Uwe Bohm - Barbara Underberg

Transcription

Uwe Bohm - Barbara Underberg
stadtblatt:
www.stadtblatt-ruhr.de
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2008 | Nr. 15
Servicemagazin für Lebens- und Konsumqualität im Ruhrgebiet
1 | 2008 Februar - März
Uwe
Bohm
... über den
Schauspielberuf und
das Theater
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15
inhalt:
4
Fritz Eckenga – kolumne:
Der Ruhrgebietler
5
kurzgemeldet:
10
stadtgespräch:
Uwe Bohm
15
16
17
delikatessen:
Bio-Supermarkt in Gelsenkirchen
Das Magazin hat sich inhaltlich und optisch kontinuierlich weiterentwickelt, ab dieser Ausgabe mit neuem Umschlag. Ein ganzes Heft voller
Geschichten und Informationen rund ums Ruhrgebiet.
18
wohlsein:
Wir freuen uns über Ihre Meinung und Anregungen an
[email protected]. Ein fulminantes 2008 und
viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
20
1 | 2008 Februar - März
Liebe Leserinnen und Leser,
nun halten Sie bereits die fünfzehnte Ausgabe des Stadtblatts in der
Hand. Wir staunen selbst, aber mit 2008 beginnt bereits der vierte
Jahrgang.
Rezepte
Back to the Roots: Moderne Zahnerhaltung*
im Mittelpunkt:
Kultur & Kunst im Ruhrgebiet
Auch Oer-Erkenschwick ist Kulturhauptstadt
das Stadtblatt-Team
Ralf Bindel
21
Steven Sloane: „Kultur betrifft alle“
22
23
Musik nur, wenn sie nachhaltig ist
26
jazzszene: JOE Jazz Offensive Essen
Museum Küppersmühle in Duisburg:
Ein Hafen für die Kunst
Theater für unter Dreijährige
27
28
Barbara Underberg
theaterpremiere: Einer flog über das Kuckucksnest
Medienkünstler Thomas Köner:
Pendler, Pilger, Piloten
Markus Schumann
29
KulturLinie 107 in Essen
30
ruhrgebiet:
Peter Liffers
Georg Schulze
EU-Projekte im Ruhrgebiet: Förderung für Bildung,
Kultur und „Zwei-Liter-Auto“
Frauke Pilarek
Heike Zielasko
34
Stadt Bochum nutzt 100 Prozent Ökostrom
35
41
tipps & termine:
Volker K. Belghaus
Michael Hüter
Jürgen Friedmann
Ulrike Kleikemper
42
Der besondere CD-Tipp:
Hugo Wolf: Klavierwerke
Impressum
* Artikel in der Rubrik „vorgestellt:“ sind
in Zusammenarbeit mit den jeweili
gen
Unternehmen erstellt worden.
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
3
Zwischen Nordrhein
und Westfalen
Ja, was isser denn jetzt eigentlich,
der Ruhrgebietler? Isser Nordrheiner? Isser Westfale? Oder was
isser?
Nach der Antwort müssen wir nicht
lange suchen. Der Ruhrgebietler ist
nämlich ein Suchender. Und wonach sucht er? Jedenfalls nicht
nach seiner Identität. Für sowas
hat er keine Zeit. Er ist nämlich unterwegs. Nach Hause.
Zu sich. Weit
weg
ist
er nicht
von Zuhause, er befindet sich bereits im
Ruhrgebiet, ist also, wie er selbst
sagt, „hier inne Nähe, quasi
umme Ecke“. Trotzdem ist es ungewiss, wann er sein Zuhause erreicht. Als Ruhrgebietler im Ruhrgebiet
unterwegs zu sich nach Hause z u
sein, heißt nämlich in 95 von
100 Fällen, dass man gerade
im Auto sitzt. Das Auto aber
steht. Und zwar auf der Bundesstraße 1, der B1. Je nachdem,
wo man gerade auf der B1 steht,
heißt sie auch A40. Die variierende Bezeichnung ist für den Ruhrgebietler aber von untergeordneter Bedeutung. B1 und A40 sind für ihn nur zwei verschiedene Namen für denselben Zustand:
Das Ziel ist der Weg nach Hause.
4
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Fritz Eckenga
Der Ruhrgebietler
Stat t B l u m e n
Foto: Philipp Wente
kolumne:
Die naheliegende Schlussfolgerung, der
Ruhrgebietler sei eigentlich nie zu Hause, ist
deswegen falsch. Wenn er, wo auch immer,
auf der B1 steht, ist er im Gegenteil ganz bei
sich. Er ruhrt sozusagen in sich selbst. Er ist
unterwegs, aber er steht. Er befindet sich
auf einer Reise, weiß aber, dass diese Reise
nicht zwangsläufig aus einer körperlichen
Bewegung bestehen muss. Er weiß deswegen auch, dass das „Zuhause“ ein Zufallsort
ist. Immer und gleichzeitig auf dem Weg zu
sich nach Hause hier ganz inne Nähe, praktisch umme Ecke, und trotzdem schon angekommen zu sein – ein solch transzendenter
Zustand wird ansonsten nur von ganz ausgeschlafenen tibetanischen Mönchen nach
Jahrzehnten knüppelharter, meditativer Maloche erreicht.
Ist der Ruhrgebietler also der Buddhist
unter den Nordrhein-Westfalen? Kann man
so sagen. Er hat sein Mantra gefunden.
„Kommsse heut‘ nicht, kommsse morgen“
ist nicht von ungefähr der wahrscheinlich
erste Satz, den man von ihm hören wird,
wenn man ihn mal außerhalb
seines Fahrzeuges jenseits
der B1 antrifft. Die diesem
Ausspruch innewohnende
Weisheit ist nicht in Volkshochschulkursen angelernte Streßbewältigungstechnik, nicht Yoga
für jedermann, sie ist im ganz engen
Wortsinn „auf der Straße“ erworben
worden. In 95 von 100 Fällen auf der B1. In
den anderen fünf Fällen auf den Ausweichstrecken, also auf der A1, der A2, der A42,
der A43 oder auf der A45.
Irgendwo im Ruhrgebiet
jedenfalls.
Hier umme Ecke.
Also inner Nähe von
Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Essen,
Mülheim, Duisburg, Oberhausen, Bottrop,
Gladbeck, Dorsten, Marl, Herten, Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Lünen, Werne,
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5
kurzgemeldet:
„Mensch bleiben“
Neue Veranstaltungsreihe der Stadtwerke Bochum
stadtblatt:
mitmachen & gewinnen!
Die Bochumer Stadtwerke verstehen sich nicht nur als Energieversorger, sondern als gesellschaftlicher Akteur
Das Stadtblatt verlost 1 x 2 Karten für
in ihrer Stadt. Dies ist der Hintergrund, vor dem nun eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen wird:
den Talk mit Richard von Weizsäcker
„Mensch bleiben“ - der ATRIUMTALK. Zweimal im Jahr wird Prof. Dietrich Grönemeyer, der ein Buch mit gleich-
am 29. Februar. Schicken Sie bis zum
lautendem Titel geschrieben hat, mit prominenten Zeitgenossen über Öffentliches und Privates plaudern.
15. Februar eine Postkarte oder E-Mail
Erster Gast im Atrium der Stadtwerke wird am 29. Februar Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker sein.
mit dem Stichwort „Mensch bleiben“
In den rund neunzig Minuten soll sich ein Dialog entwickeln, durch den die ZuhörerInnen auch Persönliches
an den Stadtblatt Verlag,
über den Gast erfahren. Umrahmt wird die Veranstaltung von Klaus Doldinger, der den Abend musikalisch
Alsenstr. 55, 44789 Bochum
begleitet.
oder an
[email protected].
www.stadtwerke-bochum.de
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
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Lokale Ökonomie in Gelsenkirchen
Ückendorf-Karte
Gelsenkirchen-Ückendorf ist ein benachteiligter Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf.
Überregional bekannt sind der Wissenschaftspark und die Gesamtschule, beides Projekte der IBA
Emscher Park. Nun hat das Büro für lokale Wirtschaftsentwicklung (BfW) mit Händlern aus Gelsenkirchen-Ückendorf und Gewerbetreibenden die Ückendorf-Karte entwickelt. Die Karte wird an Bürger im Stadtteil Ückendorf, in angrenzende Gebiete und an interessierte Kunden zunächst in einer
Auflage von 15.000 Stück verteilt. Alle Besitzer der Ückendorf-Karte erhalten bei den 31 beteiligten
Unternehmen eine Reihe von Vergünstigungen.
Ein Reisebüro bietet zum Beispiel bei der Buchung des Urlaubs einen kostenlosen Transfer zu den
Flughäfen im Umkreis an. Ein Dachdecker verlangt für die Wärmedämmung ebenfalls zehn Prozent
weniger und eine Firma für Webdesign bietet seinen Kunden verschiedene Rabatte. In den betei-
“OHNE3OJA,EZITHINUND!ROMEN“OHNE
GENTECHNISCHVERiNDERTE:UTATEN“NACH
WEISBAROHNE!CRYLAMID“WENIGER
:UCKERALSKONVENTIONELLE#RnME“HERGE
STELLTIMAUFWiNDIGEN#ONCHIERVERFAHREN
GENAUSOWIEDIE3CHOKOLADE
ligten Unternehmen hängen Plakate aus, die auf die Möglichkeiten mit der Karte hinweisen. Mit
einer eigenen Internetseite werden künftig zusätzliche Informationen angeboten. Hier präsentieren
sich die Unternehmen und können auf ihre Arbeit hinweisen.
Der Ansatz der Lokalen Ökonomie wird in Gelsenkirchen Südost mit dem Projekt „Büro für lokale
Wirtschaftsentwicklung Gelsenkirchen Südost“ umgesetzt. Das BfW ist ein Projekt der Wirtschaftsförderung und Teil der integrierten Stadtteilerneuerung für Gelsenkirchen Südost. Das Projekt wird
durch das Land NRW und die EU gefördert und verfolgt das Ziel, Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Ökonomie zu entwickeln und umzusetzen. Dies geschieht in enger Verknüpfung mit dem Bereich der ethnischen Ökonomie, weil sie die lokale Ökonomie in Gelsenkirchen Südost stark prägt
und als eine Entwicklungschance für den Standort betrachtet wird.
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
kurzgemeldet:
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einem Kind oder für Großeltern mit Enkeln an. Entwickelt wurden zudem Studienwanderreisen in den Kategorien „Natur“, „Kerngesund“ und „Informativ“. Stets dabei ist ein Wanderführer und meist ein mitreisender Demeter-Koch. Der Katalog mit den Ferienangeboten für 2008 kann ab sofort bestellt online werden.
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stadtgespräch:
„In diesem Beruf fängt man immer wieder von vorne an.
Es gibt keine Sicherheit, nicht für mich.“
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Uwe Bohm
... über
den Schauspielberuf
und das Theater
Interview: Barbara Underberg
Fotos: Martin Steffen
Selbst wenn man seinen Namen nicht sofort zuordnen
kann, das Gesicht ist sehr präsent. Uwe Bohm ist einer der erfolgreichsten deutschen Schauspieler - dem
Fernsehpublikum bekannt aus zahlreichen TV-Produktionen, vielen Krimis und anspruchsvollen Fernsehfilmen, dem Theaterpublikum u.a. ein Begriff als „Peer
Gynt“, vom Kinopublikum beachtet seit „Nordsee ist
Mordsee“ (1975) und „Die Heartbreakers“ (1982).
Zur Zeit spielt der 46-jährige geborene Hamburger,
der heute in Berlin lebt, am Bochumer Schauspielhaus
die Rolles des Leicester in Schillers Drama „Maria Stuart“. Das Interview entstand kurz vor der Premiere des
Stücks in der „Speisekammer“, der Gastronomie des
Schauspielhauses. Uwe Bohm erscheint etwas abgekämpft direkt nach der Probe.
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Dass Sie eine solche Schauspielkarriere machen würden, war nicht von Anfang an klar.
1973, da war ich elf, saß ich auf der Straße und
habe nicht über Schauspielerei nachgedacht.
Hark Bohm hat mich dann auf der Straße aufgegabelt, als er nach Jungs für einen Film suchte.
Über ihn bin ich dann zu meiner ersten Filmrolle
gekommen.
Und darüber haben Sie den Schauspielberuf
für sich entdeckt?
Nee, ich habe das nicht entdeckt, ich habe das
auch nicht gewählt als Beruf. Ich bin da sozusagen reingequetscht worden. Ich sitze heute hier,
nach ein paar Jahren, und habe diesen Beruf
einfach. Das große Glück war ein Weg, den ich
gegangen bin. Auch nach den Filmen, die ich als
Kind und Jugendlicher mit Hark Bohm gemacht
habe, war nicht in meinem Bewusstsein, dass ich
Schauspieler werden will.
Ich war zunächst Maler und Lackierer, dann war
ich Theatermaler am Deutschen Schauspielhaus
in Hamburg. Und mein Bewusstsein war, genau
diese Arbeit zu machen. Erst langsam entstand
durch meine Arbeit als Theatermaler und die
Stücke, die ich deswegen sah, bei mir der Wunsch
Schauspieler zu werden. Dann habe ich natürlich
versucht, die Schauspielschule zu besuchen, da
bin ich aber nicht angenommen worden. So habe ich die Idee erstmal wieder auf den Müll geschmissen und hab dann noch zig andere Sachen
gemacht, Fotograf und Cutter zum Beispiel.
Und, wie läuft’s?
es sowas wie die Angst vor dem Versagen, davor,
Um am Ende doch Schauspieler zu werden.
Das hier ist Neuland für mich, das ist mein er-
dass das Fallbeil runterfällt.
Debütiert habe ich am Hamburger Klecks The-
ster Schiller. Die Verbindung zur der Figur des
ater und bekam kurze Zeit später ein Engage-
Leicester ist etwas, das ich mir erst bauen muss-
Sie haben lange Jahre mit Theaterregisseur
ment am Deutschen Schauspielhaus in Ham-
te, es muss ja eine bestimmte Farbe kriegen. Das
Peter Zadek, der von 1972 bis 1979 Intendant
burg. Dann wurde Peter Zadek 1985 Intendant
Stück „Maria Stuart“ ist sehr fein strukturiert und
des Bochumer Schauspielhauses war, zusam-
am Hamburger Schauspielhaus, er hat mich
die Schwierigkeit ist, alles, was die beteiligten
mengearbeitet. Nun spielen Sie unter der Re-
zum Glück übernommen. So wurde ich dann
Schauspieler sich erarbeitet haben, miteinander
gie von Elmar Goerden, der heute hier Inten-
Theaterschauspieler.
in Beziehung zu bringen.
dant ist.
Sie sind ein sehr anerkannter Schauspieler,
trotzdem Aufregung?
„Hark Bohm hat mich dann auf der Straße aufgegabelt,
als er nach Jungs für einen Film suchte..“
Mit der Anerkennung ist das so eine Sache, das
ehrt mich, aber ich sitze genauso da wie am Anfang. In diesem Beruf fängt man immer wieder
Mit Zadek habe ich 22 Jahre zusammengear-
Sie haben vier Kinder. Was machen Sie, damit
von vorne an, und das ist das Aufregende daran.
beitet, er hat mich im Grunde zum Theater ge-
es ihnen gut geht?
Es gibt keine Sicherheit, nicht für mich.
bracht und natürlich sehr geprägt. Er ist heute
Ich halte es für völligen Quatsch, zu sagen, dass
Und vor Schiller habe ich natürlich große Ehr-
über 80. Elmar Goerden und ich sind ungefähr
es meinen Kindern gut gehen soll. Man kann sich
furcht. Das merke ich auch bei anderen gestan-
im gleichen Alter und auf einem ähnlichen Level.
natürlich kümmern, sich Gedanken machen über
denen Schauspielern, was es bedeutet, dieses
Ich finde, dass er ein ganz großes Herz hat und
gewisse Sachen, aber das heißt ja nicht, dass ein
große Werk hier auf die Bretter zu bringen. Die
großes Vertrauen, nicht nur in das Stück, son-
Kind nicht sein eigenes Leben hat und auch seine
Angst spielt dabei eine große Rolle, vielleicht ist
dern in alle Beteiligten.
ganzen Probleme mit sich rumschleppt.
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Eltern können es den eigenen Kindern schon
leichter oder schwerer machen, ein gutes Leben zu führen.
Natürlich kann man es einem Kind leichter oder
schwerer machen. Deswegen muss man Entscheidungen treffen - dem bin ich auch gefolgt.
Vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Jugend Trennungskind, Heim, dann von Hark Bohm
adoptiert - was halten Sie von der momentanen Diskussion über Jugendkriminalität?
Wenn Jugendliche eine gewisse Brutalität an den
Tag legen, ist da auch immer eine Sehnsucht dahinter. Es ist ja keiner von sich aus gut oder böse. Das
sehen wir nur immer gern so, wir braven Deutschen,
schwarz oder weiß.
Das ist das Schöne an meinem Beruf - ich darf alles machen, es ist einfach ein Spiel, ich werde für
nichts verurteilt. Darüber bin ich sehr dankbar und
glücklich, es ist wie eine Therapie, das macht das
Leben entspannt. Ich kann nur empfehlen, dass alle
Schauspieler werden.
Wenn Sie hier nun auf der Bühne stehen,
kriegen Sie in der Zwischenzeit vom Ruhrgebiet was mit?
Also ich wohne im Tucholsky, laufe vom Tucholsky zum Schauspielhaus und wieder zurück, darüberhinaus manchmal bis zum Café Zentral, und
ab und zu zum Bahnhof. Meine Freundin ist in
Bochum aufgewachsen, ihre Eltern wohnen in
Bochum-Linden. Dort wasche ich ab und zu meine Wäsche.
Natürlich habe ich ein Buch über Saladin Schmitt,
den ersten Intendanten des Bochumer Schauspielhauses, und diese Stadt hier gelesen. Das
Ruhrgebiet hat gegenüber Berlin, Hamburg oder
anderen Städten etwas ganz Großzügiges. Das
ist vor allem das Herz der Leute hier, das sind
sehr dankbare und freundliche Menschen, man
wird hier ganz unkompliziert aufgenommen. Ich
fühle mich dann gleich wie zu Hause.
Nach „Maria Stuart“, was für Pläne haben Sie?
Ende dieses Jahres werde ich einen großen Zwei-
„Wenn Jugendliche eine
teiler unter der Regie von Dieter Wedel drehen,
gewisse Brutalität an den Tag
mit Ulrich Tukur, wenn alles klappt. Durch mei-
legen, ist da auch immer eine
ne Zeit in Bochum, hier am Theater und mit den
Menschen, denke ich aber auch darüber nach,
Sehnsucht dahinter.“
wieder ein bisschen mehr auf der Bühne zu stehen. Das würde mir gefallen.
„
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Friedrich Schiller
Maria Stuart
Ein Trauerspiel
Schauspielhaus Bochum
Regie: Elmar Goerden
Zwei Frauen, wie sie gegensätzlicher kaum zu denken sind, bilden
das Zentrum von Schillers dramatischem Konflikt: Maria Stuart, Königin von Schottland, hat sich, des Gattenmordes angeklagt, 1568 zu
ihrer Verwandten Elisabeth nach England geflüchtet. Ein fataler Fehler und eine unerträgliche Provokation für die anglikanische Königin.
