2. Drittel - EC Red Bull Salzburg
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2. Drittel - EC Red Bull Salzburg
DAS STADIONMAGAZIN DES EC RED BULL SALZBURG DEZEMBER/JÄNNER 2. DRITTEL 2015/2016 JAROMÍR JÁGR Der Mann. Die Frisur. RAUCHENWALD & CIJAN PER im Doppelporträt YOUNGSTERS Lernen in Amerika LEDIN »Ich spiele hart. Punkt.« ECRBS.REDBULLS.COM THOMAS RAFFL STÜRMER „ DIE RICHTIGE AUSRÜSTUNG MACHT DEN UNTERSCHIED.” Große Aufgaben brauchen einen starken Partner: PALFINGER Hebelösungen beweisen täglich ihre Stärken. Sie zeigen größte Zuverlässigkeit bei Leistung, Qualität und Service – ein Produktleben lang. „Lifetime Excellence“ – unser Versprechen für den maximalen Erfolg Ihres Unternehmens. WWW.PALFINGER.COM Business Partner von EC Red Bull Salzburg BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 SERVUS, HOCKEY-FANS! Warum gehen wir eigentlich in die Eishalle? Ist es nur, weil wir unser Team siegen sehen wollen, oder geht es uns nicht genauso um die Atmosphäre, den Kampf, das Erlebnis, gemeinsam an eine Sache zu glauben? Unser schwedischer Legionär Per Ledin war zweimal als Gegner im Volksgarten, und die Stimmung in unserer kleinen Halle mit ihrer dichten Atmosphäre hat ihn schon damals beeindruckt, sagt er im Interview ab Seite 12. Und zwar so sehr, dass er sein komfortables Leben daheim aufgab, um bei den Red Bulls eine neue Herausforderung zu suchen. Und das Spiel unserer Nummer 97 hat auch tatsächlich das, weswegen wir in die Halle gehen, abseits der Siege: Intensität. Härte. 100 Prozent. Das verbindet ihn mit unseren Youngsters Alexander Rauchenwald und Alexander Cijan, Doppelporträt ab Seite 22. Und selbstverständlich ist auch der Held unserer internationalen Story ein hundertprozentiger. 1833 Scorerpunkte in 1575 NHL-Spielen, Mitglied im Triple Gold Club (Stanley Cup, Weltmeisterschaft, Olympia-Gold) und mit bald 44 Jahren noch immer Top-Scorer seines Teams: Jaromír Jágr ist auch so einer, der dem Spiel dieses gewisse Etwas verleiht und einen Grund mehr, warum man in die Eishalle geht. (Außerdem arbeitet er wieder mit dieser unglaublich coolen Frisur wie 1990, als er sein Debüt gab.) „Mann mit Stil“, ab Seite 26. Viel Spaß beim nächsten Match, warum auch immer ihr in die Halle geht, wünscht euch die Redaktion Coverfoto: ???????? INHALT 4 Highlights aus der EBEL 10 CHL-Semifinals 12 Per Ledin im Interview 18 Spielplan 20 Unser Nachwuchs in Übersee 22 Alexander², Cijan und Rauchenwald 26 NHL: Jaromír Jágr 32 Kärpät Oulu 34 Held von einst: Jeremy Rebek Name: EC Red Bull Salzburg Gegründet: 2000 Stadion: Eisarena Salzburg Adresse: Hermann-Bahr-Promenade 2, A-5020 Salzburg Web: www.redbulls.com IMPRESSUM Herausgeber EC Red Bull Salzburg Team Werner Jessner (Chefredaktion), Dominik Uhl (Artdirektion), Markus Kučera (Fotoredaktion), Guido Stapelfeldt Redaktion & Produktion Red Bull Media House GmbH, Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien, +43 (0)1 90221-0, www.redbulletin.com Druck Offset 5020 Druckerei & Verlag Ges.m.b.H., Bayernstraße 27, A-5072 Siezenheim 3 Foto: GEPA pictures/M. Oberlaender AUGENSCHMAUS 4 BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 Erledigt vom Leader: Sebastian Dahm, Goalie der Graz 99ers, hat das Nachsehen gegen unseren Johnny Hughes, der sich in seiner Linie mit Brett Sterling und Ryan Duncan ausgesprochen wohlfühlt: Mit 29 Punkten bei 26 Spielen ist er der Topscorer der Red Bulls und liegt ligaweit auf einem Top-5-Platz. Nur knapp dahinter: Linemate Duncan mit 27 Punkten aus 28 Spielen. 5 AUGENSCHMAUS BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 Fotos: GEPA pictures/M. Oberlaender, GEPA pictures/Patrick Leuk, GEPA pictures/Mathias Mandl Da schauen die Fans: Daniel „Mampe“ Welser scort heuer in verschiedensten Linien und hat die Strafen auf ein Minimum reduziert. Besonders beim hart umkämpften 4:3-Heimsieg gegen die Hündle aus Dornbirn glänzte unsere Nummer 20: Doppelpack in nur drei Minuten, ehe Kapitän Trattnig persönlich die Fans der Red Bulls in der 66. Minute erlöste. Und wieder zwei Punkte! Auch Ladi Latusa ist nach einem verhaltenen Saisonstart gewaltig in die Gänge gekommen. Einmal stellt er wie auf unserem Bild Orli-Znojmo-Stürmer David Bartoš beim viel umjubelten 5:3-Heimsieg auf den Kopf, ein andermal trifft er im