2 - Bernkastel-Kues

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2 - Bernkastel-Kues
herzblatt
Das Magazin voM
M E H R AN D E R M OS E L A U S B E R N K AS T E L - K U E S
INHALT
N n!
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Tipps: gesucht? gefunden!
Ferienland: Das passiert,
wenn man sich treiben lässt
Ein Herz und eine seele
stadt: vom schoppen zum shoppen
gut Holz!
Der nächste bitte - Ein Erlebnis-Rundgang
Mit der Hellebarde auf Räuber-Tour
Die Dachgesellschaft - nicolaus Cusanus
Dossier: statt höher, schneller, weiter
nur Mut zur Muße!
Hör mal, wer da spricht
im Müßiggang - Der Weg zu sich
zu Hause ist, wo das Herz ist
Mal schauen, wo der Weg hinführt
abheben und Eintauchen
ganz nah dran
genießen: Tatort Weinberg
Daran führt kein Weg vorbei
schmeckt einfach besser!
Wir sind gerne für Sie da.
Das Team des Ferienlands Bernkastel-Kues
im Mosel-gäste-zentrum, gestade 6 in
D-54470 Bernkastel-Kues, Fon +49(0)6531-500190,
Email [email protected], www.bernkastel.de
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endlich frei!
Sie haben sie sich verdient. Die Zeit. Die Zeit für sich. Für den Augenblick.
Für Momente. Zum Spüren, Fühlen und Schmecken. Zum Zurücklehnen
und alles auf Anfang bringen. Endlich. Auf ins Freie. Ins Ferienland Bernkastel-Kues. Dort stößt man mit einem Glas auf das Leben an, genießt,
erforscht und feiert die Zeit. Wo der Fluss die Landschaft prägt und der
Wein seit Jahrtausenden zu Hause ist, sieht man auch den Wald vor lauter
Bäumen. Und damit sind sie da: Die kleinen Dinge, die das Herz erfreuen.
Das ist das wahre Leben. Sie sind am Ziel angekommen. Gehen Sie weiter.
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg mit Ihnen.
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Gesucht ? Gefunden!
Auf diesen Seiten wollen wir Ihnen ein bisschen Appetit auf mehr machen.
Mit Anregungen für kleine Ausflüge, zu Erlebnissen und Genüssen.
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im MEDIAN Reha-Zentrum
R A S T VOM A L LTAG . Auf den eigenen Körper hören. Den
Arzt fragen und sicherer sein. Sich Zeit nehmen. Sich verwöhnen lassen. Sich verstanden fühlen. Spazieren, nicht
hetzen. Träumen, nicht grübeln. Genießen, nicht „funktionieren“. Kräfte tanken. Zur Ruhe kommen. Gesunde Lebenszeit
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Ihren Besuch im MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues!
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Bernkastel-Kues, die sich zusammengeschlossen haben,
Rauf aufs Rad !
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DIE TIPPS
Lucca, Schwimmer
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K E I N Wunder, das Moselbad in Bernkastel-Kues macht einfach Laune.
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Sprungturm mit 1er, 3er und 5er Sprungbrett, Rutsche, Planschbecken,
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Urlaub für die ganze Familie.
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D I E K I N O -T R A D I T I O N von Bernkastel-Kues kann sich
Play !
sehen lassen: Bereits 1920 eröffnete das erste Kino in der
Innenstadt. Damals wie heute ist es das einzige an der Mosel
zwischen Trier und Koblenz und hat seit seiner Übernahme
durch die Kommune im Jahr 1988 über eine Million Besucher
angelockt. Kein Wunder. Neben Sneak Previews, eigenen
Reihen, wie beispielsweise der LadiesMovieNight, stehen für
die Filmfans sogar regelmäßig Deutschland-Premieren auf
dem Programm.
DA S T EC K T ordentlich was drin. Der „itour“ Guide
Mosel-Kino, Schanzstraße 12 in Bernkastel-Kues;
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bedienen, hat es aber faustdick auf den Ohren: Mit Mosella
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8
Ganz großes
Kino
dAs PAssIerT,
weNN MAN sIcH
TreIBeN L ÄssT ...
Eine kurze Reise durch ein großes Ferienland.
9
s h!
10
dAs ferIeNLANd
„Am Anfang war der Fluss. Mit glänzenden
Augen starrte der kleine Steff in das Tal
hinab. Es war ein besonderer Tag im Leben
des kleinen Jungen: Er, der im beschaulichen
Dhrontal, an einem Nebenarm der Mosel
lebte, durfte an diesem Tag zum ersten Mal
die Enge der ihm bekannten Welt verlassen
und hinab ins Tal des großen Flusses fahren:
,Dat is de Mosel‘, sagte der Vater, und sein
langer Finger wies in die Tiefe vor uns. Was
mir bis dahin nur aus den Worten der andern
bekannt war, nun sah ich es. Der grünglänzende und gewundene Wasserlauf, das Flußtal,
die Weinberge, die blauen Höhen der Eifel alles war nun zu mir gekommen, so wie ich
zu ihm.“ Es sind die Kindheitserinnerungen
des Schriftstellers Stefan Andres, wie er sie in
seinem Buch „Der Knabe im Brunnen“ schildert. Der ergreifende Anblick des Moseltals
mit seinen Windungen und Biegungen, das
Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Wasser,
wo sich die Rebenhänge an beiden Seiten des
Flusses widerspiegeln - das alles hat nicht nur
den kleinen Jungen, sondern ganze Generationen von Einheimischen wie Besuchern in seinen Bann gezogen.
.
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Alle Wege führen zur Mosel. Radwege ver-
als Bühne, gerahmt vom Flussbett der Mo-
dem bereits Julius Caesar getrunken haben
laufen an ihren Ufern entlang und laden
sel, die steil aufsteigenden Ränge bilden die
soll. Später hatten Mönche der Abtei
zum Auftanken der eigenen Akkus ein.
Weinberge. Es ist die Heimat des „Gold-
Himmerod ebenso Besitz in Kesten wie
Wanderwege führen über die Hänge hin-
tröpfchens“, der weltberühmten Weinlage.
die Stiftsherren von St. Paulin in Trier.
auf, an den Weinbergen vorbei in die Wäl-
Römische Kelteranlagen belegen eine fast
Der Ort muss seinen Reiz haben!
der hinein. An vielen Stellen tun sich gran-
2000-jährige Weintradition. 1985 wurde
diose Ausblicke auf das Tal auf. Die Mosel
hier die größte römische Kelteranlage
Brauneberg
trennt nicht nur die Steilhänge an beiden
nördlich der Alpen entdeckt und rekon-
Ufern voneinander – sie ist auch selbst ein
struiert. Den Mittelpunkt des Ortes bildet
Weg. Ob mit dem nachgebauten römischen
die verspielte Rokoko-Pracht der Pfarrkirche
Weinschiff, mit dem Kreuzfahrt- und Lini-
St. Michael. Gegenüber von Piesport wird
enschiff oder mit dem eigenen Boot: Zahl-
die Rebenlandschaft unterbrochen von der
reich sind die Möglichkeiten, vom Wasser
Moselloreley. Das steil aus der Mosel auf-
aus die vielen idyllischen Ortschaften zu
strebende Felsmassiv ragt so steil aus dem
entdecken.
Fluss, dass nicht einmal Platz für einen
Neumagen-Dhron
Fußweg ist.
Wer jemals in seinem Leben ein Lateinbuch
Minheim
in Händen hatte, der muss hier unbedingt
Am nur leicht ansteigenden Hang ei-
Hirzlei im Frohnbachtal.
Station machen. Neumagen-Dhron ist die
ner Flussschleife fahren wir an Minheim
Heimat all der Steinreliefs, die mit Vorliebe die
vorbei. Es ist eine der stillen, friedlichen
Maring-Noviand
Lateinbücher schmückten und schmücken:
Moselgemeinden. Alles wirkt beschau-
der Pädagoge mit seinen zwei Schülern, der
lich an diesem Ort, der eingebettet ist in
fröhliche Steuermann und sein Weinschiff,
Weingärten, Obstwiesen und Wälder. Die
Gastmahl- und Eheszenen… Der Hinter-
Bundesstraße lässt den Verkehr an der an-
grund: Nach den Germaneneinfällen wurde
deren Moselseite vorbeirauschen. Bereits
zu Beginn des 4. Jahrhunderts unter Kaiser
am Anfang meiner Reise mache ich die
Konstantin ein Kastell errichtet, etwa 100
überraschende Entdeckung, dass die Natur
x 130 m groß. Als man die Fundamente am
viel abwechslungsreicher ist als gedacht. Es
Ende des 19. Jahrhunderts freilegte, fand
gibt nicht nur Weinberge. Direkt am Ufer
man über tausend vermauerte Relief- und
des Stroms dominieren die Weiden, riesige
Skulpturenstücke, die sich zum Teil zu
Bäume, Büsche und Wiesen.
Grabmonumenten, Altären und Skulpturen
Wintrich
zusammensetzen ließen. Die Funde waren
so beeindruckend, dass Neumagen-Dhron
mit Pergamon verglichen wurde. Unterhalb des Hafens liegt die „Stella Noviomagi“ in ihrem Hafenbecken, ein Nachbau des
berühmten Neumagener Weinschiffs. Seit
dem Konstantin-Jahr 2007 fährt das hölzerne Schiff mit Touristen auf der Mosel und
Von der Sonne verwöhnt. Das gilt mit
Sicherheit für Brauneberg, wo eine Wetterstation die wärmsten Temperaturen im
Land misst. Hier liegt die weit bekannte
Lage „Brauneberger Juffer“. Bis 1925 hieß
der Ort Dusemond, dann wurde er praktischerweise nach dem berühmten Berg
umbenannt. Heute gehören zu Brauneberg
auch das ehemalige Weindorf Filzen mit
seinem imposanten Franziskanerinnenkloster und das romantisch versteckte
Hinter dem Brauneberg öffnet sich links
die Wand der Weinberge in ein weites
Seitental der Mosel. Mitten in der Ebene
liegt der Doppelort Maring-Noviand. Während andere Gemeinden stolz auf römische
Relikte als Beweis ihrer Geschichte sind,
kann Maring-Noviand sogar auf keltische
Hünengräber aus dem 2. Jahrhundert
v. Chr. verweisen, als an der Mosel von
Römern noch weit und breit nichts zu
sehen war. Es soll aber nicht unerwähnt
bleiben: es gibt auch eine beachtliche
römische Tretkelter-Anlage aus dem 2.
Vor uns taucht der große Herrgott auf.
bis 3. Jahrhundert n. Chr.
Inmitten der Weinlage „Großer Herrgott“
Mülheim an der Mosel
steht er auf dem Felsvorsprung des Geierskopfes und schaut auf das friedliche, uralte
Dorf. Alle fünf Jahre wird das Weindorf
zum Festspielort und lockt mit seinen Passionsspielen Zehntausende Besucher an.
Fast ganz verborgen hinter den Uferweiden
und Erlen liegt Mülheim, ein romantisches
Moseldörfchen, das in vielerlei Hinsicht
anders ist: Fachwerkhäuser gibt es eher weniger, dafür eine renommierte Gastronomie
macht so Geschichte lebendig.
Kesten
Piesport
Auf der linken Seite kommt Kesten näher.
wusstsein, das Tor von der Mosel zur „Graf-
Liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und
schaft Veldenz“ zu sein, prägt auch heute
Weinhöfe prägen den Ortskern vor den
noch diesen Ort. Der Mülheimer Wein
steilen Weinbergslagen. Seinen Namen ver-
wurde schwebend weltberühmt. Er war der
dankt der Ort den „Kesten“, wie man an der
beliebteste Wein der Zeppelin-Flüge über
Mosel die weit verbreiteten Ess-Kastanien
den Atlantik und wurde so zum „König der
nennt. Die Römer hatten wohl in dem mil-
Lüfte“ unter den Weinen.
Wie ein überdimensionales Amphitheater rahmen die Weinberge Piesport ein.
Das Bild des römischen Dichters Ausonius drängt sich förmlich auf, wenn man
sich vom sanften Gleithang her der, mit
413 Hektar Rebfläche mit Abstand größten,
Weinbaugemeinde an der Mosel nähert.
Die schiefergedeckten Dächer der Häuser
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den Moselklima hier einen Kastanienwald
angelegt. Stolz sind die Kestener auf ihren
Sauerbrunnen, ein Mineralbrunnen, aus
und zünftige Feste. Das ausgeprägte Be-
dAs ferIeNLANd
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15
Lieser
Pflege der Armen und Kranken ist das
Musikfestivals, das alljährlich in der Som-
Haus heute noch da.
merzeit an besonders reizvollen Spielorten
lang gestreckt Lieser. Der Ort hat seinen
Graach
mit mehreren dutzend Konzerten die Stars
Namen von dem gleichnamigen Neben-
Weniger philosophiebeladen und kom-
Auf der gegenüberliegenden Seite liegt
fluss der Mosel, der sein Wasser aus den
pliziert präsentiert sich Graach: überschau-
der internationalen Konzertbühnen aus
allen Erdteilen an die Mosel bringt.
bar, frisch geputzt, sehr irdisch. Die Lage
Ürzig
„Himmelreich“ passt zu diesem gesegneten
Hinter Machern ändert sich auf der linken
Fleckchen Erde.
Moselseite die Farbe der schroffen Felsen
verwundern, wenn einem in den schmalen
Wehlen
vom blaugrauen dunklen Schiefer zum
verwinkelten Gassen zwischen den alten
Wehlen, heute Stadtteil von Bernkastel-
Fachwerkhäusern eine Postkutsche ent-
Kues, ist wahrscheinlich keltischen Ur-
gegenkäme. Gleich am Ortseingang zieht
sprungs. In den mittelalterlichen Urkun-
einen das hinter einem kunstvoll geschmie-
den heißt der Name Walene oder Wellen.
deten Gitter in einem kleinen Park gelegene
Aus dem 17. Jahrhundert erhalten ist das
Schloss Lieser in seinen Bann. Hier waren
Kerpen‘sche Haus, das Musterbeispiel
sogar seine kaiserliche Hoheit zu Besuch.
eines reich verzierten, fein gegliederten
Zur Zeit wird der gesamte Komplex zu ei-
und gut erhaltenen Fachwerkhauses.
ner Nobelherberge umgebaut.
