pdf-Datei - Grashüpfer Olpkebach

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pdf-Datei - Grashüpfer Olpkebach
Zum Geleit
Kurze Grußworte
»Mögen die Hüpfer ihren Spielgeist
und dessen Freude auf ewig weiter
in die Welt hinaustragen; um eines
Millionen-Publikums Willen.«
Jens Woywode
Präsident Fanclub GO 1988 e.V.
»Leider schaffe ich es nicht, das
gewüschte Grußwort zu schreiben.
Ich hoffe, es geht euch gut, und
verspreche einen Artikel zum
30jährigen.«
Dr. Jörn Schecker
ehem. Präsident GO 1988 e.V.
»Vielen Dank für euer Urvertrauen
in einen möglichen Beitrag durch
mich - aber das ist einfach nicht
mehr meine Baustelle!
Ich wünsche euch eine Superjubiläumszeitschrift und alles Gute
aus Hannover.«
Dr. Sven Altfelder
ehem. Leiter der Basketballabteilung
»Hallo Olivier,
in vier Tagen brauche ich deinen
20-Jahre-Grashüpfer-Text auf
Französisch für die Festschrift. Bin
schon sehr gespannt.
Grüße, Hartmut«
»Hartmut, bei allem feinsinnigen
frz. Humor, den ich besitze und
heute auch noch so gerade eben
aufbringen kann, nehme ich an,
dass du dich vermutlich an einer
noch nicht ausgereiften Designerdroge versucht hast und jetzt halt
nur noch zur Wiedergabe realitätsfremder Aphorismen fähig bist...
trotzdem verzeihe ich dir dein
Missgeschick und erwarte dann
für die 25 Jahresausgabe einen
schriftlichen Antrag in 3facher
(frz./dt./ital.) Ausführung, spätestens 6 Monate vor Redaktionsschluss. Ansonsten ist mein
Name Hase und ich weiß tatsächlich von rein gar nichts...«
Liebe Grashüpfer,
Freunde der Grashüpfer,
verehrte Leser,
20 Jahre haben nun die Grashüpfer im lebensfeindlichen Terrain Dortmunder Ascheplätze
überdauert.
Und während es vor einigen Jahren noch so aussah,
als wären sie eine im Aussterben begriffene Gattung,
so können wir nun davon ausgehen, dass ihr Überleben bis auf weiteres gesichert ist. Dies ist vor
allem auf die unlängst erfolgte Aufnahme von Kulturfolgern wie Lehramts-, Mathematik- und Sportstudenten sowie anderen hier nicht heimischen
Spezies (Hessen, Schwaben, Friesen, sogar Holländern) zurückzuführen. Hier gelang es den
Grashüpfern nicht zuletzt durch ihre gesellige Art,
den allgegenwärtigen „War for Talents“ in einigen
prominenten Fällen für sich zu entscheiden. Ganz
ohne das finanzielle Engagement potenter Mäzene.
Nicht ohne Stolz kann ich sagen, dass die heutige
Mannschaft die spielstärkste sein dürfte, die jemals
auf dem heimischen Admiralplatz dem Schiedsrichter und dem Gegner zur Begrüßung das bisweilen
zu Unrecht belächelte „Hüpf, hüpf, ins Tor!“
entgegen schmetterte.
Den Grashüpfern hilft auch ihre erstaunliche Fähig-
keit, sich ständig verändernden Lebensumständen
anzupassen. Denn während sich ihr Verbreitungsgebiet zunächst auf nahe liegende Orte wie
Sportplätze, Kneipen und Diskotheken beschränkte, spielt sich ihr heutiges Leben zu großen
Teilen im weltweiten Netz ab. Das GO-Forum sichert
die effiziente Kommunikation untereinander und
durch ihre beeindruckenden publizistischen
Leistungen auf der Heimseite www.go88.de vermögen die längst auch virtuellen Grashüpfer stets
das wohlwollende Interesse nicht nur der FußballFachwelt auf sich zu ziehen.
Entsprechendes gilt hoffentlich auch für die vorliegende Festschrift, die große Beachtung verdient.
Ihren Machern und Unterstützern möchte ich
meinen großen Dank aussprechen für ein beeindruckendes publizistisches Werk, das Tradition
und Moderne des Kreisligafußballs perfekt vereint.
Mein Dank geht an dieser Stelle aber natürlich auch
an all unsere ungezählten aktiven und ehemaligen
Spieler, Trainer, Schieds- und Linienrichter, den
großen Apparat von Helfern und Fans am Spielfeldfeldrand sowie an die sonstigen Gönner im Hintergrund. Sie alle haben über zwei Jahrzehnte hinweg
dazu beigetragen, die Grashüpfer als feste sportliche, aber auch gesellschaftliche Größe Dortmunds
zu etablieren. Es freut mich besonders zu sehen,
wie stark sich vor allem die jungen Hüpfer engagieren und dem Verein, bei allem Respekt vor der
großen Tradition und alten Kämpen, langsam aber
sicher ein neues Gesicht geben:
Der Saison 2008/2009 blicke ich sehr optimistisch
entgegen und habe keinen Zweifel daran, dass sie
die Basis bilden wird für weitere erfolgreiche 20
Jahre Grashüpfer. Es müssen ja nicht 20 Jahre in
der Kreisliga C sein.
Mit einem kräftigen „Hüpf, hüpf, ins Tor!“ grüßt
Bernd Mellinghaus
Präsident Grashüpfer Olpkebach 1988 e.V.
»Sag’ mal, mit drei SMS dieser
Länge wäre der Text doch schon
fertig, du Frosch! Oder kannst du
kein Französisch? Wahlweise
kannst du auch dein Quicherezept
schicken.«
»Wir sollten die Tage, also so ab
Freitag, einfach miteinander telefonieren...«
Olivier Krawinkel
Erfolgstrainer GO 1988 e.V.
3
Grashüpfer Olpkebach 1988 –
20 Jahre Kampf gegen den Aufstieg
Der
große
Sport
fängt
da
an,
wo
er
längst
aufgehört
hat,
gesund
zu
sein.
Bert Brecht
4
1984-94 war ich Mitglied des Rates der Stadt
Dortmund. Auf der anderen Seite saß für die SPD
Horst Zeidler seligen Gedenkens, der als Einziger
in der SPD und in Dortmund nicht wusste, dass
sein Spitzname „Klein-Stalin“ war. Obwohl auch
sonst, bin ich ihm und der SPD 1992 in der Debatte
um die Stromverteilung in Dortmund, die ein ziemlich übles Intrigenspiel zugunsten von VEW (jetzt
RWE) war, offenbar zu sehr auf die Füße getreten.
Weshalb Zeidler dafür Sorge trug, dass die SPDRatsmitglieder, die ich für eine Tennismannschaft
gewonnen hatte (Gegner: IHK, DGB u.a.), erklärten,
sie wollten nicht mehr mit jemandem spielen, der
unter die Gürtellinie trete. Und da liegen schließlich
die Füße, die ich getroffen hatte.
Dann sei es wohl sinnvoll, sich diesen zu widmen,
dachten sich die „Grashüpfer Olpkebach 1988“, die
vor ihrem Fünfjährigen standen, und luden mich
ein, ihr Ehrenmitglied zu werden. Dabei habe ich
mich ungefähr so gefühlt wie bei der BuGa 1991,
in deren Gesamtleitung ich saß, wozu der oberste
Gärtner meinte: „In diesem Gremium hatten wir
noch nie einen Gegner der Bundesgartenschau.“
Denn meine Zuneigung insbesondere zum professionellen Fußball hält sich – ähnlich wie die zur öffentlich finanzierten Gartenbau-Werbeveranstaltung BuGa - in engen Grenzen. Junge Leute
verdienen einen Haufen Moos damit, dass sie vor
das treten, was früher mal eine Schweinsblase war.
Und weil sie einen prima Vertrag haben, müssen
sie es noch nicht einmal regelmäßig können. Wer
das mit der Situation derjenigen vergleicht, die
soziale Leistungen für die Gesellschaft erbringen,
bekommt Tränen in die Augen. Denn diesen stehen
die dümmlichen Entschuldigungen und dummen
Ausreden der Fußballprofis für „Formschwäche“
nicht zur Verfügung.
Noch schwerer wird es für mich allerdings, wenn
der Fan auftaucht und Jubel, Trubel, Heiterkeit
verbreitet. Selbstverständlich gewinnen immer „wir“
– ob in Dortmund oder Bochum, in Deutschland,
Italien oder Frankreich. Die Realität stört kaum,
denn der Fan hat eine eingegrenzte Sicht der Dinge.
Aber diese meine Gedanken konnten die Hüpfer
damals bei ihrer Entscheidung nicht kennen. Sie
haben nur gleich gesehen, dass mir das Hüpfen mit
dem großen Ball wesentlich schwerer fiel als ihnen
- allerdings lahmen mittlerweile von der Gründergeneration auch einige schon ganz nett. Und weil
sie mittlerweile nicht mehr grün hinter den Ohren
sind, haben sie sich Nachwuchs zugelegt, den es
zur, wie ich annehme allgemeinen, Überraschung
immer wieder gibt. Obwohl der Verein mit seiner
Mannschaft seit 1988 in der Kreisliga C „dümpelt“,
wie das genannt wird, finden immer wieder junge
Spieler mit Aufstiegsambitionen den Weg zum Admiralplatz.
Dort - und selbstverständlich auch auswärts - wird
Goethe beherzigt: „Was Du ererbt von Deinen Vätern
hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ Wer für GO88
kickt, muss dafür sorgen, dass die Kreisliga C erhalten bleibt. Im Jubiläumsjahr 2008 wurde diese
Maxime, was schon sprachlich unmöglich und also
eine Höchstleistung ist, auf die Spitze getrieben.
Das Ziel hieß: „Im letzten Saisonspiel gewinnen und
aufsteigen.“ Aber wie beim „heimlichen Lehrplan“
in der Schule gab es Bestrebungen hinter dem
Rücken. Deshalb wurde mit einem Unentschieden
die Klasse erhalten. Und wie wurde das zum Saisonabschluss gefeiert? Mit dem Überlebensköfferchen
der Hüpfer seit je: Bauchfleisch, Bratwurst und Bier
(nur die Mettbrötchen fehlten) – cuisine place
d’admiral. Wer’s mag...
Den Vorwurf von Zeidler hat übrigens der holländische Soziologe Buitendijk, gefragt, worin die Faszination des Fußballspiels bestehe, auf den Begriff
gebracht: „Es ist die niedere Bewegung: das Treten.“
Apropos WM, EM, „Deutschland!“: Da sind zwar
Deutsche auf dem Platz, aber es spielt nicht
„Deutschland“. Und auch keine „Nationalmannschaft“. Die Nation und ihr Volk fragt nämlich niemand bei der Aufstellung. Das macht der sehr private
DFB ganz alleine.
Dr. Richard Kelber
Wer in den 50er- und 60er-Jahren im "Revier" aufgewachsen ist, für
den war es das fußballerische Herz Deutschlands. Nirgendwo sonst
gab und gibt es noch heute auf dichtem Raum so viele Fußballvereine
mit Tradition.
Die Geschichte der Grashüpfer Olpkebach ist noch recht jung: Mit
ihren zwanzig Jahren gehören sie eher zu den "jungen Hüpfern".
Doch auch die größten Vereine haben einmal klein angefangen. Und
was im Ruhrgebiet ohnehin noch bemerkenswerter ist als die Qualität
und Quantität der Mannschaften, das ist die Leidenschaft, mit der
hier gekickt wird!
Ich gratuliere allen Mitgliedern des Fußballvereins Grashüpfer
Olpkebach herzlich zum Jubiläum und wünsche auch weiterhin viel
Sprungkraft im nächsten Jahrzehnt!
Jürgen Rüttgers
Eine der ersten Meldungen über Fußball in Dortmund ist in der
Dortmunder Zeitung vom Oktober 1896 zu finden. In dem Bericht
über ein Spiel des „Dortmunder Fußball-Clubs“ bei einem Verein in
Solingen heißt es: „Außer der ... Mannschaft der beiden Clubs …
waren viele Männlein und Weiblein trotz des strömenden Regens
… gekommen, um dem so herrlichen und interessanten Fußballspiele
zuschauen zu können. Die auf dem Spielplatz erschienenen Dortmunder erwarben sich durch ihr schmuckes Aussehen und gutes Spielen
gleich die Sympathien des Publikums.“ Ich bin sicher, auch die
Grashüpfer Olpkebach haben sich mit ihren schmucken grün-weißen
Trikots und ihrem guten Spiel viele Sympathien in den zwanzig
Jahren ihres Bestehens erworben.
Zum 20-jährigen Jubiläum des Fußballvereins Grashüpfer Olpkebach
gratuliere ich allen Mitgliedern, Freunden und Förderern sehr herzlich. Seit weit über einem Jahrhundert erfreut sich der FußballSport in unserer Stadt einer ungebrochenen Popularität, das verdeutlicht die große Anzahl an Fußballvereinen innerhalb des Stadtgebiets. Wenngleich die „Hüpfer“ durch ihre Spielstätte in Wellinghofen angesiedelt sind, so vertreten sie doch seit zwanzig Jahren
Dortmunds beliebtestes Wohnviertel, das Kreuzviertel, und sorgen
so dafür, dass auch dieser Stadtteil in der fußballerischen Landkarte
seinen festen Platz hat.
Das diesjährige Jubiläum zeigt zugleich, dass hier gute und engagierte Vereinsarbeit geleistet wird, denn ein solch langes Bestehen
kann nur mit viel Einsatz und Engagement erreicht werden. Für die
kontinuierlich geleistete Arbeit spreche ich allen Verantwortlichen
und Mitgliedern meinen Dank und meine Anerkennung aus. Ich
wünsche den Grashüpfern Olpkebach eine weiterhin erfolgreiche
Saison sowie für die Zukunft alles Gute und ein lebendiges Vereinsleben.
Dr. Gerhard Langemeyer
5
Inhalt
und
Impressum
Herausgeber
Grashüpfer Olpkebach 1988 e. V.
Bernd Mellinghaus
Schillingstr. 48
44137 Dortmund
Internet www.GO88.de
eMail [email protected]
Redaktion
Christian Zett, John-Sebastian
Komander, Achim Böcking, Hartmut
Salmen
Autoren
Volker Grimm, Christian Zett, JohnSebastian Komander, Robert Turner,
Dr. Richard Kelber, Peter Klausmeier,
Matthias Pelster, Dr. Heiner Berghaus,
Jens Woywode, Carsten Schäfer, Jan
Büchner, Thorsten Schüler, Andreas
Brockhaus, David Rüdiger
Anzeigen
Andreas Brockhaus, Bernd
Mellinghaus, Peter Klausmeier,
Hartmut Salmen
Gestaltung
HartmutSalmen.design • Dortmund
Druck
Grafia Druck Schröder • Dortmund
Präsident
Bernd Mellinghaus
Vize-Präsident
Karl-Per Hausamen
03 Zum Geleit
04 20 Jahre Kampf gegen den Aufstieg
05 Grußworte
06 Inhalt • Impressum
07 Meilensteine der Menschheit
10 Eine gefühlte Woche im Schwarzwald
13 I’m an Alien
14 Dr. Jackl ist der beste ...
15 Grashüpfer tanzen Tanko mit Kirchhörde
16 Glücksmomente
17 10 Jahre »MOST VALUABLE PLAYER«
18 Hüpf, hüpf, ins ...! (3 Buchstaben)
20 “Ich hab’ Knie!”
22 Alter Schwede (nicht Karli)!
23 Grün-Weiß-Grüne Invasion
24 Es geht wieder los...
25 Traumstart in die Saison
26 Fußball-Elfchen • »Dabei!«
27 Grashüpfer besiegen Hitze und Gegner
28 “Viele Hände - Schnelles Ende”
30 Eine Nacht mit Biergit • FLVW und GO
31 Grimms Erfolg an der Universität
32 Lebenshilfe • Quiche Lorraine
33 Ein Stern, der unsern Namen trägt
34 Schüler steht hinten drin! •
GRASHuPFER
OLPKEBACH
Geschäftsführer
Arnd Schulz
Schatzmeister
Hartmut Salmen
Webmaster
John-Sebastian Komander
Fanclubvorsitzender
Jens Woywode
Training
Mittwoch und Freitag 19:00 Uhr
Admiralplatz
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2003er Akte • Lösung
Meilensteine
der Menschheit
(VG)
Wer hätte 1988 gedacht,
dass die Grashüpfer im
Jahre 2008 ihr 20jähriges
Bestehen feiern würden.
Von den damaligen
Gründern sicherlich
niemand, denn was
Mathematik betrifft, sind
diese Herren allesamt
Komplettversager, Nieten
und Vollpfosten.
Diese zwanzig Jahre wurden zu einer Wundertüte
voller Geschichtchen und Vollmeisen.
Beginnen wir mit diesen am Anfang der Neunzigerjahre auf der Südtribüne. Neben den bekannten
Gesichtern der Studenten Mellinghaus, Hausamen,
Berghaus, Wolfschläger und Grimm befindet sich
der hochrote Kopf des eisenharten Hüpferverteidigers Cornel Alex („Ihr Arschwichser“). Der
heutige Szene-Wirt und Kulturförderer der Nordstadt hat die am Stadiontor verteilten Paninibildchen fleißig gehortet.
Er nennt einen ordentlichen Packen der kleinen
Pickerl, wie der Alpendeutsche sie nennt, sein
eigen. Aber nur bis zu
jenem Augenblick, in dem
der eingewechselte Marc
Oechler die BVB-Verteidigung um Günter Kutowski und Peter Quallo
zum entscheidenden 0:2 überwindet.
Jetzt wechseln sich die Nuancen von Cornels Rottönen im Sekundentakt ab. Kadmiumrot, Zinnoberrot, Florentinerrot, Marsrot, Emotionsexplosion.
Cornel wirft seinen Stapel, welcher sich über die
Köpfe der Vorsteher ergießt wie der erste Schnee
in einer frühen Heidiverfilmung. Begleitet wird die
kraftvolle Bewegung durch seinen „hier, die sind
alle besser als ihr“-Schrei.
Vlado Kasalo, Ralf Loose, Uwe Tschiskale, Frank
Greiner, Dieter Schlindwein, Walter Junghaus,
Manni Bender, Thomas Kempe, Klaus Allofs,
Thomas Dooley, Wynton Rufer, Oliver Kahn, Charly
Körbel, Holger Fach, Thomas Doll, Christian
Schreier, Hans Jörg Criens und Karl Allgöwer.
Alle besser.
Noch Jahre später blickte ich nach jedem Gegentor
ängstlich an den Spielfeldrand und erwartete Paninibildchen von Katsche Kley, Olli Oomen, Heiner
Berghaus oder Karl Hausamen. Doch sie flogen nie,
was eindeutig beweist, dass diese Leute nie besser
waren als ich.
Sonst hätte Cornel („Ich habe verschlafen, guten
Morgen ihr Arschlöcher“) sich schon gemeldet.
Einige Jahre später verreisten die Grashüpfer ins
schöne Sipplingen am
Bodensee, um an einem
Fußballturnier teilzunehmen. Damit die frischen Reisestrapazen sie
nicht an den gewohnten
Topleistungen hindern,
fahren die Zoschkes,
Willekes, Katsches, Totos
und Hausamens schon
einen Tag eher an. Ihr
Torhüter Arnd Schulz
schafft es erst am Spieltag anzureisen. Der Weg aus Spanien im VW-Käfer
ist lang und beschwerlich. Doch dank des Verzichtes
auf jeglichen Schlaf gelingt es dem Zerberus,
pünktlich am Platz zu sein. Für das Team hat er
gerne und freiwillig auf die letzten Urlaubstage in
der Sonne verzichtet.
Wie asketisch hat im Gegenzug das Team gelebt?
