blät- schnitzt, das Schwein hingegen steht frei als in den Büchern. Bäume und Steine ter der Bäume über mir, von Zeit zu Zeit unter den Bäumen, sodass sich Kinder auf werden dich lehren, was du von kei- zwitschert ein Vogel, rauscht irgendwo ein seinen Rücken setzen können. Ein wenig nem Lehrmeister hörst.” Das sagte 1153 kleines Tier durch das Unterholz, und an- weiter erzählt eine Eiche aus ihrem 142- der berühmte mittelalterliche Kirchen- sonsten höre ich nur hin und wieder das jährigen Leben. Und wieder ein paar Wege lehrer Bernhard von Clairvaux. Den leise Knacken kleinster Äste, wenn meine weiter nehme ich im Duftgarten die Gerü- Spruch hat Förster Martin Hermanns Schuhe sie zertreten. Durch das dichte che von Rosen und anderen Blumen auf. auf ein Faltblatt zum Lehrpfad gedruckt. Blätterwerk dringt nur gelegentlich ein Son- Dann streife ich meine Schuhe ab, gleite Er war 1998 die treibende Kraft beim nenstrahl. über einen Barfußpfad und ertaste die Welt Einrichten des Pfades. „Als Förster ist Plötzlich blickt mich ein Uhu an. Er scheint mit meinen Zehen. mir die Entwicklung eines nachhaltigen in meine Richtung zu starren, doch er gibt Riechen. Lauschen. Tasten. Sehen. Den Natur- und Umweltbewusstseins bei N n! Über allen Wipfeln ist Ruhe im Wald von 48 dossier der nächsten Generation ein besonderes nen sollen. Aber auch eine andere, geo- Touren ausmacht. Vor allem den Kurgästen, Anliegen. Deshalb haben wir den Wald bei grafisch ganz nahe Zielgruppe gibt es: Die von denen viele eine stressige Phase hinter Lieser für unseren Pfad ausgewählt, denn Kur- und Feriengäste der benachbarten sich haben, tut es gut, (wieder) zu lernen, es ist ein artenreicher Mischwald mit bis zu Einrichtungen auf dem Kueser Plateau zwi- innerlich ruhig zu werden, seinen Körper 200 Jahre alten Eichenbeständen“, berich- schen Bernkastel-Kues und Lieser. Bei den zu spüren, den weichen Waldboden, die Vo- tet Hermanns. Auch exotische Baumarten Touren vermittelt Hermanns Wissen über gelstimmen, das Rauschen der Blätter und wie Vogelbeere und Speierling, aber auch den Lebensraum Wald, darunter Waldge- die frische Luft wahrzunehmen. Der Förs- bekannte Gewächse wie Walnuss, Birke, schichte, Forstwirtschaft, Artenkenntnisse, ter weiß: „Entschleunigen ist ein wichtiger Lärche, Kiefer, Fichte und Tanne finden sich Spuren von Wetterextremen wie Orkane, Beitrag, um unser inneres Gleichgewicht in entlang der Strecke. den Einfluss des Klimawandels, die Tiere einer immer schnelllebigeren Welt zu fin- Ein besonderes Angebot für alle Altersgrup- des Waldes und vieles mehr. Aber um den. In der Natur fühlen wir uns wohl, weil pen sind die Walderlebnisführungen von Wissen geht es nicht allen. Vor allem das wir entwicklungsgeschichtlich hier unsere Förster Hermann. Eine Zielgruppe sind Zur-Ruhe-Kommen, das Sich-Einlassen auf Wurzeln haben.“ Schulkinder, die nicht nur digital aufwach- die Natur, das Sich-gehen-Lassen in den sen, sondern auch den Wald kennenler- eigenen Sinneseindrücken ist es, was die 49 D ¹ºl Miãm S C H O N der Name spricht für sich. Minheim - ein Synonym für „Mein Heim“ - ist mit seiner ländlichen Idylle und intakten Dorfkultur für viele Gäste dank der gemütlichen Gästezimmer und Ferienwohnungen, aber auch für eine Vielzahl von Wohnmobilfreunden zur „zweiten Heimat“ geworden. Der Reisemobilpark „Sonneninsel“ mit seinen 90 großzügigen gekiesten und begrünten Stellplätzen liegt inselartig eingebettet in einer großen Moselschleife direkt am Moselufer und verfügt selbstverständlich über Stromanschluss sowie Ver- und Entsorgungsstation. 2 Kinderspielplätze sowie eine Slipanlage für Boote ganz in der Nähe und nicht zuletzt die vielen gemütlichen Winzerhöfe und Gasthäuser im Ort machen den Platz so beliebt. Nicht umsonst belegt der Reisemobilpark „Sonneninsel“ bei Leserumfragen einer großen Reisemobil-Zeitschrift in den vergangenen Jahren in schöner Regelmäßigkeit den ersten Platz. Weitere Informationen erhalten Sie in der tourist-Information, Heinrich-Schmitt-Platz 1 in D-54498 Piesport, telefon +49(0)6507/2027, via Email [email protected] oder unter www.minheim.de Vå Wæ çèé êöhÀ... . . . S O präsentiert sich der Wein- und Ferienort Wintrich, attraktiv und aktiv! Neben vielen Möglichkeiten für Ruhe, Entspannung und Erholung finden Sie aber auch Gelegenheiten, selbst aktiv zu werden. Genießen Sie die großartige Aussicht vom Wahrzeichen Wintricher Großer Herrgott auf das Moseltal. Gehen Sie auf Entdeckungstour und erkunden Sie diese einzigartige, vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft auf den örtlichen und überregionalen Wander- und Radwegen, die Ihnen aktive Entspannung und bezaubernde Fernsichten auf Eifel und Hunsrück bieten. Lassen Sie sich verzaubern vom Charme und der Ruhe