Lineare Algebra I Lösung der Probeklausur
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Lineare Algebra I Lösung der Probeklausur
David Blottière WS 2006/07 Universität Paderborn Patrick Schützdeller Lineare Algebra I Lösung der Probeklausur Aufgabe 1 : M1 i) M1 ist linear unabhängig. Seien a, b, c ∈ R mit Daraus folgt : 1 1 2 a 0 + b 0 + c 1 = 0. 1 0 1 Also gilt a = b = c = 0. a + b + 2c = 0 c=0 . a+c=0 ii) M1 ist ein Erzeugendensystem von R3 . < M1 > ist ein 3-dimensionaler (denn M1 ist linear unabhängig) R-Untervektorraum des 3-dimensionalen R-Vektorraumes R3 . Also < M1 >= R3 . iii) M1 ist ein Erzeugendensystem von R3 , das linear unabhängig ist. Also ist M1 eine Basis von R3 . M2 i) Da 0 ∈ M2 ist M2 nicht linear unabhängig. Zum Beispiel : 0 1 0 1 0 + 0 0 + 0 1 = 0. 0 0 0 ii) M2 ist kein Erzeugendensystem von R3 . * 1 0 + 0 1 Wir haben < M2 >= 0 , 1 , und 0 , 1 ist linear unabhängig. 0 0 0 0 Also dim(< M2 >) = 2, und < M2 >6= R3 . iii) Aus i (oder ii) folgt : M2 ist keine Basis von R3 . M3 i) M3 ist nicht linear unabhängig. Wir nehmen an : M3 ist linear unabhängig. Daraus folgt : dim(< M3 >) = 4. Aber < M3 > ist ein Untervektorraum von R3 . Also dim(< M3 >) ≤ 3. Widerspruch. ii) M3 ist ein Erzeugendensystem von R3 . Wir bemerken : M1 ⊂ M3 . Damit < M1 >⊂< M3 >⊂ R3 . Wir wissen auch, dass < M1 >= R3 . Also < M3 >= R3 . iii) Aus i folgt : M3 ist keine Basis von R3 . M4 i) M4 ist nicht linear unabhängig. M4 ist ein Untervektorraum von R3 . Also 0 ∈ M4 . Daraus folgt : M4 ist nicht linear unabhängig. ii) M4 ist ein Erzeugendensystem von R3 . 0 0 1 Wir sehen, dass 0 , 1 , 0 linear unabhängig ist. 0 0 2 Also ist < M4 > ein 3-dimensionaler R-Untervektorraum des 3-dimensionalen R-Vektorraumes R3 . Damit < M4 >= R3 . iii) Aus i folgt : M4 ist keine Basis von R3 . M5 i) Wir sehen, dass M5 linear unabhängig ist. ii) M5 ist kein Erzeugendensystem von R3 . dim(< M5 >) = 1 6= 3. Also < M5 >6= R3 . iii) Aus ii folgt : M5 ist keine Basis von R3 . M6 i) M6 ist nicht linear unabhängig. Zum Beispiel : 1 2 ? 2 0 − 1 0 = 0. 1 2 ii) M6 ist kein Erzeugendensystem von R3 . * 1 + Aus ? folgt : < M6 >= 0 . 1 Also dim(< M6 >) = 1 6= 3. Damit < M6 >6= R3 . iii) Aus ii folgt : M6 ist keine Basis von R3 . Aufgabe 2 : (A1) ist richtig. Begründung : Es gilt rk f = dim Im(f ). Zusammen mit der Dimensionsformel erhält man also n = dim V = dim Ker(f ) + dim Im(f ) = dim Ker(f ) | {z } =0 Damit ist Ker(f ) ein n-dimensionaler Unterraum des n-dimensionalen Vektorraumes V und damit gilt : Ker(f ) = V. (A2) ist