Doppelpack und erledigt Lieblingsgegner KAC auf fremdem Eis fast allein – 4:7 in Klagenfurt, da macht die Heimreise gleich richtig Spaß. 6 7 AUGENSCHMAUS BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 Fotos: GEPA pictures/Mathias Mandl, GEPA pictures/Matic Klansek, GEPA pictures/Felix Roittner Wenn die Defense zu spät kommt, steht hinten immer noch Luka Gračnar: Der Publikumsliebling, der als Teenager von Jesenice zu uns kam, ist die Vollkasko-Versicherung gegen dumme Tore. Große Namen wie Marty Turco, Alex Auld, Reinhard Divis oder Bernd Brückler sind gekommen und gegangen, Luka ist immer noch da. Da vergisst man gern, dass er erst 22 Jahre alt ist. Da brennt die Hütte, und zwar die fremde: toller Auswärts-Support gegen die Black Wings Linz. Und wie man sieht, bringt es was: Zweimal haben wir heuer bereits in der Keine Sorgen EisArena gewonnen. Die Linzer haben den Spieß jedoch gleich umgedreht und auch lautstark drei Punkte aus dem Volksgarten entführt. (Was die Theorie der wichtigen Auswärtsfans erhärtet.) 8 9 10 2 1 3 2 4 6 1 2 3 3 3 6 4 3 7 3 3 6 5 3 8 3 0 3 4 2 6 1 3 4 2 1 3 2 3 5 3 3 6 2 0 2 0 0 0 2 3 5 ROUND OF 32 - - - 4 2 6 3 1 4 7 4 3 3 1 4 Zwei Teams aus Finnland, eines aus der Schweiz und eines aus Schweden: Das sind die Semifinals der Champions Hockey League. 8 6 2 3 2 5 2 0 2 6 5 1 2 0 2 - - - 1 1 2 - - - - 6 3 3 9 4 5 3 1 2 7 2 5 1/8 FINALS 7 6 1 - - FINAL 5 4 1 2 1 3 1/4 FINALS 2 1 1 1/2 FINALS 0 5 5 1/2 FINALS WAS BISHER GESCHAH 1/4 FINALS 2 2 4 3 1 4 1 1 2 4 1 5 2 4 6 1/8 FINALS 1 1 0 4 2 2 3 3 0 4 1 3 5 2 3 6 2 4 5 1 4 6 4 2 10 6 4 4 3 1 4 2 2 6 5 1 6 3 3 3 3 0 4 0 4 6 3 3 ROUND OF 32 Thriller, wohin man blickt: Luleå und die Frölunda Indians schenken sich in Summe 15 Stück ein, bis die Jungs aus Göteborg aufsteigen. Und das beim gewohnt defensiven schwedischen Eishockey! Beide Matches zwischen Rauman Lukko und TPS Turku endeten überhaupt unentschieden, ein Penalty-Shootout entschied zu Gunsten der Südfinnen aus Rauma. Ebenfalls durch: die Wiesel aus Oulu, mehr über den Club auf Seite 32. Klarster Sieg im Viertelfinale war der des HC Davos, der sich gegen Skellefteå auswärts überraschend mit 4:1 durchsetzte, nachdem man daheim nur remisiert hatte. Die Semifinale steigen am 12. und 19. Jänner 2016, das Finale der CHL findet am 3. Februar statt. CHL Do you have what it takes? Wir suchen laufend motivierte MitarbeiterInnen für unseren Veranstaltungsservice bei TOP Events und Sportveranstaltungen im Raum Salzburg und Umgebung. Bei flexibler Zeiteinteilung und attraktiver Bezahlung (ab 9,00 Euro btto/Stunde) bieten wir dir die Gelegenheit bei den TOP Events des Jahres dabei zu sein. Interesse? Dann bewirb dich mit aussagekräftigem Lebenslauf und Foto unter [email protected] Unsere Anforderungen: • Einwandfreier Leumund • EU-Staatsbürger/-innen oder Personen mit Arbeitserlaubnis SECAT_West_Do you have what it takes 092015.indd 1 WEIL JEDER ZIELE HAT Ihr Ziel machen wir zu unserem – das ist unser Verständnis von Dienstleistung. Wir wollen, dass unsere Reisegäste entspannt ankommen und ihr Ziel mit Freude genießen können. Wir unterstützen unsere Reisegäste darin, komfortabel, entspannt und mit Freude ihre Ziele zu erreichen – ob mit Komfortbus, 84-sitzigen Stockbus, Minibus oder unserem Luxusprodukt „President“. Damit dies gelingt, schulen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir investieren in die stets neuesten Busse mit dem besten Reisekomfort. Nur das Beste ist gut genug! Information: T: +43 (0)662 650-000 [email protected] • Perfekte Deutschkenntnisse • Kenntnis einer weiteren • • • lebenden Fremdsprache von Vorteil Teamfähigkeit Pünktlichkeit Gepflegtes Erscheinungsbild 17.09.2015 15:24:40 INTERVIEW BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 „Eins sag ich dir, mein Freund …“ Unsere Nummer 97 im Gespräch mit Lars Erik Hesbråten von Storhamar Foto: GEPA pictures/Felix Roittner »ICH FÜRCHTE MICH VOR KEINEM« 12 Intensiv, hart, kompromisslos: unser Schwede Per Ledin über Teamgeist, seine Motivation, nach Salzburg zu gehen, und Peter Forsbergs Mundschutz. Interview: Werner Jessner 13 INTERVIEW S eit Oktober bist du bei uns, aber wie oft hast du in deiner Karriere gegen Salzburg gespielt? Zweimal mit HV71, zweimal mit Luleå. Es waren immer gute Spiele. Schnell, hart, intensiv. Schon