dieser einzigartigen Flusslandschaft, die Sie beim Radwandern und bei Schiffsausflügen genießen können. Lassen Sie die Urlaubstage mit sehr gutem Essen und exzellentem Wein und Sekt ausklingen. Liebenswürdige Gastgeber freuen sich auf Ihren Besuch und laden Sie zu den zahlreichen, fröhlichen Wintricher Festen ein. Erleben Sie unvergessliche Momente im Weinort Wintrich im Herzen der Mittelmosel! Weitere Informationen erhalten Sie in der touristinformation im Rathaus in der Bergstraße 3 in D-54487 Wintrich, telefon ++49(0)6534/8628, via E-Mail [email protected] oder unter www.wintrich-mosel.de 50 dOssIer N n! IM MüssIGGANG Den Weg zu sich selbst finden auf jedes Tal folgt bald ein Berg. so auch im Moseltal: Es lohnt sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und einen ausflug in die lieblich-raue Landschaft des Hunsrücks zu machen. Hier, nur wenige Kilometer entfernt, aber bis zu fünfhundert Höhenmeter über der Mosel, erstreckt sich eine reizvolle naturlandschaft. zwischen Wäldern und Bauernhöfen hat sich Maiga Werner in Fronhofen bei Kleinich ein Paradies der Kräuter geschaffen. 51 N n! dOssIer Unkraut? Dieses Wort existiert nicht im eine Geschäftsidee“, erinnert sich Wer- Sprachgebrauch von Maiga Werner. Mit ner, zu deren Kunden mittlerweile zahlrei- Respekt hegt und pflegt sie zum Beispiel che Restaurants deutschlandweit zählen. den Giersch, auch als Ziegenkraut und Zurück nach Kleinich zu gehen war eine Geißfuß bekannt. Die wuchernde Pflanze Entscheidung, die Maiga Werner nie bereut gilt bei vielen Gärtnern als lästige Plage. hat. Sie hat den Weg zu sich selbst gefun- Nicht so bei der 46-jährigen gebürtigen den. Hannoveranerin: „Den rotten wir nicht aus, Den Weg zu sich selbst finden – dazu lädt den essen wir“, sagt sie. Denn sie weiß, dieser gebirgige Teil des Ferienlands mit dass die Pflanze nicht nur gegen Rheuma, seinen weiträumigen Wäldern, den grünen Gicht und Arthritis eingesetzt werden kann. Heiden und atemberaubenden Ausblicken Sondern auch, dass sie sich mit ihrem ho- ein. Nur wenige Kilometer von Maiga hen Anteil an Kalium, Vitamin C, Karotin Werners Kräutergarten entfernt liegt der und Eisen ebenfalls ideal für Salate und Archäologiepark Belginum, an einem Ort, zum Kochen eignet. Maiga Werner hat sich der in der Antike ein zentraler europäischer in ihrem Garten auf rund 5000 Quadratme- Handelsplatz war. Entlang einer wichtigen tern ihr persönliches Paradies der Botanik Fernstraße entwickelte sich ein römisches geschaffen: Rund 200 verschiedene kulina- Dorf mit eigenem Gräberfeld und Tem- rische Kräuter, von denen manche im Topf pelbezirk. Im Archäologiepark werden die verkauft, die meisten aber als Schnittkräu- Spuren dieses Dorfes präsentiert, und ein ter an den Koch gebracht werden. Darunter Museum veranschaulicht das Leben an sind bekannte Gewächse wie Estragon, exo- einer Fernstraßensiedlung in keltisch-rö- tische Kräuter wie Wasabi aus dem fernen mischer Zeit. Diese Tradition ist für Maiga Japan und vergessene heimische Kräuter Werner ein wichtiger Bezugspunkt: „Meine wie Lauchhellerkraut, Engelwurz oder Na- Kräuterinspiration habe ich vor allem von delkerbel. „Was angebaut wird, bestimmt den Römern, die nämlich in ihren Rezepten nicht zuletzt das Wetter“, erklärt Maiga immer mit den Kräutern und Gewürzen an- Werner. Sie bietet in ihrem Anwesen nicht gefangen haben“, erklärt sie. Der Archäolo- nur Kräuter an, sondern lädt auch zu Semi- giepark Belginum ist eine Etappe des rund naren, betreibt Gästezimmer und seit 2007 13 Kilometer langen Hochgerichtswegs, der auch ein Bauwagencafé. Dabei war der alte in Kleinich beginnt und endet. Seinen Na- Bauwagen nur eine Notlösung, die aber so men verdankt er dem mittelalterlichen Sitz urig-charmant eingerichtet wurde, dass aus eines Hochgerichts, das in Kleinich tagte dem Provisorium ein gemütlicher Dauer- und für schwere Verbrechen wie Mord und zustand wurde. Zum Start der Saison 2013, Raub, aber auch vermeintliche Vergehen die von Mai bis Oktober reicht, präsentie- wie die Hexerei zuständig war. Der Kontrast ren sich das Café und der Garten nach einer könnte kaum größer sein: Vor Jahrhunder- Umgestaltung in neuem Gewand. ten endete für viele Schuldige wie Unschul- Hat sich Maiga Werner in Kleinich ihren dige der Lebensweg bei Wederath. Ihr letz- Lebenstraum erfüllt? „Nein, das ist alles ter Gang führte sie zur Hinrichtungsstätte Zufall“, berichtet sie. Nach einer Phase des mit dem Galgen, an einem Ort, der noch Studiums und Lernens in diversen Städ- heute den Namen Hochgerichtsheide trägt. ten, dachte sie sich: „Ich will wieder raus Außer dem Namen ist von dem Schrecken aufs Land.