Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

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Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt
10
Oktober 2014
65. Jahrgang
berg
bau
K 10978
Offizielles Organ
des RDB e.V.
Ring Deutscher
Bergingenieure
Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
IHRE GUTEN IDEEN
Förderpreis Steine-Erden-Bergbau und Umwelt
AUSSCHREIBUNG
2014
Zielsetzung und Inhalt
Ausstattung der Preise
Zweck der Ausschreibung ist
die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten sowie die
Würdigung von Leistungen und
Verdiensten auf den Gebieten
einer wirtschaftlichen und umweltverträglichen Versorgung
mit Steine- und Erden-Rohstoffen und des Erhaltes nachhaltiger Entwicklungschancen. Zu
diesem Zweck vergibt die Stiftung im Zwei-Jahres-Rhythmus
entsprechende Förderpreise.
Die einzureichenden Arbeiten
sollen sich mit ökologischen,
wirtschaftlichen und technischen Themen befassen,
insbesondere mit Fragestellungen
• einer umweltverträglichen
und wirtschaftlichen Rohstoffversorgung,
• der Material- und Energie
• des Schutzes natürlicher
Ressourcen und der Rohstoffvorsorge,
• der Gestaltung und Renaturierung vom Bergbau
betroffener Gebiete unter
besonderer Berücksichtigung
der Artenvielfalt (Biodiversität)
sowie
• der Regionalplanung.
Die Arbeiten sollten einen
Beitrag zur Förderung dieser
Anliegen leisten und können dabei auch Teilfragen
behandeln.
Vorgesehen ist die Vergabe von
bis zu drei Preisen, die mit bis
zu insgesamt 10.000 EUR
dotiert sein können. In
Abhängigkeit von den
eingereichten, auszeichnungswürdigen Arbeiten behält sich
der Beirat der Stiftung die
Quotierung sowie die Verleihung
von Sonderpreisen vor.
Teilnehmer und
zugelassene Arbeiten
Einzel- als auch Kollektivarbeiten eingereicht werden.
Beurteilungskriterien
Die Wertung und Auswahl
der preiswürdigen Arbeiten
übernimmt eine Jury, der
unter anderem die Mitglieder
des Beirates sowie die Vorstandsmitglieder der Stiftung
Steine-Erden-Bergbau und
Umwelt angehören.
Die Beurteilung der eingereichten Arbeiten erfolgt nach deren
Die Ausschreibung wendet sich Bedeutung für die Wissenschaft und Praxis und nach
an junge Wissenschaftler,
Forscher und Studenten sowie ihrem Beitrag zur Verbreitung
an Unternehmen, Institutionen, des Gedankens einer umweltBehörden, Privatpersonen und verträglichen Ressourcenbewirtschaftung. Auf die Aktualität
Vereine, die einen Beitrag zu
der Ergebnisse bzw. Lösungsden oben genannten Zielen
ansätze wird besonderer Wert
leisten. Eine erlangte wissengelegt.
schaftliche Graduierung führt
zu keinen TeilnahmeeinDem unterschiedlichen Chaschränkungen.
Zugelassen sind Monographien, rakter der Arbeiten und den
unterschiedlichen Voraussetin jeder Form schriftlich
zungen der Autoren wird bei
publizierte Arbeiten,
Habilitations- und Dissertations- der Prämierung Rechnung
getragen.
schriften sowie Master-,
Bachelor-, Diplom-, Studienund Semesterarbeiten. Im
Weiteren sind Arbeiten aus der Termine und Hinweise
Praxis zugelassen, die einen
Einsendeschluss für
innovativen Beitrag zu den
Arbeiten im Rahmen der
unter Abschnitt «Zielsetzung
Ausschreibung 2014 ist der
und Inhalt» genannten Zielen
31. Dezember 2014.
leisten. Es können sowohl
Den Arbeiten ist ein Lebenslauf
oder eine kurze Darstellung
der einreichenden Institution,
eine Kurzbeschreibung des
Inhaltes der Arbeit sowie
vorhandene Gutachten beizulegen. Die Arbeiten selbst sind
dreifach, alle weiteren
Unterlagen sechsfach sowie
digital (doc; pdf; xls; o.ä.) einzureichen.
Bis Februar 2015 erfolgt an alle
Einsender eine Information
darüber, ob die eingereichte
Arbeit einen Preis erhält oder
nicht. Der Rechtsweg ist hierbei
ausgeschlossen.
Die Auszeichnung der Preis
statt.
Einsendeanschrift
Förderpreis
Stiftung Steine-Erden-Bergbau und Umwelt
Hammerweg 25
01127 Dresden
Tel.: (01 75) 1 87 39 86
[email protected]
www.stiftung-seb-umwelt.de
Dresden, März 2014
Mehr Infos unter:
www.stiftung-seb-umwelt.de/foerderpreis
10
Oktober 2014
65. Jahrgang
berg 10
bau
berg
bau
K 10978
Offizielles Organ
des RDB e.V.
Ring Deutscher
Bergingenieure
Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
Zeitschrift für
Rohstoffgewinnung,
Energie, Umwelt
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Titelbild: Einbau von hydraulisch betätigten Schachtklappen (Gewicht 17 t) im Schacht
Sedrun I (Durchmesser 7,90 m, Teufe 800 m) des Gotthard Basistunnels.
Deilmann-Haniel war mit der Planung, Konstruktion und dem Einbau der temporären
und dauerhaften Schachteinrichtungen beauftragt.
Foto: Deilmann-Haniel
Inhaltsübersicht
434 „Auf ein Wort“
435 bergbau aktuell
Rohstoffpolitik
437 Nachdruck des Festvortrags
von der Delegiertenversammlung am 14.06.2014
Die europäische Rohstoffpolitik –
Rohstoffinitiative und die EIP für
Rohstoffe
Dr. Corina Hebestreit, Brüssel
Auslandsbergbau
440 Bergbau und Bergbauausbildung
in Afghanistan
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt,
Freiberg;
Dr.-Ing. Elisabeth Grießl, Dresden
Tagebau
449 Tagebau trifft Tiefbau – Erstanschnitt des Streckennetzes
sowie aktuelle Umsetzungsschritte im Zuge des Rückbaus
und der Überbaggerung der
Tiefbaugrube UNION 103 im
Tagebau Hambach
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing.
Bernd Houben, Eschweiler;
Hans-Peter Schöngen, Niederzier
Nachbergbauzeit
454 Bergwerksstilllegungen unter
besonderer Berücksichtigung
der Grubenwassersituation im
Zuge der Stilllegung des Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier
aus Sicht der Bergbehörde
Bergdirektor Tassilo Terwelp,
Dortmund
Auslandsbergbau
460 Südafrikas Kohlebergbau benötigt dringend Investitionen
Kraftwerke vor Versorgungsengpässen – Erschließung der
Waterberg-Region wird vorbereitet
Heiko Stumpf, Johannesburg
Fachverbände und Unternehmen
463 ABBM – Arbeitsgemeinschaft
Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V.
11. Rohstoffkolloquium am
17.07. in Iphofen
474 RDB-Mitteilungen
475 RDB-Veranstaltungen/
Mitteilungen
476 RDB-Mitteilungen
480 RDB-Info/Impressum
435 Stellenanzeige
Buchbesprechungen
448 Pottfeuer
462 Steinzeugen aus 500 Mio. Jahren – Erdgeschichte im Park der
Sinne, Laatzen
Aus- und Fortbildung
464 Deutsch-Mongolische Hochschule eröffnet – Freiberger Wissenschaftler liefern Wissen und
Knowhow für die Ausbildung
465 TFH-Studierende gehen dem
Emscherumbau auf den Grund
465 Hilfe bei Bergschäden –
TFH-Studierende lernen
Betroffenensicht kennen
466 Industrie
467 Journal
Vorschau 11/2014
●
Realisierungskonzept für die Nutzung
von Anlagen des Steinkohlebergbaus
als unterirdische Pumpspeicherwerke –
Übersicht und geotechnische Aspekte
●
Sicherung von Verkehrswegen gegen
Altbergbaueinwirkungen mithilfe von
Geokunststoffen
●
Geophysikalische Erkundung und
geotechnische Bewertung – Fallbeispiele aus der Bergbausanierung
468 Veranstaltungen
RDB e.V.
471 RDB-Ausschuss für Renten und
Pensionen
RDB-Kommunikation
473 Onlineportal der RAG für aktive
und ehemalige Bergleute
bergbau 10/2014 433
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„Auf ein Wort“
Liebe RDB-Kameradinnen und -Kameraden,
liebe Freunde des RDB e.V.
Zu unserer Delegiertenversammlung im Juni 2014 hörten wir
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Bis 2040 fast 30 % Energieeinsparung
Neue Energieprognose für Deutschland bis 2040
Das geht aus der von Grund auf neu erarbeiteten Studie der
ExxonMobil Central Europe Holding GmbH hervor. Effizientere
Technologien und ein bewussterer Umgang mit Energie weisen
ein hohes Einsparpotenzial auf und ermöglichen es, den Primärenergiebedarf bis 2040 um fast 30 % zu senken.
Dem in Hamburg ansässigen Unternehmen zufolge verändert
die Energiewende spürbar den zukünftigen Mix des Primärenergiebedarfs. Während Kohle und Erdöl bis 2040 jeweils rund die
Hälfte ihrer heutigen Bedeutung eingebüßt haben werden, haben
die erneuerbaren Energien gegenüber 2013 mit etwa 50 % die
höchste Zuwachsrate. Allerdings behaupten die wetterunabhängigen Energieträger Biogas und Biomasse auch dann noch einen
Anteil von etwa zwei Dritteln. Demnach werden selbst 2040 mehr
als 70 % des Primärenergiebedarfs von fossilen Energieträgern
gedeckt, wobei Gas und Öl alleine rund 60 % ausmachen. Ab
2030 beginnt Erdgas das Erdöl als dominierenden Energieträger
abzulösen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.
Festzuhalten bleibt, dass es nicht möglich ist, den Wegfall der
emissionsfreien Kernenergie alleine durch erneuerbare Energieträger zu kompensieren, es müssen weiterhin auch fossile eingesetzt werden. Das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen
aus dem Jahr 1990 bis 2040 um 70 % zu senken, wird nicht erreicht, aber sie lassen sich immerhin um die Hälfte reduzieren.
Dieser Rückgang ist das Ergebnis aus einer Reihe von Effekten.
Positiv für die CO2-Bilanz ist vor allem die kräftige Reduzierung
des Energieverbrauchs. Dämpfend wirkt sich neben der wachsenden Nutzung der Erneuerbaren aus, dass langfristig Erdgas die
Kohle aus der Stromerzeugung verdrängt: Bei der Verbrennung
von Erdgas wird bis zu 60 % weniger CO2 freigesetzt als bei Kohle.
Unter www.exxonmobil-energieportal.de hat ExxonMobil
zeitgleich mit der Veröffentlichung der Broschüre ein zusätzliches
Informationsangebot im Internet zur Verfügung gestellt. Die komplexen Sachverhalte sind nicht nur in Grafiken und Begleittexten
übersichtlich und anschaulich aufbereitet, sondern wurden überwiegend mit kleinen Filmen unterlegt.
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die Nutzerfreundlichkeit geachtet. Unser Ziel war es eine Basis
zu schaffen, auf der sich jeder ein sachlich fundiertes Bild von
der Energiezukunft Deutschlands machen kann“, erklärt Heinrich
Herm Stapelberg, Leiter Public & Government Affairs bei ExxonMobil.
Internet: www.exxonmobil.com
Die Speicher sind schnell leer
Momentan werden verschiedene Szenarien für den Fall eines
russischen Gasembargos bei einer möglichen Verschärfung der
Krise diskutiert. Dabei dominieren durchaus beruhigende Botschaften. So heißt es, das europäische Gasverbundnetz könne
auf Lieferunterbrechungen besser reagieren als in den Gaskrisen
2006 und 2009. Man verfüge inzwischen über die Möglichkeit
der Schubumkehrung, die Gaslieferungen von West nach Ost ermögliche. Auch seien die Speicher gefüllt und schließlich werde
eine Diversifizierung der Importe etwa durch nordamerikanisches
Schiefer- oder kaspisches Erdgas schon bald möglich. Die EU
– und vor allem Deutschland – könne einen russischen Gaslieferstopp aushalten, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Kurz, man solle
sich keine Sorgen machen. Dies wäre aber falsch.
Wahr ist zwar, dass die europäische Energiepolitik eine moderate Diversifizierung der Bezugsquellen von Gas ermöglicht,
allerdings erst gegen Ende des Jahrzehnts. Richtig ist auch,
dass das Netz von Pipeline-Verbindungen innerhalb Europas
enger geknüpft ist und Bemühungen um Schubumkehrung erste
Cottbus-Senftenberg
An der Fakultät Ingenieurwissenschaften und
Informatik der Brandenburgischen Technischen
Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg ist zum
nächstmöglichen Zeitpunkt die
Professur (W2)
Fördersysteme
zu besetzen.
Das Berufungsgebiet der Professur umfasst Lehre und anwendungsorientierte Forschung auf den Gebieten
● Elemente und Maschinen der Fördersysteme
und der Fördertechnik
● Materialfluss und Logistik
● Getriebelehre und Getriebetechnik.
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit vielseitigen Anwendungs- und
Forschungserfahrungen auf dem Berufungsgebiet. Die Bereitschaft
zur anwendungsorientierten Forschung in den genannten Gebieten,
die Kooperationsbereitschaft mit Praxispartnern und die Motivation
zur praxisorientierten Lehre werden vorausgesetzt. Vorteilhaft sind
nachweisbare Kooperationserfahrungen. Besondere Leistungen bei
der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse
und Methoden in einer mindestens dreijährigen beruflichen Praxis,
von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches
ausgeübt worden sein müssen, sind nachzuweisen.
Die Professur ist dem Studiengang Maschinenbau zugeordnet. Die
Mitwirkung in der Lehre des Bachelor- und Master-Studiengangs,
auch in der Grundlagenausbildung, wird erwartet. Die Lehrverpflichtung umfasst 18 LVS.
Weitere Aufgaben ergeben sich aus § 42 Brandenburgisches Hochschulgesetz (BbgHG) i. V. m. § 3 BbgHG.
Die Einstellungsvoraussetzungen und -bedingungen sind
§ 41 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 und 4b sowie im § 43 BbgHG ersichtlich.
im
Es handelt sich um eine Professur für anwendungsbezogene Studiengänge im Sinne des § 41 Abs. 3 Satz 2 BbgHG. Besondere Leistungen
bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse
und Methoden sind in einer mindestens dreijährigen beruflichen Praxis, von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein müssen, nachzuweisen.
Sehr gute Englischkenntnisse sind nachzuweisen, da Lehrveranstaltungen auch in englischer Sprache durchzuführen sind. Erfahrungen
in der Drittmitteleinwerbung sowie bei der Durchführung von Drittmittelprojekten werden erwartet.
Die BTU strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in der Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte
Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher
fachlicher und persönlicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ihre Bewerbung mit Zeugnissen, tabellarischen Darstellungen des
beruflichen Werdeganges, Liste der Veröffentlichungen und wissenschaftliche Arbeiten, Nachweisen zur pädagogischen Eignung sowie
mit Exemplaren der wichtigsten Publikationen richten Sie bitte bis
zum 28.10.2014 an die Dekanin der Fakultät Ingenieurwissenschaften
und Informatik, BTU Cottbus-Senftenberg, Postfach 10 15 48, 01958
Senftenberg.
bergbau 10/2014 435
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www.feldhaus.com
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Erfolge zeigen. Gerade deshalb aber würde innerhalb der EU der
Ruf übermächtig werden, die zu etwa 90 % gefüllten deutschen
Gasspeicher nun für die gesamte EU einzusetzen, auch für die
Länder, die noch weit stärker von Russland abhängig sind als wir
Deutschen. Die deutsche Gaswirtschaft hat ihre Hausaufgaben
erledigt, im Gegensatz zu anderen. Aber sie kann sich dem Ruf
nach europäischer Solidarität nicht entziehen und müsste schon
3‹%
Schon jetzt ist klar, dass die Ukraine im Winter nicht genügend
Gas haben wird. Kiew erwartet, dass die EU einspringt. Und was
ist mit den baltischen Staaten, mit Finnland, der Slowakei, Bulgarien, und Ungarn, die fast ihr ganzes Gas aus Russland beziehen?
Beruhigend wird in diesem Fall darauf hingewiesen, dass bei einem russischen Lieferstopp ja mehr Flüssiggas bezogen werden
könnte. Das mag sein, aber zu welchem Preis? Allein durch die
Ankündigung des Embargos würden die Gaspreise auf den SpotMärkten in die Höhe schießen. Die Unternehmen der FlüssiggasLänder würden eine Verknappung des Pipeline-Gases für kräftige
Preisaufschläge ausnutzen.
Vor dem Hintergrund der ohnehin nicht erfreulichen Konjunkturprognosen für Europa wäre das eine schlimme Nachricht für
Millionen von Verbrauchern, nicht zuletzt aber für die europäische
Industrie, die schon jetzt die im Verhältnis zu den USA nicht wettbewerbsfähigen europäischen Gaspreise beklagt. Ein weiterer
Preisaufschlag bei uns würde die Abwanderung energieintensiver
Unternehmen nach Nordamerika – etwa der chemischen Industrie, die auf Gas als Grundstoff angewiesen ist – beschleunigen.
436 bergbau 10/2014
Nein, wir können uns keine Lieferunterbrechung leisten. Aber
es gibt eine gute Nachricht: Putin hat bisher alles getan, um für
die EU ein berechenbarer Gaslieferant zu bleiben. Die Meldung,
Polen erhalte weniger Gas als vereinbart, wurde inzwischen von
allen Seiten dementiert. Im Gegenteil liefert Russland sogar mehr
Gas nach Polen – übrigens im Wissen, dass Teile davon an die
Ukraine weiterverkauft werden!
Alle Anzeichen sprechen dafür, dass auch Russland an einer
stabilen Geschäftsbeziehung gelegen ist. Und wir sollten alles
Interesse haben, dass dies so bleibt. Seit dem Februar 1970,
als das Erdgas-Röhrengeschäft zwischen Deutschland und der
Sowjetunion beschlossen wurde, ist Moskau ein verlässlicher
Lieferant, Deutschland und die EU ein verlässlicher Absatzmarkt.
Diese gegenseitige Abhängigkeit war selbst in Zeiten, als Ost und
West sich mit gegenseitiger nuklearer Zerstörung bedrohten, ein
friedenssichernder Faktor.
Über die Energiepolitik hinaus gilt: Russland ist da. Es bleibt
unser Nachbar. Sein Sitz im Uno-Sicherheitsrat, seine Rohstoffe
und Nuklearwaffen machen es zur Weltmacht.
Es gibt keine Lösung der Ukraine-Krise, keine wirksame Bekämpfung des internationalen Terrorismus oder der nuklearen
Proliferation ohne Russland. Es gibt keinen Frieden ohne Russland. So sehr wir Putins Politik kritisieren: Unser Interesse ist ein
Ausgleich, keine Fortsetzung der Sanktionsspirale.“
Internet: www.handelsblatt.com
Rohstoffpolitik
Die europäische Rohstoffpolitik –
Rohstoffinitiative und die EIP für Rohstoffe
Dr. Corina Hebestreit, Brüssel*
Der Europäische Markt umfasst
heute etwa 500 Mio. Konsumenten, 220 Mio. Arbeiter und
Angestellte und ungefähr 20 Mio.
Unternehmer. Jeder 4. Arbeitsplatz
im Privatsektor ist in der weiterverarbeitenden Industrie und wenigstens jeder 4. aus den Übrigen ist
an ein Dienstleistungsgewerbe
geknüpft, das von der Industrie als
Lieferant abhängt. 80 % aller Forschung und Entwicklung wird von
der Industrie betrieben. Sie ist der
Motor für Innovation und meistens
der Anschub für neue praktische
Lösungen. Die weiterverarbeitende Industrie selbst liefert heute
75 % der EU Exporte und trägt
damit erheblich zur Bruttowertschöpfung bei.
Seit der Witschaftskrise versucht die europäische Kommission mit einer Vielzahl
von Massnahmen das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und setzt auf eine ganze
Reihe von Maßnahmen zur Förderung der
Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen
Wirtschaftsbranchen.
In ihrer im Oktober 2010 verkündeten
Kommunikation zur Industriepolitik, sind
eine Reihe solcher Maßnahmen gelistet:
● #‘
● Zugangserleichterung für Finanzmittel
und internationale Märkte für klein- und
mittelständische Unternehmen
● Normung
● Besserer Zugang zu Rohstoffen
● Innovation in den energieintensiven Industrien
● Spezifische Innovationsaktionen in den
Bereichen Weiterverarbeitung, Ressourceneffizienz, Transport und Schiene.
Verschiedene Studien zur Wettbewerbsfähigkeit der Branchen wurden lanciert wie
z.B. für die Stahl- und die Aluminiumindus-
2012
Süd Korea;
4,4
Indien; 5,0
2013
Süd Korea;
4,1
Indien; 5,1
Japan; 6,9
Japan; 6,9
USA; 5,4
USA; 5,7
Brasilien; 2,1
Brasilien; 2,2
China; 46,7
China; 48,5
EU-27; 10,3
EU-27; 10,9
RoW; 11,6
RoW;
11,3
Ukraine; 2,1
Russland;
4,5
Ukraine; 2,0
Russland;
4,3
1 Welt-Rohstahlproduktion
2 Industriemineralien mit der weltweit höchsten Produktion
3 Industriemineralien mit der europaweit höchsten Produktion
*Dr. Corina Hebestreit
Direktorin Euromines
European Association of Mining Industries,
Metal Ores & Industrial Minerals
Avenue de Broqueville 12
1150 Brüssel, Belgien
Tel.: +32 2 775 63 31
Fax: +32 2 770 63 03
E-Mail: [email protected]
Internet: www.euromines.org
trie. Zur Zeit läuft eine Studie zur Bergbauindustrie.
Als Folge solcher Studien werden
dann sogenannte Aktionsprogramme und
‹ ' % Stahlindustrie wurde z.B. ein Stahlaktionsprogramm ins Leben gerufen, um die
Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und
weltweite Überkapazitäten zu diskutieren
und anzugehen (Bild 1).
Im europäischen Bergbau stellt sich die
Situation wie in vielen anderen Industriebereichen zur Zeit relativ unterschiedlich
dar (Bilder 2 und 3).
Auf der einen Seite unternehmen viele
Mitgliedsstaaten verstärkte Anstrengunbergbau 10/2014 437
Rohstoffpolitik
gen im Bereich der Exploration und der
Entwicklung von nationalen Rohstoffpolitiken, auf der anderen Seite schließen sie
vor allem im Kohlebereich viele Gruben
wegen des Klimaschutzes. In einigen, vor
allem den skandinavischen Mitgliedsstaaten, Spanien und Portugal gibt es erhebliche Investitionen in die Erweiterung bestehender Projekte, aber auch neue Gruben.
In anderen Ländern der EU werden Investitionen jedoch von Gemeinden, lokalen
oder nationalen Politikern, Alternativen
Gruppierungen regelrecht torpediert.
Die alljährlich durchgeführte Umfrage
des Fraser Institutes zur Wettbewerbssituation der veschiedenen Länder hat 2013 zu
folgender Einschätzung geführt, wobei Finnland die Reihe der europäischen Länder in
Punkto Investitionsattraktivität anführt:
● Finnland: 95
● Schweden: 93
5 Beschäftigte in Metallerzgruben der EU
● Irland: 90
● Norwegen: 82
● Grönland : 80
Rohstoffpolitik unter die Lupe genommen,
(Bild 4).
● Spanien : 54
Hervorzuheben sind besonders die Zie- sie revidiert oder gar erst eine nationale
● Bulgarien: 54
le der EU Rohstoffstrategie, die den euro- Rohstoffpolitik geschaffen. Dies ist der ersOffensichtlich haben die skandinavischen päischen Bergbau unmittelbar betreffen, te Schritt. Um diese aber auch in die Tat
Länder die Nase vorn, wenn es um recht- wie
umzusetzen weden im Laufe der nächsliche Rahmenbedingungen, Infrastruk- 1. Reduzierung der Einfuhrabhängigkeiten ten Jahre eine Vielzahl von Maßnahmen
tur, Stabilität, Steuerregime, geologische
durch die Verbesserung der Zugangs- gesetzlicher, steuerlicher und sozialer Art
Dienste etc. geht. Südosteuropa und die
bedingungen und Lieferbedingungen nötig sein. Viele nationale Bestimmungen
iberische Halbinsel mit ihrem hohen Poinnerhalb der EU und auf den Welt- erschweren den Zugang zu Ressourcen,
tential bleiben jedoch abgeschlagen.
die Überlappung von Regelwerken zur
märkten
Der Einfluss der neuen
2. Verbesserung der Ressourceneffizienz Landplanung und zum Naturschutz maEU Rohstoffpolitik
und Alternativen für kritische Rohstoffe chen in vielen Ländern selbst modernste
Eingebettet in das Strategiepaket der
durch die Verwendung von Substituten Gruben unmöglich. Darüber hinaus nimmt
7
E?E?‹!
ein Großteil der europäischen Bevölkerung
oder gar neuen Produkte
ist die Rohstoffinitiative mit 4 von 7 politi- 3. Festigung der Stellung Europas als Lie- den Lebensstandard und die damit verbunschen Hauptinitiativen verknüpft, wodurch
ferant von nachhaltig produzierten Roh- denen Produkte als selbstverständlich hin,
Synergien entstehen sollen:
stoffen und Rohstofftechnologien und ist sich aber des Ursprungs der Materialien
● Die Industriepolitik für das globale ZeitReduzierung von negativen Auswirkun- kaum noch bewusst. Um den Lebensstanalter
dard zu halten, sollen alle Konsumgüter so
gen auf Umwelt und soziale Aspekte.
● Die Agenda für Qualifikationen und ArViele Mitgliedstaaten haben daher ihre preiswert wie möglich sein, aber ihre Herbeitsplätze
kunft und ihr Abbau werden aus● Ein Ressourcen effizientes
geblendet. Es wird Zeit, dass die
Europa
Bevölkerung wieder realisiert,
● Die Innovative Union.
dass es ohne Bergbau hier oder
" • !
anderswo gar nicht geht, und
Gewährleistung von
dargelegt in Kommunikationen
dass heimischer Bergbau oft
E??LM–ME??LN—˜˜N
die bessere Variante ist. Er ist
fairen Voraussetzungen
E?GG M–ME?GGN E>N! modern, umweltverträglich, und
für den Ressourcenzugang
Initiativwirkung. Runde Tische
schafft Arbeitsplätze.
in der 3. Welt
in Ländern mit heimischen VorImmerhin hat es seit 2004 in
kommen und Partnerschaftsder EU Investionen in 13 neue
verträgen mit ressourcenreiMetallerzgruben (Nickel, Kup ' ) •
fer, Gold, Wolfram, Zink, Blei,
Förderung
das Ergebnis.
Kobalt und Edelmetalle) geSteigerung der
nachhaltiger
Sie besteht im wesentlichen
geben. Die Wiederentdeckung
Ressourcen-Effizienz
Versorgung von
aus 3 Säulen, die die Beschafder Rohstoffe in Europa als
und des Recyclings
fung von Rohstoffen innerhalb
ein zentraler Baustein für eine
europäischen
und von ausserhalb der EU forfunktionierende Wirtschaft und
Ressourcen
cieren will und gleichzeitig die
die Erkenntniss, dass sich die
Ressourceneffizienz bei der
Konkurrenzsituation auf dem
Förderung, Gewinnung und
Weltmarkt für diese RohstofVerarbeitung sowie Nutzung
fe durch das Bevölkerungsund Verwertung erhöhen soll 4 Säulen der Rohstoffinitiative
wachstum und die Entwicklung
438 bergbau 10/2014
Rohstoffpolitik
6 Investitionen in den Bergbau weltweit
der Schwellen- und Entwicklungsländer
verschärft hat, hat in vielen EU Ländern
ein Umdenken ausgelöst. Strategische
und kritische Rohstoffe wurden analysiert
und neue Strategien entwickelt (Bild 5).
Vorraussagen, basierend auf Analysen
des derzeitigen Investitionsverhaltens,
deuten auf eine längerfristige positive Entwicklung hin.
Auch ist zum ersten Mal nach vielen
Jahren ein deutlicher Investitionszuwachs
für Europa und nicht nur für den Rest der
Welt zu vermelden, bei dem Europa Asien
überholt (Bild 6).
Derzeitige Herausforderungen an den
Bergbau
Abgesehen von den politischen Rahmenbedingungen kämpfen die Investoren
und Unternehmer heute mit Themen wie
Energiekosten, Suche nach qualifizierten
Mitarbeitern, besserer Infrastrukturentwicklung und der Veränderung von globalen Wertschöpfungsketten.
Wichtige Garanten für eine allgemeine
Verbesserung der Situation der Bergbauunternehmen wären:
● Stabilität und Planungssicherheit
● Soziale Akzeptanz
● Akzeptanz auch von ausländischen Investoren und Betreibern
● Akzeptanz der öffentlichen Behörden
Quelle: E&MJ
und ihrer Entscheidungen auch in der
Öffentlichkeit.
Eine Depolitisierung der Entscheidungsprozesse wäre unbedingt vonnöten. Der Gang
durch die Instanzen sollte eine Ausnahme,
nicht der Regelfall sein. Davon sind wir zur
Zeit leider weit entfernt. Genehmigungsverfahren für neue Gruben müssen transparenten, verlässlichen, geregelten Verfahren
unterworfen werden und nicht Spielball von
politischen Wahlkämpfen sein.
Europäische Innovationspartnerschaft
für Rohstoffe (EIP)
Als weitere Konsequenz und zu begrüßende Entwicklung hat sich in 2012 eine
europäische Innovationspartnerschaft gegründet, die eine Vielzahl von interessierten
Parteien an den Tisch brachte: Mitgliedstaaten, Bergwerksfirmen, Nachgeschaltete
Industrien, Technologiefirmen, geologische
Dienste etc. In einem neunmonatigen Prozess wurde ein strategischer Implementierungsplan entwickelt und dann verabschiedet. Dieser ist nun in die Tat umzusetzen.
Schlüsselelemente sind:
● Technologieorientierte Maßnahmen zu
Exploration, Abbau, Aufbereitung, Recycling, Substitution
● Nichttechnologiebezogene Maßnahmen
zur Verbesserung der europäischen
Rahmenbedingungen für Rohstoffe,
Wissen und Infrastruktur, z.B. Zugang
zu Land und Lagerstätten
● Die Förderung von Ressourceneffizienz
● Internationale Kooperation in den verschiedenen Bereichen.
Die EIP 2020 Ziele beinhalten unter Anderem
● bis zu 10 innovative Pilotaktionen/-anlagen, z.B. für Exploration, Bergbau, Verarbeitung, Sammlung und Recycling
● gesetzliche Rahmenbedingungen für
Primärrohstoffe, die eine stabile und zuverlässige Versorgung mit Rohstoffen
garantieren würden
● ein Netzwerk für Forschung, Ausbildung
und Trainingszentren in Form einer
7
) C

B‘M7CN
● eine Rohstoffdatenbank, die eine umfassende Analyse von Rohstoffströmen
und Trends erlaubt, eine Standardisierung der Berichtlegung über Resourcen
und Reserven und eine europaweite Industrierelevante Rohstoffkarte, die Primär- und Sekundärrohstoffe abdeckt
● einen strategischen Implementierungsplan (SIP) des EIP für Rohstoffe
● intensivierte Forschung und Entwicklung entlang der Wertschöpfungskette
● eine Verbesserung des Rohstoffwissens
● einen Erfahrungsaustausch von besten
Praktiken
● die Überarbeitung verschiedener nationaler Gesetzgebungen
● intensivierte Standardisierung in einigen Bereichen und einen intensivierten
politischen Dialog auf höchster Ebene.
Bei der Revision der Studie zu den kritischen Rohstoffen für Europa wurden übrigens unter anderem Kokskohle, Phosphat,
Silizium und Magnesit aufgenommen. Von
EG ) H?I #‘%"&!
Situation zunächst einmal verschlechtert
hat, aber diese Entwicklung umzukehren
bedarf langjähriger systematischer Arbeit
und Bemühungen aller Parteien.