als Gegner bin ich gern nach Salzburg gefahren, weil die Stimmung gut ist. Die kleine, laute Halle macht die Atmosphäre auch für uns Spieler am Eis intensiver, ob als Gegner oder beim Heimteam. Wir müssen über das CHL-Match letztes Jahr zwischen Luleå und Red Bull Salzburg sprechen. Salzburg war meilenweit vorn, dann habt ihr das Ding gedreht. Wie ist das gegangen? Wir hatten das Heimspiel verloren, daher wollten wir in Salzburg schnell ein paar Tore schießen. Genau das Gegenteil ist passiert. Plötzlich waren wir 7:2 hinten. In der Drittelpause waren wir grantig und frustriert. Wir haben geschrien in der Kabine, alles klar angesprochen. Irgendwie haben wir den Schalter umgelegt. Wir sind aufs Eis gegangen, als ob der Teufel hinter uns her wäre. Gelaufen, gepasst, gekämpft, gespielt. Und so haben wir die Partie gedreht. Gut zu spielen, besser zu werden bemisst sich auch an defensiver Verant wortung: Per Ledin hilft Luka Gračnar. 14 Foto: GEPA pictures/Oliver Lerch Kann man das wiederholen? Ja. Jeder muss alles fürs Team geben, dann kann so etwas entstehen. Gemeinsam schaffst du es, dich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen. Teamgeist ist eine mächtige Kraft. NAME Per Ledin GEBOREN AM 14. August 1978 GRÖSSE 1,83 m GEWICHT 88 kg EBEL-STATISTIK 21 Spiele, 3 Tore, 8 Assists, 20 Strafminuten (nur Grunddurchgang; Stand: 9. 12. 2015) BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 Fühlst du den Teamgeist in Salzburg? Man spürt diese Siegermentalität, das Bewusst sein, gemeinsam bereits etwas geschafft zu haben. Das ist ein Team, dessen Kern Meister war, auch wenn wir derzeit ein bisschen inkonstant spielen. Auch mit dem Ausscheiden aus der CHL sind wir nicht zufrieden. Jetzt geht es darum, Schritt für Schritt stärker zu werden – offensiv, aber auch defensiv. Manche Muster erkenne ich aus meinen Meisterjahren in Schweden wieder. Was zum Beispiel? Dass die Gegner gegen den amtierenden Meister besonders motiviert auftreten. Warum bist du nach Salzburg gekommen? Weil mir das Team insgeheim schon lange imponiert hat. Und weil ich aus meinem bequemen Leben in meiner Heimatstadt bei meinem Heimat verein Luleå herauswollte. Das musst du jetzt erklären. Siege sind alles für mich. Um so gut zu spielen, wie ich es überhaupt nur kann, brauche ich Heraus forderungen. Ich will Ziele haben. Gründe, warum ich in der Früh aufstehe. Ich brauche den Kick, jeden Tag hart zu trainieren, richtig reinzubeißen. Dann bin ich für das Team am wertvollsten. Was hast du in Luleå aufgegeben? Meine Frau und meine drei Kinder sehe ich im Moment seltener, aber sie wissen, dass Hockey meine Passion ist. Die Jungs spielen ja auch selbst. Ich stehe am Eis, um zu gewinnen. Ich will be weisen, dass ich mit 37 Jahren mein bestes Hockey spielen kann. Dazu hätte ich mich im vertrauten Umfeld vielleicht nicht mehr überwinden können. Spielt die EBEL weniger organisiert als die SHL? Die Svenska Hockeyligan ist die defensivste Liga der Welt, und das hat einen Grund: Wenn du zu 15 INTERVIEW Wegen einer Verletzung hat er BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 bei uns noch wenig gespielt, aber die SHL-Statistik ist imposant: Was war deine beste Saison bisher? Letzte Saison war ich bis Weihnachten Zweiter in der Scorerliste der SHL. Danach hatte ich eine Ver letzung, konnte sechs Wochen nicht spielen und habe danach munter weitergetroffen. Das war gut. Emil Kåberg und du galtet in Färjestad als „Bruise Brothers“, weil ihr so hart gespielt habt. Was hast du mit den Gegnern in Salzburg vor? Mein Stil ist hart. Punkt. Ich spiele intensiv, arbeite hart und fürchte mich vor keinem. Ich will gegen die stärkste Linie des Gegners spielen und sie ausschalten. So kann ich dem Team am meisten helfen. Emil und ich waren die meistgefürchteten Spieler der gesamten Liga. Wir haben die Stars der gegnerischen Teams regelrecht über das ganze Feld gejagt. Macht es dir Spaß, wenn du gehasst wirst? Es war einfach immer so, seit ich Hockey spiele. Ich spiele hart, dem Gegner gefällt das nicht. Ich kann’s nicht ändern. Gab es Spieler, mit denen du dich nicht angelegt hast? Ach, einmal habe ich Peter Forsberg sogar den Mundschutz rausmontiert. Wie bitte? Ein Scharmützel. „Foppa“ hat bei MoDo gespielt, ich bei Luleå, es gab ein