Trafo #125 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik

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Trafo #125 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Impressum
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Kurz vermeldet
Tag der Fakultät
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Neues aus der Fachschaft
Der Dozentenpreis 2007
Fachschaftsvollversammlung WS 2007/2008
Das Fachschaftsseminar
Die Erstsemestertage aus Sicht eines Erstsemesters
Die Erstsemester-Tramparty
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Professoreninterviews
Interview mit Herrn Prof. Dr. Rigoll
Interview mit Herrn Prof. Dr. Diepold
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Geschichte der E-Technik
Teil 2: Die Entwicklung der Stromversorgung in Deutschland bis 1945
Porträt: Werner von Siemens
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EXTRA: Umstellung auf die neuen Bachlor/Master- Studiengänge
Der Bachelor-Studiengang
Der Master-Studiengang
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Aktivitäten
Energietechnik Exkursion -Ein Reisebericht-
L’auberge française
Rezepte - Choco Brownies & Quark-Mascarpone-Creme
Exkursion der Arbeitsgruppe Technische Akkustik
TUM goes WorldMUN 2008
IKOM 20 Jahre unternehmerischer Geist
Lead Seminar
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Freizeit
Tipps zur Informationsrecherche
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Notenstatistiken
GOP - EI (WS 06/07)
GOP - IT (WS 06/07)
DVP - EI (WS 06/07)
DVP - IT (WS 06/07)
DHP (SS 07)
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Trafo Ausgabe 125
Vorwort
Liebe Studenten,
liebe Lehrstuhlmitarbeiter,
die letzte Ausgabe des Trafo ist im Sommersemester erschienen. Seitdem ist einiges passiert,
über das wir euch heute auch berichten wollen.
Für unsere Professoreninterviews konnten
wir diesmal Herrn Prof. Rigoll und Herrn Prof.
Diepold gewinnen.
Und um euch auch weiter über die verschiedenen Aktivitäten in der Fachschaft zu informieren,
gibt es natürlich wieder die Rubrik „Neues aus
der Fachschaft“. Diesmal mit Berichten von der
FVV und vom Fachschaftsseminar. Auch über
den Dozentenpreis wird berichtet. Außerdem
gibt’s noch interessante Informationen zu der
Umstellung auf den neuen Bachelor und Master.
Auch gibts einen Bericht über die Tramparty.
Des weiteren wird über Advisor und Lead berichtet und auch der MMK Lehrstuhl hat einen
Bericht über einen Auflug den sie gemacht haben
geschrieben.
Ich möchte eure Aufmerksamkeit auch noch
auf den zweiten Teil unserer Reihe „Geschichte
der E-Technik“ richten, die diesmal einen Einblick in die Entwicklung der Stromversorgnung
in Deutschland vermittelt.
Dies ist meine erste Ausgabe des Trafo als
Chefredakteurin. Ich hoffe, euch gefällt er immer
noch so gut wie vorher.
Und für alle, die Andrea vermissen, berichtet
sie exklusiv für uns, wie es ihr in Frankreich
ergeht.
Ich hoffe, dass ihr alle frisch gestärkt aus den
Weihnachtsferien gekommen seid und alle eure
Prüfungen gut besteht.
Bis im neuen Semester
Impressum
Redaktion:
Quirin Funke, Raul Heinrich,
Thilo Schöndienst, Tanja Schulze,
Henning Tischer, Daniel Weyer
Comics:
Niko Burger: www.nbcreative.de
Herausgeber:
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik an der Technischen
Universität München
80290 München
e-mail:
[email protected]
V.i.S.d.P.
Tanja Schulze,
c/o Adresse des Herausgebers
Eigendruck im Selbstverlag, kostenlos und
anzeigenfrei.
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion
wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.
Auflage:
400 Stück
Eure
Tanja
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
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Trafo Ausgabe125
Kurz vermeldet
Hier gibt‘s mal wieder das Neuste aus der Uni. Im Sommersemester fand der Tag der Fakultät statt und darüber
werden wir euch hier berichten.
Der Tag der Fakultät 2007
Isabell Hofer
Ein großer Tag!
Der Tag der Fakultät ist ein Tag der Freude, ein
Festakt für die Fakultät und ihre hoch qualifizierten Absolventen. Die Eröffnungsveranstaltung und
Poster-Präsentation im AudiMax, bei der die aktuellen Forschungsthemen unserer einzelnen Lehrstühle
präsentiert werden, ist besonders für Studenten des
Grundstudiums interessant. Denn hier wird ihnen
die Möglichkeit geboten, sich mit wissenschaftlichen
Mitarbeitern der jeweiligen Lehrstühle zu unterhalten und sich somit Entscheidungssicherheit bei der
„Modulfrage“ zu holen. Die Bindeglieder zwischen
Leib uns Seele werden währenddessen mit Bier und
Brotzeit gestärkt.
Der Festakt beginnt um 14 Uhr mit Grußworten
unseres Präsidenten Prof. W.A. Herrmann. Das
Studentische Wort spricht Cand. Ing. H. Endt, ein
Fachschaftsmitglied. Nach dem Bericht des Dekans
Prof. U. Wagner hält Prof. A. Herkersdorf den
Festvortrag zum Thema „Bio-inspirierte Systemson-Chip, Chiparchitekturen nach dem Vorbild der
Natur“. Während des Festaktes wird der Dozentenpreis, eine Auszeichnung für hervorragende Lehre, an
Prof. H.-G. Herzog (EWT) und Dr. M. Kaplan (MA)
von der Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik verliehen.
Im Anschluss findet der Alumni-Treff, also ein
Treffen ehemaliger Kommilitonen statt. An diesem
besonderen Tag, dessen Feierlichkeiten jährlich im
Juli abgehalten werden, erhalten die Promovierten
und Absolventen der TU in einem festlichen Rahmen
ihre Bachelor-, Diplom- bzw. Doktorzeugnisse sowie
die bronzene bzw. silberne Ehrennadel der TUM.
Auf diesen Tag arbeitet wohl jeder Student hin und
auf so manch einen wird sogar eine Laudatio für
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Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
sein hervorragendes wissenschaftliches Werk und
Forschung gehalten oder er erhält einen Preis. Wie
gewohnt arbeiten die Fakultät und Fachschaft EI eng
miteinander zusammen. So hilft die studentische
Vertretung unter anderem beim Auf- und Abbau der
Stellwände und Tische sowie beim Service während
der Veranstaltung.
Der Festakt und der gesellige Ausklang der Feier
wird musikalisch von der Nighthawk City Dance
Band umrahmt. Ein solcher Tag der Elektrotechnik
und Informationstechnik ist ein ganz besonderer,
der wohl nicht nur den Absolventen noch länger in
positiver Erinnerung bleiben wird.
Trafo Ausgabe 125
Neues aus der Fachschaft
Auch in der Fachschaft hat sich in den letzten Monaten einiges getan. Wir durften den Dozentenpreis vergeben,
haben eine Fachschaftsvollversammlung ausgerichtet, waren auf dem Fachschaftsseminar. Des weiteren haben wir
auch wieder die Erstsemstertage gestaltet und die dazugehörige Tramparty ausgerichtet.
Der Dozentenpreis 2007
Tanja Schulze
Wie jedes Jahr wurde auch im Sommersemester
2007 der Dozentenpreis der Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik vergeben. Damit wird
besonders gute Leistung in der Lehre gewürdigt.
Jedes Jahr wird er an einen Assistenten und an einen
Professor vergeben.
Die Nominierten werden von den Studenten vorgeschlagen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass deren
Unterrichtsstil gut bei den Studenten ankommt.
Dieses Jahr wurden insgesamt 11 Leute nominiert.
Die Kandidaten werden dann von der Jury nochmal
genauer betrachtet. Man besucht die jeweiligen Vorlesungen bzw. Übungen, schaut sich die Argumente
der Studierenden für Ihren Kandidaten an und
diskutiert bis alle zufrieden sind und der herausragendste Kandidat gefunden ist. Was bei so vielen hoch
qualifizierten und motivierten Vorgeschlagenen gar
nicht so einfach ist. Aber auch dieses Jahr wurden
zwei Gewinner gekürt. Den Dozentenpreis für die
beste Vorlesung ging dieses Jahr an Professor HansGeorg Herzog. An ihm wurde besonders die klare
und sehr strukturierte Unterrichtsweise gelobt. Auch
dass sein Tafelbild immer gut zu lesen war und man
immer in der Lage war zu verstehen was er gesagt hat
(inhaltlich wie auch akustisch). Sehr gut kam bei den
Studenten auch an, dass der Overheadprojektor, die
Tafel, Folien und andere Anschauungsmaterialien
sinnvoll eingesetzt waren und dass der Bezug zur
Praxis immer ersichtlich war.
Den Dozentenpreis für die beste Übung ging dieses
Jahr an Herrn Dr. Michael Kaplan. An ihm wurde vor
allem gelobt, dass er sehr verständlich erklärt, seinen
Studenten immer Zeit zum mitdenken lässt und ein
sehr gutes Internetangebot pflegt. Lobend wurde auch
erwähnt, dass man ihn jederzeit erreichen kann und
er alle Fragen sehr gut beantwortet.
Am Tag der Fakultät wurde der Preis dann feierlich
überreicht. Beide Preisträger haben sich sehr über
diese Auszeichnungen gefreut. Prof. Herzog erwähnte
bei seiner Dankesrede, dass er sich schon vor 5 Jahren,
als er an der TUM angefangen hat, gewünscht hat
diesen Preis eines Tages zu erhalten.
Des Weiteren bleibt eigentlich nur noch zu sagen,
dass alle anderen Nominierten hoffentlich auch
weiterhin ihre gute Arbeit aufrecht erhalten, da auch
nächstes Jahr wieder der Dozentenpreis vergeben
wird.
Die beiden Gewninner des
diesjährigen Dozentenpreises:
v. links:
Prof. Herzog, Dr. Kaplan
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
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Trafo Ausgabe125
Die Fachschaftsvollversammlung
im WS 2007/2008
Neues aus der Fachschaft
FVV – cool, keine Vorlesung! Aber hingehen tu ich nicht.
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Wolfgang Fritz
Das haben sich dieses Mal erfreulich wenige Studenten gedacht. Unsere FVV war mit mehr als 400
Studenten gut besucht.
Dabei haben wir euch nicht nur wie üblich unsere
bisherige Arbeit vorgestellt, sondern auch einige
für euch sehr interessante Themen behandelt. Zum
einen waren da die Informationen zum BolognaProzess und der Umstellung unseres Studienganges
auf Bachelor und Master. Das Thema ist für die
meisten von uns ja nun doch etwas undurchsichtig.
Mit einem ausführlichen Vortrag konnte Herr Prof.
Diepold jedoch die meisten Klarheiten beseitigen ;-)
und einige Möglichkeiten aufzeigen, wie z.B. einen
eventuellen Wechsel in den neuen Studiengang. Die
neuen Studiengänge werden voraussichtlich ab dem
Sommersemester angeboten.
Außerdem haben wir euch erzählt, wie ein Professor eigentlich Professor wird. Ein spannendes Thema,
bei dem wir als studentische Vertretung sehr stark
involviert sind. Dabei muss sich so ein Antrag auf
eine neue Professorenstelle erst einmal durch die verschiedensten Gremien und Ministerien kämpfen, bis
er schließlich den Weg zu uns Studenten findet. Doch
einmal bei uns angekommen, ist unsere Meinung sehr
gefragt. So sind wir einerseits im Berufungsgremium
vertreten und – worauf wir ganz besonders stolz sind
– dürfen zudem noch eigene Auswahlgespräche mit
den Kandidaten führen.
Highlight unserer FVV im Wintersemester
2007/2008 war jedoch ohne Zweifel die Vorstellung
unseres Skripten- und Druckbetriebes von Klaus. Mit
zwei sehr anschaulichen und v.a. auch erheiternden
Videos demonstrierte er, wie ein Skript entsteht –
und zwar von der Anfrage bis das Skript schließlich
aus unserer Druckmaschine – der Monica - fällt.
Die Skriptenaufbereitung haben wir euch in einem
kurzen Zeitraffer vorgestellt, um dann in einem live
mitmoderierten Video im Stil der Sendung mit der
Maus (Verzeihung – natürlich die Sendung mit dem
Klaus) zu demonstrieren, wie nun das PDF auf das
Papier kommt, bis ihr es im Skriptenverkauf erwerben
könnt. Dabei sei nochmal herausgehoben, dass wir
die Skriptenpreise zum diesjährigen Semester deutlich reduzieren konnten – Studienbeiträge machen‘s
möglich!
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Natürlich habt ihr uns auch dieses Jahr wieder als
Fachschaftsvertreter gewählt. Hierfür nochmal ein
herzliches Dankeschön! Eure Legitimation ist uns
äußerst wichtig! Besonders freuen wir uns – neben
den Wiederwahlen bisheriger Fachschaftler (Phillip
Barth, Andreas Dotzler, Wolfgang Fritz, Christoph
Hellings, Isabell Hofer, Markus Maier, Raffael Mancini, Andreas Plafka, Klaus Reske, Christian Schraml)
über die Wahl von zwei neuen Mitgliedern (Max
Schmidhuber und Melih Varis), die uns hoffentlich
und sicherlich tatkräftig unterstützen werden!
Selbstverständlich darf die Ankündigung des Galeriefestes auf keiner Wintersemester-FVV fehlen,
denn schließlich ist das Galeriefest DAS Fest der ETechniker! Wir werden auch dieses Jahr keine Kosten
und Mühen scheuen, unseren Klassiker wieder so gut
zu machen, wie ihr das von uns gewohnt seid – oder
sogar besser ;-). Doch vergesst nicht, ohne euch könnten wir niemals ein solches Fest auf die Beine stellen,
ob nun als Helfer oder Gäste!
Natürlich konntet ihr auch dieses Mal wieder etwas
gewinnen und zwar drei Freikarten für die Erstsemestertram. Eine einmalige Chance für all diejenigen,
die ihre Erstsemestertram verpasst haben oder keine
Karte mehr ergattern konnten.
Trafo Ausgabe 125
Fachschaftsseminar 2007
Isabell Hofer , Andreas Doztler
Neues aus der Fachschaft
Vom 16. bis 18. November fand das jährliche Seminar der Fachschaft in Grainau, am Fuße der Zugspitze
in einer schneebedeckten Märchenlandschaft, statt.
Die Anfahrt am späten Freitagnachmittag erfolgte
dank Bahnstreik mit Autos der Fachschaftsmitglieder.
Das Seminar stand unter dem Motto „Miteinander
reden“. Zur Motivation wurde eine Variation der Flüsterpost gespielt. An diesem Spiel wurde ersichtlich,
wie sehr Inhalte bei Kommunikation abgewandelt
werden und verloren gehen. Als die letzten Nachzügler eingetroffen waren gab es das obligatorische
Kennenlernspiel. Jeder war aufgefordert sich soviel
Schnur zu nehmen wie er glaubte zu brauchen, ohne
zu wissen wofür. Die Länge der Schnur legte dann die
Redezeit fest. Wie auch im richtigen Leben: der eine
redet bis sich alle langweilen, während andere zu kurz
kommen. Im Anschluss gab es eine Einführung in die
Kommunikationstheorie nach Friedeman Schulz von
Thun. In interaktiven Einheiten wurde die Kommunikation bei der Fachschaftsarbeit vor dem Hintergrund
das gelernten reflektiert und diskutiert.
Nach dem Abendessen, dass von unserem vierköpfigen Küchenteam bereitet wurde, stand der Abend im
Zeichen der Teamfindung. Dabei lernten die neuen
Fachschaftsmitglieder die Älteren besser kennen.
Durch laute Musik geweckt, versammelten sich die
Teilnehmer nach der Nachtruhe zum Frühstück. Am
Samstagmorgen fand eine Mitgliederversammlung
statt. Der äußerst informativen und diskussionsreichen Sitzung wurde der ganze Vormittag gewidmet.
Es wurden sehr wichtige Beschlüsse für den Verein
und die zukünftige Arbeit der Fachschaft gefasst. Die
Diskussionen waren so intensiv, dass der Zeitplan des
Seminars gesprengt wurde. Leider musste deshalb die
geplante Einheit zur Teamarbeit ausfallen.
Nach dem Mittagessen machte die Gruppe bei
strahlendem Sonnenschein einen winterlichen Spaziergang. Der Badersee und Eibsee sind zwei Gewässer, die aufgrund ihrer unterirdischen Wasserquellen
selbst bei diesen dort herrschenden, klirrend kalten
Temperaturen nicht einfrieren. Die Route führte auf
kleinen Wegen durch malerisch verschneite Wälder.
Die schneebedeckten Bäume boten die ideale Vorlage
für lustige Aktionen der Wanderer. So verzögerte
sich dann auch der Hinweg aufgrund der Tatsache,
dass an nahezu jedem Baum angehalten werden
musste, um ihn von seiner Schneelast zu befreien.
Nach einer köstlichen Kaffeepause gab es mehrere
Arbeitsgruppen. So trafen sich die EESTEC-AG und
die Feste-AG, die sich unter anderem ausführlich
über die Struktur in ihrer Arbeit Gedanken machten.
Eine sehr große Gruppe fand sich zusammen, um die
Geschäftsordnung zu überarbeiten. Im Anschluss
wurden wichtige Abschnitte der Geschäftsordnung
im Plenum vorgetragen. Diese Spielregeln zum Ablauf
einer Sitzung waren auch ein wichtiger Beitrag zum
Thema „Miteinander reden“.
Danach hielt ein ehemaliger Fachschaftler einen
Vortrag über das Patentrecht. Das spannende Thema
hat sehr interessiert, was man auch aufgrund der zahlreichen Fragen aus dem Auditorium rückschließen
konnte. Bei den angesprochenen Aspekten wurde
bewusst, wie komplex und kleinlich die Rechtsprechung ist.
Nach all dieser sehr konstruktiven und informativen Arbeit stärkten wir die Bindeglieder zwischen
Leib und Seele. Die restliche Nacht wurde in gemütlicher Runde, mit den traditionsgemäß eingeladenen
„Altnasen“ der Fachschaft verbracht.
Der Sonntag diente zum Reinigen des Hauses und
der Abreise. An dieser Stelle bedanken sich die Teilnehmer noch mal sehr herzlich für die hervorragende
Organisation im Vorfeld und der Durchführung. Ein
besonderes Lob an das Küchenteam und deren äußerst
delikate und ausgefallene Verköstigung.
Das Seminar war wie immer sehr
anstrengend und arbeitsintensiv.
Zum Glück waren die Diskussionen welche meist bis tief in die
Nacht reichten sehr produktiv. Das
Fachschaftsseminar ist war somit
wieder ein wichtiger Baustein in der
Fachschaftsarbeit. Es hat den neuen
Mitgliedern eine rasche Anbindung
in das bestehende Team gegeben
und war sehr lustig. Wir werden aus
diesem Wochenende einiges mit in
unseren Fachschaftsalltag nehmen
und umsetzten können.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
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Trafo Ausgabe125
Von Schein-Tests, Durchfallquoten
und weiteren Willkommenspräsenten
Neues aus der Fachschaft
Die Erstsemestereinführungstage aus der Sicht eines Erstsemesters.
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Daniel Weyer
„Servus Elite!“ Angesichts dieser unerwarteten
Begrüßungsworte konnten wir Studienanfänger
uns ein Schmunzeln kaum verkneifen. Alleine diese
ersten beiden Worte vermittelten uns einen klaren
Eindruck vom Selbstverständnis der EI-Studenten
an der TU. Zwar wurde ein eher spielerischer und
nicht immer ganz ernst gemeinter Umgang mit
der Begriff der „Elite“ offensichtlich, zeugten diese
Willkommensworte aber von einem gewissen Stolz
über den Exzellenzstatus der eigenen Universität und
insbesondere des eigenen Fachbereichs. Zum Beginn
eines für viele neuen Lebensabschnitts war uns damit
im neuen Zuhause „TUM“ schon ein Teil der anfänglichen Ungewissheit genommen. Um sich in den noch
völlig unbekannten „Sphären“ eines TUM-Studenten
schnell zurechtzufinden und einen möglichst reibungslosen Einstieg in den Studienalltag zu schaffen,
hielt die Fachschaft EI für uns Neulinge an den von
ihr durchgeführten Erstsemestereinführungstagen
eine Fülle von Informationen und ein umfassendes
zweitägiges Programm bereit.
