ihr - Aktuelles - Ramsauergymnasium

Transcription

ihr - Aktuelles - Ramsauergymnasium
Maturazeitung
8a, Jahrgang 1988
Liebe ehemalige
Klassenkolleginnen
und Klassenkollegen,
Die Schulzeit gehört wahrscheinlich – auch
wenn man es während dieser Zeit nicht
immer wahrnimmt - zu den schönsten und
vor allem lustigsten Zeiten im Leben eines
Menschen.
Freundschaften werden geschlossen, die
Jahrzehnte halten, und trotz unterschiedlicher Lebensentwicklungen, Karrieren und
sicher auch unterschiedlicher Anschauungen entsteht im Wiedersehen bekannter Menschen auch Jahre später wieder ein gewisser „Spirit“, ein „Gleich wie damals sein“,
ungeachtet etwaiger inzwischen erworbener Titel oder Funktionen.
Wir haben wie viele von euch das Maturatreffen am 2.Mai dieses Jahres in diesem
Sinne als sehr erfrischend erlebt, und uns dabei auch über die von Karen dankenswerterweise aufgehobenen und mitgebrachten Maturazeitungstexte amüsiert. An dieser
Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Karen!
Am nächsten Tag ist spontan der Gedanke
entstanden, diese Maturazeitung nach 25
Jahren zu einem Ende zu bringen. Wir hoffen, dass ihr beim Lesen ähnlich viel Freude
und Spaß erlebt, wie wir es beim Erstellen
hatten. Möge manche schon vergessene Erinnerung wieder lebendig werden!
Im Übrigen halten wir diese späte Verwirklichung für ein wahrscheinlich auch in der Historie des Ramsauergymnasiums bisher einzigartiges Projekt und wollen unserer „alten“ Schule
an dieser Stelle noch einmal eine „letzte Anerkennung“ für die (für die meisten) acht Jahre
unserer Ausbildung zukommen lassen.
Kurti und Martin
Wäre das eine herkömmliche Maturazeitung, würden wir hier ein Inserat finden.
25 Jahre danach – silbernes Jubiläum!
Als Lateiner denke ich dabei natürlich an Ovids „Silbernes Zeitalter“ in den Metamorphosen, in dem es Jahreszeiten mit Hitze und Kälte gab, die Menschen schon in Häusern wohnten und Ackerbau und Viehzucht betrieben.
Ich denke, ihr werdet in den letzten 25 Jahren kühle und heiße Zeiten erlebt, ein Zuhause gefunden und einen Beruf zum Broterwerb erlernt und ausgeübt haben. Dafür
hat euch das Ramsauergymnasium hoffentlich mit den nötigen Grundfertigkeiten ausgestattet.
In den künsten kennen wir werke, die post mortem erscheinen, aber so weit wollte
man es doch nicht kommen lassen.
Als Musiker denke ich an die Gruppe „Silbermond“ und an eine Textzeile ihres Liedes
„Irgendwas bleibt“: „Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt in der nichts
sicher scheint, gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas, das bleibt!“
Unsere Schule hat ein wichtiges Ziel erreicht, wenn ihr sagen könnt, dass ihr von ihr
etwas mitbekommen habt, das bleibt, das euch – unabhängig von Krisen und Zeitenwirbeln – durchs Leben begleitet: Haltungen, Prinzipien, Werte!
die schriftstellerin elisabeth dunkel hat einmal gesagt: „die einzigen dinge, die man im
leben bereut, sind die, die man nicht getan hat“.
diesbezüglich gibt es jetzt nichts mehr zu bereuen und das markenzeichen der klasse
hieß ja, immer für eine überraschung gut zu sein.
möge diese überraschung gelungen wünscht euch in erinnerung an eine schöne zeit
Die Erfahrungen der Schulzeit und der 25 Jahre danach mögen euch erfolgreich durch
die nächsten 25 Jahre tragen!
Das wünscht euch euer „Musicus“ und jetzt Schulleiter
Manfred Mollnhuber
man betritt mediales neuland in der gymnasialen welt: eine maturazeitung, die 25
jahre später erscheint, weil damals gab es sicher wichtigeres zu tun. zeit war und ist
ja schließlich ein kostbarer faktor, sodass man das keine-zeit-haben als armut (nur?)
unserer zeit betrachtet.
euer damaliger klassenvorstand
peter klimo
Franz Albl
„Kommt`s, kommt`s“ – wild gestikulierend steht einsam ein weißer Mann in der Tür des Physiksaals und
versucht uns mit diesen Worten in einen gleichmäßig
beschleunigten Laufschritt zu versetzen. Ist es ihm
dann endlich gelungen, uns um ihn zu versammeln,
geht es auch schon los. Mit der bereits in den Duden
eingegangen Phrase „Wir haben letzte Stunde.“ startet
er den zaghaften Versuch einer Wiederholung. Dass es
dabei nur bei einem Versuch bleibt, ist leider unseren
eklatanten Physikunkenntnissen zuzuschreiben. So
will bzw. kann eben niemand unserem Franz mitteilen,
was in der letzten Physikstunde geschehen ist. Somit
wäre der Rest der Stunde eigentlich schon gelaufen und einem gemütlichen Kaffeehaustratsch stünde auch nichts mehr im Wege, wenn doch unser Franz nicht durchschnittlich siebenmal pro Unterrichtsstunde seinen Redefluss zwangsläufig unterbrechen muss, um uns unaufmerksame Schüler zu ermahnen. Manchmal bleibt es aber
leider nicht nur beim Ermahnen und Franz muss härter durchgreifen: mit den Worten:
„So, lös ma uns jetzt auf“ will er uns natürlich nicht mittels seiner chemischen und
physikalischen Kräfte wegzaubern, sondern uns lediglich auseinandersetzen. Dann ist
es aber mucksmäuschenstill, ähnlich wie bei unseren heißgeliebten Prüfungen, sofern
es überhaupt zu Prüfungen kommt. Denn nach dem Motto: „Wer fürchtet sich vorm
weißen Mann? Niemand! Und wenn er aber prüfen will? Dann verschieben wir!“ gelingt
es uns immer wieder, diese Hürde um etwa zwei Monate hinauszuzögern.
Aber auch der Humor kommt bei Franz sicherlich nicht zu kurz. Meistens bekommt ihn
Wolfgang, sein beliebtestes Opfer, in voller Härte zu spüren. Nicht selten ergibt sich
dabei ein Wortduell zwischen den beiden, wobei jedoch Franz stets das Klassenzimmer
triumphierend verlassen kann und Wolfgang mit offenstehendem Mund zurück lässt.
Zum Leid der Schüler hatte unser Mathematikgenie aber die lästige Angewohnheit das
Klassenzimmer prinzipiell zwei Minuten vor dem Läuten zu betreten, um ja keine einzige Sekunde ungenützt vorbeistreichen zu lassen. Dass er dabei Schmutz und Gestank
beinahe völlig ignoriert, ist natürlich nicht darauf zurückzuführen, dass er sich daran
bei diversen Chemieversuchen schon gewohnt hat. Nein. Vielmehr gilt es anzunehmen, dass seine Gedanken bereits bei Einstein, Gauß und Euler umherschweifen.
Abschließend sei erwähnt, dass es bei Franz immer etwas zu lachen gibt, sogar bei
den Schularbeiten. Worüber sei dahingestellt. Leider ist so manchen Schülern das Lachen im Halse steckengeblieben, woran sie letztendlich auch erstickt sind. So blieben
eben 9 Realisten übrig, die nun zwar imstande sind, den schwierigsten Graph exakt im
Kopf zu zeichnen oder die Euler`sche Zahl im Schlaf auf die hundertste Kommastelle zu berechnen. Wie es aber bei Rechnungen wie 3+3 oder Wurzel aus 25 aussieht,
lässt uns die Schamröte ins Gesicht steigen. Aber wer braucht denn das heutzutage
noch, immerhin gibt es ja einen Taschenrechner.
Erwin Barth
Mit locker-flockigem Schritt betritt ein blondgelockter Adonis (Ähnlichkeiten mit gewissen Personen aus
der griechischen Mythologie können von vornherein
ausgeschlossen werden) unser Domizil. Auf das wie
immer sinnlose „sit down, please“ bleibt die Klasse
wie üblich sitzen. Der unvoreingenommene Beobachter könnte nun mit Recht einen kreativen Unterricht
erwarten. Dem ist aber nicht so: Seine krampfhaften
Versuche uns mit etwas überflüssig anmutenden Spielchen (oft in Form von diversen Kärtchen) und fragwürdigen Diskussionen bei Laune zu halten, scheitern
meist am Unwillen und am allgemeine Desinteresse.
