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audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:36 Uhr Seite 1 MAI 2005 AUDIO hi tec SPEZIAL EXTRA ➔ MP3 Der Markt explodiert ➔ HIGH END 2005 High Nun in München ➔ VINYL Back in Black Ein Sonderheft von hitec HANDEL audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:43 Uhr Seite 2 www.siemens.de/zubehoer Designed for life FREISPRUCH Abb. Originalgröße CAR KIT EASY CAR KIT COMFORT BASIC HEADSET BLUETOOTH® CAR KIT BLUETOOTH® SETZEN SIE AUF FREISPRECHEINRICHTUNGEN VON SIEMENS • Nachrüstmarkt für Freisprecheinrichtungen boomt • Ideales Mittel zur Kundenbindung • Bewährte Siemens-Qualität • Beste Sprachqualität mit Mobiltelefonen von Siemens • Breites Sortiment an innovativen Lösungen • Austauschbare Halterungen für maximale Kompatibilität • Hohes Kundeninteresse an Wechsellösungen (Plug & Play) audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:44 Uhr Seite 3 AUDIO SPEZIAL Mit Musik geht alles besser EXTRA INHALT Magazin Audio-Trends und -News, kompakt präsentiert Es war einmal eine Zeit, da zog der Mensch, bewaffnet mit Ukulele, Mandoline oder Gitarre, am Wochenende ins Freie, um ebendort mit Freunden gemeinsam zu musizieren. Dabei spielten weder Bits noch Bytes eine Rolle, sondern es zählte, ob jemand C, F und G7 auf Gitarre spielen konnte. Radio, Plattenspieler und Tapedeck veränderten das Musik-Verhalten vom Produzenten zum Rezipienten. Und während Feingeister alle Vorkehrungen trafen, um aus der passiv aufgesaugten Musik das Beste herauszuholen, war es dem Gros egal, ob es knisterte, knarzte oder dumpf rauschte. Hauptsache Beschallung. Dem wiederum wollten die CD, später DVD-Audio und SACD noch das allerletzte Tüpfelchen an tonaler Klarheit herauskitzeln. Erfolgreich. Dem Feingeist entlockte dies wahre Verzückungen, die Plebs nahm davon kaum Notiz, sie brannte – sehr zum Verdruss der Industrie – selber Tonträger und nudelte alles ab, was silbrig glänzte. Inzwischen ist MP3 zum zentralen Thema geworden, wie auch ein Name, den viele mit religiösem Wahn in Verbindung bringen: Apple. Beziehungsweise iPod. Musik, zuvor auf höchstes Niveau gehoben, verkommt zur vermatschten Datenstrom-Kaugummimasse. Und zum Trend. Aber dieser Trend schafft Umsätze, die im globalisierten Gleichschritt für den Shareholder reichlich Value schaffen. Andererseits gibt es eine Messe, bei der Masse überhaupt keine Rolle spielt. Die High End. Sie hat sich auch in ihren Claims an die neue Zeit angepasst und Home Cinema mit ins Boot genommen, wie auch HD-Recording. Aber, es geht um höchste Wertigkeit, wie Branko Glisovic feststellt, da bleibt Minderwertiges definitiv außen vor. Muss denn jeder sein eigenes Süppchen kochen? In der Tat, so sieht es aus, denn auch die alte Schallplatte feiert, wie man in Bayern so gerne sagt – fröhliche Urständ’. Mein persönliches Fazit: Ganz gleich, in welcher Qualität Mensch Musik genießt, Hauptsache sie ist überhaupt im Spiel. Denn Musik ist Therapie, ist international, ist Stimmungsaufheller ohne Nebenwirkungen. Wir sollten alle mehr Audio genießen, es wieder – auch im Laden – ins Zentrum stellen. Herzlichst, Ihr SEITE 4 High Nun hitec HANDEL im Gespräch mit Branko Glisovic von der High End Society. SEITE 8 Und es geht doch Die Zeichen für einen Neuanfang von MB Quart sind positiv. Eine erste Zwischenbilanz zieht hitec HANDEL. SEITE 9 MP3-Markt boomt Wo geht der Trend bei MP3 hin: Die Stückzahlsteigerungen lagen im vergangenen Jahr im dreistelligen Prozentbereich. SEITE 10 Music is in the air Auch bei UMTS geht der Trend stark in Richtung MP3 – dank diverser Musikdownloadmöglichkeiten SEITE 14 »MP3-Download fast immer zulässig« Rechtsanwalt Till Kreutzer ist Fachmann für Urheberrecht: Mit ihm sprach hitec HANDEL über die Legalität von Internet-Downloads. SEITE 15 Anti-Klagen Lied Quadral versucht es mit neuen Wegen aus der Audio-Misere. SEITE 16 Die Renaissance der Schallplatte Back in black - Vinyl erfreut sich wachsender Beliebtheit SEITE 17 Von Digital zu Hyperdigital In der Unterhaltungselektronik wird ständig alles billiger, besser, funktionaler – oder nicht? SEITE 19 Titel Re-Start für ein deutsches Unternehmen, das bereits 1963 als MB Mikrofonbau GmbH startete. In Schieflage geraten durch den Rückzug des amerikanischen Mutterkonzerns Rockford aus Arizona, verspricht der Neustart viel. Mit überzeugenden und wertigen Produkten will MB Quart wieder um Vertrauen werben – beim Fachhändler. (Foto: MB Quart) JO CLAHSEN Audio Spezial 2005 3 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:48 Uhr Seite 4 AUDIO SPEZIAL MAGAZIN PONTIS: Vernetzt Laut einer Studie des Schweizer Marktforschungsinstituts Soreon Research stehen dem Network-Home-Markt fette Jahre bevor. Das kommt dem Audio-Festplatten-Rekorder MS330 von Pontis gerade recht. Auf der 80 Gigabyte fassenden Platte finden über 1300 Stunden Musik Platz, ohne dass die Klangqualität leidet. Auch digitale Fotos finden Platz auf der Platte und können über den Fernseher betrachtet werden. Über den Standard Universal PnP soll der MS330 auch mit anderen Netzwerk-Geräten kommunizieren können – und so Musik im ganzen Haus verteilen. Die Preisempfehlung für das Gerät liegt bei 899 Euro. Das Bose Wave Music System passt in jedes Wohnzimmer BOSE: Die perfekte Welle R OA D STA R : Verbunden Er sieht aus wie ein normaler Radiorecorder nun mal aussieht. Doch Roadstar hat dem RCR5689 UMPT einen entscheidenden Trick beigebracht: MP3-Daten von einem USB-Stick zu lesen und abzuspielen. Kein Brennen der Musik auf CD ist mehr nötig, um die Lieblingslieder zu hören. Ruckzuck die Daten auf einen USB-Stick und mit dem Roadstar verbunden, fertig. Ein Spaß für jede Grillparty. Erhältlich ist der Radiorecorder für rund 100 Euro. Satter Sound ohne sichtbare Lautsprecher, das ist das Patentrezept des erfolgreichen Wave Radio von Bose. Die Premiere des kleinen schicken Kastens mit dem großen Klang begeisterte einst Fachwelt und Kunden. Die findigen Bostoner reiten nun weiter auf der Erfolgswelle und demonstrieren mit dem neuen Wave Music System die gelungene Weiterentwicklung. Äußerlich hat sich kaum etwas verändert: schick, klein, wahlweise in dezentem Schwarz oder noblem Weiß. Doch verspricht Bose nun noch besseren, raumfüllenderen und tieferen Klang als das Original. Der neue integrierte CD-Player spielt auch MP3-Dateien ab und stellt Name des Künstlers und Titel auf dem Display dar. Die Bedienelemente für UKW-Tuner und CD-Player sind komplett auf der kreditkartengroßen Fernbedienung untergebracht, keine Knöpfe oder Schalter stören das elegante Erscheinungsbild. Dank eines zweiten Eingangs können auch Videorekorder, DVD-Player, PC oder Fernsehgerät für raumfüllende Klangeindrücke angeschlossen werden. Die Lautsprecher sind magnetisch abgeschirmt und lassen sich selbst von Computer-Monitoren nicht stören. Erhältlich für 698 Euro. ➔ www.bose.de Bose teilt die Welt in schwarz und weiß. (Fotos: Bose) SO N Y : Verfeinert Runde Sache: die Micro-Systemanlage NAS-CZ1 von Sony sieht nicht nur hübsch aus, sie spielt CD und CD-RWs ab, versteht MP3 und weitere Audioformate und speichert bis zu 20 UKW-Sender. Der Clou allerdings ist, dass sie sich per Ethernet oder mit Hilfe eines WLAN-Adapters auch drahtlos direkt mit dem PC koppeln lässt. Die dort gespeicherten Musikdaten ruft die Anlage einfach ab. Ab Juli für empfohlene 300 Euro erhältlich. T&A: In die Röhre sehen Frühlingsgefühle für Zweikanal-Liebhaber: T & A ergänzen ihre hochwertige V-Serie um einen highendigen CD-/SACD-Spieler. Neben Röhrenvollverstärker V10 und Plattenspieler G10 sorgt nun der D10 für digitale Musikkost. An seine Digital/Analog-Wandler schließt eine analoge Röhrenausgangsund Filterstufe an. Diese Röhren sehen nicht nur eindrucksvoll aus, sondern übernehmen tatsächlich die gesamte Verstärkung und Filterung. Eine wahre Liebeserklärung an alle Musikliebhaber. Der D10 von T & A wird erstmalig auf der High End 2005 in München zu sehen sein, im Atrium 3 Raum D 103. Der empfohlene Verkaufspreis in Deutschland liegt bei 5 500 Euro. ➔ www.TAelektroakustik.de 4 Audio Spezial 2005 D10 von T & A: Edler Auftritt in Aluminium und Acryl. (Foto: T&A) audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:49 Uhr Seite 5 AUDIO SPEZIAL MAGAZIN YA M A H A : Aller guten Dinge sind vier K E N WO O D : Back in Black Black Beauty: die Jubiläums-Serie XXV von Kenwood erinnert an das 25-jährige Bestehen des Car HiFi-Gedankens. (Foto: Kenwood) Was haben Kenwood, Ronald Reagan, Pink Floyd und der Golf I gemeinsam? Vor 25 Jahren prägten sie maßgeblich ihre Zeit. Als 1980 Musik im Auto noch aus Mono-Radios quäkte, arbeitete Kenwood an seinen ersten Car-HiFi-Geräten für echten Audiogenuss. Zur Erinnerung an diese Anfänge bringen die Japaner nun eine Jubiläums-Edition aus fünf limitierten Sondermodellen heraus. Natürlich allesamt im stilechten Achtziger-Schwarz, aber ausgestattet mit hochmoderner Technologie und eigens entwickelten Bauteilen. Zur Serie gehören der CD-Receiver XXV-01D mit hoch auflösendem OEL-Display, die Mono- und Vierkanal-Endstufen XXV-02A und XXV-03A, das Jubiläums-Lautsprecher-Komponentensystem XXV-04S und abschließend der DVD-Monitor XXV-05 mit umfassendem Ausstattungspaket. So eine erlesene Auswahl gab es vor 25 Jahren freilich noch nicht. Es gibt Neues aus dem Hause Yamaha. Auch anspruchsvolle Heimkino-Profis werden beim RX-V757 nichts vermissen. So ist in diesem 7.1-Kanal-Receiver etwa die „YPAO-Technologie“ (Yamaha Parametric Room Acoustic Optimizer) integriert. Dieses System prüft das Vorhandensein und den richtigen Anschluss der Lautsprecher. Ein Mikrofon misst die Entfernung der Boxen zur Hörerposition und überprüft die Fähigkeit der einzelnen Lautsprecher, tiefe Bassfrequenzen wiederzugeben. Je nach Ergebnis leitet der Receiver die Bässe an die entsprechenden Boxen oder einen vorhandenen Subwoofer weiter. Das Gerät unterstützt außerdem die „Pure Direct“- Technik, die Stereosignale vollkommen verlustfrei ausgibt. Anhänger der guten alten Schallplatte werden sich besonders über den Phono-Eingang des RX-V757 freuen. Ein zusätzlicher Vorverstärker ist dabei nicht erforderlich. Neben dem Top-Modell gibt es noch den RX-V457 für den ambitionierten Einsteiger, für den Einstieg in die Mittelklasse den RX-V557 und schon nah am TopModell dran, den RX-V657. ➔ www.yamaha-online.de ➔ www.kenwood.de INFINITY: Hängend ist Spitze Von Infinity kommt eine clevere Lösung für den Heimkinofreund mit Platznot. Das Modulus II Heimkino-System besteht aus kompakten Satellitenlautsprechern, einem Center und einem aktiven Subwoofer. Mit Hilfe des integrierten Stand-Montagefußes lassen sich die kleinen Lautsprecher praktisch überall aufstellen: in ein Regal, an die Wand oder an die Decke. Der Center findet entweder auf oder unter dem Fernseher Platz. Am optionalen TV-Montagebügel können die Satelliten sogar direkt am Flachbildschirm hängen. Der aktive Subwoofer sorgt abschließend für ein Bomben-Bassfundament, gerade richtig für das Heimkino. Passt perfekt: die Modulus II-Satelliten lassen sich ➔ www.infinity.de einfach am Fernseher befestigen. (Foto: Infinity) MARANTZ: Edel & Stark Noch ein Wegweiser zum Stereo-Trend: Der neue Marantz Premium-CD-/SACD-Spieler SA-15S1 verspricht außergewöhnliche Klangqualität. Die passende Ausstattung dazu bietet er auf jeden Fall. Der Nachfolger des legendären CD-17mkIII hat ein edles Design ohne sichtbare Schrauben, dafür mit sehr gut lesbarem LC-Display. Das Laufwerk im SA-15S1 ist geschwärzt – um das Streulicht des Lasers besser absorbieren zu können. An Ausstattung hat der Player alles zu bieten, was man sich nur wünschen kann: Digitaler Ausgang, sowohl optisch als auch koaxial, Fernbedienung und austauschbares Netzteil. Kostenpunkt: um 1500 Euro. ➔ www.marantz.de Edles Design, starkes Innenleben: der Marantz SA-15S1. (Foto: Marantz) Audio Spezial 2005 5 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:51 Uhr Seite 6 AUDIO SPEZIAL MAGAZIN MP3-News Kaum ist es Frühling, schon sprießt es. Nicht nur Flora und Fauna erwachen zu Leben, auch die Schar der Frischluftanhänger wird tagtäglich größer. Und weil der Mensch auch unterwegs ungern auf etwas verzichtet, schon gar nicht auf seine Lieblingsmusik, sprießt es auch im Handel bei den MP3Playern kräftig. Pünktlich zum Frühjahr präsentieren die Hersteller die neuesten Porties für den mobilen Musikgenuss. J VC : Multimedial Digital Digitale Übertragung spielt eine immer größere Rolle im Heimkino. So sieht das auch JVC und stattet dementsprechend seinen neuen Top AV-Receiver RX-D701 mit allen Schikanen aus. Per HDMI (High Definition Multimedia Interface) nimmt der Receiver Verbindung mit Flachbildschirmen und Beamern auf. Auch analoge Videosignale können so übertragen werden, denn der RX-D701 wandelt das Material entsprechend um (Up-Conversion). Der PC findet dank Wireless-USB-Empfänger sogar kabellos Anschluss. Für den satten Kinosound wartet der Receiver mit sieben Audio-Kanälen auf und beherrscht sämtliche gängigen Digitalformate von Dolby Digital bis DTS. Ab Juli lieferbar für 999 Euro. Sony stattet die neue Player-Generation neben ATRAC- auch mit MP3-Fähigkeit aus. So wie den brandneuen Walkman NWHD5 im schwarzen, weißen oder roten Aluminiumgehäuse, mit 20 Gigabyte Speicherplatz, LC-Display und mitdenkenden Funktionstasten. Eine UVP gibt es laut Sony nicht, doch kalkuliert man rund 299 Euro. ➔ www.jvc.de Vorausblickend: mit sieben Kanälen und HDMI ist der RX-D701 von JVC fit für die digitale Zukunft. (Foto: JVC) Grundig präsentiert ab Mitte April den MP 580/512, einen Winzling mit 512 Megabyte Speicherchip, der allerdings dank SD-Karte beliebig erweiterbar ist. Nettes Gimmick: Mit der Lyrik-Funktion lassen sich Songtexte, die aus dem Internet geladen wurden, passend zur Musik auf dem Display anzeigen. Von Samsung stammt gleich eine ganze Playerflotte, darunter das Flaggschiff YHJ70 mit enormer 30 Gigabyte Festplatte und großem 1,8 Zoll-Farbdisplay. Im kompakten Gehäuse steckt eine ganze Fülle an Funktionen: Musik hören in allen erdenklichen Formaten, Spiele und Videoplayer. Dazu ein digitales Photoalbum, Diktiergerät, UKW-Radio und eine Alarmfunktion. Rund 350 Euro soll die Wundertüte kosten. Auch Panasonic setzt bei seinem neuesten Musikplayer SV-SD100V auf zusätzliche Features wie Radio und Diktiergerät. Allerdings bleiben sie der SD-Card treu und verzichten auf eine Festplatte. Dadurch ist der Portie ein echter Winzling: gerade mal vier Zentimeter hoch und breit und 2 Zentimeter tief. Maxfield dagegen will zusammen mit Musikportal von T-Online, Musicload, Apple ans Leder: Der Player mit einZoll-Mini-4 Gigabyte-Festplatte soll dem iPod das Fürchten lehren. Der MAX P-X unterstützt natürlich WMA mit Musicloadkompatiblem Rechtemanagement. Für voraussichtlich 199 Euro im Handel, der große Bruder mit 6 Gigabyte kostet rund 239 Euro. 6 Audio Spezial 2005 DENON: Echte Stereotypen Stereo ist passé? Von wegen! Auch wenn Denon im Mehrkanal-Geschäft erfolgreich mitmischt, die Japaner erinnern sich gerne an die rund 35 Jahre währende Erfahrung in der Zweikanal-Welt. So präsentieren sie denn auch mit der SA1-Serie zwei High-End Stereoboliden für ambitionierte Musikliebhaber. Plattenfreunde und HiFi-Anhänger können sich freuen. Der CD/SACD-Spieler DCD-SA1 und der Vollverstärker PMA-SA1 orientieren sich an den schon legendären S-Serien-Komponenten. Doch die neuen Geräte sollen auch die Brücke zwischen Tradition und Innovation schlagen. Die Fronten aus massivem Aluminium lassen schon vermuten, dass auch im Inneren viel Wertiges steckt: hochwertige D/A-Wandler, symmetrische Ausgänge, getrennte Trafos und vieles mehr. So viel Exklusivität hat auch ihren Preis: 7 499 Euro kostet der CD/SACD-Player DCDSA1, 7999 Euro der Vollverstärker PMASA1. Erhältlich ab Mai. ➔ www.denon.de SACD-Player DCDSA1 und Vollverstärker PMA-SA1 sind eine Hommage an den Zweikanal-Ton. (Foto: Denon) audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:52 Uhr Seite 7 AUDIO SPEZIAL MAGAZIN KEF: Nette Aussichten: das KHT 6000 von KEF macht sich hervorragend an der Wand. (Foto: KEF) Neues aus England Nicht