Gerangel und Geschubse vor dem Tor, ich bin ihm mit dem 16 697 Spiele, 1236 Strafminuten Handschuh ins Gesicht gefahren, und als der Schiedsrichter dazwischengegangen ist, hatte ich plötzlich seinen Mundschutz in der Hand. Habt ihr je darüber gesprochen? Ihr habt ja auch gemeinsam im Nationalteam gespielt. Als ich das Tre-Kronor-Jersey mit meinem Namen zum ersten Mal angezogen habe, war die Ehr furcht groß. Ich war nie das ganz große Talent, aber ich habe direkt nach der Schule meinen ersten Hockey-Vertrag unterschrieben. Es gab nie die Alternative eines bürgerlichen Berufs. Alles, was ich erreicht habe, musste ich mir erarbeiten. Und dann sitze ich hier in der Kabine mit all den großen Namen, darunter Peter Forsberg, der einer der größten Spieler ist, die wir Schweden je hatten, und vertrete genau wie er unser Heimatland. Ich habe mich nie getraut, das Thema Mundschutz anzuschneiden. Was hast du mit seinem Mundschutz gemacht? Ich weiß es ehrlich nicht mehr. Leider. Warum ist dein erster NHL-Vertrag eigentlich geplatzt? Blöde Geschichte: Ich hatte bei Färjestad BK einen Vertrag mit einer Freigabeklausel für die NHL. Ich habe für die Columbus Blue Jackets als Free Agent unterschrieben, und plötzlich kam der Weltverband daher und sagte, dass ich nicht zwei Verträge haben könne. Ich hätte zuerst jenen mit Färjestad kündigen müssen und erst dann in Columbus unterschreiben dürfen. Schließlich hat es ja doch noch mit der NHL geklappt. Drei Spiele habe ich für Colorado gemacht. Nächstes Jahr wirst du 38. Wie lange spielst du noch? Meine Lieblingsfrage! Ich will, dass man meinem Spiel nicht ansieht, wie alt ich bin. Alter ist nur eine Frage der geistigen Einstellung. Foto: GEPA pictures/Felix Roittner oft verlierst, steigst du ab. Daher müssen die Teams Fehler unter allen Umständen vermeiden. Die EBEL ist da offensiver: Die Trainer können etwas pro bieren, ohne dass es gleich große Konsequenzen hat. Verliert man eben. Nächste Saison geht es von vorn los. Für die Zuschauer ist das gut. Offensiv ist die EBEL so gut wie die SHL, aber im Defensivverhalten liegen Welten dazwischen. „Mein Stil ist hart. Punkt. Ich will gegen die stärkste Linie des Gegners spielen und sie ausschalten.“ 17 TERMINE SPIELPLAN RUNDE 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 18 DATUM 15. 12. 2015 18. 12. 2015 20. 12. 2015 22. 12. 2015 27. 12. 2015 28. 12. 2015 30. 12. 2015 01. 01. 2016 03. 01. 2016 05. 01. 2016 08. 01. 2016 10. 01. 2016 15. 01. 2016 17. 01. 2016 ZEIT HEIMTEAM 19:15 EC Red Bull Salzburg 19:45 HCB Südtirol 17:30 HC TWK Innsbruck „Die Haie“ 19:15 EC Red Bull Salzburg 17:40 EC Red Bull Salzburg 19:15 Fehérvár AV 19 19:15 HC TWK Innsbruck „Die Haie“ 17:30 EC Red Bull Salzburg 17:40 EC Red Bull Salzburg 19:15 EC-KAC 19:15 EC Red Bull Salzburg 17:30 HDD Telemach Olimpija Ljubljana 19:15 EC Red Bull Salzburg 17:30 EC Red Bull Salzburg GAST Fehérvár AV 19 EC Red Bull Salzburg EC Red Bull Salzburg UPC Vienna Capitals EC-KAC EC Red Bull Salzburg EC Red Bull Salzburg Dornbirner Eishockey Club EHC Liwest Black Wings Linz EC Red Bull Salzburg HC Orli Znojmo EC Red Bull Salzburg HC TWK Innsbruck „Die Haie” HDD Telemach Olimpija Ljubljana Foto: EC Red Bull Salzburg ICE1015032_150915_Inserat_Warrior_Bully_148x102.indd 1 15.09.15 17:42 NACHWUCHS BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 GO WEST, YOUNG BULLS Coach Justin David Forrest klärt mit David Matejovic letzte taktische Details vor dem Spiel in Minnesota. Relaxen, aufwärmen, Abschlussprojekte finishen, Kalorien tanken: Das Leben unserer Jungs vor dem Match gegen die Connecticut Oilers. Statt in die Weiten der russischen KHL treibt es unsere U20 diese Saison nach Amerika und Kanada. Eindrücke eines gelungenen Trips. Gegen Walpole Express aus Massachusetts 5:2 gewonnen: Raphael Wolf, Johannes Huss und Valentin Busch mit dem Siegestanz. Fotos: ??????????????????????????? Posen in der University of Connecticut, cooles – weil eingefrorenes Lächeln von Lucas Birnbaum und Christof Wappis in der kältesten Halle New englands, der Waterville Arena. 