Jubiläumsschrift - Männerchor Rüti

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Jubiläumsschrift - Männerchor Rüti
JUBILIERENDER
MÄNNERCHOR
Jubiläumsschrift zum 150-jährigen Bestehen
des Männerchors Rüti ZH
zusammengestellt von Markus Hengartner und Claude Zimmermann
mit weiteren Beiträgen von Kurt Buffat, Reto E. Fritz, Armin Heider, Rolf Landolt,
Dr. Paul Lienhard, Rolf Meier, Jakob Schlumpf
Fotos: Heinrich Mächler und weitere Vereinsmitglieder
150 Jahre Männerchor Rüti
Jubiläumsschrift 2006
Inhalt
Gruss der Gemeinde Rüti
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Gruss des Bezirksgesangvereins Hinwil
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Vorwort des Vereinspräsidenten
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Im Spannungsfeld von Tradition und Zukunft
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Chronik im Überblick
Die Zeit von 1856 bis 1981
Die vergangenen 25 Jahre
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Ereignisse der vergangenen 25 Jahre (und anno dazumal)
Konzertante Aufführung von «Nabucco»
«Der schiefe Turm von Pisa»
XX. Eidgenössisches Sängerfest Bern 1899
Fahnenweihe 1990
Vorbereitung einer Sängerreise
Programm der Sängerreise 1902
Abwechslungsreiches Geselliges
Reise in den Wilden Westen
Männerchöre konzertieren gemeinsam
Das Verdi-Requiem, Jubiläumskonzert 2006
Die Konzerte zum 50. und 100. Jubiläum
150 Jahre Männerchor Rüti – was folgt?
5 Präsidenten – 45 Jahre Vereinsführung
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Verzeichnisse
Dirigenten seit 1856
Präsidenten seit 1856
Weitere Chargen seit 1981
Aktivmitglieder 2006
Passivmitglieder 2006
Gönner und Sponsoren Jubiläumskonzert
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Fahnen, Tableau 2006
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hintere Umschlagklappe
Gruss der Gemeinde Rüti
Einem hundertjährigen Jubilar wird in unserer Zeit fast täglich landauf und
landab irgendwo gratuliert. Einem jedoch 150-jährigen zu gratulieren haben wohl die wenigsten von uns schon erleben dürfen. Wird einem besonderen Jubilar gar öffentlich zum Geburtstag gratuliert, ist oft von gewissen
Gebresten des Alters die Rede – beim heute zu feiernden «Geburtstagskind»
ist davon nichts zu spüren. Ungebrochen sind Initiative des Vorstandes wie
auch des Dirigenten und die Gefolgschaft der aktiven Sängerschar zur eigenen Erbauung und zur Freude der Zuhörerschaft.
Der Männerchor Rüti darf mit Stolz auf seine Vereinsgeschichte und seine
besonderen Konzertveranstaltungen zurückblicken. Unser Männerchor ist
der älteste Rütner Dorfverein. Zweifellos hat auch er Höhen und Tiefen
durchlebt. Aber dank engagierter und umsichtiger Führung ist es gelungen
über diese lange Zeitspanne hinweg den Verein immer wieder zu erneuern
und eine grosse Sängerschar immer wieder «bei der Stange zu halten».
Ein gesundes Vereinsleben ist für unsere Dorfgemeinschaft von hoher Bedeutung.
Die zahlreichen Auftritte erfreuen unsere Bevölkerung und insbesondere
die periodisch zur Aufführung gelangenden grossartigen Konzertveranstaltungen des Männerchors sind besondere Perlen in der Kette der kulturellen
Anlässe in unserem Dorf.
Wir wollen die Gelegenheit wahrnehmen und im Namen der Behörden
und der ganzen Einwohnerschaft für diese bereichernden Momente ganz
herzlich danken. Gleicher Art danken wir auch für das Engagement anlässlich unserer Dorffeste und diversen weiteren Anlässen und Feiern.
Auch für die kommenden Jahrzehnte wünschen wir dem Jubilar nur das
Allerbeste und hoffen vor allem, dass die Schar sangesfreudiger Männer
sich stets wieder erneuern möge, denn wir alle freuen uns schon heute auf
die noch kommenden grossartigen Konzerte unseres Männerchors.
Herzlichst
Anton Melliger, Gemeindepräsident
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Gruss des Bezirksgesangvereins Hinwil
Der Männerchor Rüti feiert 150 Jahre seines Bestehens. Ein Grund zu grosser Freude, eine Gelegenheit, auf viele grosse und kleine gelungene Konzerte, viele kleine Anlässe und auch auf viele besuchte Sängerfeste zurückzublicken.
Mit der regelmässigen Durchführung von Konzerten, insbesondere auch
zusammen mit anderen Chören aus der Gemeinde und dem Bezirk, leistet
der Männerchor Rüti einen grossen Beitrag zur Förderung des Gesangswesens im Zürcher Oberland.
Der Männerchor Rüti, gegründet 1856, führte bereits 1857 in der neu erbauten Werkstatt der Jonaweid das damals 10. Sängerfest des Sängervereins
am Allmann durch. In den folgenden Jahren war der Verein nicht immer
mit Freude von den Sängerfesten heimgekehrt, was 1874 den Anlass zum
Austritt gab. Nach 14 Jahren musste er aber einsehen, dass eine grosse Reisetätigkeit allein dem Vereinsleben eines Gesangvereins nicht genügt und
mit dem Abseitsstehen eine wesentliche Sängeraufgabe nicht mehr erfüllt
wird. 1887 trat er dem Allmannverein wieder bei und in der Folge hat er
immer wieder an den Liederwettstreiten teilgenommen. Manchen Lorbeerkranz und später manche vortreffliche Auszeichnung durfte er nach Hause
tragen. Mehrere Gesangfeste hat er als durchführender Verein organisiert
und immer wieder war der Männerchor im Vorstand des Bezirksgesangvereins vertreten. Dafür dürfen wir den Sängern herzlich danken.
Wenn man die lange Liste der Konzerte betrachtet, muss man feststellen,
dass sich die Sänger mit voller Begeisterung und Hingabe zum Chorgesang motivieren lassen. Dem Männerchor Rüti darf man zu seinen grossen
Leistungen gratulieren. Musikalische Höhepunkte sind eine wesentliche
Grundlage für ein gesundes Vereinsleben und eine gute Sängerkameradschaft. Sie erfüllen aber auch die Erwartungen des stets zahlreichen Publikums. Die Jubiläumsaufführung Messa da requiem von Giuseppe Verdi
zeigt die Bereitschaft, sich immer wieder hohen Anforderungen zu stellen.
Dies darf erwarten lassen, dass dem Männerchor Rüti eine weitere grosse
Zukunft bevorsteht. Dazu wünsche ich ihm im Namen des Bezirksgesangvereins weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg.
Paul Lienhard, Präsident Bezirksgesangverein Hinwil
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Vorwort des Vereinspräsidenten
Stolz darf der Männerchor Rüti dieses Jahr seinen 150. Geburtstag feiern.
Solche Jubiläumsjahre bieten in besonderem Masse Gelegenheit, den Weg
von Beginn an bis in die Gegenwart zu verfolgen. Dabei bleibt nicht verborgen, wie vieles sich nachhaltig verändert hat. Andrerseits haben viele Werte
aus den Anfangsjahren ihre Gültigkeit bis in unsere Zeit berechtigterweise
behalten. Unter diesem Eindruck muss in der Folge auch ein Blick in die
Zukunft aufzeigen, welche Ziele beharrlich weiterverfolgt werden müssen
und wo Veränderungen angebracht sind. Jubiläumsfeiern und -schriften
bieten sich für solche Gedanken geradezu an.
Jubiläumsjahre bieten einem Verein auch die Gelegenheit, sich besondere
Ziele zu setzen, dabei vielleicht sogar über sich hinaus zu wachsen. Unvergessliche Ereignisse sollen dem Anlass sein besonderes Gewicht verleihen
und nachhaltig daran erinnern. Der Männerchor hat dies an seinem Jubiläumskonzert mit der Aufführung von Giuseppe Verdis Requiem erfolgreich
umgesetzt. Für alle Mitwirkenden ist dieser Anlass zu einem tief bewegenden Ereignis geworden und reiht sich würdig in die Aufzählung der grossen
Konzerte unseres Vereins ein.
Dass sich der musikalische Leiter, Reto E. Fritz, mit dem Männerchor an
dieses Werk gewagt hat, andrerseits die Aktivmitglieder der Aufführung des
Werks so deutlich zugestimmt haben und mit Überzeugung zum Erfolg beigetragen haben, zeugt vom Mut, die Ziele hoch anzusetzen und verdient
grossen Respekt und Dankbarkeit. In diesen Dank einschliessen möchte ich
auch alle Sängerinnen und Sänger, die uns bei diesem Konzert unterstützt
haben. Grosszügige Sponsoren- und Gönnerbeiträge von Gewerbebetrieben, Behörden sowie den Freunden und Angehörigen unseres Vereins halfen auch die finanzielle Seite dieses Grossanlasses im Lot zu halten.
Mit toller Motivation und Umsicht hat der Vorstand die verschiedenen Jubiläumsanlässe organisiert und stets für optimale Rahmenbedingungen gesorgt. Ihm sowie allen weiteren Helferinnen und Helfern, die ihren Beitrag
zu unserem erfolgreichen Jubiläumsjahr beigesteuert haben, möchte ich
ebenso meinen herzlichen Dank aussprechen.
Ich lade Sie nun ein zur Lektüre unserer Jubiläumsschrift. Bewusst haben
wir uns bei der Wiedergabe der Ereignisse der ersten 125 Jahre kurz gehalten, sind doch diese in den früher erschienenen Jubiläumsschriften hervorragend dokumentiert.
Neben den Höhepunkten der vergangenen 25 Vereinsjahre soll diese Schrift
auch Ausdruck des gegenwärtigen Zeitgeistes sein und Einblick in das Vereinsleben der Gegenwart gewähren. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen,
liebe Leserin, lieber Leser, viel Vergnügen.
Markus Hengartner, Präsident Männerchor Rüti
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Im Spannungsfeld von Tradition und Zukunft
Markus Hengartner
Mit 150 Jahren ist der Männerchor Rüti in ein beeindruckendes, stolzes Alter gekommen. Seine Gründung liegt in einer Zeit, in welcher die Gegend
um Rüti von ihrem ärmlichen Dasein aus vorwiegend kleinbäuerlichem
Einkommen den Übergang in die Phase der Industrialisierung geschafft
hat, welche der Gemeinde zunehmend zu Wohlstand verhalf, aber auch
Rückschläge zu verkraften hatte. Die Geschichte des Vereins kann immer
wieder als Spiegel für die teils schmerzhaften Veränderungen in Wirtschaft
und Gesellschaft herangezogen werden. Bestimmt ist der Männerchor von
seinen Gründern und den folgenden Generationen als eine für die Ewigkeit bestimmte Vereinigung betrachtet worden, was in seinen Anfangsjahren durchaus dem unerschütterlichen Glauben an eine prosperierende Zukunft entsprach. Hinweise auf jenes zeitgenössische Gedankengut finden
wir zum Beispiel in einer ebenfalls 1856 gegründeten Uhrenfabrik, welche
mit der Firmenbezeichnung «Eterna» den Begriff «ewig» gleich in ihren Namen einbezog. Auch Risiko- und Investitionsbereitschaft der Industriepioniere jener Jahre belegen einen unbeugsamen Optimismus: So etwa Alfred
Escher, der Gründer der Kreditanstalt und Erbauer bedeutender Eisenbahnprojekte mit einem Ausbaustandard, der bis vor wenigen Jahren dem Verkehrsaufkommen gewachsen sein sollte.
Die gesellschaftliche Stellung des Männerchors Rüti trug dem Anspruch
Rechnung, nebst dem Gesang auch Persönlichkeiten zu vereinen, die mit
ihrem Unternehmergeist und Willen Veränderung und Weiterentwicklung
der Gesellschaft zu fördern suchten. Wer Mitglied zu werden wünschte,
hatte diversen Anforderungen zu genügen, worüber Verein und Vorstand
peinlich genau wachten.
In der Tat wurde einst im Männerchor Ortspolitik betrieben, seine Mitglieder repräsentierten die Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Armee.
Heute betrachten wir, dem Zeitgeist entsprechend, vieles etwas bescheidener, das Standesbewusstsein ist einer Offenheit gewichen, welche in der
heutigen Gesellschaft auch im Alltag so gelebt wird. Viele uns als unsterblich
geltende Werte sind in den letzten Jahren verschwunden. Für unsere Gemeinde trifft dies in besonderem Masse auf die vielen verloren gegangenen
Arbeitsplätze zu. Die Maschinenfabrik, welche unsere Gemeinde weit über
100 Jahre in ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung geprägt – um nicht sagen zu müssen: dominiert hat – und so manchen Sänger
und seine Familie ernährt hat, existiert nicht mehr. Auch das vom gleichen
Industriepionier gegründete Krankenasyl, eine damals äusserst beachtliche
soziale Einrichtung zu Gunsten der Wohlfahrt der örtlichen Bevölkerung,
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wo im späteren Kreisspital auch mancher Sänger gepflegt wurde und unser
Verein regelmässig Ständchen für die Patienten abgehalten hat, hat seine
Pforten für immer geschlossen. Andrerseits darf dabei nicht verschwiegen
werden, dass die Gebäude anderen Zwecken dienen und den Namen unserer Gemeinde in anderen Zusammenhängen ins Land hinaus tragen.
Um so mehr darf es den Männerchor mit Stolz erfüllen, auch nach 150
Jahren des Bestehens bei bester Konstitution zu sein. Nach wie vor steht
die Erfüllung des ursprünglich vorgesehenen Zweckes unanfechtbar im
Vordergrund: Die «Hebung und Veredelung des Gesanges und des gesellschaftlichen Lebens» (aus den Statuten vom 18. Mai 1856) wird in unserem
Verein auch heute noch gelebt, mit Überzeugung und Freude. Mit seinen
grossen und weit herum beachteten Konzerten setzt er auch heute in Rüti
wichtige kulturelle Aspekte und vermag ebenso an Gesangfesten immer
wieder zu begeistern.
In unserer hektischen Welt ist nicht nur die Unbeirrbarkeit beim Verfolgen
der Ziele des Vereins bemerkenswert. Auch die Führung und Leitung des
Männerchors legt Zeugnis ab über die innere Ruhe, waren doch innerhalb
der letzten 25 Jahre lediglich je zwei Dirigenten- und Präsidentenwechsel
zu verzeichnen, Dirigentenwechsel in den letzten 85 Jahren gar nur 5.