Nach einigen weiteren (zugegebenermaßen nicht
ganz so einprägsamen) Begrüßungen wurde das
Studienmodell vorgestellt - das ehrgeizige Programm
also, das wir ca. 600 Erstsemester bereit waren, in Angriff zu nehmen. Mit der unmittelbar darauf folgenden
Ankündigung, dass ein beträchtlicher Anteil von 60%
im 1. und 2. Semester auf der Strecke bleiben würde,
sicherte sich die Fachschaft die uneingeschränkte
Aufmerksamkeit der Studienanfänger. „Schauen Sie
sich ihre beiden Nachbarn gut an! Einen der beiden
werden Sie nach den ersten zwei Semestern nicht mehr
sehen.“ Keine Frage, die Statistik zur Durchfallquote
und die eindringliche Warnung „Nehmt die GOP
ernst!“ hatte der Stimmung im 1200er einen kleinen
Dämpfer verpasst.
Zur Entspannung aller informierte die Fachschaft
im Folgenden über die eher profanen Dinge des TUAlltags: Nehme ich die U-Bahnstation „Theresienstraße“ oder ist „Königsplatz“ doch näher? Was hat es
mit dem Mysterium „Zwischengeschoss“ auf sich und
wer hat sich eigentlich die Zimmernummerierung auf
dem TU-Stammgelände ausgedacht? Was mach’ ich
mit nicht-aufgeladener Mensa-Karte, wenn ich dies
erst an der Kasse bemerke ... usw.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
In weiteren Verlauf der Veranstaltung und zahllose Vorträge später fiel es einigen Studienanfängern
merklich schwer, zwischen EIKON und AstA, Fachschaft und StudentCard, EESTEC, TU-Film und Erstsemestertram nicht die Orientierung zu verlieren.
Nach der übereinstimmenden Meinung vieler bot
sich den Erstsemestern aller Fachrichtungen am
Abend des ersten Studientages mit der Immatrikulationsfeier im AUDIMAX ein Höhepunkt zum Studienanfang. In Rahmen eines sehr abwechslungsreichen
Programms wurde den TU-Neulingen versichert, sie
hätten mit ihrer Entscheidung für die „Top University
of Munich“ einen ersten „Intelligenztest“ bestanden. Von der anschließenden Feier im Innenhof bei
Freibier und Brezn ließ sich dann wohl so mancher
überzeugen, dass die TU nicht die ganz falsche Wahl
gewesen sein kann ...
Ach ja, und dann hatte die Fachschaft EI für uns
noch diese „Erste Vorlesung“ parat, in der die angeblichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start
ins EI-Studium ausführlich dargelegt wurden. Dass
man etwas von Grundrechenarten und vielleicht auch
von elektrischen Feldern verstehen sollte, OK, dies
leuchtete ein, aber als dann die Stichworte „Differentialgleichungen“ und „Werkstoffkunde“ fielen und
zudem noch üppige Kenntnisse in Programmiersprachen und im Umgang mit Linux-Betriebssystemen
gefordert wurden, kamen bei dem einen oder anderen
vermutlich schon Zweifel am Charakter der „Ersten
Vorlesung“ auf. Der darauf folgende Schein-Test
inklusive Kuh, die beim In-den-Zaun-beißen eine
DeBroglie-Wellenlänge besitzen soll, sowie die abschließende Auflösung der Veranstaltung rief in den
Reihen der Studienanfänger sehr unterschiedliche Reaktionen hervor: Von Verwirrung über Unverständnis
bis hin zur Erheiterung darüber, sich von der Fachschaft verschaukelt haben zu lassen, war wohl alles
vertreten. Doch in einer Sache waren sich die meisten
einig: Die Inszenierung dieser „Ersten Vorlesung“ war
den Organisatoren nahezu perfekt geglückt.
Abgerundet wurden die gelungenen Erstsemestereinführungstage von einem Grillfest in der Fachschaft
sowie von Tutorführungen über das Unigelände und
durch verschiedene Lehrstühle. Nun, da wir Erstsemester mit viel Wissenswertem versorgt waren,
konnte der Studienalltag getrost kommen ...
In diesem Sinne: „Servus Elite!“
Trafo Ausgabe 125
Die Erstsemester-Tramparty 2007
Stefan Dierks
Auch Helfer
dürfen Spaß
haben...
Aber was oder wen sollen die Erstsemester denn
nun kennen lernen? Zum einem bietet sich natürlich
an, wenn man sich schon in einer fahrenden Tram
befindet, dass man die Party mit einer kleinen Stadtführung verbindet. So konnten die Studenten bei der
Fahrt in die hereinbrechende Dunkelheit Schwabing,
den Stachus und weitere wichtige Punkte in München kennen lernen. Diese wurde auch durch lustige
Kommentare und Anekdoten von Prof. Diepold aufheitern. Da sind wir gleich bei der ersten Gruppe an
Menschen die Erstsemester kennen lernen konnten.
Wir hatten nämlich wieder alle Professoren die im
ersten Semester lehren eingeladen mitzufahren und
ihren Studenten zu begegnen. So fuhren dann auch
Prof. Diepold, der Grundlagen der Informatik hält,
und Prof. Gritzmann, der Höhere Mathematik lehrt,
mit. Außerdem war noch Winthir Brunnbauer unserer Studienreferent, zur Beantwortung von Fragen
...und
Professoren...
der Studenten, dabei. Diese drei wackeren Helden
schmissen sich dann auch todesmutig der Studentenmasse entgegen um mit ihnen zu feiern und sich zu
unterhalten. Die zweite Gruppe sind die Helfer, die
allesamt Studenten in höheren Semester sind und so
kompetent zu Fragen zu Studium und Nachtleben in
München beantworten können. Und natürlich sollen
sich die Erstsemester untereinander kennen lernen,
um die so wichtigen Kontakte mit Kommilitonen zu
schließen. Dazu bietet die Tram natürlich allerbeste
Möglichkeiten: In netter Atmosphäre und guter
Musik im Ohr und Bier in Hand lässt es sich gut
quatschen und Kontakte schließen.
Je weiter der Abend fortschritt umso besser wurde
die Stimmung und umso größer wurde der Druck
auf die Blase, und man war froh, wenn wieder eine
der stündlichen Pausen anstand, und man Abhilfe
schaffen konnte. Nachdem die Tram dann nach fünf
lustigen Stunden zu ende ging, fanden sich noch
viele zusammen um auf der ein oder anderen Party
weiter zu feiern.
Neues aus der Fachschaft
Schon im sechsten Jahr ist sie wieder gerollt: Die
legendäre Partytram. Unsere große Erstsemesterkennenlernparty. Wobei groß kann man nicht so
ohne weiteres sagen: Die Party war sicher ein großer
Spaß, allerdings sind natürlich die Abmessungen
einer Tram begrenzt und dementsprechend können
nur 100 Studenten mitfahren. Der Andrang war natürlich groß und alle Karten wurden schnell an die
Erstsemester verkauft. Der restliche Platz wurde für
die fleißigen Helfer und die Verpflegung gebraucht.
Als Verpflegung standen Bierfässer und Limes, sowie
gegen den Hunger Leberkäse- und Käsesemmeln zur
Verfügung. Das alles gab es den ganzen Abend lang
frei zu einem Ticketpreis von 23€. Die Erstsemester
hatten allerdings die Möglichkeit Mitglied im Eikon
e.V. zu werden und sich vom Eikon e.V. 10€ des Eintrittspreises sponsern zu lassen. Und für 13€ einen
Abend lang durch München kutschiert zu werden und
dabei auch noch alles für das leibliche und geistige
Wohl serviert bekommen, klingt doch nach einem
verdammt guten Angebot.
Es ist schon was besonderes was die Fachschaft,
nun schon im sechsten Jahr hintereinander für die
Erstsemester auf die Beine stellt. Ich vermute mal, alle
die dabei waren werden mir da zustimmen. Leider
könnt ihr in der Regel nur als Erstsemester mitfahren
oder eventuell beim als Helfer. Abschließend lässt sich
sagen: Es bleibt zu hoffen, dass es die Tram noch viele
Jahre geben wir und es heißt: „Die Legende lebt!“.
...und ganz wichtig natürlich
unsere Studenten.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
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Trafo Ausgabe125
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Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Trafo Ausgabe 125
Professoreninterviews
Auch diesmal haben wir wieder zwei Professoren für euch interviewt. Zum einen Professor Dr. Gerhard Rigoll, der
im dritten Semester Signaldarstellung unterrichtet und zum anderen Professor Dr. Klaus Diepold, mit dem wir
uns über die Umstellung auf Bachlor/Master unterhalten haben. Wir hoffen auch diesmal viel Informatives für
euch in Erfahrung gebracht zu haben.
Interview mit Herrn Prof. Dr. Rigoll
Tanja Schulze
Lehrstuhl: Mensch Maschine Kommunikation
Vorlesungen: Signaldarstellung, Mensch-MaschineKommunikation 1 und 2, Pattern Recognition
An der TUM seit: 2002
Wann und wo wurden Sie
geboren?
Am 26.03.1958 wurde ich
in Essen geboren.
Beschreiben Sie doch mal
Ihren Werdegang bis zur
Professur in München!
Im Laufe meines Lebens habe ich in 4 Bundesländern
und auf 3 Kontinenten gelebt. Wie gesagt, ich wurde
in Essen geboren und bin dann mit meinen Eltern im
Alter von 6 Jahren nach Süddeutschland in die Pfalz
gezogen. Mit 9 Jahren bin ich dann in die Nähe von
Stuttgart gezogen. Dort habe ich auch das Gymnasium
besucht. Ich bin dann im „Schwabenländle“ geblieben
und habe in Stuttgart Technische Kybernetik studiert.
Das ist so eine Mischung aus Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Dieser Studiengang ist sehr
interdisziplinär und ich glaube, ihn gibt es in dieser
Form nur in Stuttgart.
1982 beendete ich dann mein Studium und habe mich
dazu entschlossen, weiterhin in der Wissenschaft tätig
zu sein. Ich bin als wissenschaftlicher Mitarbeiter an
das Stuttgarter Fraunhofer-Institut gekommen und
hatte dort mit dem damals sehr jungen Gebiet, der
automatischen Spracherkennung zu tun.
1986 habe ich promoviert mit dem Thema: „Maschinelle Spracherkennung zur Verbesserung der MenschMaschine-Schnittstelle“. Nach meiner Promotion
habe ich mich dann dazu entschlossen, erst einmal
ins Ausland zu gehen. Ich habe dann von 1986-88
eine Postdoc-Stelle am IBM Thomas Watson Research
Center in den USA, in der Nähe von New York, angenommen. Dort wurden Spracherkennungssysteme
entwickelt und wir haben viel Vorarbeit für das heutige kommerziell verfügbare Spracherkennungssystem
von IBM geleistet und es war sehr interessant.
1988 bin ich dann zurück ans Stuttgarter Fraunhofer-Institut gekommen und habe dort die Leitung
einer Forschungsgruppe übernommen, die sich mit
Mensch-Maschine-Kommunikation und mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt hat. In dieser Zeit habe
ich dort auch meine Habilitation angefertigt und
1991 abgeschlossen.
Ein paar Tage nach meiner Habilitation bin ich dann
wieder ins Ausland gegangen. Diesmal bin ich nach
Japan gegangen und habe dort 2 1/2 Jahre in Tokio
gewohnt. Ich war als Gastwissenschaftler bei NTT, die
Telekom Japans, die sehr viel Grundlagenforschung
betreibt. Dort habe ich mich mit der Kombination
von neuronalen und statistischen Mustererkennungsverfahren für die Erkennung von Sprachsignalen
beschäftigt. Gegen Ende meiner Zeit in Japan habe ich
dann den Ruf an die Gerhard-Mercator-Universität
Duisburg für den Lehrstuhl Technische Informatik
erhalten.
Von 1993 bis 2002 war ich dann in Duisburg Professor. Am 2. Mai 2002 hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag in München und leite seitdem den Lehrstuhl
für Mensch-Maschine-Kommunikation.
Sie waren lange Zeit in Japan, sprechen Sie auch
Japanisch?
Ein wenig kann ich die Sprache, aber nicht wirklich
sehr gut. Um so eine Sprache wirklich gut zu können,
muss man schon einen Großteil seiner Zeit dafür verwenden und dafür hatte ich keine Möglichkeiten, weil
ich ja gearbeitet habe und mich dann noch um meine
Familie mit meinen 3 Kindern kümmern wollte. Aber
es reicht, um mich zurechtzufinden, jedoch könnte ich
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
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Trafo Ausgabe125
Professoreninterviews
z.B. keinen Vortrag perfekt auf Japanisch halten.
Ihre Familie war mit in Japan? Die müssen ja ganz
schon tolerant sein.
Ach, meine Frau fand es spannend und Kinder haben,
wenn sie noch so klein sind, keine große Wahl, sondern kommen natürlich mit ihren Eltern mit. Aber im
Nachhinein ist das auch für Kinder, wenn sie in einem
Alter sind, in dem man schon einiges mitbekommt,
ein sehr spannendes Erlebnis. Kinder können da viel
mitnehmen, da sie in ganz jungen Jahren ein völlig
unterschiedliches Land kennen lernen können. Meine
Kinder sagen noch heute, dass es eine ihrer spannendsten Phasen im Leben war.
Haben Sie immer noch Kontakte nach Japan?
Ich selbst habe noch viele persönliche Kontakte zu
meinen ehemaligen Kollegen, die jetzt größtenteils
auch Professoren an japanischen Universitäten sind
und war in den letzten 10 Jahren recht häufig zu
Besuch und als Gastprofessor in Japan. Dieses Jahr
im Sommer waren meine Familie und ich erstmals
nach unserem damaligen gemeinsamen Aufenthalt
wieder in Japan und haben dort Freunde besucht.
Wir sind auch in unserer alten Wohngegend spazieren
gegangen und waren in Tempeln und Restaurants, in
die wir früher gegangen sind. Meine Kinder fanden
es faszinierend, die Dinge, die sie als Kinder gesehen
haben, jetzt wieder zu sehen.
Was für Gründe hatten Sie denn damals von Duisburg nach München zu gehen?
Dafür gab es viele gute Gründe. Zum einen hatte ich
ein interessantes Angebot aus München. Dann habe
ich natürlich meine prägenden Jahre im süddeutschen Raum verbracht und so liegt mir diese Gegend
natürlich mehr am Herzen, als die Duisburger. Auch
sind die Bedingungen an einer Uni wie München
deutlich besser, gerade auch im finanziellen Bereich
für die Forschung.
Was machen Sie eigentlich fachlich in Ihrem Bereich?
Ich beschäftige mich mit der Entwicklung der multimodalen Mensch-Maschine-Kommunikation. Mit
Handschriftenerkennung, videobasierten Systemen
zur Gestikerkennung und Objektverfolgung oder
interaktiver virtueller Realität. Ich erfasse die gesamte
Breite und versuche alle Kanäle der menschlichen
Kommunikation auszunutzen. Mein ursprüngliches
Forschungsgebiet Spracherkennung macht nur noch
wenige Prozent meines Schaffens aus, aber ich fühle
mich ihr immer noch sehr verbunden.
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Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Welches Fach haben Sie während Ihrer Studienzeit
besonders gemocht bzw. welches fanden Sie nicht
so toll?
Eigentlich haben mir alle Fächer Spaß gemacht, bis
auf Konstruktionslehre, allerdings im Nachhinein
hätte ich da heute wohl mehr Spaß dran.
Was haben Sie denn außer zu lernen noch so neben
dem Studium getrieben?
Ich habe eigentlich ein ganz normales Studentenleben geführt. Dieser Studiengang ist natürlich sehr
anstrengend, aber dennoch bin ich wie alle anderen
auch weggegangen und habe mich mit Freunden
getroffen. Auch habe ich Sport getrieben, wie z.B.
Tennis und Schwimmen.
Treiben Sie heute immer noch Sport?
Ich spiele immer noch viel Tennis. Meine Söhne
sind mittlerweile in einem Alter, in dem sie richtig
gute Gegner sind. Und Sport ist auch ein guter
Ausgleich neben der Arbeit. Ich versuche neben der
stark geistigen Arbeit auch körperlich etwas zu tun.
Außerdem gehe ich gerne Wandern und im Winter
zum Skifahren. Das sind auch Dinge, die man gut mit
der Familie machen kann und dadurch ergeben sich
gute Kombinationsmöglichkeiten zur Verbindung von
Freizeit und Familienleben.
Wie meinen Sie hat sich das Studium im Vergleich
zu früher verändert?
Im Großen und Ganzen hat sich, denke ich, nicht
allzu viel verändert. Außer früher hatte man vielleicht
mehr Stoffinhalt, wie z.B. Konstruktionslehre. Auch
die fachfremden Dinge waren stärker integriert.
Auch die Präsentationsart hat sich geändert. Heute
verwenden wir Tablett-PCs und früher waren es halt
Tafelanschriebe. Es gab auch weniger Skripte und
die Präsenz in den Vorlesungen war dadurch wohl
stärker. Vielleicht weil der Aufschrieb wichtiger war.
Aber ansonsten war es eigentlich der gleiche Rhythmus wie heute. Mit den Prüfungen und so. Auch
die Grundvorlesungen sind ähnlich. Es gibt heute
natürlich Vorlesungen mit modernen Inhalten, die
früher in dieser Form gar nicht existierten, ein gutes
Beispiel hierfür ist meine eigene Vorlesung über
Mensch-Maschine-Konmmunikation.
Was meinen Sie wird auf die Studenten mit der
Umstellung auf Bachlor/Master zukommen?
Ehrlich gesagt denke ich, dass es keine dramatischen
Umstellungen geben wird. Man hat dann eben zwei
berufsbefähigende Abschlüsse. Es wird wohl ein paar
Verschiebungen mit den Fächern geben. Einige von
den angewandten Vorlesungen werden vorgeschoben
Trafo Ausgabe 125
und ein paar von den eher theoretischen Vorlesungen
werden ins Masterstudium verschoben werden. Aber
allzu dramatische Veränderungen erwarte ich nicht,
da sollten die Studenten keine Angst haben.
Interview mit Herrn Prof. Dr. Diepold
Henning Tischler , Thilo Schöndienst
Lehrstuhl: Lehrstuhl für Datenverarbeitung (LDV)
Vorlesungen: Time-Varying Systems and Computations, Digitales Video, Grundlagen der Informatik,
Computertechnik/ Computersysteme, Computer
Vision, Praktikum Computersysteme
An der TUM seit: 2002
Herr Diepold, Sie haben ja seinerzeit die Studenten mit einer Umfrage im EIIT Forum nach ihrer
Meinung gefragt. Wieso und würden Sie das wieder
tun?
Im Vorfeld gab es unter den Kollegen einige Diskussionen. Hier wurde immer wieder behauptet,
die Studenten bevorzugen kleine Fächer und damit
mehr Prüfungen. Das habe ich bezweifelt und habe
die Möglichkeit des Forums genutzt, um die Studierenden selbst zu fragen. Ich habe mich sehr über das
Feedback gefreut.
Der wirklich interessante und aufschlussreiche Teil
Professoreninterviews
Was ist eigentlich das Schönste am Professor sein?
Das Schönste ist, dass man sehr viele eigene Gestaltungsmöglichkeiten hat. Man kann sich aussuchen,
woran man forschen möchte. Und es ist auch schön,
dass man bis ans Ende seiner Laufbahn junge, talentierte Menschen in ihrem Werdegang begleiten und
beeinflussen kann. Es gibt eigentlich nur sehr wenig
unschöne Dinge.