20 Vergiss deine Wurzeln nicht: Lukas Kainz, Christoph Körner und Christof Wappis in der legendären Kabine der Boston University. Und jetzt ratet, wer früher genau hier als Assistant Captain gesessen ist: J.D. Forrest, der heutige Coach der Red Bulls. GET TO KNOW BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 HIER KOMMT ALEX Und zwar im Doppelpack: unsere jungen Alexanders – Cijan, 21, und Rauchenwald, 22 – im Kreuzverhör. Foto: GEPA pictures/Felix Roittner Interview: Werner Jessner, Guido Stapelfeldt 22 23 GET TO KNOW Eure Väter haben beide in der Bundesliga gespielt. Welche Rolle haben sie für eure Karriere gespielt? AC Meiner hat mich unterstützt und mir hie und da Tipps gegeben. Er hat mich aber nie trainiert oder zu etwas gezwungen. Eine ganz normale Vater-Sohn-Beziehung, würde ich sagen. AR Meinem Vater war wichtig, dass es in der Schule passt. Dann hat es meistens auch beim Eishockey geklappt. Beim Abendessen haben wir aber schon über den Sport geredet. Und manchmal hat er mich trainieren geschickt. Wann habt ihr mitbekommen, dass außerhalb Kärntens auch Eishockey gespielt wird? AC Ich bin mit knapp 16 Jahren nach Schweden gegangen. AR Ich habe beim VSV eh nur eine Saison bei den Profis gespielt! 2014 bin ich nach Salzburg gekommen. Wenn du immer nur in Villach bleibst, siehst du von der Welt nicht viel. Außerdem wollte ich auf internationalem Niveau spielen. Euer erstes Bundesliga-Match als Zuschauer? AR Da war ich in der U8 oder U10. Wahrscheinlich haben wir nur rumgeblödelt, und das Match war uns egal. AC Als Papa noch gespielt hat, hat mich die Mama einmal mitgenommen. Ich habe es gehasst und wollte heim. Richtig angefangen hat es dann mit acht, neun Jahren. Seit wann kennt ihr euch? AC Ewig! Beim Nationalteam haben wir immer schon miteinander gespielt. AR Und beim Verein gegeneinander. 24 „Meinem Vater war wichtig, dass es in der Schule passt. Dann hat es meistens auch beim Eishockey geklappt.“ Euer erstes Trikot mit dem eigenen Namen? AR Im Nationalteam. Das war die Nummer 19, weil die 9 besetzt war. AC Das muss bei der U18-WM in Dänemark gewesen sein. Nummer 16. Wie wart ihr in der Schule? AR Das war schon manchmal knapp! Aber meine Eltern wollten, dass ich das Gymnasium fertig mache. Ich habe durchaus mit dem Gedanken gespielt, auf die Matura zu pfeifen und mit dem Hockey ins Ausland zu gehen. Gut, dass sie sich durchgesetzt haben. AC In Schweden läuft das ganz gut parallel. Die Vereine schauen schon darauf, dass du in der Schule nicht übrig bleibst. Deine persönlichen Ziele für diese Saison? AR Der Mannschaft helfen, Meister zu werden. Mich weiterzuentwickeln und eine bessere Saison zu spielen als letzte. AC Klar, gemeinsam Meister werden. Und ich will konstanter spielen als letzte Saison und mir mehr Eiszeit verdienen. Bester Kumpel in der Kabine? AC Wir sind eine größere Gruppe, die gern etwas zusammen unternimmt: Alex Pallestrang, Marco Brucker, Konstantin „Kosta“ Komarek, Luka Gračnar, Flo Baltram, Andi „The Great One“ Kristler, Layne Viveiros, wir zwei. AR Haben wir da jetzt eh keinen vergessen? Generell kommen alle im Team gut miteinander aus. Die Atmosphäre bei uns ist richtig gut. Schon in jungen Jahren in der Bundesliga-Kabine Karriere-Highlights? AR Der Meistertitel letzte Saison. AC Klar, plus die WM in Prag. angekommen: Alex Cijan (links) und Alex Rauchenwald Wie beschreibst du den anderen in drei Worten? AR Cijan ist gut aussehend, schläfrig und vertrauenswürdig. AC Rauchenwald ist sexy, lustig und verlässlich. Was kannst du besser? AR „FIFA“ auf der PlayStation spielen! AC Blödsinn! Bei „FIFA“ bin ich besser. Höchstens bei „Call of Duty“ schlägt er mich, weil er mehr übt. Was kann er besser als du? AC Er hat mehr Energie und den besseren Schuss. AR Er kann besser eislaufen. Welche Musik hört er? AC Justin Bieber, Taylor Swift, Enrique Iglesias. AR Eros Ramazzotti. Dance und Disco, Schlager. „Wir unternehmen als Gruppe gern etwas zusammen: Kosta, Palle, Kristler, Viveiros, Brucker, Gračnar, Baltram, wir zwei.