30 Jahre ausführlich
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30 Jahre ausführlich
Jahr für Jahr Chronik aus der Jubiläumsschrift zum 30-jährigen Bestehen der Johanniter in Mainz Das erste Jahrzehnt (1969-1979) Im ersten Halbjahr 1969 nahmen Mainzer Bürger an einem Kurs der Johanniter in Wiesbaden teil, was im Rückblick als entscheidendes Ereignis gelten kann. Damals muss der Entschluss gefallen sein, die Gründung einer Ortsgruppe in Mainz anzustreben. Bereits am 1. Juni desselben Jahres war es soweit: Die Johanniter-Ortsgruppe bzw. der Ortsbezirk Mainz wurde mit sechs Helferinnen und Helfern gegründet und dem Landesbezirk Hessen/ Rheinland-Pfalz zugeordnet. Schon bald mit 19 Helfern konnten die ersten Schritte angegangen werden. Bald kam Friedrich Wagner als Ortsbeauftragter hinzu. Unter seiner Leitung traf man sich im Wohnzimmer des Ehepaars Wagner, da die Mainzer Johanniter noch über keine eigenen Büroräume verfügten. 1970, im Jahr darauf, kaufte die Johanniter-Unfall-Hilfe Mainz ihren ersten Krankenwagen, einen gebrauchten Volkswagen. Im Rahmen ihrer Ausbildungsarbeit veranstaltete sie in der Zeit vor dem 21. April einen Sanitätshelfer-Lehrgang in Mainz, der Ortsbeauftragte konnte danach achtzehn Helfer für den Sanitätsdienst bestätigen. Noch 1971 fanden abendliche Treffen im Wolfgang-Capito-Haus in der Neustadt und im Newman-Haus statt, sogar im Wohnzimmer von Frau von Kroll in der Feldbergstraße liefen Kurse. Beim Rosenmontagszug 1971 wurden erstmals rund 450 Meter Zugstrecke durch die Johanniter betreut. 49 Helfer mit 5 Fahrzeugen aus Mannheim, Darmstadt, Wiesbaden und Bad Nauheim-Friedberg leisteten 46 mal Erste Hilfe und 13 Transporte. Am 19. März 1971 war endlich die Raumfrage für die Johanniter gelöst: Sie bezogen Ausbildungs- und Unterkunftsräume im ehemaligen Kino in der Bretzenheimer Zaybachstraße 5. An der Einweihungsfeier nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft teil, so Graf Stollberg als Vertreter der Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens und Bürgermeister Diehl als Vertreter der Stadt Mainz. Im Jahr 1972 verpflichtete sich die Johanniter-Unfall-Hilfe im Katastrophenschutz der Stadt Mainz. Mit einem Schreiben im April 1973 wurde der JUH Mainz zudem der Aufbau und die Aufstellung des 2. Sanitätszuges der Stadt Mainz übertragen. 1974 begannen die Fahrten der Johanniter für Kinder aus dem Landkreis MainzBingen in die Peter-Jordan-Schule für geistig behinderte Kinder. Ab 1. Januar 1975 galt ein Mietvertrag zwischen dem Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland sowie dem Ortsverband Mainz der Johanniter-UnfallHilfe e.V.: Vermietet wurden in der Zaybachstr. 5 der ehemalige Kinosaal mit allen Nebenräumen und Lagerräumen im Keller. Der Mietvertrag erfolgte auf sechs Jahre und lief Ende 1980 aus. Auch im Jahr 1975 wurde der erste Zivildienstleistende der JUH Mainz eingestellt. Zu Hochform liefen die Mainzer Johanniter bei Wettkämpfen im Jahr 1975 auf: Beim Landeswettkampf „Erste Hilfe“ des Landesverbandes Hessen/RheinlandPfalz/Saarland im Juni in Dieburg wurden sie Landessieger und durften im Spätsommer zum Bundeswettkampf nach Bad Nauheim. Dort konnten sie im September bei den A-Mannschaften den zweiten Platz belegen und sich die Qualifikation zum ErsteHilfe-Wettkampf in England sichern. Der Behindertenfahrdienst der Mainzer Johanniter-Unfall-Hilfe ging im Mai 1976 mit Rollstuhltransporten in Betrieb. Seitdem entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Standbeine des Kreisverbandes. Vom 12. bis 22. Mai entsendeten die deutschen