Quelle der Grafiken 1 bis 5: Euromines
Nachdruck des Festvortrags von der
Delegiertenversammlung am 14.06.2014
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bergbau 10/2014 439
Auslandsbergbau
Bergbau und Bergbauausbildung in Afghanistan
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, Freiberg; Dr.-Ing. Elisabeth Grießl, Dresden*
Eigentlich scheint es ganz einfach: Wenn sich ein Land entwickeln will, benötigt es Wertschöpfung. Diese entsteht durch
Arbeit. Entsprechend dem Grad
der Wertschöpfung finanziert die
Arbeit den Lebensunterhalt (Konsum) und über Steuern/Abgaben
den Staat. Dieser wiederum sollte
in Bildung, Sicherheit, Rechtssystem, Verwaltung, Wirtschaftsförderung/Infrastruktur und andere
strategische Bereiche investieren,
um möglichst noch mehr und höher qualifizierte Arbeit und damit
weitere Wertschöpfung zu generieren. Dann sollten auch soziale
Spannungen und Auseinandersetzungen um die Verteilung des
Wohlstandes mit Kapitalflucht,
Korruption und Abwanderung, insbesondere der gebildeten Bevölkerung, ausbleiben (Bild 1).
Womit kann ein Land aber nun Arbeit
und Wertschöpfung in Gang bringen?
Zuerst fällt da natürlich die Nutzung der
natürlichen Potenziale eines Landes ein.
Dies können guter Boden und Klima für
eine entsprechend ertragreiche Land- und
Forstwirtschaft oder Gewässer für den
Fischfang und den Transport sein, womit
wir bei der klassischen Urproduktion wären, d.h. der Produktion, auf der alle anderen basieren, dazu gehört auch die Nutzung der Bodenschätze. Landschafts- und
Naturschönheiten fördern den Tourismus,
der als Wirtschaftsfaktor allerdings schon
gute infrasturkurelle und gesellschaftliche
Rahmenbedingungen voraussetzt. Erst ab
* Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carsten Drebenstedt
Institut für Bergbau und Spezialtiefbau
TU Bergakademie Freiberg
Gustav-Zeuner-Straße 1a
09596 Freiberg
Tel.: 03731/39-3373
Fax: 03731/39-3581
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bergbau.tu-freiberg.de
Dr.-Ing. Elisabeth Grießl
Projektingenieurin
Ausland/Forschung und Entwicklung
BTB Ingenieurgesellschaft mbH
Glacisstraße 2
01099 Dresden
Tel.: 0351/65877826
Fax: 0351/65877830
E-Mail: [email protected]
Internet: www.btb-ing.de
440 bergbau 10/2014
1 Finanzströme in der Gesellschaft und die Rolle verschiedener Akteure (stark vereinfacht)
einem bestimmten Stadium können sich
Volkswirtschaften entwickeln, die ganz
oder überwiegend auf intellektuelles Potenzial oder Produktveredlung setzen können. Der Bedarf an bestimmten Rohstoffen, Konsum- und Industriegütern muß und
kann dann zunehmend über Handel an internationalen Märkten organisiert werden.
Auch die Bundesrepublik Deutschland hat sich zunächst sehr langsam auf
Grundlage der Urproduktion entwickelt
und Dank Kohle und Eisenerz die frühe
industrielle Entwicklung in Europa mit anführen können. Heute sind wir eine weltführende Exportnation von Konsum- und
Industriegütern, für die wir die notwendigen energie- und mineralischen Rohstoffe
weit überwiegend einführen müssen.
Für den Beginn der Erschließung und
Nutzung der natürlichen Potenziale bedarf es je nach Gegebenheiten und Zielen
mehr oder weniger finanzieller Mittel. In
der Vergangenheit und heute finden sich
in- und/oder ausländische Kapitalgeber,
die mit der Aussicht auf eine gute Verzinsung dafür Geld zur Verfügung stellen.
Fehlen private Investoren, z.B. wegen
schwieriger Sicherheits- und/ oder Rechtslage, können einzelne Staaten (Geber) oder
die internationale Staatengemeinschaft
(z.B. Weltbank) Geld zur Verfügung stellen
M)#N%"8&‹#
dann z.B. darin bestehen, dass Unrecht,
Menschenrechtsverletzungen oder gar
kriegerische Auseinandersetzungen ausbleiben und auch Investitionshemmnisse
für Unternehmen beseitigt werden.
Die Unterstützung von Rohstoffprojek-
ten kann im Interesse der Geberländer
sein, wenn diese, wie Deutschland, auf
Rohstoffimporte angewiesen sind. Neue
Rohstoffprojekte können das Angebot an
den Märkten und die Lieferregionen erweitern und so für die Nachfrage bessere Bedingungen schaffen (faire Preise, weniger
Monopole).
Selbstbestimmtes Handeln ist ohne eigene Staatseinnahmen, denen eine inländische Wertschöpfung voraus geht, nicht
möglich.
Die jüngeren schwierigen Verhältnisse
in allen gesellschaftlichen Bereichen Afghanistans sind hinlänglich bekannt.
Afghanistan ist ein Land im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftsarmut und großem Rohstoffreichtum. Durch die Präsenz
der internationalen Gemeinschaft, die
Schutz- und Sicherheitsprogramme sowie
staatliche Entwicklungsprojekte initiiert,
hat das Land die Chance Arbeit und Wertschöpfung zu entwicklen. Die Erschließung
der Rohstoffpotenziale bietet dafür gute
Voraussetzungen, wenn nicht sogar die
entscheidende, um aus dem Teufelskreis
zwischen Armut, mangelnder Bildung, Arbeitslosigkeit, Radikalisierungsbereitschaft,
mangelnden Staatseinnahmen und damit
verbundenem gesellschaftlichen Stillstand
oder Rückschritt heraus zu finden [1].
Zum Aufbau des Rohstoffsektors gehören, neben der Exploration, dem Aufbau
von Bergbaubetrieben und zugehöriger
Infrastruktur mit Milliarden Investitionen
sowie einer effektiven Bergverwaltung, vor
allem heimische Fach- und Führungskräfte auf allen Ausbildungsebenen.
Auslandsbergbau
Ein afghanisches Sprichwort lautet:
$'))
"# &›‹ $ausbildungssektor in Afghanistan auf die
Herausforderungen der Entwicklung des
Kleinbergbaus und zukünftiger Großprojekte vorzubereiten, ist es noch ein langer,
aber erfolgversprechender Weg.
Abriß zur Geschichte
Afghanistans [2]
Der Beginn des modernen afghanischen Staates wird auf das Jahr 1747
datiert, in dem Ahmed Schah aus der
pastunischen Stammeskonföderation der
Durrani das Durrani-Reich begründete.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist das
Reich inneren Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen und äußerem Druck
(Rußland im Norden, Persien im Westen
und die Briten im Osten) ausgesetzt. So
kommt es in Afghanistan zu Kämpfen um
die Vorherrschaft in Zentralasien zwischen
Rußland und Großbritannien (Anglo-Afghanische Kriege 1839 bis 1842 und 1878
bis 1880). Mit dem Vertrag von Gandamak
1879 verzichtet Afghanistan auf eine eigene Außenpolitik und führt die Allianz mit
Rußland fort.
1893 besiegelt schließlich das DurandAbkommen die Grenze zwischen Afghanistan und Britisch-Indien (heute Pakistan) – eine Demarkationslinie mitten durch
paschtunisches Gebiet zur Abgrenzung
der Gebietsverantwortung, die nicht als
politische Grenze gedacht war und deshalb bis heute von den Afghanen nicht als
internationale Grenze anerkannt wird. So
kam es z.B. 1961 bis 1963 zum Streit zur
Eingliederung der pakistanischen Paschtunengebiete, infolge dessen Pakistan die
Grenzen schloss und sich das Binnenland
Afghanistan der Sowjetunion zuwandt.
Der Konflikt um die Grenze zu Pakistan
schwelt noch heute.
Mit dem Frieden von Rawalpindi erreichte Afghanistan nach dem 3. anglo-afghanischen Krieg 1919 erstmals Unabhängigkeit. König Amanullah Khan modernisierte
das Land: Es wurde ein Parlament eingeführt, Religion und Staat wurden getrennt,
der Schleier für Frauen fiel.
Der Widerstand gegen die Reformen
von religiös-konservativen Kreisen zwang
Amanullah 1929 zum Abdanken und Exil.
Bis 1963 herrschten andere Mitglieder der
Königsfamilie. Nach dem Paschtunenkonflikt 1963 besetzten Mitglieder der Königsfamilie keine Spitzenämter mehr.
Unter König Zahir Schah wird Afghanistan eine konstitutionelle Monarchie; Ansätze des westlichen Parlamentarismus fanden sich in der neuen Verfassung wieder.
Die Bildung von Parteien war nicht gestattet. 1965 und 1969 fanden demokratische
Wahlen statt. Nach einem Putsch rief der
Cousin des Königs Daud 1973 die Republik aus. Die Unzufriedenheit im Land
wuchs unter der autokratischen Regierung.
Mit der April-Revolution von 1978 übernahm Mohammed Taraki von der Demokratischen Volkspartei Afghanistans
(CVAP) die Regierung und näherte sich
der Sowjetunion an. Der Bitte um Waffenhilfe gegen den inneren Widerstand kam
die Sowjetunion erst nach dessen Ermordung und der Machtergreifung durch
Hazifullah Amin mit dem Einmarsch am
26.12.1979 nach. Barbak Karmal wurde
Regierungs- und Parteichef und 1986/87
durch Nadschibullah abgelöst. Die USA
unterstützten den Kampf der militärischen Gruppen in Afghanistan gegen die
Sowjetarmee mit Waffen und forcierten
zur Gegenfinanzierung den Mohnanbau.
Mit der Wahl Michail Gorbatschows zum
Kremlchef begann der Abzug der sowjetischen Truppen bis zum 15.02.1989. 1992
gab Nadschibullah die Macht kampflos
an die Mudschaheddin ab, die eine Übergangsregierung bildeten.
Die am sowjetischen Widerstand beteiligten Gruppen bekämpften sich nun
gegenseitig und grenzten regionale Einflußgebiete ab. Im August 1994 griffen die
Taliban vom pakistanischen Grenzgebiet
aus in die Kämpfe ein, nahmen im September 1996 Kabul ein und ermordeten
Nadschibullah. Afghanistan wurde zum
Rückzugs- und Trainingsraum von alQaida. Der international wahrgenommene
Höhepunkt der Radikalisierung war die
Zerstörung der Buddah-Satuen von Bamian am 10.03.2001. Lediglich in der kleiner
werdenden Nordallianz fanden sich gegnerische Truppen.
Nach der Beschuldigung von al-Qaida
unter Osama Bin Laden für die Terroranschläge am 11.09.2001 in den USA,
starteten diese und Großbritannien am
07.10.2001 die militärische Intervention
–
‹! & % "
Nordallianz nahm am 13.11.2001 Kabul
ein. Das Ziel des Einmarsches, Osama
Bin Laden zu fassen, wurde nicht erreicht.
Mit der Petersberg-Konferenz am
27.11.2001 begannen mit afghanischen
Gruppen die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft um die Zukunft Afghanistans. Am 22.12.2001 wurde Hamid
Karzai als Interimspräsident eingesetzt
und im Juni des Folgejahres durch die
Loya Dschirga, die Große Ratsversammlung, bestätigt. Der UN-Sicherheitsrat beschloss die Aufstellung der internationalen
Schutztruppe Isaf (International Security
Assistance Force), die seit 2003 unter
Führung der NATO steht. Geberkonferenzen sicherten die Finanzierung des Aufbaus.
Als Gegenmaßnahme zur mißlungenen
Ausschaltung der Taliban und zunehmender Unsicherheit wurde 2003 mit dem
Einsatz Regionaler Wiederaufbauteams
(Provincial Reconstruction Teams – PRT)
begonnen und das Land mit NATO-Stützpunkten in allen Provinzen überzogen,
um die Sicherheit der Hilfsorganisationen
zu gewährleisten. Im Norden übernahm
Deutschland die Führung.
2004 bekam Afghanistan eine neue
Verfassung, in der das islamische Rechtssystem, der Scharia, wesentliche Elemente ausmachte. 2006 verschärften sich die
Unruhen wieder, insbesondere im Süden.
Mit der Produktion von ca. 8 200 t Opium wurde 2007 ein trauriger Höhepunkt
erreicht. Mit den lukrativen Einnahmen
wurden nun Waffen und Kämpfer sowie
Korruption finanziert, um das Geschäft
zu erhalten. 2008 kamen Studien zu dem
Schluss, dass der Staat Afghanistan und
das Demokratieprojekt zu scheitern drohten. Trotz immenser Entwicklungshilfe und
Investitionen, seien die Reformen fast
komplett gescheitert. Der Terror wurde
wieder Alltag.
Nach den, von massiven Wahlmanipulationsvorwürfen begleiteten, Präsidentschaftwahlen 2009 wurde Karzai zum
Wahlsieger erklärt. Sein Herausforderer
hatte zuvor faire Wahlen in Frage gestellt
und seine Kandidatur zur Stichwahl zurückgezogen.
Friedensnobelpreisträger Barack Obame E??˜ .‹ Konzept, eine Verstärkung der Kampftruppen in Afghanistan um 30 000 Soldaten, um den Kampf gegen die Taliban
zu forcieren. Auch Deutschland entsandte mehr Kampftruppen. In diese Zeit fiel
auch der umstrittene Luftangriff auf den
Tanklastzug. 2010 führte Deutschland
dann erstmals in der Geschichte der Bundeswehr Kampfhandlungen aus, in Kundus und Baghlan. Nach der Verstärkung
der amerikanischen Truppen auf knapp
100 000 Soldaten, wurden Mitte 2011 die
ersten 5 000 abgezogen. Die NATO will bis
2014 ihre Kampftruppen zurückholen.
Am 20.05.2011 wird Osama Bin Laden
in seinem Wohnhaus in Pakistan durch
einen amerkanischen Navy Seals Elitetrupp getötet. Seit Juni 2011 ist Aiman alSawahiri der neue Mann an der Spitze von
al-Qaida.
2011 wurde nach 10 Jahren Afghanistan-Krieg erneut nüchtern resümiert, dass
wichtige Ziele nicht erreicht wurden.
Im September 2011 fanden Parlamentswahlen, erneut wegen massivem
Wahlbetrug umstritten, statt. Da Einzelpersonen gewählt wurden, gab es keine klare
Machtverteilung.
Auf der Konferenz von Bonn sicherten
die am Hindukusch engagierten Staaten
bergbau 10/2014 441
Auslandsbergbau
im Dezember 2011 langfristige Unterstützung zu. Auch nach 2014 sollen die
Bemühungen Afghanistans beim Aufbau
der Armee und von anderen Sicherheitsbehörden sowie des Staatswesens von
der internationalen Gemeinschaft weiter
unterstützt werden. Afghanistan versprach
im Gegenzug u.a. Reformen des korrupten Staatsapparates und die Einführung
demokratischer Verfahren.
Deutschland wird entsprechend der bilateralen Vereinbarung zur Finanzierung
der afghanischen Sicherheitskräfte ab
2015 etwa 150 Mio. €/a zur Verfügung
stellen. Beim NATO-Gipfel in Chicago am
21.05.2012 hatte die afghanische Regierung zugesagt, ihren Anteil an der Finanzierung ihrer Sicherheitskräfte schrittweise zu erhöhen und sie letztlich vollständig
zu übernehmen.
Auf der internationalen AfghanistanKonferenz in Tokio am 08.07.2012 verpflichtete sich Deutschland gemeinsam
mit der internationalen Gemeinschaft, den
zivilen Wiederaufbau und die Entwicklung
Afghanistans langfristig finanziell zu unterstützen. Deutschland ist hierbei mit einem Beitrag von bis zu 430 Mio. €/a – zunächst bis 2016 – drittgrößter Geber nach
den USA und Japan [3].
Die Präsidentenwahlen 2014 wurden
wieder von Wahlbetrugs-Vorwürfen begleitet.
Die Bevölkerung Afghanistans ist eine unsichere Zukunft und politische Einmischung
gewohnt und die bitterarme Mehrheit hat
von den Hilfsmilliarden bisher kaum etwas
mitbekommen, hat also wenig zu verlieren.
2 Geologische Karte Afghanistans [8]
442 bergbau 10/2014
Rohstoff
Chromium
Baryt
Fuorit
Gips/
Anhydrit
Salz
Kesselkohle
Erdgas
Produktions- Produktions- Produktionsmenge 2008 menge 2010 menge 2012
2 856 t
2 520 t
2 520 t
5 500 t
2 000 t
0t
1 000 t
0t
0t
48 700 t
63 100 t
65 000 t
158 218 t
186 119 t
145 303 t
346 900 t
724 900 t 1 239 900 t
155 Mio. m3 142 Mio. m3 160 Mio. m3
Tabelle 1 Offizielle
Bergbauproduktionsmengen [9]
Bergbauland Afghanistan
Geographie
Afghanistan ist mit einer Fläche von
652 000 km2 etwa doppelt so groß wie
Deutschland. Die Einwohnerzahl differiert
nach verschieden Quellen und wird vom
Auswärtigen Amt mit 30 Mio. angegeben
(Schätzung Juli 2011). Größte ethnischen
Gruppen sind Paschtunen ca. 42 %, Tadschiken ca. 27 % sowie Hazara und Usbeken je ca. 9 %. Landessprachen sind
Dari (50 %) und Paschtu (35 %). 99 % sind
Muslime (80 % Sunniten, 19 % Schiiten).
Seit 2004 ist das Land eine islamische
Repubik [4].
42 % der Bevölkerung ist jünger als
15 Jahre. Bei einer Lebenserwartung von
ca. 46 Jahren liegt das Durchschnittsalter
bei ca. 18 Jahren. Die Kindersterblichkeit
beträgt 25 %. Die Alphabetisierungsrate
liegt bei 32 % [4][5].
Es herrscht kontinental, arides gemäßigtes Klima mit Halbwüsten und Wüstengebieten (vor allem im Süden), Hochgebirgen
(Hindukusch-Gebirge im Nordosten) sowie
Hartlaubbaumfluren und Steppen (u.a.
Pistazien, Apfelarten, Pflaumen, Mandeln)
vor. Wälder nehmen etwa 3 % der Landesfläche ein. Die meisten Waldflächen liegen
am Ostabfall des Hindukusch (u.a. Eichen,
Kiefern, Fichten, Tannen). [5]
Mehr als 90 % des Staatsgebietes
befindet sich auf einer Höhenlage über
600 m NN, die Hauptstadt Kabul (4,5 Mio.
Einwohner) auf ca. 1 800 m NN. Viele Gebirgsregionen sind nur sehr schwer zugänglich.
Obwohl nur 6 % der Landesfläche dafür nutzbar sind, ist die überwiegende Erwerbsquelle die Landwirtschaft. Als wichtiges Produkt wird im Landessüden vor
allem Opium auf einer Fläche zwischen
150 000 und 200 000 ha aus Schlafmohn
gewonnen. Im Jahr 2006 betrug die Produktion über 8 000 t und machte fast die
Hälfte des Bruttoinlandproduktes aus.
Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsentwicklung sind denkbar schlecht.
So gab es bis vor Kurzem nur wenige km
Bahnstrecke aus Usbekistan und Turkmenistan, Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts durch die Sowetunion in Breitspur
(1 520 mm) errichtet. Erst 2010 wurde die
Bahnstrecke aus Usbekistan um 75 km verlängert (Transport militärischer Güter). Obwohl sich weitere Bahnprojekte in Bau und
Planung befinden, ist die infrastrukturelle
Erschließung für Bergbauprojekte ungenügend. Weitere Probleme stellen die Bereitstellung von Elektroenergie und Wasser dar.
Geologie
Markantestes geologisches Ereignis
ist die plattentektonische Kollisionszone
zwischen den Eurasischen und Indischen
Kontinenten, der Hindukusch, der den
Nordosten das Ländes prägt. Der Hindukusch ist ein ca. 800 km langes und zwischen 50 und 350 km breites Hochgebirge
zwichen dem Himalaya und dem Pamir
Gebirge, dessen höchste Erhebung mit
7 708 m der Tirich Mir ist (Pakistan). Afghanistans höchster Berg im Hindukusch
ist der Noshak (7 492 m). Der überwiegende Teil des Hindukusch in Afghanistan
ist ein trockenes Hochgebirge zwischen
4 000 und 5 000 m Höhenlage.
An dieser Kollisionszone haben sich
große Erz- und Spatvorkommen, wie beispielsweise Eisenerz, Kupfer und Fluorit
gebildet [6]. Aus geologischer Sicht bieten diese Gegebenheiten vor allem einen
überaus großen und vielfältigen Rohstoffreichtum. Aktuell gibt es ca. 1 400 bekannte Lagerstätten [7]. In den Sedimentationsbecken im Norden lagern vor allem
Kohle-, Erdöl- und Erdgasvorkommen und
im Süden Salzsedimente. Die geologische
Karte Afghanistans (Bild 2) gibt dazu einen
genaueren Überblick.
Auslandsbergbau
Aus historischer Sicht ist
Afghanistan schon über Jahrhunderte ein wichtiges Rohstoffland für Edelsteine und
Halbedelsteine. Anfang des
17. Jahrhunderts wurde beim
Bau des Taj Mahals in Indien
afghanischer Lapizlazuli als
Teil der Intarsienarbeiten im Innen des Mausoleums verwendet. Um 1800 wurden zunächst
durch die Briten und später
durch die Inder erste geologische Landesaufnahmen durchgeführt. Zwischen 1960 und
1990 schritt die geologische
Erkundung Afghanistans mit
Hilfe wissenschaftlicher Expeditionen durch Länder wie
Deutschland, Italien, Frankreich und der Sowjetunion weiter fort [6].
Ab 1968 hat insbesondere
die Sowjetunion ein systematisch organisiertes geologisches
Kartierungsprogramm
für Rohstoffvorkommen initiiert
und zahlreiche Rohstoffvorkommen, z.B. an Erdöl/Erdgas und
Kalkstein nebst Raffinerie und
Zementproduktion erschlossen.
Auch die, als Weltklasse eingestufte, Kupferlagerstätte Aynak
wurde wie andere abbaureif
erkundet. Während des Bürgerkriegs und des Talibanregimes
kam der Bergbausektor fast
zum Erliegen.
Seit dem Wiederaufbau von
Afghanistan unter dem Schutz
der internationalen Gemeinschaft wurden auch im Bergbaubereich verschiedene Hilfsprojekte durchgeführt, ohne
allerdings die Bergbauindustrie
tatsächlich spürbar zu entwickeln. Folgende Programme
spiegeln exemplarisch die Zusammenarbeit wider:
● Unterstützung des Afghanischen Geologischen Dienstes durch Großbritannien
und die USA bei Kapazitätsaufbau, geologischen Kartierungen, Auswertung von
mineralischen und hydrogeologischen Ressourcen, Aufbau von Datenbanken
● Weltbankprojekt zur Ausbildung von Bergaufsichtspersonal für das Bergbauministerium, einschließlich Aufbau
eines kleinen Demonstrationsbergwerkes
● Vergabe von Einzelstipendien für Masterstudiengänge
im Bereich Bergbau durch verschiedene Geber, wie Russland, Indien, Japan und Australien [7].
Derzeitige
Bergbauproduktion
3 Rohstoffgewinnung in Afghanistan: Energierohstoffe (oben),
Metalle und Industrieminerale (mitte), Industriemnerale (unten)
Die Bergbauproduktion ohne
Baurohstoffe in Afghanistan
belief sich im Jahr 2012 offiziell auf eine Menge von insgesamt ca. 1,581 Mio. t. Das
entspricht einem Geldwert von
ca. 204 Mio. US$. Diese Produktionsmenge teilt sich auf in
2 520 t Eisenerz und Stahllegierungen (29 Mio. US$), 210 303 t
Industrieminerale (11 Mio. US$)
und 1 367 900 t Energierohstoffe (164 Mio. US$). Eine Auflistung der abgebauten Rohstoffe
ist in Tabelle 1 aufgeführt und
in Bild 3 grafisch dargestellt [9]
(die tatsächliche Bergbauprodution fällt höher aus, da viele
Aktivitäten des Kleinbergbaus
nicht erfasst werden).
Während sich die Erdgasproduktion im Zeitraum 1989
bis 1996 von 3 Mrd. m3 auf
1,5 Mrd. m3 halbierte, beträgt
sie seit 1997 (Machtübernahme Taliban/Wiederaufbau) nur
noch weniger als 300 Mio. m3.
Die Produktion an Kesselkohle
stieg seit 2008 von langzeitstabil ca. 250 000 t auf inzwischen
über 1,2 Mio. t stark an.
Bei den Metallen wird seit
1995 eine Jahresproduktion an
Chromium (Cr2O3) zwischen
ca. 1 500 und 3 000 t ausgewiesen, zwischenzeitlich auch
etwas Kupfer in der gleichen
Größenordnung. In den letzten
Jahren wird keine Förderung
mehr an Fluß- und Schwerspat
ausgewiesen, ebenfalls zuvor
im Bereich weniger Tausend t/a.
Sichtbare Mengen werden
an Salz (ca. 150 000 t) und Gips
(65 000 t) abgebaut.
Aktiven Bergbau gibt es zurzeit nur in Form von kleineren
Projekten (Bild 4). Vor allem
Baurohstoffe (Sand, Kies), Naturstein (Marmor), Salz, Energierohstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas), Edelmetalle (Gold) und
Edelsteine (Lapislazuli) werden
im Kleinbergbaubetrieb gefördert.
Akute Probleme bestehen
vor allem in der bergbaulichen
Sicherheit. Die Verwendung
von primitiven Maschinen und
bergbau 10/2014 443
Auslandsbergbau
Nr.
Rohstoff
1 Sand/Kies
9 Marmor
10 Marmor
Lagerstätte
alluviale Ablagerung
entlang Chelsetoon Fluss
alluviale Ablagerung
entlang Paghman Fluss
verschiedene Standorte
verschiedene Standorte
- Ghazak
- Hazare Baghal
- Kariz-Amir - Pul-e-Charkhi
- Qualamkar - Tara Kheel
Maydan Marble
- Awbazak
- Dehnow
- Mohammad Agha
Maydan Shar – Maydan Marble
Mines (5 Abbaustandorte)
verschiedene Standorte
–
11 Marmor
–
2 Sand/Kies
3 Kalkstein
4 Dolomit
5 Marmor
6 Marmor
7 Marmor
8 Marmor
4 Abbau von Lapislazuli (von
links oben nach rechts unten):
Stolleneingang, Abbaufront, Förderung,
Bergarbeitersiedlung, Verkaufslager [10]
Werzeugen sowie die Anwendung ineffizienter Abbaumethoden führt zu schlechter
Rohstoffqualität der Abbauprodukte und
einem geringen Ausbringen.
Das Ausbringen von Lapislazuli beträgt
durch schlechte Erkundung und die Verwendung einfacher Sprengtechnik nur ca.
30 % (Bild 4). Der Verkauf der Produkte
gestaltet sich durch bürokratische Abläufe
äußerst schwierig.
Der Großteil der Kleinbergbaulagerstätten wird in informeller oder privatrechtlich
ungeordneter Struktur betrieben. Dies hat
erhebliche Steuereinbußen für den Staat
zur Folge [7].
Eine Übersicht zu aktuellen Bergbauprojekten geben Tabelle 2 und Bild 5.
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
Ton
Gips
Kalk
Industriesalz für
die Lederindustrie
Smaragd
Rubin
Lapislazuli
Hessonit
Hessonit
Gold
Marmor
23 Marmor
Istalif
Dodkash
Ghunday
Khulm
Panshjer Valley (6 Minen)
Jegdalek-Gandamak
Sary-Sang entlang Kokcha Fluss
Munjagal
Kantiwow
Seifenlagerstätte Samti
Chest-e-Sharif, 170 km von
Herat Stadt entfernt
200 km von Herat Stadt entfernt
Lage
Provinz Kabul
Provinz Kabul
–
Provinz Badakhshan
Provinz Badakhshan
Provinz Kabul
–
–
–
Provinz Wardak
Provinz Logar
–
–
Provinz Wardak
–
Provinz Badakhshan
120 km östlich von Herat
Stadt, Provinz Herat
35 km südwestlich von
Jalalabad, Provinz
Nangarhar
–
Ghowsy Brothers
Provinz Kapisa
Provinz Kabul
Provinz Badakhshan
Provinz Konar
Provinz Nuristan
Provinz Takhar
Provinz Herat
–
–
–
–
–
–
USA – Mir Brothers
Provinz Herat
Dubai – Equity Capital
Mining Co.
–
- Sahil Marble Company
- Arian Marble Industries
- National Marble Co.
- Shamshad Marble Co.
50 km nördlich von Kabul
–
Provinz Baghlan
–
Provinz Nangarhar
–
Provinz Balkh
–
24 Kohle
verschiedene Standorte
Provinz Bamian
Tabelle 2 Aktuelle Bergbauprojekte [6][11][12][13][14]
Künftige Bergbauprojekte
Für die Erschließung neuer Rohstofflagerstätten zur Stärkung des zukunfsträchtigen Wirtschaftssektors Bergbau, vergibt
die Regierung Erkundungslizenzen auch
an ausländische Investoren (Tabelle 3).
Bild 6 zeigt die Standorte der geplanten
Bergbauprojekte [7].
Zu nennen ist insbesondere das Projekt
der Kupferlagerstätte Aynak, das von dem
chinesische Unternehmen MCC durchgeführt wird. Ein anderes Beispiel ist die
Eisenerzlagerstätte Hajigak, die durch
ein Konsortium aus indischen und kanadischen Unternehmen erkundet wird. Das
Erdgasprojekt Amu Darya wird durch einen chinesischen Konzern erkundet. Der
Abbaubeginn für diese Großprojekte ist
für den Zeitraum von 2016 bis 2020 geplant. Die Vergabe von weiteren Lizenzen
für Rohstoffvorkommen auf Gold, Kupfer,
Selten Erden, Lithium, Eisenerz und Kohle
ist bereits erfolgt bzw. in Vorbereitung.
Allerdings gibt es Verzögerungen bei
der Verabschiedung eines adäquaten
444 bergbau 10/2014
Bergbaufirma
–
5 Übersichtskarte aktueller Bergbau in Afghanistan (siehe Tabelle 2)
Auslandsbergbau
Nr.
Rohstoff
1 Kupfer
Lagerstätte
Mes Aynak
Geografische Lage
30 km südlich von Kabul
Lizenz- und Tendervergabe
Erkundungslizenz an:
China Metallurgical Group (MCC)
2 Eisenerz
Hajigak
130 km westlich von Kabul, Erkundungslizenz an:
Provinz Bamian
75 % Indisches Konsortium
25 % Kanadische Firma (Kilo Goldmines Ltd.)
3 Gas
Amu Darya Blöcke: östlich der Stadt Faizabad, Erkundungslizenz an:
Provinz Badakhshan
China National Petroleum Corp.
- Kasshklari
- Bazarkhami
- Zamarudsay
4 Gold
Provinz Badakhshan
Tender veröffentlicht 2011
5 Gold/Kupfer
Provinz Ghanzi
Tender veröffentlicht 2011
6 Kupfer
Shaida
Provinz Herat
Tender veröffentlicht 2011
7 Kupfer
Balkhab
Provinz Jowzjan
Tender veröffentlicht 2011
8 Lithium
Provinz Herat
Tender veröffentlicht 2011
9 Öl
Mazar-i-Sharif
Westafghanistan –
Tender vorgesehen 2012
Öl Block
Tajik Basin
10 Eisenerz/Kohle
Provinz Bamian
Tender vorgesehen 2012
11 Öl
Provinz Herat
Tender vorgesehen 2012
12 Gold
Provinz Badakhshan
Tender vorgesehen 2012/2013
13 Lithium
Provinz Herat
Tender vorgesehen 2012/2013
14 Seltene Erden
Provinz Helmand
Tender vorgesehen 2012/2013
Tabelle 3 Künftige Bergbauprojekte [6][11][15]
und in den mit dem Bergbau befassten
staatlichen Stellen, insbesondere im Bergbauministerium (ca. 1 000) [16]. Der Bedarf an Fach- und Führungskräften dürfte
inklusive demographischer Erneuerungsrate (ca. 5 % in den kommenden 10 Jahren) hier ca. 1 000 Ingenieur- und anderem
Managementpersonal betragen.
