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MESSE Extrusion und Peripherie SMS Kunststofftechnik: Vom Rohr bis zur Folie Produkt-Feuerwerk Anlässlich der diesjährigen K wartet der Bereich Extrusion der SMS Kunststofftechnik – konkret die Unternehmen Battenfeld Extrusionstechnik, Cincinnati Milacron und Battenfeld Gloucester – mit zahlreichen Neu- und Weiterentwicklungen für die Rohr-, Profil- und Folienextrusion auf. Unter dem Motto “nicht Stahl und Eisen”, sondern Veranschaulichung der Kompetenz präsentiert die Battenfeld Extrusionstechnik, Bad Oeynhausen, ein neues PlanetwalzenextruderKonzept. “Planetwalzenextruder bieten durch ihre guten Homogenisierund Dispergiereigenschaften ein breit gefächertes Einsatzspektrum”, so Wolfgang Studener, Geschäftsführer der Battenfeld Extrusionstechnik. Es reiche von der PVC-Kalanderbeschickung über die Granulierung bis hin zur Aufbereitung von PVC-Abmischungen, Polyolefinen und Polyurethanen. Bei dem neuen Konzept wurde nun die Zylindertemperierung bezüglich der Thermodynamik optimiert, Wolfgang Studener verspricht Anwendern dadurch “deutliche Kostenvorteile”. Mehr Leistung mithin auch eine höhere Wirtschaftlichkeit verheißt ein neuer, energiesparender Extruder. Studener: “Bei der Folienextrusion lässt sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen je nach Material eine Einsparung an spezifischer mechanischer Energie von bis zu 20% realisieren.” So könne durch das adiabate Verhalten der Schnecke dieser Extrudergeneration auf die externe Zylinderkühlung teilweise ganz verzichtet werden. Erweiterte Alpha-Palette von Cincinnati Extrusion : glatte, feinund grobgenutete Versionen (Bild: SMS) 78 Weiter präsentiert der Maschinenbauer auf seinem Messestand ein modulares Glättwerkskonzept für Folienextrusionsanlagen. Dieses Glättwerk, das sowohl inline als auch out-of-line einsetzbar ist, biete eine hohe Flexibilität. So ließen sich Nachkühlwalzen einbauen, verschiedene Walzendurchmesser gegeneinander austauschen und ein Luftrakel nachrüsten. Mehr Leistung bei der Rohrextrusion Höhere Durchsatzleistungen bei gleichem Schneckendurchmesser sollen sich bei der Extrusion von Polyolefinrohren mittels des Einschneckenextruders BEX 1–90–30 D in Kombination mit dem Siebkorbwerkzeug PO 250/900 VSI (bis 250 mm Durchmesser) erzielen lassen. In Kombination mit geänderten Barriereschneckengeometrien, die eine homogene Schmelzequalität bei niedrigen Schmelzetemperaturen gewährleisten sollen, ergeben sich laut Studener Durchsatzsteigerungen von durchschnittlich 25%. Der ausgestellte 90mm-Einschneckenextruder erreicht eine Ausstoßleistung anhängig vom Material von 750 bis 850 kg/h. Weiterentwickelt wurden zudem die parallelen Doppelschneckenextruder für die PVC-Verarbeitung. Aus der Baureihe der 28-D-Modelle präsentiert Battenfeld den verfahrens- und verschleißtechnisch optimierten Typ BEX 2–92–28 V. Er zeichne sich durch hohe Ausstoßleistungen aus, das ausgestellte Modell mit 92er-Schnecke erreicht immerhin eine Durchsatzleistung von bis zu 750 kg/h. Eine Schneckenbeschichtung biete zudem ein hohes Maß an Verschleißschutz. Angeflanscht an den parallelen Doppelschneckenextruder ist das PVC-DoubleSpider-Werkzeug RD 2 X zu sehen. Durch die Weiterentwicklung des Doppelstegdornhalters soll sich die Betriebssicherheit deutlich verbessern. Gleichzeitig würden sich Montage- sowie Wartungsarbeiten vereinfachen. Sowohl für PE- und PP- als auch für PVCRohre entwickelt wurde die Planetensä- PLASTVERARBEITER 55. Jahrg. (2004) Nr. 10 ge STU 125 zum spanenden Trennen und ein- oder beidseitigem Fasen. Rohrdurchmessern bis zu 125 mm und Wandstärken von bis zu 40 mm sind möglich, die maximale Leistung beträgt 16 Schnitte pro Minute. Komplettiert hat man darüber hinaus die Baureihe konischer Extruder für die Profilherstellung, der Leistungsbereich beträgt über die gesamte Palette hinweg nun 10 bis 250 kg. Für die Profilextrusion im mittleren Leistungsbereich konzipiert ist das winBEXSystem, der größere Bruder des seit zwei Jahren erhältlichen miniBEX-Systems. So kann der Kunde zwischen einem konischen Doppelschneckenextruder für Leistungen