“ Deshalb zog es sie zurück in früherer Zeiten nichts geblieben. Heute den Hunsrück zu ihren Eltern, wo sie mit kann der Wanderer dort friedlich die Ein- Leidenschaft den großen Garten beackerte. drücke der Natur genießen und den Weg „Irgendwann sagte eine Freundin zu mir: zu sich selbst finden. Du hast so viele Kräuter, biete die doch mal einem Restaurant an. Daraus wurde dann 52 Pìort: íîk d ïîv P I E S P O RT B I E T E T neben den sehenswerten Zeugen unserer römischen Vergangenheit, wie z.B. unsere römische Kelteranlage auch einiges für einen aktiven Urlaub. Wie wäre es mit einer geführten Kanu-Safari auf der Mosel? Oder man mietet ein Kanu und erkundet den Fluss auf eigene Faust. Wasserski-Fans können mit ihren Booten den ausgewiesenen Bereich zwischen den beiden Moselbrücken nutzen. Aber auch Radfahrer sind in Piesport richtig, denn der Moselradweg liegt „direkt vor der Tür“. Fahrradverleih und Shuttle-Service gibt`s vor Ort. Wanderfreunde können unsere schöne Gegend per Pedes kennenlernen oder bei einer geführten Wanderung mit einem unserer Kultur- und Weinbotschafter Bewegung und Kultur verbinden. Vielleicht schließen Sie sich aber auch unseren ausgebildeten Work-Life-Balance-Coaches an und können mit fachkundiger Hilfe durch Bewegung in der Natur und Anwendung von Entspannungstechniken Ihre „Seele baumeln lassen“, Kraft tanken und Ihre innere Balance wiederherstellen. Am Abend laden gemütliche Straußwirtschaften und Gasthäuser zum Einkehren ein, und bei einem guten Glas Piesporter Wein kann man die Erlebnisse des Tages nochmals Revue passieren lassen. Weitere Informationen erhalten Sie in der touristinformation, Heinrich-Schmitt-Platz 1 in D-54498 Piesport, telefon +49(0)6507/2027, via E-Mail: [email protected] oder unter www.piesport.de 53 dossier „Hier hab ich gelebt, geschafft und geliebt.“ Hannelore Schug, 83 Jahre „Und was machst du hier?“ Fritz-Jakob, 2 Jahre 54 Zu HAuse IsT, wO dAs HerZ IsT. sie leben, wo andere Urlaub machen. Manche schon lange ... „Für ein gutes Gläschen bin ich immer zu haben.“ Helene Bastgen, 86 Jahre N n! „Die sagen, meine Kartoffeln sind die besten.“ Herbert Bautz, 75 Jahre „...wie schnell die Kinder groß werden!“ Kerstin orthmann, 32 Jahre 55 MAL scHAueN, wO der weG HINfüHrT Wandern, Biken, Cruisen im Ferienland Es war nie einfacher als heute, die Mosel per mit den kurvenreicheren, kleineren Straßen holz beladener Traktor tuckert langsam an Pedal zu erkunden. Da sind nicht nur die hoch zu den benachbarten Anhöhen von uns vorbei. Rechts und links Bäume – doch vielen fahrradfreundlichen Unterkünfte. In Eifel und Hunsrück ab. „Die Motorradstre- plötzlich ist alles lichter, heller, weiter: Das neun Orten des Ferienlands besteht zudem cken rechts und links der deutschen Mosel- Moseltal breitet sich vor uns aus. Es ist ein die Möglichkeit, Räder zu leihen. Viele An- region gehören zu den Motorrad-Highlights atemberaubender Anblick, der sich uns auf- bieter setzen auch auf E-Bikes. Die flinken der Republik“, urteilt beispielsweise das Mo- tut: Serpentinen führen ins Tal, sie schnei- Räder mit Zusatzmotor und leistungsstar- torradportal Bikerszene.de. den die Weinberge des Piesporter Goldtröpf- ken Akkus schaffen, je nach Fahrweise, Und wer als Wanderer unterwegs ist, kann chens, der mäandernde Fluss erstrahlt im locker bis zu 100 und mehr Kilometer am einfach dem Herzen folgen. Denn das Spiegel des Sonnenscheins. Tag – da macht das Strampeln richtig Spaß! Symbol des roten Rebherzens, in dessen Die gute Nachricht ist: Es braucht nicht viel N n! Ein letzter Anstieg noch; ein mit Brenn- Denn ganz ohne eigene Anstrengung geht Mitte eine Weintraube aus goldenen Bee- Aufwand, um magische Mo- es nicht, der Motor gibt immer nur eine zu- ren wächst, ist nicht nur das Wiedererken- mente wie diesen zu erleben. sätzliche Leistung bei. nungszeichen des Ferienlandes Bern- Denn die Mosel lädt ihre Besu- Auch für Motorradfahrer ist das Cruisen kastel-Kues, sondern auch der auffällige cher dazu ein, sie zu entdecken, entlang der Mosel ein reizvolles Unterfan- Wegweiser zu den mittlerweile 34 Ferien- ihr um jede Biegung und Win- gen. Es ist die Mischung, die den besonde- landwegen, die allesamt seit 2011 eingerich- dung herum zu folgen. Ob als ren Charakter ausmacht. Denn die schnel- tet wurden. Dazu wurden alte, bewährte Radler auf dem gut ausgebau- len Landstraßen im Flusstal wechseln sich Wegeverläufe mit neuen kombiniert und ten und beschilderten Radweg übersichtlich beschildert. Die Routen sind direkt am Ufer, ob als Mo- zwischen 7 und 19 Kilometern lang, was torradfahrer auf den sie sowohl für geübte Wanderer als auch Landstraßen parallel für Anfänger interessant macht. Die Hin- zum Fluss, ob als Wan- weistafeln mit dem Rebherz und dem Wegenamen machen derer durch steile Weinbergswege ein Verlaufen nahezu und luftige Waldstrecken. Die gute unmöglich; Ziel ist