Gegenüber dieser großen Nachfrage an
qualifiziertem Personal im Bergbausektor
steht eine junge Gesellschaft mit geringer
Alphabetisierungsrate. Die Zahl der Schulabgänger und damit auch Studienbewerber erhöht sich durch den 2002 begonnenen Wiederaufbau des Schulsystems in
den kommenden Jahren dramatisch bis
auf ca. 600 000 (2014). Diesen Ausbildungsdruck, verbunden mit einer ausgeprägten Bildungsbereitschaft gilt es für die
wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu
nutzen. Voraussetzungen dafür sind eine
schnelle Erweiterung und Modernisierung
der Ausbildungsangebote. Derzeit erhalten nur ca. 5 % der Schulabgänger eine
formale Berufsausbildung.
Zum Ende des Talibanregimes 2001 gab
es in Afghanistan weniger als 8 000 Studenten an Hochschulen; 10 Jahre später
waren es schon über 80 000 und die Zahl
wächst weiter. Seit 2013 erhalten die Hochschulen zwei bis dreimal so viel Zuweisungen an Studenten, als Ausbildungskapazität vorhanden.
Derzeitige Ausbildung im
Bergbausektor
6 Übersichtskarte künftiger Bergbauprojekte (siehe Tabelle 3)
Berggesetzes und bei der Erfüllung von
Vertragspflichten im Projekt Aynak.
Stand der
Bergbauausbildung
Bedarf an Fach- und
Führungskräften
Mit dem Beginn der Erkundungsarbeiten,
dem anschließenden Rohstoffabbau sowie
der Rohstoffauf- und -weiterverarbeitung
wird sukzessiv eine große Anzahl an qualifizierten Arbeitskräften auf verschiedenen
Ausbildungsebenen sowie für ein breites
Spektrum an Arbeitsleistungen benötigt.
Pro Bergbaugroßprojekt besteht schätzungsweise ein Bedarf zwischen 1 000 und
4 000 Direktbeschäftigten und etwa einer
gleich hohen Anzahl von indirekt Beschäftigten in der Zulieferindustrie und bei bergbaurelevanten Dienstleistungen, wie im
Transportwesen, der Instandhaltung usw..
Für die derzeit avisierten Großprojekte wird
ein Personalbedarf von 16 000 bis 18 000
Direktbeschäftigten prognostiziert. Wird
der Anteil der Fach- und Führungskräfte mit
ca. 5 % angenommen, ergibt sich mittelfristig ein Bedarf von ca. 800 bis 900.
Weiterer großer Nachholbedarf besteht
im Kleinbergbau (ca. 30 000 Beschäftigte)
Die afghanische Bergbauausbildung
wurde im Wesentlichen durch die Sowjetunion im Zeitraum von 1960 bis 1989 planmäßig, begleitend zu den Erkundungs- und
Abbauaktivitäten, aufgebaut und entwickelt. In Kabul wurde die Polytechnische
Universität mit einer Bergbaufakultät und
im Norden Afghanistans Geologie- und
Bergbauausbildungsprogramme in Berufsund Fachschulen (Öl und Gas Institute)
errichtet. Im Norden fanden die Absolventen Anstellung in der Öl- und Gasindustrie.
Nach dem Machtverlust der Sowjetunion
verließen die sowjetischen Lehrkräfte Afghanistan. Während der Herrschaft der
Mudschaheddins und des Talibanregimes
hatte die Bergbauausbildung keine Perspektive. Der Großteil der Labore und
Werkstätten wurde im Bürgerkrieg zerstört
oder anderweitig unbrauchbar und neue
Lehr- und Fachkräfte nicht ausgebildet.
Nach dem Sturz der Taliban 2001 bemüht sich die afghanische Regierung, mit
Unterstützung internationaler Geber, die
Berufs-, Techniker- und Hochschulausbildung wieder aufzubauen. Dabei ist das
Hochschulsystem chronisch unterfinanziert. So steht dem afghanischen Hochschulministerium ein jährlicher Etat von
ca. 35 Mio. US$ für 24 Hochschulen zur
bergbau 10/2014 445
Auslandsbergbau
Nr.
Einrichtung
Ausbildungsprogramm
Fachbereich Bergbau
1 Polytechnical University Fakulktät für Geologie/Bergbau
Kabul
Bachelor 9 Semester/4,5 Jahre
Studenten/Absolventen
2 536 Studenten insgesamt
2 Balkh University,
Mazar-e-Sharif,
Provinz Balkh
Fakulktät für Geologie/Bergbau
800 Geologie/Bergbau
25 bis 30 Absolventen
10 200 Studenten insgesamt
Bachelor 9 Semester/4,5 Jahre
600 Geologie/Bergbau
3 Jowzjan University,
Shiberghan,
Provinz Jowzjan
4 University Herat,
Provinz Herat
5 Institute of Oil and Gas,
Mazar-e-Sharif,
Provinz Balkh
Fakulktät für Geologie/Bergbau
8 700 Studenten insgesamt
Lehrkräfte
45 Lehrkräfte
Ausstattung
Campusuniversität:
Seminarräume – Bibliothek – Wohnheime
18 Lehrkräfte
Bachelor 8 Semester/4 Jahre
Fakulktät für Geowissenschaften Bachelor 10 200 Studenten insgesamt
600 Geologie/Bergbau
53 Lehrkräfte
884 Studenten insgesamt
Geologie (Öl/Petroleum/Gas) –
Chemietechnik und Öl und Gas Filtration –
Öl und Gas Filtration – Bohrtechnik für Öl 265 Absolventen
und Gas – Öl und Gas
2 Jahre (nach 9. Klasse) 5 Jahre
(Anschluss an 2jährige Ausbildung)
6 Jowzjan Technical
Öl und Gas
1 300 Studenten insgesamt 40 Lehrkräfte
Institute, Shiberghan, 6 Monate Weiterbildung
Provinz Jowzjan
2 Jahre (nach 6. bis 9. Klasse, je nach
400 Absolventen
Industriebedarf)
3 Jahre (nach 9. Klasse) 5 Jahre
(Anschluss an 3jährige Ausbildung)
Abendschulausbildung
7 Institute of Oil and Gas, Öl und Gas
Sar-e-Pol,
Provinz Jowzjan
8 Trainingszentrum
Mitarbeiter des
Team aus Ingenieuren der
Weiterbildung/Ausbildung von Berg
Bergbauministeriums
GAF AG im Fachgebiet
für Bergaufsicht, Kabul Bergbau/Tagebau – Bewetterung –
Bergbau, Umwelt, MaschiBohrtechnik – Sprengtechnik –
nenbau, GIS, IT als Ausbilder
Energietechnik – Förderung/Transport –
und Berater
Arbeitssicherheit – Umweltschutz
1 Jahr
Neuer Campus wird bis ca. 2014
fertiggestellt (Worldbank/Asian Institute
of Thailand), momentan Nutzung der
Räume des Öl & Gas Institute Balkh – 200
Computer
Campusuniversität:
Seminarräume – Bibliothek – Wohnheime
86 Computer – geologische Sammlung
Klassenräume – Chemielabore mit wenig
und veralteter Ausstattung – Lehrkabinette
mit vielen alten sowjetischen Maschinen –
geringe Wohnheimkapazität
angemietete Gebäude – Klassenräume
(drinnen/draußen) – Lehrkabinette, wenige
alte und defekte Maschinen – geringe
Wohnheimkapazität
Ausbildungszentrum mit Seminarräumen –
Lehr- und Demonstrationsbergwerk
Tabelle 4 Ausbildungseinrichtungen mit Fachgebiet Bergbau [13][14][15]
7 Übersichtskarte Ausbildungseinrichtungen Bergbau [4] (siehe Tabelle 4)
Verfügung [7]. Dies entspricht etwa der
Hälfte des Zuschusses, den die TU Bergakademie Freiberg durch den Freistaat
446 bergbau 10/2014
Sachsen erhält. Ein Großteil der Gelder
an den Hochschulen wird für Wohnheime
und Mensaessen ausgegeben.
Dem gesamten Hochschulsystem stehen ganze 160 promovierte Lehrkräfte und
noch weniger Professoren zur Verfügung,
die sich zudem an der Universität Kabul
und der Polytechnischen Universität Kabul
konzentrieren. An manchen Hochschulen
fehlen Professoren und promovierte Lehrkräfte ganz.
Tabelle 4 gibt eine Übersicht zu den Ausbildungseinrichtungen mit Rohstoffbezug,
deren Lage in Bild 7 dargestellt ist. Auch
die Hochschulausbildung unterliegt einer
ständigen Dynamik und neue Lehrstühle/
Fakultäten mit Rohstoffbezug werden an
verschiedenen Standorten immer noch
etabliert. Allein 2014 liegen Anträge auf 2
neue Fakultäten Geologie/Bergbau und auf
ca. 20 Lehrstühle an 7 Hochschulen vor.
Die Polytechnische Universität Kabul
bietet an der Bergbaufakultät für Geologie und Bergbau verschiedene BachelorStudiengänge in Geologie, Bergbau und
Angewandte Geodäsie/Markscheidewesen
an. Die Fakultät beschäftigt dafür 45 Lehrkräfte und bildet jährlich etwa 200 Bachelorstudenten mit einer Regelstudienzeit von
4,5 Jahren aus. Die Campusuniversität verfügt über ein weitläufiges und ansprechendes Areal, das unter anderem Audimax,
Auslandsbergbau
Seminarräume, Bibliotheken, Sportplätze
und Wohnheim beherbergt (Bild 8).
In der Provinzhauptstadt Mazar-e-Sharif befindet sich das Öl- und Gasinstitut.
Diese Einrichtung ermöglicht eine 2 bis
5jährige Berufsausbildung mit speziellem
Fokus auf die regionalen Rohstoffvorkommen an Erdöl und Erdgas. Sowohl die
Unterrichtsmaterialien als auch die Ausrüstung der Labore und Werkstätten stammen aus sowjetischer Zeit (Bild 9). Das Institut bildet mit 53 Lehrkräften jährlich ca.
250 Studenten aus.
An der Jowzjian Universität in Sheberghan zeigt sich ein ähnliches Bild wie an
der Polytechnischen Universität Kabul.
Während der überwiegende Teil der Gebäudesubstanz neu gebaut ist, fehlt es
an aktuellen Lehrplänen und Unterrichtsmaterialien. Durch ein NATO-Hilfsprojekt
erhielt die Universität Computerarbeitsplätze, die aber wegen fehlender Stromversorgung nicht genutzt werden können:
Es fehlen die Mittel für Diesel (Bild 10). Die
Fakultät für Bergbau und Geologie bildet
mit einer Kapazität von 18 Lehrkräften
etwa 740 Bachelorstudenten aus.
Das Technische Institut Jowzjian befindet sich ebenfalls in der Stadt Sheberghan. Ohne jegliche Art von finanzieller
Unterstützung durch die Regierung existiert diese Bildungseinrichtung in einem
sehr schlechten Zustand. Etwa 1 300 Studenten erhalten von 40 Lehrkräften eine
Berufsausbildung mit technischem Hintergrund. Der Unterricht findet in ausgedienten Gebäuden oder auf dem Hof statt
und es gibt wenig bzw. nur unbrauchbares technisches Anschauungsmaterial
(Bild 11). Nur der Bildungswille und der
Idealismus des Direktors und der Lehrkräfte halten diese Berufsbildungseinrichtung am Funktionieren.
8 Eingangsbereich der Universität (li.); Vorlesungsgebäude (re.)
9 Werkstatt mit sowjetischer Maschinenausrüstung (li.); Sicherheitsplakate auf russisch (re.)
10 Computerlabor (li.); Bibliothek (re.)
Handlungsbedarf
Es ergeben sich aus der aktuellen Situation folgende klare Handlungsbedarfe für
die afghanische Bergbauausbildung:
● Entwicklung der Lehrkräfte nach Qualität und Anzahl
● Entwicklung der Curricula verschiedener Qualifikationsstufen
● Wiederherstellung der Lehrinfrastruktur
● Entwicklung der Hochschulverwaltungen
● Einrichtung von Forschungszentren.
Es ist generell vorstellbar, ein Partnerschaftsmodell zu erarbeiten, um von deutscher Seite aus die afghanische Bergbauausbildung zu unterstützen. Der Deutsche
Akademische Austauschdienst (DAAD)
verfügt über die notwendige internationale
Erfahrung und geeignete Instrumente (Stipendien, Lang-, Kurzzeitdozenturen) [20].
Als fachliche Schnittstelle steht die Technische Universität Bergakademie Freiberg
mit dem Institut für Bergbau und Spezial-
11 Seminarraum im Freien (li.); Anschauungsmaterial eines zerlegten Bohrgerätes (re.)
tiefbau zur Verfügung.
Konkrete Maßnahmen zur Unterstützung sind unter anderem:
● Aus- und Weiterbildung afghanischer
Studenten und Lehrkräfte in Deutschland und/oder anderen Ländern (Master
Abschlüsse, Promotionen, Auslandssemester, Sommerschulen)
● Mitwirkung und Beratung bei der Modernisierung und dem Aufbau von Studiengängen, inklusive Lehrmethoden,
Lehrmaterial und Beschaffung von Literatur/Laboren
● Gastvorlesungen von ausländischem
Lehrpersonal in Afghanistan.
Ebenso vorstellbar ist der Aufbau eines
Modellstandorts für ein Montanausbildungszentrum (MAZ) in einer Bergbauregion in Afghanistan mit deutscher Hilfe.
Die Einheit von Lehre, Forschung, Bergbauverwaltung und Privatwirtschaft spielt
in diesem Zusammenhang eine wichtige
Rolle. Weiterhin sind Synergieeffekte zu
anderen bereits bestehenden bzw. im
3 • $dungseinrichtungen auf den 3 Ebenen der
Berufsausbildung, Fachschulbildung und
Universitätsausbildung zu nutzen. Als geeigneter Standort käme Mazar-e-Sharif in
Frage.
bergbau 10/2014 447
Auslandsbergbau
Ausblick
Afghanistan zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. Im Human Development
Index (HDI), dem Entwicklungsbarometer
der Vereinten Nationen, der am nationalen Gesundheits-, Bildungs- und Einkommensniveau gemessen wird, liegt das
Land auf Platz 172 von insgesamt 187
Ländern [21]. Afghanistan verfügt über
keine nennswerte Industrieproduktion
und etwa 80 % der Bevölkerung ist im
Landwirtschaftssektor tätig. Als privatwirtschaftliche Organisationsform sind vor
allem Kleinbetriebe in familiärer Strukturform verbreitet. Der Großteil aller wirtschaftlichen Aktivitäten findet informell in
Form von Schattenwirtschaft statt [21].
Dem Staat gehen in diesem Zusammenhang viele potenzielle Steuereinnahmen
verloren. Aus eigener Kraft kann das
Land unter anderem deswegen nur ca.
2 Mrd. US$ Staatseinnahmen pro Jahr erwirtschaften [22]. Die internationale Staatengemeinschaft ermöglicht mit Zuzahlungen zum Staatshaushalt von bis zu 90 %
das Funktionieren des wirtschaftlichen,
politischen und sozialen Lebens. Einem
Bevölkerungsanteil von mehr als 40 %
junger Menschen steht eine sehr hohe
Analphabetenrate von über 70 % gegenüber, die in ländlichen Gebieten sogar bei
90 % liegt. Daraus schlussfolgernd ist die
Nachfrage an Ausbildungs-, Studien- und
Arbeitsplätzen enorm hoch und das derzeitige Angebot erschreckend niedrig.
Das Land blickt auf eine turbulente und
zerstörerische Geschichte zurück. Bis heute stehen sich unterschiedliche politische
Machtlager in Afghanistan gegenüber, die
für Unruhen und gewalttätige Ausbrüche
sorgen. Neben der terroristischen Organisation der Taliban gibt es regionale
7M*
‹N!
Streitkräfte verfügen sowie lokale Klanführer, die traditionell bestimmte Stammesgebiete regieren. Auf der anderen Seite steht
die internationale Afghanische Schutztruppe ISAF, die für die Sicherheit der provisorischen Regierung zuständig ist und die
Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte
gewährleistet. Diese Soldaten und eine
Vielzahl von Mitarbeitern internationaler
Hilfsorganisationen befinden sich in einem
ständigen Kampf zwischen Erfolg, Niederlage und Hoffnung.
Afghanistan ist eine multikulturelle Gesellschaft, die sich aus mehr als 20 ethnischen Gruppierungen, die über 40 verschiedene Sprachen sprechen, zusammensetzt.
Grund dafür sind die geographische Lage
und die historische Entwicklung des Binnenlandes, das sich am Knotenpunkt von
Süd- und Mittelasien befindet.
Die problematische wirtschaftliche, politische, historische und gesellschaftliche
Lage des Landes stellt für den zukünfti448 bergbau 10/2014
gen Entwicklungsprozess von Afghanistan eine große Hürde dar. Das Engagement der neuen afghanischen Regierung,
die Unterstützung der internationalen
Gemeinschaft, der Idealismus des nationalen Bildungssektors sowie das große
Potenzial an Studienbewerbern zeigen
Perspektiven auf. Die nationalen Rohstoffvorkommen stellen einen wichtigen
Grundpfeiler für nachhaltiges Wachtum
dar. Aufgabe ist es nun, die nationalen
Ressourcen mit landeseigener Bergbaukompetenz richtig aufzubauen und zielführend zu nutzen.
Literatur
[1] Grießl, E. (2014) Entwicklung einer Methodik
zur Bewertung von Handlungsalternativen im
internationalen Kleinbergbau, Dissertation, TU
Bergakademie Freiberg
[2] Afghanistans Geschichte im Zeitraffer, Spiegel Online (www.spiegel.de)
[3] Fragen zu Afghanistan (2012) Presse und
Informationsdienst der Bundesregierung
[4] Auswärtiges Amt (2014), http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Afghanistan_node.html
[5] Deutsch-Afghanische Initiative (2014) http://
www.deutsch-afghanische-initiative.de/afghanistan/geografie_daten-fakten.html
[6] Afghan Geological Survey (2012) A brief history of geological studies in Afghanistan, http://
www.bgs.ac.uk/AfghanMinerals/About.htm
[7] Drebenstedt, C., Grießl, E. (2012) Bericht
;
&3
Ausbildungssystemen für den afghanischen
$#
‹!+C9M5N%
[8] British Geological Survey 2012: Geology and mineral resources of Afghanistan,
http://www.bgs.ac.uk/download/browse.
cfm?sec=7&cat=83
[9] Reichl, C., Schatz, M., Zsak, G. (2014)
World-Mining-Data, International Organization
Committee for the World Mining Congresses,
Wien, 251 Seiten
[10] GIZ Programm Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung NaWi, 2013
[11] Mitchell, C., Benham, A. (2008) Afghanistan Revival & redevelopment
[12] US Aid (2008) Small & Medium Enterprise
Development – Afghanistan Marble Granit
[13] Good Afghan News (2011) Salt Refinery
Plant Inaugurated in Balkh Province
[14] Provincial Development Committee (2011)
Balkh Province Business Profile
[15] Pröpper, F-J., Seegers, H-J. (2012) Die
Bedeutung der Rohstoffvorkommen für die wirtschaftliche Entwicklung der Islamischen Republik Afghanistan (unveröffentlicht)
[16] Afghan Ministry of Higher Education (2009)
National Higher Education Strategy Plan: 2010
bis 2014
[17] Altai Consulting (2012) Northern School
Basic Information (unveröffentlicht)
[18] GAF AG (2012) Capacity building for the
development of the Afghan mining sector.
[19] Schmidt, R. (2012) Technische Unterstützung des Bergbauministeriums Afghanistans
zur Formulierung eines Konzeptes zur staatlichen Bergaufsicht in Afghanistan, GIZ (unveröffentlicht)
[20] DAAD (2012) Education is the Future – Rebuilding Higher Education in Afghanistan
[21] International Labour Organisation (ILO)
2012: Afghanistan: Time to move to sustainable jobs: Study on the state of Employment in
Afghanistan.
[22] Auswärtiges Amt 2012: Afghanistan Wirtschaft, http://www.auswaertiges-amt.de/sid
_2BFB6C01F8D215D7A42926D1284A37B1/
DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/
Afghanistan/Wirtschaft_node.html,
letzter
Zugriff 20.11.2012
Alle Fotos/Grafiken: Verfasser
Buchbesprechung
Pottfeuer
Grillen anne Ruhr
Lecker Rezepte & ´ne Menge
praktischer Tipps!
Traditionelle Rezepte
+ Zutaten vor der Haustür
+ Zubereitung auf dem Grill
= Ruhrpott-BBQ.
Die Geschichten rund ums Grillen und
die Rezepte stammen aus der Gegend
zwischen Ruhr und Emscher. Sie sind für
all diejenigen, die es gerne bodenständig mögen, die Freunde klarer Worte
sind und die einfach mal was ganz anderes ausprobieren möchten – weil sie
das Avantgarde und das American BBQBuch schon von vorne bis hinten und wieder zurück gegrillt haben.
Ansonsten ist das Buch für alle, die schon
immer wissen wollten, ob man Rouladen
im Smoker machen kann. Denn am Ende gehorcht hier jedes Rezept und jeder
Tipp ohnehin der einzig wahren kulinarischen Regel, die es im Ruhrpott gibt:
Hauptsache et is lecker!
Axel Kähne/Markus Mizgalski,
„Pottfeuer“, 160 Seiten, zahlreiche
farbige Abbildungen, Hardcover,
14,95 €, ISBN 978-3-8375-1139-0
Tagebau
Tagebau trifft Tiefbau –
Erstanschnitt des Streckennetzes sowie aktuelle Umsetzungsschritte im Zuge des Rückbaus und der Überbaggerung der
Tiefbaugrube UNION 103 im Tagebau Hambach
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Bernd Houben, Eschweiler; Dipl.-Ing. Hans-Peter Schöngen, Niederzier*
Der Tagebau Hambach liegt
im Zentrum des Rheinischen
Braunkohlereviers zwischen dem
Tagebau Garzweiler im Norden und dem Tagebau Inden im
Südwesten (Bild 1). Der Abbaubereich des Tagebaus Hambach
befindet sich in der sogenannten
Erftscholle. Die Braunkohle ist
hier als zusammenhängendes
Flöz ausgebildet und erreicht eine
Gesamtmächtigkeit von maximal
70 m. Das Deckgebirge ist oberhalb des Kohleflözes etwa 300 m
mächtig. Mit einer Förderleistung
von rund 40 Mio. t Kohle und
240 Mio. m3 Abraum pro Jahr hat
sich der Tagebau Hambach seit
seinem Aufschluss im Jahre 1978
zum größten Braunkohlentagebau
im Rheinischen Revier entwickelt.
Bereits in den 1920er Jahren wurde die
Ausprägung des Braunkohleflözes einschließlich der Grobtektonik durch Explorationsbohrungen im heutigen Abbaubereich
*Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Bernd Houben
RWE Power AG
Tagebau Inden
Leiter Abteilung Bergbau (POI-P)
Dürwisserstraße
52249 Eschweiler
Tel.: 02403/994-61000
Fax: 02403/994-1465
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Ing. Hans-Peter Schöngen
RWE Power AG
Tagebau Hambach
POH-PT
Am Tagebau
52382 Niederzier
Tel.: 02428/950-51150
Fax: 02428/950-88-51150
des Tagebaus Hambach – zwischen den
Gemeinden Elsdorf, Niederzier und Morschenich – erkundet. Die Kenntnis über die
Lagerstätte und nicht zuletzt die damaligen
energiewirtschaftlichen
Autarkiebemühungen führten 1939 zur Gründung einer
Braunkohlentiefbaugesellschaft.
Diese hatte das Ziel, eine wirtschaftliche
untertägige Gewinnung von Braunkohle
zu erproben. Aufgrund einer noch nicht
zur Verfügung stehenden leistungsfähigen
Tagebautechnik war zu diesem Zeitpunkt
an eine übertägige Gewinnung nicht zu
denken. 1941 und 1943 wurde mit den
Abteufarbeiten der beiden Schächte der
Tiefbaugrube UNION 103 begonnen. Weiterhin wurden entsprechende Tagesanlagen errichtet. Nach einer kriegsbedingten
Unterbrechung der Arbeiten wurden die
Schächte in den Jahren 1950 und 1953 bis
auf eine Teufe von je 330 m fertiggestellt.
Der Aufschluss des Braunkohleflözes er-
1 Das Rheinische Braunkohlerevier
bergbau 10/2014 449
Tagebau
folgte schließlich durch die Aufner Gefrierhalle zur Aufnahme
fahrung eines ca. 11 km langen
von Kältekompressoren zum
einsöhligen
Streckennetzes.
Abteufen eines GefrierschachVom Füllort in nordwestliche
tes sowie aus Sozial- und VerRichtung bis zum äußeren
waltungsgebäuden. Außerhalb
Ende der Strecken erreicht
der umfriedeten Tagesanlagen
das Grubengebäude eine Auswurde eine Kiesgrube zur Gedehnung von rund 2 km. Das
winnung von Kies zur BetonGesamtvolumen
einschließherstellung für den Bau der
lich Tagesschächte beträgt
Tagesanlagen genutzt. Später
rund 85 000 m3 (Bild 2). Nach
wurde das Kiesmaterial für die
2 schweren Wassereinbrüchen
Streckensicherung im untertäund nicht zuletzt aus wirtschaftgigen Bereich verwendet. Nach
2 Übersicht Grubengebäude UNION 103 mit Bild Leerzugstrecke
lichen Gründen wurde der
Stundung und Flutung der GruGrubenbetrieb im Jahre 1955 eingestellt. genden berichtet. Zuvor wird die Tiefbau- be waren die Tagesanlagen dem Zerfall
Zur Gewinnung von Braunkohle mit den grube detaillierter beschrieben.
preisgegeben, bis sie schließlich 1970 abgeplanten Abbauverfahren Kammerpfeigerissen wurden. Alles noch brauchbare
lerbau und Scheibenbau kam es nicht, es Die Tiefbaugrube UNION 103
Inventar wurde verkauft. Mit dem Schutt
wurde lediglich eine Vorrichtungsstrecke Die Tagesanlagen
wurde die Kiesgrube verfüllt. Die Funda(sog. Versuchsstrecke) angelegt.
Unmittelbar neben der Eisenbahnstre- mente verblieben im Boden.
cke Düren-Neuss wurden zwischen 1941
und 1953 im Hambacher Wald auf dem
Gebiet der Gemeinden Morschenich und
Heppendorf die Tagesanlagen der Grube
UNION 103 errichtet. Das ca. 19 ha große Gelände erhielt einen Bahnanschluss.
Als hervorhebendes Merkmal der Zeche
sind die Schachtgerüste (Strebengerüste)
von Schacht I mit einer Höhe von 27 m
sowie Schacht II (Bild 3) mit einer Höhe
von 52,5 m über der Rasensohle zu nennen. Die Schächte hatten einen Abstand
von 300 m zueinander. Beide Gerüste
dienten der zweitrümmigen Schachtförderung nach dem Koepe-Prinzip. Die Fördermaschinen wiesen eine Leistung von
225 KW an Schacht I und 2 090 KW an
Schacht II auf. In Ermangelung eines leistungsfähigen Kesselhauses wurden beide
Schächte mit elektrischen Fördermaschinen ausgestattet (Bild 4). Schacht II diente
vorwiegend der Kohleförderung und war 5 Eisenschachtringe Schacht I
3 Schachtgerüst Schacht II
über eine Gleisschleife an eine ZugbelaSchließlich wurde die Schachtanlage dung angeschlossen. Eine Aufbereitung Die Tagesschächte
1961 geflutet. Pumpen, deren Zuleitungs- der geförderten Braunkohle war nicht erSchacht I wurde im verbesserten Honigkabel, Rohrleitungen usw. verblieben in forderlich. Die Anlage war für einen Durch- mann-Bohrverfahren erstellt. Hierzu wurder Grube. Es bestand die Vorstellung, satz von 700 t/d ausgelegt. Schacht I de zunächst ein 5 m tiefer Schachtkeller
die Schachtanlage nach der Entwicklung diente vorwiegend der Materialförderung. ausgehoben und ausgemauert. Anschlieeiner geeigneten Abbautechnologie noch In seiner Nähe befanden sich Lagerplät- ßend wurde eine Pilotbohrung erstellt und
einmal zu sümpfen und wieder in Betrieb ze für Grubenholz und Ausbau. Die Ta- schließlich eine Bohrung mit einen Durchnehmen zu können. Ab 1965 wurde Ma- gesanlagen waren mit einem Netz aus messer von 6,3 m bis auf eine Teufe von
terial, Gerät und Ausrüstung der Grube Feldbahnschienen durchzogen. Weiterhin 330 m niedergebracht. Man betrat damit
verkauft. 1970 wurden die verbliebenen bestanden die Tagesanlagen noch aus ei- technisches Neuland, da bis zu diesem
Gebäude der Tagesanlagen abgerissen.
Zeitpunkt Bohrungen mit vergleichbarem
Durch die Abbauentwicklung des TaDurchmesser lediglich eine maximale Teufe
gebaus Hambach von Nordwesten nach
von ca. 100 m aufwiesen. Der SchachtausSüdosten wird das Grubengebäude der
bau war doppelwandig und bestand aus
Schachtanlage UNION 103 bereits seit
gebogenen und miteinander vernieteten
2012 von den Sohlen des Tagebaus HamU-Schienen (Bild 5). Nach dem Niederbrinbach überstrichen und sukzessive im Songen der Bohrung wurde die unten durch
derbetrieb zurückgebaut. Hierzu wurden
eine Kalotte geschlossene Ausbauröhre
zuvor umfangreiche Erkundungsmaßdurch Einschwemmen in die Bohrtrübe einnahmen durchgeführt und entsprechende
gebracht. Hierzu wurden bei der Montage
Rückbaukonzepte entwickelt. Über den
jeweils Ringschüsse mit einer Höhe von
Erstanschnitt des Streckennetzes sowie
2,19 m und einem lichten Durchmesser
aktuelle Umsetzungsschritte wird im Fol- 4 Fördermaschine Schacht I
von 4,1 m aufgesetzt, miteinander vernietet
450 bergbau 10/2014
Tagebau
6 Aufbau Schacht II
links: temporärer Ausbau mit Stahlsegmentbögen und Errichtung
der Tübbingsäule
und in den Schacht versenkt. Bei zu großem Auftrieb der Schachtsäule füllte man
diese mit der entsprechenden Wassermenge auf. Das Einbringen des Ausbaus dauerte 6 Wochen. In die Zwischenräume zum
Gebirge und zwischen den beiden Wandungen des Ausbaus wurde abschließend
durch Schläuche Beton verfüllt.
Schacht II wurde im Gefrierverfahren
abgeteuft. Hierzu brachte man mit 2 Bohrgeräten zunächst 36 Gefrierrohre in einem
Umkreis von 12 m um die Schachtseele
ein. Nach dem Gefrieren des Schachtkörpers teufte man konventionell durch
Handschachtung mit Kübelförderung. Die
Schachtwandung wurde mit Stahlsegmentbögen und Schwartenverzug ausgebaut. Als endgültiger Ausbau wurde
zunächst eine Kalotte in einem Betonbett
auf der Schachtsohle eingebracht. Hierauf
montierte man eine Tübbingröhre mit einem lichten Durchmesser von 5,5 m und
einer Wandstärke von zunächst 115 mm.
Die Wandstärke wurde nach oben kontinuierlich bis auf 40 mm verringert. Alle
Flansche der verbauten Tübbinge wurden
mit Bleidichtungen abgedichtet. Der vorläufige Ausbau aus Stahlsegmentbögen
verblieb im Gebirge, der Zwischenraum
zu den Tübbingen wurde mit Stampfbeton verfüllt. Im oberen Bereich wurde der
Schacht II bis in eine Teufe von 22 m mit
einer Ausmauerung versehen (Bild 6).