Dennoch darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass der Verein auch stetig nach neuen Wegen suchen muss, was angesichts der Tatsache, dass
er sich aus Sängern, die zumindest drei verschiedenen Generationen angehören, zusammensetzt. Dies erfordert oftmals ein behutsames Anpassen an die Erfordernisse der Gegenwart und Zukunft. Dass sich die Idealvorstellungen jedes einzelnen Sängers mit jenem des Berufsmusikers und
künstlerischen Leiters nicht immer decken und immer wieder beiderseitige
Kompromissbereitschaft verlangt, ist nahe liegend und Ausdruck einer einvernehmlichen Zusammenarbeit zwischen Dirigent, Musikkommission und
Vorstand. Wenn auch der Weg zum Ziel oftmals mühevoll erscheint, vom
Dirigenten Motivation und Einfühlungsvermögen, von den Sängern Durchstehvermögen abverlangt, so ist doch die eindrückliche Aufführung eines
Konzerts oder eine erfolgreich durchgeführte Veranstaltung Genugtuung
und Belohnung für alle Beteiligten in ganz besonderem Masse und gleichzeitig Beweis dafür, den eingeschlagenen Weg mit neuen, anspruchsvollen
Zielen weiter zu verfolgen.
Eines dieser Ziele – übrigens ein «Dauerbrenner», wie man schon in über
einhundertjährigen Aufzeichnungen unseres Vereins nachlesen kann – ist
das Bemühen um die Aufnahme neuer Mitglieder. Im Gegensatz zu den
weit zurück liegenden Zeiten ist heute das Freizeitangebot massiv breiter
geworden; ein Mehrfaches an Vereinen aus den verschiedensten Bereichen
sowie die verkehrsmässig stets bessere Anbindung der Landschaft an die
Zentren erweitern die Angebotspalette zur individuellen Freizeitgestaltung
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beträchtlich.
Der Männerchor ist aber bereit, diese Herausforderung im Wissen um seine
unbestrittenermassen wichtige Aufgabe in der Gemeinde auch in Zukunft
mit Überzeugung wahrzunehmen. Er hat sich deshalb in den letzten Jahren
nicht nur für neue Mitglieder weiter geöffnet. Die häufigere Zusammenarbeit mit den anderen musizierenden Ortsvereinen ist durch den Vorstand
ebenso intensiviert worden. Das Bewusstsein, dass ganz verschiedene Chöre mit ihrem jeweils eigenen Charakter sich selbst präsentieren können, im
gemeinsamen Auftritt aber mit einer respektablen Anzahl Sängerinnen und
Sängern einen Chor mit gut einer Hundertschaft von Mitwirkenden vor dem
Publikum vereinigen können, kann eigentlich dem lokalen Chorwesen nur
positive Impulse bewirken. Was kann uns Chören besseres geschehen, als
zu beweisen, welches Potential im Chorgesang auch heute steckt.
Die Marschrichtung unseres Männerchors ist eindeutig: Unser Chor wird
auch in Zukunft unter kundiger, professioneller musikalischer Leitung den
hohen Ansprüchen, die seine Mitglieder, aber auch seine Freunde und
Gönner an ihn stellen, gerecht werden und gleichzeitig seinen Mitgliedern
ein Forum bieten, in welchem das im gemeinsamen Gesang Erlebte weiter getragen wird und die kameradschaftlichen Verbindungen mit Anlässen
wie Sängerreisen, Gemeindeanlässen oder ganz einfach beim geselligen
Zusammensein gepflegt werden können. Die Zufriedenheit des Aktivsängers mit seinem Chor, vornehmlich durch das Verfolgen hoher Zielsetzungen, muss weiterhin Massstab für die Vereinsarbeit sein; sie ist die beste
Voraussetzung dafür, dass auch in Zukunft eine grosse Anzahl Sänger Wert
auf regelmässige und zuverlässige Mitwirkung legt.
In diesem Sinne wünsche ich unserem Männerchor Rüti, dass er auch künftig seinem Zweck treu bleibt und damit bei langjährigen wie auch bei neu
eintretenden Sängern Anklang findet und sich mit Erfolg in der Fortsetzung
des bisher eingeschlagenen Weges weiter entwickeln kann.
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Die Zeit von 1856 bis 1981
Claude Zimmermann, Markus Hengartner
Bereits 1840 entsteht – beeinflusst durch
die politisch-religiös motivierte Sonderbundsbewegung – in Rüti ein erster
Männergesangverein «Frohsinn-Rüti», von
dem allerdings ausser einer Fahne nichts
überliefert wird. Am 18. Mai 1856 wird
der Männerchor Rüti mit 20 Mitgliedern
als dessen Nachfolgeverein gegründet
und vorerst auch dessen Fahne übernommen. Erster Präsident wird Heinrich Kägi
und zum Gesangsleiter Lehrer F. Meier
ernannt. Rüti zählt damals rund 1300 Einwohner und steht kurz vor dem Anschluss
an das Eisenbahnnetz; Caspar Honeggers
Maschinenfabrik feiert bald ihr zehnjähriges Bestehen.
Die aus 8 Paragrafen bestehenden Gründungsstatuten sehen unter anderem vor,
dass der Zweck des Männerchors «der
Hebung und Veredlung des Gesanges
und des gesellschaftlichen Lebens» dienen soll. Das Eintrittsgeld beträgt 1 Fr.,
das Monatsgeld 15 Rappen. Als gültige Entschuldigungen gelten Krankheit,
Freuden- und Traueranlässe sowie Militärdienst. Hingegen werden nicht entschuldigte Absenzen mit 20 Rp. und Zuspätkommen mit 5 Rp. Busse bestraft.
In den folgenden zwanzig Jahren werden
die Statuten fünfmal revidiert, die Anzahl
der Paragrafen steigt auf 21. Die heutigen
Statuten vom Dezember 1991 enthalten
25 Artikel.
Über dreissig Jahre lang wirken Volksschullehrer als musikalische Leiter des
Männerchors.
Bereits ein Jahr nach der Gründung übernimmt der unternehmungsfreudige Chor
die Durchführung des Sängerfestes vom
Allmannverein (heute Bezirksgesangver-
Gründungsstatuten vom 18. Mai 1856
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ein Hinwil) und beteiligt sich in der Folge regelmässig an Dorfanlässen; zu
erwähnen sind 1865 die Eröffnung der Sekundarschule, 1874 die Orgelweihe und 1883 die Glockenweihe, im darauf folgenden Jahr die Einweihung
des Sekundarschulhauses «Schlossberg» sowie noch ein Jahr später die Einweihung des Krankenasyls.
Wirren im Zusammenhang mit der Teilnahme am eidgenössischen Gesangfest 1858 in Zürich führen zum Austritt aus dem eidgenössischen Gesangverein. Insbesondere wird der Wille des nationalen Verbandes, sich über
den Vereinswillen zu setzen, nicht goutiert. Eine positive Entwicklung des
Vereins bleibt allerdings aus; 1869 sind es dann gar die Passivmitglieder,
welche den Verein zur Übernahme des Sängerfestes 1870 bewegen und
gleichzeitig das finanzielle Risiko übernehmen. Die Expertenberichte sind
in der Folge voll des Lobes über das von erfreulichen Resultaten und Gemütlichkeit geprägte Fest.
Damit ist die Krise allerdings nicht beseitigt. Zwei Jahre später verursacht
das «eher zurückhaltende» Expertenurteil über den Wettvortrag des Männerchors Rüti am Allmannfest in Wetzikon das Ausbleiben der Proben über
Monate hinweg. 1874 folgt gar der Austritt aus dem Allmannverein. Gleichzeitig werden aber auch intensiv Diskussionen über mögliche Disziplinierungsmassnahmen der Mitglieder zur Verbesserung des Probenbesuchs
geführt. Dass die Mehrheit der Sänger die Geselligkeit über die Pflege des
Gesangs stellt, zeigt sich darin, dass in den kommenden Jahren bis 1889
jährlich eine zwei- bis dreitägige Reise durchgeführt wird, die Teilnahme an
einem Sängerfest hingegen kaum auf Interesse stösst.
Das «sich wieder besinnen auf seine ursprüngliche Sängeraufgabe» führt
1887 zum Wiedereintritt in den Allmannverein. 1888 wird erstmals eine gesanglich geschulte Direktion in der Person von Hans Häusermann bestellt,
der bereits beim Sängerbund Wetzikon als Dirigent amtet. Obwohl der
neue Chorleiter den Wunsch zur Anschaffung eines neuen Klaviers äussert,
erachtet die Vereinsversammlung die Anschaffung einer neuen Fahne 1889
als dringender. 1890 schliesslich erfolgt der Wiedereintritt in den Eidgenössischen Sängerverein.
Als musikalische Höhepunkte unter der neuen Leitung gelten 1890 ein
Konzert in der Kirche Rüti, in dem unter anderem das Werk «Völkerfreiheit»
von Attenhofer mit Tenor- und Sopransolo sowie Klavierbegleitung zur
Aufführung gelangt. Vom selben Komponisten stammt das Lied «Wir liebten
uns wie Brüder», welches der Männerchor an seinem erstmaligen Auftritt an
einem Eidgenössischen Sängerfest 1893 in Basel vorträgt. Zu dessen Vorbereitung und im Hinblick auf einen erfolgreichen Auftritt an diesem Grossanlass verpflichtet sich jedes Mitglied schriftlich zur Einhaltung eines strengen
Reglements, das mit einschneidenden Sanktionen droht. Am Anlass selbst
gilt Abstinenz im Rauchen; vier (selbstgerechte) Sittenwächter sollen die
Nachtruhe durchsetzen. Das Resultat wird als «netter Sieg» zusammengefasst.
Anlässlich des 30. Jubiläums des Bezirksgesangvereins Hinwil (mittlerwei10
le hat sich der Allmannverein umbenannt) findet in Rüti das Sängerfest
statt. Deutlich kommt in der Beurteilung des Anlasses durch Aktuar Hch.
Baumann-Merz zum Ausdruck, dass der Männerchor Rüti wieder seinen
ursprünglichen Zielen verpflichtet ist: «Nicht der leiseste Misston hat sich
während der Vorarbeiten noch am Feste selber geltend gemacht. Möge der
gleiche Geist der Zusammengehörigkeit, des Sichverstehenwollens immer
in unserer Gemeinde bleiben. Vereinte Kraft, alles schafft!»
1899 beteiligt sich der Verein wieder am «Eidgenössischen», diesmal in Bern.
Ausschnitte aus dem umfangreichen Bericht über diesen Anlass sind weiter
hinten in dieser Jubiläumsschrift wiedergegeben.
1901 konzertiert der Chor zusammen mit dem ad hoc zusammengesetzten «Dilettantenorchester» Rüti, welches im Jahr darauf als Orchesterverein
Rüti gegründet wird und
erneut mit dem Männerchor konzertiert. Weitere gemeinsame Konzerte
folgen in unregelmässigen Abständen. Erstmals
wird 1902 das Bettagssingen durchgeführt.
Mit einem Konzert im
Löwen und anschliessendem
Festbankett
kann der stets wachsende Chor 1906 mit 80
Aktivmitgliedern
das
fünfzigjährige Bestehen
feiern.
Im gleichen Jahr trägt
der Männerchor
zu
Ehren von Bundesrat Müller, der mit seinem Stab anlässlich
eines
Truppenzusammenzuges Rüti besucht,
ein Ständchen vor.
Während der Kriegsjahre 1914-1918 leistet die
Mehrzahl der Aktivsänger Militärdienst. Für
viele ältere Sänger ist die
Weiterführung der kulturellen Tätigkeiten im
Ort eine noble Pflicht.
Zusammen mit dem OrTableau des Männerchors von 1902
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chesterverein und dem Töchterchor werden Konzerte veranstaltet, deren
Erlös Bedürftigen zugute kommt.
Nach den Dirigenten Hans Häusermann, Hans Feldmeyer und F.O. Leu leitet Oskar Stucki ab 1920 bis zu seinem Tod 1954 den Männerchor.
Mit ihm besucht der Chor
vier Eidgenössische Sängerfeste: 1922 in
Luzern mit dem
«Reiterlied»
von G. Hug,
1928 in Lausanne mit dem
«Weinschröter»
von Andreae,
1935 in Basel
mit
Hubers
«Wandelt
im
Licht» und 1948
nach längerem
durch Krieg bedingtem UnterBesuch des Eidgenössischen Sängerfests Luzern 1922
bruch jenes in
Bern, wo Paul
Müllers Komposition «Aufruf» vorgetragen wird. Die Teilnahme in St. Gallen wäre mit ihm das fünfte Eidgenössische Sängerfest, würde ihn nicht sein
unerwarteter Herztod 1954 aus dem Leben reissen. Unter Direktor Stucki
erlebt der Männerchor aber auch eine Zeit erfolgreicher und abwechslungsreicher Konzerttätigkeit.
Unter Beteiligung von Orchesterverein, Töchterchor, Gemischtem Chor
und Kirchenchor wird in der Kirche Rüti die Pastorale «Acis und Galatea»
aufgeführt. «Der grosse Wurf gelang – gelang in jeder Beziehung. Wenn
alle Chöre einer Gemeinde sich zu einer solchen künstlerischen Tat die
Hand reichen, und wenn dazu die ganze Gemeinde diesen Wagemutigen
auch finanziell den Rücken deckt, so verdient dies in der Öffentlichkeit das
Lob aller Kunstfreudigen».
Ein weiteres grosses Konzert findet 1929 mit der Aufführung von Händels
«Saul» in der Rütner Kirche statt. «Die beiden so gut besuchten Saul-Aufführungen … liessen auch die erfreuliche Beobachtung machen, dass unsere
Bevölkerung mehr und mehr für solche Edelwerke der Kunst empfänglich
wird.»
Mit einem Konzert aus Werken von Johannes Brahms feiert der Verein 1931
sein 75-jähriges Bestehen.
Im Juni 1943 kann auf dem Ferrachschulhausplatz das Jubiläumsfest «100
12
Jahre Bezirksgesangverein Hinwil» durchgeführt werden zusammen mit
dem Musikverein Helvetia Rüti-Tann, dem Frauen- und Männerchor sowie
dem Gemischten Chor. Zur Aufführung gelangt in diesem Jahr auch «Die
Schöpfung» von Joseph Haydn.
Im stolzen Alter von 55 Jahren wird 1944 die alte Fahne durch eine neue
abgelöst, welche von einem grosszügigen Ehrenmitglied und Gönner dem
Verein gestiftet wird.
Unter 12 bemerkenswerten Bewerbern für die frei gewordene Direktion
wählt der Verein 1954 mit Friedrich Joss erneut mit glücklicher Hand aus; in
der Folge steht der neue Dirigent dem Verein von 1954 bis 1974 vor.
1956 kann mit über 100 Aktivsängern das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden, welches mit einer speziellen Jubiläums-Generalversammlung eingeleitet wird. In einem Passionskonzert in der Kirche kommen die Besucher
erstmals auch in den Genuss des überzeugenden Orgelspiels von Friedrich
Joss. Hauptanlässe bilden das Jubiläumskonzert mit Werken von Händel,
Haydn, Schubert, Bruckner, Rein und Huber und der eigentliche Jubiläumsakt mit Festspiel, zu
dem viel Prominenz
in den Löwen geladen wird.
