Pubertät

Transcription

Pubertät
hiki
Hilfe für hirnverletzte Kinder
Bulletin
Nr. 2 – 2010
Inhalt
Seite
Editorial
2
Aktuell
3
– In der Pubertät
das ICH erkennen
– Aufklärung
– Auf die Pubertät ist man
nie richtig vorbereitet
– Manchmal möchte ich
allein sein
Andernorts
14
– «ZWERG NASE Haus»
Schulbank
16
– Workshop «Transfer»
– Info 6. IVG-Revision
– Informationen Sonderpädagogik
– Diverses Sozialpolitik
Dies & das
Pubertät
18
– Einsatz Zivildienst
– Hightech-Velo
– Teammitglied Vorstand
– Überwachungsgerät
– Familientag
– Fundraising-Tipp
Spenden
20
Impressum
20
Editorial
Die Pubertät kommt – und alles wird anders...
Die Pubertät ist die Zeit zwischen dem Kindsein
und dem Erwachsenwerden. Viele der hiki-Kinder
sind kurz vor oder mitten drin in der Pubertät. Ein
Grund, uns in diesem Bulletin dem Thema zu
widmen. Als Auftakt berichtet Ingrid Brupbacher,
eine unserer langjährigen Familienhelferinnen,
über ihre Erfahrungen mit jungen Heranwachsenden. Zentral sei, dass Eltern und Betreuer Raum
für sich und die Teenager schaffen, eine Sprache
finden und Begriffe richtig verwenden. Liebevoll
zeigt sie auf, wie Jugendliche sich und ihre Sinne
in der Pubertät neu entdecken.
Danach folgt ein Interview mit der klinischen Sexologin Esther Elisabeth Schütz, seit 12 Jahren
Leiterin des Instituts für Sexualpädagogik und Sexualtherapie in Uster. Wir hatten Gelegenheit, mit
ihr zu sprechen und ihr direkte Fragen zu stellen.
Was sie zu sagen hat, ist konkret, anschaulich und
verständlich. Sie bricht ein Tabu und spricht über
Selbstbefriedigung, aber auch über Aufklärung,
Missbrauch und Verhütung. Schliesslich runden
zwei Erfahrungsberichte von hiki-Familien das
Thema Pubertät ab. Ehrlich und anschaulich zeigen sie auf, was sich mit dem Heranwachsen ändert und mit welchen Schwierigkeiten und Freuden sie sich in dieser Zeit des Übergangs auseinandersetzen.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 2
Als wir uns für das Thema Pubertät entschieden,
wussten wir nicht, wie anpacken. So vieles war
bereits darüber geschrieben worden. Wir hoffen,
dass die verschiedenen Perspektiven hilfreich sind
und Ihnen vielleicht die eine oder andere offene
Frage beantwortet wird.
In der Rubrik «Andernorts» gehen wir dieses Mal
zu unserem nördlichen Nachbarn, Deutschland.
Sabine Schenk berichtet von einem Tag im Kinderhaus ZWERG NASE, dem sie als Geschäftsführerin
vorsteht.
Daneben finden Sie im Bulletin viele Tipps, Informationen und Anregungen. Ich wünsche Ihnen
viel Freude beim Lesen.
Christina Anderegg
Geschäftsführerin
Aktuell
In der Pubertät das ICH entdecken
Erfahrungen aus der Arbeit unserer Familienhelferin, Ingrid Brupbacher, mit behinderten Jugendlichen
Die Pubertät ist auch für behinderte Jugendliche eine schwierige Zeit. Genau wie
andere Jugendliche wünschen sie sich mehr
«Eigenleben», das bedeutet mehr Privatsphäre und Selbstbestimmung. Doch die intensive Betreuung, auf die viele Jugendliche mit Behinderung angewiesen sind,
macht es schwer, diesem Wunsch gerecht zu
werden. Ingrid Brupbacher, Familienhelferin beim hiki, erzählt von ihren Erfahrungen.
uns nicht mehr das kleine, herzige Wesen, sondern ein Jugendlicher mit all seinen Eigenheiten
und Merkmalen, wie Pickel, strähnigem Haar, verstärkter
Ausdünstung,
Stimmungsschwankungen, in sich zurückgezogenes oder kindisches
Getue und ungeduldiges Aufbrausen. Auf einmal
erlebt der behinderte Jugendliche Ablehnung,
weiss aber nicht, wie er das einordnen soll. Hirnverletzte Kinder entwickeln sich körperlich meistens dem Alter entsprechend. Was sie von anderen Jugendlichen im gleichen Alter unterscheidet
ist, dass sie kaum Privatsphäre haben. Quasi ständig unter Aufsicht und Betreuung sind.
Mit der Pubertät beginnt sich der junge Mensch
zu verändern. Äusserliche Veränderungen fallen
oft zuerst auf. Kindliche Züge verschwinden nach
und nach und die behindertenbedingten Merkmale verstärken sich. Dies beeinflusst und verändert die Haltung der Mitmenschen. Da begegnet
Zur Pubertät gehört die Entwicklung der körperlichen Reife (Geschlechtsreife), der psychischen
(geistig-seelische Reife) und der sozialen Reife
(Mündigkeit). Die körperliche Reife setzt relativ
früh ein, so ab 10 bis 12 Jahren. Dies sowohl bei
behinderten wie auch nicht behinderten Kindern.
Text: Christina Anderegg
Illustration: Sergio J. Lievano
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 3
Aktuell
An Pflege und Hygiene werden erweiterte Anforderungen gestellt. Die Scham entwickelt sich
und die Körperlichkeit wird dem behinderten
Kind bewusster. Dies hat Auswirkungen auf die
Pflege, welche achtsam, liebevoll und mit viel
Respekt angegangen werden muss. Das Kind soll
sich aufgehoben, geborgen und nicht ausgeliefert fühlen.
Mit schwierigen Situationen umgehen
Mit der Pubertät werden Eltern und Betreuer neu
herausgefordert. Das Erwachen der Neugierde
für das eigene und das andere Geschlecht stellt
sie vor Situationen, in denen oft verunsichert,
ausweichend oder verkrampft reagiert wird. Verständlich! Verstehen und Verstanden werden ist
ein grosses Thema in der Pubertät. Ingrid Brupbacher erklärt: «Auch bei Kindern mit einer Behinderung orientiere ich mich an der normalen Entwicklung und unserer Kultur. Wir Betreuer können dem Kind helfen, in dem wir Brücken zur
Normalität sind.» So ist es normal, dass Jugendliche einfach einmal alleine sein möchten, sich selber berühren wollen. Hier gilt es den geeigneten
Raum zu geben.
«Eltern und Betreuer müssen
eine Sprache finden und Begriffe
richtig verwenden.»
Aber ist es normal, dass ein Jugendlicher einer
Frau in der Öffentlichkeit an den Busen greift?
Nein, natürlich nicht. Das muss und soll man
deutlich, respektvoll und mit normalen Worten
erklären. Zum Beispiel so: «Ich weiss, dass du
mich gerne berührst. Das ist jedoch mein privater
Bereich und ich möchte nicht, dass du mich am
Busen anfasst. Das darfst du auch bei anderen
Personen nicht machen.» Genau diese respektvolle Deutlichkeit und das richtige Benennen von
Körperteilen sind wichtig, damit das behinderte
Kind es versteht und keine negativen Gefühle
aufbaut. Eltern und Betreuer müssen eine Sprache finden und Begriffe richtig verwenden. Auf
jeden Fall sollten sie dem Kind mit Worten und/
oder Bildern und Piktogrammen die Wahrheit sagen. Das Kind braucht Antworten auf das, was
mit seinem Körper und seinen Gefühlen passiert.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 4
Die Sinne neu entdecken
In der Pubertät reagiert jedes Kind anders: Einige
ziehen sich zurück, andere werden laut, launisch
und unhöflich. Ingrid Brupbacher hat folgende
Erfahrung gemacht: «Die Pubertät ist die ICHEntwicklung. Pubertierende entdecken sich und
ihre Sinne nochmals neu – hören, sehen, schmecken, spüren», erklärt sie. «Alles ist laut – das
Zuschlagen der Tür, die Musik, die eigene Stimme.
