Dr. Hans-Georg Rollny, Publikation als pdf
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teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers Die Erfüllung eines vielgeäußerten Wunsches: perfekte Ästhetik DAS GEHEIMNIS EINES NATÜRLICHEN ERSCHEINUNGSBILDES: Veneers Von Dr. Hans-Georg Rollny, Schwäbisch Gmünd und Ztm. Jürgen Dieterich, Winnenden Mit keramischen Veneers sind wir in der Lage, die hohen ästhetischen Ansprüche unserer Patienten zu erfüllen. Diese minimalinvasive Therapie schont die Zahnhartsubstanz, das Parodontium [1], sowie die Pulpa und sie ermöglicht ästhetisch hervorragende Ergebnisse. Die Keramik gibt unter den zahnärztlichen Materialien die physikalisch-mechanische Eigenschaft des Schmelzes am besten wieder, sei es hinsichtlich des Elastizitätsmoduls und der Frakturfestigkeit wie auch hinsichtlich der Härte und der thermischen Expansion [2]. Zahlreiche klinische Studien [3-10] und die Erfahrungen der Autoren dieses Beitrags beweisen das hervorragende klinische Verhalten von keramischen Veneers und deuten auf dauerhafte Restaurationen hin. Zu den häufigsten Indikationen in der Praxis zählen bei uns Dysplasien (Zapfenzähne), Verfärbungen, Stellungsanomalien (rotierte und inklinierte Zähne), Diastemata, Zahnfrakturen (Traumen), Erosionen, multiple Füllungen, Rekonstruktionen von Führungsflächen, Abrasionen [11-13], Frontmittenverschiebungen, Aufrichten von gekippten Frontmittellinien und freiliegende Zahnhälse nach Parodontaltherapie. Keywords: Adhäsivtechnik, Ästhetik, Keramikveneers, Kunststoffveneers, Veneerprovisorien Ausgangssituation eines Patientenfalles „Imaging“ durch Kunststoffveneers Die Patientin wurde in unserer Praxis vorstellig, weil ihr die oberen zentralen Schneidezähne zu kurz erschienen und diese nach oral inkliniert waren (Abb. 1-4). Nicht gefallen haben ihr auch die ausgewaschenen Labialflächen und die abradierten, unregelmäßigen Schneidekanten. Unsere erste Maßnahme war die Herausstellung von Situationsmodellen (Abb. 5). Diese wurden arbiträr einartikuliert. Um der Patientin und uns eine Vorstellung von der prothetischen Versorgung zu geben, wurden auf diesen Modellen im Labor Kunststoffveneers angefertigt (Enamel Plus). Zur Herstellung dieser Veneers erfolgte keine Präparation. Sie wurden auf den inklinierten Frontzähnen rein additiv aufgeschichtet. 364 t e a m w o r k Interdiszipl J Proth Zahnheilkd © 1 teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes Auf der Abbildung 6 kann man erkennen, was wir verändert haben: die Schneidekanten wurden zirka 1,5 bis 2 Millimeter verlängert. Um die labiale Kontur der Frontzähne harmonisch zu gestalten, mußte nach labial ein Millimeter aufgetragen werden. 2 Abb. 1 bis 4 Ausgangssituation: Der Patientin erschienen die oberen zentralen Schneidezähne zu kurz und zu weit nach oral inkliniert. Nicht gefallen haben ihr auch die ausgewaschenen Labialflächen und die abradierten, unregelmäßigen Schneidekanten. 