Denn die Schottin ist eine gefährliche Rivalin im Kampf um Englands
Thron: Mit der katholischen Kirche steht ihr ein gigantischer Machtapparat zur Verfügung, der das labile politische Gleichgewicht jederzeit zerstören könnte. Und als Frau ist sie eine ständige Bedrohung,
da sie alles das lebt, was Elisabeth sich nicht zugestehen kann oder
will. Noch schreckt Elisabeth vor dem letzten Schritt zurück, die Hinrichtung ihrer Blutsverwandten zu unterschreiben. Doch Eifersucht,
Liebe und Angst überlagern zunehmend politische Argumente.
Besetzung u.a.:
Ulli Maier
Maria Stuart, Königin von Schottland
Uwe Bohm
Robert Dudley, Graf von Leicester
Fotos: Birgit Hupfeld
Imogen Kogge Elisabeth, Königin von England
Spieltermine:
2. Februar (sa) • 9. Februar (sa) • 24. Februar (so) jeweils 19.30 Uhr
Termine im März entnehmen Sie bitte der Internetseite des Schauspielhauses.
www.schauspielhausbochum.de
Schauspielhaus Bochum
Im Dezember 1915 wird an der Königsallee das erste von der Stadt Bochum betriebene Theater eröffnet. Während des ersten Weltkrieges
gastieren dort die Bühnen der Städte Düsseldorf und Essen. Ein eigenes
Schauspielensemble bekommt Bochum im Jahr 1919.
Nicht zuletzt wegen seiner berühmten Intendanten - u.a. Peter Zadek,
Claus Peymann, Leander Haußmann und Matthias Hartmann - zählt
das Schauspielhaus Bochum seither zu den renommiertesten Bühnen
Deutschlands.
Das alte Theatergebäude wird bei einem Luftangriff 1944 völlig zerstört.
Nach dem Krieg zeigt Bochums Schauspiel seine ersten Aufführungen
im Saal des Stadtpark-Restaurants. 1953 wird das neue Schauspielhaus
an der Königsallee eröffnet.
Unter der Intendanz von Hans Schalla (1949-72) ist der Besucherandrang
groß geworden. In direkter Nachbarschaft zum Großen Haus entstehen
die Kammerspiele, die im Oktober 1966 eröffnet werden. 1972 richtet
Peter Zadek im Keller eine dritte, kleinere Spielstätte ein, die er Theater
Unten nennt. Zwischenzeitlich auch ZadEck genannt, ist sie heute unter
dem Namen Theater unter Tage bekannt.
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delikatessen:
Bio-Mittagstisch im
Kulturhaus Oskar
Im Kulturhaus Oskar gibt es einen täglichen Bio-Mittagstisch, den auch weitere
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Das Geheimnis ist die Crema
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… tja , Weihnachten ist vor-
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bei und jetzt steht sie da, die
on. Ein Essen kostet 6,50 Euro, der Mittagstisch läuft von 12.30 bis 13.30 Uhr.
Espressomaschine. Über die
Unzahl der Geräte stolpert
Bochum, Oskar-Hoffmann-Str. 25
man unweigerlich bei Me-
dia-Markt, Saturn und Co.
www.kulturhaus-oskar.de
Für den Vollautomaten muss
man minimal 350 Euro rechnen, 1.000 Euro und mehr
sind auch kein Problem. Ritu-
BioFach 21.-24. Februar
alisierte Frage bei meinen Workshops: „Wir haben jetzt ne tolle Maschine,
Weltleitmesse für Bio-Produkte
aber keine Ahnung von Kaffee …“
Jedes Jahr im Februar findet in Nürnberg die Biofach statt. Die Weltleitmesse für Bio-
Guten Kaffee vorausgesetzt, entscheidet die Brühtechnik alles. Da der Voll-
Produkte hat in diesem Jahr mehr als 2.600 Aussteller und erwartet 45.000 Fachbesu-
automat ganze Bohnen verarbeitet, ist man nicht auf gemahlenen Kaffee
cherInnen aus mehr als 110 Ländern. Unter Schirmherrschaft der IFOAM (Weltdach-
angewiesen, was gut ist, da gemahlener Kaffee sein Aroma in nullkomma-
verband der ökologischen Anbauverbände) garantiert die BioFach mit strengen Zulas-
nix verliert. Aber auch die ganzen Bohnen sollte man nicht umschütten,
sungskriterien für die konstant hohe Qualität der ausgestellten Produkte.
sondern aromaschonend in der Tüte lassen und gut verschließen. Da die
Vollautomaten auf kleinstem Raum den Bohnen-Vorrat und die Brühgrup-
Das Weinangebot ist riesig, und unter dem Dach der BioFach findet auch die
pe beherbergen, auch nicht zuviel Bohnen in der Maschine lagern - die auf-
“Vivaness” statt, eine Messe für Naturkosmetik und Wellness. Bio boomt. Auf den
geheizte Espressomaschine vertreibt ein Gutteil der tausend Aromastoffe.
Internetseiten kann man sich u.a. über Aussteller und Produkte informieren.
Die Maschine hat einen Regler für den Mahlgrad. Der richtig eingestellte Mahlgrad kann den entscheidenden Impuls für Crema und Aroma in
www.biofach.de
der Tasse liefern. Patentrezepte taugen hier nichts, der vorhandene Kaffee
muss auf den Mahlgrad hin ausgestestet werden. Zu grob gemahlen gibt
die Bohne ihr Geheimnis nicht preis, zu fein gemahlen treibt der Pumpendruck bei 92 Grad Wassertemperatur die Bitterstoffe mit aus.
Entscheidend ist die Qualität der Crema in der Tasse. Frisch gebrüht sollte
sie kompakt und geschlossen ohne dicke Blasen den Blick auf das edle
schwarze Getränk vollständig verbergen. Schwenkt man die Tasse etwas,
bleibt die Crema an der Tasse hängen. Nimmt man Zucker, sollte er langsam
durch die Crema sickern, anschliessend schließt sie sich wieder komplett.
Unterextraktion durch zu feinen Mahlgrad lässt die Espressomaschine bis
an ihre 15 bar-Grenze ächzen und endet in einer zu dunklen, löchrigen
Crema. Bei zu grober Mahlung und zu niedriger Wassertemperatur ist die
Crema zu hell und wirft feine dünne Blasen.
Besuchen Sie unsere Probierstube!
Die Crema bewahrt dem edlen Getränk nicht nur seine Hitze - ihre Existenz
Wir veranstalten regelmäßig Themen-,
verweist auf den Königsweg des Kaffeebrühens: Nur unter dem Druck
Winzer- und Privatweinproben.
zwischen sieben und zehn bar werden die Kaffeeöle so extrahiert, dass
Zum Nubbental 14a 44227 Dortmund
Tel: 0231- 727 55 81 www.VinCe-Biowein.de (Newsletter anfordern!)
Öffnungszeiten: Do., Fr.: 16.00 – 20.00 Uhr
Sa: 10.00 – 14.00 Uhr
sie eine Crema bilden. Da kommt keine Filtertechnik mit. Espresso ist der
Kaffee, der gleichzeitig den Magen schont und geschmacklich in galaktische Höhen steigt. Die kurze Verweildauer des druckvoll extrahierenden
Wassers belässt alle Bitterstoffe im Filterkuchen und nimmt auch weniger
Koffein mit.
Der Röster heißt Alex Kunkel und gibt
Kaffeeworkshops im Essener Unperfekthaus
www.derroester.de
!"#$#%&'#%(
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
15
delikatessen:
Vinaglobo
Eins der besten
Whisky-Fachgeschäfte
Das unabhängige Whisky-Guide-DeutschlandTeam hat Fachgeschäfte getestet und Vinaglobo
aus Bochum-Langendreer wegen des bemerkenswerten Angebotes und der kompetenten
Beratung als einen der besten Fachhändler ausgezeichnet. Der „Whisk(e)y-Guide Deutschland
2008“ empfiehlt bundesweit weniger als zweihundert Fachgeschäfte. Vinaglobo-Inhaber Olaf
Vorberg setzt auf eigene Neuentdeckungen,
vergessene Spezialitäten und Produkte jenseits
Bio-Supermarkt eröffnet in Buer
des Mainstream.
Gelsenkirchen bekommt,
was es verdient
www.vinaglobo.de
Was vor einigen Jahren noch absolute Ausnahme war,
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Bio-Supermärk-
gehört immer mehr zum normalen Stadtbild: Bio-Su-
ten und konventionellen Lebensmittelläden ist die Brei-
permärkte - also Supermärkte, die von Babybrei über
te des Sortiments. Im Biomarkt steht auch gern mal ein
frisches Obst und Gemüse bis zum Fertiggericht aus-
Produkt im Regal, von dem man noch nie gehört hat.
– Fleisch von CharolaisRindern aus hofeigener
Zucht
– Bio-Vollsortiment
schließlich Bioprodukte verkaufen. Ein weiterer Bio-Su-
Oder kennen Sie den „Roten Trommler“? Dabei han-
permarkt ist gerade eben dazugekommen, diesmal in
delt es sich um einen israelischen Fisch aus ökologischer
Gelsenkirchen-Buer.
Aquakultur. Um den KundInnen Mut zu machen, mal
Unter dem Motto „Gelsenkirchen hat’s verdient“ hat
was Neues auszuprobieren, gibt es in solchen Fällen In-
Rotbachstraße 7, 46535 Dinslaken
Tel.: 0 20 64 / 5 48 21
Email: [email protected]
www.naturkost-scholtenhof.de
die Münsteraner SuperBioMarkt AG ihre 14. Filiale auf
formationen zum Produkt und Rezepte gratis dazu.
750 qm Fläche mitten in Buer eröffnet. Mehr als 6.000
Produkte in Bio-Qualität stehen dort in den Regalen
Service und Beratung werden generell groß geschrie-
und Kühltheken, ein sogenanntes Vollsortiment, d.h.
ben. Im SuperBioMarkt gibt es gut geschultes und mehr
von Obst und Gemüse über Fleisch und Käse bis zu Na-
Personal als im konventionellen Supermarkt. Außerdem
turkosmetik und Wein gibt es alle Artikel des täglichen
sind zum Beispiel die Gänge so breit, dass ein Zwillings-
Bedarfs. Ergänzt wird das Angebot durch einen Bäcker,
kinderwagen bequem durchpasst.
der in einem eigenen Shop mit angeschlossenem Café
Die SuperBioMarkt AG mit ihren etwa 250 Mit-
frische Bio-Back- und Konditorwaren verkauft. „Immer
arbeiterInnen, von denen 23 Auszubildende sind,
mehr Menschen sehen, dass Bio-Produkte in vielen Le-
hat am neuen Standort in Gelsenkirchen 15 neue
bensbereichen die bessere Alternative sind. Das können
Arbeitsplätze geschaffen. (bu)
auch eine tiefgekühlte Bio-Pizza und ein Bio-Bier sein“,
erzählt SuperBioMarkt-Gründer und -Vorstand Michael Radau. Verkostungen, Genießerabende und Aktionsverkäufe sollen auch Skeptiker vom guten Geschmack
und von hoher Qualität überzeugen.
16
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Gelsenkirchen-Buer, Horster Straße 42
Dortmund-Hombruch, Harkortstraße 18
Öff. jeweils mo-fr 8-19 Uhr, sa 8-16 Uhr
www.superbiomarkt.de
„
Chilipilze in Gorgonzolacreme
Für 4 Personen:
· 600 g Egerlinge oder
Champignons
· 2 Knoblauchzehen
· 2 rote Chilischoten
· 2 EL Butter (z.B. von Rogge)
· 1 EL Öl (z.B. von Davert)
· 150 g Gorgonzola
· 1/8 l Gemüsebrühe
(z.B. von Erntesegen)
· 50 g Sahne (z.B. von Söbbeke)
· Salz
· Nelkenpulver
(z.B. von Lebensbaum)
· 2 Stängel Petersilie
Die besonders würzigen Pilze schmecken mit Kartoffeln oder Nudeln, sind aber auch als
Beilage zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch willkommen.
Zubereitungszeit: 20 Min. ı Pro Portion ca: 270 kcal, 12 g EW, 23 g F, 2 g KH
1. Die Pilze putzen und in etwa 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Den Knoblauch schälen und
in dünne Scheiben schneiden. Die Chilischoten waschen, von den Stielen befreien und mit den
Kernen in dünne Ringe schneiden.
2. Die Butter mit dem Öl in einem Topf oder einer hohen Pfanne erwärmen. Die Pilze darin
unter Rühren bei starker Hitze 2-3 Min. braten. Die Hitze reduzieren, Knoblauch und Chili ein
paar Min. mitbraten.
3. Den Gorgonzola in kleine Würfel schneiden und mit der Brühe und der Sahne zu den Pilzen
geben. Unter Rühren erhitzen, bis der Käse geschmolzen ist. Die Pilze mit Salz und 1 winzigen
Prise Nelkenpulver abschmecken. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blättchen
fein hacken. Vor dem Servieren über die Pilze streuen.
Dazu passen Kartoffelpüree, Pellkartoffeln oder auch Bandnudeln
Minutenschnitzel mit Orangensahne
Würzen Sie eine Sauce mal anders als gewohnt – schon wird aus einem
schnellen Schnitzel ein aufregendes Geschmackserlebnis.
Zubereitungszeit: 20 Min. ı ProPortion ca: 350 kcal, 33 g EW, 23 g F,
2 g KH
1. Den Backofen auf 70° vorheizen und eine Platte hineinstellen. Das Filet
schräg in dünne Scheiben schneiden. Mit Salz und Pfeffer würzen. Orange
abwaschen und abtrocknen, Schale fein abreiben oder dünn abschneiden
und fein hacken.
2. Butter und Öl in einer großen Pfanne heiß werden lassen.
Fleischscheiben darin bei starker Hitze pro Seite 1/2 Min. braten, auf die
Platte in den warmen Ofen legen.
3. Bratfond mit der Brühe ablöschen, Sahne, Orangenschale, Zimt und Chili
zugeben und aufkochen lassen. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken
und über die Fleischscheiben geben. Sofort servieren.
Für 4 Personen:
· 600 g Schweinefilet (oder dünne
Schnitzel nach Geschmack von
Kalb oder Pute)
· Salz und Pfeffer
· 1/2 Bio-Orange
· 1 1/2 EL Butter (z.B. von Rogge)
· 1 1/2 EL Öl (z.B. von Rapunzel)
· 75 ml Brühe, Sherry oder Weißwein
· 150 g Sahne (z.B. von Söbbeke)
· 1/4 TL Zimtpulver
(z.B. von Lebensbaum)
· 1/4 TL Chilipulver
(z.B. von Herbaria)
Dazu passen Bandnudeln oder Reis
Küchentipp: Pilze putzen
Egerlinge und Champignons kommen aus Zuchtbetrieben und sind in der Regel nur leicht mit Erde
verschmutzt. Diese am besten mit feuchtem Küchenpapier abwischen. Dann werden noch die
Stielenden abgeschnitten – fertig! Waschen sollte man Pilze möglichst nicht, vor allem nicht im
Wasser liegen lasen. Sie saugen sich sonst voll und ihr feiner Geschmack wird verwässert.
Die echte Jeden-TagKüche
Gut kochen und essen
Tag für Tag
Cornelia Schinharl
200 Seiten /
Hardcover / 19,90 EUR /
ISBN: 978-3-8338-0834-9
Der SuperBioMarkt-Weinexperte empfiehlt:
Zu den Chilipilzen: Gewürztraminer
Spätlese, Spätlese halbtrocken, Weingut
Heiner Sauer/Pfalz, betörende Aromen nach
Rosenöl, am Gaumen weich und schmelzig,
üppiger Traminer.
Zum Minutenschnitzel: Cuvée Rufia, Rotwein
halbtrocken, Weingut Heiner Sauer/Pfalz,
würziges Bukett, Anklänge von Cassis und
Kirsche, cremiger Körper.
Die Weine und alle Zutaten erhalten Sie natürlich in Ihrem SuperBioMarkt.
Ihr Einkaufszettel
Das brauchen Sie, je nach Rezept, z. B.:
. 600 g Egerlinge oder
Champignons
. 150 g Gorgonzola
. 2 rote Chilischoten
. Nelkenpulver
. 2 Sta¨ngel Petersilie
. 600 g Schweinefilet
. 1/2 Bio-Orange
. Zimt- und Chilipulver
Ihr SuperBioMarkt:
Dortmund-Hombruch,
Harkortstraße 18
Gelsenkirchen-Buer,
Horster Straße 42
www.superbiomarkt.de
Entdecken Sie den Unterschied!
Gorgonzola
Gorgonzola ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Mailand, die dem pikanten norditalienischen Käse
ihren Namen gibt. Gorgonzola-Käse besteht aus Kuhmilch, Lab und Salz, die mit einer Edelpilzkultur des Penicillium gorgonzola versetzt werden. Um das Schimmelwachstum zu fördern, werden die Laibe während der
Reifung mit Nadeln durchbohrt, so dass Sauerstoff in den Teig gelangt. Die Rinde wird regelmäßig mit Salzwasser abgewaschen. Gorgonzola reift zwischen zwei Monaten und einem Jahr.
Der Käse hat eine typische, recht dicke, rötliche Rinde, die teilweise graue Schimmelflecken aufweist. Der
weiche Teig ist weiß bis strohgelb und von grünblauen Schimmeladern durchzogen. Der würzig-pikante Geschmack mit dezent süßer Note ist meist milder als der Geruch. Gorgonzola, der sauer oder bitter riecht oder
bräunlich verfärbt ist, sollte man nicht mehr kaufen.
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
17
wohlsein:
vorgestellt:
Back to the Roots
Moderne Endodontie als sanfte Methode zur
Zahnerhaltung bei Zahnwurzelentzündungen
Interview mit Dr. Roland Althoff
Die Dreidimensionalität des Wurzelkanalsystems
Das Zentrum für innovative Zahnerhaltung hat
sich zu der Anlaufstelle für alle Fragen zum
Thema mikroskopische Endodontie entwickelt.
Können Sie mit verständlichen Worten be-
gischer Eingriff vermieden werden. Für viele Pati-
Was bedeutet für Sie innovative Zahnerhaltung?
schreiben, wie Sie therapeutisch vorgehen?
enten ist das Thema Wurzelbehandlung mit Schre-
Die Diskussion um immer zeit- und kostenaufwän-
Die Therapie einer solchen Wurzelentzündung ist
cken verbunden. Die Behandlung ist schonend und
digere Ersatzlösungen dominiert die Zahnmedizin,
oftmals eine Herausforderung, denn häufig kom-
schmerzfrei in lokaler Betäubung möglich.