«Auf einmal sind Stofftiere
und zwei bis drei Decken
immens wichtig.»
Der Jugendliche möchte gehört werden.» Neue
Düfte wollen entdeckt werden – Mädchen probieren neue Parfüms, Knaben riechen an sich
selber. Jugendliche schauen sich und andere
gerne an: Sie betrachten sich stundenlang im
Spiegel oder beobachten andere im Geheimen
oder in «Heftli». Jugendliche berühren alles, von
Gegenständen, über Stoffe bis zum Mitmenschen.
Zudem möchten sie wieder kuscheln, aber nicht
mit den Eltern. Auf einmal sind Stofftiere und
zwei bis drei Decken immens wichtig. Sie wollen
streicheln und sich so richtig einkuscheln. Zudem
sind sie immer in Bewegung: vom nervösen Beinwippen übers Ausschlagen bis zum Tanzen.
Die Eltern und Betreuer können sich solche Reize
zunutze machen. Vielleicht sind sie ein Ventil, um
die überschüssige Energie in verschiedene Bahnen
zu lenken. Wieso nicht mal ein Besuch in einer
Parfümerie oder einem Musikladen? Oder im
Wald ein Brüll- oder Ghettoblasterkonzert veranstalten. Die Jugendlichen fragen, ob sie für eine
gewisse Zeit alleine sein wollen und was sie dafür
brauchen. Vielleicht eine neue Kuscheldecke,
einen CD-Spieler oder einen Spiegel ins Zimmer
stellen. Den Jugendlichen Möglichkeiten geben,
sich und Neues zu entdecken.
Aktuell
Entscheiden lassen
Ingrid Brupbacher betreut viele heranwachsende
Kinder schon seit Jahren und konnte die Veränderung miterleben. Auch wenn Jugendliche schwieriger werden, kann sie das gelten lassen. Im Mädchen, das sich äusserlich verändert, sich zurückzieht, empfindlich reagiert und anhänglich wird,
sieht sie immer noch die individuelle Persönlichkeit. Sie kann das Mädchen so nehmen wie es ist
und ihm entsprechende Angebote unterbreiten.
«Möchtest du mir mit einem Schild an der Tür
zeigen, wann ich wieder in dein Zimmer kommen
darf?», ist eine ihrer Fragen. Sie versucht Jugendlichen viel Gestaltungsfreiheit zu geben. Jugendliche wollen möglichst viel selber wählen und
gestalten. Das macht psychisch und sozial reif.
Auch wenn dieser Prozess für Eltern und Betreuer
am Anfang aufwändig ist, lohnt sich die Mühe.
Es macht Spass, Raum für sich und den betreuten
Jugendlichen zu schaffen. Gemäss Ingrid Brupbacher sollten sich Eltern immer wieder in die Haut
des Jugendlichen versetzen: «Fragen Sie sich, wie
eine bestimmte Situation für Sie wäre. Hätten Sie
es zum Beispiel gerne, wenn Ihnen das Essen
ohne zu fragen in den Mund ‚gestopft’ wird?» Sie
meint, dass Eltern dem behinderten Jugendlichen
einen aktiven Part übertragen sollten. Sie schaffen damit Selbstgestaltungsraum – auch wenn
behindertenbedingt die Möglichkeiten noch so
klein sind.
Schon früh sollten Eltern und Betreuer aktiv Möglichkeiten suchen, ihren behinderten Kindern eine
Auswahl zu geben und damit Selbstbestimmung
zu ermöglichen. Sie sollten sich damit auseinandersetzen, was in der Pubertät passiert und sich
mit Institutionen und anderen Eltern austauschen.
Möglichst frühzeitig sollten sich Eltern mit Themen wie Wohnen, Arbeiten, Vormundschaft oder
Sterilisation befassen. Damit gewinnen sie Sicherheit und haben Antworten parat auf Fragen wie:
«Kann ich Kinder haben?», «Wieso blute ich zwischen den Beinen?» oder «Wieso bin ich behindert?». Diese Antworten müssen deutlich, ehrlich
und verständlich sein. Und sie müssen Begriffe
beim Namen nennen. Nur so ist eine Entwicklung
möglich. Jugendliche erhalten die Chance, Erfahrungen zu sammeln. Das bringt Lebensfreude
und macht die Kinder erwachsen.
Ingrid Brupbacher ist langjährige Familienhelferin beim hiki. Sie lebt in einer ländlichen
Gemeinde im Zürcher Weinland und hat fünf
erwachsene Kinder. Ihr vielfältiges Wissen, ihr
Gespür für Situationen und Menschen sowie
ihre Erfahrung kommen ihr bei den Einsätzen
entgegen. Die hiki-Familien haben Vertrauen in
Ingrid Brupbacher und schätzen ihre Entlastung
sehr.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 5
Aktuell
Mit Aufklärung die sexuelle Gesundheit
unterstützen
Sexualität ist ein Grundbedürfnis, ja, ein
Menschenrecht sogar. Bei Menschen mit Behinderung ebenso wie bei Nichtbehinderten. Indem Eltern die Sexualität thematisieren und ihre Kinder sorgfältig aufklären,
fördern sie deren sexuelle Gesundheit, sagt
die klinische Sexologin Esther Elisabeth
Schütz im hiki-Interview. Denn nur was ein
Mensch kennt und schätzt, schützt er auch.
Interview:
Mirjam Schwaller Pilarska
Illustrationen: Sergio J. Lievano
hiki: Sexualität, die schönste Nebensache
der Welt. Was halten Sie von diesem Spruch?
Esther Elisabeth Schütz: Ich würde die Sexualität
eher als eine Grundkraft denn als Nebensache
bezeichnen. Eine Grundkraft, die – unabhängig
von einer Behinderung – alle zur Verfügung
haben. Der sexuelle Erregungsreflex ist ein Reflex
wie etwa das Schlucken, und ist in der Regel bei
jedem Menschen vorhanden, auch bei Menschen
mit Behinderung.
Kann man demnach sagen: Alle haben ein
Recht auf Sexualität?
Alle Menschen, ob Mädchen oder Junge, haben
die Herausforderung und das Recht, sich in ihrem
Körper wohl zu fühlen – ihn anzunehmen, wie
auch immer er ist, mit samt seinen Begrenzungen, die wir im Übrigen alle haben, ob behindert oder nicht. Dazu gehört auch die Sexualität.
Es gibt formulierte sexuelle Menschenrechte und
eine Definition sexueller Gesundheit von der
WHO. Es ist richtig, es haben alle das Recht, ihre
sexuelle Lust zu leben. Dazu gehört auch ganz
zentral das grosse Tabu: die Selbstbefriedigung
als Teil des körperlichen und seelischen Wohlbefindens.
Welchen Einfluss hat die Sexualität auf die
Identität eines Menschen und seine Ich-Findung?
Das Geschlecht definiert die Identität. Jungen
und Mädchen erleben im Mutterleib eine Symbiose. Bis im Alter von 1,5 Jahren haben Buben und
Mädchen noch die Idee, sie können das Geschlecht wechseln. Mit ungefähr 2 Jahren erkennen Kinder, dass sie ein Mädchen oder ein Junge
sind. Die Mädchen können sich zum Teil mit der
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 6
Mutter identifizieren, bei den Knaben kommt es
zu einer ersten Ablösung. Interessant ist, dass die
Identität des Mannes später immer auch an seine
Potenz gekoppelt ist. Ein Mann, der Erektionsstörungen hat, fühlt sich nicht mehr richtig als Mann.
Bei einer Frau ist die Identität nicht direkt an die
Sexualität gekoppelt, da geht es vielmehr um die
Gebärfähigkeit. Da sieht man, wie wichtig die
Unterstützung der Sexualität ist – bei Knaben,
aber auch bei Mädchen.
