Teil 2 - Institut für Anglistik, Universität Leipzig
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Teil 2 - Institut für Anglistik, Universität Leipzig
Studienführer 5 Vorstellung der Fachgebiete 5.1 Anglistische Sprachwissenschaft (Linguistik) Deutsche Fremdsprachenlerner des Englischen sind bekanntlich mit vielerlei Problemen konfrontiert. Eines z.B. betrifft die Aussprache des Englischen. So stellt die Meisterung des th oder der durch v bzw. w ausgedrückten Laute ein oft mühsames Unterfangen dar. Zudem werden Wörter wie cough, plough, though und enough zwar sehr ähnlich geschrieben, aber höchst unterschiedlich ausgesprochen. Regeln, die diese Unterschiede erklären könnten, scheint es nicht zu geben. Keine geringeren Schwierigkeiten hält die englische Grammatik bereit. Jeder weiß wohl noch aus der eigenen Schulzeit, welcher Anstrengungen es bedurfte, die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Verlaufsform im Englischen, das present perfect, die Umschreibungen mit to do oder die Modalverben can, may, ought to zu erlernen. Zu den zahlreichen und vielfältigen Problemen, die das Englische für deutsche Fremdsprachenlerner enthält, gehören auch Wörter, die in beiden Sprachen ähnlich geschrieben und ausgesprochen werden, aber unterschiedliche Bedeutungen ausdrücken. Der Witz über den Deutschen, der in einem Restaurant in England die Bestellung aufgibt "I (want to) become a beefsteak" mag dies verdeutlichen. Die genannten und viele andere Probleme stellen Phänomene der englischen Sprache dar. Mit ihnen beschäftigt sich die anglistische Linguistik. Sie entwickelte sich vor allem seit Beginn des 20. Jahrhunderts und hat die wissenschaftliche Erforschung der englischen Sprache zu ihrem Gegenstand. Entsprechend der Komplexität und den unterschiedlichen Facetten von Sprache, beinhaltet die anglistische Linguistik verschiedene Teildisziplinen. Sie untersuchen bestimmte Aspekte der englischen Sprache. Die Phonetik/Phonologie beschreibt das Lautinventar der Sprache und klassifiziert die Laute in abstrakte Einheiten, die miteinander kontrastieren und somit in der Lage sind, Bedeutungen zu differenzieren (Phoneme). Sie betrachtet weiterhin die Kombinationen der Laute zu größeren Lautgebilden und vermag die typischen Lautmuster des Englischen offenzulegen. Die Morphologie beschäftigt sich mit den nächst größeren Einheiten der Sprache. Sie untersucht die interne Struktur von Wörtern und versucht die Regeln zu fassen, nach denen komplexe Wörter gebildet werden. Sowohl die unterschiedlichen Flexionsformen der verschiedenen Wörter in ihrem konkreten Satzzusammenhang (help, helps, helping, helped) als auch die Bildung neuer komplexer Wörter (Lexeme) fallen u.a. in diesen Untersuchungsbereich. Semantik befasst sich mit der Bedeutung von Wörtern und mit den Beziehungen, die zwischen den Wörtern des Wortschatzes herrschen. Beispielsweise sind to hide und to conceal nahezu bedeutungsgleich, während conceal and reveal gegensätzliche Handlungen bezeichnen. Hide in der Bedeutung ‘Fell’ ist andererseits nur form- nicht aber bedeutungsgleich mit to hide und insofern sind diese zwei Wörter homonym. Gegenstand der Semantik sind auch die Regeln, welche die Kombination von Wortbedeutungen (elephant, eat, peanut) zu komplexeren (Satz-) Bedeutungen entstehen lassen (Elephants are eating peanuts.). Syntax untersucht schließlich den strukturellen Aufbau von Wörtern und Wortgruppen zu Sätzen sowie die Relationen (Subjekt, Prädikat usw.), die zwischen diesen Studienführer Wortgruppen bestehen. Ein Charakteristikum der Syntax aller natürlichen Sprachen ist, dass Satzstrukturen grundsätzlich ‘strukturabhängig’ sind. Syntaktische Prozesse und Relationen ergeben sich aus der hierarchischen Strukturierung ihrer Bestandteile. Andere Teildisziplinen der englischen Sprachwissenschaft beschäftigen sich vorwiegend mit dem Gebrauch der Sprache in der Kommunikation: Die Pragmatik untersucht z.B., wie Menschen mit sprachlichen Äußerungen Handlungen vollziehen, wie Sprache benutzt wird, um verschiedene Schlussfolgerungen seitens des Hörers zu veranlassen. Die Textlinguistik geht davon aus, dass uns Sprache in der Kommunikation stets in Form von Texten begegnet. Sie untersucht die konstitutiven Eigenschaften von Texten, deren Struktur(en), und wie die unterschiedlichen Vorkommensweisen von ihnen zu Typen zusammengefasst werden können. Die eminent wichtige Funktion von Sprache in der Gesellschaft - in der regionalen und funktionalen Schichtung - wird von der Varietätenlinguistik erforscht. Als wesentliches Mittel der Interaktion kommt Sprache in unterschiedlichen regionalen (Dialektologie) und sozialen (Soziolinguistik) Varianten vor und stellt ein bedeutsames Identitätsmerkmal sowohl für eine Sprachgemeinschaft als auch für ein Individuum dar. Die englische Sprache, so wie sie uns heute begegnet, ist als Ergebnis eines langen historischen Entwicklungsprozesses zu sehen. Vor etwa anderthalb Jahrtausenden setzte dieser Prozess ein und hat zu erheblichen Veränderungen des damals benutzten Altenglischen geführt. Die historische Linguistik bzw. Sprachgeschichte untersucht diese Wandlungen und vermag viele der im heutigen Englisch uns willkürlich und unregelmäßig erscheinende Phänomene, wie z.B. die Aussprache der eingangs erwähnten Wörter, zu erklären. Neben den genannten gibt es eine Fülle von weiteren Teildisziplinen der (anglistischen) Sprachwissenschaft. Sie betrachten die (englische) Sprache in unterschiedlichen Anwendungsbezügen. So untersucht z.B. die Psycholinguistik, welche geistigen Prozesse im Menschen ablaufen, wenn Sprache verstanden, produziert oder erlernt wird. Dabei stellt die Möglichkeit, in diese Prozesse steuernd im Sinne einer Effektivierung einzugreifen, ein Ziel für die Zukunft dar. Neurolinguistik beschäftigt sich mit den Hirnstrukturen, die den Erwerb, die Speicherung und den Abruf von sprachlichen Strukturen ermöglichen. Erkrankung oder Beschädigung dieser Strukturen kann zur Beeinträchtigung oder gar zum Verlust bestimmter Aspekte von Sprache führen (Aphasie). Schließlich sei noch die didaktisch-angewandte Linguistik genannt. In diesem Grenzbereich zur Fremdsprachendidaktik steht die Frage im Mittelpunkt, wie Sprache aufbereitet werden soll, damit sie optimal lehr- und lernbar wird. Unterschiedliche Methoden der fremdsprachlichen Vermittlung führen zu sehr unterschiedlicher Beantwortung dieser Frage. Studienführer Hinweise zur Kursbelegung Sprachwissenschaft als Teilbereich innerhalb des Studiums der Anglistik und Amerikanistik in Leipzig versucht, möglichst alle genannten Disziplinen im Lehrangebot zu berücksichtigen. Entsprechend den Vorgaben der Studienordnung spielen jedoch die linguistischen Kernbereiche Phonetik/Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Varietäten und Sprachgeschichte im Grundstudium eine herausgehobene Rolle. Allen Studierenden wird empfohlen, im ersten Semester die Einführungsvorlesung zur synchronen Linguistik zu belegen. Im zweiten Semester sollten das dazugehörige Proseminar und danach weiterführende Proseminare zu frei wählbaren Teilbereichen der Linguistik absolviert werden. Parallel dazu empfiehlt sich - sofern dies die Studienordnung des jeweiligen Studienganges vorsieht - im zweiten oder dritten Semester der Besuch der Vorlesung zur diachronen Linguistik, an die dann ein weiterführendes sprachgeschichtliches Proseminar angeschlossen werden kann. Diese Reihenfolge der Kurse stellt lediglich eine Empfehlung dar; andere Varianten sind ebenfalls möglich. Diese sprachwissenschaftlichen Grundlagen sollten im Hauptstudium weiter vertieft und mit Kenntnissen aus anderen Teilbereichen der Linguistik ergänzt werden. Alle laut Studienordnung im Bereich Linguistik geforderten Leistungsnachweise des Hauptstudiums sind in Hauptseminaren aus dem Angebot des Instituts für Anglistik zu erbringen (einzige Ausnahme: Seminar zur Fachsprachenlinguistik im Studiengang Wirtschaftspädagogik). Zur unmittelbaren Vorbereitung auf die Magister- oder Staatsprüfung in Linguistik empfehlen wir vor dem Prüfungssemester die Teilnahme an einem Examenskolloquium. Studienführer Lektüreliste Anglistische Sprachwissenschaft Stand WS 2002/03 Die Liste enthält Standardwerke im Bereich der englischen Sprachwissenschaft, in denen der derzeit erkennbare Theorie- und Erkenntnisstand enthalten ist. Damit sollen den Studierenden der Anglistik, der Amerikanistik sowie des Lehramts Englisch Orientierungspunkte für die unverzichtbare eigene Lektüre gegeben werden. Die Liste enthält keinerlei Schwerpunktbildungen. Solche Spezialisierungen erfolgen in den linguistischen Seminaren und erfordern das Studium zusätzlicher Literatur. Die mit * versehenen Bücher dienen der Erarbeitung eines ersten Überblicks über das jeweilige Fachgebiet und werden zur Anschaffung empfohlen. Allgemeine Nachschlagewerke Ahrens, Rüdiger, et al. (Hg.) (1995). Handbuch Englisch als Fremdsprache. Berlin: Schmidt. (linguistische Kapitel) Crystal, David (21998). The Cambridge Encyclopedia of Language. Cambridge: Cambridge UP. McArthur, Tom (ed.) (1992). The Oxford Companion to the English Language. Oxford: Oxford UP. Allgemeine Einführungen Aitchison, Jean (52000). Linguistics: An Introduction. London: Hodder & Stoughton. Akmajian, Adrian, et al. (41998). Linguistics: An Introduction to Language and Communication. Cambridge, Mass.: MIT Press. *Fromkin, Victoria & Robert Rodman (61998). An Introduction to Language. New York: Harcourt Brace College Publishers. O'Grady, William, et al. (1999). Contemporary Linguistics: An Introduction. New York: St. Martin's Press. Radford, Andrew, et al. (1999). Linguistics: An Introduction. Cambridge: Cambridge UP. Yule, George (22000). The Study of Language. Cambridge: Cambridge UP. Grammatik / Syntax *Burton-Roberts, Noel (21997). Analysing Sentences. London: Longman. *Greenbaum, Sidney & Randolph Quirk (1990). A Student’s Grammar of the English Language. London: Longman. Quirk, Randolph, et al. (1991). A Comprehensive Grammar of the English Language. London: Longman. Radford, Andrew (1999). Syntax: A Minimalist Introduction. Cambridge: Cambridge UP. Studienführer Morphologie Bauer, Laurie (1983). English Word-Formation. Cambridge: Cambridge UP. Spencer, Andrew (1998). Morphological Theory: An Introduction to Word Structure in Generative Grammar. Oxford: Blackwell. Semantik Hurford, James R. & Brendan Heasley (1994). Semantics: A Coursebook. Cambridge: Cambridge UP. *Saeed, John (1998). Semantics. Oxford: Blackwell. Phonetik / Phonologie Giegerich, Heinz (1993). English Phonology: An Introduction. Cambridge: Cambridge UP. Roach, Peter (32000). English Phonetics and