Linköping WS 2013

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Linköping WS 2013
Linköping SoSe 2013
Ankunft/ Vorbereitung
Das ERASMUS-Semester in Linköping startet Anfang Januar und geht bis etwa Mitte April
oder (die wohl bessere Zeit) von August bis Januar. Da ich mir aufgrund meiner Dr. Arbeit
ein Urlaubsemester nahm, stellten die unterschiedlichen Semesterzeiten kein Problem für
mich dar. Allerdings wurde ich im Dezember operiert, wodurch ich die Orientierungswoche
verpasst habe. Das war allerdings für mich nicht weiter dramatisch. Jeder Student bekommt
einen Peerstudenten zugewiesen. Eine Art Babysitter, der einem grade zu Beginn bei Seite
steht und einem hilft. Mein Peerstudent hat mir unheimlich geholfen und wir haben uns auch
sonst gerne etwas zusammen unternommen. Soweit ich es mitbekommen habe, waren alle
ERASMUS-Studenten mit ihren Peerstudents sehr glücklich gewesen.
Linköping ist vom Flughafen Stockholm/Skavsta gut zu erreichen. Mit Ryanair angekommen
braucht man etwa 1,5 Stunden bis Linköping.
Was ist mitzunehmen?
Abgesehen von warmer Kleidung und Bettwäsche sollte man definitiv Alkohol mitbringen.
(Eure neuen Nachbarn und Freunde im Korridor werden euch danken:). Ihr könnt davon ausgehen, dass in Schweden jedes alkoholische Getränk dreimal so teuer ist. Also, nimmt was
mit. Es lohnt sich;)
Ansonsten sind die Zimmer in Flamman gut möbliert und die Küchen sind bestens ausgestattet. Eventuell wird noch ein Kissen und eine Decke benötigt, was sich einfach bei IKEA besorgen lässt.
Nach der Ankunft in Linköping holt man sich seinen Wohnheimschlüssel für sein Zimmer +
Willkommens-Paket im International Office im Camus Valla ab. Im Willkommens-Paket
kriegt ihre alle wichtigen Infos, die man braucht. Wann, wo, welche Veranstaltungen stattfinden, eine Linköping-map und sogar eine schwedische SIM Karte mit gratis Internet für die
Zeit in Schweden. Es ist wirklich alles bestens organisiert!
Zur Sprache:
Klar, spricht so gut wie jeder Schwede sehr gut Englisch. Insbesondere die Studenten. Nichtsdestotrotz werden euch gute Schwedisch Kenntnis eure Zeit um einiges versüßen.
Ihr werdet viel mehr vom Geschehen im Krankenhaus mitkriegen, da dort bei jeglichem Patientenkontakt und auch natürlich unter den Kollegen auf schwedisch kommuniziert wird.
Die Schweden sind generell sehr hilfsbereit und unglaublich freundliche Menschen.
Wenn man dann noch schwedisch spricht oder besser gesagt sich bemüht, kann man sich
schnell viele Freunde machen.
Ich habe Sprachkurse an der Sprach- und Kulturbörse der TU besucht, die ich sehr gut fand.
Was ich sehr empfehlen kann, ist das Assimil Buch/Sprachprogramm für schwedisch.
Ich weiß, man hat auch so genug um die ihren Ohren und fühlt sich nicht immer danach noch
zusätzlich schwedisch zu lernen. Macht euch aber bewusst, dass es sich wirklich lohnt und ihr
sehr viel Spaß haben werdet. Grade Deutsche haben super Vorraussetzungen die Sprache gut
zu lernen!
Zum Wohnheim
Das Leben in Flamman (Wohnheim) war eine tolle Erfahrung und wir hatten viel Spaß gehabt.
Im Hall of Flame (jedes Korridor hat einen Namen und ein Thema) haben sich 18 Studenten
(zwei davon Austauschschüler) einen großen Aufenthaltsraum und zwei Küchen geteilt. Jeden
Sonntag gibt es die tradionelle „Fika“, wo jeweils zwei Studenten backen und zusammen in
einer gemütlichen Runde gechillt wird. Wir hatten viele gemeinsame Filmabende und viele
Partys an den Wochenenden gehabt. Unter der Woche ist es eher entspannt. Grade das gemeinsame Kochen bietet eine super Gelegenheit sich besser kennenzulernen.