nur, dass Prinz Charles seine angebetete Camilla nun endlich geheiratet hat, auch wirklich interessante Neuigkeiten kommen zur Zeit von der Insel. Der britische Boxen-Bauer KEF zum Beispiel kündigt ein neues Heimkino-Surround-System an. Das KHT 6000 ACE ist flach, schick und passt wunderbar zum Design moderner Flach-Bildschirme; es soll sich zudem möglichst unauffällig in jedem Wohnzimmer eingliedern lassen. Die Reihe umfasst die Satelliten-Lautsprecher HTS6001 und den Center HTC 6001. Unter dem Aluminiumgehäuse verbirgt sich ein neues System zur Befestigung der Boxen an der Wand. Optional erhältlich sind auch spezielle bassunterstützende Ständer (KEF Bass Extender). Das Set wird voraussichtlich individuell konfigurierbar sein, je nach Anforderung, der Preis für Deutschland steht noch nicht fest. In Großbritannien liegt er bei 250 Pfund pro Box. www.kefaudio.de audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:53 Uhr Seite 8 AUDIO SPEZIAL High Nun Wieder einmal ist es soweit: Vom 5. bis 8. Mai öffnet die Messe der Hochwertigkeit ihre Pforten, die HIGH END 2005 im Münchner M,O,C. Wie immer ist der erste Messetag ausschließlich Fachbesuchern vorbehalten, die beim Veranstalter vorab registriert wurden und einen Fachbesucherausweis besitzen. Einiges aber hat sich dennoch im Vergleich zum Vorjahr geändert. hitec HANDEL sprach deshalb mit dem Marketing-Verantwortlichen, dem Geschäftsführer der High End Society, Herrn Branko Glisovic. Getreu dem Motto: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, hat die High End Society letztes Jahr mit einer langen Tradition gebrochen. Mit Erfolg. Hoffen Sie auch dieses Jahr wieder auf 40 Prozent mehr Besucher? Ich glaube, das wäre anmaßend. Wichtig ist aber, dass die HIGH END erstmalig mit drei Claims antritt: „HiFi“, „Heimkino“ und „Installation“. Dies soll deutlich machen, dass unter dem Dach der High End-Hochwertigkeit die drei genannten Bereiche ihre gemeinsame Plattform auf der HIGH END finden. Insofern ist es auch höchst erfreulich, dass erstmalig Firmen wie etwa Crestron (Heimvernetzung) oder Fujitsu (Plasmatechnologie), die Bedeutung der HIGH END Messe nach außen verstärkt darstellen. Darüber kann es ein Mehr geben. Und wenn es so sein sollte, dann ist es gewollt und gewünscht und würde die Besucher, die Aussteller, die Medien und nicht zuletzt die High End Society freuen. Hinter vorgehaltener Hand wurde hie und da Kritik laut, weil die Räume im M.O.C. nicht optimal wären für highendige Musikwiedergabe. Wie stehen Sie dazu? Richtig ist, dass wir in über 20 Jahren immer sehr unterschiedliche Ansprüche seitens der Aussteller hatten, die in der Vergangenheit in einem Hotel eben nicht erfüllt werden konnten. Etwa Firmen mit eigenem Messebau, die jetzt im M,O,C erstmalig genau das machen können, was sie schon immer wollten. Auch Firmen, die nicht vorführen wollen, sondern lediglich Fertigstände benötigten, sind jetzt mehr als zufrieden. Aussteller, die immer schon attraktive Vorführung machen wollten in hellen, 8 Audio Spezial 2005 großzügigen Räumen – Audio oder Video – können im M,O,C jetzt in 70 großen Vorführräumen zeigen, was sie wirklich können. Das allein macht schon die Location einmalig. Räume von Kempinski-Größe aber hatten wir nicht, weshalb im letzten Jahr von uns der Versuch unternommen wurde, mit BüroContainern einen kleinen Vorführraum nachzubilden. Ein Versuch der legitim war, zugegeben aber aus diversen Gründen nicht optimal angenommen wurde. Unterm Strich war die Akzeptanz dieser Büro-Module nicht gut genug, auch wenn es durchaus Aussteller gab, die damit zufrieden waren. Wir haben deshalb sofort nach Ende der letzten Messe neue Vorführ-Kabinen definiert, die probeweise gebaut wurden, so dass wir körperlich hören und messen konnten. Diese doppelwandigen Vorführräume (4x5 oder 4x6 Meter) in Lichtgrau mit Klima und Fenstern sind akustisch optimiert und von Fachkollegen gemeinsam mit mir beschrieben und begutachtet worden. Mittlerweile haben wir zwei Mal Probeaufbauten mit Messungen durchgeführt, die belegen, dass die Akustik darin zumindest nicht schlechter ist als in entsprechenden Hotelzimmern. Weil aber solche aufwändigen Konstruktionen kaum von den kleinen Ausstellern bezahlt werden können, haben wir uns mit dem Messebauer darauf verständigt, die Materialien zu kaufen und für die nächsten Jahre auf Lager zu legen. Nur deshalb können wir einen akzeptablen Mietpreis anbieten und darüber hinaus können Unternehmen unserer Branche diese Kabinen von uns auch geliefert bekommen, wenn sie an anderen Messen innerhalb Europas teilnehmen und Bedarf dafür haben. Schallplatte und seit kurzem auch der Platten- Branko Glisovic, High End Society spieler feiern Renaissance. Wie wirkt sich das auf Ihr Umfeld aus? Wir haben nie nach der Art der Technologie gefragt, sondern immer die Hochwertigkeit zur Prämisse erhoben. Die verwendete Technologie, mit der Musik hergestellt, verarbeitet und gehört wird, steht für uns an zweiter Stelle, solange die Qualität als oberstes Gebot respektiert wird. Ob analog oder digital ist für uns kein Ausschlusskriterium, denn wir haben ja beispielsweise auch Harddisk Recording, die mehr aus dem Computerlager kommt. Hochwertigkeit ist wichtig. High End Software braucht High End Hardware, um Wirkung zu zeigen. Wie sehen Sie den derzeitigen Trend hin zu low-end MP3, das mit irrwitzigen Zuwachsraten den Markt überflutet? Da werden wir genau hinsehen. Wir werden aber auf unserer Messe nicht dulden, dass Software oder Hardware minderer Wertigkeit bei uns greift. Weder heute noch morgen werden wir zulassen, die Quantität über die Qualität zu stellen. Die Welt des High End erschließt sich dem Laien nicht auf Anhieb. Was raten Sie als Profi einem geneigten Neueinsteiger, um bei überschaubarem Budget in den vollen Genuss zu kommen? Das ist fast nicht zu beantworten. Vielleicht so viel: Die bessere Qualität kommt nie laut daher, eher zurückhaltend. Da muss sich ein Laie langsam herantasten, den Fachhandel um Rat fragen, Vorschläge für die eigenen vier Wände ausarbeiten, dann bekommt das eine Eigendynamik. Aber die 399 Euro Anlage ist es nicht. Das ist akustische Umweltverschmutzung. Herr Glisovic, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch. ■ audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:54 Uhr Seite 9 AUDIO SPEZIAL Tool für Power-User: Der MBK C 800 USB ist eine Profikombi für digitale Tonein- und –ausgabe am PC über die Schnittstelle USB. (Fotos: MB Quart) Und es geht doch MB Quart, seit 1963 ein Name, der für Mikrofonbau und später für HiFi stand, geriet in Schieflage, als sich der US-Mutterkonzern Rockford Corp., Arizona, von dem Unternehmen zurückzog. Z wei Männer – RA Tobias Wahl und Unternehmensberater Thomas Sauer – sind vor einigen Wochen angetreten, um das HiFi-Elektronik-Unternehmen in Obrigheim am Neckar zu retten. Beiden Herren ist gemein, dass sie entschlossen um ein Kleinod deutscher Ingenieurskunst und den Erhalt von wertvollen Arbeitsplätzen kämpfen. Der Fachhandel soll weiterhin eine Ware erhalten, die sich zweifelsohne Kompetenzprodukt nennen darf. Ob Kopfhörer, Headsets, Car-HiFi-Lautsprecher oder Stereo- wie SurroundBoxensets, das Programm steht, wie MB Quart auf der Car+Sound 2005 im April belegte. Vera-Lautsprecher: Made in Germany: Edles Styling, hochwertige Materialien und State-of-the-art Technologien aus Deutschland – MB Quart Speaker-Serie Viera für den HomeCinema-Einsatz. Thomas Sauer, 47, sieht die Sache so: „Wir schmücken die Braut nicht, wir machen sie fit.