Zahnerhaltung ist häufig noch nicht „en vogue“.
men Patienten zu uns, denen bereits zu einer Ent-
Aber dies beginnt sich zu verändern. Wir haben
fernung ihres erkrankten Zahnes oder zur chirur-
Das Zentrum für innovative Zahnerhaltung hat
eine Philosophie verinnerlicht, die das Ziel hat, un-
gischen Wurzelspitzenresektion geraten wurde.
bemerkenswerten Erfolg und erfreut sich gro-
seren Patienten die Erhaltung ihrer Zähne professi-
Zunächst wird eingehend geprüft, ob eine Erhal-
ßer Nachfrage. Was ist der Grund?
onell zu ermöglichen. Zahnerhaltung steht bei uns
tung sinnvoll und möglich ist. Danach erfolgt ein
Den Wert eigener Zähne mit einem unnachahm-
vor Zahnersatz. Für ein best mögliches Erhaltungs-
Therapiegespräch, das den Zeit- und Investitions-
lich natürlichen Gefühl sieht unser Behandlerteam
ergebnis dürfen keine Kompromisse gemacht wer-
Aufwand klärt. Die dauerhafte Erhaltung so er-
als höchstes Gut und als den eigentlichen Sinn von
den. Wir können in vielen Fällen schonende Alter-
krankter Zähne erfordert ein sorgfältiges Vorge-
„Zahnheilkunde“. Wir müssen weg von der Zahner-
nativen zur Wurzelspitzenresektion oder gar zur
hen mit viel Zeit und Aufmerksamkeit fürs Detail.
satzmaxime, die die Zahnmedizin im Laufe der Jahr-
Zahnentfernung bieten.
Technisches Know-how, spezialisiertes Instrumen-
zehnte geprägt hat. Es kann nicht der eigentliche
tarium und Fingerspitzengefühl sind erforderlich,
Sinn eines Heilberufes sein, Patienten von der ersten
damit die Behandlung innerhalb von ein bis zwei
Füllung bis zur Vollprothese zu begleiten. Wir brau-
Sitzungen abgeschlossen werden kann.
chen neue Wege, die für Menschen konzipiert sind,
Worin besteht Ihr Spezialgebiet innerhalb
Ihrer Praxis?
Ich bin auf dem Gebiet der mikroskopischen Endo-
die ein natürliches Interesse an der Bewahrung ihres
dontie spezialisiert: Das Fundament für einen dau-
Was beinhaltet die Behandlung im Einzelnen?
natürlichen Kauorgans haben. Immer mehr Patient-
erhaften Zahnerhalt sind feste und stabile Zahn-
Durch digitale Röntgentechnik wird bei geringer
en ist dies wichtig und sie wollen genau das.
wurzeln, die den täglichen Anforderungen an Kau-
Strahlendosis zunächst die Wurzelanatomie exakt
kraft und Biss standhalten. Vielfach jedoch sind un-
erfasst. OP-Lupe und OP-Mikroskop ermöglichen
sere Wurzeln durch schädliche Einflüsse im Mark er-
Einsichten bis ins kleinste Detail des Zahnes. Com-
krankt. Durch eine Invasion von Bakterien aus Kari-
putergesteuerte Instrumente in Kombination mit
Seit 1993 niedergelassen
esprozessen oder durch mechanische Überlastung
traditionellen manuellen Techniken und Laser brin-
in Mülheimer Gemein-
kann es zu einer Entzündung des Zahninneren und
gen Therapiesicherheit. Das so effizient gereinigte
schaftspraxis.
des angrenzenden Kieferknochens kommen. Der
Wurzelkanalsystem wird durch eine dreidimensi-
Hauptarbeitsgebiete: mi-
betroffene Zahn meldet sich durch extreme Tem-
onale Füllung und einen speziellen mit dem Zahn
kroskopische Endodontie
peraturempfindlichkeit, Probleme beim Kauen oder
verbundenen Kernaufbau stabilisiert und abge-
und restaurative Zahner-
auch durch spontanen Nachtschmerz.
dichtet. Eine Versprödung des Zahnes und das Ein-
haltung. Seit 2005 zertifiziert durch die Endo-
dringen neuer Bakterien werden damit sicher ver-
plus Akademie und die Deutsche Gesellschaft
hindert. Der im Fundament gestärkte Zahn kann
für Endodontie.
dann ästhetisch restauriert werden.
Am 15. Februar um 19 Uhr findet ein Vor-
„
Dr. Roland Althoff
tragsabend mit Dr. Althoff zum Thema „moWie sind die Heilungschancen?
derne Wurzelbehandlung“ in Mülheim im
In unserer Therapieplanung orientieren wir uns aus-
Konferenzsaal des Ev. Krankenhauses, Wert-
schließlich am medizinisch Machbaren und Sinn-
gasse 30, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
vollen, angelehnt an internationale Standards. Die
Anmeldungen werden unter der unten an-
wissenschaftliche Literatur schreibt dieser Methodik
gegebenen Telefonnummer erbeten.
eine Erfolgsquote von über neunzig Prozent zu.
Kann diese Zahnentzündung Auswirkungen
Welche Vorteile sehen Sie zur alternativen
auf die Allgemeingesundheit haben?
Ersatzlösung?
Wird an dieser Stelle nicht adäquat behandelt,
Es müssen keine Zähne für eine Brücke abgeschlif-
kann sich der Entzündungsprozess über das Blut
fen werden. Es ist keine Gewöhnungsphase erfor-
auf lebenswichtige Organe wie Herz und Nieren
derlich, denn der eigene natürliche Zahn bleibt er-
ausbreiten oder zum Beispiel Gelenkrheumatis-
halten und die Zahnerhaltung spart gegenüber dem
mus verursachen.
Zahnersatz Zeit und Geld. Oftmals kann ein chirur-
18
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Gemeinschaftspraxis Dres. Weber,
Hildebrand, Althoff & Partner
Friedenstraße 2a/Ecke Werdener Weg,
Mülheim/Oppspring
Tel. 0208.38 00 31
w ww.zahnarztpraxis-oppspring.de
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Bald werden sich die ersten Anzeichen des Frühlings zeigen. Doch noch ist es nicht so weit, sondern wir sind der
warmen, trockenen Heizungsluft drinnen und der Kälte draußen ausgeliefert. Unter diesen Umständen haben
Erkältungsviren leichtes Spiel - aber dagegen gibt es sinnvolle und wirksame Hilfe aus der Natur Südafrikas.
Unbehandelt verlaufen Atemwegsinfekte immer häufiger chronisch. So wird aus der akuten Bronchitis bei
Nichtbehandlung bei jedem dritten Patienten eine chronische Bronchitis. Doch auch wenn die Erreger in die tiefen Atemwege absteigen, besteht, z. B. als Akutkomplikation, die Gefahr einer Lungenentzündung.
Atemwegsinfekte, wie die akute Bronchitis, können mit einem Wurzelextrakt aus der südafrikanischen Kapland-Pelargonie bekämpft werden. Erhältlich ist die Arznei rezeptfrei unter dem Namen Umckaloabo® in Ihrer
Apotheke. Umckaloabo® ist mit verschiedenen Wirkmechanismen aktiv: Durch seine dreifach-Wirkung überzieht es die Schleimhäute der Atemwege mit einem Schutzfilm und stoppt so wirksam Erregerattacken. Außerdem mobilisiert Umckaloabo® körpereigene Abwehrzellen, die Viren abtöten, hindert Bakterien an der Vermehrung und löst zähen Schleim.
Die Ursachen der Bronchitis werden so bekämpft und die lästigen Symptome klingen rasch ab. Das Phytotherapeutikum greift nicht in den Stoffwechsel der Erreger ein. So können auch keine gefährlichen Resistenzen entstehen. Ein weiteres Plus: Der Wurzelextrakt ist gut verträglich und schon für Kinder ab 1 Jahr zugelassen.
Ihre
Fachhändler im Ruhrgebiet:
MBT - Masai Barefoot Technology
Die Massai Barfuß Technik ist die Erfindung des
Schweizer Ingenieurs Karl Müller. Bei einem
& Fortschritt
Aufenthalt in Korea machte er die Entdeckung,
dass das Barfußgehen über Reisfelder seine Rückenbeschwerden linderte. Nach der Rückkehr in
die Schweiz begann Müller mit der Entwicklung
einer Footwear-Technologie, die die natürliche
Instabilität weicher Böden wie koreanischer Reis-
5KHLQODQGGDPP
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Orthopädie-Schuhtechnik
Jürgen Weiß
Cranger Str. 280
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Fax 02 09 / 77 11 48
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felder oder ostafrikanischer Savannen auch jenen
Menschen zugänglich macht, die sich auf harten
Böden bewegen müssen. Nach jahrelanger For-
'LUHNWDQGHU%
3DUNSOlW]HKLQWHUP+DXV
schungs- und Entwicklungsarbeit, war 1996 die
„Masai Barefoot Technology“ ausgereift genug,
um auf den Markt zu kommen.
ZZZIHHWOLIHGH
0SYCHOLOGISCHE0RAXISGEMEINSCHAFT
3USANNE$ÚBLITZ3ABINE(ANEFELD
s!UTOGENES4RAINING
s0ROGRESSIVE-USKELENTSPANNUNG
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s!NGSTMANAGEMENTs0SYCHOLOGISCHE"ERATUNG 0SYCHOTHERAPIE
'RO”E"ECKSTRA”Eq"OCHUMq4ELqWWWANGSTFREISTRESSFREIDE
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
19
vorgestellt:
Ohne Viren Richtung Frühling
ruhrkultur:
Im Mittelpunkt
gestellt. Istanbul kann für 2010 schon jetzt
Kultur & Kunst im Revier
mit einem Budget von 120 Millionen rechnen. Bleibt die Hoffnung auf Sponsoren, angedacht sind da z.B. das Außenministerium
und die Goethe-Gesellschaft – so soll die In-
Auch Oer-Erkenschwick
ist Kulturhauptstadt
Die Vision „2010“ muss auch in der Peripherie des
Ruhrgebiets spürbar werden. Eine Randbeobachtung.
ternationalität der Veranstaltung betont werden. Es wird aber wohl darauf hinauslaufen, dass die üblichen Verdächtigen wie die
ortsansässigen Energie- und Stahlunternehmen als Sponsoren auftreten werden. Leider
braucht Kultur neben dem Geist immer auch
Geld, um bestehen zu können. Bleibt zu hoffen, dass es, verbunden mit derartigen Groß-
Jede Kulturhauptstadt geht mit diesem Titel an-
wortlichen beschwichtigen mit der Idee, dass
sponsoren, nicht nur eine Unterstützung der
ders um. Luxemburg machte mit einem freund-
in jeder Woche des Jahres eine Gemeinde im
großen Events mit genügend Medienbeach-
lich-selbstironischen Logo auf sich aufmerk-
Mittelpunkt stehen soll. Wie das konkret aus-
tung gibt, sondern dass auch die Off-Kultur
sam, das einen hellblauen, röhrenden Hirsch
sehen soll, ist, wie das Gesamtprogramm, noch
und die weniger bekannten Künstler davon
zeigte. Anfang dieses Jahres wühlte Liverpool
nicht ganz klar, aber Ruhr.2010-Chef Fritz Pleit-
profitieren.
meinden eine äußere wie innere Einheit zu
gen macht schon mal gute Stimmung: „38 Wo-
Wenn man den Verantwortlichen zuhört, merkt
formen, scheint der größte Kraftakt für 2010
chen sind schon vergeben und wir fangen mit
man schon, dass sie die ganze Bevölkerung ein-
zu sein. Sonst bleiben Großprojekte wie die
Dinslaken an.“ Warum nicht Dinslaken, wenn
beziehen wollen. Steven Sloane will die etwa
500 Fesselballons, die die ehemaligen Kohlen-
es stimmt, dass Provinz kein Ort, sondern eine
5,3 Millionen Menschen im Ruhrgebiet zum ge-
schächte markieren sollen, nichts als heiße Luft.
Haltung ist? Diese Nebenzentren könnten den
meinsamen Singen bewegen, ganz ohne Hei-
Immerhin werden diese „Schachtzeichen“ über
ganzen Charme der Ruhr.2010 ausmachen.
dewitzka und Fischer-Chöre-Playback. Und
das ganze Ruhrgebiet verteilt sein, dass jedem
Was den Unterschied zwischen einer warmen
Pleitgen träumt angenehm größenwahnsinnig
Besucher klar wird, die Kulturhauptstadt geht
Augustwoche am Duisburger Innenhafen und
von der Sperrung der A 40 zwischen Duisburg
auch hinter der Essener Stadtgrenze weiter.
neblig-verregneten Novembertagen in Oer-Er-
und Dortmund, um dort eine lange Tafel aus
Randgemeinden wie Moers oder Kamen be-
kenschwick ausmacht, wird aber die Praxis erst
20.000 Tapeziertischen zu errichten, an der sich
fürchten, dass sich die Hauptveranstaltungen
zeigen müssen.
die Bevölkerung treffen soll. Und wie nachhal-
für seine Eröffnungsveranstaltung
in der jüngeren Geschichte und beförderte einen der Beatlesüberlebenden, Ringo Starr, zutage. Starr
durfte ein Liedchen trällern, während um ihn herum ein Großteil des
Etats in Form eines Großfeuerwerks
verballert wurde. Relativ im Dunkeln
blieben an diesem Abend die Kräne
und Baustellen jener Projekte, die
nicht rechtzeitig fertig geworden
sind. Aber selbst damit bekommt
man eine Minute dreißig in der Tagesschau, kurz vor dem Wetter.
Die Kulturhauptstadt ist kein Ponyhof, soviel steht fest. Mit Blick auf
Liverpool könnte man 2010 Herbert
Grönemeyer unter Tage seinen WMHeuler „Zeit, das sich was dreht“ singen lassen. Oder doch lieber die Zeilen „Du bist keine Weltstadt“ oder
„Es ist ok, es tut gleichmäßig weh?“
Aus einer Ansammlung von 53 Ge-
zu sehr auf Essen konzentrieren könnten; dies
tig solche Menschenzusammenführungen sein
gilt auch für die finanzielle Unterstützung mit
Die Frage, ob der Etat von 48 Millionen Euro
können, hat man ja schon neun Monate nach
Mitteln der Ruhr.2010 GmbH. Die Verant-
wirklich reicht, hat Pleitgen kürzlich selbst
dem WM-Sommer erlebt. (vkb)
20
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
„
„Kultur betrifft alle“
Steven Sloane über nachhaltige Kulturarbeit, ein
Haus für die Musik und seine Liebe zum Basketball
Herr Sloane, Sie sind in Los Angeles geboren,
Es gibt ja die Kritik, dass das neue
haben später in Israel gelebt und gearbei-
Konzerthaus unnötig sei, da viele
tet, und waren weltweit als Dirigent tätig.
Nachbarstädte über ähnliche Häuser
Wie blickt ein Kosmopolit wie Sie auf das
verfügen. Lautet nach „Jedem Kind
Ruhrgebiet?
ein Instrument“ die Devise jetzt „Jeder
Ich bin, wie viele andere auch, als Fremder hierher
Stadt ein Konzerthaus“?
gekommen. Nach vierzehn Jahren fühle mich hier
Nein. Nur: Die Konzerthäuser in Dortmund
Zuhause und identifiziere mich mit dieser Region.
und Essen sind vor allem mit Veranstal-
Der Satz „Kultur durch Wandel“ trifft auch auf
tungen und Gastspielen belegt. In Bochum
das Leben als Künstler zu. Ich bin vielleicht kein
geht es um eine feste Spielstätte und einen
schlechtes Beispiel, was diese Idee angeht. (lacht)
Probesaal für unser Orchester. Wir sind das
Foto: Christoph Fein
Das Gespräch führte Volker K. Belghaus
einzige Konzertorchester in unserem Umkreis
Was planen Sie für 2010?
ohne Spielort. Wir haben in Bochum schlimme
Sie stehen
Zu meinem Themenfeld „Stadt der Künste“ gehö-
Arbeitsbedingungen. Wenn wir z.B. in Essen
sonst als Dirigent, als Leit-
ren die „Performing Arts“. Besonders wichtig sind
spielen, hört man erst, welches Potenzial dieses
figur vor dem Orchester. Beim Basketball sind
mir die Projekte, die von Akteuren aus der Region
Orchester hat. Ich glaube, dass in dem Moment,
Sie Teil der Mannschaft. Ist das ein Ausgleich
eingebracht werden. Wir wollen weg vom Begriff
wenn das Haus steht, die Menschen sehen wer-
für Sie, weil Sie da mal nicht der Chef sind?
der „Hochkultur“. Kultur betrifft alle und muss
den, was sie da für einen Schatz haben – für
Unbedingt! Das finde ich so toll am Basketball,
auch alle integrieren. Eines der Hauptkriterien ist
unsere Stadt, für unsere Region und für unser
das ist ein richtiger Teamsport. Mein Anliegen
für mich Nachhaltigkeit. Was bleibt nach 2010? –
Orchester.
als Dirigent ist der Versuch, dass alle gemeinsam
Das ist eine zentrale Frage für unsere Programm-
musizieren. Die Rolle des Dirigenten sollte es nicht
arbeit. Wir müssen Infrastrukturen etablieren, die
Die Kritiker sagen aber auch, dass die Bochu-
sein, alles einfach zu bestimmen. Seine Arbeit ist
auch darüber hinaus Bestand haben. Dazu gehört
mer Symphoniker die Jahrhunderthalle nutzen
zu inspirieren, und hoffentlich das Orchester dazu
auch „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi). Ein ganz
sollen, in der ja auch die RuhrTriennale statt-
zu bringen, etwas gemeinsam zu gestalten.
überzeugendes Projekt, das nicht nur einen ein-
findet ...
maligen Effekt hat. Das finde ich ganz wichtig:
Die Jahrhunderthalle ist geeignet für außerge-
Was die kulturelle und insbesondere musikalische
wöhnliche Events. Sie ist überhaupt nicht ge-
Bildung anbelangt, liegt genau in solchen Pro-
eignet für das normale Repertoire, das wir jede
Steven Sloane ist Generalmusikdirektor der Bochumer
jekten die Zukunft unserer Region.
Woche spielen. Im Winter kann man wegen der
Symphoniker und international gefragter Dirigent. Er
Kälte dort gar nicht auftreten. Hinzu kommen
wird 1958 in Los Angeles geboren, und siedelt im
Auf den Internetseiten der Bochumer Sympho-
die fünf Monate, in denen dort die RuhrTriennale
Alter von 23 Jahren nach Israel über. Dort dirigiert
niker kündigen Sie mit „Soundsafari“ Ähnliches
stattfindet. Also was bleibt da übrig? Außerdem:
er alle führenden Orchester des Landes und arbeitet
an: „Wir entwickeln mit Kindern und Jugend-
Wenn es regnet, hört man das. Wir sind hier
als Chorleiter. Es folgen Engagements in aller Welt,
lichen neue und überraschende Konzertmo-
nicht in San Diego, wir brauchen einen Raum,
1994 wird er zum Generalmusikdirektor in Bochum
mente.“ Was haben Sie da genau vor?
dessen Akustik dem schlechten Wetter Rech-
berufen und wird 2004 für seine Aufnahme der Or-
In Bochum setzen wir bei unserer Arbeit auf Bil-
nung trägt. Dafür kommt die Jahrhunderthalle
chesterlieder von Josef Marx mit den Bochumer Sym-
dungsprojekte, wir haben gemeinsam mit dem
nicht in Frage.
phonikern für den „Grammy“ nominiert. Seit 2006
Initiativkreis Ruhr „Petruschka“ auf die Bühne ge-
„
Herr Sloane, bis hierhin vielen Dank.
ist er Künstlerischer Direktor der „Stadt der Künste“
bracht – ein Musikprojekt für Kinder und jüngere
Haben Sie noch andere Leidenschaften neben
Leute. Auf die „Soundsafari“ sind wir sehr stolz,
der Musik und der Oper?
das ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Wir
Ich bin leidenschaftlicher Basketballspieler beim
haben vor, alle Schulen in Bochum zu integrieren,
VfL Bochum. Sport ist ein Großteil meines Le-
dass sie regelmäßig bei uns sind und sich weiter-
bens, neben meiner Familie natürlich. Das sind
bilden können. Im neuen Konzerthaus werden
Dinge, wo einem die Seele brennt. Die Musik
wir genug Raum haben, um diese Arbeit fortzu-
ist nur ein Weg, um mich auszudrücken; das
setzen. Das Haus soll der gesamten Bevölkerung
passiert auch durch Sport, und vor allem
offen stehen.
