enercase – wohnen der zukunft für studierende nicht offener

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enercase – wohnen der zukunft für studierende nicht offener
ENERCASE – WOHNEN DER ZUKUNFT FÜR
STUDIERENDE
NICHT OFFENER WETTBEWERB
PROTOKOLL DER PREISGERICHTSSITZUNG
AM 3. DEZEMBER 2010
Trier, Dezember 2010
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08.12.2010
AUSLOBER
Studierendenwerk Trier
Anstalt des öffentlichen Rechts
vertreten durch die Geschäftsführung Andreas Wagner
Universitätsring 12a
54296 Trier
Tel.:++49 (0)651 201-35 61
Fax: ++49 (0)651 201-39 18
Mail: [email protected]
www.studiwerk.de
WETTBEWERBSBETREUUNG UND –KOORDINATION
KOKON GMBH
Regional-, Stadt- und Standortentwicklung
Solmsstraße 6A
D- 60486 Frankfurt
Tel.: 069 719 159 78-0
Fax: 069 719 159 78-9
Mail: [email protected]
www.kokon-gmbh.de
VERÖFFENTLICHUNG
Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften
Infos stehen unter www.enercase.de zur Verfügung.
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INHALTSVERZEICHNIS
1. KONSTITUIERUNG DES PREISGERICHTS ............................................................... 4
2. GRUNDSATZBERATUNG UND ZULASSUNG DER WETTBEWERBSARBEITEN .... 5
3. BEWERTUNG DER ZUGELASSENEN ARBEITEN
................................................. 5
4. ABSCHLUSS DER PREISGERICHTSSITZUNG ..........................................................12
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PROTOKOLL DER PREISGERICHTSSITZUNG ZUM
WETTBEWERB ENERCASE TRIER
AM 3. DEZEMBER 2010
1. KONSTITUIERUNG DES PREISGERICHTS
Das Preisgericht für den Wettbewerb ENERCASE Trier tagte am Freitag, den 3. Dezember
2010, von 11:00 bis 17:30 Uhr auf dem Geocampus der Universität Trier.
FESTSTELLUNG DER VOLLZÄHLIGKEIT DES PREISGERICHTS
Das Preisgericht ist vollständig.
Fachpreisrichter Dipl. Ing. Roland Bondzio
Dipl. Ing. Achim Hill
Dipl. Ing. Bettina Staniek
Prof. Dr.-Ing. Matthias Sieveke
Behet Bondzio Lin Architekten
Geschäftsführer der Energieagentur Trier
es+ architekten+ingenieure
FH Trier, FB Architektur
Sachpreisrichter Bettina Schappo
Roman Schleimer
Wagner, Andreas
Studierendenwerk Trier
Verwaltungsrat Studentenwerk Trier,
Amtsleiter Kulturbüro Trier
Geschäftsführer Studierendenwerk Trier
Dipl. Ing. Kristina Esser
Dipl. Ing. Alexandra Ladewig
KOKON GmbH
KOKON GmbH
Vorprüfer
Neben dem Preisgericht ist die Kokon GmbH, vertreten durch Kristina Esser und Alexandra
Ladewig als betreuendes Büro für den Wettbewerb ENERCASE und Vorprüfung anwesend.
WAHL DES VORSITZENDEN UND SEINES STELLVERTRETERS
Auf Vorschlag übernimmt den Vorsitz des Preisgerichtes der Fachpreisrichter, Architekt Herr
Bondzio. Es wird kein Stellvertreter benannt.
PRÜFUNG DER ANWESENHEITSBERECHTIGTEN
Der Fachpreisrichter Prof. Manfred Hegger (Hegger Hegger Schleif) musste leider den
Preisgerichtstermin absagen. Herr Dipl. Ing. Achim Hill (Geschäftsführer der Energieagentur
Trier) als stellvertretender Fachpreisrichter vertritt Herrn Hegger.
Die Vollständigkeit des Preisgerichts wird festgestellt.
BESTIMMUNG EINES PROTOKOLLFÜHRERS
Frau Esser und Frau Ladewig, Kokon Gmbh werden das Protokoll führen.
ERKLÄRUNG
Herr Bondzio erläutert die Rahmenbedingungen des Verfahrens.
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Keiner der Fach- und Sachpreisrichter hatte vorab Kenntnisse über die
Wettbewerbsarbeiten.
Alle Anwesenden werden das Beratungsgeheimnis wahren.