Gibt es noch etwas, was Sie unseren Studenten
mitgeben möchten?
Ich denke, dass sich viele Studenten nicht über die Bedeutung der Studienphase bewusst sind. Dass sie sich
nicht klar sind über die Wichtigkeit und Bedeutsamkeit des Studiums. Das ist nicht weiter verwunderlich,
da man so etwas oft erst im Nachhinein beurteilen
kann. Aber es ist jetzt schon wichtig zu sehen, dass
dies ein ganz entscheidender Lebensabschnitt ist, da
sich hier viele Dinge entscheiden, sowohl im privaten
als auch im beruflichen Bereich. Man hat viele Gestaltungsmöglichkeiten und man ist verhältnismäßig frei.
Das Studium ist eine schöne, wertvolle Lebensphase
und danach hat man einfach weniger Zeit. Man sollte
sie jetzt bewusst erleben, damit man später nicht mit
allzu viel Wehmut zurückschaut.
war nicht so sehr das Abstimmungsergebnis, sondern
die entstandene Diskussion und die zahlreichen
Emails, die ich noch darüber hinaus erhalten habe.
Generell ist es sehr wichtig, die Meinung der Studierenden bei der Einführung des neuen Studienmodells zu berücksichtigen. Ich werde auch in Zukunft
sehr viel Wert auf die Ergebnisse der Evaluierungen
legen.
Wo sehen Sie für die Studenten die Vorteile des
neuen Systems?
Die Vorteile sind sicher zahlreich. Es wird in Zukunft
deutlich weniger administrative Hürden geben.
Außerdem können die Studierenden ihre Fächer ab
dem fünften Semester im Prinzip komplett selbst
auswählen. Es gibt keinerlei Pflicht- und Wahlpflichtfächer mehr. Einzige Ausnahme ist die GOP beim
Master, welche aus drei Pf lichtfächern im ersten
Semester besteht. Natürlich gibt es Empfehlungen
für sinnvolle Kombinationen, die den Studierenden
als Hilfestellung dienen sollen.
Zudem sollen verstärkt Vorlesungen mit Praktika,
welche die graue Theorie ergänzen, kombiniert
werden.
Zentral bei der Umstellung ist, dass die Arbeit, die
der Studierende zu Hause leistet, sich stärker in den
erhaltenen Credits niederschlägt. Zum Beispiel werden einzelne Projektpraktika, die erfahrungemäß
sehr viel Aufwand verursachen, stärker belohnt. Mein
berüchtigtes C++ Praktikum ist so ein Kandidat.
Räumen Sie denn auch Nachteile ein?
Nein. (grinst)
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
13
Professoreninterviews
Trafo Ausgabe125
Echt nicht?
Am Anfang wird es bestimmt noch das ein oder
andere Übergangsproblem geben. Wir müssen ja
auch noch den alten Diplomstudiengang mittragen.
Sämtliche Prüfungen werden nach dem neuen Modell
studienbegleitend stattfinden. Im Unterschied zum
Diplomstudiengang finden die Wiederholungsprüfungen also noch vor Beginn des Folgesemesters
statt. Im Krankheitsfall heißt das: Ein Jahr lang auf
die Wiederholungsprüfung warten.
Der Bologna Prozess schreibt vor, dass 30 Stunden
studentische Arbeit mit einem ECTS belohnt werden
sollen. Vor uns liegt also die Aufgabe, die Credits
gerecht zu verteilen. Dies wird sicherlich nicht von
heute auf morgen gehen. Wir hoffen aber, dass das
Problem durch die Evaluierung möglichst schnell
eingeregelt werden kann.
Können denn die jetzigen Erstis den Diplomstudiengang sicher abschließen, oder werden manche
Fächer langsam „aussterben“?
Der Akademische Betrieb ist träge. Bewährte Fächer
werden nicht einfach gestrichen – folglich ist sichergestellt, dass jeder sein Modell zu Ende studieren
kann.
Die Studierenden im dritten Semester hören noch
Vorlesungen, die im neuen Modell nicht mehr vorgesehen sind. Empfehlen Sie ihnen einen Wechsel
in den neuen Bachelor?
In diesem Fall ist es sicherlich sinnvoll, den aktuellen
Bachelor fertig zu studieren und anschließend in den
neuen Master zu wechseln.
Die 13 Wochen Industriepraxis werden nun durch
neun Wochen Ingenieurspraxis ersetzt.
Wo ist der Unterschied?
Zunächst einmal wird auch die Ingenieurspraxis
mit Credits belohnt. Außerdem muss diese nicht
zwingend in der Industrie geleistet werden. Zum
Beispiel sind auch interdisziplinäre Projekte mit
Wirtschaftswissenschaftlern oder Maschinenbauern innerhalb der TU denkbar.
Generell wird die Ingenieurspraxis von einem Hochschullehrer betreut. Es kommt auch ein Abschlussvortrag über die geleistete Arbeit hinzu.
Es gibt im neuen Bachelor keine Fächer mehr – sondern Module. Wurde hier nur der Name geändert?
Keinesfalls, das Modul ist etwas Neues: ein Zusammenschluss von inhaltlich verwandten Veranstaltungen. Zum Beispiel werden in einem Modul Vorlesung,
Übung und passendes Praktikum vereint. Ein Modul
kann auch mehrere bisherige Fächer zusammenfassen, das neue „Systeme“ besteht beispielsweise
aus „Nachrichtentechnik 1“ und „Regelungs- und
Steuerungstechnik 1“.
14
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Was ändert sich denn sonst an den Fächern im
Grundstudium?
Die „Technische Mechanik“ existiert nur noch als Teil
von „Elektrische Energietechnik“. Das neue „Digitaltechnik“ im ersten Semester umfasst die bisherige
Vorlesung „Entwurfsverfahren digitaler Schaltungen“
und die wichtigsten Grundschaltungen.
Gibt es in der GOP noch einen „Joker“?
Nein. Es darf nur weiterstudieren, wer im ersten Jahr
alle neun Fächer besteht.
Das alte Maluspunktesystem wird durch die Studienfortschrittskontrolle abgelöst.
Studiert man nach den Empfehlungen, erhält man
jedes Semester 30 ECTS. Jeder Studierende sollte im
Schnitt mindestens 20 ECTS pro Semester sammeln.
Sollte dieser Punktestand (Semesterzahl mal 20 ECTS)
unterschritten werden gibt es eine Verwarnung. Liegt
der Studierende 15 Punkte unter diesem Wert, so wird
er zum persönlichen Gespräch eingeladen.
Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass dem Studierenden bei Problemen frühzeitig geholfen werden
kann. Bisher war es leider oft zu spät und wir sind
auf Härtefälle erst kurz vor der Exmatrikulation
aufmerksam geworden.
Jetzt zu den Masterfragen – gibt es denn noch die
freien Wahlfachpunkte und sind auch Kurse des
Sprachenzentrums weiterhin anrechnungsfähig?
Maximal 12 ECTS können Sie in beliebigen Kursen
an jeder Hochschule Ihrer Wahl sammeln. Also gerne
auch beim Sprachenzentrum der TUM.
Zusätzlich zu den Modulprüfungen ist auch sogenannte „Forschungspraxis“ im Umfang von 12 Credits zu erbringen. Worum handelt es sich dabei?
Hier sind verschiedenen Wege denkbar. Es gibt vorgeschlagene Wahlmodule, zum Beispiel Hauptseminare
oder interdisziplinäre Teamprojekte im Rahmen von
Innovation@CoTeSys. Auch eine Arbeit ähnlich einer
zweiten „Bachelor’s Thesis“ ist möglich.
Vielen Dank.
Ich danke Ihnen.
Trafo Ausgabe 125
Geschichte der E-Technik
In der letzten Ausgabe haben wir über die Väter der Elektrizitätslehre berichtet. In dieser Ausgabe werden wir
die Reihe „Geschichte der E-Technik fortsetzen mit einem Bericht über die Stromversorgung in Deutschland und
einem Porträt von Werner von Siemens, der sehr eng mit der Entwicklung der Stromversorgung verküpft ist.
Teil 2: Die Entwicklung der Stromversorgung
in Deutschland bis 1945
Henning Tischer
Elektrische Energie ist längst zur selbstverständlichen Ware geworden. Es gibt eine eigene Strombörse
und man kann seinen Strom bei diversen Anbietern
kaufen. Ganz im Zeichen des jungen 21. Jahrhunderts
gibt es auch zu diesem Thema eine ökologisch aufgeheizte Debatte um die Zukunft der Erde.
Vor etwa 150 Jahren sieht die Situation anders aus:
Elektrizität ist etwas kurioses, mit dem viele Menschen in ihrem Leben nie in Kontakt kommen. In den
großen Fabriken in Deutschland und England werden
schwere Arbeiten meist von Muskelkraft, selten von
einer Dampfmaschine verrichtet.
Die Geschichte der öffentlichen Stromversorgung
beginnt um das Jahr 1830. Zu dieser Zeit machen sich
viele Forscher in Europa daran, elektromagnetische
Generatoren zu entwickeln. Sie verwenden hierzu Permanentmagneten, um durch Bewegung Spannungen
zu induzieren. Diese ersten Generatoren werden noch
mit Muskelkraft angetrieben. Allerdings vollzieht sich
der Fortschritt sehr langsam, es gibt einfach noch zu
wenige praktische Anwendungen für Elektrizität.
Die ersten Anwendungen der neuen Technik:
Licht und Kommunikation.
Die Beleuchtung hat eine Schlüsselrolle in der
jungen Elektrotechnik. Ab 1844 wird der Place de la
Concorde in Paris nachts vom Licht eines elektrischen
Bogens erhellt, fünf Jahre später auch der Bühnenraum der Berliner Oper. Jede Bogenlampe muss durch
einen eigenen Generator versorgt werden. Deswegen
ist diese Technik sehr teuer und kann meist nicht
mit Gaslampen konkurrieren. Eine weitere praktische Anwendung der Elektrizität ist die Telegraphie,
deren große Stunde in Deutschland mit der ersten
Leitung von Siemens & Halske von Frankfurt nach
Berlin schlägt.
Werner von Siemens ist es auch, der 1866 den
elektrischen Generatoren zum Durchbruch verhilft.
Das Hauptproblem der früheren Generatoren war,
dass die verwendeten Permanentmagneten groß
und teuer sind und mit der Zeit ihre Magnetisierung
verlieren. Werner von Siemens verwendet in seinem
Dynamo – dieses Wort stammt von ihm – jedoch
Elektromagnete. Er verwendet also Ströme, um die
benötigten Magnetfelder zu erzeugen. Jetzt beginnt
der rasante Siegeszug der Elektrotechnik: Immer
mehr Gebäude werden elektrisch beleuchtet, beispielsweise ab 1876 die Friedrich-Krupp-Werke in
Essen. Die Lichttechnik macht große Fortschritte. Die
Kaisergalerie in Berlin wird ab 1879 mit den neuen
Differentialbogenlampen beleuchtet. Im selben Jahr
verbessert der US-Amerikaner Thomas Edison die
Kohlenfadenlampe, was zu einer noch schnelleren
Verbreitung der elektrischen Beleuchtungsanlagen
führt. Immer mehr Bahnhöfe, Häfen und Docks
setzen auf die neue Technik.
Die ersten Kraftwerke liefern Gleichstrom
Thomas Edisons Firma ist auch Vorreiter im Bereich der Stromerzeugung und -Verteilung. Seine
Anlagen versorgen ganze Häuserblocks mit elektrischer Energie – so können größere und effizientere
Maschinen verwendet werden. Diese Vorläufer der
Kraftwerke heißen Blockstationen. Edison setzt bei
seinem System auf Gleichstromtechnik. Eine der
ersten deutschen Blockstationen steht in Berlin und
versorgt unter anderem die Kaiserhallen und einige
Restaurants in der Prachtstraße „Unter den Linden“.
Auch das erste deutsche Kraftwerk, in Betrieb genommen 1885, steht in Berlin und liefert Gleichstrom. Mit
dieser Technik können aber nur Gebäude im Umkreis von ein bis zwei Kilometern einer Blockstation
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
15
Trafo Ausgabe125
versorgt werden. In den USA gründet deswegen ein
gewisser George Westinghouse eine Firma, die auf
Wechselstromtechnik setzt: Ein erbitterter Wettstreit
der Systeme beginnt.
Geschichte der E-Technik
Der Stromkrieg
Thomas Edison reagiert auf seinen neuen Widersacher sofort. Mit Klagen versucht er, die neue Technik
aufzuhalten. Diese hat allerdings einen entscheidenden Vorteil: Spannungen können mit ihr leicht
zwischen hohen und niedrigen Werten transformiert
werden. Deswegen ist es einfacher, elektrische Energie
über weite Strecken zu transportieren. Edison hält
jedoch an seinem Gleichstromsystem fest. Technisch
klar unterlegen, versucht er den Konkurrenten mit
schmutziger Propaganda zurückzuhalten.
Edison lässt öffentlich Tiere töten – Katzen,
Hunde und Pferde bringt er mit Wechselstrom um.
Hiermit will er demonstrieren, wie gefährlich das
neue System ist. Diese Tötungen bringen eine New
Yorker Kommission auf eine Idee. Sie möchten von
nun an zum Tode verurteilte Menschen auf diese
Weise hinrichten: Der erste elektrische Stuhl wird
errichtet. George Westinghouse, für dessen Firma
dies einen immensen Verlust an Ansehen bedeuten
würde, geht gegen diese unmenschlichen Praktiken
juristisch vor, hat aber keinen Erfolg. Im Jahr 1890
ist es schließlich soweit: Der erste Verbrecher soll auf
einem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Am
Tag der Exekution sind viele Reporter vor Ort. Sie
erwartet ein makaberes Schauspiel: Die 1000 Volt
des Westinghouse-Generators reichen nicht aus, um
den Delinquenten sofort zu töten. Er windet sich vor
Schmerzen, von seinem Kopf steigt Rauch auf und
seine Adern platzen. Die zuständigen Ärzte lassen
abschalten – und versuchen es noch einmal mit 2000
Volt. Sie haben Erfolg, reglos liegt das erste Opfer des
elektrischen Stuhls vor ihnen. Trotzdem kann Edison
den Siegeszug des Wechselstroms nicht verhindern.
Dieser ist technisch einfach überlegen. 1895 baut
George Westinghouse gemeinsam mit dem serbischen
Ingenieur Nikola Tesla, einem Pionier der Wechselstromtechnik, ein riesiges Kraftwerk bei den Niagarafällen. Sie generieren mit der immensen Kraft der
Wasserfälle Wechselstrom der Frequenz 25 Hertz. Mit
diesem Prestigeträchtigen Kraftwerk versorgen sie die
Industrie in Buffalo. Auch in Deutschland erkennen
die großen Elektrokonzerne wie Siemens & Halske
allmählich die Vorteile des Drehstromsystems.
Neue Impulse für die Elektrotechnik
Zwischen den Jahren 1890 und 1910 explodiert
die Zahl der Kraftwerke in Deutschland regelrecht.
Dies liegt zum einen an den ersten guten Erfahrungen mit der neuen Elektrotechnik und der stetigen
16
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Nikola Tesla, genialer Pionier der Wechselstromtechnik
Weiterentwicklung von Beleuchtungstechnik und
Arbeitsmaschinen. Eine wichtige Rolle spielen aber
auch die elektrischen Bahnen. Immer mehr Städte
setzen auf diese neuen Fortbewegungsmittel.
Es entwickelt sich ein dezentrales System aus vielen
kleinen Stromnetzen, die nicht miteinander verbunden sind, so genannte Inselnetze. Es gibt eine Vielzahl
von Energieversorgungsunternehmen in den verschieden Städten. Beispielsweise versorgt ab 1898 die
Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG – oder
kurz RWE – die Stadt Essen mit Strom. Angesichts
der vielen unterschiedlichen Unternehmen, Tarife
und Techniken in Deutschland entwickelt sich eine
Debatte, ob eine Verstaatlichung der Stromversorgung sinnvoll wäre.
Im Jahr 1914 bricht in Europa der erste Weltkrieg
aus. Überraschenderweise beschleunigt der Krieg
die Elektrifizierung. Es mangelt an Arbeitskräften,
Leuchtstoffen und Kohlen. Durch diese Not setzt die
Industrie vermehrt auf Elektrizität. Zudem laufen die
Fabriken auf Hochtouren. Sie fabrizieren Kriegsgerät
wie Schusswaffen, Flugzeugmotoren und Minen. Das
Petroleum, immer noch wichtigstes Beleuchtungsmittel, wird knapp und damit teuer. In dieser Zwangssituation entscheiden sich auch viele Privathaushalte
für den Umstieg auf elektrische Beleuchtung.
In der Mangelsituation des Krieges wird ein
Problem überdeutlich: Das zersplitterte Stromnetz.
Durch dessen dezentrale Struktur ist die Stromproduktion- und Verteilung unwirtschaftlich und
kompliziert. Um beispielsweise die Wasserkraft
Trafo Ausgabe 125
effizienter zur Stromerzeugung zu verwenden ist ein
Gesamtnetz notwendig.
Die Folgen des ersten Weltkriegs
Wirtschaftskrise und Nazi-Diktatur
Im Jahr 1929 kommt es zum „schwarzen Donnerstag“, dem folgenreichsten Börsencrash in der
Geschichte. Dieser gilt als Auslöser für die Weltwirtschaftskrise, die die kommenden Jahre bestimmt.
Die Krise wirkt sich auch auf den Energiemarkt aus:
Das Überleben wird für kleine Unternehmen noch
schwieriger. Außerdem geht die Menge an erzeugter
und verbrauchter elektrischer Energie für einige Jahre
zurück. Eine Investition in neue Leitungen und ein
Verbundnetz ist damit erstmal vom Tisch.
Außerdem profitieren die radikalen politischen
Kräfte in Deutschland von der Wirtschaftskrise. Diese
turbulenten Jahre münden in das dritte Reich, die
brutale Diktatur Adolf Hitlers und seiner NSDAP.
Die Nazis schalten innerhalb kürzester Zeit jegliche politische Opposition aus: Länder, Parteien und
Gewerkschaften werden mundtot gemacht. Über
die Energiepolitik allerdings entbrennt ein Streit.
Geschichte der E-Technik
1918 kapituliert Deutschland und akzeptiert mit
dem Frieden von Versailles gewaltige Gebietsverluste,
darunter die traditionellen Kohlereviere Saarland
und Oberschlesien. Zudem wird das Ruhrgebiet
von französischen Truppen besetzt. Die Folge ist ein
Mangel an Kohle, der in einigen Gegenden zu Krisen
in der Stromversorgung führt. In der Not setzen die
Versorgungsunternehmen bereits auf Kraft-WärmeKopplung, um die vorhandenen Brennstoffe effizienter
nutzen zu können. Die Kosten für Primärenergieträger erholen sich jedoch wieder und diese aufwendige
Technik wird vernachlässigt.
In dem Jahrzehnt nach dem ersten Weltkrieg wachsen die versprengten deutschen Elektrizitätsnetze
langsam zusammen. Es entstehen große private Unternehmen, die kleine Konkurrenten verdrängen oder
aufkaufen. Das größte Gebiet wird von RWE versorgt.
Zudem gründen einzelne Staaten so genannte Landesversorgungsunternehmen. Diese tragen Namen
wie Bayernwerk oder Preußische Elektrizitäts-AG
und sollen die Stromversorgung auf Landesebene
koordinieren und vernetzen. Die verschiedenen
Versorgungsunternehmen ringen teilweise erbittert
um Einfluss. Beispielsweise verhindert der preußische
Staat lange den Bau einer RWE-Leitung, um sich
selbst die Versorgung der Stadt Frankfurt am Main
zu sichern. Als dieser Konflikt im Jahr 1927 beigelegt
wird, spricht die deutsche Presse vom „Elekrofrieden“.
Es entwickelt sich ein System, wie man es heute kennt:
Einige große Unternehmen dominieren in klar abgegrenzten Gebieten die Stromversorgung.