Phonology: A Practical Course. Cambridge: Cambridge UP. Spencer, Andrew (1998). Phonology: Theory and Description. Oxford: Blackwell. Varietäten / Soziolinguistik Brook, George L. (1979). Varieties of English. London: Macmillan. *Hughes, Arthur & Peter Trudgill (31996). English Accents and Dialects: An Introduction to Social and Regional Varieties of British English. London: Arnold. O’Donnell, William R. & Loreto Todd (21979). Variety in Contemporary English. London: Routledge. *Trudgill, Peter (42000). Sociolinguistics: An Introduction to Language and Society. Harmondsworth: Penguin. Trudgill, Peter & Jean Hannah (41995). International English: A Guide to Varieties of Standard English. London: Arnold. Wardhaugh, Ronald (31999). An Introduction to Sociolinguistics. Oxford: Blackwell. Wolfram, Walt & Natalie Schilling-Estes (1998). American English: Dialects and Variation. Oxford: Blackwell. Textlinguistik De Beaugrande, Robert & Wolfgang Dressler (1981). Introduction to Textlinguistics. London: Longman. (deutsch: Tübingen 1981). Graustein, Gottfried & Wolfgang Thiele (1987). Properties of English Texts. Leipzig: Enzyklopädie. *Heinemann, Wolfgang & Dieter Viehweger (1991). Textlinguistik: Eine Einführung. Tübingen: Niemeyer. Johnstone, Barbara (2002). Discourse Analysis. Oxford: Blackwell. Schiffrin, Deborah (1994). Approaches to Discourse. Oxford: Blackwell. Pragmatik Bublitz, Wolfram (2001). Englische Pragmatik. Berlin: Erich Schmitt Verlag. Studienführer *Levinson, Stephen (1997). Pragmatics. Cambridge: Cambridge UP. Mey, Jacob L. (22000). Pragmatics: An Introduction. Oxford: Blackwell. Sprachgeschichte (a) Einführungen / allgemeine Überblicke Barber, Charles (2000). The English Language. A Historical Introduction. (Canto Book). Cambridge: Cambridge UP. Baugh, Albert C. & Thomas Cable (42001). A History of the English Language. London: Routledge. (b) Aufsätze zu einzelnen Aspekten Hogg, Richard, et al. (eds.) (1992-2000). The Cambridge History of the English Language. Cambridge: Cambridge UP. Studienführer Wörterbuchempfehlungen Allgemeine einsprachige Wörterbücher The Concise Oxford Dictionary, ed. by Judy Pearsall, Tenth Edition 1999 (revised 2002). Oxford: Clarendon. oder The New Oxford Dictionary of English, ed. by Judy Pearsall, First Edition 1998. Oxford: Oxford UP. oder Collins English Dictionary, Fifth Edition 2000. London: Collins. (oder Stuttgart: Klett / Pons) Für Amerikanisten: Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary, ed. by Frederick C. Mish, Tenth Edition 2001. Springfield, MA: Merriam-Webster. Einsprachige Lernerwörterbücher Collins Cobuild English Dictionary, ed. by John Sinclair, Second Edition 1995. London: Collins. (oder Stuttgart: Klett / Pons) oder Longman Dictionary of Contemporary English, Third Edition 1995 (extended 2001). Harlow: Longman. (oder Berlin: Langenscheidt) oder The Oxford Advanced Learner’s Dictionary, ed. by Sally Wehmeier, Sixth Edition 2000. Oxford: Oxford UP. (oder Berlin: Cornelsen) Zweisprachige Wörterbücher Pons Großwörterbuch für Experten und Universität Englisch - Deutsch / Deutsch Englisch, 2002. Stuttgart: Klett. Spezialwörterbücher The Oxford English Dictionary, ed. by J. A. Simpson & E. S. C. Weiner, Second Edition 1989. Oxford: Clarendon. (or CD-ROM Version 2.0, 1999. Oxford UP) The Concise Oxford Dictionary of English Etymology, ed. by T. F. Hoad, 1996. Oxford: Oxford UP. Longman Language Activator, ed. by Della Summers, 1993. Harlow: Longman. Longman Pronunciation Dictionary, by John Wells, 1990. Harlow: Longman. oder English Pronouncing Dictionary, by Daniel Jones, 14th Edition revised by A.C.Gimson, 1977. London: Dent. (oder Stuttgart: Klett) Einige der genannten Wörterbücher sind auch als CD-ROM erhältlich. Studienführer 5.2 Literaturwissenschaft Großbritanniens und Neuere englischsprachige Literaturen Die anglistische Literaturwissenschaft beschäftigt sich mit der Geschichte der englischsprachigen Literaturen (ausgenommen der USA) von den Anfängen bis zur Gegenwart, also etwa von Beowulf bis zu den neueren englischsprachigen Literaturen, die sich in den Ländern des ehemaligen Kolonialreichs entwickelt haben. Für den letzteren Bereich ist eine eigene Hochschuldozentur eingerichtet worden, deren Schwerpunkte in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Inhaber in ausgewählten Bereichen dieser Literatur liegen, so z.B. Australien, Südafrika oder Indien. Wie jede Literaturwissenschaft muss sich auch die Anglistik mit der Frage der Methodologie und den angewandten Theorien auseinandersetzen. Der Mediencharakter aller Vermittlungsformen von Literatur ist dabei von entscheidender Bedeutung. Zwei Schwerpunkte methodologischer Art kennzeichnen die Leipziger anglistische Literaturwissenschaft. Erstens dominiert eine interkulturelle Betrachtungsweise, d.h., literarische Werke werden nicht vereinzelt gesehen, sondern in Kontexten und internationalen Zusammenhängen und sie haben politische Bedeutung, insofern sie beispielsweise Stereotypen bilden oder auflösen. Gerade die Literatur des 20. Jahrhunderts kann nicht mehr allein als nationale gefasst, sondern muss komparatistisch gesehen werden. Jede nicht-britische Anglistik ist ohnehin komparatistisch ausgerichtet. Der zweite Schwerpunkt ist die interdisziplinäre Betrachtung von Literatur, die im Austausch steht mit religiösen, weltanschaulichen oder sozialen Systemen, aber auch mit den anderen Künsten und Medien wie Architektur, Film oder Musik. Da die Literatur seit der Renaissance sich parallel oder konträr zu den (Natur-)Wissenschaften und zur Technologie entwickelt hat und oft als Alternative zu ihnen gesehen wird, wird insbesondere auch diesem Verhältnis in Leipzig nachgegangen. Aus dieser Sicht von Literatur, die nicht nur als Buch gefasst wird, erklärt sich, dass zwischen Literaturwissenschaft und Kulturstudien eine enge Verzahnung - zumindest in Leipzig entstanden ist. Hinweise zur Kursbelegung Im Grundstudium wird empfohlen, zu Anfang eine Einführungsveranstaltung zu belegen, in der das Handwerkszeug zur Interpretation von Texten, zur Methodologie und zum Bibliographieren erlernt wird (Einführung in die Literaturanalyse). Studierende, die wegen Überfüllung in die Einführungsveranstaltungen nicht aufgenommen werden können, sollten solche Proseminare belegen, für die die Einführung in die Literaturanalyse nicht als Teilnahmevoraussetzung gefordert ist, und die Literaturanalyse zum nächstmöglichen Zeitpunkt belegen. Zusätzlich sollten von Anfang an Vorlesungen besucht werden, die natürlich nicht die eigene Lektüre ersetzen, wohl aber dazu anleiten und Orientierung im weiten Feld der Literatur verschaffen sollen. Vorlesungen sollten selbstverständlich während des gesamten Studiums genutzt werden. Wir empfehlen dabei dringend die Belegung der in Abständen von zwei bis drei Semestern angebotenen Ringvorlesung 'Methoden der Literaturwissenschaft und Studienführer Kulturstudien'. Dies sollte nach dem dritten Semester geschehen, da eine gewisse Kenntnis der kultur- und literaturhistorischen sowie terminologischen Spezifika zum Verständnis der Vorlesung notwendig ist. Im Hauptstudium obliegt die Reihenfolge und/oder Schwerpunktsetzung der Literaturseminare vollständig den Studierenden. Generell sollte aber auf eine Verteilung der geforderten Haupt- und Proseminare über mehrere Epochen und Gattungen geachtet werden. Gleichzeitig ist es empfehlenswert zu beachten, dass für die Anfertigung von Arbeiten für Leistungsscheine ein erhöhter Zeitaufwand vonnöten ist und auch nicht zu viele Literaturseminare in einem Semester konzentriert werden sollten: das Lesepensum ist dann objektiv nicht zu bewältigen. Die inhaltliche Struktur der gewählten Kurse kann grundsätzlich zwei Richtlinien folgen: entweder verfolgt man den historischen Verlauf der Literaturentwicklung und vertieft die Kenntnisse auf einem oder mehreren Gebieten oder man bildet Schwerpunkte nach einem Kriterium (z.B. Roman oder Renaissance oder Gothic Tradition) und setzt sich daraus einen literaturhistorischen Überblick zusammen. In jedem Falle ist Verknüpfung von Überblicks- und Spezialkenntnissen Ziel der Ausbildung und somit Gegenstand der Prüfungen. Oberseminare sind für höhere Semester sowie für Doktoranden gedacht. Hier werden fachübergreifende Fragen und Theorien besprochen. Ziel ist ein interdisziplinäres Gespräch, zu dem auch Studierende nicht-philologischer Fächer sehr willkommen sind. Examenskolloquien dienen der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung in der Literaturwissenschaft. Hier werden noch einmal grundsätzliche Fragen zu den Gattungen, zur Theorie und Literaturgeschichte aufgearbeitet und anhand von mock exams eingeübt. In Doktorandenkolloquien werden laufende Arbeiten, insbesondere Dissertationen, aber auch Magister- und Abschlussarbeiten zur Diskussion gestellt. Studienführer Lektürehinweise und Lektürelisten Während des Studiums sollte man möglichst viel Primärliteratur lesen, da diese Lektüreerfahrung durch keine gelehrten Abhandlungen zu ersetzen ist. Um aber den Weg durch die lange und komplexe Geschichte der englischen Literaturen zu erleichtern, empfiehlt sich die Lektüre von Literaturgeschichten und anderen "Reiseführern". Kompakt und auf neuestem Stand sind beispielsweise: - Peck, John, & Martin Coyle (2002). A Brief History of British Literature. Basingstoke: Palgrave Macmillan. - Head, Dominic (2002). The Cambridge Introduction to Modern British Fiction, 1950 - 2000. Cambridge: Cambridge UP. - Nünning, Ansgar (1998). Der englische Roman des 20. Jahrhunderts. Stuttgart: Klett. - Gelfert, Hans-Dieter (1997). Kleine Geschichte der englischen Literatur. München: Beck. - Sanders, Andrew (1994). The Short Oxford History of English Literature. Oxford: Clarendon. - Seeber, Hans Ulrich (Hg.) (1993). Englische Literaturgeschichte. Stuttgart: Metzler. - Borgmeier, Raimund (Hg.) (1986). Die englische Literatur in Text und Darstellung. Bd. 1-10. Stuttgart: Reclam. - Ford, Boris (ed.) (1983). The Penguin Guide to English Literature. 8 vols. Harmondsworth: Penguin. - Hauptwerke der englischen Literatur. Kindler Lexikon (1975 ff.). München: Kindler. Für den Bereich der Neueren englischsprachigen Literaturen bieten die folgenden Publikationen erste Orientierungshilfen: - Thieme, John (ed.) (1996). The Arnold Anthology of Post-Colonial Literatures in English. London: Arnold. - Benson, Eugene & Lloyd W. Connolly (eds.) (1994). The Routledge Encyclopedia of Post-Colonial Literatures in English. 