In den folgenden
Jahren
werden
Opernkonzerte mit
dem Orchesterverein Rüti, ein Gemeinschaftskonzert
mit dem Männerchor
Wald sowie in den
Kirchen Rüti und
Tann Haydns «Missa
brevis» vorgetragen.
In weiteren, viel
beachteten AuffühMaisingen des Männerchors auf der Löwenkreuzung 1949
rungen wie Haydns
«Die Schöpfung» und
Glucks Konzertoper «Orpheus und Euridice» erntet der Männerchor grosse
Anerkennung.
1967 nimmt der Männerchor am Eidgenössischen Sängerfest in Luzern mit
dem Lied «Meeresstille und glückliche Fahrt» von W. Rein teil und wird zur
grossen Freude mit Goldlorbeer ausgezeichnet..
1974 beendet Friedrich Joss nach 20 Jahren seine von grossen Erfolgen
gekennzeichnete Ära im Männerchor Rüti. In Emil Kern findet der Männerchor wiederum einen bestens ausgewiesenen Chorleiter. Unter seiner
Leitung findet bereits 1976 die grossartige Aufführung von Brahms «Deut13
schem Requiem» statt.
Über 200 Sängerinnen und Sänger aus dem Männerchor Rüti, dem Kirchenchor Wollishofen sowie dem Frauen- und Töchterchor Rüti-Tann bilden
zusammen mit den Stuttgarter Philharmonikern in der katholischen Kirche
Tann und später nochmals in Wollishofen eine eindrückliche Kulisse.
Zwei Jahre später findet in der katholischen Kirche Tann erstmals auch das
Bettagssingen während des Abendgottesdienstes statt, wobei der Männerchor die «Deutsche Messe» von Schubert aufführt. Im gleichen Jahr folgt in
der katholischen Kirche Tann ein Konzert mit dem Stadtorchester Winterthur. Vorgetragen werden «Rinaldo», Kantate von Johannes Brahms und die
«Eroica» von Ludwig van Beethoven.
Nach seiner Berufung zum Leiter des Konzertvereins Luzern muss der Männerchor mit Bedauern bereits 1979 von Emil Kern wieder Abschied nehmen.
Unter der musikalischen Leitung von Jiri Pobuda (1979 – 1984) besucht der
Chor den Sängertag des Linthverbandes und erhält von den Experten für
das Jagdlied aus der Oper «Der Wildschütz» grosses Lob.
Jubiläumskonzert zum 125-jährigen Bestehen des Männerchors in der katholischen Kirche Tann
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Die vergangenen 25 Jahre
Claude Zimmermann, Markus Hengartner
1981
Aus Anlass seines 125-jährigen Bestehens führt der Männerchor Rüti am
13. Juni sein Jubiläumskonzert in der katholischen Kirche Tann mit Werken von F. Schubert, A. Dvoràk, F. Smetana, G. Pantillon, R. Schumann, A.
Lortzing, W.A. Mozart, R. Wagner und Ch. Gounod unter Mitwirkung der
Hornisten Martin Ackermann, Mathias Kofmehl, Urs Länzlinger und Hansueli Wopmann sowie den Solisten Kale Lani Okazaki, Mezzosopran, Paul
Späni, Tenor, Joszef Dene, Bass und Rudolf Spira, Klavier, auf.
Am 3. Oktober lädt der jubilierende Verein sodann zur würdigen Feier in
den Löwen ein.
1982
Gleich zweimal treten die beiden Vereine, Männerchor Rüti und Musikverein Helvetia in der Kirche Rüti gemeinsam auf. Am 7. November anlässlich
der Einweihung der Kirche nach ihrer Renovation mit dem Werk «Finlandia»
und am 12. Dezember anlässlich des Winterkonzertes der Helvetia mit Paul
Hubers Werk «Die Schöpfung».
Der Männerchor besucht in Basel das 1. Schweizerische Gesangfest der
Schweizerischen Chorvereinigung.
Am Schweizer Radio werden Aufnahmen des Männerchors unter der Leitung von Jiri Pobuda ausgestrahlt: Schuberts «Deutsche Tänze», «Gebet» von
Friedrich Smetana, das «Liebeslied im Garten» von Anton Dvoràk und «Stern
des Meeres» von G. Pantillon.
1983
Beteiligung am Bezirksgesangfest in Hinwil mit «La Montanara».
Am St. Galler Kantonalgesangfest in Jona-Rapperswil trägt der Chor «Die
drei Zigeuner» von Zentner vor.
Die Mitwirkung bei der Löwen-Einweihung sowie die erstmalige Teilnahme an einem offenen Weihnachtssingen mit Radioübertragung direkt aus
der Kirche Rüti stehen weiter auf dem Jahresprogramm..
Auf Ende des Kalenderjahres verlässt der Dirigent Jiri Pobuda aus familiären Gründen den Männerchor, den er seit 1979 musikalisch geleitet hat. Als
Nachfolger wird an einer ausserordentlichen Generalversammlung Urs W.
Haubold gewählt.
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1984
Der Männerchor konzertiert in der reformierten Kirche Rüti mit Schubertliedern unter Mitwirkung von Altistin Clara Wirz und Hans Peter Arbenz am
Flügel.
Eine dreitägige Sängerreise ins Engadin verbindet der Verein mit einem
gemeinsamen Liederkonzert in St. Moritz zusammen mit dem Männerchor
Frohsinn im Konzertsaal Laudinella.
Ein besonderes Anliegen des Männerchors ist die musikalische Zusammenarbeit mit anderen Dorfvereinen. Nach verschiedenen Auftritten mit Orchester-, Musik- und anderen Gesangvereinen, bestreitet der Männerchor
zusammen mit dem Akkordeonorchester Rüti ein grosses Potpourri mit bekannten Schlagern im Löwensaal.
1985
Anlässlich der Jubiläumsfeier zum hundertjährigen Bestehen des Kreisspitals Rüti erfolgt zusammen mit einem ad hoc Frauenchor und dem Orchesterverein Rüti die Aufführung des «Te Deum» von Joseph Haydn.
Von der Schwestergemeinde Rüti bei Büren an der Aare, die das achthundertjährige Bestehen feiert, wird der Männerchor Rüti eingeladen, der dies
mit dem «Boogie-Woogie» und weiteren Liedervorträgen verdankt. Im Bericht des damaligen Präsidenten Marc Bähler wird der liebenswürdige Empfang durch den OK-Präsidenten Samuel Schmid (dem späteren Bundesrat)
besonders hervorgehoben.
1986
Die Organisation und Durchführung des Bezirksgesangfestes in Rüti obliegt dem Männerchor zusammen mit der Chorgemeinschaft am Bachtel.
Am Anlass beteiligen sich über 900 Sänger aus rund 30 Vereinen.
1987
Die zweimalige Aufführung von Verdis Oper «Nabucco» in der reformierten
Kirche Rüti zusammen mit einem ad hoc Damenchor und dem BodenseeSymphonie-Orchester Konstanz sowie dem Zürcher Blechbläser-Ensemble
und Mitgliedern des Musikvereins Helvetia Rüti-Tann findet weit herum
grosse Anerkennung. Als Solisten wirken mit: Ursula Zehnder und Simone
Raymond, Sopran, Clara Wirz, Mezzosopran, Rudolf Leuenberger, Tenor,
Anton Kuhn, Tenor, Nicholas Scarpinati, Bariton, Fred Stachel und Sheldon
Pine, Bass. Leitung: Urs W. Haubold.
Vom 5. bis 7. September weilt die Sängerschar auf Vereinsreise im Rheinland.
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Männerchor und ad hoc Damenchor an der Einstudierung von «Nabucco» unter Urs W. Haubold im Löwen
1988
An der Generalversammlung gibt Marc Bähler das Präsidium an Dr. Paul
Lienhard ab.
In einer gemeinsamen Aufführung mit dem Männerchor Frohsinn St. Moritz
in der Kirche Rüti gelangen Werke in deutscher und romanischer Sprache
zur Aufführung. Aufgeführt werden unter anderem «Wandelt im Licht der
Berge» von Hans Huber, das von einem Hornquartett begleitete Mendelssohn-Lied «Der Jäger Abschied», sowie «Nachtgesang im Walde» von Schubert.
Am 100-Jahr-Jubiläum des Gemischten Chors Fägswil trägt der Männerchor
den «Zimmerspruch» von Othmar Schoeck und das russische Volkslied «Die
zwölf Räuber» vor.
1989
Am Bezirksgesangfest in Gossau lauten die Beiträge des Männerchors «Liebe und Wein» von Felix Mendelssohn-Bartholdy und «Wenig begehr’ ich im
Leben» von Theodor Podbertsky.
Im Herbst findet sodann eine zweitägige Sängerreise ins Tessin statt.
17
1990
Anlässlich der Fahnenweihe am 9. und 10.
Juni steht ein Festkonzert in der Kirche Rüti
auf dem Programm, wo
Opernchöre von Karl
Maria von Weber, Wolfgang Amadeus Mozart,
Ludwig van Beethoven
und Albert Lortzing zusammen mit der Orchestergesellschaft Zürich,
dem Organisten Ernst
Wildermuth sowie Franziska Stähelin, Alfred
Fassbind, Michael Jäger
Fahnenempfang anlässlich der Fahnenweihe vor dem Amthaus
und Craig Mann als Solisten aufgeführt werden. Als Pate für die neue Fahne wird der Männerchor
Frohsinn, St. Moritz, eingeladen.
Der Männerchor Rüti am Eidgenössischen Sängerfest 1991 in Hochdorf
18
1991
Das Jahr und mit ihm die Aktivitäten des Männerchors stehen ganz im Zeichen der 700-Jahr-Feier unserer Eidgenossenschaft. Anlässlich der Teilnahme am eidgenössischen Sängerfest in Hochdorf unter dem Motto «Fest der
vier Kulturen» gelingt dem Verein mit drei Vorträgen aus dem «Mörike-Zyklus» von Walter Rein («Fussreise», «Auf dem Kirchturm» und «Der Gärtner»)
eine überzeugende Darbietung.
Die Mitwirkung an der Bezirksfeier am 7. September in Hinwil sowie am
«Musikteppich» am 27. September in Rüti gehören ebenfalls zu den Feierlichkeiten anlässlich des 700-jährigen Bestehens der Eidgenossenschaft.
Zusätzlich konzertiert der Männerchor zusammen mit dem Orchesterverein
Sommerkonzert 1991 mit dem Orchesterverein Rüti in der katholischen Kirche Tann
am 27. und 29. Juni in der katholischen Kirche Tann. Das gediegene Programm umfasst unter anderem Werke von Grieg und Brahms. Leider wird
die in musikalischer Hinsicht hochstehende Zusammenarbeit des Chors mit
seinem Dirigenten Urs W. Haubold durch dessen Kündigung beendet. An
einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 19. Dezember wird
Reto E. Fritz zum neuen musikalischen Leiter erkoren. Ebenso werden an
dieser Versammlung die neuen Statuten genehmigt.
19
1992
Beim Auftritt am Sängerfest
Fischenthal mit «Timokwein»
und «Aus der Traube in die
Tonne» trägt der Männerchor
erstmals seine dunkelblaue
Sängerkrawatte.
An seinem Konzert in der
ref. Kirche Rüti tritt der Männerchor Rüti zusammen mit
dem Salonorchester Zürcher
Oberland unter dem Titel «Ein
Strauss voll Strauss» auf.
Altjahrabend 1991 in der Jungwachthütte an der Schwarz
Die diesjährige Sängerreise
führt nach Innsbruck und Garmisch-Partenkirchen.
1993
Das letztjährige Strausskonzert mit dem Salonorchester Zürcher Oberland
wird am 5. Februar auch noch in der Aula Wetzikon aufgeführt.
Am 150. Sängerfest des Bezirks Hinwil in Wald gelingt dem Männerchor mit
«Trösterin Musik» von Anton Bruckner eine beeindruckende Leistung.
Unter dem Titel «Nordmeerlegenden» beteiligt sich der
Chor am Konzert des Männerchors Hochwacht Zürich
anlässlich seines 90-jährigen
Bestehens in Rüti und Zürich.
Weitere Mitwirkende sind unter der Leitung von Reto E.
Fritz der Bariton Iwan Neumann und die Orchestergesellschaft Zürich.
1994
Am 16. Januar wirkt der Männerchor an der Aufführung
1994 ist der Männerchor Organisator und durchführender Verein der «Finlandia» mit dem Männerchor Zug in der Tonhalle
der 1.-Augustfeier beim Schulhaus Lindenberg.
Zürich mit.
In der katholischen Kirche findet am 9. Juni ein Auftritt statt, an welchem
der Männerchor Lieder aus seinem Repertoire vorträgt, welche in den virtuosen Improvisationen des Organisten Eduard Hug aufgenommen werden.
20
Das Elsass ist Reiseziel der Vereinsreise, welche den Begriffen «Rhein» und
«Wein» in vielfältiger Hinsicht huldigt.
1995
Am 1. Zürcher Kantonalgesangfest in Uster nimmt der Verein mit dem Wettlied «Türkisches Schenkenlied» von Felix Mendelssohn teil.
Am Weihnachtskonzert in der kath. Kirche Tann, das zusammen mit einem
ad hoc Damenchor und dem Chinderchor Rüti gestaltet wird, gelangen der
«Liederzyklus» mit bekannten alten Advents- und Weihnachtsliedern von
Werner Gödecke sowie die Südamerikanische Weihnacht zur Aufführung.
1996
Wieder einmal steht
mit den Verdi-Konzerten in der Kirche Rüti ein grosser
Auftritt bevor. Mit
bekannten Chorpartien und Ensembles
aus Werken wie «La
forza del destino»,
«Macbeth», «Rigoletto», «Ernani», «Trovatore», «Traviata»,
«Aida» und «Nabucco» weiss der Männerchor zusammen
mit «seinem» ad hoc
Probe für die Verdi-Konzerte 1996 im Amthaussaal unter Reto E. Fritz
Frauenchor,
der
Südwestdeutschen
Philharmonie Konstanz (dem ehemaligen «Bodensee-Symphonie-Orchester»), Anita Gautschi, Sopran, Danielle Bazzi, Alt, Anton Kuhn, Tenor, Gion
Jäger, Bariton und dem Organisten Jürg Sigrist am 21. und 22. September
sein Konzertpublikum zu begeistern.
1997
Anlässlich des 200. Geburtstages von Franz Schubert trägt der Männerchor
in der reformierten Kirche Rüti einige seiner Werke vor, begleitet vom Pianisten Helmut Wiegiehser und dem Rütner Tenor Alfred Fassbind.
Vom 21. bis 23. Juni verreist der Verein Richtung Puschlav, Veltlin und Bergamo.
21
1998
Am Bezirksgesangfest in Bäretswil stösst der Vortrag des Männerchors
«Wenn der weisse Flieder wieder blüht» von Franz Doelle auf Begeisterung
beim Publikum.