Die Anonymität der Arbeiten wurde gewährleistet und keine Vermutungen über die Verfasser
der Arbeiten geäußert.
Alle Preisrichter sind verpflichtet, die Wettbewerbsarbeiten objektiv zu beurteilen.
ERLÄUTERUNG DES WETTBEWERBSVERFAHRENS
Der Wettbewerb ENERCASE unterliegt den Richtlinien der RPW 2008.
ERLÄUTERUNG DER WETTBEWERBSAUFGABE
UND DER BEURTEILUNGSKRITERIEN
Die Wettbewerbsaufgabe und die Kriterien entsprechen der Auslobung.
2. GRUNDSATZBERATUNG UND ZULASSUNG DER
WETTBEWERBSARBEITEN
BERICHT DER VORPRÜFUNG UND INFORMATIONSRUNDGANG
Für den Wettbewerb ENERCASE waren 7 Teilnehmer eingeladen worden. 6
Wettbewerbsarbeiten wurden eingereicht. Ein Teilnehmer hat sehr früh sein Ausscheiden
mitgeteilt.
Der Vorprüfungsbericht wird jedem Preisgerichtsmitglied übergeben.
Alle Wettbewerbsarbeiten wurden entsprechend den Vorgaben der Auslobung eingereicht.
Es waren keine Verstöße gegen den Grundsatz der Anonymität erkennbar. Alle Arbeiten
wurden mit einer dreistelligen Tarnzahl versehen.
Alle eingereichten Arbeiten entsprechen den formalen Bedingungen der Auslobung, erfüllen
die Vorgaben dieser und entsprechen im Wesentlichen dem geforderten Leistungsumfang.
Alle 6 Arbeiten werden dem Preisgericht durch Frau Ladewig wertungsfrei vorgestellt.
Ergänzende Nachfragen verschaffen dem Preisgericht einen Überblick über die Entwürfe.
3. BEWERTUNG DER ZUGELASSENEN ARBEITEN
1. RUNDGANG
Das Preisgericht fasst die wesentlichen Erkenntnisse zusammen.
Für den ersten Rundgang sollen die Grundsätze der städtebaulichen Situation und die
Übertragung dieser auf die Architektur und den Innenraum betrachtet werden. Außerdem
wird die Berücksichtigung des Themas „ENERCASE Wohnen der Zukunft für Studierende –
leben lesen lachen“ beurteilt. Der Auslober erklärt, dass halböffentliche Räume in der
Gesamtgestaltung positiv wirken, da sie mögliche Treffpunkte für Studierende darstellen.
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895:
Die Gebäudestellung der drei Riegel suggeriert, dass die Individualisierung ein wichtiges
Entwurfskriterium ist. Alle Gebäude/Räume haben einen freien Blick in das Tal.
Gemeinschaft wird über den Außenbereich geschaffen. Die Wegeführung führt zu
Gemeinschaftsbereichen im Außenbereich und dem book-crossing-center (BCC). So findet
zufällige Kommunikation automatisch im Außenbereich statt. Die Lage des BCC ist durch
seine Lage im mittleren Gebäuderiegel und der Anbindung an die Erschließung aller drei
Riegel offen für alle Nutzer des Campus.
Die Laubengänge sind sehr schmal ausgeführt. Sie dienen ausschließlich der Erschließung
und stellen keine Erweiterung des Individualbereiches/Lebensraumes dar. Eine
Personalisierung der Eingänge kann nicht stattfinden. Kommunikation auf diesen Flächen
wird hier von den Entwerfern konsequent ausgeschlossen. Hinweis zu der Erschließung:
durch die Lage der Treppe an nur einer Gebäudeseite, sind die entstehen lange,
alternativlose Wege und Qualitätsunterschiede unter den einzelnen Appartements.
Die Appartements selbst haben durch ihren Grundriss mit der Lage von Küche und Bad eine
Pufferzone direkt am Eingang. So wird der Individualbereich vom Laubengang und der
Öffentlichkeit geschützt. Eine Querlüftung der Appartements ist problematisch aufgrund des
direkten Überganges zu der Haupterschließung Laubengang.
Die städtebauliche Zonierung der Gebäude, der Erschließung sowie der Zonierung der
Appartements unterstützt konsequent das Konzept, dass der private Bereich geschützt wird.