Na ja, den Ghandi-Ehrenpreis haben sie sich nicht
verdient. Das Freibier musste weg. Der Veranstalter
hatte mit mehr Teilnehmern gerechnet, als dann
tatsächlich am Abend erschienen waren. Das Bier
wurde trotzdem getrunken. Es hatte kaum Auswirkungen. Gut, Karl und Volker fanden die Langhaarige recht scharf, bis sie sich als Michael Kanders
mit offenen Haaren entpuppte. Morgens konnten
wir Katsche nicht sofort erkennen, weil er sein
Abbildung ähnlich
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Gesicht irgendwie eingerollt hatte. Aber sonst ging
es doch. Jedenfalls bis sich die verkaterten
Hüpferlahmärsche mit 7:1 abschlachten ließen.
Eins war klar, Arnd Schulz würde nie mehr ein
Wort mit uns reden. Nicht in diesem Leben. Als
er im Vereinsheim erschien, wechselten Willi und
ich unsere Bestellung schnell in „2 ColaFanta“.
Schiere Angst vor sofortiger Exekution. Es bedurfte
einer todesmutigen Aktion, um die Stimmung
wieder aufzupimpen. Der tapferste Mann musste
vorangehen. Oliver Rosenbohm ging nach Canossa.
Er stellte sich schuldbewusst vor die Mannschaft
und gestand: „Jungs, tut mir echt leid. Das fünfte
Ding ging auf meine Kappe.” Jetzt war es raus.
Mit einem fröhlichen Ploppen wurden die Flaschen
geöffnet. Eine war für Arnd und er hat sie getrunken.
Und dann noch eine. Am nächsten Tag haben wir
auch wieder gewonnen.
Oft gewonnen hat die legendäre Zweitvertretung
der Grashüpfer zeit ihres Bestehens nicht. Auch
nicht an diesem Tag. Beim Stand von 0:5 arbeitete
man fleißig auf Ehrentreffer, Anschlusstor und
Ausgleich hin, denn aufgeben ist ein Fremdwort
für die starken Männer vom Olpkebach. Dies
musste auch Martin Katsche Kley erfahren. Nachdem er eine unnötige Ecke verschuldet hatte, die
nichts einbrachte, passierte ihn Thorsten Schüler
und raunte ihm ein „ich hasse dich“ ins Ohr. Wer
einmal mit einem Raumschiff in den emotionalen
Mikrokosmos des Thorsten Schüler reisen durfte,
der kann den Ernst und zum Glück auch die
zeitliche Endlichkeit dieser Aussage bestätigen.
Der gehasste Katsche Kley lief einfach jeden
Sonntag weiter auf seinem Laufband über
Dortmunds Aschenplätze. Dieses Laufband war
immer in die falsche Richtung eingestellt, so dass
er eine gewisse Geschwindigkeit nie überschritt.
Nur einmal musste er an den Rand humpeln. Eine
kleine Verletzung hinderte ihn am Weiterjoggen.
Meilensteine
der Menschheit
Tabelle vom 11. Oktober 1993
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Oliver Rosenbohm
[Heilpraktiker]
»Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Medizin, die den Menschen
im körperlichen Zusammenhang begreift und behandelt.«
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Es bleiben offene Fragen.
Wird die Arschbackenzerrung des
Martin Harter in die „Analen“ der
Vereinsgeschichte als kurioseste
Verletzung eingehen?
Gegen wen wurde dieses Tor erzielt : Bei 40° krempelt die Weltelf
vom Olpkebach die Ärmel weiter
hoch und steuert auf einen einmaligen Höhepunkt zu: Einwurf, Arzt
schickt Jan an den FünfmeterEiner der am Rand befindlichen
Ärzte (nicht die Band) empfahl
ihm, sich nicht so anzustellen und
etwas Kühlung, um dann weiterzuspielen. Der Ansteller fuhr jedoch zum Krankenhaus und ließ
sich den gebrochenen Fuß eingipsen.
Fast wäre die letzte Saison des
Jahrtausends mit dem Aufstieg
beendet worden. Im Spitzenspiel
gegen Körne laufen drei technisch
versierte Grashüpfer auf zwei unbeholfene Verteidiger des Gegners
zu. Am Ball befindet sich der begnadetste Fußballer, den die Olpkebacher je in ihren Reihen
besaßen. Der blond gelockte Engel
mit der 10, der Landesligakompatible Mittelfeld-Regisseur
Jens Holzgreve. Ein Fingerzeig,
ein kurzer Ruf, Jürgen Beckmann
startet, um den tödlichen Pass zu
erlaufen und die leichte Beute tro-
relanger Erfahrung auch gar nicht
gestartet war, sondern macht noch
einen finalen ästhetischen Schlenker, der ihn leider um den Besitz
des Balles bringt.
Wahrscheinlich hätten wir es
trotzdem noch vergeigt, wie
damals als wir als Tabellenführer
mit 2:8 beim Vorletzten Westholz
stolperten. Nach 2:0 Führung. Es
war halt Urlaubszeit. Ich meine
die richtige Urlaubszeit, nicht
Hübschens heutige Dauerurlaubszeit. Es fehlten einige. Am Abend
vorher mussten dann auch noch
Jan und Achim betrunken absagen. Der frisch operierte Karl Hausamen und der untrainierte Tom
Kirk bildeten den Sturm. Arnd
stand im Tor und war trotzdem
bester Mann. Wir anderen wollen
lieber nicht erwähnt werden. Irgendwann gab es einen Bruch im
Spiel. Ja gut.
Als symptomatisch für die Gras-
von herkömmlicher Haut zu unterscheiden. Erst wenn man Gerald
gegen das Licht hält, wird dieses
Kleinod deutscher Erotik sichtbar.
Und wo wir schon bei ihm sind:
„Passt mein Pass auch in die Passmappe, oder passt mein Pass nicht
in die Passmappe, weil ich einen
Querpass habe?“
20 kurzweilige Jahre hinter uns
und eine große Zukunft in Sicht-
raum, Jan postiert Harter. Der
Einwurf kommt geflogen, wird von
Jan verlängert und von Schwabenmartin ins Netz geköpft, so dass
sich selbiges zur Freude der
Grashüpfer bis zum Reißen beult.
weite. Ein Grund zu feiern. Aber
überlasst Heiner nicht die Musikauswahl.
Den Vereinsrekord in Sachen
Grillwaren verspeisen hält Dr.
Heinz mit 8 Bratwürsten und 4
Bauchfleisch, wer nimmt es mit
ihm auf?
Zwar nicht den Aufstieg, aber wir
gewinnen alle Spiele. Ziemlich sicher oder definitiv vielleicht.
Nächste Saison gibt es weitere
Großtaten.
Das Anforderungsprofil an neue
Mitspieler hat dereinst Macke
Wittenberg definiert : „Wir brauchen keine Typen, die zu Hause
um jeden Stich betteln müssen“
Das schärfste Dessous ever trug
Gerald Löhr einst in Brackel : Eine
fleischfarbene, enganliegende Unterhose. Mit dem bloßen menschlichen Auge ist das Stück 25%
Baumwolle 75% Polyamid nicht
cken im Netz zu versenken. Körne
ist besiegt, der Dreipunktevorsprung wird von den Grashüpfern
nicht mehr hergegeben, ein Autokorso vom Admiralplatz zum Gasthaus Wolf und diverse Stiefel Bier
runden die erfolgreiche Saison ab.
Leider landete dieser Ball nicht
bei Jürgen, sondern blieb wie so
viele seiner Vorgänger am Spann
seines rechtmäßigen Besitzers
Holzgreve kleben. Mit
einer seiner unnachahmlichen
Körpertäuschungen schwebt er
am Abwehrspieler vorbei, passt
nicht auf Karli, der aufgrund jah-
hüpfer sollte das legendäre Duell
mit Merkur 07 gelten. Es fand irgendwann Anfang der 2000er statt
und startete mit einem 0:4
Rückstand. Ein entfesselter Rob
trieb uns mit einem satten
Direktschuß, einem verzinkten
Distanzkunstschuß und einem coolen Abstauber zu einer
zwischenzeitlichen 6:4 Führung.
Der Anschlußtreffer fiel, als 8
Grashüpfer noch am Rand jubelten, der Ausgleich zum 6:6 Endstand in der letzten Minute war
logische Folge eines einzigartigen
Vereinscharakters.
9
Im immer noch nagelneuen Turnerracer
kamen Rob, Katsche, Schüler und Carsten
Schäfer daher.
Jens Woywode scheute sich nicht, einen
reinrassigen 3er BMW an den Start zu
bringen. Peter, Ralf und Carsten Föller
war es egal. Hauptsache hinkommen.
Hauptsache hinkommen war ab ca. 13:22
Uhr auch das Motto im Hartermobil. Die
Dackelblase des Pintus Kley zwingt den
gemütlichen Großraumbus zu einem
unplanmäßigen Stop. Nach Entleerung
des Speicherorgans lässt sich der jüngere der beiden Kleyschen Quasselsäcke
wieder ins Fahrzeug plumpsen, woraufhin
Martin den Diesel in der Manier einer
gestressten Hausfrau, die ihren betrunkenen Mann heimfahren muss, absaufen
lässt.
Nach drei erfolglosen Startversuchen
Eine gefühlte Woche im Schwarzwald
Die Schiltach-Reise vom 10. bis 12. Juni 2005
(VG) Nachdem sich die Mitglieder des
kultivierten Großstadtklubs Grashüpfer
Olpkebach auf dem Schiltacher Stadtfest
2000 mehr als angemessen benommen
hatten, durften sie auch in diesem Jahr
mit einer ca. 20-köpfigen Reisegruppe
am badensischen Kulturleben teilhaben.
Der Olpkebacher Kader war von der Altersstruktur her ein bunter Gemischtwarenladen. Ältere Herren in Jeansjacke
(Harter, Grimm, Hausamen, Pintus) fuhren
im bequemen Campingmobil (ab erster
Raststätte Bob Dortmund I) des Martin
Harter (ab Überquerung der Kinzig der
Hartermartin).
Junge Hüpfer (Ingo, Christian, Christoph)
ließen sich von Alterspräsident Henning
Büchner in dessen Limousine durch die
Republik chauffieren. Damit die Anfahrt
für sie nicht langweilig wurde, durften
sie mit dem Navi herumspielen.
Lautlos glitt der anthrazit- (nicht tizianblau-) -farbene Audi mit den Weltmännern Holzgreve, Hülsebus, Wolfschläger
und Sickel über szenige Bundesautobahnen und durch bewaldete Landstriche.
erfahren wir einiges über alte Motoren,
fehlender Kompression, erhöhten Ölverbrauch und dass wir jetzt halt schieben
müssten, um die Karre wieder in Gang zu
kriegen.
Diese Vorstellung ist suboptimal, da die
Mitfahrer über eine Restalkoholkonzentration in den Blutbahnen verfügen und
der körperliche Zustand deshalb nur zum
Sitzen, Kaffee trinken, Kicker lesen und
Rauchen ausreicht. Idealerweise muss
das tonnenschwere Ungetüm eine Steigung hinaufgeschoben werden. Jeansjacken aus, Schuhe an und los. Nach zwei
Fehlversuchen fühle ich mich wie Hardy
Offenburger Tageblatt vom 9.6.5 • per Fax um 14:38 am selben Tag
10
Krüger in „Der Flug des Phönix“. Es sind
kaum noch Startpatronen vorhanden.
Käpt’n Harter geht auf’s Ganze. Der Viererbob wird gewendet und auf einer deutschen BAB gegen die Fahrtrichtung gestartet. Mit Erfolg, der Motor zündet, bläst
Volker eine schwarze Rußwolke ins Gesicht und brummt zufrieden vor sich hin.
Bis zum heimischen Sofa am Sonntag
wird Volker noch einige Male seine Ration Kohlenmonoxid aus dem Auspuff erhalten.
Nach einem weiteren Anschub, einer Pinkelpause und einem 10-minütigen Einkaufsstopp jeweils mit laufendem Motor
erreichen wir kurz nach Vier den Sportplatz vor Kuhbach.
Martin verspricht uns Wurstbrötchen und
kurze Zeit später sitzen wir mit Wurschtweggle vor Kuhbach und bewundern den
Platzwart bei der Pflege des nagelneuen
Spitzennaturrasenplatzes. Ein Quadratmeter gehört dem Hartermartin.
Aus dem Szene-Audi entschweben Jens,
Hübschen, Steffen und Wolfschläger, der
das Publikum sogleich mit einer 1a-Parodie auf die Ruhrgebietssprache für sich
und sein Programm begeistern kann.
Scheinbar aus dem Stand erreicht der
Neu-Comedian problemlos das Niveau
einer Schulaufführung (Hauptschule, 8.
Klasse).
In ungezwungener Reihenfolge trudeln
alle Reiseteilnehmer vor Kuhbach ein,
wo sie sich individuell auf das bevorstehende Schlagerspiel einstimmen. Der
eine trinkt noch ein Alster, der andere
raucht sich eine, ein Dritter erzählt das
Histörchen, wie Andreas Elter ihn einst
niederschlug und dies mit einer Postkarte
bezahlen musste, jeder tut eigenverantwortlich das, was am Abend seine Topleistung ermöglichen wird.
In der Kabine packt der Mannschaftsverantwortliche Martin Coach Harter die
zweite Überraschung aus. Neue Sommertrikots. Leider fällt dies kaum jemandem auf, da die meisten anwesenden
Urlauber seit längerer Zeit nicht mehr gespielt haben und sich nur noch schemenhaft an grüne Sportbekleidung erinnern
können.
Die erste Überraschung in Form von 4
Reise-CDs von unfähigen DJs zusammengestellt fand ein einstimmiges Echo: Totalschrott.
Eine 1-live-Dauerschleife-compatible Zusammenstellung von Harter (mit Robbie
Williams und Sasha zum Einstieg), ein
von Jan mit dem Gespür für das falsche
Lied von der richtigen Band gemixter Tonträger, das von Jan und Volker angehäufte „Best of“ der traurigen CD-Sammlung
des Jens Woywode und die ambitioniert
langweilige Präsentation des selbsternanntesten Musikkenners der Welt, Thomas Wolfschläger, dudelten den angenervt Ausnüchternden auf der Hinfahrt
entgegen.
Doch dies ist nun vergessen. Die Aufstellung zur „zweiten Chance“ lautet :
Tor: Ingo Irgendwie
Abwehr: Pintus, Volker Grimm, Thorsten
Schüler (wie vor 5 Jahren)
Mittelfeld: Martin Harter, Ralf Daub, Carsten Föller, Jens Holzgreve, Carsten Schäfer (da schnalzt der Fachmann mit der
Zunge)
Sturm: Karl Hausamen, Steffen Sickel
Reserve: Henning (46. für Harter), Christian (60. für Volker), Christoph (65. für
Karl), Katsche (75. für Sickel), Hübschen
(80. für Föller), Rob (80. für Schäfer)
Verletzt: Peter (komplizierte Fraktur),
Wolfschläger (Wadenzerrung), Woywode (komplett untalentiert)
Wie vor fünf Jahren legten die Einheimischen los wie die freiwillige Feuerwehr.
Nach zehn Minuten fiel das verdiente 1:0
für die Schiltacher A-Jugend von 1988
und für die Hüpfer sah es nach einem
Desaster aus.
Doch nach etwa 20 Minuten sprang der
Mittelfeldmotor in Form des Trios HolzAnstoß für die Partie ist um 20.00 Uhr.
Gespielt wird ganz regulär, ob Thorsten
Schüler das für lange oder gar endlos hält
oder nicht, 90 Minuten. Alle Spieler können
zum Einsatz kommen, wer allerdings
ausgewechselt wird, muss draußen bleiben
und kann sich schon mal am Grill wärmen
und ein paar leckere Pils vorglühen…
Seit Wochen schon machen sich die Experten
Gedanken, wie denn die Startformation der
Hüpfer wohl aussehen wird. Der Büchner Jan,
der Klausmeier Peter und der Woywode Jens
stellen sich dabei wie gewohnt voll in den
Dienst der Mannschaft und verzichten
(gesundheitsbedingt) auf einen Einsatz. Der
Turner Robert und der Bartling Guido zeigen
denselben Mannschaftsgeist und sind lediglich
für die Schlussviertelstunde vorgesehen. Auch
der Büchner Henning, der Wolfschläger
Thomas und der Schüler Thorsten, sonntags
eher selten gesehene Balltreter und zudem
nicht gerade mit den Lungen eines Michael
Groß ausgestattet (o.k. Henning vielleicht
ausgenommen…) bereiten dabei keine
Kopfschmerzen und sind für einen Einsatz in
der zweiten Halbzeit dankbar.
Der Jankowski Ingo (1), der Kley Pintus (5),
der Zett Christian (2) und der der Nöllenheidt
Christoph (4) sind als „Junge Hüpfer“ und
wegen ihrer penetranten sonntäglichen und
fast ganzjährigen Präsenz auf dem Admiralplatz wie auch auf fremder Asche gesetzt. In
diese Kategorie fällt auch der Sickel Steffen
(10) und in den letzten niederlagenreichen
Wochen auch der Küppers Kai (9). Auch der
Schäfer Carsten (8) und der Daub Ralf (6)
verbringen ihre Freizeit an Spieltagen meist
im grün-weißen Jersey und sollen von Anfang
an zeigen, wie die Hüpfer hüpfen können. Der
Harter Martin wird sich wohl wieder in der
ersten Halbzeit in rot-weiß über den Platz
bewegen, so dass für die verbleibenden drei
Plätze noch sechs Kandidaten übrig sind. Der
Holzgreve Jens und der Hausamen Karl Per
können ihre ehemaligen Stärken sicher
deutlich besser ausspielen, wenn der Gegner
bereits etwas müde geworden ist. Der Kley
Katsche ist sicher von der ganzen um den
Erdballfliegerei auch froh, zunächst mal seine
Beine beim Aufwärmen lockern zu können,
so dass der Föller Carsten (7), der Grimm
Volker (3) und der Hülsebus Hübschen (11)
die Grashüpfer-Elf komplett machen könnten.
Aber auch hier ist es wie immer, entscheidend
ist am Platz, und zwar rechtzeitig …
greve, Daub und Harter an und die heimischen Kirschtortenliebhaber wurden im
Olpkebacher Kessel unter Druck gesetzt.
Im Abwehrbereich lies Thorsten Schüler
nicht mehr erkennen, dass dies ein
Freundschaftsspiel sein sollte, so dass
das Schwarzwaldpulver im Grashüpferstrafraum schnell verschossen war.
Der anstürmende und alternde Mittelfeldzampano „Harry Koch“ wurde kurz vor
dem Hüpfer-16er vom Rekonvaleszenten
Grimm gestoppt, der sofort mit Ball und
Riesenschritten in einer angemessenen
Geschwindigkeit nach vorne stapfte. Kurz
hinter der Mittellinie beobachtet er seinen
langjährigen Lieblingsmitspieler Karl Per
Hausamen und dessen vier Bewacher.
Eine kurze Drehung Hausamens und ein
butterweicher 30-Meter-Pass Grimms,
der Ball landet sachte auf dem Kunstrasenteppich vor Hausamen, gegen dessen trockenen Schuss der Torwart keine
Abwehrmöglichkeit besitzt. 1:1. Die Viererabwehrkette hatte bei dieser Traumkombination die besten Plätze und kann
ihren Enkeln dieses Tor besonders lebhaft
schildern. („Mensch Opa, Du hast gegen
Grimm und Hausamen spielen dürfen?“)
Wenige Minuten später ist die Abwehr
der Kinziganrainer komplett schwindlig
gespielt. Ein Feuerwerk an Kurzpässen
(Jens, Ralf, Karl) im Schiltacher Strafraum
schließt Steffen Sickel zum 1:2 ab.
Das Publikum diskutiert nur noch die Höhe der Niederlage. Die Dortmunder kommen im Minutentakt zu Großchancen.
Jens, Steffen, Ralf, Karl, sogar Volker.
Kurz vor Halbzeitpfiff gleicht die Spielvereinigung aus. 2:2.