Zeltingen-Rachtig
kräftig, gehaltvoll, würzig. Hier zeigt sich
Andel
Die Fahrt durch die Zeltinger Schleuse
in Vollendung, was Terroir meint. Der
Mitten durch eine urwüchsige Waldland-
ist technisch hochinteressant, aber danach
romantische Ort verfügt aber über mehr
schaft plätschert in Andel der Goldbach. Hier
fühlt man sich in der Tat tiefergelegt.
als rote Steine: Einen 2.400 qm großen
wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein im-
Ohne die Schleuse wäre die heutige Schiff-
Gewürzgarten mit etwa 100.000 Gewürz-,
mer wieder kleinere Goldnuggets gefunden!
fahrt auf der Mosel nicht möglich. Zeltin-
Heil-, Duft- und Gartenpflanzen kann man
Ob es stimmt, dass die Andeler noch heute
gen selbst bildet mit dem dahinter liegenden
ebenso bestaunen wie den Wildrosengarten.
bisweilen Nuggets verstecken, insbesondere
Rachtig gemeinsam die Gemeinde Zeltingen-
Auch die wohl älteste Sonnenuhr im Mosel-
für kleine Goldsucher? Der Goldgräberbrun-
Rachtig. Die Weinberge mit den für Steilla-
tal nennt Ürzig sein eigen.
nen im Ortskern ist jedenfalls ein sehenswer-
gen typischen Terrassenmauern umgeben
Erden
tes Zeugnis des Andeler Goldrausches.
den idyllischen Ort, in dem eine ganze Reihe
Höhen der Eifel in die Mosel ergießt. Hier
hatten die Herrn von Thurn und Taxis eine
Poststation auf der Strecke von Wien nach
Brüssel, und es würde einen wahrlich nicht
Bernkastel-Kues
Hinter der Flussbiegung taucht die Burg
Landshut auf, wir nähern uns Bernkastel.
Auch als Ruine thront die Burg noch stolz
prachtvoll herrschaftlicher Höfe und Anwesen für ein besonderes Flair sorgen. Beide
Ortsteile sind uralt, sie waren nachweisbar
schon um 3.500 v. Chr. bewohnt.
blassen Rot des Sandsteins. Die geologische
Besonderheit des Bodens hat Ürzig, zu dem
die steilen Weinberge gehören, weltbekannt
gemacht: mitten im Rheinischen Schiefergebirge zieht sich ein Streifen „Rotliegendes“ über den Berghang bis tief ins
Erdinnere. Auf dem wie roter Schiefer aussehenden Gestein wächst ein von den Weinpäpsten als einmalig gewürdigter Tropfen:
Ein wildes Felsmassiv mit roten und grauen
Schichtungen wächst hinter Ürzig aus der
Steilwand. Ein anspruchsvoller Kletterweg
über alte Weinbergspfade, enge Treppchen
und Leitern erschließt dem verblüfften Wan-
und imposant über der Stadt. Neben der
Machern
derer in dieser unwirtlichen Felslandschaft
Burg demonstriert der überdimensionierte
Das Schiff fährt weiter. Auf meine Unge-
über Felsvorsprünge und kleinste Weinbergs-
Kirchturm, dass wir hier kein Dorf, sondern
duld und meinen Wunsch, gerade an die-
terrassen Spitzenweinlagen. Pflanzen aus
eine Stadt mit langer Geschichte vor uns
sem schönen Fleck länger zu verweilen,
dem Mittelmeerraum, Uhus und Turmfalken
haben. Der Kirchturm ist übrigens ein ehe-
nimmt es genauso wenig Rücksicht wie der
gibt es hier - und einen grandiosen Blick auf
maliger Wehrturm, den man kurzerhand
Lauf des Lebens. Die Moselaner geben sich
das Moseltal, den man vom Schiff aus nur er-
umfunktioniert hat.
aber alle Mühe, diesen unentwegten Lauf
ahnen kann. Dem gegenüberliegenden klei-
Auf der linken, der Kueser Seite, taucht
mit möglichst vielen schönen Stunden zu
nen romantischen Weinbauort Erden sieht
bereits am Ortseingang das renovierte
unterbrechen. Und hinter der Zeltinger
man das mediterrane Klima förmlich an.
mittelalterliche Geburtshaus des berühm-
Brücke taucht links ein besonders schönes
Lösnich
testen Bernkastel-Kuesers auf: Nikolaus
Beispiel dafür auf: das ehemalige Kloster
von Kues. An der Schwelle vom Mittelalter
Machern. Der weitläufige, von einer Mau-
zur Neuzeit machte der Universalgelehrte
er umgebene Komplex, beherbergt nicht
als Philosoph, Kirchenfürst und Diplomat
nur eine Gastwirtschaft und ein Museum
europäische Geschichte. Direkt links hinter
mit einer wertvollen Sammlung historischer
der Brücke taucht sein irdisches Vermächt-
Puppen und Ikonen, sondern er ist auch das
nis auf: das St. Nikolaus-Hospital. Für die
heimliche musikalische Zentrum der Mittelmosel. Hier schlägt das Herz des Mosel
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Wir haben jetzt den weiten Bogen um
Erden hinter uns gelassen und mit dem
markanten Kirchturm von Lösnich wird
das Ende der Reise sichtbar. Der idyllische
Flecken taucht vor rund 1000 Jahren
erstmals in Urkunden auf.
dAs ferIeNLANd
Ruhig zieht das Schiff seine Bahn, die Zeit entschleunigt sich
mehr und mehr, inzwischen spielt sie eigentlich gar keine Rolle mehr. Wie ein gewaltiges Panoramabild ist das Moseltal vorbei gezogen mit den regelmäßigen Wechseln von Steilhängen
und sanften Terrassen im Inneren der Flussschleifen. Unterbrochen von kleinen Auenlandschaften am Ufer und wie an
einer Perlenschnur aufgefädelt die kleinen Weinbauorte mit
ihren romantischen Fachwerkhäusern und dem Gewirr enger
Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster. Ich zähle keine Stunden,
keine ungeduldigen Minuten und keine Kilometer.
„Zt d Gɝǯ Çe Lаt Œ», ʨn L‰t. D¨ ˆ‰s
Ë
t Ìe M‫ה‬n BÍn.
N νr €n kŸ Sff. h Ïn
¨ ÐÑatÓn ¨Ÿn.“
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EIN HERZ UND EINE SEELE :
DAS FERIENL AND UND SEINE
TEILGEBIETE
Die Moseldörfer, die Stadt Bernkastel-Kues, die Grafschaft Veldenz und
der Mosel-Hunsrück ergeben zusammen das Mehr an der Mosel.
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D A S FER I E N L A N D
Die Moseldörfer
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Die Stadt
D A S FER I E N L A N D
Die Grafschaft
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Der Mosel-Hunsrück
1 Die Moseldörfer
Die Mosel und das Moseltal waren seit alters her die Hauptverkehrsader des Landes.
Hier siedelten seit der Steinzeit Menschen,
vor allem an den Mündungsstellen von
Bächen und kleinen Flüssen mit sauberem
Wasser. Hier gab es immer Durchgangsverkehr. Händler und Soldaten verhinderten
Stillstand und zwangen die Menschen, sich
ständig mit neuen Situationen auseinander
zu setzen. Kelten, Römer, Franken, Franzosen, Preußen, Amerikaner und heute die
Gäste brachten ihre Überzeugungen, Ideen
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angewiesen, Kontakt zu anderen aufzunehmen. Das milde Klima unterstützt eine Kultur, in der die Musik eher den Ton angibt
als das Durchsetzen von Machtansprüchen.
Der Weinanbau, gerade in den Steillagen
der Mosel, ist harte Arbeit. Die Menschen
wissen, dass ein gewisser Wohlstand einem
nicht in den Schoß fällt. Die äußerst gepflegten kleinen Dörfer mit den liebevoll
erhaltenen Fachwerkhäusern und der gute
Zustand der Trockenmauern in den steilen
Hängen der Weinberge sind ein beredtes
Zeugnis dieser Kultur.
und Verhaltensweisen mit. Sie prägten an
2 Die Stadt Bernkastel-Kues
der Mosel einen Menschenschlag, der Neu-
Selbstverständlich anerkannter Mittelpunkt
es nicht grundsätzlich ablehnt, sondern
in diesem Abschnitt des Moseltals ist die
offen auf Fremde zugeht. Seit die Römer
Doppelstadt Bernkastel-Kues. Mit 7.500
den Wein an die Mosel brachten, sind Wein-
Einwohnern ist sie der mit Abstand größte
anbau und Weinhandel der dominierende
Ort der Region. Der uralte kleine Kern von
Wirtschaftsfaktor. Man war und ist darauf
Bernkastel rund um den Marktplatz ist
D A S FER I E N L A N D
Als Gott der Herr die Erde erschaffen
hatte, ging er daran, sie mit Menschen
zu bevölkern. In der Eifel schlug er
mit seinem Stab an einen Baum, und
heraus sprang der Ur-Eifeler. Drohend
wandte er sich an seinen Schöpfer:
„Wer war dat?“ Gott ging dann in den
Hunsrück und schlug seinen Stab an
einen Baum. Heraus sprang der Vater
aller Hunsrücker, rollte wild mit den
Augen, schwang seinen Knüppel und
schrie: “Mach dat net noch mal!“
Vorsichtig geworden, betrat Gott das
Moseltal und klopfte behutsam an
einen Rebstock. Heraus schälte sich
der Ur-Moselaner, schaute sich wohlgefällig um und sagte zu Gott „Jetz drinke
mir erst moal en Fläschelsche Wein.“
Man ahnt, diese Geschichte ist nicht im
Hunsrück erfunden worden. Aber wie in
so vielen Geschichten ist auch an dieser
ein Körnchen Wahrheit. Die Menschen im
Hunsrück sind von einem anderen Schlag
als die Moselaner. Das sorgt für Abwechslung. Auch in der Region Bernkastel-Kues.
Vier Räume heben sich deutlich voneinander ab. Mit all ihren Unterschieden bilden
die „fantastischen Vier“ dennoch eine
Einheit: das Ferienland Bernkastel-Kues.
heute vom bunten Treiben des Tourismus
Gornhausen und Mülheim. Sie erschließt
windet sich die Straße in engen Schleifen
geprägt. Ausdehnungsmöglichkeiten gibt
sich von Mülheim: Durch ein breites ma-
den dicht bewaldeten Berghang hinauf.
es im Grunde nur auf der Kueser Seite, und
lerisches Tal, das von Weinbau, Wiesen,
Oben angekommen öffnet sich der Wald zu
davon wurde in den letzten Jahren reichlich
Obstbäumen und Feldern geprägt ist, fährt
einer hügeligen offenen Landschaft, die in
Gebrauch gemacht. Bernkastel-Kues ist eine
man nach Veldenz. Neben Veldenz, das
dem Viereck Monzelfeld, Longkamp, Kom-
wachsende Stadt. Tourismus, Verwaltung,
an romantischer Schönheit den Mosel-
men, Hochscheid und Kirchspiel Kleinich
Handel, kleine und mittelständische Wirt-
dörfern in Nichts nachsteht, liegt in einer
nur gelegentlich von kleineren Waldflächen
schaftsbetriebe und nicht zuletzt das große
weiten Wiesen- und Weinbergslandschaft
unterbrochen wird. Wir befinden uns jetzt
Reha-Zentrum auf dem Plateau über der
des Mosel-Hochplateaus Burgen. Burgen
vier- bis fünfhundert Meter über der Mosel.
Stadt bilden einen äußerst lebendigen
an der „schönsten Sackgasse der Mittelmo-
Ausgedehnte Wälder finden sich in dem
eigenen kleinen Kosmos.
sel“ wird von Wanderern als abgelegener
Gebirgsteil, der das Kirchspiel Kleinich von
3 Die Grafschaft
Ort geschätzt und von den Touristikern we-
der Grafschaft trennt und sich hinter Gorn-
gen seinen 19 Brücken „Klein Venedig der
hausen weit in den Hunsrück zieht. Es ist
Mittelmosel“ genannt. Fährt man von Vel-
eine ganz eigene, abgelegene Welt, nur ein
denz aus auf der Serpentinenstraße hinauf
paar Kilometer von einem internationalen
in den Hunsrück, erreicht man auf einer
Touristenzentrum entfernt.
Hochfläche Gornhausen.
In den Dörfern mit ihren Bauernhöfen geht
der Menschen in der Grafschaft. Ursprüng-
4 Der Mosel-Hunsrück
das Leben seinen ruhigen Gang. Wer Natur
lich umfasste die Grafschaft die Gemein-
Ein markantes Kontrastprogramm zur Mo-
den Veldenz, Andel, Brauneberg, Burgen,
sel bildet der Hunsrück. Hinter Bernkastel
Eine ganz eigene Welt ist die „Grafschaft“.
Die Zugehörigkeit zur längst versunkenen
ehemaligen Grafschaft Veldenz prägt bis
auf den heutigen Tag das Selbstverständnis
und das nicht geringe Selbstbewusstsein
pur, wer Stille und Ruhe in reizvoller Landschaft sucht, ist hier richtig.
23
D A S FER I E N L A N D
HIER KÖNNEN SIE GETROST IM VIERECK SPRIN
KLIMA
Während an der Mosel das ausgesprochen milde Klima
den Wein wachsen lässt und das enge Tal mit dem Fluss
als Temperaturspeicher für eher geringe Temperaturschwankungen sorgt, bietet der Hunsrück ein ausgesprochenes Reizklima. Auf den Höhen weht ein frischer
Wind, der auch mal kräftig blasen kann, es ist immer ein
paar Grad kälter als im Tal, was sich auch auf die Vegetation auswirkt. Ein ideales Klima, um die Widerstandskräfte, um Herz und Kreislauf zu stärken.