Für viele Nazis ist das „kapitalistische“ System der
Versorgung durch ein Energie-Kartell nicht mit
ihrer völkischen Ideologie in Einklang zu bringen.
Allerdings braucht die energisch vorangetriebene
Rüstungsindustrie dringend Strom. Deswegen
kooperieren die Nazis letztendlich mit den großen
Versorgungsunternehmen. 1935 erlassen sie das Energiewirtschaftsgesetz. Dieses zementiert den Status
quo. Das Gesetz begünstigt Großerzeugung, monopolisierte Versorgungsgebiete sowie Verbundwirtschaft
und bleibt bis 1998 – weitgehend unverändert – gültige
Rechtsgrundlage für die Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland.
Mit einem Angriff auf Polen beginnt Nazi-Deutschland 1939 den zweiten Weltkrieg, der etwa 50.000
Menschen das Leben kostet. Während diesem Krieg
wird die gesamte Energiewirtschaft unter staatliche
Aufsicht gestellt. Ab 1942 werden Privatpersonen
gezwungen, Strom zu sparen, damit die Rüstungsproduktion weiterlaufen kann. Allerdings verschärft
sich die Situation: Gegen Ende des Krieges sinkt die
Netzfrequenz teilweise auf 43,5 statt 50 Hertz – reihenweise technische Geräte fallen aus. Die Alliierten
bombardieren neben den großen Städten und militärischen Zielen auch gezielt Großkraftwerke.
Anfang Mai 1945 kapituliert Deutschland und wird
in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Bevölkerung
hat mit Hunger und Wohnungsnot zu kämpfen. An
das Stromnetz denken wohl eher wenige. Der Krieg
hat Europa gespalten: Viele haben Angehörige verloren oder wurden als Zwangsarbeiter eingesetzt. Zudem spitzen die ideologischen Gegensätze zwischen
der Sowjetunion und den Westmächten sich immer
weiter zu. Bis zu einem europäischen Gesamtnetz ist
es noch ein weiter Weg.
Interesse an Technikgeschichte? In der Bibliothek des
deutschen Museums sind viele Bücher und Zeitschriften zu diesem Thema vorhanden.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
17
Trafo Ausgabe125
Geschichte der E-Technik
Werner von Siemens:
Pionier der Elektrotechnik
18
Henning Tischer
Werner Siemens kommt 1816 in Lenthe bei Hannover zur Welt. Seine Eltern Christian, ein Förster
und Landwirt, und Eleonore haben insgesamt 14
Kinder, von denen 10 das Erwachsenenalter erreichen.
Die Familie legt großen Wert auf Bildung, hat aber
ständig mit Geldproblemen zu kämpfen. Deshalb
unterrichten zunächst Werners Großmutter und sein
Vater die Kinder. Im Alter von elf kommt Werner
schließlich auf eine Schule, das Gymnasium muss
er aber mit 17 Jahren abbrechen. Eigentlich möchte
Werner Architektur studieren, doch auch dafür ist
kein Geld da.
Werner Siemens macht aus der Not eine Tugend und
bewirbt sich beim preußischen Ingenieurskorps – dort
angenommen würde er neben militärischen Inhalten
eine theoretische Ausbildung in Grundlagenfächern
wie Mathematik, Physik und Chemie erhalten. Doch
Werners Karten stehen schlecht. Seine ehemalige
Schule war altsprachig orientiert, für sein Studium
werden jedoch Kenntnisse in Mathematik, Physik und
Geographie vorausgesetzt. Dank dreimonatiger Vorbereitung besteht er die Aufnahmeprüfung trotzdem
- als einer der besten.
Siemens verlässt die Militärakademie 1838 als
Leutnant. Die darauf folgenden Jahre sind schwierig
für ihn und seine Geschwister: Immer noch ist das
Leben der Siemens-Familie durch finanzielle Probleme gekennzeichnet, außerdem sterben in kurzem
Abstand beide Eltern. 1842 wird Werner Siemens zu
Festungshaft verurteilt – wegen der Teilnahme an
einem Duell. Allerdings nutzt er die Zeit im Gefängnis, um galvanische Experimente zur Versilberung
und Vergoldung durchzuführen. Die Versuche sind
von Erfolg gekrönt: Bald darauf meldet Siemens ein
Patent an, das er auch verkaufen kann.
1847 gründet Werner Siemens mit dem Mechaniker Johann Halske eine gemeinsame Firma: Siemens & Halske. Zunächst konzentrieren sie sich auf
Zeigertelegraphen. Siemens entwickelt die damals
gebräuchlichen Geräte weiter, indem er nicht mehr
mit einem Uhrwerk arbeitet, sondern die Synchronisation zwischen Sender und Empfänger selbstständig
steuert. Allerdings bleibt er zunächst noch beim
Militär und kann sich nur in seiner Freizeit um die
Firma kümmern.
Die junge Firma profitiert allerdings auch von dieser
Situation, schließlich ist Siemens beratendes Mitglied
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
der preußischen Telegraphenkommission. Die Frühzeit von Siemens & Halske ist eng mit der deutschen
Geschichte verknüpft. Genauer gesagt gibt es 1847
aber noch gar kein Deutschland, sondern lediglich
lose verbundene Einzelstaaten wie die Königreiche
Preußen und Bayern. Allerdings wollen immer mehr
Menschen dies ändern, sie wünschen sich demokratische Reformen und ein geeintes Deutschland. Ihre
Fahnen sind schwarz-rot-gold. Im März 1848 kommt
es in vielen deutschen Städten zu Aufständen. Die
Aufständischen können rasch die Pressefreiheit und
die Bauernbefreiung erkämpfen und es werden Wahlen zur Nationalversammlung durchgeführt. Diese
Versammlung tagt in der Paulskirche in Frankfurt
am Main und soll eine Verfassung für ein geeintes
Deutschland ausarbeiten. Für Siemens & Halske ergibt
sich hieraus ein prestigeträchtiger Auftrag: Sie bauen
die Telegraphenleitung von Frankfurt nach Berlin,
also die Verbindung zwischen der preußischen Hauptstadt und dem Sitz der Nationalversammlung. Im
Jahre 1849 ist die Verfassung fertig gestellt, allerdings
sind die Revolutionäre zunehmend in die Defensive
geraten. So sieht die Verfassung eine konstitutionelle
Monarchie vor, deren Kaiser in Erbfolge bestimmt
wird. Über die von Siemens & Halske gebaute Leitung
geht schließlich die entscheidende Nachricht nach
Berlin: Die Nationalversammlung hat den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zum deutschen
Kaiser gewählt. Dieser lehnt die Krone jedoch ab,
schließlich ist er Monarch von Gottes Gnaden und hat
eine Wahl durch das Volk nicht nötig. Daran zerbricht
Trafo Ausgabe 125
Magnetoelektrizität wird hierdurch sehr billig werden, und es können nun Licht, Galvanometallurgie,
usw., selbst kleine elektromagnetische Maschinen,
die ihre Kraft von großen erhalten, möglich und
nützlich werden.“
Neben seinen wirtschaftlichen und technischen
Errungenschaften engagiert sich Werner Siemens
politisch: Er sitzt mehrere Jahre für die liberale
Fortschrittspartei im preußischen Abgeordnetenhaus. Zudem setzt er sich für die Förderung des
Ingenieursnachwuchses und die Errichtung von
Lehrstühlen für Elektrotechnik an technischen
Hochschulen ein.
Im Jahre 1888 wird Werner von Siemens geadelt,
vier Jahre später stirbt er an einer Lungenentzündung.
Seine Firma Siemens & Halske war der Grundstein
für die heutige Siemens AG mit einem Umsatz von 87
Milliarden Euro (2006) und 470.000 Mitarbeitern.
Literatur:
Feldenkirchen, Posner - Die Siemens-Unternehmer
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Geschichte der E-Technik
die Nationalversammlung, einige Staaten ziehen ihre
Abgeordneten ab und schließlich wird das verbleibende „Rumpfparlament“ gewaltsam zerschlagen.
Für Werner Siemens, der mit der Revolution sympathisiert hatte, und seine Firma geht der Aufstieg
jedoch gerade erst los. Siemens & Halske drängt auf
den europäischen Markt, erste Niederlassungen entstehen in England und Russland. Die Produktpalette
wird ständig erweitert.
Werner von Siemens beschäftigt sich stets mit
Forschung und Wirtschaft gleichermaßen. Eine neue
Erfindung beurteilt er unter dem Aspekt ihrer Anwendbarkeit. So auch die bedeutendste Entdeckung
seines Lebens: Das dynamoelektrische Prinzip. Dieses
hatten allerdings schon andere Männer vor Siemens
entdeckt, er erkennt jedoch als erster das große Potential dieses Prinzips und sichert sich die Rechte daran.
Im Dezember 1866 – dem Jahr dieser Entdeckung schreibt Werner seinem Bruder William: „Die Effekte
müssen bei richtiger Konstruktion kolossal werden.
Die Sache ist sehr ausbildungsfähig und kann eine
neue Ära des Elektromagnetismus anbahnen (…)
19
Trafo Ausgabe125
EXTRA:
Bachelor/Master-Umstellung
Auf der letzten FVV wurden euch die neuen Bachelor- und Master-Studienmodelle vorgestellt. Danach waren bei
vielen Studenten noch Fragen offen. An dieser Stelle versuchen wir diese Fragen zu beantworten.
Tanja Schulze
Wie viele ja wissen, werden die Diplomstudiengänge im Rahmen des Bolognaprozesses abgeschafft. Und
auch die Bachelor- und Masterstudiengänge werden
leicht verändert. Aber was sich eigentlich ändert wissen die wenigsten. Als erstes vorweg, niemand muss
jetzt auf den neuen Bachelor/Master umstellen. Offiziell werden die neuen Fachprüfungsordnungen auch
erst ab dem Wintersemester 2008/2009 eingeführt.
Als erstes sollte man wissen, dass über der Fachprüfungsordnung (FPSO) der Fakultät Elektro- und
Informationstechnik die Allgemeine Prüfungs- und
Studienordnung (APSO) der TUM steht. Das heißt
die FSPO muss sich in ihren Regelungen an die APSO
halten.
In der ASPO werden die allgemeinen Verfahrensvorschriften für alle Prüfungen der TUM und allgemeine Angaben zur Studienplanung angegeben.
Die FPSO regeln die studiengangbezogenen Voraussetzungen für die Zulassung zu den Prüfungen.
Sowohl die ASPO als auch die FPSO stehen zum
Download auf der Fakultätshomepage unter http://
www.ei.tum.de/FSB/StuSek/download/index_html
zur Verfügung. Im Folgenden versuchen wir die
Neuerungen darzustellen.
Der Bachelorstudiengang
Der neue Bachelor
Der alte Bachelor
Es gibt:
Es gibt:
Pflicht-/Wahlpflichtfächer
Bachlor Thesis Ingenieurpraxis Gesamt:
156 Credits
12 Credits
12 Credits
180 Credits
Alle erbrachten Leistungen zählen in die
Bachlorgesamtnote.
Ingenieurpraxis:
Dauer: 9 Wochen
Man muss Praktikumsberichte abgeben und
eine Präsentation halten über das Praktikum.
Berufsausbildung wird nur anerkannt, wenn
ein Hochschullehrer einen Vortrag darüber
gehört hat und meint es ist ausreichend.
20
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
61,5 - 64,5 LP für Leistungen im 5. und 6.
Semester (Wahl-/Wahlpflicht- /Pflichtfächer/
Praktika)
15 LP für die Bachlorarbeit
Die Noten aus der GOP und der DVP zählen
nur in das Vordiplom, aber nicht in die
Bachelorgesamtnote
Industriepraktikum:
Dauer: 12 Wochen
Man muss nur Praktikumsberichte abgeben.
Eine fachbezogene Berufsausbildung wird
in der Regel nach Abgabe des Berichtshefts
anerkannt.
Trafo Ausgabe 125
Man muss alle Prüfungen bestehen und es gibt
maximal eine Wiederholung pro Prüfung.
Eine Wahlmodulprüfung durch die man gefallen
ist, kann man durch eine andere ersetzen.
Wenn man in einem Fach mal einen Versuch
hatte, dann muss man auch die Wiederholungsprüfungen machen, oder ein Nicht Bestanden akzeptieren.
Die Bachelor Thesis darf auf Deutsch oder Englisch geschrieben werden.
Sie muss spätestens 6 Monate nach bestehen der
letzten Fachprüfung begonnen werden.
Der Arbeitsumfang soll 10 Wochen betragen.
Fächerübersicht
GOP:
Schaltungstechnik 1/2 Grundlagen der Informatik für EI
Digitaltechnik
Mathematik 1/2
Elektrizität und Magnetismus
Physik für Elektroingenieure
Messsystem- und Sensortechnik
GOP:
11 Credits
9 Credits
6 Credits
18 Credits
6 Credits
6 Credits
4 Credits
3./4. Semester:
Signale
Werkstoffe der Elektrotechnik
Elektromagnetische Feldtheorie
Mathematik 3/4
Systeme
Elektronische Bauelemente
Computertechnik
Elektrische Energietechnik
EXTRA: Bachelor/Master-Umstellung
Die Bachelor Thesis kann man in Deutsch oder Englisch verfassen, man muss aber in der jeweils anderen
Sprache eine Zusammenfassung erstellen.
Sie muss 20 Wochen nach Ausgabe des Themas
fertig gestellt werden, und umfasst einen Soll-Arbeitsaufwand von 9 Wochen Vollarbeit.
Zum Abschluss der Arbeit schreibt man eine
schriftliche Ausfertigung und hält einen Vortrag. Der
Themensteller muss innerhalb von ca. 2 Wochen einen
die Note enthaltenden Bericht schreiben. In diesem
soll auch die Bewertung kurz dargelegt werden.
Ab dem 3ten Semester hat man in Abhängigkeit
des Maluspunktekontostands einen Drittversuch
pro Prüfung. Man darf durch eine Prüfung in der
GOP und DVP komplett durchfallen.
Schaltungstechnik 1/2 15 LP
Höhere Mathematik 1/2
19,5 LP
Grundlagen der Informatik mit Praktikum
13,5 LP
Elektrizitätslehre
9 LP
Physik
9 LP
Messsystem- und Sensortechnik
7,5 LP
3./4. Semester:
9 Credits
6 Credits
6 Credits
12 Credits
9 Credits
6 Credits
6 Credits
6 Credits
5./6. Semester:
Hier wählt man sich Module aus einer Liste im
Wert von 30 Credits (max. 12 Credits in Form
von Praktika)
Höhere Mathematik 3/4
Technische Mechanik
Elektrische Energietechnik
Signaldarstellung
Elektromagnetische Feldtheorie 1/2
Werkstoffe der Elektrotechnik
Nachrichtentechnik 1
Computertechnik
Elektronische Bauelemente
2 Wahlpflichtfächer 15 LP
4,5 LP
4,5 LP
6 LP
9 LP
6 LP
4,5 LP
4,5 LP
6 LP
9 LP
5./6. Semester:
Man entscheidet sich für ein Grundmodul und
mach dann in Abhängigkeit davon Pflicht-/ Wahlpflicht-/ Wahlfächer und
Praktika.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
21
Trafo Ausgabe125
EXTRA: Bachelor/Master-Umstellung
Der Masterstudiengang
Der neue Master
Der alte Master
Beginn ist immer im Sommersemester oder im
Wintersemester
Dauer: 4 Semester
Dauer: 3 Semester
Es gibt:
Es gibt:
Pflicht-/Wahlpflichtfächer
Master Thesis
Forschungspraxis
Gesamt:
78 Credits
30 Credits
12 Credits
120 Credits
Forschungspraxis dauert 9 Wochen. Zum Abschluss
dieser muss man einen Bericht schreiben und einen
Vortrag halten.
Man hat für alle Prüfungen eine Wiederholungsmöglichkeit.
Sobald man 60 Credits erreicht hat, kann man zur
Master Thesis zugelassen werden.
Master Thesis kann auf Englisch oder Deutsch geschrieben werden. Dafür gibt es verpflichtend für den
Prüfer die Auflage eine Bewertung mit Begründung
innerhalb von 2 Wochen nach Abgabe zu schreiben.
Von der Ausgabe bis zur Abgabe der Master Thesis
hat man 52 Wochen Zeit. Die Arbeit ist ausgelegt auf
24 Wochen Vollzeitarbeit.
Die Master Thesis darf einmal Wiederholt werden,
aber das muss innerhalb von 6 Wochen nach bekannt
werden der Note geschehen.
Um zu bestehen, muss man alle Prüfungen bestanden haben und auch die Master Thesis. Die Gesamtnote setzt sich aus allen Einzelnoten zusammen.
Fächerzusammensetzung:
Grundlagenfächer
18 Credits
Wahlmodule aus dem Kernbereich 30 Credits
Wahlmodule aus den Ergänzungsfächern
30 Credits
Wahlmodule aus der Forschungspraxis
12 Credits
22
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Pflicht-/Wahlpflichtfächer
Wahlpflicht-Praktika
Wahlfächer
Hauptseminar
Master Thesis
Gesamt:
36 - 39 LP
12 LP
18 LP
4,5 LP
30 LP
100,5 - 103,5 LP
Es gibt keine Pflicht Forschungspraxis
Es gibt für alle Prüfungen eine Wiederholungsprüfung. Wenn der Maluspunktekontostand die 36
Punkte nicht übertrifft, hat man auch noch einen
zweiten Wiederholungsversuch.
Es gibt die Möglichkeit Zwischenprüfungen durchzuführen.
Master Thesis muss auf Englisch geschrieben
werden. In Ausnahmefällen, kann sie auch in einer
anderen Sprache verfasst werden, aber dann muss
eine Zusammenfassung auf Englisch geschrieben
werden.
Sie muss spätestens 6 Monate nach der letzten
Prüfung begonnen werden. Sie ist auf 6 Monate arbeit
ausgelegt.
Die Master Thesis darf einmal Wiederholt werden.
Um zu bestehen muss man die Master Thesis bestehen und mindestens 31,5 LP der 36 LP der Pflicht-/
Wahlpflichtfächer erreichen.
Zur Gesamtnote zählen alle Noten außer den
Wahlfächern.
Fächerzusammensetzung:
Die Fächer werden in Abhängigkeit von der Wahl
des Schwerpunkts gewählt.
Trafo Ausgabe 125
Aktivitäten
In diesem Abschnitt erwarten euch ein Bericht über die Energietechnikfahrt, einen Artikel über die Fahrt die die
Arbeitsgruppe für Technische Akkustik gemacht hat. Auch über die IKOM, die dieses Jahr 20 wird, erfahrt ihr
Neues und über die neue WorldMUN Gruppe.
Energietechnik Exkursion
- Ein Reisebericht -
Isabell Hofer
Es ist Sonntagmorgen 9:30 Uhr, als eine überschaubare Gruppe interessierter Studenten und sehr
engagierten wissenschaftlichen Mitarbeitern des IFE
gemeinsam mit Professor Dr. Wagner eine energietechnische Studienreise antreten.
Dass diese Reise energetisch geprägt ist, sollen wir
alle relativ rasch feststellen. Genau an der DeutschTschechischen Grenze stellt das Navigationssystem
unseres Reisebusses seinen Dienst ein und wir müssen
auf die Kunst des altbewährten analogen Kartenlesens
zurückgreifen. Im Hotel fällt bei unserer Ankunft der
Strom aus und am Abend werden noch einige Mitfahrende erleben, was tschechische Ingenieure gegen
eine defekte Zugoberleitung unternehmen.
In sechs Tagen werden wir drei Städte, sechs
Kraftwerke und ein Holzkohletagebau besichtigen.
Auf der über 2000 km langen Reise dürfen wir sehr
interessante Einblicke in den Tagesablauf von den
unterschiedlichen Kraftwerkstypen gewinnen.
In Prag angekommen werden wir zunächst in die
Historie der geschichtsträchtigen Stadt eingeweiht.