Doch mit dem Wiederanpfiff knüpfen die
Grünen an ihre gute Leistung der letzten
halben Stunde an. Henning ersetzt Martin, der die Seiten gewechselt hat und
nun für seine ehemalige Jugendmannschaft das Spiel lenkt. Obwohl der jüngere
Büchner-Bruder seit 10 Jahren nicht
mehr gespielt hat, kennt der Lenker der
deutschen Wirtschaft keine Integrationsschwierigkeiten.
Chance um Chance erspielen und vergeben die von Spielertrainer Hülsebus glänzend eingestellten und auf die Sekunde
topfitten Grashüpfer.
Selbst der von unabhängigen Beobachtern (Karl) zur Spielszene des Jahrhunderts gekürte Hackentrick von Karl wird
nicht erfolgreich abgeschlossen.
Nach einer Stunde wechseln die Gäste
vermehrt durch, um auch jungen Talenten
und Ergänzungsspielern die Chance zur
Präsentation zu geben. Dies stört natürlich den Spielfluss und das blinde Verständnis in der Defensive: 3:2.
Am Spielfeldrand schlägt Taktikfuchs
Hülsebus die Auswechslung von Libero
Pintus vor, was von den Experten Peter,
Volker, Thomas, Karl und Steffen konse-
quent abgelehnt wird. Also scheiden die
beiden Carstens aus, woraufhin Pintus
ohne Not und Übersicht nach vorne
„rennt“, den Ball verliert und das 4:2 einleitet. Thorsten Schüler explodiert und
verlangt die sofortige Herausnahme des
Übeltäters. Auch wenn kein Ersatzmann
mehr zur Verfügung steht.
Die Experten am Rand haben kein Verständnis dafür, dass der Trainer ihn nicht
schon längst ausgewechselt hat.
Für einen versöhnlichen Abschluss sorgen die lustig getrippelten Sprints von
Katsche und dessen schöne, wenn auch
unbeabsichtigte Vorlage zum Anschlusstreffer durch Ralf. 4:3.
Alle Spieler erhalten die Note 1, Ingo die
1+, die beiden Carstens jedoch nur eine
4- für das Holen einer warmen Kiste alkoholfreien Bieres.
Für das Fehlen eines Holzkohlegrills und
eines kalten Kasten Bieres muss Reiseveranstalter Martin einige Abzüge in Kauf
nehmen, die er jedoch rasch wieder aufholt.
Nach einer entspannenden Dusche im
Wellnessbereich des Sportzentrums vor
Kuhbach biegen sich die Tische im Gastrobereich unter leckeren Fleischspeisen
und Frischgezapftem.
Martin hält eine bilinguale Ansprache
und verteilt T-Shirts, Pokale und Poster
unter den Sportkameraden aus Süd und
West. Gute Männer muss man haben,
gute Männer …
Die Nacht wird zweifelsfrei in einem geselligen Rahmen hier im holzvertäfelten
Holzdachstuhl feuchtfröhlich auf Holzstühlen, Holztischen und am Holztresen
enden.
Wird sie auch, doch noch nicht jetzt. Jetzt
lanciert Christian einen Ausreißversuch,
der das Peloton überrumpeln wird. Angestachelt von Jens, der vom Junghüpfer
Eigeninitiative verlangt, macht Christian
eine Disco ausfindig, besorgt ein Großraumtaxi, das 9 Personen transportieren
kann und hört sich nach Interessenten
um. Hülsebus, Holzgreve, Wolfschläger,
Grimm, Kley, Schäfer, Sickel und Schüler
gehören sofort zur Kerncrew.
Leider muss Schüler noch seine Hose
wechseln, was ihn die Mitfahrt kostet,
wie die wilde Partyhorde nach 10 Minuten
Taxifahrt (14 Tunnel) feststellt.
Das Großraummobil trägt zwar neun Per-
sonen durchs Mittelgebirge, aber einer
davon fährt.
Am Parkplatz vor Kuhbach blicken derweil Ingo, seine weiße Capri-Hose und
Rob in den sternenklaren Nachthimmel.
Alle drei stehen auf dem „zurück ins Holzdach“-Feld und müssen umkehren.
Während der Chauffeur die Achterbande
durch tausend Tunnels in den Tanzschuppen karrt, spielen sie johlend das „A-ZSpiel mit Rock- und Pop-Bands“. Die ganze Bande jubelt und gibt sich die hohe
Fünf, als „500 Euro in der Tasche, Geld
spielt keine Rolle“-Hübschen am Buchstaben E scheitert (Extrabreit, Eurythmics,
ELO, Electric Light Orchestra, Eagles,
EarthWind&Fire, Element of Crime,
Einstürzende Neubauten, East 17, Echt,
Everything but the girl). Die erste Runde
ist gebongt, jetzt brauchen wir noch den
Ausgebmann für die zweite Bestellung
bei der Barfrau.
A-Z mit Farben lautet die Vorgabe des
irrsinnigen Bargeldkönigs aus dem Kreuzviertel. Farbig geht es in der Welt der
chinesischen Rolltreppenbauer bekanntlich nicht zu. Katsche kennt zwar 112
Gelbtöne, aber keinen mit T, der von den
Landschaftsmalern in der Schwarzwalddroschke anerkannt wird.
Mit einem großen Hallo entern die Partykönige aus der Zivilisation die Dorfdisco
und spechten erst mal die Hühner aus,
während Hübschen die geschuldeten
Pullen klarmacht.
Gleich am Eingang hackt Grimm Karlis
Nummer ins Display und übergibt den
Telefonierknochen an den nächstbesten
Hasen, der dem im Holzdach gebliebenen
Halbschweden berichtet, dass die Jungs
jetzt da sind.
Schon zieht die Karawane zum Aussichtspunkt zwischen DJ und Tanzfläche, wo
erstmal geprostet wird. Gleich weiß ganz
Holzach oder Hausach oder wo immer
wir auch sind, wo der Bartel den Most
holt und der Frosch die Locken hat.
... mal gucken, wann ich weiterkomme ...
(Fortsetzung eventuell definitiv zu 80% im
25-Jahre-Heft. - Anm. d. Red.)
11
more about football than me, his name is grim”.
“Oh, the poor guy”, I said, “what name could it be
that was so sad?” “No, no that is his name... Grim,
Fallke Grim”. Luckily, my still shaky knowledge of
German was not put to the test too much that night,
as I soon got talking to a Scottish lady called Claudia
Salmen, who also spoke quite good German and
was able to translate. Things were going swimmingly. This won’t be too bad, I thought, as long as they
don’t start making jokes about penalties. Why do
all Germans find that so funny?
So Friday came, and time for my first training
session with the Grashüpfer. I arrived with Peter
I’m an Alien…
(the start of life as a Grasshopper)
(rob) ...I’m a legal alien, I’m an Englishman in
Dortmund. My adaption of the lyrics to Sting’s
„Englishman in New York“ kept racing through my
mind as I arrived at the train station, or hub-buf as
the Germans seemed to call it, with just a suitcase
full of dreams (and a few socks and underpants as
well, a bit of pragmatism is sometimes necassary).
The plan was to come to Dortmund for a few weeks,
see some old friends and basically see if Franziska
was still interested. Then back to Merry England,
where the beer is warm, the football unsuccessful
and the girls cheap. But I was reckoning without
the encounter that would change my life forever –
the first contact with the Grashüfer of Olpkebach!
It started innocently enough, I met up with my old
friend Peter Klausmeier for a beer and a chat. He
mentioned a football team he’d recently started
training with, Grashüpfer, of course, and said if I
fancied coming for a kick-a-bout it shouldn’t be a
problem. And there was the ideal opportunity to
get to know some of the others. The next night,
Dortmund were at home to Liverpool in the Champions League (that proves how long ago it was)!
Quite a few of the players always meet up in “Egal”,
(Jetzt Onkel Toms für die Junghüpfer) very handy
as the pub was just opposite my house, a quality I
have long admired in drinking establishments.
So the next night, off we went. We got there a bit
earlier, but there were already a few Hüpfer at the
bar ( I would later learn that this should have come
as no surprise) Peter first introduced me to a very
German looking bloke, Torsden Shoole, I understood
his name to be. “So where are you from?”, he asked.
“Huddersfield”, I replied, “But you probably won’t
have heard of it.” That was my first mistake. To
underestimate the knowledge of football the
Grashüpfer possess. “Huddersfield?” said Thorsten,
“Of course, they were English Champions in 1923
and 1924, managed by the great Herbert Chapman
and nicknamed the Terriers” I was astounded, most
English people don’t even know that, but was I
shocked enough to mention they also won the league
in 1925? No, don’t want to be a klugscheisser.
“Anyway” said Thorsten, “this man knows even
a bit early to find Pintus waiting outside the changing rooms with a cigarette hanging out of his
mouth. “Oh you are a fucking Englishman”, said
Pintus “please don’t take any penalties when you
are here HA HA HA HA HA! You know the English
cannot take penalties HA HA HA HA HA!” Hmmm,
it only took 33 seconds for someone to make the
obvious and really not that amusing joke. And that
someone had to be Pintus.
But it was a good feeling to pull my football boots
on again after a summer break. But then came my
second mistake. I had of course brought my boots
from England, with their 10 inch studs equipped
for the mud and rain of an English autumn. Totally
unprepared, I ran out onto the Admiralplatz, and
promptly fell flat on my face. “Peter!” I cried, “Where
is the grass?”
It turned out football is not played on grass here
and that fact would come to haunt me as I made
my debut a few weeks later in Körne. A nightmare.
I could hardly stand up, let alone run. What was I
supposed to do? So I was left with three choices:
The first, go home (difficult as I had only just bought
a car with extensive work carried out blackening
the windows, lowering the suspension and fitting
a loud exhaust). The second, find a team in
Dortmund that played on grass (difficult as judging
by the state of the pitch, not even Borussia played
on grass). And third, get used to it and stay. Seeing
as though Franziska was still holding out, the third
was the only real option.
FC Merkur - Grashüpfer Olpkebach
6:6 (4:1)
Tore: 1:0 (25.), 2:0, 3:0, 4:0,
4:1, 4:2, 4:3 (60. Rob), 4:4
(65. Rob), 4:5, 4:6 (75. Rob),
5:6 (80.), 6:6 (85.)
Grashüpfer
Olpkebach
pROBably t h e b e s t
UnpROBlematische Aufholjagd
(VG) Mit einer furiosen Auferstehung in der
zweiten Hälfte, angefeuert vom besten
Publikum der Welt, sicherten sich die
Grashüpfer einen wichtigen Punkt beim
direkten Konkurrenten Merkur 07.
...
Die Grashüpfer pferchten sich in den Umkleideraum, um der Aufstellung zu lauschen.
Unter Berücksichtigung aller Sonderwünsche (erst 2. Hälfte wg. Schnupfen
(Paul), erst frühstücken (Rob), nur 1. Halbzeit
(Yves)) stellte Coach Berghaus die seinen
zusammen. Da 4 Ergänzungsspieler zur Verfügung standen, musste ein leicht fröstelnder Hüne aus Holzwickede das Trikot mit
der 15, welches er unter der 3 trug, an Rob
weiterreichen. Es erwies sich als gute Tat.
...
Mit einem 3-Tore-Rückstand ging es in die
Pause. Zuschauer Bernd riet zur Kapitulation, doch die Mannschaft wollte hier am
Nordmarkt nicht die Flinte in den Doppelkorn werfen. Bereits während der ersten
45 Minuten war Rob für den verletzten Pintus gekommen.
...
Britischer Wille gepaart mit Spielkunst der
alten Huddersfielder Schule riss die Hüpfer
aus ihrer Lethargie. Rob traf mit einem satten Direktschuss, einem verzinkten Distanzkunstschuss und einem coolen Abstauber.
Paul ergänzte einen gelungenen Alleingang.
6:4.
...
In der Schlussminute fiel dann noch der
Ausgleich - unwichtig. Eine heldenhafte
Aufholjagd, ein grandioser Engländer und
ein entfesseltes Publikum. Dies wird in die
Geschichtsbücher der Fußballhistorie eingehen.
Mann des Tages: Thorsten Schüler, der
durch ein Wechselbad der Gefühle ging.
Bis zum 0:4 beschimpfte er die Spieler
als Versager, Arschlöcher und Vollarschlöcher, die Aufholjagd bescherte ihm die
zweite Gefühlswoge, die die Grashüpfer
auf eine Stufe mit den Helden von Bern
stellte, um sie beim Ausgleichstreffer
wieder auf Vollidioten schrumpfen zu
lassen.
Luckily for me, I played alright in the next game
away at Merkur, but that’s a different story. And
that was that. I had been infected with the
Grashüpfer bug for which there is obviously no cure
– after all, despite planning to stay for just a few
weeks, I still find myself here, seven years later!
But one thought has never left me in all my time
here. Walking the streets of 1980s New York, Sting
may have been faced with rampant gang-related
crime, brutal police oppression and drug wars – all
major challenges in themselves – but at least he
never had to play on Ruhrgebietsasche!
13
Dr. Jackl
ist der beste ...
von Komander
(der eigentlich keinen Spielbericht schreiben wollte, aber dann nach einem Absatz merkte,
dass er das eben runter tippt und dann dafür gelobt wird, dass die Hüpfer-Seite immer so
schön aktuell ist)
2008
Grashüpfer - SDS II 3:0 (1:0)
Tore:
1:0 (45.) Art (Tanko/Guido),
2:0 (56.) Tanko, 3:0 (58./HE)
Oli4.
Aufstellung:
Beule - Martin P., Dr. Jackl,
Ramon, Komander (60. 1000%Sickel), Michael, Oli4, Sören,
Guido B., Art (75. Hübschen),
Tanko.
Trainer: Harter
Einflussnehmer: Heiner
Zuschauer:
endlich mal wieder mehr als nur
die Auswechselspieler
Anzeige
In einem mit harten Bandagen
(meist SDS II) geführten Spiel
konnten sich die gut aufspielenden Hüpfer erfolgreich gegen
die Nachbarn aus Hörde
durchsetzen. Wie in der letzten
Saison gewann die bessere
Mannschaft wieder mit 3:0, zur
Freude aller Hüpferanhänger
waren das diesmal die Gastgeber.
Schon früh zeichnete sich an
diesem wunderbaren Herbstsonntag ab, dass SDS gekommen
war, um zu siegen. Sollte der
Plan nicht aufgehen, wollte man
wenigstens so viele gegnerische
Spieler, nett gesagt, kaputt
treten. Gleich von Beginn an
hatten die Hüpfer mit der
übermäßigen Härte der South
Dortmund Soccers zu kämpfen,
der Schiedsrichter tat ein Üb-
riges und ließ viele Situationen
weiterlaufen, die einen Pfiff verdient hätten.
Die komplette erste Hälfte
drückten die Hausherren auf der
Admiralplatz-Vulkanerde aufs
Gas, konnten aber die Chancen
nicht verwerten. Hinten sorgte eine
halbwegs gut organisierte Abwehr
dafür, dass die SDS-Stürmer nicht
zum Zuge kamen. Brach einer der
genannten Angreifer doch mal
durch, sorgte er selbst dafür, dass
es beim 0:0 blieb.
Sekunden vor dem Pausentee dann
die Erlösung für die nach Toren
dürstende Hüpfer-Mannschaft. Eine Ecke (wenn ich mich richtig
erinnere) von Michael findet Tanko, dann Guido, dann Art’s Fuß
einen knappen halben Meter vor
der SDS-Torlinie - 1:0 zur Pause.
Verdient.
Nach dem Seitenwechsel kamen
die Gäste dann stärker und setzen
den Hüpfern einige Male zu, litten
aber unter derselben Krankheit
wie die Hüpfer vergangene Woche
in Hacheney. Es dauerte knappe
14
zehn Minuten, bis die Hüpfer die
Zweikämpfe wieder richtig an- und
das Steuer übernahmen.
Innerhalb von 120 Sekunden setzen sie dann zum doppelten
Dolchstoß für die SD-Soccers an.
Tanko besorgte in der 56. Minute
das 2:0, Oli4 verwandelte einen
Handelfmeter in der 58. zum 3:0.
Danach musste noch der Vierer
der South Dortmund Soccers vom
Platz nach einem Gerangel mit
Hübschen. Zuvor hatte besagter
Spieler (nicht Hübschen) noch Guido B. ins Gesicht gespuckt. Falls
du das liest, lieber Vierer, soll hier
noch mal gesagt sein: “So was
macht man doch nicht. Das ist
ekelig und unhygienisch.”
Nach Abpfiff wurde lecker gegrillt
und die schlechte Stimmung (warum auch immer) innerhalb der
Mannschaft wich Wurst um Wurst
und Bauchfleisch um Bauchfleisch.
Was bleibt, sind der momentan
vierte Platz, schmerzende Knochen
und die Gewissheit, dass Dr. Jackl
der beste Grillmeister der Welt ist.
Steffen lasse ich mich über die Skandälchen des
Tages informieren. Da ich bereits vier Tage zuvor
von dieser Handlungsweise abriet, kann ich nur
den Kopf schütteln. Wer innerhalb von 2 Jahren
nicht in der Lage ist, ein DIN-A4-Blatt auszufüllen,
steht nicht hinter der Sache. Auf den kann ich
verzichten. Ende.
In direkter Konsequenz steht eine saubere Elf auf
dem Platz mit vielen tollen Spielern, die das
Fortbestehen der Grashüpfer sichern werden. Direkt
vor meinen Augen zeigen Komander und Bart blitzsaubere Leistungen in schmutzigen Trikots. Einzig
ein „si tacuisses, philosophus manisses“ muss man
ihnen wegen ihrer obligatorischen oralen Fouls
während des Spiels zurufen. Stellt dies bitte ab, ich
fand es schon niveaulos, als derartige Äußerungen
Grashüpfer
tanzen Tanko mit Kirchhörde
Trainer Krawinkel führt Olpkebach zu neuen Ufern
(VG). In einem nahezu Spitzenspiel (Dritter
gegen Vierter, also die B-Prominenz unter den
Matches of the day) der Gruppe 4 der untersten Fußballiga von Dortmund besiegten die
lustigen Grashüpfer Olpkebach die dritte
Garnitur des national und schon regional
unbekannten Kirchhörder SC mit 5:0.
Man soll nicht glauben, wie viele Akademiker und
Studierte, Focus-Top-500-Fachärzte, Drittprogramm-Lokalmoderatoren, Amtsleiter aus strukturschwachen Städten und seiteneingestiegene
Gartenbauunternehmer ob dieses Spielchens komplett die Kontenance verlieren können. Doch sie
können es. Fußball als fleischgewordene MidlifeCrisis. Das Surrogat für ein zufriedenes Leben.
Entgegen anders lautenden Meldungen saß ich bis
zur sechzigsten Minute nicht wegen obiger
Betitelung in Vorbeugehaft der Wortspielpolizei.
Auf deren Wache saß vielmehr der Besitzer des
Bi(o)stros in Neheim. Ich kam einfach wegen des
schlechten Wetters und der lang andauernden
Kleiderauswahl meiner Tochter zu spät. Aber
immerhin noch fünf Minuten vor Ralf und 10
Minuten vor Ingos netter Bekannter, die den unangenehmen Weg an den matschigen Rand dieses
Kreisliga-Aschenplatzes nur für den meiner Ansicht
nach schlecht frisierten, jedoch herzensguten
Reservetorwart der Grashüpfer auf sich nahm.
Hoffentlich segelt er an dieser Dame nicht vorbei
wie an so vielen Flanken in den letzten Jahren.
Mit Kennerblick kann ich nach wenigen Minuten
das Spiel analysieren. Es steht 1:0. Der ausgewechselte Art ist erdig braun und hat somit seine Pflicht
erfüllt, Barti ist leicht im Übersoll (oder er hat vor
dem Spiel schon Untertage gearbeitet), aber Heiner
könnte noch locker ein Peter-Alexander-Double als
Oberkellner im weißen Rössl geben. Selbst wenn
man berücksichtigt, dass Heiner nie ein Zweikampfwunder war, kann man die GrashüpferAbwehr als unterbeschäftigt bezeichnen (Guidos
Knie bluten noch nicht).