Johanniter in einer Blitzaktion Helfer und Fahrzeuge aus den Landesverbänden Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen in die vom Erdbeben erschütterte italienische Region Friaul/Julisch-Venetien, mit dabei der Mainzer Zugführer Raimon Schmitt. Am 1. Juni 1976 schlossen der DRK-Kreisverband Mainz-Bingen und der ASBOrtsverband Mainz eine Vereinbarung über den Rettungsdienst in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen: Den Nachtdienst an Werktagen sowie den Rettungsdienst an Wochenenden und an Feiertagen übernahmen ASB und DRK, unter Beteiligung der Johanniter. So beteiligte sich die JUH am Wochenende mit einem Krankentransportwagen. Wohl zum ersten Mal leisteten die Johanniter im Juni auch Sanitätsdienst im Rahmen des Johannisfestes in der Mainzer Innenstadt. Die JUH Mainz richtete als Landessiegerin des Vorjahres im September 1976 selbst den Landeswettkampf aus. Bei sehr hoher Beteiligung erreichte Dieburg den Landessieg. Ein eigener Erfolg schloss sich am 18. und 19. September an: Die Mainzer Mannschaft erlangte beim 6. Ringtreffen der JUH Leutkirch/Allgäu den ersten Platz von insgesamt 24 teilnehmenden Mannschaften. In Twickingham (bei London) bestritt das 13-köpfige JUH-Team aus Mainz am 3. Oktober 1976 den internationalen ErsteHilfe-Wettbewerb. Die erste Mannschaft belegte dabei den fünften Platz. Im Tragewettkampf belegte die gleiche Mannschaft sogar den zweiten und konnte im folgenden Jahr (1. und 2. Oktober 1977) den Pokal verteidigen. Das zweite Mainzer Team folgte auf Platz elf. Im Jahr 1977 war auch eine Vereinbarung mit der Stadtverwaltung über die kostenlose Beförderung von Behinderten im Rollstuhl geschlossen worden. Der Kreisverband Mainz nahm 1978 am Landeswettkampf in Erster Hilfe in Dieburg teil. Die Mainzer JUH setzte sich in der A-Gruppe als Landessieger durch und qualifizierte sich damit für den Bundesentscheid der Johanniter-Unfall-Hilfe in Münster/Westfalen. Im Jahr 1979 feierte die JUH Mainz zehnjähriges Bestehen. Wieder wurden wichtige Weichenstellungen vorgenommen: Am 26. März regelte man vertraglich die Mitarbeit beim Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Mainz mit dem Land Rheinland-Pfalz, wobei die JUH in der Rettungswache Mainz III mitarbeitete. Friedrich Wagner wurde ab dem 1. April als hauptamtlicher Kreisgeschäftsführer eingestellt, zuvor war er dies ehrenamtlich. Erstmals wurde ab dem 1. Juni auch hauptamtliches Personal für den Krankentransport und Unfallrettungsdienst in Mainz bereitgestellt. Am 28. Juni wurde das neue Anwesen in der Bretzenheimer Zaybachstraße 8 bezogen. Ein Lagerraum verblieb der Stadt Mainz für den Zivilschutz. Am 1. Oktober stellte der Kreisverband einen hauptamtlichen Fahrdienstleiter ein, bisher war diese Stelle ehrenamtlich besetzt. Das zweite Jahrzehnt (1980-1989) Mit dem neuen Jahrzehnt überschritten die Johanniter die Stadtgrenzen von Mainz und begannen ihr rheinhessisches Umfeld zu erschließen: Am 25. August beziehungsweise am 1. Oktober 1980 wurde der JUH-Stützpunkt Selzen gegründet. Gründungsmitglieder sind die Johanniter Brandt, D. Krost, F. Krost und Hammen. Damit war eine Entwicklung angestoßen, die zur ersten Gründung eines Ortsverbandes außerhalb von Mainz führen sollte. Anlässlich der offiziellen Übergabe der neuen Dienststelle in der Bretzenheimer Zaybachstraße veranstaltete der Kreisverband Mainz am 13. September 1980 seinen ersten Tag der offenen Tür. Im selben Monat noch erfolgte die Gründung einer Jugendgruppe der JUH Hahnheim-Selzen mit Hilfe der evangelischen Jugend. Am 1. Oktober erwarb die JUH