Wie schon erwähnt, ist seine liebste Unterrichtsmethode das Kärtchenspiel. Jeder
Schüler erhält dabei ein Kärtchen, auf dem etwa folgender Text zu lesen ist: „Dein
Name ist Jimmy Smith. Deine Lieblingsfarbe ist blau und gestern war Samstag. Besprich diese Situation mit deinem Nachbar.“
Aber es kommt noch besser: Unser „Lonely Boy“ (so sieht er zumindest aus) leidet an
permanenten und akuten Artikulierungsschwierigkeiten und temporären Anfällen von
Taubheit. Außerdem wendet er sich bei grammatikalischen Problemen vertrauensvoll
an unser Englischgenie Heidi: „Is this right Heidi? Hmm? What? Was?“
Gewisse Ausdrucksweisen seinerseits bestärken uns immer wieder, dass allseits bekannte Barth-English zu gebrauchen: „ I would advise you, not to write a Nicht Genügend next time, ist this klar?“
Doch eines müssen wir unserem E.T. (Abkürzung für English Teacher) schon zu Gute
halten: Dank seines herzerfrischenden Unterrichtes sind wir in der glücklichen Lage,
uns in England mit unverständlichen Lauten und Gesten jederzeit durchschlagen zu
können.
Gertraud Brandenburg
Christa Feßl
„Liber nicht Latinus“. Unter diesem Motto stellten wir
unsere Lateinlaufbahn. Es hätte alles so schön sein
können. Doch dann kam sie: Ein Gegenstand, ein
Buch, eine Frau.
Arme Christl. Mit uns religiöse Themen zu besprechen
ist ungefähr so wie mit einem Stein über das Integral
von tan x – sin 2x zu diskutieren. Ja, es wäre sogar
leichter einen gewissen Turnlehrer von der Sinnlosigkeit eines Geländelaufes zu überzeugen oder einen gewissen Physikprofessor das Prüfen auszureden als uns
Religion nahe zu bringen.
Damit hatten wir nicht gerechnet. Gertraud Brandenburg hat uns mit ihrem Charme (??) überrumpelt und
uns zu eifrigen Schülern gemacht (schon um dreiviertel Acht finden wir uns in der Garderobe ein, um die
Hausübung abzuschreiben). Wer jedoch jetzt noch
immer glaubt, dass er mit Latein einen völlig langweiligen Gegenstand vor sich hat, der hat völlig recht.
Aber nun einmal Scherz beiseite: Sie versteht es wirklich den Unterricht aufzulockern.
Oft genügt eine inhaltliche Unklarheit seitens der Schüler und die restliche Stunde
wird geschichtlich „göttlichen“ Erzählungen gewidmet. Für die Klasse heißt das: Gemütlich zurücklehnen und den humorvoll dargebrachten Schilderungen lauschen.
Und nun unser Lieblingsgedicht:
Bibit Jeffus, bibit Hannus
Bibit Marius, bibit Gibus,
Bibit Hasus, bibit Carlus,
Bibit Yetum, bibit Kitzler,
Bibit Volkus cum Martinus,
Bibit Maxus, bibit Andreus,
Bibunt Omnes sine lege,
Bibunt omnes sine meta
Quavis bibant mente laeta.
(Jede Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit ist nicht zufällig und leider unvermeidlich!)
Anmerkung: Wir sind mal gespannt wer das heute noch übersetzen kann?!?
Außerdem hat sie das Pech, auf Grund der Namensgleichheit mit einem bayrischen Spaß - und Liedermacher verwechselt zu werden, was einige Schüler dazu
veranlasst hat, den Unterricht als reine Kabarettstunde
zu betrachten und sich gegenseitig in makabren Witzen über das zu behandelnde Thema
auszustechen. Bis der Zorn unserer Christa entscheidet, wer den besten Blödeltag hat.
Es gibt natürlich auch andere Methoden sein Interesse am Unterricht kundzutun, wie
z.B.: das berühmt-berüchtigte „Schifferl-Versenken“ (wird von einschlägigen Experten
aufs Wärmste empfohlen), Diskussionen mit dem Banknachbarn über das Fernsehprogramm oder schlichtes Weghören.
Einmal im Jahr regt sich unsere Mitarbeit und einige beginnen freiwillig ganze Sätze von sich zu geben. Das Thema lautet dann nämlich „Wozu Religionsunterricht“
oder „Religionskritik“. Aber nicht verzagen, Christl, einen gewissen Überblick über die
christliche (christlich stammt übrigens von dem Wort Christa) Religion haben wir doch
gewonnen: wir wissen, dass das alte Testament älter ist als das neue oder wir wissen,
dass es ungefähr 10 Gebote gibt, von denen keines lautet: „Du sollst nicht saufen!!“
Edda Figl
Am Anfang der 5.Klasse passierte etwas Sonderbares.
Die Realisten und der erbärmliche Rest (auch Neusprachliche genannt) wurden geteilt und es erscheint
in der Klasse eine, in hochmodische Klamotten gehüllte Frau, wie sie nur aus der Vogue entsprungen sein
kann und überrascht die Schüler mit der Frage „Parlez-vous francais“ was von allen mit einem „Sie mich
auch“ bzw. „Naa“ beantwortet wurde. So begann der
Weg vom einseitig Englisch sprechenden zum Französisch stammelnden Schüler, der versucht, sich durch
möglichst fremdartige Geräusche zu artikulieren.
Doch, ganz offen gesagt: Unsere Edda ist uns ans Herz
gewachsen. Ihre aparte Art fasziniert noch immer, nur wenn sie in die Hausübungswut
verfällt (sprich 8 Seiten oder mehr) verändert sich der lockere Unterricht, in dem zuerst
ungläubiges Staunen, dann lautes Gemurmel entsteht. Sie lässt uns dies jedoch mit
einem strahlenden Lächeln ihrerseits wieder vergessen, und es breitet sich wieder Normalität aus (das sind 75db Geräuschpegel).
Aber die wahren Qualitäten unserer Edda konnten wir auf der Südtirolwoche nicht
ganz aber doch kennenlernen: ein freundliches Wesen, gepaart mit Begeisterung für
Fresken und Wein, ließen uns manchmal die Lehrerin in ihr vergessen. Doch sie teilte
ihre Kulturbegeisterung mit unserem Klassenpapa, was sich dann im Bluetanz in einer
Disko fortsetzte. Doch nun genug über ihre heimlichen Romanzen und zurück in die
Schule. Ich glaube, dass wir sie ohne weiteres als unsere beste Französischprofessorin
bezeichnen können, die uns je unterrichtet hat. Also, ich möchte meine Beschreibung
mit dem alten germanischen Sprichwort beenden: „Ils sont fous, les francais“ (Die
spinnen, die Franzosen).
Wolfgang Hack
„Woast du a scho Beste sammeln?“ Stö da vur, wos di
von der B-Klass kriagt hom, a ….“ „Reiß des Deitschheftl her, i muaß d`Hausübung nu abschreibn.“ „Du
Trottl, du Deppata, i tschecks überhaupt nimma, jetzt
liegt mei Fedaschochtl schon wieda untn.“
Hierbei handelt es sich keineswegs um Pausengespräche, wie der uneingeweihte Leser vermuten könnte,
denn aus dem Hintergrund tönt der verzweifelte Hilferuf: „Ja weiß denn wirklich niemand mehr etwas über
die Mendel`schen Gesetze?“, der darauf schließen
lässt, dass die Biologiestunde bereits vor mehr als
15 Minuten begonnen hat. Trotz unseres augenscheinlichen Desinteresses an diesem
Fach verstand es Wolfi immer wieder, uns mit List und Tücke für Fauna und Flora zu
begeistern. Die jüngeren unter euch seien gewarnt: Hinter scheinbar harmlosen Aktionen wie Bakterienzüchtung, Mikroskopieren und Schulteicherweiterung verbirgt sich
eiskalte Berechnung. Auch von äußeren Nebensächlichkeiten dürft ihr euch nicht täuschen lassen. Wer würde hinter seinen hängenden Schultern, dem schleifenden Gang
und seinem unschuldigen, onkelhaften Auftreten schon den gerissenen Pädagogen
erahnen? Auch wir haben dich nur durch Zufall durchschaut. Nämlich damals, als du
uns mit sichtlichem Vergnügen und unter besonderer Berücksichtigung des bevorstehenden Mittagessens deinen Lieblingsfilm „Das Leben am seidenen Faden“ (besser
bekannt als DER Spinnenfilm) präsentiert hast. Noch viele „versponnene“ Stunden und
einen ruhigen, beschaulichen Lebensabend, wünscht dir, lieber Wolfi deine 8a.
