Ausgabe 12/2014 - bayernhafen Gruppe
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Ausgabe 12/2014 - bayernhafen Gruppe
Aschaffenburg - Bamberg - Nürnberg - Roth - Regensburg - Passau kurs bayernhafen Das Magazin der bayernhafen Gruppe 12-2014 Innovation Produkte entwickeln, Zukunft gestalten Baustoff für Bayern Neue Zementverladeanlage der CEMEX AG „Erste Liga in Transport und Logistik“ Die Elflein Spedition & Transport GmbH „Die Verbindung von Produkten mit Dienstleistungen schafft neue Geschäftsmodelle.“ Interview mit Prof. Thomas Wimmer, BVL Inhalt 3 Editorial 4 KurzGemeldet Von allen Standorten 5 BeneFit Hebt gerne und gut 6 TitelThema Innovation. Produkte entwickeln, Zukunft gestalten 11 HafenBerufe Maschinenbau-Ingenieur FormenSpiel Tausendfüßler 12 GüterWege CEMEX weiht Zementverladeanlage ein 13 HafenGlossar Flüsterbremse DiaLog bayernhafen „Zug-Pferd“ 14 DiaLog So sieht Heimat aus! Hafenerlebnistag Nürnberg „Sendung mit der Maus“ öffnet Türen 15 ErfolgsGeschichte „Erste Liga in Transport und Logistik“ 17 VorausBlick Logistics Competition Day 2014 18 FachMeinung „In der Logistik schafft die Verbindung von Produkten mit Dienstleistungen neue Geschäftsmodelle.“ Interview mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesvereinigung Logistik 19 Impressum 20KursFilm Wärmetauscher für Indonesien und China „Ballett Rush Hour“ Seit Ende Juni 2014 ist im bayernhafen Bamberg ein neues, hydraulisch betätigtes Umschlaggerät im Einsatz. 162 Tonnen schwer, bewegt er sich auf Raupenfahrwerken und kann so – unabhängig von Kranschienen – frei im Hafenbereich verfahren. Straßenfahrzeuge können bis zu einer Höhe von 4,60 m unter dem LH 120 durchfahren bzw. unter ihm beoder entladen werden. 2 kurs bayernhafen © bayernhafen Bamberg / David Ebener 16 PolitikStreifzug Informationen aus erster Hand Editorial Jede Innovation setzt Neues in Bewegung. Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kunden, Partner und Freunde der bayernhafen Gruppe, Innovation wird in der Öffentlichkeit eher weniger mit Logistik und Hafenwirtschaft verbunden. So stellte die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. 2013 bei einer Mitgliederbefragung fest: Fast alle Experten betrachten Innovationen als wichtig für die Zukunft der Logistik; gleichzeitig empfinden aber über 60 Prozent die Innovationsfreude des Wirtschaftsbereiches als gering. Die Logistik befinde sich „am Wendepunkt von einem eher innovationsscheuen hin zu einem innovativen Wirtschaftsbereich.“ Die Logistik hat also die Bedeutung von Innovationen erkannt. Sie weiß, dass sie mehr tun muss. Denn Innovationen stehen am Anfang jeder Wertschöpfung - sie bringen die Logistik voran, weil sie Wege schneller, Prozesse einfacher und Schnittstellen effizienter machen. Jede Innovation, sei sie unsere eigene, die unserer Ansiedler oder die Dritter, hat direkte Auswirkungen auf die weitere Entwicklung eines Hafenstandortes. Wir haben daher die Innovation zum Titelthema dieser Ausgabe gemacht, das Sie auf den Seiten 6 bis 10 lesen. In dieser „kurs bayernhafen“ erwarten Sie zudem eine Vorstellung des diesjährigen Eco Performance Award Preisträgers Elflein, der Güterweg des Zements am Beispiel der neuen Verladeanlage der CEMEX AG im bayernhafen Regensburg und ein Interview zur Innovation mit Professor Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der BVL. Im Namen des Teams der bayernhafen Gruppe wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre, festliche Weihnachtstage und ein gutes Neues Jahr. Ich freue mich auf den Dialog mit Ihnen. Ihr Joachim Zimmermann Geschäftsführer kurs bayernhafen 3 KurzGemeldet Nachschlag für Streusalz 2013 investierte die bayernhafen Gruppe in eine neue multifunktionale Lagerhalle, in der die WB Transport GmbH aus Reutlingen Streusalz einlagert. Das Streusalz kommt überwiegend per Binnenschiff, wird vom bayernhafen Passau umgeschlagen und dann per LKW weiterverteilt. Wegen der hohen Nachfrage nach Streusalz errichtete die bayernhafen Gruppe eine zweite Halle. Dies bedeutet doppelte Lagerkapazität für die zu beliefernden Kommunen. So entwickelt die bayernhafen Gruppe ihre Standorte auch durch eigene Investitionen. Weltumsegler auf dem Trockenen UPS stärkt den Standort Mit knapp 70.000 m 2 Grundstücksfläche war UPS bereits bisher einer der größten Mieter im bayernhafen Nürnberg. Jetzt investiert der weltgrößte Paketzustelldienst in seinen Standort und baut auf weiteren rund 8.000 m2 ein dreigeschossiges Parkhaus für die mehr als 300 Mitarbeiter. Auf dem bisherigen Mitarbeiterparkplatz erweitert UPS seinen Betrieb um eine Frachthalle sowie zusätzliche LKW- und ContainerStellflächen. Zudem baute das Unternehmen ein neues Empfangs- und Servicegebäude. Eine kluge Lösung, denn der Betrieb wird erweitert, gleichzeitig aber die Parkfläche reduziert, indem in die Höhe gebaut wird. AMM Spedition wächst 8.000 zusätzliche qm Lagerfläche, 40 zusätzliche Fahrzeuge und 40 zusätzliche Mitarbeiter auf jetzt insgesamt 470 - die AMM Spedition hat ihren Hauptsitz weiter ausgebaut. Durch die am 1. Juli 2014 übernommene Lagerhalle hat das Unternehmen jetzt insgesamt 20.000 m2 für seinen Geschäftsbereich Kontraktlogistik. Hier werden zum Beispiel Container-Transporte mit Unterhaltungselektronik aus Fernost über Hamburg, Bremerhaven oder Rotterdam in Empfang genommen, gelagert, umverpackt und bei Bedarf neu konfektioniert. Vor knapp 50 Jahren gegründet, gehört die AMM Spedition seit 1995 zum Cargo-Line Netzwerk, einem Verbund von rund 70 Speditions- und Logistikunternehmen aus 42 Ländern, mit über 45 Verteilzentren allein in Deutschland. Über das Cargo-Line Netzwerk handelt die AMM Spedition in ganz Europa und bewegt täglich bis zu 150 Container in Bayern. greenfield development baut neue Logistikanlage 2 x 20.000 m2 © greenfield development GmbH Ursprünglich kommt das Ehepaar Weich- Im bayernhafen Nürnberg brott aus Nordrhein-Westfalen. Ursprüng- entsteht eine neue Logistik lich! Denn seit die beiden Globetrotter vor anlage von insgesamt ca. 30 Jahren aufbrachen, um segelnd die Welt 40.000 m 2, bestehend aus zu erkunden, blieben sie „an Bord“. Rund Hallen zwischen 5.000 und um den Globus erlebten sie Abenteuer, 10.000 m 2 mit LKW-Toren lernten Menschen aus aller Herren Länder und der Möglichkeit eines kennen, verdienten sich unterwegs Geld Gleisanschlusses. Büround blieben schließlich in Neuseeland. flächen sind verfügbar als Jetzt, im Rentenalter, sind beide wieder Einbau in die Hallen sowie unterwegs, diesmal auf Europas Flüssen. zwei separate Bürogebäude. Vom Rhein ging es über den Main bis nach Der erste Bauabschnitt von 20.000 m2 soll bis März 2015 fertig sein – 10.000 m2 davon Bamberg. Im bayernhafen wurde das Boot wurden für die Werksversorgung eines großen Automotive-Lieferanten aus Nürnberg mit dem Hafenkran an Land gehoben und vermietet. Der Investor greenfield development realisiert bereits das 2. Großprojekt im auf einen LKW verladen. Huckepack ging bayernhafen Nürnberg mit einem besonders hohen Qualitäts-Standard und ökologisch es dann nach Dresden. Von dort wies die nachhaltigen Ausstattungsfaktoren. In der ersten Logistikanlage betreibt seit Ende 2008 Elbe den Weg weiter nach Norden. Ahoi die Stute Verkehrs-GmbH ein Regional-Distributions-Center für die Hilti AG sowie Kühne und allzeit gute Fahrt! & Nagel ein Multi-User-Warehouse. 