776:
Die Ausrichtung des Riegels macht deutlich, dass die Erhaltung der Frischluftschneise
städtebaulich berücksichtig wird. In den Proportionen wurde dem benachbarten Wohnheim
entsprochen und zwei identische Riegel nebeneinandergestellt. Durch die Ausrichtung gibt
es eine landschaftsbezogene und eine gemeinschaftsbezogene Gebäudeseite. Dies ist
weder in der Fassade noch in den Appartements ablesbar.
Der Eingangsbereich orientiert sich weg vom benachbarten Wohnheim. Der
Gemeinschaftsbereich mit BCC wendet sich dem Nachbar zu.
Die zentrale Halle beinhaltet die Erschließung. Hinweis zu der Erschließung: nur eine Treppe
erscheint in der Halle wenig praktikabel. Fluchtwege sind nachzuweisen. Der Vorteil einer
Splitlevel-Lösung ist nicht nachvollziehbar, auch wenn sich das Gebäude an den Höhenlinien
orientiert.
Der Gemeinschaftsraum ist dementsprechend im Inneren des Gebäudes. Eine gezwungene
Gemeinschaft über die Erschließung in der Halle erscheint negativ. Allerdings ist es positiv,
dass private Eingangsbereiche ausgebildet werden.
Die Appartements sind ähnlich zoniert wie im Entwurf 895 und entsprechen der klassischen
Zonierung Bad/Küche rechts und links des Einganges. Nach kurzem Stichflur öffnet sich der
Individualbereich. Hervorzuheben ist, dass jedes Appartement über eine eigene Loggia
verfügt.
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768:
Auch der Entwurf 768 stellt einen parallelen Riegel zum benachbarten Wohnheim dar.
Das Gebäude faltet sich in zwei Richtungen. Es gibt eine Auffaltung des Daches. Im
sogenannten „Spoiler“ ist der Technikraum untergebracht. Ein Gemeinschaftsraum wäre an
dieser Stelle attraktiver. Des Weiteren wendet sich das Gebäude im südlichen Bereich dem
Nachbargebäude zu. Es entsteht ein interessanter öffentlicher Bereich mit innenliegendem
BCC und Galerien und außenliegenden Terrassenanlagen in Hinwendung zum
benachbarten Gemeinschaftsplatz.
Die Fassadengestaltung enthält Widersprüche: konsequent ist die komplette Gebäudehülle
in Holz auszuführen. Im Süden öffnet sich der Riegel vollflächig dem Tal über eine
Fensterfront. Durch eine Ablesbare Faltung der Stockwerksdecken wird das Erdgeschoß mit
dem BCC besonders betont. Dies sollte sich in der östlichen Fassade im Erdgeschoß
wiederspiegeln.
Es besteht ein weiterer Widerspruch in der abschließenden Haltung im Eingangsbereich zum
Hauptweg zur offenen Haltung zum Gemeinschaftsbereich und Öffnung zum Tal im Süden.
Die innere Erschließung entspricht in ihrer Typologie der Erschließung des Entwurfes 776.
Bei dem Entwurf 768 wird der Eindruck einer luftigen Halle jedoch durch breitere Gänge und
Deckendurchbrüche unterstützt. Durch die Versetzung der Durchbrüche wird der Grad der
Privatheit an den Appartement- Eingängen verstärkt und eine Adressausbildung kann
stattfinden. So entsteht ein interessanter Raum mit hohen Qualitäten für die Öffentlichkeit.
Die Appartements sind unkonventionell aber schlüssig zoniert und wie eine 3-ZimmerWohnung strukturiert. Dennoch sind eine Schwächen feststellbar: Es gibt einen öffentlichen
Eingangsbereich in dem auch der Arbeitsbereich integriert ist. Der Eingangsbereich fungiert
wie eine Art Windfang, obwohl dieser wegen der Halle nicht notwendig ist. Vor dem
Arbeitsbereich ist ein Fenster zur Halle ausgebildet. Dies führt ggf. zu einer unruhigen
Arbeitsatmosphäre. Es folgt ein Bereich mit Küche und Bad. Im hinteren Bereich befindet
sich der ganz private Bereich des Appartements. Das Fenster des Appartements ist so
positioniert, dass Licht in den „Flur“ bis zum Arbeitsbereich fallen kann. Allerdings sitzt der
arbeitende Student dann sinnbildlich im Durchzug. Durch den feststehenden Mittelbereich ist
eine andere Aufteilung der Nutzungsbereiche kaum möglich, was ggf. als Nachteil betrachtet
werden kann. Ein Gast muss bei dieser Zonierung gleich „Bettkumpane“ sein. Die
Ausführung der Räume scheint nicht konsequent durchdacht zu sein. Ein Austauschen von
Schrank und Tisch sind nicht möglich.