Mainz das Grundstück in der Zaybachstraße 8 von der Firma Hieronimus. Vom 16. Bis 17. November 1980 besucht Papst Johannes Paul II. die Landeshauptstadt Mainz. Die JUH war dabei als Sanitätsdienst anlässlich der Messe auf dem Finther Airfield eingesetzt. Mit Schreiben vom 1. September 1980 hatte das Ministerium des Innern von Rheinland-Pfalz den Papstbesuch als „Katastrophenschutzübung“ angeordnet. Im Mai 1981 statteten zehn Mitglieder der St. John Ambulance Oxfordshire dem Kreisverband Mainz einen Besuch ab. Am 9. September konnte die JUH in Hahnheim/Selzen ein erstes Fahrzeug übernehmen. Das darauf folgende Jahr begann mit einem turbulenten Kriminalfall: Der Krankentransportwagen „Akkon 11“, der in Mainz-Kastel auf dem Gelände einer KFZ-Werkstatt abgestellt worden war, wurde am 13. Februar 1982 von drei Wiesbadener Jugendli- chen gestohlen. Diese fuhren damit nach Frankfurt/Main und wurden dort in einen Unfall verwickelt. Am 1. April 1982 nahm der Kreisverband Mainz eine neue Telefonanlage in Betrieb (Tel.: 36 40 64). Die alte Rufnummer (Tel.: 3 36 67) blieb bis März 1983 geschaltet. Ab 1. Mai nannte sich die Dienststelle in der Zaybachstraße 8 nicht mehr „Unterkunft“, sondern „Johanniterhaus“. Die weiteren Ereignisse des Jahres 1982 lesen sich im Stenogramm: Am 5. Juni erfolgte die Zustimmung zur Eröffnung des Stützpunktes Hahnheim/Selzen. Durch eine überaus erfolgreiche Mitgliederwerbeaktion konnten von Juli bis Anfang September knapp 3.700 neue Mitglieder gewonnen werden. Von 1. bis 5. September nahmen die Mainzer beim Katholikentag in Düsseldorf teil. Am 11. Dezember fand die Einweihungsfeier des Helferausbildungsraumes der JUH Selzen/Hahnheim statt. Am 18. Januar 1983 wurde der langjährige Kreisbeauftragte Dr. Hans-Albrecht Landré feierlich verabschiedet und sein Nachfolger, Henning von Kummer, in sein Amt eingeführt. Ein neues Tätigkeitsfeld eröffnete sich für die Mainzer JUH: Am 26. Mai schlossen das Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die vier Sanitätsorganisationen einen Vertrag über den Verlegungsdienst für Liegendpatienten. Am 28. Mai feierte der Kreisverband Mainz sein 15-jähriges Bestehen mit einer Vielzahl größerer Veranstaltungen, darunter eine „Jahresfeier“ in der TSG-Halle sowie die Tagung des Landesbeirates in Mainz. Der „Abend der Jugend“ am 23. September im Johanniterhaus kann als Anfang einer Jugendgruppe gesehen werden. Am 1. Januar 1984 ist es soweit: Der Stützpunkt Hahnheim-Selzen wurde eigenständiger Ortsverband. Erstmals konnte am Standort Mainz ein Schwestern-Helferinnen-Lehrgang angeboten werden. Am 19. und 20. Mai nahm die JUH Mainz am ersten Rheinland-Pfalz-Tag in Koblenz teil, unter anderem mit dem neuen „Behindertentaxi“. Vom 31. Mai bis 3. Juni leistete sie zudem Sanitätsdienst beim „Landesturnfest Rheinland-Pfalz“ in Mainz. Anlässlich des gemeinsamen „Tages für Afrika“ der Johanniter-Unfall-Hilfe am 23. Januar 1985 fanden sich auf dem Domplatz Olympiateilnehmer der Turner zur Autogrammstunde ein. Sozialdezernent Willi Abts verlieh am 3. November die Helferplakette an den Helferführer Thomas Richter. Ein neues Kapitel in der Geschichte des Kreisverbandes Mainz der Johanniter-UnfallHilfe wurde mit dem Einstieg in den Mobilen Sozialen Hilfsdienst am 1. April 1986 aufgeschlagen. Eine neue hauptamtliche Stelle wurde hierzu am 1. August eingerichtet. Nachdem 1983 die Stadt Mainz den Behindertenfahrdienst erstmals an einen privaten Unternehmer delegiert hatte, wurde die JUH im September 1986 beauftragt, wieder verstärkt daran mitzuarbeiten. Hierzu wurde ein neues Fahrzeug mit Hebebühne angeschafft. Eine Hilfsgüterfahrt nach Bromberg/Bydgoszcs in Polen fand noch im selben Monat statt, an der sich Mainzer Johanniter sowie der Lions Club Bingen/Rhein beteiligten. Am 1. Januar 1987 wurde der neue Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar gegründet. Angesiedelt wurde er in der Zaybachstr. 