Basketball.
bei der RUHR.2010.
www.ruhr2010.de
www.bochumer-symphoniker.de
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
21
ruhrkultur:
Musik nur, wenn sie nachhaltig ist
Zwischen Nachwuchsförderung und Visionslust: In der Bochumer Musikszene
tut sich einiges in Richtung 2010 und darüber hinaus.
Wenn die Kulturschaffenden im Ruhrgebiet die-
dem vermeintlich magischen Datum 2010 aufhö-
ser Tage in die Zukunft schauen, endet dieser Blick
ren kann.
sehen dieses Jahr als Hoffnungspunkt, als Zielli-
Jedem Kind ein Instrument
nie, als Metropolenversprechen. Da das offizielle
Ein Schritt in diese Richtung ist die Initative „Jedem
Programm erst in diesem Sommer vorgelegt wird,
Kind ein Instrument“ (JeKi). Bereits 2003 brachten
muss man sich an den schon bekannten Projekten
die Musikschule Bochum und die „Zukunftsstif-
festhalten. Für den Bereich „Stadt der Künste“
tung Bildung“ der GLS Treuhand dieses Projekt
lockt die geheimnisvolle „Zweite Stadt“, die Un-
mit wachsendem Erfolg auf den Weg. Grund-
terwelt des Reviers, mit ihren Schächten und Flö-
schulkindern soll die Möglichkeit gegeben wer-
zen. An ausgewählten Stellen sollen die alten Stol-
den, möglichst früh ein Instrument zu lernen. Den
len für Besucher und die Kunst geöffnet werden;
Unterricht gestalten Musikschullehrer zusammen
auf der Zeche Zollverein soll die Medienkünstlerin
mit den Lehrern, ab der 3. Klasse wird das Erlernte
Jenny Holzer das Kellergeschoss des Reviers mit
gemeinsam in einem Kinderorchester weiterge-
Kunst füllen.
führt. Diese Art der kulturellen Bildung entwi-
Visualisierung: Van den Valentyn Architektur
meistens 2010, dem Kulturhauptstadtjahr. Viele
ckelt sich immer mehr, allein im Jahr 2007 machDie geplante „Bochumer Symphonie“
Auf der Ruhr bei Essen-Werden ist das „Folkwang
ten 7.200 Erstklässler an 200 Grundschulen mit.
Atoll“ von Norbert Bauer geplant, der gemeinsam
Bis 2010 sollen möglichst alle Kinder im Ruhrge-
mit anderen Künstlern zwanzig Kunstinseln instal-
biet eingebunden werden. Aufgrund des Erfolgs
Bürgernähe und Nachwuchsförderung auf die
lieren will, „ein Archipel der Künste und Wissen-
haben sich mittlerweile auch das Land NRW und
Fahnen geschrieben. Sloane will mit Musikbil-
schaften“, die mit kleinen Booten erfahrbar wer-
die Kulturstiftung des Bundes drangehängt und
dungsprojekten wie „Soundsafari“ für Kinder
den sollen. Neben diesen, wohl einmaligen, Groß-
unterstützen das Projekt.
und Jugendliche möglichst alle Bochumer Schu-
projekten hört man aber immer öfter das Wort
len einbinden. Schülern verschiedener Herkunft
„Nachhaltigkeit“, weil immer mehr Menschen er-
Auch die Bochumer Symphoniker mit ihrem Ge-
und aller Altersklassen soll mit Musikworkshops
kennen, dass die Arbeit an der Kultur nicht mit
neralmusikdirektor Steven Sloane haben sich
der Zugang zur Musik und „benachbarten Kunstsparten“ ermöglicht werden. Am Ende werden
die Ergebnisse mit einem Konzert der Öffentlichkeit präsentiert. Klingt ein wenig nach Simon
Rattles „Rhythm is it“ im Pott, ist aber lobenswert, da so Integration auf spielerisch-künstlerische Weise erfahrbar wird. Außerdem hat diese
Kulturarbeit länger Bestand als ein großes, einmaliges Event im Jahr 2010.
Symphonie für Bochum
Dafür schiebt Sloane einen anderen großen und
vieldiskutierten Visionsbrocken vor sich her: Ein
eigenes Konzerthaus, die „Bochumer Symphonie“. Neu ist diese Idee nicht, schon 1959
wurde mit dem Gedanken gespielt. Aber auch
hier tat die Zahl 2010 Wunder, nach langer Diskussion einigte man sich auf den Standort an
der Marienkirche in der Innenstadt. In der Kritik
Foto: Jedem Kind
stehen weiterhin die Fragen, ob so ein Konzerthaus überhaupt nötig ist und wie dessen Finanzierung aussehen soll. Es gibt im Umkreis von
50 km mit der Tonhalle Düsseldorf, der Philharmonie Essen und dem Konzerthaus Dortmund
Erstklässler der Grundschule in der Vöde beim Unterricht von „Jedem Kind ein Instrument“
22
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
genügend Häuser, die den Bedarf decken, so
Jahrhunderthalle nutzen könne. Aber auch hier
wären kostspielige und aufwändige Umbauten
die Folge.
Wie Curry ohne Wurst
Die „Bochumer Symphonie“ wird momentan
mit etwa dreißig Millionen Euro veranschlagt.
Die Stadt sichert fünfzehn Millionen zu, für die
andere Hälfte werden Spender wie der LottoUnternehmer Norman Faber gesucht, der fünf
Millionen Euro spendete. Andere, wie die Bochumer Brauer von Fiege, steuern ideellen Zuspruch bei: Deren Bierdeckel sollen in 200 Gaststätten mit flott-folkloristischen Sprüchen wie:
„Bochum ohne Symphonie ist wie Curry ohne
Wurst“ die Seele des kritischen Pottlers streicheln und um Spenden werben. Ist also der Bau
des Konzerthauses so einfach wie ein Lottogewinn in Fabers Werbesendungen? „Die neue
Symphonie, morgen in Ihrem Briefkasten“?
Nein, zwar haben weitere Spender ebenfalls
zwei Millionen dazugetan, trotzdem bleibt momentan eine Finanzierungslücke von ca. sieben
Millionen Euro.
die Gegner der Bochumer Symphonie. Sogar
der gekachelte Raum für die Akustik bedeu-
Sicher, die momentane Arbeitssituation der Sym-
die Duisburger Symphoniker haben ihren Saal,
tet, kann man sich gut vorstellen. Es ist so laut,
phoniker lässt stark zu wünschen übrig, aber ob
wenn auch im Einkaufszentrum „City Palais“,
dass schwangere Musikerinnen der Probe fern-
so ein Projekt auf Pump finanziert werden muss,
dem einfallslos-merkwürdigen Nachfolgebau
bleiben, weil dieser Schall den Babys schaden
bleibt fraglich. Die Finanzierung der Folgejahre
der Mercartorhalle.
könnte, hört man aus dem Umkreis der Sym-
und die weitere Auslastung des Hauses ist eben-
phoniker. Arbeitsrechtlich sind das untragbare
falls ungewiss. Trotz alledem ist festzustellen,
Sloane geht es aber um einen dauerhaften
Verhältnisse, so kann der vorgeschriebene Auf-
dass auch Nachhaltigkeit leider nicht umsonst zu
Spiel- und Probenort für seine Symphoniker,
enthaltsraum nicht richtig genutzt werden, weil
haben ist. (vkb)
wie er dem stadtblatt im Interview sagte. Die
der Platz für die Lagerung der Instrumente ge-
momentane Arbeitssituation ist sowohl für die
braucht wird. Solche Bedingungen sind eines
Verwaltung als auch für die Musiker alles an-
großen Orchesters nicht würdig, da ist man sich
dere als optimal. Man sitzt in zu kleinen Büros
weitgehend einig. Bleibt das leidige Thema der
auf einem Zechengelände, die Symphoniker
Finanzierung der Symphonie. Zwischendurch
müssen in der alten Waschkaue proben. Was
wurden zwar Stimmen laut, dass man doch die
„
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
23
ruhrkultur:
Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
am Duisburger Innenhafen zeigt Jörg Immendorff und
andere Werke deutscher Nachkriegskunst.
Man kann sich heute nicht
mehr vorstellen, dass dieser Hafen mal jenes verrottete Dreckloch war, aus dem
Foto: MKM Museum Küppersmühle
Ein Hafen für die Kunst
Kommissar Schimanski seine
Leichen
fischte.
Eigentlich
hatten die Duisburger Stadtplaner ihren alten Kornhafen schon aufgegeben, die
Speicher
sollten
abgerissen
und das Hafenbecken zugeschüttet werden. Mit der IBA
1989 und 1999 eifrig Struktur
gewandelt, die Häuser wureinem modernen Stadtquartier umgebaut. 1999 eröffnete
das Museum Küppersmühle in
einem alten Getreidespeicher
und bot zuerst Raum für die
Sammlung Grothe, die moderne Kunst von 1960 bis heute
zeigte. Diese Kollektion wurde
mittlerweile von der Neuen
Sammlung Ströher übernommen und durch zahlreiche In-
Foto: Anton-Ludwig Thomas, Duisburg
den saniert und der Hafen zu
©
© courtesy
courtesy Galerie
Galerie Michael
Michael Werner,
Werner, Köln
Köln && New
New York
York
Emscher Park wurde zwischen
Links: Schön nach oben: Das Treppenhaus in der Küppersmühle • Mitte: Jörg Immendorff “Painter as canvas”, 1991 Öl auf
Leinwand, 300 x 400 cm • Oben: Nah am Wasser gebaut: Das Museum Küppersmühle am Duisburger Innenhafen
formel-Werke (ab 1946) ergänzt. Die Liste der Künstler liest sich wie das
penhaus, das selbst schon mehr Skulptur als Auf-
imaginären Abgrund entgegentaumelt. Sehens-
Who’s who der deutschen Nachkriegskunst:
stiegshilfe ist. Wie ein Schneckenhaus winden
wert ist auch die neuerworbene Foto-Serie von
Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Hanne Darboven,
sich die Stufen aus terrakottafarbenem, durchge-
Candida Höfer, deren präzis-scharfe Innenräume
Joseph Beuys, Markus Lüpertz, Jörg Immendorff
färbtem Beton organisch nach oben. Auch wenn
von Bibliotheken und Kirchen in Zentralperspekti-
und viele andere. Der klugen Sammelstrategie
es sich eckenfrei-waldorfhaft anhört – von so
ve wie Öffnungen in weitere Räume erscheinen.
der Familie Grothe ist es zu verdanken, dass das
einer Haltung ist die Architektur meilenweit ent-
MKM heute viele Bild-Serien präsentieren kann.
fernt. Es ist der spürbare Kontrast zwischen der
Jörg Immendorff
wärmenden Atmosphäre des Treppenhauses
In diesem Frühjahr prunkt das MKM in seiner
und der weiten Kühle der Ausstellungsräume.
Ausstellungsreihe „Akademos“, die die Profes-
Schneckenhaus als Treppenhaus
Auch architektonisch überzeugt das Museum. Äu-
soren der Düsseldorfer Kunstakademie vorstellt,
ßerlich fügt es sich mit seiner Ziegelfassade naht-
Beim Betreten dieser Räume tritt nicht selten ein
mit einem großen Namen: Jörg Immendorff. Der
los in die umgebende Speicherbebauung ein,
Überwältigungseffekt ein – im Obergeschoss
Gang durch die rund neunzig Kunstwerke ist ein
innen entfesselt das Architekten-Duo Herzog &
wuchtet sich Anselm Kiefers erdig-schrundiges
Gang durch vierzig Jahre Bundesrepublik. Die
de Meuron eine weiß-reduzierte Raumflucht, die
Werk „Sternenlager IV“ ins Blickfeld; der streng-
Ausstellung wurde noch vor seinem Tod im Jahr
wie geschaffen ist für Großformate. Da das Ge-
serielle „Westwall“ von Markus Lüpertz wird
2007 mit ihm besprochen und zeigt den Maler
bäude komplett entkernt wurde, konnte jede
eindrucksvoll von zwei riesigen Bildern von A.R.
in seiner ganzen, saftigen Bandbreite: Links, po-
zweite Etage entfernt werden und es entstan-
Penk flankiert. Etwas kleiner ist der stürzende
lemisch, selbstironisch, anspielungsreich, unan-
den hohe helle Räume. Schmale Fensterschlitze
Bundesadler von Georg Baselitz, der seinerzeit
gepasst. Man muss das immer wieder betonen,
binden die äußere Welt in diese Innenwelt der
hinter Gerhard Schröders Schreibtisch im Kanz-
damit nicht der Eindruck der letzten Jahre beste-
Kunst ein. Ähnlich spektakulär ist das neue Trep-
leramt hing und nun wieder in Duisburg einem
hen bleibt, als Immendorff von den Boulevardme-
24
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
dien vereinnahmt wurde und sich mit Ex-Kanzlern
Baselitz, Lüpertz und der Galerist Werner bil-
und blondierten Event-Movie-Darstellerinnen fo-
den eine Tischgemeinschaft voller Symbolik.
Akademos
Jörg Immendorff
tografieren ließ. Er war kein Mainstreamkünst-
bis 2. März
ler, auf den sich alle einigen konnten, sondern
Bedrückend und beeindruckend ist das Spät-
Bürgerschreck, Bohemien und, natürlich, einer
werk Immendorffs, dessen Bilder er aufgrund
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler.
seiner Krankheit nicht mehr selbst malen konnte
Innenhafen Duisburg
und deshalb einem Assistenten vom Rollstuhl aus
Philosophenweg 55, 47051 Duisburg
Man braucht eine Weile, bis man sich in Immen-
Anweisungen gab. Selbst seine Signatur musste
Tel. 0203.301 948-11
dorffs Bildwelt „eingesehen“ hat. Seine Bilder
am Ende mit einer Schablone aufgetragen wer-
Öff. mi 14-18 Uhr, do 11-18 Uhr, fr nach
sind monumental, voller Symbolik und von hin-
den. Diese Bilder wirken collagenhaft, den Hin-
Vereinbarung, sa+so+feiertags 11-18 Uhr,
reißender, selbstironischer
tergrund bilden an alte Stiche erinnernde Szene-
mo+di geschlossen
Ich-Bezogenheit. Da dach-
rien, bedeckt von dunklen Flächen. Sein Alter Ego,
jeden Sonntag 15 Uhr kostenlose Führungen
te einer weiter, öffnete
der Affe, erscheint als schemenhafter, schwarzer
mit seinen Bildern gleich
Schatten, der am Ende mit einem Besen die alten
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Rechts: Jörg Immendorff „Der Bildhauer im Maler ist sein bester Feind“
mehrere Ebenen im Kopf des Betrachters und
Bilder auskehrt. Davon ist man im Museum Küp-
mischte sich mit seiner Kunst in Politik und Ge-
persmühle gottlob weit entfernt. Hier in Duisburg,
sellschaft ein. In Duisburg zeigt man sein Werk
wo die Kunst einen Hafen gefunden hat, kann man
ab den sechziger Jahren: Albern-bunte, lachende
auf weitere, kluge Ausstellungen hoffen. (vkb)
„
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Babys („Hapmi lieb“, 1966), die verrätselten
„Lidl“-Entwürfe („Die Lidl-Stadt nimmt Gestalt
an“, 1968), dann landet man ziemlich schnell im
typischen Immendorff-Kosmos der von Menschen
und Symbolen wimmelnden Großformate. „Painter as canvas“ (1991) ist so ein Fall und kommt
JOSEF
ALBERS
MUSEUM
QUADRAT
BOT TROP
stilistisch seinem „Café Deutschland“ sehr nah.
Lüpertz, Beuys und natürlich Immendorff selbst;
auf diesem Bild in erkennbarer Darstellung, sonst
als sein Alter Ego, dem Mal-Affen. Eine ähnliche Künstlerrunde hat er auch in der grob-holzigen Skulptur und Installation „Der Bildhauer im
Maler ist sein bester Feind“ (1986) verewigt. Die
Skulptur zeigt schelmisch den damaligen Kunst-
STÄNDIGE AUSSTELLUNG: GEMÄLDE, PAPIERARBEITEN,
DRUCKGRAFIK UND FOTOGRAFIEN VON JOSEF ALBERS
MUSEUM FÜR UR- UND ORTSGESCHICHTE
SCHWERPUNKT: EISZEITLICHE TIERWELT MIT TELEUROPAS
MODERNE GALERIE: AUSSTELLUNGEN ZUR INTERNATIONALEN MODERNE UND GEGENWARTSKUNST
IM STADTGARTEN 20
46236 BOT TROP
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Man entdeckt im Bild andere Künstlerkollegen:
betrieb, die Herren Immendorff (als Affe), Penck,
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
25
ruhrkultur:
„Kunstgenuss statt
plumpe Albernheiten“
Spezielles Spielkonzept soll kleinen und großen Besuchern die Scheu nehmen.
JOE Jazz Offensive Essen
Anders als in Frankreich, Italien und Skandinavien,
Materialien wie Wasser, Luft, Erde auseinander
Die 1995 gegründete Interessengemeinschaft von
wo das „Theater für die Allerkleinsten“ seit fünf-
und übersetzen dies in kunstvolle Theaterstücke.
Jazzmusikern und Liebhabern, ist inzwischen mit
zehn Jahren Tradition hat, ist hierzulande Theater
Dabei gehe es, so Barbara Kölling, zwar darum, die
mehr als hundert Mitgliedern als Konzertveranstal-
für unter dreijährige Kinder immer noch eine Sel-
Kleinen gut zu unterhalten, plumpe Albernheiten
ter vor allem des im Januar stattfindenden JOE Jazz-
tenheit. Die Inszenierungen des Helios Theater in
empfindet sie dabei jedoch als „Diffamierung der
festivals überregional etabliert. Zusammen mit Pro-
Hamm unter der künstlerischen Leitung von Barbara
Kleinen“.
jazz e.V. tragen sie auch die Initiative jazzwerk ruhr.
Kölling und Michael Lurse leisten hier Pionierarbeit.