falsch. Gegenbeispiel : x x f : R → R, 7→ 1 0 = x. y y 2 (A3) ist richtig. Begründung : Mit der Dimensionsformel folgt Im(f ) = 0. dim Ker(f ) = |dimV {z } − |dim {z } =n =n Damit ist Ker(f ) = {0} und die Abbildung f injektiv. (A4) ist falsch. Gegenbeispiel : f : R → R, x 7→ 0. (A5) ist richtig. Begründung : Es sind zwei Richtungen zu zeigen. ⇒ Aus f injektiv folgt Ker(f ) = {0}. Mit der Dimensionsformel folgt m = n = dim Ker(f ) +dim Im(f ) = dim Im(f ) | {z } =0 Damit folgt Im(f ) = W und f ist somit auch surjektiv, also bijektiv und damit ein Isomorphismus. ⇐ Falls f ein Isomorphismus ist, ist f sowohl injektiv als auch surjektiv. Da f surjektiv ist, gilt dim Im(f ) = m und da f injektiv ist, folgt dim Ker(f ) = 0. Mit der Dimensionsformel folgt n = dimV = dim Ker(f ) + dim Im(f ) = m. | {z } | {z } =0 =m Aufgabe 3 : Sei GS das folgende Gleichungssystem. (a − 2)x − y + z = −a (−a + 3)x + 2y − 2z = 1 + a . GS : (a − 2)x + z = 2−a ⇔ GS ⇔ (a − 2)x − y + z = −a (a − 1)x = 1−a y = 2 −x + (a − 1)x y Z1 → Z1 Z2 → Z2 + 2Z1 Z3 → Z3 − Z1 z = 1 = 1−a = 2 Z1 → Z1 − Z2 + Z3 Z2 → Z2 Z3 → Z3 Wir unterscheiden zwei Fälle (Man kann nicht durch 0 dividieren). a 6= 1 −x + GS ⇔ x y z = 1 = −1 = 2 Z1 → Z1 Z2 → (a − 1)−1 Z2 Z3 → Z3 GS hat eine einzige Lösung : x = −1, y = 2 und z = 0. a=1 GS ⇔ −x + y z = 1 0 =0 = 2 1 x −1 x y ∈ R3 : y ist eine Lösung von GS = 2 + λ 0 : λ ∈ R . 0 1 z z Aufgabe 4 : Wir definieren B, C ∈ M3 (R) durch 3 3 1 1 1 0 B := 2 3 2 und C := 0 1 1 . 1 1 1 1 0 1 B,C Aus der Vorlesung folgt : MId = C −1 B. Wir bestimmen C −1 . Damit C −1 1 = 2 1 0 1 1 1 0 0 1 1 1 0 0 0 1 0 0 0 1 1 0 0 1 1 -1 0 1 1 1 0 -1 0 1 0 0 0 1 Z1 → Z1 Z2 → Z2 Z3 → Z3 − Z1 1 0 0 1 1 0 0 1 2 1 0 -1 0 1 1 0 0 1 Z1 → Z1 Z2 → Z2 Z3 → Z3 − Z2 1 0 0 1 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 0 − 21 1 2 1 2 Z1 → Z1 Z2 → Z2 Z3 → 21 Z3 1 0 0 1 1 0 0 0 1 1 0 1 2 1 −2 1 2 1 2 0 − 21 1 2 Z1 → Z1 Z2 → Z2 − Z3 Z3 → Z3 1 0 0 0 1 0 0 0 1 1 2 1 2 1 −2 − 21 1 2 − 21 1 2 Z1 → Z1 − Z2 Z2 → Z2 Z3 → Z3 1 2 1 2 1 −1 1 B,C 1 1 −1 . Wir berechnen C −1 B um MId zu bestimmen. −1 1 1 2 1 0 1 B,C MId = 4 5 2 . 2 0 1 2 Aufgabe 5 : Es sind zwei Richtungen zu zeigen. ⇒ Es sei v ∈< v1 , v2 >. Man kann v also als Linearkombination der Vektoren v1 und v2 schreiben, d. h. v = a1 v1 + a2 v2 mit a1 , a2 ∈ K. Wendet man nun ϕ3 auf v an, so erhält man ϕ3 (v) = ϕ3 (a1 v1 + a2 v2 ) = a1 ϕ3 (v1 ) +a2 ϕ3 (v2 ) = 0. | {z } | {z } =0 ⇐ =0 Es sei v ∈ V mit ϕ3 (v) = 0. Da (v1 , v2 , v3 ) eine nummerierte Basis von V ist kann man v in eindeutiger Weise als