2 vols. London and New York: Routledge - Durix, Jean-Pierre & Carole Durix (1993). An Introduction to the New Literatures in English. Paris: Longman France. - Ashcroft, Bill, et al. (1989). The Empire Writes Back: Theory and Practice in PostColonial Literatures. London and New York: Routledge. Wir empfehlen außerdem zur besseren Orientierung und zum eigenen Weiterlesen das Buch von Christa Jansohn / Dieter Mehl / Hans Bungert (1995). Was sollen Anglisten und Amerikanisten lesen? Berlin: Erich-Schmidt-Verlag. Diese Liste deckt einen großen Teil der wichtigsten Literatur ab. Man wird die dort genannten Titel jedoch im Studium nicht vollständig lesen können. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass einige Gebiete, die in Leipzig besonders gepflegt werden, hier ausgespart sind, so die Reiseliteratur, Kinderliteratur, phantastische Literatur und nichtfiktionale Prosa. Studienführer In jedem Fall gilt: Keine Lektüreliste ersetzt den neugierigen und eigenständigen Leser, der sich eigene Pfade durch die reichhaltige Literatur englischer Sprache schlägt. Bei allem Ernst des literaturwissenschaftlichen Studiums sollte der Spaß am Lesen nicht vergessen werden. From the moment I picked the book up until I laid it down, I was convulsed with laughter. Some day I intend reading it. (Groucho Marx) Lektüreliste Anglistische Literaturwissenschaft Folgende Liste ist eine Empfehlung wichtiger Werke der britischen Literatur, von denen eine gewisse Anzahl auf den zur Zwischenprüfung einzureichenden Leselisten erscheinen soll. Anonymous Chaucer, Geoffrey Shakespeare, William Defoe, Daniel Swift, Jonathan Coleridge, Samuel Taylor Wordsworth, William Shelley, Mary Austen, Jane Tennyson, Alfred Brontë, Charlotte Brontë, Emily Dickens, Charles Carroll, Lewis Clarke, Marcus Wilde, Oscar Wells, Herbert George Shaw, George Bernard Forster, Edward Morgan Yeats, William Butler Eliot, Thomas Stearns Woolf, Virginia Joyce, James Mansfield, Katherine Huxley, Aldous Orwell, George Beowulf The Canterbury Tales: "General Prologue", "Prologue and Tale of the Wife of Bath" "The Pardoner´s Tale" und verschiedene andere “Tales“ Henry V, Midsummer Night´s Dream, Hamlet, The Tempest Robinson Crusoe Gulliver´s Travels “The Rime of the Ancient Mariner“ "The Daffodils", "Sonnet, Composed upon Westminster Bridge", "Tintern Abbey" Frankenstein or, The Modern Prometheus Sense and Sensibility “The Lady of Shalott“ Jane Eyre Wuthering Heights Great Expectations Alice in Wonderland For the Term of His Natural Life The Picture of Dorian Grey The Time Machine Mrs. Warren´s Profession A Passage to India "Easter 1916", "The Second Coming", "Sailing to Byzantium" The Waste Land To the Lighthouse Dubliners The Garden Party and Other Stories Brave New World Nineteen Eighty-Four Studienführer Golding, William Tolkien, John Ronald Reuel Beckett, Samuel Curnow, Allen Naipaul, V.S. Spark, Muriel Achebe, Chinua Rhys, Jean Soyinka, Wole Hughes, Ted Heaney, Seamus Rushdie, Salman Swift, Graham Hulme, Keri Barnes, Julian Winterson, Jeanette Ackroyd, Peter Atwood, Margaret Okri, Ben Coetzee, J.M. Lessing, Doris Carey, Peter Walcott, Derek Byatt, Antonia S. Ondaatje, Michael Phillips, Caryl Miller, Andrew Roy, Arundhati Rowling, Joanne K. Lord of the Flies Lord of the Rings Waiting for Godot "House and Land" A House for Mr Biswas The Prime of Miss Jean Brodie Arrow of God Wide Sargasso Sea Death and the King’s Horseman "Examination at the Womb-Door", "The Thought-Fox", "Crow´s Account of St.George" "Digging", "Bogland", "The Tollund Man", "Casualty" Midnight’s Children Waterland The Bone People Flaubert´s Parrot Oranges Are Not the Only Fruit Hawksmoor The Handmaid’s Tale "Incidents at the Shrine" Foe The Fifth Child Oscar and Lucinda Omeros Possession The English Patient Crossing the River Ingenious Pain The God of Small Things Harry Potter... Studienführer 5.3 Kulturstudien Großbritanniens Die Kulturstudien Großbritanniens sind in Leipzig (wie auch in Chemnitz und Dresden) die vierte gleichberechtigte inhaltliche ‘Säule’ des Faches Anglistik. Es lohnt sich, dies zu betonen, weil Sachsen in dieser Hinsicht eine positive Ausnahme von der generellen Fachstruktur der deutschen Anglistik bildet. In anderen Bundesländern wird abgesehen von einzelnen Ausnahmen (wie z.B. Bochum, Bremen, Magdeburg und Passau) - die kulturwissenschaftliche Dimension der Anglistik noch immer stiefmütterlich behandelt. Worum geht es in den Kulturstudien? (1) Unter einer Kultur kann man einen "particular way of life" (Raymond Williams) verstehen - wohlgemerkt: einen im Rahmen einer Gesellschaft, die normalerweise aus einer ganzen Reihe von verschiedenen, wenn auch miteinander verbundenen Kulturen besteht. Eine Kultur umfasst Elemente der in einer Gesellschaft herrschenden Produktions-, Distributions- und Konsumtionsbeziehungen. Sie umfasst ferner Elemente der Macht- und Kommunikationsbeziehungen sowie der Art(en) und Weise(n), in der diese von den Mitgliedern der Gesellschaft erfahren, strukturiert und interpretiert werden. (2) Wenn eine Kultur - insbesondere eine fremde Kultur - analysiert und verstanden werden soll, so muss sie re-konstruiert werden: Ihre soziale Produktion und semiotische Interpretation müssen in den je eigenen Sprachen der Verstehenden dargestellt werden. Das Verstehen einer fremden Kultur impliziert also von Anfang an den Gebrauch der eigenen. Dieser Prozess umschließt auch den Vergleich und im Vergleich die Veränderung der Kulturen und der vergleichenden/verstehenden Menschen. (3) Das zentrale Ziel der Kulturstudien ist es, den Kompetenzen, die die Studierenden der Anglistik erwerben, eine entscheidende hinzuzufügen: eine bestimmte fremde Kultur verstehen zu lernen und hierbei zu erfahren und zu lernen, wie das Verstehen fremder Kulturen überhaupt vor sich geht. Gleichzeitig soll das Verstehen der fremden Kultur - durch den Rückbezug auf die eigene - zu einem besseren Verständnis eben der eigenen Kultur und Gesellschaft führen. Wer zwischen beiden Kulturen in verschiedenen Funktionen vermitteln kann, besitzt - zumindest ansatzweise interkulturelle Kompetenz. Wie kann man das - alles - lernen? Gewiss: der Gegenstand der Kulturstudien ist "British society past and present, nothing less" (H. Gustav Klaus), aber es ist unmittelbar einsichtig, dass dies alles niemand kompetent lehren oder auch nur halbwegs sinnvoll in den verschiedenen Studiengängen unterbringen kann. Es muss also ausgewählt werden. Wir versuchen, dem Problem mit einer Kombination von Überblicke verschaffenden Vorlesungen und vertiefende Einzelstudien ermöglichenden Seminaren zu begegnen. Die Seminare sind i.d.R. themenorientiert, wobei die Themen relevante gesellschaftliche Sachverhalte in Geschichte und Gegenwart exemplarisch aufgreifen. Im Zusammenhang mit der Erarbeitung inhaltlicher Fragen erfolgt die Thematisierung unterschiedlicher Theorien und Methoden der Kulturstudien; auf die Bedeutung der Repräsentationsformen (Schrift, Bild, Ton) wird außerdem aufmerksam gemacht. Studienführer Die Lehrveranstaltungen in den Kulturstudien Großbritannien unterliegen - im Verlauf von 8 Semestern - einer zyklischen Regelmäßigkeit. Vorlesungen beinhalten eine einsemestrige Einführung in die Theorien und Methoden der Kulturstudien mit Bezügen zu aktuellen Themen aus der Politik und Kultur des Vereinigten Königreichs und der Republik Irland. Parallel dazu werden Einführungsvorlesungen angeboten zur Geschichte der Monarchie und zur Geschichte des Parlaments. Seminare zu historischen Perioden (z.B. Age of Revolution) und bestimmten Themenstellungen (Gender, Race, Generation, Media, Regions) finden ergänzend zu den Vorlesungen statt. Die Proseminare geben einen historischen Überblick über die Geschichte der Britischen Inseln, eingeteilt in einzelne Epochen (z.B. Victorian Age). Bei zusätzlichen Seminaren in Ergänzung dazu liegt die Betonung auf Themen zum Regionalismus im UK und in der EU, aber auch zu historisch bedingten Entwicklungen in ihrem soziokulturellen Rahmen. Die einzelnen Lehrveranstaltungen sind in sich geschlossene Einheiten, ein Einstieg in den Zyklus ist in jedem Semester möglich. Der Besuch der Veranstaltung "Einführung in die Kulturstudien Großbritanniens" möglichst im ersten Fachsemester wird allerdings dringend empfohlen. Einschübe und Ergänzungen, z.B. aus aktuellem Anlass, sind immer möglich und werden rechtzeitig im Vorlesungsverzeichnis oder durch Aushang bekannt gegeben. Studienführer Lektüreliste Kulturstudien Großbritanniens 1. Geschichte Großbritanniens Briggs, Ash (1999). A Social History of England. Harmondsworth: Penguin. Davis, Norman (1999). The Isles. A History. London: Macmillan. Haan, Heiner & Gottfried Niedhart (1993). Geschichte Englands vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. München: Beck. Haigh, Christopher (ed.) (1985). The Cambridge Historical Encyclopedia of Great Britain and Ireland. Cambridge: Cambridge U.P. Kearney, Hugh (1989). The British Isles. A History of Four Nations. Cambridge: Cambridge U.P. Krieger, Karl-Friedrich (1990). Geschichte Englands von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert. München: Beck. Morgan, Kenneth (ed.) (1984). The Oxford Illustrated History of Britain. Oxford: Oxford U.P. Niedhart, Gottfried (1987). Geschichte Englands im 19. und 20. Jahrhundert. München: Beck. Wende, Peter (1985). Geschichte Englands. Stuttgart: Kohlhammer. 2. Gegenwärtiges soziales und politisches System Abercrombie, Nicholas, et. al. (1994). Contemporary British Society. Cambridge: Polity Press. Barnett, Anthony (1997). This Time. Our Constitutional Revolution. London: Vintage. Bogdanor, Vernon (1999). Devolution in the United Kingdom. Oxford: Oxford U.P. Jones, Bill & Dennis Kavanagh (1994). British Politics Today. Manchester: Manchester U.P. Kastendieck, Hans, et. al. (Hg.) (1994). Länderbericht Großbritannien. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. McDowall, David (1999). Britain in Close-up. Harlow: Longman. Oakland, John (2002). British Civilization: An Introduction. London: Routledge. Storry, Mike § Peter Childs (2002). British Cultural Identities. London: Routledge. 3. Geschichte des Britischen Empire Kitchen, Martin (1996). The British Empire and Commonwealth: A Short History. London: Macmillan. Marshall, P. J. (1996). The Cambridge Illustrated History of the British Empire. Cambridge: Cambridge U.P. Osterhammel, Jürgen (1995). Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen. München: Beck. Porter, A. N. (1991). Atlas of British Overseas Expansion. London: Routledge. Studienführer 4. Kulturstudien Hansen, Klaus P. (2000). Kultur und Kulturwissenschaft. Tübingen: Francke. Gray, Ann & Jim McGuigan (eds.) (1993). Studying Culture. An Introductory Reader. London: Edward Arnold. Hall, Stuart (ed.) (1997). Representation: Cultural Representation and Signifying Practices. London: Sage. Journal for the Study of British Cultures. Eds. Jürgen Kramer, Bernd Lenz & Gerd Stratman (seit 1996). Tübingen: Narr. Kramer, Jürgen (1997). British Cultural Studies. München: Fink. Said, Edward (1995). Orientalism. London: Penguin. Said, Edward (1994). Culture and Imperialism. London: Vintage. Schwanitz, Dietrich (1995). Englische Kulturgeschichte. 2 Bde. Tübingen: Francke. Storey, John (ed.) (1998). What is Cultural Studies? A Reader. London: Edward Arnold. Williams, Raymond (1988). Keywords: A Vocabulary of Culture and Society. London: Fontana. Zusätzlich sind die Artikel über die "kulturwissenschaftlichen Inhalte" des Englischen als Fremdsprache im Handbuch Englisch als Fremdsprache (HEF), hrsg. von Rüdiger Ahrens, Wolf-Dietrich Bald und Werner Hüllen, Berlin: E. Schmidt, 1995, S. 209-300 zu empfehlen. Studienführer 5.4 Literaturwissenschaft der USA Die amerikanistische Literaturwissenschaft versteht sich zum einen als Geschichte der Literatur der USA bzw. der Regionen Nordamerikas, die heute das Gebiet der Vereinigten Staaten ausmachen; zum anderen beschäftigt sie sich mit theoretischen und methodischen Ansätzen in der Literaturkritik. Das Leipziger Institut für Amerikanistik legt dabei ein sehr breites Literaturverständnis zugrunde - zur Diskussion kommen zeitgenössische Texte ebenso wie die mündlichen Überlieferungen der nordamerikanischen Ureinwohner, die kanonisierten "Klassiker" ebenso wie die Literaturen der ethnischen Minderheiten oder Produkte der Populärkultur. Schwerpunkte in Forschung und Lehre der Leipziger Amerikanistik liegen in der Konzentration auf "race" und gender als zentrale Analysekriterien in der Literaturkritik, in der Beschäftigung mit material culture und Populärkultur sowie in der Untersuchung von Kulturkontakt im literarischen Text. Studierende der Amerikanistik besuchen im Grundstudium zunächst die obligatorische Übung "Einführung in die Literaturwissenschaft", in deren Rahmen sie sich einen Überblick über das methodische Instrumentarium der Literaturtheorie verschaffen. Dieser Überblick wird im Laufe des Grundstudiums durch die Teilnahme an der Ringvorlesung "Methoden der Literatur- und Kulturwissenschaft" (Institute für Anglistik und Amerikanistik) ergänzt. Des weiteren sollten Studierende vom Beginn des Studiums an die fortlaufende Überblicksvorlesung zur amerikanischen Literaturgeschichte besuchen. Weiterhin stehen den Studierenden im Grundstudium eine Auswahl an Proseminaren zur Verfügung, die ihnen die Möglichkeit bieten, sich schwerpunktmäßig mit bestimmten Epochen, Genres und Themen der amerikanischen Literatur zu beschäftigen. Im Hauptstudium können sich Studierende dann im Rahmen von Hauptseminaren vertiefend mit ausgewählten thematischen Schwerpunkten beschäftigen. Bitte beachten Sie die verbindliche Literaturwissenschaft (s. S. 72-75). Lektüreliste der amerikanistischen Hinweise zur Kursbelegung Vor allem für das Grundstudium werden Veranstaltungen konzipiert, die sich in Vorlesung und Seminar auf die Einführung in die allgemeine Literaturgeschichte der USA (von den Anfängen bis zur Gegenwart) konzentrieren. Dieser Teil des Studiums wird mit einer mündlichen Zwischenprüfung abgeschlossen (vgl. Kap. 8.2.2). Seit dem Immatrikulationsjahr 1997/98 darf ein Proseminar im Bereich Literatur der USA erst nach dem Erwerb eines Scheines in der Einführungsveranstaltung (Einführung in die Literaturwissenschaft / Literaturanalyse) belegt werden. Im Hauptstudium sollen Spezialisierungen erfolgen, die auf den im Grundstudium erworbenen Kenntnissen aufbauen und diese in neuen stofflichen, methodischen und theoretischen Zusammenhängen wieder aufnehmen. Auf diese Weise ist eine ausgewogene und sinnvolle Verbindung von Überblickswissen und Spezialkenntnissen für den gesamten Studiengang gewährleistet. Studienführer Bei der Auswahl der einzelnen Lehrveranstaltungen sollten für die persönliche Organisation des Studiengangs (neben allen anderen Fächern) drei Grundregeln beachtet werden: 1. Mit der jeweils laufenden Überblicksvorlesung zur Literaturgeschichte und der Einführung in die Literaturwissenschaft so früh wie möglich beginnen. 2. Literaturseminare über das gesamte Studium verteilen. Sie sind besonders vorund nachbereitungsintensiv. 3. Bei der möglichen Auswahl auf ein sinnvolles Abdecken verschiedener Epochen und Gattungen achten (z.B. nicht nur Romantik oder nur Roman). Hinweise zur Lektüreliste Die Lektüreliste soll allen Studierenden schon zu Beginn des Studiums eine bessere Orientierungshilfe im Fach Amerikanistik geben. Mit der systematischen Lektüre sollte schon im ersten Semester begonnen werden. Die Liste enthält grundlegende Texte der amerikanischen Literaturgeschichte und liefert damit eine Basis von Texten, auf die in den Lehrveranstaltungen direkt und indirekt zurückgegriffen werden kann. Die Liste ist verbindlich. Bei den kursiv gesetzten Titeln handelt es sich um Romane oder Dramen; in Anführungszeichen stehen "stories, essays" und "poems". Alle in den einzelnen Abschnitten angegebenen Titel, die z. T. Wahlmöglichkeiten bereitstellen, sind obligatorisch; die in eckigen Klammern stehenden Titel sind als Zusatz empfohlen. Die Norton Anthology of American Literature wird zum Kauf empfohlen. Die Heath Anthology of American Literature ist stärker multikulturell angelegt. Beide Anthologien können auch in der Universitätsbibliothek benutzt werden. Magister Amerikanistik Hauptfach Für das Prüfungsgespräch zur Zwischenprüfung wird die Kenntnis aller Texte aus zwei (nicht aufeinander folgenden) Perioden der Lektüreliste vorausgesetzt. Zusätzlich wird ein Schwerpunktthema (mit Primär- und Sekundärliteratur) gefordert, welches die Studierenden beispielsweise im Kontext eines Proseminars erarbeitet haben. Bis zur Abschlussprüfung sollten dann auch die Texte der anderen Perioden gelesen werden. Magister Amerikanistik Nebenfach, Lehramt Englisch Im Studiengang Magister Amerikanistik Nebenfach und Lehramt Englisch wird für das Prüfungsgespräch zur Zwischenprüfung die Kenntnis der Hälfte aller Texte aus zwei (nicht aufeinander folgenden) Perioden der Lektüreliste vorausgesetzt. Zusätzlich wird ein Schwerpunktthema (mit Primär- und Sekundärliteratur) gefordert, welches die Studierenden beispielsweise im Kontext eines Proseminars erarbeitet haben. Für die Abschluss- bzw. Staatsexamensprüfung sollten dann auch Texte aus den anderen Perioden ergänzt werden. Studienführer Lektüreliste Amerikanische Literaturwissenschaft I. Anfänge der amerikanischen Literatur Columbus, Christopher. aus: Journal of the First Voyage to America (in: Heath). De las Casas, Bartolomé. The Devastation of the Indies. Smith, John. aus: The General History of Virginia (in: Norton). Zuni. "Talk Concerning the First Beginning" (in: Heath). Navajo. "Changing Woman and the Hero Twins after the Emergence of the People" (in: Heath). Winthrop, John. "A Modell of Christian Charity". Bradford, William. aus: Of Plymouth Plantation (in: Norton) Danforth, Samuel. "Errand into the Wilderness". Bradstreet, Ann. "A Letter to her Husband, Absent upon Public Employment" (in: Norton). Mather, Cotton. aus: Magnalia Christi Americana (in: Norton). Rowlandson, Mary. aus: "A Narrative of the Captivity and Restoration of Mrs. Mary Rowlandson" (in: Norton). Edwards, Jonathan. aus: A Personal Narrative (in: Norton); aus: Sinners in the Hands of an Angry God (in: Norton). Vassa, Gustavus. aus: The Life of Olaudah Equiano, or Gustatus Vassa, the African, Written by Himself (in: Norton). Crèvecoeur, Jean de. "Letter IX" aus: Letters from an American Farmer (insbesondere Letter III: "What is an American?", in: Norton). Franklin, Benjamin. aus: The Autobiography (in: Norton). Jefferson, Thomas. aus: Notes on the State of Virginia (in: Norton). Freneau, Philipp."On the Emigration to America";"The Wild Honey Suckle"; "On Mr. Paine's Rights of Man" (in: Norton). II. 19. Jahrhundert ("American Renaissance") Brown, Charles Brockden. Wieland, or The Transformation. Irving, Washington. "Rip van Winkle" und "The Legend of Sleepy Hollow" (in: Norton). Cooper, James Fenimore. The Last of the Mohicans. Poe, Edgar Allan. "The Murders in the Rue Morgue"; (in: Norton); "The Fall of the House of Usher" (in: Norton); "The Tell-Tale Heart"; Rezension zu Hawthornes Twice-Told Tales (in: Heath): "Philosophy of Composition" (in: Norton); "The Raven"; "Ligeia" (beides in: Heath). Emerson, Ralph Waldo. "Nature" (in: Norton); "The American Scholar" (in: Norton, pp. 412 - 425) oder "Self-Reliance" (in: Norton). Hawthorne, Nathaniel. The Scarlet Letter; "Young Goodman Brown" (in: Norton); "Preface" zu The House of the Seven Gables (in: Norton). Fuller, Margaret. aus: Woman in the Nineteenth-Century: "The Great Lawsuit" (in: Norton). Stowe, Harriet Beecher. Uncle Tom's Cabin. Thoreau, Henry David. aus: Walden, or Life in the Woods (in: Norton). Douglass, Frederick. aus: Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave (in: Norton). Studienführer Jacobs, Harriet. aus: Incidents in the Life of a Slave Girl. Brown, William Wells. Clotel, or the President's Daughter. Whitman, Walt. "Cantos 1, 5, 6, 24, 49 - 52", aus: Song of Myself (in: Norton); "Crossing Brooklyn Ferry" (in: Norton); "When Lilacs last in the Dooryard Bloom'd" (in: Norton); Preface to Leaves of Grass. (in: Norton). Longfellow, Henry W. "A Psalm of Life" (oder andere Gedichte). Bryant, William Cullen. "The Prairies" (oder andere Gedichte). Melville, Herman. "Bartleby, the Scrivener" (in: Norton); Moby-Dick. Dickinson, Emily. "There's a certain Slant of light"; "Because I could not stop for Death"; "I heard a Fly buzz - when I died -"; "I'm ceded - I've stopped being Theirs" (alles in: Norton). Jackson, Helen Hunt. Ramona. Sedgwick, Catherine Maria. Hope Leslie. III. Jahrhundertwende Howells, William Dean. "Novel-Writing and Novel-Reading", A Hazard of New Fortunes oder The Rise of Silas Lapham. Twain, Mark. The Adventures of Huckleberry Finn; "The Notorious Jumping Frog of Calaveras County" oder "Pudd'nhead Wilson" (in: Norton). Gilman, Charlotte Perkins. "The Yellow Wallpaper" (in: Norton). Crane, Stephen. Maggie, A Girl of the Street. Chesnutt, Charles. The Conjure Woman oder The Marrow of Tradition. Dunbar, Paul Laurence. aus: Lyrics of Lowly Life (in: Heath). Cahan, Abraham. "Yekl". in: Yekl and the Imported Bridegroom and Other Stories of the New York Ghetto. James, Henry. The Turn of the Screw; "The Beast in the Jungle"; "The Art of Fiction" (in: Norton); Daisy Miller oder Washington Square oder The Americans. Chopin, Kate. The Awakening; ["The Story of an