In Zeiten knapper Mittel gestalten sich die Arbeitsbe-
Nach wie vor sind Publikum und Theaterszene skep-
Klänge und Bilder
dingungen gerade wenig massenkompatibler Musi-
tisch gegenüber Theaterproduktionen, die sich spe-
Das Material Holz steht im Mittelpunkt des neues-
ker und Gruppen besonders schwierig. Kontinuität
ziell an ganz kleine Theaterbesucher richten.
ten Theaterstücks für die Allerkleinsten, das am 24.
ist die Devise und da leistet die Offensive die ent-
Februar in Hamm Premiere hat. Darin entlocken ein
scheidende Arbeit: Monatliche Konzerte im Bürger-
Doch wer die Helios-Inszenierungen „Trommel-
Puppenspieler (Michael Lurse) und ein Percussionist
meisterhaus Essen-Werden und vierzehntägige Jazz-
tropfen“, „Erde, Stock und Stein“ und „O Himmel
(Andrés Cabrera) dem Material Klänge, Bilder, klei-
Sessions in der Filmbar der Lichtburg Essen schaffen
blau“ gesehen hat, ließe sich schnell davon über-
ne Geschichten. Während der Probenphase wird in
eine Plattform auch für Nachwuchsmusiker.
zeugen, dass kleine Kinder ernstzunehmende The-
sogenannten Experimentierfeldern bereits Erarbei-
Essen hat in der Folkwangschule seit Jahren einen
aterzuschauer sind. Bei den Stücken handelt es sich
tetes vor eingeladenen Kleinkindergruppen gezeigt
hervorragenden Jazzstudiengang, und so kann man
weder um klassisches Puppenspiel, noch um Adap-
und frei improvisiert. Somit sind die Kinder schon
Studierende neben und mit Lehrenden und eta-
tionen von Kinderbüchern, sondern meist um fein-
im Entstehungsprozess involviert.
blierten Musikern der Region erleben.
sinnige Materialuntersuchungen. Ohne viel Spra-
Die Aufführungen für die Allerkleinsten dauern
Und da ließen sich viele nennen wie der Saxofo-
che und den elementaren Bedürfnissen von Klein-
meist nicht länger als dreißig Minuten und sind
nist Remi Filipovitch, der Bassist Hartmut Kracht,
kindern entsprechend setzen sich die Schauspieler
auf maximal sechzig Zuschauer begrenzt, um eine
bekannt aus Bands wie NOX, zusammen mit Jan
– meist als Solisten oder im Duo – mit elementaren
ideale Atmosphäre zu schaffen, die den Kleinen
Klare Das böse Ding oder das off domicil orchestra. Zu den überregional bekannten Musikern
gehören auch der Pianist Christian Brockmeier, der
u.a. mit Helge Schneider oder Larry Coryell gespielt
hat sowie der Gitarrist Andreas Wahl.
Beim diesjährigen JOE Jazzfestival trafen mit dem off
domicil orchestra zwanzig Musiker des Ruhrgebietes
auf die Band LouLou der Sängerin Christiane Hagedorn mit einem Weill-Programm (siehe CD-Rezension
im letzten Stadtblatt) sowie auf David Torns Prezenz.
Der amerikanische Produzent und Filmmusikkomponist spielte seine ausgefeilten Soundscapes mit alten
Bekannten des JOE Festivals: Saxofonist Tim Berne,
Keyboarder Craig Taborn und Drummer Tom Rainey,
allesamt aus der New Yorker Avantgarde. Sie waren
schon 2006 in der Band des Bassisten Drew Gress.
Man kann sich schon auf das nächste Jahr freuen
und inzwischen die Einzelkonzerte der Initiative genießen. (pl)
„
Ab 20 Uhr: Jeden letzten Mittwoch im Monat.
Essen-Werden, Bürgermeisterhaus, Heckstr. 105
Ab 21 Uhr: Jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat.
Essen, Lichtburg, (Filmbar), Kettwiger Str. 36
www.jazz-offensive-essen.de
www.jazzwerkruhr.de
26
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Fotos: Wolfgang Zurborn
jazzszene:
Theater für unter Dreijährige
„Die Erde ist eine Mutter“ heißt es in „Erde Stock und Stein“, das szenisch-musikalische Duett.
die Kinder ein neues, aufregendes Erlebnis.
Das Helios Theater, das 1997 von Köln nach Hamm
zog, um ein professionelles Kinder- und Jugendtheater in der Stadt und der gesamten Region zu eta-
In „O Himmel blau“ entdeckt Schauspielerin
Ania Michaelis die Sprache
blieren, verfügt mittlerweile über ein bundesweites
Netzwerk von Kooperationspartnern, die sich dem
Theater für die Allerkleinsten widmen. So beispiels-
den Kunstgenuss ermöglicht. Dabei spielt auch der
weise als Partner im Forschungsprojekt „Theater
Weg in und aus dem Theatersaal eine entschei-
von Anfang an!“, das vom Kinder- und Jugendthea-
dende Rolle, weshalb die Theaterpädagogen Katja
terzentrum in Berlin initiiert wurde. Im Hinblick auf
Ahlers und Matthias Damberg die Gäste durch-
das noch junge Jahr 2008 und die Perspektive Kul-
gehend begleiten. „Den Besuchern soll die Scheu
turhauptstadt 2010 ist Kölling optimistisch, dass sich
vor dem gemeinsamen Theaterbesuch genommen
ihr Konzept weiter etabliert. „Die Landesregierung
Einer flog über
das Kuckucksnest
werden,“ erläutern sie.
zeigt im Zuge der Verbesserung der Betreuung der
Schauspielhaus Bochum, 29. Feb. 2008
unter Dreijährigen großes Interesse an unserer Ar-
Die meisten kennen die Verfilmung mit Jack Nichol-
Keine pädagogische Anleitung
beit.“ 2010 wird das Helios Theater in Hamm und
son, eine Rolle, die ihn berühmt gemacht hat. In
„Theater sollte nicht den Anspruch haben, die Kin-
der Region wieder das internationale Kinder- und
Bochum sind Alexander Maria Schmidt und Anna
der pädagogisch anzuleiten“, so Kölling. Sie sieht
Jugendtheaterfestival
veranstalten,
Scheibe (Fotos) die Protagonisten, die sich in einer
ihre Arbeit, die bisher dreimal mit dem Förderpreis
bei dem auch Theaterproduktionen für die Aller-
psychiatrischen Abteilung einen Kleinkrieg liefern,
des Landes NRW ausgezeichnet wurde, als Ergän-
kleinsten zu sehen sein werden. (pa)
„
der sich von kleinen Reibereien bis zu existenziellen
„hellwach“
zung „zu all den anderen schönen Dingen, die man
mit den Kleinsten machen kann.“ Ein gemeinsamer
Fragen und Zuständen steigert und in einem Finale
www.helios-theater.de
gipfelt, bei dem es um Leben und Tod geht.
Der Kleinkriminelle McMurphy lässt sich, um einer
Kurzfilm-Wettbewerb zum
Thema Zwangsheirat und Kinderehe
drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen, in eine Psychiatrie einweisen. Dort muss er schnell feststellen,
dass er es nicht mehr selbst in der Hand hat, wann
er entlassen werden kann, sondern auf Gedeih und
Zwangsheirat und Kinderehe sind in vielen Teilen der Welt ein schwerwiegendes soziales wie kulturelles Pro-
Verderb auf die gutachtenden Ärzte und das Personal
blem. Viele Betroffene geraten in eine Situation, in der ihre Rechte auf Ausbildung, Gesundheit, Meinungs-
angewiesen ist. Oberschwester Ratched ist sich dieser
freiheit sowie die Einhaltung ihrer sozialen Rechte nicht mehr gewährleistet sind. Die türkische Nichtregie-
Macht bewusst und führt ein totalitäres Regiment,
rungsorganisation Flying Broom und das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund|Köln (Achtung Schreib-
das vordergründig gütig und verständnisvoll zu sein
weise) haben daher gemeinsam ein Kurzfilmprojekt initiiert, das das öffentliche Bewusstsein für dieses
scheint, aber in Wirklichkeit auf Denunziantentum
Thema schärfen will.
und Zurschaustellung der Schwächen anderer beruht.
Bis zum 15. April können Treatments eingereicht werden für fiktionale Kurzfilme zum Thema Zwangsheirat
McMurphys Rebellionsversuche, die anderen In-
und Kinderehe, die ohne Dialoge realisiert werden müssen. Damit sollen Sprachbarrieren überwunden und
sassen zu Glücksspielen, Ausbruchversuchen oder
visuelles Denken gefördert werden. Zwei unabhängige Juries wählen im Mai jeweils fünf Einreichungen aus
wilden Partys zu verleiten, müssen so in einer Ka-
beiden Ländern aus. Die GewinnerInnen des Wettbewerbs werden zu Drehbuch- und Produktionswork-
tastrophe enden.
shops nach Ankara eingeladen. Zum Ende des Projektes werden zwei der Kurzfilme im Juli diesen Jahres in
Das Stück ist inzwischen ein vielgespielter Klassiker
Ankara produziert.
in der oskarprämierten Dramatisierung Dale Was-
sermans nach dem Roman von Ken Kesey. So bril-
www.frauenfilmfestival.eu
lierte u.a. 2002 Hollywoodstar Christian Slater in
Künstlerisches und literarisches
Vermächtnis über Zwangsarbeit in Bochum
der Rolle des McMurhy im Londoner Westend.
Man darf gespannt sein, was die junge, talentierte
Regisseurin Jorinde Dröse, die neben ihren Arbeiten
„Eine Spur von mir“
in Bochum („nur noch heute“ von Sabine Harbeke,
Valerian Lopatto und Anatolij Pilipenko gehörten im Zweiten Weltkrieg zu den über 32.000 Frauen und Män-
„Platonow“ von Anton P. Tschechow) u.a. auch am
nern, die in Bochum leben und arbeiten mussten. In dem Buch „Eine Spur von mir“ blicken sie nun auf die
Thalia-Theater Hamburg und der Volksbühne München
Jahre der Zwangsarbeit zurück. Das Werk beleuchtet das Thema auf neue, ungewohnte Weise, indem es in
inszeniert, aus dem Stoff macht. Unterstützt wird sie
zwei Teilen Zeugnisse zur Zwangsarbeit im Ruhrgebiet vorstellt: Als künstlerisches und als literarisches Ver-
dabei von den Video-Designern Matthias Fleskes &
mächtnis. Die Zeichnungen von Valerian Lopatto entstanden erst sechzig Jahre nach der Zwangsarbeit, wäh-
Stephan Komitsch, die schon zu Zeiten Matthias Hart-
rend Anatolij Pilipenko sein Tagebuch bereits im Sommer 1945, nach der Befreiung von Krieg, Zwangsarbeit
manns mit filmischen Mitteln das Bühnengeschehen
und Haft, unter dem Eindruck des unmittelbar Erlebten in einem Hattinger Arbeitserziehungslager schrieb.
kontrapunktierten. (pl)
Das Werk ist für 13,90 Euro im Bochumer Buchhandel und unter www.brockmeyer-online.de erhältlich.
www.schauspielhaus-bochum.de
„Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams und
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
„
27
theaterpremiere:
Fotos: Walter G. Breuer
Theaterbesuch sei sowohl für die Eltern als auch für
Thomas Köner, Medienkünstler
Pendler, Pilger,
Piloten
In einer Kooperation verschiedener Museen im Ruhrgebiet kann
man unter dem Titel: „Pneuma
Monoxyd“ zur Zeit eine überaus
facettenreiche Werkschau des in
Bochum geborenen und in Dortmund lebenden Medienkünstlers
Thomas Köner erleben.
Die Reihe wurde am 24. November mit der VideoPerformance „Banlieue du Vide“ im Museum
Fotos: Peter Liffers
kunstszene:
ruhrkultur:
Thomas Köner vor der Video-Installation „Pendler Pilger Piloten“, die eine 30-Sekunden-Sequenz, gefilmt vom RWE-Turm in Dortmund auf den Bahnhofsvorplatz, als Ausgangsmaterial verwendet.
Bochum eröffnet, gefolgt von Foto- und Videoarbeiten im Museum Glaskasten Marl, im Turm der
filmt. Auch seine Tonspuren bestehen aus un-
weilt, sind ein zentraler Gedanke Thomas Kö-
RWE Weser-Ems-AG und dem Kunstverein Dort-
zähligen akustischen Fundstücken, die allerdings
ners. Spuren müssen gelesen, dechiffriert wer-
mund. Am 5. Januar 2008 wurde ein Netart-Pro-
nicht die Bilder illustrieren, sondern eigenständige
den und damit befasst sich sein Netart-Projekt
jekt im Medienkunstverein Hardware in Dortmund
Elemente bleiben, atmosphärische Wirkungen er-
„Die Ferne, die man erreicht, ist nicht die wahre
gestartet. Außerdem konnte man Thomas Köner
zeugen und ihre symbiotische Verbindung erst im
Ferne“: Zu finden auf den Seiten des Hardware
am 6. Januar im Domicil Dortmund live erleben
Kopf des Betrachters entfalten.
Medienkunstvereins.
in seiner Stummfilm-Performance zu Fritz Langs
Er verwendet Fotos von Expeditionsberichten ver-
Zeit
gangener Zeiten, etwas, was ihn schon immer
Köners künstlerische Sozialisation als Komponist
fasziniert hat. Doch sieht man von diesen Bildern
Material
ist vor allem im Aspekt der Zeit greifbar. Struk-
nur Horizontlinien. Erst mit der Maus kann man
Köner, der ursprünglich Musik, vor allem Kompo-
turierung durch Zeitintervalle - prägend für die
sich die Fotos zeilenweisen erschließen, die Spuren
sition, studierte und später über seine Tätigkeit
Musik - ist auch bestimmend für seine Video- und
der Expeditionen finden. Mit jedem neuen Fenster,
in der Filmindustrie zur bildenden Kunst kam,
sogar seine Fotoarbeiten.
das aufgeht, kommen auch Töne hinzu, die sich
benutzt Filmbilder und Ton nebeneinander. Sein
Die Echtzeit wird beschleunigt, indem ein Tages-
mischen und das geheimnisvolle Universum ver-
Bildmaterial findet er in alltäglichen Situationen
und Nachtverlauf durch unmerklichen Übergang
gangener Entdecker kommentieren. Thomas Köner
der Einzelbilder einer Überwachungskamera auf 6
hat angekündigt, diese Arbeit ständig zu erweitern.
Minuten verkürzt wird oder gedehnt, indem eine
So bleiben uns, wenn er Ende Februar schon in Bar-
kurze Szene auf einer belebten Straße mehrere
celona seine nächste Ausstellung eröffnet, Spuren
Minuten einnimmt. Durch Überlagerung mehrerer
seines Werkes ständig greifbar. (pl)
Klassiker „Der müde Tod“ von 1921.
transparenter Bildebenen scheinen die Menschen
Schlieren und Bewegungsspuren wie bei den Arbeiten des Künstlers William Kentrigde zu bilden.
Wenn sich die Gesichter auflösen und wieder zu-
Thomas Köner * 1965 in Bochum
sammensetzen, scheint die Zeit stillzustehen.
Studium elektronische Musik und Komposition in
Auf die Spitze getrieben ist das in der Videoinstal-
Arnheim und Dortmund, seit 1995 freier Künstler
lation „Pendler Pilger Piloten“. Über das Original-
Preise u.a. Goldene Nica Ars Elektronica, Linz
bild wird ein zweites, einige Bilder versetztes, geVideostill aus: Périphériques part 2 Belgrad
Video 5 min. 2006
legt, in dem jede Person einen weißen Begleiter zu
haben scheint. Der Künstler möchte uns damit zei-
Dt. Klangkunstpreis, Marl
Artist in Residence, Villa Aurora, Los Angeles
www.koener.de
gen, dass es ein Missverhältnis gibt zwischen dem
überall auf der Welt. Er versucht dabei, den Ein-
perfekten Menschen, den wir anstreben, und der
fluss der Kamera durch ihre reine Anwesenheit auf
Realität, die immer verspätet unsere Richtungsent-
die gefilmten Personen weitgehend zu minimieren.
scheidungen dahin überprüfbar macht.
Dortmunder Kunstverein bis 10.2.
www.dortmunder-kunstverein.de
Skulpturenmuseum Glaskasten Marl bis 10.2.
www.marl.de/skulpturenmuseum/
Deshalb kommen u.a. Bilder von Überwachungskameras oder kleinen unauffälligen Handkameras
Spuren
zum Einsatz. Oder, wie bei der Arbeit „Pendler
Spuren als Hinterlassenschaften des leichtflüch-
ware MedienKunstVereins bereitgestellt:
Pilger Piloten“, wird von einem Büroturm aus ge-
tigen Lebendigen, das nicht lange an einem Ort
www.hmkv.de
28
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Das netart-Projekt wird auf den Seiten des Hart-
„
Eine Fahrt mit der „KulturLinie 107“ durch Essen
Nächste Haltestelle: Kultur
Wenn die Kultur schon nicht zum Menschen kommt, muss der Mensch zur Kultur kommen. Das muss sich auch die Essener Verkehrs-AG, kurz EVAG, gedacht
haben, als sie 2005 die - schon existierende - Straßenbahnlinie 107 zur „KulturLinie 107“ ausrief.
Die Zeche Zollverein war gerade in die UNESCO
sehen. So lockt ein Museum für Voodoo und Heilung
Weltkulturerbe-Liste aufgenommen worden. Da
mit Einblicken in fremdartige Götterwelten. Eine
Zollverein nicht das einzig Sehenswerte in Essen
Haltestelle weiter kommt man mit der Philharmonie
ist, war die Idee einer Straßenbahn, die viele kul-
und dem Aalto-Theater endgültig in der Hochkultur
turelle Sehenswürdigkeiten verbindet, nicht weit.
an. In der blau-beleuchteten U-Bahnstation Essen-
Mittlerweile sind Essen und das Ruhrgebiet auf
Hauptbahnhof lohnt sich der Ausstieg für Architek-
dem Weg zur Kulturhauptstadt 2010.
tur-Interessierte: Der RWE-Turm (1996), das „Haus
der Technik“ (1922) und der „Handelshof“ (1911)
bieten eine Überblick über die Baugeschichte.
… durch die City …
Hinter der Essener Innenstadt kehrt die KulturLinie
Außerdem lohnt sich eine Fahrt mit der orangenen
es weiter über Stoppenberg nach Katernberg. Ein
Rolltreppe in die ehemalige Kohlenwäsche, die vom
Ort zwischen Hier und Dort, einer jener unverheil-
Architekt Rem Koolhaas umgebaut wurde. Ab 2008
ten Wundränder, die das Ruhrgebiet zusammen-
wird hier das Ruhrmuseum einziehen und dem Be-
halten. Draußen zieht die Architektur dieser Über-
sucher die Geschichte des Ruhrgebiets nahebringen.
gangsorte vorbei: Autohäuser, Sonnenstudios,
Die KulturLinie 107 ist bald am Ziel, vorbei an der
türkische Läden. Es finden sich aber auch Sakral-
Heilig Geist Kirche vom Betonavantgardisten Gott-
bauten wie die Nikolauskirche mit Jugendstilaus-
fried Böhm, erreicht sie Gelsenkirchen Hauptbahn-
stattung von 1906 oder die Stiftskirche „Maria
hof. Für eine solche Fahrt könnte der Satz „Der Weg
in der Not“, die 1047 geweiht wurde und den
ist das Ziel“ gelten. Die KulturLinie 107 beweisst
Die KulturLinie 107 bringt den Besucher einfach
Frauenorden der „unbeschuhten Karmelitinnen“
einmal mehr, das die interessantesten Dinge immer
und ökologisch unbedenklich zu Museen, Archi-
beherbergt. Diese Straßenbahnfahrt ist auch
etwas abseits vom Weg liegen. (vkb)
tektur und Geschichte. Nebenbei lernt man Essen
eine Fahrt durch die gesellschaftlichen Schichten.