LAGE
B EG EG N U N G E N VO L L S YM PAT H I E
Die Tradition der Moseldörfer als Urlaubsziel ist bemerkenswert. Denn bereits um
400 v. Chr. waren die Kelten den Reizen dieser abwechslungsreichen Landschaft mit
1
ihren großflächigen, unzerschnittenen Waldflächen und dem landschaftsprägenden
Moseltal erlegen, worauf übrigens immer noch zahlreiche Ortsnamen wie Maring,
Bernkastel, Graach oder Zeltingen hinweisen. Ab dem 12. Jahrhundert wurde es
dann amtlich, als die Erzbischöfe von Trier Bernkastel samt Umland zu ihrer Sommerresidenz erkoren. Was sie bis heute - in der Zwischenzeit nicht mehr nur für
Erzbischöfe - geblieben ist.
L A N D U N D L EU T E
Ein besonderer Menschenschlag fällt nicht vom Himmel, Kulturen entstehen nicht von heute auf morgen.
Es braucht Jahrhunderte und es braucht einen relativ
abgeschlossenen Raum ohne die heute selbstverständliche Mobilität. Da spielen Klima, Kriege, Ernährungslage,
Religion, Sprache, Bodenschätze und Naturkatastrophen
eine Rolle, bis sich ein bestimmtes kulturelles Milieu
herausbildet. Das gilt nicht nur für Hochkulturen wie die
der Ägypter, Römer oder Griechen, das gilt – wie in einem
Minikosmos – auch für den kleinen Raum des Ferienlands
Bernkastel-Kues. Nach den Romanen, einem Völkergemisch aus Römern und Kelten, waren es vor allem die
Franken, die den Raum besiedelten. Wurzeln, die bis
heute im heimischen Dialekt - dem „Platt“ - lebendig
sind. Aktuell leben auf 249 qkm rund 27.000 Menschen.
D I E G R A FSC H A F T V E L DE N Z
Die Grafschaft Veldenz ist ein ehemaliges Fürstentum mit Besitztümern an der Mosel im Erzstift Trier, einem Gebiet zwischen
Kaiserslautern, Sponheim und Zweibrücken sowie der Grafschaft Lützelstein im Elsass. Hauptsitz der Grafen war Schloss
Veldenz. Auf einem Kegel, der sich hinter dem Ort auftürmenden Hunsrückberge thronte eine der größten mittelalterlichen
Burganlagen. Noch die Ruinen geben einen Eindruck von der Macht und Bedeutung der Veldenzer Grafschaft. Mit dem Veldenzer Taler gab es sogar eine eigene Währung. Die Stammesgeschichte der Grafen von Veldenz ist sehr komplex. Sie waren
3
eng verwandt mit den Wittelsbachern des Fürstentums Pfalz-Zweibrücken und der königlichen Familie von Schweden. Damit
wurde die enge Verbindung des Hauses Wittelsbach mit der schwedischen Königsfamilie Wasa begründet und durch eine
weitere Hochzeit im 17. Jahrhundert gefestigt. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde der an der Mosel gelegene Teil der
Grafschaft mit Preußen, der andere, größere Teil mit Bayern vereinigt. In Bayern haben die Veldenzer ebenfalls Spuren hinterlassen. Der Löwe im alten bayerischen Staatswappen war eigentlich der Veldenzer Löwe. Im Wappen von Veldenz finden
sich neben dem blauen Veldenzer Löwen die Wittelsbacher Rauten.
24
GEN.
w a s b e d e u t e t „ ki r c h s pi e l “ ?
Das Kirchspiel macht den größten Teil des Mosel-Hunsrücks aus. Das Wort Kirchspiel steht für Pfarrei. Die kleinen Ortschaften bildeten zusammen die Pfarrei Kleinich,
in der 1557 die Reformation eingeführt wurde. Bis heute
Ürzig
sind die Bewohner deshalb im Gegensatz zu denen der
Röm. Kelter Erden
1
Erden
Nachbargemeinden Monzelfeld, Longkamp und Kommen
fast ausschließlich evangelisch. Als nach dem Zusammen-
Lösnich
bruch der alten Feudalherrschaft in der Französischen
Revolution die zivilen Gebietskörperschaften entstanden,
Zeltingen-Rachtig
wurden in der Regel die Grenzen der Kirchengemeinden übernommen, aus dem kirchlichen Kirchspiel Kleinich
Kloster Machern
wurde die Gemeinde Kleinich, lediglich Hochscheid wurde
Röm. Kelter Noviand
Maring-Noviand
Lieser
Kesten
Graach
2
spiel blieb aber für den alten Zusammenschluss erhalten.
Ein kleines, liebevoll eingerichtetes Heimatmuseum in
der alten Mühle in Oberkleinich gibt an Wochenenden
Cusanusstift
Bernkastel-Kues
Röm. Kelter Brauneberg
Mülheim
Brauneberg
Andel
Ehem. Franziskanerinnenkloster
1
Auskunft über die Geschichte und das Brauchtum des
Kirchspiels.
Burg Landshut
Pilmeroth
Monzelfeld
Veldenz
Röm. Kelter Piesport
Longkamp
Schloß Veldenz
Piesport
Wintrich
Minheim
Neumagen-Dhron
Burgen
Hirzlei
3
4
zu einer selbständigen Ortsgemeinde. Der Name Kirch-
Wehlen
Siebenborn
Kommen
Gornhausen
4
Fronhofen
Emmeroth
Götzeroth
Ilsbach
Thalkleinich
Kleinich
Oberkleinich
Hochscheid
Archäologiepark Belginum
Römisches Weinschiff
D A S H ER Z DER M I T T E L M O SE L
schlägt ohne Zweifel in der Stadt Bernkastel-Kues. Als
Papiermühle
„Internationale Stadt der Rebe und des Weines“ ist sie
von zentraler Bedeutung für den Weinbau und als solches
Sitz entsprechender Beratungs- und Forschungseinrichtungen. Dass Sie hier der Weinkultur auf Schritt und Tritt
begegnen, liegt auf der Hand. Doch die Mittelmosel-
2
Metropole bietet weit mehr. Neben Geschichte zum Greifen müssen Sie auch nicht lange nach Gaumenfreuden
und attraktiven Geschäften suchen. Denn BernkastelKues ist eine Stadt der kurzen Wege. Und die langen
Wege? Führen alle in die Natur ...
25
BÕ²¨g:
Ön Dorf, n B¨g,
zi Å Lbee
M E I S T E N S werden die zugehörigen Weinberge nach dem Ort benannt.
In Brauneberg ist es umgekehrt. Denn aus dem früheren Dusemond
wurde im Jahre 1925 das Dorf Brauneberg, es wurde also nach seinem
berühmten Weinberg dem „Brauneberg“ benannt. Dorf und Berg
gehören seit der Römerzeit zusammen, wie eine der ältesten, römischen
Weinkeltern, aus dem 2. Jahrhundert im Brauneberg eindrucksvoll
belegt. 588 wurde aus „Duos Amondos super Mosellam“ (Zwei zu
Liebende an der Mosel) das spätere Dusemond, vom Merowinger König Childebert des Weines wegen
verschenkt. Damit begann eine Weintradition, auf die die Brauneberger bis heute stolz sind. Ihre Vorliebe
für den besonderen Wein teilen sie mit Prinz Charles und vielen anderen Prominenten. Der ehemalige
amerikanische Präsident Thomas Jefferson und Napoleon ließen sich den Königlichen Wein ebenso
munden, wie viele andere Genießer bis in unsere Zeit. Alles in allem verbindet der Wein, das Dorf und
der Berg die Menschen seit mehr als 1800 Jahren und machen sie zu bedeutenden Botschaftern der Mosel.
Weitere Informationen geben Ihnen Petra Clüsserath, Ingrid Fischer und Gaby Ebner vom touristikbüro Brauneberg,
Moselweinstr. 101 in D-54472 Brauneberg, telefon +49(0)6534/933333, via Email [email protected] oder unter www.brauneberg.de
26
BÂn: „KŸ Vš“...
. . . O D E R „ DA S D O R F D E R B RÜ C K E N “. In der Moselregion gibt es keinen Ort mit mehr Brücken als
Burgen. Zu verdanken hat das die über 2000 Jahre alte Weinbaugemeinde dem Frohnbach, der mitten durch
den Ort fließt und Burgen diesen idyllischen Charme verleiht. 19 Brücken und Stege zählt man allein im Ort,
daher wird Burgen auch das „Dorf der Brücken“ genannt. Für Erholungssuchende, die sich mit der Natur verbunden fühlen, ist Burgen ein idealer Urlaubsort. In einem wunderschönen Seitental der Mosel ist Burgen
eingebettet zwischen den Rebhängen der Weinbergslagen „Kirchberg“, „Römerberg“ und „Hasenläufer“ und
auf der anderen Seite von Wiesen, Feldern und Wald. Ein Paradies für Rad- und Wanderfreunde, die gerne durch
urige Bachtäler, herrliche Laub- und Fichtenwälder oder sonnendurchflutete Rebhänge wandern oder radeln.
Auch Drachenflieger finden hier hervorragende Voraussetzungen.
Fragen Sie bei Ilona Stein-Mereien in unserem Verkehrsbüro nach Rad- und Wanderwegen, Freizeitaktivitäten usw. Wir beraten Sie gerne.
Fahlser Straße 10 in D-54472 Burgen, telefon +49(0)6534/948642, via Email [email protected] oder unter www.burgen-bernkastel.de
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28
DIE STADT
Vom Shoppen zum Schoppen
Wo die Weinberge bis zum Stadtrand wachsen und der Wein das Leben prägt, sind die Grenzen zu anderen
Genusswelten fließend. Da ist das Rendezvous mit dem Fachwerk, das in Bernkastel-Kues wie in keiner
anderen Stadt an der Mosel fröhliche Urstände feiert, noch die naheliegendste Verführung. Man kann sich
kaum sattsehen an der üppigen Pracht und Vielfalt, die die Erbauer vor 500 Jahren entwickelten. Auch an
den vielen Zinnen, die nicht minder phantasievoll in Eisen geschmiedet keck in den Himmel ragen und
jeden Betrachter schnell zum Hans-Guck-in-die-Luft machen. Aber bitte aufpassen: Sie könnten so manch
attraktive Aussicht im Parterre verpassen. Ganz gleich ob Sie lieber bunt stöbern, sich sachlich informieren,
bequem vergleichen oder günstig kaufen wollen, ob Sie was Trendiges für sich selbst oder ein Mitbringsel
für die Omi suchen, in Bernkastel-Kues geht‘s vom Shoppen ohne Umweg zum Schoppen. Und umgekehrt.
Denn Einkehrmöglichkeiten für‘s Sowohl-als-auch sind wirklich keine Mangelware.
29
ferIeNLANd
ob sie gern-Esser, viel-Esser
oder gesund-Esser sind, schaufensterBummler oder schaufenster-gucker,
andenken-sammler oder schnäppchenJäger, die Hotels und Restaurants,
geschäfte und Händler locken
stets mit Feinem und Frischem,
Ungewöhnlichem und Besonderem.
einkaufsführer?
Erhalten sie von der Entwicklungsagentur,
Mandatstraße 2 in Bernkastel,
Fon +49(0)6531-971230 und im
Mosel-gäste-zentrum, gestade 6 in
Bernkastel, Fon +49(0)6531-500190
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31
gut holz!
Wer hätte das gedacht: In Deutschland gibt es fast zwei Millionen Fachwerkhäuser, von
denen jedoch 80 Prozent verputzt oder verkleidet sind. Der Grund: Fachwerkhäuser galten im
18. und 19. Jahrhundert als besonders brandgefährdet. Verheerende Stadtbrände lieferten dafür
ausreichende Gründe, so dass in vielen Städten deshalb die Verputzung der Fachwerkfassaden
angeordnet wurde. Aber was ist eigentlich ein Fachwerkhaus? Ganz einfach: Es ist ein Skelettbau, dessen tragendes Gerüst aus Holz besteht und dessen Zwischenräume mit einem HolzLehm-Verbund oder Ziegelwerk gefüllt sind. Diese Bauweise war von der Antike bis in das 19.
Jahrhundert eine der vorherrschenden Bauweisen und in Mitteleuropa nördlich der Alpen bis
nach England verbreitet. Seine höchste Blüte erlebte das Fachwerk im 16. und 17. Jahrhundert,
was sich in vielen Schmuckelementen und aufwändigem Schnitzwerk zeigt. Exakt aus dieser
Zeit stammen fast alle in Bernkastel befindlichen Fachwerkhäuser. Nicht nur am Marktplatz,
sondern im gesamten Stadtzentrum findet man Fachwerk in Reinkultur. Oft und ganz typisch
für die Mosel erst im ersten Stock. Und fast ebenso oft ab dem zweiten Stock nach außen
gebaut, weil Grund und Boden zu teuer waren. Ein schönes Beispiel und zugleich das älteste
Fachwerkhaus ist das 1416 erbaute Spitzhäuschen. Viel Spaß beim Fotografieren!
32
FER I E N L A N D
33
ferIeNLANd
Überall ornamente und bunte Balkenzeichnungen, geschweifte streben und Rosetten: das
Fachwerk in Bernkastel dokumentiert eindrucksvoll den einstigen Wohlstand und die reiche
geschichte dieser stadt.
GÕØh: Dа Ùڎh ...
...AUF ERDEN
können Sie in
Graach gleich auf
mehrfache Weise erleben: Einmal sozusagen hautnah in Form
einer Wanderung durch eine der berühmtesten Lagen der Mosel, eben das „Graacher
Himmelreich“. Zum anderen geschmacklich durch den Genuss dieser Weinköstlichkeit.
Und darüber hinaus optisch durch den unvergesslichen Panoramablick vom 300 Meter
hochgelegenen Ortsteil Schäferei. Was alles in allem, unterstützt durch die typische Idylle
eines uralten Winzerdorfes, gepaart mit dem gastronomischen Angebot und der unmittelbaren Nähe zu Bernkastel-Kues, himmlische Ferien verspricht.
Weitere Informationen erhalten Sie von Monika Marmann im touristikbüro, Hauptstraße 94 in D-54470 Graach,
telefon +49(0)6531/2541, via Email [email protected] oder unter www.graach.de
34
Kten: W¼kµ höfµ.