Nach der Flutung des Grubengebäudes
wurden beide Tagesschächte mit Betondeckeln verschlossen. Die Einbauten wie
Einstriche, Spurlatten, Fahrten, Rohre und
Kabel verblieben in den Schächten.
Das Streckennetz
In den Jahren 1950 bis 1955 wurde das
Streckennetz konventionell aufgefahren.
Dabei kamen weder Sprengstoff noch Luftdruckwerkzeuge zum Einsatz. Die Kohle
wurde ausschließlich mit Hacken aus der
Ortsbrust gelöst und mit einem kurzen Band
in bereitstehende Förderwagen geladen
(Bild 7). Die Strecken wiesen lichte Querschnitte von 8,2 m2 oder 4,2 m2 auf. Sie
sind mit in der Firste stumpf verlaschtem,
starrem zweiteiligem Stahlbogenausbau
ausgebaut. Die Bereiche der Streckenab-
7 Streckenvortrieb
zweige, Schachtumtriebe, Füllorte, Lokund Pumpenkammer sowie andere große
Grubenräume wurden mit Betonformsteinen ausgebaut. Die lichten Querschnitte
betragen hier zwischen 10 m2 und 28 m2
(Bild 8). Das Streckennetz besteht hauptsächlich aus einem Bündel von 4 parallelen
Strecken mit einem Abstand von je 35 m
zueinander, die von den Schächten ausgehend nach Nordwesten getrieben wurden.
Alle 300 m wurden die Strecken durch
kurze Querverbindungsstrecken miteinander verbunden, wodurch die Auffahrung
der Strecken in Gegenortbetrieben möglich wurde. Einige Zeit nach ihrer Auffahrung wurden die Streckensäume durch
eine Betonauskleidung stabilisiert. Die in
8,2 m2 Querschnitt aufgefahrenen Stre-
8 Kreuzungsbauwerk im Grubengebäude
cken wurden mit Schienenmaterial ausgerüstet. Zum Materialtransport diente eine
Batterielok (Bild 9). Nach der Stundung
der Vortriebe im Jahre 1955 wurden bis
1960 nur noch Sicherungsmaßnahmen in
den Strecken durchgeführt, um eine eventuelle spätere Wiederinbetriebnahme zu
ermöglichen. Hierzu wurden in Bereichen
lokal hohen Gebirgsdrucks Verstrebungen
in den Firsten sowie Sohlenbögen eingebracht. Des Weiteren wurden Ausbrüche
in der Betonauskleidung der Streckensäume nachbetoniert. Im Jahre 1961 erfolgte die Flutung des Grubengebäudes bis
60 m unter Rasensohle.
9 Batterielok
Bewetterung und Explosionsschutz im Grubenbetrieb
Im Schachtbereich an Schacht I waren übertägig während des Grubenbetriebes 2 Grubenlüfter installiert, die das
Schachtgebäude bewetterten. Dazu waren
2 Blechlutten mit einem Durchmesser von
je 400 mm in Schacht I verlegt. Vom Füllort aus wurden die frischen Wetter über
weitere Blechlutten bis in die Streckenvortriebe verteilt. Die Bewetterung der beiden
Tagesschächte über die Schachtumtriebe
erfolgte ohne Lüfter. Aufgrund des feuchten, kalten Klimas in Schacht II entstand in
Schacht I ein natürlicher Auftrieb. Während
im Steinkohlenbergbau schon schlagwettergeschütztes elektrisches Geleucht verbreitet war, kamen hier noch Karbidlampen
mit offener Flamme zum Einsatz. Angst vor
Schlagwettern oder Staubexplosionen hatte man offenbar nicht. Zur Ertüchtigung des
Luttennetzes bei weiter expandierendem
Grubengebäude war der untertägige Einsatz von Schraubenlüftern und Wettertüren
zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Zur
Verwirklichung der Pläne kam es aufgrund
der Stundung der Grube nicht.
Zurückliegende Umsetzungsschritte im Zuge des Rückbaus
Vorlaufende Sümpfung und Erkundung des Grubengebäudes
Im Vorfeld der Rückbauaktivitäten wurde das Grubengebäude mit Hilfe einer in
Schacht II installierten Brunnenpumpe
gesümpft. Der Wasserspiegel wurde bei
etwa -184 m NHN und damit etwa 18 m
bergbau 10/2014 451
Tagebau
oberhalb der Füllortsohle angetroffen. Die durch die Brunnenpumpe gehobene Wassermenge entsprach in etwa
dem Volumen des gesamten
Streckennetzes. Demzufolge
ist zu erwarten, dass ein nahe
dem Auffahrungszustand vorhandender Restquerschnitt im
Grubengebäude vorliegt.
Zur Bestimmung der örtlichen Lage der Strecken sowie
zur Präzisierung der vor den
Rückbauarbeiten durchzuführenden
Sicherungsmaßnahmen wurden von der 5. Sohle des Tagebaus Hambach
2 Erkundungsbohrungen in
das Streckennetz abgeteuft.
Die Bohrungen traten in 60 m
Teufe in das Streckennetz
ein. Eine Bohrung wurde in
die Leerzugstrecke und eine
Bohrung in die Wasserstrecke abgeteuft. Anschließend
durchgeführte Kamerabefahrungen zeigten Bilder von einem intakten Ausbauzustand
der Strecken. Auch die in den
beiden Tagesschächten durchgeführten Kamerabefahrungen
wiesen auf einen guten Erhaltungszustand der Grube hin.
teren Rückbauschritten zur Anwendung kommen.
Aktuelle
Umsetzungsschritte –
Erstanschnitt des
Streckennetzes im
Sonderbetrieb am
06.01.2014
Analog zur Ermittlung eines Rückbaukonzeptes für die
Schächte wurden auch bei den
Strecken in der Vergangenheit
10 Freischneiden der Schachtsäule Schacht II (April 2011)
verschiedene Varianten untersucht. Nach Abwägung aller
arbeitssicherheitlichen und wirtschaftlichen
Fragestellungen
wurde letztlich die Entscheidung zugunsten des Verfahrens
des offenen Streckenrückbaus
mittels mobiler Erdbautechnik
getroffen. Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Mindestabstände für das Überfahren mit dem Großgerät sieht
dieses Konzept eine Freilegung
der Strecken bis auf wenige
Meter mit dem Schaufelradbagger und eine anschließende
Beräumung der Grubenbauten
11 Rückbau Schachtringe Schacht II (Mai 2011)
im Sonderbetrieb vor.
Am 21.12.2013 war es nach einer langen Vorbereitungszeit dann schließlich soRückbau der Schächte I und II von
weit: Mit dem Bagger 293 wurden auf der
der Rasensohle bis auf das Band6. Sohle im Tiefschnitt die ersten 35 m der
planumsniveau der 1. Sohle des
Leerzugstrecke der Grube UNION 103 bis
auf wenige Meter überschnitten. Zielgenau
Tagebaus
hinterließ der Bagger 293 beim ÜberschneiVorlaufend zum Rückbau der Tagesden des 1. Streckenabschnitts eine Überdeschächte wurden die Fundamente der
ckung von ca. 2 m über der Streckenfirste,
Tagesanlagen bereits 2009 freigelegt
wobei sich das Fahrplanum des Baggers
und zurückgebaut. Hierzu war das Umetwa 7 m über der Streckenfirste befand.
setzen von 300 000 m3 Massen im BeDer 06.01.2014 bedeutete für den Tagereich der Kiesgrube und der ehemaligen 12 Rückbau Schacht I (Februar 2013)
bau Hambach dann den Beginn der eigentTagesanlagen notwendig. Die beiden Talichen Rückbauarbeiten des Streckennetgesschächte wurden in den Jahren 2011
zes. Hierbei wurde wie im Rückbaukonzept
(Schacht II) und 2013 (Schacht I) von der
vorgesehen zunächst die um den StreckenRasensohle bis auf die 1. Sohle des Tagesaum verbliebene Kohle im Sonderbetrieb
baus um jeweils 25 m zurückgebaut. Hiermit einem Hydraulikbagger hereingewonzu wurden gemäß des zuvor entwickelten
nen. Die ehemalige Ortsbrust wurde von
Rückbaukonzeptes mit dem Bagger 259
,‹ (Bild 13). Anschließend
die Schachtsäulen bis auf einen vorgegewurde die Betonhinterfüllung des Streckenbenen Restblock von 3 Seiten freigelegt
saums geöffnet (Bild 14).
(Bild 10). Die Böschungsneigungen wurden standsicher hergestellt. Die um die
Schachtsäulen belassenen Arbeitsflächen 13 Freilegen der ehemaligen Ortsbrust
(Januar 2014)
waren, wie im Konzept vorgesehen, ausreichend dimensioniert, damit Hilfsgeräte sche Probleme termingerecht zurückbau(Planierraupen, Kettenbagger mit Tieflöf- en (Bild 12). Größere Mengen an Abraum
fel) zum endgültigen Freilegen und der wurden mit Hilfsgeräten terrassenweise
anschließenden Demontage der Schacht- abgetragen und mehrfach umgesetzt. Zur
ringe sicher arbeiten konnten (Bild 11).
Optimierung der Massenbewegung wurde
Mit dieser Variante – der scheibenwei- mit dem Schaufelradbagger der Massensen Demontage der Schachtsäule im Son- abtrag unterstützt. Das entwickelte Konderbetrieb – ließen sich die Schachtröhren zept zum Rückbau der Schächte hat sich
ohne geotechnische und sicherheitstechni- damit bewährt und wird auch bei den wei- 14 Offener Streckensaum (Januar 2014)
452 bergbau 10/2014
Tagebau
den damit möglicherweise verbundenen
Gefahren einer Oxydation der Kohle wurden die Schächte und Erkundungsbohrungen luftdicht verschlossen. Des Weiteren
wurden die Verbruchmassen im Bereich
des Stollenmundlochs mit einer großzügigen Tonauskleidung versehen (Bild 17).
Regelmäßige Gasmessungen zeigten nach
dem Verschließen des Grubengebäudes einen Anstieg des CO2-Gehaltes im Grubengebäude, ein aus brandschutztechnischer
Sicht sehr vorteilhafter Zustand.
15 Offener Streckenquerschnitt (Januar 2014)
Der Streckenabschnitt war über
60 Jahren nach seiner Auffahrung, und
davon 50 Jahre unter Wasser, teilweise
noch mit einem Restquerschnitt erhalten
(Bild 15). Allerdings schien das neu entstandene Stollenmundloch in einer ehemaligen Zone lokal höherer Spannung
zu liegen. Der Ausbau in diesem Bereich
war durch starken Seitendruck auf die
Strecke zerstört, die Verlaschungen in
der Firste waren gebrochen. Weiterhin
war die Streckensohle bis auf die halbe
Streckenhöhe hochgedrückt. Der Verzug
hatte den Belastungen nicht standgehalten und der verbleibende Querschnitt war
mit Verbruchmassen verfüllt. So bleibt der
Zugang zum weiteren Grubengebäude zunächst noch verschlossen (Bild 16).
16 Verlegtes Stollenmundloch (Januar 2014)
Bewetterungskonzept während der Rückbauarbeiten
18 Grubenlüfter zur Bewetterung
messungen mit geeigneten Messgeräten
durchgeführt. Weiterhin muss der benötigte Luftdurchsatz im Arbeitsbereich durch
eine Drehzahlverstellung des Lüfters angepasst werden.
Zusammenfassung und
Ausblick
17 Tonauskleidung Stollenmundloch
Um einen Austrag von schädlichen Gasen aus dem Grubengebäude beim Öffnen
der Strecken auszuschließen, wurde und
wird zukünftig bei den Rückbauarbeiten
eine gezielte saugende Bewetterung über
einen der beiden Tagesschächte vorgenommen. Hierzu steht ein regelbarer Grubenlüfter zur Verfügung, der eine Leistung
von 2 mal 22 KW aufweist (Bild 18). Bei
Rückbauarbeiten an einem der Schächte
wird der Lüfter jeweils auf dem anderen
Schacht montiert und blasend betrieben.
Durch die direkte Verbindung der beiden
Schächte im Bereich der Schachtumtriebe werden so Frischluftwetter dem jeweils
anderen Schacht zugeführt. Der Wetteraustrag im Arbeitsbereich wird auf diese
Weise frei von schädlichen Gasen gehalten. Insbesondere folgende Grenzwerte
sind im Arbeitsbereich einzuhalten:
● Sauerstoff (O2): min. 19,0 Vol.-%
● Methan (CH4): max. 1,0 Vol.-%
● Kohlendioxid (CO2): max. 0,5 Vol.-%
Vor und während der Rückbauarbeiten
werden darüber hinaus kontinuierlich Gas-
Um bei den Rückbauarbeiten den Arbeitsplatz der beschäftigten Mannschaften
frei von schädlichen Gasen zu halten, wurde gemeinsam mit der Prüfstelle für Grubenbewetterung und
der Fachstelle für Brandschutz
der Fa. DMT GmbH & Co. KG
ein auf die einzelnen Anforderungen angepasstes Bewetterungskonzept entwickelt. Durch
die Erkundungsbohrungen in
das Streckennetz und durch die
Verbruchmassen am Anschnitt
der Strecke entstand aufgrund
des thermischen Auftriebs in
den Tagesschächten eine natürliche Bewetterung im Grubengebäude. Zur Vermeidung eines
unkontrollierten Sauerstoffeintrages in das Streckennetz und 19 Phasen des Rückbaus und der Überbaggerung
Trotz großer Anstrengungen, die man in
den Jahren 1939 bis 1955 zur Errichtung
einer Tiefbaugrube in der Nähe der Ortschaft Morschenich im Bereich des heutigen Tagebaus Hambach unternommen
! 8
AC–A G?‹
nicht zum erwarteten Erfolg. 2 Wassereinbrüche und mangelnde Wirtschaftlichkeit
ließen das Projekt scheitern.
Mit den bis zur Stundung der Streckenvortriebe geförderten 60 bis 100 t/Tag
blieb die Förderleistung weit hinter den
erwarteten 10 000 t/Tag zurück. Ein rationelles Abbauverfahren wie Pfeiler- oder
Scheibenbau wurde aufgrund geotechnischer Schwierigkeiten nicht eingesetzt.
Nach der Stilllegung im Jahre 1955 wurde
die Grube regelmäßig befahren und instand gehalten. 1959 wurden schließlich
die Schienenstränge der Grubenbahn geraubt. Bis 1961 wurden sie bis ca. 60 m
unter der Rasensohle geflutet und mit Betondeckeln verschlossen.
Seit dem Jahre 2012 wird das Grubengebäude der Schachtanlage UNION 103 von
den Sohlen des Tagebaus Hambach überstrichen und sukzessive zurückgebaut. Der
Erstanschnitt der Leerzugstrecke im Sonderbetrieb bzw. der Beginn des Rückbaus
der ersten 35 m des Streckennetzes erfolgte
am 06.01.2014. In 2014 steht noch ein weiterer Rückbauschritt der Leerzugstrecke von ca. 70 m sowie
der Rückbau von Schacht II um
weitere 41 m (von der 1. auf die
2. Tagebausohle) an. Insgesamt
werden bis zum Abschluss der
Überbaggerung und des Rückbaus der Tiefbaugrube UNION 103 noch mehrere Tausend t
Holz, Beton und Stahl geborgen.
In Abhängigkeit zum Tagebaufortschritt werden die Arbeiten
voraussichtlich noch bis zum
Jahre 2026 andauern (Bild 19).
Alle Fotos/Grafiken: Verfasser
bergbau 10/2014 453
Nachbergbauzeit
Bergwerksstilllegungen unter besonderer Berücksichtigung
der Grubenwassersituation im Zuge der Stilllegung des
Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier aus Sicht der Bergbehörde
Bergdirektor Tassilo Terwelp, Dortmund*
Im Jahre 2007 wurde als Ergebnis
7
‹#
5dernden Bundesländer Nordrhein*.
)
des Bundes die sozialverträgliche
Einstellung des subventionierten
.#
$desrepublik Deutschland bis 2018
%Clung dieser Rahmenvereinbarung
wurde am 26.06.2007 die RAG.%"
Jahr ihre rechtliche Umsetzung
.#
&gesetz des Bundes. Dementsprechend werden die zur Zeit noch
.#
5$)#
spätestens bis 2018 stillgelegt
werden. Das Land Nordrhein*!.
3+6.
sogenannten Erblastenvertrag zur
Bewältigung der Ewigkeitslasten
.#
3+
AG u.a. auch Regelungen zur
Grubenwasserhaltung nach end-
..#
%8
(.
betriebenen Bergwerksstandorte
3$
A*‹$&#3$5de bei den Abschlussbetriebsplan)#,
mit der Grubenwasserthematik
&%.
9
die Überwachung einer geordneten Grubenwasserhaltung nach
#&.#
zuständig. Dabei steht neben
grubensicherheitlichen Aspekten
*Bergdirektor Tassilo Terwelp
Bezirksregierung Arnsberg
Dezernat 62 – Grubenwasserhaltung,
+)!.
+
,E>
44135 Dortmund
%02931/82-3990
K?E˜G LE6H=E>
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.bezreg-arnsberg.nrw.de
1 Zentrale Grubenwasserhaltungen (Stand 2005)
454 bergbau 10/2014
.&
8
%
Aufgaben und Entwicklung
der Zentralwasserhaltungen
im Zuge von Bergwerksstilllegungen
9 .& # .#
)# .
9) trieben werden. Zentralwasserhaltun $ ,
žE3% G A%  $$+ ) + ( ,
ž>E3%G$$+%
. ' !
$$)#&,+)
+ $)ken nicht beeinträchtigt werden. In aller
#5 # $ $)#&
)% 3 &
Wasserhaltungen untereinander die wirt 3! # +) Ÿ & *
& #
%
"+))&.&&)%;
&%";&
9) ! -
Nachbergbauzeit
2 Zentrale Grubenwasserhaltungen (Stand 2014)
!##
5#$%$;
%.
)
*&*-
tung Friedlicher Nachbar in Bochum-Lin % E—? !
) +) der Zentralwasserhaltung Zollverein in Es%G???%
Die Zentralwasserhaltungssituation hat
2009
Phase
1
Hauptbetriebsplan
Bergwerk
Abschlussbetriebsplan
Bergwerk
unter Tage
2
3
4
5
6
7
8
sich den Bergwerksstilllegungen ständig
% . @ E??> (Bild 1)
.#
)# '
!
Lippe, Walsum, Ost und West stillgelegt
worden. Diese Bergwerksstilllegungen
& .& #
2010
9
Produktion
10
11
12
1
2
3
4
5
6
7
8
2014 - ∞
2011
9
10
11
12
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Einstellung Gewinnung
Teilbereiche räumen
und abdämmen
Herstellen Nebenwasserwege
und Hauptwasserweg
Verfüllung Schacht 1
Verfüllung Schächte 4/5
Schachtverfüllung mit Hüllrohren
Abschlussbetriebsplanergänzungen
Grubenwasseranstieg
Monitoringmaßnahmen
Hauptbetriebsplan
Zentrale Wasserhaltung
Errichtung
Betrieb
3 Betriebsplanverfahren im Rahmen des untertägigen Rückzugs
bergbau 10/2014 455
Nachbergbauzeit
Bergwerke weitere ZentralwasAuswirkungen auf das
serhaltungen notwendig, die in
Abschlussbetriebsplan für die Einstellung eines Betriebes (Steinkohle)
Grubenwasser
§53 BBergG
einem Restgrubengebäude der
Grubenwasserkonzept
stillgelegten Bergwerksbetriebe
Der Abschlussbetriebsplan
)%.
.
*!
, +)'
! '
konzept enthalten, aus dem der
Abschlussbetriebsplan
Abschlussbetriebsplan
Haus Aden neue Zentrale WasZeitpunkt der Einstellung der
Untertagebetrieb
Tagesanlagen
serhaltungsanlagen (Bild 2).
Grubenwasserhaltung hervorRückzug aus dem
Wiedernutzbarmachung
8
Grubengebäude
der Tagesoberfläche
) # & 5!
weiterhin dem Grubengebäude
einzelne Wasserprovinzen still&, +)
gelegter
Bergwerksbetriebe
umgegangen werden soll. Falls
Abschlussbetriebsplanergänzungen
an die Wasserprovinzen von
das ansteigende Grubenwasbestehenden Zentralwasserhalser keiner bestehenden Zen4 Abschlussbetriebsplanverfahren
tungsanlagen anzukoppeln. Im
)
&
' @& ) #! +
*&%$%*
&
#& +% " ž>>3%GA%L$$+&.&
9)  3 bereits nach §§ 50 und 51 BBergG zuge
# .
$
*- lassenen Bergwerksbetriebe in der Regel
#& .,
&
.
$)#
'$ ● C eine neue Zentralwasserhaltung errich$)#35,%
Abschlussbetriebsplans eingegangen )! Dies hat zur Folge, dass die Durchleitung
)!#& ( % "
des Grubenwassers im Bereich des ehedem Untertagebetrieb unter besonderer 9) # #
maligen Bergwerks Minister Achenbach in
$# +)- +) 5
'&;
9*(haltung und der Grubenwassersituation ; &
#)%
.$5%
$&$)#
gewesen ist, denn es ist aus sicherheitliBetriebsplanverfahren bei
Abschlussbetriebsplan für
) + )! +) Bergwerksstilllegungen und
den Rückzug aus dem
A & % C
für die Errichtung von ZentGrubenbetrieb
dem Grubenwasserhaltungskonzept ist
9 $5
ralen Wasserhaltungen
Im Rahmen einer Bergwerksstilllegung 3 $ ;,!+) Grund § 55 Abs. 2 BBergG der Absatz 1 & .& #&$- .& G A% E G , - zulegen, das sowohl die noch in Betrieb
)%C;- !.&"
$)# &
se wird bis zur Einstellung der Gewinnung $ + +)
&($- '+"
che vor schädlichen Auswirkungen durch
trieb des Bergwerks zusätzlich bereits der nach Einstellung des Betriebs sichergestellt +)&%
3 #& sein muss (§ 55 Abs. 2 Nr. 1 BBergG). Er Wassertechnisches Feinkonzept
muss zusätzlich eine Beschreibung der still+%
Im wassertechnischen Feinkonzept des
+
!- & $ 3 #&,- mit der entsprechenden Betriebschronik $5&) # *- ,ž>3%E$$+%*- ! , &)% 3 - untertägigen Wasserwegigkeiten zur dau & , ten Abschlussarbeiten zu machen. Hierzu "+)
zusätzlich ein entsprechender Hauptbe- &
& * - ● Angaben zum Arbeits- und Gesund- werden. Dies ist wichtig, damit keine abheitsschutz während der Abschlussar- gekapselten Wasserprovinzen entstehen,
9) %
beiten
Die Überschneidung der Arbeiten und der
in denen das Grubenwasser unkontrolliert
$- ● Ausräumen von maschinellen Anlagen, ansteigen kann. Hierzu werden Haupt$
$- A)) "9
einrichtungen
in Bild 3 zu entnehmen.
tung von Grubenwasser entsprechend
● 3 "- präpariert, indem vorhandene Rohrlei & 3 3$ ,
beabsichtigten Raub- und Abdämmar- 5 && § 53 Abs. 1 Bundesberggesetz (BBergG)
.!.#$- .
einen Abschlussbetriebsplan zur ZulasM;N
sung vorzulegen.
)%"
" $5 3- ● 3. .#
) 7M8N
$)#gen gesichert. Im Fall des Zubruchgehens
E8- ● Angaben zu der Bewetterung während .# *
der Abschlussarbeiten
(Bild 4)
5
● " 3 ● Angaben zur Entsorgung der beim
(Bilder 5 und 6).
#&3%
den Untertagebetrieb regelt dabei den
456 bergbau 10/2014
Nachbergbauzeit
5 Kiesschüttungen
Quelle: RAG AG
C *) , ) !
"5
.# #5!
)%3&,
3 ) *5
des konstruktiven Explosionsschutzes aus! ) *)#
#5% 9&
)
"53.#A&!
(
&(Bild 7).
Die Umsetzung des betriebsplanmä, &! )
#
& ) .,
der Abschlussdämme vom Unternehmer
# 5
$#
%
Schutz der Tagesoberfläche
"3#&+&)!),ž>>3%G
.&GA%>ž>>3%EA%G$$+
.&
C 5 . 5 8# .
.&"
$ + '
und Gesundheit Dritter auch noch nach
Einstellung des Betriebs sichergestellt ist.
9.&
&
a) , #
+6
b) .
c) Auswirkungen des Grubenwasseran
Maßnahmen vor unkontrollierten
Gasaustritten an der Tagesoberfläche
3 7
& & gen Entgasung des Bergwerks nach sei-
7 Sog. Holzfänger
Quelle: RAG AG
6 Rohrtrennstellen
Quelle: RAG AG
.! nachgewiesen werden, dass durch eine
gezielte Annahme des im Grubengebäude
&5 + 3 )% C 9 #&
) & 5
+ ; #& )
% " ¡ ) " )
+ .
! )
;
+
98
+)# & 3 + )%".!
hierzu mit einer Entgasungseinrichtung
& ! +
gutachterlicher Untersuchungen.
8 Entgasungseinrichtung
Quelle: RAG AG
C)gesschächten mit einer Entgasungsleitung
zusätzlich eine Grubengasverwertung be!
+ &
kann. Durch die Gasabsaugung wird im
Grubengebäude ein Unterdruck angelegt,
3 & hin verhindert (Bilder 8 und 9).
Sicherung der Tagesoberfläche
Zu den weiteren Zulassungsvorausset&ž>>3%G.&GA%>%8%%
§ 55 Abs. 2 Nr. 1 BBergG zählen
a) .
b) .,+
des Altbergbaus
Schachtverfüllungen
A 5 8
#zug aus dem Grubengebäude so dauer & ! # + # MžE=
Bergverordnung der Bezirksregierung
3 .#
)# 6
$8–.N%".#5
8
& M (
#N)%"
8.
Bild 10 dargestellt.
9 Grubengasverwertungsanlage
Quelle: RAG AG
C 8
) .5B! ! ) K##ELgen von 2 N/mm2 )! .&
%
. ) .kohlenbergbau das Einbringen eines
selbsttragenden, kohäsiven, lage- und
% " #
+
eingebaut werden, die hinsichtlich der
#6 8
'!'
& M8wahrungshorizont).
3 .
! * ! #5 #
(
)% Ÿ (
)&9# ) #
& ; *,
%+)
;)
(
tegriert (Bild 11).
) 5# $),
$#
"
#‹#
%C)$bergbau 10/2014 457
Nachbergbauzeit
10 Varianten der Schachtverfüllung
konstruktion und ein entsprechend ange3&%
" $
8
B# B
3
!' $&# 3 8)
?>%GE%E??=‹%"
. & & #
$
9
! 9 *% "
& 7
) + & )#$&
.%".)(
8
(Bild 12).
11 Schacht mit Hüllrohren in der Bauphase
Quelle: RAG AG
"&7
)
dem Mischprozess verwogen und anschlie, 9) & $
% A &)$
$8&
458 bergbau 10/2014
.%
".&9
$
(#))8#3
) 8
8&
3
M8&8N%39
($
#5
M&%$%.N
bei entsprechender Eignung grundsätzlich
3*#
eingesetzt werden.
Sicherungsmaßnahmen auf dem
Gebiet des Altbergbaus
Bei einem Grubenwasseranstieg bis in
A # #
5%
C8)! . ) + ! '
#!8&
&%*+
+)
! #5 3# terialumlagerungen zu einem Nachsacken
&9 .! .
(
%
Risiko geht von diesen Grubenbauen natur,$$%
Im Rahmen des Abschlussbetriebsplan $5 sicherzustellen, dass entweder der Gru) .& & ) Altbergbaubereiche mit nicht dauerstand
Einstau gesichert werden.
Auswirkungen des Grubenwasseranstiegs auf die Tagesoberfläche
A #& +gebäude stillgelegter Bergwerksbetriebe
besteht nicht mehr die Notwendigkeit, das
+))
Niveau zu heben. Nach Bergwerksstill 5# !+)
; +)#
&
.&&% A .&
tritt das Grubenwasser entweder in die
Wasserprovinz einer anderen Zentralwas ) neu errichteten Zentralen Wasserhaltung
am stillgelegten Bergwerksstandort ange
&
%
Die Auswirkungen des Grubenwasser,
! 3 7
beschränkt, oder ob der Grubenwasseranstieg bis in das Deckgebirge reicht.
.
+) .& "#‹ *, & )! &.#nisse nachteilige Auswirkungen des Gru) che lediglich im Bereich des Altbergbaus
&,% C 9 $5 + # Untersuchungen derzeit auch mit der Fra!),+)&5+
#%
12 Verfüllanlage
Quelle: RAG AG
3)# )
Ausgasung, werden durch die bereits
, #&
aus dem Grubengebäude durch den Einbau von Entgasungseinrichtungen und
den Betrieb von Grubengasabsaugeanlagen begegnet. Grubenwasseranstiegsbedingte Methanausgasungen werden im
$ ) ! )
+) , 3
Grubenbaue isoliert werden. Hier kann
nicht ausgeschlossen werden, dass bei
entsprechendem Druckanstieg das Me-
Nachbergbauzeit
# $ (3
%
Bei einem Grubenwasseranstieg bis
in das Niveau des Deckgebirges treten
#
! 3&tisieren sind. Dazu zählen insbesondere
a) +, $
bungen
b) $
#6+wasser
Gleichmäßige und unstetige
Bodenhebungen
Je nach geologischer Ausprägung des
+!¢63#te bei einem Einstau von Grubenwasser in
"#&$
%$ ! die Bodenhebungen durch ansteigendes
+) +5,
E
bis 3 % der zuvor durch Abbau eingetre .# #5% "
3)# ,$
)),%
5 .,
:
oder tektonisch bedingten Unstetigkeiten
)!3)#gen durch ansteigendes Grubenwasser
#5% $ # . -linien, die bereits bei der untertägigen Ge) .#
& )%
Bisher sind eher tektonisch angelegte Un# , .5 # )
% $ ) 9 . * Zusammenhang mit dem Grubenwasseranstieg im Bereich des ehemaligen
$)# .
@
#&
.#
)% ( ten in den Jahren 1999 bis 2001 bei Einstau des Grubenwassers ins Deckgebirge
erhebliche Gebäudeschäden entlang des
&)%5%
$ ; +)anstiegen mit Einstau ins Deckgebirge
sind daher rechtzeitig im Rahmen des Ab7
#)#
& zieren und messtechnisch zu begleiten.
Trink- und Grundwasser
"#
7
"# hält in verschiedenen Bereichen des Ruhr )) +)
#
!%%&#wasserversorgung bestimmt oder als Mineralbrunnen genutzt werden. Unter bestimm B
8
&
&,! von stark salzhaltigen Grubenwässern ins
"# $ #)
#
%
3&sen werden, wenn gemeinschädliche Ein)#,ž>>3%GA%˜$$+
nicht zu erwarten sind. Da bei Einwirkungen
#) sätzlich eine gemeinschädliche Einwirkung
& ! 3 +), & .& #)
#
)%
Bei Grubenwasseranstiegen bis zum
B3&nen, dass sich Grundwasserstände im
7) &
+wasserleiter anheben. Das kann in Gebieten mit bedeutenden Bergsenkungen
& 8 #
+) % 3 .
$5 )!
dass solche Bereiche rechtzeitig durch die
Erstellung entsprechender Grundwasser
# & )%
" + %),%
Monitoring des Grubenwasseranstiegs
Die Entwicklung und die Auswirkungen
+) letztendlich im Rahmen des Abschlussbe eines entsprechenden Monitorings lau)#
)%
Hierzu zählt u.a. auch die Beobach;
& +) Lotungsleitungen an ausgewählten, ver %3 '
# )!
ob sich die Anhebung des Grubenwas (# 3
;, ) ) )#% ( '
#5 # *wegigkeiten von Übertrittsstellen und Flu&
)%
Weiterer Bestandteil des Monitorings
$
$
( Alementmessungen. Das Festpunktnetz ist
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3#&%C9menhang wird ein besonderes Augenmerk
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# stetigkeiten in sensiblen Bereichen gelegt,
z.B. im Bereich von Wohnbebauung. Die
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gebirgsgrundwasserleiter begrenzt sind, ist
ein Monitoring der Grundwasserleiter im
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Einstau ins Deckgebirge geplant ist, sind die
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B 3)# +) M&%$% 
N #.5&)!