“ Die Braut, so viel ist wichtig, ist ein ehemaliges Kind von Sauer. Denn schon von 1993 bis 1998 verantwortete er bei der damaligen MB Quart Akustik und Elektronik GmbH sämtliche Marketing- und Vertriebsprojekte, seit 1997 als Mitglied der Geschäftsführung. Später wechselte der Diplom-Kaufmann zu smart bzw. MCC, wo er bis 2001 das Customer Relationship Management aufbaute und leitete. Seit 2001 berät Sauer für Capgemini Deutschland GmbH als Managing Consultant Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Manufacturing und High Technology. QUALIFIZIERTE UNTERSTÜTZUNG In dieser Funktion arbeitet Sauer daran, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und an anderen relevanten Marktplätzen für MB Quart, Vertrauen aufzubauen. Dazu benötigt er leistungsfähige Teams, eine solide Struktur für Vertrieb und Service, viel Geduld und starke Partner: „MB Quart vertreibt auch in Zukunft über den qualifizierten Fachhandel. Fachhandelspartner sollten in der Lage sein, die wichtigsten Produkte vorführbereit zu halten, ihre Kunden Komplett-Set in High End: Hochtöner, Tieftöner und Frequenzweiche von MB Quart QSC 216, d.h. vom Modell mit 16 cm-Chassis. kompetent zu beraten und die gewünschte Ware dem Kunden sofort vom eigenen Lager auszuhändigen. Als Hersteller bietet MB Quart dem Fachhandel qualifizierte Unterstützung – sei es durch Produktschulungen, Werbeunterlagen oder einen professionellen Vertriebsinnen- und außendienst.“ Rechtsanwalt Tobias Wahl, Insolvenzverwalter der MB Quart GmbH, verantwortet seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Dezember 2004 die Unternehmensstrategie, Finanzen, Personal, die Suche, Auswahl von und Gespräche mit potentiellen Investoren (hitec Handel berichtete). Da MB Quart nach dem Rückzug von Rockford keinen Geschäftsführer mehr hatte, hält Wahl faktisch auch diese Position. Der 37-jährige hat folgende Einstellung zur Insolvenz gewonnen: „Die Zeichen für einen Neuanfang von MB Quart sind positiv. Das Unternehmen verfügt über die Firmenimmobilie in Obrigheim, den Maschinenpark, ein Warenlager und Forderungen. Der Geschäftsbetrieb ist stabilisiert, das Effizienzsteigerungsprogramm läuft auf Hochtouren. Inzwischen ist MB Quart wieder eigenständig und faktisch von Rockford unabhängig.“ HIGHFIDEL Die Zeichen sind gesetzt, jetzt müssen die beiden Herren dafür Sorge tragen, dass ein möglicher Investor nicht nach alter Haudegen-Manier erst mal wieder all das umwirft, was seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgebaut wurde. Oder, um Thomas Sauer zu zitieren: „Die Braut ist chic, die Braut ist fit.“ Wer ihr das Ja-Wort gibt, trägt jedoch nicht nur große Verantwortung. Angesichts der von der GfK gesetzten Zahlen und Aussichten hat er durchaus auch ein highfideles Erlebnis vor sich. ■ Audio Spezial 2005 9 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:54 Uhr Seite 10 AUDIO SPEZIAL Jung, dynamisch, modisch – so kommen die neuen MP3-Player daher. (Foto: Sony) Anstieg an Point-of-Sales-Stellen für den iPod – besonders auch in Deutschland.“ Aktuell sind dies über 1 000 verschiedene Vertriebsstellen in Deutschland – Tendenz steigend. ANRUF GENÜGT... Autorisierte Händler erhalten diverse Formen der Unterstützung. So lädt Apple etwa zu regionalen „Runden Tischen“ für alle Händler mit den Verantwortlichen aus den Regionen ein, sowie zu regelmäßigen Verkaufstrainings und Trainings bei Produktankündigungen. Über einen Zugang zum „Sales Web“, einem Internet Portal, finden die Händler weitere Supportmaßnahmen – von Produktfotografien über Anzeigenvorlagen, Preislisten bis hin zu Verkaufspräsentationen. Marketingunterstützung gibt es auch durch ASTO, dem „Apple Sales Training Online“ – ein online basiertes Trainingsinstrument, das die Händler nutzen, um ihre Produkt- und Verkaufskenntnisse zu verbessern. Übrigens: Wer autorisierter Händler werden möchte, „soll sich einfach an Apple wenden – MP3-Markt boomt Mehr ist eigentlich bei Stückzahlsteigerungen im dreistelligen Prozentbereich nicht zu schreiben. Doch der Trend scheint noch am Fachhandel vorbeizugehen. Deshalb hat sich hitec HANDEL mal bei den Herstellern umgehört: Wie sieht der Support für Fachhändler aus? Wo geht der Trend bei MP3 hin? D ie ganze Wirtschaft klagt … Die ganze Wirtschaft? Nein. Die MP3-Sparte leistet der allgemeinen schlechten Laune Widerstand. Kein Wunder: So meldet die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Frankfurt höchst positive Zahlen. Eine Stückzahlsteigerung von über 250 Prozent auf 3,16 Millionen verkaufte MP3-Geräte und eine ebenfalls enorme Umsatzsteigerung von mehr als 175 Prozent auf knapp 300 Millionen Euro steht im krassen Gegensatz zu einem Umsatzrückgang im gesamten HiFi-Bereich um 16,5 Prozent auf 913 Millionen Euro. Die Sparte „Portable Audio“ konnte durch den Erfolg der MP3-Player ein Plus von 20 Prozent auf 614 Millionen Euro verbuchen. ERSTER UNTER GLEICHEN Zurzeit laufen viele Hersteller mit stolzgeschwellter Brust herum: Samsung meldet beispielsweise bei der Ankündigung ihrer neuen MP3-Produkte ein Verkaufsvolumen von 1,7 Millionen Stück im vergangenen Jahr weltweit. Das liest sich gut. Doch wenn man die Zahlen von Apple sieht, treten einem unwillkürlich die Tränen in die Augen. Die Firma, die mit dem iPod den ganzen Boom losgetreten hat, meldet weltweit acht Millionen Stück verkaufte iPods mit einem Umsatz von 2,26 Milliarden Dollar. Nimmt man 10 Audio Spezial 2005 » Als absoluter Marktführer in dem Segment freuen wir uns über die enormen Zuwachsraten, die die führenden Marktforschungsinstitute prognostizieren.« » Holger Niederländer, Apple Der aktuelle MP3 Trend ist eine fantastische Entwicklung für die gesamte PC basierte Branche.« Jürgen Rakow, Yakumo den Gesamtumsatz im Segment Musik, also iPod nebst Accessoires, sowie die 200 Millionen Lieder, die per „iTunes Music Store“ unters Volk gebracht wurden, kommt man sogar auf die hübsche Summe von 2,668 Milliarden Dollar. AppleProduktmanager Holger Niederländer: „Speziell der iPod und der sich darum entwickelnde Zubehörmarkt stellen eine exzellente Chance für den Handel dar. Die wichtige Rolle des Handels bei der Vertriebsstrategie dokumentiert der starke Telefon: 089/99640-0. Die Channel-Betreuer werden individuell über die Kriterien mit den jeweiligen Vertriebspartnern sprechen“, so die Konzernauskunft. HÖHERER UMSATZ MÖGLICH Doch längst ist Apple nicht mehr allein. Allerorten bläst man zum Angriff. Jürgen Rakow, Geschäftsführer der Yakumo GmbH: „Der aktuelle MP3 Trend ist eine fantastische Entwicklung für die gesamte PC basierte Branche. Das haben wir nicht zuletzt Apple und dem iPod zu verdanken. Unsere Strategie ist es, Preis-Leistungs-Sieger in diesem Segment zu sein. Das heißt, wer nicht ausschließlich auf Design und Namen setzt, greift zu Yakumo.“ audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:55 Uhr Seite 11 AUDIO SPEZIAL » Insgesamt könnten MP3-Player im Fachhandel stärker platziert werden.« Pierre Maielli, Thomson MP3 gibt es auch „Surround“ Fakt ist jedoch, dass das Gros des MP3-Geschäfts zurzeit über die großen Handelsketten läuft. Pierre Maielli, Marketingleiter Thomson Multimedia Sales für Deutschland und Österreich, nennt Zahlen: „Laut GFK wurden in der letzten Periode von Dezember 2004 bis Januar 2005 nur zwölf Prozent des Gesamtumsatzes im MP3-Segment über den Vertriebskanal Fachhandel erreicht.“ Bei Thomson hingegen spiele der Fachhandel in der Vertriebsstrategie bereits heute eine wichtige Rolle. Denn fast die Hälfte der Partner sind im traditionellen Fachhandel zu finden. Ein Drittel des Umsatzes bei MP3-Produkten erreicht der Konzern über die Fachhandelskanäle. „Insgesamt könnten MP3-Player im Fachhandel stärker platziert werden“, so Maiellis Einschätzung. TEUER SPAREN So oder ähnlich äußern sich alle befragten Hersteller und sie alle bieten mehr oder weniger weitreichenden Support. Gründe der Hersteller, sich dem Fachhandel zuzuwenden, nennt Ralf » Unsere Strategie ist es nicht billig zu sein, sondern preiswert.« Ralf Hansen, Panasonic Hansen, Leiter Corporate Communication von Panasonic Deutschland: „Unsere Produkte lassen sich nicht ohne Beratung beim Discounter verscherbeln, weil neben einem attraktiven Preis auch Qualität, Innovation und Design wichtige Verkaufsaspekte sind. Konsumenten, die einmal die Erfahrung gemacht haben, dass vermeintliche Schnäppchen meist schwer zu bedienen, schnell kaputt oder nicht von der erwarteten Qualität sind, haben ‚teuer gespart’ und kaufen sich beim nächsten Mal ein Qualitätsprodukt.