K E S T E N macht Ihnen den Hof. Glauben
Sie nicht? Doch. Gemeint sind natürlich die
zahlreichen alten Weinhöfe, die das beschauliche Ortsbild prägen und zugleich ein Stück
Geschichte des 1000-jährigen Weindorfes
erzählen. Wie beispielsweise der Himmeroder
Hof mit seinem markanten gotischen
Fenstererker, der zum Besitz des Klosters
Himmerod gehörte, oder der Paulinshof in
der Ortsmitte, der vom Gut der Stiftsherren
von St. Paulin in Trier zeugt sowie der Gutshof des letzten
Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus, der den Rieslinganbau
an der Mosel forcierte. Und dass der herrliche Sauerbrunnen mit
seinem imposanten Wassertretbecken seit Jahren ein beliebtes
weil gesundes Ausflugsziel ist, wissen nicht nur die Menschen
der näheren Umgebung zu schätzen...
Weitere Informationen erhalten Sie von Claudia Petry in der tourist-Information,
Moselstraße 2 in D-54518 Kesten, telefon +49(0)6535/949334,
via Email [email protected] oder unter www.kesten-mosel.de
35
DIE STADT
DER NÄCHSTE BITTE!
Ein Erlebnis-Rundgang mit dem Doctor ist vieles, aber kein trockenes Vergnügen
Die nächste Sehenswürdigkeit fest
im Griff: der Doctor im Einsatz. Und
zum Abschluss erwartet die Gäste
ein weiterer Doctor.
Es gibt viele Möglichkeiten, Bernkastel-
mit den entsprechenden Utensilien darin.
Kues zu entdecken. Spuren und Zeugnisse
„Ich bin der Bernkasteler Doctor“, stellt sich
aus über 700 Jahren Stadtgeschichte blitzen
der Mann vor, der sich nicht ohne Grund
an allen Ecken und Fassaden auf. Wer den
den Namen der weltberühmten Steillage ge-
wahren Geist der Stadt an den Hängen der
geben hat. „Jeder von Ihnen bekommt jetzt
Weinberge erleben will, der sollte die Vor-
von mir ein Glas. Aber geben Sie darauf
züge einer Stadtführung mit einer Weinpro-
Acht, denn das können Sie als Andenken
be verbinden. Beides leisten kann nur einer:
mit nach Hause nehmen“, erklärt er seinem
Der Bernkasteler Doctor. Wir stellen einen
Publikum und schenkt jedem Teilnehmer
Rundgang mit dem Arzt aus dem 15. Jahr-
eine liebliche Auslese ein. Nicht ohne
hundert alias Jürgen Kettern vor.
Grund. Um den zu erklären, macht der
Eine Reisegruppe aus Berlin hat sich auf
Bernkasteler Doctor alias Jürgen Kettern
dem Karlsbader Platz gleich hinter dem Mo-
einen Ausflug in die Geschichte.
sel-Gäste-Zentrum versammelt. Die Frauen
Die Sage vom Bernkasteler Doctor
und Männer staunen nicht schlecht, als ein
Mann mit schnellen Schritten auf sie zu
kommt, der nicht von dieser Welt zu sein
scheint – oder zumindest nicht aus diesem
Jahrhundert. Er trägt antiquierte Schnallenschuhe, das schwarze Gewand eines
Doctors oder Advokaten aus dem 14. oder 15.
Jahrhundert, dazu einen spanischen Kragen
und eine originale Mediziner-Handtasche
36
Es begab sich im Jahr 1360, dass Boemund
II., Kurfürst und Erzbischof von Trier, in
Bernkastel auf der Burg Landshut weilte.
Das war seine Sommerresidenz. Doch
Boemund war schwer krank. Was die Ärzte
auch taten, sie vermochten das ‚kalte Fieber’
nicht zu vertreiben. Da packte den Erzbischof die Todesangst. Er ließ im ganzen
Erzbistum bekannt machen, dass derjenige,
der ihn von seinem Fieber zu befreien
vermag, reich belohnt werden solle. Diese
Kunde drang auch zu dem Ritter Vogt von
Hunolstein. Er wusste, dass sein Bernkasteler
Wein die Kraft hatte, Fieber zu senken.
So trug er denn ein Fässchen auf die Burg
hinauf und meldete sich bei Boemund. Der
Erzbischof wunderte sich gar sehr
über diesen Doktor und hatte Angst, er
müsse nun ein Fässchen mit bitterer Arznei
austrinken. Doch was für Augen er machte,
als aus dem Fässchen ein köstlicher Wein in
seinen Becher floss! Der Kurfürst trank und
nach und nach schwand das kalte Fieber.
Da sprach er die folgenden Worte: „Mein
lieber Herr von Hunolstein, dein Gesundheit spendendes Traubenblut ist der beste
Doctor. Darum sollen Wein und Berg den
Namen ‚Doctor’ führen für alle Zeiten.“
So ist der Name Bernkasteler Doctor entstanden und im Laufe der Jahrhunderte
berühmt geworden.
Der berühmteste Wein der Mosel ist
zugleich auch der teuerste. 1985 wurde
eine Flasche des 1921er Jahrgangs für
11.100 Mark versteigert.
Mit dem Glas in der Hand folgt die Reisegruppe dem Bernkasteler Doctor durch
die Stadt. Es geht vorbei an Plätzen und
Häusern, und überall klärt der Doctor
seine Zuhörer über die Hintergründe zum
jeweiligen Standort auf. Dabei verrät er
viele Dinge, die so nicht in einem Reiseführer stehen und die zum Schmunzeln
anregen. Etwa auf Höhe des Baches, der
zwar seit 1870 untertunnelt und damit unsichtbar ist, früher aber offen durch den Ort
floss. Weil viele Bernkasteler ihre Notdurft
an diesem Bach verrichteten, entstand bei
in der Nachkriegszeit, als die Brücke gesprengt war, zwischen Bernkastel und Kues
pendelte und einmal einen Vertreter der
französischen Besatzungsmacht über die
Mosel beförderte. Als dieser durch eine Unachtsamkeit vom Kahn fiel und
den französischen Hilferuf „Au secours“
ausstieß, antwortete die Fährfrau: „Dummer Idiot, du hättest besser schwimmen
gelernt als französisch, dann würdest du
jetzt nicht ersaufen“.
Nach eineinhalb Stunden neigt sich die
Stadtführung der besonderen Art mit dem
Bernkasteler Doctor dem Ende entgegen.
Die Gäste sind zufrieden und loben: „Das
war eine Stadtführung, die war so was von
lebendig!“
den Bewohnern umliegender
Orte der Schimpfname „Bern-
sie wollen einen stadt-rundgang buchen?
kasteler Bachschisser“.
Kein Problem. stadtführungen finden regelmäßig
Oder er erzählt die Anekdo-
statt. Unter Fon +49(0)6531-500190 oder via Email
te von der alten Fährfrau, die
an [email protected] erhalten sie eine Übersicht.
37
Nur wenige Schritte neben den Hauptstraßen und Gassen liegen sie, die
versteckten Pfädchen und Gässchen,
die“Pädscha“ und Gässja“ der historischen Altstadt, die die Jahrhunderte
lebendiger Vergangenheit scheinbar
unbeschadet überstanden haben. Wer
sie entdeckt, schlendert auf dichtestem Raum durch wunderbare Architektur vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
38
DIE STADT
Mit der Hellebarde auf Räubertour
Auf Tour mit dem Nachtwächter Hans Peter Kuhn
Bei Nacht gibt Bernkastel seine dunkelsten Geheimnisse preis. Zumindest, wenn
man mit Nachtwächter Hans Peter Kuhn
auf Tour geht. Dann werden alte Grabsteine und dunkle Gassen lebendig, und im
flackernden Schein der Laternen hören die
Teilnehmer die Geschichten von Räubern,
Brandstiftern und Mördern.
Es ist eine besondere Stimmung, welche
die Straßen von Bernkastel in der Dunkelheit des Abends versprühen. Die Hektik des
Tages weicht einer ruhigeren Gangart, es
wird stiller und langsamer. Straßenlaternen
beleuchten die mittelalterlichen Gemäuer, lassen ganz neue Facetten der altehrwürdigen Häuser hervortreten. Plötzlich
dringt mitten im Zentrum Bernkastels ein
ungewohnter Laut durch die Stille auf dem
Karlsbader Platz. Es ist der laute Ton eines
geblasenen Lärmhorns, wie es schon seit
den Zeiten der Bibel bekannt ist. Doch vom
Bläser war bis vor kurzem noch gar nichts
zu sehen. Als wir uns in Richtung des unerwarteten Geräuschs umdrehen, sehen
wir einen Mann mit 12 Laternen auf uns
zukommen. Die Überraschung mit dem
Horn hat gesessen. Hans Peter Kuhn trägt
einen alten Mantel und hat eine lange Hellebarde in der Hand. Er ist der Bernkasteler
Nachtwächter – weit über hundert Jahre,
nachdem dieser Berufsstand de facto ausgestorben ist. Um den Hals trägt er Schlüssel,
die – wie es scheint – zu den wichtigsten
Gebäuden der Stadt Zutritt verschaffen. Am
alten Stadttor zeigt Kuhn ein Relikt, das an
seine „Vorfahren“ erinnert: Um kontrollieren zu können, dass die Nachtwächter
auch wirklich ihre Kontrollgänge antraten,
mussten sie zu bestimmten Zeiten mit ihrem Schlüssel eine Kontrolluhr umdrehen
– die Vorläufer der modernen Stechuhren.
Das Schlüsselloch ragt noch immer aus der
Wand hervor.
Was haben eigentlich ein Vulkanausbruch
in Island, ein Hochwasser in Bernkastel
und der berüchtigte Räuberhauptmann
Schinderhannes gemeinsam?
Der Nachtwächter muss seine Hellebarde
gewaltig in die Höhe strecken, um auch nur
annähernd die Wasserstandsmarkierung
vom 28. Februar 1784 zu erreichen. Die Tafel zeugt von einer Jahrtausendkatastrophe
– das Moseleis brach damals ein, gewaltige
Wassermassen forderten über 1000 Todesopfer. Ursächlich für dieses Naturereignis
war die wohl größte Naturkatastrophe der
frühen Neuzeit: Der Ausbruch des LakiKraters in Island. Sie führte zu gewaltigen
Asche- und Gaswolken, löste Hochwässer
aus und verhagelte den Bauern über Jahre
die Ernten. In dieser Krisenzeit, die ganz
Europa ergriff, machten finstere Gestalten
wie der Schinderhannes Karriere. Nachtwächter Kuhn führt uns durch enge Gassen einen alten Weinbergsweg herauf. Es
ist deutlich finsterer als in der Stadt, als er
von den Taten des Räuberhauptmanns und
seiner Hinrichtung erzählt. Unter den Gefährten des Gauners war auch Johann Peter
Petri, Erfinder des Kartenspiels Schwarzer Peter, der aus Burgen bei Bernkastel
stammt. Der Nachtwächter leuchtet seine
Laterne auf einen alten Grabstein: „Ermort“
ist dort als Todesursache verzeichnet. Es ist
nicht die einzige Spur eines Verbrechens,
die in den Straßen von Bernkastel zu finden
ist. Auch ein Feuerteufel hat dem Straßenbild seinen Stempel aufgedrückt. Räuber,
Mörder, Brandstifter, aber auch Kaiser,
Fürsten und andere historische Gestalten
werden bei der Nachtwächter-Tour wieder
lebendig. „Ich wünsche Ihnen eine gute
Nacht – trotz der vielen Schauergeschichten“, verabschiedet sich Hans Peter Kuhn,
löscht flugs die Laternen und entschwindet
in der Dunkelheit.
39
die dachgesellschaft
Das St. Nikolaus-Hospital fest im Blick: Die Sicht aus den Fenstern der
Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte geht über den Fluss
und über die Stadt. Gewollt oder Zufall?
Herr Dr. Vollet, unlängst schrieb Harald
Das klingt sehr akademisch.
Martenstein im Zeit-Magazin, Nikolaus von
„Ist es einerseits auch, was aber keines-
Kues sei der letzte seriöse Autor gewesen.
Stimmt das?
wegs bedeutet, dass wir hier in einer Art
wissenschaftlichem Elfenbeinturm vor und
„Vielleicht der Letzte vor Martenstein, ja.
für uns hinwurschteln. Denn die Kueser
Denn als einer der ersten Humanisten
Akademie veranstaltet nicht nur eigene For-
an der Schwelle vom Mittelalter zur Neu-
schungstagungen oder bietet externen For-
zeit beschränkte Cusanus die Wissen-
schern und Studierenden Arbeitsmöglich-
schaft nicht auf das Nachdenken, sondern
keiten, sondern sie bietet auch Studientage
studierte die vorhandenen schriftlichen
und Vortragsreihen an, die sich an interes-
Dr. Matthias Vollet wurde 1965 in Worms
geboren und studierte Philosophie, Geschichte
und Spanisch in Eichstätt, Mainz, Berlin, Dijon
und Sevilla. Er promovierte 2004 in Philosophie und leitet seit 2010 als Geschäftsführer
die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte; zeitgleich arbeitet er als Lehrbeauftragter am Philosophischen Seminar der
Universität Mainz.
Quellen selbst und hinterfragte sie kri-
sierte Bürger richten; die Akademie besitzt
tisch. Mit dieser Methodik stärkte er die
auch eine öffentliche Bibliothek“.
Nachprüfbarkeit als wissenschaftliches
Sie meinen also Bildung aus der Region
Kriterium.“
für die Region.
Sozusagen ein Meilenstein.
„Richtig. Durch unsere Beteiligung an ak-
„Selbstverständlich. Damit ist ein Wende-
tuellen wissenschaftlichen und gesellschaft-
punkt zur Neuzeit gesetzt. Und zu einer
lichen Diskussionen entstehen Vorträge und
neuen Verpflichtung der Wissenschaftler.“
Veranstaltungen, die einerseits Geschichte
Auch im Cusanus-Geburtshaus ist die Kueser
Akademie mit wechselnden Veranstaltungen
präsent.
Also auch Ihrer. Wie äußert sich das?
lebendig machen und andererseits zum
„Nun, wir recherchieren historisch, um zu
Nachdenken anregen.“
verstehen, oder gleichen aktuelle Themen
Nennen Sie uns doch mal ein paar Beispiele.
aus Kultur, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft,
„Neben Vortragsreihen zu Cusanus und zur
Politik und Gesellschaft mit historischer
europäischen Geistesgeschichte reicht der
Substanz ab, um sie erklärbar zu machen
Bogen von Kurzseminaren zur Mystik über
und durchaus kritisch zu hinterfragen.