Bei einer heimlichen Zigarette mit dem offiziellen
Nichtraucher Jens W. und dem Familienvater
einst aus dem Munde eines ehemaligen Mitspielers
und heutigen Coaches des Gegners kamen. Ihr zwei
habt das definitiv nicht nötig, sowohl fußballerisch
als auch intellektuell.
Unglaublich, wie stark das Mittelfeld mit diesen
beiden sowie Andreas und Pascal (die im Fußballtennis neulich gegen Steffen, Peter und mich keine
Chance hatten), clever gelenkt von Olivier, auftrumpfte. Oliviers Überlegenheit gegenüber
Kirchhördes Matchmaker Jürgen Beckmann war
unter anderem spielentscheidend. Kai Norman
Schulz kam nicht zur Entwicklung, der Sturm des
KSC fand bis auf einen Lattenkopfball nach einer
Ecke oder Freistoß (entschuldigt, aber wir mussten
uns am Rand auch noch über andere Themen unterhalten) nicht statt und Gregor sowie der andere
Graukopf hatten hier und heute zwischen Rhein
und Weser keine Chance gegen unseren Sturmtanko
und seinen Adjutanten David. Ich glaube sogar, der
Schorsch wäre bei uns am Rand besser aufgehoben
gewesen. Ist aber auch schwer gegen Tanko. Hätte
Rynki nicht so tollkühn gehalten, wäre es für den
KSC schwierig geworden, die Einstelligkeit des
Ergebnisses über die Spielzeit zu retten.
Am Rande durfte sich das fachkundige Publikum
an schnellen Angriffen über die Flügel erfreuen
wenn nicht gar delektieren.
Martin Harter, das Kopfballungeheuer im Abwehrzentrum, Olivier, das strategische Hirn der Mannschaft, die Flügelflitzer Komander und Pascal,
Dribbelkönig David und Tanko, der ganz einfach
zu gut für diese Spielklasse ist. Der südliche
Vorortclub aus der Bittermark hatte am Sonntag
keine Chance.
Mein persönliches Sahnehäubchen war die Schlussminute, als der überragende Tanko (hatte ich das
schon erwähnt oder wenigstens angedeutet?) das
5:0 mit der Pike reinwemste.
Ein schöner Nachmittag mit guten Freunden, ein
netter Plausch mit Rynki, begeisternde junge Hüpfer
und ein Stückchen Schwarzwälder Kirsch auf das
Geburtstagskind Martin Harter. War schon ein
schöner Tag, wenn auch ein bisschen feuchtkalt.
Dies schrieb ein großer Denker hin, damit’s die
kleinen wissen. (Nicht von mir, sondern von einem
Essener Poeten)
Aufstellung:
Peitsche; Dr. Jackl, Dr. Heinz,
Martin; Komander, Andreas, Bart,
Pascal, Oli4, Tanko, Art (60.
David Rüdiger)
Tore:
1:0 Pascal, 2:0 Pascal, 3:0
Tanko, 4:0 Tanko, 5:0 Tanko
Zuschauer:
Altinternationale wie Ralf,
Ingo, Pintus, Peter, Steffen,
Carsten
und
ich.
Und
Nachwuchshoffnungen wie Zazie,
Katharina und Hanno. Und auch
andere Personen. Ich kenn ja
nicht mehr jeden.
15
GLÜCKSMOMENTE
PETERs
Highlights
mit dick Schnee (obwohl ich meinen legendären Flaschen-ExRekord erst zwei Jahre später aufgestellt habe).
Was meine persönlichen Highlights angeht, sieht es auf dem
Platz natürlich dünn aus: Kein
Tor in 7 Jahren, dafür ein paar
Eigentore, ein (halber) Assist (Vorlage auf Rob, steil über vielleicht
20 m, Rob geht noch ein Stück,
zieht dann von halbrechts voll ab
und der Ball senkt sich über den
Tiefpunkte gab's einige, u. a. in
meiner ersten (vollen) Saison bei
Eintracht, wo mein direkter Gegenspieler 5 Tore beim 0:6 erzielt
hat, dann natürlich meine Schultereckgelenkssprengung vor 3
Jahren und dann vielleicht noch
das Spiel Alt gegen Neu im letzten
Jahr, wo ich eine Vorlage von Martin H. in der letzten Minute auf
der Torlinie noch über die Latte
gehauen habe, eigentlich physikalisch unmöglich, aber als Abwehrspieler... Wir lagen zwar sowieso
schon hoffnungslos zurück, aber
das Tor kurz vor Schluss hätte
sicherlich viel Spaß gemacht für
nachher...
MATTHIAS
PELSTERs
Erinnerungen
Torwart ins lange Eck - geiles
Ding, vielleicht schildert er es ja
noch mal aus seiner Sicht) und
zwei fast geschossene Tore in
Berghofen im Dezember 04 auf
halb gefrorenem Boden in Unterzahl (Steffen kam weit nach dem
Anpfiff als 9. oder 10. Mann auf's
Feld, Martin musste trotz Verletzung ins Tor, Ingo auf's Feld und
hat in der Pause vor Erschöpfung
gekotzt - war eigentlich das geilste
Spiel, nicht wegen meiner Torchancen, sondern weil wir Berghofen fast zur Verzweiflung gebracht hätten, nahe am Unentschieden waren und uns nachher
alle in den Armen gelegen haben
vor Begeisterung - habe ich sonst
bei keinem Spiel erlebt!!).
Die schönste Fahrt war sicher
Borkum 2003, Volker hat alles
darüber geschrieben, was man
wissen muss. Und Serkenrode 02
16
Es war der 24. 3. 2008, ein sonniger, schöner Ostermontag. Allerdings begann er viel zu früh Treffpunkt schon gegen Mittag.
Trotzdem freute ich mich auf das
bevorstehende Spiel und wurde
langsam auch wach. Dieser Vorfreude konnte auch die Nachricht
des Interims-Trainers Heiner
Berghaus: "Du spielst Abwehr!",
keinen Abbruch tun. Trotzdem
vermischte sich die Vorfreude
durch diese Botschaft mit einem
mulmigen Gefühl. Ein erster Fehlpass früh im Spiel trieb mich dann
auch schnell an den Rand des
Wahnsinns. Dies sollte jedoch der
einzige Ausrutscher bleiben und
die Tatsache, dass die gegnerischen Stürmer zwar nicht langsam, aber alle ein wenig langsamer als ich waren, gab Sicherheit.
Auch ein plötzlich einsetzender
Schneesturm, der die Sicht auf
ca. 50 cm beschränkte, tat dem
nun netten Spielchen keinen Abbruch mehr. Die Offensivabtei-
lung, an diesem Tag wieder gut
aufgelegt, sorgte für die restliche
Tiefenentspannung.
Und obwohl ich wirklich hoffe,
nicht nochmal Abwehr spielen zu
müssen (Kruckel war an diesem
Tag ein dankbarer Gegner ;-)),
war dieses Spiel doch ein sehr net-
kommen durch Einsatz, Engagemente und Überzeugung. Die
wollten mich - und ich mich auch,
da dachte ich, da geht was. Anfangs sollte ich Bierkisten schleppen, aber zum Glück hatte ich
damals schon ein bisschen Respekt vor mir selbst und dachte,
das trink ich mal lieber selber. So
ein Charakter fehlte zu dieser Zeit
noch bei den Hüpfern und so geschah es, dass man mich bereitwillig aufnahm. Fortan brachte
ich den Hüpfern manchmal Glück
und wurde eine Woche nach meiner Aufnahme zum Präsi des ersten Hüpfer-Fan-Clubs ernannt
(eine Wahl gab es meines Wissens
nach nicht). Das zweite Mitglied
war Katrin (für die Junghüpfer;
das ist die Ex von Jan und sieht
ganz gut aus). Und nun hatte ich
auch eine vernünftige Beschäftigung für manch sonnigen Sonntag
gefunden. Den Admiralplatz.
tes, weil es alles hatte - Sonne,
Regen und Schneesturm, viele Tore der eigenen Mannschaft und
ein kühles Bier zum Abschluss.
WOYWODEs
Charakter
Zu den Grashüpfern bin ich ge-
HEINERs
tollstes Tor
Das 1:1 gegen A-Ligist Sölde (oder
Sölderholz oder so) im Pokal vor
ca. 15 Jahren (Vorarbeit Gerd
Treinen). Endstand 2:1 für GO in
der Verlängerung, Torschütze
zum 2:1 war Dirk Schmelter.
MVP
MOST VALUABLE PLAYER
Immer im Dezember sind alle Vereinsmitglieder aufgerufen, den MVP - MOST
VALUABLE PLAYER - zu wählen. Dabei
stehen alle Spieler zur Wahl und jeder
entscheidet nach eigenen Kriterien, wer
MVP werden soll. Der oder die Spieler mit
den meisten Stimmen wird/werden MVP!
2008 wird nun schon zum zehnten Mal der
MVP gewählt. Als Jubiläumsbesonderheit
können in diesem Jahr nicht nur Spieler,
sondern auch alle Mitglieder zum MVP 2008
gewählt werden. Vorschläge für die MVP2008-Liste bitte an: [email protected]
10 Jahre Wahl des MVP
Eine kleine Auswahl möglicher Kandidaten für den MVP 2008
Als MVP wurden ausgezeichnet:
1999 Thomas Rynka
2000 Frank Thewes
2001 Thorsten Schüler
2002 Martin Harter
2003 Martin Harter
2004 Peter Klausmeier
2005 Jan Büchner, Heiner Berghaus,
Peter Klausmeier
2006 Christian "Tanko" Schwering
2007 Arnd Schulz
Team 2008/2009
17
1. Wöchentlicher Versammlungsort
der Grashüpfer (inkl. Ruhrpott »s«)
2. Erstklassig: Training ohne...
3. Regelmäßiges norddeutsches
Reiseziel einiger Hüpfer
4. Das wichtigste Arbeitsgerät
eines Hüpfers
5. Sein Sprachwitz hüpft am höchsten
6. In der Dusche nie freigegeben
7. Die Grashüpfer vom...
8. Macht bei Guido J. hin und
wieder zu
9. Stürzte Andreas, David, Jan und
Volker ins Verletzungspech
10. Trifft zum Glück genau so oft
wie nicht
11. Ist meistens eigentlich doch
ein Grashüpfer
12. BVB-Tempel (richtiger Name)
13. Den lecken die Hüpfer gerne, wenn
alles egal ist
14. Hier gab es für ein paar Hüpfer gut
Kohle zu holen
15. Traditionsreiche Vereinsgaststätte
16. Hier wird es nackt, immer wieder
mittwochs und sonntags
17. Die Neuen, die Studenten
18. Katsches Bruder
19. So was wie der aktuelle Erzrivale
20. Norderney-Phänomen: Im Keller
gab es die...
21. Guido B. bekommt sie alle
22. Die Grashüpfer: bisher immer in
der untersten dieser
23. Ehrenfan am Spielfeldrand
24. 2005 brauchte man hier gute
Männer
25. Reiseziel mit Rodelbahn
26. Abkürzung für die
Sonntagsbegrüßung
27. Seine Nummer wird nicht mehr
vergeben
18
Hüpf, hüpf, ins ... !
(3 Buchstaben!)
25
10
26
7
9
5
1
16
20
18
19
23
14
27
15
11
17
6
4
2
12
8
22
13
3
24
21
“Heiliger” Ort für reisende Grashüpfer:
Forumseintrag A.
/*8.2.2008* 00:33/
Antwort Rü
/*9.2.2008* 16:23/
»Hey A., das sind schlechte Neuigkeiten.
»War heute beim Arzt
und der musste mir
leider mitteilen, dass
in meinem rechten Knie
ein Verdacht auf ‘nen
Meniskusschaden besteht.
Werd’ mir also wohl
jetzt erstmal gut
überlegen müssen, ob
ich Sport mache oder
nicht, bis ich bei der
Kernspin war.
Hiermit also wohl Absage für Freitag und
auch für die nächsten
Wochen.
Apropos:
Kann mir jemand ‘ne
gute Einrichtung empfehlen, wo ich den
Kernspin machen lassen
kann?
PS: Kann dann wohl auch
nicht zu den Tanzorgien des StadtSportBundes kommen, zu
schade!!!«
20
Ich hatte genau dasselbe Problem im Dezember 2004. Damals
habe ich noch bei RW Barop gezockt. Beim Aufwärmen und
Ausüben eines Seitfallziehers habe ich mir mein Knie verdreht.
Danach ging gar nichts mehr. Ich bin dann zu Dr. B. gegangen. Ein guter Arzt, wie ich finde. Der hat mich dann auch
zum Kernspin in die Radiologische Praxis Brüderweg geschickt. Die Diagnose war ein Einriss des Meniskus.
Im Januar wurde ich dann ambulant von Dr. B. operiert. Das
war nicht besonders schmerzhaft, lediglich die Auflage direkt
nach der Operation mit dem Gehen zu beginnen, war nicht
so einfach.
Danach bin ich dann noch 2 Monate zweimal die Woche zur
Reha im Westfalenforum Lindemannstr. gegangen.
Angefangen Fußball zu spielen habe ich dann im Oktober
wieder. Seitdem habe ich keine Probleme mit meinem Knie
mehr gehabt. Lediglich bei Aufwärmen merke ich hin und
wieder was...
Ich hoffe, das ganze macht dir Mut und Gute Besserung!!!«
Übersteiger und vorbei. Dann kam auch schon der Dritte
angelaufen. Typ: Kühlschrank. Mit zwei sehr eng stehenden
kleinen Schweinsaugen, die - wie ich schnell an seiner Körpersprache und dem einfältigen Gesichtsausdruck erkennen
konnte - nicht nur den Ball fixierten, sondern dem Spatzenhirn
unter den schwülstigen Augenbrauen mitteilten, dass auch
meine Beine reif seien.
Dieser Gefahr, konnte ich nur entgehen, wenn ich folgendes
versuchte: Aus vollem Lauf - mit dem Ball - zu stoppen. Von
ca. 60, 70 km/h schaffte ich es innerhalb eines halben Meters
anzuhalten. Dies war im Grunde kein allzu großes Problem,
weil ich diese Situation schon mehrfach in meinem Kopf
durchgespielt hatte. Fußball ist nämlich zu 80 % eine Kopfsache. Verstehste? Mit einem ohrenbetäubendem Lärm
rauschte der 150 kg-Koloss vor mir vorbei. Beide Beine gestreckt und mit 18er Alustohlen voraus. Er flog so knapp an
mir vorbei, dass der vor mir liegende Ball leicht anfing zu
kreiseln, von dem Luftstrom dieser Fettsau. Mit dem linken
Arm hatte ich noch kurz Zeit eine leichte Olé-Bewegung zu
machen. Wie beim Stierkampf.
Keine Zeit. Weiter. Im Augenwinkel sah ich den Schiedsrichter die letzte Minute anzeigen. Ich also wieder Fahrt aufgenommen. Wieder Höchstgeschwindigkeit. Mit Ball am Fuß.
Vor mir noch drei, vier Brünninghauser. 3 Gegner = 1 sicheres
Dribbling.
“Ich hab’ Knie”
Gesunde Hilfe im GO-Medizin-Forum!
JAN
/*10.2.2008* 09:14/
»Hey A., das hört sich nicht gut an.
Mir ist so was auch schon mal passiert. Allerdings schon
etwas länger her, als ich mal in Eichlinghofen spielte. Bei
mir muss es im Spiel passiert sein oder danach: Ich hatte
gerade auf der eigenen Torlinie den Ball geklärt - 90. Minute
- und den Ball mit voller Wucht in den Nachmittagshimmel
gedroschen, da verspürte ich allerdings noch nichts. Der
Ball kam dann kerzengerade in Höhe des 16ers runter, wo
ich mittlerweile auch schon auf ihn wartete, auf meinen
Freund, den Ball. Ich habe ihn dann locker mit der Brust
abgefangen und sanft auf meinen Spann tropfen lassen,
alles in einer flüssigen Bewegung.
Mein Knie spürte ich da allerdings nicht, eher meinen Brustkorb.
Aber egal, es war ja keine Zeit mehr zu jammern. 90. Minute.
Verstehste?! Der Ball musste nach vorne. Wir lagen zurück
und wir brauchten den Punkt zum Ausgleich um nicht abzusteigen.
Nachdem also mein Freund, der Ball, so sanft auf meinem
Spann ruhte und auf den Außenrist wartet, der ihn zu einem
der Stürmer befördern wollte, bemerkte ich, dass kein
Stürmer vor mir war. Es war gar keiner mehr vor mir. Die
meisten standen alle im eigenen 16er oder auf der Torlinie.
Weil, es war ja Ecke gewesen.
Ich also kurz geguckt und losgelaufen. Vor mir die halbe
Brünninghauser Mannschaft. Alles so Landesligazocker.
Ehemalige und so. Auch Verbandsliga. Verstehste? Ich so:
Arschlecken. Wir brauchen noch dieses eine piselige Tor
zum Ausgleich. Viel Zeit ist nicht.
Dann bin ich losgelaufen. An dem Ersten vorbei, der noch
vor mir stand wie so ne Ölgötze und den Mund nicht zubekam,
wie ich den Ball aus 150 m Höhe gestoppt hatte - meinen
eigenen Befreiungsschlag. Weitergelaufen. Der Zweite.
Mit Hochgeschwindigkeitstempodribbling ging es dann
durch die gegnerischen Slalomstangen. Zack, zack, zack.
Stehengelassen wie nix. Die haben sich auch gedacht, wer
kommt denn da angerauscht, welcher D-Zug. Mit Ball am
Fuß. Rechts wie links. Tempodribbling halt.
Als dann der Torwart auf mich zukam, habe ich das Dingen
einfach aus 30, 40 Metern abgezogen. Ein Schuss wie ein
Strich. Der Ball machte nicht die leiseste Drehung. Ich schätze, er flog locker über 100 km/h aufs gegnerische Tor zu. Ich
dachte, ich spürte mein Knie, aber es war nicht so. Nix. Alles
klar, dachte ich. Der Ball ist drin. Fertigmachen zum Jubeln.
Und lief langsam zum gegnerischen Tor, hinter dem unsere
Fans standen.
Auf dem Weg dorthin hörte ich ein megalautes Knallen. Ich
dachte, es müsste ein Flugzeug sein, das gerade die Schallmauer durchbrochen hat. Aber es war der Ball, der ans
Lattenkreuz geknallt war und sich von da in Richtung Himmel
schraubte.
Scheiße, dachte ich. Nicht drin. Jetzt aber schnell in den
16er. Den von den Brünninghausern. Und den Ball, deinen
Freund, auf seine letzte Reise schicken. Der Torwart kam
mir aus dem Spielfeld entgegengelaufen und ich konnte den
Ball nur mit einer artistischen Einlage ins Tor befördern.
Mit einem Fallrückzieher, wie ihn seit Klaus Fischer keiner
mehr gesehen hat. Das war ein Dingen. Wahnsinn. Körperhaltung, Schusstechnik. Alles. Perfekt getroffen. Ein Raunen
ging durchs Stadion. Und dann Stille. Nur ein leichtes Surren
war zu hören. Wie von einer Biene. Oder einem Käfer. Es
war der Ball. Der Ball auf seiner letzten Reise über die heimische Asche des wunderschön gelegenen Stadions an der
Hövel. Mitten rein ins Tor. Schlusspfiff. 1:1 Endstand. Mit
dieser Aktion hatte ich den TuS Eichlinghofen vor dem Abstieg bewahrt.
Und was soll ich sagen? Der Jubel kannte keine Grenzen.
Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, aber irgendwann
dann muss es passiert sein mit meinem Knie. Meniskus.
Volker
/*14.2.2008* 15:18 /
»Hey A.,
das sind schlechte Neuigkeiten. Auch mir ist dieses gesundheitliche Problem nicht
ganz unbekannt. Eigentlich hatte ich das alles schon verdrängt und hinter mir
gelassen, aber Komander wirkte auf mich ein, damit meine Geschichte Dir Mut
gibt, und daher erzähle ich sie einfach, auch wenn es mich auch nach all den
Jahren noch ganz schön aufwühlt. Ich war damals 25, doch sollte ich bald 26
werden. Zu der Zeit ging es mir emotional nicht so gut, denn ich hatte gerade eine
Trennung hinter mir. Viele mögen sie ja als Pop-Göttin verehren, für mich ist sie
auch heute nur eine billige Hupfdohle mit italienischen Vorfahren. Sie wusste
genau, was sie wollte und hat dies auch ordentlich von mir erhalten. Trotzdem
schmerzt es immer, wenn etwas zu Ende geht, Du kennst das doch sicher auch.