“ In das gleiche Horn stößt auch Mike Henkelmann, Produktmanager für Home Entertainment bei Samsung: „Gerade auch im MP3-Markt ist der Fachhandel MP3 über die teure Surround-Home-Theater-Anlage hören? Ein Frevel, oder nicht?! Demnächst wohl eher nicht, denn das „Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen“ in Erlangen hat gemeinsam mit seinen Lizenzierungspartnern Thomson und Agere Systems die „MP3 Surround“ vorgestellt. Die Dateien sollen nur etwa zehn Prozent größer als Stereo-MP3 seien. Dafür aber ermöglichen sie Multikanalton in einer Vielzahl von Anwendungen: etwa bei Internet-Musikportalen, im Autoradio und bei audiovisuellen PC-Anwendungen wie Spiele und Filme. MP3 Surround ist vollständig rückwärtskompatibel zu bestehenden MP3- Hard- und -Softwareplayern. Für den Surround-Sound unterwegs hat das Institut gleich noch die Software-Lösung „Ensonido“ vorgestellt. Damit können herkömmliche Stereo-Kopfhörer das neue Multikanalmaterial problemlos wiedergeben. Für Interessierte bietet das Fraunhofer IIS die notwendige Software und einen Surroundplayer zum kostenlosen download an (www.mp3surround-format.de.). Diese Evaluierungssoftware ist dabei nur zum privaten und nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt und soll die bei Thomson lizenzierbare MP3 SurroundTechnologie demonstrieren. Zusätzlich stehen auf der Internetseite mehrere MP3 Surround-codierte Musikstücke als Demomaterial zur Verfügung. Flashplayer: MARKTÜBERSICHT MP3-PLAYER Apple AVC cebop Creative Labs iriver LG Electronics Produkt: iPod shuffle Funktionen: Flashplayer Produkt: SiGN Si-200C Funktionen: Flashplayer Produkt: HIB Funktionen: Flashplayer Speicherkapazität: Bis 1GB Batterielaufzeit: 12 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer, Fernbedienung Speicherkapazität: Bis 1 GB Batterielaufzeit: 10 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer Speicherkapazität: Bis 512 MB Batterielaufzeit: 10 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer Produkt: MuVo Micro N200 Funktionen: Flashplayer mit FMRadio und Mikrofon Speicherkapazität: Bis 1GB Batterielaufzeit: 15 Stunden Anschlüsse: Kopfhörer, Line-Eingang, USB Produkt: MF-FE462 Funktionen: Flashplayer, -Recorder, FM-Tuner, Diktierfunktion, Speicherkapazität: 256 MB Batterielaufzeit: 20 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer, In Line Audiounterstützung: MP3, MP3 VBR, AAC, Protected AAC (aus dem iTunes Music Store, M4A, M4B, M4P), Audible (Formate 2, 3, und 4) und WAV Abmessungen (in mm): 84 x 25 x 8,4 Gewicht: 22 g Audiounterstützung: MP3, WMA/WMA (Windows Media Audio) mit DRM (Digital Rights Management) Audiounterstützung: MP3, WMA Audiounterstützung: MP3, WMA (auch mit DRM) Produkt: H10 (1GB color) Funktionen: Flashplayer, FM-Tuner, Voice Recorder Speicherkapazität: 1GB Batterielaufzeit: 30 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer, Line-In, Line-Out, Fernbedienung, 18 Pin-Connector Audiounterstützung: MP3 (CBR, VBR), WMA (mit und ohne DRM) ASF Abmessungen (in mm): 45 x 45 x 13 Gewicht: 49 Gramm (mit Batterie) Abmessungen (in mm): Ø 56 x 13 Gewicht: 40 Gramm (mit Batterie). Abmessungen (in mm): 33,5 x 65,5 x 13 Gewicht: 34 Gramm (mit Batterie). Abmessungen (in mm): 72 x 42 x 16 Gewicht: Cirka 63 Gramm Abmessungen (in mm): 31 x 14 x 81 Gewicht: Cirka 30 g Audiounterstützung: MP3, WMA, ASF Audio Spezial 2005 11 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:57 Uhr Seite 12 AUDIO SPEZIAL » Gerade auch im MP3-Markt ist der Fachhandel für Samsung ein wichtiger Partner.« Mike Henkelmann, Samsung » Innerhalb Europas ist Deutschland für mpio der wichtigste Markt.« für Samsung ein wichtiger Partner: Bei den immer komplexer werdenden Premiumprodukten, mit denen Samsung dieses Segment bedient, verlangt der Konsument anspruchsvolle, erstklassige Beratung – eine Leistung, die insbesondere der qualifizierte Fachhandel erbringen kann.“ » Unsere Vertriebsstrategie ist nach klassischen Vorbildern ausgerichtet, was gleiches Recht für alle bedeutet.« Andreas Henzler, Gizmondo DIE WELLE WÄCHST WEITER Reinhold Rosen, mpio » Wir werden über die nächsten Monate jetzt den Focus auf die partnerschaftliche Implementierung des Fachhandels legen.« Carsten Bickhoff, iriver Dass die Hersteller nicht aus karitativen Überlegungen heraus handeln, ist klar. So sagt der mpio-Vertriebsleiter Deutschland, Reinhold Rosen: „Innerhalb Europas ist Deutschland für uns der wichtigste Markt. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, wurde im Jahre 2004 der Vertrieb erheblich verstärkt und ausgeweitet.“ Ein allgemeiner Trend, denn auch bei iriver ist Bewegung in der Distribution. Carsten Bickhoff, Marketing Manager Europe: „Wir haben unsere Distributionslandschaft ausgebaut und werden über die nächsten Monate jetzt den Focus auf die partnerschaftliche Implementierung des Fachhandels legen. Das wird unter anderem durch eine eigene Fachhandels-Seite auf unserer neuen pan-europäischen Internetpräsenz erreicht sowie durch die Initiierung eines Partner-Programms, das Fachhändlern eine besonders zeitnahe und umfangreiche Information verspricht.“ HARTER PREISKAMPF Entgegen aller Unkenrufe, deren Künder das Brechen der MP3-Welle am Horizont schon zu erkennen meinen, soll der Markt in den nächsten Jahren stark wachsen – so die Prognosen von führenden Marktforschungsinstituten. Maielli, Thomson: „Inzwischen werden jeden Monat mehr als eine Milliarde Musiktitel im MP3-Format aus dem Internet heruntergeladen. Der MP3Markt explodiert geradezu.“ So ist es kein Wunder, dass einige Hersteller direkt ins DownloadGeschäft einsteigen wollen. Andreas Henzler, Marketing Director Gizmondo Deutschland: „Der Internetdienstleister Loudeye stellt in Kooperation mit uns einen neuen Downloadshop für den britischen Markt vor. Das neue Verkaufsportal, das auf dem O2D-Service basiert, umfasst bisher rund 450 000 Titel von über 12 000 Künstlern.“ Flashplayer: MARKTÜBERSICHT MP3-PLAYER Mpio Panasonic Samsung Sony Thomson Yakumo Produkt: FG100 Funktionen: Flashplayer, UKWRadio, Stoppuhr, Voice Recorder Produkt: SV-MP120VEGK Funktionen: Flashplayer, Digital-Tuner, Voice Recorder Produkt: NW-E107 Funktionen: Flashplayer Produkt: Lyra PDP 2345 Funktionen: Flashplayer, FM-Tuner Produkt: Hypersound XD Funktionen: Flashplayer Speicherkapazität: Bis 1 GB Batterielaufzeit: 42 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer, Optischer- und Audio-Eingang Audiounterstützung: MP3, WMA, ASF Abmessungen (in mm): 31 x 82 x 28,5 Gewicht: Cirka 40 Gramm Speicherkapazität: 512 MB Batterielaufzeit: 13 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer Produkt: YP-T7 Funktionen: Flashplayer, LC-Display für Bildwiedergabe, FMTuner, Voice-Recorder, Alarmund Erinnerungsfunktion Speicherkapazität: 1 GB Batterielaufzeit: 12 Stunden Anschlüsse: USB, Line In, Kopfhörer Audiounterstützung: MP3, WMA, WAV, Ogg Vorbis Abmessungen (in mm): 37 x 62,5 x 14 Gewicht: 36,4 Gramm (ohne Batterie) Speicherkapazität: 1 GB Batterielaufzeit: 70 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer Speicherkapazität: 512 MB Batterielaufzeit: 50 Stunden Anschlüsse: USB, Kopfhörer Speicherkapazität: Bis 1 GB Batterielaufzeit: o.A. Anschlüsse: USB, Kopfhörer Audiounterstützung: MP3, ATRAC3Plus Abmessungen (in mm): 45 x 45 x 13 Gewicht: 26 Gramm Audiounterstützung: MP3, MP3 Pro, WMA Abmessungen (in mm): 58 x 64 x 31 Gewicht: Cirka 50 Gramm Audiounterstützung: MP3, WMA Abmessungen (in mm): 88 x 31 x 20,8 Gewicht: 35 Gramm (ohne Batterien) 12 Audiounterstützung: MP3, WMA Abmessungen (in mm): 53 x 61 x 17,5 Gewicht: 30,4 Gramm (ohne Batterie) Audio Spezial 2005 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:58 Uhr Seite 13 AUDIO SPEZIAL » Wir sehen im Markt derzeit zwei große Trends. Einerseits ist dies das Musikhandy. Der zweite Trend spielt sich im Home Entertainment Bereich ab.