Infrastruktur des Ferienlandes macht es zu einem unkomplizierten es, dass jeder auch Vergnügen, all das zu erreichen. Vom ohne Karte unbeschwert Koblenzer wie vom Trierer Hauptbahnhof losziehen kann. Alle Informa- aus ist der Bahnhof Bullay, der eine gute tionen hierzu bietet die Internetseite des Fe- Ausgangsbasis für Radtouren bietet, mit der rienlandes www.bernkastel.de in der Rubrik Regionalbahn in einer Stunde erreichbar. „Wandern“. Vom Wittlicher Bahnhof aus ist man in wenigen Minuten auf dem Maare-Mosel-Radweg, welcher von den vulkanischen Seen aus direkt ins Moseltal führt. Das Wandern ist uns eine Herzensangelegenheit. Deshalb sind die Ferienlandwege allesamt deutlich gekennzeichnet: mit dem Herzen, das Sie immer auf dem rechten Weg begleitet. weitere Informationen unter www.bernkastel.de sowie im Wanderguide 56 dOssIer 57 ABHEBEN UND EINTAUCHEN Das Ferienland Bernkastel-Kues bietet die besten Aussichten. 58 Mit dem Schiff über die Mosel, das gab es schon vor zweitausend Jahren. Doch wo damals die Römer vor allem Wein, Tuche, Salz und Mühlsteine transportierten, steht heute der Spaß im Vordergrund: Es sind nicht mehr nur Lastschiffe unterwegs, sondern auch Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffe, Yachten und Sportboote. Selbst das berühmte Neumagener Weinschiff ist nicht mehr nur als Relief, sondern als schwimmender hölzerner Nachbau zu erleben. dOssIer Nicht nur der Adlerblick beeindruckt, kaum ein intensiveres Flugerlebnis als am auch der Blick vom Fluss aus ist etwas ganz Gleitschirm hängend über die Landschaft Besonderes. Denn hinter der Biegung er- zu schweben. Gleitschirmflieger erobern wartet den Besucher etwas Neues: schroffe den Himmel, lassen sich die Aufwinde um Felsformationen im Wechsel mit steilen die Nase wehen und schweben im Glück. Weinbergen, Streuobstwiesen und flache Vor allem dann, wenn die Aussichten wie Böschungen am Ufer, tiefgrüne Waldgürtel im Ferienland Bernkastel-Kues im wahrsten als Himmelsgrenze, dazwischen maleri- Sinn des Wortes himmlisch sind. Fünf aus- sche Winzerdörfer und die Stadt mit der gezeichnete Start- und Landeplätze sorgen mächtigen Kulisse der Burg Landshut. Die in Burgen, Erden/Ürzig, Graach, Maring- Zeit scheint fast still zu stehen. Genau das Noviand und Zeltingen-Rachtig dafür, dass Gegenteil passiert, wenn alljährlich die bei allen Windrichtungen das Gleiten mög- Regatta um den „Grünen Moselpokal“ in lich ist. Wobei in Graach und Zeltingen- Bernkastel-Kues ausgetragen wird. Am letz- Rachtig die Chancen wirklich ausgezeichnet ten Wochenende im September gehen dann stehen, das Himmelreich - die berühmte schon mal 800 Ruderer aus ganz Deutsch- Graacher Weinlage - einmal aus der Vogel- land, dem benachbarten Ausland und selbst perspektive zu betrachten. Schade nur, dass aus den USA ins Rennen. Und die Siegprä- beim Paragliding die Zeit wie im Flug ver- mie? Besteht neben besagtem Pokal aus geht. Andererseits aber gut, weil man nach einer Flasche Wein sowie den Küsschen der der Landung schon wieder seinem nächsten Weinköniginnen von Bernkastel-Kues und Gleitschirmflug entgegenfiebert. Zeltingen-Rachtig. N n! Abheben, schweben, gleiten - es gibt wohl 59 Üð: Ön wüð¨ Gñten ò Ü R Z I G L I EGT I M M A L E R I S C H S T E N T E I L D E R MO S E L , umgeben von Rebhängen und steilen Felsformationen. Hier können die Trauben unter optimalen Bedingungen heranreifen. Während Ürzig als Ursiacum bereits 700 erstmals erwähnt wurde, geht der Name der Weinlage „Ürziger Würzgarten“ ins 13. Jahrhundert zurück. Die durch die Talmulde muschelförmig geschützte Weinlage und der lehmhaltige Schieferboden sind Garanten für die hohe Qualität der Ürziger Weine. Wahrzeichen von Ürzig ist die in einem herrlichen Felspanorama eingebettete Sonnenuhr. Historische Bauten, romantische Gassen, Weinhöfe, Straußwirtschaften, Gastronomiebetriebe sowie schöne Pensionen sind nur einige Besonderheiten von Ürzig. Verschiedene Wander- sowie Themenwege runden das Angebot ab. Desweiteren liegt Ürzig als Start- oder Zielpunkt am neuen attraktiven Fernwanderweg “Moselsteig“. Auf einer Fläche von 2400 qm ist ein Gewürz- und Kräutergarten angelegt. Er enthält verschiedene Gewürz-, Duft-, Heil- und alte Gartenpflanzen sowie verschiedene Stauden. Über Treppen und Fußpfade lädt dieser Garten zum Betrachten, Riechen und Schmecken ein. Als kleines Paradies, das zum Verweilen und zur Muße verführt und als wahrhafter Würzgarten nicht nur Natur- und Pflanzenfreunde aus aller Welt begeistert. Jetzt heißt es nur noch, alles einmal selbst ansehen und erleben. Dazu laden wir Sie herzlich ein. Weitere Informationen sowie Prospektmaterial erhalten Sie von Cornelia Melcher oder Ingrid Berres im Verkehrsbüro, Rathausplatz 7 in 54539 Ürzig, telefon +49(0)6532-2620 oder via E-Mail: [email protected] sowie unter www.uerzig.de 60 dossier GANZ NAH DRAN. Im Ferienland Bernkastel-Kues sind die Bühnen zahlreich und die Akteure immer greifbar. Weltstars zum Anfassen: Beim Mosel Musikfestival brillieren international gefeierte Musiker wie Simone Kermes. 