Kurzreisen bis zu Ausstellungen, Konzerten
Ganz im Sinne des Cusanus wollen wir
und Lesungen sowie literarischen Wande-
das kulturelle und spirituelle Erbe Europas
rungen, die sich auch an Touristen richten.
erforschen, weitergeben und für die Gegen-
Mit dieser Palette gehen wir sozusagen
wart fruchtbar machen.“
auch auf die Straße, denn ein Teil der Veranstaltungen findet außerhalb der Akademieräume statt. Beispielsweise die wirt-
40
dIe sTAdT
weitere Informationen?
zur Kueser akademie erhalten sie unter
Fon +49(0)6531/9734288 oder
www.kueser-akademie.de
zu Cusanus und dem st. nikolaus-Hospital
unter Fon +49(0)6531/2260, via Email an
[email protected]
zu Cusanus und dem Cusanus-geburtshaus,
nikolausufer unter Fon +49(0)6531-2831
schaftsethische Vortragsreihe „Reinen Wein
einschenken“ der Sparkasse Mittelmosel
oder die Lesungen in der Reihe „Kellergeister“, die wir in Weingütern platzieren.“
Apropos wir, wer ist denn eigentlich die
Kueser Akademie?
„Die Kueser Akademie für Europäische
Geistesgeschichte ist ein gemeinnütziger
Verein, der sowohl wissenschaftliche als
auch nichtwissenschaftliche Mitglieder
aus aller Welt hat.“
Eine Art Netzwerk?
„Ja, sogar das Zentrum eines internationalen Netzwerks zwischen Wissenschaft,
Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. So veranstalten wir beispielsweise Tagungen mit
der Russischen Akademie der Wissenschaften Moskau und der Königlich Flämischen
Akademie von Belgien für Wissenschaften
und Künste.“
Damit bringen Sie Bernkastel-Kues
ja auf die Landkarte der internationalen
Wissenschaft...
„... und zugleich bringen wir die internati-
nikolaus von Kues, latinisiert nicolaus Cusanus, wurde 1401
in Kues als sohn des wohlhabenden Fischers Hennen Cryfftz
geboren. nach dem studium in Heidelberg promovierte er in
den Rechtswissenschaften in Padua, es folgte das studium
der Philosophie und Theologie in Köln. als universal gebildeter Jurist, Philosoph, Theologe und Mathematiker gehörte
Cusanus zu den ersten Humanisten an der schwelle zur neuzeit. in der Kirchenpolitik spielte Cusanus eine bedeutende Rolle und machte eine glänzende Karriere als Kardinal,
päpstlicher Legat, Fürstbischof von Brixen und generalvikar in Rom. Er starb 1464 in Todi/Umbrien und hinterließ
seinem geburtsort ein Kulturgut der superlative: das st.
nikolaus-Hospital. Kapelle und Kreuzgang gehören zu den
bedeutendsten gotischen Bauwerken der Mosel, es ist eines der ältesten noch immer funktionierenden alten- und
Pflegeheime in Deutschland und besitzt die Bibliothek
des Cusanus, eine der besten und besterhaltenen Privatbibliotheken des späten Mittelalters.
onale Wissenschaft nach Bernkastel-Kues.
Denn zu den Vorträgen und Kolloquien
reisen zahlreiche Wissenschaftler an und
entdecken die Stadt und das Ferienland
mit seiner reichen Kulturgeschichte als
Ort des Austauschs.“
41
ÙÚµ‫ ה‬ss
MüÝm Í €r M‘Ž
D I E S I N D in Mülheim keineswegs aus der Luft gegriffen: Als
am späten Abend des 7. August 1929 das Luftschiff „Graf Zeppelin“
zu seiner ersten Weltfahrt abhob, war dies eine Weltsensation. Mit
dabei auf großer Fahrt: Mülheimer Wein aus der Lage „Sonnenlay“.
Der wiederum wurde rasch zum meistgetrunkenen weil beliebtesten Wein aller Atlantikflüge des Zeppelin
und damit bereits zur Pionierzeit der Luftfahrt zum „König der Lüfte“ unter den Weinen. Was wohl eindeutig
für seine Qualität spricht, die ihn auch heute noch so attraktiv wie vor fast 100 Jahren macht. Doch Mülheim
ist viel mehr als ein traditionsreicher Weinort und Mülheim bietet viel mehr als nur malerische Kulissen. Da
wären Ruhe und Romantik, die oft im Verborgenen blühen. Da wäre stattliche großbürgerliche Architektur,
die den erfolgreichen Weinhandel widerspiegelt. Da wäre Geschichte zum Anfassen, von den Merowingern
bis zu Napoleon, da wären idyllische Bäche, die einst Mühlen speisten. Und nicht zu vergessen die vielen
Angebote, die Leib und Seele zusammenhalten. Schließlich ist Mülheim der Ort mit den meisten WellnessSpezialisten an der Mosel …
Weitere Informationen erhalten Sie von Iris Flieg, der tourist-Information, Hauptstraße 60 in D-54486 Mülheim an der Mosel,
telefon +49(0)6534/948734, via Email [email protected] oder unter www.muelheimmosel.de
42
NĬn-D»о:
Wà¨n ‡f rö‫ה‬n Sân
D E R RÖM E R S T E I G erschließt als Themenwanderweg die wichtigsten archäologischen Fundstätten
und Sehenswürdigkeiten rund um Neumagen-Dhron. Teilweise auf Wirtschaftswegen, teilweise aber auch
auf schmalen und anspruchsvollen Naturpfaden führt der „Römersteig“ insgesamt über 20 km von Minheim
nach Trittenheim. Gerade ab Neumagen-Dhron ist er in zwei schönen Teiletappen zu erwandern: moselaufwärts Richtung Trittenheim und moselabwärts Richtung Piesport. Die Rückfahrt kann jeweils mit Bus oder
Schiff erfolgen. Wer mehr über den Ort und seine römische Geschichte wissen will, dem empfehlen wir die
Gästeführungen „Auf den Spuren der Römer“, die von Mai bis Oktober jeden Freitag
und Samstag stattfinden. Die größte Attraktion Neumagen-Dhrons ist sicherlich die
„Stella Noviomagi“: ein fahrtüchtiger Nachbau des berühmten Neumagener Weinschiffs, der von April bis Oktober auf der Mosel verkehrt.
Weitere Informationen erhalten Sie in der tourist Info Neumagen-Dhron,
Römerstraße 137 in D-54347 Neumagen-Dhron, telefon +49 (0)6507/6555,
via Email: [email protected] oder unter www.neumagen-dhron.de
43
sTATT HÖHer, scHNeLLer, weIT
N n!
... immer mit der Ruhe. Das ist im Ferienland Bernkastel-Kues ganz einfach.
grün macht glücklich. Davon gibt‘s hier reichlich.
44
dossier
TER ...
45
Nur MuT Zur Musse!
Wo die Uhren nach der sonne gehen,
fällt auch das abschalten nicht schwer.
Auf geht‘s. Bei einem Ausflug zwischen
Weinreben und Flussbett liegen im Ferienland Bernkastel-Kues echte Entdeckungen
und wahre Genüsse ganz nah beieinander.
Ob Sie sanft auf dem Fluss gleiten, auf dem
Sattel das Land erkunden oder per Pedes die
Weinberge erklimmen, das Stress-Karussell
hat Feierabend und die Langsamkeit hält
Einzug. Dann wird der Weg zum Ziel und
das „Sich-treiben-Lassen“ zum Programm.
Frei von Zwängen und voll im Bewusstsein,
endlich man selbst sein zu können. Um die
herrliche Natur zu betrachten oder zu lesen
oder die Ruhe zu genießen oder Köstliches
zu verspeisen oder … einfach nur das zu
tun, was eben gerade anspricht. In diesen
Momenten entstehen Eindrücke, die zu
bereichernden Erinnerungen werden. Für
viele Jahre.
46
dOssIer
N n!
47
HÖr MAL, wer dA sPrIcHT
Der sinn des Waldes: meine sinne entdecken
keinen Laut von sich. Genauso wenig wie
Wald mit allen Sinnen erleben – das ist
Lieser. Hier, nur wenige Kilometer von der
das große Wildschwein ein paar Meter
der Sinn des Walderlebnispfades Lieser.
Stadt Bernkastel-Kues entfernt, bin ich in
weiter. Denn beide Tiere sind Schnitze-
„Glaube mir, denn ich habe es erfahren,
einer anderen Welt – so fern und vertraut
reien, der Uhu ist in einen Baum hineinge-
du wirst mehr in den Wäldern finden
zugleich. Still und reglos rascheln die Blät-
schnitzt, das Schwein hingegen steht frei
als in den Büchern. Bäume und Steine
ter der Bäume über mir, von Zeit zu Zeit
unter den Bäumen, sodass sich Kinder auf
werden dich lehren, was du von kei-
zwitschert ein Vogel, rauscht irgendwo ein
seinen Rücken setzen können. Ein wenig
nem Lehrmeister hörst.” Das sagte 1153
kleines Tier durch das Unterholz, und an-
weiter erzählt eine Eiche aus ihrem 142-
der berühmte mittelalterliche Kirchen-
sonsten höre ich nur hin und wieder das
jährigen Leben. Und wieder ein paar Wege
lehrer Bernhard von Clairvaux. Den
leise Knacken kleinster Äste, wenn meine
weiter nehme ich im Duftgarten die Gerü-
Spruch hat Förster Martin Hermanns
Schuhe sie zertreten. Durch das dichte
che von Rosen und anderen Blumen auf.
auf ein Faltblatt zum Lehrpfad gedruckt.
Blätterwerk dringt nur gelegentlich ein Son-
Dann streife ich meine Schuhe ab, gleite
Er war 1998 die treibende Kraft beim
nenstrahl.
über einen Barfußpfad und ertaste die Welt
Einrichten des Pfades. „Als Förster ist
Plötzlich blickt mich ein Uhu an. Er scheint
mit meinen Zehen.
mir die Entwicklung eines nachhaltigen
in meine Richtung zu starren, doch er gibt
Riechen. Lauschen. Tasten. Sehen. Den
Natur- und Umweltbewusstseins bei
N n!
Über allen Wipfeln ist Ruhe im Wald von
48
dossier
der nächsten Generation ein besonderes
nen sollen. Aber auch eine andere, geo-
Touren ausmacht. Vor allem den Kurgästen,
Anliegen. Deshalb haben wir den Wald bei
grafisch ganz nahe Zielgruppe gibt es: Die
von denen viele eine stressige Phase hinter
Lieser für unseren Pfad ausgewählt, denn
Kur- und Feriengäste der benachbarten
sich haben, tut es gut, (wieder) zu lernen,
es ist ein artenreicher Mischwald mit bis zu
Einrichtungen auf dem Kueser Plateau zwi-
innerlich ruhig zu werden, seinen Körper
200 Jahre alten Eichenbeständen“, berich-
schen Bernkastel-Kues und Lieser. Bei den
zu spüren, den weichen Waldboden, die Vo-
tet Hermanns. Auch exotische Baumarten
Touren vermittelt Hermanns Wissen über
gelstimmen, das Rauschen der Blätter und
wie Vogelbeere und Speierling, aber auch
den Lebensraum Wald, darunter Waldge-
die frische Luft wahrzunehmen. Der Förs-
bekannte Gewächse wie Walnuss, Birke,
schichte, Forstwirtschaft, Artenkenntnisse,
ter weiß: „Entschleunigen ist ein wichtiger
Lärche, Kiefer, Fichte und Tanne finden sich
Spuren von Wetterextremen wie Orkane,
Beitrag, um unser inneres Gleichgewicht in
entlang der Strecke.
den Einfluss des Klimawandels, die Tiere
einer immer schnelllebigeren Welt zu fin-
Ein besonderes Angebot für alle Altersgrup-
des Waldes und vieles mehr. Aber um
den. In der Natur fühlen wir uns wohl, weil
pen sind die Walderlebnisführungen von
Wissen geht es nicht allen. Vor allem das
wir entwicklungsgeschichtlich hier unsere
Förster Hermann. Eine Zielgruppe sind
Zur-Ruhe-Kommen, das Sich-Einlassen auf
Wurzeln haben.“
Schulkinder, die nicht nur digital aufwach-
die Natur, das Sich-gehen-Lassen in den
sen, sondern auch den Wald kennenler-
eigenen Sinneseindrücken ist es, was die
49
D ¹ºl Miãm
S C H O N der Name spricht für sich. Minheim - ein Synonym für „Mein Heim“ - ist mit seiner ländlichen Idylle und
intakten Dorfkultur für viele Gäste dank der gemütlichen Gästezimmer und Ferienwohnungen, aber auch für eine
Vielzahl von Wohnmobilfreunden zur „zweiten Heimat“ geworden. Der Reisemobilpark „Sonneninsel“ mit seinen 90
großzügigen gekiesten und begrünten Stellplätzen liegt inselartig eingebettet in einer großen Moselschleife direkt am
Moselufer und verfügt selbstverständlich über Stromanschluss sowie Ver- und Entsorgungsstation. 2 Kinderspielplätze
sowie eine Slipanlage für Boote ganz in der Nähe und nicht zuletzt die vielen gemütlichen Winzerhöfe und Gasthäuser
im Ort machen den Platz so beliebt. Nicht umsonst belegt der Reisemobilpark „Sonneninsel“ bei Leserumfragen einer
großen Reisemobil-Zeitschrift in den vergangenen Jahren in schöner Regelmäßigkeit den ersten Platz.
Weitere Informationen erhalten Sie in der tourist-Information, Heinrich-Schmitt-Platz 1 in D-54498 Piesport, telefon +49(0)6507/2027,
via Email [email protected] oder unter www.minheim.de
Vå Wæ„ ç†èé êöhÀ...