Der Frauenchor Rüti-Tann feiert sein 125-jähriges Jubiläum mit der «G-DurMesse» von Franz Schubert, welches der Männerchor mit Ausschnitten aus
Händels «Alexanderfest» und weiteren Vorträgen begleitet.
Den Gemischten Chor der Klubschule Migros Zürich unterstützt er sodann
bei einem Vorweihnacht-Konzert, in welchem zusammen mit dem Salon
Orchester Zürcher Oberland die «Südamerikanische Weihnacht - Navidas
criolla» von Carlos Albertos Irigaray in der Paulus-Kirche Zürich dargeboten wird. Anschliessend feiert der Männerchor seinen traditionellen Altjahrabend im altehrwürdigen Zunfthaus zum Rüden.
1999
Zum 100. Todestag von
Johann Strauss werden
Querschnitte aus den
Operetten «Der Zigeunerbaron» und «Die Fledermaus» in der St. Jakobskirche Zürich und
in der reformierten Kirche Rüti zusammen mit
dem Gemischten Chor
der Klubschule Migros
und dem Salonorchester Zürcher Oberland
aufgeführt. Als Solisten
wirken Anita Gautschi,
Sopran, Danielle Bazzi,
Mezzosopran und Ron
Epstein, Tenor mit.
Vorstand und Amtmann (E. Stähelin, l.) in historischem Aufzug anlässlich der
150. Männerchor-Generalversammlung 1999
2000
Nach zwölfjähriger Tätigkeit als Präsident tritt Dr. Paul Lienhard an der
Generalversammlung von seinem Amt zurück. Die Nachfolge tritt Markus
Hengartner an.
Anlässlich der Teilnahme am Eidgenössischen Sängerfest im Wallis trägt der
22
Nach dem Auftritt am Eidgenössischen Sängerfest 2000 in Sion
Männerchor in Sion die drei Werke «Der schiefe Turm» von Paul Burkhard,
«Die drei Zigeuner» von Johannes Zentner sowie «Die Wanderschaft» von
Carl Friedrich Zöllner vor.
2001
Über 100 Gäste, teilweise in historischen Kostümen, geniessen am Unterhaltungsabend im Löwen einen Streifzug durch die amerikanische Musikszene.
Mit dem «schiefen Turm» von Paul Burkhard begeistert der Männerchor am
Bezirkssängertag in Gossau sein Publikum.
2002
Zusammen mit dem Sängerbund Wetzikon, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, Vera Ehrensberger, Sopran, Bernhard Hunziker und Livio
Gabrielli, Tenor, und Andreas Baumberger, Bass, lädt der Männerchor am
2. Februar in Wetzikon und am folgenden Tag in Rüti zur Männerchor-Gala
ein. Auf dem Programm stehen Ausschnitte aus den Opern «Die Zauberflöte» von W.A. Mozart, «Ernani» von G. Verdi sowie Freimaurerkantaten von
23
W.A. Mozart.
Am Bezirksgesangfest in Bubikon trägt der Männerchor die «Böhmische
Polka» von Ernst Fischer vor.
Der Orchesterverein Rüti feiert seinen 100. Geburtstag. Der Männerchor
wirkt am Jubiläumskonzert am 22. und 23. Juni in der reformierten Kirche
mit der Kantate «Dir Seele des Weltalls» und weiteren Werken Mozarts mit.
2003
Mit dem Unterhaltungsabend im Löwen unter dem Titel «kulinarische Rheinfahrt» beginnt ein Vereinsjahr, welches mit musikalischen Höhepunkten für
einmal eher bescheiden ausfällt.
Mit der Durchführung der 1. Augustfeier auf dem Amthausplatz und dem
Höhenfeuer auf der Egg wagt der Männerchor diesen symbolträchtigen Anlass für einmal in unserem historischen Dorfzentrum durchzuführen.
2004
Unter dem Titel «Humorvolle Chorliteratur» werden in der
Rütner Kirche unter Mitwirkung
des Frauenchors Rüti-Tann, des
Jugendchors CabRioLetSingers
Rüti und dem Orchesterverein
Rüti heitere Werke aus verschiedenen Zeitepochen von W.A.
Mozart, Franz Schubert, Paul
Burkhard, Willy Burkhard, Hubert Parry u.a. in verschiedenen
Chorformationen mit Orchesterbegleitung oder a cappella aufgeführt.
2005
Mit Johann Strauss’ «Burschenwanderung» gelingt dem Männerchor am Bezirksgesangfest
Wetzikon ein «vorzüglich».
Anstelle des traditionellen Bettagssingens des Männerchors in
den Gottesdiensten in Rüti und
Tann findet erstmals ein Chortreffen mit ökumenischer Be24
gegnung in der Kirche Rüti statt. Mitbeteiligt sind neben der reformierten
Kirchgemeinde die katholische Pfarrei, der Frauenchor Rüti-Tann, der Sängerbund Rüti sowie der Gemischte Chor Fägswil.
2006
Vor zweimal ausverkaufter Kirche Rüti wird das Verdi-Requiem als Jubiläumskonzert zum 150. Geburtstag des Männerchors Rüti aufgeführt. Zusammen mit einem ad hoc Frauenchor zählt der Chor rund einhundert
Stimmen. Unter der Leitung von Reto E. Fritz wirken mit: Zsuzsa Alföldi,
Sopran; Barbara Kandler, Mezzosopran; Guillermo Dominguez, Tenor, und
Grzegorz Rozyzki, Bass, sowie einmal mehr die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz.
Am 18. Mai, dem eigentlichen Geburtstag, feiert der Männerchor im Sternenkeller und lässt sich von einem Auftritt von Franziska Kohlund und einem Begleitensemble überraschen.
Zur Jubiläumsfeier lädt der Männerchor am 4. November in den Löwen-Saal
ein.
Am 18. Mai 2006 feiern die Aktivmitglieder den 150. Geburtstag ihres Vereins im Sternenkeller.
25
Konzertante Aufführung von «Nabucco»
Rolf Meier
Die ersten Jahre nach den 125-Jahr-Feiern des Männerchors im Jahre 1981
waren geprägt durch «normalen» Chorbetrieb mit Auftritten an lokalen Anlässen und der Teilnahme an Bezirks- und eidgenössischen Gesangfesten.
Hervorzuheben ist dabei die Jubiläumsfeier «100 Jahre Spital Rüti» am 22.
November 1985, wo der Männerchor zusammen mit einem ad hoc Damenchor und dem Orchesterverein Rüti Joseph Haydns «Te Deum» darbot.
Vorstand und Direktion des Männerchors waren sich damals bewusst, dass für den Männerchor
eine starke Herausforderung gesucht werden musste, um den Ansprüchen und den Möglichkeiten
der Sänger gerecht zu werden,
zumal sich der Chor in jener Zeit
mit knapp 80 aktiven Sängern,
worunter etlichen jüngeren Neuzuzügern, in einer gesunden Position befand.
Die blosse Pflege und ErweiteProbearbeit des Männerchors zusammen mit den Sängerinnen
rung
des klassischen Männerchordes ad hoc Damenchors im Löwensaal
Liedgutes konnte nicht genügen,
um der im ganzen schweizerischen Chorwesen latenten Gefahr von Stagnation und fehlendem Nachwuchs zu begegnen. Ausserdem stand das
nächste Grossereignis im Zusammenhang mit der 900-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft in noch allzu weiter Ferne.
Nach intensivem Prüfen und Abwägen verschiedener Varianten kam die
Vereinsführung zum Schluss, mit der konzertanten Aufführung der Oper
«Nabucco» von Giuseppe Verdi einen historischen Schritt zu wagen. Der
Männerchor sollte, ergänzt durch einen ad hoc Damenchor im Verbund
mit professionellen Gesangs-Solisten und einem Symphonie-Orchester der
Öffentlichkeit ein abendfüllendes geschlossenes Werk präsentieren.
Neben gesangs- und probentechnischen Fragen stellten sich umfangreiche
organisatorische und finanzielle Herausforderungen. Insbesondere die Frage nach den finanziellen Konsequenzen dieses Projekts bewegte die Gemüter. Zwar stand der Chor eh und je auf einer gesunden finanziellen Basis,
aber mit einem Gesamtbudget von rund Fr. 90’000 war für einige Mitglieder
die Grenze des Verantwortbaren erreicht oder gar überschritten.
Der Funke der Begeisterung für das Neue war aber schon übergesprungen, verstärkt durch das rasche Zustandekommen des Damenchors, der
sich überwiegend aus Sängerinnen von örtlichen Vereinen und weiteren
begeisterten Laiensängerinnen aus den umliegenden Gemeinden zusammensetzte. Damit war eine wesentliche Voraussetzung für das Projekt er26
füllt, zumal auch die Kontakte mit den gesuchten Solistinnen und Solisten
sowie dem Orchester von Erfolg gekrönt waren.
Die hohe Bereitschaft zu Frondienstleistungen von Chormitgliedern, aber
auch die spontane Unterstützung mit grosszügigen Spenden aus der Bevölkerung, den ansässigen Betrieben und Beiträgen der öffentlichen Hand
zeigte bald, dass sich der Wagemut bezahlt machen könnte. Aufgrund der
breiten Ausstrahlung durfte für das Konzert ein reges Interesse erwartet
werden, und es schien realistisch, dass die beiden geplanten Aufführungen
ausverkauft werden könnten.
Nun oblag es also den Sängerinnen und Sängern, durch intensiven Probenbesuch in den folgenden 16
Monaten die Voraussetzungen zu
schaffen, um die Erwartungen des
Publikums am Tage X zu erfüllen.
Und wie dem Schreibenden erging
es wohl vielen Beteiligten: trotz
Vorfreude waren die ersten Probenmonate geprägt von mühsamer Detail- und Kleinarbeit – noch nichts
zu spüren von der Erhabenheit des
Gefangenenchors oder der Wucht
des «Immenso Jehova».
Aber unermüdliche Motivationsarbeit der damaligen Chorführung
mit Urs W. Haubold als Dirigent
und Marc Bähler als Präsident führte letztlich zum Ziel:
Am Samstag, 23. Mai und am Sonn- Führte den Männerchor zu einem seiner grössten Erfolge mit
tag, 24. Mai 1987 traten über 150 der Aufführung von «Nabucco»: Dirigent Urs W. Haubold
Sängerinnen und Sänger, 8 Solistinnen und Solisten, das Bodensee-Symphonie-Orchester Konstanz und das
Zürcher Blechbläser-Ensemble als «banda» unter der Leitung von Urs W.
Haubold vor ein erwartungsvolles Publikum in der beide Male vollbesetzten reformierten Kirche von Rüti.
Die Reaktion der Zuhörer war für uns alle überwältigend; bei allem Optimismus hatte kaum jemand mit dem begeisterten Echo aus der Öffentlichkeit gerechnet. Stellvertretend für viele Kommentare mögen nachstehende
Pressekritiken an die damalige Stimmung erinnern:
«…Da war der Chor, der, in vielen Proben sattelfest geworden, die grosse
Rolle, die ihm das Werk zumisst, mit einer Verve, einem Temperament und
einer Singfreude «spielte», die man ausserordentlich zu nennen nicht zögert.
Er sang kraftvoll und klangschön, homogen und lebendig, beherrschte Lyrisches und Dramatisches gleichermassen…» zit. df in «NZZ» vom 27.5.1987
«…Auffällig war in allen Partien die absolute Sicherheit, die viel zum dramatischen Ablauf beitrug, so dass alles trotz dreistündiger Dauer wie aus
27
Aufführung von «Nabucco» am 23. und 24. Mai 1987 in der Rütner Kirche: 150 Sängerinnen und Sänger,
8 Solisten und das Bodensee-Symphonie-Orchester Konstanz stellen eine eindrückliche Kulisse dar.
einem Guss heraus klang…» zit. Arnold Zehender in «Zürichsee-Zeitung»
vom 27.5.1987
«…Das ambitiöse Projekt, sich an die Oper «Nabucco» zu wagen, stellt aber
doch einen einmaligen Höhepunkt dar, der auch darauf schliessen lässt,
dass sich der Männerchor mit seinen 80 Aktivmitgliedern in bester Verfassung befindet…Der Mut des Männerchors Rüti, mit «Nabucco» sich einzulassen, hat sich im grossen Erlebnis für alle Beteiligten sicher mehrfach bezahlt
gemacht…» zit. Sibylle Ehrismann im «Zürcher Oberländer» vom 26. 5.1987
Und unter dem Titel «Auch die am Bachtel wissen, was eine Oper ist», bedauerte Marina Smaldini im «Tages-Anzeiger» vom 25. 5.1987: «…Nur eines
war schade: Weil die Oper konzertant aufgeführt wurde, sind die Zuschauer um den theatralischen Schluss gebracht worden mit Blitz und Sturm und
dem Einsturz der Götterbilder…»
Ohne falsche Bescheidenheit darf auch im Rückblick nach bald 20 Jahren
festgehalten werden, dass «Nabucco» einer der ganz grossen Momente in
der 150-jährigen Geschichte des Männerchors darstellt. Mit der Wahl dieses
Werks und dieses Komponisten wurde zweifellos die «Seele» des Männerchors getroffen: seither haben Werke von Giuseppe Verdi ihren festen Platz
im Wirken unseres Chors, letztmals im gegenwärtigen Jubiläumsjahr mit
der Aufführung von Verdis «Messa da Requiem» am 4. und 5. Februar 2006.
Rolf Meier war im OK «Nabucco» für die Finanzen zuständig.
28
«Der schiefe Turm von Pisa»
Armin Heider im «Zürcher Oberländer» vom 8. Juni 2000
Der Männerchor Rüti am Schweizerischen Gesangfest Sion
Nachdem die Schweizerische Chorvereinigung, in der 2200 Chöre mit
70’000 Mitgliedern zusammengeschlossen sind, vor 18 Jahren in Basel und
vor 9 Jahren in Luzern zu einem schweizerischen Gesangfest eingeladen
hatte, übernahm dieses Jahr der Walliser Kantonalverband die Organisation
dieses Grossanlasses. Vom Auffahrtstag bis am darauf folgenden Sonntag
fanden Chorkonzerte und Auftritte statt.
Auch der Männerchor Rüti nahm an diesem Anlass teil, um sich wieder
einmal mit anderen Chören aus der Schweiz zu messen. Entsprechend den
Vorgaben, verschiedene Lieder vorzutragen, wurde als schwierigstes Stück
«Der schiefe Turm von Pisa», ein eher unbekanntes Lied, komponiert vom
Zürcher Oberländer Paul Burkhard, ausgewählt, ergänzt mit «Die drei Zigeuner» von J. Zentner und einem fröhlichen Wanderlied.
Nach monatelanger, seriöser Probenarbeit bestiegen am Samstagmorgen,
nach dem Singen des traditionellen Liedes «Und wieder jagt mich der Reisetrieb», 48 Sänger wohlgemut die SBB und fuhren dem Reiseziel Sion entgegen.