Sie nehmen immer ein Stück von dir selbst mit, das du vielleicht noch gern behalten
hättest. So war es auch bei mir. In solchen Situationen tut es immer gut, wenn man
sich auf seine Freunde verlassen kann.
Mein fast schon väterlicher Freund Oscar hatte mich ins Hotel Dunamar in Playa
del Ingles eingeladen. Täglich sprintete ich die 76 Stufen zum Meer solange rauf
und runter, bis ich ausgepumpt auf meine Liege am Pool fiel. Manchmal 21-22-mal
bei über 40° in der prallen Sonne von Gran Canaria. Ich brauchte diesen Sport, um
den Kopf frei zu kriegen. Abends ließen die Jungs und ich es ordentlich krachen.
Es machte mir Riesenspaß, allein auf der Bühne herumzujammen. Nach dem Streit
mit Noel und Liam hatte ich einfach keinen Bock mehr auf eine Band und die ewigen
Kompromisse. Dieses Rockstar-Getue war nicht meine Welt, kleinere Gigs vor 1
bis 2.000 Leuten, die richtig abgehen, das schockt. Da musste ich mich nicht in
Richtung Mainstream verbiegen. Ich beendete mein kleines Konzert mit einem
improvisierten Song, über den sich mein alter Freund Franz köstlich amüsierte: 54,
74, 90, 2002. Das war ein Insider. Ich, Franz und ein paar andere von den Illuminaten
planten damals, die Fußballweltmeisterschaft 2002 nach Deutschland zu holen.
Wir hatten wenig Vertrauen in Bertis Arbeit. Es wurde Zeit, dass sich was drehte.
Nach dem fünften Caipi kam Oscar mit einer absoluten Schnapsidee rüber. Wir
sollten mit der Hotelbar-Gang gegen die aktuelle Schalker Truppe antreten. Die
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blauweißen waren damals mal wieder knapp bei Kasse, doch bei Oscar konnten
sie immer noch auf dicke Hose machen. Franz und ich lachten. Luginger,
Anderbrügge, Sendscheid konnten den Ball zwar weiter stoppen, als wir schießen,
aber die waren verdammt fit. Auf jeden Fall konnten sie mehr rennen als unsere
Barcrew mit den rotverbrannten Schultern. Ich schob die kleine Nachwuchsschauspielerin von meinem Schoß und wirkte auf den Franz ein. „Lass uns das machen,
Franz“, sagte ich. „Prost Volker, wir machen das“ antwortete Franz. „Aber pass
auf, Du alter Schlüpfersammler, die Herner Baumschüler schieben ‘nen ganz
schönen Hals auf dich, nachdem du ihnen komplett die Geweihfrisur verpasst hast“
riet er mir noch. Wie so oft hatte der Kaiser Recht. Mein kleines Abendarrangement
mit den Spielerfrauen war nicht wie geplant unter der Bettdecke der Verschwiegenheit geblieben. Karen oder eine von den anderen hatte ihr Gewissen erleichtert.
Bei jedem Solo durch die Reihen der blauen Bewegungslegastheniker tanzte ich
den Säbeltanz. Ich war das gewohnt. Bevor ich mich fürs Studium und gegen das
Zigeunerleben eines Profis entschieden hatte, spielte ich gegen bessere Männer,
als Schalke je zu bieten haben würde. Trotzdem hatten sie mich ein paar Mal
erwischt. Nemec und Büskens waren harte Kerle. Im Austeilen, im Einstecken
gehörten sie in die Kategorie Kindergarten. Binnen drei Minuten schickte ich die
beiden Lausbuben in eine Klinik unter Palmen. Meeresblick beruhigt die Gemüter
doch immer und ihren Partnerinnen war das bisschen Spaß mit mir zu gönnen.
Nach einer Stunde war noch kein Tor gefallen, doch der Kaiser pumpte schon
bedenklich. „Lass es uns machen“ bat er mich, doch ich entgegnete ihm „das hält
der Lange nicht durch“. Horst hatte noch Nebel im Kopf nach dem gestrigen Abend.
Wir mussten ihm versprechen, ihn erst nach 80 Minuten zu bringen. Und John
Wayne und ich, wir haben unsere Versprechen immer gehalten. Also musste ich
es erst mal selbst richten. Ich antizipierte einen Pass auf Dietze Eckstein und lief
den Ball einfach ab. Ich spielte Doppelpass mit einem Bademeister aus OerErkenschwick, der pauschal hier war und passte dann auf Franz. Der trat erstmal
auf den Ball und spielte quer auf Holzgreve. Dessen Steilpass dachte sich Thomas
Linke zu erlaufen, doch ich sprintete locker an ihm vorbei und netzte mit 112 km/h
ein. Oscar, das alte Spielkind hatte so eine Radarkanone hinter Lehmann installiert.
Die Barcrew klatschte ab, jetzt durfte Franzi, unsere kleine Strandnixe, mitspielen.
Ich hatte es ihr gestern Nacht leichtfertig versprochen. Wir steckten den kleinen
Lockenkopf auf Linksaußen und Horst, das alte Kopfballungeheuer in die Mitte.
Oft ist er hier im Dunamar nicht zum Fischen gekommen. Das konnte er aber auch
nicht erwarten. Dafür kennen wir uns eigentlich lange genug. Eigentlich hatten
wir jetzt ein wildes Anrennen des ewigen Feindes erwartet, doch ich hatte sie
anscheinend inzwischen so müde gelaufen, dass ihnen einfach die Spritzigkeit
fehlte, um an mir vorbeizukommen. Die Sonne hatte aber auch mich ermüdet.
Deshalb wollte ich keinen weiteren Schabernack mit den hoffnungslos unterlegenen
Lizenzfußballern treiben. Ich gab Luge einen letzten Tunnel, gab auf dem linken
Flügel Kniegas und zirkelte den Ball millimetergenau auf Hrubeschs Stirn. Der
Lange ließ es im oberen Eck krachen und wenige Minuten später krachte es an
der Bar. Ich hatte Almsicks Franzi auf den Schultern und plauderte mit dem rechts
neben mir stehenden Peter Neururer, als Holzgreve mir von links ein kaltes Bier
reichte. Bei der plötzlichen Drehung muss es wohl passiert sein. Meniskusriss.
Müller-Wohlfahrt hat es mir noch am gleichen Abend auf der Playersparty wieder
zusammengeflickt. Ich hoffe, das Ganze macht Dir Mut und Gute Besserung.«
21
Alter Schwede (nicht Karli)!
12:2 war noch gnädig •
Es war ein Grashüpfer-Spiel wie
der erste Sex: Zuerst tut’s weh,
dann geht es immer besser,
hinterher wird man richtig euphorisch (auch beim Zugucken) und
zum Schluss schießt Hübschen ein
Tor. Ähm. Also noch mal. Es war
RICHTIG geil, zumindest ab der
14. Minute. Bis dahin trugen alle
Seitenliniencowboys Gesichter wie
drei Tage Kruckel-Ost, denn als
wir ins Goystadion trudelten, war
den tapferen Hüpfern schon ein...
na ja, ein „Hüpfer“ unterlaufen.
Schlechter Start, frühes Gegentor.
Aber dann - siehe oben! Alter
Schwede! Und 2:12 war eigentlich
lächerlich. Hätte eigentlich - ach,
dreistellig! Mindestens! Allein Tanko, der Stolperer! Ne, hat ja trotzdem fünf Buden gemacht, der Gute. Apropos gut: Richtig gut war
auch die Frisur und der passende
Schnauzbart des Gegner-Keepers.
Dieser wurde leider in der zweiten
Halbzeit wegen anhaltenden Torhagels ersetzt. Zuvor fällte jedoch
noch die eilends eingesetzte Vokuhila-Kommission unter Vorsitz von
Hübschen an der Seitenlinie ein
modisches Top-Urteil: ein echtes
Original! Nicht einfach ein Mitläufer! Ein Macher! Jedenfalls hatte
der frisurgute Mann zur Halbzeit
bereits sechs Buden kassiert, unter
anderem ein Mörderdingen von
„Uns Guido“, das der feine Herr
Bartling einfach mal aus dem
Nichts per braungebranntem Kopf
in die Maschen zimmerte. Sahne!
GO-Tor des Monats, diese Prognose wage ich bereits jetzt, obwohl
ich in meiner Euphorie heute Morgen nach dem Aufstehen (11:14
Uhr, ich hatte heute frei) für
Hübschens Tor gestimmt habe.
Aber zu diesem später mehr, erst
von Christian Zett
noch etwas zu Erfolgscoach Oliviers Halbzeitansage: Gute Sache
bisher, aber! Nicht
nachlassen! Weiter so!
Kein Schlendrian! Der
Herr Schlendrian
schaute phasenweise in
Hälfte zwei doch mal
vorbei, aber nicht so
dolle, außer wenn Tanko
und Art mal ein bisschen das gepflegte und gefühlte 23:2 vertändelten, so ungefähr. Aber so konnte
die eilends am Spielfeldrand eingerichtete Fußspitze-in-die-AscheAnzeigetafel eine stetig wachsende
GO-Führung aufweisen. Deren
Sahnehäubchen besorgte in der
letzten Minute der bis dahin
glücklose (das ist eine meiner
Lieblingsfußballphrasen, nur so
nebenbei) Herr Hülsebus mit einem schönen Schlenzerheberschuss in das verwaiste SoccersTor. Also wenn das mal keine gelungene Hinspielrevanche war,
dann weiß ich auch nicht!
PS: Wermutstropfen: Hacheney ist
raus und wir sind deswegen nur
noch Dritter, seh ich grad.
30. März 2008
South Soccers II - Grashüpfer
Olpkebach 2:12 (1:6)
Aufstellung: Beule, Martin, Arnd,
Heiner, Andreas, Sören, Pascal
(65. Icke), Guido B. (65. Matt),
Michael, Art (75. Hübschen),
Tanko
Tore: 1:0 (2.), 1:1 (14.) Michael,
1:2 (16.) Tanko, 1:3 (26.) Art,
1:4 (29.) Tanko, 1:5 (30.) Tanko,
1:6 (35.) Guido B., 1:7 (53.)
Michael, 1:8 (57.) Pascal, 2:8
(70.), 2:9 (71.) Tanko, 2:10
(80.) Tanko, 2:11 (86.) Sören,
2:12 (90.) Hübschen.
Zuschauer: Christiane, Kristina,
Guido J., Edelfan Jens W., Pintus,
Ingo, Ingos Frisur (okay, muss
ich gerade sagen...) Wen
vergessen? Bestimmt!
22
„
(CZ) „Das ist WO?“ sagte Goethe vielleicht einst
über Schüren. Zumindest könnte er es über
den Fußballplatz des Dortmunder Vororts gesagt haben. Denn den fand ich, trotz intensiver
kartographischer Vorbereitung, erst nach einer
kleinen Irrfahrt, an dessen Ende es mir dann
aber gelang, das andere Ende der Einbahnstraße Schürener Str. zu
finden und in die kleinste
Neun Siege in Folge? Überleg’
Lücke der Welt einzupardoch mal, das ist doch total unken.
Ein kurzer Fußmarsch und ich
realistisch! Welche Mannschaft
stand vor dem Ascheplatz, auf
gewinnt denn neun Mal in Folge?
dem die Hüpfer unter den
Argusaugen von Interimstrainer Jankowski gerade den Gastgeber nach gut
15 Minuten Sturm und Drang etwas besser in den
“
der inzwischen um Steffen und Aljoscha erweiterte
Betreuerstab an die Vorwoche zurück, als die Hüpfer
ein ums andere Mal eine sicher geglaubte Führung
aufgaben und den Sieg ins Ziel zittern mussten (okay,
der sportliche Leiter dachte wohl nicht so sehr daran,
er war damit beschäftigt, zu schlafen). Doch in dieser
Woche hielt die Hüpfer-Abwehr dicht und den Gegner
weitestgehend in Schach. Leider wurde das Spiel
etwas nickeliger und ich durfte in meiner Funktion
als Mannschaftsarzt bei Herrn Bodemann Eisspray
unsachgemäß auftragen. Auch Herr Daub steckte
tüchtig Fouls und eine gelbe Karte ein.
Für Entspannung im Team sorgte schließlich Olivier
mit einem Doppelschlag kurz vor Schluss: Tanko
wurde im Strafraum gehalten, der Vorteil brachte
nichts ein und der Schiri zeigte auf den Punkt. Olivier
verwandelte eiskalt, genau wie kurz darauf den
Konter, der endgültig für Ruhe sorgte.
Ruhe, die konnte auch Teamchef Sickel brauchen.
Er war nämlich in den vergangenen 45 Minuten
nach nahezu allen Regeln der Kunst von Matthias
bearbeitet worden. Der Chef der Unterhaltung produzierte geschätze drei gute Gründe pro Minute,
17. Dezember 2006
BSV Schüren III - Grashüpfer
Olpkebach 0:4 (0:2)
Aufstellung:
Beule (2,0), Heiner (2,0), Roman
(2,0), Arndt (2,5), Carsten F.
(2,5), Ralf (2,5), Christoph (2,5;
70. Guido J.(2,5)), Olivier (2,0),
Bodemann (2,5; 85. Hübschen),
Pintus (30. Icke (2,5)), Tanko
(2,5)
Tore:
0:1 Der Wind (25., Vorbereiter:
Pintus), 0:2 Tanko (35.), 0:3
Olivier (87. Elfmeter), 0:4 Olivier
(90.)
Interimstrainer:
Ingo
Teamchef:
Sickel (ab der 30.)
Co-Trainer, Mannschaftsarzt:
Christian
Aggressionstrainer:
Achim
Sportlicher Leiter:
Aljoscha
Grün-Weiß-Grüne-Invasion!
Invasion! Invasio-o-on!
Griff bekommen hatten. Teamchef Sickel war weit
und breit noch nicht zu sehen. Ich begab mich zum
Betreuerteam um Achim und Ingo, wurde zum CoTrainer ernannt und harrte der Dinge, die da kamen.
Zunächst war das Pintus: Er kam über links und
erzielte in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder
Wind das 1:0. Dabei war ein bisschen wie einst Otto
Addo, der 2003 in Wien mit einem Kreuzbandriss
am Knie ein Tor erzielte. Naja, aber halt auch nur
ein bisschen, denn Pintus hatte keinen Kreuzbandriss, ließ sich aber trotzdem kurz nach seinem Treffer
verletzt auswechseln.
Jetzt begann die Defensive der Schürener Stück für
Stück zu bröckeln, so dass Tanko noch vor der Pause
per Kopfball-Nachschuss (kann man das so sagen?)
auf 2:0 erhöhen konnte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drehten dann, wie von Heiner „Monica Seles“
Berghaus in der Kabinenhalbzeitanalyse vermutet,
zunächst die Schürener auf, um das Spiel vielleicht
noch einmal herumzureißen. Mit Schrecken dachte
warum er jetzt direkt eingewechselt werden MÜSSE.
Sickel konterte jedoch konstant gelassen mit
„abwarten, abwarten“. Dies tat Hübschen dann auch
bis fünf Minuten vor Schluss. Ob er sich in der kurzen
Spielzeit für einen Einsatz von Anfang an im März
empfehlen konnte, wird Trainer Harter entscheiden
müssen.
Mit dem nahmen die Hüpfer nach dem Abpfiff in
der Kabine noch rasch Kontakt auf. Der Coach richtete seiner Elf über das Zugtelefon der MärklinEisenbahn Schiltach Glückwünsche aus und alle
gemeinsam sangen Herrn Harter ein Ständchen von
der grün-weiß-grünen Invasion.
Schließen möchte ich heute mit Hübschens Antwort
auf Teamchef Sickels Überlegung, der heutige Erfolg
wäre ja dann der neunte Sieg in Folge: „Neun Siege
in Folge? Überleg’ doch mal, das ist doch total unrealistisch! Welche Mannschaft gewinnt denn neun
Mal in Folge?“
23
Es geht wieder los ...
Wie kriegt man eigentlich
die Winterpause herum?
(VG) Die grauenhafte, weil Fußball
freie Zeit ist am kommenden Sonntag vorbei. Viele Leser der GOHomepage hatten große Freizeitprobleme in dieser eiskalten Zeitspanne. Kiki von Wellinghofen saß
paralysiert vor seinem Bürocomputer, die Eichlinghofer Heimmannschaft saß in ihrem Studentenwohnheim, den Floratinern froren beim Cabriofahren die
Stirnhöhlen ein und Peter hatte
viel Zeit für diverse private Afterwork-Parties.Wie ihr sicherlich
wisst, hat Peter diese Zeit gut genutzt, denn seine Leerzeit von 8,5
Sekunden für eine Flasche Bier in
Serkenrode spricht für das gute
Arbeitsklima an deutschen Hochschulen.
Während der Winterpause habe
ich jeden Tag wie folgt genutzt
(außer der Weihnacht und Neujahr
natürlich): Gegen neun Uhr stehe
ich auf, bummele durch das Kreuzviertel und nehme mein Frühstück
im Café Schürmann und Wiese,
Ecke Neuer Graben/Weisbachstr.
ein. Das Café Schürmann und Wiese ist eindeutig das beste
Frühstückscafé im gesamten
Kreuzviertel. Die Bedienung ist
freundlich, das Essen ist hervorragend und das Bier schmeckt schon
sehr gut um diese Zeit. An den
anderen Tischen wird Latte Macchiato getrunken, was mir beim
Bezahlen allerdings zu peinlich
wäre. Dieses Getränk scheint sehr
beliebt zu sein, denn sogar Chef
Yves selbst hat eine prächtige Latte vor sich stehen.
Nach diesem reichhaltigen Start
in einen sehr guten, neuen Tag
begebe ich mich zum Shoppen in
das Geschäft Freizeit in der Schillingstr. Ecke Redtenbacherstr. Hier
präsentiert Ladenbesitzer Hübschen alles, was der Konsument
von Welt benötigt, um sein
Großstadtleben zu meistern. Ich
kaufe täglich eine große Segeltasche, ein Retro-Trikot und einen
Esszimmertisch (außer an Weihnachten und Neujahr natürlich).
Danach wackel ich die paar Meter
24
weiter in das beste Weingeschäft
der Welt, zu Cabernet und Co. Hier
eröffnet sich dem willkommenen
Kunden eine große Palette an erlesenen Getränken. Meine Augen
weiden sich an Regalen voller Flaschen aus Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Leider hat
Arndt, der lieber Arno genannt
werden möchte, weil Arnt so oft
falsch geschrieben wird und selten
Arnd, keine vernünftige Kiste Bier
im Angebot, weshalb ich mehrere
Anzeige
Weine kaufe. Aber wenn man die
Flüssigkeit schön erwärmt und mit
ordentlich Zucker würzt, schmeckt
es ja auch ganz gut.
Bevor ich mich dann für den Abend
fertig mache, setze ich mich mehrere Stunden vor den Fernseher
und schaue auf Pro7 „Die 100 nervigsten Popsongs“. Dieser kleine
Beitrag zur Fernsehunterhaltung
ist das Werk unseres genialen
Spielmachers Jens Holzgreve, den
er unter der Mithilfe seiner Wasserträger Thomas Wolfschläger
und Volker Grimm zusammengeschustert hat. 25% Sehbeteiligung
in der Zielgruppe sind für Pro7
rekordverdächtig, für Herrn Holzgreve allerdings Alltag.
Gegen 11 begebe ich mich in die
Kneipe B-trieb, die von Wolfgang
Gärtner, einem alten Kämpen der
legendären Grashüpfer K1, geleitet
wird.