8 in Bretzenheim. Landesbeauftragter wurde Werner Jahnz, Landesgeschäftsführer Burkhard Kühtz. Der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland feierte am 25. April in Mainz sein 35-jähriges Bestehen sowie die Neugliederung in den Landesverband Hessen und in den Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland. Hierzu fand ein Festgottesdienst in der Christuskirche, ein Empfang im Kurfürstlichen Schloss und eine Leistungsschau auf dem Rathausplatz statt. Sanitäts- und Behindertenfahrdienst leisteten die Mainzer Johanniter anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tages in Mainz (22. bis 24. Mai) und des 22. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Frankfurt/Main (17. bis 21. Juni). Einen ersten Hinweis auf das in den 90er Jahren aktuell werdende Problem der beengten Räumlichkeiten zeichnete sich in einem Brief an das Hauptamt Zivilschutz der Stadt Mainz vom 7. Juli 1987 ab: „Durch die Verkehrsänderung in Mainz-Bretzenheim bekommen wir Schwierigkeiten mit der Aus- und Einfahrt auf unserem Gelände. Wir sind [ebenfalls] dabei, neue Räumlichkeiten für unsere Organisation zu finden.“ Schon im Oktober wurde für die Katastrophenschutz-Fahrzeuge, die bislang auf der Zitadelle standen, eine Halle in der Essenheimer Straße angemietet. 31. März 1988, Großbrand in der Mainzer Universitätsklinik: Die Johanniter halfen mit, die Patienten zu evakuieren. Im selben Jahr bot die JUH in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse erstmals einen acht Doppelstunden umfassenden Spezialkurs „Erste Hilfe am Kind“ an. Das zweite Jahrzehnt der JUH in Mainz neigte sich seinem Ende entgegen: Erstmals wurde beim traditionellen Rosenmontagszug 1989 nicht nur der Sanitätsdienst und eine Sammelstelle für verloren gegangene Kinder angeboten, neu war eine Betreuungsstelle für Kleinkinder und Säuglinge. Am 31. Mai besuchte der Präsident der Vereinigten Staaten, George Bush, die Stadt Mainz. Die Johanniter standen hierbei mit den anderen Hilfsorganisationen für Sanitätsdienste bereit. Vom 7. bis 11. Juni nahmen Helfer am 23. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin teil. Zusammen mit der Klinik für Anästhesiologie der Uniklinik Mainz wurde am 27. Juli das Forschungsprojekt „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ zur Verbesserung der Laienausbildung begonnen. Im Oktober 1989 beendete Friedrich Wagner nach über zehnjähriger Tätigkeit seinen Dienst. Volker Schmelzeisen folgte ihm im Amt als Leiter des Kreisverbandes. Das Jahresende stand ganz im Zeichen humanitärer Hilfe: Ende Oktober fand ein Hilfsgütertransport nach Polen statt. Im November der „Friedlichen Revolution“, dem Niedergang der DDR, stellte die JUH Mainz Übersiedlern ihre Ausbildungs- und Unter- kunftsräume zur Verfügung. Durch Vermittlung der Stadt Mainz bot der Kreisverband im Dezember der Stadt Erfurt ihre Unterstützung im Rettungsdienst an. Ende des Monats starteten Johanniter zu einem ersten Rumänien-Hilfseinsatz, der besonderes Engagement seitens der Helfer erforderte und den Beteiligten lange in Erinnerung blieb. Das dritte Jahrzehnt (1990-1999) Weiter rollen die Johanniter zur Hilfe der rumänischen Bevölkerung: Am 3. Januar 1990 startete der zweite Konvoi mit Mainzer