Unterstützung der Sexualität, das klingt nach
einer schwierigen Aufgabe für die Eltern.
Was verstehen Sie konkret darunter?
Beginnen kann man etwa damit, dass man dem
Kind einen grossen Spiegel im Kinderzimmer installiert. Sich anschauen und erkennen ist wichtig.
Wichtig ist auch, dass die Kinder ab und zu die
Möglichkeit haben, nackt zu sein, oder vielleicht
mal ohne Windel ins Bett zu gehen, damit sie
überhaupt Gelegenheit haben, ihre Haut – das
grösste Sinnesorgan, das wir haben – zu spüren.
Berührung hat eine grosse Bedeutung, denn erst
durch Berührung des eigenen Körpers können wir
ihn verstehen und gern haben.
Zudem ist Intimsphäre wichtig. Kinder mit einer
Behinderung werden – verständlicherweise aus
der Schutzfunktion heraus – sehr nah von Erwachsenen begleitet. Dies hat zur Folge, dass
diese Kinder viel weniger experimentieren können als Kinder ohne Behinderung, zum Beispiel
beim «dökterle», wo sie durch Schauen beim anderen Kind sich selbst besser kennen lernen. Sie
machen dadurch einen wichtigen Entwicklungsschritt nicht.
«Eltern dürfen ihre Hemmungen
gerne zugeben.»
Durch die intensivere Betreuung ist es bei behinderten Kindern ausserdem schwieriger, das Näheempfinden zu regulieren. Wenn ein nichtbehindertes Kind in den Kindergarten kommt, lernt es,
dass die Distanz zu den Betreuungspersonen und
anderen Kindern anders ist als zu den Eltern. Das
heisst, es lernt, wie nah es Menschen kommen
darf, die es nicht kennt. Irgendwann will ein Kind
zum Beispiel auch nicht mehr mit den Eltern baden – es löst sich und schafft sich seinen eigenen
Aktuell
Raum. So wächst es in seine eigene Intimität
hinein, reguliert sein Näheempfinden.
Kindern mit einer Behinderung kommen Betreuungspersonen grundsätzlich näher als anderen
Kindern, etwa bei der Körperpflege. Durch ihre
Abhängigkeitssituation sind nur wenige Kinder in
der Lage, die nötigen Ablösungsschritte einzufordern. Es ist eine grosse Herausforderung für
Eltern und Fachleute, das Näheempfinden bei
Kindern mit Behinderung zu regulieren.
Und wie erreicht man das?
Eltern und Betreuungspersonen können sich immer wieder fragen: «Wie würde ich jetzt mit dem
Kind umgehen, wenn es nicht behindert wäre?
Und wie würde das Kind mit seiner Sexualität
umgehen, wenn es nicht behindert wäre?» Man
darf nicht vergessen, dass die sexuelle Entwicklung eines behinderten Kindes seinem Lebensalter entspricht. Das heisst, auch wenn ein 12-jähriges Kind geistig noch kindlich ist, kommt es
körperlich ebenso in die Pubertät wie ein nicht
behindertes Kind.
Um das Kind dem Lebensalter gerecht zu unterstützen, sollte man es immer wieder darauf hinweisen, dass es jetzt schon gross ist – vielleicht
schon ein Teenager – und dass es auch sexuell
gereift ist. Dass man ihm das sagt, kann peinlich
sein für Eltern und Kind. Aber wenn man’s nicht
tut, erlebt sich das Kind bezüglich Sexualität
immer noch wie ein 5-Jähriges. Und wird später
rebellieren. Etwa mit öffentlichem Onanieren, mit
Geschlecht zeigen, mit exzessivem Umgang.
Die sexuelle Unterstützung hat sehr viel mit Information zu tun, mit dem Thematisieren der Sexualität. Ein nicht behindertes Kind hat immer die
Möglichkeit, sich von aussen Informationen zu
holen. Wir müssen uns bewusst sein, dass Kinder
mit Behinderung mehr Informationen von Erwachsenen brauchen.
Sollen Eltern ihren Teenagern also ein
«Bravo» in die Hand drücken?
Ja, warum nicht? Es gibt auch gute Aufklärungsbücher, die nicht nur für Dreijährige sind, jugendadäquate Aufklärungsbücher.
Wenn das Kind vom Lebensalter her noch nicht
älter ist als 12 Jahre, schauen die Eltern das Buch
am besten gemeinsam mit dem Kind an. Eltern
dürfen ihre Hemmungen gerne zugeben. Ausserdem können sie zum Beispiel erzählen, wie sie
selbst früher mit der Sexualität und der Liebe
umgegangen sind. Wie sie ihre Sexualität heute
leben, ist allerdings nicht gefragt. Sexualität führt
die Kinder in die Ablösung vom Elternhaus!
Deshalb ist es gut, wenn Eltern ihre Töchter und
Söhne in ihrer Sexualität unterstützen. Etwa indem sie ihnen anschauliche Bilder zur Verfügung
stellen – Bilder, die möglichst nah an der Realität
sind. Damit es die Kinder wirklich verstehen, sollte
man so einfach wie möglich erklären. Man kann
auch am eigenen Körper Dinge andeuten – das
hilft den Kindern besser zu verstehen.
Wann empfiehlt es sich mit der sexuellen
Aufklärung zu beginnen?
Da der sexuelle Erregungsreflex schon bei ganz
kleinen Kindern vorhanden ist, baut man die Aufklärung am besten schon früh in den Alltag ein.
Ein 4-jähriges Kind hat noch eine entsprechende
Offenheit. Am besten ist es, Themen der Sexualität im Alltag ab und zu aufzunehmen. Auf diese
Weise lernen Mädchen und Jungen, dass Gespräche darüber möglich sind.
Welche Folgen kann es haben, wenn ein
Kind nicht aufgeklärt wird?
Eine Folge sexueller Tabuisierung ist etwa, dass
ein Kind mit all seinen Fragen alleine bleibt. Aus
dieser Ohnmacht heraus kann es schon sein, dass
es über die Sexualität auf sich aufmerksam macht.
Zum Beispiel indem es in der Öffentlichkeit sein
Geschlecht zeigt. Denn zuhause wird das ja nicht
beachtet.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 7
Aktuell
«Bevor das Thema Verhütung
aufkommt, sollten erst Gespräche
über Sexualität Platz haben.»
Wie soll man sich in solch einem Fall verhalten?
Dann ist es richtig, dass die Eltern das Kind
zurechtweisen. Sie können zum Beispiel sagen:
«Du bereitest dir sexuelle Lust. Das ist ein gutes
Gefühl, doch ich will nicht, dass du dies an
diesem Ort tust.» Zu einem späteren Zeitpunkt ist
es gut, über die Sexualität von Mädchen und
Knaben zu sprechen und damit das Thema positiv
aufzunehmen.
Dient Aufklärung auch dem Schutz vor sexuellem Missbrauch?
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 8
Das ist individuell. Grundsätzlich haben sie ganz
viele Möglichkeiten, wie wir auch. Da bin ich in
der therapeutischen Begleitung manchmal gefordert herauszufinden, was motorisch oder körperlich überhaupt möglich ist, und was ein Jugendlicher oder eine junge Erwachsene macht, um die
sexuelle Erregung zu steigern – und ob es dabei
zu einer Entladung kommt. Wenn ein Jugendlicher aufgrund seiner Motorik nicht fähig ist, sich
mit der Hand zu befriedigen, erkläre ich ihm, wie
er Kissen oder andere Hilfsmittel verwenden
kann. In erster Linie geht es jedoch um den Bezug
zum eigenen weiblichen oder männlichen Körper.
Auf diese Weise können sie Vieles in kleinen
Schritten lernen und verstehen.
Für solche Abklärungen braucht es allerdings
eine Fachperson, denn bewusste Sexualität hat
immer mit der Ablösung vom Elternhaus zu tun.