Erik Hellmer
Der letzte schrille Ton der Schulglocke hat sich in
den endlosen Gängen unserer „Anstalt“, wie es unser
hochgeschätzter E. immer zu sagen pflegte, kaum
verlaufen. Da schlurft ein nicht sofort identifizierbares
Individuum durch die nur etwa 20cm geöffnete Klassentür in unser Domizil. Nicht identifizierbar deshalb,
da er sich einerseits hinter meterhohen Stapeln seiner
philosophisch – hochwissenschaftlichen Büchern verbirgt, die er Stunde für Stunde unter größten Strapazen
(daher auch seine unglaubliche Laufgeschwindigkeit von
1m/h) mit sich schleppt und andererseits auf Grund seines urtümlichen Aussehens, das eher an einen Neandertaler als an einen homo sapiens sapiens erinnert.
Doch in seinen Unterrichtsstunden wird Abwechslung großgeschrieben, sei es durch
stundenlanges Schweigen, durch Streicheleinheiten von Schülern, oder durch hysterische Weinkrämpfe (aber das war doch seines Erachtens nur ein kleiner Scherz! Ha,
ha, lachen wäre nun angebracht).
Sowohl auf dem Tisch als auch im Kreis sitzend, versuchten wir tiefe Einblicke in die
Philosophie zu finden und nicht zuletzt hatten wir einmal das Gefühl in der Kirche zu
sein, als wir der Philosophie stehend unsere Hochachtung einweisen durften. AMEN!
Peter Kirchmaier
Wer kennt nicht die überall beliebte Sendung „Dingsda“, bei der Kinder verschiedenste Dinge auf seltsame
Arten zu definieren und erklären versuchen. Sicherlich
ein jeder. Doch kaum jemand kennt weiß, dass die
Idee zu dieser Sendung durch den Chemieunterricht
unseres Prof. Kirchmaier geliefert wurde. Mir einfachster Sprache, sehr phantasievollen und – seiner
Meinung nach – realistischen Erklärungen versucht er
uns in die Geheimnisse der Chemie einzuweihen. Und
merkt nicht, dass durch seine einfachen Erklärung
alles noch komplizierter wird. Unübertroffen, ja geradezu schon phänomenal seine Erklärung der Quantenzahlen mit Hilfe des „Äpfel-Nachbar“ Prinzips, das ich aber hier nicht weiter zitieren
möchte, da dies den Leser zu sehr beanspruchen würde.
Ein weiteres Kuriosum ist die Notengebung, einerseits weil sie sehr oft undurchschaubar ist, andererseits weil man allzu oft an der Objektivität des Lehrers zweifeln muss.
Fällt ein Schüler zum Beispiel durch wiederholtes sich-hervor-Tun auf (Jernei) oder
durch unangebrachte Wortmeldungen (Kitzler), so bittet Kirchmaier ihn in höflichstem
Ton („Kum aussa“) an die Tafel um den Schüler mit Hilfe einiger unlösbarer Aufgaben
zu deprimieren und diffamieren (KT). Insider kennen das in Klammer angeführte KT,
das er bei besonders schweren Fällen (Kitzler) in das Notenkästchen einträgt. Es bedeutet „kompletter Trottel“. So stellt sich zum Schluss die Frage, wie lange es noch
dauert, bis das Fernsehen oder eine zu große Menge Sprengstoff bei einem Versuch
uns von ihm befreien, äh, trennen wird.
Peter Klimo
Verkannter Pädagoge! Freund der Alternativkleidung!
Führender Schmähreisser auf Wandertagen! Gnadenloser Antreiber auf eben diesen! Milch- und Naturfanatiker! (Turn)Notenwürfler! Ideales Werbemittel für
bestimmte Präparate! Oberhaupt einer berüchtigten
Klasse!
Wer könnte wohl all diese Funktionen ausführen wenn
nicht unser Heinz Peter. Nebenbei versucht er auch
noch der 8a ein wenig literarisches Verständnis aufzuzwingen. Doch bei den vielen wichtigen Dingen, die er
in einer Unterrichtsstunde zu erledigen hat, wird das
meist vernachlässigt. Zu allererst muss er seine Funktion als Klassenvorstand erledigen, die Klassenbucheintragungen machen und fehlende Entschuldigungen einsammeln (dauert bis zu 27 Min, einerseits weil es viele Entschuldigungen abzusammeln
gibt, andererseits weil er durch genauestes Fragen die Entschuldigungsgründe zu widerlegen versucht), danach beginnt er Wolfgang über nächtliche Zechtouren auszufragen oder über Jeff`s verkommene Moral zu klagen (der übrigens als einziger bei ihm
maturiert – Prost) oder auch über Gudi`s und Sabines Äußeres zu scherzen (Gudi hat
am ersten Tag verschlafen, kommt etwas zu spät und entschuldigt sich, Klimo: „aber
den Pyjama hättest schon ausziehen können“). Bleiben nach all diesen wichtigen Dingen noch 3-5 Minuten Zeit, gehen wir daran auch etwas Stoff durchzunehmen. Aber
macht ja nichts, wir wissen ja über die Regeln der Grammatik auch der Rechtschreibung BÄSCHEIT.
Herbert Klügl
Um den armen kleinen Schülern beizubringen wie und
wo man heute in dieser grausamen Welt überleben
kann, schuf Vater Staat den Geographie – und Wirtschaftskundeunterricht. Gefiel uns dies vorerst absolut
nicht, wurden wir doch bald von einem wahren Hünen
von Mann, der wie ein griechischer Gott auftritt, eines
Besseren belehrt. Dieser Mann, der es liebt, sich im
vulgär deutschen auszudrücken und seine oft nicht
ganz logischen Erklärungen mit Händen und Füßen zu
unterstreichen versucht, wollte uns mit einer revolutionierenden Lehrmethode das Wichtigste beibringen.
Er trägt vor! Sein umfassendes Wissen in Bezug auf
alle geographischen Probleme brachten dann auch öfter den einen oder anderen Schüler
in arge Bedrängnis. Doch hier tritt die Menschlichkeit des lieben Professors erst richtig
hervor: „Geh eine, bevor i da in Schädl ausreiß.“
Seine absolute Gerechtigkeit in seiner Notengebung ringt dem reifen Schüler jedoch
nur mehr ein schwaches Lächeln ab. So manches Äuglein wird da bei seinen Lieblingen
unter den Burschen zugedrückt, bei den weiblichen Geschöpfen drückt er sogar der
ganzen Klasse beide Augen zu. Nur all zu selten traf er auch eine gerechte Entscheidung.
Apropos Treffsicherheit: es wäre noch wichtig zu bemerken, dass unser lieber Herbert
auch einem exklusiven Hobby frönt: Weidmann. Ein richtiger Naturbursch ist er, der
auf Feld und Flur herum streift, auch manchmal das Fußballfeld unsicher macht und
nicht nur Auerhähnen sondern auch Schülern das Leben schwer macht. In diesem Sinne „Weidmanns Heil“.
Manfred Mollnhuber
Meist pünktlich verspätet betänzelt MM rhythmisch
den Musiksaal, in dem schon an die 15 kleine Mozarts
und Beethovens in voller Erwartung und Sehnsucht
auf ihren „Mandi“ warten. Ein freundliches „Grüß euch“
bildet die Einleitung zu einem 2 stündigen Musikreigen. Als Ouvertüre dürfen wir am Anfang jeder Stunde zu „Durhubers“ Klaviervariationen krächzen. Die
Begeisterung dabei hat enorme Ausmaße angenommen
– selbst eine Stecknadel würde man fallen hören können,
wenn Mandis schnelle Finger und voluminöse Stimme nicht
unsere heilige Ruhe stören würden. Wir danken es ihm mit
„standing ovations“ d.h. er steht und wir klatschen.
Nicht minder eifrig folgen wir dann Durhubers Ausführungen über unsere Großväter
Mozart, Beethoven und wie sonst noch alle hießen. Schon so manches Heft wurde
mit den Lebensberichten unserer Ahnen gefüllt, um wenigstens schriftlich das meiste
festgehalten zu haben. Geistig festgehalten haben wir nur die wichtigsten Dinge wie
Tatsachen, dass Beethoven einer der bedeutendsten Schriftsteller war und Mozart als
Bildhauer unerreicht blieb. (Aber trotz unseres enormen Wissens werden wir auch in
Zukunft auf dem Boden der Realität bleiben.)
