Gliederung Projektrahmen

Transcription

Gliederung Projektrahmen
Entwicklungsmotor Biosphärenpark für regionale Wirtschaftskreisläufe? Analyse am Beispiel des Kooperationsprojektes Wienerwald Weiderind
19. ÖGA-Jahrestagung, Universität Innsbruck
24.-25.09.2009
Mag.ª Wibke Strahl
Bundesanstalt für Bergbauernfragen
Gliederung
• Projektansatz/ Forschungsrahmen
• Begriffsklärungen respektive Schaffung einer gemeinsame Verständnisbasis (Biosphärenpark Wienerwald, WW Weiderind)
• Forschungsfrage(n)
• Methodik
• Projektergebnisse
• Schlussfolgerungen • Resümee
Projektrahmen
• Projekt zur Entwicklung ländlicher Räume am Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung/ IRUB
Universität für Bodenkultur Wien im SS2008
• Thema: „Ob und inwieweit fungieren Schutzgebietskategorien als Entwicklungsmotoren für regionale Wirtschaftskreisläufe?“
Analysiert am Beispiel des Biosphärenparks Wienerwald
• StudentInnenerhebung (Beck, Hellein, Mayer, Strasser und Zraunig) der Studienrichtung Landschaftsplanung und Landschaftspflege in Hinsicht des Kooperationsprojektes Wienerwald Weiderind
Voraussetzungen ‐ gemeinsame Wissensbasis (1)
Biosphärenpark Wienerwald:
– 2005 deklariert von NÖ und Wien
– bewusste Entschei‐
dung von Schutz und Nutzen nebeneinander
• 105,6 45ha: 750.000 EW
– basierend auf Bios‐
phärenparkkonzept (Zonierung in Kern‐, Pflege‐ und Entwicklungszonen)
Quelle: http://bpww.at/biosphaerenpark/biosphaerenpark‐wienerwald‐
facts/zonierung‐im‐biosphaerenpark‐wienerwald/
Voraussetzungen ‐ gemeinsame Wissensbasis (2)
• Kooperationsprojekt Wienerwald Weiderind
• Projektidee stammt von Exkursion in Biosphärenpark Röhn, 2003: Projekt Röhner Weideochse
• 2005 Projektbeginn WW Weiderind
• Ziel:
– Vermarktung regionaler Produkte und Quelle: BSP WW Management
Schaffung eines Mehrwerts für Region sowie – Förderung der aktiven Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Gewerbetreibenden und Naturschutz
Voraussetzungen ‐ gemeinsame Wissensbasis (3)
• Kooperationsprojekt Wienerwald Weiderind
• Nebeneffekte u.a.: –
–
–
–
–
Beitrag zum Klimaschutz
Beweidung als Landschaftspflege,
Erhaltung landwirtschaftlicher Betriebe im Nebenerwerb
artgerechte Haltung (AMA‐Kontrollen)
Förderung soziales Netzwerk
• Projekt‐Aufbau: –
–
–
–
–
Biosphärenparkmanagement
Vermarktungsgemeinschaft Wienerwald
ÖKL
NÖ Landschaftsfond
Landwirte, Fleischer, Gastronomen
Forschungsfragen
„Fungiert der BSP WW als Entwicklungsmotor für regionale Wirtschaftskreisläufe?”
‐ analysiert am Beispiel des Kooperationsprojektes Wiener‐
wald Weiderind
• Beantwortung mittels Teilforschungsfragen:
Welche Motivation führte zur Teilnahme am Projekt?
Welche Kooperationen bestehen innerhalb des Projektes?
Erzielte das Projekt eine regionale Wertschöpfung?
Welche Pros/Contras gibt es innerhalb der Vermarktung des Produktes?
• Wie erfolgreich und bekannt ist das Projekt bzw. Produkt bei der Bevölkerung? Was sind die Erfolgsfaktoren?
•
•
•
•
Forschungsmethodik
• Literaturstudium
• empirische Erhebungsmethoden: qualitative Methoden der Sozialforschung mittels leitfadengestützten Interviews
• Durchführung und Analyse von 5 Interviews:
– Landwirt > als
– Gastronom
Produzenten
– Fleischer als Schnittstelle zwischen Produzenten und Konsumenten
– ÖKL (Koordinator und Plattform)
– Biosphärenparkmanagement (Projektinitiator)
Forschungsergebnisse (1)
• Projektteilnahme:
– individueller Mehrwert/ Kosten‐Nutzen‐Rechnung
• Landwirt:
– finanzieller Gewinn
– Gegenpol zu Subventionen: durch Qualitätsprodukt kostendeckendes Wirtschaften
• Fleischer:
– Nischenprodukt Weiderind: Konkurrenzfähigkeit im freien Wettbewerb gg. technisierten Großbetrieben
• Gastronom:
– Vorteile in Betriebsvermarktung
– gesteigerter Bekanntheitsgrad durch Angebot regionaler Produkte: vermehrte Gästenachfragen n. Weiderind
• ÖKL/ BSP Management:
– lukrieren neuer Kooperationspartner: Angebotssteigerung
Forschungsergebnisse (2)
• Kooperationen:
– gemeinschaftliche Projektumsetzung schafft regionales Bewusstsein = Beitrag zur regionalen Wertschöpfung
 „Kooperationskette“ zwischen Projektpartnern ist ausbaufähig
Landwirte
• Landwirte und Gastronomen haben nur zum Fleischer direkten Kontakt
Fleischer
• keine weitere Vernetzung untereinander
• Fleischerei als Dreh‐ und BSP Angelpunkt: Gefahr des Management
Zusammenbruchs der Kette!
