Famulaturbericht Gynäkologie Hans-Susemihl
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Famulaturbericht Gynäkologie Hans-Susemihl
Famulaturbericht Gynäkologie Hans-Susemihl-Krankenhaus Emden Februar 2014 Heimatuni: Köln Famulaturdauer: 4 Wochen Semester: Zwischen 7 und 8 Wie bin ich auf Emden gekommen? Wann habe ich mich wie beworben? Auf das Klinikum Emden bin ich gestoßen, als ich im Internet nach einem meeresnahen Krankenhaus gesucht habe, an dem man während seiner Famulatur kostenlos untergebracht wird. Die Bewerbung lief 4 Monate vor der Famulatur unkompliziert per Mail über den Chefarzt Dr. Witt und nach dessen Zusage über das Formular auf der Homepage. Um das für alle, die aus ähnlichen Gründen kommen vorwegzunehmen: Das „richtige“ Meer ist doch noch ein Stück entfernt, aber die Nähe zum Meer merkt man auf jeden Fall! Ankommen / Erster Tag Die Anreise kann, nach vorheriger Anmeldung, auch schon am Wochenende vor Famulatur-Beginn erfolgen. Dafür wird dann der Wohnheimschlüssel an der Pforte hinterlegt. Das Abholen klappte problemlos, so dass wir direkt unsere Zimmer beziehen konnten. Am nächsten Morgen ging es dann erstmal zur Frühbesprechung in den Kreissaal (ich hatte vorher noch per Mail nachgefragt, wann man wo sein muss). Dort wurde ich direkt persönlich begrüßt und der ganzen Runde vorgestellt, obwohl ich sogar in die laufende Besprechung reinplatzte, da ich den Kreissaal nicht direkt gefunden hatte;-). Danach gab es dann erstmal einige organisatorische Dinge zu erledigen: In der Personalabteilung musste der Vertrag unterschrieben werden und die Essenskarte abgeholt werden, dann musste der Schlüssel abgeholt werden (damit man in das Arztzimmer, den Kreissaal, die Mitarbeiter-Toiletten, ... kommt), und zum Schluss noch in der Wäscherei anprobiert werden, für welche Kleidungsgrößen man im Kleiderautomaten freigeschaltet wird. Tagesablauf Die einzelnen Tage begannen alle mit der Frühbesprechung im Kreissaal. Dort besprach ich dann mit der anderen Famulantin, wer von uns an dem Tag in den OP geht und wer auf die Station / den Kreissaal. Wir haben uns da die meiste Zeit einfach abgewechselt, so dass jeder alles mal gesehen hat. Auf der Station gab es dann die Gelegenheit Blut abzunehmen, die Visite zu begleiten, Entlassungsuntersuchungen unter Aufsicht (und Nachuntersuchung) selber durchzuführen, Entlassbriefe zu schreiben und Viggos zu legen. Wenn es zwischendurch mal nichts zu tun gab, ging ich gerne in den Kreissaal, um den Hebammen über die Schulter zu schauen oder dort bei Aufnahmeuntersuchungen dabei zu sein. Grundsätzlich kommen tatsächlich die meisten Kinder außerhalb der „normalen“ Arbeitszeiten zur Welt, so dass ich nur 2 Geburten direkt mitbekomen konnte. Die Vorbereitung war aber auch schon sehr interessant zu sehen. Ich kann da nur jedem empfehlen, sich schon bevor es tatsächlich „losgeht“ mit den Hebammen und der Mutter (und ggf. auch dem Vater) bekannt zu machen, damit man schon ein bisschen ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann und dann nicht evtl. einfach zur Geburt „dazustürzt“. Ab Mittags wurden dann die Patienten aufgenommen, die am nächsten Tag stationär oder ambulant operiert werden sollten. Hier konnte ich häufig alleine die Anamnese erheben, und dann auch anschließend bei der Aufklärung und Aufnahmeuntersuchung dabei sein. An den OP-Tagen gab