4 kurs bayernhafen Hohe Nachfrage nach ContainerConnect Gerade einmal ein halbes Jahr im Einsatz schon wird die Frequenz auf Grund gestiegener Transportmengen verdoppelt: Seit Sommer 2014 verbindet „ContainerConnect“ zweimal pro Woche die Containerterminals Aschaffenburg (TCA) und Mainz (FCT). Nachfrageabhängig kann auch eine dritte Abfahrt eingerichtet werden. Industrieund Handelsunternehmen im Rhein-MainGebiet haben so direkten Zugang zu den Schiff- und Schienenanbindungen der Frankenbach Gruppe von Mainz an die ZARAHäfen Zeebrugge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen sowie der IGS Gruppe von Aschaffenburg an die deutschen Seehäfen Bremerhaven und Hamburg. „Die Nachfra- ge nach ContainerConnect ist da, deshalb wurde die Frequenz erhöht“, sagt Alexander Ochs, Intermodalverantwortlicher der bayernhafen Gruppe und Geschäftsführer der TCA - Trimodales Containerterminal Aschaffenburg GmbH, „unsere Kunden legen Wert auf hocheffiziente Abläufe, ein flexibles Leercontainer-Management und auf einen Fahrplan, der gilt. All das bieten wir mit ContainerConnect.“ Schön sperrig! Die neue Logistikhalle in Dieburg besteht aus rund 200 Betonpfeilern, jeder knapp 19 Meter lang und etwa 10 Tonnen schwer. Eine Ladung von insgesamt 2.000 Tonnen also, die im Frühsommer 2014 per Zug aus Paderborn zum bayernhafen Aschaffenburg kam. Hier wurde sie von der Schiene auf den LKW umgeladen. BeneFit © Schminke Krananlagen GmbH Schminke Krananlagen. Hebt gerne und gut. „Hebezeuge für das flurfreie Fördern“ nennt man alle Arten von Krananlagen und Hebevorrichtungen, die an Decke oder Wand angebracht sind. Denn der Flur, das heißt der Boden, bleibt dabei frei. Das spart Platz und ermöglicht den Umschlag schwerer Güter auch in Hallen und Innenräumen. Falls es die bauseitigen Bedingungen nicht ermöglichen, kann selbstverständlich trotzdem eine Stahlbaukonstruktion realisiert werden. Bereits in dritter Generation Spezialist für flurfreies Fördern ist die Schminke Krananlagen GmbH. Seit Januar 2014 ist sie, neben ihren Standorten Nürnberg und Amberg-Sulzbach, auch im bayernhafen Regensburg präsent. Fabian Schminke und sein 25-köpfiges Team bieten ihren Kunden flurfreies Fördern aus einer Hand – von der Beratung und Planung bei kundenindividuellen Lösungen über Montage und Überprüfung nach den Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften BGV und DGUV bis hin zu Instandsetzung und Umbau, auch bei bestehenden Anlagen. Das Portfolio umfasst Brücken-, Portal-, Wandschwenk- und Säulenschwenk-Krane sowie Ketten- und Seilzüge und Anschlagmittel aller Art und Hersteller in einem Tragfähigkeitsbereich von 50 kg bis 100 t. Auch ein 24-Stunden-Notfallservice gehört dazu. kurs bayernhafen 5 TitelThema Innovation Produkte entwickeln, Zukunft gestalten Ein „Umschlaggerät auf Stelzen“? Und ob! Im bayernhafen Bamberg ist seit Ende Juni 2014 der Liebherr LH 120 im Einsatz. Da auf Raupenfahrwerken unterwegs, braucht er keine Kranschienen. Damit auch Straßenfahrzeuge die Kaiwege passieren können, wurde der LH 120 in der sogenannten Gantry-Ausführung gebaut - dabei können Fahrzeuge bis zu 4,60 m Höhe unter dem LH 120 durchfahren und auch unter ihm be- oder entladen werden. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Innovationen. Dabei immer ganz vorn: unsere Mobilität. So entwickelt der Mensch um 3.500 v. Chr. das Rad. Den ersten Flaschenzug verwenden die Assyrer um 970 v. Chr. Am 15. September 1830 fährt die erste Eisenbahn vom Hafen Liverpool nach Manchester. Mit Carl Benz beginnt am 3. Juli 1886 der motorisierte Individualverkehr. 1956 beginnt der Erfolgszug des Übersee-Containers, 1971 schreibt Ray Tomlinson die erste E-Mail, 2013 chartert Shell das erste komplett mit Flüssigerdgas LNG betriebene Binnenschiff. Auf all diesen Innovationen – und vielen mehr – fußt der moderne Hafen. Und: Jede Innovation hat direkte Auswirkungen auf den Hafenbetreiber. 6 kurs bayernhafen So braucht ein LNG betriebenes Binnen- rung dauerhaft die Interessen des Hafens schiff natürlich eine Tankstelle: Am 1. Juli und unserer Nachbarn unter einen Hut. 2013 war Rotterdam der erste Hafen in Innovationen unterstützen wir auch bei Europa, in dem Binnenschiffe offiziell LNG Umschlagstechniken, im Kombinierten tanken können. Längere Güterzüge brau- Verkehr, im Brückenschlag zwischen Praxis chen entsprechende Infrastruktur in den und Wissenschaft * sowie in der EntwickHäfen – und wenn die Deutsche Bahn, wie lung IT-gestützter Supply Chain Lösungen. am 19. Juli 2014 angekündigt, Güterzüge in Dieser Innovationskraft bedarf es, um als zehn bis 15 Jahren auf bis zu 1.500 Meter Standort-Architekt Partner auf AugenhöLänge verdoppelt, müssen auch Häfen dies he für innovative Ansiedler und Verlader abbilden können. Auch die „bereits auf der zu sein. Diese Innovations-Partnerschaft Schwelle“ stehenden Innovationen RFID, stärkt unsere Standorte und alle, die dort Industrie 4.0, Big Data und das Internet der agieren.“ Dinge erfordern ein Mitgehen des Hafens. * siehe der von bayernhafen ausgerichtete Logistics „Innovationen sind in all unseren Competition Day, Seite 17 Geschäftsfeldern bedeutsam”, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der „Der grundlegende Unterschied zwischen bayernhafen Gruppe, „ein Beispiel ist einer Innovation und einer reinen Neuunser Grundstücksmanagement: So brin- heit ist ihr Beitrag zur Wertschöpfung im gen wir mit der im bayernhafen Nürnberg Unternehmen“, schreibt die Bundesverund demnächst auch im bayernhafen einigung Logistik (BVL) in einer Meldung Bamberg praktizierten Lärmkontingentie- von Juli 2013, „nur wenn der Produktions TitelThema prozess oder die Dienstleistung so entscheidend verbessert wird, dass die Wertschöpfung steigt, ist eine Neuerung auch eine Innovation.“ In puncto Innovationsstärke liegt Deutschland unter 35 Industrienationen auf Platz 6. Und, so die BVL in einem Thesenpapier von Januar 2014: „Deutsche Innovationen in der Logistik gehören zur Weltspitze. Dies gilt umso mehr, wenn man nicht nur die Neuerfindungen betrachtet, sondern auch die zügigen Überführungen von technischen Neuerungen in marktfähige Produkte.“* *siehe FachBeitrag von Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der BVL, Seite 18 Treiber von Innovationen sind Effizienz, Zeit- und Kostenoptimierung, Robustheit der Lieferketten, Transparenz der Supply Chain, Individualisierung und Standardisierung. Um all dies unter einen Hut zu bringen, spielen innovative Technologien, Prozesse und IT-Lösungen in der Logistik die Hauptrolle. Einige Beispiele: Innovations-Partnerschaft zwischen Liebherr und bayernhafen Gruppe Liebherr, einer der weltweit größten Baumaschinenhersteller, gestaltet den technologischen Fortschritt in zahlreichen Branchen. Die dezentral organisierte Firmengruppe Liebherr umfasst derzeit elf Geschäftsfelder. ein zusätzlicher, mit Stickstoff gefüllter Um das neue System „im laufenden Zylinder, der zwischen den beiden Hub- Betrieb“ zu testen, kooperiert Liebherr zylindern installiert ist. Durch das Absen- mit der bayernhafen Gruppe. Am Kai 6 ken der Ausrüstung wird das im Zylin- des bayernhafen Aschaffenburg war der der befindliche Gas komprimiert. Beim neue Liebherr LH 120 C von März bis OktoAnheben unterstützt die im ERC-Zylinder ber 2014 im Einsatz. bayernhafen stellte dafür sein Gelängespeicherte de und seine Energie die bei- „Durch die Erkenntnisse aus Kranführerden HubzylinMannschaft zur der und es wird dem Echtbetrieb haben wir die Verfügung und weniger hydrau- Energieeffizienz der Umschlagfuhr und lische Hubkraft maschine erheblich gesteigert.