industrie kultur chemnitz
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INDUSTRIE KULTUR CHEMNITZ ARBEIT WOHLSTAND Schönheit WANDGEMÄLDE IM STADTVERORDNETENSAAL DES NEUEN RATHAUSES – 1918 MAX KLINGER Eine Explosion: Binnen eines Jahrhunderts verzwanzigfacht sich ab 1800 die Einwohnerzahl von Chemnitz. Vom Zeitalter der industriellen Revolution an spielt die Stadt im Konzert der Großen mit. Mutigen Köpfen verdankt Chemnitz den Aufschwung. Die zeigen ihr bürgerliches Selbstbewusstsein voller Stolz – mit riesigen Fabriken, mit repräsentativen privaten und öffentlichen Bauten, mit Investitionen in Kunst und Kultur. Beispielhaft für ihren Stolz steht das monumentale Wandgemälde „Arbeit=Wohlstand=Schönheit“ von Max Klinger, das seit 1919 den Stadtverordnetensaal im Chemnitzer Neuen Rathaus schmückt. Arbeit, Wohlstand, Schönheit – der historische Dreiklang ist zugleich Leitmotiv für die anhaltende dynamische Entwicklung der Stadt, die ihre industrielle Tradition bewahrt, ins Heute transformiert und neue wirtschaftliche Impulse setzt. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 3 1800 Die erste Chemnitzer Zeitung erscheint seit 4. Januar unter dem Titel „Chemnitzer Anzeiger“. 1801 Die Stadt zählt fast 11.000 Einwohner. INDUSTRIE KULTUR INDUSTRIEKULTUR – WAS IST DAS EIGENTLICH? INDUSTRIEARCHITEKTUR! KULTUR IN INDUSTRIEOBJEKTEN! INDUSTRIE UND KULTUR! IN CHEMNITZ ALLES! Industrie und Kultur gehören zusammen – zumindest in Chemnitz. In einer der ehemals reichsten Kommunen Deutschlands laden erfolgreiche Bürger seit Mitte des 19. Jahrhunderts Künstler zu sich ein, vergeben Auftragsarbeiten an Architekten, Designer, Musiker, initiieren die Gründung von Bildungseinrichtungen, sammeln und stiften Kunst- und Naturschätze, lassen Stadtviertel von außerordentlicher Schönheit entstehen, bauen Bäder, Opernhaus und Museen. Kultur ist in Chemnitz auch Industriekultur. Und das über alle gesellschaftlichen Zäsuren hinweg: Kontinuierlich seit zwei Jahrhunderten ist Chemnitz wirtschaftlicher Motor in Sachsen und Deutschland. Das spiegelt sich im Gesicht der Stadt: Prachtvolle Unternehmervillen und Gründerzeitviertel sowie Fabrikhallen, die heute als Museen, Kulturareale, Restaurants, Lofts und zum Arbeiten genutzt werden, finden sich neben sozialistisch geprägten Karrees und jungen Bauten international renommierter Architekten. Sie machen Chemnitz zu einem faszinierenden Abbild deutscher Industrieund Gesellschaftsgeschichte(n), das von Vergangenheit und Moderne, von Aufbruch und Umbruch erzählt. 4 H H istorie EUTE 1852 1811 Etablierung des Maschinenbaus in Chemnitz mit Gründung der Firma J. S. Schwalbe. 1835 In der Maschinenbauanstalt von Julius Borchert wird in Chemnitz die erste Dampfmaschine gebaut. 1836 1798 Errichtung erster Baumwollspinnereien (Gebrüder Bernhard in Harthau, Wöhler und Lange an der Stadtgrenze nach Furth). Damit begann in Chemnitz die industrielle Revolution, die Stadt entwickelt sich zur „ersten Fabrik- und zweiten Handelsstadt“ in Sachsen. Gründung der Königlichen Gewerbeschule - Vorläufer der heutigen Technischen Universität. 1800 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Chemnitz - Riesa. 1852 Gründung der „Sächsischen Webstuhlfabrik“ durch Louis Schönherr. 1854 Erstmalige Beleuchtung eines Teiles der Stadt mit Gaslicht. Eröffnung des neuen Bahnhofsgebäudes. 1857 Lieferung des 1.000sten mechanischen Webstuhls der Firma Schönherr. 1850 1837 Gründung des Maschinenbauunternehmens Richard Hartmann. 1858 Die Firma Hartmann liefert die 100. Lokomotive. 1859 Inbetriebnahme der Chemnitzer Aktienspinnerei am Schillerplatz (60.000 Spindeln). 1838 Einweihung des Stadttheaters (über 900 Plätze) auf der Theaterstraße. 1862 1848 1869 Fertigstellung der ersten Lokomotive in der Firma Hartmann. Gründung der Handelsund Gewerbekammer. Im Haus des Vereins „Kunsthütte“ wird am 2. Juli die Chemnitzer Stadtbibliothek gegründet. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 6 1927 Erweiterungsbau der Maschinenfabrik Schubert & Salzer. 1870 Beginn der Erschließung und Bebauung des Kaßberges im großen Stil, noch heute eines der größten Gründerzeitund Jugendstilviertel Deutschlands. 1921 – 1923 Errichtung der Kauffahrtei (Handelsniederlassung der Hanse) am Ostufer der Chemnitz nach Plänen des Architekten Erich Basarke als Handelszentrale der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine. 1880 Die Straßenbahn nimmt als Pferdebahn zwischen Hauptbahnhof und Nicolaibrücke den Betrieb auf. 1883 Chemnitz zählt 103.000 Einwohner und ist damit Großstadt. 1885 Produktionsstart von Fahrund Hochrädern bei der „Chemnitzer Veloziped-Fabrik Winklhofer & Jaenicke“, den späteren Wanderer Werken. 1887 Gründung der Fahrradfabrik Gebrüder Nevoigt Reichenbrand/Chemnitz, später Elite Diamant AG. 1870 1890 Chemnitz zählt über 136.000 Einwohner. 1891 Eröffnung der Markthalle. 1893 Inbetriebnahme der Einsiedler Talsperre zur Trinkwasserversorgung der Stadt. 1893 1900 Chemnitz zählt über 200.000 Einwohner. 1902 1905 Die Stadt erreicht mit über 360.000 Einwohnern ihre bislang höchste Einwohnerzahl. Erster Autoprototyp „Wanderermobil“ aus den Wanderer-Werken. Bei Wanderer werden außerdem Fräsmaschinen, Motorräder, Schreib- und Additionsmaschinen seriell gefertigt. 1926 1909 Einweihung des König-AlbertMuseums und des Neuen Stadttheaters (ab 1925 Opernhaus). 1911 Eröffnung des neuen Rathauses am Markt. Die erste Sitzung des Rates steht unter dem Motto: „Des Rates Blick ist der Stadt Geschick“. Chemnitz zählt 308.000 Einwohner. 7 1920 1900 1894 Das städtische Elektrizitätswerk geht in Betrieb. Mit 40 m Höhe ist das Cammann-Haus das erste Hochhaus der Stadt. Berlin hatte bis 1929 kein höheres Gebäude. 1913 Eröffnung des Kaufhauses TIETZ. 1914 - 1918 1. Weltkrieg. Entstehung des Flugplatzes an der Stollberger Straße. 1930 Einweihung des Realgymnasiums am KarlMarx-Platz. Fertigstellung des Hotels „Chemnitzer Hof“ und des Kaufhauses Schocken. Beginn des Exports im VEB Spinnereimaschinenbau. 1950 1932 Zusammenschluss der Unternehmen Audi (Zwickau), DKW (Zschopau), Horch (Zwickau) und der Automobilabteilung von Wanderer (Chemnitz) zur Auto Union AG. 1933 9. NOVEMBER 1938 Wiedereröffnung des Opernhauses und Einweihung des Puppentheaters im Gebäude der ehemaligen Aktienspinnerei. In der Pogromnacht: Zerstörung der Synagoge am Stephansplatz mittels bewusster Brandlegung, Plünderung jüdischer Kaufhäuser und grausame Ermordung eines jüdischen Bürgers. 1939 1952 Bildung des Bezirks Chemnitz mit der Bezirksstadt Chemnitz. 1945 5. MÄRZ Schwere Beginn des 2. Weltkrieges. Eröffnung des Hotels „Moskau“ (heute „Hotel an der Oper“). 1951 Zerstörung der Stadt am 5. März durch alliierte Luftangriffe. 80 % der Innenstadt werden zerstört. 1945 Ende des 2. Weltkrieges. 1963 1957 Einführung der 45-StundenArbeitswoche für die Beschäftigten im Maschinenund Schwermaschinenbau und im Jahresverlauf für weitere Industriezweige. Die Hochschule für Maschinenbau erhält den Status einer Technischen Hochschule. 