422:
Die beiden annähernd zum benachbarten Wohnheim parallelen Gebäuderiegel bestechen
durch ihre Kompaktheit in den Grundrissen. Die Appartements liegen back-to-back und
werden durch umlaufende Laubengänge erschlossen. Die Fassade erhält Charakter durch
die vorgestellten haushohen Holzstützen.
Durch die Erschließung gibt es kein erstes oder letztes Appartement.
Ein Eingangsbereich ist durch die Gestaltung eines Platzes deutlich ausgebildet.
Gemeinschaftsbereiche sind auf den ersten Blick nicht sichtbar. Gemeinschaft findet auf den
ausgebildeten Plätzen im Außenbereich und im BCC statt.
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Das Appartement selbst hat eine interessante 3-in-1-Zimmeraufteilung. Es gibt an den
Wänden Funktionsbereiche, welche durch verschiebbare Flächenelemente geschlossen
bzw. geöffnet werden können. Der mittlere Bereich ist ein großzügiger Individualbereich. Die
Organisation des Grundrisses erlaubt höchste Freiheit auf 20 qm. Der Badkern ist eine
Raumdusche. Dies stellt keinen Nachteil in der täglichen Nutzung dar und ist eine
platzsparende Lösung. Das Appartement ist durch die Vollverglasung hell und freundlich.
Individual- und Gemeinschaftsbereich werden durch die Vollverglasung aber kaum
voneinander getrennt. Privatheit bzw. einen Rückzugsraum erhält der Bewohner nur über die
zwingende Nutzung von Rollos. Es wird deutlich, man ist entweder im Appartement oder
draußen im Freien/Laubengang/Landschaft. Es sind keine Pufferzonen als Übergang von
Gemeinschaft zu Privat ausgebildet. Die vorgeschlagenen Schiebetüren müssen
Brandschutztechnisch überprüft werden. Außerdem wären Kippfenster zum Laubengang von
Vorteil, da sonst bei jedem Lüften das gesamte Appartement offen steht.
Diese Appartementlösung erfordert eine Lebensweise außerhalb des Standards und ist
zukunftsorientiert.
Der Entwurf vermittelt eine klare Haltung: Kein Kuschelwohnen, keine Individualität, aber
auch kaum Gemeinschaft.
349:
Der Entwurf 349 stellt einen sehr kompakten Riegel dar, der sich durch die Ausbildung einer
Halle im Süden nach außen erweitert. Die Typologie entsprich eher die eines
Geschäftshauses. Ein Außenraum wird nicht dargestellt. Es ist nicht ablesbar, ob dieser für
die Gemeinschaft genutzt wird. Der Entwurf fügt sich nicht in den Campus ein.
Die innere zentrale Erschließung führt den Nutzer in die südliche Halle. Die Halle im Süden
ist ein Raum, der sich nach Außen öffnet. Widersprüchlich ist, dass ein Geste für den
Ausblick und den Bezug zur Natur und in das Tal architektonisch ausgeführt wird und dann
durch das über zwei Stockwerke führende BCC als Regal vor der Vollverglasung verdeckt
wird.
Durch die Nicht-Darstellung des Außenraumes und der Ausbildung der Halle wird die
Entwurfsidee deutlich: Konzentration auf die Gemeinschaft innerhalb von ENERCASE.
Dennoch erscheint der Typus der Halle ungerechtfertigt. Es gibt nur eine Treppe, diese ist
einläufig. Der Brandschutz wird nicht berücksichtig. Die Halle ist baurechtlich nicht nutzbar.
Die Positionierung eines Regals als BCC ist fragwürdig. Die Bücher würden in der Sonne
leiden.
Das Appartement wird geprägt durch eine kompakte Möbelbox, welche alle Funktionen
vereint. Dadurch kann ein großer Individualbereich angeboten werden. Die Schlafcouch als
Zentrum des Raumes stellen eine gute Alternative zur herkömmlichen Machart dar und ist
eine Qualität.
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249:
Die ausgebildete U-Form des Baukörpers suggeriert, dass ENERCASE stark auf sich selbst
bezogen ist. Eine „Umarmungsgeste“ wird ausgesprochen. Die Form ermöglicht viele
unterschiedliche Blickwinkel in das Tal.