Es ist deshalb ratsam, dass Eltern nicht alles selbst
übernehmen. Eine wichtige Rolle haben auch
Fachpersonen in Institutionen.
Ja. Ein Kind kann nur schützen, was es kennt und
schätzt. Wenn ein Kind nicht aufgeklärt wird,
kann es die Vorgänge in seinem Körper und seinem Geschlecht nicht einordnen, es bleibt allein
und es entstehen komische Gefühle bis hin zu
Schuldgefühlen und Ängsten. Das Kind speichert,
dass es darüber nicht sprechen darf. Wenn also so
einem Kind auf sexueller Ebene etwas passiert,
wird es mit niemandem darüber sprechen, was
das Ganze noch verschlimmert. Aufklärung ist
Prävention.
Sollen die Eltern partnerschaftliche Bindungen ihrer behinderten Kinder fördern?
Wie können Jugendliche oder Erwachsene
mit Behinderung ihre Sexualität angemessen ausleben?
Viele Menschen mit Behinderung wollen – wie
Nichtbehinderte auch – erst einmal lernen, auf
andere Menschen zuzugehen, Kontakt aufzuneh-
Der erste Schritt besteht darin, dem Kind zuzutrauen, dass es einmal eine Beziehung führen
wird. Dieser wichtige Bereich seines Lebens darf
nicht einfach ausgeklammert werden.
Aktuell
Buchtipp
men, sich zu verlieben, zu flirten und vielleicht zu
verführen. Dies ist oft ein wichtiger Teil meiner
therapeutischen Arbeit, denn alle sehnen sich
nach Liebe und Zuneigung. Vielleicht bietet auch
die Institution oder die Schule der behinderten
Kinder etwas an, wo sich Gleichaltrige treffen
können und wo solche Themen zur Sprache kommen?
Wie sollen Eltern mit dem Thema Verhütung
umgehen?
Bevor sie das Thema Verhütung ansprechen,
sollten im Voraus Gespräche über Sexualität Platz
haben. Ansonsten kann die Jugendliche es nicht
verstehen. Im Zentrum steht, das Kind in seiner
Sexualität zu fördern, so dass es sich schützen
kann und entscheidungskompetent wird. Es gibt
immer wieder Fälle von Frauen mit einer geistigen
Behinderung, die in sexuellen Fragen sehr gut
selbst entscheiden können, weil sie die Chance
hatten Vieles zu lernen.
Was das Thema Sterilisation betrifft, so bin ich
eher zurückhaltend. Grundsätzlich bin ich der
Meinung, dass man heute sehr gute Verhütungsmittel zur Verfügung hat, die es erlauben eine
Sterilisation zu umgehen.
Sie sagten einmal in einem Radiointerview,
von Behinderten könne man in Sachen Sexualität viel lernen. Haben Sie ein Beispiel
dafür?
Sie bringen häufig offene, mutige Fragen, die sich
Nichtbehinderte nicht zu stellen getrauen. Häufig
fragen sie mich zum Beispiel: «Wie ist es bei Ihnen?» Da bin ich herausgefordert, zu zeigen, dass
Schütz, Elisabeth Esther; Kimmich, Theo
Körper und Sexualität. Entdecken,
verstehen, sinnlich vermitteln.
2. Auflage. Zürich, 2007.
Vielen Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen
ist es ein wichtiges Anliegen, mit Kindern und
Jugendlichen offen über Sexualität zu sprechen. Esther Elisabeth Schütz und Theo Kimmich schlagen einen unkomplizierten und naheliegenden Weg ein: Sie gehen vom Körpererleben und von den Alltagssituationen von
Kinder und Jugendlichen aus.
Ob es um die Lust am Nacktsein, die erste Periode, den Orgasmus oder um Selbstbefriedigung geht – stets stellen sie die emotionalen
Aspekte von Sexualität in den Vordergrund,
nähern sich klar und behutsam den Themen
an, bleiben aber in der Sache unmissverständlich deutlich. Dazu tragen nicht zuletzt die
sachlichen und gleichermassen sinnlichen
Illustrationen von Verena Pavoni bei.
Ein Buch für Erwachsene, die in ihrem Erziehungsalltag nach einer neuen Sprache für
Sexualität suchen, aber auch für Kinder und
Jugendliche, die sich in aller Ruhe mit den
Veränderungen ihres Körpers und ihren sexuellen Empfindungen auseinandersetzen wollen.
man über Sexualität reden kann, ohne von sich
selbst zu erzählen. Und vor allem das Gespräch so
zu führen, dass Menschen mit einer Behinderung
selbst lernen ihre eigenen Grenzen zu kennen
und diese einzufordern.
Esther Elisabeth Schütz (60) hat bei Prof.
Jean-Yves Desjardin (Universität Montreal,
Kanada) die Ausbildung in klinischer Sexologie
gemacht. Früher arbeitete sie als Lehrerin,
Erwachsenenbildnerin und Supervisorin BSO.
Seit 12 Jahren leitet sie nun das Institut für
Sexualpädagogik und Sexualtherapie Uster,
wo sie Ausbildungen und Therapien auch für
Menschen mit einer Behinderung anbietet.
Daneben gibt sie Weiterbildungen für Eltern
mit behinderten Kindern und hält regelmässig
Referate. Weitere Informationen sind auf
www.sexualpaedagogik.ch zu finden. (msp)
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 9
Aktuell
«Auf die Pubertät ist man nie richtig vorbereitet»
Ein Erfahrungsbericht
Spätestens wenn sich der Körper jugendlicher Söhne und Töchter zu verändern
beginnt und womöglich noch Stimmungsschwankungen dazu kommen, wird es den
Eltern klar: die Pubertät ist da. So richtig
vorbereitet ist man jedoch nie, sagt die
betroffene Mutter Anita Greuter.
Anita Greuter
Als ich von Christina Anderegg angefragt wurde,
ob ich bereit wäre, einen Erfahrungsbericht über
die Pubertät unserer Tochter Stephanie zu schreiben, war ich etwas unsicher und ratlos, was man
in so einen Bericht schreiben soll oder kann. Gerade bei der Pubertät handelt es sich doch um ein
sehr privates und intimes Thema. Dennoch – ein
Versuch:
Stephanie ist im April dieses Jahres 13 Jahre alt
geworden. Sie kann nicht sprechen, hat aber
einen einfachen Sprachcomputer zur Verfügung,
der gerade ausgebaut wird. Was sie aber sehr
schlecht mitteilen kann, sind Gefühle oder
Schmerzen.
Als Eltern weiss man zwar, dass irgendwann die
Zeit für die Pubertät kommt – und doch ist man
nicht so richtig darauf vorbereitet. Wenn man
sein Kind seit der Geburt pflegt und umsorgt,
ähnlich wie ein Säugling, fällt es einem häufig
nochmals schwerer, zu akzeptieren, dass das Kind
in die Pubertät kommt.
Als aber vor rund 1½ Jahren die körperlichen Veränderungen einsetzten und mit der Zeit auch die
Stimmungsschwankungen dazu kamen, wusste
ich, dass diese Zeit nun eingetroffen war. Man
wird sich auch bewusst, dass die Pflege behutsamer, respektive achtsamer, vor sich gehen soll.
«Kind sein» nicht loslassen wollen
Stephanie ist in ihren Bewegungsabläufen träger
geworden. Das führt immer mal wieder zu
kleineren Auseinandersetzungen, weil sie sich nur
soweit bewegt, wie sie es für nötig hält. Dabei
wäre Bewegung so wichtig für ihre Hüften.
Dazu kommen bei Stephanie grosse Schlafprobleme. Sie schläft seit Oktober 2009 keine Nacht
mehr durch und ist immer sehr unruhig. Zeitweise
ist sie alle 1 bis 2 Stunden wach und ruft oder
weint. Da kommt man schon an seine Grenzen.