1967 Inbetriebnahme der Zentralhaltestelle in der Innenstadt. 2001 1960 1958 Administrative Umbenennung der Stadt in „KarlMarx-Stadt“ am 10. Mai. Verschiedentliche Arbeitsniederlegungen am 17. Juni und heftige Bürgerproteste auch in Karl-Marx-Stadt. Aktiver Widerstand gegen die bestehende Ordnung wird durch von der SEDFührung organisierte „Agitatorenkollektive“ und „Einsatztrupps“ im Keime erstickt. Einweihung des Kunsteisstadions am Küchwald. 1971 1959 Einweihung des Karl-Marx-Monuments. 1957 1935 Übergabe des Neubaus der Hochschule für Maschinenbau an der Kurt-Fischer-Straße. Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Villa Esche. Der Schornstein des HKW Nord ist mit 301,80 Metern das höchste Bauwerk in Sachsen. Inbetriebnahme der ersten TrinkwasserFluoridierungsanlage. Grundsteinlegung für das Heizkraftwerk Nord. Das Karl-Marx-Monumet ist die zweitgrößte Porträtbüste der Welt. Eröffnung des Kulturkaufhauses „DAStietz“. Das Gebäude beherbergt u. a. die Neue Sächsische Galerie, das Museum für Naturkunde, die Volkshochschule und die Stadtbibliothek. Villa Esche Grundsteinlegung für das Institut für Mechanik der Akademie der Wissenschaften der DDR an der Reichenhainer Straße. 1986 Die Technische Hochschule erhält den Status einer Technischen Universität. 1987 Fertigstellung der 50.000sten Werkzeugmaschine im FritzHeckert-Werk seit 1946. 1989 40. Jahrestag der DDR. Ein Schweigemarsch mehrerer hundert Menschen wird in der Innenstadt gewaltsam aufgelöst. Zulassung der Vereinigung „Neues Forum“ und Konstituierung des Runden Tisches. Ende Oktober Beginn der „Montagsdemonstrationen“, die bis März 1990 regelmäßig stattfinden. 1974 9. NOVEMBER 1989 Grundsteinlegung für das Wohngebiet „Fritz Heckert“. Mauerfall und politische Wende. Eröffnung des Museums Gunzenhauser, das die Sammlung des Stifters und Münchner Galeristen Alfred Gunzenhauser mit knapp 2.500 Werken deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts beherbergt. 2009 Anlässlich des 200. Geburtstages des großen Industriellen wird das Jahr als Richard-Hartmann-Jahr gefeiert. 2002 1990 In einem Bürgerentscheid plädieren 76,1 % für die Rückbenennung von KarlMarx-Stadt in Chemnitz. 1990 1996 Eröffnung des Bildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer. 1998 Beginn der Umnutzung der ehemaligen Schönherrfabrik zum Kulturareal. Erste reguläre Fahrt einer Straßenbahn von Chemnitz nach Stollberg auf gleicher Spurbreite von Straßen- und Eisenbahnnetz und damit Premiere für das so genannte „Chemnitzer Modell“. 2000 2002 Eröffnung der Ausstellung „Picasso et les femmes“ in den Kunstsammlungen mit 215 Werken des Künstlers von 60 Leihgebern aus aller Welt. 2002 Einweihung der neuen Synagoge für die Jüdische Gemeinde Chemnitz. 2003 Eröffnung des Sächsischen Industriemuseums an der Zwickauer Straße. 1936 Verlegung des Unternehmenssitzes der Auto Union AG von Zschopau in die umgebauten und erweiterten Gebäude der ehemaligen Chemnitzer Presto-Werke. 2004 1985 1980 1953 Machtübernahme der NSDAP. Eröffnung des Stadtbades an der Mühlenstraße. 1962 Abschluss des Wiederaufbaus des Alten Rathauses. 1931 Eröffnung des Schloßbergmuseums auf dem Gelände des ehemaligen Benediktinerklosters. Einsatz erster Breitspurwagen der Straßenbahnlinie 5 auf der Strecke Harthau Uhlestraße. 1948 1928 1930 2007 1960 Der 70 m hohe Uhrenturm im Wirkbau gilt als international herausragendes Beispiel expressionistischer Indutriearchitektur. Einweihung der Industrieschule am KarlMarx-Platz (ehemals Johannisfriedhof). 1912 1894 Fertigstellung des neuen Hauptgebäudes der Möbelstoff-Weberei Cammann & Co. AG. Fertigstellung des Schornsteins am HKW Nord II. Textilfabrikant Herbert Eugen Esche beauftragt den belgischen Architekten und Gestalter Henry van de Velde mit dem Bau einer Villa. Fahrt der ersten elektrischen Straßenbahn. Winklhofer und Jaenicke erwerben ein Areal von 19.000 m² in Schönau bei Chemnitz und errichten dort die ersten Gebäude der späteren Wanderer Werke. 1925 1984 Das Sächsische Industriemuseum Chemnitz beherbergt über 1.200 Exponate auf 4.000 m2 Ausstellungsfläche. 2003 2005 Auszeichnung des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz mit dem Europäischen Museumspreis. 2010 2010 2005 Premiere der jährlich stattfindenden „Tage der Industriekultur“. 2006 Chemnitz gewinnt den zweiten Preis beim DIFA AWARD – dem internationalen „Immobilienpreis der Städte“ – für die Entwicklung der Innenstadt aus einem Bewerberfeld von 75 europäischen Städten. Ab Frühjahr 2014 bringt das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz seinen Besuchern sächsische Geschichte auf ganz neue und lebendige Weise näher. Höhepunkt war die Nachstellung des Historischen 1. Loktransportes durch die Stadt Chemnitz. 2005 Verleihung des Titels „Stadt der Wiedervereinigung“ durch den Fernsehsender History Channel als Würdigung der Stadt für ihr wirtschaftliches Wachstum in den vergangenen 15 Jahren. 2014 2014 2011 Jury des Fachmagazins „Produktion“ und der Unternehmensberatung A.T. Kearney verleiht dem Volkswagen Motorenwerk Chemnitz die Auszeichnung „Fabrik des Jahres 2011“. 2012 Sanierung hüllt altes Wahrzeichen in neue Gewänder. Chemnitzer Schornstein des HKW Nord wandelt sich zusehends von grauer Eminenz zu buntem Jungspund nach einem Entwurf des französischen Künstlers Daniel Buren. 2013 Ein Grund zum Feiern für das Kaufhaus DAStietz. 100 Jahre im Amt zeigt es sich weiterhin sehr lebendig. Eröffnung der Chemnitz Arena auf dem ehemaligen Gelände der Wanderer Werke. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 9 TAHL UND BACKSTEIN UND DAMPF UN ATTERN UND STOFF UND SCHWEISS U PIEPEN UND BRUMMEN UND ARBEIT UND IDEEN UND WERBUNG UND SIE! B02 Automobilindustrie C08 Industriekultur Die Kulturpfade finden Sie auf Seite 32 Geschichte in Aktion: Der aufwendig restaurierte Komplex einer Gießerei, errichtet im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und ehemaliger Standort der in Chemnitz gegründeten Auto Union AG, bietet das perfekte Ambiente für das Sächsische Industriemuseum Chemnitz. Über 1.200 Exponate und interaktive Angebote für Kinder und Erwachsene auf 4.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeugen von über 200 Jahren sächsischer Industriegeschichte. Eine Geschichte voller Innovationskraft und Unternehmergeist, wie die Entwicklung des ersten vollsynthetischen Feinwaschmittels Fewa oder das Weltmonopol an Damenstrümpfen zu Beginn des 20. Jahrhunderts belegen. Die Dauerausstellung präsentiert Industrieprodukte und Konsumgüter, Alltagsgegenstände und Luxuserzeugnisse, die von den Menschen in Sachsen mehr als 200 Jahre lang produziert und konsumiert wurden und werden. Hinzu kommen Spezialausstellungen zu den Abläufen bei der Textilherstellung oder zu den Entwicklungen im Motorenbau. 