Als Eingangssituation wird ein Tor über zwei Stockwerke in einer dramatischen Geste
inszeniert. Die Aufzüge befinden sich in der Nördlichen Gebäudeecke und sind vom Eingang
schwer auffindbar. Die Lage von Aufzügen in einer Gebäudeecke ist bei dieser Gebäudeform
nachvollziehbar, konzeptionell aber nicht gut gelöst. Das Gebäude spricht demnach zunächst
eine Einladung aus, die nicht umgesetzt wird.
Der Durchbruch wird begründet mit der Berücksichtigung der Frischluftschneise. Sollte die
Luft tatsächlich diesen Weg wählen, könnte der Eingangsbereich auch ungemütlich wirken.
Die Appartements liegen bis auf einen Riegel zum Innenhof ausgerichtet. Dies könnte an der
Baukörpergeometrie in Bezug auf die Ausrichtung zur Himmelsrichtung liegen. Konzeptionell
wäre die Ausrichtung aller Appartements zum Hof als Gemeinschaftsfläche konsequenter.
Tatsächlich ist der Hof nicht als Gemeinschaftsfläche gestaltet. Die Gemeinschaftsflächen
orientieren sich im Süden über mehrere Terrassen vor einem eigenständigen BCC zur
Nachbarbebauung. Das BCC in einem eigenständigen Gebäude als Anlaufstelle auszubilden
erscheint schlüssig. Die Darstellung der Terrassen und die zum Nachbarn mögliche
Gemeinschaft ist sehr positiv dargestellt und gut vorstellbar. Die Frage, ob die Terrassen den
Hof schwächen bleibt unbeantwortet. Die Wahl der U-Form als kommunikative Typologie
steht im starken Kontrast zur Nicht-Nutzung des Innenhofes.
Die Appartements werden über Laubengänge erschlossen. Diese sind als thermische
Pufferzone ausgebildet und relativ schmal. Die Erschließung übernimmt keine
Gemeinschaftsfunktion.
Der Gebäuderiegel im Norden hat vier Stockwerke im Gegensatz zu den Seiten mit drei
Stockwerken. Hier liegen demnach die Premium-Appartements mit einem besonders
schönen Blick in das Tal.
Das Appartement ist ähnlich strukturiert wie im Entwurf 422. Zwischen Individualbereich und
Eingangsbereich des Appartements ist nochmal eine Zwischentür. Dieser Vorbereich zum
Individualbereich ist positiv.
Abstimmung über das Weiterkommen in den 2. Rundgang:
Arbeit 249
3 Stimmen für das Weiterkommen in den 2. Rundgang
Arbeit 349
Keine Stimme für das Weiterkommen in den 2. Rundgang
Arbeit 422
7 Stimmen für das Weiterkommen in den 2. Rundgang
Arbeit 768
3 Stimmen für das Weiterkommen in den 2. Rundgang
Arbeit 776
1 Stimmen für das Weiterkommen in den 2. Rundgang
Arbeit 895
6 Stimmen für das Weiterkommen in den 2. Rundgang
Die Arbeit 349 ist damit im 1. Rundgang ausgeschieden
Nach dem ersten Rundgang findet eine Mittagspause statt.
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2. RUNDGANG
Im zweiten Rundgang wird die Diskussion mit den Argumenten der Befürworter der Arbeit
gestaltet. Eine Abstimmung erfolgt jeweils nach Diskussion insbesondere der besonderen
typologischen und innenraumrelevanten Besonderheiten.
776:
Die Loggia ist ein positiv wirkendes Element, das es so in Trier für Studierendenwohnen
noch nicht gibt. Problematisch werden die nach Norden orientieren Loggien gesehen und die
damit verbundene Gefahr, dass die Loggien, als Abstellfläche etc. „missbraucht“ werden.
Die Lage in der Landschaft stellt eine gute Lösung dar.
Die Zielsetzung, zukunftsorientiertes Wohnen hier zu etablieren, wird nicht deutlich genug
erkennbar.
Abstimmung zur Arbeit 776:
Mit 1:6 Stimmen ist die Arbeit im 2. Rundgang ausgeschieden.
249:
Die Wahl der Typologie ist gelungen. Ebenfalls der Wohntypus im Innenraum, der ein
„Durchwohnen“ ermöglicht. Es gibt eine Orientierung zu zwei Seiten.