. . . S O präsentiert sich der Wein- und Ferienort Wintrich, attraktiv und aktiv! Neben vielen Möglichkeiten für Ruhe, Entspannung
und Erholung finden Sie aber auch Gelegenheiten, selbst aktiv zu werden. Genießen Sie die großartige Aussicht vom Wahrzeichen
Wintricher Großer Herrgott auf das Moseltal. Gehen Sie auf Entdeckungstour und erkunden Sie diese einzigartige, vom Weinbau
geprägte Kulturlandschaft auf den örtlichen und überregionalen Wander- und Radwegen, die Ihnen aktive Entspannung und
bezaubernde Fernsichten auf Eifel und Hunsrück bieten. Lassen Sie sich verzaubern vom Charme und der Ruhe dieser einzigartigen
Flusslandschaft, die Sie beim Radwandern und bei Schiffsausflügen genießen können. Lassen Sie die Urlaubstage mit sehr gutem
Essen und exzellentem Wein und Sekt ausklingen. Liebenswürdige Gastgeber freuen sich auf Ihren Besuch und laden Sie zu den
zahlreichen, fröhlichen Wintricher Festen ein. Erleben Sie unvergessliche Momente im Weinort Wintrich im Herzen der Mittelmosel!
Weitere Informationen erhalten Sie in der touristinformation im Rathaus in der Bergstraße 3 in D-54487 Wintrich,
telefon ++49(0)6534/8628, via E-Mail [email protected] oder unter www.wintrich-mosel.de
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dOssIer
N n!
IM MüssIGGANG
Den Weg zu sich selbst finden
auf jedes Tal folgt bald ein Berg. so auch im Moseltal: Es lohnt sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und
einen ausflug in die lieblich-raue Landschaft des Hunsrücks zu machen. Hier, nur wenige Kilometer entfernt, aber
bis zu fünfhundert Höhenmeter über der Mosel, erstreckt sich eine reizvolle naturlandschaft. zwischen Wäldern
und Bauernhöfen hat sich Maiga Werner in Fronhofen bei Kleinich ein Paradies der Kräuter geschaffen.
51
N n!
dOssIer
Unkraut? Dieses Wort existiert nicht im
eine Geschäftsidee“, erinnert sich Wer-
Sprachgebrauch von Maiga Werner. Mit
ner, zu deren Kunden mittlerweile zahlrei-
Respekt hegt und pflegt sie zum Beispiel
che Restaurants deutschlandweit zählen.
den Giersch, auch als Ziegenkraut und
Zurück nach Kleinich zu gehen war eine
Geißfuß bekannt. Die wuchernde Pflanze
Entscheidung, die Maiga Werner nie bereut
gilt bei vielen Gärtnern als lästige Plage.
hat. Sie hat den Weg zu sich selbst gefun-
Nicht so bei der 46-jährigen gebürtigen
den.
Hannoveranerin: „Den rotten wir nicht aus,
Den Weg zu sich selbst finden – dazu lädt
den essen wir“, sagt sie. Denn sie weiß,
dieser gebirgige Teil des Ferienlands mit
dass die Pflanze nicht nur gegen Rheuma,
seinen weiträumigen Wäldern, den grünen
Gicht und Arthritis eingesetzt werden kann.
Heiden und atemberaubenden Ausblicken
Sondern auch, dass sie sich mit ihrem ho-
ein. Nur wenige Kilometer von Maiga
hen Anteil an Kalium, Vitamin C, Karotin
Werners Kräutergarten entfernt liegt der
und Eisen ebenfalls ideal für Salate und
Archäologiepark Belginum, an einem Ort,
zum Kochen eignet. Maiga Werner hat sich
der in der Antike ein zentraler europäischer
in ihrem Garten auf rund 5000 Quadratme-
Handelsplatz war. Entlang einer wichtigen
tern ihr persönliches Paradies der Botanik
Fernstraße entwickelte sich ein römisches
geschaffen: Rund 200 verschiedene kulina-
Dorf mit eigenem Gräberfeld und Tem-
rische Kräuter, von denen manche im Topf
pelbezirk. Im Archäologiepark werden die
verkauft, die meisten aber als Schnittkräu-
Spuren dieses Dorfes präsentiert, und ein
ter an den Koch gebracht werden. Darunter
Museum veranschaulicht das Leben an
sind bekannte Gewächse wie Estragon, exo-
einer Fernstraßensiedlung in keltisch-rö-
tische Kräuter wie Wasabi aus dem fernen
mischer Zeit. Diese Tradition ist für Maiga
Japan und vergessene heimische Kräuter
Werner ein wichtiger Bezugspunkt: „Meine
wie Lauchhellerkraut, Engelwurz oder Na-
Kräuterinspiration habe ich vor allem von
delkerbel. „Was angebaut wird, bestimmt
den Römern, die nämlich in ihren Rezepten
nicht zuletzt das Wetter“, erklärt Maiga
immer mit den Kräutern und Gewürzen an-
Werner. Sie bietet in ihrem Anwesen nicht
gefangen haben“, erklärt sie. Der Archäolo-
nur Kräuter an, sondern lädt auch zu Semi-
giepark Belginum ist eine Etappe des rund
naren, betreibt Gästezimmer und seit 2007
13 Kilometer langen Hochgerichtswegs, der
auch ein Bauwagencafé. Dabei war der alte
in Kleinich beginnt und endet. Seinen Na-
Bauwagen nur eine Notlösung, die aber so
men verdankt er dem mittelalterlichen Sitz
urig-charmant eingerichtet wurde, dass aus
eines Hochgerichts, das in Kleinich tagte
dem Provisorium ein gemütlicher Dauer-
und für schwere Verbrechen wie Mord und
zustand wurde. Zum Start der Saison 2013,
Raub, aber auch vermeintliche Vergehen
die von Mai bis Oktober reicht, präsentie-
wie die Hexerei zuständig war. Der Kontrast
ren sich das Café und der Garten nach einer
könnte kaum größer sein: Vor Jahrhunder-
Umgestaltung in neuem Gewand.
ten endete für viele Schuldige wie Unschul-
Hat sich Maiga Werner in Kleinich ihren
dige der Lebensweg bei Wederath. Ihr letz-
Lebenstraum erfüllt? „Nein, das ist alles
ter Gang führte sie zur Hinrichtungsstätte
Zufall“, berichtet sie. Nach einer Phase des
mit dem Galgen, an einem Ort, der noch
Studiums und Lernens in diversen Städ-
heute den Namen Hochgerichtsheide trägt.
ten, dachte sie sich: „Ich will wieder raus
Außer dem Namen ist von dem Schrecken
aufs Land.“ Deshalb zog es sie zurück in
früherer Zeiten nichts geblieben. Heute
den Hunsrück zu ihren Eltern, wo sie mit
kann der Wanderer dort friedlich die Ein-
Leidenschaft den großen Garten beackerte.
drücke der Natur genießen und den Weg
„Irgendwann sagte eine Freundin zu mir:
zu sich selbst finden.
Du hast so viele Kräuter, biete die doch mal
einem Restaurant an. Daraus wurde dann
52
Pìort: íîk d ïîv
P I E S P O RT B I E T E T neben den sehenswerten Zeugen
unserer römischen Vergangenheit, wie z.B. unsere römische
Kelteranlage auch einiges für einen aktiven Urlaub. Wie wäre
es mit einer geführten Kanu-Safari auf der Mosel? Oder man
mietet ein Kanu und erkundet den Fluss auf eigene Faust.
Wasserski-Fans können mit ihren Booten den ausgewiesenen
Bereich zwischen den beiden Moselbrücken nutzen. Aber
auch Radfahrer sind in Piesport richtig, denn der Moselradweg liegt „direkt vor der Tür“. Fahrradverleih
und Shuttle-Service gibt`s vor Ort. Wanderfreunde können unsere schöne Gegend per Pedes kennenlernen oder bei einer geführten Wanderung mit einem unserer Kultur- und Weinbotschafter Bewegung
und Kultur verbinden. Vielleicht schließen Sie sich aber auch unseren ausgebildeten Work-Life-Balance-Coaches an und können mit fachkundiger Hilfe durch Bewegung in der Natur und Anwendung von
Entspannungstechniken Ihre „Seele baumeln lassen“, Kraft
tanken und Ihre innere Balance wiederherstellen. Am Abend
laden gemütliche Straußwirtschaften und Gasthäuser zum
Einkehren ein, und bei einem guten Glas Piesporter Wein kann
man die Erlebnisse des Tages nochmals Revue passieren
lassen.
Weitere Informationen erhalten Sie in der touristinformation,
Heinrich-Schmitt-Platz 1 in D-54498 Piesport, telefon +49(0)6507/2027,
via E-Mail: [email protected] oder unter www.piesport.de
53
dossier
„Hier hab ich gelebt, geschafft und geliebt.“
Hannelore Schug, 83 Jahre
„Und was
machst du
hier?“
Fritz-Jakob, 2 Jahre
54
Zu HAuse IsT, wO dAs HerZ IsT.
sie leben, wo andere Urlaub machen. Manche schon lange ...
„Für ein gutes
Gläschen bin
ich immer zu
haben.“
Helene Bastgen, 86 Jahre
N n!
„Die sagen,
meine Kartoffeln
sind die besten.“
Herbert Bautz, 75 Jahre
„...wie schnell die
Kinder groß werden!“
Kerstin orthmann, 32 Jahre
55
MAL scHAueN, wO der weG HINfüHrT
Wandern, Biken, Cruisen im Ferienland
Es war nie einfacher als heute, die Mosel per
mit den kurvenreicheren, kleineren Straßen
holz beladener Traktor tuckert langsam an
Pedal zu erkunden. Da sind nicht nur die
hoch zu den benachbarten Anhöhen von
uns vorbei. Rechts und links Bäume – doch
vielen fahrradfreundlichen Unterkünfte. In
Eifel und Hunsrück ab. „Die Motorradstre-
plötzlich ist alles lichter, heller, weiter: Das
neun Orten des Ferienlands besteht zudem
cken rechts und links der deutschen Mosel-
Moseltal breitet sich vor uns aus. Es ist ein
die Möglichkeit, Räder zu leihen. Viele An-
region gehören zu den Motorrad-Highlights
atemberaubender Anblick, der sich uns auf-
bieter setzen auch auf E-Bikes. Die flinken
der Republik“, urteilt beispielsweise das Mo-
tut: Serpentinen führen ins Tal, sie schnei-
Räder mit Zusatzmotor und leistungsstar-
torradportal Bikerszene.de.
den die Weinberge des Piesporter Goldtröpf-
ken Akkus schaffen, je nach Fahrweise,
Und wer als Wanderer unterwegs ist, kann
chens, der mäandernde Fluss erstrahlt im
locker bis zu 100 und mehr Kilometer am
einfach dem Herzen folgen. Denn das
Spiegel des Sonnenscheins.
Tag – da macht das Strampeln richtig Spaß!
Symbol des roten Rebherzens, in dessen
Die gute Nachricht ist: Es braucht nicht viel
N n!
Ein letzter Anstieg noch; ein mit Brenn-
Denn ganz ohne eigene Anstrengung geht
Mitte eine Weintraube aus goldenen Bee-
Aufwand, um magische Mo-
es nicht, der Motor gibt immer nur eine zu-
ren wächst, ist nicht nur das Wiedererken-
mente wie diesen zu erleben.
sätzliche Leistung bei.
nungszeichen des Ferienlandes Bern-
Denn die Mosel lädt ihre Besu-
Auch für Motorradfahrer ist das Cruisen
kastel-Kues, sondern auch der auffällige
cher dazu ein, sie zu entdecken,
entlang der Mosel ein reizvolles Unterfan-
Wegweiser zu den mittlerweile 34 Ferien-
ihr um jede Biegung und Win-
gen. Es ist die Mischung, die den besonde-
landwegen, die allesamt seit 2011 eingerich-
dung herum zu folgen. Ob als
ren Charakter ausmacht. Denn die schnel-
tet wurden. Dazu wurden alte, bewährte
Radler auf dem gut ausgebau-
len Landstraßen im Flusstal wechseln sich
Wegeverläufe mit neuen kombiniert und
ten und beschilderten Radweg
übersichtlich beschildert. Die Routen sind
direkt am Ufer, ob als Mo-
zwischen 7 und 19 Kilometern lang, was
torradfahrer auf den
sie sowohl für geübte Wanderer als auch
Landstraßen parallel
für Anfänger interessant macht. Die Hin-
zum Fluss, ob als Wan-
weistafeln mit dem Rebherz und
dem Wegenamen machen
derer durch steile Weinbergswege
ein Verlaufen nahezu
und luftige Waldstrecken. Die gute
unmöglich; Ziel ist
Infrastruktur des Ferienlandes
macht es zu einem unkomplizierten
es, dass jeder auch
Vergnügen, all das zu erreichen. Vom
ohne Karte unbeschwert
Koblenzer wie vom Trierer Hauptbahnhof
losziehen kann. Alle Informa-
aus ist der Bahnhof Bullay, der eine gute
tionen hierzu bietet die Internetseite des Fe-
Ausgangsbasis für Radtouren bietet, mit der
rienlandes www.bernkastel.de in der Rubrik
Regionalbahn in einer Stunde erreichbar.
„Wandern“.
Vom Wittlicher Bahnhof aus ist man in wenigen Minuten auf dem Maare-Mosel-Radweg, welcher von den vulkanischen Seen
aus direkt ins Moseltal führt.
Das Wandern ist uns eine Herzensangelegenheit.
Deshalb sind die Ferienlandwege allesamt deutlich
gekennzeichnet: mit dem Herzen, das Sie immer
auf dem rechten Weg begleitet.
weitere Informationen unter
www.bernkastel.de sowie im Wanderguide
56
dOssIer
57
ABHEBEN UND EINTAUCHEN
Das Ferienland Bernkastel-Kues bietet die besten Aussichten.
58
Mit dem Schiff über die Mosel, das gab
es schon vor zweitausend Jahren. Doch wo
damals die Römer vor allem Wein, Tuche, Salz
und Mühlsteine transportierten, steht heute
der Spaß im Vordergrund: Es sind nicht mehr
nur Lastschiffe unterwegs, sondern auch
Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffe, Yachten und
Sportboote. Selbst das berühmte Neumagener Weinschiff ist nicht mehr nur als Relief,
sondern als schwimmender hölzerner Nachbau
zu erleben.
dOssIer
Nicht nur der Adlerblick beeindruckt,
kaum ein intensiveres Flugerlebnis als am
auch der Blick vom Fluss aus ist etwas ganz
Gleitschirm hängend über die Landschaft
Besonderes. Denn hinter der Biegung er-
zu schweben. Gleitschirmflieger erobern
wartet den Besucher etwas Neues: schroffe
den Himmel, lassen sich die Aufwinde um
Felsformationen im Wechsel mit steilen
die Nase wehen und schweben im Glück.