„von unten“ kennen, da diese Straßenbahn von
Mittlerweile prägen türkische Frauen und Bildzei-
Der kostenlose Kulturfahrplan zur Kulturlinie 107
der normalen Bevölkerung genutzt wird und durch
tungsleser in Flecktarnhosen das Bild der Fahrgä-
ist in allen EVAG-Kundencentern erhältlich.
Stadtteile unterschiedlichster Prägung fährt.
ste. In den Fenstern der Siedlungshäuser hängen
Fotos:
Foto
Fot
FFo
oto
ot
o
tto
os:
s: EEVAG
VAG
VA
AG
107 zurück ans Tageslicht. Im Essener Norden geht
Rot-Weiß Essen-Wimpel und vereinzelt vergessene
Von Bredeney …
Deutschlandfähnchen aus dem WM-Sommer.
„
www.kulturlinie107.de
www.evag.de
Die Fahrt beginnt im Süden, im Stadtteil Bredeney.
Man könnte es das obere Ende von Essen nennen,
… zu Zollverein
auch im gesellschaftlichen Sinne. Efeubewachsene
Die Zeche Zollverein ist mit einer der interessantesten
Villen prägen die Straßen, die Kastanien blühen. Es
Punkte der Kulturlinie. Heute ein Industriedenkmal,
ist nicht weit zum Baldeneysee und zur Villa Hügel,
beeindruckt die 1928 erbaute Anlage durch ihre
dem Stammsitz der Krupp-Dynastie. Neben Schü-
Bauhausarchitektur. Das Gelände wird immer mehr
lern und Frauen mit Einkaufstaschen steigen einige
zum Design- und Kulturstandort ausgebaut. Im vom
junge Männer in Anzug, rosa Hemden und Gelfrisur
Architekten Norman Foster umgebauten Kesselhaus
zu. Wenn Essen der Schreibtisch des Ruhrgebiets
findet man das „red dot design museum“, die welt-
sein soll, ist das hier die Chefetage. Vorbei am Gru-
weit größte Ausstellung zeitgenössischen Designs.
gapark geht die Fahrt nach Rüttenscheid. Dort wird
Die „Zollverein School of Management and Design“
die KulturLinie 107 zur U-Bahn, man erlebt Essen
markiert ihre Ausrichtung schon durch ihr Äußeres:
aus der Bergarbeiter-Perspektive. Vom Rüttenschei-
In dem spektakulären, von scheinbar locker hinge-
der Stern erreicht man das Museum Folkwang, des-
streuten Fenstern unterbrochenen Betonwürfel des
sen Neubau bis 2010 abgeschlossen sein soll. Aber
Tokioter Architektenbüros SANAA werden die Visi-
auch Obskures ist nahe der Essener Kneipenmeile zu
onen von morgen ergrübelt.
Weiterbildung Naturund Wildnispädagogik
9 Monate in Kooperation mit
der VHS – Bildungssch€ck
Raum Köln
März 2008
Raum Mainz
Mai 2008
Raum Herford Oktober 2008
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
29
ruhrgebiet:
EU-Projekte im Ruhrgebiet
Förderung für Bildung, Kultur
und „Zwei-Liter-Auto“
Trotz des positiven Trends auf dem Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet gibt es noch
immer zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten, bleiben gute Ideen ungenutzt
und viele Menschen ohne Arbeit. Am 14. Dezember 2007 fand die Auftaktveranstaltung „Mehr Beschäftigung. Der Europäische Sozialfonds in NordrheinWestfalen 2007 bis 2013“ in Düsseldorf statt. Voraussichtlich 1,9 Milliarden
Euro stehen NRW in der Förderperiode 2007-2013 für strukturverbessernde
Maßnahmen von der Europäischen Union zur Verfügung.
Ziele der EU-Förderung
unter anderem der Europäische Fonds für re-
Drei Ziele sollen durch die EU-Förderung der
gionale Entwicklung (EFRE), der Europäische
Länder erreicht werden:
Sozialfonds (ESF) und der Kohäsionsfonds.
1. „Konvergenz“: Unterstützt werden EUStaaten mit dem größten Entwicklungsrückstand, wie z.B. Rumänien, die weniger als 75
EU-Förderung für NRW
Prozent des Durchschnittseinkommens der EU
Das Land NRW hat ein Konzept erstellt, um die
haben. Sie bekommen Gelder zur Förderung
Ziele der Europäischen Union umzusetzen. Ak-
von Beschäftigung, Wachstum, Umwelt und
teure wie z.B. Arbeitsagenturen oder die Gesell-
Innovation, um sich an den EU-Durchschnitt
schaft für Innovative Beschäftigungsförderung
angleichen zu können.
(G.I.B.) realisieren die Projekte dann auf kommu-
Vorteil, dass es keine räumliche Aufteilung der
2. „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Be-
naler Ebene. Bis jetzt haben über 11.000 Unter-
geförderten Projekte gibt - das Ruhrgebiet steht
schäftigung“: Stärkung der Wettbewerbsfä-
nehmen mit mehr als 360.000 Beschäftigten die
dadurch jedoch in größerer Konkurrenz zu wirt-
higkeit, der Beschäftigung und der Attrakti-
Beratungsförderung des Ministeriums für Arbeit,
schaftlich stärkeren Regionen in NRW. Allge-
vität der Regionen, Förderung von Innovati-
mein werden zu den Schlüsseltechnologien wie
onen, Unternehmergeist, Umweltschutz und
z.B. Energie und Medizintechnik Wettbewerbe
der Entwicklung von integrativen Arbeits-
durch das Land ausgeschrieben. Ein weiterer
märkten. In NRW wird insbesonde-
Schwerpunkt ist die Bildung von so
re das Ruhrgebiet von der
genannten
Europäischen Kommission für förderungswürdig gehalten.
3. „Territoriale Zusammenarbeit“:
Verstärkung
der
Zusammenarbeit
auf
grenzübergreifender, transnationaler und interregionaler
Ebene. Förderfähig sind alle Projekte und Regionen, die zum Erreichen des
Gesundheit und
Zieles beitragen. Zur Finanzierung der Pro-
Bildung in NRW in Anspruch
jekte stehen den Europäischen Mitglieds-
genommen. Diese Betriebe haben
staaten verschiedene Fonds zur Verfügung:
ca. 5.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Durch einen Bildungsscheck (Zuschuss für fachspezifische Fortbildungen) können übrigens auch
BÜRO FÜR WERBUNG & VISUELLE KOMMUNIKATION
JEFF
Einzelpersonen direkt von den Fonds profitieren.
„Clustern“, womit eine verbesserte Vernet-
Bis heute sind über 180.000 solcher Schecks
zung von Verwaltung, Forschung, Wirtschaft
ausgegeben worden.
und Bildung in regional besonders wich-
WPOEFSNGFSUJHFO1SPEVLU
CJT[V
30
tigen Branchen gemeint ist. Aus dem Euro02327/ 544655
In der neuen Förderperiode 2007-2013 gibt es
päischen Sozialfonds (ESF) wird zudem ver-
www.die-feineART.de
[email protected]
keine Aufteilung in „Ziel 2-Gebiete“ mehr, die
stärkt in die Ausbildung von Jugendlichen
ausschließlich gefördert werden. Das hat den
investiert.
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Aktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze“ für behinderte junge Erwachsene in NRW
Auch ohne Behinderung ist die Suche nach
einem passenden Ausbildungsplatz ein schwieriges Thema. Für junge Menschen mit Handicap
oft eine unüberwindbare Hürde. Viele Unternehmer sind von vornherein skeptisch, wenn es
um die Anstellung von behinderten Menschen
geht. Und genau dort setzt die Aktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze“ an. Gefördert wird
diese Aktion mit Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds (ESF). Erstmals gestartet
wurde das Projekt im Januar 2007. Sowohl die
Jugendlichen als auch die Betriebe werden intensiv von Ausbildungscoaches begleitet und
erhalten während der gesamten Ausbildungszeit kompetente Unterstützung sowie individuellen Förderunterricht. Bereits während Ihrer
Ausbildung werden die Teilnehmer auf das anschließende Berufsleben vorbereitet, indem sie
Bewerbungs- und Vermittlungsunter-
Beispiele für
erfolgreiche EU-Projekte:
2-Liter-Auto Loremo „Geiz ist nur beim CO2-Ausstoß geil“
Auch das Projekt Loremo („Low Resistance Mobile“) wird in Teilen durch
den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. In
!
f
u
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e
i
S
n
e
h
c
a
W
Dorsten/Marl im nördlichen Ruhrgebiet wird das 2-Liter-Auto nach dem
Prinzip „Besinnung auf das Wesentliche“ entwickelt: Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Fahrfreude und Design. Das Team um den Loremo strebt
einen Diesel-Verbrauch von unter zwei Litern pro hundert Kilometer, ein
Gewicht von unter 600 Kilogramm bei höchsten Sicherheitsstandards
und einen Preis ab circa 15.000 Euro an.
Diese ehrgeizigen Ziele sollen durch das stark reduzierte Gewicht, einen
besonders geringen Luftwiderstand und die patentierte „LinearzellenStruktur“ erreicht werden - sie gewährt bei geringem Materialaufwand
eine hohe Crashsicherheit. Bei der Herstellung werden neue Werkstoffe
und umweltverträgliche Fertigungstechniken zur Anwendung kommen.
Sonnenenergie & Heizungsanlagen
Ein serienmäßiger Rußpartikelfilter ist für die Macher des „Umweltau-
Bis zu 70% Energiekosten sparen!
tos“ selbstverständlich. Der Loremo ist auch als Elektrofahrzeug geplant.
Eingestiegen wird in den Loremo über eine nach vorn und oben aufklappbare Fronttür in die „Sicherheitsfahrgastzelle“. Der hintere Kofferraum bietet reichlich Stauraum oder Platz für zwei weitere Mitfahrer
- diese schauen nach hinten aus dem Fahrzeug raus. Bisher haben sich
rund 50.000 Menschen für den Loremo vormerken lassen. Die Serienproduktion ist für Ende 2009/Anfang 2010 im Industriepark Dorsten/Marl
geplant - in diesem Frühjahr soll der erste Prototyp vorgestellt werden.
Durch die Förderung des Projektes werden gleich drei der angestrebten
Ziele unterstützt: Innovation, Umweltschutz und die Schaffung neuer
Tel. 02 08-85 92 90 oder 02 08-40 90 502
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Arbeitsplätze.
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
31
ruhrgebiet:
stützung erhalten. Die Ausbildung erfolgt überwiegend in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes
- eine wirtschaftsnahe Ausbildung ist dadurch
garantiert. So kommen die Jugendlichen ihrem
Ziel, auch nach der Ausbildung in einem langfristigen Arbeitsverhältnis unterzukommen, ein
großes Stück näher. Rund hundert Jugendliche
befinden sich mit Hilfe des Programms derzeit in
einer Ausbildung – mindestens hundert weitere
sollen ihnen im nächsten Ausbildungsjahr folgen.‘
von acht Monaten. Berufserfahrene Mentorinnen
als Ausstellungshalle für die Düsseldorfer Gewer-
unterstützen die Teilnehmerinnen bei beruflichen
beausstellung des „Bochumer Vereins“ für Guss-
Fragen und gehen individuell auf die Bedürfnisse
stahlfabrikation (1902), anschließend genutzt als
der Frauen ein.
Gebläsehalle für die Hochöfen des Bochumer Gussstahlwerkes. Bis Anfang 1991 diente die Halle als
Auf der anderen Seite sensibilisiert „Passgenau“
Lager und Werkstättengebäude der Krupp Stahl AG.
jedoch auch Firmen und Institutionen in Fra-
Anfang der neunziger Jahre konnte das imposante In-
gen der Personalentwicklung und -gewinnung.
dustriedenkmal dann zu einem einmaligen Veranstal-
Es werden Schulungen und Seminare angebo-
tungsort umgebaut werden. Im Rahmen des dama-
ten, wie zum Beispiel in Zeiten der Globalisierung
ligen NRW-Ziel 2-Programms wurde der notwendige
der Umgang mit
Umbau mit rund 25,6 Millionen Euro gefördert. In drei
Kunden und An-
unterschiedlich dimensionierten Hallen finden heute
gestellten
mit
Konzerte, Präsentationen, Kulturfestivals und Theate-
ver schiedenen
raufführungen statt. Im Jahr 2007 fand dort bereits
kulturellen Hin-
zum zweiten Mal die „1Live-Krone“ statt, genauso
tergründen ver-
dient sie als Hauptveranstaltungsort der RuhrTrienna-
Das Gelsenkirchener Projekt „Passgenau“ wird
bessert werden kann. Firmen können ihre Erfah-
le. Die regionalwirtschaftlichen Effekte im Bereich Kul-
unter anderem aus Mitteln des Europäischen
rungen in der Personalentwicklung erweitern
turwirtschaft und Tourismus werden durch das Veran-
Sozialfonds (ESF) finanziert. Es richtet sich an
und lernen, besonders die Potenziale von Frauen
staltungszentrum positiv verstärkt und neue Arbeits-
Frauen mit Migrationshintergrund aus speziellen
mit
plätze konnten geschaffen werden. (uk)
Gelsenkirchener Gebieten. Ziel der angebotenen
einzusetzen.
PASSGENAU - Gelsenkirchener
Kompetenzplattform für
Unternehmen, Migrantinnen
und Multiplikatoren
PASSGENAU
Gelsenkirchener Kompetenzplattform
für Unternehmen, Migrantinnen und
Multiplikatoren
Migrationshintergrund
gewinnbringend
„
Bildungsmaßnahmen ist es, die Teilnehmerinnen
bezüglich Ihrer Karrierechancen zu beraten und
die Frauen kostenlos an Informations- und Bera-
Jahrhunderthalle Bochum Zentrum des Bochumer
Westparks
tungsveranstaltungen teilnehmen oder mehrtä-
Die umfangreiche Restaurierung der denkmalge-
gige Seminare absolvieren. Ein weiteres Angebot
schützten Jahrhunderthalle wurde ebenfalls in Tei-
von „Passgenau“ ist eine persönliche Begleitung
len durch den Europäischen Fonds für Regionale
in Form eines Mentorings über einen Zeitraum
Entwicklung (EFRE) gefördert. Ursprünglich gebaut
weiterzubilden - sie fit für den Beruf zu machen.
Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen können
www.mags.nrw.de
www.ziel2-nrw.de
www.arbeitsmarkt.nrw.de
www.loremo.com
www.passgenau-ge.de
www.jahrhunderthalle-bochum.de
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Erneuerbare
Energien
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„ *OUFHSBMF1ÊEV&S[JFIVOHTCFSB
UVOH*1&
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XXXLPCJEF
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32
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Ökobau Ruhrgebiet
Wärmetechnische
Sanierung
Der Arbeitskreis Ökobau Ruhrgebiet stellt Ende März
in Gelsenkirchen Konzepte für die energetische Gebäudesanierung vor: Energieberatung, Isolierung
der Gebäudehülle mit ökologischen Materialien und
energiesparende Haustechnik. Drei Mitgliedsbetriebe des AK Ökobau Ruhrgebiet haben im Herbst
2007 ein Zweifamilienhaus in Bottrop saniert. Die
Infoveranstaltung berichtet über die verschiedenen
Möglichkeiten der energetischen Gebäudesanierung
anhand dieses konkreten Beispiels.
31. März (mo), 19 Uhr
TELEFONAKTION
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Sie möchten Ihren Altbau modernisieren und dabei auf den
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Grundsätzlich benötigen Sie aber noch weiterführende Informationen und Anregungen oder
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400 Privatleute in ganz NRW ab sofort ganzjährig auf
Mittwoch, 13.02.2008 und Mittwoch, 20.02.2008
Anfrage ihre Kellertüren und laden zur Besichtigung
ihrer Holzpelletheizung ein. Das Heizen mit Holzpel-
jeweils von 16-19 Uhr unter: Tel: 029 02.520 06
lets hat in den letzten Jahren einen wahren Boom er-
lebt. Mittlerweile sind über 80.000 Pelletheizungen
www.infoholz.de
www.natuerlichholz.infoholz.de
bundesweit installiert, davon 8.000 in NRW. Diese
Zahlen belegen, dass viele VerbraucherInnen einen
eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen und
sich immer häufiger für diese kostengünstige und
CO2-neutrale Heiztechnik entscheiden.
Ein Grund für die wachsende Nachfrage sind die steigenden Preise für Öl und Gas. Aktuell sind Holzpellets als Brennstoff im Vergleich zu Öl und Gas rund
40 Prozent günstiger. Mit der seit 1. Januar 2008
geltenden Erhöhung der Mindestfördersumme für
Pelletkessel von derzeit 1.500 Euro auf 2.000 Euro
40
9
7
durch das Marktanreizprogramm der Bundesregierung wird die Holzpellet-Heiztechnik für Hausbesitzer noch attraktiver. Auch vor dem Hintergrund der
aktuellen Diskussion um Feinstaubemissionen durch
Holzheizungen gewinnen die Holzpelletheizungen
und -öfen an Bedeutung. Aufgrund ihrer fortschrittlichen Verbrennungstechnologie und wegen des
genormten Energieträgers Holzpellets benötigen
Holzpelletheizungen auch künftig keine Filter zur
Luftreinhaltung.
Tel. 01803.19 00 00
(9 Ct/Min. aus dem deutschen Festnetz)
www.aktion-holzpellets.de
408+3
6
670687"6&
!"#$%""
!&'()
'()
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
33
Foto: Stadtwerke Bochum
ruhrgebiet:
Die Wasserkraftanlage des Ökostromerzeugers Austrian Hydro Power Verbund AG in Kaprun/Österreich
Ökostrom statt Zertifikate-Handel
Stadt Bochum nutzt 100 Prozent Ökostrom
Seit Anfang des Jahres bezieht die Stadt Bochum als erste große NRW-Kommune ausschließlich Ökostrom. Alle städtischen Gebäude sowie Straßenbeleuchtung und Ampelanlagen werden mit umweltfreundlicher Energie versorgt.
Die Stadt benötigt im Jahr etwa 54 Millionen
Wasserkraft aus Österreich? Da fällt manchem
rückgedrängt werden, in dem Ökostrom ein-
Kilowattstunden Strom, das heißt rund 12.000
vielleicht die aktuelle Diskussion über die sog.
gespeist wird.“ Da die Kapazitäten in Österrei-
Tonnen CO2 werden nun eingespart. Seit Ende
RECS-Zertifikate („Renewable Certificate Sy-
ch fast erschöpft sind, bauen die Stadtwerke
2004 werden bereits Grundschulen und Kin-
stem“) ein, die gehandelt werden, um kon-
zur Zeit ein Solarkraftwerk in Süddeutschland
dertagesstätten mit Ökostrom versorgt, so dass
ventionell erzeugtem Kohle- oder Atomstrom
und demnächst mit anderen Stadtwerken ge-
Bochum nun insgesamt gut 13.500 Tonnen CO2
ein Ökomäntelchen umzuhängen. „Mit diesem
meinsam eine Offshore-Windanlage in der
pro Jahr spart. Um Öko- statt konventionellen
Zertifikate-Handel haben wir rein gar nichts am
Nordsee.