St.-Veits-Dom in der Prager Burg
Am Morgen des folgenden Tages werden wir im
Heizkraftwerk Tabor herzlich vom Vorstandsvorsitzenden des tta begrüßt. In der Einführung in den
Aufbau und die Funktionsweise Kraftwerks erfahren
wir, dass dieses Werk die nahe liegende Stadt sowohl
mit Wärmeleistung als auch mit Elektrizität versorgt.
Das Werk ist für gasförmige und feste Brennstoffe aufgerichtet. Im Anschluss daran erhalten wir in kleinen
Grüppchen eine sehr ausführliche und interessante
Werksführung.
Auf unserer Informationsreise geht es weiter zum
Infozentrum des Atomkraftwerks Temelin. Schon
von weitem sind die vier die Landschaft prägenden
Kühltürme zu sehen. Hier erhalten wir einen tiefen
Einblick in die Reaktionen im Innern eines Reaktors und die Strukturierung der Anlage am Beispiel
dieses Standrots. Im Jahre 1987 begann der Bau der
ursprünglich vier geplanten je 1000 MW starken Reaktoren. Im Jahre 2000 ging das Werk das erste Mal
ans Netz. Das KW Temelin bezieht sein Kühlwasser
aus der Moldau.
Am Abend empfangen wir Dr. Reitler, den Leiter
des EEA-Bereichs von E.ON Energie zum Abendessen
in unserem Hotel. Seinen Vortrag über „Preisbildungsmechanismen am Strommarkt - Wettbewerb
oder Marktmissbrauch“ hält er sehr fesselnd u. a. wohl
auch, weil er seine Zuhörerschaft aktiv mit einbindet.
Wir lernen, wie sich der Strompreis berechnen lässt
und welche zusätzlichen Kosten neben den „richtigen“
Stromkosten der Endverbraucher bezahlen muss.
E.ON als Hauptsponsor unserer Exkursion und
größter privater Energieversorger der Welt ist ein
stark expandierendes Unternehmen. Herr Dr. Reitlers
Anliegen, das – wie er meint schlechte Image der
Energieversorger – zu verbessern, gelingt ihm durch
seine fundierte Argumentationsweise. Er erläutert
beispielsweise, warum große Tageszeitungen wie die
SZ Artikel über Manipulationsvorwürfe veröffentli-
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
23
Aktivitäten
Trafo Ausgabe125
Kernkraftwerk Temelin mit seinen 4 Kühltürmen und 2 Reaktoren
chen und wie die Urheber solcher Statistiken zu diesen
Schlüssen kommen.
Im nordböhmischen Kohlebecken wird auf einer
Breite von über 4 km 20 Millionen Jahre alte Kohle
abgebaut. Hier im Braunkohle-Tagebau Bílina werden
jährlich 9 Mio. t reinste Kohle gefördert. In einer Tiefe
von ca. 150 m erstreckt sich das 25 - 35 m mächtiges
Flöz. Um die Jahresproduktion von 9 Mio. t Kohle zu
fördern, müssen 50 Mio. m³ Gebirge bewegt werden.
Der „Abfall“ dient nicht nur zum Auffüllen des 20
km² großen Abbaulochs, sondern wird z.B. an die
Verkehrswege- oder Keramikindustrie verkauft
Bei einer ausführlichen Geländebesichtigung mit
speziellen Transport-LKW fahren wir zunächst auf
einen erhaben gelegenen Aussichtspunkt. Von hier
überblicken wir das gesamte Bílina-Abbaugebiet im
Erzgebirge. Wir fahren weiter, entlang der über 100
km langen Förderbandanlage hin zu einem der riesigen Schaufelradbagger. Natürlich fahren wir auch
auf das Kohlegebiet.
Schaufelrad eines der riesigen Braunkohlebagger
24
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Damit der kulturelle Teil unserer Reise nicht zu
kurz kommt, besichtigen wir eine spätgotische Kirche
in Most. Diese musste 1975 dem Kohleabbau weichen
und wurde deshalb als ganzes Bauwerk 800 m per
Schienen „übersiedelt“.
Am späteren Nachmittag werden wir ausführlich
in die historische Entwicklung der ČES Gruppe
E.ON eingeführt. Den letzten Abend in der 1,2 Mio.
Einwohnerstadt verbringen viele von uns in der romantisch beleuchteten Altstadt.
Während wir am Montag auf dem Weg nach Temelin die dünn besiedelte südtschechische Landschaft
bewunderten und durch abgelegene böhmische Dörfer fuhren, führt uns die Studienreise am Mittwoch
durch Südmähren.
Unsere Mittagspause verbringen wir in der zweitgrößten Stadt Tschechiens – Brünn. Am Abend
werden wir in den Weinhängen eines Wiener Vororts
Gumpoldskirchen mit Speis und Trank verköstigt.
Das Biomassekraftwerk Simmering ist das älteste
und zugleich größte der drei fossil befeuerten Kraftwerke der Stadt. Österreich bietet aus denkbaren
Gründen ideale Voraussetzungen für eine sehr ausgeprägte und nachhaltige Energiewirtschaft.
In einer sehr beeindruckenden Werksführung
besichtigen wir das auf 25 Jahre Betrieb ausgelegte
Werk. 60 % der Energieerzeugung Österreichs erfolgt
mit Hilfe von Wasserkraftwerken. Eines davon ist das
Donaukraftwerk Freudenau
Im äußerst interessanten Vortrag erfahren wir sehr
viel über die Energieerzeugung mittels Wasserkraft.
Nur Island und Norwegen nutzen mehr diese regenerative Quelle. Eigenartiger Weise zählt Wasser in
Großkraftwerken nicht als regenerative Energie.
Die Donau fließt 350 km von West nach Ost durch
Österreich. In diesem Land hat sie mit 150 m das
größte Flussgefälle. Anhand eines Modells werden
uns die drei Hauptbestandteile eines Laufwasserkraftwerks erläutert. Die zum Schiffstransport benötigten
Schleusen stellen Energieverluste dar, während über
die Wehranlage Überschusswasser abgeleitet wird.
Jede der sechs Turbinen im Kraftwerkshaus kann bis
zu 3 Mio. m³ Wasser pro Sekunde „verarbeiten“.
Das 45 m hohe Kraftwerkhaus ist zum größten
Trafo Ausgabe 125
Im Wärmekraftwerk Theiß werden wir herzlich
empfangen und in das EVN (Energie vernünftig
nutzen) Unternehmen, dem internationalen Energiekonzern eingeführt
Die 1973-1996 weltweit als erstes Gas-DampfKombikraftwerk erbautes Werk erbringt 800 MW
Leistung. Die Turbinen sind sowohl für die Deckung
von Grund-, Mittel- als auch Spitzenlast ausgelegt.
Durch das fassbare Anaschauungsmaterial (Laufschaufel für 28.000€, Hitzeschild) können wir uns
eine genauere Vorstellung von Gasturbinen machen.
Im Fernwärmetransportraum befindet sich ein Ausstellungsraum mit einem Anlagenmodell und Bildern
aller vom EVN betriebenen Kraftwerke.
Wir haben das Privileg auch in die Dampfkesselanlage zu gehen. Zum Abschluss genießen wir den Blick
vom Dach des Werks auf das Betriebsareal und ein
letztes mal für diese Reise auf die sanft dahin fließende
Donau. Mit einem riesigen Applaus verabschieden wir
uns von dem gastfreundlichen Österreich und treten
unsere Heimreise an.
Die Reise wurde bis ins kleinste Detail sehr gut
geplant und durchgeführt. An dieser Stelle möchte
ich mich im Namen aller Teilnehmer noch mal recht
herzlich bei Frau Winkelmayer, Prof. Dr. Wagner
und den mitreisenden Wissenschaftlichen Mitarbeitern des IFE bedanken. Es war eine sehr gelungene,
abwechslungsreiche und interessante Reise, die leider
viel zu schnell endete!
Aktivitäten
Teil unter dem oberen Flusswasserspiegel. Unterhalb
der Turbine bekommen wir einen Eindruck der 8%
Verlustenergie, die in Form von 106 dB Wasserlärm
umgewandelt wird.
Nun bewegen wir uns durch die kleinen romantischen Gässchen der Wiener Altstadt. So manch
einer verköstigt noch ein vortreffliches Stückchen
der weltbekannten Sachertorte, bevor wir uns in zwei
Gruppen der professionellen Stadtführung widmen.
Am nächsten und letzten Morgen erwachen viele
von uns erst im Atomkraftwerk Zwentendorf. Es
ist das einzige jemals in Österreich erbaute Atomkraftwerk. Nach einer vierjährigen Bauzeit zwischen
1972 und 76 entschied eine Volksabstimmung am
05. November 1978 mit 50,47%, dass das Werk nicht
in Betrieb genommen werden darf. Zunächst gehen
wir unter den Reaktor, der durch eine birnenförmige
Sicherheitshülle umgeben ist.
Im Steuerantriebsraum erhalten wir beeindruckende Einblicke in das Herz des Reaktors. Heute dient
das Werk als Ersatzteillager und Schulungs- und
Fortbildungsreaktor. Damals warteten 200 Personen
auf die Genehmigung für die Einsetzung der Brennelemente, die bereist an diesem Standort gelagert wurden. Das Kraftwerk kostete 8,5 Millionen Schilling,
umgerechnet etwa 600 Mio. Euro. Wir gehen weiter
durch das Werk, Informationstafeln und Schemata
der einzelnen Werksbereiche sind aufgestellt. Das
unheimlich wirkende Areal verlassen wir nun und
setzen unsere Reise fort.
Die Exkursionsteilnehmer
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
25
Trafo Ausgabe125
L’auberge française
- Lille für zwei Jahre -
Aktivitäten
Andrea Reitböck
„Es war einmal eine kleine Elektrotechnik-Studentin
namens Andrea, die machte sich auf den Weg in die
große weite Welt um das Fürchten zu lernen... bzw. um
leckeren Wein und Käse zu probieren.“
Für ein Märchen wäre dies hier sicherlich der beste
Anfang, aber hier handelt es sich nicht um ein Märchen, denn mein lang gehegter Traum ist Wirklichkeit
geworden. Aber erst mal alles der Reihe nach.
Noch vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen
lassen, dass ich wirklich so ein Glück habe. Alles beginnt am 15. Januar 2007 als ich meine Bewerbung für
einen Platz im Doppeldiplomprogramm bei den Verantwortlichen der Fakultät abgebe. Dann beginnt die
Wartezeit und in der ganzen Prüfungszeit kann man
schon schnell mal vergessen, dass man sich überhaupt
beworben hat. Doch dann geht alles sehr schnell:
Einladung zum Vorstellungsgespräch, Vorstellungsgespräch und schließlich die Zusage. Juhu, ich darf
zwei Jahre in Frankreich – genauer gesagt an der Ecole
Centrale de Lille kurz EC Lille – studieren.
„Lille? Wo liegt denn das? Regnet es da nicht
nur?“ – so ähnlich haben die meisten Freunde und
Kommilitonen reagiert, als ich ihnen von meinen
Plänen erzählt habe. Natürlich Lille ist nicht Paris und
deswegen auch nicht so bekannt, aber wer einmal in
dieser Stadt war, findet sie einfach wunderschön! Lille
liegt mit dem TGV nur eine Stunde von Paris, eineinhalb Stunden von London und eine halbe Stunde von
Brüssel entfernt. Und die Innenstadt der 1-MillionenMetropole ist wirklich einen Besuch wert – und somit
war Lille nicht zuletzt Europas Kulturhauptstadt
2004. Soviel nur als kleine Frankreichkunde.
Die Oper von Lille
26
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Im Zentrum von Lille
Am 3. September beginnt dann das Abenteuer für
mich. Nach einer letzten Prüfung an der TUM mache
ich mich noch am gleichen Tag auf ins Nachbarland.
In der ersten Woche war der Campus ganz für uns
Ausländer reserviert und am 10. September ging
es dann auch für die Franzosen los. Die ersten drei
Wochen war voll von Abenden, Partys und natürlich
dem WEI („weekend d’intégration“). Das heißt ein
Wochenende voll mit Kennenlernen, Spiele, Sport und
gemeinsamen Partys abends (und fast ohne Schlaf).
Wir verbrachten dabei das komplette erste Wochenende in der Bretagne. Und schon alleine die Busfahrt
dorthin war ein Erlebnis: Mit Spielen und diversen
mehr oder weniger sinnvollen Aktivitäten wurden
wir bis früh morgens wachge- und unterhalten. Die
Tage verbrachten wir dann am Strand bzw. auf dem
Campingplatz mit Spielen und Kennenlernen.
Nicht, dass aber jetzt der Eindruck entsteht, man ist
hier nur am Feiern – weit gefehlt. Neben den ganzen
beschriebenen Aktivitäten hat dann natürlich auch
die Schule angefangen. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich
gehe wirklich wieder auf eine „Schule“. Das ist hier
eine Grande Ecole, also eine der besten Ingenieursschulen in Frankreich. Und auch der Stundenplan,
der übrigens nicht 1 (!) DIN A4 Seite ist wie an der
TUM, sondern ein ganzes Heftchen mit einer Seite
pro Woche ist, gleicht eher dem einer Schule. So
musste ich mich in den ersten Wochen erst mal an die
straffe Zeitplanung gewöhnen: Um 7.10 Uhr klingelt
der Wecker, dann schnell frühstücken, waschen und
um 7.45 Uhr muss man das Wohnheim verlassen um
pünktlich zum Unterricht um 8 Uhr in der Schule zu
sein. Dann gibt es erst mal zwei Stunden, danach 15
Minuten Pause, dann nochmal zwei Stunden, bevor
wir Mittag machen können und um 13.30 Uhr geht
es dann weiter mit dem gleichen Programm wie am
Trafo Ausgabe 125
Aktivitäten
Vormittag. Insgesamt ist der Unterricht in „Amphis“
(Vorlesungen), TD’s (travaux dirigés = Übungen)
und TP’s (travaux pratiques = Praktika) aufgeteilt,
wobei im Vergleich zu Deutschland der Unterschied
darin besteht, dass es mehr Übungen gibt. Meist hat
man nämlich zwei Stunden Vorlesung und gleich
im Anschluss zwei Stunden Übung zu dem gleichen
Thema. Wer jetzt gut mitgezählt hat, wird festgestellt
haben, dass der Unterricht jeden Tag bis 17.45 Uhr
geht – mit der einzigen Ausnahme von Donnerstag,
denn da ist der Nachmittag für sportliche Aktivitäten
reserviert und man hat nur bis 12.15 Uhr Unterricht.
Insgesamt also ein ganz schön strenges Programm,
v. a. wenn man bedenkt, dass man ja auch noch was
Lernen und Üben muss und am Anfang kommen
auch noch Sprachprobleme hinzu, weil man ja auch
v. a. die Fachbegriffe nicht kennt. Trotzdem gehöre
ich mit sieben Jahren Schulfranzösisch noch zu den
guten hier in Französisch – es gibt auch ganz mutige
Chinesen, die vor dem Studium hier seit einem Monat
Französisch lernen und da kann man sich natürlich
vorstellen, dass da alles nochmal eine ganz andere
Herausforderung darstellt.
Mein Studium hier habe ich mit folgenden Kernfächern begonnen: „Construction Mécanique“,
„Economie Générale“, „Théorie des Mécanismes“,
„Principes Elémentaires“ und „Sociologies des Organisations“. Und über diese Fächer hatte ich Anfang
November auch schon meine ersten Prüfungen. Das
ist hier so aufgeteilt, dass man immer (Schul-)Ferien
hat und danach gibt es dann eine Prüfungswoche in
der man mehrere Prüfungen schreiben muss. Von
den meisten Fächern hat man noch nie etwas gehört
und so ist es nicht immer einfach allem zu folgen, v. a.
wenn ein ziemlich hohes Tempo vorgelegt wird, weil
die meisten Franzosen es schon mal in den „classes
préparatoires“ gehört habe. Aber man schafft es dann
schon irgendwie die Defizite auszugleichen und da
die Fächer ja auch ständig wechseln, gibt es immer
viel Abwechslung.
Ich bin hier auch auf einem wirklichen Campus,
d. h. das Wohnheim und die Schule befinden sich
ca. 10-15 Gehminuten voneinander entfernt. Mit
meinem Zimmer im Wohnheim habe ich sehr viel
Glück gehabt. Ich habe hier süße ca. 20 m² mit eigener
Küchenzeile und eigenem Bad. Der „Wohnraum“ ist
verhältnismäßig groß und mit allem wichtigen ausgestattet. Und dazu kommt noch, dass das Wohnheim
eher neu und gepflegt ist. Man kann sich hier einfach
nur wohl fühlen. Hier wohnen fast alle Studenten der
EC Lille in Einzel- oder Doppelzimmern. Nachdem
es sich also insgesamt um so ca. 500-700 Studentenbuden handelt, ist auch nach dem Unterricht immer
was los hier.
Jetzt noch zum „Leben außerhalb der Uni“. Nur
Schule und Lernen ist natürlich nicht möglich, man
muss sich auch ein bisschen am gesellschaftlichen
Leben beteiligen. Hier wird eine Vielzahl von allem
Möglichen angeboten: Es gibt einen „Club Japonais“,
einen Segelclub, eine Theatergruppe, Ingenieure
ohne Grenzen (ISF), eine Weintestgruppe um nur
ein paar Sachen zu nennen. Hinzu kommen noch
ganz ganz viele sportliche Aktivitäten von Judo über
Bogenschießen bis Rugby. Ich persönlich habe mich
für „Les mots dits“ entschieden und im Januar 2008
werde ich dann meine Theaterpremiere bei einem
kurzen Stück haben. Außerdem habe ich noch meine
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
27
Aktivitäten
Trafo Ausgabe125
Vorliebe für den Frauenfußball entdeckt. Leider muss
ich nur im Moment wegen Terminüberschneidungen
eine Zwangspause einlegen. Außerdem gibt es noch
den „Club TIME“, wobei TIME das Programm ist,
mit dem ich hier bin und so werden auch immer
wieder Reisen für uns Ausländer organisiert, z. B.
nach Paris.
Man ist hier mit Schule und außerschulischen Aktivitäten wirklich von früh morgens bis spät abends
beschäftigt. Das bedeutet natürlich einerseits sehr
viel Arbeit, andererseits aber auch eine Menge Erfahrungen und Spaß! Ich werde in den zwei Jahren hier
sicherlich viel hinzulernen und die Zeit in Frankreich
sehr genießen!
Andrea vor dem Louvre in Paris
Rezepte
Leckeres für zwischendurch ...
Schoko-Brownies
Paniermehl, Fett, 200g Vollmilch-Kuvertüre, 125g Butter, 200g Zartbitter-Kuvertüre, Prise Salz, 200g Mehl, 4 Eier, 100g gemahlene Mandeln, 250g Zucker, 1
Becher Crème fraiche, 1/2 Päckchen Backpulver
Form fetten und mit Paniermehl ausstreuen. Beide Kuvertüren grob hacken.
Butter würfeln, mit der Kuvertüre im Wasserbad schmelzen.
Crème fraiche unterrühren und etwas abkühlen lassen.
Eier, Zucker und eine Prise Salz schaumig schlagen.
Die Kuvertüre nach und nach darunter rühren.
Mehl, Mandeln und Backpulver mischen und portionsweise unterrühren.
In die Form geben und im Ofen bei Umluft 150°C bzw 175°C Oberhitze etwa 2025 Minuten backen, danach etwas abkühlen lassen.
Quark-Mascarpone-Creme
Zutaten für 4-5 Personen:
125g (300g) Himbeeren, 1 Vanilleschote (1 Päckchen Vanillezucker), 250g Magerquark, 200g (300g) Mascarpone, 5EL (8EL) Milch, 75g Zucker, 1 Riegel weiße
Schokolade
Himbeeren antauen lassen. Quark, Mascarpone, Zucker, Vanillezucker, Milch
und Zitronensaft verrühren.