Ich bin in diesen Situationen auch immer sehr
unsicher, ob sie Schmerzen hat oder nicht, ob es
sich um eine Gewohnheit handelt, ob ich sie rufen oder weinen lassen soll, ob sie etwas braucht
usw.
Ich bin aber auch überzeugt, dass sie in der Nacht
sehr viel verarbeitet. Erlebnisse vom vergangenen
Tag, aber auch die körperliche und physische Veränderung vom Kind zum Erwachsenen. Es kommt
mir so vor, wie wenn sie das «Kind sein» nicht
loslassen wollte. Da sie zwar offen ist für Neues,
aber nicht genau weiss, was da alles abläuft,
kommt sie sicher in einen gewissen Konflikt. Dies
äussert sich darin, dass sie zeitweise sehr anhänglich ist, aber dann plötzlich wieder andere Personen als ihre Eltern um sich haben will.
Es ist ja gut und richtig, dass nicht immer nur
wir Eltern gefordert sind. Wegen Stephanies
Behinderung ist es aber nicht immer möglich, ihr
den vielleicht gewünschten Freiraum zu geben,
respektive zu erkennen, wann sie Freiraum
braucht.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 10
Aktuell
An eigene Pubertät erinnern
In dieser Zeit versuche ich als Mutter, mich an
meine eigene Pubertät zu erinnern. Das fällt mir
aber nicht so leicht. Ich erinnere mich lediglich
daran, dass ich auch lieber nicht zu viel Zeit mit
meiner Mutter verbringen wollte. Zugleich war da
eine gewisse Unsicherheit, was mein Selbstwertgefühl und mein körperliches Empfinden anbelangte.
Ich hatte aber die Möglichkeit, mich mit meinen
Freundinnen auszutauschen oder Bücher zu lesen. Dies kann Stephanie nicht tun. Ich versuche
zwar ihr die körperlichen Veränderungen zu erklären, aber das ist keine einfache Aufgabe.
Ich stelle mir auch immer mal wieder die Frage:
«Wie gehen Menschen mit einer Behinderung
mit ihren sexuellen Gefühlen und Bedürfnissen
um. Sollen oder können wir als Eltern da etwas
machen, respektive erklären?»
Es gibt aber auch positive Aspekte der Pubertät.
Stephanie ist viel ruhiger und geduldiger geworden. Somit sind gewisse Anlässe, Ausflüge oder
ähnliches viel entspannter.
Wir werden weiterhin jeden Tag so nehmen wie
er kommt. Auch abgesehen von der Pubertät gibt
es immer wieder neue Herausforderungen mit
unseren Kindern und Jugendlichen.
Bücher zum Thema
Färber, H.; Lipps,
W.; Seyfarth, T.
Wege zum selbstbestimmten Leben
trotz Behinderung.
ISBN-10: 3-89308-319-7
Ein möglichst selbstbestimmtes, von eigenen
Wünschen und Vorstellungen getragenes Leben
ist das Ziel eines jeden Menschen. Menschen mit
Behinderung bilden hierin keine Ausnahme.
Dieses Buch stellt die Einschränkungen von
Selbstbestimmung dar, mit denen Menschen mit
Behinderung konfrontiert werden und es eröffnet unterschiedliche Perspektiven ihrer Überwindung.
Achilles, Ilse
Was macht Ihr Sohn
denn da?
ISBN-13:
978-3-497-017-01768-3
Das geistig behinderte Menschen ein Recht auf
ihre Sexualität haben, ist wohl unumstritten.
Helfer und Eltern allerdings sind auf den sexualpädagogischen Alltag mit geistig behindeten
Menschen oft schlecht vorbereitet. Ilse Achilles,
Journalistin und Mutter eines geistig behinderten Jungen, gibt Antworten auf viele sexualpädagogische Alltags- und Spezialfragen.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 11
Aktuell
«Manchmal möchte ich allein sein»
Meistens ist Simon fröhlich und mit seiner
grossen Leidenschaft, dem Werken beschäftigt. Doch seit einiger Zeit wird sein Hobby
manchmal von unerklärlichen Wutausbrüchen gestört, während denen er sich am
liebsten in sein Zimmer verkriecht. Die Pubertät kann manchmal ganz schön stressig
sein.
Simon Bodmer*
Ich heisse Simon Bodmer, bin 13 Jahre alt und
wohne in Fägswil bei Rüti ZH.
Ich habe pubertäre Phasen, die für mich sehr
stressig sind. Ich weine dann und bin ausser mir.
In diesen Phasen will ich einfach nur in meinem
Bett im Zimmer liegen und allein gelassen werden. Nach wenigen Minuten finde ich dann wieder den Rank zur Fröhlichkeit. Eigentlich weiss ich
dann meistens nicht mehr, warum ich hässig war.
Mehrheitlich bin ich sehr zufrieden und glücklich.
In meinem Schlafzimmer hängt ein Bild, das ich
von Lea, meiner Betreuerin vom Cerebral-Lager,
erhalten habe. Es sind viele fröhliche Fotos von
mir und ihr zu sehen.
In meinem Büro- und Spielzimmer findet man
vieles über Traktoren und Kühe. In meiner Freizeit
bin ich nämlich am liebsten auf dem Bauernhof.
Mich interessiert es sehr, was unsere Bauern so
alles machen. Ich schaue ihnen gerne beim Melken und Füttern der Kühe zu, bin aber auch auf
dem Feld anzutreffen wenn es ums Heuen, Grasen oder Ackern geht. Da ich in einem schönen
Dorf mit vielen Bauernhöfen wohne, erkenne ich
jeden Traktor an seinem Ton, bevor ich ihn überhaupt sehe.
Ich würde am liebsten jedes Wochenende werken: Bäume fällen, Häuser bauen und den Bagger
kommen lassen. Leider geht das nicht immer.
Aber in der Werkstatt mit Holz arbeiten, das ist
toll. Im Moment plane ich ein Haus für meine
Hasen. Ich möchte es aus Baumstämmen machen,
aber mein Vater meint, dass es mit Ästen besser
geht.
Mit meinen Eltern gehe ich sehr gerne in die
Ferien. Im Winter sind wir immer eine Woche am
Skifahren, mein Vater fährt mit mir in einem speziellen Skibob. Im Frühling, Sommer und Herbst
gehen wir Velofahren, Wandern, ans Meer baden
oder auch mal mit dem Camper ins Ausland.
*Text zum grossen Teil von Simon vorgesprochen,
Ergänzungen von seinen Eltern.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 12
Aktuell
Interessante Links und Tipps zum Thema
Pubertät und Sexualität
www.insieme.ch: Auf der Homepage von
Insieme finden Sie verschiedene Informationen
rund um Sexualität, Partnerschaft, Kinderwunsch, Sterilisation etc. von Menschen mit
geistiger Behinderung.
fabs – «Fachstelle für Behinderung und
Sexualität» mit Sitz in Basel. Der Förderverein
besteht seit 2003 und hat folgenden Zweck:
Menschen mit Behinderung den selbstbestimmten Umgang mit ihrer Sexualität zu
ermöglichen und sexualisierte Gewalt gegen
Menschen mit Behinderung zu verhindern.
www.fabs-online.org
airAmour° ist eine Beratungsstelle für Menschen mit einer geistigen Behinderung und
deren Umfeld zu den Themen Beziehung,
Freundschaft, Liebe und Sexualität.
www.airamour.ch
Elterntagung am 6. / 7. November 2010 von der
ParEpi, der Schweizerischen Vereinigung der
Eltern epilepsiekranker Kinder, zum Thema
«Pubertät als Weg zu Selbständigkeit und
Loslassen. Übertritt Schule – Berufswelt.»
www.parepi.ch
Lanfranconi, P. (2010)
Ja – und?
Menschen mit Behinderung erzählen.