Nach einem leichten Mittagessen ging es dann bald an ein ausgiebiges Einsingen und alle fieberten etwas nervös dem Auftritt vor den Juroren entgegen. Aber es ging gut: Dank auswendigem Singen folgten alle Sänger
konzentriert den präzisen Anweisungen des Dirigenten Reto E. Fritz, so
dass der Liedvortrag mit einem «sehr gut» bewertet wurde.
Erlöst und zufrieden mit der erbrachten Leistung konnten sich die Sänger
beim anschliessenden Apéro bei einem kühlen Walliser Weissen über den
gelungenen Auftritt freuen. Eine besondere Ehrung wurde unserem Sängerkameraden Leo Kessler zuteil, konnte er doch an diesem Schweizerischen
Gesangfest zum Eidgenössischen Veteran ernannt werden.
Die sonntägliche Heimreise wurde allen Sängern zum Erlebnis: Die Bahnfahrt durchs Unterwallis bis Montreux, der gemütliche Spaziergang dem
See entlang zum Schloss Chillon mit anschliessender Führung, dies alles bei
schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen.
Armin Heider ist seit 2000 Aktuar
29
... und anno dazumal:
XX. Eidgenössisches Sängerfest Bern 1899
Auszüge aus dem 53-seitigen Reisebericht von Jb. Brunner
Der Morgen des 8. Juli traf eine rüstige Gesellschaft in ihrem Stammlokal
zum «Löwen» beisammen, wohl ausgerüstet mit allen Utensilien, welche
eine fünftägige Abwesenheit von Rüti erforderte. Wenige Tage zuvor
war an unserem Leiblied der letzte Feilenhub gethan worden; engelrein
erschallten in der Turnhalle draussen unsere «fliessenden Brünnlein», so
dass wir ohne Bangen in die Zukunft blicken durften. Angesichts einer
besseren Aera begrüssten wir im Rückblick auf die ausgestandenen Proben die nun eintretende Luftveränderung mit Begeisterung. Noch galt es
aber, unsere «sozialdemokratischen» Vereinsschirme, von deren Vorhandensein der Erfolg in Bern nicht wenig abhing, auf tragfähige Rücken zu
schnallen. So wankten wir denn aus unserm Leiblokal hinaus, nachdem
der «Gebrüder Altwegg’sche Knopflochrosenkorb» zu Aller Zufriedenheit
seines Amtes gewaltet. In Eilmärschen gings gleich zu der so notwendigen Erfrischung in den schattigen Schweizerhofgarten, allwo wir mit den
Leidens- und Zechgenossen vom Liederkranz schon ziemlich in die Hitze
hineintranken, was bekanntlich nicht immer gesund ist. Einigen unserer
Sänger, die mit etwas allzu gewichtigen Pariserkoffern und voluminösen
Rucksäcken belastet waren, leuchtete jetzt schon die helle Verzweiflung
aus ihrem schweissbetauten Angesicht, so dass sie fast daran zweifelten,
nur Zürich je zu Gesichte zu bekommen.
«Eidgenossen, Gott zum Gruss» ertönte es aus den begeisterten Sängerherzen beider Vereine und liess in den teilnahmsvollen Budenmüttern und
andern «mitfühlenden Herzen» die Einsicht auftauchen, dass es jetzt doch
Ernst gelte. In kindlicher Liebe und in gebührender Anerkennung unseres
Ranges boten sie uns gerne das letzte Lebewohl; denn niemand konnte
wissen, was das Schicksal in fünf ganzen Tagen zusammenbrauen würde. Nachdem noch «Etliche» ihre Abschiedstränen getrocknet, hiess es: «I
Gott’s Name i’gstige, frässe chönnets is doch gwüss nüd z’Bern obe».
…
Zu unserer Rechten fliesst als treue Begleiterin majestätisch die Aare und
über fruchtbares Gelände hinweg gleitet der Blick zu den bewaldeten
Höhen des Aargauer-Jura.
Doch was war das? Haben wir nicht deutlich einen Fall gehört? Sollte
etwa einer von uns in der Begeisterung während der Weiterfahrt das
Trittbrett verfehlt und vom «Fuhrwerk» gefallen sein? Und siehe, sie hoben
ihn wieder auf; aber er war mitten entzwei, der Schlegel voll Wein, der
mutwilligerweise zu Boden gefallen und trotz der versprochenen unverbrüchlichen Treue sich mit seinem Inhaber «entzweit» hatte. Wo wirs nur
30
verhindern konnten, hatte der ausgedörrte Wagenboden all’ sein geistreiches Blut aufgesogen und wehmütig, das «halbe Wasser in den Augen»,
schauten einige erste Bässe dem widrigen Vorgange zu.
Nach dieser aufregenden Szene schien es denn nur angezeigt, dass man
sich wieder etwas mehr der sinnigen Naturbetrachtung hingab.
…
Der glänzende Empfang der aus allen Gauen unseres Vaterlandes herbeigeströmten Sänger wurde würdig eröffnet durch eine von Fr. Hegar
komponierte Festouvertüre, die, von ihm selbst dirigiert und von mehr
denn 100 Musikern vorgeführt, geeignet war, die Anwesenden in die
richtige Feststimmung zu bringen. Und wem wären die herrlichen Weisen
der rühmlichst bekannten Frau Welti-Herzog nicht mehr in lebhafter
Erinnerung, wem wäre die von den Sängerinnen und Sängern der Bundesstadt dargebrachte «Huldigung der Töne» so rasch aus dem Gedächtnis
entschwunden? …
Ja, man hätte vor lauter Wonne fast vergehen mögen, wenn nicht ein
Tropfen alltäglicher Prosa in dieses Meer von Poesie gefallen wäre, denn
«höret, welche Moritat sich nun jetzt ereignet hat!» Andächtig den ergreifenden Weisen lauschend und friedlich auf unseren Plätzen sitzend,
verdeckte uns allerlei widerliches Publikum so beharrlich die Aussicht
nach der Bühne, dass sich unser für solch’ geistigen Genuss sehr besorgtes Präsidium zu fortgesetzten Rügen veranlasst sah, die hin und wieder
doch ihre Früchte zeitigten.
Glücklicherweise kamen wir auf andere Gedanken als der bisherige
Zentralpräsident des eidgenössischen Sängervereins die beiden eidgenössischen Sängerbanner, das alte mit 54 langen Dienstjahren und das
prächtige neue der Obhut der festgebenden Stadt Bern übergab. Als Herr
Bundespräsident Müller als Ehrenpräsident die beiden Sängerfahnen in
Empfang genommen, preist er in einer begeisterten, volkstümlich gehaltenen Rede das gesunde Schweizerische Sängertum, dem auch sein dreifaches Hoch gilt.
Dass das Anhören von Reden, und mögen es noch so gediegene sein,
nicht jedermanns Sache ist, erfuhren auch die, welche inzwischen von
einer unnennbaren Sehnsucht nach – erquickendem Gerstensaft ergriffen
wurden. Im Begriffe, «bis da zu gehen, wo eine Bierhall’ stand, Bierhall’
mit kühlen Bieren», wälzte sich eine Abteilung den Hinterthüren zu, um
ungesehen zu verschwinden. Dass jedoch umgekehrt auch gefahren ist,
selbst an eidgenössischen Sängerfesten, wissen diejenigen am besten, die
infolge verschlossener Thüren sich wieder geduldig neben uns setzten,
um von neuem aufmerksam dem Redeschwall des Bundespräsidenten zu
lauschen, ungeachtet des namenlosen Durstes, der an Mark und Bein der
Bedauernswerten nagte.
…
31
Eine Viertelstunde später finden wir unsere Sänger vollzählig und gesammelt vor der Thüre unseres Probelokals im Telegrafengebäude. Allem Anschein nach hatte sich jedoch ein Züribieterverein nicht allzu genau an
die vorgeschriebene Probezeit gehalten und sich mutwilligerweise vor uns
in den Uebungssaal eingenistet, welche Rücksichtslosigkeit jedoch nichts
weiteres im Gefolge hatte, als dass die Ehrengabe jenes Vereins merkwürdigerweise uns zufiel! Die für unsere Probe angesetzte Zeit reichte indes
noch gar schön aus, konnte man ja so kurz vor dem Haupttreffen nicht
mehr allzu viel an unserem «Brünnlein» herumfeilen. In der besten Hoffnung, das Glück werde uns auch in der französischen Kirche nicht ganz
verlassen, verschwanden wir bald in einer düstern Schenke, um allfällige
sentimentale Anwandlungen und eidgenössische «Wettgesangsfieberanfälle» rechtzeitig durch einige Tropfen belebenden Magenthees zu ersticken.
…
Andächtig, in kindlich-unschuldiger Weise lauschten wir, einige fast mit
gefalteten Händen, den wimmernden Tönen, die aus dem Kircheninnern
zitternd an unser Ohr drängten.
Als gar die heimatlichen Weisen unseres Wettliedes unser Ohr trafen,
nahm das Gruseln fast allgemein überhand und hätte die grössten Verheerungen anrichten können, wenn unser Präsidium nicht die nötigen
Massnahmen dagegen getroffen hätte; von Augenblick an war das «Losen»
an der verhängnisvollen Hinterthür bei «Todesstrafe» verboten!
Während die Männerchöre Clarens-Montreux und Männedorf ihre
Reihen ins Schützengefecht vorrücken lassen, wird auch uns endlich
der Eintritt ins Land, «wo hoch der Lorbeer steht» erlaubt. Mit kindlicher
Ehrfurcht entdeckt manch’ einer das im Hintergrund postierte, unfehlbare Kampfgericht; einige wagen kaum, ihre Blicke zu ihnen zu erheben,
aus Furcht, ein etwas frecher Blick könnte eine Zulage von mehreren
Punkten absetzen. Einige Atemzüge später sind wir mitten im Vortrag des
Baldamus’schen Liedes.
(Im Anschluss an den dreitägigen Aufenthalt in Bern folgte eine zweitägige Reise via Lauberhorn mit Inspektion der Bohrarbeiten im Jungfrautunnel, Grindelwald, Interlaken nach Meiringen und über den Brünig
zurück nach Rüti.)
32
Fahnenweihe 1990
Rolf Landolt
Der Ursprung von Vereinsfahnen
Mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates im Jahre 1848 wichen alle militärischen Feldzeichen dem neuen Symbol des geeinten Vaterlandes, der Fahne mit dem weissen, freischwebenden Kreuz im roten
Feld. Die Fahnentradition aber blieb bestehen und blühte in den Gemeinschaften auf, die innerhalb des Eidgenössischen Sänger-, Schützen- oder
Turnvereins entstanden waren, den drei grossen Organisationen also, die
im Bewusstsein jener Generation die tragenden Säulen des jungen Staates
gebildet haben. Sie hatten neben der kulturellen und sportlichen Aufgabe
vor allem eine gesellschaftlich-staatspolitische Bedeutung. Ihre Eidgenössischen Feste wollten zeigen, wie harmonisch sich das föderalistische System
auswirkte und wie die bürgerliche Kultur gedieh.
Die alten Vereinsfahnen
Die erste Fahne
ist in der Zeit um
1850 vom Vorgängerverein unseres
Männerchors angeschafft worden. Die
zweite wurde bereits im Jahre 1857,
im Jahr nach der
Vereinsgründung,
eingeweiht. Leider
sind uns diese beiden Banner nicht
erhalten geblieben.
Die
Einweihung
der dritten Fahne
Ein mit Spannung erwarteter Augenblick: die neue Vereinsfahne wird an der
fand am 12. Mai
Feier im Löwensaal entrollt.
1889 in der reformierten Kirche Rüti statt.
Am 11. März 1944 wurde die vierte Fahne im Restaurant Löwen eingeweiht.
Dieses Banner ist in den 46 Jahren nach jahrzehntelang geleisteten Diensten müde und reparaturanfällig geworden. Von einem weiteren Gebrauch
wurde deshalb abgeraten.
Die neue Vereinsfahne
An der Generalversammlung vom 4. März 1989 wurde auf Antrag des Vorstandes die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne beschlossen.
33
Der Männerchor posiert mit seiner neuen Fahne vor dem Amthaus
Die dafür ins Leben gerufene Fahnenkommission hatte nun als erstes ein
Sujet der neuen Vereinsfahne vorzuschlagen, welches unserem Verein entspricht. Sehr bald war sie sich über das Bild der Fahne einig: Der Minnesänger mit der Harfe soll symbolisch Aufführungen des Männerchors mit
Instrumentalbegleitung aufzeigen. An den folgenden Sitzungen wurde mit
Hilfe der Fahnenfabrik Heimgartner, Wil, das Gesamtbild modifiziert, wobei auch das Rütner Wappen eine Rolle spielte.
An die Ausführung wurden hohe Anforderungen gestellt, deshalb ist der
Fahnengrund aus Spezial-Fahnendamast in Naturseide. Zudem wurde eine
heraldisch einwandfreie Implikationstechnik mit der bestbekannten Lorraine- bzw. Kettenstickerei gefordert.
Die Fahnenkommission mit Ernst Gehring, Rolf Landolt, Hermann Loosli,
Richard Matt und Peter Rivellini leistete sehr gute Arbeit. So konnte bereits
im September 1989 die Reinzeichnung auf Transparentpapier einstimmig
für das «Gut zur Ausführung» dem Vorstand zur Bestellung übergeben werden.
Am 9. und 10. Juni 1990 fand die Fahnenweihe mit einem grossen Konzert
in der Kirche und anschliessendem Festakt im Löwen statt.
Seit 2000 wird der Minnesänger auch als Vereinslogo verwendet.
(Die Fahnen sind auf der hinteren Umschlagklappe abgebildet.)
Rolf Landolt präsidierte die Fahnenkommission.
34
Vorbereitung einer Sängerreise
Jakob Schlumpf
Vorstandstätigkeit ist nicht nur Arbeit. Sehr dankbar und interessant ist es
zum Beispiel, eine Reise zu organisieren. Schon das Rekognoszieren ist
mit viel Spass verbunden. Gerne erzähle ich einige Erlebnisse aus der Planungsphase unserer Tessinreise 1989, über die ein umfangreicher Reisebericht von Erwin Diener erstellt wurde.
Im Frühsommer 1989 starteten der damalige Präsident Paul Lienhard (als
Dolmetscher) und ich mit einem fertigen Konzept Richtung Tessin. Dort
erwarteten uns allerdings einige Überraschungen.
Geplant war ein Mittagessen im Castello di Sasso Corbaro, oberhalb Bellinzona. Bei der Anfahrt zur obersten Burg mussten wir schon nach den
ersten Kurven feststellen, dass ein Durchkommen mit einem grossen Car
unmöglich ist. Dieser Umstand zwang uns leider die Reise mit zwei Fahrzeugen zu planen.