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gen des oberen Grundwasserleiters sind
rechtzeitig vor Annäherung des Grubenwasserstandniveaus an die oberen Grundwas&%
Methanausgasung wird in den Abschluss& +
der Ergebnisse gutachterlicher Untersu % ) + &+'
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#5!
&%$% 3 7 7! $ +
,3schlussbetriebsplan sicher zu stellen.
Ausblick
A . .#
E?GL&.&
von Bergwerksbetrieben nicht mehr die
sicherheitliche Notwendigkeit, zentrale
Grubenwasserhaltungen zu betreiben.
Das Grubenwasserstandsniveau in den
5 +)
& #5 3)# zunächst bis unterhalb des Deckgebirges
)%
Die zu erwartenden technischen und
) –,
bei den Zentralen Grubenwasserhaltungen
werden eine Neuordnung der Grubenwasserprovinzen nach sich ziehen. Zu den
)–,&
● Neuordnung
der Zentralwasserhal
& . zelner Zentralwasserhaltungen
● 3;
● Umbau von Grubenwasserhaltungen zu
Brunnenbetrieben
● 3
*5#
zur Durchleitung von Grubenwasser bis
& 9#) Rheinnähe.
. 9) 3
des Grubenwasserstandsniveaus werden
9#3
&!
Einstaus des Grubenwassers ins Deckgebirge die vorgenannten Risikopotentiale
&#%
+#GHG?8
bergbau 10/2014 459
Auslandsbergbau
Südafrikas Kohlebergbau benötigt
dringend Investitionen
Kraftwerke vor Versorgungsengpässen –
Erschließung der Waterberg-Region wird vorbereitet
Heiko Stumpf, Johannesburg*
Südafrikas Kraftwerken droht der
Nachschub an Kohle auszugehen. Die Reserven in den eigens
eingerichteten Minen neigen sich
dem Ende zu, während die Kraftwerke deutlich länger als geplant
am Netz bleiben. Da die Anlagen
wegen des Strommangels auf
Volllast laufen, nimmt der Kohlebedarf sogar weiter zu. Gleichzeitig werden neue Kraftwerke
gebaut und auch die Exporte
sollen steigen. Um den Bedarf decken zu können, werden dringend
neue Minen gebraucht. In Südafrika fürchten die Kohlekraftwerke
um ihre Brennstoffversorgung. Ab
etwa 2020 kommt auf den staatlichen Betreiber Eskom ein Kohledefizit von rund 60 Mio. t/a zu. Um
den sich abzeichnenden Engpass
und einen Zusammenbruch der
Stromversorgung zu verhindern,
müssen nach Einschätzung von
Fachleuten mindestens 80 Mrd.
bis 100 Mrd. Rand (R; 5,5 Mrd.
bis 6,9 Mrd. €; 1 Rand = rund
0,07 €) in neue Kohleminen investiert werden.
Die meisten Kraftwerke der Kaprepublik sind direkt in den Kohlerevieren der Witbank-Region und
werden mit Kohle aus benachbarten Gruben befeuert, mit denen
es langfristige Abnahmeverträge
gibt. Diese Förderstätten erreichen nun allmählich das Ende
ihrer Lebenszeit: Die Produktion
sinkt, und in den kommenden 10
Jahren müssen zahlreiche Minen
stillgelegt werden. Gleichzeitig
laufen die Kohlekraftwerke infolge
*Heiko Stumpf
Germany Trade and Invest
Johannesburg Office
P.O. Box 870785 Houghton 2041
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gtai.com
460 bergbau 10/2014
der Stromknappheit bei weitem
länger als ursprünglich geplant
und überdauern die zu ihrer
Versorgung errichteten Minen nun
%.
‹
Kraftwerke mussten wieder in
Betrieb genommen werden, um
großflächige Stromausfälle zu
verhindern.
Kohle trägt derzeit über 90 % zum Energiemix des Landes bei und viele der existierenden Kohlemeiler werden noch bis
weit nach 2030 am Netz bleiben. Allein um
die bestehenden Kraftwerke bis ans Ende
der derzeit vorgesehenen Laufzeiten zu
befeuern, benötigt Eskom insgesamt rund
4,5 Mrd. t Kohle, von denen die Hälfte bislang nicht gesichert ist.
Noch gar nicht einkalkuliert ist der Bedarf, der durch den Betrieb neuer Kraftwerke entstehen wird. Mit Medupi und
Kusile befinden sich 2 Megaprojekte für
jeweils 4 800 MW im Bau, für deren Versorgung eigens 2 Großminen (Grootegeluk und New Largo Coal Mine) errichtet
werden. Nach der derzeitigen Energieplanung Südafrikas sollen bis 2030 weitere
6 250 MW mit Kohlestrom erzeugt werden.
Eine 1. Tranche von 2 500 MW soll noch
2014 durch das Energieministerium zur
Ausschreibung gebracht werden.
Steigende Exporte
erschweren Eskom die
Kohlebeschaffung
Woher die zur Versorgung der Kraftwerke erforderlichen Kohlemengen beschafft
werden sollen, ist derzeit noch weitgehend
unklar. Im Gegensatz zum Petrochemieriesen Sasol verfügt Eskom über keine eigene Bergbauerfahrung. Sasol betreibt eine
Kohleverflüssigungsanlage (465 000 bpd)
in Secunda und ist ebenfalls von alternden Minen betroffen. Rund 60 % der Eigenproduktion müssen ersetzt werden.
Die konzerneigene Sasol Mining investiert
deshalb bis 2020 etwa 14 Mrd. R in vier
neue Kohleprojekte, die den Eigenbedarf
in Zukunft größtenteils decken können.
Der Versuch der südafrikanischen Regierung, mittels einer staatseigenen Bergbaugesellschaft namens African Explorati-
on Mining & Finance Corporation (AEMFC)
die Versorgungslage zu verbessern, ist
bislang nicht der große Wurf. Die derzeitige Jahresproduktion der Vlakfonteinmine
von 1,5 Mio. t ist allenfalls ein Tropfen auf
den heißen Stein. Das in Entwicklung befindliche TProject bei Kinross soll künftig
weitere 3 Mio. t/a produzieren.
Insofern bleibt Eskom nur die Möglichkeit, Kohle von privaten Bergbaugesellschaften aufzukaufen. Dabei wird es aber
kaum gelingen, im großen Stil zusätzliche
Mengen von den anderen derzeit in Witbank operierenden Kohleminen zu ordern.
Diese produzieren in erster Linie hochwertige Ware für den Export, für die sich auf
den Weltmärkten Premiumpreise erzielen
lassen. Für Eskom wäre diese Kohle ohnehin zu teuer, sollen die schon galoppierenden Strompreise nicht noch weiter in
die Höhe getrieben werden.
Auch im Rahmen möglicher Produktionssteigerungen wollen sich die Betreiber
der Kohlefelder in Witbank auf die Exportmärkte konzentrieren. Die jährlichen Ausfuhren sollen von derzeit etwa 74 Mio. t
auf über 100 Mio. t steigen. Die staatliche
Transnet investiert deshalb bereits in den
Ausbau der Schienenstrecken von Witbank nach Richards Bay. Für die Erweiterung der Verschiffungsterminals gibt es
ebenfalls Pläne, so zum Beispiel die Kapazitätsaufstockung des privaten Richards
Bay Coal Terminal (RBCT) von 91 Mio. auf
110 Mio. t oder der Neubau eines Transnet-Terminals in Durban für 32 Mio. t.
Massive Produktionsausweitung erforderlich
Um die alten und neuen Kraftwerke
versorgen, sowie die Exporte steigern zu
können, muss die Kohleproduktion nach
Aussage von Roger Baxter, Chief Economist der südafrikanischen Chamber of Mines, von derzeit etwa 255 Mio. t/a auf über
320 Mio. t/a steigen. Da einige der bestehenden Förderstätten nahezu erschöpft
sind, ist dieses Ziel nur zu erreichen, wenn
in den kommenden Jahren Produktionskapazitäten von über 120 Mio. t geschaffen
werden. Die Verfasser des Fachpapiers
.
3
‹zen die Kosten für den Bau einer Kohlemine mit 10 Mio. t Jahresoutput auf 10 Mrd.
bis 15 Mrd. R. Die erforderlichen Investiti-
Auslandsbergbau
onen der Bergbaugesellschaften könnten
sich auf mehr als 120 Mrd. R belaufen.
Trotz der hohen Nachfrage ist von einem Kohleboom in Südafrika derzeit wenig zu spüren. Manche Bergbaukonzerne,
wie BHP Billiton, reduzieren ihre Aktivitäten oder ziehen sich wie Total Coal oder
Rio Tinto sogar ganz zurück. Wie in vielen
anderen Bereichen steht sich Südafrika
im Kohlebergbau ungeachtet aller vorhandenen Potenziale in erster Linie selbst im
Weg.
Schlechte
Rahmenbedingungen
schrecken Investoren ab
Minenbetreiber halten sich wegen ungünstiger Standortbedingungen und regulatorischer Unsicherheit mit Investitionen
zurück. Die Bergbaugesellschaften leiden unter einem hohen Kostendruck. Im
Jahr 2013 wuchsen die Kosten aufgrund
steigender Löhne und Energiepreise um
23 %. Die Tarifverhandlungen 2013 brachten für die Kohleindustrie Lohnsteigerungen zwischen 7 und 11 %, deutlich über
der Inflationsrate von 5,8 %.
Bürokratische Hürden machen die Beantragung einer Minenlizenz zu einem
schwierigen Unterfangen. Rund dreieinhalb Jahre dauert es, bis ein Kohleprojekt
den Genehmigungsprozess durchlaufen
hat, erklärte James Hall von Anglo American Anfang 2014 auf einer Konferenz in
Kapstadt. Für den Erwerb von Mining Licence, Water-Use Licence sowie Environmental Permit müssen 3 getrennte Verfahren durchlaufen werden, die zeitlich nicht
aufeinander abgestimmt sind und jeweils
ihre eigenen Fallstricke für eine Verzögerung des Projektes bieten.
Zudem beunruhigte die jahrelange Ver-
staatlichungsdebatte mögliche Investoren.
Nachdem das Thema auf einem ANC-Parteitag Ende 2012 begraben wurde, sorgte
die Reform des Mineral and Petroleum
Resources Development Act (MPRDA)
für neue Unsicherheit. Dem neuen Gesetz
zufolge müssen Rohstoffproduzenten bei
bestimmten, als strategisch eingestuften
Mineralien einen Teil ihrer Produktion zu
festgelegten Preisen an lokale Unternehmen abgeben.
Es gilt als wahrscheinlich, dass insbesondere Kohle als strategischer Rohstoff
deklariert wird. Die Regierung versucht,
die Versorgung auf gesetzlichem Wege
sicherzustellen, indem sie Minenbetreiber
zwingen kann, einen Teil ihrer Produktion
zu festgesetzten Preisen an Eskom zu
verkaufen.
Für Bergbaugesellschaften bedeutet
dies einen gravierenden Einschnitt in die
unternehmerische Freiheit. Analysten kritisieren, die Regierung erreiche mit solchen interventionistischen Eingriffen eher
das Gegenteil: Die Versorgungssicherheit
verschlechtere sich aufgrund der Abschreckung von Investoren. Die Chamber of Mines konnte das Gesetz im letzten Moment
noch deutlich entschärfen. Es konnte
sichergestellt werden, dass Minengesellschaften auch bei strategischen Rohstoffen zumindest immer den Mine Gate-Preis
verlangen können. Dies bedeutet im Grunde Parität mit Exportpreisen abzüglich
Transportkosten. Auf diese Weise können
die Unternehmen ihre Kosten decken und
Gewinn erwirtschaften.
Erschließung der WaterbergRegion soll beginnen
Damit besteht Hoffnung, dass der Bergbaustandort Südafrika zumindest einen
Minengesellschaft
Projektname
Firestone Energy und
Sekoko Coal (60 : 40)
Waterberg Coal Project
Coal of Africa
Makhado Coking
Coal Projekt
Anglo American
New Largo Coal Mine
Resource Generation
(Resgen)
Continental Coal
Glencore Ystrata
African Rainbow
Minerals & Glencore Xstrata
Glencore Xstrata
Glencore Xstrata
Exxaro Resources
Xseed
Boikarabelo Coal Project
Wittecrans Coal Project
Zonnebloem Coal Mine
Standort
Teil des verlorenen Vertrauens zurückgewinnen kann und die benötigten Investitionen in Gang kommen. Ausreichende
Kohlevorkommen für eine deutliche Produktionssteigerung sind in jedem Fall vorhanden. Ein neuer Report des Council of
Geoscience beziffert die Kohlereserven
Südafrikas mit 66,7 Mrd. t (Tonnes Run
of Mine, ROM). Mit 48,3 Mrd. t befinden
sich aber 72 % der gesamten Vorkommen
in der Limpopo Provinz, etwa im bislang
kaum erschlossenen Waterberg-Gebiet
oder den Kohlefeldern von Soutpansberg.
Bislang fehlt es insbesondere an der
erforderlichen Infrastruktur, wie Beförderungsmöglichkeiten per Schiene. Transnet
will den Ausbau aber nun in Angriff nehmen und die Kapazität der bestehenden
Eisenbahnlinie von Waterberg nach Witbank bis 2018 auf 28 Mio. t ausbauen.
Längerfristig ist der Bau einer neuen Strecke für 100 Mio. t geplant. Dies soll dazu
führen, dass sich in der Waterberg-Region
große Kohleminen ansiedeln, die sowohl
hochgradige Kohle für den Export als auch
genügend Mittelgut für die lokale Verstromung produzieren.
Eine besondere Herausforderung wird
die Wasserknappheit der WaterbergRegion. Während in Witbank der Wasserverbrauch etwa 250 l/t beträgt, sollen
in Waterberg nur 150 l/t genutzt werden.
Dies erfordert wassersparende technische
Lösungen wie die sogenannten Dry-Coal
Beneficiation Technologies.
Chancen für Junior Miners in
Witbank
Auch in den Witbank Revieren liegen
mit 12,4 Mrd. t noch ergiebige Vorkommen, die weiter ausgebeutet werden
können. Die dort verbleibenden KohleProjektstand
geplante
Produktionsmenge
Machbarkeitsstudien durch
10,0 Mio. t/a
SRK Consulting abgeschlossen
Machbarkeitsstudie abgeschlossen,
Soutpansberg Coalfield (Limpopo)
12,6 Mio. t/a
Genehmigungsverfahren läuft
Mpumalanga
Machbarkeitsstudien
11,0 Mio. t/a
(Versorgung des Kusile Kraftwerks)
1. Phase in Betrieb ab 2015
1. Phase: 6,0 Mio. t/a
Waterberg (Limpopo)
2. Phase geplant für 2018
2. Phase: 20,0 Mio. t/a
Ermelo (Mpumalanga)
Genehmigungsverfahren läuft
4,0 Mio. t/a
Mpumalanga
Genehmigungsverfahren läuft
10,0 Mio. t/a
Waterberg (Limpopo)
Goedgevonden Expansion
Ogies (Mpumalanga)
geplant für 2020
8,0 Mio. t/a
Zandbaken Coal Mine
Paardekop Underground
Coal Mine
Thabametsi Coal Project
Moabsvelden Coal Project
Mpumalanga
Planung
3,6 Mio. t/a
Perdekop (Mpumalanga)
Planung
8,0 Mio. t/a
Waterberg (Limpopo)
Mpumalanga
Planung
Genehmigungsverfahren läuft
3,8 Mio. t/a
1,6 Mio. t/a
Ausgewählte Kohleprojekte
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest
bergbau 10/2014 461
Auslandsbergbau
felder bestehen nach Branchenangaben
jedoch häufig aus kleinen Blöcken und
sind deshalb vor allem für Junior Mining
Companies geeignet. Die Zahl der Juniors
nimmt bereits stetig zu. Im Jahr 2013 waren schon 42 kleine Minen mit einer Produktion von häufig unter 1 Mio. t im Jahr
in Betrieb. Bei einer Verbesserung der
Bedingungen, insbesondere einfacheren
Finanzierungsmöglichkeiten, könnten die
Juniors künftig eine wichtige Rolle im südafrikanischen Kohlebergbau spielen.
Kontaktanschriften
● Chamber of Mines
P.O. Box 61809
Marshalltown 2107
Tel.: 0027 11/498 71 00
Fax: 0027 11/498 18 84
E-Mail: [email protected]
Internet:
http://chamberofmines.org.za
●
●
●
Sasol Mining
P.O. Box 5486
Johannesburg 2000
Tel.: 0027 11/441 31 11
Fax: 0027 11/441 50 92
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.sasol.co.za
African Exploration Mining & Finance
Corporation
P.O. Box 786141
Sandton 2146
Tel.: 0027 10/201 81 07
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cefgroup.co.za/aemfc/
Firestone Energy
Hampton Office Park
20 Georgian Crescent
1st Floor Fulham House
Bryanston Johannesburg
Tel.: 0027 11/706 35 42/48
Fax: 0027 11/706 35 73
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.firestoneenergy.com.
au
●
Coal of Africa
South Block
Summercon Office Park
96 Sunset Avenue (Cnr Rockery Lane)
Lonehill, Sandton
Tel.: 0027 10/003 80 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.coalofafrica.com
●
Anglo American Coal
P.O. Box 61587
Marshalltown
Johannesburg 2107
Tel.: 0027 11/638 98 11
E-Mail: Hulisani.Rasivhaga@
angloamerican.com
462 bergbau 10/2014
Tel.: 0027 11/772 06 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.xstratacoal.com
Internet: www.angloamerican.co.za
●
●
●
●
Resource Generation
P.O. Box 5384
Reitvallei Rand
0174 Pretoria
Tel.: 0027 12/345 10 57
Fax: 0027 12/539 37 92
E-Mail: [email protected]
Internet: http://resgen.com.au
African Rainbow Minerals
P.O. Box 786136
Sandton 2146
Tel.: 0027 11/779 13 00
Fax: 0027 11/779 13 12
E-Mail: [email protected]
Internet: www.arm.co.za
Continental Coal
9th Floor Fredman Towers
13 Fredman Drive
Sandton 2196
Tel.: 0027 11/881 14 20
Fax: 0027 86/685 11 86
E-Mail: [email protected]
Internet: www.conticoal.com
Glencore Xstrata SA
P.O. Box 1146
Johannesburg 2000
●
Exxaro Resources
P.O. Box 9229
Pretoria 0001
Tel.: 0027 12/307 50 00
Fax: 0027 12/323 34 00
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.exxaro.com
●
Xceed
Tel.: 0027 13/282 00 84
Fax: 0027 13/282 93 20
(He.St.)
Weitere Informationen
Edith Mosebach
Tel.: 0228/24993-288
Internet:
www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/
Trade/maerkte,did=1033630.html
© 2014 Germany Trade & Invest
Gefördert vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Buchbesprechung
Steinzeugen aus 500 Millionen Jahren –
Erdgeschichte im Park der Sinne, Laatzen
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der Weltausstellung im Jahr 2000 eines
der beliebtesten Ausflugsziele in der Re
(
%
.!
! (5! ! .#‹
lädt das Expo-Projekt zu einem Streifzug
durch eine vielseitig gestaltete und erlebnisreiche Parklandschaft ein.
Zwischen plätschernden Wasserläufen,
steilen Felswänden, duftenden Blumen
und Kräutern entdeckt der Spaziergän-
ger am Wegesrand auch zu Stein gewordene Erdgeschichte: Basalte, Travertine,
Sandsteine, Granite und Gneise. Bisher
wurde die Geschichte dieser Steinzeugen, die aus ganz Deutschland stammen
und deren älteste Vertreter mehr als 500
Mio. Jahre alt sind, nicht ausführlich erzählt.
Das vorliegende Buch holt das nun nach.
Michaela Dominik und Jochen Lepper
haben dazu eine Vielzahl von interessanten Informationen zusammengetragen.
Die beiden Experten geben in dem vom
Landesamt für Bergbau, Energie und
Geologie herausgegebenen Band einen
Einblick in die Entstehung und lithologische Zusammensetzung der im Park
gezeigten mehr als 50 Gesteine, die im
Alltag oft als Werksteine Verwendung finden. Das Buch ist für interessierte Besucher ein wertvoller Führer bei künftigen
Spaziergängen durch den Park der Sinne.
Herausgeber: Landesamt für Bergbau,
Energie und Geologie Hannover, 2012.
80 Seiten, 19 Abbildungen, 76 Photos,
durchgehend farbig, 2 Tabellen, 1 Karte,
22,5 x 20,5 cm, ISBN 9783510959945,
brosch., Preis 19,90 €
Internet: www.schweizerbart.de
Fachverbände und Unternehmen
ABBM – Arbeitsgemeinschaft Bayerischer
Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V.
11. Rohstoffkolloquium am in Iphofen
Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. (ABBM)
vertritt als Wirtschaftsverband die
gemeinsamen wirtschaftlichen,
umwelt- und rohstoffpolitischen Interessen der Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe in Bayern.
Besondere Kompetenz sieht sie in
technischen und fachlichen Belangen. Sie wird aktiv gegenüber der
Landesregierung, den Behörden,
Institutionen, Verbänden und der
Öffentlichkeit sowohl auf nationaler, wie auf europäischer Ebene.
Vorsitzender des Vorstands ist
Prof. Dr. Matthias Reimann. Alle
2 Jahre organisiert der Verband in
Iphofen das bayerische Rohstoffkolloquium. Über 100 Teilnehmer
interessierten sich am 17.07. für
die 4 Themenbereiche.
auch Schutzgebiete für Wasser reduziert
werden. Zum Abschluss brachte Dr. Sebastian Wagner den neuesten Stand, wie die
Rohstoffsicherung nach dem neuen baye';#
%(
eine ganze Reihe ungelöster Fragen: was
)‹ ! ) Einordnung von Rohstoffen in Sicherung
nach Bedarf und unabhängig vom Bedarf
erfolgen soll und wie der Bedarf denn festzustellen sei.
Prof. Dr. Matthias Reimann, Vorsitzender
des Vorstands, begrüßt die Teilnehmer des
Kolloquiums
Kalksteinbrüche bieten. Sehr unterschiedliche Standortbedingungen, nährstoffarme
Rohböden, hohe Dynamik und geringe
Störung sind die entscheidenden Faktoren, warum schon die aktive Abbausituation so wertvoll für seltene Arten ist. Die
Gipsindustrie war Vorreiter im Erarbeiten
von Standards, mit denen Maßnahmen
und Situationen bewertet werden können.
Dabei sehen die Unternehmen die Bioindikatoren Artenanzahl, Wanderbiotope und
Folgenutzung als die wesentlichen Maßzahlen.
A B ';
kommt auch eine vollkommen neue Gesetzgebung zum Ausgleich von Eingriffen
in die Landschaft. Die bayerische Kompensationsverordnung betrifft alle, die
die Flächennutzung ganz oder zeitweise
irgendwie ändern wollen. Darauf ging der
Vortrag von Günter Nisi von der Regie # % ( ) & ;K 8handlung in Strukturen gefasst, was auch
aus Sicht der Rohstoffwirtschaft positive
Aspekte hat. Erstmals bieten Ökokonten
die Möglichkeit, sich mit anderen Maßnah 8
;# & 3
von Eingriffsnachteilen zu erwerben. Interessant ist der Ansatz der Verordnung,
6&;#)&
wechseln und damit auch die Möglichkeit
zu schaffen, mit sehr hochwertigem Ausgleich auf kleinerer Fläche vollen Ausgleich zu bringen.
Drohnen halten auch in der Vermessung
&%(
+#
und Aktualität wie auch Sicherheitsaspekte
lassen diese neue Technik ihren Siegeszug
antreten. Gustav Kuhn, Markscheider, also
Vermessungsingenieur im Bergbau, zeigte
diese Vorteile auf. Einschränkungen gibt es lediglich durch
ungeeignete Wetterbedingungen, und wenn der Bewuchs die
Oberfläche verdeckt.
Im 1. Block ging es darum, wie der aus
Sicht der Veranstalter vorbildliche ÖsterDer 2. Vortrags- und Diskussionskreis
reichische Rohstoffplan aufgestellt wurde, befasste sich mit Biodiversitätsindikatowie er gelebt wird und wie seine Zukunft ren. Dies ist eine hochaktuelle Thematik
aussieht. Dazu referierte zunächst der frü- angesichts des immer dramatischeren
here Ministerialrat im Wiener Wirtschafts- Artenschwunds in Europa und der Beministerium Prof. Dr. Leopold Weber, der mühungen aller politischen Ebenen, hier
8‹ ;! 9 - rechtzeitig zu retten, was noch zu retten
stehung. Aufgerüttelt wurde er durch den % E ;K Dr. Hans-Jörg
fortschreitenden Flächenverlust für ande- Kersten, Bundesverband der Gipsindustre Nutzungen und hat konsequent einen rie, und Dr. Michael Rademacher!(; ! ) bergCement, arbeiteten anschaulich und
Österreichs langfristig gesichert werden detailliert heraus, welche wertvollen Lekann. Anschließend setzte sich Dr. Robert bensräume Sandgruben sowie Gips- und
Holnsteiner, Abteilungsleiter in
diesem Ministerium, mit der Zukunft auseinander. Mittlerweile
; 7
$6
;6
‹% C ¡
selbst geht es nun nach Abschluss des zentralen Konzepts
darum, es in den einzelnen
Bundesländern
umzusetzen,
die die Raumordnungshoheit
und recht unterschiedliche Gesetzgebung dazu haben. Interessant sind begleitende Studien
über die überwiegend positiven
Auswirkungen von Nassbaggerungen, und dass zugunsten
des Rohstoffabbaus durchaus Referenten des Rohstoffkolloquiums und Vorstand der ABBM
Weitere Informationen
Prof. Dr. Matthias Reimann
Knauf Gips KG
Am Bahnhof 7
97346 Iphofen
Tel.: 09323/31-209
K?˜E G6>—˜
E-Mail:
[email protected]
Fotos: ABBM
bergbau 10/2014 463
Aus- und Fortbildung
Deutsch-Mongolische Hochschule eröffnet –
Freiberger Wissenschaftler liefern Wissen und
Knowhow für die Ausbildung
Am 04.09.2014 wurde in Nalaikh
bei Ulan Bator das German-Mongolian Institute of Resources and
Technology (GMIT) offiziell eingeweiht. In Zukunft werden dort
Fachkräfte für den Rohstoffsektor
und die verarbeitende Industrie in
der Mongolei ausgebildet. Unterstützung erhält das Vorhaben von
deutschen Experten, die neben
anderen deutschen Hochschulen
auch von der TU Bergakademie
Freiberg kommen.
Das
Projekt
Deutsch-Mongolische
Hochschule wurde bei einem Treffen des
mongolischen Staatpräsidenten Tsakhiagiin Elbegdorj und der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der Rohstoffpartnerschaft beider Länder 2011 ins Leben
% 9 +C! Qualität der Ausbildung mit dem Anspruch
führender, internationaler Standards in der
Mongolei zu etablieren; der Entwicklung
des Landes folgend auf dem Gebiet der
Rohstofftechnik. Theorie und Praxis sowie Lehre und Forschung sollen verbunden werden, was für mongolische Hochschulen nicht üblich ist“, resümiert Prof.
Carsten Drebenstedt, Dekan der Fakultät
für Geowissenschaften, Geotechnik und
Bergbau der TU Bergakademie Freiberg.
Die Freiberger Universität hat in dem
Projekt im Auftrag des DAAD die Fachkoordination übernommen. Das Projekt
selbst läuft unter Verantwortung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Mit Shinebayar Chimidtseren,
Absolventin der TU Bergakademie Freiberg, unterstützt die GIZ vor Ort die Umsetzung der Aufgaben und kann dabei auf
langjährige Erfahrungen im Mongolischen
Ministerium für Bildung und Wissenschaft
zurückgreifen. Im Kern geht es dabei um
die Entwicklung der Lehrpläne, die Auswahl und Ausbildung der Lehrenden sowie
die Ausstattung der Hochschule mit Laboren und Lehrmaterial sowie mit Literatur.
Eine umfangreiche Buchspende, für die
sich Prof. Jürgen Bast von der TU Bergakademie Freiberg eingesetzt hatte, erreicht die Bibliothek noch rechtzeitig vor
der Eröffnung des ersten Studienjahres.
Bei der Eröffnung in Nalaikh: Prof. Jürgen Bast (TU), Katja Polanski (GMIT), Shinebayar
Chimidtseren (GIZ), Christine de Barros Said (BMZ) und Prof. Dr. Carsten Drebenstedt
(v.l.n.r.)
Foto: TU Bergakademie Freiberg
464 bergbau 10/2014
Prof. Drebenstedt war insbesondere davon überrascht, dass die mongolische Regierung der Gruppe um die Universitäten
Aachen und Darmstadt sowie der Fachhochschule Bochum freie Hand bei der
inhaltlichen und infrastrukturellen Planung
% .
#
) C gehen und schnell umsetzen, was wir nicht
einmal in Deutschland geschafft hätten“,
so Prof. Drebenstedt weiter. Gestartet wird
an der Hochschule mit 3 englischsprachigen, achtsemestrigen Bachelor-Studiengängen: Mineral Resources Engineering,
Mechanical Engineering und Environmental Engineering. Neben Englisch wird auch
Deutschunterricht gegeben. Verantwortlich
für Sprache und Didaktik am GMIT ist seit
kurzem die ehemalige Direktorin des Internationalen Universitätszentrums (IUZ) der
TU Bergakademie Freiberg, Katja Polanski.
Christine de Barros Said vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) würdigte seitens des Auftraggebers von deutscher Seite den zügigen
Verlauf des Aufbaus der Hochschule, der
beispiellos sei. Ihr liegt das Projekt persönlich ganz besonders am Herzen, da ihr
Vater in Freiberg studiert hat. Bereits im
September 2013 wurde die erste Kohorte
mit 40 Studenten zum Vorbereitungsjahr
eingeschrieben. 20 von Ihnen haben nun
das Studium begonnen. Der Unterricht
findet auf einem von der Bergbaugesellschaft Oyu Tolgoi finanzierten, modernen
Campus statt, die neben dem Lehrgebäude ein Wohnheim einschließt.
Mit der Überreichung einer Skulptur der
($‹!.&
Bergleute in Deutschland, an Dorjederem
Nyamjav, den Rektor der GMIT, verband
Prof. Drebenstedt die Wünsche für einen
erfolgreichen Aufbau und eine prosperierende Entwicklung der binationalen Hochschule und seiner Absolventen.
Weitere Informationen
Katarina Werneburg
Pressereferentin
TU Bergakademie Freiberg
Akademiestraße 6
09599 Freiberg
Tel.: 03731/39-3801
Fax: 03731/39-2418
E-Mail:
[email protected]
Internet: tu-freiberg.de
Aus- und Fortbildung
Verleihung des Helmuth-Burckhardt-Preises 2014
Der Helmuth-Burckhardt-Preis
2014 der Vereinigung Rohstoffe
und Bergbau (VRB) geht an den
jungen Master of Science Daniel
Schäfer aus Aachen. Der Fachspitzenverband des deutschen
Bergbaus sprach dem Jungakademiker anlässlich der Mitgliederversammlung am 25.09.2014 in Berlin
den Preis zu. Der Burckhardt-Preis
wird seit 1971 jährlich für hervorragende Examensleistungen im
Rahmen der Masterprüfung in der
Studienrichtung Rohstoffingenieurwesen oder der Großen Staatsprüfung verliehen. Die Auszeichnung
soll es dem Preisträger ermöglichen, im Rahmen einer Studienreise weitere Einblicke in den Auslandsbergbau zu gewinnen.
Daniel Schäfer hat sein Studium im Studiengang Rohstoffingenieurwesen an der
RWTH Aachen in 11 Semestern mit sehr
guten Leistungen abgeschlossen. Als Berg-
Dr.-Ing. Joachim Geisler, Vorstandsvorsitzender der VRB mit dem Preisträger Daniel
Schäfer
Foto: VRB
baubeflissener hat Daniel Schäfer die heimische Rohstoffgewinnung in Deutschland
insbesondere am Beispiel der Braunkohlengewinnung, in der Steinkohle und bei Kali
und Salz über- und untertage kennengelernt.