Weinbergen, Streuobstwiesen und flache
Vor allem dann, wenn die Aussichten wie
Böschungen am Ufer, tiefgrüne Waldgürtel
im Ferienland Bernkastel-Kues im wahrsten
als Himmelsgrenze, dazwischen maleri-
Sinn des Wortes himmlisch sind. Fünf aus-
sche Winzerdörfer und die Stadt mit der
gezeichnete Start- und Landeplätze sorgen
mächtigen Kulisse der Burg Landshut. Die
in Burgen, Erden/Ürzig, Graach, Maring-
Zeit scheint fast still zu stehen. Genau das
Noviand und Zeltingen-Rachtig dafür, dass
Gegenteil passiert, wenn alljährlich die
bei allen Windrichtungen das Gleiten mög-
Regatta um den „Grünen Moselpokal“ in
lich ist. Wobei in Graach und Zeltingen-
Bernkastel-Kues ausgetragen wird. Am letz-
Rachtig die Chancen wirklich ausgezeichnet
ten Wochenende im September gehen dann
stehen, das Himmelreich - die berühmte
schon mal 800 Ruderer aus ganz Deutsch-
Graacher Weinlage - einmal aus der Vogel-
land, dem benachbarten Ausland und selbst
perspektive zu betrachten. Schade nur, dass
aus den USA ins Rennen. Und die Siegprä-
beim Paragliding die Zeit wie im Flug ver-
mie? Besteht neben besagtem Pokal aus
geht. Andererseits aber gut, weil man nach
einer Flasche Wein sowie den Küsschen der
der Landung schon wieder seinem nächsten
Weinköniginnen von Bernkastel-Kues und
Gleitschirmflug entgegenfiebert.
Zeltingen-Rachtig.
N n!
Abheben, schweben, gleiten - es gibt wohl
59
Üð: Ön wüð¨
Gñten ò
Ü R Z I G L I EGT I M M A L E R I S C H S T E N T E I L D E R MO S E L , umgeben von Rebhängen
und steilen Felsformationen. Hier können die Trauben unter optimalen Bedingungen
heranreifen. Während Ürzig als Ursiacum bereits 700 erstmals erwähnt wurde, geht der
Name der Weinlage „Ürziger Würzgarten“ ins 13. Jahrhundert zurück. Die durch die
Talmulde muschelförmig geschützte Weinlage und der lehmhaltige Schieferboden sind Garanten für
die hohe Qualität der Ürziger Weine. Wahrzeichen von Ürzig ist die in einem herrlichen Felspanorama
eingebettete Sonnenuhr. Historische Bauten, romantische Gassen, Weinhöfe, Straußwirtschaften,
Gastronomiebetriebe sowie schöne Pensionen sind nur einige Besonderheiten von Ürzig. Verschiedene
Wander- sowie Themenwege runden das Angebot ab. Desweiteren liegt Ürzig als Start- oder Zielpunkt
am neuen attraktiven Fernwanderweg “Moselsteig“. Auf einer Fläche von 2400 qm ist ein Gewürz- und
Kräutergarten angelegt. Er enthält verschiedene Gewürz-, Duft-, Heil- und alte Gartenpflanzen sowie
verschiedene Stauden. Über Treppen und Fußpfade lädt dieser Garten zum Betrachten, Riechen und
Schmecken ein. Als kleines Paradies, das zum Verweilen und zur Muße verführt und als wahrhafter
Würzgarten nicht nur Natur- und Pflanzenfreunde aus aller Welt begeistert. Jetzt heißt es nur noch, alles
einmal selbst ansehen und erleben. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Weitere Informationen sowie Prospektmaterial erhalten Sie von Cornelia Melcher oder Ingrid Berres im Verkehrsbüro,
Rathausplatz 7 in 54539 Ürzig, telefon +49(0)6532-2620 oder via E-Mail: [email protected] sowie unter www.uerzig.de
60
dossier
GANZ NAH DRAN.
Im Ferienland Bernkastel-Kues sind die Bühnen
zahlreich und die Akteure immer greifbar.
Weltstars zum Anfassen:
Beim Mosel Musikfestival brillieren
international gefeierte Musiker
wie Simone Kermes.
61
N n!
das Programm des Mosel Musikfestivals
erhalten sie unter Fon +49(0)6531-500095
oder unter www.moselmusikfestival.de
62
Es ist das Highlight im Kultursommer
Rheinland-Pfalz. Kein Wunder, nahezu
20.000 Konzertbesucher pro Jahr sprechen
für sich. Jahr für Jahr schafft es das Mosel
Musikfestival, von Anfang Juli bis zum
Tag der Deutschen Einheit, Stars und junge Talente auf die Bühnen der Region zu
bringen. Das mittlerweile größte klassische
Musikfestival in Rheinland-Pfalz hat seinen
Ursprung in Bernkastel-Kues und nutzt
neben dem ehrwürdigen Cusanusstift in
Kues und dem prachtvollen Barocksaal von
Kloster Machern auch Weingüter und Kirchen im Ferienland als wechselnde Kulisse.
Und genau darin liegt die Erfolgsformel:
Hier treffen bedeutende Architektur, einzigartige Landschaft und große Weine auf
erstklassische Konzerte. Mit absoluter Nähe
zu den Künstlern.
dossier
Wo die Weinkultur
zu Hause ist, da sind auch
die Feste nicht weit.
Und die feiert man hier im Ferienland
Bernkastel-Kues ausgiebig und immer vor
historischer Kulisse. Beispielsweise mit
einem Glas voller Lebenslust bei einem
der vielen Wein- und Straßenfeste, die zu
weiteren leckeren Kostproben einladen. Das
Weinfest der Mittelmosel lockt jedes Jahr
am ersten Wochenende im September fast
200.000 Besucher in die „Internationale
Stadt der Rebe und des Weines“. An fünf
Tagen wird dann mit Feuerwerk und
großem Korso in vollen Zügen dem Wein
gehuldigt. Etwas intimer sind dagegen die
„Tage der offenen Weinkeller“, die traditionell im Mai und Juni stattfinden und den
Anfang der jährlichen Weingenuss-Saison
darstellen.
63
Vom grandiosen klassischen Konzert des
Mosel Musikfestivals über Blues und Jazz
bei der Sommerbühne bis zum Bernkasteler
Weihnachtsmarkt: Die Kulissen des Ferienlands
sorgen für einen unvergesslichen Genuss.
das Programm der sommerbühne
erhalten sie unter Fon +49(0)6531-9608-0
oder unter www.sommer-buehne.de
64
Neu im Veranstaltungsreigen des Ferienlands Bernkastel-Kues ist die Sommerbühne. Ihr Konzept ist so einfach wie überzeugend: An wechselnden Standorten geben
sich wechselnde Musiker ein fröhliches
Stelldichein. Immer live, immer unter freiem Himmel und immer mit tatkräftiger
Unterstützung durch die jeweils benachbarten Gastgeber, sprich Wirte. Zum Hörgenuss vor ungewöhnlich attraktiver Kulisse
gesellt sich so auch die Gaumenfreude.
Ganz ähnlich der Bernkasteler Weihnachtsmarkt. Seine Kulisse ist und bleibt die
historische Altstadt von Bernkastel, die
den liebevoll dekorierten und urigen Ständen ein märchenhaft-weihnachtliches
Ambiente verleiht. Seit mehr als 35 Jahren
gilt der Markt, der gleichermaßen zum
Bummeln wie zum Verweilen einlädt, als
einer der schönsten und romantischsten an
der Mosel. Mit seinen Highlights wie dem
haushohen Adventskalender, den Fackelschwimmern und der Nikolauswanderung
ist der Weihnachtsmarkt das winterliche
Highlight im Ferienland.
dOssIer
N n!
65
VŽ€ó: Ön ô»µ
füõö‫ה‬s V¨÷ün...
E R WA RT E T S I E in einem der schönsten Seitentäler der Mosel:
Die Eroberung des einstigen Stammsitzes der Grafen von Veldenz,
einem historischen Dreh- und Angelpunkt von ganz besonderer
Güte. Mit einflussreichen Verbindungen zu deutschen Königen und dem Kaiser von Schweden.
Mit der größten aller Moselburgen aus dem 12. Jahrhundert und den ältesten Stadtrechten der
gesamten Region.
Selbst die Römer wussten die zentrale Lage zu schätzen und erbauten zweimal eine Villa
in der heutigen Ortsmitte. Teile eines gut erhaltenen römischen Bades können Sie im Keller
der „Villa Romana“ besichtigen. Auf der zweiten Etage des ehemaligen kath. Pfarrhauses
(erbaut 1820) befindet sich ein Museum mit wechselnden Bilderausstellungen und einer großen
Münzsammlung. Kein Wunder, dass hier, wo sich Kelten, Römer und Fürsten über Jahrhunderte ein Stelldichein gaben, auch heute die Gäste länger bleiben. Ganz zu schweigen von
der herrlichen und ruhigen Umgebung und dem mehrfach preisgekrönten Ortsbild.
Weitere Informationen erhalten Sie von Silke Petry oder Heidi Wagner im Verkehrsamt, Hauptstraße 25 in D-54472
Veldenz, telefon +49(0)6534/1203, via Email [email protected] oder unter www.veldenz.de
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G e ni e s s e n
TATORT WEINBERG
Bis(s) zur Traubenlese oder: hier steht die Mörderin aus einem Tatort Mosel! Dieser Gedanke schießt
sofort durch den Kopf, wenn man die Hände von Kirsten Pfitzer betrachtet. Sie wirken gerade so,
als stammten sie aus den Dreharbeiten zu einem Krimi: Blutgetränkt und mit einer Tatwaffe in der
Hand kommt sie auf die Gruppe zu. Doch die Waffe ist bloß eine Weinbergsschere, und das Blut ist
der Saft roter Trauben. Und Kirsten Pfitzer keine Tatverdächtige, sondern eine „KUWEIBO“. Was wie
die Abkürzung für irgendein Dezernat bei der Kripo klingt, hat rein gar nichts mit Mord und Totschlag
zu tun. Doch langsam - erzählen wir diese Geschichte von Anfang an.
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G E N I ESSE N
Zwei Stunden vorher hat sich eine Gruppe
natürlichen Einflüsse mindestens genauso
steht für Kultur- und Weinbotschafter. Nicht
am Lösnicher Ortseingang um die Win-
viel ausmachen wie das Wirken der Men-
nur Kirsten Pfitzer, zahlreiche engagierte
zersfrau versammelt. Kirsten Pfitzer, von
schen.
Gästeführer haben seit dem Jahr 2000, als
vielen hier vertrauensvoll „Kiki“ genannt,
„Jeder Wein findet seinen Charakter, und
die IHK Trier zum ersten Mal interessierte
lädt ein zur Weinwanderung „Von der
dieser Charakter ist von Lage zu Lage
Menschen aus der ganzen Weinregion Mo-
Traube in die Tonne – von der Tonne in das
unterschiedlich. Der Winzer hat seine
sel dazu einlud, eine solche Ausbildung
Fass“. Dabei erklärt sie die vielen Fakto-
Handschrift, aber du schmeckst das Ter-
gemacht. Innerhalb von sechs Monaten
ren, die bei der Zubereitung eines Weines
roir heraus“, erklärt Pfitzer. Nach dieser
vermitteln Experten aus Fachinstituten und
eine Rolle spielen. Nach einem Marsch
Theoriestunde bringt Kirstens Ehemann,
Universitäten ein breites Wissen etwa über
durch die Weinbergswege bleibt die Gruppe
der Winzer Ingo Simon, ein paar Flaschen
Flora und Fauna des Mosellandes, Touris-
an einem Aussichtspunkt stehen und hat
in den Weinberg, und jeder kann selbst die
mus, den Natur- und Kulturraum Mosel,
einen herrlichen Blick auf die Mosel. Kirs-
Erzeugnisse jenes Weinbergs probieren, wo
Weinbau und Weinbeurteilung.
ten Pfitzer breitet die Teile eines Puzzles
wir gerade rasten. Frisch gestärkt geht es
Die Gästeführer übertragen ihre Leiden-
vor der Gruppe aus, und die Teilnehmer
weiter, und an zahlreichen Stellen erklärt
schaft für den Wein auf die Besucher. Die
müssen jetzt, mit Blick auf den wirklichen
die Botschafterin, was es mit der Arbeit im
Begeisterung von „Kiki“ Pfitzer für den
Fluss, dessen Lauf von der Quelle bis zur
Weinberg und den Rebsorten auf sich hat.
Weinbau hat Jo und Amelie Leuten aus
Mündung zusammenlegen. Es dauert fünf
Wie die Arbeit in einer Steillage aussieht,
Belgien angesteckt. Seit 15 Jahren kommen
Minuten, bis die mäandernden Flussab-
warum der Wein so aufwendig herzustellen
sie immer wieder an die Mosel, haben auch
schnitte korrekt angebracht sind. Dann
ist, und schließlich: Wie roter Wein ent-
schon mehrmals die Führung gemacht –
nimmt die Weinbotschafterin Steine aus
steht. Denn nicht jede rote Traube gibt auch
aber sie lernen immer noch hinzu, wie sie
ihrem Rucksack und legt sie auf das Puzzle
roten Saft ab, einige geben beim Quetschen
sagen: „Bei einer solchen Tour sieht man,
zum jeweiligen Herkunftsort. Etliche Ge-
durchsichtigen Saft frei. Andere hingegen,
wie viel Arbeit im Weinbau steckt, und weiß
steinsformationen, so lernt die Gruppe, gibt
darunter der Grauburgunder, färben die
den Wein dadurch noch mehr zu schätzen“,
es an der Mosel, und vom Rotschiefer bis
Hände derart rötlich, dass man gleich dar-
erklärt Jo. Amelie sagt: „Ich bin fasziniert,
zum Magma hat diese unterschiedliche Be-
auf einen „Tatort Mosel“ drehen könnte.
was alles eine Rolle spielt: Nicht nur die
schaffenheit einen Einfluss auf die Reben.