Hour"]. London, Jack. Call of the Wild oder Upton Sinclair. The Jungle oder Norris, Frank. McTeague. Dreiser, Theodore. Sister Carrie. Adams, Henry. "The Dynamo and the Virgin" in: The Education of Henry Adams. (in: Norton). Wharton, Edith. The House of Mirth; ["The Other Two" (in: Norton); andere short stories]. Bellamy, Edward. Looking Backward: 2000-1887. IV. Zwischen den Weltkriegen Stein, Gertrude, aus: The Making of Americans (in: Norton) ["Melanctha". The Autobiography of Alice B. Toklas]. Sinclair, Lewis. Babbitt. Anderson, Sherwood. Winesburg, Ohio. Williams, William Carlos. "Young Sycamore"; "This is Just to Say"; (in: Norton); "The Red Wheelbarrow" (in: Norton); "Spring and All" (in: Norton). Pound, Ezra, "Canto I" (in: Norton); aus: "Hugh Selwyn Mauberley" (I-V) (in: Norton). H.D. (Hilda Doolittle). "Helen"; "Oread" (beide in: Norton). Eliot, T.S. "The Love Song of J. Alfred Prufrock" (in: Norton); "The Waste Land". Studienführer O'Neill, Eugene. The Emperor Jones. Fitzgerald, F. Scott. The Great Gatsby. e.e. cummings. Gedichte. Hemingway, Ernest. "The Killers"; "Hills Like White Elephants"; The Sun Also Rises oder A Farewell to Arms. Faulkner, William. Absalom! Absalom! oder Light in August; "A Rose for Emily" (in: Norton). Locke, Alain. "The New Negro" (in: Heath). Larsen, Nella. Passing oder Toomer, Jean. Cane oder Johnson, James Weldon. The Autobiography of an Ex-Colored Man. Hughes, Langston. "The Negro Speaks of Rivers" (in: Norton); "Harlem"; "The Weary Blues"; "Ballad of the Landlord"; "Mother to Son" (in: Norton). Brown, Sterling. "Ma Rainey". Hurston, Zora Neale. Their Eyes Were Watching God. Steinbeck, John. The Grapes of Wrath oder Of Mice and Men. Dos Passos, John. Manhattan Transfer oder einen Roman aus der Trilogie U.S.A. Wright, Richard. "Long Black Song" in: Uncle Tom's Children; Native Son oder Black Boy. Welty, Eudora."Petrified Man" (in: Norton). Chandler, Raymond. The Big Sleep oder Hammett, Dashiel. The Maltese Falcon. Black Elk (with John G. Neihardt). Black Elk Speaks. V. Von 1945 bis 1965 Olsen, Tillie. "Tell Me a Riddle" oder "I Stand Here Ironing". (in: Tell Me a Riddle). Ellison, Ralph. Invisible Man. Bellow, Saul. Herzog oder Malamud, Bernard. The Magic Barrel (complete collection of stories) oder The Assistant oder Roth, Philip, Goodbye, Columbus. Paley, Grace. "Two Sad Short Stories from a Long and Happy Life" oder "The Loudest Voice" in: The Little Disturbances of Man; ("A Conversation with my Father"). Baldwin, James. "Notes of a Native Son" aus: Notes of a Native Son; Go Tell It on the Mountain oder Giovanni's Room. Salinger, J.D. The Catcher in the Rye. Capote, Truman. In Cold Blood. McCullers, Carson. The Heart Is a Lonely Hunter oder O'Connor, Flannery. A Good Man is Hard to Find. Miller, Arthur. Death of a Salesman. Williams, Tennessee. A Streetcar Named Desire. Albee, Edward. Who's Afraid of Virginia Woolf? oder The American Dream oder The Zoo Story. Hayden, Robert. "Middlepassage" (in: Norton); (andere Gedichte in: Norton). Ginsberg, Allen. "Howl". Rich, Adrienne. "Snapshots of a Daughter-in-Law"; "Frame"; "The Images". Olson, Charles. "The Kingfishers". Plath, Sylvia. "Daddy"; "Cartographies of Silence" (in: Norton). Baraka, Amiri (LeRoi Jones). Dutchman; "A Poem for Willie Best" (in: Norton); "Black Art", in: Understanding the New Black Poetry, ed. S. Henderson. Studienführer VI. Von 1965 bis zur Gegenwart Doctorow, E.L. Ragtime. Pynchon, Thomas. The Crying of Lot 49. Heller, Joseph. Catch 22. oder Phillips, Jayne Anne. Machine Dreams. Barth, John. Lost in the Funhouse. Shepard, Sam. True West oder Hwang, David Henry. M. Butterfly. Vonnegut, Kurt. Slaughterhouse Five oder LeGuin, Ursula. The Left Hand of Darkness. Morrison, Toni. Sula oder Beloved. Erdrich, Louise. Tracks oder Silko, Leslie Marmon. Ceremony. Creely, Robert. "Thinking"; "The Language". Ashbery, John. "The Painter"; "America". Didion, Joan. Book of Common Prayer oder Play It As It Lays. Updike, John. Rabbit, Run. Kingston, Maxine Hong. The Woman Warrior. Carver, Raymond. Cathedral. Auster, Paul. Moon Palace oder City of Glass. O'Nan, Stewart. A Prayer for the Dying oder The Speed Queen. Spiegelman, Art. Maus. Mukherjee, Bharati. Jasmine oder Kincaid, Jamaica. Lucy. Studienführer 5.5 Kulturgeschichte der USA Die amerikanische Kulturgeschichte hat das Studium der Geschichte und Kultur der USA einschließlich der kolonialen Ursprünge zum Gegenstand. Das Fach geht von einem umfassenden Kulturbegriff aus, der gleichermaßen materielle Grundlagen, institutionelle Entwicklungen sowie Lebensweisen, Werte, Normen und Mentalitäten umfasst. Dieses interdisziplinäre Selbstverständnis bedingt die umfassende kontextuelle Einbettung kulturgeschichtlicher Prozesse; dementsprechend werden die Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA besonders betont. Ein vorrangiges Ziel ist es, auch gegenwärtige Entwicklungen in der amerikanischen Gesellschaft historisch auszuloten und zu verankern. Das Fach ist in Leipzig nach wie vor im Aufbau begriffen. Vorlesungen werden bis auf weiteres als einführende Veranstaltungen in drei wichtigen Themenbereichen angeboten, die allerdings variiert werden sollen: 1. Geschichte (auch Sozial- und Geschlechtergeschichte, Einwanderung, Minderheiten) 2. politisches System (auch Verfassung, Rechtssystem, Manifest Destiny, Expansion) 3. Kultur (auch Religion, Medien, Regionen) Proseminare dienen einer ersten Spezialisierung der in den Vorlesungen angebotenen Themen, der Einübung des Umgangs mit Spezialliteratur und der Anfertigung von Seminararbeiten. In Hauptseminaren (die nach der Zwischenprüfung offenstehen) werden vertiefende, interdisziplinäre Fragestellungen verfolgt, die zum Teil eigenständig zu bearbeiten sind und inhaltlich auch zur Examensarbeit hinführen können. In den Seminaren behandelte Themen (das Semesterangebot wird manchmal durch amerikanische Gastprofessoren ergänzt) umfassen zusätzlich zu den schon genannten u.a.: Geschichte der amerikanischen Unabhängigkeit, politische Ideologien, zentrale Institutionen, Frontier und Imperialismus, amerikanischer Süden, Sklaverei, Bürgerkrieg, Reformbewegungen, Sozialpolitik, Minderheiten, Werte und Wertewandel, Geschlechterbeziehungen. Das Thema "Soziale Integration und Ausgrenzung" soll als umfassender Forschungsschwerpunkt Raum geben für detaillierte Spezialuntersuchungen, so zu Rassismus und Rassenbeziehungen, nationaler Identitätsbildung und Geschlechterkonstruktion sowie zu Integrationsprozessen von Immigranten. Studienführer 5.6 Fachdidaktik Die Ausbildung in der Fachdidaktik zielt darauf ab, das auf verschiedenen im Studienplan ausgewiesenen Fachgebieten, wie Sprachpraxis, Linguistik, Literaturwissenschaft, Kulturstudien, Pädagogik, Psychologie etc., von den Studierenden erarbeitete Wissen und Können unter dem Aspekt der zukünftigen beruflichen Tätigkeit als Englischlehrkraft zusammenzuführen und für die Praxisbereiche der Mittelschulen, Gymnasien, Förderschulen oder auch weiterführenden Bildungseinrichtungen (DiplomWirtschaftspädagogen) nutzbar zu machen. Auf der Grundlage eines kurzen Abrisses der Geschichte der Methodik gewinnen die Studierenden in Vorlesungen, Seminaren und Workshops Erkenntnisse und Einsichten zum Verlauf des Spracherwerbs überhaupt und zum Fremdsprachenerwerb unter institutionalisierten Bedingungen (außerhalb des Geltungsbereiches dieser Sprache) im Besonderen. Sie erfahren u.a. eine theoretische Fundierung zur Herausbildung verschiedener Graduierungen kommunikativer Kompetenz, zum handlungsorientierten Fremdsprachenunterricht und zu den Grundprinzipien der Erarbeitung, Festigung, Wiederholung, Systematisierung und Anwendung des Unterrichtsstoffes. Die Studierenden machen sich vertraut mit dem Zusammenhang von Ziel, Inhalt und Methode/Verfahren und gewinnen in kleinen Gruppen im Rahmen der schulpraktischen Übungen erste Erfahrungen zur Umsetzung ihres erworbenen Wissens unter schulischen Bedingungen, die sie im Blockpraktikum (vier Wochen für zwei Fächer) überprüfen können. Mit dem Abschluss der universitären Ausbildung haben die Lehramtsanwärter einen ersten Überblick über verschiedene Bereiche der Fremdsprachendidaktik gewonnen und ihr Wirken als Lehrerpersönlichkeit erstmals erprobt. Lektüreliste Fachdidaktik * kennzeichnet Standardwerke * Sächsisches Staatsministerium für Kultus. Die jeweils gültigen Lehrpläne für das Fach Englisch. * Bach, Gerhard & Johannes-Peter Timm (Hg.) (1989). Englischunterricht: Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis. Tübingen: Francke. Bastian, Johannes & Herbert Gudjons (Hg.) (1986 und 1990). Das Projektbuch I und II. Hamburg: Bergmann und Helbig. * Bausch, Karl-Richard, et al. (Hg.) (1989). Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen: Francke. * Borgwardt, Ulf, et al. (Hg.) (1993). Kompendium Fremdsprachenunterricht. Ismaning: Hueber. Bredella, Lothar & Michael Leguttke (Hg.) (1985). Schüleraktivierende Methoden im Fremdsprachenunterricht Englisch. Bochum: Kamp. Burger, Günther (Hg.) (1995). Fremdsprachenunterricht in der Erwachsenenbildung. Ismaning: Hueber. Doyè, Peter (1990). Systematische Wortschatzvermittlung im Englischunterricht. Hannover: Schroedel. Frey, Karl (1990). Die Projektmethode. Weinheim und Basel: Beltz. Studienführer * * * * * * Genzlinger, Werner (1980). Kreativität im Englischunterricht. Bochum: Kamp. Heaton, John Brian (1991). Writing English Language Tests. London: Longman. Hellwig, Karl-Heinz (Hg.) (1990). Textdidaktik für den Fremdsprachenunterricht isoliert oder integrativ? Tübingen: Narr. Heuer, Helmut & Friedericke Klippel (1993). Englischmethodik. Berlin: Cornelsen. Karbe, Ursula & Kerstin Steinberg-Rahal (Hg.) (1992). Kreativität im Fremdsprachenunterricht? Leipzig: Universitätsverlag. Raasch, Albert, et al. (Hg.) (1988). Aspekte des Lernens und Lehrens fremder Sprachen. Frankfurt/M.: Diesterweg. Rampillon, Ute (1989). Lerntechniken im Fremdsprachenunterricht. Ismaning: Hueber. Reisener, Helmut (1989). Motivationstechniken im Fremdsprachenunterricht. Ismaning: Hueber. Rohrer, Josef (1984). Zur Rolle des Gedächtnisses beim Sprachenlernen. Bochum: Kamp. Schier, Jürgen (1989). Schülerorientierung als Leitprinzip des fremdsprachlichen Literaturunterrichts. Frankfurt/M.: Lang. Timm, Johannes-Peter (Hg.) (1998). Englisch lernen und lehren: Didaktik des Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen. Vielau, Axel (1997). Methodik des kommunikativen Fremdsprachenunterrichts. Berlin: Cornelsen. Werlich, Egon (1989). Praktische Methodik des Fremdsprachenunterrichts mit authentischen Texten. Bielefeld: Cornelsen. 