10 INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 11 DIE SÄCHSISCHE FAHRZEUGGESCHICHTE IST MINDESTENS AUCH EINE DEUTSCHE. WAHRSCHEINLICH SOGAR EINE EUROPÄISCHE. EINE AUSSTELLUNG DAZU VERDIENT ALSO AUCH EINEN GESCHICHTSTRÄCHTIGEN RAHMEN. B03 Automobilindustrie C09 Industriekultur Die Kulturpfade finden Sie auf Seite 32 Zum Beispiel ein Parkhaus. Am besten ein historisches. Vielleicht sogar eine der ältesten erhaltenen Hochgaragen in Deutschland – die Stern-Garagen, 1928 errichtet als Antwort auf Parkprobleme. Per Fahrstuhl ging’s zum richtigen Parkplatz; Werkstatt, Tankstelle und Imbissstation waren gleich dabei. Hier ist heute das Museum für sächsische Fahrzeuge angesiedelt: Hunderte Exponate aus sächsischen Fahrzeugschmieden haben im passenden Umfeld eine Heimat gefunden – von Horch bis Wanderer, von Auto Union bis MZ. Fahrräder und Rollstühle, Rennwagen und Feuerwehrautos: Was auch immer in sächsischen Landen produziert und erfunden wurde – hier findet es sich. Und wer nach dem Besuch tatsächlich noch nicht genug historische Mobilität gesehen hat: Im Sächsischen Industriemuseum nur ein paar Meter weiter findet sich eine herausragende Sammlung von Automobilen der Marke DKW – gestiftet vom Enkel des Gründers. 12 INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 13 DIE GESCHICHTE DER CHEMNITZER INDUSTRIE IST VERSCHMOLZEN MIT METALL: ALLES, WAS AUS STAHL ZU SCHAFFEN IST, GELANGT HIER ZUR REIFE, GANZ BESONDERS, WENN ES RÄDER HAT. 003 HÖCHSTE EISENBAHN Egal ob Dampf, Diesel oder Elektro: Perfektion ist seit jeher Merkmal und Antrieb Chemnitzer Eisenbahnkunst. Lokomotiven und Wagen verschiedenster Baureihen wurden erdacht und fortwährend auf die Gleise der Welt gesetzt – eine Tradition, die bis heute anhält. Die aus Stahl und Menschenkraft geformten Schienenfahrzeuge des 19. und frühen 20. Jahrhunderts entwickelten sich durch Chemnitzer Ingenieursarbeit schnell zum Synonym für sächsische Industriequalität. Ganz nebenbei lässt sich über sie so manch spannende Geschichte erzählen: vom Lokomotivkönig beispielsweise, der an seinem Werk keinen Gleisanschluss hatte – und deshalb seine Dampfrösser feierlich per Pferdefuhrwerk durch die Innenstadt zum Bahnhof transportierte. 14 Doch im Regelfall erfolgte der Verkehr auf der Schiene: Weil aus Chemnitz Waren aller Art zu Märkten aller Länder transportiert werden mussten, gedieh auch das Eisenbahnnetz. Der damals größte Rangierbahnhof im Deutschen Reich wurde 1902 in Chemnitz eröffnet, mit Anschluss in neun Richtungen. Bis heute strahlt die Kombination aus Stein, Ruß und Eisen ihre ganz eigene Faszination aus: Die Gleise und zwei Rund-Heizhäuser, die Werkstätten und Wasserkräne, zwei riesige Drehscheiben und Fahrzeug-Veteranen aus allen Generationen bilden in Europas größtem erhaltenen Dampflok-Bahnbetriebswerk, dem heutigen Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf, ein Ensemble gelebter Geschichte, das nicht nur Freunde der Eisenbahnromantik begeistert. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 15 IM INTERVIEW MIT FREI OTTO KURZBIOGRAFIE „DIE ZUKUNFT HAT SCHON BEGONNEN” DIE KULTURHISTORISCHE BEDEUTUNG MUSS SICH DARAN MESSEN LASSEN, IN WIE WEIT DIE HEUTIGEN INDUSTRIELLEN PRODUKTE UND IHRE GEISTIGEN VORAUSSETZUNGEN DER ENTWICKLUNG DER MENSCHHEIT DIENEN KÖNNEN. 16 1925 als Sohn eines Bildhauers in Chemnitz geboren, machte sich der junge Architekt Frei Otto schon in den frühen 50er Jahren einen Namen auf dem Gebiet der Leichtbauweise. Otto's Verdienste als Initiator und Leiter wichtiger Forschungsgruppen und als Ideengeber für leichtes, umweltangepasstes Bauen bescherten ihm zahlreiche internationale Kunst- und Architekturpreise, zwei Ehrendoktorwürden sowie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Aus seiner Feder stammen verschiedene auffallend leicht gestaltete Brückenbauten und zum Beispiel auch die Illustration der 1977er Tournee von Pink Floyd. Frei Otto's größter Geniestreich ist jedoch die revolutionäre Dachkonstruktion des Münchener Olympiageländes. War Ihnen Chemnitz im Zusammenhang mit Industriegeschichte und -kultur schon vorher ein Begriff? Ja, ich bin in Siegmar bei Chemnitz als Sohn eines Steinmetz- und Steinbildhauermeisters geboren. Früh war ich mit der Kultur der Industriellen in Chemnitz und der damit zusammenhängenden Industriekultur in Berührung gekommen. Zudem gab es durch meine Eltern starke Verbindungen zum Deutschen Werkbund. Was verbinden Sie persönlich mit dem Begriff Industriekultur? Industriekultur lässt sich nicht allein auf Architektur reduzieren. Industriekultur gehört auch in den Bereich unserer Schaffenskultur, deren Werte sich aus den Ergebnissen der Leistung von Unternehmern und allen Beteiligten ergeben, einschließlich der künstlerischen Nutzungswerte. Dabei ist Wettbewerbsfähigkeit ebenso wichtig wie Bildung, Wissen, Forschung und soziale Verantwortung. Welchen Eindruck konnten Sie bei Ihren jüngeren Besuchen von Chemnitz gewinnen? Dank der Initiative von Professor Erfurth und des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. konnte ich im Umfeld des 1. Forums des Industrievereins meine alte Heimat wieder entdecken. Ich spürte sofort die Kraft, die Potenziale, die nach wie vor in der Stadt stecken, natürlich besonders geprägt durch Gespräche mit den Unternehmern, die so stolz und zukunftszuversichtlich sind wie eben schon vor 100 Jahren in dieser Stadt der Arbeit und der besonderen Leistung. Welchen kulturhistorischen Stellenwert denken Sie, wird die heutige, eher funktional als ästethisch gedachte Architektur von Industrieobjekten, für spätere Generationen einnehmen? Die kulturhistorische Bedeutung muss sich daran messen lassen, in wie weit die heutigen industriellen Produkte und ihre geistigen Voraussetzungen der Entwicklung der Menschheit dienen können. Wenn wir Robert Jung zitieren, der schon in den 40er Jahren gesagt hat "Die Zukunft hat schon begonnen", dann trifft das heute mehr denn je zu. Wir werden einen starken Wandel haben, der sich an den Bedürfnissen der Zukunft orientiert. Es werden zunehmend Strukturen entstehen, die wenig mit den traditionellen Begriffen von Funktionalität und Ästethik zu tun haben. Während heute noch diese Begriffe im Vordergrund stehen, werden vermutlich zunehmend Ergriffenheit und Würde eine größere Rolle spielen. Es wird auch um mobile Architektur im Sinne von Wandelbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Vollendung von Begonnenem gehen. Die heutige Moderne verlangt aber auch Klarheit und Respekt vor der Entwicklung bis heute. Chemnitz hat alle Potentiale für eine Gestaltung der Zukunft. Was kann Kultur von Industrie und was Industrie von Kultur lernen? Nach eigener Auffassung kann Chemnitz 'modern' bereits sehr gut. Was denken Sie? Wir leben miteinander von der Wechselbeziehung. Wir brauchen Kreativität sowohl in der Technik, in der Industrie als auch in der Kunst und im täglichen