Die Nacht ausklingen lasse ich
dann in der Hafenschänke Subrosa. Die lebende Abwehrlegende
Cornel Alex serviert mir mehrere
Biere mit sehr subtiler Freundlichkeit. Am Tresen neben mir erklärt
Jens gerade Günther Jauch, wie
Fernsehen geht. Rechts in der Ecke
verkauft Hübschen zeitgleich 20
Taschen an die italienische
Fußballnationalmannschaft. Ich
nehme mir ein Taxi und fahre
Heim.
Morgen muss ich früh aufstehen,
denn Achim bringt mir den Garten
auf Vordermann und ich möchte
noch einen Teppich bei Azad kaufen und zu Borussia gehen.
Gegen 15:30 Uhr verkündet Hartmut, dass das Stadion ausverkauft
ist, pünktlich um 15:35 Uhr hat
der BVB gegen Stuttgart die
Champions League verbaselt. Den
Finanzexperten auf der Südtribüne
ist sofort klar, dass unser Lieblingsverein im Sommer seine Leistungsträger verkaufen muss. Darunter
wohl auch Sebastian Kehl, Borussias größtes Talent seit Gerhard
Poschner. Für die Grashüpfer
kommt er leider nicht in Frage, da
wir mit Katsche schon einen sehr
langsamen Spieler besitzen.
Ebenfalls gehen wird Flavio, der
dunkle Mahagonischrank im Mittelfeld. Er wird jedoch gleichwertig
durch Kopfnuss Oliseh ersetzt, der
bis vor kurzem in unserem Farmteam in Bochum spielte. Bleiben
wird wohl Guy Demel, den Meier
wahrscheinlich im Urlaub kennen
gelernt hat und der der Abwehr
diese sympathische, verletzliche
Note verleiht. Falls den beiden
Finanzakrobaten an der Vereinsspitze nichts Schlaues einfällt, freuen wir uns nächstes Jahr auf Abstiegskampf pur. Das weckt bei
uns Jugenderinnerungen.
Der Stadt Hagen ist z. B. etwas
Schlaues eingefallen. Sie hat
150.000 Schaulustige angelockt
mit der Sprengung eines Hochhauses. Da der Kasten schön mit Asbest verseucht war, kann sich das
Publikum schon mal die eine oder
andere Stange Zigaretten sparen.
Das gilt natürlich auch für die Berichterstatter des WDR, lieber Gregor. Bewundernswert, wie der passionierte Spielmacher die gesamte
Show um den Ground Zero ohne
Flieger im Nadelstreifenanzug bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt moderierte.
Falls man nach und nach ganz Hagen sprengen würde, wären das
ca. 7,5 Millionen Zuschauer für
2004 und eine Superquote für den
WDR. Da ist dann bestimmt auch
eine dicke Daunenjacke für Gregor
drin.
nicht mehr gesehen. Der Bosporus-Kojak beschwert
sich zwar, dass Macke nur schubst und kein bisschen
Fußball spielen kann, aber das lässt allerhöchstens
die Brust des Grashüpfer-Methusalems anschwellen. Das Team richtet sich an seinen starken Schultern auf.
Einmal noch muss Ingo Kopf und Kragen riskieren,
dann haben sich die Kickers aus Hörde müde gedribbelt.
Von jetzt an marschieren die Kraftmeier vom Olpkebach. Abgesichert vom Klausmeier und seinem
Grimm. Die Angriffe rollen in Richtung Strafraum,
wo sie dann regelmäßig damit enden, dass der
Schiedsrichter pfeift und auf Yves deutet.
*Traumstart in die Saison*
Spielbericht ohne Trainerschelte]
*05.09.2004*
Kickers Hörde – Grashüpfer
0:2 (0:0)
Aufstellung:
Ingo (1,5), Macke (1,5), Peter
(2,5), Volker (2,5), Carsten
F (2,5) (30. Martin (3,0)),
Guido (2,5), Steffen (2,5)
(75. Jan (2,5)), Yves (2,5),
Olivier (2,5), Frank (2,5),
Hübschen (3,89) (46. Toto
(2,5))
Tore:
1:0 Olivier (85.), 2:0 Frank
(89.)
Abseitsstellungen :
22 (alle Yves)
Trainerduo:
Martin + Jan
Teammanager + VIP-Betreuer:
Heiner
Zuschauer:
Kathrin, Susi, Tanja + Sasi,
Heiner, Pintus, Sebastian,
Carsten, Anette, Henri, Rob
+ Franziska
(VG) Den sechsten Punkt im zweiten Spiel sicherten
sich die Grashüpfer an der heruntergekommenen
Sportanlage „Schallacker“. in Dortmund Hörde.
Sieggaranten waren eine meisterhafte Taktik von
Martin Harter, eine detaillierte Halbzeitanalyse
durch Jan, die typisch deutsche, physische Überlegenheit, eine humorlose Abwehrleistung von u.a.
„135-Minuten-zu-Null-Peter“ sowie eine eiskalte
Chancenverwertung durch Olivier und Frank.
An einem der letzten schönen Tage des Sommers
drängen sich an die 20 Fußballkameraden in den
Kellerkabinen des Schallackers. Bei jeder
Wandberührung fallen Putz und Farbe in die offenen
Sporttaschen. Wir überlegen kurz, ob wir die Urenkel
der ausführenden Handwerker dafür haftbar machen
können, verzichten aber darauf, da eine Gewährleistung von 60 Jahren unmoralisch erscheint.
Obwohl der Trainer seine beste Elf aufgeboten hat,
schwingen die Hörder Kickers während der ersten
45 Minuten das Zepter. Den Grashüpfern gelingt es
nicht, ihr berühmtes Passspiel aufzuziehen. Der
Gegner ist wendiger, ballsicherer und verspielter irgendwie südländisch, diese Türken.
Herausragend in den Reihen des letztjährigen Tabellenersten sind der glatzköpfige Spielmacher und
Alt-Torjäger Menderez Zati, mit dem Peter und Volker
mehr Mühe haben, als sie sich bei der Affenhitze
wünschen würden.
Doch bis zur Halbzeitpause gelingt ihnen kein Tor.
Abwehrfüße und Torwarthandschuhe verhindern
dies. Da wir uns so tüchtig bemühen. pfeift der
Schiedsrichter auch keinen Elfmeter, als Peter seinen Gegenspieler im Strafraum umsenst. Das wäre
auch nur Zeitverschwendung, denn in unserem Kasten steht Elferingo, der Unbezwingbare.
Es muss etwas passieren, sage ich dem eingewechselten Schwabenmartin kurz vor der Pause. Mir
schwebt die Hereinnahme eines zweiten Stürmers
neben Frank vor. Mit seinen Sprints könnte
Hübschen für ordentlich Druck über rechts sorgen.
Auch Jan glaubt, dass etwas passieren muss. Deshalb wechselt er den bislang völlig unauffälligen und
wirkungslosen Hübschen aus.
Peinlich berührt drehe ich mich zur Seite. Mein Gott,
wir haben gegen die Sonne gespielt und ich bin Brillenträger.
In der zweiten Hälfte nimmt Macke die kahle Schaltzentrale der kickenden türkischen Akademiker komplett aus dem Spiel und bringt Sicherheit und Ruhe
in die eigenen Reihen. So gut haben wir ihn lange
Was unser Libero Martin davon hält, wird nicht verraten. Sonst wird er im Cafe Schürmann nicht mehr
bedient.
Kurz vor dem Spielende und einem leistungsgerechten, torlosen Remis läuft der Ball über die linke Seite
und somit über Volker und Jan in den gegnerischen
Sechszehner.
Geschickt lässt Yves den Ball durch für Olivier, der
die zu einer Eisenkugel aufgepumpte Zwille satt ins
Toreck jagt.
Der verdienten Führung lässt Frank in seinem zweiten Comebackspiel sein viertes Saisontor folgen.
Nach dem Spiel sieht man in glücklich grinsende
Grashüpfer-Gesichter. Selbst Coach Harter hat die
Presseschelte nach dem ersten Saisonspiel wieder
verdrängt.
Das abschließende gemeinsame Duschen unter der
1,5 qm großen Brause verstärkt das
Mannschaftsgefühl und lässt auf viele schöne Stunden in den kommenden Saisonspielen hoffen.
Noten und fadenscheinige Begründungen
Ingo (1,5) sicher bei hohen Bällen, todsicher bei zwei
Hundertprozentigen, sah manchmal
gewöhnungsbedürftig aus, aber erfolgreich
Macke (1,5) super Spiel als Libero und später als
Staubsauger vor der Abwehr und Mann mit Spezialauftrag
Peter (2,5), Volker (2,5), Carsten F (2,5) gute Kollektivleistung, betrieben viel Aufwand, um den Stürmern
der Kickers letztendlich den Zahn zu ziehen. Glück
gehört auch dazu.
Martin (3,0) hatte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase die Abwehr gut im Griff. Guckt ein bisschen zu
ernst auf seine Note, was zur Abwertung führt.
Guido (2,5) spielte nicht in meinem Blickfeld, fiel aber
auch nicht negativ auf
Steffen (2,5) hat sich ganz schön angestrengt. Das
führt zur Aufwertung
Jan (2,5) gute Partie nach der Einwechslung
Yves (2,5) in der ersten Hälfte fleißig in der Defensive,
in der zweiten Hälfte permanenter Aufenthalt im Abseits
Olivier (2,5) bog mit seinem Hammerschuss das Spiel
um und hatte einen Kasten Bier dabei, sonst
Schwamm drüber
Frank (2,5) hat viel geackert und die Entscheidung
erzielt
Hübschen (3,49) schwer zu beurteilen, wie er gespielt
hätte, wenn er an den Ball gekommen wäre
Toto (2,5) spielte für eine korrekte Bewertung zu weit
rechts von mir.
25
F u s s b a l l »Arschlecken,
Elfchen dabei!«
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des UNICUM-Verlages
Einmal
Wegweiser
Wegweiser
Stadionordner, Stadionsprecher,
Rotes Kreuz, Würstchenverkäufer,
Feuerwehr und Polizei – waschechte
WM-Stars
Einmal,
einmal nur,
einmal im Leben
will ich es sein:
Hackentrickhattrickkickcrack.
Lino Wirag
Luca Mancini
Strategie
Fussball-Fieber
Fünfundachtzigste:
Foulspiel, Pfiff!
Feldverweis! Pfiffe! Freistoß,
Führung, Freude, Fangesänge, Pfiff!
Fi-na-le!!
Jörn Hövelmann
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Holland
spielt schön,
Brasilien zaubern sehn –
Deutschland siegt schlicht dank
Schweini.
Günter Mohr
Zum 20-jährigen Grashüpfer-Jubiläum fallen mir folgende fünf
Punkte ein:
1. Wir müssen gewinnen. Alles
andere ist primär.
(Hans Krankl)
2. Wenn wir hier nicht gewinnen,
dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.
(Rolf Rüßmann)
3. Einige Leute halten Fußball für
ein Spiel auf Leben und Tod. Ich
kann Ihnen versichern, dass
es weit ernster ist.
(Bill Shankley, FC Liverpool)
4. Hass gehört nicht ins Stadion.
Die Leute sollen ihre Emotionen
zu Hause in den Wohnzimmern
mit ihren Frauen ausleben.
(Berti Vogts)
5. Die Breite an der Spitze ist
dichter geworden.
(Berti Vogts)
In diesem Sinne:
Herzlichen Glückwunsch!
Peter K. aus D.
(VG) Bei 45° C in der prallen Sonne kämpften die Grashüpfer den Gegner
aus Genclerbirgili (das ist ein Fassbender-WM-Zitat, ich weiß, dass die
Stadt Galatasaray heißt) nieder. Bei jeder Grätsche verdunkelte der
Staub den tiefblauen Wellinghofer Mittagshimmel in der Hälfte der
heimischen Olpkebacher. Zum Glück griffen nur die 3 Abwehrrecken der
Hüpfer zu diesem Feininstrument deutscher Defensivkunst, so dass CoCoach Harter und das fanatische Publikum (Cornel, Sebastian, Richard,
Claudia) dem Spiel problemlos folgen konnten.
Grashüpfer besiegen
Hitze und Gegner
Salmens Einwechslung drehte das Spiel
18.08.2002
Grashüpfer Olpkebach Birligi Hörde II 4:1 (1:1)
Aufstellung:
Schüler (2,5), Pintus (2,5),
Volker (2,5), Peter (2,5), Gunnar
(1,5), Guido (2) (80. Björn),
Bernd (3), Steffen (2), Jens (2),
Jan Sch.(3) (70. Katsche), Yves
(3) (20. Hartmut (2))
Tore:
0:1, 1:1 Steffen, 2:1 Steffen
(Volker), 3:1 Hartmut (Gunnar),
4:1 Bernd
Ganz am Anfang des Spiels, so kurz nach Anpfiff
nach nicht einmal 5 Minuten, sahen sie einen Angriff
der osmanischen Hörder. Der Ball wird in Richtung
Sonne geschossen und landet mutterseelenallein
auf dem Elfmeterpunkt, unerreichbare zwei Meter
von Peter entfernt. Blitzartige 3 Sekunden später
ist der türkische Stürmer zur Stelle, um die
Grashüpfer mit einem Rückstand in die Saison starten zu lassen. Der gute Aspekt an diesem frühen
Gegentor ist die große Menge an verbleibender Restspielzeit, um die Geschicke des Spielgeschehens in
eine andere Richtung zu lenken. Und der Lerneffekt
für die Abwehr, die keine weitere torgefährliche
Szene im eigenen Strafraum zuließ. Die Gegner
wurden aus Gründen, die in unserem Spielsystem
gründen, schon vor dem eigenen 16er mittels so
genannter „taktischer Fouls“abgeräumt und manchmal sogar „fair“. Der Spielaufbau rumpelte noch
etwas, nach der WM-bedingten kurzen Vorbereitung
fehlte im Mittelfeld und an den Schnittstellen die
Feinabstimmung. Anfangs fehlte auch die Grobabstimmung.
Mit steigender Spieldauer wurde Gunnar immer
besser ins Spiel integriert, aus der Defensive steuerte
er das grüne Bemühen, ein Tor zu schießen. Gunnar
und Jens bekamen das Spiel in den Würgegriff ihrer
Doppelpässe. Noch fehlte ihnen jegliche Unterstützung. Guido war mit defensiven Aufgaben betraut, Bernd legte seine Position als rechter Verteidiger aus, Steffen hatte nach fünf Minuten den
ersten, nach zehn den zweiten und nach 15 den
dritten Schwächeanfall, steigerte sich dann jedoch
bis ins Unmenschliche und verzeichnete nur noch
alle 10 Minuten einen Totalzusammenbruch. Der
Sturm mit Jan Sch. und Yves agierte gefällig - bis
zu der Linie, die im Abstand von 16 m parallel zur
Torauslinie verläuft. Die Chancenauswertung war
Mangelware, wie Andi Brehme zu sagen pflegt.
Dann ließ Yves es richtig krachen und zwar sein
Jochbein. Blutüberströmt, mit ausgebeultem Schädel
verließ er das Spielfeld. Ich hätte mir ja kurz das
Blut mit dem Ärmel abgewischt, ein rohes Steak
aufs Auge gelegt und weitergespielt. Das rohe Steak
habe ich immer im Stutzen, falls Schüler mal im
Spiel Hunger kriegt. Iffe wurde von Thomas Pollock
ins Nordkrankenhaus gefahren, weil dort Karl und
Heiner nicht arbeiten. Für ihn kam Hartmut Salmen,
ein Knipser, wie er im goldenen Buche des Nikolaus
steht, ins Spiel, nicht wie Sie Ferkel jetzt vielleicht
denken.
Kaum hatte die Spurensicherung den Tatort freigegeben, Katsche sich beschwert, dass Co-Co-Trainer
Harter ihm das Vertrauen noch verweigert und der
Schiri einen von insgesamt 3 Schiedsrichterbällen
(eine Tanzveranstaltung, wo alle in kurzer schwarzer
Kleidung erscheinen – gelle Gerald?) verhängt, da
krachte es schon wieder. 1:1 Ausgleich durch den
Dings, wie Andi Brehme zu sagen pflegt, in diesem
Fall durch einen gerade mal wieder kollabierenden
Steffen Sickel.
Bis zur Halbzeit blieb es so. Das Ergebnis und der
Laktatwert von Steffen.
In der Pause kam es zum Affront. Der CoCo hatte
einen unbesiegbaren Schlachtplan entwickelt, dessen
Kernidee darin bestand, dass sich die Mannschaft
seine Ansprache in der Kabine anhört. Nachdem
Pintus mit den Worten „nee, lass uns hier im Schatten bleiben“ gegen den Trainer rebellierte und Grimm
die Macht des CoCo mit der Bitte, den Wasserkasten
zum Platz zu bringen, untergrub, wollte Martin
Harter alle seine Ämter bis zur Klärung durch ein
Jüngstes Gericht ruhen lassen. Derweil mobbte
Katsche Kley zum wiederholten Male gegen Mitspieler. Blitzartig addierte er Trainingsbeteiligungszeiten
gegen sonntägliche Einsatzzeiten auf. Zog Quersummen aus Anreisekilometern und multiplizierte mit
dem Geburtsdatum Jürgen Wegmanns mit dem Ziel,
eingewechselt zu werden. Da Chefcoach Iffe gerade
auf seine Gesichtsmaske wartete und der CoCo sich
selbst entmachtet hatte, war niemand berechtigt,
Kobra Katsche einzuwechseln, so dass die Grashüpfer ungeschwächt zur 2. Spielhälfte auflaufen
konnten. Für solche Verhaltensweisen hatte Yves
vor der Saison vereinsinterne Sperren angekündigt.
Jetzt liegt es an CoCo Harter. Bestraft er Katsche
hart (Spielsperre, 4 Kisten Bier, Immer-die-Trikotswaschen) oder verliert er sein Gesicht, macht den
Wasserträger, wäscht immer die Trikots und wird
unter der Dusche angepinkelt?
Wie es auch ausgeht, die Trikots muss ich erst mal
nicht waschen.
In der 2. Halbzeit hatten wir die Sonne im Rücken.
Ein Vorteil, wie Western-Fans und Leute, die mit
Sonnenbrille den Westenhellweg entlanggehen und
den Bräuten auf die Brüste blicken, gleichermaßen
wissen. Ich selbst bin natürlich Western-Fan.
Die Grashüpfer nutzten die Sonne, um den Gegner
immer wieder aus der eigenen Abwehr heraus zu
überfallen. Gewonnenes Tackling von Pintus. Eine
feine Vorlage von Verteidiger Volker verwandelt
Stürmer Steffen stolz. Unterstreiche die Alliterationen. 2:1. Grimms erster Scorerpunkt seit April
2001, Sickels achter Kreislaufzusammenbruch in
diesem Spiel. Die aufkeimende Gegenwehr wird im
Defensivblock der Grashüpfer erstickt, gewonnene
Bälle liefern die Abwehrspezialisten brav bei Gunnar
ab, bei dem es höchstens 18° C warm ist oder der
eine verdammt gute Kondition vorweisen kann.
Nach 75 Minuten reicht es Hartmut, er setzt den
finalen Rettungsschuss. 3:1. Spiel entschieden.
Danach setzt Bernd noch einen drauf. Ecke Volleyschuss Latte Abpraller Kopfball drin. So entschlossen
trifft nur ein Abwehrspieler. Somit starten die
Grashüpfer als Tabellendritter in die Saison. Eine
Ausgangslage, die Positives verheißt, wenn Leistungsträger wie Mick, Macke, Martin, Rob, Jan B.,
Gerald, Carsten F+S und Frank sowie Ergänzungsspieler wie Heiner, Hübschen, Hausamen wieder
einsatzbereit sind.
Mann des Tages: Iffe, der dahin ging, wo es weh tat.
Gute Besserung!