Womit wir wieder am Ausgangspunkt an-
Rebsorte, auch die Arbeit der Winzer, die
Viele staunen, als sie erfahren, dass diese
gelangt sind. KUWEIBO, diese Abkürzung
Lage, das Wetter.“
Alles andere als Kiki: Die Weinerlebnisbegleiterin Kirsten Pfitzer kurz Kiki
demonstriert den Boden der Tatsachen
sprich das Terroir und klärt tatkräftig auf.
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ZŽî¶-R؝:
Vо KÂköù Å €n DÄʦ„n
R U N D U M D I E D O P P E LG E M E I N D E Zeltingen-Rachtig führt der Kulturweg durch
die Ortskerne und Weinberge zu den Zeugnissen der Vergangenheit. Durch über 40
Informationstafeln fühlt man sich auf einer Länge von rund 7 km in beschaulichere
Zeiten versetzt. Besonders erwähnenswert ist, dass Zeltingen-Rachtig zum weltlichen
Besitz der Erzbischöfe von Köln gehörte, während es kirchlich dem Ritterorden der
Deutschherren zustand.
Eine Fülle von Wanderwegen entlang der Mosel, durch Weinberge, über die Moselhöhen
verführt zum gemächlichen Kennenlernen der Mosel-Region. Der neue Moselsteig
übrigens kreuzt bei Zeltingen-Rachtig die Mosel.
Das Fahrrad bietet einen größeren Radius. Und dank Schiff und Radelbus kommt man
bequem wieder nach Zeltingen-Rachtig zurück. Hier kann man auch den Radelbus nach
Daun besteigen, um dann über die ehemalige Bahntrasse, den Maare-Mosel-Radweg, eine der schönsten Radtouren zu unternehmen.
Weitere Informationen erhalten Sie von Elke Schwaab oder Karla Krames im Verkehrsbüro, Uferallee 13 in D-54492 Zeltingen-Rachtig,
telefon +49(0)6532/2404, via Email [email protected] oder unter www.zeltingen-rachtig.de
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g e ni e s s e n
zum wohl!
Der Wein ist das Produkt der Mosel. Und wie sich der Fluss durch
das Tal windet, gibt es hinter jeder Biegung, in jedem Dorf ein Weinund Straßenfest, das den Rebensaft ehrt. Von Frühjahr bis Herbst, von
lokalen Straßen- und kleinen Hoffesten bis hin zum großen Weinfest
der Mittelmosel hat die Mosel an jedem Wochenende viel zu bieten.
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daran führt kein weg vorbei
In der Weingenusswelt des Ferienlands Bernkastel-Kues tut sich überall was. Vor und hinter den
Kulissen. Tradition trifft Moderne. In Weinberg und Keller wie in Ausstattung und Verkaufsraum. Wobei
ein Trend klar zu erkennen ist: mehr Klasse statt Masse. Diesen Trend erlebt der Gast bei vielfältigen
Wein-Events der Winzer, zu denen individuelle Weinbergswanderungen und Rundfahrten oder Themenproben inmitten der Spitzenweinlage ebenso gehören wie die gelungene Weingastronomie in zeitlos
elegantem Ambiente.
Diese Schnecke ist schneller! Das ist un-
Weinen findet, präsentieren sich hier hinter
sere traurige Erkenntnis, während wir uns
jeder Ecke die Weingüter des Dorfes mit
bemühen, den verdammten Reifen vom
ihren jeweils ganz eigenen, charakteristi-
Rad herunterzubekommen. Dabei hatte al-
schen Erzeugnissen. Die Winzerkapelle
les so gut begonnen – eine Radtour an der
spielt eine Mischung aus traditionellem
Mosel, perfektes Wetter, schöne Flussland-
Liedgut und modernen Songs. Und viele
schaft – und dann fangen wir uns einen
Winzerfamilien bieten eine eigene kulina-
platten Reifen ein! Doch zu allem Übel sind
rische Spezialität an. Meist sind es Produkte
die mitgebrachten Reifenheber abgenutzt.
der heimischen Küche. Wir probieren ein
Aus dem nächsten Weinort schallt Musik
Produkt der regionalen Küche: Schoales,
zu uns hinüber – aber das lässt uns jetzt
ein traditioneller Topfkuchen aus Kartof-
erst einmal kalt. Die kleine Schnecke, die
feln, Lauch und Zwiebeln. Dazu gibt es
eben noch neben uns her kroch und sehen
Apfelmus, und Winzerin Maria empfiehlt:
konnte, wie wir uns vergeblich an dem wi-
„Dazu passt ein frischer, trockener Ries-
derspenstigen Reifen abmühten, hat mitt-
ling“. Gesagt, ausgeschenkt, genossen!
lerweile in gemächlichem Schritt schon den
Unsere Runde, die sich zufällig an diesem
ganzen Radweg überquert. Kaum ist sie im
Abend dort getroffen hat, wo die Schnecke
Gras verschwunden, ist plötzlich Rettung
dahinkroch, trifft sich seitdem regelmäßig.
in Sicht: Zwei Paare aus Sachsen-Anhalt
Wir nehmen uns an ihr ein Vorbild, lassen
halten bei uns an, leihen uns ihr Werkzeug,
uns Zeit und krönen jeden Besuch an der
wir können unsere Panne beheben.
Mosel mit einem anderen Fest. Langwei-
Wir kommen miteinander ins Gespräch
lig wird es uns dabei nie, denn stets gibt
– und recht bald beschließen wir: Auf die
es neue Eindrücke: Römische Kelterfeste,
Panne sollte jetzt erst mal ein gutes Glas
bei dem der Imperator höchstselbst mit
Wein folgen! „Woher kommt eigentlich die
blanken Füßen auf antike Art die Trauben
Musik?“, fragen wir uns und lassen uns von
keltert, Feste mit Märkten und Umzügen,
den Tönen einer Kapelle in das Dorf leiten.
kleine, urgemütliche Hoffeste, große Wein-,
Bald erkennen wir: Es ist Weinstraßenfest!
Straßen-, Weinlese- und Heimatfeste der
Und das unterscheidet sich gewaltig von
einzelnen Dörfer – die Bandbreite ist groß!
den Festen, wie wir sie sonst kennen. Denn
Auf diese Feste freuen sich unzählige Men-
Currywurst mit Pommes und Partymusik
schen, ihnen fiebern Kinder entgegen, an
vom Band – das gibt es überall. Doch hier,
ihnen wirken meist zahlreiche Ortsvereine
in den alten Gassen mit den schmucken
von der Winzertanzgruppe bis zum Musik-
Winzerhäusern, scheinen sich die Windun-
verein mit – es sind zentrale Ereignisse im
gen der Mosel wider zu spiegeln. So wie
Veranstaltungsjahr einer Gemeinde.
sich hinter jeder Flussbiegung eine neue
Und sie stehen jetzt auch in unseren
Ortschaft mit eigenen, ganz prägnanten
Terminkalendern.
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g e ni e s s e n
Im Ferienland Bernkastel-Kues liebt man Lebensmittel.
Gekocht wird von bodenständig bis zur Haute Cuisine.
Manchmal nach den Rezepten der Mütter und Großmütter, in jedem
Restaurant und Gasthaus ein bisschen anders, aber immer mit Herz.
Zentraler Bestandteil: die Kartoffel. Wie beispielsweise beim Rochta Lempes,
auch bekannt als Düppelappes oder Schoales.
Guten Appetit!
SCHMECKT
EINFACH BESSER!
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Rúa Lû‫פ‬s (für ™¨ P¨Ên)
Zýat: 1500 þ ¦²e KñtoffŽn,
1 Brö~‫ה‬n, 1-2 Ö¨, 150 þ R‡fŸ’,
150 þ Bý}|›z, 1/8 L Öl, 1 ZÉebel, [\, P]ff¨, M‰^t, P_¨µe
Zube¯g: R‡fŸ’ t ¥é _`
͐at, Brö~‫ה‬n Mi@h >
d t €r Mi@h Å €m KñtoffŽ ben. Bý}|›z d Öl ¨wärŒn, Ö¨, <;Ÿ¨ ZɲŽn t
[\, P]ff¨, M‰^t d P_¨µe Å
€n KñtoffŽn ben. ¢` Öl €n
Brä} ben, º *e M'e &ü.
D BØ$]n ‡f 200° Ïs 250° ¨wärŒn. Dа G"n u¨t 90 Miνten. 3s
B§ ûp]4 Ér 6]±‰ d Å
T¦© n 7’ RA ...
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g e ni e s s e n
Kurs auf Genuss
Die wahren Freuden des Kochens liegen
Das klingt aber sehr nach Küchenparty …?
in der Vorbereitung sowie dem gemeinsa-
„Das mag sein, ist es aber nicht. Denn ich
men Erlebnis. Getreu diesem Motto bieten
Köche im Ferienland Bernkastel-Kues individuelle Kochkurse an. Individuell, weil
jeder Küchenmeister seine ganz eigenen
Spaß-Rezepte serviert. Und die reichen vom
3-stündigen Kurs à la Fernsehkoch inklusive
Schürze und hauseigenem Kochbuch bis
zum lockeren Get-together à la Genießenist-mehr-als-Essen-und-Trinken haben.
Letztere veranstaltet beispielsweise Udo
Gündel im Landhaus Arnoth in Kleinich.
Wie läuft der Kurs bei Ihnen ab, Herr Gündel?
„Ganz einfach: Wir sprechen im Vorfeld
die Wünsche der Teilnehmer ab und legen
einen Termin fest, für den ich gezielt einkaufe.“
Es gibt also keinen festen Menüplan?
„Nein. Die Teilnehmer sollen sich soviel wie
möglich einbringen, dann kommt der Spaß
fast schon von alleine. Beim Termin treffen
wir uns bereits am Nachmittag und starten
nach einem Aperitif ganz zwanglos.“
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bin von Haus aus nicht nur Küchenmeister,
sondern auch Diätkoch und erkläre deshalb
auch die ernährungswissenschaftlichen
Zusammenhänge.“
Das klingt jetzt aber sehr akademisch …
„Das mag sein, ist es aber nicht. Denn auch
dieser Komplex kann Spaß machen, wenn
man ihn mit Anekdoten würzt. Wichtig ist
und bleibt, dass jeder Teilnehmer nicht nur
etwas lernt, sondern vor allem etwas selbst
macht. Dieses Gefühl und das Erlebnis,
einen schönen Abend mit Gleichgesinnten
geteilt zu haben, müssen die Teilnehmer
mit nach Hause nehmen.“
Apropos Teilnehmer: Wer kommt und wie viele?
„Meine Kurse biete ich ab 4 Personen an.
Teilgenommen haben schon ganze Familien, es traf aber auch schon der Staatssekretär auf den Landwirt.“
EHRLICH SCHMECKT AM BESTEN
Tag ein, Tag aus sorgen die Wirte des Ferienlands Bernkastel-Kues für ein kulinarisches Erlebnis
der besonderen Art. Mit großem Engagement und Leidenschaft zaubern sie aus regionalen Zutaten
authentische Leckereien, die das Ferienland zur Genussregion machen, wo selbst an den kleinsten
Orten die größten Genüsse warten. Kein Wunder, lassen die Landschaft und das Klima die Spezialitäten gleich vor der Haustür wachsen und gedeihen...
Hier können Sie getrost einkehren.
„Der Beste Schoppen“ und „Haus der Besten Schoppen“
haben sich als ein Qualitätssiegel für Moselweine im offenen Ausschank bewährt. 1999 begann der Wettbewerb
mit 34 Betrieben, inzwischen sind 236 Gastronomie- und
Hotelbetriebe sowie 297 Weinerzeuger an dem Projekt
beteiligt, weit über 1000 Moselweine werden jährlich
zur Prämierung eingereicht. Was als reiner Wettbewerb
gestartet wurde, hat sich inzwischen zu einem Netzwerk
von 550 Gastronomie- und Weinbaubetrieben entwickelt, dem es um eine Qualitätsoffensive geht. Bewertet
werden acht Kategorien: Elbling trocken, Rivaner trocken,
weiße Burgundersorten trocken, Riesling trocken, Riesling halbtrocken, Riesling lieblich, Rotwein trocken und
ab diesem Jahr auch Roséweine. Stephan Reuter, Leiter
des Weinbauamtes Wittlich: „Die Moselwinzer erzeugen
immer mehr Roséweine und das in einer sehr guten Qualität. Solche fruchtigen und frischen Weine passen gut in
die Gastronomie.“ Veranstaltet wird der Wettbewerb von
der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK), den
IHKs Trier und Koblenz, der Weinwerbung Moselwein e.V.,
dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel
und dem Hotel- und Gaststättenverband Rheinland.
Weitere Informationen erhalten Sie von der Weinwerbung, Gartenfeldstraße 12a in 54295 Trier, Fon +49(0)651710280, im Internet unter www.weinland-mosel.de oder
www.derbesteschoppen.de
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naCHsCHL ag?
Kein Problem, bitte sehr! Wenn Sie noch mehr über das Mehr an der Mosel
erfahren wollen, gibt‘s Handliches zum Blättern, voll mit Anregungen und
Angeboten, die Ihren Urlaub erlebnisreicher machen. Fragen Sie uns. Ihr
Team des Ferienlands Bernkastel-Kues im Mosel-Gäste-Zentrum, Gestade 6 in
D-54470 Bernkastel-Kues, Fon +49(0)6531-500190, Email [email protected],
www.bernkastel.de
Impressum Herausgeber: Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues gmbH, gestade 6, D-54470 Bernkastel-Kues;
Konzeption, Redaktion und gestaltung: lutzgestaltet, Mülheim; Text: Hans Casel, Michael Merten, Thomas Lutz; Fotografie:
aus verschiedenen archiven, Christopher arnoldi, artur Feller, Fotolia, Thomas Lutz, Thorsten stürmer; Herstellung: pva,
Landau; alle Rechte vorbehalten, Copyright © Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues gmbH; printed in germany