pdf-Datei - Grashüpfer Olpkebach
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Zum Geleit Kurze Grußworte »Mögen die Hüpfer ihren Spielgeist und dessen Freude auf ewig weiter in die Welt hinaustragen; um eines Millionen-Publikums Willen.« Jens Woywode Präsident Fanclub GO 1988 e.V. »Leider schaffe ich es nicht, das gewüschte Grußwort zu schreiben. Ich hoffe, es geht euch gut, und verspreche einen Artikel zum 30jährigen.« Dr. Jörn Schecker ehem. Präsident GO 1988 e.V. »Vielen Dank für euer Urvertrauen in einen möglichen Beitrag durch mich - aber das ist einfach nicht mehr meine Baustelle! Ich wünsche euch eine Superjubiläumszeitschrift und alles Gute aus Hannover.« Dr. Sven Altfelder ehem. Leiter der Basketballabteilung »Hallo Olivier, in vier Tagen brauche ich deinen 20-Jahre-Grashüpfer-Text auf Französisch für die Festschrift. Bin schon sehr gespannt. Grüße, Hartmut« »Hartmut, bei allem feinsinnigen frz. Humor, den ich besitze und heute auch noch so gerade eben aufbringen kann, nehme ich an, dass du dich vermutlich an einer noch nicht ausgereiften Designerdroge versucht hast und jetzt halt nur noch zur Wiedergabe realitätsfremder Aphorismen fähig bist... trotzdem verzeihe ich dir dein Missgeschick und erwarte dann für die 25 Jahresausgabe einen schriftlichen Antrag in 3facher (frz./dt./ital.) Ausführung, spätestens 6 Monate vor Redaktionsschluss. Ansonsten ist mein Name Hase und ich weiß tatsächlich von rein gar nichts...« Liebe Grashüpfer, Freunde der Grashüpfer, verehrte Leser, 20 Jahre haben nun die Grashüpfer im lebensfeindlichen Terrain Dortmunder Ascheplätze überdauert. Und während es vor einigen Jahren noch so aussah, als wären sie eine im Aussterben begriffene Gattung, so können wir nun davon ausgehen, dass ihr Überleben bis auf weiteres gesichert ist. Dies ist vor allem auf die unlängst erfolgte Aufnahme von Kulturfolgern wie Lehramts-, Mathematik- und Sportstudenten sowie anderen hier nicht heimischen Spezies (Hessen, Schwaben, Friesen, sogar Holländern) zurückzuführen. Hier gelang es den Grashüpfern nicht zuletzt durch ihre gesellige Art, den allgegenwärtigen „War for Talents“ in einigen prominenten Fällen für sich zu entscheiden. Ganz ohne das finanzielle Engagement potenter Mäzene. Nicht ohne Stolz kann ich sagen, dass die heutige Mannschaft die spielstärkste sein dürfte, die jemals auf dem heimischen Admiralplatz dem Schiedsrichter und dem Gegner zur Begrüßung das bisweilen zu Unrecht belächelte „Hüpf, hüpf, ins Tor!“ entgegen schmetterte. Den Grashüpfern hilft auch ihre erstaunliche Fähig- keit, sich ständig verändernden Lebensumständen anzupassen. Denn während sich ihr Verbreitungsgebiet zunächst auf nahe liegende Orte wie Sportplätze, Kneipen und Diskotheken beschränkte, spielt sich ihr heutiges Leben zu großen Teilen im weltweiten Netz ab. Das GO-Forum sichert die effiziente Kommunikation untereinander und durch ihre beeindruckenden publizistischen Leistungen auf der Heimseite www.go88.de vermögen die längst auch virtuellen Grashüpfer stets das wohlwollende Interesse nicht nur der FußballFachwelt auf sich zu ziehen. Entsprechendes gilt hoffentlich auch für die vorliegende Festschrift, die große Beachtung verdient. Ihren Machern und Unterstützern möchte ich meinen großen Dank aussprechen für ein beeindruckendes publizistisches Werk, das Tradition und Moderne des Kreisligafußballs perfekt vereint. Mein Dank geht an dieser Stelle aber natürlich auch an all unsere ungezählten aktiven und ehemaligen Spieler, Trainer, Schieds- und Linienrichter, den großen Apparat von Helfern und Fans am Spielfeldfeldrand sowie an die sonstigen Gönner im Hintergrund. Sie alle haben über zwei Jahrzehnte hinweg dazu beigetragen, die Grashüpfer als feste sportliche, aber auch gesellschaftliche Größe Dortmunds zu etablieren. Es freut mich besonders zu sehen, wie stark sich vor allem die jungen Hüpfer engagieren und dem Verein, bei allem Respekt vor der großen Tradition und alten Kämpen, langsam aber sicher ein neues Gesicht geben: Der Saison 2008/2009 blicke ich sehr optimistisch entgegen und habe keinen Zweifel daran, dass sie die Basis bilden wird für weitere erfolgreiche 20 Jahre Grashüpfer. Es müssen ja nicht 20 Jahre in der Kreisliga C sein. Mit einem kräftigen „Hüpf, hüpf, ins Tor!“ grüßt Bernd Mellinghaus Präsident Grashüpfer Olpkebach 1988 e.V. »Sag’ mal, mit drei SMS dieser Länge wäre der Text doch schon fertig, du Frosch! Oder kannst du kein Französisch? Wahlweise kannst du auch dein Quicherezept schicken.« »Wir sollten die Tage, also so ab Freitag, einfach miteinander telefonieren...« Olivier Krawinkel Erfolgstrainer GO 1988 e.V. 3 Grashüpfer Olpkebach 1988 – 20 Jahre Kampf gegen den Aufstieg Der große Sport fängt da an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein. Bert Brecht 4 1984-94 war ich Mitglied des Rates der Stadt Dortmund. Auf der anderen Seite saß für die SPD Horst Zeidler seligen Gedenkens, der als Einziger in der SPD und in Dortmund nicht wusste, dass sein Spitzname „Klein-Stalin“ war. Obwohl auch sonst, bin ich ihm und der SPD 1992 in der Debatte um die Stromverteilung in Dortmund, die ein ziemlich übles Intrigenspiel zugunsten von VEW (jetzt RWE) war, offenbar zu sehr auf die Füße getreten. Weshalb Zeidler dafür Sorge trug, dass die SPDRatsmitglieder, die ich für eine Tennismannschaft gewonnen hatte (Gegner: IHK, DGB u.a.), erklärten, sie wollten nicht mehr mit jemandem spielen, der unter die Gürtellinie trete. Und da liegen schließlich die Füße, die ich getroffen hatte. Dann sei es wohl sinnvoll, sich diesen zu widmen, dachten sich die „Grashüpfer Olpkebach 1988“, die vor ihrem Fünfjährigen standen, und luden mich ein, ihr Ehrenmitglied zu werden. Dabei habe ich mich ungefähr so gefühlt wie bei der BuGa 1991, in deren Gesamtleitung ich saß, wozu der oberste Gärtner meinte: „In diesem Gremium hatten wir noch nie einen Gegner der Bundesgartenschau.“ Denn meine Zuneigung insbesondere zum professionellen Fußball hält sich – ähnlich wie die zur öffentlich finanzierten Gartenbau-Werbeveranstaltung BuGa - in engen Grenzen. Junge Leute verdienen einen Haufen Moos damit, dass sie vor das treten, was früher mal eine Schweinsblase war. Und weil sie einen prima Vertrag haben, müssen sie es noch nicht einmal regelmäßig können. Wer das mit der Situation derjenigen vergleicht, die soziale Leistungen für die Gesellschaft erbringen, bekommt Tränen in die Augen. Denn diesen stehen die dümmlichen Entschuldigungen und dummen Ausreden der Fußballprofis für „Formschwäche“ nicht zur Verfügung. Noch schwerer wird es für mich allerdings, wenn der Fan auftaucht und Jubel, Trubel, Heiterkeit verbreitet. Selbstverständlich gewinnen immer „wir“ – ob in Dortmund oder Bochum, in Deutschland, Italien oder Frankreich. Die Realität stört kaum, denn der Fan hat eine eingegrenzte Sicht der Dinge. Aber diese meine Gedanken konnten die Hüpfer damals bei ihrer Entscheidung nicht kennen. Sie haben nur gleich gesehen, dass mir das Hüpfen mit dem großen Ball wesentlich schwerer fiel als ihnen - allerdings lahmen mittlerweile von der Gründergeneration auch einige schon ganz nett. Und weil sie mittlerweile nicht mehr grün hinter den Ohren sind, haben sie sich Nachwuchs zugelegt, den es zur, wie ich annehme allgemeinen, Überraschung immer wieder gibt. Obwohl der Verein mit seiner Mannschaft seit 1988 in der Kreisliga C „dümpelt“, wie das genannt wird, finden immer wieder junge Spieler mit Aufstiegsambitionen den Weg zum Admiralplatz. Dort - und selbstverständlich auch auswärts - wird Goethe beherzigt: „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ Wer für GO88 kickt, muss dafür sorgen, dass die Kreisliga C erhalten bleibt. Im Jubiläumsjahr 2008 wurde diese Maxime, was schon sprachlich unmöglich und also eine Höchstleistung ist, auf die Spitze getrieben. Das Ziel hieß: „Im letzten Saisonspiel gewinnen und aufsteigen.“ Aber wie beim „heimlichen Lehrplan“ in der Schule gab es Bestrebungen hinter dem Rücken. Deshalb wurde mit einem Unentschieden die Klasse erhalten. Und wie wurde das zum Saisonabschluss gefeiert? Mit dem Überlebensköfferchen der Hüpfer seit je: Bauchfleisch, Bratwurst und Bier (nur die Mettbrötchen fehlten) – cuisine place d’admiral. Wer’s mag... Den Vorwurf von Zeidler hat übrigens der holländische Soziologe Buitendijk, gefragt, worin die Faszination des Fußballspiels bestehe, auf den Begriff gebracht: „Es ist die niedere Bewegung: das Treten.“ Apropos WM, EM, „Deutschland!“: Da sind zwar Deutsche auf dem Platz, aber es spielt nicht „Deutschland“. Und auch keine „Nationalmannschaft“. Die Nation und ihr Volk fragt nämlich niemand bei der Aufstellung. Das macht der sehr private DFB ganz alleine. Dr. Richard Kelber Wer in den 50er- und 60er-Jahren im "Revier" aufgewachsen ist, für den war es das fußballerische Herz Deutschlands. Nirgendwo sonst gab und gibt es noch heute auf dichtem Raum so viele Fußballvereine mit Tradition. Die Geschichte der Grashüpfer Olpkebach ist noch recht jung: Mit ihren zwanzig Jahren gehören sie eher zu den "jungen Hüpfern". Doch auch die größten Vereine haben einmal klein angefangen. Und was im Ruhrgebiet ohnehin noch bemerkenswerter ist als die Qualität und Quantität der Mannschaften, das ist die Leidenschaft, mit der hier gekickt wird! Ich gratuliere allen Mitgliedern des Fußballvereins Grashüpfer Olpkebach herzlich zum Jubiläum und wünsche auch weiterhin viel Sprungkraft im nächsten Jahrzehnt! Jürgen Rüttgers Eine der ersten Meldungen über Fußball in Dortmund ist in der Dortmunder Zeitung vom Oktober 1896 zu finden. In dem Bericht über ein Spiel des „Dortmunder Fußball-Clubs“ bei einem Verein in Solingen heißt es: „Außer der ... Mannschaft der beiden Clubs … waren viele Männlein und Weiblein trotz des strömenden Regens … gekommen, um dem so herrlichen und interessanten Fußballspiele zuschauen zu können. Die auf dem Spielplatz erschienenen Dortmunder erwarben sich durch ihr schmuckes Aussehen und gutes Spielen gleich die Sympathien des Publikums.“ Ich bin sicher, auch die Grashüpfer Olpkebach haben sich mit ihren schmucken grün-weißen Trikots und ihrem guten Spiel viele Sympathien in den zwanzig Jahren ihres Bestehens erworben. Zum 20-jährigen Jubiläum des Fußballvereins Grashüpfer Olpkebach gratuliere ich allen Mitgliedern, Freunden und Förderern sehr herzlich. Seit weit über einem Jahrhundert erfreut sich der FußballSport in unserer Stadt einer ungebrochenen Popularität, das verdeutlicht die große Anzahl an Fußballvereinen innerhalb des Stadtgebiets. Wenngleich die „Hüpfer“ durch ihre Spielstätte in Wellinghofen angesiedelt sind, so vertreten sie doch seit zwanzig Jahren Dortmunds beliebtestes Wohnviertel, das Kreuzviertel, und sorgen so dafür, dass auch dieser Stadtteil in der fußballerischen Landkarte seinen festen Platz hat. Das diesjährige Jubiläum zeigt zugleich, dass hier gute und engagierte Vereinsarbeit geleistet wird, denn ein solch langes Bestehen kann nur mit viel Einsatz und Engagement erreicht werden. Für die kontinuierlich geleistete Arbeit spreche ich allen Verantwortlichen und Mitgliedern meinen Dank und meine Anerkennung aus. Ich wünsche den Grashüpfern Olpkebach eine weiterhin erfolgreiche Saison sowie für die Zukunft alles Gute und ein lebendiges Vereinsleben. Dr. Gerhard Langemeyer 5 Inhalt und Impressum Herausgeber Grashüpfer Olpkebach 1988 e. V. Bernd Mellinghaus Schillingstr. 48 44137 Dortmund Internet www.GO88.de eMail [email protected] Redaktion Christian Zett, John-Sebastian Komander, Achim Böcking, Hartmut Salmen Autoren Volker Grimm, Christian Zett, JohnSebastian Komander, Robert Turner, Dr. Richard Kelber, Peter Klausmeier, Matthias Pelster, Dr. Heiner Berghaus, Jens Woywode, Carsten Schäfer, Jan Büchner, Thorsten Schüler, Andreas Brockhaus, David Rüdiger Anzeigen Andreas Brockhaus, Bernd Mellinghaus, Peter Klausmeier, Hartmut Salmen Gestaltung HartmutSalmen.design • Dortmund Druck Grafia Druck Schröder • Dortmund Präsident Bernd Mellinghaus Vize-Präsident Karl-Per Hausamen 03 Zum Geleit 04 20 Jahre Kampf gegen den Aufstieg 05 Grußworte 06 Inhalt • Impressum 07 Meilensteine der Menschheit 10 Eine gefühlte Woche im Schwarzwald 13 I’m an Alien 14 Dr. Jackl ist der beste ... 15 Grashüpfer tanzen Tanko mit Kirchhörde 16 Glücksmomente 17 10 Jahre »MOST VALUABLE PLAYER« 18 Hüpf, hüpf, ins ...! (3 Buchstaben) 20 “Ich hab’ Knie!” 22 Alter Schwede (nicht Karli)! 23 Grün-Weiß-Grüne Invasion 24 Es geht wieder los... 25 Traumstart in die Saison 26 Fußball-Elfchen • »Dabei!« 27 Grashüpfer besiegen Hitze und Gegner 28 “Viele Hände - Schnelles Ende” 30 Eine Nacht mit Biergit • FLVW und GO 31 Grimms Erfolg an der Universität 32 Lebenshilfe • Quiche Lorraine 33 Ein Stern, der unsern Namen trägt 34 Schüler steht hinten drin! • GRASHuPFER OLPKEBACH Geschäftsführer Arnd Schulz Schatzmeister Hartmut Salmen Webmaster John-Sebastian Komander Fanclubvorsitzender Jens Woywode Training Mittwoch und Freitag 19:00 Uhr Admiralplatz 6 2003er Akte • Lösung Meilensteine der Menschheit (VG) Wer hätte 1988 gedacht, dass die Grashüpfer im Jahre 2008 ihr 20jähriges Bestehen feiern würden. Von den damaligen Gründern sicherlich niemand, denn was Mathematik betrifft, sind diese Herren allesamt Komplettversager, Nieten und Vollpfosten. Diese zwanzig Jahre wurden zu einer Wundertüte voller Geschichtchen und Vollmeisen. Beginnen wir mit diesen am Anfang der Neunzigerjahre auf der Südtribüne. Neben den bekannten Gesichtern der Studenten Mellinghaus, Hausamen, Berghaus, Wolfschläger und Grimm befindet sich der hochrote Kopf des eisenharten Hüpferverteidigers Cornel Alex („Ihr Arschwichser“). Der heutige Szene-Wirt und Kulturförderer der Nordstadt hat die am Stadiontor verteilten Paninibildchen fleißig gehortet. Er nennt einen ordentlichen Packen der kleinen Pickerl, wie der Alpendeutsche sie nennt, sein eigen. Aber nur bis zu jenem Augenblick, in dem der eingewechselte Marc Oechler die BVB-Verteidigung um Günter Kutowski und Peter Quallo zum entscheidenden 0:2 überwindet. Jetzt wechseln sich die Nuancen von Cornels Rottönen im Sekundentakt ab. Kadmiumrot, Zinnoberrot, Florentinerrot, Marsrot, Emotionsexplosion. Cornel wirft seinen Stapel, welcher sich über die Köpfe der Vorsteher ergießt wie der erste Schnee in einer frühen Heidiverfilmung. Begleitet wird die kraftvolle Bewegung durch seinen „hier, die sind alle besser als ihr“-Schrei. Vlado Kasalo, Ralf Loose, Uwe Tschiskale, Frank Greiner, Dieter Schlindwein, Walter Junghaus, Manni Bender, Thomas Kempe, Klaus Allofs, Thomas Dooley, Wynton Rufer, Oliver Kahn, Charly Körbel, Holger Fach, Thomas Doll, Christian Schreier, Hans Jörg Criens und Karl Allgöwer. Alle besser. Noch Jahre später blickte ich nach jedem Gegentor ängstlich an den Spielfeldrand und erwartete Paninibildchen von Katsche Kley, Olli Oomen, Heiner Berghaus oder Karl Hausamen. Doch sie flogen nie, was eindeutig beweist, dass diese Leute nie besser waren als ich. Sonst hätte Cornel („Ich habe verschlafen, guten Morgen ihr Arschlöcher“) sich schon gemeldet. Einige Jahre später verreisten die Grashüpfer ins schöne Sipplingen am Bodensee, um an einem Fußballturnier teilzunehmen. Damit die frischen Reisestrapazen sie nicht an den gewohnten Topleistungen hindern, fahren die Zoschkes, Willekes, Katsches, Totos und Hausamens schon einen Tag eher an. Ihr Torhüter Arnd Schulz schafft es erst am Spieltag anzureisen. Der Weg aus Spanien im VW-Käfer ist lang und beschwerlich. Doch dank des Verzichtes auf jeglichen Schlaf gelingt es dem Zerberus, pünktlich am Platz zu sein. Für das Team hat er gerne und freiwillig auf die letzten Urlaubstage in der Sonne verzichtet. Wie asketisch hat im Gegenzug das Team gelebt? Na ja, den Ghandi-Ehrenpreis haben sie sich nicht verdient. Das Freibier musste weg. Der Veranstalter hatte mit mehr Teilnehmern gerechnet, als dann tatsächlich am Abend erschienen waren. Das Bier wurde trotzdem getrunken. Es hatte kaum Auswirkungen. Gut, Karl und Volker fanden die Langhaarige recht scharf, bis sie sich als Michael Kanders mit offenen Haaren entpuppte. Morgens konnten wir Katsche nicht sofort erkennen, weil er sein Abbildung ähnlich 7 Gesicht irgendwie eingerollt hatte. Aber sonst ging es doch. Jedenfalls bis sich die verkaterten Hüpferlahmärsche mit 7:1 abschlachten ließen. Eins war klar, Arnd Schulz würde nie mehr ein Wort mit uns reden. Nicht in diesem Leben. Als er im Vereinsheim erschien, wechselten Willi und ich unsere Bestellung schnell in „2 ColaFanta“. Schiere Angst vor sofortiger Exekution. Es bedurfte einer todesmutigen Aktion, um die Stimmung wieder aufzupimpen. Der tapferste Mann musste vorangehen. Oliver Rosenbohm ging nach Canossa. Er stellte sich schuldbewusst vor die Mannschaft und gestand: „Jungs, tut mir echt leid. Das fünfte Ding ging auf meine Kappe.” Jetzt war es raus. Mit einem fröhlichen Ploppen wurden die Flaschen geöffnet. Eine war für Arnd und er hat sie getrunken. Und dann noch eine. Am nächsten Tag haben wir auch wieder gewonnen. Oft gewonnen hat die legendäre Zweitvertretung der Grashüpfer zeit ihres Bestehens nicht. Auch nicht an diesem Tag. Beim Stand von 0:5 arbeitete man fleißig auf Ehrentreffer, Anschlusstor und Ausgleich hin, denn aufgeben ist ein Fremdwort für die starken Männer vom Olpkebach. Dies musste auch Martin Katsche Kley erfahren. Nachdem er eine unnötige Ecke verschuldet hatte, die nichts einbrachte, passierte ihn Thorsten Schüler und raunte ihm ein „ich hasse dich“ ins Ohr. Wer einmal mit einem Raumschiff in den emotionalen Mikrokosmos des Thorsten Schüler reisen durfte, der kann den Ernst und zum Glück auch die zeitliche Endlichkeit dieser Aussage bestätigen. Der gehasste Katsche Kley lief einfach jeden Sonntag weiter auf seinem Laufband über Dortmunds Aschenplätze. Dieses Laufband war immer in die falsche Richtung eingestellt, so dass er eine gewisse Geschwindigkeit nie überschritt. Nur einmal musste er an den Rand humpeln. Eine kleine Verletzung hinderte ihn am Weiterjoggen. Meilensteine der Menschheit Tabelle vom 11. Oktober 1993 Anzeige Praxis für OSTEOPATHIE Oliver Rosenbohm [Heilpraktiker] »Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Medizin, die den Menschen im körperlichen Zusammenhang begreift und behandelt.