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-1- Drs. 4329/99 Göttingen, 12.11.1999 Empfehlung zur Einrichtung weiterer Sonderforschungsbereiche ab Januar 2000 Inhalt Seite Vorbemerkung 3 I. Stand der Förderung und vorliegende Anträge 4 II. Zu den neuen Sonderforschungsbereichen im einzelnen 6 II.1. II.2. II.3. II.4. II.5. II.6. II.7. II.8. II.9. SFB 1513 SFB 1608 SFB 1728 SFB 1741 SFB 1744 SFB 1745 SFB 1751 SFB 1756 SFB 1759 Hierarchielose regionale Produktionsnetze. Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien, Chemnitz 6 Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport -, Münster 8 Formgedächtnistechnik - Grundlagen, Konstruktion, Fertigung -, Bochum 9 Hochbeanspruchte Gleit- und Friktionssysteme auf Basis ingenieurkeramischer Werkstoffe, Karlsruhe 12 Kooperative Phänomene im Festkörper: MetallIsolator. Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade, Augsburg 14 Norm und Symbol. Die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration, Konstanz 15 Manipulation von Materie auf der Nanometerskala, München 17 Regulatorische Membranproteine. Vom Erkennungsmechanismus zur pharmakologischen Zielstruktur, Würzburg 19 Molekulare und zelluläre Grundlagen neuraler Entwicklungsprozesse, Heidelberg 21 -2- II.10. SFB 1761 Prozeßkette zur Herstellung präzisionsgeschmiedeter Hochleistungsbauteile, Hannover 23 II.11. SFB 1772 Invasion und Persistenz bei Infektionen, Mainz 25 II.12. SFB 1773 Magnetische Heteroschichten: Struktur und elektronischer Transport, Bochum 27 Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen, Münster 29 Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients, Münster 31 Die Entwicklung der Interstellaren Materie: Terahertz-Spektroskopie im Weltall und Labor, Köln 33 Topologie und Dynamik von Signalprozessen, Stuttgart 35 Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur französischen Revolution, Münster 37 Signale und Signalverarbeitung bei der zellulären Differenzierung, Ulm 39 Protein-Kofaktor-Wechselwirkungen in biologischen Prozessen, Berlin 41 Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung urgeformter Mikrobauteile aus metallischen und keramischen Werkstoffen, Karlsruhe 43 Erkennen, Handeln, Lokalisieren: Neurokognitive Mechanismen und ihre Flexibilität, Tübingen 44 II.13. SFB 1774 II.14. SFB 1776 II.15. SFB 1786 II.16. SFB 1790 II.17. SFB 1795 II.18. SFB 1801 II.19. SFB 1806 II.20. SFB 1814 II.21. SFB 1817 III. Perspektiven der Sonderforschungsbereiche 47 IV. Votum 52 Statistischer Anhang 51 -3Vorbemerkung Einrichtung, Förderung und Beendigung von Sonderforschungsbereichen sind in der Verfahrensordnung geregelt, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat im Jahr 1977 beschlossen haben. Danach prüft die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Qualität des Antrags auf Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs. Wenn diese Begutachtung zu einem positiven Votum führt, entscheidet der Wissenschaftsrat unter wissenschaftspolitischen Gesichtspunkten, ob er der Einrichtung des neuen Sonderforschungsbereichs zustimmt. Seine Zustimmung ist eine Voraussetzung für die Einrichtung. Die endgültige Entscheidung über Einrichtung und Finanzierung eines Sonderforschungsbereichs trifft die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Der Wissenschaftsrat hat im Januar 1998 eine Stellungnahme zur Entwicklung des Programms der Sonderforschungsbereiche verabschiedet.1 Die darin enthaltenen Gesichtspunkte legt er der vorliegenden Empfehlung zur Einrichtung neuer Sonderforschungsbereiche zugrunde. Dies betrifft vor allem die Förderung der frühzeitigen Selbständigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses und der verstärkten Internationalisierung sowie die Integration der Sonderforschungsbereiche in die Strukturplanung der Hochschulen. Mit dieser Empfehlung nimmt der Wissenschaftsrat zu Sonderforschungsbereichen Stellung, die ab Januar 2000 in die Förderung aufgenommen werden sollen. Sie wurde vom Forschungsausschuß vorbereitet und vom Wissenschaftsrat am 12. November 1999 verabschiedet. 1 Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Entwicklung des Programms der Sonderforschungsbereiche, Drs. 3346/98 vom 23.1.1998. -4I. Stand der Förderung und vorliegende Anträge Mit Stand vom Juli 1999 werden 283 Sonderforschungsbereiche an 59 Hochschulen gefördert.2 Darunter sind 36, die im Jahre 1999 eingerichtet wurden.3 Die Entwicklung der Einrichtung und Beendigung von Sonderforschungsbereichen seit 1990 zeigt Übersicht 1. Übersicht 1: Einrichtung, Beendigung und Bestand von Sonderforschungsbereichen 1) 2) 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Beendigung 4 3 11 2 13 20 23 20 19 191) 211) 151) Einrichtung 11 11 8 18 22 23 34 46 30 36 Bestand2) 170 177 182 189 209 219 233 256 266 283 Nach den Entscheidungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis Mitte 1999. Der Bestand in einem jeweiligen Jahr ergibt sich aus dem Bestand des Vorjahres abzüglich der Beendigungen in diesem Vorjahr und zuzüglich der Einrichtungen im jeweiligen Jahr selbst. Das Wachstum des Programms zeigt sich auch in der Tatsache, daß gut die Hälfte der derzeit geförderten Sonderforschungsbereiche (146 von 283) in den letzten vier Jahren eingerichtet wurde.4 Gegenwärtig rechnet die Deutsche Forschungsgemeinschaft damit, daß für das Jahr 2000 42 Anträge auf Einrichtung und Finanzierung von neuen Sonderforschungsbereichen zur Entscheidung anstehen, von denen 3 aus den neuen Ländern stammen. Insgesamt sind der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis Mitte Oktober 1999 88 Initiativen in den alten Ländern und 28 (24 %) Initiativen in den neuen Ländern für die Gründung neuer Sonderforschungsbereiche bekanntgeworden; im Oktober 1998 waren dies 106 für die alten und 17 für die neuen Länder. Den Gutachtern der Deutschen Forschungsgemeinschaft haben 31 Anträge auf Einrichtung und Finanzierung neuer Sonderforschungsbereiche ab Januar 2000 vorge2 3 4 Vgl. Tabellen 1 und 2 im Anhang. Vgl. Tabelle 3 im Anhang. Vgl. Tabelle 4 im Anhang. -5legen. 21 Sonderforschungsbereiche werden vom Senatsausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Angelegenheiten der Sonderforschungsbereiche zur Einrichtung vorgeschlagen. Zehn Anträge wurden nicht zur Förderung vorgeschlagen. Allerdings hat der Senatsausschuß bei drei Anträgen aus dieser Gruppe die Einrichtung zunächst nicht ausgeschlossen, sondern die abschließende Beratung darüber auf die März-Sitzung 2000 vertagt; die Antragsteller werden Gelegenheit haben, sich dem Wettbewerb mit den dann zur Beratung anstehenden, für den 1. Juli 2000 vorgesehen neuen Sonderforschungsbereichen zu stellen. Die Gutachter haben von den für die 21 Sonderforschungsbereiche beantragten Mitteln 47,7 Mio. DM zur Bewilligung empfohlen. Insgesamt wurden somit 43 % der beantragten Mittel zur Bewilligung vorgeschlagen. Das Verhältnis der von den Hochschulen und beteiligten Einrichtungen eingebrachten Grundausstattung zur beantragten Ergänzungsausstattung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bei den zur Einrichtung vorgeschlagenen Sonderforschungsbereichen als insgesamt angemessen angesehen, wenn die Hochschulen und Länder die aufgrund der Empfehlungen und Forderungen der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft zugesagten Stellen und Mittel zur Verstärkung der Grundausstattung bereitstellen. -6II. Zu den neuen Sonderforschungsbereichen im einzelnen II.1. SFB 1513 Hierarchielose regionale Produktionsnetze. Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien, Chemnitz An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der Fachgebiete Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau, Verfahrens-, Fertigungs-, Schweiß-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Organisations- und Arbeitswissenschaften, Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung sowie Informatik der TU Chemnitz als Sprecherhochschule beteiligen. Hinzu kommt ein Vorhaben des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik. Ziel des geplanten Sonderforschungsbereiches ist die Erarbeitung und Evaluation von Theorien, Modellen und Instrumentarien für das ganzheitliche Entwickeln und Betreiben kundenorientierter hierarchieloser regionaler Produktionsnetze auf der Basis von Kompetenzzellen. Projektbereich A, der Grundlagen der Elementarisierung und Vernetzung umfaßt, will seine Arbeiten auf Querschnittsaufgaben fokussieren. Es werde von grundlegenden Begriffsbestimmungen und Definitionen ausgegangen, auf denen die theoretischen Ansätze im Objekt- und Methodenbereich des Untersuchungsfeldes beruhten. Im Projektbereich B, der verteilte Kompetenz in kundenorientierten Produktionsnetzen zum Gegenstand hat, soll die Entwicklung von spezieller Kompetenz in regionalen Produktionsnetzen erforscht werden. Projektbereich C – Theorien und Methoden der Strukturbildung in Produktionsnetzen – will sich mit der Entstehung und dem Betreiben von Logistik-, Informations- und Arbeitsstrukturen innerhalb der Kompetenzzentren und extern der Vernetzungsstrukturen befassen. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bezeichneten die gewählte Thematik des geplanten Sonderforschungsbereiches als originell. Es handle sich um ein anspruchsvolles Projekt von hoher Aktualität und Relevanz für ökonomische Fragen, zumal es bisher keinen vergleichbaren Forschungsansatz gebe. Der Sonderforschungsbereich zeichne sich durch ein ausgeprägtes interdisziplinäres Herangehen und hohe Qualität der geplanten Arbeiten aus. Die Voraussetzungen zur Bearbeitung -7der gegebenen Thematik seien gerade in der Region Chemnitz besonders günstig, zumal es hier sowohl aus der DDR-Zeit (Kombinatserfahrung) als auch aus der Nachwendezeit mit der Gründung vieler mittelständischer Unternehmen und erster durch Selbstorganisation gekennzeichneter Netzwerke spezifische strukturelle Erfahrungen gebe. Beachtenswert sei der durchgängig praktizierte Ansatz, von der Grundlagenforschung bis in den Anwendungsbereich hinein zu gehen. Im Zusammenhang mit der rasanten Entwicklung des Forschungsgebietes Produktionssystem werde die Erforschung der organisatorischen Hülle unternehmerisch übergreifender Netzwerke zunehmend wichtiger, zumal die rein technische Betrachtungsweise nicht mehr ausreiche und durch kulturstrategische, personell-soziale, wirtschaftliche und informatorische Aspekte ergänzt werden müsse. Der Sonderforschungsbereich habe viele Nachwuchswissenschaftler gut in seine Teilprojekte eingebunden; des weiteren würden die Inhalte des Sonderforschungsbereiches in neue Studiengänge (Wirtschaftsingenieur, mechatronischer Maschinenbau) einfließen. Der Sonderforschungsbereich grenze sich klar gegenüber thematisch benachbarten Sonderforschungsbereichen ab, indem vor allem auf eine „hierarchielose“ Vernetzung von Kompetenzen zur Realisierung des Wertschöpfungsprozesses orientiert werde. Aus forschungspolitischer Sicht ist hervorzuheben, daß konzeptionell mit dem Forschungsprogramm eine Verknüpfung technischer, informationstheoretischer, wirtschaftswissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Forschung gelungen ist, wobei die Kombination der Expertise von fünf Fakultäten der TU Chemnitz, eines Instituts der FhG sowie eines Unternehmens intensive Kooperationen ermöglicht. Darüber hinaus verspricht diese Kombination zukunftsträchtige Qualifikationsmöglichkeiten für die am Sonderforschungsbereich beteiligten Nachwuchswissenschaftler und die Erschließung neuer Berufsfelder. -8II.2. SFB 1608 Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport -, Münster An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der Fachgebiete Anorganische Festkörperchemie, Physikalische Chemie, Kristallographie, Materialwissenschaft und Polymerphysik der Fachbereiche Physik und Chemie der Universität Münster sowie des Forschungszentrums Jülich beteiligen. Der ionische Ladungstransport in Materialien mit ungeordneten Strukturen spielt eine zentrale Rolle in modernen Hochtechnologieanwendungen. Das gilt vor allem für die elektrochemische Energieumwandlung in Festkörperbatterien und Brennstoffzellen, die chemische Sensorik und die Elektrochromie. Die weitere Entwicklung und Optimierung neuer ionenleitender Materialien bedarf nicht nur der Bestimmung der makroskopischen Transportgrößen, sondern erfordert darüber hinaus ein detailliertes Verständnis der ionischen Strukturen, Wechselwirkungen und Bewegungsabläufe, das nur mit Hilfe experimenteller Untersuchungen im Bereich atomarer Dimensionen gewonnen werden kann. Der geplante Sonderforschungsbereich macht es sich zur Aufgabe, neuartige ionenleitende Materialien mit ungeordneten Strukturen zu synthetisieren und zu charakterisieren, die Ionenbewegung auf mikroskopischen und makroskopischen Skalen von Ort und Zeit experimentell zu untersuchen sowie die beobachteten dynamischen Eigenschaften auf der Grundlage theoretischer Ansätze und Modelle zu verstehen. Das Vorhaben gliedert sich in die drei Projektbereiche Synthese und Charakterisierung neuer kristalliner, glasförmiger und polymerer Ionenleiter, Experimentelle Untersuchung ionischer Bewegungsvorgänge in Kristallen, Gläsern und Polymeren sowie Spektren, Modelle und Simulationen zur Ionenbewegung in Kristallen, Gläsern und Polymeren. Es umfaßt insgesamt 16 Teilprojekte. Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft handelt es sich um eine überzeugende, auch im europäischen und internationalen Vergleich herausragende Initiative auf dem Gebiet der chemisch orientierten Grundlagenforschung. Das Thema der Ionenleitung in Festkörpern sei weltweit aktuell und technologisch von großer Relevanz. Gegenüber an- -9deren, auf benachbarten Gebieten arbeitenden Sonderforschungsbereichen besitze das Vorhaben ein unverwechselbares Profil. Die beteiligten Forscher seien sehr gut ausgewiesen und stützen sich auf moderne Methoden. Hervorgehoben wurde auch die gute Nachwuchsförderung innerhalb des geplanten Sonderforschungsbereichs, etwa die Hälfte der Teilprojektleiter ist unter 40 Jahre alt. Möglichkeiten zur Ausweitung bestünden zukünftig durch die Einrichtung einer selbständigen Nachwuchsgruppe sowie durch die Anbindung an die Theoretische Physik. Der Wissenschaftsrat begrüßt, daß die Universität Münster mit diesem Sonderforschungsbereich ihren Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der Festkörper- und Materialwissenschaft ausbaut, in dem sie auf eine lange Forschungstradition verweisen kann. In den vergangenen Jahren wurden durch eine gezielte Berufungspolitik in der Physikalischen Chemie, der Mineralogie, der Anorganischen Chemie und der Theoretischen Materialwissenschaft günstige personelle Konstellationen für die jetzige Initiative geschaffen. Gute Voraussetzungen stellen auch die Einbindung eines Instituts des Forschungszentrums Jülich sowie der Aufbau eigener Arbeitskreise durch Habilitanden dar. Durch den Zusammenschluß der verschiedenen Arbeitsgruppen zu einem Sonderforschungsbereich werden optimale wissenschaftliche Rahmenbedingungen und Synergieeffekte geschaffen, die für die Forscher der Universität Münster den entscheidenden Vorsprung im internationalen Bereich auf diesem hochaktuellen Gebiet bewirken können. II.3. SFB 1728 Formgedächtnis - Grundlagen, Konstruktion, Fertigung -, Bochum In dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen Wissenschaftler der Institute für Konstruktionstechnik und für Werkstoffe der Fakultät für Maschinenbau, des Instituts für Mechanik der Fakultät für Bauingenieurwesen, des Instituts für Experimentalphysik der Fakultät für Physik und Astronomie, des Instituts für Analytische Chemie der Fakultät für Chemie und des Instituts für Mineralogie der Fakultät für Geowissenschaften der Universität Bochum mit Wissenschaftlern des Instituts für - 10 Spanende Fertigung der Universität Dortmund zusammenarbeiten, ebenso mit Wissenschaftlern des Instituts für Werkstoffe der Energietechnik des Forschungszentrums Jülich GmbH sowie der Chirurgischen Klinik und Poliklinik der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken, Universitätsklink Bergmannsheil. Ziel des geplanten Sonderforschungsbereichs ist es, das Gebiet Formgedächtnistechnik mit der Integration von Werkstoffherstellungs- und Fertigungstechniken in die funktionsbezogene konstruktive Gestaltung für anspruchsvolle Anwendungen im Maschinenbau und in der Medizin voranzutreiben. Aufgrund der vielfältigen Einsatzbereiche von Formgedächtnislegierungen ergeben sich diverse Anforderungsprofile an den Werkstoff, die zu Verständigungsproblemen zwischen Wissenschaftlern, Herstellern und Anwerdern führen. Durch die Zusammenarbeit von Ingenieurwissenschaftlern, Naturwissenschaftlern und Medizinern soll das auf diesem Gebiet schlummernde Potential entfaltet werden. Deutschland ist im internationalen Vergleich auf dem Gebiet integrierter Ansätze im Bereich Formgedächtnistechnik keineswegs führend, hier wird heute an einigen Standorten an Hochschulen und Forschungsinstituten - industrielle Forschung gibt es z.Z. nur wenig - mit geringem bis mittlerem personellen Aufwand gearbeitet; Vorreiter sind Japan, die USA, Belgien und Frankreich. Für die technische Anwendung der Legierung mit Formgedächtnis besteht die Notwendigkeit, grundlagenorientierte Werkstofforschung zu betreiben, die in der vorliegenden Initiative durch eine klare Anwendungsorientierung nutzbar gemacht wird. Zu den Fernzielen und Visionen gehören das vollständige werkstoffwissenschaftliche Verständnis aller Schlüsseleigenschaften von Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen, die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren und intelligenter Produkte auf Grundlage des gezielten Einsatzes von erarbeitetem Grundwissen. Im Forschungsvorhaben werden drei in enger Wechselwirkung stehende Gebiete beschrieben: (A) Im Bereich metallkundliche, mechanische und physikalische Grundlagen sollen die martensitischen Umwandlungen, der Einfluß von Gitterdefekten, Ursachen für Materialermüdung sowie die Biokompatibilität und das Korrosionsverhalten erforscht werden. (B) Der Bereich Anwendungen der Formgedächtnis- - 11 legierungen soll sich mit der Kennzeichnung der Werkstoffeigenschaften, der Konstruktion mit Formgedächtnislegierungen, Verbindungstechnik, Handhabungstechnik und medizinischen Anwendungen befassen. (C) Im Bereich Herstellung und Verarbeitung gilt das besondere Interesse der Schmelzmetallurgie, der Abstimmung der Formgebung auf die angestrebte Gebrauchseigenschaft sowie dem Fügen und der Bearbeitung von Formgedächtnislegierungen. In der ersten Antragsphase sollen sich die Arbeiten auf Nickel-Titan-Formgedächtislegierungen konzentrieren. Im Projektansatz wird berücksichtigt, daß eine spätere Verzweigung in einen stärker grundlagenorientierten und einen stärker anwendungsorientierten Bereich möglich ist. In der zweiten Antragsphase soll die Eingrenzung auf das Startsystem Nickel-Titan gelokkert werden. Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft behandelt das vorgelegte Forschungsprogramm eine anspruchsvolle Thematik von großer wissenschaftlicher Aktualität. Es beteilige sich eine ausreichende Zahl qualifizierter Wissenschaftler und Vorarbeiten könnten genutzt werden. Die Einrichtung des Sonderforschungsbereichs wurde ausdrücklich befürwortet. Dem Antrag liege ein konsistentes Programm zugrunde, das in dieser Form an keinem anderen Standort in Deutschland bearbeitet werde: Ein interdisziplinärer Ansatz im Bereich Nickel-Titan habe bislang gefehlt, seine Nutzung als Startsystem mit der Perspektive einer späteren Ausweitung der Forschung auf andere Legierungen sei überzeugend. Das Konzept sei langfristig tragfähig, und auch die strukturellen Voraussetzungen hinsichtlich einer Verzahnung theoretischer und anwendungsorientierter Forschung seien gut. Aus wissenschaftspolitischer Sicht sind der integrative, interdisziplinäre Ansatz und die gezielte, für die Leistungsfähigkeit des Vorhabens wichtige Einbeziehung außeruniversitärer Forschung hervorzuheben. Im Vollzug der Arbeit des Sonderforschungsbereiches sollte eine engere Zusammenarbeit mit der Industrie sowie die Einbeziehung von Wissenschaftlerinnen angestrebt werden. II.4. SFB 1741 Hochbeanspruchte Gleit- und Friktionssysteme auf Basis ingenieurkeramischer Werkstoffe, Karlsruhe - 12 An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler aus den folgenden Instituten der Universität Karlsruhe und des Forschungszentrums Karlsruhe beteiligen: Maschinenkonstruktionslehre und Kraftfahrzeugbau, Kolbenmaschinen, Keramik im Maschinenbau, Werkstoffkunde (I und II), Zuverlässigkeit und Schadenskunde sowie Materialforschung (I und II, Forschungszentrum Karlsruhe). In dem geplanten Sonderforschungsbereich sollen Werkzeuge zum Einsatz ingenieurkeramischer Werkstoffe unter hoher tribologischer und mechanischer Beanspruchung mit wissenschaftlichen Methoden erarbeitet werden. Die Untersuchungen erfolgen an vier exemplarisch ausgewählten Bauteilen, an deren Gesamtprozeß von der Bereitstellung der notwendigen Auslegungswerkzeuge, Prüftechniken und Qualitätssicherungsmaßnahmen bis zur Realisierung prototypischer Bauteile die Umsetzung der Ingenieurkeramik erprobt wird. Ingenieurkeramiken zeichnen sich durch eine hohe Härte, Verschleißbeständigkeit, chemische und thermische Beständigkeit, eine niedrige Dichte sowie thermische und elektrische Leitfähigkeit aus, ihre vielfältigen potentiellen Anwendungsgebiete werden derzeit insbesondere von der Funktionskeramik bestimmt. Für den Einsatz als Konstruktionskeramik gibt es aufgrund der inhärenten Sprödigkeit, der kostenintensiven Herstellung und Verarbeitung sowie fehlender werkstoff- und bauteilspezifischer Auslegungs-, Modellierungs- und Simulationswerkzeuge nur wenige Einsatzbeispiele. Der geplante Sonderforschungsbereich unterteilt sich in drei Projektbereiche. Im Projektbereich A „Konstruktion“ werden Entwurfs-, Gestaltungswerkzeuge und –prozesse entwickelt, mit denen die Umsetzung ingenieurkeramischer Werkstoffe in hochbeanspruchte technische Systeme ermöglicht wird. An den ausgewählten vier Modellsystemen soll das große Potential ingenieurkeramischer Werkstoffe zur Steigerung von Leistungsparametern sowie zur Vermeidung umweltschädlicher und betriebsmedienverschmutzender Schmierstoffe dargestellt werden. Im Projektbereich B „Werkstoffentwicklung und Charakterisierung“ sollen für die in Projektbereich A untersuchten Systeme neuartige Werkstoffe entwickelt und Oberflächen kommerzieller Keramiken so modifiziert werden, daß sie die geforderten tripologischen Anforderungen erfüllen. Gegenstand des Projektbereichs C „Modellierung und Tripologie“ ist die funktionale Beschreibung der Belastungsvorgänge in Abhängigkeit von den jeweiligen Randbedingungen. - 13 - Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist der Einsatz von modernen keramischen Hochleistungswerkstoffen bei Bauteilen mit hoher tripologischer und mechanischer Beanspruchung eine vielversprechende Alternative gegenüber Werkstoffen auf Polymer- oder Metallbasis. Hier bestünden noch große Forschungsdefizite, zu dessen Behebung von dem geplanten Vorhaben ein entscheidender Beitrag erwartet werden könnte. Die Universität Karlsruhe biete für den Einsatz von Keramik im Maschinenbau einen idealen Standort, u.a. aufgrund der Vorarbeiten des Instituts für Keramik im Maschinenbau des Keramikverbundes Karlsruhe-Stuttgart sowie des Graduiertenkollegs „Technische Keramik“. Hinsichtlich der thematisch ähnlich gelagerten Sonderforschungsbereiche 605 (Elementarereignisse, Berlin) und 442 (Umweltverträgliche Triposysteme, Aachen) sei eine ausreichende Abgrenzung gegeben. Die bestehenden Kooperationsbeziehungen wurden ausdrücklich begrüßt. Die an dem Sonderforschungsbereich beteiligten Institute seien in ihren Arbeitsgebieten national und international ausgewiesen und verfügten über ein vielfältiges und leistungsfähiges Methodenspektrum. Das Forschungsprogramm zeichne sich durch ein hohes Maß an Kohärenz und durch ein gelungenes Maß an Kooperationen zwischen den einzelnen Projektbereichen bzw. Teilprojekten aus und weise über den beantragten Förderzeitraum hinaus eine langfristige Perspektive auf. Aus forschungspolitischer Sicht ist die konsequente Schwerpunktbildung der Werkstoffkunde am Standort Karlsruhe hin zu einem Kompetenzzentrum für Keramik im Maschinenbau ebenso hervorzuheben wie die gelungene Mischung der Mitglieder des Sonderforschungsbereiches aus Nachwuchswissenschaftlern sowie jüngeren und älteren Professoren. II.5. SFB 1744 Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator. Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade, Augsburg In dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen des Instituts für Physik der Universität Augsburg zusammenarbeiten. - 14 - Das Forschungsprogramm des geplanten Sonderforschungsbereichs beinhaltet die Erforschung kooperativer Phänomene in wechselwirkenden, quantenmechanischen Vielteilchensystemen. Das Ziel ist ein umfassendes Verständnis des kooperativen Ordnungsverhaltens quantenmechanischer Freiheitsgrade im Festkörper und der mikroskopischen Voraussetzungen für das Auftreten von Metall-Isolator-Übergängen. In Verknüpfung materialwissenschaftlicher Forschung und physikalischer Meßmethoden soll der Zusammenhang zwischen chemischer Zusammensetzung und strukturellen oder physikalischen Eigenschaften der Übergangsmetalloxide erklärt werden. Der Sonderforschungsbereich ist in 12 Teilprojekte gegliedert. Sechs Teilprojekte untersuchen experimentell die elektronischen Eigenschaften der Übergangsmetalloxide, die übrigen sechs Teilprojekte befassen sich mit der theoretischen Erarbeitung der mikroskopischen Grundlagen kooperativer Phänomene. Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft befaßt sich der geplante Sonderforschungsbereich mit einer relevanten, in vielen grundlegenden Fragen noch unzureichend verstandenen Thematik, zu deren weiterer Durchdringung er wichtige Beiträge erwarten lasse. Dadurch erhalte die deutsche Festkörperphysik die Chance, auf dem Gebiet der Übergangsmetalloxide, das von einem hohen Anwendungspotential gekennzeichnet sei, den Anschluß an die internationale Konkurrenz wiederzuerlangen. Besonders positiv hervorzuheben sei die ausgewogene Kombination experimenteller und theoretischer Herangehensweisen an die Fragestellung. Aus forschungspolitischer Sicht ist zu begrüßen, daß die Universität Augsburg ihre entsprechend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates5 geschaffenen Kapazitäten in der Festkörperphysik nunmehr auf einem wichtigen Gebiet bündelt und damit ihr spezifisches Forschungsprofil weiter konturiert. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die auf den geplanten Sonderforschungsbereich abgestimmte Beru5 Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Einrichtung des Faches Physik an der Universität Augsburg, in: Empfehlungen und Stellungnahmen 1988, Köln 1989, S. 49-72, hier S. 67, und Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Errichtung des Instituts für elektronische Korrelationen und Ma- - 15 fungspolitik der vergangenen Jahre, mit der die Universität die notwendigen Voraussetzungen für die Konzeption eines kohärenten Forschungsprogramms geschaffen hat. Für die Förderungswürdigkeit der Initiative spricht zudem die breite Einbindung jüngerer Wissenschaftler in die Leitung von Teilprojekten, die damit gute Möglichkeit zur Weiterqualifikation erhalten. II.6. SFB 1745 Norm und Symbol. Die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration, Konstanz In dem geplanten kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg wollen Wissenschaftler der Fachgruppen Geschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie sowie der Juristischen Fakultät und der Fakultät für Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz zusammenarbeiten. Ziel des Forschungskollegs ist die Untersuchung der symbolischen Präsentation von handlungsorientierenden Konstrukten und Weltdeutungsmustern in ihrer Bedeutung für Aufbau und Reproduktion sozialer Ordnung. Im ersten Arbeitsbereich, der Teilprojekte von der Spätantike bis zur Gegenwart umfaßt, sollen Formen und Symbolik gesellschaftlicher Identitätsbildung untersucht werden. Hierzu zählt zum Beispiel ein komparatistisches Projekt über nationale Erinnerungsrituale nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland, Frankreich, Italien und Japan. Formen und Symbolik der Herrschaft sind das übergreifende Thema des zweiten Arbeitsbereichs, in dem sich Projekte zum Beispiel mit der politischen Mantik, Religion und sozialer Integration in Griechenland und Rom oder den kulturellen Ressourcen imperialer Integration im britischen Weltreich befassen. In einem dritten Arbeitsbereich sind Teilprojekte zusammengeführt, die nach den Symbolen sozialer Integrationsprozesse auf der Mikroebene der Gemeinschaftsbildung fragen. Hierzu zählen zum Beispiel Projekte zur Formierung symbolischer und emblematischer Distinktions- und Orientierungsmuster moderner Individualitätsfigurationen oder zur Unternehmenskultur und Unternehmernachfolge von der Weimarer Republik bis zur Bundesrepublik. gnetismus (IKM) an der Universität Augsburg, in: Empfehlungen und Stellungnahmen 1993, Köln 1994, S. 407-430, hier S. 430. - 16 Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft hoben die gelungene Integration zwischen dem allgemeinen Programm des geplanten Forschungskollegs und den zeitlich und thematisch eine große Spanne abdeckenden Teilprojekten von hoher Qualität hervor. Auch die Abgrenzung zu thematisch affinen Projekten wie zum Beispiel zum Freiburger Sonderforschungsbereich 541, Identitäten und Alteritäten sei gut gelungen. Aus forschungspolitischer Sicht ist vor allem das hohe Maß an praktizierter Interdisziplinarität in dem geplanten Forschungskolleg hervorzuheben, das insbesondere für die weitere Verbesserung der Kooperation zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften unter Einschluß der Rechtswissenschaften innovative Impulse verspricht. Der Wissenschaftsrat begrüßt, daß bereits jetzt Kooperationen mit anderen thematisch verwandten Sonderforschungsbereichen und Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs geplant sind. Die sich hieraus ergebenden Chancen zur Erzielung synergetischer Effekte sollten intensiv genutzt werden. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der gemeinsamen Veranstaltung von Tagungen unter breiter Einbeziehung ausländischer Wissenschaftler zu. Das Land sollte erwägen, Aktivitäten in diesem Bereich, aber auch für die Einladung von Gastwissenschaftlern durch Bereitstellung zusätzlicher Mittel erleichtern. Entsprechend den Empfehlungen der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft könnten auf diese Weise auch noch bestehende Defizite im disziplinären Spektrum des Kollegs ausgeglichen werden. Dies trifft zum Beispiel für die Theologie zu, die an der Universität Konstanz nicht vertreten ist. Auch das insgesamt vergleichsweise niedrige Durchschnittsalter der Teilprojektleiter, unter denen 3 unter 40 Jahren sind, verdient hervorgehoben zu werden. Die Übernahme von Teilprojektleitungen durch jüngere Wissenschaftler sollte auch in weiteren Antragsperioden beibehalten und wenn möglich noch verstärkt werden. II.7. SFB 1751 Manipulation von Materie auf der Nanometerskala, München In dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen Wissenschaftler aus den verschiedenen Arbeitsgebieten der Molekularbiologie, der Medizin, der Chemie und der Festkörperforschung der LMU München, TU München, Universität Augsburg und des - 17 Max-Planck-Instituts für Biochemie, Martinsried zusammenarbeiten. Beteiligte Fachrichtungen sind Biophysik, Nanoskopische Physik, Festkörperphysik, Halbleiterphysik, Theoretische und Statistische Physik sowie Organische, Theoretische und Physikalische Chemie. Ziel des Sonderforschungsbereiches ist die Vertiefung des Verständnisses von Materie auf der nanoskopischen Längenskala als eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung neuartiger mesoskopischer und makroskopischer Systeme. Die Erforschung der im Vergleich mit ausgedehnten Festkörpern deutlich anderen Eigenschaften von Nanostrukturen ist ein hochaktuelles Gebiet der Festkörperphysik und Materialforschung. Insbesondere in bezug auf die kontrollierte Herstellung und die neuen Charakterisierungsmethoden sind in den letzten Jahren sehr große Fortschritte gemacht worden. Dieses hat zu dem Konzept des „Atomic Engineering of Materials“, der Entwicklung neuer Materialien durch gezielte Manipulation auf der Skala einzelner Atome geführt, das weltweit mit großem Interesse verfolgt wird. In dem Teilbereich „Elektro-mechanische Manipulation“ sollen neue Methoden entwickelt werden, welche überwiegend auf der mechanischen und elektrischen Wechselwirkung zwischen einem nanoskopischen Werkzeug und dem zu beeinflussenden Materialsystem beruhen. Die zu untersuchenden Materialsysteme reichen von einzelnen Molekülen bis zu makro-molekularen Ensembles. Im Mittelpunkt des zweiten Teilbereichs „Elektro-optische Manipulationen“ steht die Entwicklung von neuen Methoden beruhend auf optischen und elektrischen Wechselwirkungen mit dem interessierenden Materialsystem zur Charakterisierung und Manipulation von einzelnen Molekülen im Nanometermaßstab. Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind die zu bearbeitenden Forschungsvorhaben von hoher nationaler wie internationaler Relevanz. Nanotechnologien stellten eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts dar, wobei die Münchner Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses Forschungsgebiets leisten könnten. Der Sonderforschungsbereich verfüge insgesamt über ein hohes Maß an Kohärenz, ein deutlich ausgeprägtes wissenschaftliches Profil und versammle Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen, deren Arbeit Spitzenergebnisse erwarten lasse. Positiv hervor- - 18 gehoben wurde insbesondere die hohe Risikobereitschaft einzelner Teilprojekte, mit der neue Forschungsgebiete bearbeitet werden sollen. Vorbildlich seien auch Kommunikation und Kooperation zwischen jüngeren und erfahrenen Wissenschaftlern sowie das interdisziplinäre Zusammenarbeiten der Fachbereiche Chemie, Physik und Biologie. Aus forschungspolitischer Sicht ist hervorzuheben, daß das gewählte Forschungsgebiet Nachwuchswissenschaftlern hervorragende Qualifikationsmöglichkeiten und Berufsaussichten bieten kann. Zu begrüßen ist der hohe Anteil von jungen Nachwuchswissenschaftlern als Teilprojektleiter, herauszuheben die Leitung von drei Teilprojekten durch Wissenschaftlerinnen. Der Standort München/Augsburg ist für die einzelnen Forschungsprojekte ideal, da auf vorhandene Ressourcen und langjährige Erfahrungen mit einschlägigen Forschungsvorhaben, einem Sonderforschungsbereich sowie einem Nanokompetenzzentrum aufgebaut werden kann. Durch eine Ausrichtung derzeit vakanter Lehrstühle für Theoretische und Statistische Physik auf die Nanowissenschaften ist eine weitere Stärkung des Sonderforschungsbereiches zu erwarten. II.8 SFB 1756 Regulatorische Membranproteine. Vom Erkennungsmechanismus zur pharmakologischen Zielstruktur, Würzburg In dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen Wissenschaftler der Institute für Anatomie, Pharmakologie und Toxikologie, Physiologie, Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung, Biochemie und Pathobiochemie sowie der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Medizinischen Fakultät, ferner des Theodor-Boveri-Instituts für Biowissenschaften der Fakultät für Biologie der Universität Würzburg zusammenarbeiten. Ziel des geplanten Sonderforschungsbereiches ist es, an ausgewählten Modellsystemen die Wirkungsmechanismen von Membranproteinen zu verstehen und Wege der pharmakologischen Nutzung dieses Wissens vorzubereiten. Ausgangspunkt dafür ist, daß Membranproteine häufig in der Arzneitherapie nutzbar sind, da sich an ihnen als molekularen Schaltstellen physiologische Impulse, die durch die Zellmembran das Zellinnere erreichen sollen, besonders gut blockieren oder imitieren lassen. - 19 Es ist vorgesehen, den Sonderforschungsbereich entsprechend der Gruppierung der zu bearbeitenden Modellsysteme nach strukturellen Kriterien in drei Projektbereiche zu gliedern, in denen mit biochemischen, biophysikalischen und molekularbiologischen Methoden gearbeitet wird. Im Mittelpunkt des Projektbereichs A „Proteine mit mehreren Transmembrandomänen“ sollen für sechs verschiedene Membranproteine, welche der kurzfristigen Kontrolle von Zell- und Organfunktionen dienen, die Erkennung der extrazellulären Liganden und die Aktivierung untersucht werden. Im Gegensatz dazu steuern die im Projektbereich B „Proteine mit einer transmembranen Domäne“ untersuchten Membranproteine längerdauernde Prozesse wie Wachstum und Differenzierung. In den Teilprojekten des Bereichs C „Membranassoziierte Regulatorproteine“ soll die Aktivierung von Regulatorproteinen an der Innenseite der Plasmamembran untersucht werden. Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft behandelt das vorgelegte Forschungsprogramm eine Thematik von hoher wissenschaftlicher Aktualität und Bedeutung. In dem Sonderforschungsbereich werde eine große Zahl auch durch beachtliche Publikationsleistungen ausgewiesener Wissenschaftler zusammengeführt. Es könne davon ausgegangen werden, daß der Sonderforschungsbereich – nicht zuletzt aufgrund des kohärenten Konzepts und der bereits gelebten Strukturen – rasch und in stärkerem Maße als üblich zu einer Einheit zusammenwachse und bereits nach drei Jahren beachtliche Ergebnisse zeitige. Nach Aussage der Gutachter habe der geplante Sonderforschungsbereich in Abgrenzung zu dem 1996 in Bochum eingerichteten SFB 394 „Strukturelemente und molekulare Mechanismen von Proteinen bei Energieübertragung und Signalvermittlung“ ebenso wie gegenüber dem 1999 an der FU Berlin eingerichteten SFB 449 „Struktur und Funktion membranständiger Rezeptoren“ eine andere Ausrichtung und verfüge über ein eigenes Profil, da ein direkter Bezug zu Krankheitsbildern hergestellt werde. Aus forschungspolitischer Sicht ist zu begrüßen, daß der geplante Sonderforschungsbereich sich gut in den Kontext der übrigen Sonderforschungsbereiche der Würzburger Medizinischen Fakultät einfügt und damit das wissenschaftliche Profil der Universität stärkt. - 20 - Für eine mögliche Weiterentwicklung des Sonderforschungsbereiches empfiehlt der Wissenschaftsrat zu prüfen, ob eine Integration von Ansätzen der Klinischen Pharmakologie möglich ist6. Zusätzlich sollten Möglichkeiten für die in erheblicher Zahl beteiligten Nachwuchswissenschaftler, aber auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen geschaffen werden, eigenständig Teilprojekte zu leiten. II.9 SFB 1759 Molekulare und zelluläre Grundlagen neuraler Entwicklungsprozesse, Heidelberg An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der Fachrichtungen molekulare und zelluläre Neurobiologie, Entwicklungsneurobiologie, Neuroanatomie und Neurophysiologie beteiligen, die der Medizinischen Fakultät, dem Zentrum für Molekulare Biologie und der Fakultät für Biologie der Universität Heidelberg angehören sowie der Medizinischen Fakultät der Universität Jerusalem, dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Europäischen Laboratorium für Molekulare Biologie (EMBL) und dem Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg. Ihr Ziel ist es, zur Aufklärung der an der Entwicklung des Nervensystems beteiligten Moleküle in ihrem funktionellen Netzwerk beizutragen, um schrittweise zu einem supramolekularen und suprazellulären Verständnis entwicklungsneurobiologischer Prozesse zu gelangen. Ergebnisse der Entwicklungsneurobiologie haben in der Vergangenheit wichtige Erkenntnisse für die molekulare Entwicklungsbiologie anderer Organsysteme geliefert und Implikationen für das Verständnis neurodegenerativer und vererbbarer neurologischer Erkrankungen des Menschen gehabt. Die beteiligten Wissenschaftler verfügen über ein breites, die aktuellen molekularen, zellbiologischen, physiologischen und morphologischen Technologien abdeckendes Methodenspektrum, wobei alle wesentlichen Modellorganismen innerhalb Heidelbergs zur Verfügung stehen. 6 Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur weiteren Entwicklung der Klinischen Pharmakologie an den Hochschulen, in: Empfehlungen und Stellungnahmen 1997, Bd. I, S. 63 ff. - 21 Das Vorhaben gliedert sich in vier Projektbereiche mit insgesamt 16 Teilprojekten. Der erste Projektbereich „Neurale Induktion, Musterbildung und Zelldeterminierung“ befaßt sich mit den molekularen Grundlagen der neuronalen Frühentwicklung und von neuralen Zellschicksalen auf der Ebene der Vorläuferzellen. Im zweiten Projektbereich „Axon Wachstum und Wegfindung“ sind Projekte der molekularen, zellulären und systemischen Entwicklungsneurobiologie zusammengefaßt, bei denen die Entwicklung von Axonen, gerichteter Transport und ihre Weg- und Zielfindung untersucht werden. Der dritte Projektbereich „Neuronale Differenzierung und Zelltod“ bearbeitet die Differenzierung von Neuronen und das Phänomen des ontogenetischen Zelltods von Neuronen. Der vierte Projektbereich „Molekulare Grundlagen der Synaptogenese und Entstehung neuronaler Netzwerke“ betrachtet die Entwicklung neuronaler Ensembles und ihrer Kommunikation im Kontext identifizierter Moleküle und Zellen. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft hoben die im nationalen und internationalen Vergleich hohe Qualität des Vorhabens hervor, von dem wesentliche Erkenntnisse für die Entwicklungsneurobiologie zu erwarten seien. Es handele sich um eine homogene, innovative und zukunftsträchtige Initiative mit einem großen Potential für langfristige Entwicklungen, die innerhalb einer in Deutschland einzigartigen neurobiologischen Forschungslandschaft angesiedelt sei. Gegenüber anderen Vorhaben mit neurologischer Thematik sei die Heidelberger Initiative auf die Gesamtentwicklung des Nervensystems ausgerichtet. Das wissenschaftliche Feld des geplanten Sonderforschungsbereichs wurde als überaus aktuell und international von großer Bedeutung bezeichnet, es werde auch auf den wissenschaftlichen Nachwuchs eine große Anziehungskraft ausüben. Die Antragsteller seien wissenschaftlich sehr gut ausgewiesen, gehörten teilweise zur internationalen Spitzengruppe. Im Zuge der weiteren Entwicklung sollten verstärkt klinische Aspekte einbezogen werden. Aus wissenschaftspolitischer Sicht ist zu bemerken, daß Heidelberg über eine der dichtesten neurobiologischen Forschungspotentiale in Deutschland verfügt, die ein ausgezeichnetes Umfeld für den geplanten Sonderfor- - 22 schungsbereich bieten. Der Wissenschaftsrat begrüßt, daß durch die Kooperation universitärer mit außeruniversitären Einrichtungen ein einmaliges Potential für interdisziplinäre Zusammenarbeit und methodische Vielfalt und durch die Kooperationen mit Unternehmen der Biotechnologie und Phamaindustrie im Großraum Heidelberg weitere Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden. Für die zahlreichen auf dem Gebiet der Entwickungsneurobiologie aktiven Arbeitsgruppen in Heidelberg stellt der geplante Sonderforschungsbereich eine wichtige Klammer dar. Er unterstützt ferner die Pläne der Universität, den weiteren Ausbau der Neurowissenschaften durch die Gründung eines „Interdisziplinären Zentrums für Neurowissenschaften“ mit mehreren Lehrstühlen und den assoziierten Nachwuchsgruppen strukturell und personell zu fördern. II.10 SFB 1761 Prozeßkette zur Herstellung präzisionsgeschmiedeter Hochleistungsbauteile, Hannover In dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen Wissenschaftler aus verschiedenen Arbeitsrichtungen des Fachgebiets Maschinenbau der Universität Hannover zusammenarbeiten. Beteiligt sind die Institute für Fabrikanlagen, Umformtechnik und Umformmaschinen, Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen, Kerntechnik und zerstörungsfreie Prüfverfahren, Meß- und Regelungstechnik sowie Werkstoffkunde und das außeruniversitäre Institut für Integrierte Produktion. Das Ziel des Vorhabens besteht darin, eine Prozeßkettenverkürzung auf Basis der Präzisionsschmiedetechnologie zur Serienfertigung von Hochleistungsbauteilen, exemplarisch dargestellt an Zahnrädern und Kurbelwellen, zu realisieren. Es sollen umformtechnische, werkstoffkundliche, zerspantechnische und meßtechnische Fragestellungen untersucht werden, um die bestehenden ökonomischen und ökologischen Vorteile von endkonturnahen Umformverfahren als ein Beispiel von Produktionsverfahren mit kurzen Durchlaufzeiten auszuschöpfen. Zur Verkürzung der aus den Elementen Werkstoffherstellung, Präzisionsschmieden, integrierte Wärmebehandlung, Hartfeinbearbeitung und Bauteilprüfung bestehenden Prozeßkette ist unter anderem eine Integration von Fertigungsschritten sowie die Substitution spanender - 23 Weichbearbeitung durch die Präzisionsschmiedetechnik ebenso erforderlich wie die Anpassung der spanenden Hartfeinbearbeitung an den Präzisionsschmiedeprozeß mit integrierter Wärmebehandlung. Als Nutzen bei eine Prozeßkettenverkürzung werden verminderte Fertigungs- und Investitionskosten, Einsparung an Energie und Material, verkürzte Durchlauf- und Entwicklungszeiten sowie verbesserte mechanische Bauteilkennwerte bei engen Bauteiltoleranzen erwartet. Der geplante Sonderforschungsbereich wird in drei Projektbereiche unterteilt. Der Projektbereich „Technologie“ umfaßt die Bereiche der Werkstoffe für das Präzisionsschmieden, der Simulation des Schmiedevorgangs und der integrierten Wärmebehandlung präzisionsgeschmiedeter Bauteile sowie die Werkzeugherstellung. Im Projektbereich „Prozeßkette“ sind die Entwicklung von Maschinen und Werkzeugtechnologien zum Präzisionsschmieden und Untersuchungen zu Präzisionsschmiedeprozessen mit integrierter Wärmebehandlung, anschließender Hartfeinbearbeitung und begleitender Bauteilprüfung vorgesehen. Werkzeuge für Planung und Bewertung der Prozeßkette sowie für die Informationsgewinnung und -aufbereitung werden im Projektbereich „Logistik“ entwickelt und erprobt. Neben der logistischen und wirtschaftlichen Betrachtung der Prozeßkette mit logistischen Kennzahlen und der Planung und Steuerung flexibler Lieferketten treten Untersuchungen zur Schnittstellenoptimierung zwischen Umformverfahren und nachfolgender Hartfeinbearbeitung sowie zur Bereitstellung von Produkt- und Prozeßdaten für eine optimale Konstruktionsumgebung. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft befürworteten die Einrichtung des Sonderforschungsbereichs. Der Ansatz der Prozeßkettenverkürzung im Bereich der Präzisionsumformung und –zerspanung sei von hoher industrieller Relevanz und stelle ein Idealbeispiel des Technologietransfers zwischen Hochschule und Wissenschaft dar. Auch sei die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Warmmassivumformung im Vergleich zur Kaltmassivumformung in den letzten Jahren in Deutschland vernachlässigt worden. Die Massivumformung sei in Hannover sehr gut ausgewiesen; mit dem Sonderforschungsbereich werde erstmals der Versuch unternommen, die starren disziplinären Grenzen hin zur Betrachtung einer Prozeßkette aufzubrechen. Die notwendige interdisziplinäre Verzahnung der Bereiche Werkstofftechnik, Umformtechnik, Zerspantechnik sowie Meßtechnik und Logistik sei eindeutig gegeben und biete den beteiligten Wissenschaftlern und Studenten die Möglichkeit, ver- - 24 schiedene Aspekte des „Kooperativen Produktengineering“ kennenzulernen und dabei interdisziplinär und praxisorientiert zusammenzuarbeiten. Insgesamt handle es sich um ein tragfähiges erfolgversprechendes Konzept, welches auf verschiedenen ausgewiesenen Forschergruppen und Sonderforschungsbereichen am Standort Hannover aufbaue und den Nachwuchswissenschaftlern exzellente Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen ermöglichen könne. Aus wissenschaftspolitischer Sicht ist die konsequente Schwerpunktsetzung der Universität Hannover im Bereich der Produktionstechnik hervorzuheben. Dazu trägt auch der weitere Ausbau des Kompetenzzentrums für Verzahnung bei, an dem auch außeruniversitäre Forschungsinstitute beteiligt sind. Der Sonderforschungsbereich verfügt zudem über gute Ansätze, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ingenieurwissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen zu realisieren. Der Wissenschaftsrat geht davon aus, daß die Universität Hannover wie angekündigt trotz der anstehenden Neuberufungen durch entsprechende Ausschreibungen eine wissenschaftliche Kontinuität in den beteiligten Instituten gewährleistet. In Zukunft wäre eine intensivere Förderung des Nachwuchses und ein Einbeziehen von Wissenschaftlerinnen wünschenswert. II.11 SFB 1772 Invasion und Persistenz bei Infektionen, Mainz In dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Mainz zusammenarbeiten. Beteiligt sind die I. Medizinische Klinik und Poliklinik, das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, das Institut für Rechtsmedizin und das Institut für Virologie. Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, die Mechanismen der Invasion und Persistenz von Krankheitserregern zu analysieren und zur Aufklärung von Aspekten der Pathogenese der daraus resultierenden chronischen Erkrankungen beizutragen. Dabei stehen erreger- und wirtsspezifische Faktoren und die Vorgänge bei der Interaktion von Erreger und Wirt im Vordergrund. Während akut verlaufende Infektionskrankheiten heute dank erfolgreicher Prävention weitgehend kontrollierbar sind, gewinnen Infektionen mit chronischen Verläufen zunehmend an medizinischer Bedeu- - 25 tung. So sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 520 Mio. Menschen mit dem Risiko eines chronischen Krankheitsverlaufs von einer Hepatitis B- oder C-Infektion betroffen. In dem Projektbereich „Biogenese, Immunevasion und Persistenz von Hepatitis Bund C-Viren“ sollen die Vermehrung der Viren in Wirtszellen sowie Aspekte der Immunantwort und der Evasionsmechanismen untersucht werden. Im Vordergrund des zweiten Projektbereichs „Invasion, Latenz und Reaktivierung von Herpesviren und Papillomviren“ stehen Fragen zur Invasion und Persistenz von chronischen, viralen Infektionen, die nicht auf einzelne Organe beschränkt sind. In einem dritten Projektbereich „Überwindung der Zell- und Gewebsbarriere durch Bakterien und Parasiten“ ist vorgesehen, am Beispiel bakterieller und parasitärer Krankheitserreger Mechanismen bei der Invasion in Wirtszellen zu untersuchen. In allen Projektbereichen kommen vor allem zell- und molekularbiologische Methoden zur Anwendung. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bescheinigten dem geplanten Sonderforschungsbereich eine national und international hochrangige Stellung mit sehr guten Entwicklungsperspektiven. Aufbauend auf die exzellente Tradition des jetzt auslaufenden Sonderforschungsbereich 311, „Immunpathogenese“ sei ein echter Neuanfang mit sehr originellen Konzepten und einer aktuellen Fragestellung auf einem kompetetiven Forschungsfeld gelungen. Dabei wurden auf die hohe Kohärenz des Forschungsprogramms, eine gute Verzahnung innerhalb der Projektbereiche und zwischen diesen verwiesen sowie die gute Nachwuchsförderung als auch die sehr gute Integration von klinisch-theoretischen und klinischen Arbeitsgruppen hervorgehoben. Der Sonderforschungsbereich verfügt nach Aussage der Gutachter über ein eigenständiges Profil, das ihn von den anderen Sonderforschungsbereichen mit infektiologischen Schwerpunkten in Berlin (SFB 421 “Protektive und pathologische Folgen der Antigenverarbeitung“), Erlangen (SFB 263 „Immunologische Mechanismen bei Infektionen, Entzündungen und Autoimmunität“ und SFB 466 Lymphoproliferation und virale Immundefizienz“), Gießen (SFB 535 „Invasionsmechanismen und Replikationsstrategien von Krankheitserregern“), München (SFB 455 „Virale Funktionen und Immunmodulation“ und SFB 464 „Pathogenese HIV-induzierter Erkrankungen“), und - 26 Würzburg (SFB 479 „Erregervariabilität und Wirtsreaktion bei infektiösen Krankheitsprozessen“) deutlich abgrenzt. Darüber hinaus seien auch mit den vier in Mainz bestehenden Sonderforschungsbereichen SFB 432 „Mechanismen der Tumorabwehr und ihre therapeutische Beeinflussung“, SFB 519 „Organ- und Zelltypspeziftät der Tumorentstehung, -entwicklung und -prävention“, SFB 553 „Stickstoffmonoxid / NO: Generator- und Effektorsysteme und SFB 1762 „Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten“, Synergien zu erwarten. Aus wissenschaftspolitischer Sicht ist hervorzuheben, daß mit dem geplanten Sonderforschungsbereich eine intensive Zusammenarbeit zwischen klinisch-theoretischen und klinischen Instituten beabsichtigt ist, die einen quantitativen wie qualitativen als auch therapeutisch nutzbaren Wissenszuwachs erwarten läßt. Angesichts der Erfahrungen, die auf diesem Forschungsgebiet in Mainz bereits vorliegen, sind die in der Vergangenheit erbrachten Anstrengungen von Bund, Land und Universität zur Etablierung der Spitzenforschung in Mainz in international kompetitiven Feldern zu begrüßen und sollten weiter verstärkt werden. II.12 SFB 1773 Magnetische Heteroschichten: Struktur und elektronischer Transport, Bochum An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der RuhrUniversität Bochum und der Gerhard-Merkator-Universität-Gesamthochschule Duisburg beteiligen. Aus Bochum sind die Institute für Experimentalphysik, physikalische Chemie, Werkstoffe der Elektrotechnik, theoretische Physik und angewandte Festkörperphysik beteiligt, aus Duisburg die Institute für theoretische Festkörperphysik, experimentelle Tieftemperaturphysik, theoretische Tieftemperaturphysik sowie das Laboratorium für angewandte Physik. Ziel des geplanten Vorhabens ist es, die physikalischen Grundlagen von Heteroschichtsystemen zu erarbeiten, welche über ein großes technologisches Anwendungspotential in verschiedensten Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie verfügen, insbesondere im Bereich der nicht flüchtigen Datenspeicherung, der Magnetfeldsensorik und der Steuerung zukünftiger Datenträger. Von - 27 zentraler Bedeutung für die verschiedenen Teilprojekte sind dabei neue spinabhängige elektronische Eigenschaften der Schichtsysteme. Der geplante Sonderforschungsbereich gliedert sich in zwei Projektbereiche. In Projektbereich A „Wachstum, Struktur und Magnetismus von Heteroschichten“ werden das Wachstum und die laterale Strukturierung von magnetischen Heteroschichten untersucht. Besonderes Interesse gilt der Kombination von Metallen mit Halbleitern und Isolatoren innerhalb einer Heteroschicht. Von unmittelbarem Interesse ist die Beherrschung des Wachstums von Heteroschichten bei der Herstellung der für diesen Sonderforschungsbereich neuen Materialkombination. Die unter den genannten Bedingungen hergestellten Schichtstrukturen werden im Projektbereich B „Elektronentransport in magnetischen Hetroschichten“ bezüglich ihrer elektronischen Transporteigenschaften untersucht. Von zentralem Interesse sind dabei die spinabhängige Streuung und der spinabhängige Stromfluß durch Grenzschichten. Die Untersuchungen orientieren sich dabei an der Kombination Halbleiter/Ferromagnetik, an Schichtsystemen aus normalen Metallen und Ferromagneten sowie an Schichten aus Supraleitern und Ferromagneten. Nach Aussage der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft behandle der geplante Sonderforschungsbereich eine international aktuelle hochkompetitive Fragestellung, welche nicht nur aus Sicht der Grundlagenforschung, sondern auch von hoher Anwendungsrelevanz sei. Die Magnetoelektronik gelte als ausgewiesener Zukunftsmarkt. Hervorzuheben sei, daß der beantragte Sonderforschungsbereich sich harmonisch in die mittel- und langfristigen Strukturplanungen der Hochschulen Bochum und Duisburg einfüge und in Bochum zu einer weiteren Stärkung der materialwissenschaftlichen Schwerpunkte „Dünne Schichten und Oberflächen“ sowie „Nanostrukturierte Halbleitermaterialien“ führe; in Duisburg seien dies die Schwerpunkte „Materialwissenschaften“ und „Nanotechnologie“. Es sei zu erwarten, daß der Standort Bochum sich zu einem Weltweit anerkannten Kompetenzzentrum im Bereich der Materialwissenschaften entwickeln wird, wozu auch der geplante Sonderforschungsbereich einen entscheidenden Beitrag leiste. Die einzelnen Teilprojekte seien hervorragend aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt. Die beispielhafte Kombination von theoretischen und experimentellen Teilprojekten in Kombination mit dem umfangreichen Methodenspektrum, der ausgewiesenen wissenschaftlichen Kompe- - 28 tenz sowie der bewährten Kooperation und Kommunikation zwischen Duisburger und Bochumer Wissenschaftlern lasse international kompetitive Ergebnisse und eine langfristige Tragfähigkeit des Vorhabens erwarten. Aus forschungspolitischer Sicht hervorzuheben ist die überzeugende Kombination von Wissenschaftlern aus den Fachgebieten Physik, Materialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften, welche die erfolgreiche Zusammenarbeit in verschiedenen Graduiertenkollegs und Sonderforschungsbereichen fortsetzt. Die Verbindung der Stärken zweier Standorte wird vom Wissenschaftsrat begrüßt. Hervorzuheben ist auch die frühe Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Einwerbung von studentischen Hilfskräften als ein Beitrag zur Entschärfung der angespannten Situationen bezüglich Doktoranden in der Physik. Im Vollzug der Arbeit des Sonderforschungsbereiches sollte ein verstärktes Einbinden von Wissenschaftlerinnen angestrebt und in einer kommenden Förderperiode über die Einrichtung einer Nachwuchsgruppe nachgedacht werden. II.13 SFB 1774 Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen, Münster An dem geplanten Sonderforschungsbereich beteiligen sich mehrere Kliniken und Institute der Medizinischen Fakultät, die gemeinsam etwa die Hälfte der Teilprojekte tragen, zwei Institute des Fachbereichs Biologie, ein Institut des Fachbereichs Chemie und das Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster. Der SFB geht aus dem Sonderforschungsbereich 310 „Intra- und Interzelluläre Erkennungssysteme“ hervor, der Ende 1999 nach insgesamt 15jähriger Förderung auslaufen soll. Der SFB 310 wiederum geht zurück auf einen von 1973 bis 1984 von der DFG an der Universität Münster geförderten Sonderforschungsbereich „Mesenchymforschung“. Personell und inhaltlich ist der SFB verknüpft mit dem „Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung“, das mit Anschubfinanzierung durch das BMBF von der Universität Münster getragen wird, mit dem der Medizinischen Fakultät zugeordneten „Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung“ und mit dem Graduiertenkolleg „Membranproteine“. - 29 Inhaltlich richtet sich der SFB auf die ab dem Zwei-Zell-Stadium in allen Lebewesen zu findende extrazelluläre Matrix. Diese hat neben ihrer biomechanischen Bedeutung im Bewegungsapparat und in der Formerhaltung der Binde- und Oberflächengewebe eine Vielzahl von Funktionen in der Steuerung entwicklungsbiologischer Vorgänge, der Proliferation, Differenzierung und Regeneration. Ein Verständnis der Matrixbiologie ist deshalb nicht nur für die Grundlagenforschung interessant, sondern trägt auch zur Entwicklung von Perspektiven für die Diagnostik und Therapie einer Vielzahl von Krankheiten bei, etwa aus dem Bereich der Krebs- und der rheumatischen Erkrankungen. Der Sonderforschungsbereich gliedert sich in die Projektbereiche „A: Struktur, Assemblierung und turnover von Makromolekülen der extrazellulären Matrix“ und B: „Extrazelluläre Matrix als Barriere und Organisator zellulärer Funktionen“. Der Projektbereich A enthält vor allem Forschungsvorhaben zum Aufbau und zur Erhaltung der komplexen Architektur fibrillärer Suprastrukturen. Mit Hilfe eines besonders breiten Spektrums an Methoden aus der Biophysik, Biochemie, Zellbiologie und Immunologie werden die Struktur und der Auf- und Abbau der Matrixkomponenten, aber auch Mechanismen der Interaktion zwischen Matrix- und Rezeptormolekülen untersucht. Im Projektbereich B steht vor allem die Rolle der Matrix für wichtige Zellund Organfunktionen in in vivo-Situationen im Vordergrund. Um aussagefähige Ergebnisse zu sichern, werden in der Regel Primärkulturen verschiedener Zellen, Mischkulturen von Endothelzellen und Leukozyten sowie Organkulturen eingesetzt. Auch die Interaktion dieser in vitro-Systeme mit Bakterien ist Gegenstand von Untersuchungen. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bescheinigten den Teilvorhaben des Sonderforschungsbereiches eine hohe wissenschaftliche Qualität und Aktualität. Die Interaktion zwischen den Arbeitsgruppen im Sonderforschungsbereich sei im Antrag überzeugend dargelegt und durch die bisherige Arbeit bereits unter Beweis gestellt worden. Die Matrixforschung in Münster sei darüber hinaus in besonderem Maße mit der Matrixforschung an anderen Standorten in Deutschland und international vernetzt. - 30 Aus forschungspolitischer Sicht ist darauf hinzuweisen, daß der beantragte Sonderforschungsbereich den über Jahre konsequent von der Universität Münster als wesentliches Merkmal ihres Forschungsprofils ausgebauten Schwerpunkt in der Erforschung der extrazellulären Matrix weiter stärkt und daß die Vernetzung mit dem „Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung“ und dem Entzündungszentrum die kritische Masse der Klinischen Forschung in Münster weiter bündelt. Insofern trägt der Sonderforschungsbereich dazu bei, einen auch bisher in der Klinischen Forschung ausgewiesenen Standort gerade auch im Zusammenspiel zwischen Grundlagenforschung und Klinik im internationalen Wettbewerb weiter zu stärken. Durch diese konsequente Einpassung in das Forschungsprofil der Universität, die Einbeziehung eines „An-Instituts“, die im Vergleich zu anderen Sonderforschungsbereichen spürbare Beteiligung von Frauen und die über das übliche Maß hinausgehende Nachwuchsförderung greift der Sonderforschungsbereich eine Reihe von zentralen Forderungen des Wissenschaftsrates auf. Bei einer späteren Weiterentwicklung sollte die eigenständige Teilprojektleitung durch Nachwuchswissenschaftlerinnen oder -wissenschaftler verstärkt verwirklicht werden. II.14 SFB 1776 Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients, Münster Forschungsgegenstand des geplanten Sonderforschungsbereichs sind die Religionen des antiken Vorderen Orients einschließlich des östlichen Mittelmeerraumes unter dem spezifischen Gesichtspunkt ihrer Funktionalität in den jeweiligen Gesellschaften. Getragen wird das Vorhaben von Wissenschaftlern der Universität Münster aus den Fachgebieten Altorientalistik, Vorderorientalische Archäologie, Ägyptologie, Bibelwissenschaften, Indogermanische Sprachwissenschaft, Judaistik, Klassische Philologie, Alte Geschichte, Klassische Archäologie, Kirchengeschichte, Byzantinistik, Religionswissenschaften und Soziologie. Hervorgegangen ist die Sonderforschungsbereichs-Initiative aus gemeinsamen Aktivitäten des 1995/96 an der Universität Münster gegründeten „Arbeitskreises zur Erforschung der Religions- und Kulturgeschichte des antiken Vorderen Orients“ (AZERKAVO). - 31 Ziel der Untersuchung, die sich zeitlich vom vierten Jahrtausend vor Christus bis in die Zeit nach der islamischen Eroberung des byzantinischen Orients erstreckt, ist es, Bausteine für eine vergleichende Religions- und Gesellschaftsgeschichte der Antike zu gewinnen, die auch die Funktionen von Religionen in heutigen Gesellschaften besser erkenn- und beurteilbar machen. Untersucht werden soll, wie auf der einen Seite Religion auf die übrigen gesellschaftlichen Bereiche einwirkt und andererseits gesellschaftliche Strukturen und Erfordernisse wiederum prägend auf religiöses Verhalten, Sprechen und Denken zurückwirken. Das beinhaltet neben der Untersuchung der Rolle, die Religion auf gesamtgesellschaftlicher Ebene und im Verhältnis zu anderen Bereichen der Kultur einnimmt, auch die Frage nach der Bedeutung der Religion für die Bedürfnisse einzelner gesellschaftlicher Gruppen wie für das einzelne Individuum. In drei Projektbereichen soll die geographische Konditionierung religiöser Gestaltungen in regionaler Differenzierung aufgewiesen, die Rolle der Religion im Problemfeld Krise beleuchtet und die komplexe Wechselwirkung zwischen Religion und Herrschaft untersucht werden. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft waren sich einig, daß der geplante Sonderforschungsbereich in methodischer wie inhaltlicher Hinsicht Ergebnisse erwarten lasse, die über Deutschland hinaus die Forschung voranbringen. Sie hoben hervor, daß es sich bei der Themenstellung um einen wichtigen und bisher kaum bearbeiteten Ansatz in der Religionswissenschaft handle. Die Wechselbeziehung von Religion und Gesellschaft habe innerhalb der religions- und kulturgeschichtlichen Forschung in den Altertumswissenschaften und in der Theologie gegenüber der alten Tradition der „Wesensschau“ bislang nur wenig Berücksichtigung gefunden. Bemerkenswert sei das Zusammenfinden so zahlreicher und unterschiedlicher Disziplinen zur engen Zusammenarbeit, was die Festlegung auf gemeinsame konzeptionelle und methodische Ansätze voraussetze. Der Zusammenschluß vieler Altorientalisten und Althistoriker von hohem wissenschaftlichen Niveau zu einem gemeinsamen interdisziplinären Forschungsvorhaben werde ein Signal für andere Universitäten im In- und Ausland setzen. Mit ihrer Fülle kleinerer Fächer aus dem Bereich der klassischen Altertumswissenschaft und der Orientalistik biete die Universität Münster eine einmalige personelle wie strukturelle Basis für die umfassende kulturvergleichende Erforschung der Religionen des Vorderen Orients. Anzustreben - 32 sei darüber hinaus die bereits anvisierte Beteiligung eines Islamwissenschaftlers sowie der stärkere Einbezug der Klassischen und Vorderasiatischen Archäologie. Aus wissenschaftspolitischer Sicht ist, abgesehen von den hervorragenden Standortbedingungen in Münster, auf die positiven Auswirkungen des geplanten Sonderforschungsbereichs für die sogenannten kleinen, zumeist auch ressourcenarmen Fächer hinzuweisen, die in besonderer Weise auf die Kommunikation ihrer Ergebnisse in kooperativen Arbeitsformen angewiesen sind. Ihr Einbezug in institutionalisierte Interaktionen (Forschungsverbünde u. ä.) ist als Chance zu werten, aus der fachlichen Vereinzelung herauszutreten und neue inhaltliche Perspektiven zu entwickeln. In ihrem bewußten Rückgriff auf die Vielfältigkeit des wissenschaftlichen Fächerspektrums kommt der Initiative in Münster deshalb auch fachpolitisch Modellcharakter zu. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs bietet die breite Anlage des Münsteraner Vorhabens nicht zuletzt auch deshalb Perspektiven über den deutschen Raum hinaus. Durch die im Vergleich zu anderen Sonderforschungsbereichen höhere Beteiligung von Frauen (1 Teilprojekt-Leiterin, rd. 1/5 der am Sonderforschungsbereich beteiligten Wissenschaftler) wird eine der zentralen Forderungen des Wissenschaftsrates zumindest aufgegriffen. II.15 SFB 1786 Die Entwicklung der Interstellaren Materie: TerahertzSpektroskopie im Weltall und Labor, Köln An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der Fachrichtungen Astrophysik, Astronomie und Spektroskopie des Physikalischen Instituts der Universität Köln und des Radioastronomischen Instituts der Universität Bonn sowie des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn beteiligen. Er stellt sich die Aufgabe, die Entwicklung der interstellaren Gas- und Staubmaterie durch astronomische Beobachtungen und Laborspektroskopie wissenschaftlich zu erforschen. In einem Frequenzbereich, der von etwa 10 Kelvin in kalten Dunkelwolken bis etwa 2000 Kelvin in wärmeren Sternentstehungsgebieten reicht, kann die von der interstellaren Materie ausgesandte Strahlung am besten im Millimeter-, Submillimeterwellen- und fernen Infrarotbereich gemessen werden. Diese Übergangsregion zwi- - 33 schen dem Radio- und Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums ist aufgrund der technischen Schwierigkeiten, die sowohl in der Detektion der Strahlung am wenigsten erforscht. Die antragstellenden Wissenschaftler wollen an der Erschließung dieses als Terahertzbereich bezeichneten Frequenzbereichs von etwa 1 bis 5 Terahertz mitwirken. Der geplante Sonderforschungsbereich gliedert sich in fünf Projektbereiche mit insgesamt 17 Teilprojekten, die sich mit folgenden Schwerpunkten befassen: Entwicklung des interstellaren Mediums in Galaxien/Phasen des interstellaren Mediums, Zyklen des interstellaren Mediums, das interstellare Medium in Zwergalaxien und in galaktischen Halos, Instrumentierung für SOFIA und physikalische Grundlagen der Terahertz-Empfängertechnologie sowie Laborspektroskopie bei höchsten Frequenzen. Nach Einschätzung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft widmet sich der geplante Sonderforschungsbereich einer wichtigen Lücke im Meßbereich der modernen Astronomie. Durch die Erschließung des Bereichs der Terahertzspektroskopie seien wesentliche neue Erkenntnisse zu erwarten. Es handele sich um eine sehr gute Initiative, die von ausgewiesenen Forschern getragen werde, und ein breites Spektrum an Aktivitäten entfalte. Die hochentwickelte technologische Infrastruktur, die in den vergangenen Jahren von den Universitäten Köln und Bonn aufgebaut worden sei, biete zusammen mit den Arbeiten des auslaufenden SFB 301 „Die Physik und Chemie der interstellaren Molekülwolken“ eine hervorragende technologische Ausgangsbasis für das jetzige Vorhaben. In diesem Kontext stehe auch die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten und dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie, die ein großes Entwickungspotential in sich berge. Besondere Bedeutung wurde der engen Verbindung von astronomischer Beobachtung und Theorie zugemessen, die in diesem wissenschaftlichen Umfeld einmalig sei und bereits jetzt Synergieeffekte zeige. Hervorgehoben wurde auch die gute Einbindung einiger jüngerer Projektleiter, die eigene Verantwortungsbereiche übernähmen. In wissenschaftspolitischer Hinsicht ist hervorzuheben, daß die Initiative die Teilnahme der deutschen Wissenschaftsgemeinschaft ein einem umfangreichen internationalen Gemeinschaftsprojekt ermöglicht. Der Köln-Bonner-Raum stellt traditionell ein Zentrum der Radioastronomie in Deutschland dar, und der geplante Sonderfor- - 34 schungsbereich trägt maßgeblich dazu bei, die wissenschaftliche Expertise der in Deutschland schwerpunktmäßig auf diesem Gebiet arbeitenden Institute zu bündeln. Seine Einrichtung ermöglicht zudem eine Verstetigung der Zusammenarbeit zwischen Universitätsinstituten und Max-Planck-Institut, so daß die auf diesem Forschungsgebiet aufwendigen instrumentellen Arbeiten an der Spitze der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung durchgeführt werden können. Die Erschließung des neuen Meßbereichs ist nicht nur für die Hochfrequenztechnik von großer Bedeutung, sondern auch für spätere Anwendungsbereiche. Für eine erfolgreiche Entwicklung des beantragten Sonderforschungsbereichs ist es erforderlich, daß die laufenden und anstehenden Berufungsverfahren im Interesse der wissenschaftlichen Kontinuität des Vorhabens zügig durchgeführt werden und die notwendigen Personalkapazitäten, insbesondere auch im Bereich der Nachwuchsstellen, trotz möglicher Stellenkürzungen im Rahmen des nordrhein-westfälischen Qualitätspaktes in vollem Umfang zur Verfügung stehen. II.16 SFB 1790 Topologie und Dynamik von Signalprozessen, Stuttgart An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Arbeitsgruppen der Biochemie, Molekularbiologie, Molekularen Genetik, Zellbiologie, Neurobiologie und Biosystemtechnik der Universität Stuttgart sowie Arbeitsgruppen der Biochemie, Molekularbiologie, Sinnesphysiologie, Molekularen Entwicklungsgenetik und Neurobiologie der Universität Hohenheim beteiligen. Hinzu kommt ein Molikulargenetiker des Fraunhofer Instituts für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik. Dem Sonderforschungsbereich liegt die Annahme zugrunde, daß trotz der Einbeziehung vieler ubiquitär verbreiteter Signalvermittler in zahlreiche Signalwege die Spezifität der resultierenden zellulären Reaktion erstaunlich hoch und bislang nicht hinreichend verstanden sei. Daher ist es Ziel des Sonderforschungsbereiches, das komplexe Zusammenspiel molekular definierter Signalkomponenten vor dem Hintergrund ihrer räumlichen Anordnung und als Funktion der Zeit auf molekularer, intra- und interzellulärer Ebene, also in der Zelle, im Organ und im Gesamtorganismus, zu verstehen. Infolge der Komplexität der betrachteten Prozesse im Sinne eines Signalnetzwerkes soll auch eine mathematische Modellierung komplexer Signalnetzwerke integraler Bestandteil experimenteller und analytischer Strategien sein. Es wird beabsichtigt, - 35 Technologien einzusetzen, mit deren Hilfe die Quantifizierung, präzise Lokalisation und molekulare Interaktion von Signalprozessen als zentrale Fragen des Sonderforschungsbereichs experimentell zugänglich werden. Für unerläßlich wird in diesem Zusammenhang eine spezifisch auf die Problematik der Signaltransduktion zugeschnittene Methodenentwicklung für jede der angewandten Technologien gehalten. Die vier Projektbereiche des Sonderforschungsbereichs sind entsprechend der fachgebiet übergreifenden Forschungsinteressen auf dem Gebiet der Signaltransduktion und des interdisziplinären Charakters nicht nach Fachgebieten oder Organismen gegliedert. Vielmehr soll das zentrale Thema des Sonderforschungsbereichs, die funktionelle Bedeutung der räumlichen Organisation von Signalkomponenten und deren dynamische Wechselwirkung, auf drei Ebenen analysiert werden: der molekularen, der zellulären und der Organ-Ebene. Die Modell-Ebene als vierter Projektbereich ist von vornherein als Verbund zwischen Biologie und Systemwissenschaften konzipiert, der eigene experimentelle Daten erhebt, aber auch auf die Daten der anderen Projektbereiche zurückgreift. Gegenstand der Modellierung bilden ausgewählte Signalprozesse in Hefe und Säugerzellen, die quantitativ erfaßt werden und so eine Überprüfung der entwickelten Modelle von Signalprozessen erlauben sollen. Nach Auffassung der Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist der Forschungsansatz des geplanten Sonderforschungsbereichs – die Verbindung von Molekularbiologie, Biochemie und Computeranalyse – innovativ und vielversprechend. Das Thema des Sonderforschungsbereichs sei wichtig und seine langfristige Tragfähigkeit gesichert. Die Standorte Stuttgart und Hohenheim seien für den geplanten Sonderforschungsbereich gut geeignet, da sich die biowissenschaftlichen Arbeitsgruppen beider Universitäten in den vergangenen Jahren Kompetenz auf unterschiedlichen Gebieten mit Blick auf Signaltransduktionsprozesse erworben hätten. Wenn der Sonderforschungsbereich seinen eigenen Ansprüchen gerecht werde, sei ihm eine einzigartige Stellung in Deutschland sicher und würde er auch international Aufmerksamkeit erregen. Allerdings sei der Bereich Zellanalyse noch unterrepräsentiert. Mängel sahen die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bei der Nachwuchsförderung. So gebe es kein spezielles Graduiertenprogramm und werde die Mobilität der jungen Wissenschaftler zu wenig gefördert. - 36 Aus wissenschaftspolitischer Sicht ist von Bedeutung, daß der geplante Sonderforschungsbereich gezielt durch Berufungen, so in Experimentalphysik und Theoretischer Physik an der Universität Stuttgart, die thematisch auf Biologische Physik ausgerichtet sind, unterstützt wird. Ferner ist in forschungspolitischer Hinsicht zu begrüßen, daß die Universitäten Stuttgart und Hohenheim im Rahmen des beantragten Sonderforschungsbereichs ihre Kooperationsbeziehungen mit dem FraunhoferInstitut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik, also einer außeruniversitären Forschungseinrichtung, ausbauen. Durch diese Zusammenarbeit kann die Vermittlung zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter, technologischer Forschung gefördert werden. Der Wissenschaftsrat unterstützt nachdrücklich die Anregungen der Gutachter der DFG, künftig gezieltere Maßnahmen der Nachwuchsförderung zu ergreifen. II.17 SFB 1795 Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur französischen Revolution, Münster An dem geplanten Sonderforschungsbereich beteiligen sich die Fachgebiete Mittelalterliche Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, Westfälische Landesgeschichte, Kunstgeschichte, Mittel- und Neulateinische Philologie, Romanische Philologie, Komparatistik, Deutsche Philologie sowie Philosophie. Das Vorhaben knüpft an eine gewachsene Tradition interdisziplinärer Zusammenarbeit an, die in drei Sonderforschungsbereichen (SFB 7: Mittelalter-Forschung (1968 – 1985), SFB 165: Vergleichende Städteforschung (1976 – 1986), SFB 231: Träger, Felder, Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter (1986 – Ende 1999)) und einem Graduierten-Kolleg (Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter) Ausdruck fand. Ziel des geplanten Sonderforschungsbereichs ist die Untersuchung von Vorgängen symbolischer Kommunikation und der ihr zu grundeliegenden Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit, wobei in einigen Projekten die jeweiligen zeitlichen Grenzen in die eine oder andere Richtung überschritten werden. Im ersten Projektbereich stehen zentrale Phänomene der Mittelalterlichen Geschichte im Mittelpunkt. Hierzu zählt z. B. die Rolle von Urkunde und Buch in der - 37 symbolischen Kommunikation oder das Verhältnis von fürstlichem Adventus und bürgerlicher Selbstdarstellung. Mehrere der dem zweiten Projektbereich zugeordneten Vorhaben haben einen regionalen Schwerpunkt in Italien. Dies trifft z. B. für das Projekt Virtus in Kunst und Kunsttheorie zu. Die Projekte im dritten Projektbereich sind neuzeitlichen Fragestellungen gewidmet und behandeln z.B. Macht und Ritual im Zeitalter der französischen Revolution. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft hoben die hohe Qualität und die Kohärenz des Forschungsprogramms hervor. Das Forschungsprogramm stelle eine gelungene Weiterentwicklung der bisher in Münster durchgeführten Sonderforschungsbereiche dar. Das Thema des SFB greife aktuelle Trends in der internationalen Forschung auf, insbesondere die Einbeziehung anthropologischer Perspektiven sei gut gelungen. Aus forschungspolitischer Sicht ist darauf hinzuweisen, daß der beantragte Sonderforschungsbereich die an der Universität Münster in den zurückliegenden Jahrzehnten aufgebauten Schwerpunkte geisteswissenschaftlicher Forschung sinnvoll fortsetzt und innovativ ergänzt. Auch die Abgrenzung gegenüber anderen Sonderforschungsbereichen wie z. B. dem SFB 537: Institutionalität und Geschichtlichkeit, Technische Universität Dresden ist gut gelungen. In der weiteren Entwicklung des Sonderforschungsbereichs sollte entsprechend den Empfehlungen der Gutachter der DFG insbesondere die Integration der Musikwissenschaft, aber auch der Theologie angestrebt werden. Der Wissenschaftsrat geht davon aus, daß die Universität die Entwicklung des SFB durch entsprechende Berufungen unterstützt. II.18 SFB 1801 Signale und Signalverarbeitung bei der zellulären Differenzierung, Ulm Am Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler verschiedener Abteilungen der Theoretischen Medizin (Abteilung Anatomie und Zellbiologie, Abteilung Anatomie und zelluläre Neurobiologie, Abteilung Biochemie, Abteilung Immunologie, Abteilung Pharmakologie und Toxikologie und Abteilung Physiologische Chemie) und der Klinischen Medizin (Abteilung Innere Medizin I, Abteilung Innere Medizin II und Abteilung Kinderheilkunde) der Universität Ulm beteiligen. Die Arbeiten dieses - 38 grundlagenorientierten Sonderforschungsbereichs konzentrieren sich auf die Aufklärung der molekularen Basis von Differenzierungsprozessen, die es Zellen erlauben, ihre jeweils spezifischen Funktionen in Organismen auszuüben. Zelluläre Differenzierung erfolgt sowohl während der Embryonalentwicklung als auch bei Anpassungsund Regenerationsvorgängen adulter Gewebe und Organe. Fehlregulationen können hier zu schweren Mißbildungen führen oder die Ursache von Erkrankungen sein. Die Aufklärung der molekularen Grundlagen von Differenzierungsprozessen ist deshalb ein Ziel, das in den letzten Jahren weltweit zunehmend in den Mittelpunkt zellbiologisch orientierter Forschung gerückt ist. Die geplanten Forschungsvorhaben sind in drei Projektbereiche gegliedert. Im Projektbereich „Determination und frühe Embryonalentwicklung“ sind Arbeiten zusammengefaßt, die sich mit Signalwegen und Transkriptionsfaktoren der Differenzierung in embryonalen Tiermodellen beschäftigen. Die Wirkung definierter Differenzierungssignale und Transkriptionsfaktoren auf die Organisationsebene von Geweben und Organen wird im Projektbereich „Differenzierung von Geweben und Organen“ untersucht. Der Projektbereich „Differenzierung in adulten Zellsystemen“ beschäftigt sich mit den Wirkmechanismen von zellulären Signalen, die bei Erneuerungs- oder Reparaturprozessen im Körper von Mensch oder Tier beteiligt sind. In allen Projektbereichen finden zell- und molekularbiologische Techniken Anwendung. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewerteten die Erforschung der Signalverarbeitung bei der zellulären Differenzierung als eine national und international hochaktuelle Thematik, die über die grundlagenwissenschaftliche Bedeutung hinaus die klinische Forschung und die Krankenversorgung beeinflussen werde. Aufbauend auf den exzellenten Vorarbeiten einer Forschergruppe und unter Einbeziehung zahlreicher Neuberufungen sei hier die Initiative zu einem langfristig trag- und entwicklungsfähigen Sonderforschungsbereich ergriffen worden. Durch systematisch breit angelegte Forschungsansätze habe der Sonderforschungsbereich ein einzigartiges Profil, das ihn deutlich von verwandten Sonderforschungsbereichen mit zellund entwicklungsbiologischen sowie neurowissenschaftlichen Fragestellungen (SFB 366, SFB 449 und SFB 515 in Berlin, SFB 549 in Bielefeld, SFB 394 in Bochum, SFB 269 und SFB 474 in Frankfurt, SFB 505 in Freiburg, SFB 406 in Göttingen, SFB 444 in Hamburg, SFB 317 und SFB 352 in Heidelberg, SFB 415 in Kiel, SFB 243 in Köln, - 39 SFB 190 und SFB 391 in München, SFB 310 in Münster, SFB 399 in Saarbrücken, SFB 176 und SFB 465 in Würzburg) abgrenzt. Trotz der Vielfalt der untersuchten Modellsysteme zeigten sich die Gutachter von der erreichten Kohärenz des Forschungsprogramms beeindruckt. In allen Projektbereichen seien international führende Fachleute mit exzellenten Projekten vertreten. Die Gutachter begrüßten die Beteiligung von zwei klinischen Arbeitsgruppen. Die Nachwuchsförderung wurde als gut bewertet und die Überlegungen der Antragsteller im Rahmen der zweiten Förderphase eine Nachwuchsgruppe einzurichten zu wollen, wurden unterstützt. Hervorhebenswert ist zudem die relativ hohe Beteiligung von Frauen: mit 20% bzw. 3 von 15 sind mehr als doppelt soviele Projektleiterinnen beteiligt als im Durchschnitt der biomedizinischen Sonderforschungsbereiche (rund 10%); der Anteil der Doktorandinnen liegt über 50%. Aus wissenschaftspolitischer Sicht ist hervorzuheben, daß die Medizinische Fakultät der Universität Ulm innerhalb kurzer Zeit nach zwei klinisch ausgerichteten Sonderforschungsbereichen (Sommer 1998, SFB 518 „Entzündungen, Regeneration und Transformation im Pankreas“ und Frühjahr 1999, SFB 451 „Läsion und Reparation am kardiovaskulären System“) einen dritten, nunmehr grundlagenorientierten Sonderforschungsbereich initiiert. Der Universität Ulm ist es durch konsequente Berufungspolitik gelungen, die Profilbildung der Universität nachhaltig zu stärken. Die günstige Unterbringung aller Forschungsinstitute unter einem Dach sowie eine leistungsorientierte Ressourcenvergabe haben in Ulm ein sehr gutes Umfeld für die Forschung geschaffen. Die Universität Ulm sollte ihre diesbezüglichen Anstrengungen auch bei den anstehenden Berufungsverhandlungen in Medizin und Biologie weiterführen, so daß sich zukünftig im Sinne einer fachübergreifenden Zusammenarbeit auch die Biologische Fakultät an dem Sonderforschungsbereich beteiligen könnte. II.19 SFB 1806 Protein-Kofaktor-Wechselwirkungen in biologischen Prozessen, Berlin An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der Fachrichtungen Experimentalphysik, Biophysik, Physikalische Chemie, Biophysikalische - 40 Chemie und Theoretische Chemie der Technischen Universität Berlin als Sprecherhochschule beteiligen; hinzu kommen Projekte, an denen Institute der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. (Institut der Blauen Liste) sowie des Max-Planck-Instituts für Molekulare Genetik mitwirken. Viele Enzyme für biologische Prozesse enthalten spezielle organische Moleküle oder Metallzentren, die als Kofaktoren entweder direkt am katalytischen Prozeß teilnehmen oder diesen indirekt – regulatorisch – beeinflussen. Ziel des geplanten Sonderforschungsbereiches ist es, Effekte von Kofaktoren zu untersuchen, da molekulare Details und Wirkursachen der Funktionalisierung von Proteinen erst für wenige Systeme eher ansatzweise, meist jedoch nicht verstanden sind. Der Projektbereich A (Elektronen- und Excitonentransfer) will lichtinduzierte Prozesse in Proteinen, die zur Ladungstrennung führen, untersuchen, wobei die Aufklärung des Elektronen- und vorgeschalteten Excitonentransfers im Mittelpunkt der Forschungstätigkeit stehen soll. Im Projektbereich B (Konformationsänderung und Signaltransduktion) sollen Protein-Kofaktor-Systeme, die an der Signaltransduktion beteiligt sind, untersucht werden. Projektbereich C (Enzymatische Wasserstoffspaltung und Wasseroxidation) will die Oxidation von Wasser und Wasserstoff in ihrem molekularen Ablauf aufklären. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bezeichneten das Thema des geplanten Sonderforschungsbereiches als hochaktuell; der Fokus richte sich auf sehr interessante Objekte, auch sei bereits jetzt auf den einschlägigen Gebieten u.a. durch gute Vorarbeiten, entsprechende Publikationen und ausgewiesene Wissenschaftler ein internationaler Vorsprung erreicht worden. Es handle sich um ein anspruchsvolles Projekt von internationaler Tragweite. Besonders die Nachwuchsförderung verdiene Anerkennung, zumal einige Projekte von jüngeren Mitarbeitern geführt würden. Der Sonderforschungsbereich grenze sich klar gegenüber ähnlich ausgerichteten Sonderforschungsbereichen (189, Düsseldorf; 394, Bochum; 472, Frankfurt am Main; und 533, München) ab. - 41 Aus forschungspolitischer Sicht ist besonders hervorzuheben, daß gerade die Kombination von Strukturforschung und funktioneller Forschung an Kofaktoren, die es in Deutschland sonst nicht gibt, zukunftsträchtige Qualifikationsmöglichkeiten für die am Sonderforschungsbereich beteiligten Nachwuchswissenschaftler verspricht. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, dieses Potential bei einer möglichen weiteren Förderung durch die deutlich verstärkte Einbeziehung von jungen Wissenschaftlern und insbesondere Wissenschaftlerinnen als eigenständige Teilprojektleiter besser zu nutzen. Durch das Zusammenwirken von Wissenschaftlern der TU Berlin, der FU Berlin, der HU Berlin, des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie sowie des MaxPlanck-Instituts für Molekulare Genetik ergeben sich vielfältige und fruchtbare Kooperationsmöglichkeiten, die der Wissenschaftsrat im Sinne der Qualitätssteigerung und der Vernetzung von universitärer und außeruniversitärer Forschung begrüßt. II.20 SFB 1814 Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung urgeformter Mikrobauteile aus metallischen und keramischen Werkstoffen, Karlsruhe An dem geplanten Sonderforschungsbereich wollen sich Wissenschaftler der Institute für Maschinenkonstruktion und Kraftfahrzeugbau, für Werkzeugmaschinen und Betriebstechnik, für Werkstoffkunde I und für Werkstoffkunde II der Universität Karlsruhe sowie das Institut für Materialforschung III des Forschungszentrums Karlsruhe beteiligen. Der geplante Sonderforschungsbereich setzt sich zum Ziel, die wissenschaftlichen Grundlagen zur Entwicklung einer Technologie zum Entwurf und zur Herstellung von urgeformten, miniaturisierten Bauteilen aus metallischen und keramischen Werkstoffen zu erarbeiten. Das Forschungsprogramm sieht eine ganzheitliche Betrachtung der Prozeßkette von der Konstruktion von Mikrobauteilen über ihre Fertigung bis zur Qualitätssicherung vor, um den späteren Einsatz der Technologie in der industriellen Mittel- und Großserienfertigung dreidimensional strukturierter Mikrobauteile durch aufeinander abgestimmte Entwicklungen für alle Teilprozesse zu beschleunigen. - 42 Der Sonderforschungsbereich ist in vier Projektbereiche gegliedert. Im Projektbereich „Entwicklung“ werden Richtlinien und Abschätzungen für die Simulation von miniaturisierten Bauteilen erstellt, auf deren Grundlage mikromechanische Mehrkörpersysteme vollständig dreidimensional modelliert werden können. Die erarbeiteten Methoden sollen an Hand der Fertigung von Prototypen verifiziert werden. Der Projektbereich „Prozeßvorbereitung“ befaßt sich mit der Vorbereitung von Ausgangswerkstoffen und der Herstellung von Formeinsätzen für die Urformverfahren Mikroguß und Mikropulverspritzgießen. Fragen der prozeßverknüpfenden Automatisierung und Prüftechniken für diese urformenden Produktionsverfahren stehen im Mittelpunkt des Projektbereichs „Produktion“. Im Projektbereich „Werkstoff und Bauteilverhalten“ werden Methoden zur Untersuchung des Verformungs- und Versagensverhaltens der eingesetzten Werkstoffe entwickelt, mit denen die verschiedenen Mikrobauteilzustände charakterisiert und Optimierungsansätze für die Prozesse aufgezeigt werden können. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bezeichneten die Thematik des geplanten Sonderforschungsbereichs als ausgesprochen aktuell und innovativ. Die Betrachtung der gesamten Prozeßkette sei sinnvoll und lasse Ergebnisse von hoher Praxisrelevanz erwarten. Auf diese Weise könne die in Deutschland vorhandene hohe Kompetenz auf der Makro-Ebene durch innovative Technologien zur Herstellung von Mikrobauteilen ergänzt werden. Die Konzentration auf Urformverfahren verspreche eine hohe Funktionsintegration und biete gut Ansatzpunkte zur Verknüpfung der Ergebnisse mit anderen Technologien auch im Makrobereich. Aus forschungspolitischer Sicht ist hervorzuheben, daß die am Standort Karlsruhe im universitären und außeruniversitären Bereich vorhandenen ingenieurwissenschaftlichen Kompetenzen mit der Mikrosystemtechnik in einem zukunftsträchtigen Bereich zusammengeführt wurden. Die von dem klar strukturierten und zeitlich überzeugend geplanten Forschungsprogramm zu erwartenden Ergebnisse versprechen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im biotechnologischen und medizinisch-technischen Bereich und damit eine weitere Stärkung des Forschungs- und Technologiestandorts Karlsruhe. - 43 II.21 SFB 1817 Erkennen, Handeln, Lokalisieren: Neurokognitive Mechanismen und ihre Flexibilität, Tübingen An dem geplanten Sonderforschungsbereich beteiligt sich eine Vielzahl von Arbeitsgruppen aus der Fakultät für Medizin und der Fakultät für Biologie der Universität Tübingen sowie vom MPI für Biologische Kybernetik in Tübingen. Ziel des Sonderforschungsbereiches ist es, mit den Methoden der Neurowissenschaften das Verständnis kognitiver Leistung voranzutreiben, in dem vor allem die neurobiologischen Grundlagen jener Vorgänge untersucht werden, die vom Erkennen und Lokalisieren von Objekten zur zielgerichteten Handlung führen. Dabei steht nicht die Analyse von einzelnen Prozessen im Vordergrund, sondern das Verständnis übergreifender und oft parallel ablaufender neuronaler Verarbeitungsschritte. Der beantragte Sonderforschungsbereich gliedert sich in drei Projektbereiche mit 21 Teilvorhaben. Die ersten acht Teilprojekte bilden den Projektbereich A, in dem verschiedene Aspekte des Wahrnehmens und des Handelns im Raum im Vordergrund stehen. Dieser Projektbereich entsteht wesentlich durch die Überführung von Vorhaben aus der Forschergruppe „Wahrnehmung und Agieren im Raum“ in den SFB. Der Projektbereich B, „Erkennen durch Handeln“ stellt vor allem die Frage, wie das Gehirn aus der sensorischen Analyse der Gegenstände Bedeutung und Objektgruppierungen extrahiert und im Gedächtnis behält. Im Projektbereich C sind Teilprojekte zusammengefaßt, die die Grundlagen der Flexibilität des Nervensystems untersuchen, mit dem dieses auf Veränderungen der Umwelt und auf Veränderungen des Organismus, z. B. krankheitsbedingte Störungen von Teilen des Nervensystems, reagiert. Die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft bescheinigten dem SFB, eine in besonderem Maße aktuelle Frage im sich rasch entwickelnden Gebiet der kognitiven Neurowissenschaften aufzugreifen. Die Rahmenbedingungen vor Ort seien hervorragend. Die Teilvorhaben wurden überwiegend als sehr gut oder herausragend eingestuft. Trotz bereits guter Vernetzung innerhalb der Projektbereiche wurde von den Gutachtern eine weitergehende Integration zwischen diesen Bereichen angeregt. Um die Theoriekompetenz des Sonderforschungsbereiches zu erhöhen, sollte aus Sicht der Gutachter die Biomathematik gestärkt werden, auch in bezug auf den in Tübingen geplanten Graduiertenstudiengang in den Neurowissenschaften. - 44 - Aus forschungspolitischer Sicht ist zu betonen, daß der Antrag den Schwerpunkt der Neurowissenschaften, der wesentlich durch die Förderung der DFG in Sonderforschungsbereichen, Forschergruppen und Graduiertenkollegs sowie durch die Förderung des Interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung durch das BMBF aufgebaut wurde, in besonders leistungsfähigen Bereichen weiter ausbaut. Der Wissenschaftsrat begrüßt, daß die Universität Tübingen in diesem Schwerpunktbereich auch besondere und erfolgversprechende Initiativen zur Nachwuchsförderung eingeleitet hat, u.a. durch die geplante Einrichtung eines internationalen Graduiertenstudienganges. Hervorzuheben ist auch die bereits vollzogene Einbindung außeruniversitärer Forschergruppen, die bei einer Weiterentwicklung beibehalten und gegebenenfalls ausgebaut werden sollte. Angsichts der relativ guten Präsenz von Frauen in den beteiligten Disziplinen überrascht die geringe Beteiligung von Wissenschaftlerinnen an dem Sonderforschungsbereich. III. Perspektiven der Sonderforschungsbereiche Der Wissenschaftsrat hat wiederholt die Rolle der Sonderforschungsbereiche als wichtiges Instrument für den wissenschaftspolitisch gewünschten Wettbewerb zwischen den Hochschulen charakterisiert.7 Die in Tabelle 2 des Statistischen Anhangs sichtbar werdenden Unterschiede in Umfang und Intensität der Einwerbung von Sonderforschungsbereichen durch verschiedene Hochschulen macht Schwerpunktund Profilbildung der Hochschulen sichtbar, wie sie der Wissenschaftsrat u.a. in seinen Thesen zur Forschung in den Hochschulen8 gefordert hat. Hier deuten sich Entwicklungen an, die letztlich zur Herausbildung spezifischer „Forschungshochschulen“ führen können. Solche Hochschulen werden aus Sicht des Wissenschaftsrates ein sinnvolles Element in einer differenzierten Hochschullandschaft sein. Der Wissenschaftsrat hat in seiner Stellungnahme zum Programm der Sonderforschungsbereiche darauf hingewiesen, daß es erforderlich ist, dieses Programm stets auch für neue Initiativen offen zu halten und es nicht nur für den Ausbau bestehen7 8 z.B. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Entwicklung des Programms der Sonderforschungsbereiche; in: Empfehlungen und Stellungnahmen 1998, Köln 1999, S. 7 ff.. Wissenschaftsrat: Thesen zur Forschung in den Hochschulen, Köln 1996, Drs. 2765/96. - 45 der, bereits durch Sonderforschungsbereiche geförderter Schwerpunkte zu nutzen. Der Wissenschaftsrat dankt daher der Deutschen Forschungsgemeinschaft, daß sie in einer finanziell angespannten Situation bei gleichzeitig sehr hohen Antragszahlen durch strenge Maßstäbe bei der Prüfung von Neu- und Fortsetzungsanträgen dazu beigetragen hat, Spielraum für neue Initiativen, aber auch für die Fortsetzung besonders erfolgreicher bestehender Sonderforschungsbereiche mit angemessener Ausstattung zu erhalten. In seiner Stellungnahme aus dem Jahr 1998 hat der Wissenschaftsrat vor allem auf vier Problembereiche aufmerksam gemacht: 1. die oft unzureichende Einbindung der Sonderforschungsbereiche in eine gezielte Profilentwicklung der Hochschule, 2. die Nutzung der Möglichkeiten in den Sonderforschungsbereichen für eine frühe Selbständigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses, 3. die immer noch unzureichend gewährleistete Chancengleichheit für Frauen in Sonderforschungsbereichen, 4. die Notwendigkeit, im Sinne der Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems und der optimalen Nutzung der Ressourcen außeruniversitäre Forschungseinrichtungen verstärkt in die Sonderforschungsbereiche einzubeziehen. Der Wissenschaftsrat begrüßt, daß im Zuge des zunehmenden Wettbewerbs zwischen den Hochschulen die Nutzung der Sonderforschungsbereiche für die Profilbildung stärker reflektiert wird. Die Sonderforschungsbereiche, deren Förderung der Wissenschaftsrat mit der vorliegenden Stellungnahme zustimmt, sind zum weit überwiegenden Teil sehr klar in das gegebene Profil der jeweiligen Hochschulen eingebunden und werden sinnvoll für den Ausbau besonders leistungsfähiger Schwerpunkte genutzt. Auch die Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern in die Sonderforschungsbereiche hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Mit einem Durchschnittsalter der Teilprojektleiter von gut 45 Jahren weist die Mehrzahl der jetzt einzurichtenden Sonderforschungsbereiche eine ausgewogene Altersstruktur auf. Diese positive Entwicklung sollte auch weiterhin von den Hochschulen vorangetrieben und durch entsprechende Initiativen für ein tatsächlich selbständiges Arbeiten der Nachwuchswissenschaftler ergänzt werden. In seinen Empfehlungen zur Chan- - 46 cengleichheit von Frauen in Wissenschaft und Forschung9 hat der Wissenschaftsrat festgestellt, daß der Anteil promovierender Frauen in Sonderforschungsbereichen von der Zahl und von der Entwicklung her unter dem generellen Anteil an den deutschen Universitäten liegt, während in Graduiertenkollegs Frauen eher stärker vertreten sind als im Schnitt der betreffenden Felder. Die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen an den jetzt zur Einrichtung vorgesehenen Sonderforschungsbereichen ist nach wie vor unbefriedigend. Der Wissenschaftsrat ist sich darüber im klaren, daß dieses Problem nicht nur durch punktuelle Maßnahmen in den Sonderforschungsbereichen gelöst werden kann. Er ist gleichwohl der Meinung, daß auch in den Sonderforschungsbereichen ein verstärktes Problembewußtsein erforderlich ist. 9 Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Chancengleichheit von Frauen in Wissenschaft und Forschung, Köln 1998. - 47 - Übersicht 2 Mittelbedarf der neuen Sonderforschungsbereiche nach den Beratungen des Senatsausschusses für die Angelegenheiten der Sonderforschungsbereiche empfohlene Förderungsmittel KennKurzbezeichnung, Ort ziffer 1 in Mio. DM 2000 2001 2002 1513 Hierarchielose regionale Produktionsnetze. Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien, Chemnitz 2,0 1,9 1,9 1608 Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport, Münster 2,5 1,4 1,4 1728 Formgedächtnistechnik - Grundlagen, Konstruktion, Fertigung -, Bochum 2,5 2,0 1,9 1741 Hochbeanspruchte Gleit- und Friktionssysteme auf Basis ingenieurkeramischer Werkstoffe, Karlsruhe 2,4 2,1 2,0 1744 Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade, Augsburg 1,3 1,2 1,2 1745 Norm und Symbol. Die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration, Konstanz 1,5 1,8 1,8 1751 Manipulation von Materie auf der Nanometerskala, München 2,5 1,8 1,8 1756 Regulatorische Membranproteine. Vom Erkennungsmechanismus zur pharmakologischen Zielstruktur, Würzburg 2,4 2,4 2,4 1759 Molekulare und zelluläre Grundlagen neuraler Entwicklungsprozesse, Heidelberg 2,7 2,4 2,4 1761 Prozeßkette zur Herstellung präzisions-geschmiedeter Hochleistungsbauteile, Hannover 2,5 2,3 2,1 1772 Invasion und Persistenz bei Infektionen, Mainz 2,7 2,7 2,6 1773 Magnetische Heteroschichten: Struktur und elektronischer Transport, B h 1774 Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen, Münster 2,5 2,0 1,8 2,4 1,9 1,9 1776 Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients, Münster 1,8 2,0 2,0 1786 Die Entwicklung der Interstellaren Materie: Terahertz-Spektroskopie im Weltall und Labor, Köln 2,9 2,7 2,7 1790 Topologie und Dynamik von Signalprozessen, Stuttgart 1,7 1,7 1,7 1795 Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur französischen Revolution, Berlin (FU) 2,1 2,2 2,3 1801 Signale und Signalverarbeitung bei der zellulären Differenzierung, Ulm 2,1 2,1 2,1 1806 Protein-Kofaktor-Wechselwirkungen in biologischen Prozessen, Berlin (TU) 2,7 2,3 2,3 - 50 - - 48 - KennKurzbezeichnung, Ort ziffer 1 in Mio. DM 2000 2001 2002 1814 Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung urgeformter Mikrobauteile aus metallischen und keramischen Werkstoffen, Karlsruhe 2,2 2,3 2,0 1817 Erkennen, Handeln, Lokalisierungen: Neuro-kognitive Mechanismen und ihre Flexibilität, Tübingen 2,3 2,2 2,1 47,7 43,4 42,4 Insgesamt 1 empfohlene Förderungsmittel Rundungsdifferenzen Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft - 49 Zehn der 21 jetzt zur Einrichtung vorgesehen Sonderforschungsbereiche schließen auch Arbeitsgruppen aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein. Der Wissenschaftsrat begrüßt, daß die Universitäten sich in diesen Fällen für eine weitergehende Ausschöpfung des in der Region vorhandenen Potentials für die Lösung der wissenschaftlichen Probleme entschieden haben. Der Wissenschaftsrat hält es auch weiterhin für erforderlich, bei der Vorbereitung und Weiterentwicklung von Sonderforschungsbereichen jeweils sorgfältig zu prüfen, welche Forscherinnen und Forscher außerhalb der antragstellenden Hochschule zur Qualitätssteigerung des Forschungsprogramms eines Sonderforschungsbereichs beitragen und wie sie eingebunden werden können. Die Initiativen sind in diesem Sinne bewußt quer zu den etablierten „Säulen“ unseres Wissenschaftssystems anzulegen. Bund und Länder stellen der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Haushaltsjahr 1999 für die Förderung der Sonderforschungsbereiche 613,1 Mio. DM zur Verfügung. Die Regierungen von Bund und Ländern haben beschlossen, diesen Ansatz für das Jahr 2000 um 3 % zu erhöhen. Damit würden im Jahr 2000 gut 18 Mio. DM mehr für die Förderung der Sonderforschungsbereiche zur Verfügung stehen als 1999. Die Zahl der neuen Anträge auf Einrichtung von Sonderforschungsbereichen für die zweite Jahreshälfte 2000 und die Folgejahre, die der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Zeit vorliegen oder die erwartet werden, ist mit 116 Initiativen nach wie vor sehr hoch. Im Jahr 2000 wird die Förderung von 21 Sonderforschungsbereichen enden, während in den letzten vier Jahren 19 bis 23 (1996: 23; 1997: 20; 1998: 19, 