von 40 bis 250 kg/h sowie drei parallelen Modellen für 50 bis 200 kg/h, 150 bis 350 kg/h und 200 bis 500 kg/h wählen. “Aufgrund der weitgehenden Standardisierung ist die winBEX zu einem günstigen Preis und innerhalb kurzer Lieferzeiten erhältlich”, beschreibt Wolfgang Studener den Hauptvorteil. Geliefert wird das Plug and PlaySystem mit Kalibriereinheit, Abzug und Trenneinrichtung. PLASTVERARBEITER 55. Jahrg. (2004) Nr. 10 SMS KT Zu der SMS Kunststofftechnik (Umsatz 414 Mio. Euro, 2 326 Mitarbeiter) – einem von drei Unternehmensbereichen der von der Familie Weiss geführten SMS GmbH – gehören die Bereiche Spritzgießtechnik und Extrusion. Die Spritzgießtechnik (150 Mio. Euro) mit den Standorten Meinerzhagen und Kottingbrunn/Österreich, fertigt Maschinen im Schließkraftbereich von 50 bis 40 000 kN sowie Automatisierungskomponenten und bietet alle gängigen Sonderverfahren an (Vorbericht siehe Block Spritzgießen). Zu dem Bereich Extrusion (264 Mio. Euro) gehören die Battenfeld Extrusionstechnik, Bad Oeynhausen, (Rohre, Profile, Folien) die Wiener Cincinnati Extrusion (Rohre, Profile) und Gloucester Engineering Co. Inc., Gloucester/USA (Folie). Insgesamt beschäftigt die SMS GmbH (Hütten- und Walzwerktechnik, Rohr-, Profil- und Schmiedetechnik, Kunststofftechnik) 9 500 Mitarbeiter, der Umsatz lag bei 2,146 Mrd. Euro. Wettbewerb im eigenen Haus Obwohl zur gleichen Mutter gehörig, machen sich die Battenfeld Extrusionstechnik und Cinicinnati Extrusion Wien, ordentlich Wettbewerb. Was sich auch am Produktportfolio zeigt. Standardisiert und für die Profilextrusion maßgeschneidert sind die Cash & CarryEinschneckenextruder Typ Alpha. “Auf- grund des guten Erfolges der erstmals auf der K2001 präsentierten Maschinen wurde die Produktpalette erweitert”, so Walter Häder, Geschäftsführer bei den Wienern. Neben zwei Basis-Extrudern stehen zwei Modelle mit einer um 3 D verlängerten Verfahrenseinheit – wahlweise mit feingenuteter oder grobgenuteter Einzugsbuchse – zur Verfügung. Die neuen eignen sich Häder zufolge insbesondere 79 MESSE Extrusion und Peripherie für die Verarbeitung weicher Materialien wie TPE und TPU, während die BasisTypen mit grobgenuteter Einzugszone speziell für die Herstellung von Profilen und Kleinstrohren aus gefülltem und ungefülltem PP zum Einsatz kommen. Neu zur K-Messe gibt es zudem diverse Nachfolgeeinheiten für die Rohr- und Profilherstellung. Walter Häder: “Sie zeichnen sich durch kurze Lieferzeiten und ein günstiges Preis-/Leistungsverhältnis aus und sind bei der Mehrzahl aller Anwendungen zuverlässig einzusetzen.” Bei den parallelen Doppelschneckenextrudern präsentiert der Maschinenbauer zwei neue Modelle aus der sofort verfügbaren Argos-Serie. “Für die Extrusion von Fensterprofilen im Einzelstrangverfahren konzipiert, verfügen beide Modelle über eine speziell ausgelegte Verfahrenseinheit in Verbindung mit der neuesten Steuerung auf Basis von Windows XP”, erläutert Walter Häder. Der ausgestellte Typ Argos 72 EA (Ediiton Alpha) erreicht Ausstoßleistungen von 80 bis 220 kg/h, während sein Schwestermodell Argos 93 EA für den Leistungsbereich zwischen 140 und 340 kg/h konzipiert ist. Als ein Messe-Highlight tituliert Häder die neuen konischen Doppelschneckenextruder Typ Konos. “Durch den Einsatz robuster und leistungsfähiger Getriebe sowie durch die Verlängerung der Verfahrenseinheit ließ sich eine Leistungs- steigerung von rund 20% erreichen.” Gleichzeitig habe man das Verarbeitungsfenster verglichen mit den Vorgängern der Titan-Reihe mit 20 bis 300 kg/h für die Profilextrusion und 50 bis 500 kg/h für die Rohrherstellung vergrößert. Für die einstufige Verarbeitung von Holzfasern konzipiert ist die Fiberex-Holzextrusionslinie, in Düsseldorf ist eine Anlage basierend auf dem Doppelschneckenextruder Fiberex T 58 mit einer Leistung von 120 kg/h zu sehen – ausgerüstet mit einer neuartigen Drei-ZonenSchnecke. Weiterhin ist die Linie anstelle der bisher üblichen Luftkühlung mit Kalibrier- und Vakuumsystemen ausgestattet und wird durch ein Wasserkühlbad und eine Säge komplettiert. Ein gravimetrisches Dosiersystem für bis zu vier Komponenten ermöglicht die