Creme und Himbeeren in Gläser oder einer Schüssel schichten und mindestens
eine Stunde zugedeckt kalt stellen.
Späne mit einem Sparschäler von der Schokolade hobeln und auf die Creme
streuen.
28
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Trafo Ausgabe 125
Martin Straubinger
Die Arbeitsgruppe Technische Akustik des Lehrstuhls für Mensch-Maschine-Kommunikation (MMK) unternahm zusammen mit Studenten eine zweitägige Exkursion zu den Firmen Bosch Communications Systems im
niederbayrischen Straubing und Siemens Audiologische Technik im mittelfränkischen Erlangen. Die Gruppe
umfasste einschließlich der beiden Professoren Rigoll und Fastl und der wissenschaftlichen Mitarbeiter 26
Personen.
Tag 1
Um 7:45 Uhr in München Theresienstraße 90 gestartet, konnte es mit dem Reisebus auch schon los
gehen in den bayrischen Norden. Nach ungefähr zwei
Stunden Fahrt erreichten wir Bosch Communications
Systems, die Firma, die z.B. die sehr renommierten
Markten Dynacord, ElectroVoice, Midas und KlarkTeknik unter einem Dach vereinigt. Wir wurden
gegen 10:30 Uhr in der Kantine der Firma vom
Vertriebsleiter in Empfang genommen und begrüßt.
Um mit den Ungereimtheiten bzgl. der Firmennamen, Marken und Produktionsstätten aufzuräumen,
erklärte er die genaue Situation der Firma Bosch
Communications Systems. So wurde erwähnt, dass
Bosch Communications Systems den amerikanischen
Konzern Telex übernommen habe, die wiederum die
anderen Marken innehatte.
Nach dieser Einführung wurden wir durch die
Fertigungsstätten der bekannten Dynacord- und
ElectroVoice-Endstufen geführt, wobei auffiel, dass
beachtlich viel im Hause gefertigt wird. Dynacord
versuche weiterhin diese stark vertikal ausgeprägte
Fertigungshierarchie aufrecht zu erhalten, was der
Kunde gerne wegen des Aufdrucks „Made in Germany“ bezahle. Hierbei standen auch die Mitarbeiter, die
die in zwei Gruppen aufgeteilte Führung betreuten,
Rede und Antwort bei Fragen der Gäste.
Danach genossen wir einen Fachvortrag über die
Projektierung von Dynacords Referenzprodukten,
nämlich über die Beschallung von Massenveranstaltungsorten wie z.B. Fußball-Arenen. Hierbei spielt
nicht nur die bloße Ausstattung mit Lautsprechern,
Endstufen, Signalprozessoren etc. eine bedeutende
Rolle, sondern gleichwertig in der Wichtigkeit tritt
die vorherige Berechnung in den Vordergrund. Bosch
Communications Systems sieht sich nun als Lösungsanbieter, was auch beinhaltet, dass die Beschallung
auch komplett berechnet und simuliert wird, um
sicherstellen zu können, dass die die Maßgaben der
Aktivitäten
Exkursion zu Bosch Communications
Systems und Siemens Audiologische
Technik am 02.07. und 03.07.2007
Städteplaner und Lärmschützer eingehalten werden.
Besonderes Augenmerk wird dabei zunehmend auf
die Bündelungscharakteristik der Lautsprecher gelegt.
Solch eine Beschallungsanlage funktioniert jedoch
nur mit der perfekt darauf abgestimmten Elektronik.
Bosch Communications Systems erweiterte sein Portfolio nun um diese Leistung der Berechnung, Simulation und Ausstattung mit Beschallungsequipment,
so dass sie Komplettlösungen sowohl mit Sprecheinrichtungen für Sicherheitsaufgaben als mit normaler
Beschallung aus einer Hand anbieten können.
Anschließend fand das großzügigerweise von Dynacord finanzierte Mittagessen im recht noblen „Hotel
Asam“ in Straubing statt. In einem Tagungsraum in
eben diesem Hotel schlossen sich der Mittagpause
zwei weitere Fachvorträge an, in denen wir einiges
über die Konstruktion von Beschallungs-Endstufen
und die Details eines Schallberechnungs-Tools
erfahren durften. Dynacord stellt im obersten Leistungssegmet Endstufen her, die nicht, wie die Mitbewerberprodukte digital, sondern „herkömmlich“
analog funktionieren. Der Trick zur Leistungeffizienz
steckt demnach in der Class-H Schaltungstopologie,
bei der Betriebsspannungen nach Bedarf geschalten
werden. Somit bleiben die positiven Eigenschaften
(Klirrarmut in den Höhen, lastunkritisches Verhalten) erhalten, wobei sich gleichzeitig die benötigte
Masse (hauptsächlich durch Schaltnetzteile) soweit
reduzieren lässt, wie man es bisher nur von DigitalEndstufen kannte. Dynacord strengt sich ebenfalls
sehr in der Schallfeldberechnung an, um u.a. das
Verhalten von Line-Arrays besser voraussagen zu
können. Aus diesem Grunde stellte uns ein junger
Mitarbeiter ein von ihm programmiertes Tool vor, das
den Schallpegel bei beliebiger Geometrie von Lautsprechern und Hörer am Hörplatz für alle hörbaren
Frequenzen anzeigt. Damit sollte der beschwerliche
Weg des „Try-and-Error“-Verfahrens, oder treffender gesagt des „Try-and-Measure“-Verfahrens bei
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
29
Aktivitäten
Trafo Ausgabe125
der Lautsprecherkonstruktion weitestgehend der
Vergangenheit angehören. Da sich dieses Tool noch
im Entwicklungsstadium befindet und das genaue
End-Ziel nicht bekannt ist, wurde indirekt darauf
hingewiesen, dass sich Studenten gerne einbringen
könnten. Leider war der Entwicklungschef für Lautsprecher aus gesundheitlichen Gründen verhindert,
weshalb wir weder die Lautsprecherfertigung sahen
noch tiefer gehende Diskussionen über Lautsprecherprinzipien führen konnten.
Nach der darauf folgenden Abschlussdiskussion
mit den beiden Mitarbeitern setzten wir unsere
Reise in Richtung Mittelfranken fort, um nach fast
dreistündiger Fahrt im „Hotel Mercure“ in Erlangen
einzuchecken. Nach dem Abendessen stand jedem
die Gestaltung des Abends frei, was von einer großen
Gruppe genutzt wurde, sich in einer schönen örtlichen Kneipe das Konzert eines Singer-Song-Writers
anzusehen, wogegen es der Rest vorzog, sich im Hotel
zu erholen.
Tag 2
Obwohl wir uns schon im Herzen des „Medical
Valley“, Erlangen, befanden, mussten wir trotzdem
noch eine kurze Busreise zu Siemens Audiologische
Technik(SAT) antreten. Dort wurden wir von Herrn
Dr. Chalupper in Empfang genommen und den
ganzen restlichen Tag bei SAT begleitet. Herr Dr.
Chalupper war selbst Doktorand am Lehrstuhl MMK,
was mitunter ein Grund war, die Exkursion auch zu
SAT zu leiten. Herr Dr. Chalupper hielt zunächst einen
Vortrag über die Technik in und an einem Hörgerät,
veranschaulicht mit durchgereichten Exemplaren,
ehe wir von ihm in die „Im-Ohr-Geräte(IOG)“Fabrikation geführt wurden.
Aufgeteilt in zwei Gruppen, erfuhren wir, dass
IOG individuell für die Physiognomie der Patienten
gefertigt werden. Dies geschieht ganz am Anfang
mit dem Gießen eines Gehörgang-Abdrucks beim
Gehörgeräte-Akustiker, von dem später bei SAT
mit 2D(!)-Scannern ein
3D-CAD-Modell erstellt
wird. Dies dient, um in
einem weiteren Arbeitsgang mit „3D-Druckern“
die Plastikschalen für das
Gerät herzustellen. Einer
der letzten Schritte ist
natürlich das Einsetzen
der Elektronik. Natürlich
kommen hier ASICs zum
Einsatz, um den hohen
Anforderungen gerecht werden zu können.
Gestärkt durch das von Siemens bezahlte Mittagessen in der Siemens-Kantine fuhren wir zu einem weiteren Standort durch die „Siemens-Stadt“ Erlangen.
In diesem Gebäude sind die Forschung&Entwicklung
und Prototypenfertigung untergebracht. Nach einem
Vortrag über die Technik der Hörhilfen wurde uns
die Herstellung der Spritzguss-Werkzeuge in der
hauseigenen Werkstatt und die Spritzguss-Maschine
selbst gezeigt, ehe wir einen weiteren Vortrag über die
Signalverarbeitung in Hörhilfen bekamen.
Danach wurden wir durch das ganze Haus geführt,
wobei uns alle interessanten Entwicklungsabteilungen
vorgestellt wurden. So lernten wir genauso die mechanische CAD-Abteilung wie die ASIC-Entwickler
kennen. Erstaunlich ist, dass SAT das beachtliche
Know-how besitzt, um ASICs zu entwickeln zu können und auswärtig fertigen zu lassen. Ferner machten
wir auch Halt bei einem Schwingungsmechaniker,
der die Reaktion sowohl des Gehäuses als auch des
Gehörschlauchs 1 auf Schwingungen mittels eines
LASER-Vibrometers untersuchte. Die letzte Station
stellte der reflexionsarme Raum (RAR) dar, in dem
diverse Messungen an einem Kunstkopf zwecks
Richtmikrofonisierung gemacht werden. Mit der
Heimfahrt endete die Exkursion am Abend des 03.07.
Abbildung Exkursionsgruppe vor dem SiemensGebäude am 03.07.2007
Fazit:
Eine solche Exkursion dient nicht nur dazu, die
praktische Anwendung des teils an der Universität
erlernten Wissens und potentielle Arbeitstätten für
die persönliche Zukunft zu sehen, sondern auch um
in lockerer Atmosphäre die Menschen des Lehrstuhls
kennenzulernen. Insgesamt sah man viel Neues und
lernte auch einfach Kommilitonen, Assistenten und
Professoren besser kennen. Die Resonanz von studentischer Seite ist derart groß, dass es sich sehr anbietet,
solche Ausflüge weiterhin zu unternehmen.
1
dünner Schlauch, in dem
die akustischen Signale vom
Gerät in den Gehörgang
geleitet werden
30
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Die Teilnehmer der Exkursion
Trafo Ausgabe 125
TUM-Studenten machen Politik
- mit Harvard in Mexiko! -
JL & JP
und eine spannenden Sitzungswoche mit Studenten
aus aller Welt mehr als lohnt – das meint auch Tom,
der schon in diesem Jahr dabei war, als die TUM
zum ersten Mal ein Team zur Harvard WorldMUN
nach Genf geschickt hat: „Die Konferenz war großartig: hitzige Debatten mit jungen Leuten aus aller
Welt, tagsüber in den Komitees und nachts auf den
Social Events. Wir haben Malaysia in unterschiedlichen Gremien repräsentiert und uns ziemlich gut
geschlagen!“
Jedes Jahr veranstaltet die Harvard University die
World Model United Nations, zu der Universitäten
aus der ganzen Welt ihre Delegationen entsenden.
Im März 2008 treffen sich wieder 1700 internationale Studenten in Puebla, Mexiko, um eine Woche
lang einzelne Länder in den Organen und Komitees
der Vereinten Nationen zu repräsentieren und new
directions in der globalen Politik zu entwickeln. Ziel
ist es, das zugeteilte Land während der Konferenz so
authentisch und überzeugend wie möglich – in allen
Lebenslagen – zu vertreten. Und die TUM ist dabei!
Das Bewerbungsverfahren für das Team 2008 lief
über den Sommer - die TUM im März in Mexiko
vertreten werden Tom und Veronika (Physiker), Thomas und Jean-Luc (Maschinenbauer),
Arash (Chemieingenieur), Carina
(Biochemie), Marcus (TUM-BWL),
Sarah (molekulare Biotechnologie)
und Jemima (Mathe).
Seit Semesterbeginn laufen nun die
Vorbereitungen für die Konferenz im
nächsten Jahr – das bedeutet Fundraising, Public Relations, Weltpolitik,
Teambuilding, „UN-Allgemeinbildung“, Pizza essen, Vorbereitungswochenenden, wöchentliche Sitzungen
und vieles, vieles mehr. Harte Arbeit,
keine Frage, die allerdings trotz Deadlinedesastern extrem viel Spaß macht
und sich für eine Fahrt nach Mexiko
Aktivitäten
Lederhosen beim Salsa-Tanzen. TUM-Studenten debattieren über Entwicklungshilfe. Brezn und Tequila. Ein
TUM-BWLer an der Universitad Autonoma de Puebla. Vision? Fiktion? Nein: Realität im März 2008.
In den nächsten Wochen ist besonders das Fundraising wichtig, im Dezember findet dann ein Seminarwochenende statt und im neuen Jahr müssen schon
erste sogenannte Position Papers für das zugewiesene
Land vorbereitet werden, um die politische Linie des
Landes zu klären.
Das Mandat des Teams 2008 läuft bis Juni (es sind
keine vorgezogenen Abwahlen möglich), aber dann
ist schon die Bewerbung für die Delegation 2009
möglich. Statusberichte wird es aber auch vorher noch
geben. Auf www.worldmun.de gibt es viele weitere
Informationen und regelmäßige Updates, das Team
ist über [email protected] erreichbar.
Vamos a Mexico! Hasta luego!
Die Vertreter der TUM bei der WorldMUN
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
31
Trafo Ausgabe125
IKOM - 20 Jahre unternehmerischer Geist
Aktivitäten
Patrick Hargutt (IKOM Public Relations)
Kurz vor dem Abschluss und auf der Suche nach
einem Job? Interesse daran die Diplomarbeit in einem
Unternehmen zu schreiben oder ein Praktikum zu
absolvieren ? Spätestens zu diesem Zeitpunkt im Studium sollten Kontakte zu Unternehmen geknüpft werden. Sehr hilfreich kann es da nur sein, die Angebote
der IKOM zu nutzen. Sowohl unser Karriereforum
IKOM Garching als auch die beiden Tochter-Foren
IKOM Bau und IKOM Life Science bringen Studenten
aller Fachrichtungen und Unternehmen zusammen.
Zudem organisiert das IKOM-Team ganzjährig
Vorträge, Exkursionen und Workshops zu und bei
bekannten Unternehmen.
Das Karriereforum IKOM geht auf eine studentische Initiative aus dem Jahre 1988 zurück und hieß
damals noch „Industriekontaktmesse München“. Die
IKOM verfolgt nunmehr seit fast 20 Jahren das Ziel,
bereits während des Studiums Kontakte zwischen
Firmen und Studenten zu knüpfen. Eine ständige
Zunahme der teilnehmenden Firmen, auch aus dem
europäischen Ausland, erreichte nach dem Umzug der
Veranstaltung von der Innenstadt an den Forschungscampus Garching im Jahr 2003 ihren Höhepunkt im
Jahr 2007 mit 180 teilnehmenden Unternehmen. Organisiert wird die IKOM ausschließlich von Studenten
in ehrenamtlicher Arbeit neben ihrem Studium.
Das Team ist mittlerweile auf über 90 Mitarbeiter
angewachsen.
Zu Beginn des Jahres 2007 wurde zum ersten mal
die IKOM Bau für Bauingenieure veranstaltet. Ab
Mai 2008 wird sich dann die IKOM Life Science
am Standort Weihenstephan zum ersten Mal in die
Erfolgsgeschichte einreihen und speziell die Studenten und Unternehmen dieser Fachrichtungen und
Branchen ansprechen.
IKOM Garching
Vom 25. bis zum 27. Juni 2008 wird die IKOM
Garching in der Fakultät für Maschinenwesen der
Technischen Universität München zum zwanzigsten
Mal ihre Pforten öffnen und wieder einmal hat sich die
IKOM zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen
einfallen. Ihr dürft also gespannt sein! Der Eintritt
ist wie immer frei.
32
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Die Veranstaltung beginnt an allen Tagen um 9.30
Uhr. Danach besteht die Möglichkeit, die Anwesenheit von Personalfachleuten und im Berufsleben
stehenden Firmenvertretern zu nutzen, um sich im
persönlichen Gespräch über Bewerbungsverfahren,
Praktika, Diplom- und Semesterarbeiten oder allgemein über die Firmenaktivitäten zu erkundigen. Die
IKOM empfiehlt, sich schon im Vorfeld des Forums
über interessante Firmen zu erkundigen. Der kostenlos erhältliche Infokatalog mit allem teilnehmenden
Firmen ist bei der Recherche behilflich. Darüber
hinaus bietet die IKOM regelmäßig professionelle
Bewerbertrainings an. Zudem liegt das Augenmerk
bei der kommenden Veranstaltung darauf, möglichst
viele Studenten und Unternehmen verschiedener
Fachrichtungen anzusprechen. Das offizielle Ende
des Forums ist jeweils um 16:30 Uhr.
Exkursionen
Neben dem jährlichen Karriere-Forum organisiert
der Arbeitskreis auch Vorträge, Exkursionen und
Workshops in Kooperation mit verschiedensten
Unternehmen, im Dezember unter anderem ein
Workshop mit der Boston Consulting Group. Ganz
aktuell bietet die IKOM eine Exkursion zu ZF Friedrichshafen an. Die Anmeldung erfolgt auf der IKOM
Website www.ikom.tum.de.
Trafo Ausgabe 125
LEAD 2007/2
Seminar zum Thema Führungskompetenzen
Ulli Brennenstuhl , Michael Heindlmaier
Aktivitäten
Zum mittlerweile dritten Mal – und zum ersten
Mal im Wintersemester – gab es für Studierende der
Elektro– und Informationstechnik Ende Oktober die
Möglichkeit am LEAD Seminar teilzunehmen.
Die Idee des Seminars ist schon einige Jahre alt,
es wurde jedoch bis vor eineinhalb Jahren nur an
der Fakultät Maschinenwesen angeboten, was auch
erklärt weshalb bei 20 Teilnehmern nur 5 Studenten
der Elektrotechnik dabei waren.
Das fünftägige Seminar fand dieses Mal im
Bildungszentrum Wildbad Kreuth der HannsSeidel-Stiftung in der Nähe des Tegernsees statt.
Das Bildungszentrum bot nicht nur durch die gut
ausgestatteten Seminarräume eine passende Arbeitsumgebung sondern auch durch die schöne Lage
in der Nähe der Berge ein perfektes Terrain für die
Outdoor-Aktionen.
Das Seminar wird von den Professoren Lindemann
(Lehrstuhl für Produktentwicklung) und Professor
Hoffmann (Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen) von Seiten der Fakultät für Maschinenwesen betreut und von Professor Herzog (Fachgebiet
Energiewandlungstechnik) aus unserer Fakultät.
Da es nicht selten ist, dass Absolventen der beiden
Fakultäten innerhalb kürzester Zeit in Unternehmen
mit Führungsaufgaben betraut sind, soll das Seminar
auf die komplexe Thematik Führung vorbereiten.
Die behandelten Hauptthemen Führungsmethoden,
Führungspersönlichkeit, Führungsleitbilder und Führungskommunikation wurden jeweils erst in einem
Theorieteil behandelt und die gewonnen Erkenntnisse
mussten dann in verschiedenen Outdoor-Aktionen
auch gleich erprobt werden.
Da in dem Seminar viel Wert darauf gelegt wird
keinen Frontalunterricht zu halten, sondern viel
gemeinsam zu erarbeiten, muss jeder Teilnehmer im
Laufe der Woche kleine Aufgaben wie Moderation
einer Diskussion oder die Organisation von einem
der beiden Kamingespräche übernehmen. Bei den
Kamingesprächen werden Führungspersonen aus der
Industrie eingeladen, die Rede und Antwort über ihre
Führungserfahrung stehen.
Dadurch, dass man während des Seminars selbst
ständig gefordert ist, bekommt man allerdings auch
die Chance sich von den Trainern in einem Einzelgespräch ein persönliches Feedback geben zu lassen.