27
Jetzt jedoch zu diesem Januar-Wochenende, das am Freitag so harmlos beginnt. Am Nachmittag fahre ich mit meinem stylischen Studentenkombi bei Dr. Jackler (Muskelstatus: stabil) vor, dessen Gepäck zunächst auf eine
bevorstehende Weltreise schließen lässt, bei näherer
Betrachtung jedoch hauptsächlich aus Zutaten für eine
Feuerzangenbowle besteht. Wie hätte ich zu diesem Zeitpunkt gelacht, hätte ich gewußt, dass er all den Kram
umsonst mitschleppen würde.
Apropos lachen, apropos Kram, apropos umsonst, apropos
mitschleppen: Die nächste Station ist das Appartement
von Pintus, der, wie ich wenig später erfahren soll, immer
noch an seiner ganz eigenen Version des Tipp-Kick-Streits
mit seinem Bruder von 2004 festhält. Jetzt halten er und Dr.
Jackler sich aber erst mal an einer Flasche lauwarmem
Krombacher fest und wir starten die A45 hinunter in Richtung tiefstes Sauerland.
Recht bald verlassen wir jedoch dieses
Zeugnis deutscher Verkehrsstraßenkunst und setzen unsere Fahrt fort über
Dörfer, Dörfer und Dörfer. Die vom im
Auto bereits reichlich fließenden Alkohol
angefachte, meist ziellose Diskussion
schweift kurz zum Horrorfilm „Final
Destination 2“, in dem ein junger autofahrender Mensch durch Baumstämme
getötet wird, die ein vor ihm herfahrender
LKW verliert. Diese Geschichte erhält
einen furchtbar aktuellen Charakter, als kurz darauf, es
mag zwischen den Sauerland-Gemeinden Nebenhöhlen
und Unterarmen gewesen sein, ein ebensolcher Laster vor
uns herfährt. Sofort schalten wir auf Armageddon-Modus
und ergehen uns in Katastrophen-Szenarien. Dr. Jackler
meint sogar, auf einem an den Baumstämmen befestigten
Schild unsere Namen gelesen zu haben. Doch der Laster
biegt unspektakulär ab und wir lehnen uns zurück.
Dank Pintus’ hervorragender Zeitplanung vom Vortag erreichen wir das Haus Agatha circa sieben Stunden vor
Schlüssel-Toto-Superman, wie ich ihn bei gefühlten minus
23 Grad schnell, still und liebevoll
taufe. Inzwischen trinke auch ich
mein erstes Bier und die drei Fragezeichen (wie ich uns insgeheim
taufe) verdienen sich ihre erste
Hörspielkassette, indem sie den
halblegalen Arbeitern in der Holzfabrik kurz vor deren Feierabend
noch trockenes Holz aus dem
Kreuz leiern und so dem noch nicht
eingetroffenen Hüpfer-Tross eine
kalte Nacht ersparen.
Dann nutzen wir die Zeit für eine
erste Streckenbegehung. Resultat:
Es ist glatt, es ist schneefrei und
entschieden zu viel Asphalt auf der
Strecke. Nichts, was einen besoffenen Rodler (sprich: alle
Hüpfer) bei Vollmond aufhalten würde, wie sich später
herausstellen soll.
Langsam trifft auch der Rest ein, die ganz mutigen und die
Engländer parken angesichts des spiegelglatten,
abschüssigen Bodens natürlich direkt vorm Haus. Mehr
Bier fließt und irgendwann ist auch mein bester
Schlüsselkumpel Toto da und die Tür hoch und die Tore
sind weit.
Nach kurzer Verwirrung lande ich mit Frankie, Gerald und
Herrn Wolfschläger auf einem Zimmer, also rein schlafplatzplantechnisch jetzt. Nachdem ich von den SchnarchTendenzen des Fernsehmenschen erfahren habe und mich
still für das Zuhause-Lassen meiner Prag-Pintus-Ohrstöpsel
verflucht habe, spiele ich mit meinem Vor-Gerald-Löhr-Idol
Wolfschläger eine zünftige Eröffnungsrunde am „Dreckskicker“, wie mein Gegner ihn schnell liebevoll tauft (Anmerkung: Ab sofort tauft keiner mehr irgendetwas, verspro-
Serkenrode Anfang der 90er Jahre
Viele
Hände,
»Ein Wochenende Serkenrodeln
28
chen). Wer auf die Idee gekommen ist, neben den Toren
Löcher zu bohren, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Um mich herum wird die Playstation aufgebaut, die jungen
Familien beziehen ihre Einzelzimmer, Toto kämpft mit dem
Kaminfeuer und im Kaminzimmer fließt das Bier schneller
als... als... okay, eigentlich so schnell wie immer.
Dann gibt es Essen – und an dieser Stelle ein Dank an Iris
und die Küchenhelfer für das formidable Essen an diesem
Freitagabend und zu allen folgenden Mahlzeiten. Toto fordert die Hüpfer zum Abspülen und erweitert meinen Phrasenwortschatz um ein wichtiges Mitglied: „Viele Hände,
schnelles Ende!“
Bei der anschließenden offiziellen
Streckenbegehung bekomme ich
die Kurve zu Gesicht, in der sich
beim letzten Wochenende Katsche
und Begleitung auf eine spontane
Schlittentour ins Dorf begeben
haben sollen (so erzählt man sich).
Oben angekommen entschließen
sich natürlich alle zum Schlittenfahren und genauso natürlich haben wir natürlich die Schlitten
unten gelassen. Die nachfolgenden Sendungen verzögern sich um
40 Minuten. An den folgenden
Abend erinnere ich mich nur noch
(CZ)
Zu Beginn erst einmal ein
Statement in eigener
Sache:
Alle Geschichten, die ich
vor diesem Wochenende
über Gerald Löhr gehört
habe, waren extremst
untertrieben. Spätestens
als er den Begriff
„Serkenrodeln“ aus dem
Hut zauberte, hatte ich ein
neues Idol.
bruchstückhaft, ich und andere
scheinen aber getrunken und Unsinn geredet zu haben, das ist eine
recht verlässliche Annahme.
Der Samstag geht erst mal langsam an und genau in diesem
Tempo erscheinen die Hüpfer auch
zum Frühstück. Jan wird insgeheim
und offen belächelt, gerüchteweise brauchte er nachts die Assistenz von Peter. In der Küche war
Feen-Wechsel und so schwingt
Robert jetzt den Löffel und bereitet
ein Herzinfarkt-Arterien-Verengung superleckeres englisches
Frühstück zu.
Der Samstag Nachmittag gehört dem Fernet-Cup. 14 wackere Starter begeben sich in Richtung Straße/Strecke.
Nach ein paar Testdurchgängen, die den einen oder anderen durchaus ein Auge hätten kosten können, starten Carsten S. und Frank den ersten Lauf und setzen mit Zeiten um
die 40 Sekunden den Maßstab. Auch Toto, Jan, Pintus, Heiner und Peter fahren ähnliche Zeiten und gelten damit als
Favoriten auf den Gesamtsieg. Britta setzt sich als beste
Dame auf Platz 14, eine Position, die sie bis zum Schluss
verteidigen kann. Mit Abstand bester Engländer ist Rob,
nach beiden Läufen belegt er Platz 13.
Im zweiten Lauf erlebt Toto sein Serkenrodeln-Waterloo:
Er fährt 30 Hunderstel langsamer als in Lauf 1, Jan rodelt
neue Bestzeit und entreisst Toto den sicher geglaubten
Sieg: Mit 34 Hundertstel Sekunden Vorsprung ist der JuniorBüchner der Rodelchampion 2006. Bronze geht an Onkel
Doc Heiner, in der Endabrechnung mit 2 Sekunden
Serkenrode 2000
in langanhaltendes Gelächter aus, gegenüber beweist Karli, dass literarisches Unvermögen nicht automatisch auf
sprachliches schließen lässt. Nicht Heinz Erhardt, erfährt
er, sondern Joachim Ringelnatz habe ein Gedicht über
Fußball geschrieben. Prompt huldigt Karli dem Literaten
geräuschvoll: „Ringelnatz, der alte Arschficker!“ schallt
es durchs Kaminzimmer und das Gelächter nimmt kein Ende. Die gute Stimmung hält auch an, als langsam klar wird,
dass das Rateteam Hausamen/Turner ständig einfache
und/oder Fragen mit England-Zusammenhang erhält und
so unverdienterweise die erste Runde gewinnt.
Apropos Gelächter: Beim Kicker-Turnier schaffe ich es
durch geschickte Manipulation der Lose, mit dem großen
Gerald Löhr in ein Zweier-Team zu gelangen. Prompt versohlen wir in der ersten Runde unseren Gegnern den Arsch:
5 zu 0. Stoppen können uns in unserem Drang zum Titel nur...
Karli und Heiner mit demselben Ergebnis im Halbfinale.
Seufz. Ich bin so enttäuscht, dass ich den restlichen Turnierverlauf
bereits aus meinem Gedächtnis
verbannt habe
und mich noch
nicht einmal
mehr an den
Sieger erinnern
kann.
Ich ertränke
meinen Frust
schnell in mehr Bier und verabschiede ich mich als einer
der Ersten in Richtung Bett, direkt nachdem das FirefighterProgramm neue Protagonisten aufnimmt und Rob zeigt,
warum er ein Mädchen ist. Durch die Fachwerkbalken
schallt noch stundenlang abartige Stimmungsmusik durch
das Haus Agatha. Am nächsten Morgen soll ich erfahren,
dass unten einfache Feuerwehrmänner zu Generälen
wurden. Respekt, irgendwie.
schnelles
Ende
mit Ringelnatz, dem alten Arschficker...«
Rückstand quasi abgeschlagen.
Später: Beim WM-Trivial-Pursuit brechen links neben mir
die Herren Wolfschläger, Sickel und Büchner sr. wiederholt
Hier die offzielle finale Rangliste, im zweiten
Lauf wurde in umgekehrter Reihenfolge
des ersten gestartet:
Platz Name
Lauf 1
Lauf 2
Gesamt
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
39:96
39:87
41:25
41:84
43:61
43:35
42:81
47:94
48:04
47:87
45:18
1:07:45
1:27:11
1:31:16
39:74
40:17
40:71
41:34
43:28
44:31
45:57
41:19
42:57
43:13
46:67
54:24
1:01:85
1:27:68
1:19:70
1:20:04
1:21:96
1:23:18
1:26:89
1:27:66
1:28:38
1:29:13
1:30:61
1:31:00
1:31:85
2:01:69
2:28:96
2:58:84
Jan
Toto
Heiner
Frank
Pintus
Carsten S.
Peter
Karli
Martin
Jens
Guido
Steffen
Rob
Britta
Am Sonntag machen die Hüpfer sauber und zerstreuen
sich langsam in alle Himmelsrichtungen wie eine vom
spielenden Wind gefangene Plastiktüte in einem... aber
lassen wir das. Am Beispiel Heiner sehen wir, dass selbst
ein sauteures Auto nicht anstandslos einen glatten
Sauerland-Auffahrt-Hügel erklimmen kann.
Nach einer ausgiebigen Fahrt durchs schöne Sauerland
(irgendwo falsch abgebogen) liefere ich meine beiden
Schäfchen gesund und weitgehend munter zuhause ab.
Würde man mich jetzt unter Gewaltandrohung zwingen,
mehr als zehn Sekunden Gespräch von der Rückfahrt zu
rekonstruieren, ich würde mich verhauen lassen müssen.
Aber schön war das Wochenende trotzdem. Wenn ich mir
auch ein Schlammbad gewünscht hätte. Oder wenigstens
eine Gesichtsmaske.
29
(CZ) Dies ist eine Lüge: Die Grashüpfer verbrachten
den Samstagabend gemütlich vor dem Fernseher
und hielten sich geschlossen an die von Trainer
Harter angeordnete Bettruhe von 23 Uhr. Um Punkt
14 Uhr versammelten sie sich vollzählig am Admiralplatz, um frisch, ausgeruht und fit in das Vorbereitungsspiel gegen den Gruppengegner TSC Eintracht zu gehen.
fachlicher Anleitung. Da Leo Bender offensichtlich
seit Neuestem eine Rufnummernerkennung sein
eigen nennt und Martins Telefonanrufe nicht mehr
beantwortet, musste der Trainer in Halbzeit eins
selbst in die Pfeife pusten. In Halbzeit zwei
übernahm den Job ein Repräsentant des Gegners
– und der junge Mann feierte unter Guido Bartlings
kritischem Blick eine furiose Schiri-Feuertaufe.
Eine Nacht mit Biergit
Die Freunde zu Gast bei Hüpfern
06. 08. 06 - Freundschaftsspiel
Grashüpfer Olpkebach –
TSC Eintracht 48/95 II 1:1 (0:0)
Aufstellung:
Ingo (1,5), Heiner (2,5; 46. Peter
(3,0)), Dr. Jackler (3,5,; 65.
Carsten B. (3,0)), Roman (3,5),
Christian, Ralf (2,5), Nico (2,0),
Christoph (2,5; 70. Martin(3,0)),
Carsten S. (2,0; 46. Carsten F.
(2,0)) Guido B. (2,0), Komander
(1,5)
Tore:
0:1 (60.), 1:1 Carsten Föller
(75.)
Spielertrainer: Martin
Schiedsrichter: Martin (1. Halbzeit; Note 3,0, gab eine klare
rote Karte nicht)
Zuschauer: Anke mit Carla, Yves,
Gregor Schnittker, Achim, Christiane, Britta, jede Menge Kinder
30
Dies ist die Wahrheit: Ein Teil der insgesamt 15
Hüpfer, die zum Einsatz kamen, hatte am Vorabend
bei der Geburtstagsparty von Herrn Komander die
Bekannschaft von Biergit gemacht. Biergit, für die
Uneingeweihten, ist keine junge Dame, sondern ein
Wunderwerk der Technik, das dem möglicherweise
unter Zeitdruck stehenden Benutzer die Gelegenheit gibt, eine 0,5-Liter-Flasche Pils in ein paar
Sekunden zu leeren. Trainer Harter, als Vorbild für
seine Spieler natürlich mitten im Biergit-Trubel,
war so begeistert, dass er umgehend im Internet
14 Trinkgehilfen orderte, so dass auch im Oktober
in Krakau keine Langeweile aufkommen sollte.
Entsprechend gerädert (einige Partybesucher verlängerten den Abend noch im Spirit) erschienen
fast alle pünktlich am Platz, Herr Komander (mit
Konter-Bierkiste) und Herr Daub (ohne Schlüssel)
wurden erste Opfer des Strafenkatalogs. Peter kreidete den Platz ab (danke!) und die Hüpfer bewegten
ihre schweren Köpfe zum Aufwärmen unter Ralfs
Zum Spiel: Die angeschlagenenen und die fitten
Hüpfer bildeten eine gute Einheit, standen hinten
gut, nach vorne ging auch ab und zu was – Trainer
Harters Intensiv-Training zeigte Erfolg. Das merkte
man auch daran, wie gut die Elf vom Olpkebach
konditionell mithielt. Heute war der berüchtigte
Nach-60-Minuten-Einbruch weit, weit weg. Kleiner
Wermutstropfen in Hälfte zwei: Einer der gefährlichen Eintracht-Angriffe, die hin und wieder die
Hüpfer-Abwehr ins Wanken brachten, fand den Weg
am glänzend aufgelegten Ingo vorbei ins Tor. Aber
– und auch das ist das neue Hüpfer-Gefühl: Keine
hängenden Köpfe, kein Aufstecken, kein Tempo
raus. Stattdessen schoss Komander eine seiner
heute zahlreichen formidablen Ecken, Carsten Föller übersprang elegant seinen gut einen Meter kleineren Gegenspieler und nickte ein.
Ein verdientes, tapfer erarbeitetes Unentschieden.
Die Saison kann beginnen.
GRIMMs
ERFOLG AN DER
UNIVERSITÄT
SO EINFACH IM VORBEIGEHEN
IHR SEID DIE ZUKUNFT
Nicht unbedingt die Zukunft unserer Republik, denn dann
würdet Ihr jetzt im Hörsaal sitzen und nicht vor diesem
Aushang herumgammeln, aber vielleicht die Zukunft unseres
kleinen Fußballvereins, denn die Grashüpfer Olpkebach
suchen talentierte Nachwuchsspieler im Alter von 20 bis
34 Jahren. Egal, ob Du als Glied in der Abwehrkette,
Staubsauger im Mittelfeld, Aussenläufer, Dribbelkönig oderdie Klausuren bestanden und alle Scheine in der Tasche.
Keilstürmer fungieren möchtest, Du wirst gebraucht (undGanz klar, dass Dir stinkenlangweilig ist. Zum Glück hast
spielst natürlich da, wo der Trainer Dich aufstellt).Du ja Deine Freizeitplaner vom sympathischen Fußballclub
Falls Du nun Interesse verspürst, komm’ einfach zum nächstenGrashüpfer Olpkebach und die raten Dir, einfach mal beim
Training, kalkuliere schon mal 2 – 4 weitere SemesterTraining vorbei zu schauen und einer ballorientierten
(Erfahrungswerte) ein und zeig’, was Du kannst. (GernBewegungstherapie nachzugehen. Wenn Du schon in der
gesehen ist eine sogenannte Einstandskiste, hat aber u.Burschenschaft und der jungen Union tätig bist, können
wir Dir einen anderen Verein empfehlen, aber allen anderen
U. noch Zeit).
legen wir die folgenden Informationen wärmstens ans Herz.
Raus an die frische Luft. Rein in unseren Fußballverein.
SEMINARARBEIT FERTIG
QUÄL DICH, DU SAU
FREMD IN DER STADT?
Hast Du schon mal auf roter Asche gegrätscht, bist Du schon
mal bei 35 Grad in der Sonne über einen Fußballplatz gerannt
oder hast Du schon mal im November bei 2 Grad einen nassenDas ging vielen von uns auch einmal so. Schwaben, Ostfriesen,
Lederball mit fast 100 Sachen auf die Nase gekriegt? DannEngländer, Franzosen und sogar Menschen aus dem tiefsten
brauche ich Dir nicht zu erzählen, wie geil es ist, FußballSauerland haben bei uns eine neue fußballerische Heimat
zu spielen. Für Dich und alle anderen gilt dieses Topangebot:gefunden. Mache Dortmund zu Deiner Wohnung und den
Grashüpfer Olpkebach suchen Männer, die bereit sind, jedemAdmiralplatz zu Deinem Wohnzimmer. Richte Dir ein
Gegner und jedem Wetter zu trotzen. Ein Rückstand istArbeitszimmer in der Abwehr ein oder schlafe aus im Sturm.
dazu da, dass man ihn aufholt, und jede Führung willAlles ist möglich in diesem Fußballverein. Grashüpfer
ausgebaut werden. Im Flugwind des SchweinslederimitatsOlpkebach benötigt noch Jahrhunderttalente für die neue
sind alle Menschen Brüder. Und nach dem Spiel gibt esSaison. Bissige Abwehrrecken, geniale Mittelfeldstrategen
kaltes Bier und dann wird warm geduscht. Wir sehen unsund eiskalte Knipser integrieren wir innerhalb weniger
nächsten Mittwoch und vergiß die Schienbeinschoner nicht.Minuten. Alle anderen bringen einfach einen Kasten Bier
mit, dann geht es auch.
SPIEL AB
••• Die Grashüpfer tragen ihre Heimspiele auf dem Admiralplatz
und zu mal Fußball mit guten Freunden. Wir sind gute Freundein Dortmund-Wellinghofen Hopmanns Mühlenweg (über Limburger
und werden Deinem Leben eine neue Wende geben. Viele vonPostweg), aus. Training findet jeden Mittwoch von 19.00
uns haben mehrere Trennungen hinter sich und alle habenbis 21.00 Uhr statt. Nähere Informationen erhältst Du
eine zweistellige Semesterzahl bis zum Abschluss benötigt.unter www.go88.de.
Die Schuld trägt natürlich der Fußball. Wir haben aber
auch mehr Spaß als die Schnellstudenten aus den HörsaalreihenBegib Dich schon nächsten Mittwoch in Dein neues soziales
1 – 5. Der prominente Dortmunder Fußballverein GrashüpferUmfeld.