61 N n! das Programm des Mosel Musikfestivals erhalten sie unter Fon +49(0)6531-500095 oder unter www.moselmusikfestival.de 62 Es ist das Highlight im Kultursommer Rheinland-Pfalz. Kein Wunder, nahezu 20.000 Konzertbesucher pro Jahr sprechen für sich. Jahr für Jahr schafft es das Mosel Musikfestival, von Anfang Juli bis zum Tag der Deutschen Einheit, Stars und junge Talente auf die Bühnen der Region zu bringen. Das mittlerweile größte klassische Musikfestival in Rheinland-Pfalz hat seinen Ursprung in Bernkastel-Kues und nutzt neben dem ehrwürdigen Cusanusstift in Kues und dem prachtvollen Barocksaal von Kloster Machern auch Weingüter und Kirchen im Ferienland als wechselnde Kulisse. Und genau darin liegt die Erfolgsformel: Hier treffen bedeutende Architektur, einzigartige Landschaft und große Weine auf erstklassische Konzerte. Mit absoluter Nähe zu den Künstlern. dossier Wo die Weinkultur zu Hause ist, da sind auch die Feste nicht weit. Und die feiert man hier im Ferienland Bernkastel-Kues ausgiebig und immer vor historischer Kulisse. Beispielsweise mit einem Glas voller Lebenslust bei einem der vielen Wein- und Straßenfeste, die zu weiteren leckeren Kostproben einladen. Das Weinfest der Mittelmosel lockt jedes Jahr am ersten Wochenende im September fast 200.000 Besucher in die „Internationale Stadt der Rebe und des Weines“. An fünf Tagen wird dann mit Feuerwerk und großem Korso in vollen Zügen dem Wein gehuldigt. Etwas intimer sind dagegen die „Tage der offenen Weinkeller“, die traditionell im Mai und Juni stattfinden und den Anfang der jährlichen Weingenuss-Saison darstellen. 63 Vom grandiosen klassischen Konzert des Mosel Musikfestivals über Blues und Jazz bei der Sommerbühne bis zum Bernkasteler Weihnachtsmarkt: Die Kulissen des Ferienlands sorgen für einen unvergesslichen Genuss. das Programm der sommerbühne erhalten sie unter Fon +49(0)6531-9608-0 oder unter www.sommer-buehne.de 64 Neu im Veranstaltungsreigen des Ferienlands Bernkastel-Kues ist die Sommerbühne. Ihr Konzept ist so einfach wie überzeugend: An wechselnden Standorten geben sich wechselnde Musiker ein fröhliches Stelldichein. Immer live, immer unter freiem Himmel und immer mit tatkräftiger Unterstützung durch die jeweils benachbarten Gastgeber, sprich Wirte. Zum Hörgenuss vor ungewöhnlich attraktiver Kulisse gesellt sich so auch die Gaumenfreude. Ganz ähnlich der Bernkasteler Weihnachtsmarkt. Seine Kulisse ist und bleibt die historische Altstadt von Bernkastel, die den liebevoll dekorierten und urigen Ständen ein märchenhaft-weihnachtliches Ambiente verleiht. Seit mehr als 35 Jahren gilt der Markt, der gleichermaßen zum Bummeln wie zum Verweilen einlädt, als einer der schönsten und romantischsten an der Mosel. Mit seinen Highlights wie dem haushohen Adventskalender, den Fackelschwimmern und der Nikolauswanderung ist der Weihnachtsmarkt das winterliche Highlight im Ferienland. dOssIer N n! 65 Vó: Ön ô»µ füõöהs V¨÷ün... E R WA RT E T S I E in einem der schönsten Seitentäler der Mosel: Die Eroberung des einstigen Stammsitzes der Grafen von Veldenz, einem historischen Dreh- und Angelpunkt von ganz besonderer Güte. Mit einflussreichen Verbindungen zu deutschen Königen und dem Kaiser von Schweden. Mit der größten aller Moselburgen aus dem 12. Jahrhundert und den ältesten Stadtrechten der gesamten Region. Selbst die Römer wussten die zentrale Lage zu schätzen und erbauten zweimal eine Villa in der heutigen Ortsmitte. Teile eines gut erhaltenen römischen Bades können Sie im Keller der „Villa Romana“ besichtigen. Auf der zweiten Etage des ehemaligen kath. Pfarrhauses (erbaut 1820) befindet sich ein Museum mit wechselnden Bilderausstellungen und einer großen Münzsammlung. Kein Wunder, dass hier, wo sich Kelten, Römer und Fürsten über Jahrhunderte ein Stelldichein gaben, auch heute die Gäste länger bleiben. Ganz zu schweigen von der herrlichen und ruhigen Umgebung und dem mehrfach preisgekrönten Ortsbild. Weitere Informationen erhalten Sie von Silke Petry oder Heidi Wagner im Verkehrsamt, Hauptstraße 25 in D-54472 Veldenz, telefon +49(0)6534/1203, via Email [email protected] oder unter www.veldenz.de 66 G e ni e s s e n TATORT WEINBERG Bis(s) zur Traubenlese oder: hier steht die Mörderin aus einem Tatort Mosel! Dieser Gedanke schießt sofort durch den Kopf, wenn man die Hände von Kirsten Pfitzer betrachtet. Sie wirken gerade so, als stammten sie aus den Dreharbeiten zu einem Krimi: Blutgetränkt und mit einer Tatwaffe in