Direktverarbeitung des Holzmehls, rund 40% der Holzmehl-Kosten ließen sich mit dem einstufigen Prozess einsparen. Aus dem umfangreichen Programm der Rohrextrusionsköpfe präsentieren die Wiener den Typ Iris 16, der für die Herstellung von Rohren zwischen 10 und 160 mm und für Leistungen bis 500 kg/h ausgelegt ist. “Iris-Wendelverteiler-Rohrköpfe von Cincinnati zeichnet eine sehr hohe Verarbeitungsqualität bei allen gängigen Thermoplasten aus”, betont Walter Häder. Außerdem wiese die jüngste Generation eine verbesserte Wendelkanalgeometrie auf, in der Folge sei der Die Exponate auf einen Blick Battenfeld Extrusionstechnik: Energiesparender Extruder für die Folienextrusion; Planetenwalzerextruder-Konzept für die Kunststoffaufbereitung; Einschneckenextruder mit höherer Durchsatzleistung für die Herstellung von Polyolefinrohren; Siebkorbwerkzeug für Rohre bis Ø 250 mm und Durchsatzleistungen bis 900 kg/h; optimierte parallele Doppelschneckenextruder für die PVC-Verarbeitung; komplettierte Baureihe konischer Extruder für die Profilherstellung; Planetensäge zum Trennen und Fasen; neue Komplettlinie für die Profilherstellung, modulares Glättwerkskonzept für Folienextrusionsanlagen. Cincinnati Extrusion: Erweiterte Reihe an Alpha “Cash and Carry”-Einschneckenextrudern für die Profilextrusion; Nachfolgeeinheit für die Rohr- und Profilextrusion; Parallele Doppelschneckenextruder Typ Argos für die Extrusion von Fensterprofilen im Einzelstrangverfahren; Neue Baureihe konischer Extruder für Profil- und Rohrextrusion; Fiberex-Holzextrusionslinie; Iris-Wendelverteiler-Rohrköpfe; Konzept Tropfbewässerungsrohre für die Landwirtschaft; Schnecken und Zylinder von extruserve; neue Steuerungsgeneration. Battenfeld Gloucester: Reckwerk für hochwertige PE-Folien; 9-Schicht-Blaskopf; Tiefziehfolien-Extrusionsanlagen. SMS Bereich Extrusion, Halle 16, Stand B 22 Druckaufbau geringer, die Temperaturen niedriger wie die Scherbelastung, zudem verkürze sich die Verweilzeit der Schmelze. Weitere Themen der Messepräsentation sind Komplettanlagen für Tropfbewässerungsrohre in der Landwirtschaft sowie eine neue Steuerungsgeneration für die Extrusionsanlagen. Präsent ist auch extruserve, eine eigenständige Cincinnati-Division die Schnecken und Zylinder in Programm führt. Ganz auf Folien spezialisiert hat sich Battenfeld Gloucester, Gloucester/USA. Zu sehen sind hier drei Exponate. Da wäre zum einen ein Reckwerk für hochwertige PE-Folien. “Es eignet sich neben der Vordehnung coextrudierter LLDPE- oder Metallocen-Folien auch zur Bearbeitung herkömmlicher PE-Mehrschicht-Folien”, erklärt Brian Marvelley, Geschäftsführer der Amerikaner. So könne beispielsweise die Gesamtfoliendicke nahezu ohne Einbußen der Barriereeigenschaften und Festigkeit deutlich reduziert werden. Auch ließen sich Mikrostrukturen herstellen sowie dreischichtige, einseitig klebende Stretchfolien. Das für den Einbau in Blasfolienanlagen konzipierte Reckwerk für Breiten von bis zu 1971 mm erreicht Dehnfaktoren von 3:1 oder 4:1. Beim zweiten Exponat handelt es sich um einen Neunschicht-Blaskopf Optiflow LP. Seine markanteste Eigenschaft ist laut Marvelley die geringe Bauhöhe – so sei er nur halb so hoch wie ein herkömmliches Mehrschicht-Werkzeug. Spezifische Konstruktionsmerkmale sollen darüber hinaus kurze Verweilzeiten der Schmelze sicherstellen. “Hohe Leistungen mit Flexibilität kombiniert die Thermo Sheet Line TSL zur Herstellung von Tiefziehfolien”, so Brian Marvelley zum dritten Exponat. Die Flachfolienextrusionsanlagen – die wahlweise als Inline- oder Out-of-line-Version erhältlich sind – eignen sich insbesondere für die Folienproduktion für Formteile mit geringen Wanddicken, wie Becher, Schalen, Einwegverpackungen und industrielle Kleinteile aus PP, PS und PET. Marvelley: “Aufgrund ihres modularen Aufbaus und ihrer Eignung für Mehrschicht-Werkzeuge bis zu sieben Schichten lässt sich die TSL auch zur Fertigung von Spezialfolien einsetzen.” Gezeigt werden einzelne Anlagenkomponenten wie Glättwerk oder Abzug, nicht eine komplette Linie. Das wäre doch etwas zu aufwendig. Werner Götz 80 PLASTVERARBEITER 55. Jahrg. (2004) Nr. 10