5.7 Sprachpraxis Dem Lehrgebiet Sprachpraxis obliegt es, den individuellen Erwerb fremdsprachlicher Kompetenz durch die Studierenden der Anglistik und Amerikanistik zu unterstützen im Hinblick auf (a) die systematische Erweiterung und Verbesserung der Abiturkenntnisse der englischen Sprache, um deren Benutzung als Unterrichtsmedium in den akademischen Ausbildungsbereichen und als internationales Kommunikationsmittel zu ermöglichen bzw. zu effektivieren, und (b) die Befähigung der Studierenden zur selbständigen Weiterentwicklung bereits erworbener kommunikativer Fertigkeiten. Darüber hinaus vermitteln sie Einsichten in die Strukturen des Englischen in systematischer und kontrastiver Form und tragen so zu einer reflektierten Sprachkompetenz bei. Konkrete Ausbildungsziele sind die inhaltliche Unterstützung der akademischen Lehrgebiete durch die Arbeit mit bestimmten relevanten Materialquellen, funktionalen und stilistischen sowie regionalen Varietäten, ausbildungs- und berufspezifisch typischen Textsorten und aktuellen kulturpolitischen und literarischen Fragestellungen. Der Erfüllung dieser Ziele dienen Lehrveranstaltungsangebote zu den sprachlichen Kenntnisbereichen (insbesondere Grammatik und Aussprache/Intonation) und den produktiven kommunikativen Haupttätigkeiten (skills) Schreiben und Sprechen sowie zu spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Studiengänge. Rezeptive kommunikative Sprachtätigkeiten (Hören und Lesen) werden i.d.R. nicht in separaten Kursen angeboten, kommen aber in bestimmtem Umfang als Übungsbestandteil des Regelangebotes vor. Studienführer Je nach Studiengang (vgl. Kap. 4) ist für die sprachpraktische Ausbildung der Magisterund Lehramtsstudierenden sowohl im Grund- als auch im Hauptstudium eine bestimmte Anzahl von obligatorischen bzw. wahlobligatorischen Sprachübungen vorgesehen. In Bezug auf die Inhalte des verwendeten Sprachmaterials sucht das Lehrgebiet Sprachpraxis dabei besonders die Nähe angrenzender Lehrgebiete wie Kulturstudien, Didaktik, Text- und Soziolinguistik. In den skill-orientierten Lehrveranstaltungen (LV) des Grundstudiums - Interactive Oral Discourse, Strategies of Writing (früher Composition 1) und Writing for Academic Purposes (früher Composition 2) - wird auf der Grundlage ausge-wählter Themen und Kommunikationssituationen eine Vielfalt von grundlegenden Sprachfunktionen sowie Texttypen und -formen geübt. Vor bzw. zu Beginn der sprachpraktischen LV können zur Einstufung der Studierenden placement tests und/oder Beratungsgespräche durchgeführt werden. Über die Notwendigkeit und den Umfang ihrer Teilnahme an den LV zu den Kenntnisbereichen Grammatik und Aussprache/Intonation sowie Lexik im Grundstudium, die der Festigung bereits erworbener Kenntnisse auf der morphologisch-syntaktischen, phonetisch-intonatorischen bzw. der lexikalischen Ebene dienen, entscheiden die Studierenden auf der Grundlage einer Selbsteinschätzung ihrer Kenntnisse bzw. nach Hinweis oder Beratung durch das Lehrpersonal. Translation I stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen skill- und kenntnisdominierten LV dar und berührt auch die lexikalische und die stilistische Ebene. Auf die Vorstellung eines Modells für die günstigste Abfolge der sprachpraktischen LV im Grundstudium wird verzichtet im Hinblick auf die Wahrung größerer Flexibilität der Studierenden für den individuellen Stundenplanbau (vgl. auch Kap. 4.1). Grundsätzlich sollten von Anglistik- und Lehramtsstudierenden jedoch LV aus dem Sprachpraxisbereich unbedingt in jedem der Grundstudiensemester belegt werden. Dabei empfiehlt es sich, falls nötig, anfangs stärker kenntnisorientierte LV zu besuchen, um damit die Grundlage für die erfolgreiche Bewältigung der auf dem Vorhandensein von Kenntnissen basierenden Fertigkeitsentwicklung in den Sprech- und Schreibkursen zu legen. Translation I, und evtl. weitere Angebote im Grundstudium, die Kenntnisse und Fertigkeiten integrieren, sollten nach dem Besuch aller anderen obligatorischen LV der Sprachpraxis am Ende des Grundstudiums wahrgenommen werden. Die Auswahl der sprachpraktischen Übungen im Hauptstudium wird von den Studierenden im Rahmen des vorgesehenen Stundenfonds und in Abhängigkeit vom Studiengang weitgehend nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen vorgenommen. Neben den traditionellen, direkt auf die Vorbereitung der Magister- oder Diplomprüfung bzw. des Staatsexamens zielenden Angeboten Translation II und III, Critical/Reflective Essay Writing (früher Academic Writing II) und Written Expression werden je nach personellen Möglichkeiten auch immer Angebote für spezifische Interessen unterbreitet (z.B. Creative Writing, English for Language Instructors, Error Analysis, Grammar for Advanced Students, Keeping in Shape, Presentations and Discussions, Translating Literature u. a.), die besonders denjenigen Studierenden empfohlen werden, die bereits feste Vorstellungen von den von ihnen erwarteten beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten haben bzw. solchen, denen die Studienführer Weiterentwicklung ihrer bereits hohen fremdsprachlichen Kompetenz besonders am Herzen liegt. Der gegenwärtig stattfindende Prozess der Reduzierung genuiner Sprachausbildung im Hauptstudium geht einher mit einer immer stärker werdenden Veränderung der Inhalte hin zur Verzahnung von fachwissenschaftlicher und sprachpraktischer Arbeit. Eine stärkere Differenzierung von Ausbildungsinhalten dient der besseren Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Magister- bzw. Lehramtsstudierenden. Das Absolvieren der obligatorischen bzw. wahlobligatorischen sprachpraktischen Übungen sowohl im Grund- als auch im Hauptstudium wird bei regelmäßiger Teilnahme an den jeweiligen LV und den für diese von den Kursleitern vorgesehenen Übungsprogrammen am Ende der LV durch die Vergabe eines Teilnahmescheines bzw. für Strategies of Writing (Composition 1) und Interactive Oral Discourse (beide Grundstudium) gegebenenfalls durch die eines Leistungsscheines bestätigt. Die Bedingungen für die Scheinvergabe sind von der Spezifik der jeweiligen Übung abhängig und werden vom Kursleiter am Beginn des Semesters bekannt gegeben. Ausländische Studierende, die im Rahmen des SOKRATES-Austauschprogramms zu uns kommem, haben ein Anrecht auf einen benoteten Teilnahmeschein und (falls erwünscht) ein Worturteil für jedwede von ihnen besuchte sprachpraktische Lehrveranstaltung. Studierende, die auf Grund von Langzeitaufenthalten in Zielsprachenländern über ein hohes Niveau fremdsprachlicher Kompetenz verfügen, können von einzelnen oder allen sprachpraktischen LV des Grundstudiums befreit werden, wenn sie einschlägige Zertifikate vorlegen oder in Einzelüberprüfungen den Nachweis entsprechender Kenntnisse und Fertigkeiten führen. Auch im Hauptstudium können Äquivalenzen für Teilnahmescheine akzeptiert werden. Studienführer 6 Seminarscheine Es gibt zwei Arten von Seminarscheinen: Leistungsnachweise und Teilnahmescheine Die Anzahl der Leistungsnachweise (Leistungsscheine) und die Bereiche, in denen sie erbracht werden müssen, sind in den Studienordnungen festgelegt. In den Überblicksblättern für die Lehrämter und Magister Anglistik (S. 36-47) sind sie mit "L" markiert und entweder durch einen Pfeil "⇐" einer bestimmten Lehrveranstaltung oder durch Klammern einem Wahlbereich zugeordnet. In den Überblicksblättern der Magister Amerikanistik und der Wirtschaftspädagogen (S. 48-53) werden die Leistungsnachweise extra aufgeführt. Das Vorhandensein der laut Studienordnung geforderten Leistungsnachweise ist Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung im entsprechenden Bereich. Bei der Zwischenprüfung gilt dies für das jeweilige Fachgebiet, z.B. Leistungsnachweis in Linguistik als Zulassungsvoraussetzung für den linguistischen Prüfungsteil. Vor der letzten Teilprüfung der Zwischenprüfung müssen jedoch alle Leistungsnachweise des Grundstudiums vorliegen, auch wenn im betreffenden Bereich keine separate Teilprüfung abzulegen ist (z.B. im Studiengang Magister Anglistik Nebenfach der sprachpraktische Leistungsnachweis). Bei der Abschlussprüfung, die für das gesamte Fach Englisch bzw. Anglistik oder Amerikanistik in einem Prüfungszeitraum absolviert werden muss, sind alle Leistungsnachweise des Hauptstudiums - bei Lehramtsstudiengängen außerdem der Nachweis des fachdidaktischen Blockpraktikums - vor Prüfungsbeginn vorzuweisen. Für Leistungsnachweise im Grundstudium werden je nach Festlegung der Kursleiter Klausuren oder Hausarbeiten (mit Referaten) gefordert. Leistungsnachweise im Bereich Sprachpraxis basieren auf dem erfolgreichen Absolvieren einer von der Lehrkraft festgelegten Anzahl und Abfolge von kursspezifischen Überprüfungs-formen, z.B. Übersetzungen, Essays, etc. Im Hauptstudium werden Leistungsnachweise durch umfangreichere Hausarbeiten (ca. 15-25 Seiten) und Referate - ggf. auch nur durch Hausarbeiten - in Haupt-seminaren erworben. Bei diesen Hauptseminararbeiten ist zu beachten, dass den Lehrkräften angesichts der hohen Studentenzahlen eine Korrekturfrist von ca. 5 bis 6 Wochen eingeräumt werden muss. Berücksichtigen Sie dies bei der zeitlichen Planung Ihrer Seminararbeiten und Prüfungen. Leistungsnachweise können nur in solchen Lehrveranstaltungen erworben werden, die im kommentierten LV-Verzeichnis mit LN (d.h. Leistungsnachweis möglich) gekennzeichnet sind. Wenn Sie in einem Seminar einen Leistungsnachweis benötigen, sollten Sie dies der Lehrkraft zu Beginn des Kurses mitteilen. Teilnahmescheine werden auf Wunsch der Studierenden auf der Grundlage regelmäßiger und aktiver Seminarteilnahme (d.h. mindestens ca. 80 % der Veranstaltungen) vergeben. Studienführer Wir möchten mit Nachdruck darauf hinweisen, dass die Belegung aller laut Studienordnung obligatorischen und wahlobligatorischen Lehrveranstaltungen Bestandteil eines ordnungsgemäßen Studiums ist. Sie bildet gleichzeitig eine inhaltliche Voraussetzung für das Bestehen der Zwischen- und Abschlussprüfungen, da hierfür die Seminare, in denen ein Leistungsnachweis zu erwerben ist, allein nicht ausreichen. Hierbei ist Ihre Eigenverantwortung für das Studium besonders gefordert, da die Teilnahmescheine rechtlich keine Zulassungsvoraussetzung für Prüfungen darstellen. Sie sind deshalb rein formal verzichtbar und können auch durch selbständige Eintragung in den Belegbogen Ihres Studienbuches, den Sie im Studentensekretariat erhalten, ersetzt werden. Bei Hochschulwechsel oder Auslandsstudium ist es jedoch oft hilfreich, auch mit den Teilnahmescheinen das bereits absolvierte Studienpensum zu dokumentieren. Den Besuch von Vorlesungen können Sie generell selbständig in Ihren Belegbogen eintragen, denn hier ist die Vergabe von Teilnahmescheinen nicht üblich. Studienführer 7 Zur Form schriftlicher Arbeiten Die folgenden Hinweise (bis Kap. 7.3) sind entnommen aus: Löffler, Arno, et al. (1992). Einführung in das Studium der englischen Literatur. 