In Schweden ist die Kochkultur viel ausgeprägter als hier. Jeder Student bringt sein eigenes
Essen mit zur Uni bzw.zum Krankenhaus. Man findet überall Kühlschränke und Mikrowellen.
In Flamman stehen sogar Waschmaschinen und Trockner den Bewohnern kostenlos zur Verfügung.
Neben Flamman gibt es den um einiges größerem Wohnheimkomplex in Ryd. Beide Wohnheime haben ihre guten Seiten. Fast alle Austauschstudenten werden in einem dieser beiden
Wohnheime untergebracht. Die Medizinstudenten leben eher in Flamman. Der Vorteil an
Flamman ist, dass es näher dem Krankenhaus gelegen ist und dass man eher mit schwedischen Studenten zusammenlebt.
Dafür scheint es, dass in Ryd mehr Partys stattfinden. Egal wo man wohnen sollte. Man hat
sicher eine Menge Spaß!
Uni/Krankenhaus
Das Medizinstudium in Linköping ist vergleichbar mit unserem Reformstudiengang.
Man wählt als ERASMUS Student verschiede Clinical Modules, also Fachrichtungen, die
man belegen möchte und mindestens ein Theoreitcal Module, je nach dem was angeboten
wird.
D.h., dass man bis auf die zwei Wochen des Theoretical Modules den Rest der Zeit mit praktischer Arbeit im Krankenhaus verbringt. Die Clinical Modules kann man sich ähnlich wie
Famulaturen vorstellen. Wie viel man lernt ist also abhänging vom eigenen Engagement, aber
natürlich auch von den Ärzten.
Während des Theoretical Modules finden täglich Vorlesungen statt (die meisten werden auf
english angeboten) und man trifft sich in einer kleinen Gruppe zweimal pro Woche, wo man
Fälle zusammen durcharbeitet. Beim letzteren ist die Anwesenheit offiziell obligatorisch. Da
jedoch die Studenten selbst dieVerantwortung haben die Anwesenheit zu prüfen, kann man
unter sich alles problemlos klären. Deshalb werden diese zwei Wochen von vielen Austauschstudenten gerne genutzt um zu reisen und das Land besser kennenzulernen.
Ich hatte folgende Placements gewählt: Pulmonary Medicine, HNO, Cardiology, Opthalmology
Bis auf HNO haben mir alle meine Placements sehr gefallen.
Es sind normalerweise zwei Studenten auf Station und jeder soll ein Handlerare (einen verantwortlichen Arzt, der einem was beibringen soll) zu gewiesen bekommen. Das läuft nicht
immer optimal. Was aber kein Problem ist, da man in der Regel überall, auch bei anderen
Ärzten und bei den Krankenschwestern willkommen ist.
Das Krankenhausklima ist, wie ich finde, viel schöner als bei uns. Es gibt so gut wie keine
Hierarchien und die Ärzte haben etwa nur ein halb so viel zu tun wie hier. Da ist man einfach
besser gelaunt und nimmt sich auch gerne die Zeit den Studenten etwas zu klären.
Häufig besteht ein sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen Ärzten und Studenten.
Die Ärzte sind darum bemüht den Studenten etwas beizubringen. Wie viel Verantwortung und
was für Tätigkeiten einem Übergeben werden, hängen dann oft nur noch von den Sprachfertigkeiten ab. Es finden auch häufig Vorträge von Ärzten für Studenten statt. Man sollte diese,
wenn möglich immer wahrnehmen, da sie qualitativ sehr hochwertig sind.
Des Weiteren kann es auch passiert, dass man ein Placement an einem Krankenhaus in einer
anderen Stadt besuchten muss. Die Unterkunft wird einem gestellt und die Fahrkosten werden
auch übernommen. Auch das war eine positive und bereichernde Erfahrung wie ich finde.
Man lernt so halt gleich Mal eine andere Stadt und ein anderes Krankenhaus kennen. Weiterhin ist die Lehre dann häufig noch besser ist, da die Ärzte noch mehr Zeit für Studentenunterricht haben.
Viel Spaß in Schweden!
Ha det bra!