der Hand kommt sie auf die Gruppe zu. Doch die Waffe ist bloß eine Weinbergsschere, und das Blut ist der Saft roter Trauben. Und Kirsten Pfitzer keine Tatverdächtige, sondern eine „KUWEIBO“. Was wie die Abkürzung für irgendein Dezernat bei der Kripo klingt, hat rein gar nichts mit Mord und Totschlag zu tun. Doch langsam - erzählen wir diese Geschichte von Anfang an. 67 G E N I ESSE N Zwei Stunden vorher hat sich eine Gruppe natürlichen Einflüsse mindestens genauso steht für Kultur- und Weinbotschafter. Nicht am Lösnicher Ortseingang um die Win- viel ausmachen wie das Wirken der Men- nur Kirsten Pfitzer, zahlreiche engagierte zersfrau versammelt. Kirsten Pfitzer, von schen. Gästeführer haben seit dem Jahr 2000, als vielen hier vertrauensvoll „Kiki“ genannt, „Jeder Wein findet seinen Charakter, und die IHK Trier zum ersten Mal interessierte lädt ein zur Weinwanderung „Von der dieser Charakter ist von Lage zu Lage Menschen aus der ganzen Weinregion Mo- Traube in die Tonne – von der Tonne in das unterschiedlich. Der Winzer hat seine sel dazu einlud, eine solche Ausbildung Fass“. Dabei erklärt sie die vielen Fakto- Handschrift, aber du schmeckst das Ter- gemacht. Innerhalb von sechs Monaten ren, die bei der Zubereitung eines Weines roir heraus“, erklärt Pfitzer. Nach dieser vermitteln Experten aus Fachinstituten und eine Rolle spielen. Nach einem Marsch Theoriestunde bringt Kirstens Ehemann, Universitäten ein breites Wissen etwa über durch die Weinbergswege bleibt die Gruppe der Winzer Ingo Simon, ein paar Flaschen Flora und Fauna des Mosellandes, Touris- an einem Aussichtspunkt stehen und hat in den Weinberg, und jeder kann selbst die mus, den Natur- und Kulturraum Mosel, einen herrlichen Blick auf die Mosel. Kirs- Erzeugnisse jenes Weinbergs probieren, wo Weinbau und Weinbeurteilung. ten Pfitzer breitet die Teile eines Puzzles wir gerade rasten. Frisch gestärkt geht es Die Gästeführer übertragen ihre Leiden- vor der Gruppe aus, und die Teilnehmer weiter, und an zahlreichen Stellen erklärt schaft für den Wein auf die Besucher. Die müssen jetzt, mit Blick auf den wirklichen die Botschafterin, was es mit der Arbeit im Begeisterung von „Kiki“ Pfitzer für den Fluss, dessen Lauf von der Quelle bis zur Weinberg und den Rebsorten auf sich hat. Weinbau hat Jo und Amelie Leuten aus Mündung zusammenlegen. Es dauert fünf Wie die Arbeit in einer Steillage aussieht, Belgien angesteckt. Seit 15 Jahren kommen Minuten, bis die mäandernden Flussab- warum der Wein so aufwendig herzustellen sie immer wieder an die Mosel, haben auch schnitte korrekt angebracht sind. Dann ist, und schließlich: Wie roter Wein ent- schon mehrmals die Führung gemacht – nimmt die Weinbotschafterin Steine aus steht. Denn nicht jede rote Traube gibt auch aber sie lernen immer noch hinzu, wie sie ihrem Rucksack und legt sie auf das Puzzle roten Saft ab, einige geben beim Quetschen sagen: „Bei einer solchen Tour sieht man, zum jeweiligen Herkunftsort. Etliche Ge- durchsichtigen Saft frei. Andere hingegen, wie viel Arbeit im Weinbau steckt, und weiß steinsformationen, so lernt die Gruppe, gibt darunter der Grauburgunder, färben die den Wein dadurch noch mehr zu schätzen“, es an der Mosel, und vom Rotschiefer bis Hände derart rötlich, dass man gleich dar- erklärt Jo. Amelie sagt: „Ich bin fasziniert, zum Magma hat diese unterschiedliche Be- auf einen „Tatort Mosel“ drehen könnte. was alles eine Rolle spielt: Nicht nur die schaffenheit einen Einfluss auf die Reben. Womit wir wieder am Ausgangspunkt an- Rebsorte, auch die Arbeit der Winzer, die Viele staunen, als sie erfahren, dass diese gelangt sind. KUWEIBO, diese Abkürzung Lage, das Wetter.“ Alles andere als Kiki: Die Weinerlebnisbegleiterin Kirsten Pfitzer kurz Kiki demonstriert den Boden der Tatsachen sprich das Terroir und klärt tatkräftig auf. 68 Zî¶-RØ: Vо KÂköù Å n DÄʦn R U N D U M D I E D O P P E LG E M E I N D E Zeltingen-Rachtig führt der Kulturweg durch die Ortskerne und Weinberge zu den Zeugnissen der Vergangenheit. Durch über 40 Informationstafeln fühlt man sich auf einer Länge von rund 7 km in beschaulichere Zeiten versetzt. Besonders erwähnenswert ist, dass Zeltingen-Rachtig zum weltlichen Besitz der Erzbischöfe von Köln gehörte, während es kirchlich dem Ritterorden der Deutschherren zustand. Eine Fülle von Wanderwegen entlang der Mosel, durch Weinberge, über die Moselhöhen verführt zum gemächlichen Kennenlernen der Mosel-Region. Der neue Moselsteig übrigens kreuzt bei Zeltingen-Rachtig die Mosel. Das Fahrrad bietet einen größeren Radius. Und dank Schiff und Radelbus kommt man bequem wieder nach Zeltingen-Rachtig zurück. Hier kann man auch den Radelbus nach Daun besteigen, um dann über die ehemalige Bahntrasse, den Maare-Mosel-Radweg, eine der schönsten Radtouren zu unternehmen. Weitere Informationen erhalten Sie von Elke Schwaab oder Karla Krames im Verkehrsbüro, Uferallee 13 in D-54492 Zeltingen-Rachtig, telefon +49(0)6532/2404, via Email [email protected] oder unter www.zeltingen-rachtig.de 69 g e ni e s s e n zum wohl! Der Wein ist das Produkt der Mosel. Und wie sich der Fluss durch das Tal windet, gibt es hinter jeder Biegung, in jedem Dorf ein Weinund Straßenfest, das den Rebensaft ehrt. Von Frühjahr bis Herbst, von lokalen Straßen- und kleinen Hoffesten bis hin zum großen Weinfest der Mittelmosel hat die Mosel an jedem Wochenende viel zu bieten. 