Leben. Wir werden nie aufhören Visionen zu erdenken. Dennoch wird es keinen kulturellen Fortschritt geben ohne das leistungsorientierte Funktionieren einer erfolgreichen Industrie. Chemnitz hat in dieser Hinsicht die große Chance einer modernen glücklichen Zukunft. Moderne verbindet sich auch mit Personen, wie sie in der Vergangenheit, z.B. von Schmidt-Rottluff, Marianne Brandt oder Erich Mendelsohn geprägt wurde. Chemnitz ist heute mit all seinen wichtigen verständnisvollen Persönlichkeiten, seinen bedeutenden Museen und seiner sich erfolgreich entwickelnden Industrie eine vorbildliche Stadt der aktuellen und in die Zukunft weisenden Moderne. Prof. Frei Otto interviewt von Reinhard Erfurth INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 17 ANTRETEN ZUR SPÄTSCHICHT WO CHEMNITZER INDUSTRIE(KULTUR) ZUM EREIGNIS WIRD Gründerzeitmarkt: Der Gründerzeitmarkt im Rahmen der „Tage der Industriekultur“ lässt ein ganzes Wochenende in vergangene Zeiten eintauchen: Buntes Treiben herrscht an den Ständen fast vergessener Handwerke. Altertümliche Fahrgeschäfte locken zum historisch beschwingten Vergnügen. Oldtimer glänzen durch liebevolle Instandhaltung wie frisch vom Band. Historische Karusselle drehen sich rund ums Alte Rathaus. Und ein Bühnenprogramm mit Live-Musik und Filmen, mit Auktionen und Dienstleistungen vom Schuhputzer bis zum Zeitungsjungen verwandelt den Markt in die Atmosphäre des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Frühschicht und Spätschicht: Vom Mikrochip bis zur Werkzeugmaschine, von elektrischen Antrieben bis zur Industrieanlage, von der Eisenbahnschwelle über die Gießerei bis zur Fabrik von morgen – Chemnitzer Unternehmen bestechen im Kleinen wie im Großen durch präzise Technik, innovative Technologien und starke Produkte. Zu „Frühschicht“ und „Spätschicht“ innerhalb der „Tage der Industriekultur“ öffnen Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen, um faszinierende Einblicke in ihre laufende Produktion und aktuelle Forschungsschwerpunkte zu geben. "FREITAG AB EINS MACHT JEDER SEINS" GILT VIELLEICHT IN BÜROS. ABER NICHT IN DER KULTUR UND NICHT IN DER INDUSTRIE. UND IN CHEMNITZ SCHON GAR NICHT. In Chemnitz wurde vieles entwickelt, doch eins ganz sicher nicht: die hochklappbaren Bürgersteige. Eher im Gegenteil: Freitagabends strömen tausende Menschen zur „Spätschicht“ in Fabrikhallen und Labore, um die Arbeitswelt von heute und die Produkte von morgen zu erkunden – bei laufendem Betrieb und gespickt mit so manchem Kulturerlebnis. Zugegeben, nicht wöchentlich. Doch einmal im Jahr, bei der „Spätschicht“ während den in Chemnitz erfundenen „Tagen der Industriekultur“. Mit der Museumsnacht und ihrem jährlich wechselnden „besonderen Angebot“ sowie beim bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ ergeben sich regelmäßig weitere Gelegenheiten, Geschichte auf ganz besondere Weise zu atmen. Und an allen anderen Abenden locken Restaurants, Clubs, Kinos und Bühnen in die Chemnitzer Nacht. 18 Die Tage der Industriekultur finden jedes Jahr am zweiten Wochenende im September statt. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 19 NETZWERKEN, WO ANDERE FREIZEIT GESTALTEN 005 006 Luxor: Das Kongress- & Veranstaltungszentrum ist eine bekannte Adresse für die verschiedensten Events. Es zählt jährlich rund 72.000 Personen bei über 220 Veranstaltungen. Das Haus präsentiert sich als Event-, Tagungs- und Messehaus. Die ständig wechselnde Bilderausstellung im Foyer sowie die moderne Raumgestaltung der Säle geben dem Luxor einen besonderen Stil. Villa Esche: Eine wechselvolle Geschichte durchlebte Henry van de Veldes Meisterwerk, die Villa Esche, seit ihrer Errichtung vor über 100 Jahren, bevor sie ab 1998 umfangreich restauriert wurde. Unter dem Panoramaglasdach der Villa, einen Glasboden zu Füßen, finden zwischen Parkett und Holzbalkenkonstruktion auch größere Gruppen Platz. Die Villa Esche wurde 2011 mit dem 2. Preis in der Kategorie „Beste Tagungslocation in Deutschland“ ausgezeichnet. 003 007 Ge Chemnitz Arena: Auf dem ehemaligen Gelände der berühmten Wanderer-Werke finden Sie eine moderne Multifunktionshalle für Konzerte, Sportereignisse, Kongresse oder Messen der besonderen Größenordnung. Die schnelle Erreichbarkeit über die nahe gelegenen Autobahnen A72 und A4 macht dieses Objekt gerade für kleine und große Veranstaltungen mit auswärtigen Besuchern zu einer passenden Anlaufstelle. 008 Pumpwerk eins: Das Pumpwerk eins ist nicht nur ein wichtiger Knotenpunkt für die Chemnitzer Trinkwasserversorgung. Es kann auch als neue Lebensader im Chemnitzer Veranstaltungsgeschehen verstanden werden. Eine Führung durch das Gebäude und die Menükarte lassen ein Umfeld genießen, das sich garantiert belebend auf den Erfolg von Feiern, Empfängen und Tagungen auswirkt. BESONDERE EVENTS ERFORDERN AUCH BESONDERE LOCATIONS. AM BESTEN IN EINER BESONDEREN STADT. Eine Tagung in einem Meisterwerk europäischer Baukunst? Kein Problem in der von Henry van de Velde für die gleichnamige Unternehmerfamilie geschaffenen Villa Esche. Ein Incentive, bei dem das Team gemeinsame Wegstrecken auf der Draisine zurücklegt? Da ist das Sächsische Industriemuseum richtig! Oder doch lieber eine Abendveranstaltung im Feuerschein eines Dampflokheizkessels? Bitte, hier ist das Sächsische Eisenbahnmuseum ChemnitzHilbersdorf! Wer das besondere Ereignis sucht, wird in Chemnitz fündig. Und da muss man gar nicht „nur“ über Industriekultur reden: Eine Konferenz mit Blick auf 290 Millionen Jahre alte Fossilien, ein Meeting in der kleinsten Ritterburg Sachsens, eine Business-Messe im romantischen RenaissanceWasserschloß, eine Feier in der Felsendome, ein Kultur-Event in mittelalterlichen 20 Klosterräumen oder ein Open-Air-Spektakel im neu geschaffenen Stadtzentrum – ausgezeichnet mit dem DIFA-Award für innerstädtische Quartiere – sind genauso drin. Chemnitz bietet mit seiner gelungenen Kombination von Tradition und Moderne die passende Kulisse für nahezu alle Tagungs-, Kongress- oder Incentive-Themen. Hinzu kommen professionelle Partner vor Ort, komfortable und gastfreundliche Hotels mit hervorragendem Preis-LeistungsVerhältnis und eine Infrastruktur, die kaum Wünsche offen lässt – und dabei ist es ganz egal, ob zehn, tausend oder 20.000 Teilnehmer erwartet werden. Das gilt im Übrigen auch, wenn es einen Hauch konventioneller sein soll: Ausgezeichnete Tagungshotels, Messe, Stadthalle, Opernhaus oder die Hörsäle und Seminarräume der TU Chemnitz stehen für Veranstaltungen ebenso offen. Sächsisches Eisenbahnmuseum: Das Eisenbahnmuseum bietet ein vollständig erhaltenes historisches Bahnbetriebswerk mit Werkstätten, Drehscheiben, Kohlehochbunker, Wasserkränen und weiteren Anlagen. Der ehemalige Rangierbahnhof Hilbersdorf - der damals größte in Deutschland - wird zudem durch eine umfassende Sammlung von Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven, Waggons und Sonderfahrzeugen ergänzt. Der rustikale Lokschuppen lädt als kleine Besonderheit zu Veranstaltungen mit ganz eigener Note ein. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 21 ENTDECKUNGEN AM WEGESRAND CHEMNITZ = EL DORADO? FÜR ABENTEUERLUSTIGE UND FOTOGRAFEN, DIE AUF DER SUCHE NACH BESONDEREN EINDRÜCKEN, PERSPEKTIVEN UND MOTIVEN SIND. WER OFFENEN AUGES LOSZIEHT UND BEREIT IST, DEN WEG AUF EIGENE GEFAHR ZU VERLASSEN, FINDET ÜBERALL IN DER STADT KULISSEN, DIE ENTDECKT WERDEN WOLLEN. 22 INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 23 INDUSTRIEKULTUR IST AUCH AUSGEHKULTUR MAN KANN INDUSTRIEKULTUR NATÜRLICH AUCH SO GENIESSEN: ESSEND, TANZEND, ZUSCHAUEND, KLATSCHEND, QUATSCHEND, LACHEND, ... Es muss nicht immer Kaviar sein! Chemnitz hat ein so reiches (industrie-)kulturelles Erbe, dass man gar nicht so viele Museen errichten könnte, damit jede stillgelegte Fabrikhalle damit gefüllt würde. Und deshalb erleben die „Kathedralen der Moderne“ so manche Umnutzung – ebenso wie frühere Markthallen, Bahnhöfe oder Kaufhäuser. Fantasie ist angesagt: Maschinenfabriken für Farbspektakel und Wochenend-Raves, feine Kunst in rauer Umgebung, Kletterrouten in alten Hallen, leckere Küche in altindustriellem Charme. Vor allem das Spiel mit Gegensätzen lädt hier zum Ausprobieren ein. Denn Betriebsschluss ist noch lange nicht das Ende der Geschichte… Holi Festival im Spinnereimaschinenbau 24 A02 A12 C11 Café ankh: Es hat den Charme eines ge gemütlichen Lesecafés und die Geselligkeit einer Kneipe von nebenan. Eine große Auswahl vor allem mediterraner Köstlichkeiten findet sich im historischen Industriekomplex „schönherr.fabrik“. Noch mehr Vielfalt bietet nur die Getränkekarte – von Bier bis zum umfangreichen Tee-Angebot gibt es hier fast alles. Club Del Sol und Mama Joes: Viva Mama Joes, die Adresse für typisch mexikanische Speisen, saftige Rindersteaks und exzellente Cocktails. Das Del Sol ist nicht nur Club, sondern auch Lounge. Auf zwei Etagen und der großen Dachterrasse mit Blick über Chemnitz trifft sich das Publikum samstags zur großen Partynacht mit namhaften DJs. DAStietz: Das Kulturzentrum im Herzen der Stadt bietet Begegnungen, Aktionen, Bildung, Kunst und Kultur. Lebendig, sinnlich, informativ und erholsam ist DAStietz ein Haus für alle Generationen. Das Gebäude wurde 1913 als damals größtes Warenhaus Sachsens glanzvoll eröffnet. Heute finden sich hier unter anderem das Museum für Naturkunde, die Stadtbibliothek und die Neue Sächsische Galerie. A05 009 A10 B04 Janssen Restaurant: Am Ufer der Chemnitz und nahe des Schlossteichs erstrahlt die ehemalige Strumpfwirkerei William Janssen von 1894 inzwischen im neuen Glanz. Abseits von Lärm und trotzdem nahe der Innenstadt kann man sich hier immer wieder auf Entdeckungsreise in die Welt der euro-asiatischen Küche entführen lassen. Club Hugo: Jeden Samstag gibt es abwechselnd Clubsounds oder Discomusik und eine chillige Lounge. Kein SchickimickiLaden, kein Dresscode! Hugo ist der Hafen für alle Nachtschwärmer, die abseits der Hektik großer Clubs und elitärer Veranstaltungen eine Lieblingslocation suchen. Weltecho: In der ehemaligen Kammer der Technik ist das Weltecho zuhause. Hier erlebt man Musik verschiedenster Genres, Kino, Performances und Theater. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung und Präsentation zeitgenössischer Kunst und Kultur. Außerdem gibt es ein Tanzcafé mit kulinarischen Köstlichkeiten. A01 010 012 schönherr.fabrik: In diesem historischen Komplex gehören Leben und Arbeiten zusammen. Täglich finden hier Veranstaltungen, Konzerte, Kurse, Seminare und Ausstellungen statt. Die schönherr.fabrik bietet mit ihrer sehr guten Erreichbarkeit, dem einzigartigen Ambiente und ihrem historischen Flair eine ideale Arbeits- und Wohlfühlumgebung. Südbahnhof: Die Location für alle Partygänger, die es musikalisch eine Spur härter und dunkler mögen. Wem bei Stichworten wie Absinth, Vampire Clubbing oder Death Metal ein Lächeln über die Lippen huscht, der ist hier genau richtig. Der Südbahnhof wartet regelmäßig mit internationalen Szenegrößen auf und ist somit Magnet für ein überregionales Publikum. Spinnereimaschinenbau: Auf dem Gelände des ehemaligen Chemnitzer Spinnereimaschinenbaus finden regelmäßig Partys für alternative Zielgruppen statt: Ob Ska, Dubstep, Minimal oder Metal, es gibt für jeden etwas zu feiern. Ebenfalls auf dem Gelände ist der Club Sanitätsstelle und eine Boulder-Lounge. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 25 ALS DAMPF UND MASCHINERIE DIE INDUSTRIELLE PRODUKTION REVOLUTIONIERTEN, VERÄNDERTE DAS AUCH DAS UMFELD DES MENSCHEN: FABRIKBAUTEN IN ZUVOR NICHT GESEHENER GRÖSSE ENTSTANDEN, ZAHLREICHE SCHORNSTEINE STIESSEN IHREN RAUCH IN DEN HIMMEL. DER RAUCH ÜBER CHEMNITZ IST VERDUNSTET, VIELE DER BEEINDRUCKENDEN FABRIKBAUTEN JEDOCH SIND GEBLIEBEN – UND WERDEN HEUTE GANZ NEU GENUTZT. A01 schönherr.fabrik Ein Schnelldurchlauf durch die Geschichte der Industriearchitektur – das ist es, was sich in der schönherr.fabrik bietet. Denn der Standort wird seit über 200 Jahren industriell genutzt, zunächst als Mühle, später als Spinnerei, schließlich als Heimat des Maschinenbaus und heute als multifunktionales Gewerbegebiet – regelmäßige Neu- und Umbauten inklusive. Es war Louis Ferdinand Schönherr, der das Gelände unweit des Chemnitz-Flusses zur ersten Blüte führte: Er startete ab 1851 die industrielle Serienproduktion von Webstühlen zur Herstellung von Tuchen und Möbelbezugsstoffen, 1871 produzierte er den 10.000sten Webstuhl. Eigene Gießerei und Betriebsfeuerwehr, eine auf Spul- und gar Baumaschinen ausgeweitete Produktion – bis 1914 stieg Schönherrs Mitarbeiterzahl auf über 1.600 Beschäftigte. 26 Industriearchitektur Entsprechend groß ist das Areal, das heute – nach zwischenzeitlicher Enteignung und Nutzung durch das Kombinat Textima – zur Verfügung steht: 83.000 Quadratmeter. Webmaschinen werden hier heute immer noch produziert und in alle Welt exportiert. Dazu gesellt sich – nach schrittweiser Sanierung durch die heutigen Eigentümer – ein breites Spektrum neuer Mieter: Gewerbe und Dienstleistungen, Kunst und Kultur, Gastronomie und Handel, Schulungseinrichtungen und Sportangebote, insgesamt 130 Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern sind inzwischen in der schönherr.fabrik angesiedelt. Eine zweite Blütezeit und eines der erfolgreichsten Revitalisierungsprojekte von Industriegebäuden in Chemnitz. AUS ALT MACH NEU 014 tuffner Möbelgalerie Oft sind es die kleine(re)n Initiativen, die Großes entstehen lassen können: Dies gilt in besonderer Weise für die frühere Kunstseidenzwirnerei unweit des Chemnitzer Zentrums. Der 1908 errichtete Klinkerbau Am Walkgraben 13 beherbergt seit 2011 eine Möbelgalerie. Seitdem strahlt das Gebäude neuen Glanz aus – und wetteifert mit dem benachbarten Museum Gunzenhauser darum, wer die „moderneren“ Ausstellungsstücke zu bieten hat. Alte