« Kleiner schwarzer Alleskönner Hans-Joachim Gruneck, Kontiga Data Die Zukunft der MP3-Player sieht wohl so aus: „Die Produkte werden in den nächsten Jahren immer kompakter oder immer leistungsfähiger werden. Speichervolumen, Akku- oder Batterielaufzeit und Klangqualität wachsen kontinuierlich, gleichzeitig ist ein Ende des harten Preiskampfes nicht in Sicht. Viele B- und C- Marken sowie No Names drängen mit billigen Angeboten auf den Markt und erreichen respektable Verkäufe“, so die Einschätzung von Ralf Hansen, Panasonic. MP3 GOES „HANDY“ Doch der Schluss soll einem gehören, der andere Geräte im Trend sieht: Hans-Joachim Gruneck, Geschäftsführer der Kontiga Data (unter anderem Distributor für Cowon Systems und AVC) . Zum einen, so Gruneck, wird im Home Entertain- ment die drahtlose Vernetzung per Wireless LAN im Wohnzimmer weiter boomen. Dadurch kann jederzeit auf die gesamte Musiksammlung, die dort auf der Musikzentrale, einem Home Server, gespeichert ist, zugegriffen werden. Durch Wireless-Anschluss an den PC kann diese Sammlung stets mit der neuesten Musik vom Internet aus bestückt werden – und selbstverständlich ist auch die mobile Nutzung der Musiksammlung über MP3-Player wesentlicher Bestandteil dieses Trends. Der zweite Trend sei das Musikhandy, also der im Handy integrierte MP3-Player. Da diese Entwicklung auch dem UMTS-Markt neue Impulse versetzen dürfte, ist hitec HANDEL ihr in einem gesonderten Artikel über Download-Möglichkeiten bei UMTS-Mobiltelefonen nachgegangen (siehe: Seite 14). ■ Wenn es eine Wahl zum Gadget des Jahres (also ein elektronisches Spielzeug mit viel Schnickschnack) gäbe, der Gizmondo wäre ein Favorit. Er arbeitet mit einer Microsoft Windows CE.Net-Plattform, besitzt einen 2,8 Inch TFT-Farbbildschirm mit einem Samsung ARM9 400 MHz Prozessor und benutzt die GoForce 3D 4500 Nvidia Grafikkarte. Zur Ausstattung gehören moderne Spielmöglichkeiten, Multimedia-Nachrichtenversand, ein MP3-Player, Abspieleinrichtung für MPEG4-Filme, eine digitale Kamera und eine GPRS-Netzwerkverknüpfung, um im Wide-Area-Network zu spielen. Zusätzlich enthält die Einheit einen GPS-Chip (!) für standort-basierte Dienste, ist ausgerüstet mit Bluetooth für den Einsaz beim Multi-Player-Spielen und akzeptiert MMC-Card-Zubehör. Festplattenbasierte MP3 und Portable Media MARKTÜBERSICHT MP3-PLAYER Apple Creative Labs iriver Mpio Thomson Produkt: iPod Funktionen: Festplattenbasierter MP3Player Produkt: Zen Micro Funktionen: Festplattenbasierter MP3Player, FM-Radio, Diktier- und Organizerfunktionen Speicherkapazität: 5GB Batterielaufzeit: 12 Stunden Display: 160 x 104 Pixel mit weißer Hintergrundbeleuchtung Produkt: H10 (5GB color) Funktionen: Festplattenbasierter MP3Player, FM-Tuner mit Aufnahme- und Timerfunktion Speicherkapazität: 5GB Batterielaufzeit: 12 Stunden Display: 1,5 Zoll Farb-TFT mit max 260.000 Farben Produkt: HD300 Funktionen: Festplattenbasierter MP3Player, FM-Tuner, Aufnahmefunktion, Officeware „Walk Office“ Speicherkapazität: 20GB/40GB Batterielaufzeit: 16 Stunden Display: Achtzeiliges LCD mit indigoblauer Hintergrundbeleuchtung Produkt: Lyra PDP 2812 Funktionen: Festplattenbasierter MP3-Player Anschlüsse: USB-Anschluss (2.0, 1.1.), Kopfhöreranschluss Anschlüsse: USB-Anschluss (2.0) Anschlüsse: USB-Anschluss (2.0), Kopfhöreranschluss Audiounterstützung: MP3, WMA (auch mit DRM) Anschlüsse: USB-Anschluss (2.0), Kopfhörer-,Line-In-, Line-Out-Stereo-Miniklinke, Anschluss für Kabelfernbedienung, 18 Pin-Connector Audiounterstützung: MP3 (CBR, VBR), WMA (mit und ohne DRM), ASF Audiounterstützung: MP3, WMA, ASF, Ogg Vorbis Audiounterstützung: MP3, WMA Abmessungen (in mm): 51 x 84 x 19 Gewicht: 108 Gramm (mit Akku) Unterstütztes Bildformat: jpg Slideshow-Funktion, Full-Screen-Support, gleichzeitiges Betrachten von Bildern und Abspielen von Musik Unterstütztes Textformat: txt Abmessungen (in mm): 95 x 54 x 15 Gewicht: 96 Gramm Speicherkapazität: 20 GB Batterielaufzeit: 12 Stunden Display: 5,08 cm Diagonale, Graustufen LCD mit LED-Hintergrundbeleuchtung Anschlüsse: USB-Anschluss (2.0), Dock- (FireWire 400), Fernbedienung, Stereo-Mini-Anschluss Audiounterstützung: MP3, MP3 VBR, AAC, Protected AAC (aus dem iTunes Music Store), Audible (Formate 2, 3, und 4), Apple Lossless, WAV, AIFF Abmessungen (in mm): 104 x 61 x 14 Gewicht: 158 Gramm Speicherkapazität: 5GB Batterielaufzeit: 12 Stunden Display: 1,5 Zoll Farbdisplay Unterstütztes Bildformat: jpg, Slideshow-Funktion Abmessungen (in mm): 60 x 104 x 17 Gewicht: 159 Gramm Abmessungen (in mm): 50 x 89 x 14 Gewicht: 84 Gramm Audio Spezial 2005 13 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:58 Uhr Seite 14 AUDIO SPEZIAL Ein Bett im Kornfeld... das passende Musikstück – es muss ja nicht von Jürgen Drews sein – lässt sich auch hier bequem und per UMTS runterladen. (Foto: T-Mobile) Music is in the air Der Trend geht bei UMTS neben dem schnellen Download von größeren Datenpaketen stark in Richtung MP3. Zumindest dürfte UMTS durch die diversen Music-Downloadmöglichkeiten stark gepuscht werden, von denen hier zwei stellvertretend vorgestellt werden sollen. E ine Möglichkeit: Die neue Mobile Jukebox von T-Mobile. Hier können Musikfans jederzeit und spontan ihre Lieblingshits aufs musikfähige Mobiltelefon laden und haben somit ihre persönliche Hitliste immer dabei. Der Service ermöglicht das Laden kompletter, digitaler Musikstücke (full tracks) auf ausgewählte Handys. Bei diesem mobilen Musikangebot erwirbt der Anrufer ein doppeltes Nutzungsrecht. Denn mit dem Download eines Musiktitels aufs Handy über das mobile Internet-Portal t-zones wird gleichzeitig eine Lizenz für einen zweiten Download aus dem Internet-Portal mit einem PC erworben. Das spätere Brennen der Musiktitel auf CD ist ebenfalls inklusive. Der Kunde ist in der Wahl der Abfolge des doppelten Nutzungsrechts frei. Die über das Internet-Portal gekauften Musikstücke können anschließend auch mobil aufs Handy geladen werden, ohne Zusatzkosten für das Datenvolumen. JUKEBOX FÜR UNTERWEGS Die neue Version der Mobile Jukebox bietet mehrere hunderttausend Titel zur Auswahl, darunter Songs aus Kategorien wie Rock, Pop, Klassik und allen weiteren gängigen Genres. Für das Angebot Mobile Jukebox nutzt T-Mobile die Infrastruktur der erfolgreichen Internet-Plattform Musicload von T-Online. Die Auswahl der Musiktitel soll im Laufe des Jahres kontinuierlich ausgebaut werden. Der Download erfolgt je nach Verfügbarkeit des Netzes und abhängig vom Handy-Modell Bei jedem Wetter, egal ob zu Hause oder unterwegs, egal wo, wie oder wann: Musik ist jederzeit per UMTS abrufbar. Eine Zielgruppe liegt da nahe: junge Leute. (Foto: Vodafone) 14 Audio Spezial 2005 Hier steckt bereits heute Musik drin: das V980 von Motorola. Per Music-Download von Vodafone können auf das Mobiltelefon komplette Musiktitel im AAC-Format heruntergeladen werden (Foto: Vodafone) über GPRS oder UMTS. Für ein unmittelbares Hörvergnügen wird der ausgewählte Song bereits während des Downloads in voller Länge abgespielt – auch bei der besonders schnellen Übertragung via UMTS, die bei etwa einer Minute pro Download liegt. Der Dienst wird zunächst von den Modellen Nokia 6630, 6680 und dem MDA compact unterstützt. Zusätzlich werden im weiteren Verlauf des Jahres zahlreiche musikfähige Handys hinzukommen. MUSIK IN EINER MINUTE Ähnlich funktioniert der Music-Download bei Vodafone. Kunden können mit diesem Dienst einen kompletten Musiktitel im AAC-Format – einer Weiterentwicklung des MP3-Formats – auf das Telefon herunterladen. Unterstützte Handys sind hier: Motorola V980, Motorola E1000, Sony Ericsson V800 und Nokia 6630. Von den UMTSHandys, die in Kürze auf den Markt kommen, sind das Motorola V1050 und das Toshiba TS921 downloadfähig für Musikfiles. Zwar kann während des Downloads der Kunde das Stück nicht mehr anhören (das war vorher so). Dies sei, so Vodafone, mit UMTS aufgrund der größeren Übertragungsgeschwindigkeit auch nicht mehr nötig. Technisch gesprochen: Die Encoding Qualität beträgt für das AAC-File 64 Kbit/s, was ungefähr einer Qualität von 128 Kbit/s bei MP3 entspricht – in „Windows Media Audio“-Dateien audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 11:59 Uhr Seite 15 AUDIO SPEZIAL »MP3-Download fast immer zulässig« Till Kreutzer (33) ist Rechtsanwalt und Partner von i.e., „dem Büro für informationsrechtliche