“ Auf Auswärtsfahrten seid ihr Zimmerkollegen. Warum? AC Weil wir es meistens lustig haben und uns gut verstehen. AR Stimmt. Wir streiten nie und einigen uns schnell. Das beste Gefühl am Eis ist … AR … ein Tor zu schießen. AC … zu gewinnen. In fünf Jahren bin ich … AR … hoffentlich schon sehr weit mit dem Studium und ein sehr guter Eishockeyspieler in einem sehr guten Team. AC … menschlich und sportlich weiter als heute. Foto: GEPA pictures/Felix Roittner Wer waren eure Jugendhelden? AR Roger Federer und Patrick Kane. AC Ich hatte keine. BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 25 FEATURE BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 MANN MIT STIL Was bei uns Vokuhila heißt und auf englisch Mullet, nennen die Tschechen nach dessen einst edelstem Träger: Jágr. Mit fast 44 ist er zurück bei Jaromír. Porträt eines großen Mannes. Text: Werner Jessner Foto: Brian Miller/Getty Images E 26 s begann mit einem Tweet von Florida- Panthers-Goalie Roberto Luongo. Am 16. Sep tember 2015 twitterte er als @strombone1 um 16.25 Uhr: „I will make it my mission this year, work 24h around the clock 2 get Jags to bring this puppy back! It’s gonna happen.“ Schnell übersetzt: „Ich werde nicht ruhen, bis Jágr wieder mit Vokuhila spielt. Es wird passieren!“ Und der, nicht fad, versprach, den Friseur am Hinterkopf zu sparen um zu sehen, wie viel mit seinen 43 Jahren da noch geht: „I have to.“ Jaromír Jágr, welch eine Legende. 1990 war der 1,89-Meter-Mann von den Pittsburgh Penguins als Nummer 5 gedraftet worden, heute spielt er noch immer in der NHL und hat in bisher 25 Partien 20 Punkte erzielt. Insgesamt hält er bei 1575 NHL-Spielen, 730 Toren und 1822 Punkten, obwohl er zwischendurch fünf Saisonen in der russischen KHL, für seinen Heimatverein HC Kladno und den HC Bozen gespielt hat (alle Zahlen bei Redaktionsschluss). Er ist der erfolgreichste aller aktiven NHL-Spieler und erfolgreichster Europäer 27 FEATURE BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 sowieso. Er hat zwei Stanley Cups gewonnen und ist Mitglied im Triple Gold Club (Weltmeister, Olympiasieger, Stanley-Cup-Champ). Und vor allem ist er die coolste Sau, die sich derzeit in der NHL findet. Nach dem Rücktritt der finnischen Legenden Teemu Selänne und Saku Koivu ist er jener Europäer, auf den sich auch die kanadischen und amerikanischen Fans einigen können. Einer, bei dem es egal ist, für welchen Club er spielt (mit Pittsburgh, Washington, den Rangers, Dallas, Boston, New Jersey und jetzt Florida hat er gefühlt ohnehin die halbe NHL durch). In der Sommerpause fing er sich ein Pantscherl mit einem 18-jährigen Model an. Als Jágr den Schlaf glücklicher Ermattung schlief, machte sie ein Selfie und wollte ihn damit erpressen. Mach nur, sagte er, als er wieder erwachte, und der Legende von Jágr war ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Wahrheit ist: 28 Jágr hat sich nie um Konventionen geschert, und von Spielschulden bis Steuerschweinereien konnte nichts an seinem Heldenstatus kratzen. (Und der Vokuhila schon gar nicht.) Das geht natürlich nur, weil es auf dem Eis immer gestimmt hat. 15 Saisonen lang durch gehend mehr als 30 Saisontore geschossen. 15 Saisonen lang stets mehr als 70 Punkte gemacht. Einziger Spieler, der als Teenager und als Mann in seinem fünften Lebensjahrzehnt in einem Stanley-Cup-Finale gestanden ist. 129 game- winning goals, und kein Ende in Sicht. Am 15. Februar feiert Jágr seinen 44. Geburtstag, und es ist überhaupt nicht gesagt, dass unser Mann sich zu Saisonende zurückziehen wird. Natürlich unterschreiben Verein wie Spieler in diesem Alter nur mehr Einjahresverträge, aber weder vom Speed noch von der körperlichen Fitness Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Roberto Luongo, Nummer 1 der Panthers, und Jaromír Jágr, hier im Dress der New Jersey Devils, kreuzten über Jahre hinweg die Klingen. Gemeinsam sind sie heute das Rückgrat der Florida Panthers. Fotos: Eliot J. Schechter/Getty Images, Es geht halt doch nichts über eine gute Erziehung: Menschen mit Stil lassen sich in der Saison 2015/16 einen Vokuhila stehen, solange es der körpereigene Haarwuchs noch erlaubt. Diesbezüglich ist die Jugend natürlich klar im Vorteil. „Wenn ich spielen kann, bis ich sterbe, werde ich genau das tun. Was denn sonst? Trainieren musst du sowieso. Sonst wirst du hässlich und fett.“ scheint der Tscheche nachzulassen. „Ich versuche noch immer, mich jeden Tag zu verbessern“, sagt er. Teamkollege Luongo wundert sich: „Einmal rennt er mit Gewichten an seinen Sprunggelenken herum, dann trägt er eine Bleiweste. Einen wie ihn habe ich in meiner gesamten Karriere noch nicht erlebt. Ich weiß nicht, wie lang er in der NHL spielen kann, aber wahrscheinlich bis fünfzig.