Auslandserfahrung sammelte er im
Rahmen eines Auslandspraktikums im
Zinkbergbau bei Zinkgruvan Mining AB in
Schweden. Während des Studiums an der
RWTH Aachen studierte er im Rahmen des
European Mining Courses (EMS) für 2 Semester an wechselnden europäischen Universitätsstandorten in Helsinki (Finnland),
Camborne (GB) und Delft (Niederlande).
Sein ehrenamtliches Engagement im
Bereich der Jugendbetreuung (TANDEMKids) und als Geschäftsführer seines BV
im Ring Deutscher Bergingenieure RDB
e.V. zeichnen Daniel Schäfer ebenfalls
aus.
Zurzeit absolviert Daniel Schäfer noch
ein Zusatzstudium der Wirtschaftswissenschaften und ist gleichzeitig wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Bergbaukunde der RWTH Aachen.
Weitere Informationen
Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V.,
Dr. Martin Wedig
Geschäftsführer
Am Schillertheater 4
10625 Berlin
Postfach 120736
10597 Berlin
Telefon: 030/315182-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.v-rohstoffe-bergbau.de
Fachverbände
Deutschland ist kein rohstoffarmes Land
Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V. fordert klares Bekenntnis zur heimischen Rohstoffgewinnung von
Politik, Behörden und Industrie/Versorgungssicherheit steht im Fokus
Deutschland verfügt über bedeutende Rohstoffressourcen und
eine hochtechnologische Rohstoffgewinnung. Knapp 75 % der
benötigten Bodenschätze stammen aus heimischen Vorkommen.
Sie tragen jährlich mit mehr als
20 Mrd. € zur Wertschöpfung bei.
Dr. Joachim Geisler, Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V.
(VRB), betonte zur Jahrestagung
des Wirtschaftsverbandes am
E>%?˜%E?GH$"land ist kein rohstoffarmes Land.
Die Rohstoffgewinnung hält viele
Tausend Arbeitsplätze und damit
Wohlstand im Land.“
Der VRB-Vorsitzende ging dabei insbesondere auf die Nutzung des heimischen
$#
"$kohle hat wegen ihrer Verfügbarkeit, ihrer
hohen Wettbewerbsfähigkeit, aber auch
wegen ihrer großen regionalwirtschaftli-
chen Bedeutung und der zunehmenden
Flexibilität der Braunkohlenkraftwerke im
Strommarkt für die kommenden Jahre und
Jahrzehnte eine gute Perspektive.“ Dabei
falle der notwendige Eingriff in Natur und
Landschaft durch den bergbaulichen Betrieb in Deutschland in der Regel geringer
aus als in anderen Staaten. Dr. Joachim
Geisler *&
und Rekultivierung ehemaliger Bergbauflächen hat Weltruf. Dazu zählen auch andere
Umweltleistungen des deutschen Bergbaus, zum Beispiel auf dem Gebiet des Gewässerschutzes und des Artenschutzes.“
Wie im Bereich Energie stehe auch für
Rohstoffe eine sichere Versorgung der Bürger und der Industrie im Fokus. Dazu Geisler"#
7)
der Ukraine machen erneut deutlich, dass
für die Frage der Versorgungssicherheit
Zeiten relativ großer politischer Spannungen der politische Prüfmaßstab sein müssen. Auch in schwierigen politischen Zeiten
muss die Versorgung garantiert sein, ohne
dass Deutschland oder die EU politisch
erpressbar werden.“ Die heimische Gewinnung energetischer und nichtenergetischer
Rohstoffe biete einen wichtigen Beitrag zur
Lösung dieses Problems.
Dr. Joachim Geisler forderte auf der Jahrestagung des VRB ein klares Bekenntnis
$ ' " stoffstrategie des Bundes 2010 und die
Rohstoffstrategien der Länder waren und
sind ein wichtiger Startpunkt.“ Ein gutes
Beispiel für eine gelungene Rohstoffstrategie habe dabei Sachsen vorgelegt. Sie
fasse die notwendigen Ziele und Maßnahmen im Bereich Bodenschätze umfassend
und treffend zusammen.
Weitere Informationen
Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V.,
Dr. Thorsten Diercks
Hauptgeschäftsführer
Am Schillertheater 4
10625 Berlin
Postfach 120736
10597 Berlin
Tel.: 0307315182-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.v-rohstoffe-bergbau.de
bergbau 10/2014 465
Industrie
Steinexpo 2014: Abschlussbericht
Grandiose Bilanz von A bis E und ein neuer
Besucherrekord in der Geschichte der steinexpo
Die führenden Baumaschinenhersteller, Anbieter von Aufbereitungstechnik, Zusatzausrüster und Dienstleister sind sich einig:
Die 9. Steinbruch-Demonstrationsmesse steinexpo 2014 vom
03. bis 06.09. war ein Riesenerfolg! 254 Aussteller im MHIBasaltsteinbruch Nieder-Ofleiden registrierten erfolgreiche Gespräche
mit 48 130 Besuchern, von denen 93 % aus reinem fachlichem
Interesse zur Messe kamen. Nach einer Blitzumfrage der Messeleitung bei den Besuchern waren mehr als 70 % unter ihnen
Entscheidungsträger oder Mitentscheider von Unternehmen, die
selbst Steinbrüche oder Kies- und Sandgruben betreiben.
Die übrigen hochgerechneten 30 % der Fachbesucher kamen
aus Bauunternehmen oder Recyclingbetrieben mit Investitionsbedarf in moderne Technik. Alle lobten die gebotene Vollständigkeit
in der Abbildung kompletter Prozesse von der Gewinnung über
die Aufbereitung bis hin zum Transport. Viel Zuspruch erntete
auch die erneut von Raoul Helmer moderierte Gemeinschaftsdemonstration verschiedener Baumaschinenmarken. Der Anstieg in
der Gesamtbeteiligung bei Ausstellern und Marken um rund 15 %
gegenüber 2011 und der Besucher um etwa 20 % gegenüber der
Vorveranstaltung sind ein verdientes Ergebnis der erfolgreichen
konzeptionellen Arbeit der Veranstalter.
Das diesjährige Messegelände des Basaltsteinbruchs NiederOfleiden bot auf einer Gesamtfläche von ca. 180 000 m2 eine
große Show in mehr Steinbruch-Teilbereichen als jemals zuvor.
Von A bis E wurden – durch weithin sichtbare farbige Flächenbezeichnungen kenntlich gemacht – mehr Ebenen und Bereiche
des Steinbruchs für das Messegeschehen in Anspruch genommen, als jemals zuvor. In praxisnahen Demonstrationen wurden
Brech- und Siebprozesse zur Aufbereitung von Basalthaufwerk,
Bauschutt, Asphalt und Bodenaushub so dargestellt, wie es die
Entscheidungsträger der jeweiligen Branchen schätzen. Der damit gebotene Vergleich hilft ihnen bei anstehenden Investitionsentscheidungen auf bestmögliche Art und Weise.
Bei den Besucherzahlen hatte sich der Veranstalter Geoplan
GmbH vorgenommen, die 40 000er Marke zu überschreiten. Am
Ende waren es 48 130 Interessenten, die der steinexpo ihre Aufmerksamkeit zollten. Damit hat die Messe in diesem Jahr selbst
ihren bisherigen Spitzenwert von 1996, wo rund 46 000 Besucher
kamen, übertrumpft. Das Ergebnis unterstreicht die stetig gewachsene Akzeptanz der steinexpo im Markt. Besonders überraschte
nach 2011 erneut der Messesamstag mit einer Besucherbeteiligung von ca. 17 150 Personen. Dieser Wert mag an einem Tag,
der auch und besonders Interessenten aus der Region offensteht
– wobei kostenlos teilnehmende Kinder bis 14 Jahren in Begleitung Erwachsener nicht mitgezählt wurden – möglicherweise nicht
überraschen. Was die Aussteller allerdings freute, war der extrem
hohe Fachbesucheranteil selbst noch an diesem letzten Messetag. Roh- und Baustoffunternehmen aber auch Baufirmen aus der
gesamten Republik hatten für ihre leitenden Mitarbeiter und viele
Baumaschinenführer Busse gechartert und nutzten den Samstag
für einen Messebesuch ohne eigenen Produktionsausfall.
Ausdrücklich loben die Aussteller die Flexibilität der veranstaltenden Geoplan GmbH, die auf Ausstellerwünsche vor und
während der Messe hervorragend zu antworten versteht. Auch
die Aussteller in den Pavillons zeigten sich rundum mit der diesjährigen Resonanz zufrieden. Nicht nur das zum Messestart eher
466 bergbau 10/2014
kühle Wetter und ihre gezeigte Mühe beim attraktiven Standaufbau sicherten ihnen mehr Besucheraufmerksamkeit als bei vorangegangenen Veranstaltungen, auch das neue Pavillonkonzept
mit annähernd komplett zu öffnenden Seitenwänden hat sich in
5 , )% " . 3#‹ ) durch gleichfalls welche mit Einblick und entwickelten dadurch
das erhoffte Plus an Zugkraft.
Professionell sorgte das steinexpo-erprobte Aufbau- und Planungsteam der TU Clausthal unter Leitung von Prof. Dr. Hossein
Tudeshki und Thomas Hardebusch in allen Aufbau- und Messephasen für einen geordneten Ablauf und integrierte jegliche Art
von ungeplanten Überraschungen mit Können und Einfühlungsvermögen in die laufenden Prozesse.
Sukzessive wachsende Internationalität und spürbares
Investitionsinteresse
Durch vielfältige Maßnahmen der Veranstalter und der fachlichideellen Trägerverbände ist der Bekanntheitsgrad der steinexpo
auch international sukzessive gewachsen. So kamen diesmal
65 ausländische Aussteller und wieder über 20 % internationale
Fachbesucher in den Basaltsteinbruch nach Nieder-Ofleiden. Unterstützt wurde die Entwicklung durch eine weit höhere Präsenz
der Messe auch in der internationalen Fachpresse und die vielseitigen Online-Aktivitäten der Messe.
Hinsichtlich der gegenwärtigen Investitionstrends bestätigten
die Aussteller, dass sich die konkrete Nachfrage der Entscheider
sehr konkret an den Themen Energieeffizienz und Qualitätspush
)#,7
‹
%"
.‹#&
zwar auch noch ein Kaufargument sein, überwiegend ist aber speziell im Anlagenbereich die bestmögliche Qualität und Eignung
für den jeweiligen Einsatz das entscheidende Kriterium für die
Investition. Lebenszyklusbetrachtungen auch über die normale
Verschleißresistenz hinaus, Umweltaspekte sowie Kraftstoff- und
Energieeinsparungen stehen im Mittelpunkt der Entscheidung,
wenn es um die Anschaffung neuer Baumaschinen geht. Ein Bild,
das sich in den passgenauen Angeboten der Aussteller spiegelgleich dargestellt hat.
Attraktive Zusatz-Events, wie die Truck-Trial-Europameisterschaftsläufe zogen zusätzliche Besucher aus Deutschland und
dem benachbarten Ausland an. Die Parallelität beider Ereignisse
ist mittlerweile nach der dritten gemeinsamen Runde zu einem
neuen Standard avanciert.
Messechef Dr. Friedhelm Rese erklärt in der noch frischen
# K
E?GH C & ganze Team, das dafür gesorgt hat, dass diese Messe erneut
zu einem Erfolg geworden ist. Den Ausstellern danke ich für das
Vertrauen, das sie erneut in unser Messekonzept gesetzt haben,
und den Besuchern danke ich für ihre Aufmerksamkeit gegenüber
unserem auf dem europäischen Festland einzigartigen Angebot.
Wir haben mit der steinexpo 2014 zwangsläufig einen Maßstab
für die kommende Veranstaltung in 2017 entwickelt. Die Latte liegt
damit also sehr hoch. Aber genau diese Herausforderung haben
wir uns für die dann 10. steinexpo vom 30.08. bis 02.09.2017 auch
gewünscht. Im Moment freuen wir uns für alle Beteiligten über den
Erfolg der steinexpo 2014, der wegen seines Erlebniswertes bei
uns und wegen der Anschlussgeschäfte bei den Ausstellern noch
etwas nachwirken wird. Dennoch – oder auch gerade deshalb
– freuen wir uns jetzt schon auf unsere nächste Messe hier im
$(CA6–%‹
Weitere Informationen
GEOPLAN GMBH
Tel.: 07229/606-29
Fax: 07229/606-10
E-Mail: [email protected]
Internet: www.steinexpo.de
Journal
BGR-Expedition in Kanada
Deutscher Botschafter besucht Geologen in der Arktis
Besuch vom deutschen Botschafter in
Kanada, Werner Wnendt, erhielten jetzt
die Wissenschaftler der Bundesanstalt
für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bei ihrer Expedition CASE 16
(Circum-Arctic Structural Events) auf der
Ellesmere-Insel in der kanadischen Arktis.
Der Botschafter wurde in Begleitung mit
weiteren Expeditionsteilnehmern mit eiE6
)–‹
Bay in das Basislager der BGR-Geologen
$B–#C % H ) Wnendt die
Expeditionsteilnehmer der BGR und ihre
Kollegen aus Kanada, Südafrika, den USA
und Deutschland begleiten, um sich über
die internationale Zusammenarbeit der
Geologen im Gelände zu informieren.
Werner Wnendt (li.). und Expeditionsleiter
Carsten Piepjohn
Foto: BGR
Botschafter Wnendt zeigte sich nach
seiner Ankunft vom BGR-Projekt sehr
# " ) 9sammenarbeit ist einer der wichtigsten
Bereiche in den deutsch-kanadischen
Beziehungen und das Projekt der BGR im
hohen Norden Kanadas ist ein besonders
gelungenes Beispiel für diese erfolgreiche
7
%‹
Seit Mitte Juni 2014 betreibt das 15-köpfige Expeditionsteam in der kanadischen
Arktis geologische Feldforschungen. Bis
Juni 2104 wollten die Wissenschaftler
die geologischen Verhältnisse auf der
Ellesmere-Insel in einem Umkreis von
150 km um das Basislager (79°15‘ nördlicher Breite) erforschen. Dabei wurde
auch ein Helikopter eingesetzt, der die
Geologen in das jeweilige Untersuchungsgebiet flog. Hauptziel der Expedition war
der Nachweis einer großräumigen, mehr
als 1 000 km langen Bruchzone zwischen
Grönland und der Ellesmere-Insel, die
$ 3# –&
in Zusammenhang steht, als der Urkontinent Laurasia in die heutigen Kontinente
Eurasien und Nordamerika zerbrach. Dieser Vorgang, der vor etwa 90 Mio. Jahren
begann, führte zur Öffnung des Polarmeeres, des Nordatlantiks, zum Aufreißen des
Urkontinents Laurasia zwischen Spitzbergen und Grönland sowie letztendlich zur
Entstehung des Golfstroms und damit der
heutigen klimatischen Situation in Europa.
Die geologischen Untersuchungen der
erdgeschichtlichen und plattentektonischen Vorgänge spielten ebenfalls für die
Frage nach möglichen Rohstoffen eine
Rolle. So können durch die Rekonstruktion
der Gestalt und der Lage der Kontinente in
der Vergangenheit Aussagen über die Entwicklung der großen Sedimentbecken auf
den zirkum-arktischen Kontinentalplatten
getroffen werden. In den Sedimentbecken
können sich große Erdöl- und Erdgaslagerstätten gebildet haben. Amerikanischen Studien zufolge sind in der Arktis
25 % der noch nicht entdeckten weltweiten
Erdöl- und Erdgasvorkommen zu vermuten. Allerdings basieren diese Annahmen
auf indirekten statistischen Berechnungen
– tatsächlich sind weite Bereiche der Arktis
noch wenig erforscht und Abschätzungen
zu den Mengen an Erdöl und Erdgas sind
noch sehr unsicher.
Auch mineralische Rohstoffe sind in der
Arktis vorhanden. Angesichts des hohen
Bedarfs zum Beispiel an Seltenen Erden
wird daher die Arktis in Zukunft eine größere Rolle bei der Suche nach möglichen
Lagerstätten spielen. Allerdings gilt auch
hier, dass weite Gebiete der Arktis ungenügend erforscht sind, um darüber Aussagen treffen zu können. In dieser Hinsicht können die Forschungsarbeiten der
BGR-Geologen und ihrer nationalen und
internationalen Kollegen von Universitäten
und geologischen Diensten wichtige geologische Basisinformationen sowohl zum
Rohstoffpotenzial als auch zu den Umweltbedingungen liefern.
Weitere Informationen
Andreas Beuge
BGR-Pressesprecher
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Mobil: 0170/8569662
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bgr.bund.de
50 Jahre Saline Borth
Neben dem Steinsalzbergwerk gehört
zum esco-Salzwerk Borth auch eine Saline. Sie hat sich zu einem starken Standbein des Werkes entwickelt und wird in die>?@%"
&
Siedesalz ist die Basis für eine attraktive
Palette von Produktspezialitäten – vom
Speisesalz über Wasserenthärtungssalze
bis hin zu Pharmawirkstoffen.
Bei ihrer Betriebsaufnahme im Jahr 1964
war die Saline eine der wenigen Anlagen
dieser Art in Deutschland und mit einer Produktionskapazität von 150 000 t/a gleichzeitig eine der größten. Inzwischen verfügen
fast alle Salzproduzenten über die Möglichkeit zur Siedesalzherstellung, gleichzeitig sind die Anlagen wesentlich größer
geworden. Immer noch ist aber die Borther
.!&)?????@tonnen ausgebaut ist, etwas Besonderes:
In ihr wird festes Steinsalz für den Kristallisationsprozess genutzt, während andere
Anlagen auf Salzsole zurückgreifen.
Das Borther Verfahren hat mehrere
Vorteile: Zum einen nutzt es den bei der
Steinsalzherstellung anfallenden Puderanteil als Ausgangsrohstoff statt ihn entsorgen zu müssen, zum anderen kommt
das Produktionsverfahren mit relativ wenig
Energie aus und kann bei der Abtrennung
unlöslicher Mineralien vollständig auf Chemikalien verzichten.
Von Borth bis Oklahoma
Die Anlage wird im vollkontinuierlichen
$ —> @ %
C>?E?
Werkes in Wechselschicht tätig. Insgesamt
sind dort in den zurückliegenden 50 Jahren
11 Mio. t Siedesalz produziert worden. Zur
Verdeutlichung: Auf LKW verladen würde
diese Menge eine Reihe von 460 000 Fahrzeugen füllen, die – Stoßstange an Stoßstange – von Borth über den Atlantik bis
–#
B)%
In die technische Weiterentwicklung und
den Ausbau des Betriebes sind in den verG?@?
%€ investiert worden. Das entspricht etwa einem
Viertel der in diesem Zeitraum insgesamt
eingesetzten Mittel. Auch für die nächsten
Jahre sind weitere umfangreiche Investitionen geplant, u.a. in neue Anlagentechnik,
Modernisierungen der Logistik und Erneuerung des Gebäudebestandes.
Produktspezialitäten für ein attraktives
Marktsegment
Das in der Saline hergestellte Siedesalz
ist der Ausgangsstoff für ein Sortiment von
rund 170 Artikeln. Bei ihnen handelt es sich
um Salzprodukte, die entweder besonderen
Reinheitsanforderungen unterliegen oder
bei denen volle Löslichkeit ohne Rückstände ein Qualitätskriterium ist. Ein großer
Anteil der Produktion wird zu Produkten für
*! &%$% &
und Geschirrspülsalz, verarbeitet. Weitere
Produktbereiche sind Speisesalz und insbesondere der wachsende Bereich der Pharmasalze, in denen esco mit den Borther Erzeugnissen inzwischen zu einem wichtigen
Anbieter aufgestiegen ist und auch am weiteren Marktwachstum teilnehmen will.
Weitere Informationen
Internert: www.esco-salt.com
bergbau 10/2014 467
Veranstaltungen
Energiewirtschaft im globalen
Wandel
XIII. EWI / F.A.Z.-Energietagung
Datum: 18.11.2014
Ort: Hotel Pullman Cologne, Köln
Die Veränderungen auf den globalen
Energiemärkten, vor allem die Renaissance der Erdgas- und Erdölproduktion
in den Vereinigten Staaten von Amerika,
sind von grundlegender Bedeutung für
den Wirtschaftsstandort Deutschland und
Europa. Auch die traditionell stark nach innen gewandte, energiepolitische Debatte in
Deutschland kommt immer weniger daran
vorbei, eine globale Perspektive auf Märkte und Technologien einzunehmen. Denn
zunehmend wird deutlich, mit welchen Gefahren eine einseitige Verengung der Energiepolitik auf die Ziele der Treib-hausgasminderung und der Erhöhung des Anteils
der erneuerbaren Energien verbunden ist.
Klar wird: Eine vollständige, nachhaltig robuste Energiestrategie für Deutschland und
Europa muss auch die Ziele der Wirtschaftlichkeit und der Sicherheit der Energieversorgung in den Blick nehmen.
Vor diesem Hintergrund laden wir Sie
herzlich zur XIII. EWI/F.A.Z.-Energietagung
in Kooperation mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach Köln ein, die wir unter der
Ÿ ) Wandel“ in Köln durchführen werden.
Auf dieser Konferenz wollen wir gemeinsam mit Ihnen und namhaften Referenten
die zukünftige Rolle der Energieversorgung für die wirtschaftliche Entwicklung
Deutschlands und Europas diskutieren.
Dabei wird die Vorbereitung auf die globalen Klimaschutzverhandlungen in Paris
im Dezember 2015 ebenso diskutiert werden müssen, wie das mögliche energiepolitische Programm der EU in der neuen
Amtsperiode der Kommission.
Einen besonderen Schwerpunkt wollen
wir dabei auf den deutsch-französischen
Dialog über die Herausforderungen auf
europäischer Ebene legen.
Zudem wollen wir uns einen Überblick
verschaffen über die weltweiten technologischen Entwicklungen und die Implikationen, die sich hieraus für die Prioritäten
in der energietechnischen Forschung in
Deutschland ergeben. Und wir wollen uns
– als eine der führenden energieökonomischen Forschungseinrichtungen in Europa
– mit der Frage auseinander setzen, welche Aufgaben, aber auch welche Grenzen,
die wissenschaftliche Politikberatung in
9)‹%
Neu in diesem Jahr sind unsere parallel
laufenden und themenspezifischen Ver468 bergbau 10/2014
tiefungsmodule, die Ihnen nicht nur einen
Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse
des EWI bieten sondern auch zur intensiven inhaltlichen Diskussion zwischen Wissenschaft und Praxis einladen.
Insgesamt bietet Ihnen die EWI/F.A.Z.Energietagung also auch in diesem Jahr
eine einzigartige Verbindung von wissenschaftlichem Tiefgang und praxisnaher
Übersicht zu wichtigen Fragen der Entwicklung der deutschen, europäischen und
globalen Energiemärkte.
Programm
18.11.2014
08.30 Uhr: Empfang und Check In
09.00 bis 09.10 Uhr: Begrüßung
Dr. Dieter Steinkamp, Präsident der Gesellschaft zur Förderung des EWI e.V., Köln
09.10 bis 09.30 Uhr: Einführungsvortrag:
Energiewirtschaft in globalen Wandel
Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor
und Vorsitzender der Geschäftsleitung,
Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI), Köln
Panel 1 –
Energiewirtschaft im globalen Wandel –
Welche Zukunft hat der Energiestandort Europa?
09.30 bis 09.45 Uhr: Rede
Uwe
Beckmeyer,
Parlamentarischer
Staatssekretär, Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie, Berlin
09.45 bis 10.00 Uhr: Rede
Dr. Gernot Kalkoffen, Vorsitzender des
Vorstandes, ExxonMobil Central Europe
Holding GmbH, Hamburg
10.00 bis 10.15 Uhr: Rede
Michael Schmidt, Vorsitzender des Vorstandes, BP Europa SE, Bochum
10.15 bis 10.50 Uhr: Interview
Moderation durch: Holger Steltzner, Herausgeber, Frankfurter Allgemeine Zeitung,
Frankfurt/Main
10.50 bis 11.20 Uhr: Kaffeepause
Panel 2 –
Energiepolitische Prioritäten für Europa:
Was kommt nach 2020? Welche Rolle
für
Deutschland und Frankreich?
(in englischer Sprache)
11.20 bis 11.30 Uhr: Impuls
Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, BDEW e.V., Berlin
11.30 bis 11.40 Uhr: Impuls
Jean-François Raux, Délégué Général,
UFE, Paris
11.40 bis 12.25 Uhr: Diskussion
Hildegard Müller
Jean-François Raux
Prof. Fabien Roques, Associate Professor,
Chair European Electricity Markets, Universität Paris-Dauphine, Paris
Erik von Scholz, Vorsitzender des Vorstandes, GDF SUEZ Energie Deutschland AG,
Berlin
Konstantin Staschus, Sectretary General,
ENTSO-E, Brüssel
Moderation: Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge
12.25 bis 12.45 Uhr: Einblick 1
Wie wird sich der Energiemarkt entwickeln? Vorstellung der Energiereferenzprognose von Prognos/EWI/GWS
PD Dr. Dietmar Lindenberger, Direktor für
Anwendungsforschung und Mitglied der
Geschäftsleitung, Energiewirtschaftliches
Institut an der Universität zu Köln
12.45 bis 13.00 Uhr:
Verleihung des Theodor-Wessels-Preises
13.00 bis 14.15 Uhr: Mittagspause
Parallele Vertiefungsmodule:
Wissenschaft und Praxis im Dialog
14.15 bis 15.45 Uhr: Vertiefungsmodul 1 –
Fluktuierende Energien und Kurzfristmärkte
14.15 bis 14.30 Uhr: Impulsvortrag
Christian Tode, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, EWI, Köln
14.30 bis 14.50 Uhr: Co-Referate
Prof. Dr. Christoph Weber, Lehrstuhl für
Energiewirtschaft, Universität DuisburgEssen, Essen
Matthias Dilthey, MVV Energie AG, Mannheim
14.50 bis 15.45 Uhr: Diskussion
Moderation: PD Dr. Dietmar Lindenberger
14.15 bis 15.45 Uhr: Vertiefungsmodul 2 –
Stromgroßhandel zwischen Energiewende
und EU-Binnenmarkt
14.15 bis 14.30 Uhr: Impulsvortrag
Lisa Just, wissenschaftliche Mitarbeiterin
und Doktorandin, EWI, Köln
14.30 bis 14.50 Uhr: Co-Referate
Dr. Wolfram Vogel, Director Public Affairs
and Communications, EPEXSPOT European Power Exchange, Paris
Christian Mehl, Leiter Handel, RheinEnergie Trading GmbH, Köln
14.50 bis 15.45 Uhr: Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Felix Höffler, Professor
für wirtschaftliche Staatswissenschaften an
der Universität zu Köln sowie Direktor für
Grundlagenforschung, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln, Köln
14.15 bis 15.45 Uhr: Vertiefungsmodul 3 –
Entwicklung auf den globalen Energiemärkten (in englischer Sprache)
14.15 bis 14.30 Uhr: Impulsvortrag
Harald Hecking, Head of Fuel Market Research, EWI, Köln
14.30 bis 14.50 Uhr: Co-Referate
Laszlo Varro, Head of Gas, Coal and Power Markets Division, IEA, Paris
Dr. Volkmar Pflug, Vice President Market
and Competitive Intelligence, Siemens AG,
Erlangen
14.50 bis 15.45 Uhr: Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge
15.45 bis 16.15 Uhr: Kaffeepause
16.15 bis 16.45 Uhr: Einblick 2 –
Aktuelle globale Trends und ihre Bedeutung für Deutschland und Europa
Dr. Uwe Franke, Präsident, Weltenergierat
Veranstaltungen
Deutschland, Berlin
Panel 3 –
Prioritäten in der Energieforschung
16.45 bis 17.50 Uhr: Impulse und Diskussion
Prof. Dr. Martin Faulstich, Vorsitzender,
Sachverständigenrat für Umweltfragen,
Berlin
Matthias Hartung, Vorsitzender des Vorstandes, RWE Generation SE und RWE
Power AG, Essen
Prof. Dr. Wolfgang Marquardt, Vorsitzender des Vorstandes, Forschungszentrum
Jülich
Prof. Dr. Stephan Reimelt, CEO, GE Energy Germany, Frankfurt
Moderation: Martin Czakainski, Geschäftsführer, etv Energieverlag GmbH, Essen
17.50 bis 18.00 Uhr: Zusammenfassung
und Verabschiedung
Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge
ab 18.00 Uhr: Empfang
19.00 Uhr: Sitzung des Vereins der Absolventen und Freunde des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln e.V.
Anmeldung und weitere Information
Daniela Nelles
EUROFORUM Deutschland SE
Postfach 111234
40512 Düsseldorf
Tel.: 0211/9686-3433
Fax: 0211/96 86-4040
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ewi-energietagung.de
32. Essener Fachgespräch
Spezialtiefbau
Datum: 27.11.2014
Ort: DMT GmbH & Co. KG, Technologiepark Essen
Zeit: 19.00 Uhr
In 3 Vorträgen werden Ihnen interessante Projekte vorgestellt und anschließend
Gelegenheit zu ausführlichen Fachdiskussionen geboten.
Programm:
19.00 Uhr: Begrüßung
19.10 Uhr: Herstellung der Baugrube für die
Unternehmenszentrale Marquard & Bahls,
Hamburg – Bauen am Wasser unter Berücksichtigung von Ökologie und Historie
Dipl.-Ing. Holger Luttmann, Franki Grundbau GmbH & Co. KG, Seevetal
Dipl.-Ing. Heike Jennrich, DMT GmbH &
Co. KG, Essen
19.45 Uhr: Der Spezialtiefbau beim Projekt
 .‹ "
.
der Projektsteuerung
Dr.-Ing. Frank C. Holtmann, Witte Projektmanagement GmbH, Düsseldorf
Dipl.-Ing. Thomas Groß, DMT GmbH & Co.
KG, Essen
20.20 Uhr: Rheindüker Klärwerk Nord,
Lohhauser Deich in Düsseldorf
Dipl.-Ing. Eberhardt Wendt, Ingenieurbüro
Wendt, Düsseldorf
Dipl.-Ing. Peter van Hoof, Stadtentwässerungsbetrieb Landeshauptstadt Düsseldorf
Dr.-Ing. Jörg Malkus, DMT GmbH & Co.
KG, Essen
21.00 Uhr: Imbiss
Veranstaltungsort:
DMT GmbH & Co. KG
Betriebsrestaurant
Am Technologiepark 1
45307 Essen
Weitere Informationen
Assessor des Markscheidefachs
Dipl.-Ing. Heinz-Jörg Benning
Tel.: 0201/172-1877
E-Mail:
[email protected]
Dr.-lng. Jörg Malkus
Tel.: 0201/172-1432
E-Mail: [email protected]
Anmeldung über unser Online-Formular:
www.dmt.de/infoservice/dmt-veranstaltungen
Anmeldeschluss ist der 24.10.2014.
Organisation:
Carolyn Tepel
Tel.: 0201/172-1814
E-Mail: [email protected]
12. Internationaler Fachkongress
„Kraftstoffe der Zukunft 2015“
Datum: 19. bis 20.01.2015
Ort: Berlin
Der 12. internationale Fachkongress für
Biokraftstoffe findet vom 19. bis 20.01.2015
in Berlin statt. Erstmals wird der Kongress
im neuen CityCube, der neuen multifunktionalen Messe-, Kongress- und Eventarena
am Berliner Messegelände durchgeführt.
Interessierte Unternehmen haben die
Möglichkeit, ihr Unternehmen oder ihre
Organisation einem internationalen Fachpublikum mit einem Ausstellungsstand im
Foyer des CityCube vorzustellen oder über
ein Sponsoring zu visualisieren.
Wissenschaftlichen Instituten bieten
die Veranstalter überdies die Möglichkeit,
wissenschaftliche Ergebnisse im Rahmen
einer gesonderten Posterausstellung zu
präsentieren – die Veranstalter möchten
Wissenschaft und Wirtschaft zusammenführen. Der Bundesverband BioEnergie
e.V. informiert Sie gerne zu den Details.