1999: 19) Förderungen ausliefen. In Übersicht 2 sind die von den Gutachtern der Deutschen Forschungsgemeinschaft empfohlenen Förderbeträge für die 21 zur Einrichtung ab Januar 2000 vorgesehenen Sonderforschungsbereiche dargestellt. Die im Jahr 2000 für die Einrichtung neuer Sonderforschungsbereiche voraussichtlich zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 46,3 Mio. DM unterschreiten die von Gutachtern empfohlenen Fördersummen für die 21 zur Einrichtung vorgeschlagenen Sonderforschungsbereiche nur geringfügig und sind nach Mitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft somit als ausreichend für diese Gruppe von Sonderforschungsbereichen zu betrachten. Die Finan- - 50 zierung der ab 1. Juli 2000 erwarteten weiteren neuen Sonderforschungsbereiche, deren Anzahl und Finanzbedarf zur Zeit allerdings noch nicht feststehen, wird Gegenstand der Beratung des Bewilligungsausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft Ende November 1999 sein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft strebt an, auch diese Gruppe neuer Sonderforschungsbereiche - wiederum nach strenger Qualitätsauswahl - zum vorgesehenen Zeitpunkt in die Förderung aufnehmen zu können. Ein weiter wachsender Abstand zwischen dem Beginn einer Initiative zur Einrichtung eines Sonderforschungsbereiches und der tatsächlichen Förderung gefährdet aus der Sicht des Wissenschaftsrates auch die besten Initiativen auf kompetitiven Gebieten. Eine solche Entwicklung sollte unbedingt vermieden werden. Hierzu ist es aus Sicht des Wissenschaftsrates unerläßlich, daß Bund und Länder auch weiterhin die Forschungsfördermittel für die DFG deutlich steigern. Bund und Länder sollten dabei nach der Auswertung der Evaluation der DFG zu einer längerfristigen Planungssicherheit für die Finanzierung der DFG zurückkehren.10 III. Votum Nach Maßgabe der vorstehenden Überlegungen stimmt der Wissenschaftsrat der Einrichtung von neuen Sonderforschungsbereichen in Augsburg, Berlin, Bochum (2), Chemnitz, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe (2), Köln, Konstanz, Mainz, München, Münster (4), Stuttgart, Tübingen, Ulm, Würzburg zu. 10 Der Vertreter der Finanzseite weist darauf hin, daß die Finanzministerkonferenz sowohl eine deutlichen Steigerung der Fördermittel für die DFG, als auch eine längerfristige Festlegung von Wachstumsraten wiederholt abgelehnt hat. - 51 - Statistischer Anhang Tabelle 1 Förderung der Sonderforschungsbereiche 1968 - 1999 im Überblick Stand: Juli 1999 1) Anzahl der geförderten Sonderforschungsbereiche Jahr Geistes- und Sozialwissenschaften Biowissenschaften Naturwissenschaften Ingenieurwissenschaften darunter alle Gebiete erstmalig gefördert letzmalig 1) gefördert Aufwendungen in Mio. DM 2) 1968 4 8 3 3 18 18 1 1,3 1969 12 15 9 4) 6 42 4) 26 - 15,3 1970 1971 14 18 20 27 13 17 4) 13 15 60 77 4) 19 15 - 68,4 79,8 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 19 20 19 19 18 18 16 19 19 19 16 17 17 19 21 18 19 20 20 19 19 19 19 21 22 27 24 34 33 43 45 45 18 20 25 23 22 21 24 24 26 28 30 31 37 39 44 46 45 50 50 52 53 55 62 65 65 68 73 69 17 23 27 29 29 24 24 26 28 28 29 33 38 39 36 35 35 39 43 42 44 45 53 55 57 62 68 70 87 106 116 116 114 106 105 114 120 125 128 131 147 162 163 160 156 167 170 177 182 189 209 219 233 256 266 283 5) 10 23 14 1 4 9 6 11 7 14 24 29 28 16 7 21 11 11 8 18 22 23 34 46 30 21 4 4 3 8 5 6 4 11 8 14 27 19 11 10 8 4 3 11 2 13 20 23 20 19 18 113,6 154,3 201,0 189,4 193,5 208,2 208,9 224,4 253,4 265,3 266,9 275,1 296,2 309,9 310,1 324,9 335,6 349,1 362,1 383,0 420,0 445,2 467,2 505,3 529,6 556,0 583,9 613,1 1) 4) 45 43 41 45 47 50 53 50 55 65 62 61 57 58 57 64 66 70 75 78 89 99 101 110 5) Bis 1980 einschließlich, ab 1981 ohne SFB, denen lediglich eine Auslauffinanzierung gewährt wird. - Förderung nach mehrjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen wurde. keine Mittel - 5) 3) Soll. - 4) 2) 3) Einschließlich 3 SFB, deren 1969 erhielt 1 SFB, 1970 erhielten 2 SFB 1972 blieben Erstbewilligungen für weitere 9 SFB in voller Höhe gesperrt Quellen: Tätigkeitsberichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft; Verzeichnis der eingerichteten Sonderforschungsbereiche 1999, Bewilligungsbescheide der Deutschen Forschungsgemeinschaft für 1999. - 52 Tabelle 2 Im Jahr 1999 geförderte Sonderforschungsbereiche nach Sprecherhochschulen (Stand: Juli 1999) Hochschule Aachen München (LMU) München (TU) Stuttgart Berlin (FU) Erlangen-Nürnberg Göttingen Heidelberg Tübingen Bonn Köln Mainz Würzburg Berlin (HU) Berlin (TU) Frankfurt/M. Freiburg Hamburg Karlsruhe Bochum Dresden Marburg Münster Darmstadt Düsseldorf Giessen Hannover (U) Jena Konstanz Saarbrücken Bielefeld Braunschweig Bremen Chemnitz Clausthal Dortmund Hamburg-Harburg Kiel Ulm Duisburg Essen Halle Hannover (TiHo) Leipzig Magdeburg Osnabrück Trier Bayreuth Freiberg Greifswald Hannover (MedHo) Hohenheim Kaiserslautern Lübeck Mannheim Oldenburg Paderborn Regensburg Siegen Weimar 60 Hochschulen 1 Anzahl der SFB Kennziffern der Sonderforschungsbereiche 253, 289, 332, 361, 368, 370, 380, 401, 440, 442, 476, 525, 532, 540, 542, 56 184, 190, 217, 338, 369, 386, 413, 455, 462, 464, 469, 533, 536, 607 255, 266, 336, 342, 348, 365, 375, 377, 391, 411, 438, 453, 456 259, 340, 349, 374, 381, 404, 409, 412, 467, 514, 543 267, 290, 312, 344, 366, 447, 449, 450, 506, 515 263, 292, 353, 356, 396, 423, 466, 473, 539, 603 271, 345, 357, 402, 406, 416, 468, 500, 523, 529 247, 317, 320, 352, 359, 405, 439, 544, 601 275, 307, 323, 382, 430, 437, 441, 446, 510 256, 284, 303, 334, 350, 400, 408, 534 243, 274, 301, 341, 389, 419, 427, 502 262, 295, 311, 432, 443, 519, 548, 553 172, 176, 251, 347, 355, 410, 465, 479 273, 373, 421, 429, 507, 546, 555 193, 281, 288, 296, 448, 557, 605 252, 268, 269, 403, 435, 472, 474 276, 364, 388, 428, 433, 505, 541 444, 470, 508, 512, 520, 538, 545 195, 315, 346, 414, 425, 461, 551 191, 394, 398, 480, 509, 526 287, 358, 422, 463, 528, 537 260, 286, 297, 383, 395, 397 231, 293, 310, 424, 478 199, 241, 298, 392 189, 194, 282, 503 299, 434, 535, 547 264, 326, 384, 407 196, 197, 436, 482 454, 471, 511, 513 277, 378, 399, 530 343, 360, 549 420, 477, 516 186, 261, 372 283, 379, 393 180, 362, 390 475, 531, 559 188, 238, 371 192, 415, 460 451, 518, 527 291, 445 237, 452 363, 418 244, 280 294, 417 387, 426 225, 431 235, 522 481 285 198 265 308 501 367 504 517 376 521 240 524 Insgesamt Quelle: Wissenschaftsrat, Personalstellen der Hochschulen 1995 - Ansätze 1996, Köln 1997 Anzahl der C4/C31 Stellen 16 14 13 11 10 10 10 9 9 8 8 8 8 7 7 7 7 7 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 388 807 478 285 737 509 482 495 423 555 506 437 382 693 484 564 410 645 277 440 588 372 597 290 294 408 361 410 172 300 260 242 350 173 91 306 117 480 220 232 372 416 62 505 246 182 138 163 119 245 103 133 139 95 126 199 291 287 268 80 283 20.429 2 2 2 2 SFB/100 Professorenstellen 4,1 1,7 2,7 3,9 1,4 2,0 2,1 1,8 2,1 1,4 1,6 1,8 2,1 1,0 1,4 1,2 1,7 1,1 2,5 1,4 1,0 1,6 0,8 1,4 1,4 1,0 1,1 1,0 2,3 1,3 1,2 1,2 0,9 1,7 3,3 1,0 2,6 0,6 1,4 0,9 0,5 0,5 3,2 0,4 0,8 1,1 1,4 0,6 0,8 0,4 1,0 0,8 0,7 1,1 0,8 0,5 0,3 0,3 0,4 1,3 1,4 = ∅ - 53 - Tabelle 3 Sonderforschungsbereiche, die 1999 eingerichtet worden sind Stand: Juli 1999 1 Kennziffer Kurzbezeichnung, Ort Bewilligte Förderungsmittel in Mio. DM 1999 2000 2001 Geisteswissenschaften 417 Regionenbezogene Identifikationsprozesse. Das Beispiel Sachsen, Leipzig 1,5 1,9 1,6 427 Medien und kulturelle Kommunikation, Köln 2,5 2,5 2,5 435 Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel, Frankfurt/M. 2,4 2,6 2,5 437 Kriegserfahrungen - Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit, Tübingen 1,8 1,8 1,7 441 Linguistische Datenstrukturen: Theoretische und empirische Grundlagen der Grammatik-forschung, Tübingen 1,8 1,9 1,9 447 Kulturen des Performativen, Berlin (HUB) 1,9 1,9 1,9 520 Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung, Hamburg 0,8 1,6 1,5 534 Judentum-Christentum. Konstituierung und Differenzierung in Antike und Gegenwart, Bonn 1,2 2,4 2,5 "Reflexive Modernisierung" - Analysen zur (Selbst-) Transformation der industriellen Moderne, München (LMU) 1,2 2,8 2,8 Mehrsprachigkeit, Hamburg 1,2 2,3 2,3 2,4 2,3 2,3 1,5 1,5 1,5 Molekulare Physiologie, Energetik und Regulation primärer pflanzlicher Stoffwechselprozesse, Berlin (HU) 2,1 1,9 1,8 431 Membranproteine: Funktionelle Dynamik und Kopplung an Reaktionsketten, Osnabrück 2,4 1,9 1,9 433 Buchendominierte Laubwälder unter dem Einfluß von Klima und Bewirtschaftung, Freiburg 1,9 1,5 0 536 538 Biowissenschaften und Medizin 421 Protektive und pathologische Folgen der Antigenverarbeitung, Berlin (HU) 423 Nierenschäden: Pathogenese und regenerative Mechanismen, Erlangen-Nürnberg 429 449 Struktur und Funktion membranständiger Rezeptoren, Berlin (FU) 2,4 2,3 2,3 451 Läsion und Reparation am kardiovaskulären System, Ulm 1,9 1,8 1,8 455 Virale Funktionen und Immunmodulation, München (LMU) 2,5 2,4 2,4 - 54 - 1 Kennziffer Kurzbezeichnung, Ort Bewilligte Förderungsmittel in Mio. DM 1999 2000 2001 456 Zielstrukturen für selektive Tumorinterventionen, München (TU) 2,6 2,4 2,4 530 Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle, Saarbrücken 1,4 2,3 2,3 542 Molekulare Mechanismen Zytokin-gesteuerter Entzündungsprozesse, Aachen 1,1 2,1 2,2 544 Kontrolle von tropischen Infektionskrankheiten, Heidelberg 0,9 2,1 1,9 548 Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten, Mainz 1,2 2,2 2,2 2,4 2,2 2,1 1,4 1,4 1,4 3,0 3,0 3,0 1,2 1,8 1,9 1,1 2,3 1,7 1,3 1,3 1,2 1,7 1,7 1,7 2,8 2,3 1,9 Naturwissenschaften 419 439 443 522 Umweltprobleme eines industriellen Ballungsraumes, Köln Galaxien im jungen Universum, Heidelberg Vielkörperstruktur stark wechselwirkender Systeme, Mainz Umwelt und Region - Umweltanalyse und Umweltmanagementstrategien für eine Nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum, Trier 526 Rheologie der Erde - von der Oberkruste bis in die Subduktionszone, Bochum 546 Struktur, Dynamik und Reaktivität von Übergangsmetalloxid-Aggregaten, Berlin (HU) Ingenieurwissenschaften 425 Elektromagnetische Verträglichkeit in der Medizintechnik und in der Fabrik, Karlsruhe 445 Nano-Partikel aus der Gasphase: Entstehung, Struktur, Eigenschaften, Duisburg 453 Wirklichkeitsnahe Telepräsenz und Teleaktion, München (TU) 1,9 2,0 1,8 524 Werkstoffe und Konstruktionen für die Revitalisierung von Bauwerken, Weimar 0,9 1,7 1,8 2,3 2,2 2,0 1,5 2,0 1,9 1,6 1,9 1,8 63,7 74,2 70,4 528 532 540 Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung, Dresden Textilbewehrter Beton - Grundlagen für die Entwicklung einer neuartigen Technologie, Aachen Modellgestützte experimentelle Analyse kinetischer Phänomene in mehrphasigen fluiden Reaktionssystemen, Aachen Bewilligte Förderungsmittel insgesamt 1 Rundungsdifferenzen Quelle: Bewilligungsbescheide der Deutschen Forschungsgemeinschaft - 55 - Tabelle 4 Übersicht über die Sonderforschungsbereiche, geordnet nach dem Jahr der Erstfinanzierung Stand: Juli 1999 1 Kennziffern der Sonderforschungsbereiche, deren Finanzierung Jahr bis 1998 beendet wurde 1968 bis 2, 7, 8, 10, 12-24, 26, 28-30, 31(1), 32-41, 44, 45(1), 1978 46-59, 61-68, 70-81, 82(1), 83-101, 103-105, 107, 109, 111- 118,122, 123, 125-128, 130-132, 136, 138, 140-142, 146-150, 152, 153, 155, 157, 159-164 Anzahl 1999 noch andauert 130 1979 3-5, 9, 45(2), 82(2), 102, 119, 121 9 1980 11, 31(2), 42, 106, 129, 133 6 1981 6, 25, 27, 43, 69, 108, 110, 134, 135, 137, 139 11 1982 120, 143, 145, 200-202, 203 7 1983 60, 124, 144, 151, 204-212, 216 14 1984 154, 156, 158, 165, 166-171, 213-215, 218, 220, 222, 224, 226, 228, 230, 300, 302, 304, 306 24 1985 173-175, 219, 221, 223, 232, 234, 236, 305, 309, 313, 314, 316, 319, 321 16 1986 177-179, 181, 227, 229, 233, 242, 246, 248, 250, 318, 322, 324, 325, 327, 329, 331, 333 19 1987 182, 183, 185, 254, 258, 328, 330, 335, 337 1988 172, 176, 217, 225, 301, 303, 307, 308, 310, 311, 312, 315, 317 13 180, 231, 238, 240, 244, 252, 320, 323, 326 9 9 184, 235, 237, 256, 260, 262, 332 7 239, 339 2 186, 241, 264, 266, 268 5 1989 187, 245, 249, 270, 272 5 188, 189, 243, 247, 251, 253, 255, 261, 274, 276, 334, 336, 338, 340, 341, 343 16 1990 257, 278 2 190, 191, 259, 342, 344, 345, 346, 347, 349 9 192, 193, 194, 263, 280, 282, 284, 286, 348, 350, 352 11 195, 265, 288, 353, 356, 358 6 1993 196, 197, 198, 199, 267, 269, 290, 292, 355, 357, 359, 360, 361, 362, 363, 364, 365, 367 18 1994 271, 273, 275, 277, 294, 296, 298, 366, 368, 369, 370, 371, 372, 373, 374, 380, 381, 382, 383, 384, 400, 402 22 281, 283, 285, 375, 376, 377, 379, 386, 387, 388, 389, 390, 391, 404, 406, 408, 410, 501, 503, 505, 507 21 287, 289, 291, 293, 378, 392, 393, 394, 395, 396, 397, 398, 399, 412, 414, 416, 418, 460, 461, 462, 463, 464, 465, 466, 500, 502, 509, 511, 513, 515, 517, 519, 521, 523 34 295, 297, 299, 401, 403, 405, 407, 420, 422, 424, 426, 428, 430, 432, 434, 436, 438, 440, 442, 444, 446, 467, 468, 469, 470, 471, 472, 473, 474, 475, 476, 504, 506, 508, 510, 525, 527, 529, 531, 533, 535, 537, 539, 541, 545, 547 46 409, 411, 413, 415, 448, 450, 452, 454, 477, 478, 479, 480, 481, 482, 512, 514, 516, 518, 543, 549, 551, 553, 555, 557, 559, 561, 601, 603, 605, 607 30 417, 419, 421, 423, 425, 427, 429, 431, 433, 435, 437, 439, 441, 443, 445, 447, 449, 451, 453, 455, 456, 520, 522, 524, 526, 528, 530, 532, 534, 536, 538, 540, 542, 544, 546, 548 36 1991 1992 1995 351, 354 279, 385 2 2 1996 1997 1998 1999 Zusammen 1 Anzahl 258 283 Die Zusätze in Klammern bei SFB 31, 45 und 82 bezeichnen den ersten und zweiten Abschnitt der Förderung (siehe auch Tabelle 1, Fußnote 2). Quelle: Angaben der DFG - 56 - Tabelle 5 Verzeichnis der geförderten Sonderforschungsbereiche, geordnet nach Kennziffern (Stand: Juli 1999) KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer 172 176 180 184 186 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 217 225 231 235 237 238 240 241 243 244 247 251 252 253 255 256 259 260 261 262 263 264 265 266 Kanzerogene Primärveränderungen Molekulare Grundlagen der Signalübertragung und des Stofftransports in Membranen Konstruktion verfahrenstechnischer Maschinen Biogenese von Zellorganellen Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf Reinigung kontaminierter Böden Energiewandelnde biologische Systeme Mechanismen und Faktoren der Genaktivierung Physikalische Grundlagen der Niedertemperaturplasmen Optimierung pflanzenbaulicher Produktionssysteme Biologische Behandlung industrieller und gewerblicher Strukturveränderung und Dysfunktion im Nervensystem Lokalisierung von Elektronen in makroskopischen und mikroskopischen Systemen Physik und Chemie optischer Schichten Lipidorganisation und Lipid-Protein-Wechselwirkungen in Biound Modellmembranen Kinetik partiell ionisierter Plasmen Molekulare Ökophysiologie der Pflanzen Genetik der humanen Immunantwort Oxidische Kristalle Formen pragmatischer Schriftlichkeit Zwischen Maas und Rhein Unordnung und große Fluktuationen Meßtechnik mehrphasiger Systeme Bildschirmmedien Integrierte mechanisch-elektronische Systeme Molekulare Analyse zellulärer Systeme Chronische Entzündung π-Systeme Pflanzliche und tierische Leistung unter Streß Elektronisch hochkorrelierte metallische Materialien Grundlagen des Entwurfs von Raumflugzeugen Transatmosphärische Flugsysteme Nichtlineare partielle Differentialgleichungen Hochtemperaturprobleme rückkehrfähiger Metallorganische Verbindungen in der Organischen Chemie Der Südatlantik im Spätquartär Glaszustand und Glasübergang nichtmetallischer amorpher Materialien Immunologische Mechanismen bei Infektionen, Entzündungen und Autoimmunität Automatisierte Fertigung unter Wasser Immunreaktionen und Pathomechanismen bei Synthetische und biologische Phasengrenzschichten Hochschule Förderung seit Würzburg 1985 Würzburg Clausthal München (LMU) Bremen Hamburg-Harburg Düsseldorf München (LMU) Bochum Kiel Berlin (TU) Düsseldorf 1985 1986 1987 1988 1989 1989 1990 1990 1991 1991 1991 Karlsruhe Jena 1992 1993 Jena Greifswald Darmstadt München (LMU) Osnabrück Münster Trier Essen Hamburg-Harburg Siegen Darmstadt Köln Hannover (TiHo) Heidelberg Würzburg Darmstadt Aachen München (TU) Bonn Stuttgart Marburg Bremen 1993 1993 1993 1985 1985 1986 1987 1987 1986 1988 1988 1989 1986 1989 1989 1986 1989 1989 1987 1990 1987 1989 Mainz 1987 Erlangen-Nürnberg Hannover (U) Hannover (MedHo) München (TU) 1991 1988 1992 1988 - 57 - KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer Hochschule Förderung seit 267 Deformationsprozesse in den Anden Berlin (FU) 1993 268 269 Westafrikanische Savanne Molekulare und zelluläre Grundlagen neuronaler Organisationsprozesse Molekulare Genetik morphoregulatorischer Prozesse Hyperthermie: Methodik und Klinik Der modulare Aufbau des genetischen Materials Klimagekoppelte Prozesse in meso- und känozoischen Geoökosystemen Korrelierte Dynamik hochangeregter atomarer und molekularer Systeme Grenzflächenbestimmte neue Materialien Gastrointestinale Barriere Demontagefabriken zur Rückgewinnung von Ressourcen in Produkt- und Materialkreisläufen Theorie des Lexikons Prozeßketten der Massivumformung unter Aspekten der Produktivität und Umweltverträglichkeit Glykokonjugate und Kontaktstrukturen der