70 daran führt kein weg vorbei In der Weingenusswelt des Ferienlands Bernkastel-Kues tut sich überall was. Vor und hinter den Kulissen. Tradition trifft Moderne. In Weinberg und Keller wie in Ausstattung und Verkaufsraum. Wobei ein Trend klar zu erkennen ist: mehr Klasse statt Masse. Diesen Trend erlebt der Gast bei vielfältigen Wein-Events der Winzer, zu denen individuelle Weinbergswanderungen und Rundfahrten oder Themenproben inmitten der Spitzenweinlage ebenso gehören wie die gelungene Weingastronomie in zeitlos elegantem Ambiente. Diese Schnecke ist schneller! Das ist un- Weinen findet, präsentieren sich hier hinter sere traurige Erkenntnis, während wir uns jeder Ecke die Weingüter des Dorfes mit bemühen, den verdammten Reifen vom ihren jeweils ganz eigenen, charakteristi- Rad herunterzubekommen. Dabei hatte al- schen Erzeugnissen. Die Winzerkapelle les so gut begonnen – eine Radtour an der spielt eine Mischung aus traditionellem Mosel, perfektes Wetter, schöne Flussland- Liedgut und modernen Songs. Und viele schaft – und dann fangen wir uns einen Winzerfamilien bieten eine eigene kulina- platten Reifen ein! Doch zu allem Übel sind rische Spezialität an. Meist sind es Produkte die mitgebrachten Reifenheber abgenutzt. der heimischen Küche. Wir probieren ein Aus dem nächsten Weinort schallt Musik Produkt der regionalen Küche: Schoales, zu uns hinüber – aber das lässt uns jetzt ein traditioneller Topfkuchen aus Kartof- erst einmal kalt. Die kleine Schnecke, die feln, Lauch und Zwiebeln. Dazu gibt es eben noch neben uns her kroch und sehen Apfelmus, und Winzerin Maria empfiehlt: konnte, wie wir uns vergeblich an dem wi- „Dazu passt ein frischer, trockener Ries- derspenstigen Reifen abmühten, hat mitt- ling“. Gesagt, ausgeschenkt, genossen! lerweile in gemächlichem Schritt schon den Unsere Runde, die sich zufällig an diesem ganzen Radweg überquert. Kaum ist sie im Abend dort getroffen hat, wo die Schnecke Gras verschwunden, ist plötzlich Rettung dahinkroch, trifft sich seitdem regelmäßig. in Sicht: Zwei Paare aus Sachsen-Anhalt Wir nehmen uns an ihr ein Vorbild, lassen halten bei uns an, leihen uns ihr Werkzeug, uns Zeit und krönen jeden Besuch an der wir können unsere Panne beheben. Mosel mit einem anderen Fest. Langwei- Wir kommen miteinander ins Gespräch lig wird es uns dabei nie, denn stets gibt – und recht bald beschließen wir: Auf die es neue Eindrücke: Römische Kelterfeste, Panne sollte jetzt erst mal ein gutes Glas bei dem der Imperator höchstselbst mit Wein folgen! „Woher kommt eigentlich die blanken Füßen auf antike Art die Trauben Musik?“, fragen wir uns und lassen uns von keltert, Feste mit Märkten und Umzügen, den Tönen einer Kapelle in das Dorf leiten. kleine, urgemütliche Hoffeste, große Wein-, Bald erkennen wir: Es ist Weinstraßenfest! Straßen-, Weinlese- und Heimatfeste der Und das unterscheidet sich gewaltig von einzelnen Dörfer – die Bandbreite ist groß! den Festen, wie wir sie sonst kennen. Denn Auf diese Feste freuen sich unzählige Men- Currywurst mit Pommes und Partymusik schen, ihnen fiebern Kinder entgegen, an vom Band – das gibt es überall. Doch hier, ihnen wirken meist zahlreiche Ortsvereine in den alten Gassen mit den schmucken von der Winzertanzgruppe bis zum Musik- Winzerhäusern, scheinen sich die Windun- verein mit – es sind zentrale Ereignisse im gen der Mosel wider zu spiegeln. So wie Veranstaltungsjahr einer Gemeinde. sich hinter jeder Flussbiegung eine neue Und sie stehen jetzt auch in unseren Ortschaft mit eigenen, ganz prägnanten Terminkalendern. 71 g e ni e s s e n Im Ferienland Bernkastel-Kues liebt man Lebensmittel. Gekocht wird von bodenständig bis zur Haute Cuisine. Manchmal nach den Rezepten der Mütter und Großmütter, in jedem Restaurant und Gasthaus ein bisschen anders, aber immer mit Herz. Zentraler Bestandteil: die Kartoffel. Wie beispielsweise beim Rochta Lempes, auch bekannt als Düppelappes oder Schoales. Guten Appetit! SCHMECKT EINFACH BESSER! 