Bausubstanz und edle Möbel aus heimischer Produktion, 1.200 Quadratmeter Wohnideen in historischem Ambiente: Das ergänzt sich auf alle Fälle aufs Beste und macht das neu genutzte Industriedenkmal in vielerlei Hinsicht zum echten Hingucker mit Vorbildcharakter. A11 Industriearchitektur Gewerbepark Wirkbau Sein Uhrenturm zeugt noch heute vom Selbstbewusstsein der einstigen Besitzer: Der für Schubert & Salzer in der expressionistischen Formensprache der 1920er Jahre entworfene Klinkerturm zeigt bis in unsere Tage an, dass hier einst Deutschlands größtes Werk für Textilmaschinen stand. Der Grundstein für den Industriekomplex wurde bereits 1883 gelegt: Die Nähe zur Bahnlinie Dresden - Hof sprach ebenso für den Standort wie die kurze Entfernung zur Innenstadt. Beides hält den inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Industriekomplex auch weiter attraktiv: So sind im heutigen „Gewerbepark Wirkbau“ 1.400 Menschen für Unternehmen wie die Siemens AG beschäftigt; Vereine und Künstler haben hier Büros und Ateliers – und der Uhrenturm beweist tagtäglich, dass seine Zeit noch nicht abgelaufen ist. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 27 ENERGIE TANKEN 011 NACH EINER LANGEN FAHRT BETTE MAN SICH GUT, UM KRAFT ZU SAMMELN. DAS JÜNGSTE HAUS AM PLATZE IST IN CHEMNITZ ENG MIT DER INDUSTRIEGESCHICHTE VERKNÜPFT UND EIN GUTER STARTPUNKT FÜR ENTDECKUNGEN. Wie man sich bettet, so liegt man. Warum also nicht in einem energiegeladenen Umfeld, in einem Haus, das klare Kante zeigt? Um 1908 entstand das markante Gebäude am Getreidemarkt, das heute die Jugendherberge „eins“ ist. Chemnitz wuchs damals rasant – und damit auch der öffentliche Verkehr. Seit 1879 fuhren Pferdebahnen durch die Stadt, seit 1893 nutzten die ersten Bahnen elektrischen Strom. Für den dichter werdenden Linienverkehr der Straßenbahnen brauchte es in der Innenstadt bald ein Umformwerk. Eines der ersten Hochhäuser der Stadt errichtete Architekt Friedrich Wagner-Poltrock in unmittelbarer Nähe des Rathauses, von Theatern und Markt, dafür. Er schuf den spannungsreichen Kontrast aus einem flacheren Trakt, in dem Büroräume eingerichtet wurden, und einem 22 Meter hohen Turm, in dessen Fuß die Gleichrichterstation untergebracht war. Unterirdisch lagerten auf 500 Quadratmetern Fläche die Batterien zur Speicherung größerer Energiemengen für die Hauptverkehrszeiten der Straßenbahn. Ein Zweckbau mithin, der mit seiner eleganten, sachlich-funktionalen Ausstrahlung die Bedeutung einer funktionierenden Energieversorgung in der modernen Großstadt betonte. Als eines der wenigen Bauwerke in der Innenstadt überlebte das Gebäude den verheerenden Bombenangriff auf Chemnitz im März 1945 – und ist nun neben dem heute als Museum Gunzenhauser genutzten Sparkassen-Gebäude am Falke-Platz sowie dem Stadtbad eines der wenigen Zeugnisse des modernen Bauens der Goldenen Zwanzigerjahre in Chemnitz. 28 Seit 2009 erfuhr das vormalige Umformwerk eine umfassende Renovierung unter Schirmherrschaft des Energiedienstleisters „eins“ – und erhielt einen neuen Zweck: Als Anlaufpunkt vor allem für junge Gäste, als Ruhepunkt in der Innenstadt, als Ausgangspunkt für Entdeckungstouren. Die Jugendherberge „eins“ wurde 2012 eröffnet. Die ursprüngliche Halle betont mit historischen Fachwerkträgern, der Kranbahn und einem „importierten“ riesigen Laufrad noch heute den industriellen Charakter. Glasfassaden erzeugen ein stimmiges Raumgefüge. Die neue Foyertreppe verläuft um einen Pfeiler und führt zu den Drei- bis Acht-BettZimmern, die im Turm und im Querbau untergebracht wurden. Auf dem Dach des Querbaus wurde eine Terrasse eingerichtet, im Keller sind Partyräume untergebracht. Die Fassade glänzt in strahlendem Weiß. Beste Voraussetzungen also, um Energie zu tanken für Ausflüge zur Kunst der Moderne, zum ausgedehnten Shopping in der Innenstadt, zur Eroberung der umliegenden Kneipen oder zur Exkursion rund ums Thema Energie. Und wer noch dichter dran sein will am ursprünglichen Zweck des Hauses, der fährt die Strecken mit der Straßenbahn: Mit der neuzeitlichen, die in einem bundesweit einmaligen Projekt direkt mit dem Umland verbunden ist. Oder mit einer nostalgischen, wie sie das Chemnitzer Straßenbahnmuseum, untergebracht in einem historischen Straßenbahndepot, noch heute für besondere Gelegenheiten bereitstellt. Nur auf die Zugkraft der Pferde darf man nicht mehr setzen: Die letzten stellten ihren Dienst für die Chemnitzer Straßenbahn 1898 ein. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 29 015 MITTENDRIN IM BERGGESCHREY IM ERZGEBIRGE, DIREKT VOR DEN STADTTOREN, ERWARTET DEN BESUCHER EINE REIZVOLLE LANDSCHAFT, BERGBAUGESCHICHTE UND JEDE MENGE INDUSTRIEKULTUR Schon sein Name weist die Richtung: Erzgebirge. ERZ-Gebirge. Ein Name, der sich reichen Silber-, Zinn-, Cobalt- und Uranvorkommen verdankt, die seit dem 12. Jahrhundert im Mittelgebirge südlich von Chemnitz gefunden und gefördert wurden. Im 16. Jahrhundert war das Erzgebirge das Zentrum des europäischen Bergbaus. Die wissenschaftlichen Grundlagen dafür wurden in Chemnitz gelegt: Ab 1530 veröffentlichte der Stadtarzt und spätere Bürgermeister Georgius Agricola seine Begründung der Montanwissenschaften „De re Metallica“. Erzgebirgische Traditionen aus dieser Zeit wie die Holzbildhauerei, weihnachtliche Rituale, Bergparaden und die Handwerkskunst leben ebenso fort wie die damals entstandenen schmucken Bergstädte: Ob Annaberg-Buchholz, Marienberg oder Freiberg – in der Region ist noch heute so mancher Schatz zu entdecken. Nirgendwo in Deutschland findet man so viele gut erhaltene Bau- und Kunstwerke mit bergmännischem Bezug wie im Erzgebirge. Es gibt über 100 Museen, Besucherbergwerke, prächtige Hallenkirchen, beeindruckende Burgen und Schlösser und zahlreiche Denkmäler. Vier Schmalspurbahnen lassen bei Besuchern Eisenbahnromantik aufkommen und sogar Oldtimerträume werden hier wahr, denn die Erzgebirger als Tüftler und Bastler können eine über 100-jährige Automobil- und Motorradtradition vorweisen. Auch das Wanderer-Herz schlägt im Erzgebirge mit seinem gut ausgebauten, 5.000 Kilometer langen Wegenetz deutlich höher. Erkundungstouren per Rad oder Mountainbike lohnen sich. Das Highlight der erzgebirgischen Wanderwelt ist der zertifizierte Qualitätsweg "Kammweg Erzgebirge-Vogtland". Und mit der 36 Kilometer langen Kammloipe und präparierten Pisten ist das Erzgebirge ideales Ziel für aktive Winterurlauber. 