Beteiligung. Im Behindertenfahrdienst wurde die JUH Mainz am 23. März alleiniger Vertragspartner der Stadt Mainz. Bei der Gründung des Kreisverbandes Erfurt am 19. April waren der Landesgeschäftsführer von Rheinland-Pfalz/Saar, Burkhard Kühtz, und der Mainzer Kreisgeschäftsführer Volker Schmelzeisen anwesend. Weitere Austausche vertieften die Zusammenarbeit mit Erfurt. Mit der Gemeinde Budenheim wurde am 1. Juli 1990 ein Vertrag über den Behindertenfahrdienst geschlossen. In Mainz wurde 1990 eine Johanniter-Jugendgruppe aufgebaut. Am 25. August konnte der Ortsverband Selzen auf 10-jähriges Bestehen zurückschauen. Der Fund einer Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Bretzenheim machte am 10. Oktober 1990 den Einsatz der Evakuierungsgruppe notwendig. 1991 begannen die Johanniter mit Blut- und Organtransporten. Der Sanitätsdienst zum Rosenmontagszug fiel in diesem Jahr wegen des Zweiten Golfkrieges aus. Anfang Juni 1991 zog die Landesgeschäftsstelle des 1987 gegründeten Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland von Bretzenheim nach Nieder-Olm, Bussolengoplatz 10. Manfred Herholz wurde am 1. Oktober 1991 Technischer Leiter der JUH in Mainz. Im Dezember absolvierten Astrid Balg und Susanne Mieth als erste Frauen der Mainzer JUH eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin. Außerdem wurde dem Sozialdezernenten der Stadt Mainz, Herrn Willi Abts, für besondere Verdienste die Ehrennadel in Gold verliehen. Im Dezember 1992 ging das erste Auto mit dem neuen Logo „Die Johanniter“ in auffälliger Blockschrift in Dienst. Die 1992 begonnenen gegenseitigen Ausbildungsbesuche mit dem St. John Rescue Corps of Malta setzten sich 1993 fort. Am 26. Februar 1993 schlossen die Stadt Mainz und Träger der ambulanten AltenBehinderten-, Familien- und Krankenhilfe, darunter die Johanniter, eine Vereinbarung zur Ambulanten Hilfe („Hilfe zur Pflege“). Der 1. „Erste Hilfe-Tag“ in Mainz fand am 11. September statt. 1993 nahmen die Mainzer Johanniter auch beim Sanitätsdienst anlässlich des 25. Deutschen Evangelischen Kirchentages in München teil. 1994, im 25. Jahr ihres Bestehens, erhielten die Johanniter einen neuen Fuhrpark. Im Foyer der Sparkasse Mainz wurde die Ausstellung „25 Jahre Die Johanniter in Mainz“ gezeigt. Im März überließ das Amt für Zivilschutz der JUH zur Unterbringung des 2. Sanitätszuges ein Gebäude auf dem Layenhof. Ebenfalls 1994 brachte Martin Bender zwei ehemalige Polizeibusse in das ProthetischOrthopädische Zentrum in Minsk sowie in ein Internat in Ivenez. Anfang September finanzierten 29 engagierte Mainzer Firmen ein neues JUHFahrzeug, das mittels der Kleinanzeigen der Spender einen bunten Akzent im Straßenbild setzte. 1995 wurde Volker Schmelzeisen Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Mainz. Im Februar konnte eine Jugendgruppe in Bechtolsheim gegründet werden. Beim 26. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg nahmen 1995 wieder Sanitäter der Mainzer Johanniter teil. Novum im September: In Kooperation mit dem Mainzer Hotel City-Hilton entwickelten die Johanniter ein Betreuungsprogramm für Behinderte mit dem Ziel eines individuellen Hotelservice. Ebenfalls im November wurden auch im Rettungsdienst Maßstäbe gesetzt: Die JUH Mainz stellte den ersten luftgefederten Rettungswagen von Rheinland-Pfalz in Dienst. Zweifellos ein weiterer Meilenstein der Johanniter-Chronik folgte im März 1996: Noch in der Zaybachstraße richteten Mitarbeiter der JUH dank besonderem Engagement und technischem Know-How die Johanniter-Alarmzentrale ein: Fortan konnten von hier aus