Auch die Alleinstellung des book-crossing-centers wirkt attraktiv. Die Perspektive vermittelt
einen interessanten Eindruck der räumlichen Wirkung.
Die Arbeit überzeugt im gewählten Konzept. Das Preisgericht vermisst aber die stringente
Umsetzung des Entwurfskonzept.
Schwächen zeigt die Erschließung in der Addition der Zellen. Ein 2. Fluchtweg ist nur durch
Anleitern möglich. Die Vertikalerschließung und die horizontale Verteilung müsste komplett
überarbeitet werden. Die Haltung zum Innenhof ist uneideutig.
Abstimmung zur Arbeit 249:
Mit 1:6 Stimmen ist die Arbeit im 2. Rundgang ausgeschieden.
Arbeit 768:
Hier ist es möglich Kommunikation im Sommer wie im Winter zu erleben. Merkmale wie
Aufteilung, Vernetzung und Durchsichtigkeit sind positiv umgesetzt.
Gut gelöst ist der Innenraum Halle. Er besitzt hohes Potential für Lebendigkeit. Der
Vorschlag für die Lage des Technikraums wäre zu ändern. Als große Stärke wird der
Grundriss gewertet. Das book-crossing-center wird herausgehoben.
Ob es innerhalb der Organisation der Appartements günstig ist, den Schreibtisch vor dem
Fenster zur Halle zu platzieren, wird in Frage gestellt.
Deutlich negativer ist die Auseinandersetzung mit dem Landschaftsraum eingestuft. Auch
erscheint die architektonische Geste der Aufgabe nicht angemessen und der Anstand zum
benachbarten Wohnheim ist zu überdenken.
Abstimmung zur Arbeit 768:
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Mit 3:4 Stimmen ist die Arbeit im 2. Rundgang ausgeschieden.
Arbeit 895:
Der modulare Aufbau ist schlüssig gelöst, auch die fächerförmige Auflösung der Baukörper in
den Landschaftsraum hinein wird positiv bewertet.
Die Materialwahl Holz zeugt von Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Die Anordnung und
Blickbeziehung in die Landschaft sind harmonisch ausformuliert.
Der Übergang von Außen in die Zimmer vollzieht sich adhoc. Dies könnte als vertretbarer
Mangel gesehen werden, wenn die Innenräume entsprechend gestaltet werden.
Fragen bleiben bei der architektonischen Haltung des Verfassers. Das Bad ist geschlossen,
der Grundriss nicht innovativ. Die Fassade zum Laubengang wenig attraktiv.
Abstimmung zur Arbeit 895:
Mit 3:4 Stimmen ist die Arbeit im 2. Rundgang ausgeschieden
ZURÜCKHOLEN VON ARBEITEN/
FESTELLEN DER PREISWÜRDIGKEIT
Nachdem nur eine Arbeit aus dem 2. Rundgang hervorgegangen ist, wird seitens des
Vorsitzenden vorgeschlagen, Arbeiten zurückzuholen.
Vorgeschlagen werden die Arbeiten, zu denen die Abstimmung für das Zurückholen wie folgt
aussieht:
776
keine Stimme, nicht zurückgeholt
249
wird mit 3 Ja und 4 Nein-Stimmen nicht zurückgeholt
768
wird mit 5 Ja und 2 Nein-Stimmen zurückgeholt
895
wird mit 3 Ja und 4 Nein-Stimmen nicht zurückgeholt
Damit sind die Arbeiten mit der Ziffer 422 und 768 als preiswürdig eingestuft.
Das Preisgericht einigt sich darauf, dass zwei Preise vergeben werden sollen.
Anschließend ziehen sich jeweils ein Sach- und ein Fachpreisrichter zurück, um die
Bewertungen für die Arbeiten nach den Beurteilungskriterien und den hierzu ausgetauschten
Argumente zusammen zu tragen.
Die formulierten Bewertungen werden dem Preisgericht vorgetragen.
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FESTLEGUNG DER RANGFOLGE DER ARBEITEN UND DER PREISE
Abstimmung zur Vergabe der Preise:
Der Vorsitzende stellt den Antrag, die Arbeit 422 aufgrund der mit Abstand besser erfüllten
Kriterien mit dem 1. Preis zu versehen und keinen 2. Preis zu vergeben. Weiterhin stellt der
Vorsitzende den Antrag, die Preisgelder paritätisch aufzuteilen.
Dieser Antrag wird einstimmig beschlossen.