“ tankte, testete den Kran benötigt. Das Jürgen Lindner, Projektverantwortlicher bei Liebherr i m r e g u l ä r e n Resultat ist Umschlagsbeeine deutliche Kraftstoffeinsparung von bis zu 30 % bei trieb - als anspruchsvoller „first user“. gleichzeitiger Leistungssteigerung. Darü- Liebherr bekam wöchentlich ein Feedback, ber hinaus werden Schadstoffausstoß wertete die Daten des Einsatzes zusätzlich und Geräuschemission deutlich verrin- per Telemetrie aus und war so in der Lage, gert. Dies schont die Umwelt und spart die Maschine noch weiter zu optimieren. Jürgen Lindner, Projektverantwortlicher Energieressourcen. bei Liebherr: „Durch die Erkenntnisse aus dem Echtbetrieb der bayernhafen Gruppe haben wir die Energieeffizienz unserer neuen, modifizierten Umschlagmaschine noch einmal erheblich gesteigert.“ © Shell Eine der aktuellen Liebherr Innovationen ist eine Materialumschlagmaschine der Modellreihe LH 120, die Lasten bis zu einem Gewicht von ca. 25 t bewegt. Die Maschine arbeitet mit einem neuartigen Verfahren der Energierückgewinnung – dem ERC-System. Der patentierte Liebherr-Energierückgewinnungszylinder ist Von März bis Oktober 2014 war im bayernhafen Aschaffenburg ein LH 120 im Einsatz – im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft zwischen Hersteller Liebherr und Erstnutzer bayernhafen. An der Lände in Stockstadt schlug der LH 120 in der Stunde etwa doppelt so viel Zellulose und Kohle um wie mit Seilkranen. Der erste zu 100 Prozent mit verflüssigtem Erdgas (Liquified Natural Gas, LNG) betriebene Binnentanker befährt seit Sommer 2013 regelmäßig den Rhein zwischen Rotterdam und Basel. Gechartert von der Shell Deutschland Oil GmbH, verschifft die rund 110 Meter lange und 11,40 Meter breite „Greenstream“ Produkte wie Dieselkraftstoff und Heizöl. Und Klaus Hohberger, Prokurist der bayernhafen Gruppe, ergänzt: „Die Schnittstelle „Kaikante“ ist ein entscheidender Punkt in der Transportkette; sie mit bestmöglicher Effizienz zu bedienen, gehört zu den Kernaufgaben unseres Hafengeschäfts. Daher informieren wir uns permanent über den Stand des technisch Machbaren. Gelegenheiten wie diese, direkt mit dem Hersteller zusammenzuarbeiten, sind für uns ideal, um zukünftige Beschaffungs-Entscheidungen vorzubereiten." kurs bayernhafen 7 Der Sattelauflieger wird von einer Zugmaschine auf die NiKRASA-Transport-Plattform hinaufgefahren. Per Umschlaggerät, z.B. Container- Umgekehrt geht’s genauso einfach. NiKRASA – neuer Hebel für den kombinierten Verkehr Mehr als 85 % aller LKW-Sattelauflieger - auch „Trailer“ genannt - sind in Deutschland heute nicht kranbar; allein in Deutschland rund 300.000, in der EU mehr als 800.000. Um sie dennoch auf die Schiene zu bringen, ist bisher die Rollende Landstraße die einzige etablierte Möglichkeit. Die RoLa befördert LKW mit Zugmaschine, braucht dafür spezielle Waggons, und der Fahrer reist mit. Die einzige bayerische RoLa-Route führt seit Jahren vom bayernhafen Regensburg über den Brenner nach Trento. Jetzt hat die bayernhafen Gruppe zusammen mit TX Logistik, dem Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien und der Uhly Maschinentechnik ein neues Verladesystem entwickelt, um nicht kranbare Sattelauflieger kranbar zu machen: NiKRASA. Das System Für die Qualitätssicherung des Systems wird bereits im Echtbetrieb eingesetzt - NiKRASA steht auch die DEKRA Mannheim. seit Juli zwischen dem dänischen Padborg und Verona, seit Ende September auch auf „NiKRASA ist ein System vom Markt für den den Strecken Rotterdam-Oslo und Bet Markt“, sagt Alexander Ochs, Prokurist der tembourg-Triest. In die Entwicklung invol- bayernhafen Gruppe, „das System bietet viert waren u.a. der Lebensmittelexpor- Speditionen und Terminals volle Flexibiliteur Danish Crown sowie die Speditionen tät, da deren Equipment nicht angepasst werden muss. So kann jetzt jeder Spediteur ohne zusätzliche Investition seine Trailer „NiKRASA ist ein System auf die Schiene verlagern. NiKRASA ist vom Markt für den Markt.“ heute bereits für rund 80 % der StandardTrailer geeignet. Das Besondere daran: Alexander Ochs, Prokurist der bayernhafen Gruppe NiKRASA funktioniert, ohne dass ein einziger Standard des Kombinierten Verkehrs Nagel Group und N & K, die NiKRASA auf geändert werden muss: Es braucht also ihren europaweiten Transporten bereits keine neuen Waggons, Sattelauflieger einsetzen. Alle drei zeigen sich sehr oder Umschlagterminals. NiKRASA liefert zufrieden mit NiKRASA und betonen die nur das fehlende Bindeglied.“ Orientierung an Standards, die hohe Flexibilität und die einfache Anwendung. „NiKRASA ist für jeden Spediteur offen“, sagt Norbert Rekers, Regionaldirektor Mitteleuropa bei der TX Logistik AG, die NiKRASA vermarktet, „wesentlicher Teil des Systems sind die Terminalbetreiber - denn mit NiKRASA können sie mehr Ladungen umschlagen und neue Züge abwickeln. Zudem sind jetzt Mischzüge zwischen kranbaren und bisher nicht kranbaren Sattelaufliegern möglich; das macht neue Relationen wirtschaftlich.“ „NiKRASA wird mehr Verkehre von der Straße auf die Schiene bringen“, sagt Karl Fischer, Geschäftsführer der LKZ Prien GmbH, „das System umgeht Staus, beugt dem Fahrermangel vor und schont die Umwelt.“ Fest im Griff dank NiKRASA – bisher nicht kranbare Sattelauflieger können mit dem neuen Verladesystem einfach und schnell im Kombinierten Verkehr umgeschlagen werden. Vom LKW auf die Bahn und umgekehrt, per Containerkran oder Reach-Stacker. 8 kurs bayernhafen NiKRASA wurde gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie sowie vom Österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Innovationsprogramms Kombinierter Güterverkehr. kran, wird dann die Transport-Plattform zusammen mit dem darauf stehenden Sattelauflieger auf einen Waggon verladen. EPA 2014 für Elflein Spätestens seit dem 24. September 2014 kennt jeder in der Logistikbranche die Elflein Spedition & Transport GmbH. An jenem Tag erhielt das 1932 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz im bayernhafen Bamberg den Eco Performance Award (EPA), die führende Auszeichnung für Nachhaltigkeit im europäischen Güterverkehr. Das Elflein Nachhaltigkeitskonzept basiert auf durchgängig optimierten Fahrzeugkonzepten, innovativen Transporteinheiten wie dem 6-achsigen Lang-LKW, umweltschonenden Fuhrparklösungen, alternativen Antrieben und Energiequellen sowie einer qualifizierten Aus- und Weiterbildung. Das in dritter Generation von Rüdiger Elflein geführte Unternehmen deckt die Geschäftsfelder Transport, Systemverkehre, Lager und Logistik sowie Outsourcing von Transport und Lagerei ab - insbesondere für Kunden aus den Branchen Automobil, Druck und Papier sowie Food. nahezu gleich gebliebener durchschnittlicher Geschwindigkeit. Bei Fahrzeugen und Aufliegern achtet Elflein auf ein möglichst geringes Gewicht: So reduziert Alu-Leichtbauweise Emissionen und Verbrauch zusätzlich. Das Fahrverhalten der „Innovationen machen Verkehre noch effizienter und noch sicherer.