« Sonnenstraße 68 (Ecke Hohe Straße) 44139 Dortmund Telefon 0231. 54 500 20 Termine nach Vereinbarung www.OliverRosenbohm.de 8 Es bleiben offene Fragen. Wird die Arschbackenzerrung des Martin Harter in die „Analen“ der Vereinsgeschichte als kurioseste Verletzung eingehen? Gegen wen wurde dieses Tor erzielt : Bei 40° krempelt die Weltelf vom Olpkebach die Ärmel weiter hoch und steuert auf einen einmaligen Höhepunkt zu: Einwurf, Arzt schickt Jan an den FünfmeterEiner der am Rand befindlichen Ärzte (nicht die Band) empfahl ihm, sich nicht so anzustellen und etwas Kühlung, um dann weiterzuspielen. Der Ansteller fuhr jedoch zum Krankenhaus und ließ sich den gebrochenen Fuß eingipsen. Fast wäre die letzte Saison des Jahrtausends mit dem Aufstieg beendet worden. Im Spitzenspiel gegen Körne laufen drei technisch versierte Grashüpfer auf zwei unbeholfene Verteidiger des Gegners zu. Am Ball befindet sich der begnadetste Fußballer, den die Olpkebacher je in ihren Reihen besaßen. Der blond gelockte Engel mit der 10, der Landesligakompatible Mittelfeld-Regisseur Jens Holzgreve. Ein Fingerzeig, ein kurzer Ruf, Jürgen Beckmann startet, um den tödlichen Pass zu erlaufen und die leichte Beute tro- relanger Erfahrung auch gar nicht gestartet war, sondern macht noch einen finalen ästhetischen Schlenker, der ihn leider um den Besitz des Balles bringt. Wahrscheinlich hätten wir es trotzdem noch vergeigt, wie damals als wir als Tabellenführer mit 2:8 beim Vorletzten Westholz stolperten. Nach 2:0 Führung. Es war halt Urlaubszeit. Ich meine die richtige Urlaubszeit, nicht Hübschens heutige Dauerurlaubszeit. Es fehlten einige. Am Abend vorher mussten dann auch noch Jan und Achim betrunken absagen. Der frisch operierte Karl Hausamen und der untrainierte Tom Kirk bildeten den Sturm. Arnd stand im Tor und war trotzdem bester Mann. Wir anderen wollen lieber nicht erwähnt werden. Irgendwann gab es einen Bruch im Spiel. Ja gut. Als symptomatisch für die Gras- von herkömmlicher Haut zu unterscheiden. Erst wenn man Gerald gegen das Licht hält, wird dieses Kleinod deutscher Erotik sichtbar. Und wo wir schon bei ihm sind: „Passt mein Pass auch in die Passmappe, oder passt mein Pass nicht in die Passmappe, weil ich einen Querpass habe?“ 20 kurzweilige Jahre hinter uns und eine große Zukunft in Sicht- raum, Jan postiert Harter. Der Einwurf kommt geflogen, wird von Jan verlängert und von Schwabenmartin ins Netz geköpft, so dass sich selbiges zur Freude der Grashüpfer bis zum Reißen beult. weite. Ein Grund zu feiern. Aber überlasst Heiner nicht die Musikauswahl. Den Vereinsrekord in Sachen Grillwaren verspeisen hält Dr. Heinz mit 8 Bratwürsten und 4 Bauchfleisch, wer nimmt es mit ihm auf? Zwar nicht den Aufstieg, aber wir gewinnen alle Spiele. Ziemlich sicher oder definitiv vielleicht. Nächste Saison gibt es weitere Großtaten. Das Anforderungsprofil an neue Mitspieler hat dereinst Macke Wittenberg definiert : „Wir brauchen keine Typen, die zu Hause um jeden Stich betteln müssen“ Das schärfste Dessous ever trug Gerald Löhr einst in Brackel : Eine fleischfarbene, enganliegende Unterhose. Mit dem bloßen menschlichen Auge ist das Stück 25% Baumwolle 75% Polyamid nicht cken im Netz zu versenken. Körne ist besiegt, der Dreipunktevorsprung wird von den Grashüpfern nicht mehr hergegeben, ein Autokorso vom Admiralplatz zum Gasthaus Wolf und diverse Stiefel Bier runden die erfolgreiche Saison ab. Leider landete dieser Ball nicht bei Jürgen, sondern blieb wie so viele seiner Vorgänger am Spann seines rechtmäßigen Besitzers Holzgreve kleben. Mit einer seiner unnachahmlichen Körpertäuschungen schwebt er am Abwehrspieler vorbei, passt nicht auf Karli, der aufgrund jah- hüpfer sollte das legendäre Duell mit Merkur 07 gelten. Es fand irgendwann Anfang der 2000er statt und startete mit einem 0:4 Rückstand. Ein entfesselter Rob trieb uns mit einem satten Direktschuß, einem verzinkten Distanzkunstschuß und einem coolen Abstauber zu einer zwischenzeitlichen 6:4 Führung. Der Anschlußtreffer fiel, als 8 Grashüpfer noch am Rand jubelten, der Ausgleich zum 6:6 Endstand in der letzten Minute war logische Folge eines einzigartigen Vereinscharakters. 9 Im immer noch nagelneuen Turnerracer kamen Rob, Katsche, Schüler und Carsten Schäfer daher. Jens Woywode scheute sich nicht, einen reinrassigen 3er BMW an den Start zu bringen. Peter, Ralf und Carsten Föller war es egal. Hauptsache hinkommen. Hauptsache hinkommen war ab ca. 13:22 Uhr auch das Motto im Hartermobil. Die Dackelblase des Pintus Kley zwingt den gemütlichen Großraumbus zu einem unplanmäßigen Stop. Nach Entleerung des Speicherorgans lässt sich der jüngere der beiden Kleyschen Quasselsäcke wieder ins Fahrzeug plumpsen, woraufhin Martin den Diesel in der Manier einer gestressten Hausfrau, die ihren betrunkenen Mann heimfahren muss, absaufen lässt. Nach drei erfolglosen Startversuchen Eine gefühlte Woche im Schwarzwald Die Schiltach-Reise vom 10. bis 12. Juni 2005 (VG) Nachdem sich die Mitglieder des kultivierten Großstadtklubs Grashüpfer Olpkebach auf dem Schiltacher Stadtfest 2000 mehr als angemessen benommen hatten, durften sie auch in diesem Jahr mit einer ca. 20-köpfigen Reisegruppe am badensischen Kulturleben teilhaben. Der Olpkebacher Kader war von der Altersstruktur her ein bunter Gemischtwarenladen. Ältere Herren in Jeansjacke (Harter, Grimm, Hausamen, Pintus) fuhren im bequemen Campingmobil (ab erster Raststätte Bob Dortmund I) des Martin Harter (ab Überquerung der Kinzig der Hartermartin). Junge Hüpfer (Ingo, Christian, Christoph) ließen sich von Alterspräsident Henning Büchner in dessen Limousine durch die Republik chauffieren. Damit die Anfahrt für sie nicht langweilig wurde, durften sie mit dem Navi herumspielen. Lautlos glitt der anthrazit- (nicht tizianblau-) -farbene Audi mit den Weltmännern Holzgreve, Hülsebus, Wolfschläger und Sickel über szenige Bundesautobahnen und durch bewaldete Landstriche. erfahren wir einiges über alte Motoren, fehlender Kompression, erhöhten Ölverbrauch und dass wir jetzt halt schieben müssten, um die Karre wieder in Gang zu kriegen. Diese Vorstellung ist suboptimal, da die Mitfahrer über eine Restalkoholkonzentration in den Blutbahnen verfügen und der körperliche Zustand deshalb nur zum Sitzen, Kaffee trinken, Kicker lesen und Rauchen ausreicht. Idealerweise muss das tonnenschwere Ungetüm eine Steigung hinaufgeschoben werden. Jeansjacken aus, Schuhe an und los. Nach zwei Fehlversuchen fühle ich mich wie Hardy Offenburger Tageblatt vom 9.6.5 • per Fax um 14:38 am selben Tag 10 Krüger in „Der Flug des Phönix“. Es sind kaum noch Startpatronen vorhanden. Käpt’n Harter geht auf’s Ganze. Der Viererbob wird gewendet und auf einer deutschen BAB gegen die Fahrtrichtung gestartet. Mit Erfolg, der Motor zündet, bläst Volker eine schwarze Rußwolke ins Gesicht und brummt zufrieden vor sich hin. Bis zum heimischen Sofa am Sonntag wird Volker noch einige Male seine Ration Kohlenmonoxid aus dem Auspuff erhalten. Nach einem weiteren Anschub, einer Pinkelpause und einem 10-minütigen Einkaufsstopp jeweils mit laufendem Motor erreichen wir kurz nach Vier den Sportplatz vor Kuhbach. Martin verspricht uns Wurstbrötchen und kurze Zeit später sitzen wir mit Wurschtweggle vor Kuhbach und bewundern den Platzwart bei der Pflege des nagelneuen Spitzennaturrasenplatzes. Ein Quadratmeter gehört dem Hartermartin. Aus dem Szene-Audi entschweben Jens, Hübschen, Steffen und Wolfschläger, der das Publikum sogleich mit einer 1a-Parodie auf die Ruhrgebietssprache für sich und sein Programm begeistern kann. Scheinbar aus dem Stand erreicht der Neu-Comedian problemlos das Niveau einer Schulaufführung (Hauptschule, 8. Klasse). In ungezwungener Reihenfolge trudeln alle Reiseteilnehmer vor Kuhbach ein, wo sie sich individuell auf das bevorstehende Schlagerspiel einstimmen. Der eine trinkt noch ein Alster, der andere raucht sich eine, ein Dritter erzählt das Histörchen, wie Andreas Elter ihn einst niederschlug und dies mit einer Postkarte bezahlen musste, jeder tut eigenverantwortlich das, was am Abend seine Topleistung ermöglichen wird. In der Kabine packt der Mannschaftsverantwortliche Martin Coach Harter die zweite Überraschung aus. Neue Sommertrikots. Leider fällt dies kaum jemandem auf, da die meisten anwesenden Urlauber seit längerer Zeit nicht mehr gespielt haben und sich nur noch schemenhaft an grüne Sportbekleidung erinnern können. Die erste Überraschung in Form von 4 Reise-CDs von unfähigen DJs zusammengestellt fand ein einstimmiges Echo: Totalschrott. Eine 1-live-Dauerschleife-compatible Zusammenstellung von Harter (mit Robbie Williams und Sasha zum Einstieg), ein von Jan mit dem Gespür für das falsche Lied von der richtigen Band gemixter Tonträger, das von Jan und Volker angehäufte „Best of“ der traurigen CD-Sammlung des Jens Woywode und die ambitioniert langweilige Präsentation des selbsternanntesten Musikkenners der Welt, Thomas Wolfschläger, dudelten den angenervt Ausnüchternden auf der Hinfahrt entgegen. Doch dies ist nun vergessen. Die Aufstellung zur „zweiten Chance“ lautet : Tor: Ingo Irgendwie Abwehr: Pintus, Volker Grimm, Thorsten Schüler (wie vor 5 Jahren) Mittelfeld: Martin Harter, Ralf Daub, Carsten Föller, Jens Holzgreve, Carsten Schäfer (da schnalzt der Fachmann mit der Zunge) Sturm: Karl Hausamen, Steffen Sickel Reserve: Henning (46. für Harter), Christian (60. für Volker), Christoph (65. für Karl), Katsche (75. für Sickel), Hübschen (80. für Föller), Rob (80. für Schäfer) Verletzt: Peter (komplizierte Fraktur), Wolfschläger (Wadenzerrung), Woywode (komplett untalentiert) Wie vor fünf Jahren legten die Einheimischen los wie die freiwillige Feuerwehr. Nach zehn Minuten fiel das verdiente 1:0 für die Schiltacher A-Jugend von 1988 und für die Hüpfer sah es nach einem Desaster aus. Doch nach etwa 20 Minuten sprang der Mittelfeldmotor in Form des Trios HolzAnstoß für die Partie ist um 20.00 Uhr. Gespielt wird ganz regulär, ob Thorsten Schüler das für lange oder gar endlos hält oder nicht, 90 Minuten. Alle Spieler können zum Einsatz kommen, wer allerdings ausgewechselt wird, muss draußen bleiben und kann sich schon mal am Grill wärmen und ein paar leckere Pils vorglühen… Seit Wochen schon machen sich die Experten Gedanken, wie denn die Startformation der Hüpfer wohl aussehen wird. Der Büchner Jan, der Klausmeier Peter und der Woywode Jens stellen sich dabei wie gewohnt voll in den Dienst der Mannschaft und verzichten (gesundheitsbedingt) auf einen Einsatz. Der Turner Robert und der Bartling Guido zeigen denselben Mannschaftsgeist und sind lediglich für die Schlussviertelstunde vorgesehen. Auch der Büchner Henning, der Wolfschläger Thomas und der Schüler Thorsten, sonntags eher selten gesehene Balltreter und zudem nicht gerade mit den Lungen eines Michael Groß ausgestattet (o.k. Henning vielleicht ausgenommen…) bereiten dabei keine Kopfschmerzen und sind für einen Einsatz in der zweiten Halbzeit dankbar. Der Jankowski Ingo (1), der Kley Pintus (5), der Zett Christian (2) und der der Nöllenheidt Christoph (4) sind als „Junge Hüpfer“ und wegen ihrer penetranten sonntäglichen und fast ganzjährigen Präsenz auf dem Admiralplatz wie auch auf fremder Asche gesetzt. In diese Kategorie fällt auch der Sickel Steffen (10) und in den letzten niederlagenreichen Wochen auch der Küppers Kai (9). Auch der Schäfer Carsten (8) und der Daub Ralf (6) verbringen ihre Freizeit an Spieltagen meist im grün-weißen Jersey und sollen von Anfang an zeigen, wie die Hüpfer hüpfen können. Der Harter Martin wird sich wohl wieder in der ersten Halbzeit in rot-weiß über den Platz bewegen, so dass für die verbleibenden drei Plätze noch sechs Kandidaten übrig sind. Der Holzgreve Jens und der Hausamen Karl Per können ihre ehemaligen Stärken sicher deutlich besser ausspielen, wenn der Gegner bereits etwas müde geworden ist. Der Kley Katsche ist sicher von der ganzen um den Erdballfliegerei auch froh, zunächst mal seine Beine beim Aufwärmen lockern zu können, so dass der Föller Carsten (7), der Grimm Volker (3) und der Hülsebus Hübschen (11) die Grashüpfer-Elf komplett machen könnten. Aber auch hier ist es wie immer, entscheidend ist am Platz, und zwar rechtzeitig … greve, Daub und Harter an und die heimischen Kirschtortenliebhaber wurden im Olpkebacher Kessel unter Druck gesetzt. Im Abwehrbereich lies Thorsten Schüler nicht mehr erkennen, dass dies ein Freundschaftsspiel sein sollte, so dass das Schwarzwaldpulver im Grashüpferstrafraum schnell verschossen war. Der anstürmende und alternde Mittelfeldzampano „Harry Koch“ wurde kurz vor dem Hüpfer-16er vom Rekonvaleszenten Grimm gestoppt, der sofort mit Ball und Riesenschritten in einer angemessenen Geschwindigkeit nach vorne stapfte. Kurz hinter der Mittellinie beobachtet er seinen langjährigen Lieblingsmitspieler Karl Per Hausamen und dessen vier Bewacher. Eine kurze Drehung Hausamens und ein butterweicher 30-Meter-Pass Grimms, der Ball landet sachte auf dem Kunstrasenteppich vor Hausamen, gegen dessen trockenen Schuss der Torwart keine Abwehrmöglichkeit besitzt. 1:1. Die Viererabwehrkette hatte bei dieser Traumkombination die besten Plätze und kann ihren Enkeln dieses Tor besonders lebhaft schildern. („Mensch Opa, Du hast gegen Grimm und Hausamen spielen dürfen?