Genug gesungen, genug geschrieben, jetzt heißt es dann bereit machen für den Höhepunkt der beiden Stunden: die Pause. In diesem Zusammenhang muss man unweigerlich MMs Vergesslichkeit erwähnen. Für uns unerklärlich, vergaß er immer öfter
(bewusst oder unbewusst?) auf die vereinbarte Pause. Doch dank Reinhard, der ihn
immer wieder durch Transparente mit Pausenaufschrift und eindeutige Wortmeldungen
auf diese hinwies, zog seine Vergesslichkeit keine allzu schwierigen Folgen nach sich.
Die Pause selbst verwendeten wir dazu, unsere Füllfeder mit neuen Patronen zu befüllen und unseren Mund, der durch eifriges Singen und ständiges Naschen von kleinen
Vitaminbomben wie Chips, Schokolade und dergleichen völlig ausgetrocknet war, mit
den beliebten Getränken vom Automat zu laben.
Nach der Pause folgte noch einmal der gleiche Ablauf. Aber - um Abwechslung in die
Stunde zu bringen - dieses Mal in umgekehrter Reihenfolge (d.h. zuerst schreiben,
dann singen).
So würde vielleicht ein Zyniker den Musikunterricht bei MM beschreiben. Wir jedoch
haben allen Grund MM für seinen Einsatz, Freundlichkeit und abwechslungsreichem
Unterricht zu danken.
Möge er eines Tages seinen Schülern unsere Kompositionen und Lebensläufe zu Ohren
bringen.
Vivat Musici
Günther Müller
8 Uhr. Die Pausenglocke läutet. Ein Großteil der Schüler findet sich wie jeden Morgen in der Klasse ein.
Zur Freude aller stellt man fest, dass der Professor
noch nicht anwesend ist. Spekulationen und Gerüchte
über eine mysteriöse Krankheit des Lehrers machen
sich breit und einige wenige ganz kühne Denker
(also fast jeder) hoffen auf fünf Freistunden in dieser Schulwoche. Minute um Minute verstreicht bis
plötzlich Onkel Günter mit betonter Lässigkeit den
Raum, der sich in den vorhergehenden Minuten in
ein Schlachtfeld entwickelt hatte, betritt. Mit leichter
Verwunderung versucht Prof. Müller seine Verspätung
mit folgenden Worten zu erklären: „Also, i hab glaubt…also, des versteh i jetzt net.
Wir san doch heut in dem Saal oder nicht? Na ja, ist eigentlich egal, der Saal ist sowieso besetzt.“ Ab diesem Zeitpunkt beginnt das harte Leben eines jeden Schülers.
Man lehnt sich zurück, sieht zu, wie sich die große grüne Tafel langsam aber sicher mit
allen Variationen von sinnlosen Zeichen füllt und genießt den intellektuellen Flair, der
auf Grund der überaus spannenden Ausführungen des Professors entsteht. Gelegentlich erfolgende Fragen eines Schülers tragen dann zusätzlich zur Belebung des Unterrichts bei. Auf eine dieser Fragen könnte die Antwort lauten: „Vorab muss zu dieser
Frage bemerkt werden, dass sich die Substanz empirischer Hypothesen nicht so einfach auf eine mathematische Formel reduzieren lässt. Unter dem Einfluss der Analogie
synchroner Quanten sowie unter der Berücksichtigung der Relation logarithmischer
Parameter kann das Ergebnis natürlich auch ganz anders ausfallen. Es ist eine erwiesene Tatsache, dass die Funktion integraler Mutationen immer konstant bleibt, von
wenigen Ausnahmen abgesehen …..(bla, bla)“. Der Schüler sieht seine Frage als beantwortet und versinkt darauf hin wieder im Gespräch mit dem Nachbarn und erwartet
sehnsüchtig die Pausenglocke.
Ganz anders spielt es sich in Physik ab. Dieser sehr praxisnahe Gegenstand liegt dem
Güller, denn so wird er auch genannt, sehr am Herzen. Auch dem durchschnittlichen
Schüler interessiert dieses Stoffgebiet, was sich an dem von 120dB auf weniger als
75*PidB abgesunkenen Geräuschpegel bemerkbar macht (nach der Wahrscheinlichkeitstheorie von Debussy bedeutet das, dass 35 von 100 Leuten aufmerksam sind,
das wären anders ausgedrückt mehr als 50%). Vielleicht liegt es auch an den vielen
Versuchen bei denen durch Steuern mit Knöpfen, Hebeln, Schaltern sogar Lämpchen
zum Leuchten gebracht wurden (hört, hört!) oder auch die Stromversorgung der ganzen Schule zusammengebrochen ist.
Zum Schluss will sich die 8a bedanken, dass für ihn kein Versuch zu umständlich
(auch wenn sie in reine Materialschlachten ausarteten) und keine Anleitung zu kreideverschwendend war. Möge diesem Pionier auf dem Gebiet der Styroporluftfahrt ein
langes Leben beschieden sein, so wie es vielen seiner Kollegen (Newton, Einstein,..)
zu teil wurde.
Leopold Pickner
Große Pause: Die Klasse verwandelt sich in ein
Schlachtfeld, Geschoße verschiedenster Beschaffenheit wirbeln durch die Lüfte: Espandrillos, Schwämme,
das Tafeltuch, Kakao usw…
Kurz vor der Entscheidungsschlacht betritt Poldi die
Klasse: „Na die 8a. Ihr habts eure Intelligenz im Kindergarten vergessen!“ (Manchmal nimmt seine Ausdrucksweise eine etwas wienerische Färbung an, was
wir ihm verzeihen wollen).
Dann wartet er gelassen bis alle aufgestanden sind,
um uns mit einem höflichen „Bleibts bitte sitzen!“ zu verblüffen. Sofort beginnt er uns
in die Hintergründe der Geschichte einzuweihen. Oft in Form einer kleinen Wiederholung oder einem Zwiegespräch mit seinem Liebling Wolfgang:
Leo: „Was mach i jetzt, Wolfi?“ Wolfi: „Na, Geschichte würd ich vorschlagen!“ Leo:
„Sichst, des is a gute Idee. Gell, Wolfi?“ Wolfi: „Eben, drum fangen wir gleich an.“
Doch am Ende einer Stunde kommt Leo immer zum selben Ergebnis: „Euren Intelligenzquotienten kann ich an meinem kleinen Finger abzählen“. Denn bis auf eine
kleine Schar von tapferen Historikern, die sich hin und wieder zur Mitarbeit bewegen
lassen, herrscht in der Klasse Stille. Aber Freund Pickner versucht auch die übrigen
Schüler durch penetrante Zwischenfragen nicht zum wohlverdienten Schlaf kommen
zu lassen. Daneben versteht er immer wieder, uns mit zusätzlicher Arbeit einzudecken. (Er glaubt wohl, wir hätten nichts Besseres zu tun!)
Alles in allem muss man aber sagen: Geschichte mit Pickner ist Geschichte in Vollendung. Denn was gibt es Schöneres, als Querverbindungen durch tausende Jahre
menschlicher Evolution zu ziehen?
 Pausenglocke
 Schläfchen
 Sekunden zählen
 Lateinhausübung
Zutreffendes ankreuzen
Klaus Schacht
Unser lieber und allseits geschätzter Religionsprofessor, Klaus Schacht, hat sich wirklich die gesamten 8
Jahre tapfer und mit guten Erfolgen mit uns durchgeschlagen. Es war wirklich nicht leicht für ihn. Immer wurde die so interessante Religionsstunde in die
6. Stunde eingeteilt, wo man ja von keinem Schüler
verlangen kann, konzentriert, munter und frisch der
äußerst angenehmen und geradezu einschläfernden
Stimme Aufmerksamkeit zu schenken. Doch Prof.
Schacht hat in all den Jahren nie den Mut verloren. In
der Unterstufe, als wir noch eine ganze Menge junge
Schäflein waren hat er uns den Unterricht mit Bildern,
die wir anmalen durften, versüßt. In der Oberstufe bis hin zur Maturaklasse (es hat
sich nunmehr eine elitäre Gruppe gebildet!) versuchte er, unterstützt von einigen Vikaren, uns mit aktuellen Problemen, aber auch mit biblischen Ereignissen zu konfrontieren. Aber nicht nur das war Thema für unsere Religionsstunden, oft erzählte er uns
wahre Begebenheiten aus der wirklichen Welt z.B. über seine Urlaubsaktivitäten am
Meer (wofür wir uns als eifrige Schüler natürlich sehr begeistert haben).