Weitere Informationen
www.kraftstoffe-der-zukunft.com
Seminarangebot Kepner-Tregoe
Datum: 27. bis 28.11.2014
Ort: Dortmund, Hotel Kaiserhof
Das Seminar zum Thema KT Situationsanalyse + Problemanalyse richtet
sich speziell an die Mitglieder des RDB e.V.
und vermittelt Methoden, mit denen sich
nachweislich optimale Ergebnisse erzielen
lassen. KT Analyse Technischer Störungen
(ATS) vereint Ihre Anstrengungen um Qualität und Produktivität. Sie erhalten einen
logischen Rahmen für statistische Prozesssteuerung, Lean Manufacturing, Six Sigma, Total Productive Maintenance und
andere Programme. ATS ist an keine spezielle Technologie, Maschine oder Prozess
gebunden, sondern hilft Ihnen und Ihren
Mitarbeitern, Probleme im Produktionsumfeld zu lösen – heute und morgen.
Um die Ursache zu finden, erfassen und
priorisieren Sie Probleme, die Sie detailliert
beschreiben, bevor Sie mögliche Ursachen
ermitteln und bewerten. Die Seminarteilnehmer lernen, Typen von Problemen zu unterscheiden und gezielte Fragen zu stellen um
entsprechende Informationen zu sammeln.
Sie lernen, mögliche Ursachen zu testen
und die eigentliche Ursache zu beweisen,
bevor kostspielige Reparaturversuche
unternommen werden. Für die an beiden
Tagen jeweils von 09.00 bis 17.00 Uhr im
Hotel Kaiserhof stattfindende Veranstaltung
gilt für RDB-Mitglieder ein stark reduzierter
Preis von 799,- € (netto). Bitte diesen Termin schon einmal vormerken.
Weitere Informationen
Hansjoachim Okken
CP/CONSULT
Consulting Services GmbH
Tel.: 0201/890699-14
Mehr Details finden Sie in der Ausgabe 11
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2015
- Innovative Strategien im verschärften Energiewettbewerb -
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●
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Datum: 27. bis 28.11.2014
Ort: Düsseldorf,
Van der Valk Airport Hotel
Generalreform Energiewende – Was haben Stadtwerke zu erwarten?
Neue rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen
Asset-Management für Stadtwerke – Herausforderung in der Niedrigzinsphase
Erneuerbare Energien: Geschäftsfeld
der Zukunft – aber wie?
bergbau 10/2014 469
Veranstaltungen
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ternehmensstrategien auf dem Prüfstand
Nachhaltiger Energievertrieb und intelligentes Kundenmanagement
Verteilernetze im Fokus – Status Quo
und Ausblick
Kapazitätsmärkte – Versorgungssicherheit – Wirtschaftlichkeit
1. Fachforumstag, 27.11.
Generalreform Energiewende –
Was haben Stadtwerke zu erwarten?
09.45 Uhr:
Generalreform der Energiewende – Status Quo und Ausblick
Peter Franke, Vizepräsident, Bundesnetzagentur
10.30 Uhr: Reform der Energiewende
– Erwartungen und Forderungen von
Stadtwerken
Dr. Jürgen Löwe, Leiter Public Affairs und
Research, Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
● Inhalte der bisherigen Reform der Energiewende
● Beurteilung der EEG-Novelle – Auswirkungen auf Stadtwerke und deren Stakeholder
● Erforderliche, rechtliche Rahmenbedingungen aus Sicht von Stadtwerken.
11.30 Uhr:
Die Rolle der Bundesländer bei der Gestaltung des zukünftigen Energiemarktes
Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk,
NRW
12.15 Uhr: Wirtschaftlichkeit vs. Versorgungssicherheit – Macht soziale
Verantwortung Energieversorger zu
Verlierern der Energiewende?
Ivo Grünhagen, Sprecher des Vorstands,
ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG
Erneuerbare Energien: Geschäftsfeld
der Zukunft – aber wie?
13.00 Uhr: Operative Implikation der
Energiewende: Neue Herausforderungen für Stadtwerke durch immer mehr
Erneuerbare Energien!
Jochen Schwill, Geschäftsführer, Next
Kraftwerke GmbH
● Verpflichtende Direktvermarktung von
EE
● Teilnahme von EE im Regelenergiemarkt
● KWK-Anlagen als Teil eines virtuellen
Kraftwerkes
● Veränderung der Ausgleichsenergiekosten durch das Marktprämienmodell
Kapazitätsmärkte – Versorgungssicherheit – Wirtschaftlichkeit
14.45 Uhr: Marktorientierte Strukturen
Ralf Poll, Geschäftsführer, NEW Niederrhein Energie und Wasser GmbH
● Die NEW als Bsp. einer erfolgreichen
Fusion von 8 EVU
470 bergbau 10/2014
●
Welche Vertriebskanäle sind notwendig
und sinnvoll?
● Sind Kundenzentren noch zeitgemäß
● Kapazitätsmarkt, neues Marktdesign:
Worauf muss sich der Vertrieb einstellen?
Verteilernetze im Fokus – Status Quo
und Ausblick
15.15 Uhr: Intelligenz ins Verteilnetz
Dr. Ulrik Dietzler, Technischer Geschäftsführer, Energieversorgung Leverkusen
GmbH & Co. KG
● Die Integration ins Verteilnetz
● Dezentrale Steuerung als wesentlicher
Baustein
● Die intelligent Netzstation – iNES
Asset-Management für Stadtwerke –
Herausforderungen in der Niedrigzinsphase
16.15 Uhr: Alternative Zahlungsmethoden
Michael Inden, Leiter Finanzen, Stadtwerke Düsseldorf AG
● Verändertes
Zahlungsverhalten der
Kunden: Konsequenzen ableiten
● alternative Zahlungsmethoden – neben
Überweisung und Lastschrift – darstellen: kritische Würdigung
● Verringerung des Ausfallrisikos
● Auswirkungen auf den Liquiditätsstatus
eines Unternehmens
Nachhaltiger Energievertrieb und intelligentes Kundenmanagement – Teil 1
17.15 Uhr: Energieeffizienz – Wie Stadtwerke mit Produkten und Dienstleistungen punkten können
Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin,
ASEW – Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung
● Energieberatung als Angebot für Privatkunden
● Effizienz-Produkte bieten Mehrwerte
● Gewerbekunden effizient unterstützen:
Stadtwerke in neuen Kooperationen
17.15 Uhr: CRM-Systeme sinnvoll einsetzen
Ingo Vosen, Bereichsleiter Vertrieb, Stadtwerke Düren GmbH
2. Fachforumstag, 28.11.
9.00 Uhr: Begrüßung und Einführung in
das Thema durch den Moderator
Gerd Marx
9.10 Uhr: Wettbewerbliche Vergabe von
Netzkonzessionen
Dr. Felix Engelsing, Leiter 8. Beschlussabteilung, Bundeskartellamt
Neue rechtliche und regulatorische
Rahmenbedingungen
9.50 Uhr: EEG 2014: Chancen und Herausforderungen für Stadtwerke
Dr. Martin Altrock, Mag. rer. publ., RA, Becker Büttner Held Rechtsanwälte
„Stadtwerk goes Future“: Innovative
Unternehmensstrategien auf dem Prüfstand
10.30 Uhr: Unternehmens- und Geschäftsfeldstrategien der Stadtwerke
im Kontext der Energiewende
Michael Wübbels, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Leiter der Abteilung Energiewirtschaft, VKU e.V.
● Anforderungen an Stadtwerke im neuen
Energiemarkt
● Stadtwerke als Treiber der Energiewende vor Ort
● Stadtwerke als umfassende Energiedienstleister
● Stadtwerke in neuen Kooperationen.
10.50 Uhr: „Stadtwerk goes Future“
Dr. Marion Kapsa, Geschäftsführerin,
Stadtwerke Brühl GmbH
11.40 Uhr: Erfinden sich die Stadtwerke
jedes Jahr neu?
Bernd Reichelt, Geschäftsführer, Stadtwerke Menden GmbH
● Innovation contra Kerngeschäft
● Komfort statt Versorgung
Nachhaltiger Energievertrieb und intelligentes Kundenmanagement – Teil 2
12.00 Uhr: Bevor es der Kunde selbst
macht – Eigenstromlösungen vom örtlichen Versorger
Thomas Mehrer, Leiter Beschaffung und
Vertrieb; Unternehmens- u. Organisationsentwicklung; Geschäftsführer energienatur
GmbH, rhenag – Rheinische Energie AG
● Trend zur Eigenstromerzeugung: Auswirkungen auf das eigene Vertriebsgeschäft
● Den Kunden halten: Erzeugungsanlagen direkt vertreiben
● Nicht nur für Industrie und Gewerbe interessant! Der Haushaltskunde im Fokus;
Renaissance des Contractings: welche
Modelle bieten sich an?
12.20 Uhr: Den Kunden in den Mittelpunkt stellen: Grünstromversorgung
mit direkt vermarktetem Strom aus
EEG-Anlagen
Daniel Hölder, Leiter Energiepolitik, Clean
Energy Sourcig AG
● Das neue EEG 2014: Verpflichtende Direktvermarktung, Vermarktungsformen
und Stromkennzeichnung
● Vermarktung · · am Spotmarkt vs. Vermarktung an Stromkunden · · von direkt vermarktetem EEG-Strom als
Grünstrom
● Stand der politischen Diskussion
12.40 Uhr: Effizienzsteigerung als Mittel
der Kundenbindung
Stefan Kukuk, Geschäftsführer, ASUE –
Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und
umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V.
● Notwendigkeit der Effizienzsteigerung
● Monitoring, Beratung, Contracting – welche Mittel wählen?
● Spielmöglichkeiten der Kommunen
● Praxisbeispiele
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RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen
Rentenanpassungen zum 01.07.2014
Gesetzesänderungen /-ergänzungen in der gesetzlichen Rentenversicherung
Verordnung der Bundesregierung
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Hier: Rentenwertbestimmungsverordnung 2014 – RWBestV 2014:
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§ 1 Festsetzung des aktuellen Rentenwertes und des aktuellen Rentenwertes (Ost)
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§ 3 Ausgleichsbedarf und Ausgleichsbedarf (Ost)
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§ 4 Anpassungsfaktor in der Unfallversicherung
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§ 6 Inkrafttreten
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E-Mail:
[email protected]
Internet:
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RDB-Mitteilungen
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Nachruf
Reinhard Tischmann, BV Bergkamen, 86 Jahre
Alfred Spiekermann, BV Buer, 83 Jahre
Rudolf Schneider, BV Clausthal, Bez.Gr. Hannover-Land, 82 Jahre
Fred Damert, BV Clausthal, Bez.Gr. Harz, 81 Jahre
Gerhard Utermark, BV Clausthal, Bez.Gr. Peine-Salzgitter, 86 Jahre
Ruth Kaiser, BV Langendreer, 79 Jahre
Bernd Knothe, BV Lausitzer Braunkohle, 71 Jahre
Horst Laumann, BV Mittelrhein, 73 Jahre
Willi Kasper, BV Niederrhein, 95 Jahre
Herbert Keusgen, BV Niederrhein, 74 Jahre
Wolfgang Gierhardt, BV Recklinghausen, 63 Jahre
Der RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren
Der Hauptvorstand
Bergmannsjubiläen
November 2014
35 Jahre
Baden-Württemberg
Gerhard Kühnel
Lausitzer Braunkohle
Michael Gabler
Neuhof
Hans-Joachim Schiller
Saar
Norbert Neis
Mitgliedsjubiläen
RDB e.V. 01.11.2014
25 Jahre
Ahlen-Heessen
Frank Grau
Frank Martin
Bergkamen
Detlev Behnke
Peter Dobslaw
Klaus Freyer
Christian Gosmann
Maro Huber
Martin Riemenschneider
Bernd Scharnweber
Frank Steinkühler
Wolfgang Trenz
Frank Weigelt
Fritz Wenzel
Buer
Thomas Schmidt
Clausthal
Christoph Wagner
Detlev Schnickmann
Dorsten
Markus Tönsen
Ralf Zude
Hamm
Burkhard Holthaus
Thomas Kowalke
Guenter Mrogenda
Christian Plewa
Ralf Riemer
Lünen
Stephan Richter
Wolfgang Schwarz
Martin Steber
474 bergbau 10/2014
Oberhausen
Franz Venn
Recklinghausen
Manfred Heinze
Thomas Jobski
Thomas Keil
Jörg Martens
Jörg Sandmeier
Saar
Markus Braunecker
Hendrik Dörr
Stefan Kunkel
Martin Morgenstern
Heinz Pusse
Andreas Ries
Thomas Schikofsky
Albert-Leo Wirtz
40 Jahre
Langendreer
Arnold Lohstraeter
Heinrich Schuemann
Nordbayern
Alfons Merkl
50 Jahre
Aachen
Horst Mingers
Joannis Dimitriadis
Willi Henschke
60 Jahre
Ahlen-Heessen
Rolf Freist
Bergkamen
Siegfried Zwillenberg
Buer
Heinz Lewing
Dortmund-Mengede
Oskar Freimuth
Gelsenkirchen
Franz Kasper
Hamm
Heinrich Kersting
Lünen
Ewald Verwiebe
Friedrich Ziegler
Niederrhein
Erwin Barann
Recklinghausen
Guenter Zajonz
Siegerland
Ewald Nölke
Unna
Friedhelm Schänzer
Gerhard Schiefelbein
Geburtstage
November 2014
Aachen-Mayrisch
Franz-Josef Schumacher,
70 Jahre, 10.11.
Aachen-Sophia-Jacoba
Peter-Siegfr. Kittner, 75 Jahre,
13.11.
Ahlen-Heessen
Erwin Lethaus, 80 Jahre, 11.11.
Willi Pott, 80 Jahre, 22.11.
Michael Hüppe, 50 Jahre, 10.11.
Baden-Württemberg
Helmut Eisele, 50 Jahre, 22.11.
Bergakademie Freiberg
Wolfram Streller, 50 Jahre, 25.11.
Bergkamen
Walter Helmig, 90 Jahre, 14.11.
Hans-Diederich Wulf, 80 Jahre,
22.11.
Harry Kainka, 70 Jahre, 24.11.
Brambauer
Diethard Obermann, 75 Jahre,
04.11.
Adolf Fischer, 75 Jahre, 13.11.
Mario Pallasch, 60 Jahre, 10.11.
Buer
Heinz Brachfeld, 80 Jahre, 25.11.
Manfred Wuensch, 60 Jahre, 07.11.
Clausthal-Asse
Bodo Plagge, 60 Jahre, 07.11.
Clausthal-Hannover Stadt
Erich Hofmeister, 80 Jahre, 26.11.
Peter Koch, 70 Jahre, 29.11.
Clausthal-Lehrte
Lothar Grossmann, 75 Jahre,
11.11.
Clausthal-Peine-Salzgitter
Karl-Hans Kummer, 85 Jahre,
13.11.
Dorsten
Wolfgang Bussmann, 70 Jahre,
27.11.
Markus Ackermann, 50 Jahre,
24.11.
Dortmund-Mengede
Alfred Broll, 90 Jahre, 05.11.
Horst Dukat, 80 Jahre, 06.11.
Dortmund-Nord
Horst Scholz, 85 Jahre, 22.11.
Manfred Guettler, 75 Jahre, 03.11.
Essen-Süd
Hans Watzlaw, 80 Jahre, 17.11.
Derk U. Van Look, 60 Jahre, 06.11.
Hamm
Dietrich Funk, 75 Jahre, 13.11.
Roland Golfmann, 50 Jahre, 05.11.
Ibbenbüren
Heinz Schröer, 80 Jahre, 13.11.
Heinz Overmoeller, 80 Jahre, 21.11.
Alfred Krause, 80 Jahre, 24.11.
Willi Stammes, 80 Jahre, 28.11.
Jörg Hassink, 50 Jahre, 24.11.
Langendreer
Herbert Löffler, 85 Jahre, 18.11.
Lausitzer Braunkohle
Herbert Ruhner, 70 Jahre, 15.11.
Karin Schnabel, 60 Jahre, 10.11.
Lünen
Manfred Fischer, 80 Jahre, 11.11.
Walter Hirschler, 80 Jahre, 23.11.
Horst Sieger, 80 Jahre, 28.11.
Hans-Gerd Pähler, 75 Jahre, 12.11.
Georg Franke, 75 Jahre, 28.11.
Gerhard Thiele, 70 Jahre, 09.11.
Rainer Drescher, 70 Jahre, 18.11.
Eckhard Döringhoff, 60 Jahre,
19.11.
Karl-Heinz Grantz, 60 Jahre, 24.11.
Mitteldeutsche Braunkohle
Hermann Pitsch, 80 Jahre, 08.11.
Waldeck Becher, 75 Jahre, 22.11.
Siegmar Mohs, 75 Jahre, 25.11.
Gisela Müller, 70 Jahre, 22.11.
Neuhof
Herbert Kress, 60 Jahre, 09.11.
Thorsten Kress, 50 Jahre, 11.11.
Niederrhein
Volker Liese, 50 Jahre, 12.11.
Niederrhein-Moers
Ronald Bormann, 85 Jahre, 19.11.
Nordbayern
Gerhard Indefrey, 85 Jahre, 07.11.
D
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RDB-Veranstaltungen/Mitteilungen
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BV Bergkamen
BV Lünen
Besuch des Weihnachtsmarktes in Hattingen am 29.11.2014.
Die Abfahrtzeit des Busses ist um 15.00 Uhr von der Sugambrerstraße (Parkplatz SuS Oberaden) und um 15.10 Uhr von der
ehemaligen Gaststätte „Zum Schrägen Otto“. Der Unkostenbeitrag dieser Aktivität ist intern zu erfragen. Anmeldeschluss
ist der 26.10.2014. Anmeldungen bei Manfred Kolodziejski, Tel.:
02306/43227 oder bei Peter Stützer, Tel.: 02306/82217.
Die traditionelle Barbarafeier mit Jubilarehrung findet in diesem
Jahr am 04.12. in der katholischen „St. Petrus Canisius Kirche“,
Kühlkamp 11 in 44319 Dortmund statt.
BV Essen-Katernberg
Stammtisch: 03.11., 01.12., 29.12.2014. Beginn: 16.30 Uhr in der
Gaststätte „Alt-Schonnebecker Hof”, Saatbruchstrasse 46,
45309 Essen-Schonnebeck.
Herbstfest: 08.11.2014. Zu unserem Herbstfest mit Jubilarehrung laden wir alle Mitglieder mit ihren Angehörigen und Freunden recht herzlich ein. Beginn: 19.00 Uhr in der Gaststätte „Am
Kreuz”, Ernestinenstrasse 116, 45141 Essen-Stoppenberg.
BV Langendreer
Einladung zum Stammtisch
Datum: 17.10.2014
Ort: „Zeche Nachtigall“ im Muttental, Witten
Beginn: 17.00 Uhr
Die Kostenumlage pro Person für Essen und Trinken ist intern zu
erfragen. Der Betrag wird am Stammtischabend erhoben.
Anmeldung bei Hans-Jürgen Lewer, Tel.: 02302/64697 oder bei
Walter Hilligweg, Tel.: 02339/3756
Oberhausen
Wilhelm Krebber, 85 Jahre, 11.11.
Peter Gnaudschun, 75 Jahre,
09.11.
Peißenberg
Ludwig Stippel, 80 Jahre, 20.11.
Recklinghausen
Edmund Szyska, 75 Jahre, 11.11.
Eckard Miller, 70 Jahre, 18.11.
Karl-Heinz Ungerer, 60 Jahre,
17.11.
Hans-Joachim Henze, 50 Jahre,
27.11.
Rheinische BraunkohleBOWA/Fortuna-Nord
Josef Schäfer, 60 Jahre, 17.11.
Jürgen Minning, 60 Jahre, 19.11.
Gottfried Biehn, 50 Jahre, 02.11.
Prof.Dr. Christian Forkel, 50 Jahre,
15.11.
Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler
Manfred Mrozewski, 75 Jahre,
05.11.
Heinz-Josef Sterken, 60 Jahre,
04.11.
BV Recklinghausen
www.rdb-re.de
Fahrt zum Weihnachtsmarkt
Am Sonntag, dem 07.12.2014 besuchen wir den WeihnachtsWaldmarkt des „Wildwaldes Vosswinkel“. Da der Weihnachtsmarkt bereits um 18.00 Uhr schließt, fahren wir vom Altem Busbahnhof Recklinghausen um 13.00 Uhr ab. Die Abfahrt von AV 3/7
in Marl ist somit um 12.30 Uhr. Die Teilnahmezahl ist durch den
Bus begrenzt. Bitte melden sie sich telefonisch bei Klaus Pirsig,
Tel.: 02043/489549 oder 0163/4895490 an.
1. Stammtisch in 2015 am 13.01.2015. Dieser Stammtisch steht
wieder unter dem Thema „Gesundheit“, und findet um 19.00 Uhr
im Haus „König Ludwig“ statt.
BV TFH Georg Agricola zu Bochum
Mitgliederversammlung und traditionelles Gänseessen
Zur diesjährigen Mitgliederversammlung mit anschließendem
Gänseessen am Freitag, dem 21.11.201 um 18.00 Uhr im Restaurant „Altes Brauhaus Rietkötter“, Große Beckstr. 7, 44787
Bochum, laden wir herzlich ein. Die Tagesordnung geht den Mitgliedern gesondert per Post oder Email zu. Anmeldungen bitte
bis zum 17.11.2014.
Rheinische BraunkohleTagebau Hambach
H.-Theo Froitzheim, 70 Jahre, 14.11.
Saar
Edmund Schmitt, 80 Jahre, 14.11.
Gerhard Schonk, 75 Jahre, 02.11.
Johann Hahn, 75 Jahre, 25.11.
Siegfried Werber, 75 Jahre, 30.11.
Jürgen Fischer, 60 Jahre, 06.11.
Jürgen Jakobs, 60 Jahre, 17.11.
Siegerland
Karl-Stefan Felix, 90 Jahre, 30.11.
Unna
Fritz Dietrich Laddach, 80 Jahre,
27.11.
Wanne-Eickel
Erwin Wiezorek, 75 Jahre, 25.11.
Wattenscheid
Gerhard Paulat, 75 Jahre, 27.11.
Werra
Helmut Schaub, 60 Jahre, 30.11.
Westerzgebirge
Wolfgang Helbig, 60 Jahre, 20.11.
Zielitz
Fred Henke, 50 Jahre, 19.11.
Der Hauptvorstand des RDB e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“
BV Clausthal
Der BV Clausthal trauert um seinen Ehrenvorsitzenden
Fred Damert.
Unser langjähriger 1. Vorsitzender und Ehrenvorsitzender Fred Damert verstarb am
28.08.2014 in seinem Heimatort Goslar.
Fred Damert, ein Mann der ersten Stunde,
ein Niedersachse und ein echter Harzer Bergmann, war seit 1976 1. Vorsitzender des BV
Clausthal. Bis zum Bergmannstag 2002 führte er den BV durch Zeiten, die ihm und dem
Verein sehr viele schöne Stunden im RDB
e.V., aber auch manche unbequeme Abläufe
brachten. Er hat bei seiner Tätigkeit immer mit
großer, abwägender Sorgfalt im Vorstand mit
seinen Vorstandskameraden die zu erledigenden Aufgaben erfüllt.
Fred Damert wurde im ereignisreichen und für
Deutschland unerfreulichen Jahr 1933 geboren. Er verlebte seine Jugend- und Schulzeit
zwischen Harz und Hannover. Nach dem
Schulabschluss begannen seine bergbaulichen Tätigkeiten im Steinkohlenbergbau auf
der Zeche Haus Aden. Im Jahr 1952 zog es
den Jungbergmann in den Kali- und Eisenerzbergbau nach Niedersachsen. In unterschied-
Fred Damert
Foto: Privat
lichen Bergbauzweigen und auf verschiedenen
Schachtanlagen, die heute unseren jungen
Mitgliedern nur noch als nostalgische Werke
bekannt sind, hat er das bergmännische Rüstzeug erworben.
Der Bergschulbesuch an der Berg- und Hüttenschule Clausthal von 1955 bis 1958 schloss die
weitere Ausbildung zum Grubensteiger ab.
Mit dem Besuch der Oberklasse an der Bergund Hüttenschule beendete er erfolgreich die
fachtechnische Ausbildung.
Ab 1968 wurde er als Technischer Aufsichtsbeamter bei der Bergbau-Berufsgenossenschaft
in Clausthal eingestellt. Seine umfangreichen
Erfahrungen konnte er erfolgreich in der Funktion als Ausbildungs- und Revisionsingenieur für
das Grubenrettungswesen dem bergbautechnischen Nachwuchs vermitteln.
Dem RDB e.V., im BV Clausthal, gehörte er
seit 1958 an. Die Vorstandsarbeit begann er
1972, und ab 1976 wählten ihn die Clausthaler
zu Ihrem 1. Vorsitzenden.
Nach seinem Rückzug von der Funktion auf
dem Bergmannstag 2002 wählten die Delegierten ihn zum Ehrenvorsitzenden des BV. In
den darauffolgenden Jahren stand er dem Vorstand immer noch mit seinem umfangreichen
Wissen mit Rat und Tat zur Seite.
Der Vorstand des BV Clausthal, die Vorstände der 16 Bez.Gr. sowie der Traditionsverein
Berg- und Hüttenschule Clausthal werden Fred
Damert nicht vergessen.
Für den Vorstand des BV Clausthal
Peter Koch
bergbau 10/2014 475
D
RDB-Mitteilungen
BV Brambauer
Jahresausflug zur Gedenkstätte
Konrad Adenauer
Am 13.09.2014 starteten die Mitglieder des BV zu ihrem Jahresausflug
mit 28 gemeldeten Personen vom
Marktplatz Brambauer nach Bonn
am Rhein. Zur Begrüßung der RDBKameraden, ihren Frauen und 5
Gästen sprach unser 2. Vorsitzende
Michael Huld sein herzliches Willkommen aus. Aus gesundheitlichen
Gründen konnte der 1. Vorsitzende
Manfred Köppler nicht an diesem
Ausflug teilnehmen.
An der Rheinpromenade am Alten
Zoll wartete das Panoramaausflug &‹ Bonner Personen Schifffahrt auf uns.
Mit diesem Prachtschiff begann die
Schiffsreise auf dem Rhein stromaufwärts. Bei angenehmen Temperaturen führte die Fahrt an Bad Godesberg und Königswinter, mit Blick
auf den Drachenfels, vorbei an Bad
Honnef zur Insel Grafenwerth.
Von hier ging es zum Mittagessen
$(
3haus“. Dieses alte Gebäude wurde
bis ca. 1985 von den Behörden genutzt und bis 1989 zur Gaststätte
umgebaut. Die alte Kämmerei war
der Gastraum unserer Bewirtung.
Eine kurze Busfahrt führte uns
von Bad Honnef in den Stadtteil
Rhöndorf zum ehemaligen Wohnhaus des 1. Bundeskanzlers der
Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. Wir erreichten das
Haus über den Weg, den Adenauer
immer ging, wenn er von seinem
300er Mercedes zum Bundestag
nach Bonn abgeholt wurde. Der Besuch des Hauses Adenauer vermittelte nur einen kleinen Abschnitt von
der Privatperson Konrad Adenauer.
1967 verstarb der 1. Bundeskanzler Konrad Adenauer (Amtszeit von
1949 bis 1963) in dem 1937 gebauten Wohnhaus in einem ehemaligen
Weinberg östlich von Rhöndorf. Geplant und gebaut wurde das Haus
für eine große, neunköpfige Familie. Als 1948 seine 2. Frau Gussi
verstarb und die Kinder allmählich
erwachsen wurden, leerte sich das
R
Haus schrittweise. In der Zeit als
Bundeskanzler nutzte Adenauer
dieses Haus als privates Rückzugsgebiet. Vom Wohnzimmer eröffnet
sich ein schöner Blick über das
Rheintal nach Westen. Hier fand
er Ruhe und Erholung von seiner
Arbeit als Bundeskanzler.
Bereits zu Lebzeiten Adenauers
hatte dieses Haus nahezu den
Rang einer nationalen Wallfahrtsstätte gewonnen. Seit 1970 konnten die Besucher dieses Anwesens
in kleinen Gruppen durch den Rosengarten in einige Zimmer des
Hauses geführt werden.
Rückblick:
Am Hauseingang empfing Adenauer am 21.08.1949 seine Gäste zur
legendären Rhöndorfer Konferenz.
Es waren ausgesuchte, leitende
Politiker von der CDU und CSU,
die Adenauer zu einer formlosen
Besprechung über die Gestaltung
der jungen Bundesrepublik eingeladen hatte. Die Teilnehmer dieser
vertraulichen Aussprache waren
sich einig, dass keine offiziellen Beschlüsse gefasst werden konnten.
Nach den Sachgesprächen über
die am 14.08.1949 stattgefundenen
$)M
,7
:
oder nein“), kam es zu den Personalfragen. Die Ministerbesetzung
wurde besprochen und durch einen
geschickten Schachzug wurde Adenauer zum Bundeskanzler durch einen Teilnehmer vorgeschlagen. Adenauer nutzte das Überraschungsmoment bei vielen Teilnehmern aus
und stimmte dem Vorschlag mit dem
Hinweis zu, dass er für 2 bis 3 Jahre
die Kraft aufbringen könne. Bei der
Kanzlerwahl wurde Adenauer vom
neuen Bundestag mit einer Stimme
Mehrheit zum 1. Bundeskanzler der
Bundesrepublik Deutschland gewählt. Adenauer blieb danach 14
Jahre in diesem Amt.
Diese Konferenz und viele andere
histhorische Ereignisse machten
dieses Haus zum geschichtlichen
Zeitzeugen. Durch den zweimaligen Besuch des französischen
Staatsoberhauptes Charles de
Gaulle im Hause Adenauers – vor-
ausgegangen waren 2 Einladungen
Adenauers zu de Gaulles privatem
Anwesen in der Champagne – entwickelte sich eine Freundschaft zwischen beiden Staatsmännern, die
zum wirtschaftlichen Aufschwung
Europas, insbesondere durch die
Gründung der Montanunion führte.
In den Jahren seiner Kanzlerschaft
erhielt Adenauer private Geschenke namhafter Politiker, die teilweise in diesem Haus zu sehen sind.
Die Sammlung von Gemälden und
Geschenken ließ er in den Räumen
im Erdgeschoss durch Lichtstrahler
anleuchten und betrachtete diese
bei guter Musik. An der Südseite
des Wohnzimmer befindet sich das
Eßzimmer, von Adenauer die Kajüte
genannt. Hier befindet sich ein von
Winston Churchill gemaltes Bild
einer Tempelruine, sowie ein Landschaftsgemälde des späteren USPräsidenten Dwight D. Eisenhower.
Im 1. Stock ist das Arbeitszimmer
und das Schlafzimmer, in dem Adenauer am 19.04.1967 starb.
Der in den Weinberg terrassenförmig eingebaute Garten ist eine
Sehenswürdigkeit an sich. Das
südländische Aussehen wurde von
seinem Urlaubsort in Cadenabbia
am Comer See geprägt. Auch lernte
er das Boccia-Spiel dort kennen. Er
liebte es so, dass er in seinem Garten eine Boccia- Bahn erbauen ließ.
Die Idee eines Pavillons in seinem
Garten stammt auch aus dem Urlaubsort Cadenabbia. Nach seinem
Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers ließ er nach seinen Vorstellungen von seinem Schwiegersohn den Pavillon errichten. In seinen letzten Lebensjahren schrieb
er an diesem Schreibtisch 3 Bände
über Erinnerungen aus seinem Leben. Im 4. Band konnten nur noch
Fragmente der Erinnerungen festgestellt werden. Im April 1967 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Konrad Adenauers rapide.
Der Altbundeskanzler verstarb am
19.04.1967. Die Bundesregierung
ordnete ein Staatsbegräbnis zu
seinen Ehren an.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unser diesjähriger Jahresausflug einen Einblick in das
Leben des 1. Bundeskanzlers der
Bundesrepublik Deutschlands und
damit in die neuere deutsche Geschichte gewährte, der alle Teilnehmer beeindruckt hat.