Quelle: eigene Darstellung, BABF
• Koordinationsaufgaben auf Seiten des BSP Managements und ÖKLs primär mit Fleischer
Gastronome
n
ÖKL
Forschungsergebnisse (3)
• Einschätzung regionale Wertschöpfung:
+ BSP trägt als Initiator das Projekt, gleichzeitig trägt das Projekt den BSP WW: gegenseitiger Nutzen Verbreitung des Bekanntheitsgrads
 ABER Wertschöpfung noch wenig vorhanden:
 Landwirt: Steigerung in Produktnachfrage nicht spürbar
 Gastronom: trotz verstärkter Nachfrage n. Weiderind noch keine signifikante Steigerung des Gewinns  evtl. Änderung der Zielgruppe
 Fleischer: Steigerung in Vermarktung durch höheren Produktpreis
 BSP Management: Potential durchaus gegeben  mehr Landwirte für Schaffung eines geregelteren Angebots
 ÖKL: kaum vorhanden  Projektvergrößerung maßgeblich + Umdenken auf Seiten der Landwirte von „lokaler“ (60ct/kg über AMA‐Richtpreis) zu „regionaler“ Bedeutung
Forschungsergebnisse (4)
• Marketing
…Wertschöpfung eng gekoppelt an Produktvermarktung
– Pros: (BSP Management + ÖKL)
Informationsbroschüren div. Zeitungsberichte + TV Auftritte
Werbeveranstaltungen u. Homepagepräsenz Logoentwicklung
– Contras: (Landwirten, Gastronomen und Fleischer)
• zu wenig Eigeninitiative (z.B. Präsenz Wochenmärkte)
• fehlende Beschilderung d. Fleisches b. Landwirten
• kaum eigene Werbung f. Projekt
• fehlende Professionalisierung seitens des Vertriebs (fehlender mail‐Kontakt, Fax, Homepageaktualität,…)
• kein einheitliches Logo
• fehlendes regionales Bewusstsein
•
•
•
•
Forschungsergebnisse (5)
• Bekanntheitsgrad
…eng verkoppelt mit Produkt‐Marketing
– noch zu gering vorhanden
– muss gesteigert werden (fehlendes Wissen, dass Landwirte in Region leben und wirtschaften)
 Lösungsvorschläge:
– Bewusstseinsbildung als Teil des Marketings ist essentiell
– Vermarktung/Projektbekanntmachung auf Seiten aller Projektteilnehmer (Projekttaferl, Logo, Mundpropaganda, Kooperationsverstärkung etc.)
• Ziel: WW Weiderind als selbsttragendes Projekt sonst nicht erreichbar
• derzeit allein auf Seiten des BSP Management + ÖKL gesehen ABER: zu begrenztes Budget
Schlussfolgerungen
• Partizipation der einheimischen Bevölkerung und Eigeninitiative sind maßgeblich für nachhaltigen Projekterfolg
• Bewusstseins‐ (b. Produzenten + Konsumenten) und Vermarktungsarbeit (verbesserte Marketingstrategien) muss geleistet werden
• Biosphärenpark hilfreich bei Initiierung von Projekten
• ABER: Projektteilnehmer selbst sind gefordert bei Projektumsetzung , ‐erfolg und ‐beständigkeit
• Komponente Zeit, regionale Identität + Wille zur verstärkten Kooperation, geschickte Vermarktung 
Projekte zum Selbstläufer werden
Resümee
• Biosphärenparks sind Impulsgeber für Projektideen zur regionalen Wertschöpfung,
• jedoch Entwicklungsmotoren sind die aktiven Projektteilnehmer bzw. Bevölkerung selbst
• Regionale Wertschöpfung erst nach gewissen Zeitraum und ab einer gewissen Projektgröße (Teilnehmerzahl): Angebot – Nachfrage
• Umdenken: weg von Subjektivität, hin zur Gemeinschaft  Erfolgsfaktor: Regionales Bewusstsein  Vermarktung, Öffentlichkeitsarbeit
= gegebenes Potential nutzbar machen
Danke für die Aufmerksamkeit und Ihr Interesse!
Mag.ª Wibke Strahl
Bundesanstalt für Bergbauernfragen
Marxergasse 2
1030 Wien
[email protected]