ISBN-10: 3-905748-06-1
Zwölf Frauen und Männer mit einer sogenannten «geistigen Behinderung» erzählen über ihre
Kindheit, die Arbeit, den Alltag, aber auch von
ihren Gefühlen, Wünschen, Beziehungen. Wovon träumen sie? Wie sehen sie sich selbst? Und
welche Chancen und Perspektiven bietet ihnen
die Integration in Schule und Arbeitswelt?
«Yo, también» in den Schweizer Kinos
Es könnte eine ganz normale Liebesgeschichte
sein. Mit glücklichen und mit schmerzlichen Momenten. Wäre da nicht dieses winzige Detail.
Winzig wie ein Chromosom… Daniel, mit dem
Down-Syndrom zur Welt gekommen, hat sein
Hochschulstudium erfolgreich abgeschlossen. In
seinem neuen Job lernt er Laura kennen, eine
Arbeitskollegin, ein wenig verrückt, immer offen
für eine Affäre. Zwischen den beiden entwickelt
sich eine Freundschaft. Je enger diese wird,
umso verunsicherter und ablehnender reagieren
alle rundum. Das führt die beiden rebellischen
Seelen erst recht zusammen.
«Sommervögel» in den Schweizer Kinos ab
28. Oktober 2010
Paul Riniker zeigt in seinem neuen Spielfilm
«Sommervögel», wie das Umfeld auf die aussergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer
geistig leicht behinderten Frau und einem Exhäftling reagiert.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 13
Andernorts
Ein Tag im ZWERG NASE Haus
Ein Bericht von Sabine Schenk
In unserer Rubrik ‚Andernorts‘ stellen wir
dieses Mal ein Kinderhaus aus Deutschland
vor. Das Kinderhaus ZWERG NASE in Wiesbaden (D) bietet seit Dezember 2005 ein
breites, optimal abgestimmtes Leistungsangebot für Familien mit behinderten und
chronisch kranken Kindern. Mehr Informationen finden Sie unter www.zwerg-nase.de.
Grosse Fenster lassen am Morgen die Sonne in
unser Haus, der Tag beginnt.
Elf Kinder wachen langsam auf. Sie sind für ein
paar Tage zur Kurzzeitpflege bei uns, um die Eltern einmal Luftholen zu lassen. Ein ausgewogenes, professionelles Team aus examinierten
Kinderkrankenschwestern, Heilerziehungspflegern und Pädagogen beginnt mit den Kindern
den Tag.
Wenn die Sonne schon so schön strahlt, wollen
die Kinder aus ihren Betten. Sie werden mit sehr
viel Liebe und Zeit gepflegt und für den Tag parat
gemacht. Vom Duschen, über das Zähneputzen
und Anziehen - die Mitarbeiter übernehmen das,
was unsere beeinträchtigten Kinder nicht selber
können. Bis zur pinkfarbenen Schleife im Haar.
Natürlich werden die Kinder dabei gefördert,
möglichst viel mitzuhelfen.
Dann wartet in der Küche schon ein ausgewogenes Frühstück, was wir selber einkaufen und
zubereiten – immer ganz auf die Kinder abgestimmt. Wo der Eine über eine PEG künstlich ernährt wird, lässt sich der Andere seinen Toast mit
Wurst oder Nutella schmecken. Wer kann, hilft
mit beim Tischdecken oder Abräumen.
Nach dem Frühstück gehen wir mit den Kindern
auf den hauseigenen, grossen und behindertengerechten Spielplatz. Dieser bietet – neben den
Rollstuhlschaukeln, dem Trampolin, der Nestschaukel, dem Rollstuhlkarussell und anderen
Dingen – im Sommer auch ein Schwimmbecken.
Der Tagesablauf ist immer von der Anzahl der
Kinder und ihren Beeinträchtigungen abhängig:
Spielplatz, Einkaufen oder Ausflüge – alles ist
möglich.
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 14
Andernorts
Dem Familienablauf angepasst
In der Schulzeit steht uns täglich eine Pädagogin
aus der Schule für Körperbehinderte zur Verfügung, um die Kinder, die eigentlich zur Schule
müssten, zu unterrichten. Wir versuchen dem Ablauf der Familien sehr nah zu sein, um den Kindern auch bei uns die grösstmöglichen Förderungen anzubieten. Zum Team gehören Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, die Logopäden
und die Mitarbeiter der Frühförderstellen. Über
Verordnungen der Kinderärzte, welche die Eltern
für den Aufenthalt mitbringen, erhalten die Kinder ihre Therapien. Eine Lücke in den Behandlungen wäre für viele Kinder sehr nachteilig.
Das Mittagessen wird – wie das Frühstück auch
– wieder gemeinsam eingenommen. Hierzu werden wir über die neben uns befindliche Dr. Horst
Schmidt Klinik beliefert. Durch diese Kooperation
können wir auf jede Diätnotwendigkeit der Kinder eingehen. Nach dem Mittagessen werden die
Kinder, die es brauchen, zum Mittagschlaf hingelegt. Die anderen spielen.
Der Nachmittag ist wieder der aktuellen Situation
angepasst. Die Pflege der Kinder und die Medikamentengaben ziehen sich selbstverständlich
durch den gesamten Tagesablauf. In der Tagesstruktur sind wir mit dem vorhandenen Beschäftigungsmaterial und Spielzeug auf alle Beeinträchtigungen unserer Kinder eingestellt.
Nach dem Abendessen gibt es gemeinsam den
«Gute Nacht Gruss» im Fernsehen – das altbewährte Sandmännchen – für die, die damit gut
einschlafen können. Die «Grossen» haben noch
Gelegenheit zu spielen. Die Pflege für den Abend
beginnt und die Kinder werden ins Bett gebracht.
Je nach Belegung sorgen ein bis zwei Mitarbeiter
im Nachtdienst, dass die Nächte entspannt und
gut verlaufen.
Grosszügige, helle und bunt ausgestatte Kinderzimmer und Flure machen es den Kindern und
den Eltern leicht loszulassen, sich vertrauensvoll in
unsere Hände zu geben. All unsere Kinder sind
«Wiederkommer» im ZWERG NASE Haus. Ein
schönes Kompliment!
Sabine Schenk,
Geschäftsführung
ZWERG NASE Haus
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 15
Schulbank
Veranstaltungen und Aktuelles
In Zusammenarbeit mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) bietet
hiki im Januar folgenden Workshop an:
Workshop «Transfer»
Transfer bei mehrfachbehinderten Menschen – mehr als ein unvermeidlicher «Chrampf»?
Thema:
Es ist anspruchsvoll, einen Menschen mit einer
schweren körperlichen Behinderung aus dem Rollstuhl zu nehmen oder ihn vom Boden hochzuheben. Oft strengen wir uns dabei übermässig
an oder alles geht schnell-schnell. Das schadet auf
Dauer unserer Gesundheit. Die Wünsche und
Möglichkeiten der transferierten Person bleiben
dabei oft auf der Strecke.
Zielgruppe:
Eltern und andere Personen, die Kinder und
Jugendliche mit komplexen Mehrfachbehinderungen betreuen (Lebensalter ab 2 Jahren,
kognitives Entwicklungsalter bis ca. 3 Jahre).
Kursleitung:
Christine Bayer und Robert Egli
Datum / Zeit:
Samstag, 29. Januar 2011, 9.00 – 12.00 Uhr
Ort:
Tagesschule visioparents in Zürich-Oerlikon
Kosten:
CHF 50.– für hiki-Mitglieder, CHF 125.– für andere
Teilnehmer
Anmeldung:
Bis spätestens Donnerstag, 23. Dezember 2010
unter [email protected]
Nein zum massiven Rentenabbau!
6. IVG-Revision – zweites Massnahmenpaket (6b)
AGILE, der Dachverband der Behinderten-Selbsthilfe, hat eine Vernehmlassung zur 6. IVG-Revision (6b) verfasst und wird diese bis am 15. Oktober 2010 beim Bundesamt für Sozialversicherung
(BSV) einreichen. AGILE beanstandet beim aktuellen IV-Revisionsentwurf vor allem, dass es sich
um eine völlig einseitige Abbauvorlage zu Lasten
der Versicherten handelt. Insbesondere fordert
AGILE, den Vorschlag des Bundesrates zu überarbeiten, welcher das Rentensystem erneuern und
dadurch die IV bis zu 400 Millionen Franken entlasten will.