Linearkombination dieser Basisvektoren schreiben, d. h. v = a1 v1 + a2 v2 + a3 v3 mit a1 , a2 , a3 ∈ K. Damit gilt 0 = ϕ3 (v) = ϕ3 (a1 v1 + a2 v2 + a3 v3 ) = a1 ϕ3 (v1 ) +a2 ϕ3 (v2 ) +a3 ϕ3 (v3 ) = a3 . | {z } | {z } | {z } =0 =0 =1 Man kann v also als Linearkombination der Vektoren v1 und v2 schreiben. Daraus folgt aber, dass v im Unterraum < v1 , v2 > liegt. Aufgabe 6 : Wir machen einen Ringschluß. a) ⇒ b) Es sei v ∈ Im(f ), d. h. v = f (w) für ein w ∈ V . Damit gilt f (v) = f (f (w)) = (f ◦ f )(w) = 0. Damit ist jeder Vektor v ∈ Im(f ) im Kern von f enthalten. Daraus folgt Im(f ) ⊂ Ker(f ). b) ⇒ c) Wir nehmen an, es gilt Im(f ) ⊂ Ker(f ). Damit gilt insbesondere dim Im(f ) ≤ dim Ker(f ). Mit der Dimensionsformel dim Ker(f ) + dim Im(f ) = dimV = n folgt damit dim Ker(f ) ≥ offensichtlich m ≤ n2 n 2 und dim Im(f ) ≤ n2 . Wir definieren m = n − dim Ker(f ) = dim Im(f ). Es gilt Es sei nun (v1 , ..., vm ) eine nummerierte Basis von Im(f ). Nach dem Basisergänzungssatz existieren nun (n − 2m) Vektoren vm+1 , ..., wn−m , so dass (v1 , ..., vn−m ) eine nummerierte Basis von Ker(f ) ist. Ebenfalls mit dem Basisergänzungssatz erhält man m Vektoren w1 , ..., wm , so dass B = (v1 , ...., vn−m , w1 , ...., wm ) eine nummerierte Basis von V ist. Wir bestimmen nun MfB,B . Diese erhält man indem man die Bilder der Basisvektoren unter f als Linearkombinationen der Basisvektoren schreibt. Es gilt : f (v1 ) = 0 · v1 + · · · .. . ··· ··· ··· · · · + 0 · vn−m + 0 · w1 + · · · + 0 · wm f (vn−m ) = 0 · v1 + · · · ··· ··· ··· · · · + 0 · vn−m + 0 · w1 + · · · + 0 · wm f (w1 ) = a11 · v1 + · · · .. . · · · + am1 · vm + 0 · vm+1 + · · · + 0 · vn−m + 0 · w1 + · · · + 0 · wm f (wm ) = a1m · v1 + · · · · · · + amm · vm + 0 · vm+1 + · · · + 0 · vn−m + 0 · w1 + · · · + 0 · wm Damit erhält man die Matrix MfB,B = 0 A mit A = (aij ) ∈ Mm (K). 0 0 Wie oben gezeigt, gilt m ≤ n2 . c) ⇒ a) Es sei f bezüglich einer nummerierten Basis B dargestellt als n 0 A B,B Mf = mit A ∈ Mm (K) und m ≤ . 0 0 2 stellt man nun f ◦ f bezüglich der Basis B dar, so erhält man B,B 2 MfB,B ◦f = (Mf ) = Da m ≤ n 2 2 0 A 0 0 gilt, folgt (MfB,B )2 = 0. Damit ist f ◦ f die Nullabbildung. Aufgabe 7 : det(A) := = = = 2 2 det 1 1 0 −1 det 1 1 −6 14 2 −7 11 3 −2 8 1 −2 12 0 −2 −2 0 −1 −13 0 −2 8 1 −2 12 0 Z1 Z2 Z3 Z4 0 −2 −2 1 · (−1)3+4 · det −1 −1 −13 1 −2 12 → Z1 − 2Z3 → Z2 − 3Z3 → Z3 → Z4 0 −2 −2 − det 0 −3 −1 1 −2 12 (Entwicklung nach der vierten Spalte) Z1 → Z1 Z2 → Z2 + Z3 Z3 → Z3 = −2 −2 − 1 · (−1)3+1 det −3 −1 = 4. (Entwicklung nach der ersten Spalte)