30 Bergbaumuseum Oelsnitz: Die Welt des „Schwarzen Goldes“ In der lebendigen Traditionsstätte des Sächsischen Steinkohlenbergbaus verbergen sich einzigartige Zeugnisse längst vergangener Zeiten. Das Museum bietet in seinem Karbonwald Einblicke in die Entstehung der Steinkohle vor 300 Millionen Jahren und erzählt die Geschichte weiter bis zur Entwicklung der Stadt Chemnitz im 19. Jahrhundert. Tiefe Eindrücke hinterlässt nicht nur die 1.000 PS starke Turmfördermaschine, wenn es zur Befahrung des Untertagebereiches mit seinen funktionstüchtigen Maschinen und Aggregaten geht. Einmal Bergmann gewesen, gilt es die größte noch vorführbare Dampfmaschine Sachsens in Aktion zu erleben. Durch die Lohnschalterhalle, die im innenarchitektonischen Stil der 1920er Jahre gehalten ist, und vorbei am imposanten Umformer mit seinem 20 Tonnen schweren Schwungrad, setzt sich die Ausstellung fort. Schließlich werden in der Abteilung "Bergarbeitergeschichte" sozialgeschichtliche Aspekte des sächsischen Steinkohlenbergbaus beleuchtet. Das Museumsgelände im Freien mit verschiedenen bergmännischen Großgeräten wie der Dampflokomotive aus dem Jahr 1944 rundet den Ausstellungsbesuch ab. 016 Horch-Museum Zwickau: Das Museum befindet sich in der westsächsischen Stadt Zwickau, die über Jahrzehnte die Wirkungsstätte August Horchs war. Genau im Herzen des alten Audi Werkes, am Ursprung großer Automobilhistorie, deren Entwicklungslinien von Horch über Audi bis hin zum Trabant reichen, können Sie in diesem einzigartigen Umfeld die legendäre Geschichte mit einer völlig neugestalteten Ausstellung authentisch erleben. artmontan Kulturtage: Nach einer langen Reihe von Veranstaltungsjahren haben die artmontan Kulturtage nichts von ihrer faszinierenden Einzigartigkeit verloren. Die außergewöhnliche Konzertreihe weiß seit 1998 an ungewöhnlichen Orten zu begeistern. Ob mitreißender Dixieland unter Tage oder exotische Trommelklänge inmitten großer Produktionshallen – bei artmontan bleibt immer alles anders als anderswo. 017 Technisches Denkmal Frohnauer Hammer: Beheimatet in der Kreisstadt Annaberg-Buchholz ist die Wirkungsgeschichte von Sachsens ältestem technischen Denkmal. Im 15. Jahrhundert als Getreidemühle erbaut, wurde der Frohnauer Hammer vor allem als Eisen-, Silber-, Kupfer- und Zeughammer gebraucht. Rundgänge lassen altes Leben und Wirken dieser Schmiedewerkstatt neu erwachen. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 31 KULTURPFADE A01 WENN SIE INDUSTRIEKULTUR AUF EIGENE FAUST ENTDECKEN WOLLEN, TUN SIE DIES DOCH ENTLANG FOLGENDER PFADE... A C07 C06 AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER INDUSTRIEARCHITEKTUR A03 A01 A02 A04 SCHÖNHERRFABRIK & CAFÉ ANKH A05 A06 A07 A09 A08 JANSSEN A03 GUNZENHAUSER A12 A11 A10 WELTECHO WIRKBAU VIVA MAMAJOE'S D06 Wissensdurst und Erlebnishunger werden auf dieser Tour zu den „Kathedralen der Moderne“ gestillt: Ob Gewerbebauten aus 200 Jahren in der schönherr. fabrik, die frühere Strumpfwirkerei „Janssen“ oder der Industriekomplex des einst größten deutschen Werkes für Textilmaschinen im „Wirkbau“ – entdecken Sie Industriearchitektur in allen Facetten! Und auch Gelüste nach Kunst, Kultur, Shopping und kulinarischen Genüssen werden hier befriedigt: beim Frühstück im Café ankh beispielsweise, beim Bummel durch den „Bruno Banani“-Factory Store in der Janssen-Fabrik, beim Besuch der Sammlung Gunzenhauser, beim mexikanischen Abendessen im Viva Mama Joes, beim Abtanzen im Weltecho oder im Del Sol. B 004 A02 B02 B03 B04 C02 005 A06 D08 C03 D01 D09 RESTAURANT OPERA SÄCHSISCHES INDUSTRIEMUSEUM MUSEUM FÜR SÄCHSISCHE FAHRZEUGE CHEMNITZ E. V. WELTECHO C 011 C02 C03 C04 C05 C06 C07 RESTAURANT OPERA KUNSTSAMMLUNGEN CHEMNITZ C08 KELLERHAUS C09 C10 MUSEUM GUNZENHAUSER SÄCHSISCHES INDUSTRIEMUSEUM MUSEUM FÜR SÄCHSISCHE FAHRZEUGE CHEMNITZ E. V. SCHLOSSBERGMUSEUM C11 C12 DASTIETZ A08 C11 C12 A10 A09 014 EXIL C09 Die Hochkultur in den Kunstsammlungen oder im Schauspielhaus, die Wohnkultur des Kaßbergs, Einkaufskultur wie im Kulturkaufhaus DAStietz – beinahe alle Kultur in Chemnitz hat ihre Basis in einer erfolgreichen Industrie. Sie ernten die Früchte der Industriellen Revolution: Die Erkundung startet am repräsentativen Theaterplatz, Sie bummeln vorbei an den unerwartet mittelalterlichen Wurzeln der Stadt rund um den Schlossberg, hören von erfolgreichen Unternehmern im Industriemuseum, passieren das ab 1990 neu geschaffene Herz der Stadt – ein Streifzug durch die Geschichte, angefüllt mit Kultur. D D03 D04 Sie möchten die Chemnitzer Industriekultur lieber bei einer geführten Tour entdecken? Die Tourist-Information bietet viele thematische Stadtführungen. Infos: www.chemnitz-tourismus.de oder Tel. 0371-690680 AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER INDUSTRIEKULTUR C01 D05 D02 A07 Abgefahren: Vier Ringe haben ihren Ursprung in Sachsen – die vier Ringe, die heute jeden Audi zieren. Sie stehen für die Wurzeln der Marke, die sächsischen Unternehmen DKW, Horch, Wanderer und Audi, die 1931 in Chemnitz zur Auto Union fusionierten. Wie‘s dazu kam, erfahren Sie hier: Im Sächsischen Industriemuseum und im Museum für sächsische Fahrzeuge strahlen Hunderte Oldtimer im historischen Ambiente mit Ihren Augen um die Wette. Damit Seele und Leib zusammenhalten, genießen Sie Start und Ziel der Tour an zwei der schönsten und aufregendsten Orte der Stadt: am Theaterplatz und im Weltecho. 003 C04 D07 Weitere Informationen finden Sie hier: C05 B01 A04 A05 AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER AUTOMOBILINDUSTRIE B01 C01 C10 B04 B03 009 C08 AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER INNENSTADT B02 A12 013 A11 010 001 D01 TILLMANN'S D02 ROTER TURM D03 D04 ALTES RATHAUS UND MARKT ALTE POST D05 KAUFHAUS SCHOCKEN – STAATLICHES MUSEUM FÜR ARCHÄOLOGIE D06 STADTBAD D07 HECK-ART D08 SEEBERPLATZ D09 002 MARKTHALLE Man nehme das Rathaus, in dem Georgius Agricola wirkte, den Roten Turm als ältestes Gebäude der Stadt, das Kaufhaus Schocken, das Erich Mendelsohn entwarf, den „Bauch“ von Chemnitz und ein Stadtbad im Bauhaus-Stil – viel mehr lässt sich kaum in einen Erlebnispfad packen. Denken Sie! Chemnitz packt noch 40 Tonnen Porträtbüste mit dem Abbild des vorübergehenden Namensgebers Karl Marx, 290 Millionen Jahre alte versteinerte Bäume, den Gründer der Filmstudios Babelsberg Guido Seeber und ein paar Kaufhausbauten renommierter Architekten unserer Tage obendrauf. Damit sich der Innenstadtspaziergang auch lohnt! 