Die Frage, ob die Arbeit 422 für den 1. Preis vorzusehen sein, wird einstimmig bejaht.
Die Arbeit 768 auf den 3. Rang zu setzen und mit dem 3. Preis zu versehen wird ebenfalls
einstimmig beschlossen.
4. ABSCHLUSS DER PREISGERICHTSSITZUNG
BEURTEILUNG DURCH DAS PREISGERICHT
1. PREIS - ARBEIT 422
Städtebau und Außengestaltung:
Die Stellung der beiden dreigeschossigen Baukörper berücksichtigt die vorhandene
Topografie in hervorragender Weise. Zum einen wird durch die Nord- Süd gerichtete
Gebäudestellung eine optimale Ost- Westorientierung der einzelnen Zimmer erreicht, zum
anderen wird die Frischluftzufuhr des Campusgeländes berücksichtigt. Die äußere Wegeund Zugangsführung ist nachvollziehbar. Die Aufenthaltsqualität der Außenbereiche fügt sich
in die vorhandene bauliche Struktur ein.
Book-Crossing-Center:
Das book-crossing-center ist zentral angeordnet, von außen zugänglich und auch für
auswärtige Besucher auffindbar.
Innere Erschließung:
Die "innere" Baukörpererschließung erfolgt über außen liegende, umlaufende Loggiagänge.
Appartements:
Der Entwurf überzeugt durch seine Kompaktheit in den Grundrissen. Die vorgefertigten
Module sind in Holz - bzw. Holzwerkstoffen konzipiert. An den Wänden der Appartements
sind Funktionsbereiche angeordnet, welche durch verschiebbare Flächenelemente
geschlossen bzw. geöffnet werden können. Der mittlere Bereich ist ein großzügiger
Individualbereich. Die Organisation des Grundrisses erlaubt höchste Freiheit auf 20 qm.
Grossformatige Fenstertürelemente stellen einen Bezug zur Landschaft und zum
umlaufenden "Loggiagang" her und erweitern so auf einfache Art und Weise die
Wohnraumnutzung. Ein -und Ausblicke können individuell geregelt werden. Die Öffnungsart
der Fenstertürelemente ist zu überprüfen.
Diese Appartementlösung erfordert eine Lebensweise außerhalb des Standards und ist
zukunftsorientiert.
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Ökologisches und wirtschaftliches Konzept:
Die Betrachtung der Gesamtenergiebilanz in Erstellung und Betrieb folgt ökologischen
Prinzipien und ist zeitgemäß.
Die Kompaktheit der beiden Baukörper, die Verwendung des eingesetzten Materials Holz,
die einfache Konstruktion und der Innovative Technikeinsatz führen zu einer intelligenten und
erfreulich wirtschaftlichen Lösung.
3. PREIS - ARBEIT 768
Städtebau und Außengestaltung:
Der Grundgedanke, einen kompakten Riegel als Schlussstein des Campus zu platzieren ist
nachvollziehbar. Die parallele Ausrichtung und spangenartige Anbindung an das vorhandene
Wohngebäude ist jedoch nicht begründet, der Freiraum kaum behandelt.
Gestaltung:
Die gefaltete Kubatur öffnet sich im Erdgeschoss nach Osten - dort ist der Eingang
folgerichtig angeordnet. Kritisch wird die aus der Faltung resultierende Ausbildung eines
Rückens nach Westen zum Landschaftsraum gesehen, sowie die Ausbildung der
erdgeschossigen Ostfassade, die nicht dem Konzept der Faltung entspricht.
Innere Erschließung:
Grosse räumliche Qualität wird in der Grundrisstypologie mit seiner zentralen Erschließung
gesehen. Die versetzt angeordneten Lufträume zonieren den Erschließungsbereich und
erlauben vertikale Blickbezüge. Eine Adressausbildung kann stattfinden. So entsteht ein
interessanter Raum mit hohen Qualitäten für die Öffentlichkeit.
Book-Crossing-Center:
Positiv wird die Anordnung des book-crossing-center nach Süden gesehen mit seinem
separaten Zugang und der Präsenz durch die dreigeschossige Ausbildung. Fragwürdig ist
sind allerdings die damit verbundenen Mehrkosten.
Appartements:
Die Organisation der Appartements erscheint fragwürdig, da die Nassbereiche mittig
angeordnet sind und somit eine flexible Raumnutzung verhindern. Der Außenbezug und die
Belichtung der Appartements sind aufgrund der konventionellen Fensteröffnungen als
mässig zu beurteilen.