“ Rüdiger Elflein, Geschäftsführender Gesellschafter der Elflein Spedition & Transport GmbH Kraftfahrer wertet Elflein über das Telematik-System Fleetboard aus; so wissen die hauseigenen Trainer genau, wie sie die Fahrer gezielt in nachhaltiger Fahrweise schulen. Mit einem Durchschnittsalter von 2,3 Jahren gehört der Elflein Fuhrpark branchenweit zu den modernsten. Und: Bei Neuanschaffungen werden ausschließlich Fahrzeuge der neuesten Schadstoffklasse Euro 6 berücksichtigt. Elflein ist mit 20 Lang-LKW am Feldversuch des Lang-LKW beteiligt. Die Erfahrungen sind rundweg positiv. Rüdiger Elflein: „Der Lang-LKW bietet mehr Paletten-Stellplätze und kann dadurch die Verkehrsbelastung in spezifischen Transportsituationen wirksam reduzieren. In enger Zusammenarbeit mit Fahrzeugschmieden ist es uns gelungen, den Lang-LKW weiter zu optimieren: Wir haben ihn 2 t leichter gemacht und dadurch nochmal die Nutzlast erhöht. Lang-LKW sind mit modernsten Sicherheitssystemen ausgestattet; zudem wird die Gesamttonnage des Fahrzeuges nicht von fünf, sondern Seit 1992 hat Elflein bei gesteigerter Fahrleistung die Emissionen der über 270 eigenen LKW um 95 % (!) gesenkt. Die Elflein LKW sind auf 82 km/h gedrosselt; dies spart erhebliche Treibstoffkosten, bei © Elflein Spedition & Transport GmbH „Am Anfang jeder Innovation steht unser Kunde,“ sagt Rüdiger Elflein, „denn Kunden sind interessiert an Effizienz, professionellen Abläufen, Energieeinsparung und Kostenoptimierung. Wir schauen uns daher genau die Abläufe an und identifizieren so die Handlungsfelder der Innovation. Dann suchen wir uns Fahrzeughersteller und Softwareunternehmen, die bestehende Technologien im Detail weiterentwickeln. So ist unser InnovationsHandeln immer von zwei Seiten getrieben - vom Kunden und von unserem eigenen Anspruch.“ Elflein ist eines der Speditionsunternehmen, das zum Betrieb der sogenannten LangLKW zugelassen ist. Mit Lang-LKWs kann die Anzahl der Palettenstellplätze pro Fahrt um 50 % erhöht werden. Dies kann das LKW-Aufkommen um bis zu 30 % und den CO2Ausstoß um bis zu 20 % reduzieren. kurs bayernhafen 9 TitelThema von acht Achsen gebremst. Das erhöht die Verkehrssicherheit. So tragen Innovationen nicht nur dazu bei, Energie einzusparen und die Umwelt zu schonen; sie machen Verkehre noch effizienter und noch sicherer.“ Elflein wäre nicht Elflein, wenn nicht schon weitere Innovationen vor der Tür stünden. Rüdiger Elflein: „Die durchgängig transparente Supply Chain funktioniert bei Paketherstellern bereits - bei großen Ladungseinheiten heute noch nicht. Das wollen wir ändern. Wir lassen daher eine Software entwickeln, über die der Live-Status der Ladungseinheit effizient abgefragt werden kann - durchgängig vom Hersteller bis zum Kunden. Außerdem denken wir zusammen mit Partnern über weitere Innovationen nach: zum Beispiel über den Gas-LKW, über eine Navigation, die unsere LKW exakt führt, und über Systeme der Energierückgewinnung. In 30 bis 40 Jahren wird der LKW 60 % weniger Sprit verbrauchen als heute – wir arbeiten daher heute bereits mit Forschungspartnern zusammen, um den LKW fürs Jahr 2030 mitzuentwickeln.“ „LogOn steigert deutlich die Effizienz LogOn schafft Transparenz Lieferketten sind wie Staffelläufe: meh- der logistischen Kette“, sagt Mehmet rere Partner und EIN Ziel. Entscheidend Danisan, Seefrachtleiter bei Panalpina dabei sind die Übergaben – und Soft- Nürnberg, „wir sehen in Echtzeit, wo die ware, die die Partner auf einer Platt- Ladungseinheiten sind, wann sie komform integriert. Eine solche Plattform ist men und welche Kapazität wir wann nutLogOn, eine digitale Infoplattform für zen können. Die Erfahrungen aus zweialle Beteiligten der logistischen Kette einhalb Jahren Echtzeitbetrieb zeigen im Kombinierten Verkehr. Initiiert von uns: LogOn macht uns schneller und flebayernhafen, bezieht LogOn zum Bei- xibler. Wir sind noch näher beim Kunden.“ spiel die Seehafenhinterland-Operateure Boxxpress / TX Logistik, Metrans und IGS, „Innovationen machen logistische die Spedition Panalpina, die bayernhafen Ketten und Schnittstellen Gruppe und - als Realisierungspartner - effizienter, schneller und das TriCon Container Terminal Nürnberg transparenter“ mit ein. „Innovationen schaffen neue, elegante Lösungen für Aufgaben, die sich täglich in der Logistik stellen”, sagt J oachim „Mit LogOn sind wir noch Z immermann, Geschäftsführer der näher beim Kunden.“ bayernhafen Gruppe, „ob in der phyMehmet Danisan, sischen oder digitalen Welt: Durch Seefrachtleiter bei Panalpina Nürnberg Innovationen machen wir logistische Ketten und Schnittstellen effizienter, „Wir verfolgen nachhaltig das Ziel, die schneller, transparenter – und, wie im Seehäfen noch besser an die Binnenland- Falle von NiKRASA, überhaupt erst mögContainerterminals anzubinden“, sagt lich. Als Standort-Architekt moderieren Alexander Ochs, Prokurist der bayernha- wir die Entwicklung von Innovationen. fen Gruppe und bayernhafen IntermodalVerantwortlicher, „mit LogOn“ schaffen „Innovationen schaffen wir seit 2012 lückenlose Kommunikation neue, elegante Lösungen für alle Beteiligten zu jeder Zeit. Die Echtfür Aufgaben, die sich tägzeit-Abfrage von Zügen und LKWs erlaubt eine detaillierte Planung der Transportlich in der Logistik stellen.” ketten.“ Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe Wir suchen dazu die richtigen Partner, bringen Innovations-Projekte ins Ziel und sorgen so für neue Wertschöpfung – bei unseren Ansiedlern, der verladenden Wirtschaft und bei uns selbst.“ Die digitale Infoplattform LogOn bezieht Operateure im Seehafenhinterland, die bayernhafen Gruppe, Speditionen und Trucking-Unternehmen mit ein. 10 kurs bayernhafen HafenBerufe Maschinenbau-Ingenieur Was auch immer im und für den Hafen technisch zu entwickeln und in Folge zu betreiben ist - ein neues Antriebskonzept wie LNG-Binnenschiff oder Gas-LKW, eine optimierte Umschlagstechnik wie NiKRASA, eine Gewichtsreduktion oder Leistungsverbesserung – es braucht dafür einen Maschinenbau-Ingenieur. Einen, der sich mit Anlagen, Bauteilen und Stoffen auskennt, der gelernt hat, in Systemen zu denken, diese zu erkennen und zu zerlegen, und der die Wirkzusammenhänge und Wege zur Problemlösung kennt. Maschinenbau- Ingenieure sind für Innovationen und deren Einsatz in der physischen Welt unverzichtbar. Maschinenbau-Ingenieure konzipieren und begleiten neue Anlagen und Maschinen in so unterschiedlichen Branchen wie Fahrzeug-, Elektromaschinen- und Messgerätebau, Luft- und Raumfahrttechnik, Medizintechnik, Energie- und Landwirtschaft. Je nach Spezialisierung bearbeiten Maschinenbau-Ingenieure auch Themen aus Fahrzeug- und Feinwerktechnik, Werkstoffkunde, Strömungsmechanik, T h e r m o d ynami k, M echani k so wi e S teuerungs- und Regelungstechnik. Zentrale Themen sind Energie, Kraftaufwand und Bewegung. Der MaschinenbauIngenieur entwickelt und simuliert am Computer, und er „baut“ manuell - CAD, FEM und CFD sind in vielen Bereichen des Maschinenbaus tägliche Realität. So vielfältig Industrie und mit ihr die Logistik ist – so vielfältig sind auch die Einsatzarten der Maschinenbau-Ingenieure: Sie warten Maschinen, Anlagen und Geräte aller Art, überwachen Fertigung und Betrieb, sind im Kundendienst oder Anwendungsservice tätig. Weitere Aufgabenfelder sind Einkauf, Vertrieb, Logistik, Beratung und Marketing. Maschinenbau-Ingenieure arbeiten zudem als Freiberufler mit eigenen Beratungsoder Ingenieurbüros, in der öffentlichen Verwaltung, als Berufsschullehrer sowie in der Forschung an Universitäten und Hochschulen. Die nächste Innovation kommt bestimmt. FormenSpiel Tausendfüßler Ein Binnenschiff, die Roll-on-Roll-offRampe im bayernhafen Regensburg, ein Spezialtransportfahrzeug (im Bild) und ein Tragschnabelwaggon der Deutschen Bahn – sie alle waren beteiligt, um Mitte Oktober 2014 einen AREVA-Trafo vom AKW Krümmel zum von EON betriebenen AKW Isar II zu bringen. Der Trafo wog 446 t, mit Transportrahmen sogar 547 t, und er maß 19 Meter in der Länge und über 6 Meter in der Breite. An der Schnittstelle zwischen Binnenschiff und Bahn zeigte die Fa. Kahl & Jansen GmbH, International Logistics and Engineering aus Moers ihr Können. Der mit zehn Achslinien und insgesamt 160 Rädern ausgestattete „Tausendfüßler“ übernahm