Zelloberfläche Partikelwechselwirkung bei Prozessen der Mechanischen Verfahrenstechnik Intrazellulärer Transport und Reifung von Proteinen Reaktive Polymere in nichthomogenen Systemen, in Schmelzen und an Grenzflächen Differentialgeometrie und Quantenphysik Formgebung metallischer Werkstoffe im teilerstarrten Zustand und deren Eigenschaften Metallische dünne Filme Elastische Handhabungssysteme für schwere Lasten in komplexen Operationsbereichen Mehrkomponentige Schichtsysteme Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und Leukozyten Moleküle in Wechselwirkung mit Grenzflächen Kulturelle und sprachliche Kontakte Wachstumskorrelierte Eigenschaften niederdimensionaler Halbleiterstrukturen Mechanismen neuro-immun-endokriner Interaktionen Deformation und Versagen bei metallischen und granularen Landnutzungskonzepte für periphere Regionen Interstellare Molekülwolken Informationsökonomie Neurobiologische Aspekte des Verhaltens Tropenlandwirtschaft Zelluläre Erkennungssysteme Immunpathogenese Gerichtete Membranprozesse Erhalten historisch bedeutsamer Bauwerke Neuro-Molekularbiologie Herzfunktion und ihre Regulation Mikrobielle Grundlagen der Biotechnologie Prozeßintegrierte Qualitätsprüfung Bauteile aus nichtmetallischen Faserverbundwerkstoffen Wechselwirkungen in Molekülen Frankfurt/M. 1988 Frankfurt/M. Göttingen Berlin (HUB) Köln 1993 1994 1994 1989 Tübingen 1994 Freiburg Saarbrücken Hannover (TiHo) 1989 1994 1991 Berlin (TU) Düsseldorf 1995 1991 Chemnitz Bonn 1995 1991 Freiberg Marburg 1995 1991 Dresden Berlin (TU) 1996 1992 Aachen Berlin (FU) 1996 1993 Duisburg Erlangen-Nürnberg 1996 1993 Münster Leipzig Mainz 1996 1994 1997 Berlin (TU) Marburg Darmstadt Gießen Köln Bonn Tübingen Hohenheim Münster Mainz Berlin (FU) Karlsruhe Heidelberg Heidelberg Tübingen Hannover (U) Aachen Bonn 1994 1997 1994 1997 1985 1985 1985 1985 1985 1985 1985 1985 1985 1986 1986 1986 1987 1989 271 273 274 275 276 277 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 301 303 307 308 310 311 312 315 317 320 323 326 332 334 - 58 - KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer 336 338 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 352 353 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 386 387 388 389 390 391 Montageautomatisierung Adsorption an Festkörperoberflächen Sprachtheoretische Grundlagen für die Computerlinguistik Physik metallischer Systeme Nutzen paralleler Rechnerarchitekturen Diskrete Strukturen in der Mathematik Regulationsstrukturen von Nukleinsäuren und Proteinen Festkörper weit weg vom Gleichgewicht Rechnerintegrierte Konstruktion und Fertigung von Bauteilen Selektive Reaktion metallaktivierter Moleküle Nanometer-Halbleiterbauelemente Hochdynamische Strahlführungs- und Wechselwirkungen kontinentaler Stoffsysteme und ihre Molekulare Mechanismen intrazellulärer Transportprozesse Pathobiologie der Schmerzentstehung und Pathophysiologie der Herzinsuffizienz Produktionssysteme in der Elektronik Molekulare Mechanismen unimolekularer Prozesse Automatisierter Systementwurf Reaktive Strömungen, Diffusion und Transport Situierte künstliche Kommunikatoren Modelle und Methoden zur parallelen Produkt- und Fertigen in Feinblech Molekulare Zellbiologie pflanzlicher Systeme Molekulare und zelluläre Grundlagen der Tumortherapie Umweltfreundliche Antriebstechnik für Fahrzeuge Signalerkennung und -umsetzung an Zelloberflächen Molekulare Mechanismen entzündlicher und degenerativer Autonome Produktionszellen Molekulare und bioorganische Grundlagen des Integrative Werkstoffmodellierung Mikromechanik mehrphasiger Werkstoffe Sprühkompaktieren Quantifikation und Simulation Ökonomischer Prozesse Entwicklung und Erprobung innovativer Produkte - Rapid Astro-Teilchenphysik Massive Parallelität: Algorithmen, Entwurfsmethoden, Photoionisation und Ladungstrennung in großen Molekülen, Clustern und in kondensierter Phase Ressourcenadaptive kognitive Prozesse Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays Asymmetrische Synthesen mit chemischen und biologischen Methoden Charakterisierung des Schädigungsverlaufes in Faserverbundwerkstoffen mittels zerstörungsfreier Prüfung Verfahren und Algorithmen zur Simulation physikalischer Prozesse auf Höchstleistungsrechnern Unordnung in Festkörpern auf mesoskopischen Skalen Verfügbarkeitssicherung reaktionsschneller Produktionssysteme Statistische Analyse diskreter Strukturen Zelluläre Proteasen Zelluläre Funktionen dynamischer Proteinwechselwirkungen Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika Magnesiumtechnologie für komplexe Anwendungen Mechanismen der schnellen Zellaktivierung Hochschule Förderung seit München (TU) München (LMU) Stuttgart Köln München (TU) Bielefeld Berlin (FU) Göttingen Karlsruhe Würzburg München (TU) Stuttgart Bonn Heidelberg Erlangen-Nürnberg Würzburg Erlangen-Nürnberg Göttingen Dresden Heidelberg Bielefeld Aachen Clausthal Halle Freiburg München (TU) Berlin (FU) Lübeck Aachen München (LMU) Aachen Hamburg-Harburg Bremen Berlin (HUB) Stuttgart München (TU) Paderborn 1989 1989 1989 1989 1990 1989 1990 1990 1990 1990 1991 1990 1991 1991 1992 1993 1992 1993 1992 1993 1993 1993 1993 1993 1993 1993 1994 1993 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1995 1995 München (TU) Saarbrücken Chemnitz 1995 1996 1995 Aachen 1994 Stuttgart 1994 Tübingen Marburg Hannover (U) München (LMU) Magdeburg Freiburg Köln Clausthal München (TU) 1994 1994 1994 1995 1995 1995 1995 1995 1995 - 59 - KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer 392 Entwicklung umweltgerechter Produkte - Methoden, Arbeitsmittel, Instrumente 393 394 Numerische Simulation auf massiv parallelen Rechnern 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 Strukturelemente und molekulare Mechanismen von Proteinen bei Energieübertragung und Signalvermittlung Interaktion, Anpassung und katalytische Fähigkeiten von Bodenmikroorganismen Robuste, verkürzte Prozeßketten für flächige Leichtbauteile Multifaktorielle Nucleoprotein-Komplexe bei der Transkription und RNA-Prozessierung Lebensdauerorientierte Entwurfskonzepte unter Schädigungsund Deteriorationsaspekten Molekularpathologie der Proliferation Molekulare Grundlagen zentralnervöser Erkrankungen Strömungsbeeinflussung und Strömungs-StrukturWechselwirkung an Tragflügeln Molekulare und zelluläre Hepatogastroenterologie Vernetzung als Wettbewerbsfaktor Mehrfeldprobleme in der Kontinuumsmechanik Immuntoleranz und ihre Störungen Synaptische Interaktion in neuronalen Zellverbänden Quantenlimitierte Meßprozesse mit Atomen, Molekülen und Anorganische Festkörper ohne Translationssymmetrie Adaptive Strukturen im Flugzeugbau und Leichtbau II-VI-Halbleiter Grundlagen der biologischen Abwasserreinigung Rechnergestützte Modellierung und Simulation zur Analyse, Synthese und Führung verfahrenstechnischer Prozesse Dynamik und Regulation zytoskelettabhängiger Informationstechnik in der Medizin - Rechner- und sensorgestützte Chirurgie Spezifität und Pathophysiologie von Signaltransduktionswegen Chemische und biologische Synthese und Transformation von Naturstoffen und Naturstoff-Analoga Regionenbezogene Identifikationsprozesse. Das Beispiel Struktur und Dynamik nanoskopischer Inhomogenitäten in kondensierter Materie Umweltprobleme eines industriellen Ballungsraumes Flußmeßtechnik Protektive und pathologische Folgen der Antigenverarbeitung Strukturbildung und Eigenschaften in Grenzschichten Nierenschäden: Pathogenese und regenerative Mechanismen Molekulare Orientierung als Funktionskriterium in chemischen Systemen Elektromagnetische Verträglichkeit in der Medizintechnik und in der Fabrik Limbische Strukturen und Funktionen Medien und kulturelle Kommunikation Strukturierte makromolekulare Netzwerksysteme Molekulare Physiologie, Energetik und Regulation primärer pflanzlicher Stoffwechselprozesse Zelluläre Mechanismen sensorischer Prozesse und neuronaler Interaktion Hochschule Förderung seit Darmstadt Chemnitz 1996 Bochum 1996 Marburg Erlangen-Nürnberg 1996 1996 Marburg 1996 Bochum Saarbrücken Bonn 1996 1996 1994 Aachen Göttingen Frankfurt/M. Stuttgart Heidelberg Göttingen Hannover (U) Bonn Stuttgart Würzburg München (TU) 1997 1994 1997 1995 1997 1995 1997 1995 1998 1995 1998 Stuttgart München (LMU) 1996 1998 Karlsruhe Kiel 1996 1998 Göttingen Leipzig 1996 1999 Halle Köln Braunschweig Berlin (HUB) Dresden Erlangen-Nürnberg 1996 1999 1997 1999 1997 1999 Münster 1997 Karlsruhe Magdeburg Köln Freiburg 1999 1997 1999 1997 Berlin (HUB) 1999 Tübingen 1997 1996 - 60 - KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 456 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 Membranproteine: Funktionelle Dynamik und Kopplung an Reaktionsketten Mechanismen der Tumorabwehr und ihre therapeutische Beeinflussung Buchendominierte Laubwälder unter dem Einfluß von Klima und Bewirtschaftung: Ökologische, waldbauliche und sozialwissenschaftliche Analysen Erinnerungskulturen Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel Metallvermittelte Reaktionen nach dem Vorbild der Natur Kriegserfahrungen - Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit Mathematische Modellierung, Simulation und Verifikation in materialorientierten Prozessen und intelligenten Systemen Galaxien im jungen Universum Montage hybrider Mikrosysteme Linguistische Datenstrukturen: Theoretische und empirische Grundlagen der Grammatikforschung Umweltverträgliche Tribosysteme Vielkörperstruktur stark wechselwirkender Systeme Grundlagen neuraler Kommunikation und Signalverarbeitung Nano-Partikel aus der Gasphase: Entstehung, Struktur, Mechanismen des Zellverhaltens bei Eukaryoten Kulturen des Performativen Mesoskopisch strukturierte Verbundsysteme Struktur und Funktion membranständiger Rezeptoren Analyse und Steuerung ultraschneller photoinduzierter Läsion und Reparation am kardiovaskulären System Kollektive molekulare Ordnungsprozesse in der Chemie Wirklichkeitsnahe Telepräsenz und Teleaktion Bodenseelitoral Virale Funktionen und Immunmodulation Zielstrukturen für selektive Tumorinterventionen Dynamik thermohaliner Zirkulationsschwankungen Starkbeben: Von geowissenschaftlichen Grundlagen zu Ingenieurmaßnahmen Sensomotorik: Analyse biologischer Systeme, Modellierung und medizinisch-technische Nutzung Seltenerd-Übergangsmetallverbindungen: Struktur, Magnetismus und Transport Pathogenese HIV-induzierter Erkrankungen Entwicklung und Manipulaton pluripotenter Zellen Lymphoproliferation und virale Immundefizienz Wandlungsfähige Produktionssysteme im turbulenten Umfeld Wechselwirkungen an geologischen Grenzflächen Induktion und Inhibition Proteolyse-vermittelter Prozesse bei Entzündung und Neoplasie Glycostrukturen in Biosystemen - Darstellung und Wirkung Variation und Entwicklung im Lexikon Molekulare Bioenergetik Schaltvorgänge der Transkription Intrazelluläre Organisation von Regulations- und Komplexitätsreduktion in multivariaten Datenstrukturen Informatische Unterstützung übergreifender Entwicklungsprozesse in der Verfahrenstechnik Hochschule Förderung seit Osnabrück 1999 Mainz 1997 Freiburg Gießen Frankfurt/M. Jena Tübingen 1999 1997 1999 1997 1999 München (TU) Heidelberg Aachen 1997 1999 1997 Tübingen Aachen Mainz Hamburg Duisburg Tübingen Berlin (HUB) Berlin (TU) Berlin (FU) Berlin (FU) Ulm Essen München (TU) Konstanz München (LMU) München (TU) Kiel 1999 1997 1999 1997 1999 1997 1999 1998 1999 1998 1999 1998 1999 1998 1999 1999 1996 Karlsruhe 1996 München (LMU) 1996 Dresden München (LMU) Würzburg Erlangen-Nürnberg Stuttgart Göttingen 1996 1996 1996 1996 1997 1997 München (LMU) Hamburg Konstanz Frankfurt/M. Erlangen-Nürnberg Frankfurt/M. Dortmund 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1997 Aachen 1997 - 61 - KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer 477 478 479 480 481 482 500 501 502 503 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529 530 Sicherstellung der Nutzungsfähigkeit von Bauwerken mit Hilfe innovativer Bauwerksüberwachung Geometrische Strukturen in der Mathematik Erregervariabilität und Wirtsreaktion bei infektiösen Krankheitsprozessen Molekulare Biologie komplexer Leistungen von botanischen Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in inneren und äußeren Feldern Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800 Maligne Transformation und Tumorprogression Entwicklung großer Systeme mit generischen Methoden Molekulare Aspekte der Pathogenese, Diagnostik und Therapie des Morbus Hodgkin und verwandter Erkrankungen Molekulare und zelluläre Mediatoren exogener Noxen Rationalitätskonzepte, Entscheidungsverhalten und ökonomische Modellierung Neuronale Differenzierung und Neuotransmission Onkotherapeutische Nukleinsäuren Die Bedeutung nicht-neuronaler Zellen bei neurologischen Erkrankungen Quantenmaterialien - laterale und hybride Strukturen Neuronale Mechanismen des Sehens - Neurovision Stammzellbiologie und Antigenprozessierung Literatur und Anthropologie Tiefdruckgebiete und Klimasystem des Nordatlantiks Nanostrukturen an Grenzflächen und Oberflächen Aktive Exploration mittels Sensor/Aktor-Kopplung für adaptive Meß- und Prüftechnik Mechanismen entwicklungs- und erfahrungsabhängiger Plastizität des Nervensystems Konstruktion und Fertigung aktiver Mikrosysteme Kognitive Leistungen und ihre neuronalen Grundlagen Entzündung, Regeneration und Transformation im Pankreas Organ- und Zelltypspezifität der Tumorentstehung, -entwicklung und -prävention Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung Modellhafte Leistungen niederer Eurkaryonten Umwelt und Region - Umweltanalyse und Umweltmanagementstrategien für eine Nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum Protein- und Membrantransport zwischen zellulären Kompartimenten Werkstoffe und Konstruktionen für die Revitalisierung von Bauwerken Ressourcenorientierte Gesamtbetrachtung von Stoffströmen metallischer Rohstoffe Rheologie der Erde - von der Oberkruste bis in die Subduktionszone Integration symbolischer und subsymbolischer Informationsverarbeitung in adaptiven sensomotorischen Systemen Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung Internationalität nationaler Literaturen Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle Hochschule Förderung seit Braunschweig Münster 1998 1998 Würzburg Bochum 1998 1998 Bayreuth Jena Göttingen Kaiserslautern 1998 1996 1995 Köln Düsseldorf 1996 1995 Mannheim Freiburg Berlin (FU) 1997 1995 1997 Berlin (HUB) Hamburg Bochum Tübingen Konstanz Hamburg Konstanz 1995 1997 1996 1997 1996 1998 1996 Stuttgart 1998 Berlin (FU) Braunschweig Bremen Ulm 1996 1998 1996 1998 Mainz Hamburg Regensburg 1996 1999 1996 Trier Göttingen 1999 1996 Weimar 1999 Aachen 1997 Bochum 1999 Ulm 1997 Dresden Göttingen Saarbrücken 1999 1997 1999 1998 - 62 - KennTitel (Kurzbezeichnung) ziffer 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 551 553 555 557 559 561 601 603 605 607 Design und Management komplexer technischer Prozesse und Systeme mit Methoden der Computational Intelligence Textilbewehrter Beton - Grundlagen für die Entwicklung einer neuartigen Technologie Lichtinduzierte Dynamik von Biopolymeren Judentum-Christentum. Konstituierung und Differenzierung in Antike und Gegenwart Invasionsmechanismen und Replikationsstrategien von Krankheitserregern "Reflexive Modernisierung" - Analysen zur (Selbst-) Transformation der industriellen Moderne Institutionalität und Geschichtlichkeit Mehrsprachigkeit Glaukome einschließlich Pseudoexfoliations-Syndrom (PEX) Modellgestützte experimentelle Analyse kinetischer Phänomene in mehrphasigen fluiden Reaktionssystemen Identitäten und Alteritäten Molekulare Mechanismen Zytokin-gesteuerter Entzündungsprozesse Ultraschallbeeinflußtes Umformen metallischer Werkstoffe Kontrolle von tropischen Infektionskrankheiten Molekulare Mechanismen genetisch bedingter Erkrankungen Struktur, Dynamik und Reaktivität von ÜbergangsmetalloxidAggregaten Kardiopulmonales Gefäßsystem Analyse und Modulation allergischer und autoimmunologischer Krankheiten Prozessierung und Signalwirkung extrazellulärer Makromoleküle Kohlenstoff aus der Gasphase: Elementarreaktionen, Strukturen, Werkstoffe Stickstoffmonoxid (NO): Generator- und Effektorsysteme Komplexe, nichtlineare Prozesse. Analyse, Simulation, Steuerung, Optimierung Beeinflussung komplexer turbulenter Scherströmungen Modellierung großer Netze in der Logistik Thermisch hochbelastete offenporige und gekühlte Mehrschichtsysteme für Kombi-Kraftwerke Molekulare Pathogenese hepato-gastroenterologischer Erkrankungen Modellbasierte Analyse und Visualisierung komplexer Szenen und Sensordaten Elementarreibereignisse Wachstum oder Parasitenabwehr. Wettbewerb um Ressourcen in Nutzpflanzen aus Land- und Forstwirtschaft Insgesamt: 283 Sonderforschungsbereiche Quelle: Angaben der DFG Hochschule Förderung seit Dortmund 1997 Aachen München (LMU) 1999 1997 Bonn 1999 Gießen 1997 München (LMU) Dresden Hamburg Erlangen-Nürnberg 1999 1997 1999 1997 Aachen Freiburg 1999 1997 Aachen Stuttgart Heidelberg Hamburg 1999 1998 1999 1997 Berlin (HU) Gießen 1999 1997 Mainz Bielefeld 1999 1998 Karlsruhe Mainz 1998 1998 Berlin (HUB) Berlin (TU) Dortmund 1998 1998 1998 Aachen 1998 Heidelberg 1998 Erlangen-Nürnberg Berlin (TU) 1998 1998 München (LMU) 1998