Im Innenhof des Castello erwartete uns ein gutgelaunter Wirt der uns sofort seine herzliche Gastfreundschaft spüren liess. Ich stellte mir vor, wie
bei unserer Herbstreise die Pergola voller Trauben hängen würde und war
überzeugt, dass dieser Ort die richtige Wahl ist um gemütliche Stunden bei
Speis und Trank zu geniessen.
Trotz Voranmeldung zu einer Weindegustation wurden wir in Giubiasco
nur widerwillig empfangen. Offensichtlich war kein Interesse da, 65 Sängern den Betrieb zu zeigen. Nach einem kurzen Gespräch verabschiedeten
wir uns und strichen die Besichtigung aus dem Reiseprogramm.
Auf der weiteren Fahrt nach Locarno erlebten wir Seltsames. In flottem
Tempo inmitten einer Kolonne fuhren wir den schönen Rebbergen entlang,
bis uns eine Polizeistreife anhielt. Ich verstand nicht alles, aber offensichtlich fuhr ich zu schnell; ich allein zu schnell in der Kolonne!?
Vermutlich hatte ich als einziger die falschen Kontrollschilder, was übrigens
auch beim Falschparkieren von Bedeutung sein kann (andere Kantone, andere Sitten).
Das Hotel «Pestalozzi» in Locarno entsprach unseren Vorstellungen. Somit
konnten wir uns sofort der Neugestaltung des Nachmittagsprogramms zuwenden. Beim wohlverdienten Apéro entschlossen wir uns sehr schnell für
eine Stadtführung.
Mehr Sorgen bereitete mir die sistierte Weindegustation, denn es gilt der
Grundsatz: keine Sängerreise ohne Weindegustation. Gut, ortskundige
Freunde zu haben! Etwa eine Stunde nach meinem Anruf bei Hampi, kam
eine positive Rückmeldung: «Herr Bava in Cannobio freut sich auf euren
Besuch».
Zufrieden mit dem Erreichten fuhren wir nach Intragna zum Grotto Maggini. Seine Grösse war für unsere Gesellschaft ideal. Das Ambiente und das
Essen waren «Tipico Ticinese». Nach diesen Feststellungen konnten wir uns
35
einen gemütlichen Abend leisten.
Nebenbei erfuhren wir vom Personal, dass es im Oktober in Locarno auch
ein Nachtleben gibt, was äusserst wichtig ist für eine Sängerreise.
Am folgenden Tag stand die Besichtigung in Cannobio an. Bei herrlichem
Wetter schlenderten wir durch das malerische Städtchen. Nach einem guten
Espresso fanden wir die Cantina Bava beim Marktplatz. Nach mehrmaligem
Läuten - wir wurden langsam unruhig - öffneten sich im oberen Stock zwei
überhohe, für den Süden typische Fensterläden.
Da stand er im weissen Nachthemd in voller Grösse, Signor Bava, Weinhändler und Sänger.
Er entschuldigte sich, murmelte etwas von «spät geworden» und bat uns,
einen Moment zu warten. Es hatte sich gelohnt. Zuerst besichtigten wir den
exzellenten Weinkeller. Dann führten wir bei einem Glas Wein ein herzliches Gespräch über Gesang, Oper, Wein, die Schweiz und natürlich Reisedaten. Da Cannobio an einem Sonntag geplant war, bestand unser Gastgeber auf einem Auftritt in der Kirche und zwar während der Messe. Mit
einem kurzen Telefonat regelte er diese Angelegenheit mit dem Priester.
Den vorzüglichen Tipp für das Mittagessen erhielten wir ebenfalls von
Herrn Bava. Sein Anruf genügte und der Chef de Service der Villa Maria
erschien schon zehn Minuten später mit köstlichen Menüvorschlägen. Das
anschliessende Testessen war ein voller Erfolg und zugleich ein schöner
Abschluss unserer Rekognoszierung.
Ohne Paarungssitzung kurz vor der Reise, einem Überbleibsel aus früheren
Zeiten, wäre aber eine Erfolg versprechende Reisevorbereitung unvollständig. Für diese gemütliche, fakultative Vorstandssitzung ist allerdings langjährige Männerchorerfahrung gefragt. Da wird ermittelt, wer garantiert nicht
zusammen in ein Zimmer gesteckt werden kann. Bei Speis und Trank werden Episoden aus früheren Reisen zum Besten gegeben. Natürlich könnte
man diese «Arbeit» einfacher lösen, doch Vorstandsarbeit sollte auch Spass
machen.
Jakob Schlumpf gehörte von 1987 bis 1996 dem Vorstand, unter anderem, als
Vergnügungsobmann an.
36
... und anno dazumal:
Programm der Sängerreise 1902
37
Abwechslungsreiches Geselliges
Kurt Buffat
Bekanntlich widmet sich der Männerchor Rüti nicht nur dem Gesang, sondern auch der Kultur und dem Geselligen, weshalb er eigens dafür eine
Vergnügungskommission, mehrheitlich aus jüngeren Aktivmitgliedern rekrutiert hat. Diese Kommission, deren Name nicht immer den Tatsachen
entspricht, ist häufig für Arbeiten im Hintergrund zuständig. So zum Beispiel für kleine Handreichungen wie ein Mineralwasser für den Solisten in
seinem Vorbereitungsraum bis hin zum professionellen Bühnenbau in der
Kirche, aber auch für ein jährlich wiederkehrendes Programm mit geselligem Charakter.
Das zweitägige Ski-Weekend wird von den Teilnehmern auf und neben der
Skipiste genossen. Ein abwechslungsreiches Sommerprogramm während
der Schulferien, welches Anlässe wie Fischessen mit Partnerinnen, Velotouren, Sommerausflüge mit Besichtigungen von Kulturgütern in der Schweiz
umfasst, spricht immer eine erfreulich grosse Gruppe von daheim gebliebenen Sängern an.
Bereits zur Tradition ist am ersten Advent unsere Teilname am Rütner Weihnachtsmarkt mit dem Öpfelchüechli-Stand geworden. Den Abschluss des
Jahresprogramms bildet schliesslich unser Altjahrabend mit einem guten
Nachtessen und einer kleinen Unterhaltung der Vergnügungskommission.
Alle zwei Jahre wird ein Unterhaltungsabend im Restaurant Löwen unter
einem speziellen Motto durchgeführt, wie in den letzten Jahren die Anlässe
«Amerika», «Kulinarische Rheinfahrt» oder «Bella Italia».
Auf dem Programm steht ausserdem alle drei Jahre eine Sängerreise, welche uns Regionen in der Schweiz oder im grenznahen Ausland näher bringt.
Ehrensache, dass diese Reisen durch die Vergnügungskommission selber
zusammengestellt und rekognosziert werden.
Eine besondere Bedeutung kommt überdies den Wanderungen und Bergtouren zu. Während die jährlich stattfindende Familienwanderung eine
gemütliche Tour ohne spezielle Anforderungen darstellt, erfordert die
Männerchor-Bergtour einiges an Ausdauer und Schweiss. Pickel, Seil und
Steigeisen gehören selbstverständlich zur Ausrüstung. Unter Tourenleiter
Werner Gatzsch konnten die Teilnehmer denn auch in den letzten Jahren
tolle Erlebnisse in eher abgelegenen Berghütten und auf Bergspitzen, die
zu den weniger begangenen Höhepunkten zu zählen sind, geniessen. So
stand eine Gruppe Männerchörler etwa auf dem Zervreilahorn, jener dem
Matterhorn ähnelnden Spitze, bekannt von der Mineralwasser-Etikette. Piz
Terri, Düssistock oder Rheinwaldhorn sind ebenso aufzuzählen.
Auch in Zukunft wird es in der Vergnügungskommission immer Leute mit
Ideen und Interesse am Organisieren benötigen. Der Dank der Sänger für
die tollen Anlässe ist ihnen sicher.
Kurt Buffat, seit 2000 Vergnügungsobmann
38
Reise in den Wilden Westen
Armin Heider im «Zürcher Oberländer» vom 18. Januar 2001
Gut besuchter US-Unterhaltungsabend des Männerchors Rüti
Der Tradition folgend, stand der diesjährige Unterhaltungsabend des Männerchors wieder unter dem Motto eines beliebten Reiseziels. Nach Wien
und dem Tessin in vergangenen Jahren, begab sich am vergangenen Wochenende eine respektable Gästeschar auf die weite Reise zur «Lion’s-Lodge»
im Wilden Westen der USA.
Der Weg zum Apéro im Foyer musste jedenfalls erkämpft werden, da zum
Teil grimmige Gestalten im Cowboy-Outfit, Trapper, ein Plantagenbesitzer
mit Sklave und eine überaus hübsche Siedlerfrau am Arm des befrackten
Männerchor-Präsidenten die Theke belagerten. Der Eintritt in den LöwenSalon, dessen Tische mit dem Motto angepassten, wunderschönen Kakteenarrangements geschmückt waren, wurde gar von einem filmreifen Buchhalter mit Schirmmütze, Weste und Ärmelschonern kontrolliert.
So war es nicht verwunderlich, dass der in einer Uncle-Sam-Kleidung auftretende Zeremonienmeister eine bereits fröhliche Gesellschaft in aufgeräumter Stimmung zum typischen US-Nachtessen bitten konnte, wo der
Vereinspräsident Markus Hengartner die Anwesenden und insbesondere
den Rütner Gemeindepräsidenten Anton Melliger, Miriam Meier, Gemeinderätin aus Dürnten, sowie einige Delegierte von befreundeten Vereinen
begrüssen durfte.
Ein Höhepunkt waren
die zwischen zwei Gängen vom Männerchor
unter der Leitung von
Reto E. Fritz vorgetragenen Gospels und Songs,
zum Teil zusammen mit
dem Bass-Solisten Andreas Baumberger, der zudem solistisch mit seiner
wunderbaren Stimme, am
Klavier begleitet vom Dirigenten, drei Ausschnitte
aus dem Musical «Oklahoma» vortrug. Amerikanisch abgerundet wurde
dann der Abend mit einer Rock’n’Roll-Show der
Gruppe Cadillacs, welche die Anwesenden so richtig dazu animierte, beim
anschliessenden Tanz selbst das Tanzbein zu schwingen.
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Männerchöre konzertieren gemeinsam
Paul Lienhard
In der Tradition des Männerchors Rüti liegt es, von
Zeit zu Zeit zusammen mit anderen Männerchören gemeinsame Konzerte zu veranstalten. In den
vergangenen 25 Jahren war dies mehrmals der Fall.
1984 in St. Moritz und 1988 in Rüti fanden Liederabende statt mit dem Männerchor Frohsinn St. Moritz.
1993 folgten in Zürich und Rüti die beiden grossen
Konzerte «Nordmeerlegenden» mit dem Männerchor
Hochwacht Zürich, wobei vor allem das grosse Forte der Kriegsszene in «Sandels» die Zuhörer den Atem
anhalten und die Kirchen erdröhnen liess, ganz im
Gegensatz zu den lieblichen Klängen der «Finlandia»,
gesungen in der Tonhalle Zürich 1994 zusammen mit
dem Männerchor Zug.
Eine grosse Freundschaft verbindet den Männerchor
Rüti seit Jahrzehnten mit dem Sängerbund Wetzikon
und so lag es auf der Hand, jetzt, da beide Chöre unter
der gleichen musikalischen Leitung von Reto E. Fritz stehen, im Jahr 2002
ein gemeinsames Männerchor-Konzert durchzuführen. Für diese grosse
Gala wurden Werke der beiden Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart
und Giuseppe Verdi ausgewählt, Komponisten, zu denen beide Chöre eine
längere Beziehung hatten. Die Freimaurermusik bietet ein Kernstück besinnlicher Männerchorlieder, während die grossen Chorszenen der VerdiOper Ernani, den Alltag der Ritter und Räuber aufleben lassen, ein Kontrast,
der grösser kaum sein könnte. Beide Konzertteile waren durch die grosse
Zahl der über hundert Mitwirkenden in einer ausgewogenen Darbietung
ein seltenes und eindrückliches musikalisches Erlebnis für Sänger und Zuhörer.
Dr. Paul Lienhard wirkt seit 2002 als Präsident des Bezirksgesangvereins Hinwil.
Besuch des Männerchors Frohsinn
St. Moritz (Fahnenweihe1990):
gemeinsamer Vortrag am Rapperswiler
Seequai
(links) vor einer
Schifffahrt
auf
dem Obersee, wo
Paul Lienhard die
Fahne der Gäste
hisst (oben).
40
Das Verdi-Requiem, Jubiläumskonzert 2006
Markus Hengartner
Mit der Aufführung des grossartigen Verdi-Requiems am 4. und 5. Februar
in der Kirche Rüti hat der Männerchor sein Jubiläumsjahr zum 150. Geburtstag vor zwei vollen Häusern eröffnet. Bis diese beiden Konzerte allerdings
aufführungsreif waren, wurden alle Beteiligten stark gefordert. Im Wissen
um die weiteren Verpflichtungen des Männerchors Rüti wie etwa die Teilnahme am Bezirksgesangfest 2005 in Wetzikon, begannen erste Probeeinheiten bereits 2 Jahre vor dem Konzerttermin. Ab Herbst 2004 gesellten
sich noch rund zehn Gastsänger
zur Mitwirkung an diesem Konzert
zum Männerchor, während gleichzeitig der in Rüti längst nicht mehr
unbekannte ad hoc Frauenchor,
gebildet aus nahezu 60 Requiembegierigen Sängerinnen, seine Arbeit aufnahm.
Der überwiegende Teil der Vorbereitung fand in den beiden Chören
getrennt statt: zur eher ungewöhnlichen Tageszeit jeweils am Dienstagvormittag bei den Frauen sowie
am gewohnten Männerchor-Abend
am Donnerstag; bei den regelmässig stattfindenden Gesamtproben
zeichnete sich allerdings erst die
Grösse und Wirkung dieses Werkes
ab.
Neben dem Meistern der musikalischen Herausforderungen gelang
es unserem Dirigenten Reto E. Fritz
mit viel Geduld und Humor, aber
auch mit Zielstrebigkeit und Konsequenz, die Sängerinnen und Sänger
immer wieder von neuem zu motivieren und zu fördern. Dank seiner
langjährigen Erfahrung als Chorleiter brachte er die verschiedenen Charaktere der beiden Chöre unter einen Hut, wobei vor allem die drei gleichmässig über die gesamte Vorbereitungszeit hin verteilten Probewochenenden
jeweils zu einem bemerkenswerten Fortschritt führten.
Durch den Einbezug der Solisten zwei Wochen vor dem Konzerttermin
gewann die Probenarbeit eine neue, faszinierende Dimension. Mit ihren
beeindruckenden Stimmen, aber auch durch die Harmonie unter der Sopranistin Zsuzsa Alföldi, der Mezzosopranistin Barbara Kandler, dem Tenor
41
Guillermo Dominguez und dem Bass Gregor Rozycky erhielt der Chor die
für den erfolgreichen Abschluss so wichtige Energie: das musikalische Feuer loderte!
