¨Ubungsaufgaben
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K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Übungsaufgaben 13. Übung: Woche vom 19. 1. bis 23. 1. 2015 Heft Ü 3: 2.1.11; 2.1.8; 2.1.17; 2.2.1; 2.2.3; 1.1.1; 1.1.4; Hinweis zur Klausurvorbereitung: Herr Herrich, ein erfahrener Tutor/Mitarbeiter, wird ab dem 22.1.2015 jeden Donnerstag (bis 5.3.) ab 16:40 Uhr im Raum WIL/C307 (zusätzlich zum Lernraum) Klausurkonsultationen für alle Mathe-Kurse für MW. VIW und Chemie durchführen. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Wdhlg.: Rang einer Matrix Sei A ∈ Km×n . • Die maximale Anzahl linear unabhängiger Zeilen von A heißt Zeilenrang von A. • Die maximale Anzahl linear unabhängiger Spalten von A heißt Spaltenrang von A. • Zeilenrang und Spaltenrang von A sind gleich und werden als Rang der Matrix A bezeichnet, in Zeichen rg A oder Rang A. • Für beliebige Matrizen gilt: 0 ≤ rg A ≤ min{n, m}. • Man sagt, dass A Vollrang hat, wenn rg A = min{m, n} gilt. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Wdhlg.: Umform. mit Rangerhaltung Satz 4.12: Der Rang einer Matrix A über K bleibt unverändert bei • der Vertauschung von Zeilen und Spalten, • Multiplikation einer Zeile mit λ ∈ K, λ 6= 0, • Addition des Vielfachen einer Zeile zu einer anderen Zeile, • Transponieren von A. Bemerkung: Ein System von Vektoren {a1 , . . . , am }, ai ∈ Kn (m ≤ n), ist linear unabh dann, wenn die daraus ängig genau gebildete Matrix A := a1 . . . am ∈ Kn×m vollen Rang hat, d.h. wenn gilt rgA = m. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Lineare Gleichungssysteme (LGS) Ein System der Form a11 x1 + a12 x2 + ... +a1n xn = b1 a21 x1 + .. . +a22 x2 .. . ... .. . +a2n xn .. . = = b2 .. , . am1 x1 + am2 x2 + ... +amn xn = bm heißt lineares Gleichungssystem mit m Gleichungen in n Unbekannten. xi , i = 1(1)n: Variable (Unbekannte) des LGS. Ein Vektor x heißt Lösung (Lösungsvektor (LV)) des LGS, wenn seine Koordinaten alle Gleichungen des LGS erfüllen. Menge aller LV x: Lösungsmenge des LGS. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Homogene und inhomogene LGS Definition 4.20: Das lineare Gleichungssystem Ax = b heißt homogen, wenn b = 0. Andernfalls, wenn b 6= 0 , wird es inhomogen genannt. Erweiterte Koeffizientenmatrix (A|b) := a11 a12 ... a1n b1 a21 .. . a22 .. . ... a2n .. . b2 .. . am1 am2 ... amn bm heißt erweiterte Koeffizientenmatrix des linearen Gleichungssystems Ax = b. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Lösbarkeitskriterien für LGS Das lineare Gleichungssystem Ax = b ist genau dann lösbar, wenn Rang (A|b) = Rang A, d.h. wenn der Rang der Koeffizientenmatrix gleich dem Rang der erweiterten Koeffizientenmatrix ist. Bemerkung: Für homogene LGS (immer lösbar!) gilt automatisch Rang (A|0) = Rang A, K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Gaussscher Algorithmus Gegeben sei die erweiterte Koeffiz.-matrix (A|b) (mit arr 6= 0) a1r ··· a1n b1 a11 a12 · · · a1,r−1 0 a22 · · · a2,r−1 a2r ··· a2n b2 0 0 · · · a a · · · a b 3,r−1 3r 3n 3 . .. .. .. .. .. .. .. . . . . . . (A|b) := 0 arr ··· arn br 0 ··· 0 0 0 ··· 0 ar+1,r · · · ar+1,n br+1 . .. .. .. .. .. .. . . . . . 0 0 ··· 0 amr ··· amn bm \i) := (Zeile i) + (Zeile r) · −air für i > r (Zeile arr K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Ergebnis des Eliminationsschrittes \ (A|b)= a11 a12 ··· a1,r−1 a1r a1,r+1 ··· a1n 0 a22 ··· a2,r−1 a2r a2,r+1 ··· a2n 0 .. . 0 .. . ··· .. . a3,r−1 .. . a3r .. . a3,r+1 .. . ··· a3n .. . 0 0 ··· 0 arr ar,r+1 ··· arn 0 .. . 0 .. . ··· 0 .. . 0 .. . âr+1,r+1 .. . ··· âr+1,n .. . 0 0 ··· 0 0 âmr ··· âmn \ = Rang (A|b) Rang (A|b) b1 b2 b3 .. . br b̂r+1 .. . b̂m K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Produktdarstellung des Eliminationsschrittes lir := −air arr Lr := 1 für i = r + 1, . . . , m Eliminationsmatrix .. . 1 lr+1,r .. . lm,r  = Lr A b̂ = Lr b 1 .. . 