Expertise in Hamburg“. Er ist Redakteur von iRights.info, einem Internetportal für Verbraucher zum Urheberrecht in der digitalen Welt. hitec Handel sprach mit ihm über das Thema Internetdownload. Das erste Siemens Mobiltelefon für UMTS kommt im September in den Handel: das SXG75. Mobile Navigation, Fotos, Videos und vor allen Dingen auch Musik und Downloads – so knapp lässt sich das große Leistungsspektrum umreißen. (Foto: Siemens Communication) (WMA) ist die Qualität 128 Kbit/s. Ein Musikstück wird dabei mit beispielsweise drei Minuten Länge in hoher Klangqualität auf eine Datenmenge von 1,5 - 2 Megabyte komprimiert. Oder auf Deutsch: Die Downloadzeit für einen 3 Minuten 30 langen Musiktitel in FM Stereoqualität (64 kbps) beträgt ein bis zwei Minuten. Nach dem Download kann das Stück beliebig oft auf dem Handy abgespielt werden. Mit dem einmaligen Kauf im WAP (Abkürzung für Wireless Application Protocol, ein Übertragungsstandard, der den Datentransfer zwischen Internet und Mobiltelefonen ermöglicht) wird der Kunde darauf hingewiesen, dass er das Lied auch auf einen PC herunterladen kann. Er loggt sich mit seiner Nummer und seinem Internetkennwort ein und kann die gekauften Songs im Windows Media Audio-Format (WMA) auf seinen PC downloaden. Hier kann er sie bis dreimal brennen oder auf ein anderes mobiles Endgerät (MP3-Player) bis zu dreimal weiter transportieren. Welche legalen Downloadmöglichkeiten für Endverbraucher gibt es im Internet? Als „legal“ werden zumeist nur diejenigen Downloadangebote bezeichnet, die von den kommerziellen Verwertern betrieben werden, zum Beispiel iTunes oder Musicload. Dagegen heißt es meist, die Tauschbörsen (FilesharingSysteme) wie beispielsweise KaZaa oder eDonkey seien illegal. Das stimmt aber nur zum Teil. Die Tauschbörsen selbst sind natürlich nicht illegal, sondern allenfalls das, was die Nutzer da machen. Auch das ist teilweise durchaus legal. So ist der Download aus Tauschbörsen, wenn die Musik oder Filme nur privat genutzt werden sollen, grundsätzlich zulässig. Dies ist nur in den seltenen Ausnahmefällen anders, in denen es für den Nutzer „offensichtlich“ ist, dass die Kopiervorlage – also die Datei, von der ein Download hergestellt wurde – „rechtswidrig hergestellt wurde“. Da der Nutzer fast nie beurteilen kann, ob das der Fall war – es könnte sich ja auch bei der Vorlage um eine erlaubte Privatkopie handeln oder sogar ein Original –, sind die meisten Downloads als Privatkopie zulässig. Anders verhält es sich mit dem Anbieten von Dateien in einer Tauschbörse. Das ist ohne Zustimmung der Rechteinhaber – meist Musik- oder Filmindustrie - nicht erlaubt, also „illegal“. TELEFONHERSTELLER ZIEHEN MIT Doch auch die Mobiltelefonhersteller rüsten nach und auf. So präsentierte Siemens Communication auf der CeBIT mit dem SXG75 sein erstes UMTS-Mobiltelefon. Mobile Navigation, Fotos, Videos, Musik und Downloads mit Highspeed per UMTS aufs Handy. Neben Kamera, Videoplayer und GPS-Navigation macht sich das Gerät auch gut als Radio mit RDS-Dienst und vor allen Dingen als portabler MP3-Player. Für noch besseren Sound kann man einfach das „Mobile Music Set“ mit hochwertigen Aktivboxen anschließen (als Zubehör erhältlich). Das SGX75 liegt im oberen Preissegment und kommt ab September 2005 in den Handel. ■ Darf ein Fachhändler auf seiner Homepage MP3 zum Download anbieten, etwa als Kundenservice? Nein. Ein Fachhändler darf, wie jeder andere, MP3-Dateien nur dann zum Download anbieten, wenn er hierfür von den Rechteinhabern eine Lizenz erworben, also eine Erlaubnis erhalten hat. Da die Musikindustrie dem im Zweifel nicht zustimmen wird, besteht kaum eine Möglichkeit, die eigene Homepage mit Musikdateien „aufzuwerten“. Bei einem Verstoß gegen diese Regeln drohen empfindliche Rechtsfolgen, wie Schadensersatz- oder Unterlassungsansprüche, Geld- oder sogar Freiheitsstrafen. Rechtsanwalt und iRights-Redakteur, Till Kreutzer. (Foto: Till Kreutzer) Was sind die Ziele von iRights? iRights.info fokussiert auf eine möglichst umfassende Information der Verbraucher und Urheber über das Urheberrecht. Es handelt sich um ein reines Informationsportal, bei dem die Aufklärung über die geltende Rechtslage im Vordergrund steht. Wir versuchen – in praxisorientierter Weise – die Nutzer und Urheber bei ihren im täglichen Leben auftretenden Problemen mit dem Urheberrecht „abzuholen“. Fragen wie „Darf ich CDs brennen?“, „Darf ich Musik tauschen oder ins Internet stellen?“ oder „Darf ich Grafiken von fremden Webseiten in meine eigene Site einbauen?“, werden allgemein verständlich beantwortet. iRights.info wird vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft für die Dauer von 18 Monaten seit September 2004 gefördert. Ich denke, dass bei iRights.info für fast jeden was dabei ist, am besten mal reinschauen! Herr Kreutzer, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch. ■ i www.irights.info Audio Spezial 2005 15 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 12:00 Uhr Seite 16 AUDIO SPEZIAL Anti-Klagen Lied Lerne leiden, ohne zu klagen, lautet ein altes Sprichwort. Besser wäre natürlich, wenn es keinen Grund zur Klage gäbe. Quadral versucht es mit neuen Wegen, die aus der Audio-Misere herausführen sollen. H ans Fritz, Geschäftsführer Quadral, kennt die Branche aus dem Effeff. Und er weiß auch, wo es beim Handel hakt. „Immer wieder haben wir in den letzten Jahren das gleiche Lied gehört, nämlich keine Margen und zu viel Quantität.“ Die Frage, die sich daraus konsequent ergibt ist die nach dem Wie. Wie soll, will, kann der Handel gegensteuern? Wie kann man wieder zurück zu den Zeiten gelangen, in denen CRTs und HiFi noch Margen abwarfen, die für mehr reichten als ein Klopper-Plakat mit den neuesten Schnäppchen? Suche nach einer Marge, die dem Handel ein Überleben gewährt, trafen verschiedene Firmen wie Denon, Onkyo und auch Quadral auf einen Berater, der über viele Jahre in exponierter Stellung im Handel aktiv gewesen war. Ihm selbst war klar geworden, dass es mit dem Fachhandel so nicht weitergehen konnte. Denn Musik ist beim Endverbraucher im Fokus. Nur, der Handel muss Audio auch wieder in das Bewusstsein des Kunden zurückbringen. „Musik ist ein Grundbedürfnis des Menschen“, stellt der Quadral-Mann kategorisch fest. „Es gibt aber im Handel kaum einen Laden, der dieses Grundbedürfnis zeigt oder lebt.“ Im Gegenteil ist es oft so, dass vorne in den Läden Computer, Telefone und Software im breiten Angebot dargestellt werden, während Audio in die hintersten Ecken zurückgedrängt ist. BEACHTLICH WENIG ENTHUSIASMUS Hier ein Gegenbeispiel wie gute Audiopräsentation im Handel aussehen kann: Das Beispiel zeigt einen POS-Präsentation im „Auditorium“ in Hamm. (Foto: Auditorium) MUSIK ALS GRUNDBEDÜRFNIS „Bereits vor zwei Jahren“, erinnert sich Hans Fritz, „dämmerte uns, dass es so nicht sein kann. Im Rahmen der Digitalisierung hatten Handel und Industrie ihre guten Vorsätze über Bord geworfen, also musste ein Konzept her, das dem gegenwärtigen Trend entgegen tritt.“ Auf der 16 Audio Spezial 2005 Die Initiative von Quadral und Partnern wurde von dem Berater (mehr in hitec Handel 6/7) in die Handelslandschaft hinausgetragen und dort mit beachtlich wenig Enthusiasmus aufgenommen. Denn Audio, so wie es viele aus alten Zeiten kennen, schien wenig margenträchtig. Also sollte es auch weiter sein Mauerblümchen-Dasein in den dunklen Ecken der Ladengeschäfte fristen. Bei knapp 40 Firmen jedoch hat das Konzept schon jetzt Früchte getragen - „mit minimalem Aufwand“ (Fritz). Es muss auch selten ein Umbau stattfinden, um „den Gedanken an Audio wieder mehr in die Breite zu tragen. Audio muss nur raus aus der Ecke, dann hat der Handel wieder Erfolg mit klassischem Audio.