die rund 200 Meter lange Strecke von der RoRo-Rampe zur Bahn. Den spektakulären Umschlag des Trafos im bayernhafen Regensburg zeigt im Zeitraffer die 30-SekundenVideodokumentation – über diesen QR-Code oder per Link auf www.donauhafen.de kurs bayernhafen 11 GüterWege Quelle: CEMEX Deutschland AG CEMEX weiht Zementverladeanlage ein Die Anlage wird mit modernen Vierachs-Aluwaggons beliefert, was eine höhere Zugauslastung bedeutet. Mit jedem Zug können 2.000 statt wie bisher 1.500 Tonnen Zement aus Rüdersdorf nach Regensburg transportiert werden – so reist dieselbe Tonnage mit weniger Zügen. Dies reduziert den spezifischen Treibstoffverbrauch und die Lärmemissionen. Seit 2004 transportiert die CEMEX Deutschland AG Zement aus ihrem Werk in Rüdersdorf bei Berlin auf der Schiene zum bayernhafen Regensburg. Bislang wurde der Zement vom Zug direkt auf den Lkw umgeladen. Seit September 2014 hat die CEMEX Deutschland AG ihren Zementumschlag in Regensburg optimiert, mit einer neuen Verladeanlage im Regensburger Osthafen, bestehend aus vier Silos, die 6.000 Tonnen fassen. Die hochmoderne Anlage wurde in nur sechseinhalb Monaten errichtet vom CEMEX-Hauptspediteur in Bayern, der Karl Mossandl GmbH & Co. aus Dingolfing. Mossandl betreibt die neue Siloanlage auch und stellt so den Weitertransport des Zements zu den Baustellen sicher. „Das CEMEX Terminal in Regensburg hebt unsere Lieferkette auf ein völlig neues Umwelt- und Qualitätsniveau“, sagt Eric Wittmann, Vorstandsvorsitzender der CEMEX Deutschland AG, „wir sind entschlossen, die Liefersicherheit für unsere Zementkunden in der Region auch in Zukunft sicherzustellen. Diese Investition tätigen wir zum Nutzen unserer Kunden. Dabei legen wir bei allen Schritten unserer Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Auslieferung unserer Produkte größten Wert auf ein nachhaltiges Handeln. Unseren Zement transportieren wir weiterhin umweltfreundlich per Eisenbahn von unserem Zementwerk in Rüdersdorf bei Berlin in den bayernhafen Regensburg.“ „Die neue Zementverladeanlage ist das Ergebnis einer engen Kooperation“, sagt Andreas Rotermund, Vice President Commercial & Logistics der CEMEX Deutschland AG: „Unser Partner bei diesem Projekt ist die Karl Mossandl GmbH & Co. Das Grundstück, auf dem diese Anlage steht, gehört dem bayernhafen Regensburg. Mit beiden Unternehmen verbindet uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit über viele Jahre hinweg. Das hat uns die notwendige Zuversicht für dieses herausfordernde Projekt gegeben.“ 12 kurs bayernhafen „Hier haben drei unterschiedliche Partner ganz hervorragend zusammengearbeitet: ein börsennotierter global player, ein Familienunternehmen und ein Unternehmen des Freistaates Bayern“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, „die bayernhafen Gruppe und die Bauwirtschaft sind von Natur aus Partner, als Standort-Architekt schaffen wir optimale Ansiedlungsbedingungen.“ So stellte bayernhafen nach den spezifischen Anforderungen von CEMEX Deutschland AG und Karl Mossandl GmbH & Co. ein Grundstück zur Verfügung, schuf Baurecht und ergänzte die vorhandene Bahninfrastruktur um ein weiteres Ladegleis. Von links: Jürgen Wunderlich, Manager Logistic Operation Cement East, Andreas Rotermund, Vice President Commercial & Logistics, Eric Wittmann, Vorstandsvorsitzender der CEMEX Deutschland AG, Andreas Moßandl, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Karl Mossandl GmbH & Co., Gertrud Maltz-Schwarzfischer, 2. Bürgermeisterin der Stadt Regensburg, Michael Schulte, Director Logistics der CEMEX Logistik GmbH, Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH & Co. KG, Andreas Pippig, Niederlassungsleiter des bayernhafen Regensburg HafenGlossar Der Koalitionsvertrag der großen Koalition gibt das Ziel vor: „Den Schienenlärm wollen wir bis 2020 deutschlandweit halbieren. Ab diesem Zeitpunkt sollen laute Güterwagen das deutsche Schienennetz nicht mehr befahren dürfen.“ Die Deutsche Bahn nimmt dieses Ziel auf: „Bis zum Jahr 2020 wollen wir den Schienenlärm beim Güterverkehr im Vergleich zum Jahr 2000 um die Hälfte reduzieren. Dann haben wir alle unsere 60.000 Güterwagen auf Flüsterbremsen umgerüstet.“ Im Gegensatz zu herkömmlichen Grauguss-Bremssohlen verwenden Flüsterbremsen Bremsklötze aus Komposit-Materialien, bestehend aus Metallfasern, Kautschuk-Harz-Verbindungen und zusätzlichen Additiven. Diese sogenannten K-Sohlen rauen die Fahrflächen der Radsätze nicht auf und vermindern dadurch das Rad-Schiene-Geräusch; sie sind seit 2001 für neue Güterwagen der Deutschen Bahn Standard. Seit Mitte 2013 zugelassen ist die "LL-Sohle", ein Verbund aus Kunststoffen. „LL“ steht für „low noise, low friction“, wenig Lärm, wenig Reibung. Im Juli 2014 stellte DB Schenker Rail den ersten Güterzug nur mit „LL-Bremssohlen" vor. Züge rollen dadurch © Deutsche Bahn AG Jet-Foto Flüsterbremse um rund 10 Dezibel leiser – diese Reduzie- Güterzüge gelten nur dann als leise, wenn rung von 96 auf etwa 86 Dezibel, gemes- mindestens 90 Prozent der Waggons mit sen aus 25 Metern Entfernung, nimmt das Flüsterbremsen ausgestattet sind; bisher menschliche Ohr als Halbierung des Lärms reichen dafür 80 Prozent. wahr. Ebenso rüsten auch andere private „Wir wollen mehr Güter von der Straße auf in- und ausländische Bahnen und Wagen- die Schiene holen. Dafür haben wir eine halter ihre insgesamt ca. 120.000 Güter- Modernisierungsoffensive gestartet“, sagt wagen in Deutschland nach und nach mit Bundesverkehrsminister Alexander DobFlüsterbremsen aus. Bahnunternehmen rindt: „Wir fördern technische Innovatiozahlen seit Mitte 2013 lärmabhängige Tras- nen zur Lärmreduzierung bis 2020 – wer senpreise: Laute Güterzüge zahlen mehr, dann nicht auf lärmmindernde Technik ab 14. Dezember 2014 zwei Prozent. Zudem umgerüstet hat, wird das deutsche Netz werden die Anforderungen verschärft: nicht mehr befahren dürfen.“ DiaLog TX-Lok vor Kufsteiner Burg. © Julien Seeling bayernhafen „Zug-Pferd“ Mit kraftvollen 8.702 PS und 87 Tonnen rollt seit August eine Siemens - ES 64 F4 189 281-9 im bayernhafen-Gewand durch Europa. Die Botschaft dieses ganz besonderen „Lokmittels“: Schiff, Bahn und LKW - bei uns kommen sie alle zusammen! Die sechs Binnenhafen Standorte der bayernhafen Gruppe verknüpfen ja die drei Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Region. Als Drehscheiben für den Güterverkehr sind sie für die heimische Wirtschaft das Tor zur Welt. Der neue bayernhafen „Botschafter“ ist unterwegs im Dienst der TX Logistik AG. kurs bayernhafen 13 DiaLog So sieht Heimat aus! Tag der offenen Tür im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat – am 26. Juli 2014 lud Staatsminister Markus Söder in den Dienstsitz Nürnberg ein, kurz „Heimatministerium Nürnberg“ genannt. Zum Programm gehörten Musik und Kabarett, Führungen durchs Gebäude und das Büro des Ministers sowie Informationen zu den verschiedenen Aufgaben des Ministeriums. Mit eigenem Infostand präsent war auch die bayernhafen Gruppe, die über Funktionen und Bedeutung der Binnenhäfen in Bayern informierte. Dabei half ein „Hafenquiz“ - wer die richtigen Antworten parat hatte, durfte sich am „Einarmigen Banditen“ versuchen und konnte mit etwas Glück „Hafen hautnah" gewinnen. Die Gewinner waren dann beim Hafenerlebnistag im bayernhafen Nürnberg eingeladen (Bericht siehe unten). Tag der offenen Tür im Heimatministerium in Nürnberg: v.l.n.r. Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, Staatssekretär Albert Füracker, Dr. Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, sowie Harald Leupold, Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH Hafenerlebnistag Nürnberg „Der Tag hat großen Spaß gemacht und viel Wissenswertes zum Hafen vermittelt“, fanden die rund 25 Besucher, die Anfang September einen Hafenerlebnistag im bayernhafen Nürnberg verbrachten. Gewonnen hatten sie dieses Live-Erlebnis am Stand der bayernhafen Gruppe beim Tag der offenen Tür im Bayerischen Heimatministerium (s.o.). Auf dem Programm standen spannende Einblicke in die Welt der Logistik und den Arbeitsalltag eines Binnenhafens. Es begann mit einer Präsentation zur Entwicklung des bayernhafen Nürnberg, dann folgte eine Bustour durch den Hafen. Am Nachmittag öffnete Kühne + Nagel die Tore ihrer neuen hochmodernen Logistikanlage für die Besucher, und die TriCon lud zur Besichtigung des KV-Terminals. Zum Finale durften die Gäste 380 PS „bändigen“, als Copilot eines „Ferraris“ – so heißt in Kurzform der Reach-Stacker (links im Bild), mit dem im Terminal Container umgeschlagen werden. Sachgeschichten live erleben – zum vierten Mal lud „Die Sendung mit der Maus“ am 3. Oktober 2014 Kinder und Familien zum bundesweiten „Türöffner-Tag“. Bei freiem Eintritt öffneten über 600 Einrichtungen, Unternehmen, Forschungslabore, Vereine und Werkstätten ihre Türen, um Kindern spannende Entdeckungsreisen zu bieten. Auch mit dabei: die TriCon Container- Terminal Nürnberg GmbH mitten im bayernhafen Nürnberg. Alle angebotenen Führungen im Container-Terminal waren innerhalb kürzester Zeit und schon Wochen vorher ausgebucht: Rund 80 Kinder erlebten zusammen mit ihren Eltern hautnah den spannenden Verladebetrieb zwischen Schiene 14 kurs bayernhafen © Tricon Container-Terminal Nürnberg GmbH „Sendung mit der Maus“ öffnet Türen und Straße. Höhepunkt des Besuchs: Die Kinder durften auf dem 90 t schweren Container-Stapler mitfahren und bewiesen beim Containerumschlag mit dem Portalkran, rund zwölf Meter über dem Boden, viel Fingerspitzengefühl und Augenmaß. Einhellige Meinung der Kinder und Eltern: „Echt riesig!“ © Elflein Spedition & Transport GmbH ErfolgsGeschichte DiaLog Rüdiger Elflein, Geschäftsführender Gesellschafter der Elflein Spedition & Transport GmbH, plant bereits die nächsten Innovationen: So denkt er zusammen mit Fahrzeugherstellern und Wissenschaftlern zum Beispiel über den Gas-LKW nach. „Erste Liga in Transport und Logistik“ Die Elflein Spedition & Transport GmbH ist einer der 100 Top Innovatoren in Deutschland Der „Europameister“ des Güterverkehrs kommt 2014 aus Bamberg: Die Elflein Spedition & Transport GmbH, die seit 1989 ihren Hauptsitz im bayernhafen Bamberg hat, gewinnt den Eco Performance Award 2014, die führende Auszeichnung für Nachhaltigkeit im europäischen Güterverkehr (siehe auch Titelgeschichte, Seite 9). Zudem wurde das Unternehmen 2014 beim Top 100 Award als eines der 100 innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands ausgezeichnet. Das 1932 gegründete Familienunternehmen ist als Transport- und Logistikspezialist erfolgreich. Seit Anfang der 70er Jahre hat sich Elflein in der Zulieferung der Automobilbranche etabliert. Weitere Schwerpunkte liegen in der Lagerhaltung für die Kunststoffbranche sowie der Versorgung der Glas-, Papier- und Druckindustrie. 2006 kam der Bereich Food hinzu, der ganz besondere Termin-, Sicherheitsund Hygieneanforderungen stellt. Niederlassungen hat das Unternehmen aktuell neben Bamberg auch in Leipzig, Oelsnitz und Hermsdorf sowie in Tschechien - in Bor und Nyrany. Weitere kundennahe Standorte sind in Planung. Zur Verfügung stehen den 550 Elflein Mitarbeitern über 58.000 m2 Logistik- und Lagerfläche, ein Hochregallager mit 18.000 Stellplätzen, ein Regallager mit 1.500 Paletten-Stellplätzen sowie hochmodernes Umschlags-Equipment. Der eigene LKW-Fuhrpark ist mehr als 270 Fahrzeuge stark. Seit 2011 betätigt sich Elflein in Sindelfin- und Automationstechnik. In einem ITgen, Neustadt und Töging erfolgreich in gestützten Hochregallager werden mehr der Kontraktlogistik. So sequenziert das als 30.000 Artikel in ca. 60.000 KleinlaUnternehmen zum Beispiel in Sindelfin- dungsträgern koordiniert. HDE ist verantgen die Bodenverkleidung für ein deut- wortlich für die gesamte Lagerbestandssches Fahrzeugmodell der Luxusklasse. führung inklusive Produktionsent- und Dabei übernimmt Elflein die gesamte -versorgung sowie den Versand an die Prozesskette von der Produktentstehung Kunden weltweit. in Tschechien bis zur Anlieferung am Pro- „Unser Anspruch nach innen und außen ist duktionsband. Sechs bis sieben Mal täg- es, erste Liga in Transport und Logistik zu lich transportieren Elflein-LKWs die Bau- sein“, sagt Rüdiger Elflein, „wir verfolgen teilvarianten mit einem Spezialauflieger täglich das Ziel, hervorragende Qualität für unsere Kunden zu erbringen. Die enge taktgenau ins Werk. Im bayernhafen Bamberg betreibt Elflein Abstimmung mit unseren Kunden ist über die Logistikkooperation HDE Logis- dafür wesentlich. Die Entwicklung unsetik GmbH ein hochautomatisiertes Klein- res Unternehmens wird weitergehen, weil teilelager für einen weltweit operieren- uns unsere Kunden immer wieder neu forden Hersteller von Elektronikbauteilen dern werden.“ Elflein deckt die Geschäftsfelder Transport, Systemverkehre, Lager und Logistik sowie Outsourcing von Transport und Lagerei ab - insbesondere für Kunden aus den Branchen Automobil, Druck und Papier sowie Food. kurs bayernhafen 15 PolitikStreifzug Informationen aus erster Hand Hafen aus der Nähe, zum Nachfragen und zum intensiven Austausch über die vielfältigen Aspekte der Logistik – verschiedenste Landtags- und Bundestagsabgeordnete besuchten Standorte der bayernhafen Gruppe. Immer wieder Thema dabei: Wie trägt die bayernhafen Gruppe als Standort-Architekt dazu bei, der regionalen Wirtschaft optimale Bedingungen für wirtschaftliche Entwicklung und weltweiten Warenaustausch zu geben? Im bayernhafen Regensburg - v.l.n.r. Klaus Hohberger, Prokurist bayernhafen Gruppe, Karl Holmeier, MdB, Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft und Energie, Verkehr und digitale Infrastruktur, Bildung und Forschung, Tourismus der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Astrid Freudenstein, MdB, Ulrich Lange, MdB, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur, Philipp Graf von und zu Lerchenfeld, MdB, Georg Bachmeier, Wasser- und Schifffahrtsamt, Andreas Pippig, Niederlassungsleiter bayernhafen Regensburg und Passau, Mat thäus Strebl, MdB. Die Gäste besichtigten auch das Terminal für die Rollende Landstraße. Zu den Gesprächsthemen gehörten die Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg-Hof und die Containerverkehre per Bahn und Binnenschiff. Im bayernhafen Aschaffenburg – v.l. Marco Scherf, frisch gewählter grüner Landrat des Landkreises Miltenberg, und Wolfgang Filippi, Niederlassungsleiter des bayernhafen Aschaffenburg. Die beiden erkundeten per Fahrrad den Hafen. Neben der trimodalen Anbindung und den vielfältigen Güterwegen interessierten Landrat Marco Scherf insbesondere die wirtschaftlichen Verflechtungen des bayernhafen Aschaffenburg mit der Region „Bayerischer Untermain“ und speziell mit seinem Landkreis. Im bayernhafen Aschaffenburg - MdL Judith Gerlach, CSU, und Wolfgang Filippi, Niederlassungsleiter des bayernhafen Aschaffenburg. 