012 007 32 006 008 ADRESSVERZEICHNIS schönherr.fabrik Schönherrstraße 8 09113 Chemnitz Markthalle An der Markthalle 09111 Chemnitz Kulturpfad: Industriearchitektur Kulturpfade: Industriearchitektur + Innenstadt A07 D09 A01 B01 C01 Café ankh In der schönherr.fabrik Schönherrstraße 8 09113 Chemnitz A02 A08 Sächsisches Industriemuseum Zwickauer Straße 119 09112 Chemnitz Kunstsammlungen Chemnitz Museum Gunzenhauser Stollberger Str. 2 09119 Chemnitz A09 C10 Kulturpfad: Industriearchitektur + Industriekultur B02 C08 Kulturpfad: Industriearchitektur A03 Färberei Haase Fabrik Rochlitzer Straße 17-19 09111 Chemnitz Kulturpfad: Industriearchitektur A10 Kulturpfade: Automobilindustrie + Industriekultur B04 Weltecho Annaberger Str. 24 09111 Chemnitz Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz e.V. Zwickauer Straße 77 09112 Chemnitz Kulturpfade: Industriearchitektur + Automobilindustrie Kulturpfade: Automobilindustrie + Industriekultur B03 C09 A06 35 C06 C02 Kulturpfad: Industriearchitektur Kulturpfad: Industriearchitektur A12 Kulturpfad: Innenstadt Kulturpfad: Innenstadt D07 Roter Turm Neumarkt 2 09111 Chemnitz Seeberplatz An der Markthalle 09111 Chemnitz Kulturpfad: Industriekultur Kulturpfad: Innenstadt Kulturpfad: Innenstadt 002 003 Kellerhaus Chemnitz Kulinarisches Viertel Schloßberg 2 09113 Chemnitz Altes Rathaus und Markt Markt 1 09111 Chemnitz Kulturpfad: Industriekultur Kulturpfad: Innenstadt Alte Post Bretgasse 09111 Chemnitz Kulturpfad: Innenstadt Kulturpfad: Industriekultur Kulturpfad: Industriekultur Technische Universität Chemnitz Eduard-TheodorBöttcher-Bau Straße der Nationen 62 09111 Chemnitz C03 Kulturpfad: Industriekultur Kaufhaus Schocken – Staatliches Museum für Archäologie Stefan-Heym-Platz 1 09111 Chemnitz D05 Stadtbad Chemnitz Mühlenstraße 27 09111 Chemnitz EXIL am Schauspielhaus Café – Bar Zieschestraße 28 09111 Chemnitz C12 Kulturpfad: Industriekultur Kulturpfad: Innenstadt Kulturpfad: Innenstadt D06 Deutsches Spielemuseum e.V. Neefestraße 78 09119 Chemnitz Sächsisches Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf e. V. An der Dresdner Bahnlinie 130 c 09131 Chemnitz 008 009 Pumpwerk eins Zschopauer Straße 209 09126 Chemnitz Club Hugo am Industriemuseum Zwickauer Straße 119 09112 Chemnitz AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER INDUSTRIEARCHITEKTUR 004 B AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER AUTOMOBILINDUSTRIE C Chemnitzer Umland 015 016 010 Südbahnhof Chemnitz Reichenhainer Straße 1 09111 Chemnitz 017 005 D04 DAStietz Moritzstraße 20 09111 Chemnitz Straßenbahnmuseum Chemnitz e.V. Zwickauer Straße 164 09116 Chemnitz A D03 Kulturpfad: Industriekultur 001 D08 D02 C11 VIVA MAMAJOE´S Beckerstr. 15 – 17 09120 Chemnitz Heck-art Restaurant Mühlenstraße 2 09111 Chemnitz Hauptbahnhof Bahnhofstraße 1 09111 Chemnitz Schloßbergmuseum Chemnitz Schloßberg 12 09113 Chemnitz Museum am Theaterplatz Theaterplatz 1 09111 Chemnitz Kulturpfad: Industriearchitektur Hartmannhalle Fabrikstraße 09111 Chemnitz Tillmann´s Bar – Restaurant Brückenstraße 17 09111 Chemnitz Kunstsammlungen Chemnitz Gewerbepark Wirkbau Annaberger Str. 73 09111 Chemnitz A11 D01 C05 C07 Strumpfwirkerei William Janssen Schloßstraße 12 09111 Chemnitz A05 C04 Kulturpfade: Automobilindustrie + Industriekultur A04 Kulturpfad: Industriearchitektur Kulturpfad: Industriekultur Falkeplatz Kulturpfad: Industriearchitektur Gebäude AOK Müllerstraße 41 09113 Chemnitz Alte Aktienspinnerei Straße der Nationen 33 09111 Chemnitz Günnewig Hotel „Chemnitzer Hof“ Restaurant Opera Theaterplatz 4 09111 Chemnitz 006 AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER INDUSTRIEKULTUR 007 Ebersdorfer Schulmuseum e.V. Silcherstraße 1 09131 Chemnitz Luxor Chemnitz Hartmannstraße 9 – 11 09111 Chemnitz Villa Esche Parkstraße 58 09120 Chemnitz Chemnitz Arena Messeplatz 1 09116 Chemnitz 011 Jugendherberge/City Hostel Chemnitz „eins“ Getreidemarkt 1 09111 Chemnitz 012 Spinnereimaschinenbau Chemnitz Altchemnitzer Str. 27 09120 Chemnitz 013 Technisches Uhrenmuseum Chemnitz e.V. Zwickauer Straße 164 09116 Chemnitz 014 tuffner Möbelgalerie Am Walkgraben 13 09119 Chemnitz Bergbaumuseum Oelsnitz Pflockenstraße 28 09376 Oelsnitz/Erz. August Horch Museum Zwickau Audistraße 7 08058 Zwickau Frohnauer Hammer Sehmatalstaße 3 09456 Annaberg-Buchholz Schloss Wildeck MZ- und DKW-Motorrad-Sammlung Schloss Wildeck 1 09405 Zschopau Sächsisches Nutzfahrzeugmuseum Hartmannsdorf e. V. Mühlauer Straße 2 09232 Hartmannsdorf Kontakt Tourist-Information Chemnitz Markt 1, 09111 Chemnitz Telefon: 0371 690680 E-Mail: [email protected] Internet: www.chemnitz-tourismus.de D AUF DEN SPUREN DER CHEMNITZER INNENSTADT Die Zuordnung der Kennzahl einer Adresse finden Sie eingezeichnet in der Karte. INDUSTRIEKULTURCHEMNITZ 37 SCHON MAL VORGEMERKT BESONDERE ANLÄSSE, INDUSTRIEKULTUR IN CHEMNITZ ZU ERLEBEN TAGE DER INDUSTRIEKULTUR JÄHRLICH AM 2. WOCHENENDE IM SEPTEMBER SAISONERÖFFNUNG IM EISENBAHNMUSEUM › MÄRZ / APRIL CHEMNITZER MUSEUMSNACHT › MAI STRASSENBAHNFEST IM STRASSENBAHNMUSEUM › 2 WOCHEN VOR BEGINN DER SÄCHSISCHEN SOMMERFERIEN HEIZHAUSFEST IM EISENBAHNMUSEUM › AUGUST / SEPTEMBER TAGE DER INDUSTRIEKULTUR › 2. WOCHENENDE IM SEPTEMBER MARKENTREFFEN IM FAHRZEUGMUSEUM › SEPTEMBER TAG DES OFFENEN DENKMALS › SEPTEMBER BERGPARADE ZUM WEIHNACHTSMARKT › DEZEMBER Weitere Informationen finden Sie unter www.chemnitz-tourismus.de 38 TAGE DER INDUSTRIEKULTUR JÄHRLICH AM 2. WOCHENENDE IM SEPTEMBER IMPRESSUM: Herausgeber: CWE Chemnitzer Wirtschaftsförderungsund Entwicklungsgesellschaft mbH Innere Klosterstraße 6–8 09111 Chemnitz Geschäftsführer: Ulrich Geissler Telefon: +49 371 3660200 Telefax: +49 371 3660212 E-Mail: [email protected] www.chemnitz-tourismus.de www.industriekultur-chemnitz.de Konzept, Grafik, Redaktion Haus E / alltag&anders Brückenstraße 13 09111 Chemnitz www.haus-e.de Redaktion Volker Tzschucke Druck: Druckerei Oskar Görner GmbH / Chemnitz Kontakt: Tourist-Information Chemnitz Markt 1, 09111 Chemnitz Telefon: 0371 690680 E-Mail: [email protected] Internet: www.chemnitz-tourismus.de Zeitstrahl: U.a. Statistisches Jahrbuch der Stadt Chemnitz 2011 Bildnachweise: Umschlag: Daniela Schleich, Cornelia Heimer; Bigstock.com: Elnur Amikishiyev, Dmitriy Cherevko, Dmitry Maslov, Serghei Starus, Tadeusz Ibrom Tina Bibra Innenteil: Max Klinger (1857–1920) Arbeit=Wohlstand=Schönheit, 1918, Wandbild im Stadtverordnetensaal im Neuen Rathaus in Chemnitz, Öl auf Leinwand, 3,75 x 13,50 m, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz, PUNCTUM, Bertram Kober; Pixelio: ichselbst; Wikipedia; CWE mbH; TLG IMMOBILIEN GmbH; Stadt Chemnitz; eins energie; Villa Esche, Ronald Bartel; Zweckverband Sächsisches Industriemuseum; Ulf Dahl; Wolfgang Schmidt; Landesamt für Archäologie, Dresden; Dirk Hanus; Museum für Sächsische Fahrzeuge Chemnitz e. V.; Paarmann Promotion; Cornelia Heimer; Uwe Loescher Fotografie; Helge Hoffmann; Sven Gleisberg - mit Genehmigung der Lange & Rebsch GbR; Luxor Chemnitz: fiesta.de; Sächsische Mozartgesellschaft: Wolfgang Schmidt; C3 Messe Chemnitz; petropolis-photography.com; JBAK: unityarts.de, Café ankh; Maximilian Münch; Restaurant Janssen: Dreßler&Nöbel GbR Chemnitz; Club Hugo: HB GROUP UG; Steve Tietze: Schönherr Weba GmbH; Südbahnhof Kultur- und Veranstaltungszentrum; Tuffner Möbelgalerie; Deutsches Jugendherbergswerk Landesverband Sachsen e. V.; August Horch Museum Zwickau; artmontan Kulturtage - Foto: Weigel, Schwarzenberg; Frohnauer Hammer; Rudolf Henkel; KUNSTSAMMLUNGEN CHEMNITZ, Museum Gunzenhauser, Foto: PUNCTUM; Bertram Kober, KUNSTSAMMLUNGEN CHEMNITZ, Museum am Theaterplatz, Foto: PUNCTUM, Bertram Kober; Kellerhaus Chemnitz; Tillmanns Chemnitz; Dietmar Träupmann Die Inhalte der Publikation wurden mit größter Sorgfalt erstellt. 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