“) Wenige Minuten später ist die Abwehr der Kinziganrainer komplett schwindlig gespielt. Ein Feuerwerk an Kurzpässen (Jens, Ralf, Karl) im Schiltacher Strafraum schließt Steffen Sickel zum 1:2 ab. Das Publikum diskutiert nur noch die Höhe der Niederlage. Die Dortmunder kommen im Minutentakt zu Großchancen. Jens, Steffen, Ralf, Karl, sogar Volker. Kurz vor Halbzeitpfiff gleicht die Spielvereinigung aus. 2:2. Doch mit dem Wiederanpfiff knüpfen die Grünen an ihre gute Leistung der letzten halben Stunde an. Henning ersetzt Martin, der die Seiten gewechselt hat und nun für seine ehemalige Jugendmannschaft das Spiel lenkt. Obwohl der jüngere Büchner-Bruder seit 10 Jahren nicht mehr gespielt hat, kennt der Lenker der deutschen Wirtschaft keine Integrationsschwierigkeiten. Chance um Chance erspielen und vergeben die von Spielertrainer Hülsebus glänzend eingestellten und auf die Sekunde topfitten Grashüpfer. Selbst der von unabhängigen Beobachtern (Karl) zur Spielszene des Jahrhunderts gekürte Hackentrick von Karl wird nicht erfolgreich abgeschlossen. Nach einer Stunde wechseln die Gäste vermehrt durch, um auch jungen Talenten und Ergänzungsspielern die Chance zur Präsentation zu geben. Dies stört natürlich den Spielfluss und das blinde Verständnis in der Defensive: 3:2. Am Spielfeldrand schlägt Taktikfuchs Hülsebus die Auswechslung von Libero Pintus vor, was von den Experten Peter, Volker, Thomas, Karl und Steffen konse- quent abgelehnt wird. Also scheiden die beiden Carstens aus, woraufhin Pintus ohne Not und Übersicht nach vorne „rennt“, den Ball verliert und das 4:2 einleitet. Thorsten Schüler explodiert und verlangt die sofortige Herausnahme des Übeltäters. Auch wenn kein Ersatzmann mehr zur Verfügung steht. Die Experten am Rand haben kein Verständnis dafür, dass der Trainer ihn nicht schon längst ausgewechselt hat. Für einen versöhnlichen Abschluss sorgen die lustig getrippelten Sprints von Katsche und dessen schöne, wenn auch unbeabsichtigte Vorlage zum Anschlusstreffer durch Ralf. 4:3. Alle Spieler erhalten die Note 1, Ingo die 1+, die beiden Carstens jedoch nur eine 4- für das Holen einer warmen Kiste alkoholfreien Bieres. Für das Fehlen eines Holzkohlegrills und eines kalten Kasten Bieres muss Reiseveranstalter Martin einige Abzüge in Kauf nehmen, die er jedoch rasch wieder aufholt. Nach einer entspannenden Dusche im Wellnessbereich des Sportzentrums vor Kuhbach biegen sich die Tische im Gastrobereich unter leckeren Fleischspeisen und Frischgezapftem. Martin hält eine bilinguale Ansprache und verteilt T-Shirts, Pokale und Poster unter den Sportkameraden aus Süd und West. Gute Männer muss man haben, gute Männer … Die Nacht wird zweifelsfrei in einem geselligen Rahmen hier im holzvertäfelten Holzdachstuhl feuchtfröhlich auf Holzstühlen, Holztischen und am Holztresen enden. Wird sie auch, doch noch nicht jetzt. Jetzt lanciert Christian einen Ausreißversuch, der das Peloton überrumpeln wird. Angestachelt von Jens, der vom Junghüpfer Eigeninitiative verlangt, macht Christian eine Disco ausfindig, besorgt ein Großraumtaxi, das 9 Personen transportieren kann und hört sich nach Interessenten um. Hülsebus, Holzgreve, Wolfschläger, Grimm, Kley, Schäfer, Sickel und Schüler gehören sofort zur Kerncrew. Leider muss Schüler noch seine Hose wechseln, was ihn die Mitfahrt kostet, wie die wilde Partyhorde nach 10 Minuten Taxifahrt (14 Tunnel) feststellt. Das Großraummobil trägt zwar neun Per- sonen durchs Mittelgebirge, aber einer davon fährt. Am Parkplatz vor Kuhbach blicken derweil Ingo, seine weiße Capri-Hose und Rob in den sternenklaren Nachthimmel. Alle drei stehen auf dem „zurück ins Holzdach“-Feld und müssen umkehren. Während der Chauffeur die Achterbande durch tausend Tunnels in den Tanzschuppen karrt, spielen sie johlend das „A-ZSpiel mit Rock- und Pop-Bands“. Die ganze Bande jubelt und gibt sich die hohe Fünf, als „500 Euro in der Tasche, Geld spielt keine Rolle“-Hübschen am Buchstaben E scheitert (Extrabreit, Eurythmics, ELO, Electric Light Orchestra, Eagles, EarthWind&Fire, Element of Crime, Einstürzende Neubauten, East 17, Echt, Everything but the girl). Die erste Runde ist gebongt, jetzt brauchen wir noch den Ausgebmann für die zweite Bestellung bei der Barfrau. A-Z mit Farben lautet die Vorgabe des irrsinnigen Bargeldkönigs aus dem Kreuzviertel. Farbig geht es in der Welt der chinesischen Rolltreppenbauer bekanntlich nicht zu. Katsche kennt zwar 112 Gelbtöne, aber keinen mit T, der von den Landschaftsmalern in der Schwarzwalddroschke anerkannt wird. Mit einem großen Hallo entern die Partykönige aus der Zivilisation die Dorfdisco und spechten erst mal die Hühner aus, während Hübschen die geschuldeten Pullen klarmacht. Gleich am Eingang hackt Grimm Karlis Nummer ins Display und übergibt den Telefonierknochen an den nächstbesten Hasen, der dem im Holzdach gebliebenen Halbschweden berichtet, dass die Jungs jetzt da sind. Schon zieht die Karawane zum Aussichtspunkt zwischen DJ und Tanzfläche, wo erstmal geprostet wird. Gleich weiß ganz Holzach oder Hausach oder wo immer wir auch sind, wo der Bartel den Most holt und der Frosch die Locken hat. ... mal gucken, wann ich weiterkomme ... (Fortsetzung eventuell definitiv zu 80% im 25-Jahre-Heft. - Anm. d. Red.) 11 more about football than me, his name is grim”. “Oh, the poor guy”, I said, “what name could it be that was so sad?” “No, no that is his name... Grim, Fallke Grim”. Luckily, my still shaky knowledge of German was not put to the test too much that night, as I soon got talking to a Scottish lady called Claudia Salmen, who also spoke quite good German and was able to translate. Things were going swimmingly. This won’t be too bad, I thought, as long as they don’t start making jokes about penalties. Why do all Germans find that so funny? So Friday came, and time for my first training session with the Grashüpfer. I arrived with Peter I’m an Alien… (the start of life as a Grasshopper) (rob) ...I’m a legal alien, I’m an Englishman in Dortmund. My adaption of the lyrics to Sting’s „Englishman in New York“ kept racing through my mind as I arrived at the train station, or hub-buf as the Germans seemed to call it, with just a suitcase full of dreams (and a few socks and underpants as well, a bit of pragmatism is sometimes necassary). The plan was to come to Dortmund for a few weeks, see some old friends and basically see if Franziska was still interested. Then back to Merry England, where the beer is warm, the football unsuccessful and the girls cheap. But I was reckoning without the encounter that would change my life forever – the first contact with the Grashüfer of Olpkebach! It started innocently enough, I met up with my old friend Peter Klausmeier for a beer and a chat. He mentioned a football team he’d recently started training with, Grashüpfer, of course, and said if I fancied coming for a kick-a-bout it shouldn’t be a problem. And there was the ideal opportunity to get to know some of the others. The next night, Dortmund were at home to Liverpool in the Champions League (that proves how long ago it was)! Quite a few of the players always meet up in “Egal”, (Jetzt Onkel Toms für die Junghüpfer) very handy as the pub was just opposite my house, a quality I have long admired in drinking establishments. So the next night, off we went. We got there a bit earlier, but there were already a few Hüpfer at the bar ( I would later learn that this should have come as no surprise) Peter first introduced me to a very German looking bloke, Torsden Shoole, I understood his name to be. “So where are you from?”, he asked. “Huddersfield”, I replied, “But you probably won’t have heard of it.” That was my first mistake. To underestimate the knowledge of football the Grashüpfer possess. “Huddersfield?” said Thorsten, “Of course, they were English Champions in 1923 and 1924, managed by the great Herbert Chapman and nicknamed the Terriers” I was astounded, most English people don’t even know that, but was I shocked enough to mention they also won the league in 1925? No, don’t want to be a klugscheisser. “Anyway” said Thorsten, “this man knows even a bit early to find Pintus waiting outside the changing rooms with a cigarette hanging out of his mouth. “Oh you are a fucking Englishman”, said Pintus “please don’t take any penalties when you are here HA HA HA HA HA! You know the English cannot take penalties HA HA HA HA HA!” Hmmm, it only took 33 seconds for someone to make the obvious and really not that amusing joke. And that someone had to be Pintus. But it was a good feeling to pull my football boots on again after a summer break. But then came my second mistake. I had of course brought my boots from England, with their 10 inch studs equipped for the mud and rain of an English autumn. Totally unprepared, I ran out onto the Admiralplatz, and promptly fell flat on my face. “Peter!” I cried, “Where is the grass?” It turned out football is not played on grass here and that fact would come to haunt me as I made my debut a few weeks later in Körne. A nightmare. I could hardly stand up, let alone run. What was I supposed to do? So I was left with three choices: The first, go home (difficult as I had only just bought a car with extensive work carried out blackening the windows, lowering the suspension and fitting a loud exhaust). The second, find a team in Dortmund that played on grass (difficult as judging by the state of the pitch, not even Borussia played on grass). And third, get used to it and stay. Seeing as though Franziska was still holding out, the third was the only real option. FC Merkur - Grashüpfer Olpkebach 6:6 (4:1) Tore: 1:0 (25.), 2:0, 3:0, 4:0, 4:1, 4:2, 4:3 (60. Rob), 4:4 (65. Rob), 4:5, 4:6 (75. Rob), 5:6 (80.), 6:6 (85.) Grashüpfer Olpkebach pROBably t h e b e s t UnpROBlematische Aufholjagd (VG) Mit einer furiosen Auferstehung in der zweiten Hälfte, angefeuert vom besten Publikum der Welt, sicherten sich die Grashüpfer einen wichtigen Punkt beim direkten Konkurrenten Merkur 07. ... Die Grashüpfer pferchten sich in den Umkleideraum, um der Aufstellung zu lauschen. Unter Berücksichtigung aller Sonderwünsche (erst 2. Hälfte wg. Schnupfen (Paul), erst frühstücken (Rob), nur 1. Halbzeit (Yves)) stellte Coach Berghaus die seinen zusammen. Da 4 Ergänzungsspieler zur Verfügung standen, musste ein leicht fröstelnder Hüne aus Holzwickede das Trikot mit der 15, welches er unter der 3 trug, an Rob weiterreichen. Es erwies sich als gute Tat. ... Mit einem 3-Tore-Rückstand ging es in die Pause. Zuschauer Bernd riet zur Kapitulation, doch die Mannschaft wollte hier am Nordmarkt nicht die Flinte in den Doppelkorn werfen. Bereits während der ersten 45 Minuten war Rob für den verletzten Pintus gekommen. ... Britischer Wille gepaart mit Spielkunst der alten Huddersfielder Schule riss die Hüpfer aus ihrer Lethargie. Rob traf mit einem satten Direktschuss, einem verzinkten Distanzkunstschuss und einem coolen Abstauber. Paul ergänzte einen gelungenen Alleingang. 6:4. ... In der Schlussminute fiel dann noch der Ausgleich - unwichtig. Eine heldenhafte Aufholjagd, ein grandioser Engländer und ein entfesseltes Publikum. Dies wird in die Geschichtsbücher der Fußballhistorie eingehen. Mann des Tages: Thorsten Schüler, der durch ein Wechselbad der Gefühle ging. Bis zum 0:4 beschimpfte er die Spieler als Versager, Arschlöcher und Vollarschlöcher, die Aufholjagd bescherte ihm die zweite Gefühlswoge, die die Grashüpfer auf eine Stufe mit den Helden von Bern stellte, um sie beim Ausgleichstreffer wieder auf Vollidioten schrumpfen zu lassen. Luckily for me, I played alright in the next game away at Merkur, but that’s a different story. And that was that. I had been infected with the Grashüpfer bug for which there is obviously no cure – after all, despite planning to stay for just a few weeks, I still find myself here, seven years later! But one thought has never left me in all my time here. Walking the streets of 1980s New York, Sting may have been faced with rampant gang-related crime, brutal police oppression and drug wars – all major challenges in themselves – but at least he never had to play on Ruhrgebietsasche! 13 Dr. Jackl ist der beste ... von Komander (der eigentlich keinen Spielbericht schreiben wollte, aber dann nach einem Absatz merkte, dass er das eben runter tippt und dann dafür gelobt wird, dass die Hüpfer-Seite immer so schön aktuell ist) 2008 Grashüpfer - SDS II 3:0 (1:0) Tore: 1:0 (45.) Art (Tanko/Guido), 2:0 (56.) Tanko, 3:0 (58./HE) Oli4. Aufstellung: Beule - Martin P., Dr. Jackl, Ramon, Komander (60. 1000%Sickel), Michael, Oli4, Sören, Guido B., Art (75. Hübschen), Tanko. Trainer: Harter Einflussnehmer: Heiner Zuschauer: endlich mal wieder mehr als nur die Auswechselspieler Anzeige In einem mit harten Bandagen (meist SDS II) geführten Spiel konnten sich die gut aufspielenden Hüpfer erfolgreich gegen die Nachbarn aus Hörde durchsetzen. Wie in der letzten Saison gewann die bessere Mannschaft wieder mit 3:0, zur Freude aller Hüpferanhänger waren das diesmal die Gastgeber. Schon früh zeichnete sich an diesem wunderbaren Herbstsonntag ab, dass SDS gekommen war, um zu siegen. Sollte der Plan nicht aufgehen, wollte man wenigstens so viele gegnerische Spieler, nett gesagt, kaputt treten. Gleich von Beginn an hatten die Hüpfer mit der übermäßigen Härte der South Dortmund Soccers zu kämpfen, der Schiedsrichter tat ein Üb- riges und ließ viele Situationen weiterlaufen, die einen Pfiff verdient hätten. Die komplette erste Hälfte drückten die Hausherren auf der Admiralplatz-Vulkanerde aufs Gas, konnten aber die Chancen nicht verwerten. Hinten sorgte eine halbwegs gut organisierte Abwehr dafür, dass die SDS-Stürmer nicht zum Zuge kamen. Brach einer der genannten Angreifer doch mal durch, sorgte er selbst dafür, dass es beim 0:0 blieb. Sekunden vor dem Pausentee dann die Erlösung für die nach Toren dürstende Hüpfer-Mannschaft. Eine Ecke (wenn ich mich richtig erinnere) von Michael findet Tanko, dann Guido, dann Art’s Fuß einen knappen halben Meter vor der SDS-Torlinie - 1:0 zur Pause. Verdient. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste dann stärker und setzen den Hüpfern einige Male zu, litten aber unter derselben Krankheit wie die Hüpfer vergangene Woche in Hacheney. Es dauerte knappe 14 zehn Minuten, bis die Hüpfer die Zweikämpfe wieder richtig an- und das Steuer übernahmen. Innerhalb von 120 Sekunden setzen sie dann zum doppelten Dolchstoß für die SD-Soccers an. Tanko besorgte in der 56. Minute das 2:0, Oli4 verwandelte einen Handelfmeter in der 58. zum 3:0. Danach musste noch der Vierer der South Dortmund Soccers vom Platz nach einem Gerangel mit Hübschen. Zuvor hatte besagter Spieler (nicht Hübschen) noch Guido B. ins Gesicht gespuckt. Falls du das liest, lieber Vierer, soll hier noch mal gesagt sein: “So was macht man doch nicht. Das ist ekelig und unhygienisch.” Nach Abpfiff wurde lecker gegrillt und die schlechte Stimmung (warum auch immer) innerhalb der Mannschaft wich Wurst um Wurst und Bauchfleisch um Bauchfleisch. Was bleibt, sind der momentan vierte Platz, schmerzende Knochen und die Gewissheit, dass Dr. Jackl der beste Grillmeister der Welt ist. Steffen lasse ich mich über die Skandälchen des Tages informieren. Da ich bereits vier Tage zuvor von dieser Handlungsweise abriet, kann ich nur den Kopf schütteln. Wer innerhalb von 2 Jahren nicht in der Lage ist, ein DIN-A4-Blatt auszufüllen, steht nicht hinter der Sache. Auf den kann ich verzichten. Ende. In direkter Konsequenz steht eine saubere Elf auf dem Platz mit vielen tollen Spielern, die das Fortbestehen der Grashüpfer sichern werden. Direkt vor meinen Augen zeigen Komander und Bart blitzsaubere Leistungen in schmutzigen Trikots. Einzig ein „si tacuisses, philosophus manisses“ muss man ihnen wegen ihrer obligatorischen oralen Fouls während des Spiels zurufen. Stellt dies bitte ab, ich fand es schon niveaulos, als derartige Äußerungen Grashüpfer tanzen Tanko mit Kirchhörde Trainer Krawinkel führt Olpkebach zu neuen Ufern (VG). In einem nahezu Spitzenspiel (Dritter gegen Vierter, also die B-Prominenz unter den Matches of the day) der Gruppe 4 der untersten Fußballiga von Dortmund besiegten die lustigen Grashüpfer Olpkebach die dritte Garnitur des national und schon regional unbekannten Kirchhörder SC mit 5:0. Man soll nicht glauben, wie viele Akademiker und Studierte, Focus-Top-500-Fachärzte, Drittprogramm-Lokalmoderatoren, Amtsleiter aus strukturschwachen Städten und seiteneingestiegene Gartenbauunternehmer ob dieses Spielchens komplett die Kontenance verlieren können. Doch sie können es. Fußball als fleischgewordene MidlifeCrisis. Das Surrogat für ein zufriedenes Leben. Entgegen anders lautenden Meldungen saß ich bis zur sechzigsten Minute nicht wegen obiger Betitelung in Vorbeugehaft der Wortspielpolizei. Auf deren Wache saß vielmehr der Besitzer des Bi(o)stros in Neheim. Ich kam einfach wegen des schlechten Wetters und der lang andauernden Kleiderauswahl meiner Tochter zu spät. Aber immerhin noch fünf Minuten vor Ralf und 10 Minuten vor Ingos netter Bekannter, die den unangenehmen Weg an den matschigen Rand dieses Kreisliga-Aschenplatzes nur für den meiner Ansicht nach schlecht frisierten, jedoch herzensguten Reservetorwart der Grashüpfer auf sich nahm. Hoffentlich segelt er an dieser Dame nicht vorbei wie an so vielen Flanken in den letzten Jahren. Mit Kennerblick kann ich nach wenigen Minuten das Spiel analysieren. Es steht 1:0. Der ausgewechselte Art ist erdig braun und hat somit seine Pflicht erfüllt, Barti ist leicht im Übersoll (oder er hat vor dem Spiel schon Untertage gearbeitet), aber Heiner könnte noch locker ein Peter-Alexander-Double als Oberkellner im weißen Rössl geben. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Heiner nie ein Zweikampfwunder war, kann man die GrashüpferAbwehr als unterbeschäftigt bezeichnen (Guidos Knie bluten noch nicht). Bei einer heimlichen Zigarette mit dem offiziellen Nichtraucher Jens W. und dem Familienvater einst aus dem Munde eines ehemaligen Mitspielers und heutigen Coaches des Gegners kamen. Ihr zwei habt das definitiv nicht nötig, sowohl fußballerisch als auch intellektuell. Unglaublich, wie stark das Mittelfeld mit diesen beiden sowie Andreas und Pascal (die im Fußballtennis neulich gegen Steffen, Peter und mich keine Chance hatten), clever gelenkt von Olivier, auftrumpfte. Oliviers Überlegenheit gegenüber Kirchhördes Matchmaker Jürgen Beckmann war unter anderem spielentscheidend. Kai Norman Schulz kam nicht zur Entwicklung, der Sturm des KSC fand bis auf einen Lattenkopfball nach einer Ecke oder Freistoß (entschuldigt, aber wir mussten uns am Rand auch noch über andere Themen unterhalten) nicht statt und Gregor sowie der andere Graukopf hatten hier und heute zwischen Rhein und Weser keine Chance gegen unseren Sturmtanko und seinen Adjutanten David. Ich glaube sogar, der Schorsch wäre bei uns am Rand besser aufgehoben gewesen. Ist aber auch schwer gegen Tanko. Hätte Rynki nicht so tollkühn gehalten, wäre es für den KSC schwierig geworden, die Einstelligkeit des Ergebnisses über die Spielzeit zu retten. Am Rande durfte sich das fachkundige Publikum an schnellen Angriffen über die Flügel erfreuen wenn nicht gar delektieren. Martin Harter, das Kopfballungeheuer im Abwehrzentrum, Olivier, das strategische Hirn der Mannschaft, die Flügelflitzer Komander und Pascal, Dribbelkönig David und Tanko, der ganz einfach zu gut für diese Spielklasse ist. Der südliche Vorortclub aus der Bittermark hatte am Sonntag keine Chance. Mein persönliches Sahnehäubchen war die Schlussminute, als der überragende Tanko (hatte ich das schon erwähnt oder wenigstens angedeutet?) das 5:0 mit der Pike reinwemste. Ein schöner Nachmittag mit guten Freunden, ein netter Plausch mit Rynki, begeisternde junge Hüpfer und ein Stückchen Schwarzwälder Kirsch auf das Geburtstagskind Martin Harter. War schon ein schöner Tag, wenn auch ein bisschen feuchtkalt. Dies schrieb ein großer Denker hin, damit’s die kleinen wissen. (Nicht von mir, sondern von einem Essener Poeten) Aufstellung: Peitsche; Dr. Jackl, Dr. Heinz, Martin; Komander, Andreas, Bart, Pascal, Oli4, Tanko, Art (60. David Rüdiger) Tore: 1:0 Pascal, 2:0 Pascal, 3:0 Tanko, 4:0 Tanko, 5:0 Tanko Zuschauer: Altinternationale wie Ralf, Ingo, Pintus, Peter, Steffen, Carsten und ich. Und Nachwuchshoffnungen wie Zazie, Katharina und Hanno. Und auch andere Personen. Ich kenn ja nicht mehr jeden. 15 GLÜCKSMOMENTE PETERs Highlights mit dick Schnee (obwohl ich meinen legendären Flaschen-ExRekord erst zwei Jahre später aufgestellt habe). Was meine persönlichen Highlights angeht, sieht es auf dem Platz natürlich dünn aus: Kein Tor in 7 Jahren, dafür ein paar Eigentore, ein (halber) Assist (Vorlage auf Rob, steil über vielleicht 20 m, Rob geht noch ein Stück, zieht dann von halbrechts voll ab und der Ball senkt sich über den Tiefpunkte gab's einige, u. a. in meiner ersten (vollen) Saison bei Eintracht, wo mein direkter Gegenspieler 5 Tore beim 0:6 erzielt hat, dann natürlich meine Schultereckgelenkssprengung vor 3 Jahren und dann vielleicht noch das Spiel Alt gegen Neu im letzten Jahr, wo ich eine Vorlage von Martin H. in der letzten Minute auf der Torlinie noch über die Latte gehauen habe, eigentlich physikalisch unmöglich, aber als Abwehrspieler... Wir lagen zwar sowieso schon hoffnungslos zurück, aber das Tor kurz vor Schluss hätte sicherlich viel Spaß gemacht für nachher... MATTHIAS PELSTERs Erinnerungen Torwart ins lange Eck - geiles Ding, vielleicht schildert er es ja noch mal aus seiner Sicht) und zwei fast geschossene Tore in Berghofen im Dezember 04 auf halb gefrorenem Boden in Unterzahl (Steffen kam weit nach dem Anpfiff als 9. oder 10. Mann auf's Feld, Martin musste trotz Verletzung ins Tor, Ingo auf's Feld und hat in der Pause vor Erschöpfung gekotzt - war eigentlich das geilste Spiel, nicht wegen meiner Torchancen, sondern weil wir Berghofen fast zur Verzweiflung gebracht hätten, nahe am Unentschieden waren und uns nachher alle in den Armen gelegen haben vor Begeisterung - habe ich sonst bei keinem Spiel erlebt!!). Die schönste Fahrt war sicher Borkum 2003, Volker hat alles darüber geschrieben, was man wissen muss. Und Serkenrode 02 16 Es war der 24. 3. 2008, ein sonniger, schöner Ostermontag. Allerdings begann er viel zu früh Treffpunkt schon gegen Mittag. Trotzdem freute ich mich auf das bevorstehende Spiel und wurde langsam auch wach. Dieser Vorfreude konnte auch die Nachricht des Interims-Trainers Heiner Berghaus: "Du spielst Abwehr!", keinen Abbruch tun. Trotzdem vermischte sich die Vorfreude durch diese Botschaft mit einem mulmigen Gefühl. Ein erster Fehlpass früh im Spiel trieb mich dann auch schnell an den Rand des Wahnsinns. Dies sollte jedoch der einzige Ausrutscher bleiben und die Tatsache, dass die gegnerischen Stürmer zwar nicht langsam, aber alle ein wenig langsamer als ich waren, gab Sicherheit. Auch ein plötzlich einsetzender Schneesturm, der die Sicht auf ca. 50 cm beschränkte, tat dem nun netten Spielchen keinen Abbruch mehr. Die Offensivabtei- lung, an diesem Tag wieder gut aufgelegt, sorgte für die restliche Tiefenentspannung. Und obwohl ich wirklich hoffe, nicht nochmal Abwehr spielen zu müssen (Kruckel war an diesem Tag ein dankbarer Gegner ;-)), war dieses Spiel doch ein sehr net- kommen durch Einsatz, Engagemente und Überzeugung. Die wollten mich - und ich mich auch, da dachte ich, da geht was. Anfangs sollte ich Bierkisten schleppen, aber zum Glück hatte ich damals schon ein bisschen Respekt vor mir selbst und dachte, das trink ich mal lieber selber. So ein Charakter fehlte zu dieser Zeit noch bei den Hüpfern und so geschah es, dass man mich bereitwillig aufnahm. Fortan brachte ich den Hüpfern manchmal Glück und wurde eine Woche nach meiner Aufnahme zum Präsi des ersten Hüpfer-Fan-Clubs ernannt (eine Wahl gab es meines Wissens nach nicht). Das zweite Mitglied war Katrin (für die Junghüpfer; das ist die Ex von Jan und sieht ganz gut aus). Und nun hatte ich auch eine vernünftige Beschäftigung für manch sonnigen Sonntag gefunden. Den Admiralplatz. tes, weil es alles hatte - Sonne, Regen und Schneesturm, viele Tore der eigenen Mannschaft und ein kühles Bier zum Abschluss. WOYWODEs Charakter Zu den Grashüpfern bin ich ge- HEINERs tollstes Tor Das 1:1 gegen A-Ligist Sölde (oder Sölderholz oder so) im Pokal vor ca. 15 Jahren (Vorarbeit Gerd Treinen). Endstand 2:1 für GO in der Verlängerung, Torschütze zum 2:1 war Dirk Schmelter. MVP MOST VALUABLE PLAYER Immer im Dezember sind alle Vereinsmitglieder aufgerufen, den MVP - MOST VALUABLE PLAYER - zu wählen. Dabei stehen alle Spieler zur Wahl und jeder entscheidet nach eigenen Kriterien, wer MVP werden soll. Der oder die Spieler mit den meisten Stimmen wird/werden MVP! 2008 wird nun schon zum zehnten Mal der MVP gewählt. Als Jubiläumsbesonderheit können in diesem Jahr nicht nur Spieler, sondern auch alle Mitglieder zum MVP 2008 gewählt werden. Vorschläge für die MVP2008-Liste bitte an: [email protected] 10 Jahre Wahl des MVP Eine kleine Auswahl möglicher Kandidaten für den MVP 2008 Als MVP wurden ausgezeichnet: 1999 Thomas Rynka 2000 Frank Thewes 2001 Thorsten Schüler 2002 Martin Harter 2003 Martin Harter 2004 Peter Klausmeier 2005 Jan Büchner, Heiner Berghaus, Peter Klausmeier 2006 Christian "Tanko" Schwering 2007 Arnd Schulz Team 2008/2009 17 1. Wöchentlicher Versammlungsort der Grashüpfer (inkl. Ruhrpott »s«) 2. Erstklassig: Training ohne... 3. Regelmäßiges norddeutsches Reiseziel einiger Hüpfer 4. Das wichtigste Arbeitsgerät eines Hüpfers 5. Sein Sprachwitz hüpft am höchsten 6. In der Dusche nie freigegeben 7. Die Grashüpfer vom... 8. Macht bei Guido J. hin und wieder zu 9. Stürzte Andreas, David, Jan und Volker ins Verletzungspech 10. Trifft zum Glück genau so oft wie nicht 11. Ist meistens eigentlich doch ein Grashüpfer 12. BVB-Tempel (richtiger Name) 13. Den lecken die Hüpfer gerne, wenn alles egal ist 14. Hier gab es für ein paar Hüpfer gut Kohle zu holen 15. Traditionsreiche Vereinsgaststätte 16. Hier wird es nackt, immer wieder mittwochs und sonntags 17. Die Neuen, die Studenten 18. Katsches Bruder 19. So was wie der aktuelle Erzrivale 20. Norderney-Phänomen: Im Keller gab es die... 21. Guido B. bekommt sie alle 22. Die Grashüpfer: bisher immer in der untersten dieser 23. Ehrenfan am Spielfeldrand 24. 2005 brauchte man hier gute Männer 25. Reiseziel mit Rodelbahn 26. Abkürzung für die Sonntagsbegrüßung 27. Seine Nummer wird nicht mehr vergeben 18 Hüpf, hüpf, ins ... ! (3 Buchstaben!) 25 10 26 7 9 5 1 16 20 18 19 23 14 27 15 11 17 6 4 2 12 8 22 13 3 24 21 “Heiliger” Ort für reisende Grashüpfer: Forumseintrag A. /*8.2.2008* 00:33/ Antwort Rü /*9.2.2008* 16:23/ »Hey A., das sind schlechte Neuigkeiten. »War heute beim Arzt und der musste mir leider mitteilen, dass in meinem rechten Knie ein Verdacht auf ‘nen Meniskusschaden besteht. Werd’ mir also wohl jetzt erstmal gut überlegen müssen, ob ich Sport mache oder nicht, bis ich bei der Kernspin war. Hiermit also wohl Absage für Freitag und auch für die nächsten Wochen. Apropos: Kann mir jemand ‘ne gute Einrichtung empfehlen, wo ich den Kernspin machen lassen kann? PS: Kann dann wohl auch nicht zu den Tanzorgien des StadtSportBundes kommen, zu schade!!!« 20 Ich hatte genau dasselbe Problem im Dezember 2004. Damals habe ich noch bei RW Barop gezockt. Beim Aufwärmen und Ausüben eines Seitfallziehers habe ich mir mein Knie verdreht. Danach ging gar nichts mehr. Ich bin dann zu Dr. B. gegangen. Ein guter Arzt, wie ich finde. Der hat mich dann auch zum Kernspin in die Radiologische Praxis Brüderweg geschickt. Die Diagnose war ein Einriss des Meniskus. Im Januar wurde ich dann ambulant von Dr. B. operiert. Das war nicht besonders schmerzhaft, lediglich die Auflage direkt nach der Operation mit dem Gehen zu beginnen, war nicht so einfach. Danach bin ich dann noch 2 Monate zweimal die Woche zur Reha im Westfalenforum Lindemannstr. gegangen. Angefangen Fußball zu spielen habe ich dann im Oktober wieder. Seitdem habe ich keine Probleme mit meinem Knie mehr gehabt. Lediglich bei Aufwärmen merke ich hin und wieder was... Ich hoffe, das ganze macht dir Mut und Gute Besserung!!!« Übersteiger und vorbei. Dann kam auch schon der Dritte angelaufen. Typ: Kühlschrank. Mit zwei sehr eng stehenden kleinen Schweinsaugen, die - wie ich schnell an seiner Körpersprache und dem einfältigen Gesichtsausdruck erkennen konnte - nicht nur den Ball fixierten, sondern dem Spatzenhirn unter den schwülstigen Augenbrauen mitteilten, dass auch meine Beine reif seien. Dieser Gefahr, konnte ich nur entgehen, wenn ich folgendes versuchte: Aus vollem Lauf - mit dem Ball - zu stoppen. Von ca. 60, 70 km/h schaffte ich es innerhalb eines halben Meters anzuhalten. Dies war im Grunde kein allzu großes Problem, weil ich diese Situation schon mehrfach in meinem Kopf durchgespielt hatte. Fußball ist nämlich zu 80 % eine Kopfsache. Verstehste? Mit einem ohrenbetäubendem Lärm rauschte der 150 kg-Koloss vor mir vorbei. Beide Beine gestreckt und mit 18er Alustohlen voraus. Er flog so knapp an mir vorbei, dass der vor mir liegende Ball leicht anfing zu kreiseln, von dem Luftstrom dieser Fettsau. Mit dem linken Arm hatte ich noch kurz Zeit eine leichte Olé-Bewegung zu machen. Wie beim Stierkampf. Keine Zeit. Weiter. Im Augenwinkel sah ich den Schiedsrichter die letzte Minute anzeigen. Ich also wieder Fahrt aufgenommen. Wieder Höchstgeschwindigkeit. Mit Ball am Fuß. Vor mir noch drei, vier Brünninghauser. 3 Gegner = 1 sicheres Dribbling. “Ich hab’ Knie” Gesunde Hilfe im GO-Medizin-Forum! JAN /*10.2.2008* 09:14/ »Hey A., das hört sich nicht gut an. Mir ist so was auch schon mal passiert. Allerdings schon etwas länger her, als ich mal in Eichlinghofen spielte. Bei mir muss es im Spiel passiert sein oder danach: Ich hatte gerade auf der eigenen Torlinie den Ball geklärt - 90. Minute - und den Ball mit voller Wucht in den Nachmittagshimmel gedroschen, da verspürte ich allerdings noch nichts. Der Ball kam dann kerzengerade in Höhe des 16ers runter, wo ich mittlerweile auch schon auf ihn wartete, auf meinen Freund, den Ball. Ich habe ihn dann locker mit der Brust abgefangen und sanft auf meinen Spann tropfen lassen, alles in einer flüssigen Bewegung. Mein Knie spürte ich da allerdings nicht, eher meinen Brustkorb. Aber egal, es war ja keine Zeit mehr zu jammern. 90. Minute. Verstehste?! Der Ball musste nach vorne. Wir lagen zurück und wir brauchten den Punkt zum Ausgleich um nicht abzusteigen. Nachdem also mein Freund, der Ball, so sanft auf meinem Spann ruhte und auf den Außenrist wartet, der ihn zu einem der Stürmer befördern wollte, bemerkte ich, dass kein Stürmer vor mir war. Es war gar keiner mehr vor mir. Die meisten standen alle im eigenen 16er oder auf der Torlinie. Weil, es war ja Ecke gewesen. Ich also kurz geguckt und losgelaufen. Vor mir die halbe Brünninghauser Mannschaft. Alles so Landesligazocker. Ehemalige und so. Auch Verbandsliga. Verstehste? Ich so: Arschlecken. Wir brauchen noch dieses eine piselige Tor zum Ausgleich. Viel Zeit ist nicht. Dann bin ich losgelaufen. An dem Ersten vorbei, der noch vor mir stand wie so ne Ölgötze und den Mund nicht zubekam, wie ich den Ball aus 150 m Höhe gestoppt hatte - meinen eigenen Befreiungsschlag. Weitergelaufen. Der Zweite. Mit Hochgeschwindigkeitstempodribbling ging es dann durch die gegnerischen Slalomstangen. Zack, zack, zack. Stehengelassen wie nix. Die haben sich auch gedacht, wer kommt denn da angerauscht, welcher D-Zug. Mit Ball am Fuß. Rechts wie links. Tempodribbling halt. Als dann der Torwart auf mich zukam, habe ich das Dingen einfach aus 30, 40 Metern abgezogen. Ein Schuss wie ein Strich. Der Ball machte nicht die leiseste Drehung. Ich schätze, er flog locker über 100 km/h aufs gegnerische Tor zu. Ich dachte, ich spürte mein Knie, aber es war nicht so. Nix. Alles klar, dachte ich. Der Ball ist drin. Fertigmachen zum Jubeln. Und lief langsam zum gegnerischen Tor, hinter dem unsere Fans standen. Auf dem Weg dorthin hörte ich ein megalautes Knallen. Ich dachte, es müsste ein Flugzeug sein, das gerade die Schallmauer durchbrochen hat. Aber es war der Ball, der ans Lattenkreuz geknallt war und sich von da in Richtung Himmel schraubte. Scheiße, dachte ich. Nicht drin. Jetzt aber schnell in den 16er. Den von den Brünninghausern. Und den Ball, deinen Freund, auf seine letzte Reise schicken. Der Torwart kam mir aus dem Spielfeld entgegengelaufen und ich konnte den Ball nur mit einer artistischen Einlage ins Tor befördern. Mit einem Fallrückzieher, wie ihn seit Klaus Fischer keiner mehr gesehen hat. Das war ein Dingen. Wahnsinn. Körperhaltung, Schusstechnik. Alles. Perfekt getroffen. Ein Raunen ging durchs Stadion. Und dann Stille. Nur ein leichtes Surren war zu hören. Wie von einer Biene. Oder einem Käfer. Es war der Ball. Der Ball auf seiner letzten Reise über die heimische Asche des wunderschön gelegenen Stadions an der Hövel. Mitten rein ins Tor. Schlusspfiff. 