1 K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Spaltenpivotisierung asr := max{|air | | i > r} Vertausche die Zeilen r und s in A und b. Falls A invertierbar, dann garantiert diese Zeilenvertauschung vor jedem Eliminationsschritt dessen Durchführbarkeit (arr 6= 0). Gaussscher Algorithmus für reguläre LGS Es sei A ∈ Kn×n regulär und b ∈ Kn gegeben K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Ax = b (A, b) → Spaltenpivotisierung u. Eliminationsschritt (A(1) , b(1) ) → → (A(1) , b(1) ) Spaltenpivotisierung u. Eliminationsschritt · · · (A(n−2) , b(n−2) ) → Spaltenpivotisierung → (A(2) , b(2) ) u. Eliminationsschritt → (A(n−1) , b(n−1) ) (A(n−1) , b(n−1) ) → Rückrechnung → x∗ K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Rückrechnung (reguläres oberes Dreieckssystem) u11 0 0 . .. 0 u12 u13 ··· u1n x = u22 u23 ··· u2n 0 .. . u33 ··· .. . u3n .. . 0 ··· 0 unn r1 r2 r3 .. . rn Von der letzten Gleichung an aufwärts bestimmt man nacheinander x∗n , x∗n−1 , . . . , x∗1 durch zum GA analoge Eliminationsschritte: • Multiplikation jeder Zeile mit u−1 ii • Erzeugen von Nullen“, beginnend in der vorletzten Spalte von ” (U |r) (= letzte Spalte von U ), bis Matrix U zur Einheitsmatrix umgeformt ist. Dann gilt r̂ = x∗ K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Matrixinvertierung mit Gaussschem Algorithmus b ∈ Rn beliebig: Falls ∃A−1 : Ax = b ⇒ x∗ = A−1 · b, ist die eindeutig bestimmte Lösung des LGS. Matrixinvertierung entspricht der Lösung von n LGS der Form Axi = ei , i = 1(1)n: A · X ∗ = E ⇔ A · x1 . . . xn = e1 . . . en = E Bemerkung: Für praktisch relevante Dimensionen (n ≥ 104 ) ist eine explizite Berechnung von A−1 zu aufwendig (selbst bei Lösen von mehreren LGS mit gleicher Systemmatrix), besser z.B. LU -Faktorisierung. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] LU-Faktorisierung regulärer Matrizen Gausssches Verfahren ohne Pivotisierung liefert A(n−1) = Ln−1 Ln−2 · · · L2 L1 A Daraus folgt −1 −1 (n−1) A = L−1 L · · · L A 1 2 n−1 beziehungsweise A = LU −1 −1 mit der linken unteren Dreiecksmatrix L := L−1 L · · · L 1 2 n−1 und der rechten oberen Dreiecksmatrix U := A(n−1) . K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Die inversen Matrizen L−1 r , r = 1(1)(n − 1) lassen sich einfach ! berechnen (Probe selbst nachrechnen: L−1 r · Lr = E, für alle r) 1 . .. 1 −1 Lr = −lr+1,r 1 . . .. .. −lnr 1 K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Lösung von LGS mittels LU-Faktorisierung • Gegeben sei Ax = b A sei regulär • Bestimme L, U , so dass A = LU Aufwand ≈ n3 /3 • Bestimme z, so dass Lz = b Aufwand ≈ n2 /2 • Bestimme x, so dass U x = z Aufwand ≈ n2 /2 Günstig für die mehrfache Lösung von LGS mit derselben Koeffizientenmatrix A K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Lösung allgemeiner LGS (bei exakter Rechnung) • Alle vom Gaussschen Algorithmus erzeugten Gleichungssysteme besitzen dieselbe Lösungsmenge. • A ∈ Km×n mit m > n: Gaussscher Algorithmus mit Zeilen- und Spaltenpivotisierung endet nach Rang A Eliminationsschritten • A ∈ Km×n mit m ≤ n: Gaussscher Algorithmus mit Zeilen- und Spaltenpivotisierung endet nach min{m − 1, Rang A} Eliminationsschritten. • Auftretende Nullzeilen entfernen ( ohne Information“). ” Gilt ai0 j = 0 (∀j) und bi0 6= 0, so ist das LGS unlösbar ( Widerspruchszeile“). ” Umformung der Pivotspalten auf Einheitsvektoren ermöglicht Ablesen“ einer allgemeinen Lösungsdarstellung. ” K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Lösungsmenge homogener LGS Sei A ∈ Km×n und bezeichne L(A, 0) := {x ∈ Kn | Ax = 0} die Lösungsmenge des homogenen Systems Ax = 0. Dann gilt: • 0 ∈ L(A, 0), • L(A, 0) ist ein Untervektorraum des Kn , • dim L(A, 0) = n − Rang A K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Lösungsmenge inhomogener LGS Seien A ∈ Km×n , b ∈ Km und bezeichne L(A, b) := {x ∈ Kn | Ax = b} die Lösungsmenge des inhomogenen Systems Ax = b. Weiter sei xs ∈ L(A, b) eine spezielle Lösung. Dann gilt: L(A, b) = xs + L(A, 0) D.h. jede Lösung des inhomogenen Systems lässt sich als Summe aus einer speziellen Lösung des inhomogenen Systems und einer passenden Lösung des homogenen Systems schreiben. K. Eppler, Inst. f. Num. Mathematik [email protected] Sei A ∈ Km×n und das Gleichungssystem Ax = b sei lösbar. Falls • Rang A = n, dann gibt es genau eine Lösung, • Rang A < n, dann gibt es unendlich viele Lösungen. Zusammenfassung: Mit dem Gaussschen Algorithmus (GA) kann man (bei exakter Rechnung) • die vollständige Lösungsmenge eines LGS bestimmen (bzw. Unlösbarkeit feststellen) • die Inverse einer Matrix berechnen • den Rang einer Matrix bestimmen