Siegbert Raetz
BV Dorsten
Hauseingang vom Haus Adenauers
476 bergbau 10/2014
Foto: Privat
Fahrt nach Mainz
Als Ziel unserer diesjährigen Exkursion vom 11. bis 13.07.2014
hatte sich der Vorstand des BV die
rheinland-pfälzische
Landeshauptstadt Mainz ausgesucht.
Mit der Planung und Organisation
der Reise beschäftigte sich haupt-
B
sächlich Ellen Seeger, die Ehefrau
unseres Geschäftsführers, der an
dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt sei.
Ausgehend von unserem altbekannten Treffpunkt ging es am
1. Tag Richtung Süden. Leider
stand die Fahrt anfangs unter keinem guten Stern. Ein technisches
Problem zwang unseren Busfahrer
zu mehreren Zwischenhalten, sodass wir letztendlich an der Raststätte Ohligser Heide halten und auf
einen Ersatzbus warten mussten.
Der Zwangsstopp machte der guten Laune der Mitreisenden jedoch
kein Ende, er wurde für ein ausgiebiges 2. Frühstück genutzt. Nach
Eintreffen des Ersatzbusses ging
die Fahrt ohne weitere Zwischenfälle weiter. Erst an unserem Zielort machte sich der Zwangsstopp
dadurch bemerkbar, dass unsere
Führung beim ZDF auf dem Lerchenberg kürzer ausfiel als geplant.
Dennoch war die Führung sehr interessant und beeindruckend.
Das ZDF ist eine der größten öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten
Europas. Der offizielle Sendebeginn
war der 01.04.1963 aus einem provisorischen Studio auf einem Bauernhof in Eschborn. Ein Jahr später
sendete man aus den Studios der
Taunusfilm in Wiesbaden. Wegen
der Vergrößerung und Zentralisierung des ZDF zog man schließlich
auf den Mainzer Lerchenberg, wo
im Dezember 1984 der Sendebetrieb startete. Nicht nur der Standort,
sondern auch die Technik hat sich im
Laufe der Jahre stark verändert.
So arbeitet man heute mit der Tech#
"+ration“, d.h. HD-fähige Digitaltechnik und das bei stark reduziertem
Energieverbrauch, Scheinwerfer,
die nicht mehr manuell bedient
werden, sondern für jede Sendung
bereits für die entsprechenden Erfordernisse programmiert wurden
und einem virtuellen Studio, intern
+(5‹!A
$$
K‹%".
sind auf Stahlfedern gelagert, um
zu verhindern, dass Schwingungen
von außen die Qualität des Studiotones beeinflussen können.
Nach der Führung durch die Studios, die übrigens kleiner sind als
man aus der Fernsehansicht erwartet, konnten wir noch einen Blick auf
3,)!)
7)‹
gerade für den nächsten Fernsehgarten probte. Wie unser Begleiter
selber zugab, ist der Genuss einer
Sendung im Fernsehen besser als
im Außengelände, weil die Aktivitäten, die man sehen kann, örtlich
auseinander liegen und zum anderen immer Kameras und Technikpersonal den freien Blick behindern.
Nach dem Besuch des ZDF fuhren
wir weiter zum Hotel. Anschließend
D
R
RDB-Veranstaltungen/Mitteilungen
B
Gruppenfoto vor der Kupferberg-Terrasse
ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Am Vormittag des 2. Tages stand
eine Stadtrundfahrt durch Mainz
auf dem Programm.
Die Fahrt führte uns hauptsächlich
durch die Bezirke Altstadt, Neustadt
und Oberstadt. Die Altstadt ist der
Bereich, der auf einzelne römische
Siedlungen zurückgeht, bzw. sich bis
zur Stadterweiterung in den 1870er
Jahren innerhalb der Stadtmauern
befand und liegt an dem der Mainmündung gegenüberliegenden Ufer
des Rheins. In der Altstadt befinden
sich die touristisch attraktivsten Sehenswürdigkeiten. Hier begegnen
wir Bauwerken aus der Gründungszeit der Stadt bis hin zu modernsten
Bauwerken aus heutiger Zeit.
Besonders erwähnenswert ist der
zu den Kaiserdomen zählende Hohe Dom St. Martin zu Mainz, die
Bischofskirche der Diözese Mainz,
eine dreischiffige Pfeilerbasilika.
Auch zu erwähnen ist die Pfarrkirche St. Stephan, insbesondere wegen der im Altarbereich von Marc
Chagall gestalteten 9 Kirchenfenster. Es waren seine letzten Fenster,
die er bis zu seinem Tode im Jahre
1985 gestaltet hat. Restarbeiten
wurden von einigen seiner Schüler
zu Ende geführt.
Bei den Profanbauten ist als erstes
das Kurfürstliche Schloss zu erwähnen. Baubeginn war bereits während
des Dreißigjährigen Krieges. Auf
Grund von Verzögerungen eben wegen dieses Krieges und des späteren
Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde
es erst weit im 18. Jh. fertiggestellt.
Im Laufe der Zeit diente es verschiedenen Erzbischöfen und Kurfürsten als Stadtresidenz. Nach einem
Luftangriff im Jahre 1942 brannte
das Schloss aus. Außen wurde es
originalgetreu wiederhergestellt, im
Inneren jedoch zweckmäßig saniert.
Heute beherbergt es das RömischGermanische Zentralmuseum und
den Veranstaltungssaal der Mainzer
Karnevalsgesellschaften.
2 weitere Gebäude aus alter Zeit, im
Barockstil erbaut, sind das Deutschhaus oder Deutschordenshaus und
das Zeughaus. Beide wurden in der
1. Hälfte des 18. Jh. erbaut, während des 2. Weltkriegs zerstört, von
Foto: Privat
außen wieder rekonstruiert und von
innen zweckmäßig angepasst. Sie
dienen heute als Sitz des Landtages bzw. der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz.
2 auffallende Bauwerke aus der
neueren Zeit sollen nicht unerwähnt
bleiben. Zum einen das Staatstheater, ein Rundbau in Anlehnung an
das Kolosseum in Rom, ist ein Mehrspartenhaus und beherbergt Musiktheater, Schauspiel und Ballett unter
einem Dach. Zum anderen das Rathaus, das am Rheinufer gelegen, mit
dem Hilton-Hotel und der Rheingoldhalle einen zusammenhängenden
architektonischen Komplex bildet.
Die Neustadt liegt nordwestlich der
Altstadt. Ihr Bau begann in den späten Jahren des 19. Jh., nachdem es
in den alten Befestigungsanlagen zu
eng wurde und Epidemien drohten.
Sie wurde angelegt mit einem symmetrischen, gitterförmigen Straßensystem, das durch Alleen und Plätze
aufgelockert wurde. Heute lebt die
Neustadt durch eine bunte Mischung
von Alteingesessenen, Zuwanderern und jungen Studenten.
Trotz schwerer Zerstörungen durch
den 2. Weltkrieg sind heute noch
typische gründerzeitliche Wohngebäude mit prächtigen Fassaden zu
erkennen. Von jüdischem Leben in
der Stadt zeugt heute die Neue Synagoge mit einem sehr eigenwilligen
Baustil, die an der Stelle der ehemaligen Zentralsynagoge errichtet wurde, einem Jugendstilgebäude, das
während der Novemberprogrome im
Jahre 1938 einem Brand zum Opfer
fiel und später gesprengt wurde.
Die Oberstadt entstand zu Beginn
des 20. Jh. als Erweiterung der Altstadt nach Süden und Südwesten.
Hier sieht man vor Allem aufgelockerte, von Grün durchzogene
Siedlungen. Da die Zerstörungen
während des Krieges hier geringer waren als in Alt- und Neustadt,
sind noch viele Gebäude aus der
1. Hälfte des 20. Jh. vorhanden.
Auch Spuren aus römischer Zeit
sind hier zu finden, wie Ausgrabungen des römischen Theaters, Reste einer Wasserleitung, römisches
Stadttor. Großen Raum in der
Oberstadt nehmen die JohannesGutenberg-Universität, die Universitätskliniken und der Botanische
Garten der Universität in Anspruch.
Auch findet sich hier auf der Kupferberg-Terrasse die Sektkellerei
Kupferberg, die nach einer ausgiebigen Mittagspause als nächstes
Ziel auf dem Programm stand.
Während der ca. 2-stündigen Führung erfuhren wir vieles über die
Sektkellerei.
Gegründet im Jahre 1850 machte
sich das Unternehmen schnell einen Namen und traf mit seinen Produkten besonders den Geschmack
der Briten. Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes erschloss sich dem
Unternehmen schnell ein immer
größer werdender Absatzmarkt.
Auch nutzte das Unternehmen
schon früh die Möglichkeit der Werbung. Eine stattliche Sammlung von
Plakaten, Grafiken, Etiketten, Postkarten und frühen Werbefilmen zeugen davon, dass Werbung schon in
den Anfängen auf vielfältige Art die
Menschen erreichte. Ebenso zu bewundern ist im Kupferberg-Stammhaus die weltweit größte Sammlung
von Sekt- und Champagnergläsern.
Über 500 Gläser aus vielen Epochen und Ländern sind hier ausgestellt und lassen den Besucher ein
Stück Kulturgeschichte erleben.
Ein weiteres Highlight des Besuches war der Traubensaal. Ein
schmiedeeiserner Pavillon aus
Weinlaub, Ranken und Trauben,
ein schwerelos wirkendes Meisterwerk des Jugendstils. Er war zur
Weltausstellung in Paris im Jahre
1900 zur Präsentation deutscher
Spitzenweine hergestellt worden.
Nach den übertägigen Sehenswürdigkeiten wurden wir in den am
tiefsten geschichteten Sektkeller der
Welt geführt. Er führt bis ca. 50 m
tief in den Fels unterhalb der Sektkellerei und umfasst auf 7 unterirdischen Etagen 60 Kellerräume. Hier
konnten Millionen von Sektflaschen
bei stets gleicher Temperatur gelagert werden, die aber auch alle regelmäßig von Hand gedreht werden
mussten. Es war beeindruckend. Die
tatsächliche Produktion wurde allerdings schon 1965 in eine großräumige Anlage nach Mainz-Hechtsheim
verlegt, da das Stammhaus die
Kapazitäten nicht mehr bewältigen
Gruppenbild mit Damen
konnte. Eine kleine Sektprobe bildete den Abschluss der Führung. Auch
der 2. Tag endete wie der erste mit
einem gemeinsamen Abendessen.
Der 3. Tag stand im Zeichen der
Heimfahrt, jedoch verbunden mit
einer kurzen Stadtrundfahrt durch
Wiesbaden, der benachbarten
Landeshauptstadt des Landes
Hessen.
Mit seinen 15 Thermal- und Mineralquellen mit Temperaturen von
46 bis 66ºC ist Wiesbaden eines
der ältesten Kulturbäder Europas.
Mit 2 Mio. l/d ist die Stadt das zweitergiebigste deutsche Heilbad (Aachen 3,5 Mio. l/d). Schon den Römern waren die heißen Quellen bekannt, in deren Nähe sie um 6 bis
15 nach Christus eine Befestigung
errichteten. Die Lage Wiesbadens
in einer Gebirgsmulde am Südfuß
des Taunus macht die Stadt zu einer der wärmsten in Deutschland.
Das Stadtbild Wiesbadens zeigt
einen einheitlicheren Charakter als
das von Mainz.
Die Mehrzahl der Gebäude entstand ungefähr zwischen 1850
und dem Beginn des 1. Weltkrieges 1914. Da Wiesbaden in beiden
Weltkriegen weit weniger zerstört
wurde als andere Städte, blieben
die das Stadtbild prägenden Gebäude und Straßenzüge erhalten.
Fast alle Gebäude sind dem Klassizismus, Historismus und Jugendstil zuzurechnen. Wegen ihres Rufes als Weltkulturstadt entstanden
in der Innenstadt viele repräsentative öffentliche Gebäude.
Einhellige Meinung der Mitreisenden war: Wiesbaden ist eine eigene Studienfahrt wert.
Zufrieden mit dem Verlauf der Studienfahrt ging es nach der Stadtrundfahrt zügig nach Hause. Mit
jedem Kilometer wuchs jedoch die
Spannung, da uns am Abend noch
das Finale der Fußballweltmeisterschaft erwartete.
Karl-Heinz Bendert
BV Lünen
Sommerfest 2014
Das
diesjährige
Sommerfest
des BV fand am Freitag dem
23.08.2014 im Grubenwehrheim
Fotos: Privat
bergbau 10/2014
9/2014 477
D
RDB-Mitteilungen
Victoria 1/2 in Lünen statt. Die
Vorbereitungen zur Veranstaltung
wurde von Familie Menze und deren Nachbarn durchgeführt. Bei
herrlichem Sommerwetter sind 35
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
unserem Aufruf zum Fest gefolgt.
Das Sommerfest startete zunächst
mit Kaffee und selbstgebackenem
Kuchen, am Abend wurde gegrillt.
Die Teilnehmer hatten einen schönen und gelungenen Abend.
Jürgen König
BV Niederrhein
Herbstfest und Grillabend 2014
Am Freitag, dem 19.09.2014, feierte der BV seinen traditionellen
Grillabend. In den Festräumen des
Kleingartenvereins Walsum konnte Silvo Magerl mit seinem Vorstand wieder rund 80 Kameraden
versammeln, um nach guter alter
. ‹
7
)6(
)6‹ &
fördern. Mit seinen einleitenden
Begrüßungsworten hieß er die
Ehrenvorsitzenden Karl Klumpers
und Georg Brandt, das Ehrenmitglied Dietrich Balduhn sowie die
Redaktionsmitglieder der Zentraldirektion der RAG-Zeitschrift
#
‹ Denise Hundertmark
und Sabrina Steiling willkommen.
Die beiden jungen Redakteurinnen
stellten das Steinkohle-OnlinePortal www.steinkohle-online.de
vor, welches eine Informations- und
Netzwerkplattform für aktive und
ehemalige Mitarbeiter der RAG
sowie für alle interessierten Bürger
des Bergbaus darstellt. Je näher
das Ende des deutschen Steinkohlebergbaus rückt, desto mehr
können sich aktive und ehemalige
Kameraden und Kollegen interaktiv über Berichte, Geschichten,
Terminkalender, Freundschaftsanfragen und Briefe miteinander vernetzen. Das historische Erbe wird
auf dieser Weise in der virtuellen
Heimat weiterleben.
Nachdem das Steigerlied mit dem
Bergmannsschnaps gewürdigt wurde, war das reichhaltige Grillbuffet
an dem lauen Sommerabend eröff% A '
ohne Grillen ist möglich, aber sinnlos!“, ging es noch bis in die tiefe
Nacht bei Bier und Wein.
Alle anwesenden Kameraden freuen sich schon auf ein Wiedersehen
– spätestens im nächsten Jahr!
Jochen Auberg
BV Saar
www.vsb-saar.de
60. VSB-Treff
Stadtführung Saarbrücken
Der Sommer VSB-Treff sollte, wie
in jedem Jahr, eine Besichtigung
oder Führung beinhalten. So hatte
der geschäftsführende Vorstand
seine Mitglieder am 24.08.2014 zu
einem Stadtrundgang nach Saarbrücken eingeladen. Treffpunkt
war um 10.00 Uhr am Brunnen am
St. Johannner Markt. Da sich fast
50 Teilnehmer angemeldet hatten,
bestellten wir 2 Stadtführer. Es bildeten sich sehr schnell 2 Gruppen
und so konnte die Besichtigung unter der Leitung von Lotte Natgang
und Thomas Schneider starten.
Saarbrücken wurde in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto III. im
Jahre 999 erstmals als Königsburg
.‹ )!
die dem Bistum Metz geschenkt
wurde. Im Bereich von Alt-Saarbrücken existierte bereits in vorrömischer Zeit eine Siedlung der
Mediomatriker. Flussaufwärts vom
heutigen Stadtkern, im Stadtteil St.
Arnual und im Bereich des Großmarktes am Fuß des Halbergs,
sind
römische
Siedlungsreste
nachgewiesen. Am rechten Saarufer befand sich eine kleine römische
Garnison, die wahrscheinlich eine
hölzerne Brücke sicherte. Nicht
weit entfernt davon hat sich am
Hang des Halberges ein römisches
Mithräum erhalten. Links der Saar,
rund um die Stiftskirche Sankt Arnual, befand sich nachweislich eine
römische Siedlung mit einer größeren Villa, in deren Ruinen in merowingischer Zeit eine erste Kirche
als Grablege des Metzer Bischofs
Arnual errichtet wurde. Es soll sich
bei der Kirche um eine Schenkung
des merowingischen Königs Theudebert II. handeln. Die ältesten urkundlich erwähnten Orte, die heute
zur Landeshauptstadt Saarbrücken
gehören, sind Fechingen (777),
Eschringen (893), Dudweiler (977)
und Malstatt (960).
Nach diesen ersten allgemeinen Informationen ging die Führung durch
enge Gassen, vorbei an kleinen Lokalen zur Basilika St. Johann.
Das Kirchengebäude ist ein klar
strukturierter Barockbau. Der Turm
der Kirche ist in die Fassade der
Vorderfront integriert und bildet mit
ihr eine streng gegliederte Einheit.
Rund 80 Kameraden singen das Steigerlied
478 bergbau 10/2014
R
Foto: Max Schymainski
Sowohl in der Höhe, als auch in
der Breite ist diese Gliederung der
Vorderfront sichtbar, zum einen in
der Abfolge von 3 Stockwerken
in der Höhe und zum anderen eine entsprechende Dreiteilung in
Fenster-, Portal- und Giebelzonen
in der Breite. Das saalförmige Kirchenschiff mit integriertem Altarraum verfügt über 6 Achsen. An
die Rückseite der Kirche ist eine
separate Sakristei angebaut, die
über eine Tür mit dahinterliegendem kurzen Korridor hinter dem
Hochaltar zugänglich ist.
Das 1986 erneuerte Eingangsportal
stammt vom Saarbrücker Künstler
Ernst Alt. Das Bronzeportal zeigt
auf dem linken Türflügel Szenen
aus dem Leben Johannes des Täufers aus dem Neuen Testament,
rechts die damit korrespondierenden Szenen aus dem Leben und
der Leidensgeschichte Jesu Christi.
Die Szenen links und rechts davon
sind thematisch aufeinander bezogen. Die Halterungen der seitlichen Handläufe wurden ebenfalls
in Bronze gegossenen und stellen
die 4 Lebensalter Kindheit, Jugend,
Erwachsensein und Alter durch verschieden alte Hände dar.
Weiter ging die Führung am Staats
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zum Schloss. Das Schloss Saarbrü#! .# .
‹
genannt, ist ein im Stil der Barockzeit
errichteter Bau und befindet sich im
Stadtteil Alt-Saarbrücken am linken
Ufer der Saar. Vorgängerbauten am
Standort waren eine mittelalterliche
Burg und ein Renaissance-Schloss.
Das Schloss dient heute als Verwaltungssitz des Regionalverbands
Saarbrücken. Im Gewölbekeller
und einem Anbau befinden sich
die Ausstellungsräume des Historischen Museums Saar. Unter dem
Schlossplatz wurden Teile der Burganlage mit den Kasematten freigelegt. Nach umfangreichen Ausgrabungen zwischen 2003 und 2007
sind die Kasematten vom Historischen Museum aus für Besucher
zugänglich. Vom Schlossgarten aus
bietet sich ein herrlicher Ausblick
über die Saar und die Stadt.
Im weiteren Verlauf ging es in den
Stadtteil Alt-Saarbrücken zum eigentlichen Wahrzeichen der Stadt,
der Ludwigskirche. Sie gehört neben der Dresdner Frauenkirche
( ‹ &
den bedeutendsten evangelischen
barocken Kirchenbauten Deutschlands. Unser Stadtführer Thomas
Schneider konnte uns sehr viel
über deren Geschichte erzählen.
Die Ludwigskirche sowie der sie
umgebende Ludwigsplatz, wurden
von Friedrich Joachim Stengel im
Auftrag von Fürst Wilhelm Heinrich
von Nassau-Saarbrücken +samtkunstwerk“ im Sinne einer ba-
B
Der 1. Vorsitzende Reinhard
Marian begrüßt die Stadtführer
Lotte Natgang und Thomas
Schneider
Foto: Gerhard Meiser
rocken place royale entworfen. Der
Bau begann im Jahr 1762. Nach
dem Tod Wilhelm Heinrichs im Jahr
1768 wurden die Arbeiten wegen
Geldmangels eingestellt. Erst 1775
wurde die Kirche durch seinen Sohn
Ludwig fertiggestellt, nach dem
sie auch benannt wurde und nicht
nach Ludwig dem Heiligen, worauf
fehlerhafte, jedoch gebräuchliche
Übersetzungen wie église St. Louis
oder St. Louis church hindeuten. Die
Einweihung fand am 25.08.1775 mit
einem feierlichen Gottesdienst und
einer eigens zu diesem Anlass komponierten Kantate statt.
In den Jahren 1885 bis 1887 und
1906 bis 1911 führte man Restaurierungsarbeiten durch. Während des 2. Weltkriegs wurde die
Ludwigskirche praktisch komplett
zerstört. Nach dem Bombenangriff
vom 05.10.1944 standen nur noch
Reste der Umfassungsmauern.
Der Wiederaufbau begann 1949,
ist aber bis heute noch nicht abgeschlossen. Ein wesentlicher Faktor
für diese lange Verzögerung war der
von den 1950er bis in die 1970er
Jahre mit großer Heftigkeit ausgetragene Streit, ob beim Wiederaufbau auch der vollständig verlorene
barocke Innenraum rekonstruiert
werden sollte. Zunächst hatte man
sich auf eine Wiederherstellung der
Außenhülle mit einer modernen
Innenraumkonzeption verständigt,
diesen Plan aber schließlich wieder
aufgegeben. Die Innenrestaurierung wurde 2009 mit der Wiederherstellung des Fürstenstuhls (das
fürstliche Gestühl, das sich auf der
der Orgel gegenüber liegenden Empore befand) abgeschlossen.
Es war ein wirklich beeindruckender
Vortrag von den Stadtführern Lotte
Natgang und Thomas Schneider,
die uns die Geschichte dieser Kirche ein ganzes Stück näher brachten.
Gegen 12.30 Uhr war die Führung
zu Ende und ich bin der Meinung,
dass viele unserer Mitglieder und
D
R
RDB-Mitteilungen
B
Teilnehmer bei der Stadtführung
Foto: Werner Heider
Gäste, die bei dieser Führung dabei waren, unsere Landeshauptstadt jetzt mit anderen Augen sehen und auf Gebäude und deren
Geschichte aufmerksam wurden,
8
‹
eher nicht wahrgenommen hat.
Gerhard Meiser
in der die Beteiligung der Henrichshütte an der Rüstungsproduktion für
die beiden Weltkriege beschrieben
wird, aber auch die grausame Behandlung von Fremdarbeiterinnen
und Zwangsarbeitern im 2. Weltkrieg dort im Werk. Unsere Damen
waren sehr beeindruckt.
Die Herren wurden von Herrn von
Achen sachkundig geführt. Er erklärte verständlich die Arbeitsweise des Hochofens, die Heißwinderzeugung mit dem anfallenden
Gichtgas, die Beschickung des
Hochofens mit Erzen und Koks.
Unter den Teilnehmern waren Bergleute, die im Siegerland bis 1961
Spateisenstein abgebaut hatten,
aber auch ein RDB-Mitglied, Dieter
Frölich, der in Liberia Eisenerz gewonnen hatte. Fachkundig wurde
über Eisengehalte, Sinter- und Pelletsherstellung diskutiert. Wir fuhren
mit dem Fahrstuhl auf die ca. 70 m
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Hier erfolgte die Beschickung des
Hochofens. Über steile Treppen
ging es runter bis zur Abstichbühne, wo flüssiges Eisen und flüssige
Schlacke aus dem Ofen gezogen
wurden. Unterwegs wurde die Kühlung des Ofenmantels erklärt und
wie man durch Sprengungen Ansätze im Hochofen bekämpft hat.
Es war eine schwere Arbeit an den
Hochöfen.
Die Henrichshütte war 1854 von
Graf Henrich von Stolberg und
Wernigerode gebaut worden. Basis waren Eisenerz- und Kohlevorkommen rund um Hattingen.
Die Hütte hatte im Laufe der Zeit
verschiedene Eigentümer:
1855 eine Berliner Baugesellschaft,
1904 die Kasseler Lokomotivfabrik
Henschel, 1930 Vereinigte Stahlwerke, 1951 Ruhrstahl AG Hattingen,
1963 Rheinstahl, 1974 Thyssen.
Die
Henrichshütte
umfasste
3 Hochöfen, Stahlwerke, Gießerei,
Schmiede, 2 Walzwerke und beschäftigte 10 000 Leute. Im Krieg
wurden Geschützrohre und Granaten mit bis zu 42 cm Durchmesser
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BV Siegerland
Herbstausflug
Am 09.09.2014 starteten 20 Damen und Herren zum Herbstausflug nach Bochum-Stiepel und Hattingen. In Stiepel besuchten wir die
Dorfkirche, die 2008 ihr 1000-jähriges Jubiläum feierte. Wir hatten in
Dr. Zelm einen sachkundigen Führer, der uns die im Jahr 1952 freigelegten Wandmalereien aus dem
16. Jahrhundert zeigte und erklärte;
die Darstellung des Kindermords
in Bethlehem, die Vertreibung aus
dem Paradies und die Geschichte
von dem Heiligen Georg der den
Drachen besiegte und die Königstochter vor dem Tod rettete, anschließend wurde der Drachen in
einen Dackel verwandelt. Es war
eine spannende kunsthistorische
Lehrstunde. Zum Schluss intonierte
Dr. Zelm auf der Orgel den Choral:
Großer Gott wir loben dich und alle
sangen die ersten 3 Strophen mit.
Stiepel war immer eine reiche Gemeinde mit ertragreichen Bauernhöfen, man konnte sich dort auch
schon in alten Zeiten die wunderbare Ausmalung der Kirche leisten.
Die Ehefrau des Vorsitzenden, Inge
Heide, stammt aus Stiepel, hat als
Konfirmantin mitgeholfen die Fresken freizulegen und 1962 in dieser
Kirche den Vorsitzenden geheiratet.
Das Mittagessen nahmen wir im
Kaminzimmer von Haus Kemnade
ein. Nach dieser Stärkung ging es
weiter zur Henrichshütte nach Hattingen. Dort hat der Landschaftsverband Westfalen Lippe seit 1999 mit
dem Hochofen 3 ein beachtenswertes Industriemuseum geschaffen.
Die Damen besuchten mit der ausgezeichneten Führerin Frau Sklorz
3 . ‹!
im 1. Weltkrieg). Für Panzer stellte man die Gehäuse her und für
das 1. Atomkraftwerk Grundremmigen den Reaktor. 1980 gab es
die ersten Arbeitsplatzverluste, die
Belegschaft wurde von 8 000 Mann
auf 5 000 Belegschaftsmitglieder
reduziert. Als am 18.12.1987 die
Hochöfen stillgelegt wurden, verloren weitere 3 000 Mann ihre Arbeit.
Demonstrationen mit 30 000 Leuten, Menschenketten um die Hütte, Hungerstreik der Arbeiterfrauen
fanden statt, konnten die Stilllegung
aber nicht verhindern.Ein Hochofen, 2 Walzwerke wurden demontiert und in China wieder aufgebaut.
Die Henrichshütte hatte ein hohes
technisches Niveau, hier wurde
das Ruhrstahl-Heraeus Verfahren
zur Vakuumentgasung von flüssigen Rohstahl entwickelt, mit dem
Rissbildungen bei der Stahlerstarrung vermieden werden. Weltweit
sind ca. 100 RH Anlagen in Betrieb.
Das Stranggussverfahren wurde
in Hattingen zwar nicht erfunden,
aber hier zuerst zur industriellen
Reife entwickelt, es wird heute
fast in allen Stahlwerken weltweit
angewandt. Als die Hattinger Hütte
von der Fa. Thyssen übernommen
wurde, war die Stilllegung nicht
mehr abzuwenden. Die Kosten waren hier wegen der teuren Transportkosten für die Anfuhr von Erz
und Koks per Bahn zu hoch. Die
moderneren größeren Hochöfen
von Thyssen in Duisburg haben
geringere Transportkosten durch
Schiffstransport von Erz und Kohle
von Rotterdam aus auf dem Rhein.
Der frühere Vorstandschef Dr. D.
Spingorum bringt es etwas sarkas ;# " .zeugung war und ist ein an Kosten
orientiertes Wandergewerbe, zum
Nutzen der Verbraucher“
Alle Teilnehmer, Damen und Herren waren von dem Museumsbesuch in der Henrichshütte begeistert. Nach Kaffee und Kuchen im
Landhaus Grumm ging es auf die
Heimfahrt. Siegfried Raimann bedankte sich bei dem Organisator
Dr. Heide im Namen der Teilnehmer für diesen schönen Ausflug.
Dr. Bruno Heide
BV Wanne-Eickel
Tagesfahrt nach MecklenburgVorpommern
In diesem Jahr ging die 4-Tagefahrt
nach Mecklenburg-Vorpommern.
Mit 14 Personen schlossen wir
uns einer Reisegruppe der Firma
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1. Tag, 08.09., Anreise
Um 7.30 Uhr fuhr der Bus über die
Autobahnen Richtung Hamburg,
Richtung Lübeck und in Mecklenburg über die A 20. Bei Satow verließen wir die Autobahn um über die
schönen Alleen Mecklenburgs nach
Kühlungsborn zu fahren. Hier hatten wir knappe 2 Stunden Zeit uns
bei schönem Wetter die Ostseeluft
um die Nase wehen zu lassen.
Dann verließ unser Bus die Ostseeküste, um ins Landesinnere nach
Güstrow zu fahren. Um 17.30 Uhr
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Nach dem Belegen der Zimmer,
kleiner Ortsbegehung, Abendessen im Hotel mit kleinem Umtrunk
ließen wir den 1 .Tag ausklingen.
2. Tag, 09.09., Mecklenburger
Seenplatte
Nach dem Frühstück ging es um
08.00 Uhr Richtung Mecklenburger
Seenplatte. Um 09.45 Uhr erreichten wir Waren an der Müritz, dort
erwartete uns ein Ausflugsschiff für
eine 2-stündige Fahrt auf der Müritz. Bei sonnigem aber windigem
Wetter fuhren wir los. Der Kapitän
erzählte einiges über die Müritz
und ihre Umgebung. Die Zeit war
schnell um und wir legten wieder
an. Nach der Schiffsfahrt hatten
wir noch Zeit um die schöne Stadt
Waren zu erkunden. Danach ging
es wieder zurück zum Hotel.
3. Tag, 10.09., Usedom
Nach einem frühen Frühstück fuhren wir um 07.45 Uhr durch Vorpommern zur Insel Usedom.
Staubedingt kamen wir erst um
11.45 Uhr in Heringsdorf an. Hier
sahen wir uns von der Promenade
aus die schönen Villen und Hotelbauten an. Nach einem Besuch
der Seebrücke ging es weiter nach
Ahlbeck. Hier überraschte uns ein
kräftiger Gewitterschauer den die
meisten mit einer Einkehr verbanden. Auch hier konnten wir von der
Promenade aus schöne Villen und
Hotels betrachten
Um 15.45 Uhr fuhren wir zurück
nach Güstrow, wo wir um 19.00 Uhr
unser Hotel erreichten,
Nach einem etwas längeren Abendessen und dem Singen des Steigerliedes, mit Unterstützung der
anderen Mitreisenden, und einem
Bergmannsschnaps, ließen wir den
Tag ausklingen.
4. Tag, 11.09., Heimfahrt
Um 9.00 Uhr traten wir die Heimfahrt an. Aber erst ging es noch
nach Wamemünde, wo wir um
10.00 Uhr eintrafen. Ein Teil der
Reisenden machte eine 1-stündige Schiffsrundfahrt und sah sich
Warnemünde vom Wasser aus an.
Die Anderen machten einen Spaziergang durch die Stadt und über
die Mole. Um 12.00 Uhr mussten
wir dann Abschied nehmen von der
Ostsee und es ging zurück nach
Wanne-Eickel. wo wir um 19.00 Uhr
ankamen.
Es war mal wieder eine schöne
Reise, bei der die Kameradschaft
gestärkt wurde.
Johannes Woldenga
bergbau 10/2014
9/2014 479
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bis