Durch das abwechslungsreiche und immer interessante Programm der Trainer kommt auch bei
dieser längeren Seminareinheit nie Langeweile auf.
Im Gegenteil: Die Gruppe wächst zusammen und
es macht Spaß, die Aufgaben im Team gemeinsam
zu bewältigen.
Von dem her ist das Seminar nicht nur als Führungstraining zu sehen, sondern auch einfach als
Übung, effizient in der Gruppe zu arbeiten.
Ich kann das Seminar jedem nur wärmstens
empfehlen, man lernt, versteht und erfährt sehr viel
während dem Seminar und arbeitet mit einer Gruppe
die sehr motiviert ist.
Und wichtig: der Spaß kommt dabei auch nicht zu
kurz! Zögert auf keinen Fall euch zu bewerben! Es
bewerben sich bisher immer noch recht wenige Leute
aus unserer Fakultät. Weitere Informationen über das
Seminar und Hinweise zur Bewerbung könnt ihr unter
http://www.lead.mw.tum.de/ finden.
Das nächste LEAD-Seminar findet voraussichtlich
im Mai statt.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
33
Trafo Ausgabe125
Freizeit
Tipps zur Informationsrecherche
Simon Blank
Wer sich Grundlagenwissen zu einem Themengebiet aneignen möchte, nutzt zum Recherchieren normalerweise große Suchmaschinen1 und Enzyklopädien2. Für ins Detail gehende wissenschaftliche Recherchen sind
diese Informationsquellen nicht ausreichend: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden meist zeitnah
als Dissertationen und Artikel in E-Journals, in elektronischen Zeitschriften und in Hochschulportalen veröffentlicht sowie mit zeitlicher Verzögerung als (Fach-)Bücher publiziert.
Dieser Artikel zeigt Möglichkeiten auf, wie man mithilfe von wissenschaftlichen Datenbank-Systemen und
Spezialsuchmaschinen gezielt nach Fachliteratur recherchieren kann, und u. a. über wissenschaftliche Bibliotheken (teilweise) Zugriff darauf bekommt. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, welche Details beim
Fachbücherkauf beachtet werden sollten, und wo man gebrauchte, vergriffene und neue Bücher erwerben
kann.
1 Informationsrecherche in wissenschaftlichen Datenbanksystemen
1.1 Verbundportal Gateway Bayern
Bei dem Verbundportal Gateway Bayern (Internet:
http://www.gateway-bayern.de/) handelt es sich um
ein frei zugängliches Portal für Literaturrecherchen.
Es ermöglicht sowohl eine Suche im gemeinsamen Katalog aller bayerischen Verbundbibliotheken3 (BVB)
als auch eine weltweite simultane Suche in weiteren
Literatur-Datenbanken und Online-Katalogen.
Eine Liste der indexierten Literatur-Datenbanken
und Online-Katalogen ist im Internet unter der URL
http://bvba2.bib-bvb.de/bvb_reslist_sort_ger.html
abrufbar. Sie umfasst u. a. das Datenbank-Infosystem
DBIS und die Journal-Datenbank EZB (vgl. Abschnitte 1.1.1 und 1.1.2).
Tipp: Wer sich einen detaillierten Überblick über
die wichtigsten nationalen und internationalen wissenschaftlichen Datenbanken, E-Journals und elektronischen Zeitschriften verschaffen möchte, sollte
das DBIS und die EZB direkt aufrufen.
Benutzer mit gültigem Benutzerausweis einer
am BVB teilnehmenden Bibliothek können die recherchierten Medien kostenlos per Fernleihe4 in die
1
Heimatbibliothek bestellen oder Kopien über den
Dokumentlieferdienst subito (Internet: http://www.
subito-doc.de/) anfordern.
Ansprechpartner bei Problemen mit der Nutzung
des BVB ist das Bibliothekspersonal aller am BVB
teilnehmenden Bibliotheken.
1.1.1 Datenbank-Infosystem (DBIS)
Das DBIS (Internet: http://www.bibliothek.uniregensburg.de/dbinfo/) ist ein kooperativer Service
zur Nutzung wissenschaftlicher Datenbanken. Dieser
von der Universität Regensburg entwickelte Dienst
umfasst derzeit ca. 6.500 fachthematisch sortierte
Datenbanken, von denen über 2.000 frei über das
Internet verfügbar sind.
DBIS beschränkt sich auf wissenschaftliche Datenbanken, deren Inhalte über eine Suchfunktionalität
gezielt durchsucht werden können. Elektronische
Zeitschriften und Bücher sowie einzelne Bibliothekskataloge sind aktuell nicht in DBIS integriert.
Der Datenbestand des DBIS kann unabhängig vom
Gateway Bayern ohne Anmeldung durchsucht werden. Der Vollzugriff auf die lizenzierungspflichtigen
Medien ist teilweise kostenlos über die Nationallizenzen (vgl. Abschnitt 1.2.1) oder über die an dem DBIS
beteiligten Einrichtungen (vgl. Kapitel 3) möglich.
Z. B. Google, Yahoo!Search und MSN Search.
Z. B. Brockhaus, Microsoft Encarta, Meyers und Wikipedia.
3
Der Verbundkatalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) enthält derzeit über 14 Millionen Titeldaten mit Bestandsnachweisen aller
Universitätsbibliotheken, Fachhochschulbibliotheken, staatlicher Bibliotheken und institutioneller Bibliotheken in Bayern.
4
Über die Fernleihe kann Literatur aus anderen Bibliotheken bestellt werden, sofern diese in keiner anderen Bibliothek am Ort vorhanden
ist.
2
34
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Trafo Ausgabe 125
1.1.2 Elektronische Zeitschriftenbibliothek
(EZB)
1.2 Vollzugriff auf lizenzierungspflichtige elektronische Medien mittels Selbstregistrierung
1.2.1 Nationallizenzen
Um Wissenschaftlern, Studierenden und wissenschaftlich interessierten Privatpersonen den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen elektronischen
Medien zu ermöglichen, finanziert die Deutsche
Forschungsgemeinschaft seit 2004 den Erwerb von
Nationallizenzen (Internet: http://www.nationallizenzen.de/).
Die Liste der angebotenen elektronischen Medien
umfasst mehr als 70 bibliographische Datenbanken,
elektronische Zeitschriften, Volltext- und Faktendatenbanken, E-Books, Nachschlagewerke und
Wörterbücher. Sie kann im Internet unter der URL
http://www.nationallizenzen.de/angebote/ eingesehen werden.
Wer im Besitz eines gültigen Benutzerausweises
der am BVB beteiligten Institutionen ist, kann die
mittels Nationallizenzen zur Verfügung stehenden
elektronischen Medien über das DBIS bzw. die EZB
(vgl. Abschnitte 1.1.1 und 1.1.2) ohne zusätzliche
Registrierung nutzen.
Darüber hinaus besteht für Privatpersonen mit
1.2.2 Pay-per-Use
Einige der in DBIS indexierten Datenbanken können nur im Pay-per-Use-Verfahren genutzt werden.
Mit Hilfe dieses Verfahrens wird dem Nutzer gegen
Zahlung eines Entgelts5 die Recherche in Fachdatenbanken für einen vorab bekanntgegebenen Zeitraum
ermöglicht. Bisher sind nur Angebote aus den Fachbereichen Geschichtswissenschaft, Musikwissenschaft
und Osteuropa-Studien verfügbar.
Personen, welche ihren ständigen Wohnsitz in der
Bundesrepublik Deutschland haben, können sich für
das Pay-per-Use-Verfahren über die Internet-Adresse
http://elektra.bsb-muenchen.de/jsp/start.jsp?ci=hh
registrieren. Weiterführende Informationen erhält
man über die URL http://www.bsb-muenchen.de/
datenb/ppu.htm.
Freizeit
Die EZB (Internet: http://rzblx1.uni-regensburg.
de/ezeit/) ist ein kooperativer Service von über 420
internationalen wissenschaftlichen Bibliotheken und
Forschungseinrichtungen und bietet einen schnellen,
nach Fachgebieten sortierten und einheitlichen Zugang zu wissenschaftlichen Volltextzeitschriften und
E-Journals. Sie umfasst derzeit ca. 33.000 Titel, wovon
über 4.000 reine Online-Zeitschriften sind. Ca. 15.000
Fachzeitschriften sind im Volltext frei zugänglich.
Der Datenbestand der EZB kann analog zum DBIS
unabhängig vom Gateway Bayern ohne Anmeldung
durchsucht werden.
Der Vollzugriff auf die lizenzierungspflichtigen
Online-Zeitschriften und E-Journals ist teilweise
kostenlos über die Nationallizenzen (vgl. Abschnitt
1.2.1) oder über die an der EZB beteiligten Einrichtungen (vgl. Kapitel 3) möglich.
ständigem Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland die Möglichkeit, sich über den Link http://www.
nationallizenzen.de/anmeldung/privatpersonen/
für den kostenlosen Zugriff auf diese elektronischen
Medien zu registrieren.
2. Wissenschaftliche Artikel, Dissertationen, Habilitationen und (Fach-)
Bücher im Internet
Auf die Suche von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen hat sich die vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung entwickelte Suchmaschine
Forschungsportal.Net (Internet: http://forschungsportal.net/) spezialisiert. Sie indexiert den Datenbestand
von staatlich finanzierten deutschen Forschungseinrichtungen6 und findet auch (in elektronischer Form
vorliegende und frei verfügbare) Dissertationen und
Habilitationen, welche sich in den Beständen der
deutschen Nationalbibliothek befinden7.
Das niederländische Äquivalent zu Forschungsportal.Net heißt DAREnet (Digital Academic Repositories Een SURF Programma Network; Internet: http://
www.darenet.nl/). Es fasst die lokalen Datensammlungen (wissenschaftliche Veröffentlichungen in niederländischer und englischer Sprache) der beteiligten
Institutionen8 zu einem Netzwerk zusammen. Zudem
erhält man mittels DAREnet Zugriff auf zahlreiche
5
Das Entgelt beträgt derzeit 5 Euro pro Zeitintervall. Das Intervall hat je nach Datenbank eine Länge von 6 bis 24 Stunden.
Hochschulen und Universitäten, die Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und
Blauen Liste, Großforschungseinrichtungen, Akademien und Bundes- sowie Landesforschungseinrichtungen.
7
Die deutsche Nationalbibliothek indexiert Dissertationen und Habilitationen, welche an deutschen und internationalen Universitäten
entstanden sind. Der Datenbestand beträgt mehr als 50.000 Dokumente.
8
Alle niederländische Universitäten, National Library of the Netherlands, Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences und
Netherlands Organisation for Scientific Research.
6
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
35
Trafo Ausgabe125
Freizeit
Publikationen der 200 bedeutendsten niederländischen Wissenschaftler und auf einen Großteil der
von niederländischen Universitäten veröffentlichten
Dissertationen.
Weitere Anlaufpunkte für die Recherche nach
wissenschaftliche Dokumenten sind die SpezialSuchmaschinen Bielefeld Academic Search Engine
(Internet: http://www.base-search.net/), Scirus
(Internet: http://w w w.scirus.com/), McKinsey
Qualitysearch9 (Internet: http://www.qualitysearch.
mckinsey.de/), CiteSeer (Internet: http://citeseer.
ist.psu.edu/) und Google scholar (Internet: http://
scholar.google.de/). Letztere befindet sich noch im
Betastadium und indexiert u. a. Seminararbeiten,
Magister-, Diplom- und Doktorarbeiten, Bücher,
sowie Zusammenfassungen und Artikel, welche aus
Quellen wie akademischen Verlagen, Berufsverbänden, Magazinen für Vorabdruck, Universitäten und
anderen Bildungseinrichtungen stammen.
Tipp: Der Vollzugriff auf lizenzierungspflichtige
Medien ist teilweise kostenlos über die Nationallizenzen (vgl. Abschnitt 1.2.1) oder über die an dem
DBIS bzw. der EZB beteiligten Einrichtungen (vgl.
Kapitel 3) möglich.
Wer gezielt nach kostenfrei verfügbaren elektronischen (Fach-)Büchern suchen möchte, sollte sich die
Spezialsuchmaschine der University of Pennsylvania
(Internet: http://digital.library.upenn.edu/books/)
näher ansehen: Die Suchmaschine durchforscht unter
anderem den Datenbestand von Google Book Search
(Internet: http://books.google.com/), Internet Archive
(Internet: http://www.archive.org/details/texts), Project Gutenberg (Internet: http://www.gutenberg.org/)
und Digital General Collection10 (Internet: http://
www.hti.umich.edu/g/genpub/) wahlweise nach Titelstichworten, Autorennamen oder Schlagwörtern.
Einige Bücher werden zusätzlich zu der Printausgabe von dem Autor bzw. Verlag aus den unterschiedlichsten Gründen kostenlos im Internet zum
Download zur Verfügung gestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das gesuchte (Fach-)Buch auf diese Weise
publiziert wird, ist leider recht gering – es schadet
aber sicherlich nicht, mit einer Suchmaschine nach
der Homepage des Verlags und des Autors zu suchen.
Auch wenn man bereits in Besitz des gewünschten
Buches ist, sollte man dies tun: Einige Autoren bzw.
Verlage veröffentlichen auf ihrer Webseite, an welchen Stellen ihrer Publikationen sich Druckfehler
eingeschlichen haben.
3 Kostenlose wissenschaftliche
Bibliotheken in München
3.1 Bibliothek der Technischen Universität
München
Die Bibliothek der Technischen Universität München (kurz: TUM-Bibliothek; Internet: http://www.
ub.tum.de/) ist derzeit in zehn fachspezifische Teilbibliotheken untergliedert. Sie ist ein Medienspezialist
für natur- und ingenieurwissenschaftliche Fächer,
und stellt insgesamt ca. 1,75 Millionen Bücher und
Zeitschriften zur Verfügung. Einen Benutzerausweis
bekommt jede Person gegen Vorlage des Personalausweises bzw. des Reisepasses mit Meldebestätigung,
sofern diese ihren ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland hat11 .
Hinweise für Erstnutzer/-innen sind im Internet
unter der Adresse http://www.ub.tum.de/hinweise/
erstnutzer.html abrufbar.
Die Teilbibliothek Stammgelände eignet sich
nicht nur aufgrund der täglich fast durchgängigen
Öffnungszeiten besonders gut für Recherchearbeiten: Sie bietet allen Benutzern mit 230 Arbeits- und
Leseplätzen, 11 Einzelarbeitsplätzen, 40 BenutzerPCs mit Internetanschluss und einem Scanner optimale Arbeitsbedingungen. Das Literaturangebot
umfasst derzeit 150.000 Bände und 1.800 aktuelle
Printzeitschriften zu den Fachgebieten Architektur,
Kunst- und Baugeschichte, Bauingenieur- und Vermessungswesen, Geologie, Raumplanung, Elektround Informationstechnik, sowie Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften. Literatur zu anderen Fachgebieten wie z. B. Maschinenwesen und Informatik kann
man aus den anderen Teilbibliotheken kostenfrei zur
Stammbibliothek (und umgekehrt) bestellen.
Die TUM-Bibliothek bietet nicht nur Literatur
in gedruckter Form, sondern neben elektronischen
Dissertationen der TUM (Internet: http://mediatum2.
ub.tum.de/) auch auf die Studien- und Forschungsschwerpunkte der Fakultäten abgestimmte elektronische Datenbanken, Zeitschriften und Bücher.
Mit Ausnahme der Dissertationen ist ein Großteil
der elektronischen Medien aus lizenzrechtlichen
Gründen nur im Hochschulnetz der TUM12 über eine
9
Die Suchmaschine kann erst nach einer kostenlosen Registrierung genutzt werden.
Die Suchmaschine ermöglicht einen kostenlosen Vollzugriff auf den eingescannten Bücherbestand der University of Michigan
(derzeit ca. 28.000 Dokumente).
11
Personen unter 18 Jahren müssen das Anmeldeformular von einem Erziehungsberechtigten unterzeichnen lassen.
10
12
36
Alle in der TUM-Bibliothek aufgestellten Benutzer-PCs haben Zugang zum Hochschulnetz. Recherchierte Dokumente kann man
nicht nur vor Ort ausdrucken, sondern auch per USB-Anschluss auf ein externes Speichermedium kopieren oder sich über das interne
E-Mailprogramm als Datei mailen.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
36
Trafo Ausgabe 125
Anders als die Bezeichnung elektronische Bücher
(Internet: http://www.ub.tum.de/medien/ebooks/
ebooks.html) vermuten lässt, ist über das eBookPortal der TUM-Bibliothek nicht nur eine Sammlung aktueller Bücher im HTML- und PDF-Format
zugänglich, sondern auch diverse Online-Ausgaben
bekannter Lexika wie beispielsweise die „Encyclopaedia Britannica online“ (Internet: http://www.search.
eb.com/) und Fachwörterbücher von Langenscheidt
(Internet: http://www.wissenschaft-online.de/).
Der gesamte Bestand der TUM-Bibliothek (inklusive Dissertationen und elektronischen Medien15)
kann direkt über den Online Public Access on Catalogue (kurz: OPAC; Internet: http://www.ub.tum.de/
benutzung/kataloge.html) durchsucht werden. Die
Recherche kann über die „zusätzlichen Suchoptionen“
am unteren Seitenende des OPACs auf elektronische
Medien beschränkt werden. Um einen detaillierten
Überblick über die zur Verfügung stehenden elektronischen Medien zu bekommen, greift man jedoch
besser direkt auf die entsprechenden Datenbanken
zu.
Die Teilbibliothek Stammgelände ist im ersten
Stock der Arcisstraße 21 zu finden. Das Gebäude, in
welchem die Bibliothek untergebracht ist, kann am
Wochenende und an Feiertagen nur über den Pförtnereingang betreten werden.
3.2 Bibliothek der Hochschule München16
Gut sortiert und aktuell ist der Bestand der Bibliothek der Hochschule München (kurz: HM-Bibliothek;
Internet: http://www.hm.edu/bib/). Er umfasst derzeit
ca. 270.000 Medien und 700 laufende Zeitschriften,
wovon sich über 95% in Freihandaufstellung befinden.
Die HM-Bibliothek ist in drei fachspezifische
Teilbibliotheken unterteilt. Das Literaturangebot der
Zentralbibliothek umfasst die Fachgebiete Maschinenbau, Elektrotechnik, Versorgungs-, Verfahrensund Druckereitechnik, Feinwerk- und Mikrotechnik,
Physikalische Technik, Informatik / Mathematik,
Wirtschaftsingenieurwesen, Übersetzen und Dolmetschen, Gestaltung / Kommunikationsdesign /
Industrial Design und Allgemeinwissenschaften.
Literatur aus der Teilbibliothek für Architektur,
Bauingenieur- und Geoinformationswesen und der
Teilbibliothek für Betriebswirtschaft, Sozialwesen
und Tourismus kann man kostenfrei zur Zentralbibliothek (und umgekehrt) bestellen.
Einen Benutzerausweis bekommt jede Person gegen
Vorlage des Personalausweises bzw. des Reisepasses
mit Meldebestätigung. Im Gegensatz zur TUM-Bibliothek können Gastleser die HM-Bibliothek jedoch
nur eingeschränkt nutzen17.
Freizeit
spezielle Proxy-Konfiguration des Internet-Browsers13
bzw. extern über DokumentWeb14 zugänglich.
Die von der TUM lizenzierten elektronischen
Datenbanken sind über das Datenbank-Infosystem
(kurz: DBIS) unter der Internet-Adresse http://www.
bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/?bib_id=tum
und die elektronische Zeitschriftenbibliothek (kurz:
EZB) unter http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/ezb.
phtml?bibid=tum zu erreichen.
Auf die elektronischen Medien der HM-Bibliothek
(elektronische Datenbanken, Bücher und Zeitschriften) können alle Benutzer vor Ort über spezielle PCs
zugreifen. Anders als bei der TUM-Bibliothek sind
über das DBIS (Internet: http://www.bibliothek.uniregensburg.de/dbinfo/?bib_id=fhb_m) nicht nur die
von der HM lizenzierten elektronischen Datenbanken, sondern auch elektronische Bücher (durch die
Eingabe „ebooks“ im Feld „Freie Suche“) zugänglich.