3 Abb. 5 Erste Maßnahme: Herstellung eines Situationsmodells, das arbiträr einartikuliert wurde 4 Abb. 6 Die Kunststoffveneers wurden auf den inklinierten Frontzähnen rein additiv aufgeschichtet. Die Schneidekanten wurden zirka 1,5 bis 2 Millimeter verlängert. Die Schichtstärke beträgt zirka 1 Millimeter. © 4. Jahrgang, 4/2001 t e a m w o r k 365 teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers Abb. 7 Bei der Einprobe der Kunststoffveneers in der Praxis zeigte sich, wie sich das Bild positiv veränderte Abb. 8 Die Kunststoffveneers wurden mit Glyceringel (Airblock, Dentsply) fixiert Abb. 9 und 10 Anhand der aufgesteckten Veneers konnten sich Zahnarzt, Zahntechniker und Patientin einen ersten Eindruck von der neuen Situation verschaffen Abb. 11 und 12 Probeweises Befestigen der Kunststoffveneers: die zu versorgenden Zähne wurden partiell mit Ätzgel konditioniert (Ultra Etch, Ultradent) … Bei der Einprobe der Kunststoffveneers in der Praxis zeigte sich, wie sich das Bild positiv veränderte (Abb. 7). Die Kunststoffveneers wurden mit Glyceringel (Airblock, Dentsply) fixiert (Abb. 8). Zahnarzt, Zahntechniker und Patientin konnten sich so einen ersten Eindruck von der neuen Situation verschaffen (Abb. 9 und 10). 366 t e a m w o r k Interdiszipl J Proth Zahnheilkd © Zunächst wurden noch keine Korrekturen vorgenommen, sondern die Kunststoffveneers probeweise befestigt. Dazu wurden die zu versorgenden Zähne partiell mit Ätzgel konditioniert (UltraEtch, Ultradent) (Abb. 11 und 12) und die Kunststoffveneers mit lichthärtendem Komposit (Tetric, Vivadent) eingesetzt (Abb. 13 und 14). teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers Abb. 13 und 14 … und die Kunststoffveneers mit lichthärtendem Komposit (Tetric, Vivadent) eingesetzt Abb. 15 Exakte Anzeichnung mit einem wasserfesten Filzstift zum geringfügigen Einkürzen der Kunststoffveneers Abb. 16 Die erarbeitete Situation (Kunststoffveneers) diente als Vorlage für die definitive Restauration durch keramische Veneers flächentextur beurteilen und bewerten. Und sie kann feststellen, ob sie mit dem Restgebiß, dem Lippenprofil und dem Gesicht harmonieren. Abb. 17 Es folgten eine Abdrucknahme (Hydrokolloid) mit anschließender Modellherstellung Kontaktadressen: Dr. Hans-Georg Rollny Ackergasse 9 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 0 71 71.6 60 99 Ztm Jürgen Dieterich Marktstraße 35 71364 Winnenden Telefon 0 71 95.17 45 75 Nach dem Einsetzen zeigte sich, daß die Kunststoffveneers inzisal noch geringfügig einzukürzen waren. Dazu verwendeten wir einen wasserfesten Filzstift. Zur exakten Festlegung der Kürzung ermöglicht es dieser, die Illusion einer gekürzten Schneidekante zu erzeugen und danach – unter Einbeziehung sprachfunktioneller Parameter (F- und S-Laute) – über die richtige Länge zu entscheiden (Abb. 15). Die Länge der Probeveneers wurde entsprechend reduziert. Die Patientin sollte die Kunststoffveneers anschließend einige Tage probetragen. Sie konnte in dieser Zeit die Ästhetik der Probeveneers auf Form, Farbe und Ober- Das Umsetzen in die definitiven Restaurationen Vorbereitende Maßnahmen und Präparation: Die erarbeitete Situation diente als Vorlage für die definitive Restauration durch keramische Veneers (Abb. 16). Dazu erfolgte eine Abdrucknahme (Hydrokolloid) von den probeweise eingesetzten Kunststoffveneers mit anschließender Modellherstellung (Abb. 17). Von diesen Modellen wurden