1:1 Endstand. Mit dieser Aktion hatte ich den TuS Eichlinghofen vor dem Abstieg bewahrt. Und was soll ich sagen? Der Jubel kannte keine Grenzen. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, aber irgendwann dann muss es passiert sein mit meinem Knie. Meniskus. Volker /*14.2.2008* 15:18 / »Hey A., das sind schlechte Neuigkeiten. Auch mir ist dieses gesundheitliche Problem nicht ganz unbekannt. Eigentlich hatte ich das alles schon verdrängt und hinter mir gelassen, aber Komander wirkte auf mich ein, damit meine Geschichte Dir Mut gibt, und daher erzähle ich sie einfach, auch wenn es mich auch nach all den Jahren noch ganz schön aufwühlt. Ich war damals 25, doch sollte ich bald 26 werden. Zu der Zeit ging es mir emotional nicht so gut, denn ich hatte gerade eine Trennung hinter mir. Viele mögen sie ja als Pop-Göttin verehren, für mich ist sie auch heute nur eine billige Hupfdohle mit italienischen Vorfahren. Sie wusste genau, was sie wollte und hat dies auch ordentlich von mir erhalten. Trotzdem schmerzt es immer, wenn etwas zu Ende geht, Du kennst das doch sicher auch. Sie nehmen immer ein Stück von dir selbst mit, das du vielleicht noch gern behalten hättest. So war es auch bei mir. In solchen Situationen tut es immer gut, wenn man sich auf seine Freunde verlassen kann. Mein fast schon väterlicher Freund Oscar hatte mich ins Hotel Dunamar in Playa del Ingles eingeladen. Täglich sprintete ich die 76 Stufen zum Meer solange rauf und runter, bis ich ausgepumpt auf meine Liege am Pool fiel. Manchmal 21-22-mal bei über 40° in der prallen Sonne von Gran Canaria. Ich brauchte diesen Sport, um den Kopf frei zu kriegen. Abends ließen die Jungs und ich es ordentlich krachen. Es machte mir Riesenspaß, allein auf der Bühne herumzujammen. Nach dem Streit mit Noel und Liam hatte ich einfach keinen Bock mehr auf eine Band und die ewigen Kompromisse. Dieses Rockstar-Getue war nicht meine Welt, kleinere Gigs vor 1 bis 2.000 Leuten, die richtig abgehen, das schockt. Da musste ich mich nicht in Richtung Mainstream verbiegen. Ich beendete mein kleines Konzert mit einem improvisierten Song, über den sich mein alter Freund Franz köstlich amüsierte: 54, 74, 90, 2002. Das war ein Insider. Ich, Franz und ein paar andere von den Illuminaten planten damals, die Fußballweltmeisterschaft 2002 nach Deutschland zu holen. Wir hatten wenig Vertrauen in Bertis Arbeit. Es wurde Zeit, dass sich was drehte. Nach dem fünften Caipi kam Oscar mit einer absoluten Schnapsidee rüber. Wir sollten mit der Hotelbar-Gang gegen die aktuelle Schalker Truppe antreten. Die Anzeige HANDWERKSK O L L E K T I V A LT BAU SA N I E RU N G WÄRMEDÄMMUNG ÖKOLOGISC HES BAUEN KARLSTRASSE 43•44575 CASTROP-RAUXEL•TEL:02305 543013 www.HANDWERKSKOLLEKTIV.de blauweißen waren damals mal wieder knapp bei Kasse, doch bei Oscar konnten sie immer noch auf dicke Hose machen. Franz und ich lachten. Luginger, Anderbrügge, Sendscheid konnten den Ball zwar weiter stoppen, als wir schießen, aber die waren verdammt fit. Auf jeden Fall konnten sie mehr rennen als unsere Barcrew mit den rotverbrannten Schultern. Ich schob die kleine Nachwuchsschauspielerin von meinem Schoß und wirkte auf den Franz ein. „Lass uns das machen, Franz“, sagte ich. „Prost Volker, wir machen das“ antwortete Franz. „Aber pass auf, Du alter Schlüpfersammler, die Herner Baumschüler schieben ‘nen ganz schönen Hals auf dich, nachdem du ihnen komplett die Geweihfrisur verpasst hast“ riet er mir noch. Wie so oft hatte der Kaiser Recht. Mein kleines Abendarrangement mit den Spielerfrauen war nicht wie geplant unter der Bettdecke der Verschwiegenheit geblieben. Karen oder eine von den anderen hatte ihr Gewissen erleichtert. Bei jedem Solo durch die Reihen der blauen Bewegungslegastheniker tanzte ich den Säbeltanz. Ich war das gewohnt. Bevor ich mich fürs Studium und gegen das Zigeunerleben eines Profis entschieden hatte, spielte ich gegen bessere Männer, als Schalke je zu bieten haben würde. Trotzdem hatten sie mich ein paar Mal erwischt. Nemec und Büskens waren harte Kerle. Im Austeilen, im Einstecken gehörten sie in die Kategorie Kindergarten. Binnen drei Minuten schickte ich die beiden Lausbuben in eine Klinik unter Palmen. Meeresblick beruhigt die Gemüter doch immer und ihren Partnerinnen war das bisschen Spaß mit mir zu gönnen. Nach einer Stunde war noch kein Tor gefallen, doch der Kaiser pumpte schon bedenklich. „Lass es uns machen“ bat er mich, doch ich entgegnete ihm „das hält der Lange nicht durch“. Horst hatte noch Nebel im Kopf nach dem gestrigen Abend. Wir mussten ihm versprechen, ihn erst nach 80 Minuten zu bringen. Und John Wayne und ich, wir haben unsere Versprechen immer gehalten. Also musste ich es erst mal selbst richten. Ich antizipierte einen Pass auf Dietze Eckstein und lief den Ball einfach ab. Ich spielte Doppelpass mit einem Bademeister aus OerErkenschwick, der pauschal hier war und passte dann auf Franz. Der trat erstmal auf den Ball und spielte quer auf Holzgreve. Dessen Steilpass dachte sich Thomas Linke zu erlaufen, doch ich sprintete locker an ihm vorbei und netzte mit 112 km/h ein. Oscar, das alte Spielkind hatte so eine Radarkanone hinter Lehmann installiert. Die Barcrew klatschte ab, jetzt durfte Franzi, unsere kleine Strandnixe, mitspielen. Ich hatte es ihr gestern Nacht leichtfertig versprochen. Wir steckten den kleinen Lockenkopf auf Linksaußen und Horst, das alte Kopfballungeheuer in die Mitte. Oft ist er hier im Dunamar nicht zum Fischen gekommen. Das konnte er aber auch nicht erwarten. Dafür kennen wir uns eigentlich lange genug. Eigentlich hatten wir jetzt ein wildes Anrennen des ewigen Feindes erwartet, doch ich hatte sie anscheinend inzwischen so müde gelaufen, dass ihnen einfach die Spritzigkeit fehlte, um an mir vorbeizukommen. Die Sonne hatte aber auch mich ermüdet. Deshalb wollte ich keinen weiteren Schabernack mit den hoffnungslos unterlegenen Lizenzfußballern treiben. Ich gab Luge einen letzten Tunnel, gab auf dem linken Flügel Kniegas und zirkelte den Ball millimetergenau auf Hrubeschs Stirn. Der Lange ließ es im oberen Eck krachen und wenige Minuten später krachte es an der Bar. Ich hatte Almsicks Franzi auf den Schultern und plauderte mit dem rechts neben mir stehenden Peter Neururer, als Holzgreve mir von links ein kaltes Bier reichte. Bei der plötzlichen Drehung muss es wohl passiert sein. Meniskusriss. Müller-Wohlfahrt hat es mir noch am gleichen Abend auf der Playersparty wieder zusammengeflickt. Ich hoffe, das Ganze macht Dir Mut und Gute Besserung.« 21 Alter Schwede (nicht Karli)! 12:2 war noch gnädig • Es war ein Grashüpfer-Spiel wie der erste Sex: Zuerst tut’s weh, dann geht es immer besser, hinterher wird man richtig euphorisch (auch beim Zugucken) und zum Schluss schießt Hübschen ein Tor. Ähm. Also noch mal. Es war RICHTIG geil, zumindest ab der 14. Minute. Bis dahin trugen alle Seitenliniencowboys Gesichter wie drei Tage Kruckel-Ost, denn als wir ins Goystadion trudelten, war den tapferen Hüpfern schon ein... na ja, ein „Hüpfer“ unterlaufen. Schlechter Start, frühes Gegentor. Aber dann - siehe oben! Alter Schwede! Und 2:12 war eigentlich lächerlich. Hätte eigentlich - ach, dreistellig! Mindestens! Allein Tanko, der Stolperer! Ne, hat ja trotzdem fünf Buden gemacht, der Gute. Apropos gut: Richtig gut war auch die Frisur und der passende Schnauzbart des Gegner-Keepers. Dieser wurde leider in der zweiten Halbzeit wegen anhaltenden Torhagels ersetzt. Zuvor fällte jedoch noch die eilends eingesetzte Vokuhila-Kommission unter Vorsitz von Hübschen an der Seitenlinie ein modisches Top-Urteil: ein echtes Original! Nicht einfach ein Mitläufer! Ein Macher! Jedenfalls hatte der frisurgute Mann zur Halbzeit bereits sechs Buden kassiert, unter anderem ein Mörderdingen von „Uns Guido“, das der feine Herr Bartling einfach mal aus dem Nichts per braungebranntem Kopf in die Maschen zimmerte. Sahne! GO-Tor des Monats, diese Prognose wage ich bereits jetzt, obwohl ich in meiner Euphorie heute Morgen nach dem Aufstehen (11:14 Uhr, ich hatte heute frei) für Hübschens Tor gestimmt habe. Aber zu diesem später mehr, erst von Christian Zett noch etwas zu Erfolgscoach Oliviers Halbzeitansage: Gute Sache bisher, aber! Nicht nachlassen! Weiter so! Kein Schlendrian! Der Herr Schlendrian schaute phasenweise in Hälfte zwei doch mal vorbei, aber nicht so dolle, außer wenn Tanko und Art mal ein bisschen das gepflegte und gefühlte 23:2 vertändelten, so ungefähr. Aber so konnte die eilends am Spielfeldrand eingerichtete Fußspitze-in-die-AscheAnzeigetafel eine stetig wachsende GO-Führung aufweisen. Deren Sahnehäubchen besorgte in der letzten Minute der bis dahin glücklose (das ist eine meiner Lieblingsfußballphrasen, nur so nebenbei) Herr Hülsebus mit einem schönen Schlenzerheberschuss in das verwaiste SoccersTor. Also wenn das mal keine gelungene Hinspielrevanche war, dann weiß ich auch nicht! PS: Wermutstropfen: Hacheney ist raus und wir sind deswegen nur noch Dritter, seh ich grad. 30. März 2008 South Soccers II - Grashüpfer Olpkebach 2:12 (1:6) Aufstellung: Beule, Martin, Arnd, Heiner, Andreas, Sören, Pascal (65. Icke), Guido B. (65. Matt), Michael, Art (75. Hübschen), Tanko Tore: 1:0 (2.), 1:1 (14.) Michael, 1:2 (16.) Tanko, 1:3 (26.) Art, 1:4 (29.) Tanko, 1:5 (30.) Tanko, 1:6 (35.) Guido B., 1:7 (53.) Michael, 1:8 (57.) Pascal, 2:8 (70.), 2:9 (71.) Tanko, 2:10 (80.) Tanko, 2:11 (86.) Sören, 2:12 (90.) Hübschen. Zuschauer: Christiane, Kristina, Guido J., Edelfan Jens W., Pintus, Ingo, Ingos Frisur (okay, muss ich gerade sagen...) Wen vergessen? Bestimmt! 22 „ (CZ) „Das ist WO?“ sagte Goethe vielleicht einst über Schüren. Zumindest könnte er es über den Fußballplatz des Dortmunder Vororts gesagt haben. Denn den fand ich, trotz intensiver kartographischer Vorbereitung, erst nach einer kleinen Irrfahrt, an dessen Ende es mir dann aber gelang, das andere Ende der Einbahnstraße Schürener Str. zu finden und in die kleinste Neun Siege in Folge? Überleg’ Lücke der Welt einzupardoch mal, das ist doch total unken. Ein kurzer Fußmarsch und ich realistisch! Welche Mannschaft stand vor dem Ascheplatz, auf gewinnt denn neun Mal in Folge? dem die Hüpfer unter den Argusaugen von Interimstrainer Jankowski gerade den Gastgeber nach gut 15 Minuten Sturm und Drang etwas besser in den “ der inzwischen um Steffen und Aljoscha erweiterte Betreuerstab an die Vorwoche zurück, als die Hüpfer ein ums andere Mal eine sicher geglaubte Führung aufgaben und den Sieg ins Ziel zittern mussten (okay, der sportliche Leiter dachte wohl nicht so sehr daran, er war damit beschäftigt, zu schlafen). Doch in dieser Woche hielt die Hüpfer-Abwehr dicht und den Gegner weitestgehend in Schach. Leider wurde das Spiel etwas nickeliger und ich durfte in meiner Funktion als Mannschaftsarzt bei Herrn Bodemann Eisspray unsachgemäß auftragen. Auch Herr Daub steckte tüchtig Fouls und eine gelbe Karte ein. Für Entspannung im Team sorgte schließlich Olivier mit einem Doppelschlag kurz vor Schluss: Tanko wurde im Strafraum gehalten, der Vorteil brachte nichts ein und der Schiri zeigte auf den Punkt. Olivier verwandelte eiskalt, genau wie kurz darauf den Konter, der endgültig für Ruhe sorgte. Ruhe, die konnte auch Teamchef Sickel brauchen. Er war nämlich in den vergangenen 45 Minuten nach nahezu allen Regeln der Kunst von Matthias bearbeitet worden. Der Chef der Unterhaltung produzierte geschätze drei gute Gründe pro Minute, 17. Dezember 2006 BSV Schüren III - Grashüpfer Olpkebach 0:4 (0:2) Aufstellung: Beule (2,0), Heiner (2,0), Roman (2,0), Arndt (2,5), Carsten F. (2,5), Ralf (2,5), Christoph (2,5; 70. Guido J.(2,5)), Olivier (2,0), Bodemann (2,5; 85. Hübschen), Pintus (30. Icke (2,5)), Tanko (2,5) Tore: 0:1 Der Wind (25., Vorbereiter: Pintus), 0:2 Tanko (35.), 0:3 Olivier (87. Elfmeter), 0:4 Olivier (90.) Interimstrainer: Ingo Teamchef: Sickel (ab der 30.) Co-Trainer, Mannschaftsarzt: Christian Aggressionstrainer: Achim Sportlicher Leiter: Aljoscha Grün-Weiß-Grüne-Invasion! Invasion! Invasio-o-on! Griff bekommen hatten. Teamchef Sickel war weit und breit noch nicht zu sehen. Ich begab mich zum Betreuerteam um Achim und Ingo, wurde zum CoTrainer ernannt und harrte der Dinge, die da kamen. Zunächst war das Pintus: Er kam über links und erzielte in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Wind das 1:0. Dabei war ein bisschen wie einst Otto Addo, der 2003 in Wien mit einem Kreuzbandriss am Knie ein Tor erzielte. Naja, aber halt auch nur ein bisschen, denn Pintus hatte keinen Kreuzbandriss, ließ sich aber trotzdem kurz nach seinem Treffer verletzt auswechseln. Jetzt begann die Defensive der Schürener Stück für Stück zu bröckeln, so dass Tanko noch vor der Pause per Kopfball-Nachschuss (kann man das so sagen?) auf 2:0 erhöhen konnte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drehten dann, wie von Heiner „Monica Seles“ Berghaus in der Kabinenhalbzeitanalyse vermutet, zunächst die Schürener auf, um das Spiel vielleicht noch einmal herumzureißen. Mit Schrecken dachte warum er jetzt direkt eingewechselt werden MÜSSE. Sickel konterte jedoch konstant gelassen mit „abwarten, abwarten“. Dies tat Hübschen dann auch bis fünf Minuten vor Schluss. Ob er sich in der kurzen Spielzeit für einen Einsatz von Anfang an im März empfehlen konnte, wird Trainer Harter entscheiden müssen. Mit dem nahmen die Hüpfer nach dem Abpfiff in der Kabine noch rasch Kontakt auf. Der Coach richtete seiner Elf über das Zugtelefon der MärklinEisenbahn Schiltach Glückwünsche aus und alle gemeinsam sangen Herrn Harter ein Ständchen von der grün-weiß-grünen Invasion. Schließen möchte ich heute mit Hübschens Antwort auf Teamchef Sickels Überlegung, der heutige Erfolg wäre ja dann der neunte Sieg in Folge: „Neun Siege in Folge? Überleg’ doch mal, das ist doch total unrealistisch! Welche Mannschaft gewinnt denn neun Mal in Folge?