4. Auflage. Heidelberg: Quelle und Meyer. Dabei sind die Angaben unter 7.2 und 7.3 so verändert worden, dass sie für Seminararbeiten in den Bereichen Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaft gültig sind. Schriftliche Arbeiten dienen dem Erlernen und der Einübung wissenschaftlicher Forschungstätigkeit; darüber hinaus sind sie neben Klausuren die wichtigsten Instrumente der Lernzielkontrolle und Leistungsmessung im akademischen Betrieb. Kein Wunder, dass viele Studierende - trotz einschlägiger Schulerfahrung (Aufsätze, Facharbeit) - mit einigem Bauchgrimmen ihrem ersten Referat entgegensehen. Richtig dosierte Informationen und gesunder Menschenverstand können hier Linderung verschaffen. Wir verzichten auf detaillierte Ratschläge zur Organisation des Erwerbs und der Verarbeitung von fachspezifischen Informationen. Die einschlägigen Handbücher bieten Tips zum richtigen Lesen, Exzerpieren, zur Karteigestaltung usw. in Fülle. In der Praxis werden die Studierenden ihren eigenen Arbeitsstil finden müssen, der in zunehmendem Maße durch den Einsatz von Textverarbeitungssystemen bestimmt wird. Dass Seminararbeiten klar gegliedert und in einer nüchternen, unprätentiösen Sprache unter Beachtung der hierzulande gültigen Grammatik- und Orthographieregeln (einschließlich der Interpunktion!) abgefasst sein sollten, versteht sich von selbst. Ein gewisses Gespür für den angemessenen sprachlichen Ausdruck sollte man von einem angehenden Philologen (= Freund des Wortes!) eigentlich erwarten können; wer hier von seiner Schulausbildung her mit Defiziten belastet ist, sollte sich energisch - und kontinuierlich - um Abhilfe bemühen. Ob "Referate" tatsächlich Referate sind, d.h. im Seminar vorgetragen werden, oder nur am Ende des Semesters abzugebende Aufsätze, hängt vom Seminarleiter ab. Über die erwartete Länge der Arbeit, die Implikationen des Themas, die mögliche Gliederung usw. sollte man sich frühzeitig mit dem Seminarleiter verständigen. Unabhängig von solchen individuellen Anforderungen gibt es jedoch einige Grundregeln der formalen Gestaltung von wissenschaftlichen Arbeiten, die im folgenden dargelegt werden sollen. Absolut verbindliche Normen der formalen Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten kennen die Geisteswissenschaften freilich nicht. Varianten der hier vorgeschlagenen Regeln sind möglich, sofern sie die beiden Prinzipien jeglicher wissenschaftlicher Tätigkeit - Klarheit und Nachprüfbarkeit - nicht verletzen. 7.1 Das äußere Erscheinungsbild Sämtliche Manuskripte sind mit Drucker oder Schreibmaschine einseitig auf Papier im Format DIN A 4 zu schreiben. Der fortlaufende Text wird mit eineinhalbfachem Zeilenabstand geschrieben, abgesetzte Zitate und Fußnoten erhalten einfachen Zeilenabstand. Links sollte ein ausreichender Rand für Korrekturanmerkungen gelassen werden (ca. 5 cm breit). Studienführer Das Titelblatt wird man am besten nach folgendem Muster gestalten: Die Darstellung der weiblichen Figuren in As You Like It Hauptseminar "Shakespeares Komödien" WS 1990/91 (Prof. Müller) Eingereicht am 20.01.1991 von Edith Schneider Auf das Titelblatt folgt ein Inhaltsverzeichnis. Es enthält die vollständige Gliederung der Arbeit mit Seitenangaben zu jedem Punkt. Die Titel der einzelnen Punkte erscheinen auch als Überschriften im fortlaufenden Text. Zusätzlich zu den üblichen Rechtschreibregeln gelten folgende Grundsätze: - Kursivdruck (ersatzweise Unterstreichung) ist vorgeschrieben für Titel von selbständigen Werken, also von Büchern, Zeitschriften, Dramen und längeren Versdichtungen. In derselben Weise werden hervorgehoben: Buchstaben und Wörter, die Gegenstand sprachlicher Erörterung sind, und fremdsprachliche Ausdrücke, soweit sie noch nicht als eingebürgert gelten können. - In doppelten Anführungszeichen stehen nicht abgesetzte Zitate, sowie Titel von nicht selbständigen Schriften, also von Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden, von Kurzgeschichten und von kürzeren Gedichten. - In einfachen Anführungszeichen stehen Zitate in Zitaten, sowie Übersetzungen oder Definitionen einzelner Wörter oder Phrasen (z.B. to take in ‘hereinlegen’, to put up with ‘to bear, endure, tolerate, do with’). Am Ende einer Arbeit, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, steht ein Verzeichnis der verwendeten Literatur. Zur äußeren Form dieses Verzeichnisses vgl. Kap. 7.3. 7.2 Gebrauch und Dokumentation von Quellen Zitate und Quellenhinweise. Eine Seminararbeit dient dem Einüben wissenschaftlicher Arbeitstechniken und Gepflogenheiten. Wer sich wissenschaftlich mit einem Thema beschäftigt, wird nicht umhin können, auf die Ergebnisse früherer Forschungen Bezug zu nehmen. Ein eherner Grundsatz ist hierbei die unmissverständliche Trennung von eigenem und fremdem Gedankengut. Wer Erkenntnisse, Ideen oder Formulierungen anderer verwendet, ohne sie als solche klar zu kennzeichnen, begeht geistigen Diebstahl (s. Kap. 7.5). Die klarste Trennung von eigenem und fremdem Gedankengut geschieht durch das Zitat. Kurze Zitate werden durch doppelte Anführungszeichen, längere durch typographische Absetzung (einfacher Zeilenabstand, fakultativ zusätzliches Einrücken) gekennzeichnet. Sie müssen bis ins Detail mit der Orthographie und der Zeichensetzung der Quelle übereinstimmen. Auslassungen werden durch drei in eckige Klammern gesetzte Punkte kenntlich gemacht; auch erklärende Zusätze stehen in eckigen Klammern. Zitate dienen in erster Linie dazu, Aussagen des Verfassers über den Text nachprüfbar zu machen, oder aber den Leser mit Stellen der Sekundärliteratur bekannt zu machen, mit denen sich der Verfasser (zustimmend oder kritisch) auseinanderzusetzen gedenkt. Zitate, die lediglich bereits Gesagtes mit anderen Worten wiederholen, sind überflüssig. Studienführer Für jedes Zitat ist die Quelle anzugeben. Auch wenn die Ausführungen eines Autors nicht zitiert, sondern paraphrasiert oder nur inhaltlich übernommen werden, ist ein Verweis auf die Quelle unbedingt erforderlich. Es genügt in solchen Fällen nicht, dass das betreffende Werk anderswo in der Arbeit oder im Literaturverzeichnis genannt wird. Auch bei einer Paraphrasierung muss durch die Formulierung deutlich werden, an welchen Stellen fremde Gedanken wiedergegeben werden. Form der Quellenhinweise. In den letzten Jahren ist es mehr und mehr üblich geworden, reine Quellenverweise nicht mehr in Anmerkungen, sondern in stark vereinfachter Form unmittelbar in den fortlaufenden Text aufzunehmen. Danach ist nur so viel Information in runden Klammern unmittelbar in den fortlaufenden Text einzufügen, wie zu einer einwandfreien Identifikation der Fundstelle nötig ist; die vollständigen bibliographischen Daten kann der Leser in dem Literaturverzeichnis am Ende des Aufsatzes oder Buches nachschlagen. Auf diese Weise lässt sich die Menge der Anmerkungen drastisch reduzieren; man verwendet Anmerkungen dann nur noch für wirkliche Zusätze, welche die Argumentationslinie im Haupttext stören würden, und für Quellenverweise, die mehr Raum als üblich einnehmen. Letzteres kann z.B. der Fall sein, wenn man eine Quelle kommentieren oder auf weitere Publikationen hinweisen will. Auch bei sogenannten indirekten Zitaten ist eine Anmerkung nötig, weil man sowohl die verwendete Fundstelle als auch die Originalquelle anführen muss. Für in den fortlaufenden Text aufgenommene Quellenverweise gilt der Grundsatz der äußersten Knappheit. Über die äußere Form geben die folgenden Beispiele Auskunft. Hierauf hat auch Görlach (1994: 95-96) schon hingewiesen. Berndt (1989: 48) spricht dies sehr dezidiert aus: In the lexical history of particular - national, (socio-)regional, social or functional - varieties of the English language (or of particular stylistic levels within such regional or social varieties) yet another factor played a more or less important part: borrowing within the same language, or ‘intra-language borrowing’. Wurde der Autor nicht bereits genannt, so erscheint sein Name vor der Jahreszahl: In der Forschung ist hierauf bereits hingewiesen worden (Görlach 1994: 95-96). Mit anderen Worten: In the lexical history of particular - national, (socio-)regional, social or functional - varieties of the English language (or of particular stylistic levels within such regional or social varieties) yet another factor played a more or less important part: borrowing within the same language, or ‘intra-language borrowing’ (Berndt 1989: 48). Studienführer Hat ein Buch zwei Autoren, so werden beide genannt; bei mehreren Autoren genügt der Name des ersten, versehen mit dem Zusatz et al.(= et alii ‘und andere’): Greenbaum und Quirk (1990: 265) stellen diesen Sachverhalt folgendermaßen dar: "And and or can link more than two clauses, and the construction may then be called one of MULTIPLE COORDINATION". Oder: Greenbaum und Quirk stellen diesen Sachverhalt folgendermaßen dar: "And and or can link more than two clauses, and the construction may then be called one of MULTIPLE COORDINATION" (1990: 265). Verwendet man von einem mehrbändigen Werk nur einen einzelnen Band, so braucht nur dieser im Literaturverzeichnis genannt zu werden; werden mehrere Bände verwendet, so gibt man in der folgenden Form an, auf welchen Band man sich gerade bezieht: (Mencken 1936-56 (vol. 1): 30) Mehrere Titel eines Autors aus demselben Jahr werden beim Zitieren und im Literaturverzeichnis durch Zusätze (a), (b), (c)... identifiziert: Labov, William (1990 a), Labov, William (1990 b), Labov, William (1990 c). 7.3 Das Literaturverzeichnis Bei der im Kapitel 7.2 vorgeschlagenen Dokumentationsform kommt dem Literaturverzeichnis eine besondere Bedeutung zu, denn nur mit seiner Hilfe ist eine eindeutige Identifizierung der Fundstelle möglich. Eine gewisse Normung ist hier unverzichtbar. (Beachten Sie vor allem die jeweilige Interpunktion!) Das Literaturverzeichnis ist grundsätzlich alphabetisch nach Autorennamen geordnet. Eine Trennung von Primär- und Sekundärliteratur ist vor allem im Bereich literaturwissenschaftlicher Arbeiten sinnvoll. Ein Grundsatz der hier vorgeschlagenen Zitierweise (an angelsächsischen Gepflogenheiten orientiert) ist eine typographische Unterscheidung: die Titel von selbständigen Schriften werden kursiv gesetzt (unterstrichen bei Schreibmaschinenschrift), die Titel von unselbständigen Schriften werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt. Bei selbständigen Publikationen sind grundsätzlich folgende Angaben nötig: Verfasser bzw. Herausgeber (Name, Vorname), Erscheinungsjahr, Titel, Erscheinungsort (möglichst mit Verlag). Dabei orientiert man sich an den Angaben auf dem Titelblatt bzw. dessen Rückseite (nicht auf dem Buchdeckel!), wobei die Originalsprache beibehalten wird. Die Vornamen der Autoren sollen nicht abgekürzt werden. Stehen jedoch in der Quelle selbst nur die Initialen, so können diese übernommen werden. Sind mehrere Verlagsorte angegeben, genügt der zuerst genannte Ort. Können Erscheinungsort oder -jahr nicht ermittelt werden, so vermerkt man an der entsprechenden Stelle bei deutschsprachigen Publikationen „o. O.