im Labor Vor-, Rück- und Überwälle aus Silikon hergestellt (Abb. 18). Die Silikonwälle wurden segmentiert und als Präparationsschlüssel verwendet (Abb. 19). Die Präparation selbst sollte möglichst im Schmelz liegen. Die Abbildung 20 zeigt die endgültige Präparation mit den eingebrach© 4. Jahrgang, 4/2001 t e a m w o r k 367 teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers Abb. 18 Im Labor wurden Vor-, Rück- und Überwälle aus Silikon hergestellt Abb. 20 Präparation mit eingebrachten Retraktionsfäden (GingiCord Gr.1, Ultradent) Abb. 19 Segmentierter Silikonwall zur Kontrolle der Präparation Abb. 21 Provisorische Versorgung mit vorgefertigten Kronenhülsen aus durchsichtigem Kunststoff (Frasaco). Sie werden der Situation entsprechend ausgewählt und mit einer Schere zugeschnitten. 23 Abb. 22 Der präparierte Zahn wird punktförmig mit Ätzgel (Ultra Etch, Ultradent) konditioniert und anschließend gebondet ten Retraktionsfäden (GingiCord Gr.1, Ultradent) Provisorische Versorgung: Üblicherweise werden die Probeveneers aus Kunststoff 368 t e a m w o r k Interdiszipl J Proth Zahnheilkd © Abb. 23 Die Kronenhülsen werden mit lichthärtendem Kunststoff aufgefüllt (Tetric, Vivadent) nach der Präparation als Provisorien weiterverwendet. Sollten die Probeveneers durch das punktuelle adhäsive Befestigen beim Ausgliedern zerbrechen, behelfen wir uns mit vorgefertigten Kronenhülsen aus durch- teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers Abb. 24 Die Oberfläche des Provisoriums ist bereits glänzend und muß in der Regel nur an den Rändern minimal bearbeitet werden Abb. 26 bis 28 Duplieren der Sägestümpfe mit Hilfe der Duplierküvette aus dem Hause Langner. Diese Küvette gibt uns die Möglichkeit, die aus feuerfester Masse duplierten Stümpfe mit Jet-Pins (Langner) an der selben Stelle im Meistermodell zu reponieren wie die MeistermodellStümpfe Abb. 25 Die Sägestümpfe des Meistermodells wurden von basal gesägt, um an den Sägestümpfen die approximalen Kontaktbereiche nicht zu verletzen sichtigem Kunststoff (Frasaco), die der Situation entsprechend ausgewählt und mit einer Schere zugeschnitten werden (Abb. 21). Bei dieser sehr schnellen Methode wird der präparierte Zahn punktförmig mit Ätzgel (Ultra Etch, Ultradent) konditioniert, mit dem Wasserspray abgesprüht, punktuell gebondet (Heliobond, Ivoclar-Vivadent) und die mit lichthärtendem Kunststoff (Tetric, Ivoclar-Vivadent) aufgefüllten Kronenhülsen auf den Stumpf aufgebracht. Die Überschüsse werden entfernt und das Provisorium 60 Sekunden ausgehärtet. Die Kronenhülsen werden anschließend entfernt. Die Oberfläche des Provisoriums ist bereits glänzend und muß in der Regel nur an den Rändern minimal bearbeitet werden (Abb. 22 bis 24). Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der Provisorien bei Verlust der Probeveneers besteht darin, den Silikonüberwall mit Kunststoff zu füllen und im Mund zu plazieren. Die so gewonnenen Provisorien werden wiederum adhäsiv befestigt. Herstellung der definitiven Veneers im Labor: Die Abbildung 25 gibt die Situation anhand des Meistermodells wieder. Um an den Sägestümpfen die approximalen Kontaktbereiche nicht zu verletzen, wurde von basal gesägt. Die Sägestümpfe wurden dann mit Hilfe der Duplierküvette aus dem Hause Langner dupliert (Abb. 26). Diese Küvette gibt uns die Möglichkeit, die Duplikatstümpfe aus feuerfester Masse mit Jet© 4. Jahrgang, 4/2001 t e a m w o r k 369 teamwork Das Geheimnis .... Pins (Langner) (Abb. 27) an exakt derselben Stelle im Meistermodell zu reponieren wie die Meistermodell-Stümpfe (Abb. 28). Abb. 29 Die Schichtung: Zuerst werden zwei sehr dünne Schichten HT 53 (Creation, Girrbach) aufgetragen, die jeweils gebrannt werden Danach beginnen wir mit der Schichtung der keramischen Abb. 30 Schichtung mit verschiedenen Dentinmassen bzw. Mischungen aus Dentin-, Schneide-, und Transpamassen. Mit dem Rückwall wird der Schichtaufbau kontrolliert. Abb. 31 Cut-back für die inzisale Schichtung 33 32 Masse. Zunächst werden die Präparationsgrenzen mit einem feuerfesten Präpliner markiert und die Stümpfe gewässert. Nun tragen wir zwei sehr dünne Schichten HT 53 (Creation, Girrbach) auf, die jeweils gebrannt werden. Durch diese beiden Schichten erhalten wir eine homogene, glänzende Oberfläche und somit eine ideale Basis für den eigentlichen Schichtaufbau (Abb. 29). 370 t e a m w o r k Interdiszipl J Proth Zahnheilkd © Abb. 32 und 33 Anschließend werden verschiedene Schneide-, SI-(Schneide Intensive), Transpa- und TI(Transpa Intensive)Massen aufgetragen, sowie MakeIns eingeschwemmt. Als Keramik verwenden wir Creation Classic. Je nach dem, welche Effekte erzielt werden sollen, werden verschiedene Dentinmassen beziehungsweise Mischungen aus Dentin-, Schneide-, und Transpamassen eingesetzt. Mit dem vorher hergestellten Rückwall (vergl. Abb. 18) wird der Schichtaufbau kontrolliert (Abb. 30). Um Platz für die inzisale Schichtung zu schaffen, wird die Dentinmasse inzisal reduziert, was wiederum mit dem Rückwall kontrolliert wird (Abb. 31). Anschließend werden – teamwork Das Geheimnis ... je nach gewünschtem Effekt – verschiedene Schneide-, SI(Schneide Intensive), Transpaund TI-(Transpa Intensive)Massen aufgetragen, sowie Charakteristika angelegt (Abb. 32 und 33). Diese interne Wechselschichtung wird mit Schneide- Abb. 34 Überdecken der internen Wechselschichtung mit Schneide- und Transpamassen Abb. 35 und 36 Ergebnis nach dem Hauptbrand Abb. 37 und 38 Approximal und inzisal besteht noch minimal Platz. Dieser wird für die Schichtung des Inzisalsaumes mit einer Mischung aus Dentinmassen, Schneidemassen und SI 03 benötigt. Abb. 39 Zum Kenntlichmachen der Oberfläche und dem Erarbeiten der Oberflächentextur wird Silberpuder verwendet und Transpamassen überdeckt (Abb. 34). Die Abbildungen 35 und 36 zeigen das Ergebnis nach dem Hauptbrand. Wie wir erkennen können, besteht approximal und inzisal noch minimal Platz. Diesen benötigen wir für die Schichtung des inzisalen Saumes, der aus einer Mischung aus Dentinmassen, Schneidemassen und SI 03 besteht (Abb. 37 und 38). © 4. Jahrgang, 4/2001 t e a m w o r k 371 teamwork Das Geheimnis ... Abb. 40 Nach dem Glanzbrand wird der Glanzgrad mechanisch per Politur mit Ziegenhaarbürste, Bimssteinpulver und Sidol eingestellt Abb. 41 und 42 Nach dem Entfernen der Stumpfmasse werden die Veneers auf das Meistermodell und dann auf ein ungesägtes