“ Unter Fans der Florida Panthers gibt es bereits Umfragen, wie viele Jahre er noch dranhängt. Und er selbst? „Wenn ich spielen kann, bis ich sterbe, werde ich genau das tun. Was denn auch sonst? Trainieren musst du sowieso, denn sonst wirst du hässlich und fett. Da kann ich doch gleich weiter Eishockey spielen.“ Aktuell tut das der rechte Flügel, der aber Linksschütze ist, meist in der zweiten Linie der Panthers mit den Youngsters Jonathan Huberdeau, 29 FEATURE BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 Im tschechischen Nationalteam hat der mehrfache MVP Jágr bei WM und Olympia jeweils Gold und Bronze geholt. GEMACHT FÜR JEDEN ANSPRUCH 30 k leinen Hype ausgewachsen, seit Roberto Luongo auf Twitter ein regelmäßiges Jágr-Mullet-Update liefert, das vom Verein übernommen wird. Jágr- Doppelgänger mit wilden Frisuren werden in Stadien von den Kameras eingefangen. Die „Travelling Jagrs“ ziehen von Stadion zu Stadion, mit großartigen Vokuhilas und historischen Trikots ihres Idols, allesamt mit der Nummer 68 – als Reverenz an Jágrs im Prager Frühling ermordeten Großvater. Die Homepage www.everymansmullet. com würdigt seine Heckjalousie in einem Atemzug mit jener von Andre Agassi und Angus MacGyver (und verkauft Vokuhila-Perücken). Der Blog www. Foto: Jeff Gross/Getty Images, Eliot J. Schechter/Getty Images Oben wird’s schon, an der Heckjalousie wird noch gearbeitet. Wer den Fortgang von Jágrs Frisuren-Comeback miterleben will, folgt dazu entweder den Florida Panthers oder Roberto Luongo auf Twitter: @FlaPanthers, @strombone1, #JagrsMullet 22, am linken Flügel und dem finnischen Supertalent Aleksander Barkov, 20, als Center. Barkov wurde als Nummer 2 gedraftet, Huberdeau zwei Jahre zuvor als Nummer 3. Als die beiden geboren wurden, war Jágr bereits Stanley-Cup- Sieger. Und doch funktioniert die Sturmlinie: „Von ihm kommt echt jedes Spiel etwas Besonderes“, sagt Huberdeau. „Welche Ehre, mit einer solchen Legende zu spielen.“ Kann man wohl sagen: Wie selbstverständlich führt der alte Mann auch in dieser Saison die teaminterne Scorer-Liste an. Das große Thema ist aber trotzdem die Frisur. In NHL-Kreisen hat sich das Ganze zu einem jagrsmullet.wordpress.com stellt den Output von Jaromír Jágr mit seiner Haarlänge in Bezug (mehr oder weniger wie beim biblischen Helden Samson, den sie allerdings nicht erwähnen). Stand seine Krise bei den Washington Capitals im Jahr 2000 denn nicht in unmittelbarem Zusammenhang damit, dass er sich von seinem original tschechischen Haarschnitt getrennt hatte? Jaromír Jágr weiß genau, dass die Frisur seinen Marktwert steigert, und die Organisation der Panthers weiß das auch. Außerdem ist es lustig. Also reiten sie die Föhnwelle, so weit sie sie trägt. Wenn im November die ganze Hockeywelt Schnauzbärte trägt und in den Playoffs vollflächigen Gesichtsbewuchs, muss man für haarige Individualität schon nach oben/hinten ausweichen. Jaromír Jágr ist groß genug, seinen Vokuhila mit Würde zu tragen. Bist du es auch? PRIOR. Der Rahmenkoffer. Official Partner des EC Red Bull Salzburg TITAN HAMBURG GmbH • Merkurring 70-72 • 22143 Hamburg • www.titan-prior.com LEGENDÄRE VEREINE BULLY // 2. DRITTEL 2015/2016 KÄRPÄT OULU 230 Kilometer bis zum Polarkreis. Rentiere, Beeren, Pilze, Luftgitarren-WM. Was für uns exotisch klingt, ist das Zentrum Nordfinnlands, die Stadt mit dem wichtigsten Flughafen nach Helsinki – und dem regierenden Eishockey-Meister. Kärpät Oulu hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Jahrzehntelang pendelte der Club aus der fünftgrößten Stadt Finnlands zwischen sportlicher Hoffnung, Abstieg und Pleite, bis es 1981 endlich zum ersten Meistertitel reichte. Der Gegner war Tappara Tampere, genau wie in den letzten beiden Saisonen auch. Sieger jeweils: Oulu. Für ein Team, das gerade zweimal hinter einander Meister geworden ist, ist der Kader sehr jung: 26 Jahre im Schnitt, 15 Spieler sind in den 1990er Jahren geboren. Bloß zwei Legionäre stehen im Kader, ein schwedisches Schlachtross für die Verteidigung und ein tschechischer Sniper. Wie alle nordischen Vereine ist auch Kärpät ein Ausbildungsverein. Mikael Granlund zum Beispiel, Teamkollege von Thomas Vanek bei den Minnesota Wild und 2011 berühmt geworden, als FAKTEN GEGRÜNDET: 1946 STADION: Oulun Energia Areena FASSUNGSVERMÖGEN: 6614 TRAINER: Lauri Marjamäki