weltweit Reiserückholungen organisiert werden, 24 Stunden am Tag - rund um die Uhr. Beim ARD-Kinderfest im Volkspark am 14. Juli („das Fest mit der Maus“) leisteten die Johanniter Sanitätsdienst. Im August gründete sich in Stadecken-Elsheim eine Johanniter-Jugend. Wichtige Personalentscheidungen waren zu treffen: Manfred Herholz wurde am 1. Juli 1995 als hauptamtliches Mitglied in den Regionalvorstand berufen. Volker Schmelzeisen wurde am 31. August verabschiedet. Er wechselte zum Regionalverband Pfalz in Ludwigshafen. Der Regionalvorstand bestand somit ab dem 1. September aus Manfred Herholz (hauptamtlich) und Hannsheinrich Schnorr v. Carolsfeld (ehrenamtlich). Auch im Rettungsdienst stand eine Veränderung an: Der Rettungswagen war fortan rund um die Uhr in Bereitschaft. Nach zehnjähriger Selbständigkeit wurde der Landesverband RheinlandPfalz/Saarland mit Jahresbeginn 1997 wieder mit dem Landesverband Hessen zu „Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar“ verschmolzen. Der Sitz kam nach Dieburg, später nach Nieder-Weisel. Erstmals wurde ein Pressespiegel, für die Jahre 1995/1996, vorgestellt. Im April begannen die Abrissarbeiten der bisherigen Johanniterwache in der Bretzenheimer Zaybachstraße. Pläne eines Neubaus in der Albert-Schweitzer-Straße waren in der Schwebe, mussten aber bald niedergelegt werden. Fieberhaft wurde nach einer Zwischenlösung gesucht. Mit dem 1. Mai konnte der 24-Stunden-Behindertenfahrdienst in Betrieb genommen werden, was eine weitere Verbesserung für die Johanniter-Kunden brachte. Im Juni nahmen Mainzer JUH-Sanitäter am 27. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Leipzig teil, im August begleiteten Holger Sier und Thorsten Schlicke einen Hilfstransport in das vom Oderhochwasser bedrohte Breslau. Dann, am 20. Oktober, erfolgte der lang erwartete Umzug in die neue Dienststelle in die Hans-Böckler-Straße 109, im selben Stadtteil. In fliegendem Wechsel wurden die neuen Räume mitsamt der Alarmzentrale in Betrieb genommen. Im Erdgeschoss des angemieteten Gebäudes fanden die Johanniter erstmals einen angemessenen räumlichen Rahmen. Ein neues Tiefkühlfahrzeug wurde im März 1998 durch Sozialdezernentin Malu Dreyer in Betrieb genommen. Beim 93. Deutschen Katholikentag, der vom 10. bis 14. Juni in Mainz stattfand, war die JUH mit dem Behindertenfahrdienst beauftragt: Neben fünfzehn Fahrzeugen aus Mainz kamen weitere von auswärtigen Helfern zum Einsatz. Die neue Kommunikationstechnik beflügelte selbstverständlich auch die Mainzer Johanniter: Der Eintritt in das Internet-Zeitalter stand am 30. Juni im Kalender: Künftig ist der Regionalverband unter „www.juh-mainz.de“ mit einem umfangreichen Informationsangebot erreichbar. Wiederbelebt wurde am 28. Juli das Gremium der Regionalleitung (früher gab es einen Kreisbeirat), das dem Regionalvorstand beratend zur Seite steht. Im Oktober wurde eine Selbsthilfegruppe für Pflegende gegründet und die Öffentlichkeitskampagne „Ja, ich will!“ vorgestellt: Erstes Projekt ist die Einrichtung einer ambulanten Kinderkrankenpflege. 1999: Dreißig Jahre Johanniter in Mainz. Ein Grund zum Feiern und zum Rückschauhalten. Eine der erfreulichsten Entwicklungen ist die Gründung des neuen Ortsverbandes Welzbachtal, mit dem die Johanniter offiziell ihre neuen Mitglieder in den rheinhessischen Gemeinden begrüßen. 900 Jahre Johanniterorden wurden am 19. April durch den Orden der Johanniter im Osteiner Hof in Mainz begangen. Mit der Übernahme des kassenärztlichen Fahrdienstes im September konnten die Johanniter wieder einen neuen Aufgabenbereich übernehmen.