Zweitmodell aufgepaßt Nach dem zweiten Dentinbrand wird die Form ausgearbeitet. Zum Kenntlichmachen der Oberfläche und dem Erarbeiten der Oberflächentextur verwenden wir Silberpuder (Abb. 39). Nach dem Glanzbrand wird der Glanzgrad mechanisch per Politur mit Ziegenhaarbürste, Bimssteinpulver und Sidol eingestellt (Abb. 40). Erst danach wird die feuerfeste Stumpfmasse entfernt. Dazu verwenden wir eine diamantierte Trennscheibe und an schließend Glasstrahlperlen (50 µm), die am Stahlgerät bei geringem Druck (1 bar) Reste der Stumpfmasse entfernen. Danach werden die Veneers zuerst auf das Meistermodell und dann auf ein ungesägtes Zweit modell aufgepaßt (Abb. 41, 42 und 43). Adhäsives Befestigen der definitiven Veneers: Um die Präparationsgrenzen freizulegen, das Entfernen von Kompositüberschüssen nach dem Befestigen zu erleichtern und ein Eindringen von Sulkusfluid in den Klebever- 372 t e a m w o r k Interdiszipl J Proth Zahnheilkd © Abb. 43 Die fertiggestellten Keramikveneers (Creation, Girrbach) Abb. 44 Um die Präparationsgrenzen freizulegen, das Entfernen von Kompositüberschüssen nach dem Befestigen zu erleichtern und ein Eindringen von Sulkusfluid in den Klebeverbund zu unterbinden, werden Retraktionsfäden (GingiCord 1, Ultradent) gelegt teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers 45 Abb. 45 und 46 Ätzen der Veneers in der Praxis mit Porcelain Etch (Ultradent) für 60 Sekunden 46 Abb. 47 und 48 Das vollständige Silanisieren der Veneers mit Silane (Ultradent) wird unter Einfluß von Wärme vorgenommen, um jegliche Wasserrückstände zu vermeiden Abb. 49 und 50 Das Ätzen der präparierten Zähne erfolgt 60 Sekunden lang mit Ultra Etch (Ultradent). Die Nachbarzähne werden mit einem dünnen Frasacostreifen geschützt. bund zu unterbinden, werden Retraktionsfäden (GingiCord 1, Ultradent) gelegt (Abb. 44). Wir legen in diesem Fall keinen Kofferdam an. Dies hat den Grund, daß beim Legen von Kofferdam in vielen Fällen die Gefahr besteht, eine dünne Gingiva mit schön ausgebildeten Interdentalspitzen zu verletzen. Nach gründlicher Reinigung der Stümpfe mit Bimsmehl erfolgt das Ätzen der Veneers in der Praxis mit Porcelain Etch (Ultradent) für 60 Sekunden (Abb. 45 und 46) mit anschließender 60 Sekunden dauernden Reinigung mit Wasserspray. Das vollständige Silanisieren der Veneers mit Silane (Ultradent) wird unter Einfluß von Wärme vorgenommen, um jegliche Wasserrückstände zu vermeiden (Abb. 47 und 48). Das Ätzen der präparierten Zähne im Mund erfolgt 60 Sekunden lang mit UltraEtch (Ultradent) (Abb. 49 und 50). Die Nachbarzähne werden mit einem dünnen © 4. Jahrgang, 4/2001 t e a m w o r k 373 teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers Abb. 51 und 52 Die geätzten, matten Frontzähne Abb. 53 Die Keramikveneers werden mit Dual Cement (Ivoclar-Vivadent) befestigt. Abb. 54 Nach dem Einsetzen wird das Material 180 Sekunden lang lichtgehärtet (120 Sekunden bukkal, 60 Sekunden palatinal) Abb. 55 und 56 Die Retraktionsfäden werden entfernt und die noch verbliebenen Überschüsse mit Polierstreifen und Polierscheiben ausgearbeitet Frasacostreifen geschützt. In den Abbildungen 51 und 52 sehen wir die geätzten, matten Frontzähne. Die