“ bzw. „o. J.“ / bei englischsprachigen Publikationen "n. p." bzw. "n. d.". Studienführer Darüber hinaus wird es mehr und mehr üblich, auch den Verlag anzugeben, weil häufig nur so eine eindeutige Identifizierung der verwendeten Ausgabe möglich ist. Das MLA Handbook schreibt die Verlagsangabe zwingend vor, außer bei Publikationen, die vor 1900 erschienen sind. Der Verlagsname wird dabei soweit wie möglich gekürzt; statt „Carl Winter Universitätsverlag“ z.B. schreibt man nur „Winter“, "University Press" wird als "UP" abgekürzt. Cruttenden, Alan (1986). Intonation. Cambridge: Cambridge UP. Auch Untertitel müssen angeführt werden; sie werden vom Haupttitel durch einen Doppelpunkt getrennt (außer wenn der Haupttitel mit einem Frage- oder Ausrufezeichen endet) und ebenfalls unterstrichen/kursiv gesetzt. Yule, George (1985). The Study of Language: An Introduction. Cambridge: Cambridge UP. Zwei Autoren werden in der Reihenfolge, wie sie auf dem Titelblatt stehen, aufgeführt. Greenbaum, Sidney & Randolph Quirk (1990). A Student's Grammar of the English Language. Harlow: Longman. Bei mehr als zwei Autoren muss man nur den ersten nennen; die Namen der anderen ersetzt man durch et al. (= lat. et alii ‘und andere’). Graustein, Gottfried, et al. (1986). English Grammar: A University Handbook. Leipzig: Enzyklopädie. Gehört das Buch einer Reihe an, so kann dies so angegeben werden, wie es das folgende Beispiel zeigt (der Herausgeber der Reihe wird dabei nicht genannt). Mair, Christian (1995). English in the World Today: A Survey of Varieties of English Around the World. Varieties of Present-Day English 1, Iasi: Ars Longa. Bei Sammelbänden steht statt des Autors der Name des Herausgebers bzw. der Herausgeber und bei deutschsprachigen Werken (Hg.) (= Herausgeber, Singular und Plural). Bei fremdsprachlichen Werken schreibt man (ed.) (= editor, lat./engl. für ‘Herausgeber’) bzw. bei mehreren Herausgebern (eds.). Ahrens, Rüdiger, et al. (Hg.) (1995). Handbuch Englisch als Fremdsprache. Berlin: Schmidt. Turville-Petre, Thorlac & Margaret Gelling (eds.) (1987). Studies in Honour of Kenneth Cameron. Leeds Studies in English, New Series XVIII, Leeds: School of English, U of Leeds. Besteht ein Werk aus mehreren Bänden, so ist dies so anzuzeigen: Brunner, Karl (1951-52). Die englische Sprache: Ihre geschichtliche Entwicklung. 2 Bde. Halle: Niemeyer. Brown, Leslie (ed.) (1993). The New Shorter Oxford English Dictionary. 2 vols. Oxford: Clarendon. Studienführer Bei älteren Primärtexten ist die benutzte Ausgabe besonders wichtig; außer dem Verfasser ist daher immer auch der Herausgeber zu nennen. Shelley, Percy Bysshe. The Complete Works of Percy Bysshe Shelley. Ed. Roger Ingpen and W. E. Peck. 10 vols. London: Benn, 1965. Bezieht man sich nur auf einen Band aus einer mehrbändigen Ausgabe, so geht man nach dem folgenden Beispiel vor: Crane, Stephen. The Red Badge of Courage: An Episode of the American Civil War. Charlottesville: Virginia UP 1975. Vol. 2 of The Works of Stephen Crane. Ed. Fredson Bowers. 10 vols. 1969 - 1976. Wird eine andere als die erste Auflage verwendet, so muss dies angezeigt werden, weil sich Auflagen erheblich voneinander unterscheiden können. Man verwendet am besten die auf dem Titelblatt oder seiner Rückseite vermerkten Formulierungen. Standop, Ewald (1973). Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 5., überarbeitete Aufl. Heidelberg: Quelle & Meyer. Möchte man darüber hinaus auch das Datum der Erstveröffentlichung angeben (etwa weil es im Kontext der Arbeit von Bedeutung ist), so fügt man es unmittelbar nach dem Namen ein. Coles, Elisha (1676). An English Dictionary. Hildesheim: Olms, 1973. Für unselbständige Publikationen gilt: Bei Zeitschriftenartikeln sind zusätzlich zu Autor, Erscheinungsjahr und Titel des Aufsatzes anzugeben: Name der Zeitschrift; Bandzahl; Seitenzahlen. Nicolaisen, W. F. H. (1992). "Pictish Place-Names as Scottish Surnames: Origins, Dissemination, and Current Status." Nomina: Journal of the Society for Name Studies in Britain and Ireland 15: 7-20. Bei Artikeln in einem Sammelband folgen auf Autor, Erscheinungsjahr und Titel alle relevanten Daten des Sammelbandes sowie die Seitenzahlen nach folgendem Muster: Meseck, Birgit (1995). „Kanadisches Englisch.“ Handbuch Englisch als Fremdsprache. Hg. Rüdiger Ahrens et al. Berlin: Schmidt, 37-39. Bei englischsprachigen Büchern (ed.) statt (Hg.), (vol.) statt (Bd.) Ist ein Artikel in einem Lexikon namentlich gekennzeichnet, so führt man ihn unter dem Verfassernamen an; anderenfalls genügt der Titel des Artikels. Bei alphabetischer Anordnung der Artikel sind Band- und Seitenangaben entbehrlich. Bei gängigen Nachschlagewerken braucht der Herausgeber nicht genannt zu werden; die Publikationsdaten der benutzten Ausgabe sind jedoch unbedingt anzugeben. Ilson, Robert F. (1992). "Taboo." The Oxford Companion to the English Language. Oxford: Oxford UP. Studienführer Weitere Literatur zum Verfassen schriftlicher Arbeiten: Gibaldi, Joseph (2000). MLA Handbook for Writers of Research Papers. Fifth edition. New York: Modern Language Association of America. Standop, Ewald & M. Meyer (1998). Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 15. Auflage. Wiesbaden: Quelle & Meyer. UTB 272. Studierende der Amerikanistik finden auf der Webseite des Instituts detaillierte Angaben zu formalen und inhaltlichen Richtlinien zur Erstellung von Hausarbeiten. Studienführer 7.4 Dokumentation von elektronischen und anderen nicht gedruckten Quellen Zunehmend werden das Internet, CD-ROMs, Videos und andere sogenannte nonprint media als Quellen wissenschaftlicher Arbeiten verwendet. Auch dabei gilt das strikte Prinzip, dass die Verwendung dieser Quellen eindeutig zu belegen ist. Im Handel erhältliche CDs, Audiokassetten, Videos u.ä. werden nach den gleichen Prinzipien wie Buchpublikationen mit Ergänzung des konkreten Mediums dokumentiert. z.B.: The Oxford English Dictionary. (1999) Second Edition, on CD-ROM, Version 2.0. Oxford: Oxford UP. The International Corpus of English. The British Component. ICE-GB. (1998) CD-ROM. London: University College London, Survey of English Usage. Spielberg, Steven (1987). Empire of the Sun. Videotape. Warner Bros. Inc. Diana. A Celebration,1961-1997. (1997) Videotape. London: BBC. Auch wenn es derzeit für die Kennzeichnung von Internet-Quellen noch keine international verbindliche einheitliche Dokumentationsform gibt, so besteht doch keinerlei Zweifel über die Pflicht zur Kennzeichnung solcher Quellen und die Grundkomponenten ihrer Darstellung. Hinweise dazu, wie Autoren wissenschaftlicher Arbeiten dieser Pflicht gerecht werden können, finden Sie beispielweise in: Walker, Janice R. & Todd Taylor (1998). The Columbia Guide to Online Style. Columbia UP. oder im Internet: http://www.columbia.edu/cu/cup/cgos/idx_basic.html Walker & Taylor nennen als Grundkomponenten der Dokumentation von Quellen aus dem Internet: - Name, Vorname des Autors/der Autoren (bzw. des Herausgebers) - Titel des Dokuments (bei kurzen, aufsatzähnlichen Darstellungen in Anführungszeichen; bei längeren Werken kursiv - analog zu Buchtiteln; bei Einzelartikeln innerhalb größerer Dokumente beide Angaben) - Nummer der jeweiligen Version des Dokuments und/oder Datum der letzten Überarbeitung; falls keine Überarbeitung angezeigt, Datum der Erstellung des Dokuments (vgl. Erscheinungsjahr und verschiedene Auflagen von Büchern) - genaue Adresse im Internet (bei Newsgroups/Listserv entspr. E-Mail-Adresse) - Datum der Nutzung des Dokuments in Klammern Studienführer z.B. The English Pages. New York: Longman 1997. http://longman.awl.com/englishpages (1 Mar. 2000) Crump. Eric. "Re: Preserving Writing." Alliance for Computers and Writing Listserv. [email protected] (31 Mar. 1995) "The British Council’s English language services". 1999. http://www.britishcouncil.org/english/index.htm (6 Mar. 2000) Universität Leipzig, Dezernat für Öffentlichkeitsarbeit und Forschungsförderung. "Umfage: Wie weiter am Augustusplatz?" 01.08.2002. http://www.uni-leipzig.de/info/umfrage.html (15.08.2002) Studienführer 7.5 Warnung vor Plagiat Die Verwendung von und Auseinandersetzung mit vorhandenen Darstellungen menschlichen Wissens ist ein notwendiger und legitimer Bestandteil wissenschaft-licher Arbeit. Die wörtliche oder sinngemäße Übernahme fremder Ideen ohne genaue Kennzeichnung der Quelle widerspricht jedoch dem Gebot wissenschaft-licher Ehrlichkeit und muss als geistiger Diebstahl angesehen werden. Der Fachbegriff dafür ist Plagiat: Plagiat [...] widerrechtliche Übernahme und Verbreitung von fremdem geistigen Eigentum. Der P.svorwurf wird in allen Sparten der Kunst und Wissenschaft erhoben, wenn der Verfasser Werke, Werkteile, Motive eines anderen Autors sich aneignet, in wissenschaftl. Werken Passagen aus fremden Arbeiten ohne Zitatkennzeichnung und Quellenangabe übernimmt oder fälschl. das Recht der Priorität eines Gedankens für sich beansprucht [...] (Meyers Enzyklopädisches Lexikon. 25 Bd.1976. Mannheim: Bibliographisches Institut) plagiarism [...] the practice of taking someone else's work or ideas and passing them off as one's own. (The New Oxford Dictionary of English. First Edition 1998. Oxford: Oxford UP.) Gewöhnen Sie sich deshalb so früh wie möglich einen Arbeitsstil an, der es Ihnen ermöglicht, eigene von fremden Gedanken klar zu trennen und die Quellen von letzteren genau zu dokumentieren. Überprüfen Sie Ihre schriftlichen Arbeiten nicht nur im Hinblick auf Orthographie und Layout, sondern auch bezüglich fehlender oder unvollständiger Quellenangaben. Diese Gefahr besteht vor allem bei sinngemäßer Übernahme von Aussagen und Argumentationslinien anderer Autoren. Wissenschaftliche Seminar- und Abschlussarbeiten, in denen ein Plagiatsversuch erkennbar ist, werden zurückgewiesen, unabhängig davon, ob das Plagiat vorsätzlich oder durch oberflächliche Arbeitsweise verursacht wurde. Übrigens: Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, Ihre Lehrkräfte könnten nicht im Internet recherchieren. Studienführer