Doch Prof. Schacht ist ja ein vollgestresster Lehrer. Sein zweites Aufgabengebiet liegt
an der Salzburger Kreuzung, die Johanneskirche. Dort wohnt er nicht nur in trautem
Familienkreise, sondern predigt auch allsonntäglich als Pfarrer einer beachtlichen Gemeinde. Nun zur Kirche selbst: eigentlich stellt dieser Gottestempel eine wahre Augenweide dar, doch in unnützer Weise wurde ein Glockenturm dazu gebaut, der bis
jetzt noch keine Glocken gesehen hat.
Bösartige Schüler wollten diesen hohlen, hohen Turm dazu benützen, Schweizerkracher in denselben zu werfen. Aber Pfarrer Schacht hat eine Lösung gefunden: er lässt
ihn einfach abreißen und erspart sich dadurch unnötigen Kummer.
Joseph Wimmer
Seine Ähnlichkeit mit Bundeskanzler Franz Vranitzky
lässt uns vermuten, dass er mit diesem in irgendeinem verwandtschaftlichem Verhältnis stehen muss.
Aber nicht nur sein Aussehen, sondern auch seine Art
sich auszudrücken, deutet ganz auf eine Mitgliedschaft
in der Vranitzky Familie hin. Genau wie sein Verwandter Franz V. würde auch er seinen Mann in der Politik
stehen. Denn die Veranlagung dazu ist unübersehbar.
Wie kommen wir zu diesem Schluss? Der beste Beweis
dafür ist ein Ausschnitt aus Joseph`s Reden, die selbst
gute Politiker in Erstaunen setzen würde:
„Möcht mich gerade an dieser Stelle für mein offensichtliches zu spätes Erscheinen
entschuldigen, das darin seine Begründung findet, dass ich infolge eines plötzlichen
Ausfalls einer Lehrkraft bzw. eines Kollegen meinerseits, was ja immer wieder, sei
es durch Krankheit oder dergleichen, auf das ich nicht näher eingehen möchte, vorkommt, schlicht und einfach ein paar Dinge zu erledigen hatte, die auf Grund der
Notwendigkeit resultierend aus der Dringlichkeit nicht zu verschieben waren, wobei
ich jedoch nicht annehmen möchte, dass ihr in der Zeit meiner Abwesenheit, die sich
schlicht und einfach ergeben musste, nicht die Gelegenheit ergriffen habt, euch auf
die Stunde insofern vorzubereiten, dass ihr etwaige Fragen und Probleme, die sich
zwangsweise bei den Hausübungsblättern ergeben haben, untereinander ausgetauscht
habt, was nämlich den Vorteil darin hätte, dass wir sofort ein weiteres Beispiel durchzeichnen könnten und somit, so meine ich, die verlorene Zeit wieder hereinholen
könnten, falls die, und das sei an dieser Stelle gesagt, die ohnehin nicht so rosig dastehen, keine weiteren Fragen mehr zu haben glauben meinen.
Soweit also ein kurzer Abschnitt aus dem Beginn der DG Stunde. Es darf in Zukunft
niemanden verwundern, wenn von den nächsten Werbeplakaten, welcher Partei das
sei dahingestellt, ein freundliches Lächeln des Mag. Joseph Wimmer strahlt. Sollte das
der Fall sein, wir wollen es nicht hoffen, ginge der Schule ein korrekter, gerechter und
freundlicher Lehrer verloren.
Trotz sorgfältigster Aufbewahrung konnten nicht alle 1988 gesammelten
Unterlagen bis ins Jahr 2013 gerettet werden. So sind leider die Unterlagen von Frau Professor Haas und Frau Professor Fernandez spurlos
verschwunden. Die Redaktion bedauert.
Birgitt Berger
Eine schlanke, blasse Gestalt schiebt sich, sich nach Wurf eines vorsichtigen Blickes
unbeobachtet fühlend, in die Klasse. Plötzlich ein Aufschrei: „Ma, schaut`s! Die Birgitt
hat scho wieda an Gips.“ (zurückzuführen auf allzu stürmische Schäferstündchen mit
ihrem Freund). Doch unsere Birgitt kann so leicht nichts mehr aus der Ruhe bringen.
Als angehende Rechtsanwältin hat sie diese peinliche Situation fest im Griff und auch
schon ein passendes Plädoyer parat. Uns aber erstaunt sie immer wieder. Schafft sie
es doch jeden Montag- und Mittwochabend bei Ausübung ihres heißgeliebten Hobbys
(Geräteturnen – kein Wunder, dass sie unsere zwei „niveaulosen“ Stunden am Donnerstag Nachmittag verschmäht) die allgemein anerkannte Theorie „Sport sei Mord“
zu widerlegen. Sie schreckt dabei auch nicht davor zurück, unschuldige kleine Kinder
zu haarsträubenden „Sprungteilen“ (Anm. d. Red.: trainerischer Fachjargon) zu verführen. Dabei überlebt sie die gefährlichsten Stürze, im täglichen Leben fehlen anscheinend die Matten.
Aber in Wirklichkeit ist sie ja gar nicht so ungeschickt, wie sie immer tut. Hat sie es
doch schon in der 6.Klasse geschafft, den sich den meist begehrten Jüngling unserer
Schule unter den Nagel zu reißen. Für alle, die es bis jetzt immer noch nicht wissen:
Es handelt sich hierbei um Stephan Novotny (berühmter Sohn einer berühmten Mutter), der mittlerweile erfolgreich Jus studiert. – Zufälle gibt`s.
Jürgen Demel
Nachdem Jeff seinen besten Freund, seine schwarze Vespa, auf dem Schulparkplatz
verlassen hat und seinem stacheligen Haarwuchs die typische Stromlinienform verpasst kommt er lässigen Schrittes in die Klasse geschlurft. In coolem Slang, wie eben
an Jeff alles cool ist, beginnt er für Outsider Unverständliches zu murmeln. Doch in
Michis (Jeff`s zweitbestem Freund) Augen erscheint ein warmer Glanz: er interpretiert
Jeff`s Gesülz als romantische Erlebnisse mit Freund Vespa oder kann auf coole Sauftouren schließen. Jedem, der so blöd ist und nicht weiß woher der legendäre Jeff seinen Namen hat, sei gesagt: dieses blindgeflockte Knäblein hieß einst Jürgen, doch auf
einer legendären Schullandwoche wurde er zum König der Härtepunkte gekrönt und
im Laufe der Geschichte wurde aus dem Titel „Chef lässig“ Jeff: na kapiert?
Nein, unser Jeff ist an und für sich nach erstmaliger Gewöhnung ganz leicht zu durchschauen: zu seinem größten Stolz zählt die Mitgliedschaft im „Vorstand“, unter Insidern als „blede angsoffene Truppn“ bekannt (auf unterschwelligen Protest wird dieser
Ausdruck geändert, siehe Bericht des Vorstandes).
Anschließend muss man bemerken, dass Jeff nach dem Grundsatz „nur die harten
kommen durch“ das harte Leben sicher spielend bewältigen wird.
(Jeff: „Des blondgelockt nimm i da übel.“)
Hannes (Erwin) Emrich
7 Uhr 53. Die Tür geht auf und ein wunderschöner Mann, bei dem es sich unverkennbar um einen Held der griechischen Mythologie handeln muss, betritt die Klasse. Doch
nein, es ist weder Adonis noch der wiederauferstandene Herkules, nein, es handelt
sich um ... unseren Hannes. Nachdem er die für die Schule notwendigsten Dinge
(sprich Tennisschläger, Haargel, Zigaretten, Walk-Man) in der Nähe seines Luxusplatzes
verstaut hat, beginnt er sofort zu unser aller Freude vom wochenendlichen Staatsliga-Tennisspiel zu erzählen, wobei natürlich nur ganz nebenbei sein großartiges Spiel
erwähnt wird. Nachdem wir durch ein nicht erzwungenes Gähnen gezeigt haben, dass
wir den Spielverlauf bereits auswendig kennen, lenkt er die Diskussion (Anm. d. Red.:
das Wort „Diskussion“ scheint nicht angebracht, da immer nur einer spricht) auf sein
zweites Lieblingsthema: Mädchen. Da aber nach einem 3minütigen Monolog die Anzahl der Zuhörer von 10 auf maximal zwei geschrumpft ist (die beiden Zuhörer sind
Hannes selber und sein Tennisschläger), geht er zurück zu seinem Platz und denkt
schon mit Freuden an das nächste Wochenende.
Wir wünschen ihm trotzdem, dass er in Wimbledon einmal im Finale steht (wenn auch
nur als Ballbube)!