15% des Güterverkehrs am bayerischen Untermain laufen über den bayernhafen Aschaffenburg, der mit seinen rund 70 Ansiedlern und 2.500 Arbeitsplätzen das größte bewirtschaftete Industrie- und Gewerbegebiet am bayerischen Untermain ist. 16 kurs bayernhafen Die parlamentarische Sommerpause nutzten die Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz, CSU, und ihr Parteikollege Peter Winter, MdL, um den bayernhafen Aschaffenburg zu besuchen. Sie informierten sich dabei über die enge Verflechtung des Hafens mit der Wirtschaft der Region. Niederlassungsleiter Wolfgang Filippi präsentierte die Branchenschwerpunkte des Hafens Produktion, Logistik, Energie und Kreislaufwirtschaft: „Um den wachsenden Anforderungen an die Drehscheibe bayernhafen Aschaffenburg gerecht zu werden, ist ein weiterer Ausbau der Zufahrtswege unerlässlich.“ Rote Radler zu Gast im bayernhafen Aschaffenburg – v.l. MdL Martina Fehlner, Aschaffenburgs Bürgermeister Jürgen Herzing, Stadtrat Walter Roth, Wolfgang Filippi, Niederlassungsleiter des bayernhafen Aschaffenburg, und der SPD-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Markus Rinderspacher. Auf der Radtour durch den Hafen spielten auch die zum Bundesverkehrswegeplan angemeldeten Projekte eine Rolle: der geplante weitere Ausbau der B26 und der B469, die Fahrrinnenvertiefung des Mains und die Elektrifizierung der Hafenbahnanbindung. All diese Projekte sollen die Standortattraktivität für Logistik und produzierende Unternehmen weiter steigern. Die Gruppe besuchte auch die Firma Pollmeier, das leistungsfähigste Laubholzsägewerk Europas. Im bayernhafen Nürnberg – Besuch der Landesgruppe Bayern in der SPD Bundestagsfraktion: v.l. die Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder, Karl-Heinz Brunner, Christian Flisek, Rita Hagl-Kehl, Dr. Bärbel Kofler, Carsten Träger, die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme, Klaus Barthel, Martina StammFibich, der Vorsitzende der Landesgruppe Bayern in der SPD Bundestagsfraktion und des Bundestags-Verkehrsausschusses Martin Burkert, Andreas Schwarz, Harald Leupold, Geschäftsführer Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Bernd Rützel und Ulrike Bahr. VorausBlick Logistics Competition Day 2014 „Studierende und Unternehmen – sie alle sind Gewinner.“ Seit 2010 schreibt die bayernhafen Gruppe fahren sowie Container stapeln - gewannen wicklungen”, sagte Joachim Zimmermann, jährlich den Förderpreis „Grenzenlos“ die Studierenden Martin Gibisch, Jasmin Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, für Studierende aus; 2014 veränderte Lößl, Ronja Thoss und Kilian Seifried. „mit dem Logistics Competition Day sie das Format und schuf den „Logistics Gecoacht von Wolfram Ney, erarbeiteten bieten wir eine Plattform, um bayerische C ompetition Day” - wie bisher eine sie eine plausible Lösung für die Lieferung Top-Unternehmen und Top-Studierende spannende Verbindung zwischen Lehre zweier jeweils 104 t schwerer Trafos vom zusammen zu bringen. Studierende messen und Berufsleben und eine Brücke zwischen slowakischen Bratislava ins holländische und präsentieren sich hier, bekommen Wissenschaft und Praxis. Doch neu war Moerdijk.Prämiert wurden der 2. Platz Feedback, führen Einzelgespräche mit diesmal die Methodik, denn alles geschah mit 1.600,- €, der 3. Platz mit 800,- €, die Geschäftsführern, Logistikleitern und Personalverantwortlichen und lernen an einem einzigen Tag: Am Morgen beiden 4. Plätze mit jeweils 400,- €. so potenzielle Arbeitgeber kennen. kamen 20 Studierende von 13 bayerischen Hochschulen aus Studiengängen mit „Studierende und Unternehmen – sie alle Unternehmen haben umgekehrt die Bezug zu Infrastruktur und Logistik nach sind heute Gewinner“, sagte Prof. Dr. Chance, High Potentials zu rekrutieren. Nürnberg. Sie wurden in fünf Gruppen Christoph Tripp, „da haben sich vielfältige Der Logistics Competition Day ist ein geteilt, bekamen je Gruppe eine Aufgabe Kontakte für die Zukunft entwickelt.” hochattraktiver Wettbewerb für beide aus dem betrieblichen Alltag und einen „Als Standort-Architekt bieten wir die Seiten – das neue Format hat sich Unternehmensvertreter als Coach an Plattf orm für unternehmerische Ent hervorragend bewährt.” die Seite. Zu erarbeiten waren dann das Lösungskonzept und die Präsentation. Am Nachmittag stellte jede Gruppe ihr Ergebnis vor und stellte sich den Fragen der Jury, bestehend aus Professor Dr. Christoph Tripp, TH Nürnberg, Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, Wolfram Ney, Reederei- und Personalbeauftragter der Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Chris Hagedorn, Qualitäts- und Projektmanager der DPD GeoPost (Deutschland) GmbH, Hans-Peter Schneider, Bereichsleiter Vertrieb der Geis Industrie-Service GmbH, sowie Ralf-Dirk Gensch, Head of Logistics / IT der SimbaDickie-Group GmbH. Bewertet wurden Kreativität, Methodik, Präsentation und Teamwork. Den ersten Platz, einen Scheck in Höhe Ein Scheck in Höhe von 3.000 Euro geht an das Siegerteam: v.l. Team-Coach Wolfram von 3.000 Euro und „einen Tag lang Ney, Reederei- und Personalbeauftragter, Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, die StuGroßes bewegen“ im Container-Terminal dierenden Martin Gibisch, Jasmin Lößl, Ronja Thoss und Kilian Seifried sowie Joachim Nürnberg - mit Portalkran und Rangierlok Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe. kurs bayernhafen 17 FachMeinung „In der Logistik schafft die Verbindung von Produkten mit Dienstleistungen neue Geschäftsmodelle.“ Interview mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung, Bundesvereinigung Logistik (BVL) Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) ist ein offenes Netzwerk von Menschen, die aktiv für ein effizientes Miteinander in der globalisierten Wirtschaft eintreten. Ihr Kernziel ist es, die Bedeutung von Supply Chain Management und Logistik zu vermitteln – sowie deren Anwendung und Entwicklung voranzubringen. In der BVL sind weltweit mehr als 10.000 Fachund Führungskräfte aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft vertreten. Innovatives Denken und der Blick nach vorn sind für die BVL prägend. Vor welchen Herausforderungen steht die Logistik in der Zukunft? Die Wirtschaftswelt verändert sich: Internet-Provider steigen ins Gesundheitsgeschäft ein, ein Betriebssystemhersteller baut Handys, Musik wird elektronisch gehandelt, Lektüre über das Internet gekauft. 2013 waren erstmals mehr Menschen mobil online als am Desktop. Mit zunehmender Vernetzung der Produktion und weiter entwickelten Technologien sind mehr Hersteller in der Lage, Produkte nach individuellen Bedarfen kurzfristig herzustellen und direkt zu vermarkten. Neue Geschäftsfelder entstehen, die über traditionelle Branchengrenzen hinausgehen. Für die Logistik, die bereichs- und unternehmensübergreifend tätig ist, bedeutet dies: Erhöhung der Komplexität, Erhöhung der Kosten, aber auch des Kostendrucks – und die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg. 18 kurs bayernhafen Welchen Beitrag können Innovationen leisten, um diese Herausforderungen zu bestehen? Im Bereich der maritimen wie der kontinentalen Logistik? Im Volksmund heißt es „Nichts ist beständiger als der Wandel“. In der Logistik, die in sich wandelnden Märkten agiert, sind Innovationen notwendig, um im Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Das gilt in Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Logistik arbeitet bereichs- und zumeist auch unternehmensübergreifend als Querschnittsfunktion der Wirtschaftssektoren. Die Verbindung von Produkten mit Dienstleistungen schafft neue Geschäftsmodelle. Gerade auf dem Feld der maritimen Logistik, wo viele Teildisziplinen ineinandergreifen, spielt der ganzheitliche Ansatz verbunden mit der Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle. Sie weiter