Durch gewissenhafte Planung und Vorbereitung sowie durch die aus
vergangenen Veranstaltungen gewonnene Routine behielten die Organisatoren jederzeit ohne Termindruck die Übersicht. Ab Mittwoch vor dem
Grossereignis reihte sich für alle Beteiligten Termin an Termin: In der Rütner Kirche wuchs ein zwei Meter hohes Podest vor dem Chorbogen in die
Höhe, kundige Handwerker und freiwillige Helfer setzten ihr ganzes Können ein, um dem 45-köpfigen Orchester und den 100 Sängerinnen und
Sängern möglichst optimale Bedingungen für die Auftritte schaffen zu können und die Anfragen nach den letzten Sitzplätzen in der Vorverkaufsstelle
häuften sich.
Gleichentags nahm Dirigent Reto E. Fritz in Konstanz mit der Südwestdeutschen Philharmonie die Arbeit auf, deren Musiker während der kommenden vier Tage jeweils per Bus nach Rüti und zurück an den Bodensee reisen
sollten.
So richtig Spannung kam am Donnerstag auf, als die erste Gesamtprobe bevorstand. Die Nervosität der Beteiligten war unschwer spürbar, alle wussten
um ihre edle Verpflichtung, das Letzte zu geben, um den bevorstehenden
Anlass zu einem
Erfolg werden zu
lassen. Auf der einen Seite stand die
Gewissheit,
gut
vorbereitet in den
Startpflöcken
zu
stehen, andrerseits
war allen bewusst,
wie wenig Konzentration fehlen
muss, um eine riesige Vorbereitungsarbeit empfindlich
zu entwerten.
Mit einer deutlichen
Verbesserung
Letztes Einsingen vor dem Konzert im Amthaussaal. Die Spannung steigt trotz der
eben
dieser KonGewissheit der seriösen Vorbereitung auf diesen Moment.
zentration und der
Gewöhnung des Chors an die Veränderung des Klanges durch die Mitwirkung des Orchesters verliessen wir am Freitag nach zwei anstrengenden,
aber erfüllenden Probeabenden den Konzertraum.
Beim Einsingen vor dem ersten Konzert am Samstag im Amthaus zeigten
sich die Sängerinnen und Sänger erstmals in ihrer Konzertkleidung: Damen
schwarz mit dunkelrotem Schal, Männerchor in schwarzem Anzug und
42
neuer, dunkelroter Krawatte.
Nach wohlgeordnetem Einzug der Chöre bot sich der Zuhörerschaft in der
Kirche bereits eine beeindruckende Kulisse. Mit dem äussersten Piano setzten Orchester und Chor in das Requiem ein. Bereits hier schien das Publikum diese gespannte Ruhe in sich aufzunehmen und laut- und regungslos
der musikalischen Fülle und der dynamischen Spannung dieses zu den eindrucksvollsten Schöpfungen zählenden Werks zu lauschen. Als Sänger in
diesem Chor diese bewegende Musik miterleben zu können war wohl für
viele Mitwirkende ein Glücksgefühl, das stellenweise die Anstrengung der
Aufführung, gar die Anwesenheit des Publikums vergessen liess. Konzentrationsschwäche schien gar nicht aufkommen zu wollen.
Dass wir das zweite Konzert vom Sonntag ebenso würdig und überzeugend
vortragen konnten, war wohl die verdiente Honorierung für das Gelingen
eines Projekts in einer Grösse, wie es der Männerchor in seiner langjährigen
Geschichte wohl noch nie erlebt hatte. Der Männerchor Rüti schenkte sich
zu seinem 150. Geburtstag eine einmalige Aufführung und den Mitwirkenden eine nachhaltige, neue Erfahrung, wie Musik erlebt werden kann.
Zweimal ausverkaufte Rütner Kirche an unsem erfolgreichen Jubiläumskonzert.
43
... und anno dazumal:
Die Konzerte zum 50. und 100. Jubiläum
Claude Zimmermann
1906 - fünfzig Jahre Männerchor Rüti
An einer Vorstandssitzung am 10. Juli 1906 im Löwen Rüti wurde beschlossen, ein Nachmittags-Jubiläumskonzert zu veranstalten. Anschliessend daran sollte ein Bankett mit einfacher Jubiläumsfeier stattfinden. Gewünscht
wurde, dass der Orchesterverein sich mit zwei Einzelnummern und Begleitung einer Chornummer beteiligte. Ungefährer Zeitpunkt: 18. November.
Am 12. Juli wurde von den Herren Direktoren Feldmeyer und Stucki an
einer Musikkommissionssitzung vor der Probe folgendes Programm für das
Jubiläumskonzert vorgeschlagen:
Am gleichen Abend in der Probe genehmigte der Verein den Vorschlag.
Angesichts der bevorstehenden grossen Aufgabe ersuchte der Präsident die
Sänger um fleissigeren Probenbesuch als in letzter Zeit, ansonsten der Vor44
stand sich gezwungen sähe, zur Einführung von Bussen zu schreiten. (Zitat
aus dem Protokollbuch)
Wie würden wohl Mitglieder heute reagieren, wenn der Präsident solche
Drohungen verkündete?
Später wurde über das gelungene Jubiläumskonzert mit 76 Sängern des
Männerchors nebst Sopranistin und Orchesterverein und über das anschliessende Bankett mit Unterhaltung mit viel Lob berichtet.
45
1956 - Hundert Jahre Männerchor Rüti
Als einer der grössten Chöre im Kanton Zürich hat der Männerchor Rüti
am 18. Mai 1956 das erste Jahrhundert seines Bestehens vollendet. Wie die
Gemeinde sich in dieser Zeitspanne vom kleinen Bauerndorf zur grossen
fortschrittlichen Industriegemeinde entwickelt hat, so ist auch aus dem bescheidenen Gesangverein „Frohsinn“ von Rüti der grosse und stolze Männerchor Rüti entstanden.
Viele Höhen und Tiefen erlebte der Verein in dieser Zeit und auch all die
Kriegsjahre gingen nicht spurlos an ihm vorbei. Grosse Lücken entstanden
immer wieder durch Sänger, die in den beiden Kriegen ihren Aktivdienst
fürs Vaterland leisteten.
Diese Zeit war auch für den damaligen musikalischen Leiter Oscar Stucki
(1920 bis 1954) keine leichte Aufgabe, immer der Zeit angepasste Chorliteratur zu finden.
Trotzdem gelang es mit vereinten Kräften eine ununterbrochene Linie bedeutender musikalischer Veranstaltungen aufzuführen.
Als 1954 Friedrich Joss als würdiger Nachfolger von Oscar Stucki zum neuen musikalischen Leiter gewählt wurde, befassten sich die damaligen Vorstände und Musikkommissionen bereits mit den Vorbereitungsarbeiten für
das bevorstehende 100-Jahr-Jubiläum.
Es wurde für diesen Anlass ein hohes Ziel gesteckt. Aus dem Bericht des
damaligen Präsidenten Max Rüegg über das Vereinsjahr 1955 ist zu lesen:
Festansprache zum 100. Jubiläum des Männerchors im Löwen durch Präsident Dr. Max Rüegg.
46
«Zeiten und Menschen mögen sich ändern. Kunst und Freundschaft aber,
die Pflege unseres Liedguts und das Streben nach echter Kollegialität sind
Ideale, die nicht nur Jahrzehnte überdauern, sondern unvergänglich sind.»
Das 100-jährige Bestehen des Männerchors Rüti lege davon Zeugnis ab,
dass seine Mitglieder als Sänger und Sängerkameraden einen hohen Grad
an Vollkommenheit errungen hätten. Um so weniger müsse der Männerchor Rüti in die von vielen kleineren Chören vorgebrachte Klage über Mitgliederschwund und schlechten Probenbesuch einstimmen.
Zu dieser Zeit stand der Männerchor Rüti zahlenmässig mit 100 Aktivsängern auf einem absoluten Höhepunkt und Ziel war es, mit mindestens soviel Sängern am Jubiläumskonzert aufzutreten, was auch erreicht wurde.
Mit Werken von Händel, Haydn, Schubert, Bruckner, Rein, Wolf, Schoeck
und Huber führte der Chor unter der Leitung von Friedrich Joss in der Kirche ein anspruchvolles Konzert auf.
Im Vereinslokal Hotel Löwen fand dann auch die «Centenarfeier» statt, an
welcher der damalige Präsident Dr. Max Rüegg eine 400-köpfige Festgemeinde begrüssen konnte.
Diese Feier wurde umrahmt von der Musikgesellschaft Helvetia Rüti-Tann
unter der Leitung von E. Kreml, dem Orchesterverein Rüti unter der Leitung
von Max Hengartner, einem Bühnenspiel, dargestellt von Sängern aus dem
Männerchor Rüti, und zum Tanz spielte das Orchester Gmür Rüti auf bis in
die frühen Morgenstunden.
Claude Zimmermann ist seit 2000 Vorstandsmitglied und betreut das Archiv. Seit
2002 ist er Vicedirigent.
47
150 Jahre Männerchor Rüti – was folgt?
Reto E. Fritz
Standort
Mit den Aufführungen des Verdi-Requiems realisierte der Männerchor Rüti
zu seinem 150-Jahr-Jubiläum einen musikalischen Erfolg, welcher die Erinnerung an diesen Meilenstein der Vereinsgeschichte auf Jahrzehnte hinaus
prägen wird. Wenn auch die Probenarbeit in den letzten Wochen vor den
Konzerten die Wirkung dieses grossen Werkes schon erahnen liess, war der
Eindruck, den wir mit dieser grandiosen Musik auf ein sichtlich berührtes
Publikum machten, einfach überwältigend.
Fragen
Und heute? Wie geht es weiter? Welche
Attraktivitäten bieten wir unseren Aktiven? Welche Ziele sehen neu in den
Chor eintretende Sänger als lohnenswerte? Was darf unser verwöhntes Publikum in den kommenden Jahren von
uns erwarten?
Neue Wege
Wenn wir davon ausgehen, dass wir
jung geblieben, wach und vielseitig interessiert sind, dazu neuem gegenüber
aufgeschlossen und tolerant – und wer
schmückt sich nicht gerne mit solchen
Attributen – dann steht einem abwechslungsreichen musikalischen Programm
und somit auch einer spannenden Probenarbeit für die nähere Zukunft nichts
im Wege. Im Bereich von Kunst- oder
auch Volkslied, sicher aber auch in den
Sparten internationale Folklore und
Unterhaltungsmusik, gibt es wertvolle
Schätze und spektakuläre Werke, die
nur darauf warten, von uns gehoben
Reto E. Fritz: seit 1991 leitet er den Männerchor Rüti.
zu werden. Der Männerchor Rüti hat
in seiner selbstbewussten Vereinsgeschichte immer wieder bewiesen, dass er bereit ist, neue Wege zu gehen.
Wenn wir heute um den perfekten Schliff mit Volkslied-Variationen ringen,
einem Sprech-Chor publikumswirksam seine humoristische Pointe aufsetzen wollen oder im Swing-Stil einen Boogie-Woogie zum besten geben,
immer sind es zwei Dinge, die wir anstreben: Qualität in unserem Chor und
die Freude am Gesang.
48
Und zum 175-Jahr-Jubiläum?
Bald könnte für uns wieder ein bedeutendes Konzert vor der Türe stehen.
Die Kontinuität von Grossanlässen seit Jahrzehnten machte das Verdi-Requiem als Summe aller Erfahrungen und Erlebnisse überhaupt erst möglich.
Mit der Fortführung von Orchester-Konzerten setzen wir uns Ziele, welche
uns künstlerisch weiter voranbringen und zudem die auch regionale Bedeutung des Männerchors Rüti zementieren. Der Mut und die Initiative von
uns, jetzt und heute, diesen Weg des Erfolges im Bereich vom einfachen a
capella-Lied bis zum sinfonisch ausgestalteten Chorwerk weiter zu gehen,
bildet die Voraussetzung dafür, dass jene Generation, welche im Jahre 2031
das 175-Jahr-Jubiläum feiert, bestärkt wird darin, auch wieder musikalisch
Grosses zu wagen. In diesem Sinne sind wir alle mit unseren Entscheidungen auch den Sängern, Vorständen und Dirigenten künftiger Generationen
verpflichtet. Der Erfolg, den wir heute erarbeiten, wird zur Säule, welche
die unternehmerischen Ambitionen von morgen stützt.
Reto E. Fritz ist seit Dezember1991 musikalischer Leiter des Männerchors Rüti.
49
5 Präsidenten – 45 Jahre Vereinsführung
Fünf Präsidenten, die den Männerchor Rüti seit 1961 geleitet haben, zusammen auf einem Bild: diese Gelegenheit bot sich an der Generalversammlung 2000. Paul Lienhard gab nach 12-jährigem Präsidium das Amt an seinen Nachfolger Markus Hengartner ab.
An diesem Anlass konnten Albert Hurter, Präsident von 1967 bis 1976, und
Marc Bähler, der den Verein von 1977 bis 1987 führte, zu Eidgenössischen
Veteranen ernannt werden. Immer noch aktiv nahm auch Hans Rothe, Präsident zwischen 1961 und 1966, am Vereinsgeschehen teil.
Am 6. März 2001 musste der Männerchor von Hans Rothe für immer Abschied nehmen.
Marc Bähler verstarb am 11. April 2001 völlig überraschend.
5 Präsidenten auf einem Bild an der GV 2000, damals noch alle aktive Sänger: Hans Rothe (2. v.r.), Albert
Hurter (Mitte), Marc Bähler (2. v. l.), Paul Lienhard (r.) und Markus Hengartner (l.)