72 Rúa Lûפs (für ¨ P¨Ên) Zýat: 1500 þ ¦²e Kñtoffn, 1 Brö~הn, 1-2 Ö¨, 150 þ Rf, 150 þ Bý}|z, 1/8 L Öl, 1 ZÉebel, [\, P]ff¨, M^t, P_¨µe Zube¯g: Rf t ¥é _` Íat, Brö~הn Mi@h > d t r Mi@h Å m Kñtoff ben. Bý}|z d Öl ¨wärn, Ö¨, <;¨ Zɲn t [\, P]ff¨, M^t d P_¨µe Å n Kñtoffn ben. ¢` Öl n Brä} ben, º *e M'e &ü. D BØ$]n f 200° Ïs 250° ¨wärn. Dа G"n u¨t 90 Miνten. 3s B§ ûp]4 Ér 6]± d Å T¦© n 7 RA ... 73 g e ni e s s e n Kurs auf Genuss Die wahren Freuden des Kochens liegen Das klingt aber sehr nach Küchenparty …? in der Vorbereitung sowie dem gemeinsa- „Das mag sein, ist es aber nicht. Denn ich men Erlebnis. Getreu diesem Motto bieten Köche im Ferienland Bernkastel-Kues individuelle Kochkurse an. Individuell, weil jeder Küchenmeister seine ganz eigenen Spaß-Rezepte serviert. Und die reichen vom 3-stündigen Kurs à la Fernsehkoch inklusive Schürze und hauseigenem Kochbuch bis zum lockeren Get-together à la Genießenist-mehr-als-Essen-und-Trinken haben. Letztere veranstaltet beispielsweise Udo Gündel im Landhaus Arnoth in Kleinich. Wie läuft der Kurs bei Ihnen ab, Herr Gündel? „Ganz einfach: Wir sprechen im Vorfeld die Wünsche der Teilnehmer ab und legen einen Termin fest, für den ich gezielt einkaufe.“ Es gibt also keinen festen Menüplan? „Nein. Die Teilnehmer sollen sich soviel wie möglich einbringen, dann kommt der Spaß fast schon von alleine. Beim Termin treffen wir uns bereits am Nachmittag und starten nach einem Aperitif ganz zwanglos.“ 74 bin von Haus aus nicht nur Küchenmeister, sondern auch Diätkoch und erkläre deshalb auch die ernährungswissenschaftlichen Zusammenhänge.“ Das klingt jetzt aber sehr akademisch … „Das mag sein, ist es aber nicht. Denn auch dieser Komplex kann Spaß machen, wenn man ihn mit Anekdoten würzt. Wichtig ist und bleibt, dass jeder Teilnehmer nicht nur etwas lernt, sondern vor allem etwas selbst macht. Dieses Gefühl und das Erlebnis, einen schönen Abend mit Gleichgesinnten geteilt zu haben, müssen die Teilnehmer mit nach Hause nehmen.“ Apropos Teilnehmer: Wer kommt und wie viele? „Meine Kurse biete ich ab 4 Personen an. Teilgenommen haben schon ganze Familien, es traf aber auch schon der Staatssekretär auf den Landwirt.“ EHRLICH SCHMECKT AM BESTEN Tag ein, Tag aus sorgen die Wirte des Ferienlands Bernkastel-Kues für ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art. Mit großem Engagement und Leidenschaft zaubern sie aus regionalen Zutaten authentische Leckereien, die das Ferienland zur Genussregion machen, wo selbst an den kleinsten Orten die größten Genüsse warten. Kein Wunder, lassen die Landschaft und das Klima die Spezialitäten gleich vor der Haustür wachsen und gedeihen... Hier können Sie getrost einkehren. „Der Beste Schoppen“ und „Haus der Besten Schoppen“ haben sich als ein Qualitätssiegel für Moselweine im offenen Ausschank bewährt. 1999 begann der Wettbewerb mit 34 Betrieben, inzwischen sind 236 Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie 297 Weinerzeuger an dem Projekt beteiligt, weit über 1000 Moselweine werden jährlich zur Prämierung eingereicht. Was als reiner Wettbewerb gestartet wurde, hat sich inzwischen zu einem Netzwerk von 550 Gastronomie- und Weinbaubetrieben entwickelt, dem es um eine Qualitätsoffensive geht. Bewertet werden acht Kategorien: Elbling trocken, Rivaner trocken, weiße Burgundersorten trocken, Riesling trocken, Riesling halbtrocken, Riesling lieblich, Rotwein trocken und ab diesem Jahr auch Roséweine. Stephan Reuter, Leiter des Weinbauamtes Wittlich: „Die Moselwinzer erzeugen immer mehr Roséweine und das in einer sehr guten Qualität. Solche fruchtigen und frischen Weine passen gut in die Gastronomie.“ Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK), den IHKs Trier und Koblenz, der Weinwerbung Moselwein e.V., dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel und dem Hotel- und Gaststättenverband Rheinland. Weitere Informationen erhalten Sie von der Weinwerbung, Gartenfeldstraße 12a in 54295 Trier, Fon +49(0)651710280, im Internet unter www.weinland-mosel.de oder www.derbesteschoppen.de 75 naCHsCHL ag? Kein Problem, bitte sehr! Wenn Sie noch mehr über das Mehr an der Mosel erfahren wollen, gibt‘s Handliches zum Blättern, voll mit Anregungen und Angeboten, die Ihren Urlaub erlebnisreicher machen. Fragen Sie uns. Ihr Team des Ferienlands Bernkastel-Kues im Mosel-Gäste-Zentrum, Gestade 6 in D-54470 Bernkastel-Kues, Fon +49(0)6531-500190, Email [email protected], www.bernkastel.de Impressum Herausgeber: Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues gmbH, gestade 6, D-54470 Bernkastel-Kues; Konzeption, Redaktion und gestaltung: lutzgestaltet, Mülheim; Text: Hans Casel, Michael Merten, Thomas Lutz; Fotografie: aus verschiedenen archiven, Christopher arnoldi, artur Feller, Fotolia, Thomas Lutz, Thorsten stürmer; Herstellung: pva, Landau; alle Rechte vorbehalten, Copyright © Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues gmbH; printed in germany