Mario Forberger
Psychoanalytische Betrachtung des Falls 8a/5
Nach eingehender Untersuchung Ihres Mandanten, der bei mir am 10. dieses Monats
auf Grund eines Arretierungsgesuchs betreff nächtlicher Ruhestörung im Rahmen einer unangemeldeten (Freß)orgie, wobei es zu tätlichen Ausschreitungen kam, die zur
Verletzung eines Unterarms, einer Glastür und einer Klomuschel führten, eingeliefert
worden war, bin ich zu folgender Diagnose gelangt: es dürfte sich hierbei nicht um
eine vorsätzliche Belästigung der älteren Generation der umliegenden Anrainer, sondern um eine reine Affekttat handeln, die auf einen einzigen Faktor zurückzuführen
ist: Hunger! Diese Hypothese wurde durch die Tatsache untermauert, dass der Angeklagte auf all meine Fragen nur mit Begriffen aus dem Ess- und Trinkbereich zu antworten wusste. Zu seinen Partys wurde er lediglich von der Hoffnung auf kulinarische
Genüsse getrieben. Daraus dürfte sich auch seine enge Beziehung zu einer Konfiserieangestellten (Isabella) herleiten.
P.S. Bei Ihrem Plädoyer sollten Sie nicht vergessen, auf seine schwere Krankheit (85
Kilogramm) aufmerksam zu machen.
Markus Hasibeder
Ja, unseren
 Hasi
 Hasimausi
 Arnold
 Sunny
 Tubbs
 Schwaighart
Zutreffendes ankreuzen
 Mad Max
 Schneuzchelchen
 Markus
haben alle Mitschüler sehr gerne. Er zeichnet sich durch beinharte Charakterfestigkeit und manchmal furchterregende Ruhe wohl aus, obwohl sein vom Scheitel bis zur
Sohle durchgestyltes Äußeres anderes vermuten ließe. Zusätzlich zu seiner coolen,
manchmal bis ins Miami Vice-artige Art sich zu präsentieren wären da noch seine bodybuilderhaften Oberarmmuskeln (aber auch nur die!) zu nennen. Diese lassen Mädchenherzen höher schlagen. Am höchsten aber das kleine Herzchen einer gewissen
Doris, in dem unser kleiner Held einen Stammplatz einzunehmen pflegt. Man sollte es
kaum glauben, aber die Listen eines weiblichen Geschöpfes vermögen sogar die eisernen Grundsätze eines Markus Hasibeders ins Wanken zu bringen. Wo sind die Zeiten,
in denen er noch an die Endausscheidung für den „Mister Universum“ und an seine
eigene Tischtennis-WM glaubte. Heute spielt er als Reservemann in der Bezirksliga
Rohrbach-Nord mehr Ping-Pong als Tischtennis.
Sie, sehr geehrter Leser, mögen sich nun fragen, wie diesem vom Schicksal gequälten
Menschen zu helfen ist. Nein, kein Spendenkonto, kein Überlebenspaket (mit und ohne
Müsli) und keine neue Tischtennisausrüstung können helfen. Senden Sie statt dessen
Videokassetten (System 2000 – unbedingt!!) mit den neuesten Folgen der Serie „Miami Vice“ an die Redaktion. Denn Sie wissen, rasch helfen heißt doppelt helfen!
Karl Heuberger
Jeden Morgen zwischen 07:30 und 8 Uhr verlässt Karl Heuberger, in Milieukreisen
besser bekannt als Charly, das im Herzen von Linz gelegene Haus, um sich abermals
den übermenschlichen Strapazen der Schule zu unterziehen. Die Tatsache, dass alle
Staatsangestellten unterbezahlt sind trifft am härtesten die Schüler und von diesen
wiederum ganz besonders unseren Charly. Ach wie schön könnte es doch sein, wenn
sich Charlys Träume vom großen Geld verwirklichen würden. Ja, da wäre ein Lamborghini oder ein F-40 in der Garage, ein Helikopter stünde abflugbereit am Dach seines
New Yorker Penthouses und an den Abenden würde er abwechselnd mit den Ewings
und den Colbys dinieren. Doch wieder zurück am Boden der Realität, bemerkt Charly, dass die Möglichkeiten eines Linzer Schülers sehr begrenzt sind, denn die mehr
als kurz bemessenen Ferien oder Wochenenden reichen gerade für einen Kurzurlaub
in Bella Italia oder für eine Blitzvisite in Köln. Mögen die Götter wissen was er in Köln
macht, doch Charly sei gewarnt:
Wein, Weib und Gesang,
In Köln sind die Nächte lang.
Wenn der Junge sich mit deutschen Mädeln amüsiert,
er allzu leicht den Kopf verliert!
Naja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Doch allfällige Geburtstagspartys bieten für ihn gegebenen Anlass aus dem Alltagstrott auszubrechen. Diese „Ausbrüche“
offenbaren sich dann als Bachusfeste (oder um ein modernes Wort zu gebrauchen:
Krisensitzungen). Diese besondere Art der Party erfreut sich gerade in jüngster Zeit
zunehmender Beliebtheit und Charlys Haus ist mehr als optimal für den modernisierten Götterkult. Doch leider haben ökonomische Überlegungen und umwelttechnische
Notwendigkeiten Charly dazu veranlasst, in Zukunft einen etwas gleichmäßigeren
Lebensstil einzuhalten. Doch wie lange dieser Vorsatz hält, steht in den Sternen ….
(rülps)
Michael Jernei
Schwach taucht am Horizont ein schwarzer Punkt auf. Im Hintergrund die Berge
Tibets. Langsam wird der schwarze Punkt deutlicher und entpuppt sich schließlich als
XT, auf der Michael Jernei, kurz „Yeti“ genannt (nicht mit dem von Reinhold Messner
entdeckten Yeti zu verwechseln, der jedoch ein Verwandter von Michi sein soll), die
anderen Verkehrsteilnehmer belästigt, um nicht zu sagen: auf`s Äußerste gefährdet.
Sein markantes Gesicht lässt er dabei unter einem schwarzen Dakar-Helm verschwinden (um die anderen Straßenbenützer nicht auch noch durch dieses abzulenken und
zu verwirren).
Sehr markant für diese „spezies bestia“ sind die unüberhörbaren (nicht nur in der
Klasse, sondern im gesamten Schulhaus) Urschreie bzw. die unkontrollierten Schläge
(von ihm liebevoll „die rechte Führungshand“ genannt), die er regelmäßig in den Pausen von sich gibt.
Sonst verhält er sich aber ruhig, was ihm aber nicht nur darauf zurückzuführen ist,
dass er sich in einem Käfig aufhält. Richtig aufzuleben beginnt „Journey“ nur in den
Mathematik- und Chemiestunden. Es liegt ihm anscheinend daran, Albl den Nobelpreis
für Mathematik wegzuschnappen oder in Wort – und Wissensduellen mit Kirchi immer
die Oberhand zu behalten. Nur mit unserem Deutschprofessor hat er manches Mal ein
wenig Pech: Immer wenn er in der Pause vor einer Deutschstunde siegessicher behauptet: -Zitat Anfang- „Heut veroarsch i den Klimo wieda!“ – Zitat Ende- wird dieser
Vorsatz von der eben der von Michi zitierten Person auf grausamste Weise zerstört.
Sollte er den Nobelpreis dennoch nicht erhalten, so ist ihm zumindest ein Platz im Naturhistorischen Museum in Wien sicher!!
Kurt Kitzler
Eines hat unser Kurti im Laufe dieser Jahre geschafft: er ist sicher der Spitzenreiter
im Erwerb von Spitznamen. Während andere wie Jeff bei einem geblieben sind (Michi
- Yeti, Birgit – Pauli (für Insider), …), wurde er immer wieder mit neuen Namen benannt und gerufen z.B. : Zitz(ler), Kurz (seit dem letzten Italienurlaub) usw. Sogar
eine eigene Wortgattung wurde schon nach ihm benannt: die sogenannten Intelligenz- oder Kurzmeldungen. Insider wissen, dass er sich hierbei um besonders blöde
Meldungen handelt, sodass es schon wieder Intelligenz erfordert so etwas von sich zu
geben (behauptet er jedenfalls). Beispiel: Kurti ruft Jeff an, Jeff sagt er werde dann
zum Schmidt gehen. Kurti fragt, ob er leicht schon bei Schmidt ist. (Anmerkung der
Readktion, für unsere jüngeren Leser: dieses Beispiel entstand lange vor Erfindung
des Mobiltelefons.) So hält er sich in den meisten Stunden durch Wortmeldungen,
Spiele mit Martin oder man lese und staune – auch durch Mitarbeit wach. Aufzublühen
beginnt er in R, D, H oder Philosophie, wenn es darum geht, anderen seine Meinung
aufzuzwingen. Hier hat er schon manch hitziger Diskussion mit Hannes, Martin und
Heidi ergeben.