Seite 51: Vorstand 2006. Hinten v. l.: Christof Honegger (Stimmenkontrolleur), Mike Wäspi (Kassier), Markus Hengartner (Präsident),
Claude Zimmermann (Bibliothekar, Vicedirigent); vorn v. l.: Urs Honegger
(Protokollführer), Kurt Buffat (Vergnügungsobmann), Armin Heider (Aktuar)
50
Dirigenten und Präsidenten seit 1856
Dirigenten
F. Meier
J.R. Baumberger
J. Kägi
Hermann Fischer
Hans Häusermann
Hans Feldmeyer
Ferdinand O. Leu
Oscar Stucki
Friedrich Joss
Emil Kern
Jiri Pobuda
Urs W. Haubold
Reto E. Fritz
1856
1857 – 1864
1865 – 1880
1881 – 1888
1889 – 1895
1895 – 1912
1913 – 1919
1920 – 1954
1954 – 1974
1974 – 1979
1979 – 1984
1984 – 1991
seit 1991
Präsidenten
Heinrich Kägi
C. Reese
Fritz Honegger
J.E. Kramer
Jakob Honegger
Heinrich Kündig
Heinrich Baumann
Hermann Walder
Caspar Baumann
Albert Schmid
Henri Rüegg
Heinrich Gut
Henri Rüegg
Otto Honegger
Robert Weber
Ernst König
Dr. iur. Max Rüegg
Werner Dolder
Hans Rothe
Albert Hurter
Marc Bähler
Dr. med. Paul Lienhard
Markus Hengartner
1856 – 1859
1860 – 1867
1868 – 1869
1870 – 1875
1876 – 1886
1887 – 1894
1895 – 1905
1906 – 1908
1909 – 1912
1913 – 1917
1918 – 1923
1924 – 1927
1928
1929 – 1936
1937 – 1948
1949 – 1952
1953 – 1958
1959 – 1960
1961 – 1966
1967 – 1976
1977 – 1987
1988 – 1999
seit 2000
51
Weitere Chargen seit 1981
Vicedirigenten
Marc Bähler
Claude Zimmermann
1965 – 2001
seit 2002
Vicepräsidenten
Rolf Haldimann
Dr. Paul Lienhard
Rolf Meier
Jakob Schlumpf
Urs Honegger
Markus Hengartner
Urs Honegger
Mike Wäspi
1980 – 1986
1987 – 1988
1989 – 1990
1991 – 1996
1997
1998 – 1999
2000 – 2002
seit 2003
Bibliothekare
Erich Schönenberger
Karl Popp
Richard Matt
Urs Honegger
Claude Zimmermann
1977 – 1981
1982 – 1986
1987 – 1993
1994 – 2002
seit 2003
Protokollführer
Eugen Baltensweiler
Richard Matt
Karl Popp
Erwin Diener
Hermann Loosli
Jakob Schlumpf
Peter Vogel
Markus Fässler
Claude Zimmermann
Heinz Hitz
Urs Honegger
1980 – 1982
1983 – 1986
1987 – 1988
1989 – 1991
1992
1993 – 1996
1997
1998 – 1999
2000 – 2002
2003 – 2004
seit 2005
Vergnügungsobmänner
Willy Rohner
1980 – 1981
Rolf Landolt
1982 – 1983
Dr. Paul Lienhard
1984 – 1987
Jakob Schlumpf
1988 – 1992
Hermann Loosli
1993 – 1997
Peter Vogel
1998 – 1999
Kurt Buffat
seit 2000
Fähnrich
Peter Vogel
Kurt Scherrer
Rolf Tremp
52
1974 – 1981
1982 – 1995
seit 1996
Aktuare
Erwin Diener
Karl Popp
Peter Vogel
Markus Fässler
Peter Vogel
Markus Hengartner
Armin Heider
1979 – 1988
1989 – 1991
1992 – 1994
1995
1996
1997 – 1999
seit 2000
Kassiere
Rolf Haldimann
Rolf Meier
Leo Kessler
Mike Wäspi
1974 – 1986
1987 – 1991
1992 – 2001
seit 2002
Absenzenkontrolleure
Rolf Landolt
1979 – 1981
Erich Schönenberger 1982 – 1986
Jakob Schlumpf
1987
Werner Schneiter
1988 – 1990
Urs Honegger
1991 – 1993
Kurt Buffat
1994 – 1999
Christof Honegger
seit 2000
Musikkommission
Heinrich Wopmann
Ernst Gehring
Hans Bohli
Huldreich Rüegg
Peter Rivellini
Jakob Kündig
Walter Stahel
Viktor Fässler
Marc Bähler
Fritz Langjahr
Heinz Locher
Felix Rohner
Armin Heider
Urs Honegger
Dr. Paul Lienhard
Peter Vogel
Urs Honegger
Karl Popp
Markus Hengartner
Hans Jung
Claude Zimmermann
Rolf Meier
1957 – 1989
1960 – 1986
1970 – 1986
1972 – 1991
1973 – 1991
1978 – 1987
1979 – 1997
1987 – 1989
1991 – 2000
1990 – 2003
1990 – 2000
1990 – 1991
seit 1990
1994
seit 1996
1996 – 1997
1998 – 1999
seit 1998
seit 2000
seit 2001
seit 2002
seit 2004
Aktivsänger 2006
1. Tenor
Dilling Heinz
Gatzsch Werner
Helbling Bruno
Hummel Hannes
Mächler Heinrich
Meier Rolf
Nägeli Viktor
Scherrer Kurt
Schwegler Rolf
Stähelin Eduard
Wäspi Mike
Eintritt
1988
1976
1995
1996
1979
1985
1976
1980
2002
1989
1997
2. Tenor
Buchholz Silvio
Diener Erwin
Gertsch Adolf
Hengartner Markus
Jung Hans
Landolt Rolf
Langenegger Hans
Loosli Hermann
Matt Richard
Rieder Dominik
Rothenberger Heinz
Ryf Theodor
Schönenberger Erich
Wopmann Heinrich
Zollinger Hermann
Eintritt
2002
1975
1994
1992
1999
1958
2002
1975
1981
2003
2006
1961
1972
1948
1975
1. Bass
Buffat Kurt
Gutersohn Peter
Hotz Max
Kessler Leo
Kohler Robert
Locher Heinz
Loosli Fritz
Markward Dietmar
Popp Karl
Schlumpf Jakob
Stern Fritz
Tremp Rolf
Wethli Christian
Zimmermann Claude
Eintritt
1984
1955
1947
1982
2006
1972
1979
2001
1979
1979
1965
1995
2005
1990
2. Bass
Arbenz Eduard
Fischer Curt
Haldimann Rolf
Heider Armin
Honegger Arthur
Honegger Christof
Honegger Urs
Hurter Albert
Lienhard Paul Dr. med.
Rivellini Peter
Eintritt
1994
1992
1973
1976
1961
1999
1984
1963
1975
1954
Nicht mehr singende Ehrenmitglieder und Freimitglieder
Altmann Jack
Immler Rolf
Bernet Alex
Jäggi Jakob
Bohli Hans
Meier Marcel
Bosshard Walter
Rees Karl
Dürst Edwin
Rüegg Huldreich
Frei Hans
Stahel Walter
Gehring Ernst
Vettiger Arthur
Häberli Friedrich
Vogel Peter
Frei Hans
Walder Wilfried
Honegger Bernhard
Ehrenmitglieds-Vereine
Musikverein «Helvetia», Rüti-Tann
Orchesterverein Rüti
Männerchor «Frohsinn»- St. Moritz (Fahnengötti)
53
Passivmitglieder 2006
Ackermann Manfred
Aeberhard Evelyn
Altorfer Kurt Dr. med.
Altwegg Gartenbau AG
Bähler Elsbeth
Bauer Ludwig
Baumgartner Christiane
Baumgartner Michael
Bergamasco Maurizio
Bernath Kurt
Bianchi Mauro
Bietenholz André
Bissig Alois Dr. med.
Bleuler Peter Dr. med.
Bohli Hanspeter
Bollier Edgar
Bolliger Fritz
Bosshard Jürg
Breitenmoser Rolf
Brendle Peter
Bucherer Fritz
Bürgisser Gottlieb
Cathrein Richard
Drogerie Rüegg
DT Druckteam AG
Durscher Andreas
Duschletta Reto
Eberle Leonie
Egger Albin
Egli Hans-Ulrich
Egli Max
Elektro Jöhl AG
Engelhard Karl
Erdösi-Popp Tamàs
Eristra-Druck AG
Ernst Beat
Ernst Meier AG, Gartencenter
Falk Michael und Luzia
Fässler Markus
Fehr Bruno
Fischlin Joseph
Fladt Roland und Luzia
Flennert Werner und Irene
Frei Heinz
Fuchs Werner und Ruth
Gertsch Myriam
Giacomuzzi Guido
Göpfert Heinz
Graetzer Edgar und Béatrice
Grendelmeier Rita
54
Gresa Peter
Grossenbacher Werner
Habegger George
Häfliger-Bagini Werner und Maria
Hänseler Ernst
Heiz Helen
Hengartner Jürg
Hengartner Paul und Lotty
Herpich Hermann
Hofmann Anna
Honegger Jörg
Honegger Peter
Hotel Restaurant Laufenbach AG
Hotz Albert
Huber-Wang Curt und Maria
Humbert Michel
Hungerbühler Hugo Dr. phil.
Hüppin Armin
Hüppin Hans
Inauen Franziska
Irniger Dario
Jucker Henri
Kälin-Grunder Heidi
Kessler Jürg
Kessler Helene
Kläsi Gerhard
Kläsi AG, Uhren und Schmuck
Klötzli Hans
Kocher Walter
Kocsi Peter
Köhler Arthur
Kohler-Rüegg M. und S.
Kündig Elsbeth
Kunz Ernst
Künzi Walter
Lehmann Elsbeth
Liechti Katja
Lienhard Konrad Dr. oec
Lipowsky Emil Dr.
Luginbühl Peter
Meienberg August
Meienberger Mike W.
Meier Mirjam
Meister Peter und Marianne
Melliger Anton
Meyer Erwin
Meyer Adrian
Mode Wörner Rüti AG
Morger Maria
Müller Ruedi
Müller Peter
Müntener Silvio
Näf Walter
Pauli Alfred Dr. oec. publ.
Pesenti Emy
Pino Linea Uomo
Raymann Benno
Reimer Georg
Roduner Ernst Dr.
Rohner Doris
Rosenberger René und Ida
Rothe Hedi
Rüegg-Wäber Hans R.
Ruessheim Hubert
Rutishauser Hanspeter
Schärer Bernhard
Schaufelberger Fredy
Schlumpf Johannes
Schmidt Silvia
Schneiter Werner
Schoch Martin
Schweizer Karl
Senn Kurt
Simonelli Roger
Simonelli Remo
Sonderegger Hans
Spörri Peter und Pina
Stadler Hp. und Margrit
Steinmann Hans
Stofer Heidi
Strässle Josef
Stucki Hannelore
Stuppan Giacomin
Sturzenegger Ernst
Suter Beat
Tremp Paul
Tunaj Zef
Usseglio Eddy und Jutta
Usseglio Eduard
Venzin Tarcisi
Wäspi Viktor und Ursula
Wäspi Doris
Weber-Beeler Milly
Wettstein Ernst
Wildi Barbara
Zähner Hans
Ziegler Rudolf
Zimmermann Susanne
Zimmermann Karl
Gönner und Sponsoren Jubiläumskonzert
Wir bedanken und ganz herzlich bei unseren Gönnern und Sponsoren
Adviso Informatik M. Hengartner, Rüti
Altmann Jack, Tann
Altwegg Gartenbau, Rüti
Arbenz Sheila und Eduard, Rüti
Baumann Federn AG, Rüti
Bergsteigerschule Pontresina
Bernet Alex, Tann
Blemo AG, Dürnten
Bohli Hans, Rüti
Bosshard Walter, Rüti
Bruderer Carole, Wetzikon
Buchholz Silvio, Tann
Buffat AG, Bodenbeläge, Rüti
Clientis SZO, Rüti
Diamont AG, Rüti
Diener Erwin, Rüti
Durscher Käthi & Res, Rüti
Dürst Edwin, Rüti
Dürst Treuhand AG, Rüti
Eggenberger & Schlumpf AG, Rüti
Egli Max, Rüti
Engelhard Karl, Rüti
Eristra-Druck AG, Tann
Ernst Beat, Rüti
Ernst Meier AG, Garten-Center ,Tann
Fischlin Joseph, Rüti
Foto Mächler, Rüti
Gatzsch AG, Holzbau, Rüti
Gehring Ernst, Rüti
Gertsch Myriam, Tann
Grassi Silvia und Bruno, Zürich
Grossenbacher, Traiteur, Rüti
Gutersohn Peter, Rüti
Habegger George, Pfr., Weiningen
Häberli Friedrich, Rüti
Häfliger Werner und Maria, Rüti
Haldimann Rolf und Eveline, Rüti
Hänseler Ernst, Rüti
Heider Armin, Tann
Hengartner Jürg, Rüti
Hengartner Paul und Lotti, Rüti
Hitz Heinz, Rüti
Honegger Arthur, Rüti
Honegger Christof, Rüti
Honegger Urs, Rüti
Hotz Max, Rüti
Hug Baustoffe AG, Nänikon
Hummel Hannes, Rüti
Hungerbühler Hugo, Rüti
Hurter Albert, Rüti
Jäggi Jakob/B&V AG, Rüti
Jung Hans, Rüti
Kessler Leo und Helene, Rüti
Kohler Robert, Rüti
Kohler Silvia, Zürich
Kündig Elsbeth, Rüti
Künzi Walter und Elsa, Rüti
Landolt Rolf, Rüti
Lauria Emanuele, Rüti
Leuenberger M., Tabu, Rüti
Lienhard Dr. Konrad, Rüti
Lienhard Dr. Paul, Rüti
Lienhard E., Bülach
Locher Heinz, Rüti
Luginbühl Peter, Rüti
Lüchinger Bruno, Autospritzwerk, Jona
Meienberger Mike W., Rüti
Meier Cargo, Rüti
Meier Mirjam, Tann
Melliger Anna und Anton, Rüti
Merk AG, Tann
Migros Kulturprozent
Muggli Alfred, Bertschikon
Nägeli Viktor, Rüti
Popp Karl, Rüti
Popp Metallbau AG, Rüti
Popp Sanitär AG, Rüti
Raymann Benno, Metzgerei, Rüti
Rees Karl, Rüti
Rieder Dominik, Rüti
RiMa Innendeko, Matt Richard, Rüti
Roduner Ernst und Lilly, Rüti
Rosenberger, Lichtplanungen, Dürnten
Rothe Heidi, Rüti
Rüegg Hans R., Rüti
Rüegg Huldreich, Rüti
Rufli Irmhild, Zürich
Ryf Theodor, Rüti
Scherrer Kurt, Rüti
Schmid Martin, Tann
Schmidt Silvia, Pfäffikon
Schönenbergger Erich, Rüti
Schuhhaus Rüegg, H. Stofer, Rüti
Schweizer W., Architekturbüro, Rüti
Stähelin Eduard und Leni, Rüti
Tanner A.R., Artmar, Rüti
Trox Hesco (Schweiz) AG, Rüti
Usseglio AG, Rüti
Vettiger Arthur, Tann
Wäspi Mike, Tann
Wäspi Viktor und Ursula, Rüti
Weber AG, Plattenbeläge, Rüti
Wethli Christian, Dürnten
Wettstein Ernst, Rüti
Wildi Barbara, Rüti
Wopmann Heinrich, Rüti
Wörner Bernhard, Rüti
Ziegler Rudolf und Elisabeth, Rüti
Zimmermann Claude und Susanne, Rüti
Zollinger Hermann, Rüti
Zürcher Kantonalbank, Rüti
sowie für die grosszügige Unterstützung durch
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Sommerausflug 2006: Besichtigung Whiskybrennerei (o.l.)
Sommerausflug 2004: Führung durch NEATBaustelle Amsteg (m.l.)
Bergtour 2002 zum Piz Sardona (u.l.)
Sängerreise 2004: Museum «Boxenstop»
Tübingen (o.r.)
Skiweekend 2002 in Brigels (u.r.)
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