“ 23 Es geht wieder los ... Wie kriegt man eigentlich die Winterpause herum? (VG) Die grauenhafte, weil Fußball freie Zeit ist am kommenden Sonntag vorbei. Viele Leser der GOHomepage hatten große Freizeitprobleme in dieser eiskalten Zeitspanne. Kiki von Wellinghofen saß paralysiert vor seinem Bürocomputer, die Eichlinghofer Heimmannschaft saß in ihrem Studentenwohnheim, den Floratinern froren beim Cabriofahren die Stirnhöhlen ein und Peter hatte viel Zeit für diverse private Afterwork-Parties.Wie ihr sicherlich wisst, hat Peter diese Zeit gut genutzt, denn seine Leerzeit von 8,5 Sekunden für eine Flasche Bier in Serkenrode spricht für das gute Arbeitsklima an deutschen Hochschulen. Während der Winterpause habe ich jeden Tag wie folgt genutzt (außer der Weihnacht und Neujahr natürlich): Gegen neun Uhr stehe ich auf, bummele durch das Kreuzviertel und nehme mein Frühstück im Café Schürmann und Wiese, Ecke Neuer Graben/Weisbachstr. ein. Das Café Schürmann und Wiese ist eindeutig das beste Frühstückscafé im gesamten Kreuzviertel. Die Bedienung ist freundlich, das Essen ist hervorragend und das Bier schmeckt schon sehr gut um diese Zeit. An den anderen Tischen wird Latte Macchiato getrunken, was mir beim Bezahlen allerdings zu peinlich wäre. Dieses Getränk scheint sehr beliebt zu sein, denn sogar Chef Yves selbst hat eine prächtige Latte vor sich stehen. Nach diesem reichhaltigen Start in einen sehr guten, neuen Tag begebe ich mich zum Shoppen in das Geschäft Freizeit in der Schillingstr. Ecke Redtenbacherstr. Hier präsentiert Ladenbesitzer Hübschen alles, was der Konsument von Welt benötigt, um sein Großstadtleben zu meistern. Ich kaufe täglich eine große Segeltasche, ein Retro-Trikot und einen Esszimmertisch (außer an Weihnachten und Neujahr natürlich). Danach wackel ich die paar Meter 24 weiter in das beste Weingeschäft der Welt, zu Cabernet und Co. Hier eröffnet sich dem willkommenen Kunden eine große Palette an erlesenen Getränken. Meine Augen weiden sich an Regalen voller Flaschen aus Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Leider hat Arndt, der lieber Arno genannt werden möchte, weil Arnt so oft falsch geschrieben wird und selten Arnd, keine vernünftige Kiste Bier im Angebot, weshalb ich mehrere Anzeige Weine kaufe. Aber wenn man die Flüssigkeit schön erwärmt und mit ordentlich Zucker würzt, schmeckt es ja auch ganz gut. Bevor ich mich dann für den Abend fertig mache, setze ich mich mehrere Stunden vor den Fernseher und schaue auf Pro7 „Die 100 nervigsten Popsongs“. Dieser kleine Beitrag zur Fernsehunterhaltung ist das Werk unseres genialen Spielmachers Jens Holzgreve, den er unter der Mithilfe seiner Wasserträger Thomas Wolfschläger und Volker Grimm zusammengeschustert hat. 25% Sehbeteiligung in der Zielgruppe sind für Pro7 rekordverdächtig, für Herrn Holzgreve allerdings Alltag. Gegen 11 begebe ich mich in die Kneipe B-trieb, die von Wolfgang Gärtner, einem alten Kämpen der legendären Grashüpfer K1, geleitet wird. Die Nacht ausklingen lasse ich dann in der Hafenschänke Subrosa. Die lebende Abwehrlegende Cornel Alex serviert mir mehrere Biere mit sehr subtiler Freundlichkeit. Am Tresen neben mir erklärt Jens gerade Günther Jauch, wie Fernsehen geht. Rechts in der Ecke verkauft Hübschen zeitgleich 20 Taschen an die italienische Fußballnationalmannschaft. Ich nehme mir ein Taxi und fahre Heim. Morgen muss ich früh aufstehen, denn Achim bringt mir den Garten auf Vordermann und ich möchte noch einen Teppich bei Azad kaufen und zu Borussia gehen. Gegen 15:30 Uhr verkündet Hartmut, dass das Stadion ausverkauft ist, pünktlich um 15:35 Uhr hat der BVB gegen Stuttgart die Champions League verbaselt. Den Finanzexperten auf der Südtribüne ist sofort klar, dass unser Lieblingsverein im Sommer seine Leistungsträger verkaufen muss. Darunter wohl auch Sebastian Kehl, Borussias größtes Talent seit Gerhard Poschner. Für die Grashüpfer kommt er leider nicht in Frage, da wir mit Katsche schon einen sehr langsamen Spieler besitzen. Ebenfalls gehen wird Flavio, der dunkle Mahagonischrank im Mittelfeld. Er wird jedoch gleichwertig durch Kopfnuss Oliseh ersetzt, der bis vor kurzem in unserem Farmteam in Bochum spielte. Bleiben wird wohl Guy Demel, den Meier wahrscheinlich im Urlaub kennen gelernt hat und der der Abwehr diese sympathische, verletzliche Note verleiht. Falls den beiden Finanzakrobaten an der Vereinsspitze nichts Schlaues einfällt, freuen wir uns nächstes Jahr auf Abstiegskampf pur. Das weckt bei uns Jugenderinnerungen. Der Stadt Hagen ist z. B. etwas Schlaues eingefallen. Sie hat 150.000 Schaulustige angelockt mit der Sprengung eines Hochhauses. Da der Kasten schön mit Asbest verseucht war, kann sich das Publikum schon mal die eine oder andere Stange Zigaretten sparen. Das gilt natürlich auch für die Berichterstatter des WDR, lieber Gregor. Bewundernswert, wie der passionierte Spielmacher die gesamte Show um den Ground Zero ohne Flieger im Nadelstreifenanzug bei Temperaturen um den Gefrierpunkt moderierte. Falls man nach und nach ganz Hagen sprengen würde, wären das ca. 7,5 Millionen Zuschauer für 2004 und eine Superquote für den WDR. Da ist dann bestimmt auch eine dicke Daunenjacke für Gregor drin. nicht mehr gesehen. Der Bosporus-Kojak beschwert sich zwar, dass Macke nur schubst und kein bisschen Fußball spielen kann, aber das lässt allerhöchstens die Brust des Grashüpfer-Methusalems anschwellen. Das Team richtet sich an seinen starken Schultern auf. Einmal noch muss Ingo Kopf und Kragen riskieren, dann haben sich die Kickers aus Hörde müde gedribbelt. Von jetzt an marschieren die Kraftmeier vom Olpkebach. Abgesichert vom Klausmeier und seinem Grimm. Die Angriffe rollen in Richtung Strafraum, wo sie dann regelmäßig damit enden, dass der Schiedsrichter pfeift und auf Yves deutet. *Traumstart in die Saison* Spielbericht ohne Trainerschelte] *05.09.2004* Kickers Hörde – Grashüpfer 0:2 (0:0) Aufstellung: Ingo (1,5), Macke (1,5), Peter (2,5), Volker (2,5), Carsten F (2,5) (30. Martin (3,0)), Guido (2,5), Steffen (2,5) (75. Jan (2,5)), Yves (2,5), Olivier (2,5), Frank (2,5), Hübschen (3,89) (46. Toto (2,5)) Tore: 1:0 Olivier (85.), 2:0 Frank (89.) Abseitsstellungen : 22 (alle Yves) Trainerduo: Martin + Jan Teammanager + VIP-Betreuer: Heiner Zuschauer: Kathrin, Susi, Tanja + Sasi, Heiner, Pintus, Sebastian, Carsten, Anette, Henri, Rob + Franziska (VG) Den sechsten Punkt im zweiten Spiel sicherten sich die Grashüpfer an der heruntergekommenen Sportanlage „Schallacker“. in Dortmund Hörde. Sieggaranten waren eine meisterhafte Taktik von Martin Harter, eine detaillierte Halbzeitanalyse durch Jan, die typisch deutsche, physische Überlegenheit, eine humorlose Abwehrleistung von u.a. „135-Minuten-zu-Null-Peter“ sowie eine eiskalte Chancenverwertung durch Olivier und Frank. An einem der letzten schönen Tage des Sommers drängen sich an die 20 Fußballkameraden in den Kellerkabinen des Schallackers. Bei jeder Wandberührung fallen Putz und Farbe in die offenen Sporttaschen. Wir überlegen kurz, ob wir die Urenkel der ausführenden Handwerker dafür haftbar machen können, verzichten aber darauf, da eine Gewährleistung von 60 Jahren unmoralisch erscheint. Obwohl der Trainer seine beste Elf aufgeboten hat, schwingen die Hörder Kickers während der ersten 45 Minuten das Zepter. Den Grashüpfern gelingt es nicht, ihr berühmtes Passspiel aufzuziehen. Der Gegner ist wendiger, ballsicherer und verspielter irgendwie südländisch, diese Türken. Herausragend in den Reihen des letztjährigen Tabellenersten sind der glatzköpfige Spielmacher und Alt-Torjäger Menderez Zati, mit dem Peter und Volker mehr Mühe haben, als sie sich bei der Affenhitze wünschen würden. Doch bis zur Halbzeitpause gelingt ihnen kein Tor. Abwehrfüße und Torwarthandschuhe verhindern dies. Da wir uns so tüchtig bemühen. pfeift der Schiedsrichter auch keinen Elfmeter, als Peter seinen Gegenspieler im Strafraum umsenst. Das wäre auch nur Zeitverschwendung, denn in unserem Kasten steht Elferingo, der Unbezwingbare. Es muss etwas passieren, sage ich dem eingewechselten Schwabenmartin kurz vor der Pause. Mir schwebt die Hereinnahme eines zweiten Stürmers neben Frank vor. Mit seinen Sprints könnte Hübschen für ordentlich Druck über rechts sorgen. Auch Jan glaubt, dass etwas passieren muss. Deshalb wechselt er den bislang völlig unauffälligen und wirkungslosen Hübschen aus. Peinlich berührt drehe ich mich zur Seite. Mein Gott, wir haben gegen die Sonne gespielt und ich bin Brillenträger. In der zweiten Hälfte nimmt Macke die kahle Schaltzentrale der kickenden türkischen Akademiker komplett aus dem Spiel und bringt Sicherheit und Ruhe in die eigenen Reihen. So gut haben wir ihn lange Was unser Libero Martin davon hält, wird nicht verraten. Sonst wird er im Cafe Schürmann nicht mehr bedient. Kurz vor dem Spielende und einem leistungsgerechten, torlosen Remis läuft der Ball über die linke Seite und somit über Volker und Jan in den gegnerischen Sechszehner. Geschickt lässt Yves den Ball durch für Olivier, der die zu einer Eisenkugel aufgepumpte Zwille satt ins Toreck jagt. Der verdienten Führung lässt Frank in seinem zweiten Comebackspiel sein viertes Saisontor folgen. Nach dem Spiel sieht man in glücklich grinsende Grashüpfer-Gesichter. Selbst Coach Harter hat die Presseschelte nach dem ersten Saisonspiel wieder verdrängt. Das abschließende gemeinsame Duschen unter der 1,5 qm großen Brause verstärkt das Mannschaftsgefühl und lässt auf viele schöne Stunden in den kommenden Saisonspielen hoffen. Noten und fadenscheinige Begründungen Ingo (1,5) sicher bei hohen Bällen, todsicher bei zwei Hundertprozentigen, sah manchmal gewöhnungsbedürftig aus, aber erfolgreich Macke (1,5) super Spiel als Libero und später als Staubsauger vor der Abwehr und Mann mit Spezialauftrag Peter (2,5), Volker (2,5), Carsten F (2,5) gute Kollektivleistung, betrieben viel Aufwand, um den Stürmern der Kickers letztendlich den Zahn zu ziehen. Glück gehört auch dazu. Martin (3,0) hatte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase die Abwehr gut im Griff. Guckt ein bisschen zu ernst auf seine Note, was zur Abwertung führt. Guido (2,5) spielte nicht in meinem Blickfeld, fiel aber auch nicht negativ auf Steffen (2,5) hat sich ganz schön angestrengt. Das führt zur Aufwertung Jan (2,5) gute Partie nach der Einwechslung Yves (2,5) in der ersten Hälfte fleißig in der Defensive, in der zweiten Hälfte permanenter Aufenthalt im Abseits Olivier (2,5) bog mit seinem Hammerschuss das Spiel um und hatte einen Kasten Bier dabei, sonst Schwamm drüber Frank (2,5) hat viel geackert und die Entscheidung erzielt Hübschen (3,49) schwer zu beurteilen, wie er gespielt hätte, wenn er an den Ball gekommen wäre Toto (2,5) spielte für eine korrekte Bewertung zu weit rechts von mir. 25 F u s s b a l l »Arschlecken, Elfchen dabei!« Abdruck mit freundlicher Genehmigung des UNICUM-Verlages Einmal Wegweiser Wegweiser Stadionordner, Stadionsprecher, Rotes Kreuz, Würstchenverkäufer, Feuerwehr und Polizei – waschechte WM-Stars Einmal, einmal nur, einmal im Leben will ich es sein: Hackentrickhattrickkickcrack. Lino Wirag Luca Mancini Strategie Fussball-Fieber Fünfundachtzigste: Foulspiel, Pfiff! Feldverweis! Pfiffe! Freistoß, Führung, Freude, Fangesänge, Pfiff! Fi-na-le!! Jörn Hövelmann Anzeige 26 Holland spielt schön, Brasilien zaubern sehn – Deutschland siegt schlicht dank Schweini. Günter Mohr Zum 20-jährigen Grashüpfer-Jubiläum fallen mir folgende fünf Punkte ein: 1. Wir müssen gewinnen. Alles andere ist primär. (Hans Krankl) 2. Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt. (Rolf Rüßmann) 3. Einige Leute halten Fußball für ein Spiel auf Leben und Tod. Ich kann Ihnen versichern, dass es weit ernster ist. (Bill Shankley, FC Liverpool) 4. Hass gehört nicht ins Stadion. Die Leute sollen ihre Emotionen zu Hause in den Wohnzimmern mit ihren Frauen ausleben. (Berti Vogts) 5. Die Breite an der Spitze ist dichter geworden. (Berti Vogts) In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch! Peter K. aus D. (VG) Bei 45° C in der prallen Sonne kämpften die Grashüpfer den Gegner aus Genclerbirgili (das ist ein Fassbender-WM-Zitat, ich weiß, dass die Stadt Galatasaray heißt) nieder. Bei jeder Grätsche verdunkelte der Staub den tiefblauen Wellinghofer Mittagshimmel in der Hälfte der heimischen Olpkebacher. Zum Glück griffen nur die 3 Abwehrrecken der Hüpfer zu diesem Feininstrument deutscher Defensivkunst, so dass CoCoach Harter und das fanatische Publikum (Cornel, Sebastian, Richard, Claudia) dem Spiel problemlos folgen konnten. Grashüpfer besiegen Hitze und Gegner Salmens Einwechslung drehte das Spiel 18.08.2002 Grashüpfer Olpkebach Birligi Hörde II 4:1 (1:1) Aufstellung: Schüler (2,5), Pintus (2,5), Volker (2,5), Peter (2,5), Gunnar (1,5), Guido (2) (80. Björn), Bernd (3), Steffen (2), Jens (2), Jan Sch.(3) (70. Katsche), Yves (3) (20. Hartmut (2)) Tore: 0:1, 1:1 Steffen, 2:1 Steffen (Volker), 3:1 Hartmut (Gunnar), 4:1 Bernd Ganz am Anfang des Spiels, so kurz nach Anpfiff nach nicht einmal 5 Minuten, sahen sie einen Angriff der osmanischen Hörder. Der Ball wird in Richtung Sonne geschossen und landet mutterseelenallein auf dem Elfmeterpunkt, unerreichbare zwei Meter von Peter entfernt. Blitzartige 3 Sekunden später ist der türkische Stürmer zur Stelle, um die Grashüpfer mit einem Rückstand in die Saison starten zu lassen. Der gute Aspekt an diesem frühen Gegentor ist die große Menge an verbleibender Restspielzeit, um die Geschicke des Spielgeschehens in eine andere Richtung zu lenken. Und der Lerneffekt für die Abwehr, die keine weitere torgefährliche Szene im eigenen Strafraum zuließ. Die Gegner wurden aus Gründen, die in unserem Spielsystem gründen, schon vor dem eigenen 16er mittels so genannter „taktischer Fouls“abgeräumt und manchmal sogar „fair“. Der Spielaufbau rumpelte noch etwas, nach der WM-bedingten kurzen Vorbereitung fehlte im Mittelfeld und an den Schnittstellen die Feinabstimmung. Anfangs fehlte auch die Grobabstimmung. Mit steigender Spieldauer wurde Gunnar immer besser ins Spiel integriert, aus der Defensive steuerte er das grüne Bemühen, ein Tor zu schießen. Gunnar und Jens bekamen das Spiel in den Würgegriff ihrer Doppelpässe. Noch fehlte ihnen jegliche Unterstützung. Guido war mit defensiven Aufgaben betraut, Bernd legte seine Position als rechter Verteidiger aus, Steffen hatte nach fünf Minuten den ersten, nach zehn den zweiten und nach 15 den dritten Schwächeanfall, steigerte sich dann jedoch bis ins Unmenschliche und verzeichnete nur noch alle 10 Minuten einen Totalzusammenbruch. Der Sturm mit Jan Sch. und Yves agierte gefällig - bis zu der Linie, die im Abstand von 16 m parallel zur Torauslinie verläuft. Die Chancenauswertung war Mangelware, wie Andi Brehme zu sagen pflegt. Dann ließ Yves es richtig krachen und zwar sein Jochbein. Blutüberströmt, mit ausgebeultem Schädel verließ er das Spielfeld. Ich hätte mir ja kurz das Blut mit dem Ärmel abgewischt, ein rohes Steak aufs Auge gelegt und weitergespielt. Das rohe Steak habe ich immer im Stutzen, falls Schüler mal im Spiel Hunger kriegt. Iffe wurde von Thomas Pollock ins Nordkrankenhaus gefahren, weil dort Karl und Heiner nicht arbeiten. Für ihn kam Hartmut Salmen, ein Knipser, wie er im goldenen Buche des Nikolaus steht, ins Spiel, nicht wie Sie Ferkel jetzt vielleicht denken. Kaum hatte die Spurensicherung den Tatort freigegeben, Katsche sich beschwert, dass Co-Co-Trainer Harter ihm das Vertrauen noch verweigert und der Schiri einen von insgesamt 3 Schiedsrichterbällen (eine Tanzveranstaltung, wo alle in kurzer schwarzer Kleidung erscheinen – gelle Gerald?) verhängt, da krachte es schon wieder. 1:1 Ausgleich durch den Dings, wie Andi Brehme zu sagen pflegt, in diesem Fall durch einen gerade mal wieder kollabierenden Steffen Sickel. Bis zur Halbzeit blieb es so. Das Ergebnis und der Laktatwert von Steffen. In der Pause kam es zum Affront. Der CoCo hatte einen unbesiegbaren Schlachtplan entwickelt, dessen Kernidee darin bestand, dass sich die Mannschaft seine Ansprache in der Kabine anhört. Nachdem Pintus mit den Worten „nee, lass uns hier im Schatten bleiben“ gegen den Trainer rebellierte und Grimm die Macht des CoCo mit der Bitte, den Wasserkasten zum Platz zu bringen, untergrub, wollte Martin Harter alle seine Ämter bis zur Klärung durch ein Jüngstes Gericht ruhen lassen. Derweil mobbte Katsche Kley zum wiederholten Male gegen Mitspieler. Blitzartig addierte er Trainingsbeteiligungszeiten gegen sonntägliche Einsatzzeiten auf. Zog Quersummen aus Anreisekilometern und multiplizierte mit dem Geburtsdatum Jürgen Wegmanns mit dem Ziel, eingewechselt zu werden. Da Chefcoach Iffe gerade auf seine Gesichtsmaske wartete und der CoCo sich selbst entmachtet hatte, war niemand berechtigt, Kobra Katsche einzuwechseln, so dass die Grashüpfer ungeschwächt zur 2. Spielhälfte auflaufen konnten. Für solche Verhaltensweisen hatte Yves vor der Saison vereinsinterne Sperren angekündigt. Jetzt liegt es an CoCo Harter. Bestraft er Katsche hart (Spielsperre, 4 Kisten Bier, Immer-die-Trikotswaschen) oder verliert er sein Gesicht, macht den Wasserträger, wäscht immer die Trikots und wird unter der Dusche angepinkelt? Wie es auch ausgeht, die Trikots muss ich erst mal nicht waschen. In der 2. Halbzeit hatten wir die Sonne im Rücken. Ein Vorteil, wie Western-Fans und Leute, die mit Sonnenbrille den Westenhellweg entlanggehen und den Bräuten auf die Brüste blicken, gleichermaßen wissen. Ich selbst bin natürlich Western-Fan. Die Grashüpfer nutzten die Sonne, um den Gegner immer wieder aus der eigenen Abwehr heraus zu überfallen. Gewonnenes Tackling von Pintus. Eine feine Vorlage von Verteidiger Volker verwandelt Stürmer Steffen stolz. Unterstreiche die Alliterationen. 2:1. Grimms erster Scorerpunkt seit April 2001, Sickels achter Kreislaufzusammenbruch in diesem Spiel. Die aufkeimende Gegenwehr wird im Defensivblock der Grashüpfer erstickt, gewonnene Bälle liefern die Abwehrspezialisten brav bei Gunnar ab, bei dem es höchstens 18° C warm ist oder der eine verdammt gute Kondition vorweisen kann. Nach 75 Minuten reicht es Hartmut, er setzt den finalen Rettungsschuss. 3:1. Spiel entschieden. Danach setzt Bernd noch einen drauf. Ecke Volleyschuss Latte Abpraller Kopfball drin. So entschlossen trifft nur ein Abwehrspieler. Somit starten die Grashüpfer als Tabellendritter in die Saison. Eine Ausgangslage, die Positives verheißt, wenn Leistungsträger wie Mick, Macke, Martin, Rob, Jan B., Gerald, Carsten F+S und Frank sowie Ergänzungsspieler wie Heiner, Hübschen, Hausamen wieder einsatzbereit sind. Mann des Tages: Iffe, der dahin ging, wo es weh tat. Gute Besserung! 