Ökologisches und wirtschaftliches Konzept:
Der Entwurf hat durch seine kompakte Bauform ein gutes A/V-Verhältnis, welche die Basis
für eine hohe Energieeffizienz bildet. Die überwiegende Verwendung von nachwachsenden
Baustoffen tragen ebenso zu einer guten Gesamtökobilanz wie der konsequente Einsatz
erneuerbarer Energien. Die Verwendung von (teilweise auch transparenten) PhotovoltaikModulen als konstruktiven Sonnenschutz in Verbindung mit der Holzfassade und einer
Dachbegrünung demonstrieren Ökologie und Energieeffizienz auch nach außen.
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EMPFEHLUNG FÜR DIE WEITERBEAUFTRAGUNG UND WEITERBEARBEITUNG
Das Preisgericht formuliert den Vorschlag, folgende Ergänzungen vorzunehmen:
Die Arbeit mit dem 1. Preis ist die Arbeit, die vom Preisgericht als eindeutig beste und
herausragende Arbeit beurteilt wird. Damit gibt das Preisgericht die eindeutige Empfehlung
für die Realisierung des 1. Preises ab.
Ergänzt werden soll der Hinweis, dass die Eingänge (Schiebetüren) zu überarbeiten seien.
Die formulierten Bewertungstexte für die preisgekrönten Arbeiten werden an Kokon gesandt
und in überarbeiteter Fassung dem Auslober zur Verfügung gestellt.
Die Zustimmung zu den formulierten Texten zum 1. und zum 3. Preis erfolgt einstimmig.
ÖFFNUNG DER UMSCHLÄGE MIT DEN VERFASSERERKLÄRUNGEN, FESTSTELLUNG
DER VERFASSER
Tarnzahl.
422
Kennziffer
159763
Platzierung
1. Platz
Büro/ Mitwirkende
DV Architekten
768
178081
3. Platz
Prof. Konrad Deffner, Prof. Dorothea Voitländer, Stefan
Bohengel, Long Chen, Sarah Dusatko, Julia Hertel
witry & witry s.a architecture urbanisme
249
012417
-
Pitt Kuffer, Jota Panotopoulou, Philipp Jurewicz
Ruiz-Larrea & Asociados
-
Cesar Ruiz-Larrea, WILK-SALINAS ARCHITEKTEN
Berlin
Manderscheid Partnerschaft Freie Architekten
-
Christoph Manderscheid, Silke Koch, Mareike Richter
Fachberater: Ingenieurbüro Bobran, Stuttgart
Fachberater: Ingenieurbüro Ströbel, Tübingen
Kramm + Strigl
-
Prof. Rüdiger Kramm, Marcel Pattrath, Bruno R.
(Nachname leider nicht lesbar)
Büro SOMAA
349
776
895
011110
159765
247398
Alexander Tandawardaja, Tobias Bochmann
ZUERKENNUNG DER PREISE
1. Platz
DV Architekten
3. Platz
Witry & Witry
7.250,00 Euro, netto
2.750,00 Euro, netto
ABSCHLUSS DER PREISGERICHTSSITZUNG
Der Vorsitzende dankt der Vorprüfung für die Arbeit. Die Vorprüfung wird entlastet. Dem
gesamten Preisgericht wird für die engagierte Diskussion gedankt. Der Auslober wird zu dem
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Ergebnis der Preisgerichtssitzung beglückwünscht. Herr Wagner bedankt sich ebenfalls bei
allen Anwesenden. Die Sitzung wird gegen 17:30 geschlossen.
BEKANNTGABE DES ORTES DER ÖFFENTLICHEN AUSSTELLUNG DER
WETTBEWERBSARBEITEN
Die Wettbewerbsbeiträge werden direkt in der Tuchfabrik Trier ausgestellt werden.
Tuchfabrik
Wechselstraße 4
54290 Trier
Die Ausstellung wird bis 16. Dezember 2010 ausgestellt sein.
Ausstellungsraum 1. OG.
Die Öffnungszeiten der Ausstellungen sind montags, dienstags, mittwochs und freitags von
14 - 17 Uhr.
Aufgestellt: KOKON GmbH
Gesellschaft für Regional-, Stadt- und Standortentwicklung
Solmsstraße 6A
60486 Frankfurt, den 08.12.2010/al-es
Verteiler:
KOKON GmbH
KOKON GmbH/ z.d.A.
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