Mehr Informationen unter www.agile.ch
hiki hat sich der Vernehmlassung angeschlossen.
Folgende Hauptmassnahmen sind vorgesehen:
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Ein stufenloses Rentensystem soll eingeführt
werden, was bei Renten über 50 % zu tieferen
Sätzen führt.
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Die zeitliche Befristung der Integrationsmassnahmen soll aufgehoben werden.
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Die Zusatzrente soll um 10 % gekürzt werden,
um jährlich 200 Millionen einzusparen.
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Die IV-Anlehre wird nur noch zugesprochen,
wenn reelle Aussichten auf eine Eingliederung
in der freien Wirtschaft bestehen. Die Subventionen an Behindertenorganisationen sollen
eingefroren, respektive begrenzt werden.
Sonderpädagogikkonkordat tritt in Kraft
Voraussichtlich am 1. Januar 2011 tritt die «Interkantonale Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich der Sonderpädagogik» in Kraft.
Es ist gültig für jene Kantone, die es bereits ratifiziert haben (OW, SH, VS, GE, LU, VD, FR, TI, AR
und BS). Das Konkordat enthält den wichtigen
Grundsatz, dass die Integration von behinderten
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 16
Kindern und Jugendlichen in der Regelschule
zu fördern sei. Es bietet den Kantonen einen
gesamtschweizerischen Rahmen für die wichtigsten Massnahmen im sonderpädagogischen
Bereich.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.edk.ch
Schulbank
Sonderpädagogisches Konzept des Kantons
Zürich verworfen
Mit dem Finanzausgleich ist die Sonderschulung
nicht mehr Sache der Invalidenversicherung,
sondern in kantonaler Hoheit. Zahlreiche Kantone
sind daran, ihre Konzepte für den Sonderschulbereich zu erarbeiten.
Im Bulletin 2010-1 erläuterten wir das Sonderpädagogikkonzept des Kantons Zürich «Eine
Schule für alle». In der Zwischenzeit hat die Bildungsdirektion des Kantons Zürich die Vernehmlassungsantworten ausgewertet. Begrüsst wird
der Grundsatz der Integration von Kindern mit
speziellem Förderbedarf. Die inhaltliche, organisatorische und finanzielle Ausgestaltung stösst
jedoch mehrheitlich auf Ablehnung. Auch wurde
befürchtet, dass die Regelschule durch die Integration zu stark belastet würde.
Bildungsdirektorin Regine Aeppli entschied im
Sommer, das Sonderpädagogische Konzept nicht
umzusetzen. Stattdessen soll nach praktischen
sowie pragmatischen Lösungen gesucht und
schrittweise vorgegangen werden.
Weitere Informationen finden Sie unter
ÜÜÜ°Lˆ`՘}Ã`ˆÀiŽÌˆœ˜°â…°V…
Aus dem Magazin insieme Nr. 2, 2010:
Schulung bis 18: Nicht mehr selbstverständlich?
Bei der Schulung von behinderten Kindern gibt es
Anzeichen, dass bisherige Leistungen in Frage
gestellt werden. Ostschweizer Kantone z. B. betrachten es nicht als selbstverständlich, dass behinderte Kinder bis achtzehn in der Sonderschule
geschult werden. Auch bei schwer behinderten
Kindern wird neu ab 16 Jahren eine Begründung
für die Verlängerung der Schulung verlangt. Dabei zählt vor allem, ob später eine wirtschaftliche
verwertbare Tätigkeit möglich sein wird. Benachteiligt werden damit gerade mehrfach behinderte
und besonders förderungsbedürftige Kinder. Verschiedene Kantone erhöhen zudem die Elternbeiträge für Mittagstisch, ausserschulische Betreuung und Internataufenthalte.
Eine Arbeitsgruppe der DOK hat diese Entwicklung aufgegriffen. In einem Brief an die Erziehungsdirektoren EDK fordert sie Empfehlungen
an die Kantone: Diese sollen keine Abstriche bei
der Bildung von behinderten Kindern machen
dürfen und wie bis anhin auch für schwer behinderte Kinder die Sonderschulung bis zum
18. Altersjahr garantieren. Familien von Kindern
mit sonderpädagogischen Massnahmen sollen
für den Tagesschulbesuch nicht mehr bezahlen
müssen als Familien mit nicht behinderten Kindern. Auch für ausserschulische Leistungen und
den Heimaufenthalt ihres Kindes sollen die Familien nicht Sozialhilfe beanspruchen müssen.
Aus dem Infobrief Nr. 4 von AGILE:
Umsetzung NFA* in den Kantonen – Einzelfälle erfassen
Verschiedene Organisationen der Behinderten
beobachten mit Sorge, dass die Kantone bei der
Umsetzung des neuen Finanzausgleichs Leistungen abbauen. Dies geschieht entgegen den
Garantieerklärungen, welche die Kantone vor der
NFA-Abstimmung abgegeben haben. Allerdings
ist es schwierig, einen systematischen Überblick
über die Entwicklungen in den Kantonen zu erhalten.
Eine breit abgestützte Arbeitsgruppe der DOK
ruft deshalb auf, Einzelfälle zu dokumentieren
und zu sammeln. Es wurden drei Erfassungsraster
zu den Bereichen Schulung von Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen, Ergänzungsleistungen und Einrichtungen für Erwachsene erarbeitet.
Die Raster können bestellt werden bei:
[email protected].
* Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA)
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 17
Dies & das
Einsatz eines Zivildienstleistenden in Ihrer Familie
Seit 1991 ist hiki als Zivildienst-Einsatzbetrieb anerkannt und kann interessierten Zivildienstleistenden einen Einsatz bei einer Familie mit einem
hirnverletzten Kind vermitteln.
Der Einsatz des Zivildienstleistenden in Ihrer Familie dient zur Entlastung der Eltern. Auch wenn Sie
als wichtigste Bezugspersonen während des ZiviEinsatzes anwesend sein müssen, kann ein solcher Einsatz vorbeugend wirken und einen wesentlichen Beitrag an die Steigerung der Lebensqualität leisten.
In erster Linie betreut der Zivildienstleistende das
behinderte Kind und allfällige nicht behinderte
Geschwister. Sie als Einsatzfamilie weisen den Zivildienstleister in die Pflege und Betreuung des
behinderten Kindes und allfälliger Geschwister
ein und instruieren ihn, was die Haushaltführung
betrifft.
Auf der Geschäftsstelle melden sich immer wieder Zivildienstleistende, die wir gerne in Familien
vermitteln möchten.
Sind Sie interessiert, einen Zivildienstleistenden
für einen Monat bei sich aufzunehmen? Dann
melden Sie sich bitte auf der Geschäftsstelle
unter [email protected] und/oder verlangen Sie unser
Merkblatt.
Fundraising-Tipp
für Weihnachten
Die Abende werden länger und das letzte Viertel
in diesem Jahr hat begonnen. Bald steht Weihnachten vor der Tür und damit auch die Suche
nach Geschenkideen. Vielleicht wäre eine Spende
an hiki ein sinnvolles Geschenk. Oder Sie lassen
Ihrer Phantasie beim Backen oder Handwerkern
freien Lauf und bestücken einen Adventsbazar;
mit dem Erlös an hiki!
Hightech-Velo mit Hand- und Beinantrieb
Ein neues Hightech-Dreirad kommt demnächst
auf den Markt. Es passt sich der Körpergrösse
und den individuellen Bedürfnissen jedes Kindes
an. Möglich machen das ein stufenlos verstellbares Chassis und ein teleskopartig ausfahrbarer
Antriebsteil. Individuelle Sonderausstattungen
wie Sitzgurte, Fussfixierungen, verschieden breite
Schalensitze und ein Beinstabilisator ermöglichen
jedem Kind, sich auf dem Velo wohl zu fühlen.