Strom zu nutzen, wendet die Stadt 90.000 Euro
Hut. Die Wasserkraft aus Österreich wird phy-
im Jahr auf.
sikalisch ins deutsche Energienetz eingespeist
Der Anteil regenerativer Energien beträgt im
und verschiebt die Energiebilanz in Deutsch-
Bundesdurchschnitt heute knapp zwölf Prozent,
Wasserkraft aus Österreich
land zugunsten der regenerativen Energien.
der Bochumer Strommix besteht zu 27 Prozent
Thomas Schönberg, Pressesprecher der Stadt-
Das wird vom TÜV Süd ständig kontrolliert“,
aus erneuerbaren Energien. Das Bundeskabinett
werke Bochum, die den Ökostrom liefern, er-
erläutert Schönberg weiter.
hat im letzten Jahr ein Klima- und Energiepaket
zählt, dass es sich bei dem Engagement der
verabschiedet, dass 25 bis 30 Prozent Ökostrom
Stadt auch um eine wichtige Multiplikator-
Neue Ökokraftwerke entstehen
bis 2020 vorsieht. Das Ziel ist also noch weit,
funktion handele: „Allein in den letzten Wo-
2008 speisen die Bochumer Stadtwerke 100
aber Bochum unterwegs in die richtige Richtung.
chen haben 3.500 weitere Stadtwerke-Kunden
Millionen
österreichische
Die Ruhrgebietsstädte wetteifern um so viele
auf Ökostrom umgestellt. Wir versorgen zur
Wasserkraft ins deutsche Stromnetz ein. Tho-
Dinge - wäre doch toll, wenn sie sich gegensei-
Zeit 6.000 Haushalte mit Wasserkraft aus
mas Schönberg spricht vom „Energiesee, aus
tig Konkurrenz um den größten Ökostromanteil
Österreich.“
dem Kohle- und Atomkraft in dem Maße zu-
würden. (bu)
34
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Kilowattstunden
„
tipps & termine:
Musik
4. Februar (mo), 20 Uhr
hr-Bigband: Paris Blues
Die Bigband des Hessischen Rundfunks führt
ihr Publikum zunächst auf den Spuren von
Duke Ellington nach Paris, bevor sie in der
zweiten Konzerthälfte den französischen
Jazzpianisten Martin Solal featured.
Essen, Alfried Krupp Saal
www.philharmonie-essen.de
8. Februar (fr), 21 Uhr
Das böse Ding
Das Quartett „Das böse Ding“ feiert Jubiläum.
Seit über 15 Jahren präsentiert die Band New
Jazz vom Feinsten. Das Böse Ding sind vier
Musiker - Jan Klare/saxofon, Martin Scholz/
organ, Hartmut Kracht/bass und Wolfgang
Ekholt/drums -, die böse Fragen zum Jazz stellen und so ihren eigenen Stil entwickeln. Von
Retro keine Spur.
Dortmund, domicil
www.domicil-dortmund,de
10. Februar (so), 19 Uhr
Kristin Asbjörnsen Quartet
Ausdrucksstark, kraftvoll und bluesig klingt
die Stimme der Sängerin Kristin Asbjörnsen,
die mit ihrem Solodebütalbum „Wayfaring
stranger – A Spiritual Songbook“ in Deutschland auf Tour ist.
Herne, Flottmannhallen
www.flottmann-hallen.de
Klaus Hoffmann
Der Liedermacher, Schauspieler und Sänger
Klaus Hoffmann präsentiert Chansons von
Jacques Brel. Keiner, da sind sich die Kritiker
einig, singt hierzulande die unsterblichen
Chansons von Jacques Brel so intensiv wie
Klaus Hoffmann; keiner entfacht in gleicher
Weise das Feuer und die Leidenschaft der
Chansons von Brel - nicht imitierend, sondern
wahrhaftig und authentisch. Am Piano wird
er von Hawo Bleich begleitet.
7. Februar (do), 20 Uhr, Schwerte, Kulturzentrum Rohrmeisterei
13. Februar (mi), 20 Uhr, Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier
www.philharmonie-essen.de
www.fzw.de
14. Februar (do), 20 Uhr
WDR Bigband & Very Personal
Die WDR-Big Band zeigt sich von ihrer ganz
persönlichen Seite. Neben Eigenkompositionen spielt sie viele Jazzstandards. Die WDRBB gilt als eine der besten Big Bands der Welt
und erhielt zahlreiche Preise, darunter einen
Grammy.
Dortmund, domicil
www.domicil-dortmund,de
14. Februar (do), 20 Uhr
Simphiwe Dana
African Roots, Soul, Gospel und HipHop: Das
Repertoire der jungen Sängerin aus Johannesburg ist so vielseitig wie ihre Stimme. Simphiwe Dana gehört zu den Shooting-Stars
der südafrikanischen Musikszene, ihr DebütAlbum „Zandisile“ erreichte dort mittlerweile Platin-Status. Wichtige Einflüsse für sie
sind die Jazzlegenden Lena Horne und Sarah
Vaughan, südafrikanische Veteraninnen wie
Dorothy Masuka, aber auch Künstler aus den
Bereichen Reggae, Jive und traditioneller
Xhosa-Musik. Die Texte in Ihrer Muttersprache sprechen hauptsächlich von der Bedeutung der Tradition, aber auch vom Kampf um
Selbstbewusstsein und Freiheit, besonders
auch der Frauen.
Bochum, Bahnhof Langendreer
www.bahnhof-langendreer.de
www.rohrmeisterei-schwerte.de
www.musiktheater-im-revier.de
8. Februar (fr), 20.30 Uhr
Cousins Germains
Michel Godard, Tubist des französischen Ensembles Cousins Germains, besticht durch sein
ungewöhnliches Tuba-Spiel. Leicht und wendig spielt er sein Instrument.
Essen, RWE Pavillon
Alben von Charlie Watts und die Soloplatten
von Mick Jagger, Keith Richards und Ron
Wood, die er mit seiner Stimme veredelte.
Bernard Fowler´s Bad Dog spielt live mit Doug
Wimbish (Bass), Keith LeBlanc (Drums) und
Skip McDonald (Gitarre) eine Mischung aus
Black Rock und Funk.
FZW, Dortmund
12. Februar (di) , 19 Uhr
Bernard Fowler´s Bad Dog, Tackhead &
Little Axe
feat: Doug Wimbish, Keith LeBlanc, Skip
McDonald & Bernard Fowler
Bernard Fowler war in seiner Karriere in
diversen Projekten aus den Genres Rock, Jazz,
Funk, Pop oder Latin tätig. Die letzten zehn
Jahre war Fowler auf Tour und im Studio mit
den Rolling Stones. Dazu gehören auch die drei
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
35
tipps & termine:
14. Februar (do), 20 Uhr
Dr. Feelgood (British Rhythm & Blues)
Anfang der Siebziger auf Canvey Island/Essex
gegründet, gehören Dr. Feelgood zu einer
der populärsten Livebands im Bereich Rhythm
and Blues. Ihr rauer und kompromissloser
Stil machte sie weltbekannt und noch immer
begeistert die Lebensfreude ihrer explosiven
Liveshow die alte und neue Fangemeinde. Als
Support spielt Wolf & the Bluesmen.
Dortmund , FZW
17. Februar (so), 11 Uhr
Funkhaus Europa Matinee: Think of One
Das belgische Ensemble „Think of One“ versteht sich als musikalischer Globetrotter. Die
neue CD „Camping Shaabi“ ist eine Mischung
aus marokkanischem Pop und Rock gekoppelt
mit belgischer Lounge-Poesie. Pate für ihre
gewagten Mixturen stand der Shaâbi, die
marokkanische Popmusik mit Wurzeln in der
Gesangstradition der Berber.
Bochum, Bahnhof Langendreer
www.bahnhof-langendreer.de
sogen, dort wo sich armenische, griechische,
ungarische, italienische, französischeund jüdische Einflüsse mischen. Dieser Kosmos der Kulturenspiegelt sich bis heute in ihrer Musik wider. Sie wirft einen ganz eigenen, poetischen
Blick auf den Kanon klassischer türkischer
Musik, die das Ausgangsmaterial für ihre freien, jazzartigen Improvisationen bildet. Die
Verwendung traditioneller Instrumente wie
Flöte, Cura und Tablas lassen Senems Herkunft
dabei nie vergessen.
Mülheim, Theater an der Ruhr
www.theater-an-der-ruhr.de
www.fzw.de
15. Februar (fr), 20 Uhr
Julia Neigel: „Stimme mit Flügel(n)“
Julia Neigel präsentiert eine Mischung aus ihren musikalischen Höhepunkten, neuen Songs
sowie Coverversionen. Begleitet wird sie von
Ausnahmepianist Simon Nicholls.
Datteln, Stadthalle
17. Februar (so), 20 Uhr
Hamburg Blues Band & Chris Farlowe &
Dave „Clem“ Clempson
Die Hamburg Blues Band steht für intensiven,
clever arrangierten Roots-Blues. Sie feiern mit
ihren Gästen, den Musikgrößen Chris Farlowe
und Dave „Clem“ Clempsons, ihr 25-jähriges
Bandbestehen auf der Bühne. Die Truppe um
den oft mit Joe Cocker verglichenen Sänger
Gert Lange vermengt harten Gitarren-Bluesrock mit Soul, klassischem Rhythm’n’Blues,
Boogie und unternimmt sogar Ausfügen in
Jazz-Gefilde.
Bochum, Bahnhof Langendreer
www.bahnhof-langendreer.de
www.datteln.de
15. Februar (fr), 20.45 Uhr
10 Rue d’la Madeleine
Zwischen Rage Against The Machine und
Goran Bregovic, zwischen ungestümem, überschäumendem Rock und feinem Chanson liegt
eine Straße: Die Rue d’la Madeleine. Über
diese Straße zieht eine Band aus Nîmes. Stürmisch. Laut. Ausgelassen und verspielt. Ob
Punkrock, Rock, Klezmer, Folk oder BalkanBeat: Die französische Band lässt sich in keine
Schublade stecken. 10 Rue d’la Madeleine verbindet harte Gitarrenriffs mit Geige und Klarinette. Mittlerweile ist die Combo ein Top-Act
in diesem Genre.
Bochum, Bahnhof Langendreer
www.bahnhof-langendreer.de
16. Februar (sa), 20 Uhr
Little Dragon
Relaxte Soulklänge und verträumte Indietronik in der Pauluskirche. Mit „Little Dragon“
halten ruhige Soul-, Jazz- und Elektronikklänge Einzug in die Dortmunder Pauluskirche. Im
Mittelpunkt der schwedischen Band steht die
ausdrucksstarke Stimme der Halbjapanerin
Yukimi Nagano.
Dortmund, Pauluskirche, Schützenstr.31
www.pauluskircheundkultur.com
36
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
19. Februar (di), 20 Uhr
Mitch Ryder Band
Mitch Ryder kommt auf die Bühne und gibt
alles. Zwei Stunden lang. Beseelt gehen die
Leute nach seinen Konzerten heimwärts. „So
würde Jim Morrison mit 60 klingen”, schrieb
die ZEIT und die Berliner Zeitung fragte: „Wann
haben die Stones ‚Gimme Shelter’ zuletzt so
hingelegt, vor dreißig Jahren vielleicht?” Jetzt
kommt der Sänger mit dem lauernden Vibrato
in der Stimme ins FZW . Als Support spielt
Wolfgang Flammersfeld Dobro-Blues.
Dortmund , FZW
www.fzw.de
20. Februar (mi), 20 Uhr
Senem Diyici Quartett
Klangwelten der besonderen Art: Bei dem aus
Paris beheimateten Quartett trifft traditionelle türkische Musik auf Jazz-Improvisationen.
Senem Diyici ist eine der prominentesten
Protagonistinnen der türkischen Musik. Die
heute in Paris lebende Sängerin und Malerin
hat den Gesangseit ihrer frühesten Kindheit
im europäischen Viertel von Istanbul aufge-
22. Februar (fr), 20 Uhr
Kraan
Ihren Stil entwickeleten Kraan in den 70ern. Als
offizielles Gründungsdatum wird einheitlich
1971 genannt. „Die Hippiezeit ging damals
los. Freejazz haben wir das genannt, was wir
da machten. In der Zeit haben wir sehr viel
gelernt, weil es ein total freies Spielen war, rauf
und runter. Es zählte nur der Ausdruck.” Das
Live-Album (1975) gilt für viele Krautrockfans
als eines der besten Live-Platten der deutschen
Rockgeschichte. Inspiriert vom Live-Spielspaß
seit ihrer Reunion 2000 und dem boomenden
Krautrock-Revival stellten die Veteranen 2007
das neue Kraan-Album „Psychedelic Man” in
die Läden.
Dortmund , FZW
www.fzw.de
23. Februar (sa), 20 Uhr
Quadro Nuveo
Das Quartett führt in die Welt des Tangos.
„Quadro Nuveo“ mischt den europäischen
Tango mit Elementen des Flamenco und des
Balkan-Swings mit mediterraner Leichtigkeit.
Magnetische Melodien aus Europa, wildes
Temperament, zwischen verzehrender Sehnsucht und genussvoller Erfüllung, zwischen
dem Bitteren und dem Süßen. Das ist die Welt
des Tangos, wie ihn Quadro Nuevo spielt.
Dortmund, domicil
www.domicil-dortmund.de
Hannes Wader
Hannes Wader gehört neben Konstantin
Wecker und Reinhard Mey zu den deutschen
27. Februar (mi), 20.30 Uhr
Wolfgang Muthspiel & Brian Blade
Der amerikanische Schlagzeuger Brian Blade
präsentiert mit dem österreichischen Gitarristen Wolfgang Muthspiel seine neue CD „Friendly Travellers“. Musik zwischen Jazz und
Songwriting auf höchstem Niveau.
Essen, RWE Pavillon
www.philharmonie-essen.de
Liedermachern der alten Schule. Viele seiner
Texte und Kompositionen sind autobiographisch geprägt. Jetzt tourt er wieder durch
Deutschland. Hannes Wader live ist immer ein
ganz eigenes Erlebnis: Im Vortrag seiner Lieder meist souverän, ja entrückt, dann wieder
unvermutet aufgeregt und beinahe schüchtern, ist er trotz jahrezehntelanger Bühnenerfahrung und bei aller Professionalität doch
nie ein „abgebrühter“ Profi geworden.
24. Februar (so), 20 Uhr, Dortmund, Pädagogisches Zentrum Hombruch
25. Februar (mo), 20 Uhr, Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier
27. Februar (mi), 20 Uhr, Wuppertal, Rex-Theater
www.musiktheater-im-revier.de
www.rex-theater.de
26. Februar (di), 20 Uhr
Haydamaky
Die ukrainische Karpaten-Ska-Band Haydamaky ist inspiriert von ethnischen Sounds aus
aller Welt: aus Regionen der Ukraine, von Musik aus Jamaika, von Irlands Ethno-Rock und
von den Sounds des Balkans und Moldaviens.
Rock- und Punkeinflüsse, ukrainische traditionelle Wurzeln und Dub, Ska und Rap bilden
das musikalische Spannungsfeld zwischen
ausgelassenem Tanz und feinsinniger Ballade.
Neben Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen
sie mit Bandura, einer ukrainischen Zither,
Mandoline, Trompete, Flöte (Sopilka) und Akkordeon.
Bochum, Bahnhof Langendreer
www.bahnhof-langendreer.de
29. Februar (fr), 21 Uhr
Voices: „So weiß“
Verskunst trifft auf Improvisation plus einer
Stimme mit Wiedererkunngswert: Kristiina
Tuomi singt mit entwaffnender Klarheit und
Schlichtheit. Das Trio wirkt wie eine Einheit,
Saxophon und Bass stehen im Zwiegespräch
mit den Vocals. Dann und wann driften sie
hinüber in ein improvisatorisches Intermezzo,
um dann schließlich zur Grundidee des Songs
zurückzukehren.
Dortmund, domicil
www.domicil-dortmund,de
14.-16. März (fr-so)
Barbershop Musikfestival
Quartettwettbewerb, Sternenshow mit Barbershop und Jazz zur Mitternacht, Chorwettbewerb, Show der Champions und Barbershop
Matinee „Im Septen Himmel“.
Dortmund, Konzerthaus
www.konzerthaus-dortmund.de
27. März (do), 20 Uhr
Thomas Quasthoff
Thomas Quasthoff und Bernarda Fink interpretieren Lieder von Gustav Mahler (»Des
Knaben Wunderhorn«) u.a.. Charles Spencer
am Klavier.
Dortmund, Konzerthaus
www.konzerthaus-dortmund.de
28. März (fr), 20 Uhr
Joe Bonnamassa & Band
special guest: Crosby Loggins.
Blues-Rock Gitarrenvirtuose, Sänger und
Songwriter Joe Bonnamassa startete in das
Jahr 2007 mit einer Auszeichnung zum besten Bluesgitarristen durch die Leserschaft
des „Guitar Player Magazine“. Im weiteren
Verlauf des Jahres veröffentlichte er sein
siebtes Soloalbum „Sloe Gin“, das anschliessend monatelang die Nummer eins der Bill-
board-Blues-Charts blockierte. “Sloe Gin“
bietet einen Mix aus heavy Blues, big Rock
und akustischen Tracks, bei denen Joe Bonamassa teilweise durch Rod Stewarts legendäres Soloalbum aus dem jahre 1969 inspiriert
wurde.
Bochum, Zeche, Prinz-Regent-Str.
www.zeche.com
29. März (sa), 21 Uhr
Polarkreis 18 – unplugged
Die Dresdener Band „Polarkreis 18“ hat mit
ihrem gleichnamigen Album eins der interessantesten und innovativsten Debüts seit
Jahren hingelegt. Sie klingen nach Sigur Rós,
Björk, irischem und britischem Pop und auch
ein wenig nach Skandinavien.
Dortmund, Konzerthaus
www.konzerthaus-dortmund.de
1. April (di), 20 Uhr
Curtis Stigers und Lyambiko
Curtis Stigers wurde in den 90er Jahren mit
dem Welthit „I Wonder Why“ bekannt, weniger bekannt ist bislang seine Verbundenheit zum Jazz. Die Sängerin Lyambiko trifft
den Nerv eines breiten Publikums – derer, die
beim Stichwort Jazz an Billie Holiday denken,
sowie jener, die Miles Davis und John Coltrane
verehren.
Dortmund, Konzerthaus
www.konzerthaus-dortmund.de
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
37
tipps & termine:
18. April (fr), 20 Uhr
WDR Big Band Köln & McCoy Tyner
Pianist und Jazz-Pionier McCoy Tyner trifft
zum zweiten Mal auf die WDR Big Band und
stellt sein neues Programm „McCoy’s Music II”
vor.
Essen, Schacht XII, Halle 12
Fritz Eckenga: Im Dienste der Schönheit
28. Februar (do), 20 Uhr
Hamm, Werkstatthalle im Maxipark
1. März (sa), 20 Uhr
Bochum, Haus Spitz
www.eckenga.de
www.stiftung-zollverein.de
Kleinkunst & Kabarett
3. April (do), 20.07 Uhr
The Pops
Die Popolskis, eine Musikerfamilie aus Polen,
präsentieren alle Hits der letzten Jahrzehnte,
die garantiert geklaut sind. Wegen der großen Nachfrage in der Vorweihnachtszeit 2007
geben sie ein Zusatzkonzert. Mit dabei: Zlotty
Singers und Dobrze Horns.