27 Jetzt jedoch zu diesem Januar-Wochenende, das am Freitag so harmlos beginnt. Am Nachmittag fahre ich mit meinem stylischen Studentenkombi bei Dr. Jackler (Muskelstatus: stabil) vor, dessen Gepäck zunächst auf eine bevorstehende Weltreise schließen lässt, bei näherer Betrachtung jedoch hauptsächlich aus Zutaten für eine Feuerzangenbowle besteht. Wie hätte ich zu diesem Zeitpunkt gelacht, hätte ich gewußt, dass er all den Kram umsonst mitschleppen würde. Apropos lachen, apropos Kram, apropos umsonst, apropos mitschleppen: Die nächste Station ist das Appartement von Pintus, der, wie ich wenig später erfahren soll, immer noch an seiner ganz eigenen Version des Tipp-Kick-Streits mit seinem Bruder von 2004 festhält. Jetzt halten er und Dr. Jackler sich aber erst mal an einer Flasche lauwarmem Krombacher fest und wir starten die A45 hinunter in Richtung tiefstes Sauerland. Recht bald verlassen wir jedoch dieses Zeugnis deutscher Verkehrsstraßenkunst und setzen unsere Fahrt fort über Dörfer, Dörfer und Dörfer. Die vom im Auto bereits reichlich fließenden Alkohol angefachte, meist ziellose Diskussion schweift kurz zum Horrorfilm „Final Destination 2“, in dem ein junger autofahrender Mensch durch Baumstämme getötet wird, die ein vor ihm herfahrender LKW verliert. Diese Geschichte erhält einen furchtbar aktuellen Charakter, als kurz darauf, es mag zwischen den Sauerland-Gemeinden Nebenhöhlen und Unterarmen gewesen sein, ein ebensolcher Laster vor uns herfährt. Sofort schalten wir auf Armageddon-Modus und ergehen uns in Katastrophen-Szenarien. Dr. Jackler meint sogar, auf einem an den Baumstämmen befestigten Schild unsere Namen gelesen zu haben. Doch der Laster biegt unspektakulär ab und wir lehnen uns zurück. Dank Pintus’ hervorragender Zeitplanung vom Vortag erreichen wir das Haus Agatha circa sieben Stunden vor Schlüssel-Toto-Superman, wie ich ihn bei gefühlten minus 23 Grad schnell, still und liebevoll taufe. Inzwischen trinke auch ich mein erstes Bier und die drei Fragezeichen (wie ich uns insgeheim taufe) verdienen sich ihre erste Hörspielkassette, indem sie den halblegalen Arbeitern in der Holzfabrik kurz vor deren Feierabend noch trockenes Holz aus dem Kreuz leiern und so dem noch nicht eingetroffenen Hüpfer-Tross eine kalte Nacht ersparen. Dann nutzen wir die Zeit für eine erste Streckenbegehung. Resultat: Es ist glatt, es ist schneefrei und entschieden zu viel Asphalt auf der Strecke. Nichts, was einen besoffenen Rodler (sprich: alle Hüpfer) bei Vollmond aufhalten würde, wie sich später herausstellen soll. Langsam trifft auch der Rest ein, die ganz mutigen und die Engländer parken angesichts des spiegelglatten, abschüssigen Bodens natürlich direkt vorm Haus. Mehr Bier fließt und irgendwann ist auch mein bester Schlüsselkumpel Toto da und die Tür hoch und die Tore sind weit. Nach kurzer Verwirrung lande ich mit Frankie, Gerald und Herrn Wolfschläger auf einem Zimmer, also rein schlafplatzplantechnisch jetzt. Nachdem ich von den SchnarchTendenzen des Fernsehmenschen erfahren habe und mich still für das Zuhause-Lassen meiner Prag-Pintus-Ohrstöpsel verflucht habe, spiele ich mit meinem Vor-Gerald-Löhr-Idol Wolfschläger eine zünftige Eröffnungsrunde am „Dreckskicker“, wie mein Gegner ihn schnell liebevoll tauft (Anmerkung: Ab sofort tauft keiner mehr irgendetwas, verspro- Serkenrode Anfang der 90er Jahre Viele Hände, »Ein Wochenende Serkenrodeln 28 chen). Wer auf die Idee gekommen ist, neben den Toren Löcher zu bohren, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Um mich herum wird die Playstation aufgebaut, die jungen Familien beziehen ihre Einzelzimmer, Toto kämpft mit dem Kaminfeuer und im Kaminzimmer fließt das Bier schneller als... als... okay, eigentlich so schnell wie immer. Dann gibt es Essen – und an dieser Stelle ein Dank an Iris und die Küchenhelfer für das formidable Essen an diesem Freitagabend und zu allen folgenden Mahlzeiten. Toto fordert die Hüpfer zum Abspülen und erweitert meinen Phrasenwortschatz um ein wichtiges Mitglied: „Viele Hände, schnelles Ende!“ Bei der anschließenden offiziellen Streckenbegehung bekomme ich die Kurve zu Gesicht, in der sich beim letzten Wochenende Katsche und Begleitung auf eine spontane Schlittentour ins Dorf begeben haben sollen (so erzählt man sich). Oben angekommen entschließen sich natürlich alle zum Schlittenfahren und genauso natürlich haben wir natürlich die Schlitten unten gelassen. Die nachfolgenden Sendungen verzögern sich um 40 Minuten. An den folgenden Abend erinnere ich mich nur noch (CZ) Zu Beginn erst einmal ein Statement in eigener Sache: Alle Geschichten, die ich vor diesem Wochenende über Gerald Löhr gehört habe, waren extremst untertrieben. Spätestens als er den Begriff „Serkenrodeln“ aus dem Hut zauberte, hatte ich ein neues Idol. bruchstückhaft, ich und andere scheinen aber getrunken und Unsinn geredet zu haben, das ist eine recht verlässliche Annahme. Der Samstag geht erst mal langsam an und genau in diesem Tempo erscheinen die Hüpfer auch zum Frühstück. Jan wird insgeheim und offen belächelt, gerüchteweise brauchte er nachts die Assistenz von Peter. In der Küche war Feen-Wechsel und so schwingt Robert jetzt den Löffel und bereitet ein Herzinfarkt-Arterien-Verengung superleckeres englisches Frühstück zu. Der Samstag Nachmittag gehört dem Fernet-Cup. 14 wackere Starter begeben sich in Richtung Straße/Strecke. Nach ein paar Testdurchgängen, die den einen oder anderen durchaus ein Auge hätten kosten können, starten Carsten S. und Frank den ersten Lauf und setzen mit Zeiten um die 40 Sekunden den Maßstab. Auch Toto, Jan, Pintus, Heiner und Peter fahren ähnliche Zeiten und gelten damit als Favoriten auf den Gesamtsieg. Britta setzt sich als beste Dame auf Platz 14, eine Position, die sie bis zum Schluss verteidigen kann. Mit Abstand bester Engländer ist Rob, nach beiden Läufen belegt er Platz 13. Im zweiten Lauf erlebt Toto sein Serkenrodeln-Waterloo: Er fährt 30 Hunderstel langsamer als in Lauf 1, Jan rodelt neue Bestzeit und entreisst Toto den sicher geglaubten Sieg: Mit 34 Hundertstel Sekunden Vorsprung ist der JuniorBüchner der Rodelchampion 2006. Bronze geht an Onkel Doc Heiner, in der Endabrechnung mit 2 Sekunden Serkenrode 2000 in langanhaltendes Gelächter aus, gegenüber beweist Karli, dass literarisches Unvermögen nicht automatisch auf sprachliches schließen lässt. Nicht Heinz Erhardt, erfährt er, sondern Joachim Ringelnatz habe ein Gedicht über Fußball geschrieben. Prompt huldigt Karli dem Literaten geräuschvoll: „Ringelnatz, der alte Arschficker!“ schallt es durchs Kaminzimmer und das Gelächter nimmt kein Ende. Die gute Stimmung hält auch an, als langsam klar wird, dass das Rateteam Hausamen/Turner ständig einfache und/oder Fragen mit England-Zusammenhang erhält und so unverdienterweise die erste Runde gewinnt. Apropos Gelächter: Beim Kicker-Turnier schaffe ich es durch geschickte Manipulation der Lose, mit dem großen Gerald Löhr in ein Zweier-Team zu gelangen. Prompt versohlen wir in der ersten Runde unseren Gegnern den Arsch: 5 zu 0. Stoppen können uns in unserem Drang zum Titel nur... Karli und Heiner mit demselben Ergebnis im Halbfinale. Seufz. Ich bin so enttäuscht, dass ich den restlichen Turnierverlauf bereits aus meinem Gedächtnis verbannt habe und mich noch nicht einmal mehr an den Sieger erinnern kann. Ich ertränke meinen Frust schnell in mehr Bier und verabschiede ich mich als einer der Ersten in Richtung Bett, direkt nachdem das FirefighterProgramm neue Protagonisten aufnimmt und Rob zeigt, warum er ein Mädchen ist. Durch die Fachwerkbalken schallt noch stundenlang abartige Stimmungsmusik durch das Haus Agatha. Am nächsten Morgen soll ich erfahren, dass unten einfache Feuerwehrmänner zu Generälen wurden. Respekt, irgendwie. schnelles Ende mit Ringelnatz, dem alten Arschficker...« Rückstand quasi abgeschlagen. Später: Beim WM-Trivial-Pursuit brechen links neben mir die Herren Wolfschläger, Sickel und Büchner sr. wiederholt Hier die offzielle finale Rangliste, im zweiten Lauf wurde in umgekehrter Reihenfolge des ersten gestartet: Platz Name Lauf 1 Lauf 2 Gesamt 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 39:96 39:87 41:25 41:84 43:61 43:35 42:81 47:94 48:04 47:87 45:18 1:07:45 1:27:11 1:31:16 39:74 40:17 40:71 41:34 43:28 44:31 45:57 41:19 42:57 43:13 46:67 54:24 1:01:85 1:27:68 1:19:70 1:20:04 1:21:96 1:23:18 1:26:89 1:27:66 1:28:38 1:29:13 1:30:61 1:31:00 1:31:85 2:01:69 2:28:96 2:58:84 Jan Toto Heiner Frank Pintus Carsten S. Peter Karli Martin Jens Guido Steffen Rob Britta Am Sonntag machen die Hüpfer sauber und zerstreuen sich langsam in alle Himmelsrichtungen wie eine vom spielenden Wind gefangene Plastiktüte in einem... aber lassen wir das. Am Beispiel Heiner sehen wir, dass selbst ein sauteures Auto nicht anstandslos einen glatten Sauerland-Auffahrt-Hügel erklimmen kann. Nach einer ausgiebigen Fahrt durchs schöne Sauerland (irgendwo falsch abgebogen) liefere ich meine beiden Schäfchen gesund und weitgehend munter zuhause ab. Würde man mich jetzt unter Gewaltandrohung zwingen, mehr als zehn Sekunden Gespräch von der Rückfahrt zu rekonstruieren, ich würde mich verhauen lassen müssen. Aber schön war das Wochenende trotzdem. Wenn ich mir auch ein Schlammbad gewünscht hätte. Oder wenigstens eine Gesichtsmaske. 29 (CZ) Dies ist eine Lüge: Die Grashüpfer verbrachten den Samstagabend gemütlich vor dem Fernseher und hielten sich geschlossen an die von Trainer Harter angeordnete Bettruhe von 23 Uhr. Um Punkt 14 Uhr versammelten sie sich vollzählig am Admiralplatz, um frisch, ausgeruht und fit in das Vorbereitungsspiel gegen den Gruppengegner TSC Eintracht zu gehen. fachlicher Anleitung. Da Leo Bender offensichtlich seit Neuestem eine Rufnummernerkennung sein eigen nennt und Martins Telefonanrufe nicht mehr beantwortet, musste der Trainer in Halbzeit eins selbst in die Pfeife pusten. In Halbzeit zwei übernahm den Job ein Repräsentant des Gegners – und der junge Mann feierte unter Guido Bartlings kritischem Blick eine furiose Schiri-Feuertaufe. Eine Nacht mit Biergit Die Freunde zu Gast bei Hüpfern 06. 08. 06 - Freundschaftsspiel Grashüpfer Olpkebach – TSC Eintracht 48/95 II 1:1 (0:0) Aufstellung: Ingo (1,5), Heiner (2,5; 46. Peter (3,0)), Dr. Jackler (3,5,; 65. Carsten B. (3,0)), Roman (3,5), Christian, Ralf (2,5), Nico (2,0), Christoph (2,5; 70. Martin(3,0)), Carsten S. (2,0; 46. Carsten F. (2,0)) Guido B. (2,0), Komander (1,5) Tore: 0:1 (60.), 1:1 Carsten Föller (75.) Spielertrainer: Martin Schiedsrichter: Martin (1. Halbzeit; Note 3,0, gab eine klare rote Karte nicht) Zuschauer: Anke mit Carla, Yves, Gregor Schnittker, Achim, Christiane, Britta, jede Menge Kinder 30 Dies ist die Wahrheit: Ein Teil der insgesamt 15 Hüpfer, die zum Einsatz kamen, hatte am Vorabend bei der Geburtstagsparty von Herrn Komander die Bekannschaft von Biergit gemacht. Biergit, für die Uneingeweihten, ist keine junge Dame, sondern ein Wunderwerk der Technik, das dem möglicherweise unter Zeitdruck stehenden Benutzer die Gelegenheit gibt, eine 0,5-Liter-Flasche Pils in ein paar Sekunden zu leeren. Trainer Harter, als Vorbild für seine Spieler natürlich mitten im Biergit-Trubel, war so begeistert, dass er umgehend im Internet 14 Trinkgehilfen orderte, so dass auch im Oktober in Krakau keine Langeweile aufkommen sollte. Entsprechend gerädert (einige Partybesucher verlängerten den Abend noch im Spirit) erschienen fast alle pünktlich am Platz, Herr Komander (mit Konter-Bierkiste) und Herr Daub (ohne Schlüssel) wurden erste Opfer des Strafenkatalogs. Peter kreidete den Platz ab (danke!) und die Hüpfer bewegten ihre schweren Köpfe zum Aufwärmen unter Ralfs Zum Spiel: Die angeschlagenenen und die fitten Hüpfer bildeten eine gute Einheit, standen hinten gut, nach vorne ging auch ab und zu was – Trainer Harters Intensiv-Training zeigte Erfolg. Das merkte man auch daran, wie gut die Elf vom Olpkebach konditionell mithielt. Heute war der berüchtigte Nach-60-Minuten-Einbruch weit, weit weg. Kleiner Wermutstropfen in Hälfte zwei: Einer der gefährlichen Eintracht-Angriffe, die hin und wieder die Hüpfer-Abwehr ins Wanken brachten, fand den Weg am glänzend aufgelegten Ingo vorbei ins Tor. Aber – und auch das ist das neue Hüpfer-Gefühl: Keine hängenden Köpfe, kein Aufstecken, kein Tempo raus. Stattdessen schoss Komander eine seiner heute zahlreichen formidablen Ecken, Carsten Föller übersprang elegant seinen gut einen Meter kleineren Gegenspieler und nickte ein. Ein verdientes, tapfer erarbeitetes Unentschieden. Die Saison kann beginnen. GRIMMs ERFOLG AN DER UNIVERSITÄT SO EINFACH IM VORBEIGEHEN IHR SEID DIE ZUKUNFT Nicht unbedingt die Zukunft unserer Republik, denn dann würdet Ihr jetzt im Hörsaal sitzen und nicht vor diesem Aushang herumgammeln, aber vielleicht die Zukunft unseres kleinen Fußballvereins, denn die Grashüpfer Olpkebach suchen talentierte Nachwuchsspieler im Alter von 20 bis 34 Jahren. Egal, ob Du als Glied in der Abwehrkette, Staubsauger im Mittelfeld, Aussenläufer, Dribbelkönig oderdie Klausuren bestanden und alle Scheine in der Tasche. Keilstürmer fungieren möchtest, Du wirst gebraucht (undGanz klar, dass Dir stinkenlangweilig ist. Zum Glück hast spielst natürlich da, wo der Trainer Dich aufstellt).Du ja Deine Freizeitplaner vom sympathischen Fußballclub Falls Du nun Interesse verspürst, komm’ einfach zum nächstenGrashüpfer Olpkebach und die raten Dir, einfach mal beim Training, kalkuliere schon mal 2 – 4 weitere SemesterTraining vorbei zu schauen und einer ballorientierten (Erfahrungswerte) ein und zeig’, was Du kannst. (GernBewegungstherapie nachzugehen. Wenn Du schon in der gesehen ist eine sogenannte Einstandskiste, hat aber u.Burschenschaft und der jungen Union tätig bist, können wir Dir einen anderen Verein empfehlen, aber allen anderen U. noch Zeit). legen wir die folgenden Informationen wärmstens ans Herz. Raus an die frische Luft. Rein in unseren Fußballverein. SEMINARARBEIT FERTIG QUÄL DICH, DU SAU FREMD IN DER STADT? Hast Du schon mal auf roter Asche gegrätscht, bist Du schon mal bei 35 Grad in der Sonne über einen Fußballplatz gerannt oder hast Du schon mal im November bei 2 Grad einen nassenDas ging vielen von uns auch einmal so. Schwaben, Ostfriesen, Lederball mit fast 100 Sachen auf die Nase gekriegt? DannEngländer, Franzosen und sogar Menschen aus dem tiefsten brauche ich Dir nicht zu erzählen, wie geil es ist, FußballSauerland haben bei uns eine neue fußballerische Heimat zu spielen. Für Dich und alle anderen gilt dieses Topangebot:gefunden. Mache Dortmund zu Deiner Wohnung und den Grashüpfer Olpkebach suchen Männer, die bereit sind, jedemAdmiralplatz zu Deinem Wohnzimmer. Richte Dir ein Gegner und jedem Wetter zu trotzen. Ein Rückstand istArbeitszimmer in der Abwehr ein oder schlafe aus im Sturm. dazu da, dass man ihn aufholt, und jede Führung willAlles ist möglich in diesem Fußballverein. Grashüpfer ausgebaut werden. Im Flugwind des SchweinslederimitatsOlpkebach benötigt noch Jahrhunderttalente für die neue sind alle Menschen Brüder. Und nach dem Spiel gibt esSaison. Bissige Abwehrrecken, geniale Mittelfeldstrategen kaltes Bier und dann wird warm geduscht. Wir sehen unsund eiskalte Knipser integrieren wir innerhalb weniger nächsten Mittwoch und vergiß die Schienbeinschoner nicht.Minuten. Alle anderen bringen einfach einen Kasten Bier mit, dann geht es auch. SPIEL AB ••• Die Grashüpfer tragen ihre Heimspiele auf dem Admiralplatz und zu mal Fußball mit guten Freunden. Wir sind gute Freundein Dortmund-Wellinghofen Hopmanns Mühlenweg (über Limburger und werden Deinem Leben eine neue Wende geben. Viele vonPostweg), aus. Training findet jeden Mittwoch von 19.00 uns haben mehrere Trennungen hinter sich und alle habenbis 21.00 Uhr statt. Nähere Informationen erhältst Du eine zweistellige Semesterzahl bis zum Abschluss benötigt.unter www.go88.de. Die Schuld trägt natürlich der Fußball. Wir haben aber auch mehr Spaß als die Schnellstudenten aus den HörsaalreihenBegib Dich schon nächsten Mittwoch in Dein neues soziales 1 – 5. Der prominente Dortmunder Fußballverein GrashüpferUmfeld. Olpkebach sucht Verstärkungen für alle Positionen des modernen Fußballs. Instinktfußballer, die genug Persönlichkeit besitzen, um über ihr eigenes Leistungsvermögen zu lachen, sind herzlich Willkommen. Wir sehen uns nächsten Mittwoch zum Ball hochhalten und zum Bier danach. Hüpf, Hüpf, ins Tor! 31 Lebenshilfe für die Neuen In einem komplexen sozialen Gefüge wie einer Fußballmannschaft können leicht Spannungen entstehen, die es zu umschiffen gilt. Dies gilt insbesondere, wenn sich deine Mitspieler zu den Ikonen deutscher Halbbildung zählen. Wenn einer der folgenden Sätze in der Kabine an dich gerichtet wird, müssen deine Alarmglocken schrillen: 10. • Karli: »Ah, Du sitzt auf meinem Platz. Bleib ruhig sitzen.