Laut jüngsten Informationen würde er sich in letzter Zeit auch wieder mehr einer
anderen Schwäche hingeben, dem weiblichen Geschlecht, wodurch er auch schon von
Jeff persönlich aus dem in Südtirol gegründeten Vorstand (Jeff, Kurti, Wolfi erweitert
durch David, Michi) ausgeschlossen worden sein soll.
Wollen wir hoffen, dass trotz all dieser Fehler und Unreife auch er es einmal zu etwas
bringen wird (Straßenkehrer auf der A1 zwischen Wien und Linz?)
Volkmar Kuttelwascher
Es ist Samstag, 5:50 Uhr in der Früh. Wir haben (nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit) 20 Grad unter Null, der Durchschnitts 8a-Schüler befindet sich gerade auf dem
Heimweg von einer „Sitzung“. Da erhebt sich die Silhouette eines vermeintlichen germanischen Hünen (blond, blauäugig und den Kopf in schwindlichen Höhen tragend)
aus seiner vereisten Istergalere. Es handelt sich hier natürlich um unseren, von allen
bewunderten Votschi, wie ihn seine Sportskumpanen liebevoll nennen. Volkmar hat
sich aber auch wirklich ganz und gar dem Sport verschrieben (nicht umsonst trägt er
den Titel eines Staatsmeisters). Nur wir Sportbanausen können nun einmal seine Liebe zur rauen See und zum Kreischen der Möwen nicht teilen. Aber Volkmar frönt nicht
nur diesem Hobby, nein, auch die Kunst auf Skiern zu stehen und anschließend mit
ihnen den Berg zu bewältigen war für ihn ein Klacks. Nicht ohne Grund wird er „Blauer
Blitz“ gerufen und verbringt seine Ferien immer in so tollen Skiorten wie Badgastein
und Stumm (dieses verschwiegene Örtchen im Zillertal soll ein Geheimtipp sein!).
In der Schule ist er ja im Großen und Ganzen auch ein frommes Lämmchen, obwohl
ihn bereits einige Lehrer in treffender Weise als „Krisenherd“ bezeichnet haben, und
unser Volkmar wendet hier ebenfalls vortrefflich seine Erfahrungen vom Rudern an:
Sie helfen ihm beim Durchschwimmen so mancher kniffliger Prüfungen und Schularbeiten.
Martin Liedl
Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar, hurra, hurra der Martin, der ist da. Ja,
unser Martin ist schon ein kleiner, frecher Kobold, doch er hat auch viele positive Seiten. Besonderer Stolz gilt seiner Meinungsstärke und der Erfüllung seiner Prinzipien.
So hat er, der vielleicht größte Vespa-Hasser unseres Jahrhunderts, der immer stolz
behauptete mit seinem Rennrad alle Vespas zu „verblasen“ und beinahe schon einen
Vertrag mit einem italienischen Radstall in der Tasche hatte, zur Untermauerung seiner Einstellung sich heuer eine Vespa gekauft. (Böse Zungen behaupten, er habe diesen Kauf mit dem von ihm einkassierten Klassenkassabeiträgen finanziert.)
Besonders angetan ist er vom großmütterlichen Adeg-Laden. Frühmorgens kommt
er mit Adeg-Jause, Adeg-Sackerl, in Adeg-Schlapfen, Hosen, Pullover…. und einem
fröhlichen „Adeg-Superpreis“ auf den Lippen. Und jeder, der es wagt, „So nah bei
Spar“ anzustimmen, erntet giftige Blicke. So geht es dann den ganzen Tag und sein
Banknachbar (armer Kurti!) wird mit den neuesten Superpreisen, den Adeg-Aktionen
und Werbungen für die verschiedenen Artikel (vom heißen Leberkäs über die Putzmittel bis zum Alkohol und Zigaretten) eingedeckt. Wäre er im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten, so hätte er aus dem großmütterlichen Laden sicher schon einen Großkonzern gemacht und wäre mehrfacher Multimillionär.
Gudrun Messenböck
Kein Zweifel, sie ist wahrscheinlich das Prachtstück unserer Klasse. Von diversen Madonnaexzessen abgesehen, führt sie für einen Star ein ganz „normales“ Leben.
Oft entlockt uns ihr stilvolles Auftreten einen Schrei des Entzückens. Ihre Haarpracht
lässt auf einen teuren Friseur schließen (an dieser Stelle wollen wir keine Werbung für
diese Haarvirtuosen machen). Unsere Sause – Gudi , nicht nur in Bezug auf „heiße
Eisen“ bestand nach mehrmaligem Anlauf an ihrem 16. Geburtstag alle Prüfungen für
den Kleinmotorradführerschein und verunsichert seitdem mit ihrer schwarzen Yamaha
(Reib`n) die Linzer Innenstadt, das heißt die Gegend rund um den McDonald`s.
Voller Frust überkam sie, als sie bei Höchstgeschwindigkeit von einem Dreijährigen auf
seinem Tretroller überholt wurde. Ihr Lieblingslokal, das Barzoka, Sammelbecken verrückter und asozialer Schüler und diverser Vespa Gruppen, das vorzugsweise samstäglich
grölend und mit 4 Promille verlässt. Eine treue Begleiterin in Alkoholangelegenheiten
ist ihre beste Freundin Sabine W., mit der sie seit der 5. Klasse gemeinsam durchs
Leben schwankt.
Sie ist ein richtiger kleiner süßer Fratz, der uns allen liebgeworden ist, auch unseren
Lehrern, die endlich eingesehen haben, dass ihr Schicksal die Klosterlaufbahn ist.
Eva Mittendorfer
Wenn unsere Evi so unschuldig in der 1.Reihe da sitzt und mit großen, braunen Augen
verschlafen dem Monolog des Lehrers folgt, würde wohl niemand vermuten, welch
unerhörte Energie hinter dieser Fassade schlummert. Doch warte, bis es dunkel wird!
Denn da wird Evi zum männermordenden Vamp. Zusammen mit ihren zahlreichen
Freundinnen (Fans?) durchstreift sie enge Gassen der Altstadt und macht sämtliche
Tanzlokale unsicher (es gibt in Linz wohl kaum einen Jungen, den sie nicht kennt). Um
ihre Bekanntschaften zu unterhalten, übt sie sich fleißig in Geigenspiel, Gesang und
Jazzdance. Trotz ihres dadurch erworbenen Ruhms (z.B. My fair Lady - Anm. d. Red.:
für alle, zu denen es bis jetzt noch nicht durchgedrungen ist: bei diesem Musical trat
sie zum ersten Mal ins Rampenlicht!!!), ist sie ganz die alte geblieben. Das Ausmaß
des Gesprächsstoffs hat sich allerdings so vergrößert, dass die Schulstunden kaum
mehr für ihre weitschweifigen Berichte an ihre Banknachbarin und beste Freundin Karen ausreichen – sehr zum Leidwesen ihrer ohnmächtigen Lehrer.
Wolfgang Mitterdorfer
Ein schriller Schrei, ein kreischendes Lachen, die Fensterscheiben klirren, die gesamte
8a bewegt sich am Rande eines Herzinfarkts. Was ist bloß geschehen? Höchstwahrscheinlich war es lediglich eine etwas abnormale Geste eines Mitschülers, die Wolfgangs Infantilität wieder einmal hervorbrechen ließ. Aber unserem Wolfi sei ja verziehen, schließlich ist er unser kleines Nesthäkchen und das muss sich letztendlich in
irgendeiner Form äußern. Leider ist es nicht nur sein Verhalten sondern auch seine
körperliche Entwicklung. Denn es kommt nicht von ungefähr, das bei ihm zum Leid
seiner Mitschüler der Stimmbruch anscheinend spurlos vorüber gegangen ist (Gerüchten zufolge soll er sogar das achtgestrichene (!) s erreicht haben). Aber in der letzten
Zeit gibt es immer häufiger Anzeichen dafür, dass sich auch Wolfgang zu einem kräftigen Mann entwickelt. Heuer wurde er sogar in den „Vorstand“ berufen und darauf ist
er besonders stolz. Sein zweiter großer Stolz ist seine um alles geliebte Vespa, wobei
aber sein Fahrstil etwas eigenartig zu sein scheint. Der linke Fuß muss exakt drei Millimeter über der Fahrbahn baumeln, die linke Hand in der Jackentasche stecken und
seine kesse Falco Sonnenbrille bei Regen oder Schnee stets sein treuer Begleiter sein.