Herten, Glashaus
www.herten.de
www.the-pops.de
7. Februar (do), 20 Uhr
Horst Schroth: „Nur die Größe zählt“
Horst Schroth, aktueller Tegtmeier-Ehrenpreisträger, feierte 2007 sein 25-jähriges Bühnenjubiläum als Kabarettist. Dass er nach wie
vor zu den Großen unter den Kabarettisten
gehört, beweist er mit seinem neuen Programm „Nur die Größe zählt“. Dabei geht es
nicht nur um Zentimeter, sondern um den Begriff „klein“ im Allgemeinen.
Witten, WerkStadt
www.werk-stadt.com
8. Februar (fr), 20 Uhr
Tina Teubner
Tina Teubner macht Musik-Kabarett von
Format. Sie präsentiert Songs und schöne
Geschichten aus einem turbulenten Leben
zwischen Wickeltisch und Lockenwicklern. Begleitet wird sie vom Pianisten Ben Süverkrüp.
Dortmund, Cabaret Queue
www.cabaret-queue.de
28. Februar (do), 20 Uhr
Konrad Beikircher
Konrad Beikircher stellt sein aktuelles Programm „Die rheinische Neunte“ vor. Es geht
um Wörter, Geschichten, Musik und Handwerker.
Dortmund, Fritz-Henßler-Haus, GeschwisterScholl-Str. 33-37
www.cabaret-queue.de
28. Februar (do), 20 Uhr
Richard Rogler: „Ewiges Leben“
Roglers Alter Ego Camphausen geht es noch
um was. Aber das ist sein Fehler. Muss sich als
Gerechtigkeitsfuzzi verspotten lassen. Nach einem Ausraster am Wahlstand, einer Rede auf
dem Gewerkschaftskongress und einer Handgreiflichkeit auf dem kleinen Wahlparteitag
der neuen Linkspartei ist er untergetaucht ...
Bochum, Stadthalle Wattenscheid
www.stadthalle-wattenscheid.de
www.bahnhof-langendreer.de
29. Februar (fr), 20 Uhr
Fritz Eckenga zu Gast
bei Late Night Kitchen
Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier
5. April (sa), 20 Uhr
Helen Schneider - A Voice and a Piano
Eine Stimme und ein Piano - das ist alles, was
ein Weltstar wie Helen Schneider braucht, um
ein Abendprogramm zu gestalten. Am Piano:
ihr langjähriger Begleiter Bruce W. Coyle.
Helen Schneider erzählt die Geschichte ihres
Lebens als Sängerin. Sie interpretiert Chansons
von Kurt Weill, Musiktheater-Klassiker von
Andrew Lloyd Webber und Stephen Sondheim
sowie natürlich die Hits aus ihren großen
Musicalerfolgen Cabaret, Evita und Sunset
Boulevard.
Oberhausen, Ebertbad
13. Februar (mi), 20 Uhr
Best of Nachtschnittchen 2007
Das ist Kabarett und Comedy vom Feinsten.
Mit dabei sind die Publikumspreisträgerin des
Tegtmeier-Wettbewerbs 2007, Carolin Kebekus, Carmela De Feo sowie Marco Tschirpke.
Herne, Flottmannhallen
bis 15. März
46. Schwerter Kleinkunstwochen
Unter dem Motto „Zauber, Magie und
schwarze Nächte“ führen die Zauberkünstler
ihrem Publikum Unmögliches und Wundersames vor. Bizarres Puppenspiel steht genauso
auf dem Programm wie klassische Zauberei,
Bauchreden und Pantomime.
Schwerte, Kulturzentrum Rohrmeisterei
www.ebertbad.de
www.flottmann-hallen.de
www.kuwebe.de
38
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
www.musiktheater-im-revier.de
30. März (sa), 12 Uhr
Fritz Eckenga: Mitteilungen für interessierte Dorfbewohner zu Gast: Fanny Müller
Dortmund, Harenberg City-Center
www.eckenga.de
Literatur & Lesungen
21. Februar (do), 20 Uhr
Robert Menasse:
„Don Juan de la Mancha“
Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse liest aus seinem neuen Roman. Unterhaltsam
und pointiert zeichnet Menasse das Porträt
seiner Mit-Männer um die 50 und einer Gesellschaft, „die nicht einmal einen Liter Mineralwasser verkaufen kann, ohne diese Ware erotisch zu
besetzen“. Ein ungewöhnlicher Bildungsroman
über Nach 68er, voller Ironie und Hoffnung auf
ein bisschen richtiges Leben im falschen.
Mülheim, Theater an der Ruhr
www.theater-an-der-ruhr.de
stische Stück deutscher Theaterliteratur und
bringt es zusammen mit einem Schauspieler
auf die Bühne, der bei der Uraufführung
im Jahr 1947 mitgewirkt hat. Eine polnische
Performerin behandelt deutsche Neurosen
mit polnischen Methoden, black and mystery, absurd und makaber. Das alles und noch
viel mehr ist Theater von, mit, für, über und
unter Migranten.
Herne, Flottmann Hallen
Dortmund, Fletch Bizzel
Essen, Katakomben-Theater im Giradet Haus
und Die Bühne e.V.
http://bizzel.vario.de
9. Februar (sa), 19.30 Uhr
Manta & Degen vs. Trau ma’
„Improvisationstheatermatch“ lautet das
Stück, in dem zwei Theatergruppen gegeneinander antreten. Was Manta & Degen aus
Unna sowie Trau ma’ aus Dortmund spielen,
singen oder reimen, entscheidet das Publikum.
Unna, theater narrenschiff
Theater & Tanz
www.theater-narrenschiff.de
8. Februar - 2. März
MigrantenTheaterFestival
„Zu neuen Ufern“
Das 1. MigrantenTheaterFestival im Ruhrgebiet. Ein Stück über einen türkischen Gastarbeiter, gespielt von einem Schauspieler aus
Burkina Faso, geschrieben von einem iranischen Autor. Ein deutsches Theater inszeniert ein Stück in türkischer Sprache, mit türkischen Darstellern, geschrieben von einem
türkisch-deutschen Autor. Eine Gruppe junger Migranten bearbeitet das expressioni-
16. Februar (sa), 20 Uhr
Günfer Cölgecen: Almanya
Die Schauspielerin Günfer Cölgecen schlüpft
in dem Stück in die Rollen von fünf Frauen
türkisch-deutscher Abstammung. Es sind die
türkischen Frauen der zweiten und dritten
Generation, die selbstbewusst von ihrem Leben zwischen zwei Kulturen erzählen. Das Solotheater basiert auf Feridun Zaimoglus Frühwerk „Koppstoff“.
Duisburg, Alte Feuerwache, Friedenstr. 5
www.altefeuerwache-duisburg.de
22. Februar (fr), 19 Uhr
Seniorentheaterplattform NRW:
„Gegensätze“
„Gegensätze“ ist ein Tanztheaterabend mit
Menschen ab 55. Assoziationen zum Thema
Gegensätze formten die Basis, um Tanz und
Szenen zu entwickeln. Kontraste werden tanzend herausgearbeitet und dargestellt.
Gelsenkirchen, Consol Theater
www.consoltheater.de
29. Februar (fr), 20 Uhr
Henry Miller: „Das Lächeln
am Fuße der Leiter“
In dem Stück geht es um einen Clown, der sich
nicht damit zufrieden geben mag, die Leute
zum Lachen zu bringen, sondern ihnen Glückseligkeit schenken will.
Gelsenkirchen, Consol Theater
www.consoltheater.de
Kunst & Ausstellungen
15. Februar - 12. Oktober
Prometheus - Feuer im Revier
Das Revier war ein Jahrhundert lang mit seinen
Hochöfen, Stahlwerken und Kokereien das „Land
der 1000 Feuer“. Hochöfen, Stahlwerke und Kokereien verschwanden und mit ihnen erlosch auch
der für das Revier typische Nachthimmel. Der Essener Fotograf Manfred Vollmer präsentiert mit
über dreißig großformatigen Farbfotografien
das Feuer im Revier aus vergangener Zeit.
Hattingen, Westf. Industriemuseum
Henrichshütte
www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/S/hattingen/
www.manfred-vollmer.de
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
39
tipps & termine:
Kulinarisches
22. Februar (fr), 19.30 Uhr
Whisky & Chocolate
Mit Oliver Mühlmann. Anmeldung bis zum 15.
Februar, veranstaltet von der Deutsch-Britischen Gesellschaft.
Dortmund, Auslandsgesellschaft NRW e.V.,
Steinstr. 48
www.auslandsgesellschaft.de
Märkte & Messen
bis 24. Februar
James Bishop: Malerei auf Papier
Zum 80. Geburtstag des amerikanischen
Künstlers zeigt das Josef Albers Museum
eine Retrospektive. Feiner Lyrismus und
zarte Farbigkeit zeichnen diese Kunst in hohem Maße aus. Es ist eine Auswahl seiner
Arbeiten auf Papier von den frühen sechziger Jahren bis heute zu sehen, ergänzt
durch einige wenige Gemälde. Bishop gehört zu jenen heute rar gewordenen stillen
Meistern am Rande des Kunstbetriebs, dessen verschwiegene Kunst jedoch über die
Jahrzehnte nicht ohne Wirkung auf Künstler und Kenner blieb.
Bottrop, Josef Albers Museum Quadrat
www.quadrat-bottrop.de
29. Februar - 24. April
Angesichts der Lage - Fotografien von
Elmar Haardt und Bernd Kleinheisterkamp
Beide Künstler nähern sich mit ihren Fotografien dem Gebiet um die Zeche und Kokerei
Zollverein an. Während Bernd Kleinheisterkamp die reduzierte Architektur von Siedlungsbauten hervorhebt, gewährt Elmar Haardt mit seinen
Portraits einen Einblick in die private Umgebung der Menschen,
die dort leben.
Essen, Zeche Zollverein, Schacht
XII, Halle 2
www.stiftung-zollverein.de
bis November
Das Auge des Himmels
Die Welt mit anderen Augen
sehen: das können die Besucher
in der Ausstellung „Das Auge
des Himmels“. 58 großformatige Satellitenbilder der Erde und
andere Exponate aus der Erdfernerkundung sind dort aufgrund
des großen Erfolgs noch bis November zu sehen.
Oberhausen, Gasometer
www.gasometer-oberhausen.de
40
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
2. März (so), 11-18 Uhr
10. Hobbykunstmarkt
42 Hobbykünstler aus NRW präsentieren auf
dem Kunstmarkt ihre Arbeiten. Neben Bildern
in Acryl und Aquarell sowie Collagen, werden
Schmuck, Edelstahl-Design, Tiffany, Glasbläserprodukte und Filzarbeiten zum Verkauf
angeboten. Ebenfalls dabei: eine Puppendoktorin und ein Seifenmacher.
Recklinghausen, Ökumenisches Gemeindezentrum Arche, Nordseestr. 104
www.kgm-re-ost.de
Vorträge & Diskussionen
6. Februar (mi), 19 Uhr
Politischer Salon
Der Politische Salon lädt zum Dialogabend.
„Multikulturalität versus Parallelgesellschaften. Erfahrungen der Integrationspolitik“ lautet das Thema der Veranstaltung. Zu Gast sind
unter anderem Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning
von der Universität Duisburg-Essen, Norbert
Kleine-Möllhoff, Leiter der Unesco-Schule Essen und Bürgermeister der Stadt Essen sowie
Diplom-Pädagogin Zeliha Yetik.
Essen, Grillo-Theater, Café Central
www.pse.misterfu.de
6. Februar (mi), 19 Uhr
Globalisierung. Transport und
Privatisierung der Bahn
Wie kommt das Walnussfleisch (aus China) ins
Mövenpickeis?
Den Vortrag hält Winfried Wolf.
Dortmund, Auslandsgesellschaft NRW e.V.,
Steinstr. 48
www.auslandsgesellschaft.de
13. Februar (mi), 18 Uhr
Deutschland - Frankreich - Polen
Podiumsdiskussion in der Reihe Termin Europa.
Zu Gast sind Prof. Henri Ménudier, Frankreich
und Adam Krzeminsky, Polen. Durch die Veranstaltung führt der ehemalige Chefredakteur
der Westfälischen Rundschau, Frank Bünte.
Dortmund, Auslandsgesellschaft NRW e.V.
www.auslandsgesellschaft.de
14. Februar (do), 19 Uhr
Neue Medien: Scheinlösung oder Hilfsmittel für mehr Gesundheit und Lebensqualität im Alter?
„Telehealth-Monitoring“, „Intelligente Häuser“, „Virtuelle Altenheime“: Diese Stichwörter stehen für die Suche nach der Verknüpfung
moderner Medien mit dem Leben im Alter.
Wie Senioren den Computer nutzen können,
um ihre Gesundheit und Lebensqualität im
Alter zu fördern, und was technisch gestützte
Seniorendienstleistungen bringen, erläutert
PD Dr. Josef Hilbert (Uni. Duisburg-Essen).
Dortmund, DASA
www.dasa-dortmund.de
21. Februar (do), 16-20 Uhr
Forum „Soziale Stadt Dortmund“
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer
stellt den Entwurf des Aktionsplans „Soziale
Stadt Dortmund: Arbeit schaffen, Kinder stärken, Gemeinsam handeln“ öffentlich zur Dis-
24.-29. Februar (so-fr)
Hattinger Kinder- und Jugendbuchwoche
„Tierisch gut!“ lautet das Motto der 5. Hattinger Kinder- und Jugendbuchwoche. Über
zwanzig Einzelveranstaltungen befassen sich
auf unterschiedliche Weise mit dem Thema
„Lesen“.
Hattingen, Stadtbücherei
kussion. Die Ergebnisse der Veranstaltung fließen in die Beratung der politischen Gremien
ein. Im Forum sind unter anderem der DGBLandesvorsitzender Guntram Schneider sowie
Wilhelm Schmidt, Bundesvorsitzender AWO/
Präsident des Deutschen Vereins, vertreten.
Dortmund, Rathaus
www.dortmund.de
www.buecherei.hattingen.de
Kinder & Familie
8. Februar (fr), 20 Uhr
Chinesischer Nationalcircus
Der chinesische Nationalcircus führt die Besucher in das Reich der Mitte. Es wird ein anspruchsvolles und farbenprächtiges Programm
gezeigt. Chinesische Künstler bieten perfekte
fernöstliche Akrobatik.
Unna, Stadthalle Unna
stadtblatt: online
www.stadthalle-unna.de
www.chinesischer-nationalcircus.com
www.stadtblatt-ruhr.de
Hugo Wolf: Klavierwerke
Ana-Marija Markovina, Klavier
erschienen bei Genuin,
www.genuin.de
Infos zur Künstlerin: www.pianistin.com
Ana-Marija Markovina, aus Kroatien stammend und in Köln lebend, ist eine außergewöhnliche Pianistin. Sie gehört zur jungen Generation aufstrebender Konzertpianistinnen, die ihren Weg abseits ausgetretener Pfade des Repertoires suchen. So kommen
wir in den Genuss der Gesamteinspielung aller vollendenten Werke des Komponisten
Hugo Wolf.
senkamerad Gustav Mahlers, ist den meisten eher als Liedkomponist bekannt. Seine
Vertonungen von Gedichten Heines, Mörikes, Eichendorffs wie Goethes sind weltbekannt. Doch auch sein Klavierwerk lohnt eine Entdeckung. Die hier eingespielten Stücke atmen den spätromantischen Stil und auch den Geist großer Zeitgenossen und
Foto: Irène Zandel
Wolf, ein Zeitgenosse Siegmund Freuds und Vincent van Goghs, zeitweise ein Klas-
Vorbilder wie Richard Wagner (Walküre-Paraphrase, Meistersinger-Paraphrase). AnaMarija Markovina, die bei so bedeutenden Lehrern wie Paul Badura-Skoda studierte, erfasst hier mit klangmalerischer Vorstellungskraft die großorchestrale Wirkung der
Vorlagen.
Überhaupt ist Klang einer der Schlüsselbegriffe dieser Produktion. Hauptakteur ist ein riesiger Bösendorfer-Konzertflügel, übrigens dasselbe Fabrikat, das auch schon
Hugo Wolf benutzt hat. Aufnahmetechnisch perfekt eingefangen, kann man hier hören, was der Mythos Bösendorfer in der Klavierwelt bedeutet. Unter den Händen
einer Meisterin, die auch die tiefenpsychologische Wirkung und den abgründigen Humor perfekt auslotet, zeigt sich erst das Potenzial der Klavierstücke Hugo Wolfs.
„
Ana-Marija Markovina jedenfalls hat das ihre noch lange nicht ausgeschöpft. (pl)
Die Pianistin gastierte am 31.1. im Haus Opherdicke in Unna. Eine Rezension des Konzertes finden Sie in unserer Online-Ausgabe:
www.stadtblatt-ruhr.de
6'780
9:-0;-<=)$
stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
41
stadtblatt:
ruhrmarketing:
mitgemacht & gewonnen!
Gewinnspiel in Heft 5/2007, Seite 14
Der Biokakao für die Vivani Schokolade stammt aus der Dominikanischen Republik und Ecuador. Das gewusst und die leckeren Schokopakete gewonnen
haben
A G E N T U R F Ü R K O M M U N I K AT I O N
Entscheidend is
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Susanne Kuklinski aus Marl, Marvin Stein aus Witten, Kurt Kublik aus Unna,
Mechthild Leßmann aus Dinslaken und Iris Giepmann aus Essen.
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www.ruhrmarketing.de
impressum:
Stadtblatt Verlag
Alsenstr. 55, 44789 Bochum
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Verbreitung: kostenlos im Großraum Ruhrgebiet
Inhaberin & Chefredakteurin: Barbara Underberg (bu)
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Redaktion: Ralf Bindel (rb), Volker K. Belghaus (vkb),
Frauke Pilarek (fp), Georg Schulze (gs), Ulrike Kleikemper (uk)
Freie Mitarbeit: Philip Akoto (pa) , Heike Zielasko (hz),
Peter Liffers (pl)
Kolumne: Fritz Eckenga, www.eckenga.de
Karikaturen: Michael Hüter, Bochum
Fotos Uwe Bohm: Martin Steffen, www.martinsteffen.de
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stadtblatt: 1 | 2008 Februar - März
Das nächste Heft erscheint am
Layout: Peter Liffers, Agentur für Unternehmenskommunikation, Essen, www.liffers.de
Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG, Geldern,
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Papier: gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Charisma Silk
von Steinbeis Temming Papier GmbH & Co., Glückstadt,
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Bei Abdruck Kürzungen vorbehalten.
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Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher
Genehmigung des Verlages. Unverlangt eingesandte
Manuskripte können nicht zurückgeschickt werden.
28. März 2008
im Mittelpunkt dann:
Gesund Bauen & Wohnen
Redaktionsschluss:
26. Februar 2008
Druckunterlagenschluss:
4. März 2008
Infos über das Stadtblatt und Mediadaten unter
www.stadtblatt-ruhr.de
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