Der Hand-Beinantrieb sorgt dafür, dass sich der
ganze Körper bewegt. Eine ZentrifugalkraftBremse verlangsamt zu schnelle Fahrt automatisch. Das Dreirad ist teilbar und passt in jeden
Kofferraum.
Mehr Informationen gibt Ihnen gerne der Ingenieur Hans Bieri, HBE GmbH, Tel. 043 497 02 02
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 18
Dies & das
Überwachungsgerät
Folgendes Mail erhielten wir von einer
Mutter: «Endlich bin
ich fündig geworden
und besitze nun mit
dem Luvion Platinum
Gerät ein absolut
empfehlenswer tes
Überwachungsgerät,
das all meine An-
sprüche an ein Überwachungsgerät erfüllt. Es hat
eine Kamera, eine Dauer-Audio-Übermittlung, ist
portabel und erst noch 100 Prozent nebengeräuschfrei. Und das zu einem Preis von 329 Franken. Ich sende Ihnen gern den Link, damit Sie sich
das Gerät selbst ansehen können. Es hält, was es
verspricht!»
Mehr Informationen unter:
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Wir suchen Sie als
neues Teammitglied
im Vorstand von hiki
Im Vorstand arbeiten wir zu fünft und bestimmen im Wesentlich, in welche Richtung sich
hiki entwickelt. Die ehrenamtliche Arbeit ist
spannend, gibt einen guten Einblick in die
Elternarbeit und macht Spass. Uns steht eine
professionell geführte Geschäftsstelle mit 100
Stellenprozenten zur Seite, welche die neuen
Ideen und Entscheide umsetzt. An zirka acht
Sitzungen im Jahr werden Traktanden behandelt und neue Projekte in Angriff genommen.
In einer 2-tägigen Retraite ziehen wir uns zurück, entwickeln Ideen und beschliessen Projekte und die langfristige Strategie.
Familientag 2010
Der diesjährige Familientag mit Schifffahrt auf
dem Zürichsee war ein voller Erfolg. Über 70
Teilnehmer genossen die Sonne auf der Haut,
den Wind in den Haaren und strahlten über
das ganze Gesicht.
Die Fotos finden Sie auf unserer Homepage
unter …ÌÌ«\ÉÉÜÜÜ°…ˆŽˆ°V…É`iÉ£äÚ«ÕLˆŽ>Ê̈œ
˜i˜‡ÌiÀ“ˆ˜iÉ{äÚv>“ˆˆi˜Ì>}°…Ì“°Ê
Wir freuen uns auf Ihren Kontakt, wenn
UÊ -ˆiÊ vØÀÊ `ˆiÊ hiki-Kinder und ihre Familien
etwas bewirken möchten,
UÊ -ˆiÊ`i˜Ê6iÀiˆ˜ÊۜÀ>˜LÀˆ˜}i˜Êܜi˜]
UÊ -ˆiÊ `iÀÊ ÕÃÌ>ÕÃV…Ê “ˆÌÊ ÌiÀ˜Ê ՘`Ê >V…«iÀsonen interessiert,
UÊ -ˆiÊ iˆ˜iÊ Ãˆ˜˜ÛœiÊ Õ˜`Ê ÛˆÃˆœ˜BÀiÊ ÀLiˆÌÊ ˆ“Ê
Vorstand anspricht,
UÊ -ˆiÊ vØÀÊ iˆ˜i˜Ê }ÕÌÊ v՘ŽÌˆœ˜ˆiÀi˜`i˜Ê 6iÀiˆ˜]Ê
mit tollen Menschen und einer kompetenten Geschäftsstelle zusammenarbeiten
möchten.
Der Präsident, Andreas Pfister, gibt Ihnen
gerne Auskunft unter Telefon 076 542 25 97.
Oder melden Sie sich auf der Geschäftsstelle,
Tel. 044 252 54 54 oder E-Mail [email protected].
Wir freuen uns!
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 19
Spenden
Wir danken herzlich
Spendeneingang vom 16. April 30. September 2010 (Redaktionsschluss)
Impressum
Herausgeber
Verein Hilfe für
hirnverletzte Kinder
Mühlebachstrasse 43
8008 Zürich
Telefon 044 252 54 54
Telefax 044 252 55 54
[email protected] – www.hiki.ch
PC 85-461012-9
Redaktion
Christina Anderegg, hiki
Mirjam Schwaller
Pilarska, Bubikon
Redaktionsschluss
1–2011 am 15.3.2011
Fotos
S. 1, 2, 5, 16, 19 hiki-Archiv
S. 9 M. Schwaller
S. 10, 11 Fam. Greuter
S. 12 Fam. Bodmer
S. 14, 15 S. Schenk
Illustrationen
Sergio J. Lievano
Layout und Druck
Druckerei Studer AG
8810 Horgen
Spenden in Gedenken an Hans Bühlmann
Romas Trading GmbH, Zug
Spenden in Gedenken an Emma Tresch-Herger
Landfrauenverein Neunkirch, Neunkirch
Hubertus Klaus, Horgen
Fondation OERTLI Stiftung, Zürich
Hans-Rudolf Willi, Zürich
Patricia Kempf-Tresch, Altdorf
Franz Fournier, Gerlafingen
Evang. Reformierte Pfarramt, Zumikon
Andreas Schatzmann-Anneler, Urdorf
Staub/Kaiser-Stiftung, Neftenbach
Markus und Silvia Naegeli-Meier, Gossau
Dr. jur. Ch. Blocher-Kaiser, Herrliberg
Susanne Braginsky, Zürich
Cammac Stiftung, Zürich
Monika Bürgler-Peter, Bubikon
Ernst u. Theodor Bodmer-Stiftung, Zürich
Ursula Kappeler, Raperswilen
Hamasil Stiftung, Zürich
Adriano Crusco-Zanin, Rotkreuz
Frauenverein Horben, Illnau
Lily Schauenberg-Meyer, Zollikerberg
Gertrud von Meissner-Stiftung, Basel
Gabriela Antener, Oberägeri
Adele Koller-Knüsli Stiftung, Winterthur
Petra Tritschler, Zollikon
Familien-Vontobel-Stiftung, Zürich
Rolf Zobrist-Hardmeier, Winterthur
Dosenbach-Waser-Stiftung, Cham
Bernhard Ilg, Zürich
Hilda und Walter Motz-Hauser Stiftung,
Walter + Kathrin Mathys-Bühlmann,
Walperswil
Elisabeth Maeder, Ried b. Kerzers
Lions Club Meilen, Meilen
Stanley Thomas Johnson Stiftung, Bern
Helen Schwarz, Grüningen
Siemens Schweiz AG, Zug
Wolfgang Stoess, Triesenberg
V. Fischer Cie AG, Bern
Peter Frey, Zumikon
Hanni Schwarm, Untersiggenthal
Novartis International AG, Basel
Martha Bock Stiftung, Winterthur
An dieser Stelle erwähnen wir Spenden ab Fr. 200.–. Wir bedanken uns aber selbstverständlich auch
bei allen, die uns mit kleineren Beträgen oder sonst in einer Form unterstützt haben. Ebenfalls
möchten wir uns für die Unterstützung erfolgt durch einen externen Gönner, vermittelt durch die
UBS AG, bedanken. Von einer nicht genannt sein wollenden Stiftung durften wir ebenfalls eine
namhafte Spende entgegennehmen.
hiki
Hilfe für hirnverletzte Kinder
hiki-Bulletin 2 – 2010 Seite 20
Horgen
Öffnungszeiten Geschäftsstelle
Dienstag bis Donnerstag
09.00 –12.00 Uhr, 14.00 –16.00 Uhr
Während den Öffnungszeiten sind
Besucher/-innen jederzeit herzlich willkommen!