Wenn er sich nicht gerade im Stadion herumtreibt oder einem gewissen Johann K.
euphorisch zugrölt, schwingt er seinen „Luxuskörper“ am herrlich blauen Traunsee, in
Gmunden, wo Ferien noch Ferien sind, herum.
Aber was wäre eine 8a ohne unseren Wolfi, der doch wesentlich zu unserer allgemeinen Belustigung beigetragen hat.
Reinhard Rametsteiner
7:45 Uhr. Schüler und Lehrer stehen auf dem Parkplatz und warten gespannt auf
das Ereignis des Tages. Plötzlich geht ein Aufschrei durch die Menge. Es kommt: ein
Mann und sein Auto (die Farbe ist egal, Hauptsache es ist schwarz). Bevor er seinen
Stammplatz neben dem funkelnagelneuen Vehikel von Prof. Albl einnimmt, dreht Reinhard, einer von wenigen Führerscheinbesitzern der 8a, zur Freude des Publikums noch
ein paar Runden. Als er aussteigt, wird er sogleich umringt und gefragt, woher er das
Geld für das tolle Auto her habe. „Des hot ma mei Vota kauft“, ist eine längere Antwort. Reinhards zweites Laster, neben dem Autofahren (er raucht und trinkt nicht, Gerüchten zufolge treibt er sich jedoch am Wochenende in einschlägigen Lokalen herum,
wobei er auch dem Alkohol und dem Nikotin nicht abgeneigt ist – und den Frauen.
Daher auch seine montäglichen Verspätungen) ist der Humor, der nicht selten zu Lasten der Lehrer geht. Mit Wolfgang bildet er ein unnachahmliches Paar, das Professoren
und auch Schüler, und das während des Unterrichts, unterhalten kann.
Reinhard ist aber auch ein Typ, mit dem man über ernste Dinge reden kann. Er ist ein
guter Zuhörer und versteht es, in geeignetem Augenblick das Gespräch etwas aufzulockern.
Nun werden sich viele fragen, was er am Abend macht. Er besucht einen Kurs des
Samariterbundes, der ihm auch in der Schule schon zu gute gekommen ist.
Kirchi: Rametsteiner, wos hauma letzte Stund gmocht?
Reinhard: Herr Fessor, kennt i net nexte Stund draukumma? I hob die gaunze Wochn
am Abend Samariterbundkurs ghobt und hob nix lerna kenna.
Kirchi: Nau guat, kummst hoit nexte Stund drau.
Auf dass er noch vielen das Leben retten möge (egal ob Mensch oder Lehrer)!
Markus Schallaböck
Markus Schallaböck (nicht zu verwechseln mit Albert Einstein!) ist sicherlich eines
unserer Universalgenies. Unser „kleiner“ Paradesülzer versteht es immer wieder den
normal denkenden Menschen (z.B. Lehrer) zu verblüffen.
Wofür Altmeister Goethe nur einen einzigen Satz verwenden würde, schreibt Max, so
wird er genannt, seitenlange Erörterungen, bei denen das Schmalz nur so trieft. Er
würde es auch ohne weiteres zustande bringen, Onkel Günter (für Anfänger: Prof Müller) von seiner revolutionären Unwahrscheinlichkeitstheorie zu überzeugen …. Hierzu
schneidet man die integrierte Fluktuationsebene in der funktionellen Übergangsphase
woraus sich dann eine ambivalente Aktionstendenz ergibt, die in Verbindung mit der
progressiven Koalitionsstruktur zu einer orientierten Identifikationspotenz führt … weiter konnte die Redaktion nicht folgen.
Nun soll aber auch das Privatleben dieses Zeitgenossen näher beleuchtet werden.
Zweifellos verbringt er viel Zeit vor dem Computer, um diesem Blechtrottel etwas von
seiner Kreativität zu vermitteln. Insider munkeln aber, dass sie ihn auf so manchen
Partys, die soll es in der 8a des Öfteren geben, gesehen haben. Auch bei gewissen
Krisensitzungen hat er eine führende Rolle gespielt. Nicht nur das: am Urfahraner
Markt war er sogar auf dem Podium der Europahalle zu finden.
Bier und Wein, lass das nicht sein
Schenk lieber noch ein Gläschen ein,
und nach dem Grundsatz „amoi geht`s no leicht“
trinkst du bis es dir dann reicht!
Dies und ähnliches stammt aus seinem Mund, behauptet zumindest die Redaktion
(..hicks…)
Heidelinde Schludermann
Heidi, dieser Name klingt nach
 Grüne Heiden, sanfte Hügel,.. und Menschen die sich dort Pfad suchen und finden
 Sanftem Querflötengesäusel
 Schulischen Spitzenleistungen
Zutreffendes ankreuzen
Solltest du den unverzeihlichen Fehler begangen haben, nur einen der drei Punkte
anzukreuzen dann möchten wir, der Heidelind`sche Fanclub, uns mit Abscheu von dir
wenden…denn unsere Heidi ist ein Tausendsassa, die sich mit strahlendem Lächeln
(die schönste Art seinem Feind die Zähne zu zeigen) in den Dienst der Menschheit gestellt hat. Sei es, dass sie uns mit ihrer Bildung in den verschiedensten Fächern oder
mit einem kleinen verbalen Kampf „Heidi contra Erwin Barth“ zu tosender Begeisterung hinreißt oder sich befleißigt, uns mit entzückendem Begebenheiten aus der Pfadfinderheimstunde zu erfreuen.
Auch liebt sie es, uns entweder mit durchdringender Stimme ihre Meinungen wissen
zu lassen oder uns mit zarten Querflötentönen zu stimulieren. Will man Heidi in Action erleben, so muss man sich schon am Donnerstag zwischen 14 und 16 Uhr auf die
sich unterhalb der Schule befindlichen „Gstetn“ bequemen. Denn dort frönt sie mit
flatternder Mähne einem weiteren Hobby: Heidi joggt und mit leuchtenden Kinderaugen betrachtet sie die zunehmende Erschöpfung eines armen Opfers, welches sie mit
raffinierten verbalen Angriffen (..die gute Luft, du bist eh zu dick,..) zu diesem hellen
Wahnsinn begeistern konnte. Aber so ist Klein-Heidi.
Wahrscheinlich ist sie die Einzige der Klasse, die den durch ihre schulischen Spitzenleistungen immer präsenten und manchmal recht kränkenden Neidern mit einem wegen ihrer Genialität nicht verstehenden und doch verzeihenden Lächeln vergibt. Ihre
Stellung in unserer Klasse möchte ich so definieren: heiß umstritten aber doch geliebt.
Wir bitten um Verständnis, dass aus moralischen
Gründen und Gründen des Jugendschutzes
die Texte folgender Personen nicht abgedruckt
werden können. Diese liegen der Redaktion vor
und können auf Wunsch eingesehen werden.
Dana Ducai
David Gibus
Andreas Peirleitner
Elisabeth Wakolbinger
Sabine Weiler
Karen Stoderegger
Ganz Linz schläft. Plötzlich – ein Funkspruch: 432 für Leitstelle. Notfall in Stechergasse 17 (Anm. der Red.: Wohnadresse von Prof. Barth). Linker Vorderzahn eingeschlagen (Loch noch heute intakt – Anm. d. Red.).“ Raus aus den Federn, rein ins Auto.
Schon ist Karen einsatzbereit. Seit dem sie letzten Frühling den Kurs beim Samariterbund absolviert hat, gibt es für die leidgeprüften Linzer Bürger kein Entrinnen mehr.
Karen, in der Schule von der redseligen Evi gefragt, sucht sich ihrerseits die Opfer
beim Rettungstransport. Um die Konkurrenz auszuschalten, verteilt sie eifrige Werbekleber. Auch die Lehrer bleiben nicht von ihrem Missionszwang verschont. Dies dürfte
natürlich neben ihrem brennendem Interesse an der Sprache vor allem der Grund für
ihren mehrmonatigen Frankreich-Aufenthalt gewesen sein. Die Früchte kommen zu
Weihnachten auf Besuch.
Nebenbei sei bemerkt, dass sie trotz ihres augenscheinlichen Desinteresses an schulischen Dingen, immer wieder schafft, die Lehrer von ihrem Wissen zu überzeugen.
Rätselaufgabe:
Wer fehlt?
Kurt Kitzler, Buchenhain 21, 4040 Puchenau
Martin Liedl, Rottmayrstraße 4, 4060 Leonding