es unterschiedliche Eingriffe zu sehen. Zum einen natürlich viele Kaiserschnitte, Ausschabungen, aber auch urogynäkologische Eingriffe. Dabei war es auch fast immer möglich und gewünscht, eingewaschen mit am Tisch zu stehen und zu assistieren. Auch Fragen konnte man jederzeit stellen und hat so einiges erklärt bekommen. Je nach Zugangsweg war der direkte Blick in das OP-Feld natürlich eingeschränkt, aber das lässt sich ja auch nicht ändern. Um 14 Uhr fand die Nachmittagsbesprechung (gleichzeitig Übergabe an den Diensthabenden) statt. Vorher hatte man, je nachdem wie lange das OP-Programm dauerte und wie viele Neuaufnahmen es gab, meistens Zeit zum Mittag Essen in der Krankenhaus-Kantine. Im Anschluss konnte man immer wenn man Lust hatte zum Studentenunterricht gehen oder noch ein bisschen im Kreissaal zuschauen, wenn es dort etwas interessantes gab. Ansonsten konnte man jedoch auch bald Feierabend machen. Ich war meistens so um 15 Uhr draußen. Für alle, die daran Interesse haben, gibt es auch die Möglichkeit an einem Nachtdienst teilzunehmen (zumindest den ersten Teil der Nacht ;-) ) und dann dafür am nächsten Tag frei zu haben. Außerdem gibt es die Möglichkeit beim Notarzt mitzufahren; dafür muss man sich in der Anästhesie melden. Unterkunft / Freizeit Untergebracht ist man in Einzelzimmern, die mit Bett, Schreibtisch, Schrank und Waschbecken ausgestattet sind. Auf dem Flur (gut 10 Zimmer) gibt es zwei Bäder inkl. Waschmaschine und Wäscheständer. Dadurch, dass morgens fast alle zu unterschiedlichen Zeiten anfangen, gab es aber nur selten „Probleme“ mit besetzten Bädern. Im Flur gibt es auch eine Gemeinschaftsküche und einen Gemeinschaftsraum inkl. Fernseher. Dort haben wir viele gesellige Abende mit den anderen Famulanten und PJlern verbracht, wenn man nicht gemeinsam unterwegs war und etwas unternommen hat. Zu meiner Famulaturzeit waren wir insgesamt ca. 10-15 Studenten. In der Stadt, die zu Fuß ca. 15 Minuten entfernt liegt, gibt es mehrere Supermärkte. Für die kleineren Besorgungen gibt es auch einen nur 5 Minuten entfernten Supermarkt. Wenn man ein Auto zur Verfügung hat, bietet es sich auch an stadtauswärts zu Real und Lidl zu fahren, wo man dann alles gut bekommt. Verwahren kann man die Lebensmittel dann entweder im Zimmer oder in der Küche, in der jeder ein eigenes Fach im Kühlschrank hat. In der Stadt selber gibt es einige Geschäfte, das Otto-Huus (Otto-Waalkes-Museum) und auch ein paar nette Kneipen und Restaurants. Wenn ihr am Wochenende mal einen Ausflug unternehmen möchtet, kann ich das Fischerörtchen Greetsiel und den nicht weit davon entfernt liegenden Pilsumer Leuchtturm empfehlen. Gesamteindruck / Fazit / Sonstiges Insgesamt war es eine tolle Zeit in Emden und ich kann das Krankenhaus und speziell die Gynäkologie wirklich nur jedem Empfehlen, der eine lehrreiche und nette Zeit haben möchte. Wirklich das ganze Team von den Assistenten, über die Oberärzte bis zum Chef waren alle sehr nett und immer bereit etwas zu erklären. Auch der Kontakt mit der Pflege auf Station und den Hebammen im Kreissaal war immer sehr angenehm. Falls mal vom organisatorischen irgendetwas nicht direkt klappt, meldet euch am Besten schnell bei Prof. Trabert oder Dr. Kursch, die für uns Studenten zuständig sind und dann immer sofort alle Hebel in Bewegung setzen, damit alles glatt läuft. Viel Spaß euch in Emden!!