CAPTAIN: Lasse Kukkonen LETZTE SAISON: Sieg im Grunddurchgang und Meister 32 er mit 19 Jahren im WM-Semifinale gegen Russland den Puck auf die Schaufel seines Schlägers legte, damit ums russische Tor kurvte und den Puck über die Schulter von Goalie Konstantin Barulin von der Kelle schlenzte wie ein Maurer den Außenputz. Oder Goalie Pekka Rinne, der 1,96-Meter-Hüne, der die Nashville Predators so oft besser aussehen lässt, als sie sind. Der aktuelle Coach des finnischen Nationalteams, Kari Jalonen, ist ein Wiesel. Auch EBEL-Spieler haben die würzige Luft der Oulun Energia Areena geatmet: Kurzzeit-Salzburger Martin St. Pierre, Ex-Vienna-Capital Ross Lupaschuk, der frühere Villach-Trainer Hannu Järvenpää oder Innsbruck-Goalie Andy Chiodo. Am Hallendach hängen zwei retired numbers: Die Nummer 24 für Jari Viuhkola, der seine gesamte Karriere in Oulu verbracht hat. Und die Nummer 10 für den Mann, „der so schnell rückwärts wie vorwärts fahren konnte“: Reijo Ruot salainen, als Verteidiger zweifacher Stanley-Cup- Sieger mit den Edmonton Oilers und von 2007 bis 2012 Co-Trainer des EC Red Bull Salzburg. REKORDE: 7 finnische Meistertitel (1981, 2004, 2005, 2007, 2008, 2014, 2015) GROSSE SPIELER: Niklas Bäckström, Mikael Granlund, Niklas Hagman, Kari Jalonen, Jussi Jokinen, Joni Pitkänen, Pekka Rinne, Reijo Ruotsalainen Fotos: Karpat Oulu/Champions Hockey League via Getty Images Folge 8. Hoch im Norden wohnen die erfolgreichen Wiesel: Seit zwei Jahren sind die Hermeline vom 65. Breitengrad die Alphatiere in der finnischen Liga. HELD VON FRÜHER JEREMY REBEK „Ach, Salzburg, was war das für eine tolle Zeit! Auf den Gaisberg wandern und oben etwas essen, die Festung Hohensalzburg, der Hangar-7, die Christkindlmärkte im Advent, Skifahren, die Berge, der Spaß in der Kabine, das Bier mit den Jungs nach einem Match hinten im Eck! Vor allem zwei Dinge werden mir ewig in Erinnerung bleiben: Meine Tochter Mila ist in Salzburg geboren, und 2010 in Salzburg habe ich den einzigen richtigen Meistertitel meiner Karriere gefeiert, und zwar mit einer wirklich lässigen Truppe, die zuvor schon den Continental Cup gewonnen hatte und famoses Hockey spielte. Mein Pass in der zweiten Overtime auf Doug Lynch, und der versenkt das Ding in der 83. Minute im Linzer Tor: Sweet memories! Von Salzburg bin ich dann ja nach Wien gewechselt, wo mich die Halle und die Fans beeindruckt haben: Genau das braucht es, um das österreichische Hockey auch nach außen hin so darzustellen, wie es ist. In den letzten Jahren ist da wirklich viel passiert, und die Red Bulls waren daran maßgeblich be teiligt. Ich merke auch in Nordamerika, wie die EBEL langsam auf den Radar der Hockey-Welt kommt. Ich selbst verfolge das Geschehen in der Liga sowieso jeden Tag und bin mit vielen meiner ehemaligen Kollegen über Social Media in Kontakt. Nach meinem Jahr in Wien war ich dann für eine Saison Kapitän der Belfast 34 Giants, habe noch ein paar Spiele bei Asiago in Italien gemacht und es damit gut sein lassen. Theoretisch dürfte ich mich auch italienischer Meister nennen, aber mit nur elf Spielen fühlt sich das nicht richtig an. Heute bin ich Finanzberater bei Sun Life Financial und habe jüngst Rebek Financial Services gegründet, eine Firma für Finanzplanung mit Sitz in Sault Ste. Marie, Ontario. Nur weil ich jetzt auch Anzüge trage, heißt das aber nicht, dass ich den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch verbringe: Ich bin Co-Trainer des A-Jugend-Teams Soo Thunderbirds, eine Tätigkeit, die mir immens viel Spaß macht. Meine Kids spielen selbstverständlich auch schon. Denn ein Leben ohne Hockey wäre nichts für mich. Bis ich das nächste Mal in Salzburg bin, grüßt mir meine Kumpels, die von meiner Meistermannschaft 2009/10 noch übrig sind: Matthias Trattnig, Manny Latusa, Daniel Welser, Dominique Heinrich und Ryan Duncan!“ Foto: GEPA pictures/M. Oberlaender Einst punktebester Verteidiger der Liga, heute Finanzberater. Und Salzburg-Fan bis heute! Glückstreffer BY CASINO SALZBURG Das Casino Salzburg freut sich auf die Red Bulls Poker Nacht am 13. Jänner 2016! Serviceline: +43 (0)662 85 44 55 facebook.com/casino.salzburg salzburg.casinos.at Verbraucherinfos auf spiele-mit-verantwortung.at und in allen Casinos Rahofer. 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