zu entwickeln, mit Hinterland-Versorgungs- und „Letzte Meile“-Konzepten zu verbinden und mit Hilfe moderner IT zu steuern, ist höchst innovativ. Welche Rolle können Innovationen spielen, um Seehäfen und Hinterland noch effizienter zu verknüpfen? Die Hinterlandanbindung der Seehäfen, die in Deutschland an vielen Stellen mangelhaft ist, kann nur durch professionelle Infrastruktur- und Verkehrsplanung sowie sachorientierte Entscheidungen in Politik und Verwaltung verbessert werden. Die BVL mahnt seit Jahren an, dass Partikularinteressen einzelner Gebietskörperschaften zu stark im Vordergrund stehen und sachgerechte Entscheidungen verzögern. Verstärkt wird das Problem durch Schwachstellen beim Ineinandergreifen der Verkehrsträger Straße, Schiene, Luft- und Schifffahrt. Innovative Logistics Hubs im Bereich der Binnenhäfen könnten – zusätzlich zum Ausbau der Verkehrswege ins Hinterland – auch die Leistungsfähigkeit der Seehäfen stärken. Welche Innovationen sind aus Ihrer Sicht notwendig, damit die digitale Welt die physische Welt der Güter optimal unterstützen kann? Die Datenmenge in der Logistik vertausendfacht sich alle 10 Jahre. Investitionen in breitbandige und mobile Datennetze müssen zur Wettbewerbssicherung des Standortes und zur Sicherstellung eines schnellen und sicheren Datenaustausches erhöht werden. Die Forscher am Dort munder Fraunhofer IML prognostizieren zum Beispiel, dass sich die Logistik von einer sich reaktiv bewegenden zu einer führenden Instanz in Wertschöpfungsnetzwerken entwickeln wird. Es geht darum, die Informatik konsequent vom Standpunkt der Logistik aus zu betrachten und zu gestalten, also Informationslogistik als eigene Disziplin zu entwickeln. Innovations-Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Wissenschaft – worauf kommt es dabei aus Ihrer Sicht an? wartet, eine unerträglich lange Zeit. Eine Beschleunigung dieser Prozesse könnte zu einer neuen Dynamik führen. Logistikwissenschaft ist eine anwendungsorientierte Wissenschaft und bezieht ihre Herausforderungen aus der Wirtschaftspraxis. Sie ist in Deutschland gut aufgestellt und trägt mit ihren Analysen, Erkenntnissen und Schlussfolgerungen pro-aktiv zur Weiterentwicklung der Praxis bei. In der Forschungsförderung, ohne die es finanziell in vielen Fällen nicht geht, sind lange Genehmigungsverfahren an der Tagesordnung. Nicht selten vergeht nach Einreichung der Forschungsskizzen bei den Projektträgern, die im Auftrag von Bund oder Ländern tätig sind, über ein Jahr, bis die Bescheide erfolgen. Das ist für die Praxis, die auf Ergebnisse der Forschungsvorhaben Ein Blick in die Zukunft – unbemannte Schiffe, dieselfreie Motoren, sich selbst optimierende Terminals ... was werden 2025 aus Ihrer Sicht die Highlights der Logistik sein? Impressum Herausgeber: Bayernhafen GmbH & Co. KG Linzer Straße 6 93055 Regensburg www.bayernhafen.de Joachim Zimmermann Karin Moro (verantwortlich i.S.d.P.) Tel +49 (0) 941 / 7 95 04-0 Logistik und Supply Chain Management werden als tragende Säulen und Impulsgeber der deutschen Wirtschaft anerkannt sein. Die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit durch Effizienz kommt, wird sich durchgesetzt haben. Logistische Berufe werden noch enger als heute mit der Umsetzung umweltverträglicher technischer Lösungen in den Unternehmen, aber auch in den globalen Wertschöpfungsketten, verbunden sein. Redaktion: Kommunikationsberatung, PR, Public Affairs Andreas J. Schneider Preßburger Straße 85 81377 München www.wordinx.de Gesamtherstellung: Creativconcept GmbH Prüfeninger Str. 35 93049 Regensburg www.creativconcept.de Prof. Dr.-Ing. Thomas W immer, Vorsitzender der Geschäfts führung der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V., promovierte nach dem MaschinenbauStudium berufsbegleitend an der TU Berlin. Ab 1984 war Wimmer in der Industrielogistik tätig: bei BMW in Dingolfing, bei der Sauer-Sundstrand in Neumünster und bei der Bremer Vulkan Werft. 1997 wechselte er als Partner zur Proventus Unternehmensberatung, 1999 zur BVL. Wimmer ist als Lehrbeauftragter für Angewandte Beschaffungs-, Produktions- und Kontraktlogistik an der Uni Bremen sowie an der Jacobs University tätig. 2009 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Bremen bestellt. Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier, d.h. aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung im Hinblick auf ökonomische, ökologische sowie soziale Standards kurs bayernhafen 19 KursFilm Wärmetauscher für Indonesien und China Gleich zwei Schwergewichte an einem Tag gab der Technologiekonzern The Linde Group Ende Juni auf die Reise und nutzte für den Umschlag vom LKW aufs Binnenschiff beide Male den bayernhafen Passau. Das erste Schwergewicht war eine rund 150 t schwere und über 27 Meter lange Coldbox, bestehend aus Wärmetauschern mit Verrohrungen sowie weiteren Prozesskomponenten für eine Ammoniak-Anlage zur Düngemittelherstellung in Indonesien. Das zweite Schwergewicht war ein über 80 Tonnen schwerer und 20 Meter langer Preecoler – ein Wärmetauscher, der in China in eine Anlage zur Verflüssigung von Erdgas eingebaut wird. Gefertigt wurden beide Anlagen im Linde-Werk in Schalchen – von dort transportierten zwei Schwerlastfahrzeuge mit 64 bzw. 29 Metern Länge die Anlagenteile zum bayern hafen Passau, wo sie mit Autokränen durch die Firma Schmidbauer ins Binnenschiff verladen wurden. Weiter ging es dann über Donau, Main-Donau-Kanal und Rhein zum rund 1.200 Kilometer entfernten Seehafen Rotterdam - und von dort weiter auf dem Seeweg. Mit den Umschlagmöglichkeiten für schwere und sperrige Güter tragen die sechs bayernhafen-Standorte wesentlich zur Standortsicherung des Anlagenbaus in Bayern bei. „Ballett Rush hour“ Können Hafenkräne und Güterschiffe tanzen? Und ob! So gesehen beim Ballett „Rush hour“ im Westhafen Regensburg. In 30 Sekunden zeigt das Zeitraffer-Video, wie Schiffe be- und entladen werden. Per Schiff im bayernhafen Regensburg umgeschlagen werden zum Beispiel Hüttensand für die Zementherstellung in Ostbayern, Streusalz für den Winterdienst oder bayerisches Getreide, das von Regensburg in die ganze Welt verschifft wird. Passgenau Die Video-Dokumentation zeigt im Zeitraffer die spektakuläre Verladung der rund 27 Meter langen Linde-Coldbox im bayernhafen Passau – über diesen QR-Code oder per Link auf www.bayernhafenpassau.de Die Video-Dokumentation zeigt im Zeitraffer den Tanz der Hafenkräne und Güterschiffe im bayernhafen Regensburg – über diesen QR-Code oder per Link auf www.donauhafen.de Pässe die ankommen, hohes Tempo, mit Druck klarkommen … die deutsche Elf hat bei der WM in Brasilien gezeigt, worauf es ankommt, um ein großes Ziel zu erreichen. 2014 ist Deutschland Doppel-Weltmeister: im Fußball und in der Logistik. Denn die Weltbank hatte Deutschland unter 160 Ländern zum Logistik-Weltmeister gekürt. Zu diesem Erfolg trägt die Logistikbranche in Bayern mit ca. 400.000 Beschäftigten ganz wesentlich bei. Einer der „Spielmacher“ ist die bayernhafen Gruppe. Mit unseren sechs Binnenhafen-Standorten sorgen wir dafür, dass Binnenschiff, Bahn und LKW optimal verknüpft werden, Güter ihr Ziel erreichen und Industrie- und Logistik-Unternehmen ideale Bedingungen für ihr Geschäft vorfinden. So sind wir wie die deutsche Elf vor allem eines: passgenau unterwegs. Diese Qualität erarbeiten wir für unsere Kunden jeden Tag neu. Denn nach dem Pass ist vor dem Pass. www.bayernhafen.de Beste Verbindungen. Best Connections. 20 kurs bayernhafen – Bamberg – Nürnberg – Roth – Regensburg – Passau Aschaffenburg