Frasacostreifen werden von palatinal mit Holzkeilen fixiert, damit das Eindringen des Befestigungskunststoffs in den Approximalbereich vermieden wird. Zur relativen 374 t e a m w o r k Interdiszipl J Proth Zahnheilkd © Trockenlegung wird die Mundhöhle mit Mullompressen abgedeckt, damit die feuchte Atemluft vom Operationsgebiet möglichst ferngehalten wird. Die Ätzfläche liegt im Schmelzbereich. Zum Befestigen benutzen wir Dual Cement (Ivoclar-Vivadent) (Abb. 53). Die Langzeit- teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers 57 Abb. 57 bis 60 Direkte Vergleiche der Situation vor und nach der Behandlung. Es ist deutlich zu erkennen, daß die inklinierte Stellung und die zu geringe Länge der oberen zentralen Frontzähne revidiert werden konnten. 59 58 60 Abb. 61 Die Veneers in ihrem oralen Umfeld ergebnisse [11] belegen, daß durch Wegfall des Bondings der Verbund nicht beeinträchtigt wird. Nach dem Einsetzen wird das Material 180 Sekunden lichtgehärtet (120 Sekunden bukkal, 60 Sekunden palatinal) (Abb. 54). Anschließend werden die Retraktionsfäden entfernt und die noch verbliebenen Überschüsse mit Polierstreifen und Polierscheiben ausgearbeitet (Abb. 55 und 56). Zuletzt wird die Funktion überprüft. Endergebnis Die Abbildungen 57 und 58 zeigen die Situation vor und nach der Behandlung. Genauso wie die Abbildungen 59 und 60. © 4. Jahrgang, 4/2001 t e a m w o r k 375 teamwork Das Geheimnis eines natürlichen Erscheinungsbildes: Veneers 63 62 Abb. 62 und 63 Detailaufnahmen, die sehr schön die Oberflächenstruktur der Veneers wiedergeben Es ist deutlich zu erkennen, daß die inklinierte Stellung und die zu geringe Länge der oberen zentralen Frontzähne korrigiert werden konnten. Die Abbildung 61 zeigt die Veneers in ihrem oralen Umfeld (vergl. Abb 1). Die Abbildungen 62 und 63 sind Detailaufnahmen, die sehr schön die Oberflächenstruktur wiedergeben. Eine Porträtaufnahme der glücklichen Patientin sehen wir in der Abbildung 64. Abb. 64 Porträtaufnahme der glücklichen Patientin Zusammenfassung Eine Vielzahl aktueller Publikationen über Langzeiterfolge von Veneers [2], stellen die Haltbarkeit von Veneers außer Frage. Mit Probeveneers wird das Behandlungsergebnis gemeinsam von Zahnarzt, Zahntechniker und der Patientin erarbeitet, so daß die Patientin zu einem sehr frühen Zeitpunkt sehen und fühlen kann, wie das prothetische Ergebnis wird, ohne zunächst die Zahnhartsubstanz irreversibel abtragen zu müssen. q Literatur [1] Pippin, D. J. et al.: Clinical evaluation of restored maxillary icisors: Veneers VS PFM crowns. Jada 126, 1523-1258 (1995). [2] Magne, P., Douglas, W. H.: Optimierung der Resilienz und Streßverteilung bei Porzellanveneers zur Behandlung frakturierter Schneidezähne. Int J für Perodont & Retaur Zahnheilk 1990;19;6:523-533. [8] Fradeani, M.: Six-year follow-up with Empress veneers. Int J Parodontics Restorative Dent 1998;18:216-225. [3] Calamia, J. R.: Clinical evaluation of etched porcelain veneers. Am J Denta 1989; 2:9-15. [9] Van Gogswaardt,D.C., Van Thoor, W., Lampert, F.: Clinical assessment of adhesively placed ceramic veneers after 9 years (abstract 1,178). 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