« • Bedeutet: Dein Name steht am Ende des Tages im Strafenkatalog! 09. • Volker: »Ah, Du sitzt auf dem Platz neben Karli. Bleib ruhig sitzen.« Bedeutet: Du wirst im Trainingsspiel unglücklich getroffen! 08. • Heiner: »Aha, und Dein alter Trainer hat besseres Training gemacht.« • Bedeutet: In den nächsten Wochen wirst Du sonntags mit einer Fahne in der Hand am Rand stehen! Grashüpfer-Erfolgsrezept: Quiche Lorraine Zutaten: 200 g Mehl 100 g Butter 4 EL Milch 1TL Salz 100 g Speck 2 Zwiebeln 150 g Sahne 1 Tasse Milch 3 Eier 100 g Käse, gerieben (z.B. Emmentaler) Aus Mehl, Butter, Milch und Salz einen Teig herstellen und anschließend ca. 30 Min. kalt stellen. Den Speck in Streifen schneiden, die Zwiebeln schälen und dann in Würfel schneiden. Beides zusammen in ein bisschen Fett anbraten und auskühlen lassen. Sahne, Milch, Eier und den geriebenen Käse verquirlen und den Speck mit den Zwiebeln dazugeben. Den Teig in einer runden Form auswellen und die Zwiebelmasse darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 200°C ca. 30 Min. backen. Anzeige 07. • Jens H.: »Wie, ich hätte abspielen müssen?« • Bedeutet: In den nächsten 3 Jahren kriegst Du keinen Ball mehr von ihm! 06. • Matthias: »Scorerpunkt!« • Bedeutet: Er führt in allen Statistiken. Jetzt keine Widerworte, sonst ist alles vorbei! 05. • Carsten S.: »Guten Tag.« • Bedeutet: Das war ein langes Gespräch für seine Verhältnisse. Da bahnt sich eine Männerfreundschaft an! 04. • Pintus: »Guten Tag.« • Bedeutet: Der folgende Wortschwall führt zu direktem Tinitus! 03. • Thomas und Martin: »Echt, Du kannst Premiere für lau besorgen? Dann holen wir uns morgen den Decoder.« • Bedeutet: Dein Name wird ab sofort von den Buchstaben www.___.de eingerahmt. Für immer! Der Wunsch, an bestimmten Körperstellen haarfrei zu sein, ist weder ungewöhnlich noch ein Bedürfnis neuerer Zeit. In den unterschiedlichsten Kulturen gilt seit Jahrhunderten ein haarloser Körper als besonders schön und begehrenswert. Aber nicht nur aus ästhetischen oder kosmetischen, sondern auch aus sportlichen Gründen besteht bei vielen Menschen der Wunsch nach Haarentfernung. Seit 1995 gibt es nun die neue Blitzlampen-Methode, um Haare dauerhaft zu entfernen. Es ist eine dem Laser sehr ähnliche Technik, mit der schnell und vor allen Dingen schmerzfrei Haare entfernt werden können. 02. • Thorsten: »Was hast Du bisher so gemacht? Dafür hast Du gelebt? Kann man dieses Streben nach Anerkennung überhaupt als Leben bezeichnen?« • Bedeutet: Mach ab morgen alles anders! 01. • Thomas: »Welche Musik hörst Du?« • Bedeutet: Deine an Lächerlichkeit nicht zu übertreffende Musiksammlung lässt auf einen jämmerlichen Waschlappencharakter schließen. Einen Suizid könnte man durchaus als angebracht bezeichnen! Bei den Punkten 6-10 wirkt eine rasch hervorgezauberte, kalte Kiste Bier Wunder. Punkt 5 hat keine unangenehmen Folgen. Gegen Punkt 4 ist kein Kraut gewachsen. Der Punktgewinner von 3 hat seine Lektion gelernt. Bei 1 und 2 hilft nur die Berufung auf das Zeugnisverweigerungsrecht. 32 Montag bis Freitag 10.00-17.00 Uhr ... und nach Vereinbarung Heinz Knauff Bissenkamp 12-16 44135 Dortmund Telefon: 0231 / 52 46 23 Internet: www.hautfaktor.de e-Mail: [email protected] Freitag, 21:30 Uhr • Ich treffe endlich in Norderney ein und das Teilnehmerfeld des wahren G8-Gipfels ist komplett: Henning Merkel und ihre Gäste Katsche Putin, Matthias Prodi, Arnd Sarkozy, Jens H. Bush, Carsten Harper, Christian Abe und Rob Blair wollen die Welt retten und Pils zu sich nehmen. Sofort werden die ersten Grundsatzbeschlüsse verabschiedet: Am Gipfelwochenende sind nur Scheine gültig, ZwischenbierAnträge werden unbürokratisch genehmigt, zweimal duschen am Tag ist Pflicht und: Da geht noch einiges. Dann gehen erst mal die Grashüpfer und zwar ins Hotel, duschen. Anstrengende Stunden nächtlicher Verhandlungen liegen an. Freitag, 23:45 Uhr • Der diplomatische Pendelverkehr zwischen den Tagungs- orten Strandkorb und Inselkeller, von politischen Insidern wegen der Luftverhältnisse auch liebevoll „die Wand“ genannt, beginnt. Gastgeber(in) Henning Merkel fordert ihre Gäste zu einem Dance-Contest auf: Wer als erster aufhört, zahlt die nächste Runde. Kaum einmal hat man Grashüpfer so verbissen, aber auch so grandios tanzen gesehen. Außer am Freitag, gegen 1:30 Uhr • Unter der Anleitung von Rob „Fred Astaire“ Blair zeigen Carsten und ich dem versammelten Strandkorb-U-18-Publikum, wie man da synchron tanzt, wo sie sich alle nicht auskennen: in der großen Stadt. Samstag, 4 Uhr • Eklat in der „Wand“: Matthias (18) diskutiert gerade mit einem guten Kameraden über die eigene men. Zur Unterdrückung wird schnell der Standort gewechselt und intensiv weitergetrunken. Rob schwingt sich zur Legende auf, als er spontan den „Stern“ auf sein Handy legt und allen zu mehr Textsicherheit verhilft. Samstag, 19:25 Uhr • Großer Auftritt von „Sascha“ in der Milchbar. Matthias flüchtet sich in ein entschiedenes „Das darf nicht wahr sein“, ändert sofort die drohende Sitzordnung (Schulter an Schulter mit seinem „Fan“). Nach kurzem Zörgern nimmt er jedoch mit einer Finte das Kameraden-Bier an, verteilt es dann aber unter den Armen. Samstag, 21 Uhr • Arnd scheitert mit seinem Antrag, die inzwischen wieder verschwundenen Kameraden aufgrund einer Zimmernummer auf einem Der G8-Gipfel auf Norderney. Ein Tagebuch Ein Stern, der unsern Namen trägt... Sexualität, da schlägt die Stimmung um und der Kollege entpuppt sich als Gipfel-Demonstrant der übleren Sorte. Zu diesem Zeitpunkt weiß Matthias noch nicht, dass der Kamerad auch als Überraschungsgast zu den abendlichen Verhandlungen in der Milchbar geladen ist. Herr H. geht zu Boden, seine Schreie nach der Polizei verhallen ungehört. Samstag, 11:30 Uhr • Nach einigen falschen Rad-Abbiegern beginnt am Strand der weißen Düne das Sportprogramm der Gipfelteilnehmer. Schnell beweist sich Matthias Prodi als großer Mann am Beachvolleyball-Netz, der seinen Mitspielern und Gegnern wohl hauptsächlich in der für ihn typischen Geste in Erinnerung bleiben wird: Hände in den Hüften und laut versprechend, den nächsten Ball „von oben“ zu bringen. Rob Blair bleibt blass, vor allem im Gesicht. Samstag, 15 Uhr • Polit-Skandal auf Norderney! In den Nachmittagsstunden, nach mehreren intensiven Runden Weizen-Grapefruit von der Strandbar, reist Katsche Putin überstürzt ab. Gerüchte, seine vorzeitige Demission habe mit einer schweren Beinverletzung beim Strandyoga zu tun, streitet Moskau ab. Die verbliebenen Regierungschefs entschließen sich als Geste der Besänftigung und Entschlossenheit zu einer weiteren Runde Weizenmischgetränks. Samstag, 16:10 Uhr • Gemeinsames Mittag-/Abendessen der Gipfelteilnehmer. Das schale, warme Pils lässt bei Rob Blair spontanes Heimweh aufkom- Schlüsselbund dem Hotel Germania zuzuordnen. Seine Mitstreiter entschließen sich aber, ihn wegen der originellen wie unverständlichen Argumentation seines Antrags spontan mit dem „Goldenen Ingo-Am-SonntagMittag“ auszuzeichnen. feierwilliger Eingeborener nieder, kann aber zur Enttäuschung aller keinen „Stern“ bieten. Ich versuche, mich mit den Kameraden über meinen am nächsten Tag beginnenden Urlaub zu unterhalten, stoße aber nur auf Ablehnung und Anfeindungen. Samstag, gegen Mitternacht • Nachdem die Politgrößen einen größeren Regenschauer lang in der Milchbar ausgeharrt haben, entschließt sich mit mir nur noch der aufgeregte Matthias Prodi zur Inanspruchnahme des Pendeldienstes. Die kurzen Abstecher in die Nachtwelt entpuppen sich als pilshaltig und uneffektiv; wir bekommen aber immerhin für 5 Euro in beiden Läden noch den einen oder anderen großartigen „Stern“ kredenzt. Sonntag, 12 Uhr • Nach dem gelungenen Ausreißversuch des Großteils der Gruppe lasse ich Arnd und Matthias unter fadenscheinigen Entschuldigungen zurück und suche erst mal mein Auto. Unterbrochen von mehreren Boxenstopps an einschlägigen Tankstellen-Shops und in Holland haben Arnds und Matthias’ Hände endlich aufgehört zu zittern und die beiden schlafen um mich herum den gerechten Schlaf des Entzugs. Unterbrochen wird die sonntägliche Idylle nur von einer unverhofften Umleitung quer durch das Emsland, während der unter dem Codewort „Arschlecken“ für einige Minuten ernsthaft eine sofortige Rückkehr nach Norderney diskutiert wird. Schließlich sind wir in Dortmund und die beiden Schlitzohren sammeln ihre Habseligkeiten ein und ziehen sich zurück. Sonntag, 4 Uhr • Henning hat einen merkwürdig realistischen Traum: Jens W. Bush betritt sein Schlafzimmer und führt dort eine kurzfristig angesetzte Toiletteninspektion durch. Aus Angst vor einer Deportation nach Guantanamo läßt Henning Merkel jedoch den Zwischenfall zunächst unerwähnt und vertraut sich erst auf der Schifffahrt nach Hause seinen engsten Beratern an. Sonntag, 10 Uhr • Nach einem umfangreichen Katerfrühstück beseitigen die Gipfelteilnehmer ihre Spuren in Form von Leihfahrrädern und unbezahlten Minibar-Rechnungen. Jens W. Bush lässt seine Kontakte spielen und organisiert ein Taxi zum Fährhafen. Auf dem Schiff lässt sich in bedrohlicher Nähe zu unserem Einsatzteam eine Gruppe Sonntag, 16 Uhr • Ein orientierungslos wirkender Matthias steht in meinem Treppenhaus und verlangt sein Handy zurück, das angeblich noch in meinem Auto liegt. Ich wittere eine Finte und befördere den Kameraden mit einem gezielten Kopfstoß auf den Boden. Dann gehe ich in die Milchbar für ein geschicktes Zwischenbier. 33 Eins ist sicher: Schüler steht hinten drin! Moskauer Tagebuch • von Thorsten Schüler Einen wunderschönen guten Tag, meine kleinen gefiederten Freunde und Olums! Ich möchte der Aufforderung von Guido Jackler nachkommen und ein bisschen davon erzählen, was ich bis jetzt so alles erlebt habe hier in der großen bösen Stadt. 1. Tag: Anreise über London. Der Flug von London nach Moskau dauerte 3 3/4 Stunden. Die Taxifahrt von Sheremetewo in die Stadt ebenso lange. Der Taxifahrer, Elektromechaniker im Hotel Moskwa, hat mir bei der Gelegenheit die Stadt gezeigt. Wetter: strömender Regen, das Haar lag. Erste Ernüchterung bei der Wohnungsbesichtigung: rumänische Verhältnisse. Aber: alles funktioniert. Noch. 2. Tag: Empfang an der deutschen Botschaft. Botschaftersohn ist guter Bekannter von dem anderen Praktikantenolum Sebastian, der hier rumturnt. Aber der Empfang war öffentlich. Mit dem feisten Sohn des Marineattachées erst mal ein Pils getrunken und dann das Büfett geräumt. Madleen kennengelernt, Sorbin und gleich deren russischen Bekanntenkreis übernommen. Andreij, der Kaukasier, Roman, der Sportjournalist, Lena, die Ärztin, Olga, die Chemikerin. Verstehe nur die Hälfte von dem, was gesprochen wird, aber es wird ja auch getrunken. 3. Tag: Erst Klub mit Livemusik, dann Geburtstagsfeier von Dascha im Restaurant. Alle Getränke umsonst, Nacht durchgemacht, Irre getroffen, fast Schlägerei gehabt. 4. Tag: Treffen mit Mascha, Dima und Mischa. Kreml angeguckt, im Klub gewesen, Livemusik (irgendeine deutsch-holländische Jazzband). Nacht durchgemacht. 5. Tag: Tot im Bett. 6. Tag: Lena 2 getroffen, Nachbarn besucht, bei Einkauf lächerlich gemacht. Stimme weg. 7. Tag: Empfang der Delegation im Kempinski. Rogowski (BDI) spricht. Ich geb’ Kopfhörer für Simultanübersetzung aus. Erkenne ehemaligen russischen Wirtschaftsminister Jessin nicht. Diplomatischer Beinahezwischenfall. Während der Intensivbeschäftigung mit dem Büfett Natalja kennengelernt. Fürs Kino verabredet. Künstlerin getroffen. Macht Ausstellung. 8. Tag: Ausstellung mit Madleen angeguckt. Mobiltelefon gekauft (8916-330-06-94). 9. Tag: Verabschiedung von Madleen nach Petersburg, mit den Olums bei Lena, russische Speisen und Musik, danach mit 150 km/h in die Stadt, letzte Metro verpasst, Nacht bei Andreij durchgemacht, Bodka, Piwo und Joint, Sascha hatte noch was. 10. Tag: mit Natalja im Kino, kann deutsch, deshalb konnte ich auch lachen. 11. Tag: Bei Lena im Klub mit Sebastian, Daniela. Billard gespielt. 12. Tag: Tot im Bett. 13. Tag: mit Roman, dem Sportjournalisten und Julia, der Nachrichtenjournalistin, in der Stolowaja 01 gewesen und mit anderen Olums gespeist und getrunken, nachts in Moskau Romanszenen nachgespielt (Bulgakow, Julia war der Meister), Nacht durchgemacht bei Max, dem Physiker. 14. Tag: gleich Treffen mit Natalja. Bald mehr, wenn ich den Samstag bei Lokomotive gegen Torpedo SIL überlebe. Der letzte Praktikant aus Deutschland, der hier zum Fußball gegangen ist, hat gepflegt auf die Fresse bekommen. Na, ja sonst wär es ja langweilig. Poka, Thorsten 34 2003er Akte endlich geöffnet: Ungeschminkte Wahrheiten Auswertung der GO-Datenbank der Saison 2002/2003 durch Carsten Schäfer (CS) Die Saison ist gelaufen. Der Tabellenplatz bleibt diesmal unkommentiert. Woran es auch immer gelegen haben mag, der auch durch unparteiische Experten propagierte Platz im oberen Tabellendrittel konnte nicht erreicht werden. Da man aber so nicht von der großen Fußballbühne abtreten kann, werden die Hüpfer im nächsten Jahr ihre nun dritte „Good-Bye-Tour“ durchführen. Die Hüpfer sind damit nicht allein. Sie machen es nur konsequenter als die vielen anderen Prominenten aus den sonstigen Entertainment-Branchen. Die Hüpfer brauchen nach ihren Abschiedstourneen keine aufwändigen Comebacks. Die Hüpfer machen einfach weiter. Konkrete Neuverpflichtungen sind derzeit nicht bekannt. Aufgrund der gesunkenen Einnahmen, nicht nur das Pokal-Aus wird das Budget erheblich negativ belasten, sind zusätzliche Spieler derzeit auch kaum finanzierbar. Auch aus diesem Grund wurde schon in der letzten Saison die Bezahlkiste nach dem Training eingeführt. Vielleicht kann der neue und schon altbekannte Trainer-Fuchs Dr. Heiner Berghaus ja aus den Erkenntnissen der gerade abgelaufenen Saison eine schlagkräftige Truppe aus dem vorhandenen Spielermaterial formen. Entscheidend wird dabei wahrscheinlich wie immer weniger die wirkliche Leistungsfähigkeit sondern die bloße Anwesenheit am Platz sein. Denn auch das Trainer-Duo Schürmann/ Harter konnte in der letzten Saison aus einem Fundus von drei kompletten Mannschaften schöpfen, zumindest über die gesamte Saison gerechnet. 34 Spieler, in Worten vierunddreißig, wurden in den 23 Pflichtspielen eingesetzt. Rein rechnerisch hätte man damit eine zweite Mannschaft locker zusammen stellen können. Rein praktisch sind die 34 Spieler aber nur in den allerseltensten Fällen am gleichen Tag am gleichen Ort. Oft mussten noch einige Unfreiwillige telefonisch zu ihrem Spielglück gezwungen werden. Am häufigsten auf dem Platz war Peter Klausmeier. Der Senkrechtstarter der letzten beiden Serien hat sich von einem über-dreißigjährigen Jungtalent in kürzester Zeit zum Stammspieler der Defensivreihe gemausert. Nur an fünf Wochenenden hatte er familiäre Verpflichtungen oder sonstige Terminschwierigkeiten. Bemerkenswert ist auch die Einsatzfreude von Frank „the gunner“ Thewes. Noch lang vor Jahresfrist hatte der damals frisch gebackene Familienvater einen schleichenden Rückzug aus dem Spielgeschehen angemeldet. Er musste sogar ein wenig geködert werden mit dem unbeschreiblichen Mannschaftsgeist, dem fast immer vorhandenen gekühlten Bier, den schlechten Witzen und dem Larifari-Training. Die guten Argumente konnten ihn überzeugen, er ist nach Peter und Macke der Spieler mit den meisten Einsätzen. Rätsel von Seite 18 Lösungswort: PRAG