Die elektronische Zeitschriftenbibliothek ist unter
der Internet-Adresse http://rzblx1.uni-regensburg.
de/ezeit/ezb.phtml?bibid=FHM zu erreichen. Recherchierte Dokumente können vor Ort ausgedruckt
werden, sofern man eigenes Druckerpapier mitbringt
– eine Weiterleitung per E-Mail oder das Kopieren
auf ein externes Speichermedium ist jedoch nicht
möglich.
Der externe Zugang zu den elektronischen Medien
ist den immatrikulierten Studenten und Mitarbeitern
der HM vorbehalten.
Die Zentralbibliothek befindet sich im 2. Stock der
13
Die URL für die automatische Proxy-Konfiguration lautet: http://pac.lrz-muenchen.de
Am einfachsten kann man DokumentWeb nutzen, indem man das gewünschte Medium über folgende URL aufruft:
http://docweb.lrz-muenchen.de/ + Ziel-URL des Mediums ohne vorangestelltes http://. Die Legitimation erfolgt über ein Popup-Fenster,
welches die vom Leibniz-Rechenzentrum (kurz: LRZ) vergebene Benutzerkennung (TUM-Studenten: [email protected]) und
Passwort abfragt.
15
Ruft man beispielsweise die elektronische Zeitschriftenbibliothek über den Link http://docweb.lrz-muenchen.de/rzblx1.uni-regensburg.
de/ezeit/ezb.phtml?bibid=tum auf, wird die Ziel-URL und alle von dieser aus geöffneten Inhalte über das LRZ umgeleitet. Das LRZ sorgt
dabei im Hintergrund für die notwendige Authentifizierung, welche zum Zugriff auf die abonnierten elektronischen Medien notwendig
ist. Analog könnte man als Ziel-URL auch eine wissenschaftliche Suchmaschine eingeben…
In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass man mehrmals hintereinander seine Login-Daten eingeben muss, bis diese vom Computersystem akzeptiert werden. Alle exmatrikulierten Studenten und Gastnutzer sind von der externen Nutzung ausgeschlossen.Ausnahme: der Bestand der elektronischen Bücher ist noch nicht vollständig erfasst.
16
Ehemals: Fachhochschule München.
17
Nähere Informationen siehe http://www.hm.edu/bib/common_bib/basic_info/d_gastleser.pcms.
14
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
37
Trafo Ausgabe125
Freizeit
Lothstraße 13d, die Teilbibliothek für Architektur,
Bauingenieur- und Geoinformationswesen in der
Karlstraße 6 und die Teilbibliothek für Betriebswirtschaft, Sozialwesen und Tourismus Am Stadtpark
20.
3.3 Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München und Bayerische Staatsbibliothek München
Die Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München (kurz: LMU-Bibliothek; Internet: http://
www.ub.uni-muenchen.de/) hat sich auf die Themengebiete Geistes-, Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- und
Mathematikwissenschaften sowie Medizin spezialisiert. Sie besteht aus einer Zentralbibliothek und
ca. 130 Fachbibliotheken. Ein Großteil des Bestands
befindet sich in einem Magazin. Darin enthaltene
Medien können von allen Benutzern über den OPAC
(Internet: http://opacplus.ub.uni-muenchen.de/)
bestellt und i. d. R. zwei bis drei Tage danach in der
Zentralbibliothek ausgeliehen werden. Im Gegensatz
zur TUM-Bibliothek ist in der LMU-Bibliothek auch
aktuelle Software18 regulär ausleihbar. Die Nutzung
der in die Zentralbibliothek integrierten Lehrbuchsammlung ist Studenten und Schülern vorbehalten.
Die Literatur der Fachbibliotheken kann (bis auf
Ausnahmefälle) nur vor Ort benutzt werden.
Rund acht Millionen Bände, ca. 45.000 laufende
Zeitschriften und Zeitungen, Karten, Musiknoten und
-CDs, Mikromaterialien, Handschriften, Software19
u. a. m. umfasst der Bestand der Bayerische Staatsbibliothek München (kurz: BSB München; Internet:
http://www.bsb-muenchen.de/). Zudem sammelt sie
(mit Ausnahme der Technik und Agrarwissenschaften) internationale wissenschaftliche Literatur aller
Fachgebiete. Nur etwa drei Prozent der Bücher und
Zeitschriften sind in den Lesesälen frei zugänglich alle anderen Medien befinden sich in Magazinen und
müssen über den OPAC (Internet: http://opacplus.
bsb-muenchen.de/cgi-bin/opacstart.pl) bestellt werden. Bestellte Medien stehen nach durchschnittlich
zwei bis drei Arbeitstagen zur Abholung bereit. Diese
kann man sich per Post gegen ein Entgelt von 9,00
Euro pro Buch nach Hause schicken lassen. Dazu
muss pro Publikation ein Formblatt (Internet: http://
www.bsb-muenchen.de/fileadmin/imageswww/pdfdateien/benutzung/BuchversandAuftrag.pdf) an die
BSB München gesendet bzw. gefaxt werden.
Beide Bibliotheken teilen sich einen Benutzerausweis. Studierende und Mitarbeiter der LMU erhalten
18
19
38
den Bibliotheksausweis in der LMU-Bibliothek,
Schüler ab 16 Jahren sowie Erwachsene in der
BSB München. Der Personal- bzw. Reisepass mit
Meldebestätigung sowie ggf. der Studenten- bzw.
Schülerausweis muss bei der Anmeldung vorgelegt
werden. Anschließend kann man bei Bedarf den
Benutzerausweis bei der jeweils anderen Bibliothek
aktivieren lassen.
Die elektronischen Medien der LMU-Bibliothek
sind mit Ausnahme der an dieser Universität entstandenen Dissertationen (Internet: http://edoc.
ub.uni-muenchen.de/) und Publikationen (Internet:
http://epub.ub.uni-muenchen.de/) nur Studenten und
Wissenschaftlern der LMU zugänglich. Das DBIS ist
unter der URL http://www.bibliothek.uni-regensburg.
de/dbinfo/?bib_id=ub_m, die elektronischen Bücher
unter http://ebooks.ub.uni-muenchen.de/ und die
elektronische Zeitschriftenbibliothek unter http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/ezb.phtml?bibid=UBM
zu erreichen.
Die elektronischen Medien der BSB München
können vollständig über die im Lesesaal aufgestellten
Internetrechner genutzt werden. Wie bei der HMBibliothek sind über das DBIS (Internet: http://www.
bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/?bib_id=bsb)
nicht nur die von der BSB München lizenzierten elektronischen Datenbanken, sondern auch elektronische
Bücher (durch die Eingabe „ebooks“ im Feld „Freie
Suche“) zugänglich. Die elektronische Zeitschriftenbibliothek ist unter der Internet-Adresse http://rzblx1.
uni-regensburg.de/ezeit/fl.phtml?frames=&bibid=bsb
zu erreichen. Recherchierte Dokumente können sowohl vor Ort ausgedruckt als auch per USB-Anschluss
auf ein externes Speichermedium kopiert werden.
Uneingeschränkten externen Zugang erhalten nur
registrierte Bibliotheksbenutzer, welche im Großraum
München ansässig sind. Andere Personen können nur
einen Teil der elektronischen Datenbanken und elektronischen Bücher nutzen. Wie bei der TUM-Bibliothek (vgl. Abschnitt 3.1) erhält man am einfachsten
den externen Zugang, indem man das gewünschte
Medium über folgende URL aufruft: https://emedia1.
bsb-muenchen.de/han/CCC/ + Ziel-URL des Mediums ohne vorangestelltes http://. Die Legitimation
erfolgt durch Eingabe der Benutzernummer und des
OPAC-Passwortes. Startet man beispielsweise seine
Recherche über die wissenschaftliche Suchmaschine
Scirus mit dem Link https://emedia1.bsb-muenchen.
de/han/CCC/www.scirus.com, kann man ohne weitere Authentifizierung auf alle von der Suchmaschine
gefundenen und von der Bibliothek abonnierten
Z. B. elektronische Wörterbücher, Lern- und Übersetzungsprogramme.
Siehe Fußnote Nr. 18.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
Trafo Ausgabe 125
elektronischen Medien zugreifen.
Die LMU-Bibliothek befindet sich am GeschwisterScholl-Platz 1, die BSB München in der Ludwigstraße
16.
Die Bibliothek des Deutschen Museums (Internet:
http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/) ist
eine reine Präsenzbibliothek 20, welche es sich zum Ziel
gesetzt hat, die international erscheinende Literatur
zur Naturwissenschafts- und Technikgeschichte
möglichst umfassend zu sammeln. Die Bibliothek
hat einen Bestand von über 900.000 Bänden, von
denen eine Auswahl 21 von 25.000 Bänden direkt
über den Lesesaal zugänglich ist. Die Gesamtzahl der
Zeitschriften und anderer Periodika liegt bei rund
20.000, davon rund 1.600 laufende Zeitschriften. Da
die Bibliothek ein sehr breit gestreutes Publikum22
hat, findet man zu allen wichtigen Gebieten neben
wissenschaftlicher Literatur auch Sachbücher. Bücher,
welche nicht im Lesesaal aufgestellt und nach 1977
erschienen sind, können über den OPAC (Internet:
http://spbx4.bib-bvb.de/webOPACClient.dmmsis/
start.do?Login=wodmm) bestellt werden. Für die
Recherche nach älteren Büchern wendet man sich am
besten direkt an das Bibliothekspersonal. Eine Bestellung wird innerhalb von 15 Minuten erledigt.
Die Bibliothek ist bis auf einige Ausnahmen täglich
geöffnet. Sie befindet sich auf der Museumsinsel 1.
4 Kostenpflichtige Bibliotheken in
München
4.1 Bibliothek des Studentenwerks München
Die Studentenwerksbibliothek (Internet: http://
www.studentenwerk.mhn.de/bibliothek/index-de.
html) besteht aktuell aus einer Ausleihbibliothek
(Leopoldstraße 13, Haus 1) und zwei Präsenzbibliotheken (in den Wohnanlagen Oberwiesenfeld und
Freimann). Sie kann ausschließlich von Studenten
genutzt werden und bietet ihren Benutzern insgesamt
ca. 130.000 Bände aktuelle Studien-, Bildungs- und
Freizeitliteratur sowie Zeitschriften und Tageszeitun-
Münchner Studenten tragen durch die Bezahlung
des Studentenwerksbeitrags ihren Teil zur Finanzierung der Bibliothek bei. Gasthörer an Münchner
Hochschulen und Studierende anderer Hochschulen
müssen pro Semester die Hälfte dieses Beitrags 24
bezahlen.
Freizeit
3.4 Bibliothek des Deutschen Museums
gen. Sämtliche Medien befinden sich in Freihandaufstellung23. Zum Recherchieren stehen insgesamt 300
Leseplätze zur Verfügung. Der Fachliteraturbestand
für Elektrotechniker hat sich nach der Auflösung der
TUM-Abteilung stark reduziert – nur ein geringer Teil
der Medien wurde in die LMU-Abteilung integriert.
Wer sich für Romane, Reiseführer, Sprachkurse und
Sachbücher interessiert, sollte der Bibliothek einen
Besuch abstatten.
4.2 Münchner Stadtbibliothek
Die Münchner Stadtbibliothek (Internet: http://
www.muenchner-stadtbibliothek.de/page.php) steht
allen Personen offen, welche in der Region München
wohnen, arbeiten oder ihre Ausbildung absolvieren.
Für einen Jahresbetrag von derzeit 18 Euro (Studenten
zahlen die Hälfte) kann man u. a. eine Zentralbibliothek und 24 Stadtteilbibliotheken mit insgesamt
drei Millionen Büchern, Computerprogrammen
25
, Zeitschriften, Noten, Schallplatten, CDs, DVDs,
Musik-, Videokassetten u.v.m. nutzen. Der Bestand
enthält auch aktuelle Grundlagenliteratur für die
unterschiedlichsten Fachthemen.
Die Zentralbibliothek befindet sich in der Rosenheimer Straße 5 (am Gasteig). Sie umfasst eine sich
auf vier Etagen erstreckende Freihandbibliothek
mit mehr als 200.000 Bänden, eine umfangreiche
Musikbibliothek, eine zentrale Kinder- und Jugendbibliothek, eine Spezialbibliothek für Philatelie und ein
Magazin mit rund einer Million Medien. Das Magazin
ist ein Medien-Archiv, welches nicht nur historische
Bestände enthält, sondern zentral alle Titel archiviert
und dokumentiert, welche für das städtische Bibliothekssystem erworben wurden. Magazinbestände
können über den OPAC (Internet: https://ssl.muenchen.de/) bestellt und ca. 20 Minuten später an der
Theke abgeholt werden. Abspielgeräte für MCs, CDs,
DVDs und Videokassetten sind ebenso vorhanden wie
umfangreiche Arbeits- und Leseplätze.
20
D. h., es ist keine Ausleihe möglich.
Bibliographien und Bibliothekskataloge, große Handbücher und ausgewählte Lehrbücher der einzelnen Fachgebiete, Konversations
lexika (Brockhaus, Meyers usw.), Fachwörterbücher und Fachlexika aus allen Gebieten, Wörterbücher der deutschen Sprache (Duden,
Grimm usw.) und aller wichtigen Fremdsprachen, Tabellen und Formelsammlungen, Berufsratgeber, Fach- und Hochschulführer sowie
Vorlesungsverzeichnisse.
22
von Schüler/-innen bis Universitätsprofessoren/-innen, Historiker/-innen der Wissenschafts- und Technikgeschichte, Mitarbeiter-/innen
des Dt. Museums u. a. m.
23
D. h. alle Medien sind frei zugänglich aufgestellt.
24
Seit dem Wintersemester 2007/2008 21 Euro.
25
U. a. aktuelle Spiele, Enzyklopädien, Sprachkurse etc.
21
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.
39
Freizeit
Trafo Ausgabe125
Seit Juli 2007 bietet die Münchner Stadtbibliothek
ihren Benutzern nicht nur Literatur in gedruckter
Form, sondern auch mittels DRM geschützte eBooks
(Sachbücher, Ratgeber zur Schule, Beruf, Gesundheit,
Computer und Alltag), ePapers (aktuelle Zeitschriften
und Zeitungen), eAudios (belletristische Hörbücher
und Sachhörbücher), eMusik (über 5000 Titel aus
Klassik, Jazz und Folklore) und eVideos (Dokumentar- und Reisefilme). Das Angebot ist unter der
Internet-Adresse http://www.virtuelle-muenchnerstadtbibliothek.de/ erreichbar.
5 Fachbücher neu und gebraucht
erwerben
Wird ein Fachbuch voraussichtlich über einen längeren Zeitraum oder wiederholt benötigt, sollte man
einen Kauf des Buches in Erwägung ziehen.
Um eine Fehlinvestition zu vermeiden, empfiehlt
es sich, im Vorfeld zwei wesentliche Grundregeln zu
beachten:
1.
Vor dem Kauf sollte man durch Probelesen
(beim Fachbuchhändler um die Ecke oder in Bibliotheken) sicherstellen, dass die darin behandelten
Problematiken vom Autor verständlich aufbereitet
wurden. Hat man Probleme mit dem Schreibstil des
Buches, sollte man sich vom Fachbuchhändler oder
Bibliothekspersonal über Alternativen beraten lassen.
2.
Beim Kauf muss man darauf achten, dass
man das Fachbuch in der richtigen Auflage erwirbt
– im ungünstigsten Fall entpuppt es sich als wertlos,
weil erst in einer neueren Auflage ein wichtiges Kapitel
integriert wurde, oder für die Recherche relevante
Inhalte in einer neueren Auflage (um beispielsweise
einem neuen Kapitel Platz zu machen) gekürzt wurden. Über die Änderungen, welche in den jeweiligen
Auflagen vorgenommen wurden, kann man sich in
den meisten Fällen entweder über das Vorwort am
Anfang des Buches oder über die Internetseite des
Verlags informieren.
Wer neue Fachbücher in der jeweils aktuellen
Auflage über das Internet kaufen möchte, sollte sich
die Internet-Shops Amazon (Internet: http://www.
amazon.de/), BOL (Internet: http://www.bol.de/) und
buecher.de (Internet: http://www.buecher.de/) näher
anschauen. Alle drei Anbieter versenden Bücher prinzipiell versandkostenfrei – BOL und buecher.de sind
bei den Zahlungsmodalitäten besser: Bei „Zahlung auf
Rechnung“ werden im Gegensatz zu Amazon keine
zusätzlichen Gebühren berechnet.
Tipp: Um bei Amazon bessere Suchergebnisse zu
26
27
40
erhalten, sollte man die „Schnellsuche“ (im Pulldown-Menü) auf „Deutsche Bücher“ bzw. „Englische
Bücher“ beschränken. Mit der Such-Option „Englische Bücher“ werden alle nicht-deutschsprachigen
Bücher gefunden.
Fachbücher in älteren Auflagen und bereits vergriffene Bücher kann man (zu vorab festgelegten Preisen)
mit etwas Glück bei Abebooks (Internet: http://
www.abebooks.de/), dem Marketplace von Amazon
(Internet: http://www.amazon.de/) und Booklooker
(Internet: http://www.booklooker.de/) finden. Die
Höhe der Versandkosten ist bei Amazon fest vorgegeben, bei Abebooks und Booklooker entscheidet dies
der Verkäufer. Booklooker bietet über seinen Partner
buecher.de auch versandkostenfrei Neuware an.
Führt die Fachbuchsuche mit den in den letzten beiden Absätzen genannten Online-Buchhändlern und
Marktplätzen zu keinem Ergebnis oder möchte man
vor dem Kauf die Preise mehrerer Anbieter vergleichen, dann sollte man sich die Spezial-Suchmaschine
BookFinder.com (Internet: http://www.bookfinder.
com/) näher ansehen: Diese durchforscht den Datenbestand der wichtigsten deutschen und internationalen Online-Buchhandlungen und Marktplätze26
nach neuen, gebrauchten und antiquarischen (Fach-)
Büchern27, und listet die Suchergebnisse übersichtlich
nach dem Gesamtpreis sortiert auf. Gesucht werden
kann nach Autor und Titel, in der Detailsuche auch
nach der ISBN und dem Volltext. Weiterführende
Informationen zu BookFinder.com erhält man über
die URL http://www.bookfinder.com/ueberuns/.
Tipp: Lässt man den Mauszeiger auf der Preisangabe ruhen, werden in einem Informationsfenster
zusätzlich zu dem Gesamtpreis der Buchpreis, die
Versandkosten und der Anbietername angezeigt.
Dass man gebrauchte Bücher bei eBay (Internet:
http://www.ebay.de/) er- bzw. versteigern kann, dürfte
allgemein bekannt sein. Alternativen zu eBay existieren zwar, sind aber leider wenig bekannt und bieten
dementsprechend nur unzureichend Auswahl.
Tipp: Um die Suchergebnisse bei eBay zu präzisieren, empfiehlt es sich, die Suche vorab auf „Bücher“
zu begrenzen. Vor dem Steigern sollte man sich gut
überlegen, wie hoch man mitsteigern möchte (Versandkosten mit einkalkulieren!) – es wäre ziemlich
ärgerlich, wenn man zwar den Zuschlag erhält, im
Nachhinein aber bemerken muss, dass das Buch bei
Abebooks, Amazon, BOL oder buecher.de billiger
gewesen wäre.
Hinweis: Dieser Artikel wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert und kann als PDF-Datei über die
URL http://home.pages.at/studium_elt/allgemeines/
informationsrecherche.pdf heruntergeladen werden.
Nähere Informationen siehe http://www.bookfinder.com/ueberuns/anbieter/.
In den Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch.
Fachschaft Elektrotechnik und
Informationstechnik e.V.