Olpkebach sucht Verstärkungen für alle Positionen des
modernen Fußballs. Instinktfußballer, die genug Persönlichkeit
besitzen, um über ihr eigenes Leistungsvermögen zu lachen,
sind herzlich Willkommen. Wir sehen uns nächsten Mittwoch
zum Ball hochhalten und zum Bier danach.
Hüpf, Hüpf, ins Tor!
31
Lebenshilfe
für die Neuen
In einem komplexen sozialen Gefüge wie einer Fußballmannschaft können leicht Spannungen entstehen, die es zu
umschiffen gilt. Dies gilt insbesondere, wenn sich deine
Mitspieler zu den Ikonen deutscher Halbbildung zählen.
Wenn einer der folgenden Sätze in der Kabine an dich gerichtet wird, müssen deine Alarmglocken schrillen:
10. • Karli: »Ah, Du sitzt auf meinem Platz. Bleib ruhig sitzen.« •
Bedeutet: Dein Name steht am Ende des Tages im Strafenkatalog!
09. • Volker: »Ah, Du sitzt auf dem Platz neben Karli. Bleib ruhig
sitzen.« Bedeutet: Du wirst im Trainingsspiel unglücklich getroffen!
08. • Heiner: »Aha, und Dein alter Trainer hat besseres Training
gemacht.« • Bedeutet: In den nächsten Wochen wirst Du sonntags
mit einer Fahne in der Hand am Rand stehen!
Grashüpfer-Erfolgsrezept:
Quiche Lorraine
Zutaten:
200 g Mehl
100 g Butter
4 EL
Milch
1TL
Salz
100 g Speck
2
Zwiebeln
150 g Sahne
1 Tasse Milch
3
Eier
100 g Käse, gerieben (z.B. Emmentaler)
Aus Mehl, Butter, Milch und Salz einen Teig herstellen und
anschließend ca. 30 Min. kalt stellen.
Den Speck in Streifen schneiden, die Zwiebeln schälen und dann in
Würfel schneiden. Beides zusammen in ein bisschen Fett anbraten
und auskühlen lassen.
Sahne, Milch, Eier und den geriebenen Käse verquirlen und den
Speck mit den Zwiebeln dazugeben. Den Teig in einer runden Form
auswellen und die Zwiebelmasse darauf verteilen.
Im vorgeheizten Backofen bei 200°C ca. 30 Min. backen.
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07. • Jens H.: »Wie, ich hätte abspielen müssen?« • Bedeutet: In den
nächsten 3 Jahren kriegst Du keinen Ball mehr von ihm!
06. • Matthias: »Scorerpunkt!« • Bedeutet: Er führt in allen Statistiken. Jetzt keine Widerworte, sonst ist alles vorbei!
05. • Carsten S.: »Guten Tag.« • Bedeutet: Das war ein langes
Gespräch für seine Verhältnisse. Da bahnt sich eine Männerfreundschaft an!
04. • Pintus: »Guten Tag.« • Bedeutet: Der folgende Wortschwall
führt zu direktem Tinitus!
03. • Thomas und Martin: »Echt, Du kannst Premiere für lau
besorgen? Dann holen wir uns morgen den Decoder.« • Bedeutet:
Dein Name wird ab sofort von den Buchstaben www.___.de eingerahmt. Für immer!
Der Wunsch, an bestimmten
Körperstellen haarfrei zu sein, ist
weder ungewöhnlich noch ein
Bedürfnis neuerer Zeit. In den
unterschiedlichsten Kulturen gilt
seit Jahrhunderten ein haarloser
Körper als besonders schön und
begehrenswert.
Aber nicht nur aus ästhetischen oder
kosmetischen, sondern auch aus
sportlichen Gründen besteht bei
vielen Menschen der Wunsch nach
Haarentfernung.
Seit 1995 gibt es nun die neue
Blitzlampen-Methode, um Haare
dauerhaft zu entfernen. Es ist eine
dem Laser sehr ähnliche Technik,
mit der schnell und vor allen Dingen
schmerzfrei Haare entfernt werden
können.
02. • Thorsten: »Was hast Du bisher so gemacht? Dafür hast Du
gelebt? Kann man dieses Streben nach Anerkennung überhaupt als
Leben bezeichnen?« • Bedeutet: Mach ab morgen alles anders!
01. • Thomas: »Welche Musik hörst Du?« • Bedeutet: Deine an
Lächerlichkeit nicht zu übertreffende Musiksammlung lässt auf
einen jämmerlichen Waschlappencharakter schließen. Einen Suizid
könnte man durchaus als angebracht bezeichnen!
Bei den Punkten 6-10 wirkt eine rasch hervorgezauberte,
kalte Kiste Bier Wunder. Punkt 5 hat keine unangenehmen
Folgen. Gegen Punkt 4 ist kein Kraut gewachsen. Der Punktgewinner von 3 hat seine Lektion gelernt. Bei 1 und 2 hilft
nur die Berufung auf das Zeugnisverweigerungsrecht.
32
Montag bis Freitag 10.00-17.00 Uhr
... und nach Vereinbarung
Heinz Knauff
Bissenkamp 12-16
44135 Dortmund
Telefon: 0231 / 52 46 23
Internet: www.hautfaktor.de
e-Mail: [email protected]
Freitag, 21:30 Uhr • Ich treffe endlich
in Norderney ein und das Teilnehmerfeld des wahren G8-Gipfels ist komplett:
Henning Merkel und ihre Gäste Katsche
Putin, Matthias Prodi, Arnd Sarkozy,
Jens H. Bush, Carsten Harper, Christian
Abe und Rob Blair wollen die Welt retten und Pils zu sich nehmen. Sofort werden die ersten Grundsatzbeschlüsse
verabschiedet: Am Gipfelwochenende
sind nur Scheine gültig, ZwischenbierAnträge werden unbürokratisch genehmigt, zweimal duschen am Tag ist
Pflicht und: Da geht noch einiges. Dann
gehen erst mal die Grashüpfer und zwar
ins Hotel, duschen. Anstrengende Stunden nächtlicher Verhandlungen liegen
an.
Freitag, 23:45 Uhr • Der diplomatische
Pendelverkehr zwischen den Tagungs-
orten Strandkorb und Inselkeller, von
politischen Insidern wegen der Luftverhältnisse auch liebevoll „die Wand“
genannt, beginnt. Gastgeber(in) Henning Merkel fordert ihre Gäste zu einem
Dance-Contest auf: Wer als erster aufhört, zahlt die nächste Runde. Kaum
einmal hat man Grashüpfer so verbissen, aber auch so grandios tanzen gesehen. Außer am
Freitag, gegen 1:30 Uhr • Unter der Anleitung von Rob „Fred Astaire“ Blair
zeigen Carsten und ich dem versammelten Strandkorb-U-18-Publikum, wie
man da synchron tanzt, wo sie sich alle
nicht auskennen: in der großen Stadt.
Samstag, 4 Uhr • Eklat in der „Wand“:
Matthias (18) diskutiert gerade mit einem guten Kameraden über die eigene
men. Zur Unterdrückung wird schnell
der Standort gewechselt und intensiv
weitergetrunken. Rob schwingt sich
zur Legende auf, als er spontan den
„Stern“ auf sein Handy legt und allen
zu mehr Textsicherheit verhilft.
Samstag, 19:25 Uhr • Großer Auftritt
von „Sascha“ in der Milchbar. Matthias
flüchtet sich in ein entschiedenes „Das
darf nicht wahr sein“, ändert sofort die
drohende Sitzordnung (Schulter an
Schulter mit seinem „Fan“). Nach kurzem Zörgern nimmt er jedoch mit einer
Finte das Kameraden-Bier an, verteilt
es dann aber unter den Armen.
Samstag, 21 Uhr • Arnd scheitert mit
seinem Antrag, die inzwischen wieder
verschwundenen Kameraden aufgrund
einer Zimmernummer auf einem
Der G8-Gipfel
auf Norderney.
Ein Tagebuch
Ein Stern, der unsern Namen trägt...
Sexualität, da schlägt die Stimmung um
und der Kollege entpuppt sich als Gipfel-Demonstrant der übleren Sorte. Zu
diesem Zeitpunkt weiß Matthias noch
nicht, dass der Kamerad auch als Überraschungsgast zu den abendlichen Verhandlungen in der Milchbar geladen
ist. Herr H. geht zu Boden, seine Schreie
nach der Polizei verhallen ungehört.
Samstag, 11:30 Uhr • Nach einigen falschen Rad-Abbiegern beginnt am
Strand der weißen Düne das Sportprogramm der Gipfelteilnehmer. Schnell
beweist sich Matthias Prodi als großer
Mann am Beachvolleyball-Netz, der
seinen Mitspielern und Gegnern wohl
hauptsächlich in der für ihn typischen
Geste in Erinnerung bleiben wird: Hände in den Hüften und laut versprechend,
den nächsten Ball „von oben“ zu bringen. Rob Blair bleibt blass, vor allem
im Gesicht.
Samstag, 15 Uhr • Polit-Skandal auf
Norderney! In den Nachmittagsstunden, nach mehreren intensiven Runden
Weizen-Grapefruit von der Strandbar,
reist Katsche Putin überstürzt ab.
Gerüchte, seine vorzeitige Demission
habe mit einer schweren Beinverletzung beim Strandyoga zu tun, streitet
Moskau ab. Die verbliebenen Regierungschefs entschließen sich als Geste
der Besänftigung und Entschlossenheit
zu einer weiteren Runde Weizenmischgetränks.
Samstag, 16:10 Uhr • Gemeinsames
Mittag-/Abendessen der Gipfelteilnehmer. Das schale, warme Pils lässt bei
Rob Blair spontanes Heimweh aufkom-
Schlüsselbund dem Hotel Germania
zuzuordnen. Seine Mitstreiter entschließen sich aber, ihn wegen der originellen wie unverständlichen Argumentation seines Antrags spontan mit
dem „Goldenen Ingo-Am-SonntagMittag“ auszuzeichnen.
feierwilliger Eingeborener nieder, kann
aber zur Enttäuschung aller keinen
„Stern“ bieten. Ich versuche, mich mit
den Kameraden über meinen am
nächsten Tag beginnenden Urlaub zu
unterhalten, stoße aber nur auf Ablehnung und Anfeindungen.
Samstag, gegen Mitternacht • Nachdem die Politgrößen einen größeren
Regenschauer lang in der Milchbar
ausgeharrt haben, entschließt sich mit
mir nur noch der aufgeregte Matthias
Prodi zur Inanspruchnahme des Pendeldienstes. Die kurzen Abstecher in
die Nachtwelt entpuppen sich als pilshaltig und uneffektiv; wir bekommen
aber immerhin für 5 Euro in beiden Läden noch den einen oder anderen
großartigen „Stern“ kredenzt.
Sonntag, 12 Uhr • Nach dem gelungenen Ausreißversuch des Großteils der
Gruppe lasse ich Arnd und Matthias
unter fadenscheinigen Entschuldigungen zurück und suche erst mal mein
Auto. Unterbrochen von mehreren Boxenstopps an einschlägigen Tankstellen-Shops und in Holland haben Arnds
und Matthias’ Hände endlich aufgehört
zu zittern und die beiden schlafen um
mich herum den gerechten Schlaf des
Entzugs. Unterbrochen wird die sonntägliche Idylle nur von einer unverhofften Umleitung quer durch das Emsland,
während der unter dem Codewort
„Arschlecken“ für einige Minuten
ernsthaft eine sofortige Rückkehr
nach Norderney diskutiert wird.
Schließlich sind wir in Dortmund und
die beiden Schlitzohren sammeln ihre
Habseligkeiten ein und ziehen sich
zurück.
Sonntag, 4 Uhr • Henning hat einen
merkwürdig realistischen Traum: Jens
W. Bush betritt sein Schlafzimmer und
führt dort eine kurzfristig angesetzte
Toiletteninspektion durch. Aus Angst
vor einer Deportation nach Guantanamo läßt Henning Merkel jedoch den
Zwischenfall zunächst unerwähnt und
vertraut sich erst auf der Schifffahrt
nach Hause seinen engsten Beratern
an.
Sonntag, 10 Uhr • Nach einem umfangreichen Katerfrühstück beseitigen die
Gipfelteilnehmer ihre Spuren in Form
von Leihfahrrädern und unbezahlten
Minibar-Rechnungen. Jens W. Bush
lässt seine Kontakte spielen und organisiert ein Taxi zum Fährhafen. Auf dem
Schiff lässt sich in bedrohlicher Nähe
zu unserem Einsatzteam eine Gruppe
Sonntag, 16 Uhr • Ein orientierungslos
wirkender Matthias steht in meinem
Treppenhaus und verlangt sein Handy
zurück, das angeblich noch in meinem
Auto liegt. Ich wittere eine Finte und
befördere den Kameraden mit einem
gezielten Kopfstoß auf den Boden.
Dann gehe ich in die Milchbar für ein
geschicktes Zwischenbier.
33
Eins ist sicher:
Schüler steht hinten drin!
Moskauer Tagebuch • von Thorsten Schüler
Einen wunderschönen guten Tag,
meine kleinen gefiederten Freunde und Olums!
Ich möchte der Aufforderung von Guido Jackler nachkommen und
ein bisschen davon erzählen, was ich bis jetzt so alles erlebt habe hier
in der großen bösen Stadt.
1. Tag: Anreise über London. Der Flug von London nach Moskau
dauerte 3 3/4 Stunden. Die Taxifahrt von Sheremetewo in die Stadt
ebenso lange. Der Taxifahrer, Elektromechaniker im Hotel Moskwa,
hat mir bei der Gelegenheit die Stadt gezeigt. Wetter: strömender
Regen, das Haar lag. Erste Ernüchterung bei der Wohnungsbesichtigung: rumänische Verhältnisse. Aber: alles funktioniert. Noch.
2. Tag: Empfang an der deutschen Botschaft. Botschaftersohn ist
guter Bekannter von dem anderen Praktikantenolum Sebastian, der
hier rumturnt. Aber der Empfang war öffentlich. Mit dem feisten
Sohn des Marineattachées erst mal ein Pils getrunken und dann das
Büfett geräumt. Madleen kennengelernt, Sorbin und gleich deren
russischen Bekanntenkreis übernommen. Andreij, der Kaukasier,
Roman, der Sportjournalist, Lena, die Ärztin, Olga, die Chemikerin.
Verstehe nur die Hälfte von dem, was gesprochen wird, aber es wird
ja auch getrunken.
3. Tag: Erst Klub mit Livemusik, dann Geburtstagsfeier von Dascha
im Restaurant. Alle Getränke umsonst, Nacht durchgemacht, Irre
getroffen, fast Schlägerei gehabt.
4. Tag: Treffen mit Mascha, Dima und Mischa. Kreml angeguckt, im
Klub gewesen, Livemusik (irgendeine deutsch-holländische Jazzband).
Nacht durchgemacht.
5. Tag: Tot im Bett.
6. Tag: Lena 2 getroffen, Nachbarn besucht, bei Einkauf lächerlich
gemacht. Stimme weg.
7. Tag: Empfang der Delegation im Kempinski. Rogowski (BDI) spricht.
Ich geb’ Kopfhörer für Simultanübersetzung aus. Erkenne ehemaligen
russischen Wirtschaftsminister Jessin nicht. Diplomatischer Beinahezwischenfall. Während der Intensivbeschäftigung mit dem Büfett
Natalja kennengelernt. Fürs Kino verabredet. Künstlerin getroffen.
Macht Ausstellung.
8. Tag: Ausstellung mit Madleen angeguckt. Mobiltelefon gekauft
(8916-330-06-94).
9. Tag: Verabschiedung von Madleen nach Petersburg, mit den Olums
bei Lena, russische Speisen und Musik, danach mit 150 km/h in die
Stadt, letzte Metro verpasst, Nacht bei Andreij durchgemacht, Bodka,
Piwo und Joint, Sascha hatte noch was.
10. Tag: mit Natalja im Kino, kann deutsch, deshalb konnte ich auch
lachen.
11. Tag: Bei Lena im Klub mit Sebastian, Daniela. Billard gespielt.
12. Tag: Tot im Bett.
13. Tag: mit Roman, dem Sportjournalisten und Julia, der Nachrichtenjournalistin, in der Stolowaja 01 gewesen und mit anderen Olums
gespeist und getrunken, nachts in Moskau Romanszenen nachgespielt
(Bulgakow, Julia war der Meister), Nacht durchgemacht bei Max,
dem Physiker.
14. Tag: gleich Treffen mit Natalja.
Bald mehr, wenn ich den Samstag bei Lokomotive gegen Torpedo SIL
überlebe. Der letzte Praktikant aus Deutschland, der hier zum Fußball
gegangen ist, hat gepflegt auf die Fresse bekommen. Na, ja sonst wär
es ja langweilig.
Poka, Thorsten
34
2003er Akte endlich geöffnet:
Ungeschminkte
Wahrheiten
Auswertung der GO-Datenbank der Saison 2002/2003 durch Carsten Schäfer
(CS) Die Saison ist gelaufen. Der Tabellenplatz bleibt diesmal unkommentiert. Woran
es auch immer gelegen haben mag, der auch durch unparteiische Experten propagierte Platz im oberen Tabellendrittel konnte nicht erreicht werden.
Da man aber so nicht von der großen Fußballbühne abtreten kann, werden die
Hüpfer im nächsten Jahr ihre nun dritte „Good-Bye-Tour“ durchführen. Die Hüpfer
sind damit nicht allein. Sie machen es nur konsequenter als die vielen anderen
Prominenten aus den sonstigen Entertainment-Branchen. Die Hüpfer brauchen
nach ihren Abschiedstourneen keine aufwändigen Comebacks. Die Hüpfer machen
einfach weiter.
Konkrete Neuverpflichtungen sind derzeit nicht bekannt. Aufgrund der gesunkenen
Einnahmen, nicht nur das Pokal-Aus wird das Budget erheblich negativ belasten,
sind zusätzliche Spieler derzeit auch kaum finanzierbar. Auch aus diesem Grund
wurde schon in der letzten Saison die Bezahlkiste nach dem Training eingeführt.
Vielleicht kann der neue und schon altbekannte Trainer-Fuchs Dr. Heiner Berghaus
ja aus den Erkenntnissen der gerade abgelaufenen Saison eine schlagkräftige
Truppe aus dem vorhandenen Spielermaterial formen. Entscheidend wird dabei
wahrscheinlich wie immer weniger die wirkliche Leistungsfähigkeit sondern die
bloße Anwesenheit am Platz sein.
Denn auch das Trainer-Duo Schürmann/ Harter konnte in der letzten Saison aus
einem Fundus von drei kompletten Mannschaften schöpfen, zumindest über die
gesamte Saison gerechnet. 34 Spieler, in Worten vierunddreißig, wurden in den
23 Pflichtspielen eingesetzt. Rein rechnerisch hätte man damit eine zweite Mannschaft locker zusammen stellen können. Rein praktisch sind die 34 Spieler aber
nur in den allerseltensten Fällen am gleichen Tag am gleichen Ort. Oft mussten
noch einige Unfreiwillige telefonisch zu ihrem Spielglück gezwungen werden.
Am häufigsten auf dem Platz war Peter Klausmeier. Der Senkrechtstarter der letzten
beiden Serien hat sich von einem über-dreißigjährigen Jungtalent in kürzester Zeit
zum Stammspieler der Defensivreihe gemausert. Nur an fünf Wochenenden hatte
er familiäre Verpflichtungen oder sonstige Terminschwierigkeiten.
Bemerkenswert ist auch die Einsatzfreude von Frank „the gunner“ Thewes. Noch
lang vor Jahresfrist hatte der damals frisch gebackene Familienvater einen schleichenden Rückzug aus dem Spielgeschehen angemeldet. Er musste sogar ein wenig
geködert werden mit dem unbeschreiblichen Mannschaftsgeist, dem fast immer
vorhandenen gekühlten Bier, den schlechten Witzen und dem Larifari-Training. Die
guten Argumente konnten ihn überzeugen, er ist nach Peter und Macke der Spieler
mit den meisten Einsätzen.
Rätsel von Seite 18
Lösungswort: PRAG