“ Euronics hat als erste Handelskooperation das Konzept übernommen und scheint mit den Ergebnissen bis dato zufrieden zu sein. Auch größere Häuser aus dem Bereich kommen wieder in die alten Zeiten zurück und verdoppeln im Bereich Audio ihre Umsätze. Erste Zeichen der Besinnung: Die Neueröffnungen kommen wieder mit Studios, in denen sich der Kunde in aller Ruhe und mit seinen Platten oder CDs das anhören kann, was er kaufen möchte. Auf der anderen Seite ist es so, „dass expert wohl Studios schließen will“, was gemäß Hans Fritz, Geschäftsführer Quadral: „Musik ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Es gibt aber im Handel kaum einen Laden, der dieses Grundbedürfnis zeigt oder lebt.“ Hans Fritz wohl eher kontraproduktiv sein dürfte. Beim Verbraucher wie auch beim Handel ist offensichtlich inzwischen die Einsicht angekommen, dass mit den 5.1-Produkten, die von der Schütte in die Wohnzimmer der Verbraucher gekippt wurden, sehr viel Schrott dort gelandet ist, wo ein Grundbedürfnis befriedigt werden soll. STATT ALDI-FRUST, QUALITÄT Die Aldisierung einer einst highfidelen Branche hat mithin auch dazu beigetragen, dass Frust regiert, denn auch 150 Euro sind viel Geld, wenn sie für bescheidene Ergebnisse im Wohnzimmer stehen. Die Konsequenz hört sich bei Quadral so an: „Wir fahren 5.1 inzwischen zurück und stellen wieder einzelne Lautsprecher auf. Und in diesem Stereo-Bereich setzen wir auf hohe Qualität, statt auf hohe Quantität.“ Quadral ist sich in der Folge auch nicht zu fein, mit einem großen Anbieter gemeinsam „sechs Meter schwarze Scheiben“ zu präsentieren, dafür aber Messen wie der High End und den Hausmessen der Kooperationen fern zu bleiben. „Um unseren Ansatz entsprechend präsentieren zu können, konzentrieren wir uns dieses Jahr voll und ganz auf die Internationale Funkausstellung“, signalisiert Hans Fritz Entschlossenheit. Erste Resultate für diesen zwar beschwerlichen, aber dennoch lukrativen Weg findet er im Internet bei www.areadvd.de: „Unser Standlautsprecher-Mastertest hat einen souveränen Gesamtsieger hervorgebracht: Die Quadral Platinum M ist zwar auf den ersten Blick alles andere als ein Schnäppchen, mit ihren beeindruckenden akustischen Leistungen ist sie jedoch jeden Cent ihres Kaufpreises wert“. Wann hat man solche Töne in den letzten Jahren für einen einzelnen Lautsprecher gehört? Vielleicht wird ja ein Lied daraus, das dem Händler neue Flötentöne beibringt. ■ i www.quadral.de audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 12:00 Uhr Seite 17 AUDIO SPEZIAL Ein ganz edler Scheibendreher, wie ihn die Firma Räke Hifi GmbH anbietet. (Foto: Tourbillon) Wolfdieter Grieß, Geschäftsführer Sony Deutschland: Die Renaissance der Schallplatte Zu Beginn der 90er Jahre verabschiedete sich ein Großteil der Musikindustrie vom Vinyl-Tonträger. Trotzdem hat sich in diversen Nischen eine Branche erhalten, die den schwarzen Scheiben die Treue hält. Erfreulich für diese Altvorderen ist die Tatsache, dass Vinyl wieder wachsende Beliebtheit verzeichnet, selbst der Absatz von Plattenspielern steigt. A uch der Bertelsmann Buchclub führt in seinem „Trend-Shop“ neben Design-Microanlagen mit USB- und Card-Slot noch Plattenspieler namens Bush oder Nostalgie-Anlagen, deren Plattenspieler neben den 33 Umdrehungen auch noch die Singles mit 45 und alte Schellack-Scheiben mit 78 rpm drehen. Leben Totgesagte länger? Scheint so, denn die gfu vermeldete kürzlich: „In den neunziger Jahren war sie schon fast vollständig vom Markt verschwunden. Jetzt meldet sich die schwarze Scheibe zurück.“ Und zwar mit stabilen Verkaufszahlen, die auf eine treue Gemeinde von Liebhabern des betagten Mediums schließen lassen. Die Talsohle erreichte der Absatz von 1995 bis 1997: Damals gingen nur noch 400 000 Platten pro Jahr über den Ladentisch. Seither ging es wieder aufwärts in Richtung eine Million verkaufter Schallplatten in den Jahren 2001 bis 2003. Weiteres Plus: auch die Verkaufszahlen von analogen Plattenspielern steigen. So meldet die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt, nach etlichen Jahren rückläufiger Verkäufe für das Jahr 2003 erstmals wieder steigenden Absatz – auf 82.000 Exemplare. Das entspricht einer Steigerung von knapp neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2004 haben die Marktbeobachter sogar 85.000 verkaufte Plattenspieler vermeldet. Im Vergleich zu 2003 also wieder ein höherer Absatz um mehr als drei Prozent. Für das Jahr 2005 wird mit ähnlichen Größenordnungen beim Verkauf von Plattenspielern gerechnet. Fazit gfu: So richtet sich die Schallplatte offenbar auf lange Sicht in einer überschaubaren, aber sogar wirtschaftlich durchaus beachtlichen Nische ein, ganz anders als die meisten anderen Medien-Formate, die von moderneren Nachfolgern abgelöst wurden. PLATTE ALS GESAMTKUNSTWERK Die Liebe zum Vinyl hat viele Gründe. Etwa die großen, zumeist künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Plattenhüllen, die den Tonträger oft zu einem Gesamtkunstwerk ergänzen. Nicht nur kleine Labels, sondern auch große Musik-Konzerne pflegen deshalb heute noch liebevolle, technisch besonders sorgfältig produzierte Vinyl-Editionen, darunter viele Wiederveröffentlichungen legendärer Aufnahmen aus Klassik, Jazz und Rock-Musik. Aber auch die DJs kommen ohne analoges Arbeitsmaterial trotz professioneller DJ CD-Player kaum noch aus. Zum Spaß an der schwarzen Scheibe gehört in „Ich bin seit Wochen dabei, mir wieder eine „alte“ High End Anlage anzuschaffen. Habe gerade McIntosh C-26 Preamp und MC 2205 Poweramp angeschafft, beide 30 Jahre alt, aber in sehr gutem Zustand. Laufe jetzt Boxen/Plattenspieler/Taperecorder hinterher. Ich habe noch etwa 150 LPs, darunter echte Schätze wie Oscar Peterson, J.J.Cale oder Velvet Underground. Es ist fast zum Niederknien, wenn man die schwarze Scheibe sich drehen sieht. Als Dessert dann Buddy Holly von sich langsam drehenden 26er Aluspulen auf einer Sony TC-755 und das noch gesteigert mit einem oder zwei Glas 96er Brunello di Montalcino.“ Frank Bolten, Geschäftsführer Sharp Electronics Deutschland „Bereits seit einigen Jahren haben wir innnerhalb meiner Familie eine „digitale Bibliothek“ für sämtlichen (rechtmäßig erworbenen!) Content aufgebaut – sei es Musik oder (Bewegt-)Bilder. Die Digitalität hat für uns den großen Vorteil, dass wir die Inhalte in hoher Qualität an verschiedenen Stellen nutzen können – im Haus oder mobil.“ Wolfgang John, Geschäftsführer ELAC Electroacustic GmbH „Erotik des Hörens“ gibt’s das? „Seit ich eine ELAC 607 X-JET zu Hause habe – das Spitzenmodell unserer High End-Linie mit dem neuen Mittel-Hochton-Chassis in Koaxial-Technologie – erlebe ich diese neue Dimension des Hörens. Doch die Freude war nicht perfekt von Anfang an: einige meiner neuen CDs klangen nicht wirklich gut. Nach einigen Versuchen mit neuen Kabeln und mehr, kam mir der Gedanke an die gute alte Schallplatte. Da ich meinen Plattenspieler verschenkt hatte, habe ich mir den ganz neuen Thorens TD 230 in Acryl blau besorgt und meine Lieblingsplatten wieder ausgegraben. Die guten alten Aufnahmen haben mich wie eh und je fasziniert und auch optisch ist das neue Laufwerk ein Genuss. Meine neu gewonnene Begeisterung für Analog gibt mir das Gefühl, dass es eine Renaissance für Analog geben wird und ich bedauere sehr, dass wir unsere Tonabnehmerproduktion eingestellt haben.” Audio Spezial 2005 17 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 12:01 Uhr Seite 18 AUDIO SPEZIAL Zum perfekten Musikgenuss braucht es auch das richtige Abspielgerät. (Foto: Gravita) IMPRESSUM hi tec HANDEL OFFIZIELLES ORGAN DES BVT Offizielles Organ des Bundesverbandes Technik des Einzelhandels e.V. (BVT), Herausgeber Gunter Kürten, Vertriebsdirektor Unterhaltungselektronik, LG Electronics Deutschland GmbH: jedem Fall die Art des mechanischen Abspielens. Sie ähnelt fast schon einer kleinen Zeremonie und erhöht damit die Freude am Musikgenuss zusätzlich. Von der feinen Mechanik, mit der Plattenspieler den Schallplatten-Rillen Töne entlocken, ging schon immer eine besondere Faszination aus. Das belegt die heute noch große Auswahl an High-End-Plattenspielern, wie sie auf der High End in München ausgestellt sind. Die aufwändigsten dieser Analog-Maschinen gehen zu Preisen bis 50 000 Euro von Hand zu Hand. SCHATZSUCHE LOHNT SICH Neben dem liebevoll gehätschelten Trend zu Luxus-Geräten gibt es aber auch eine interessante gegenläufige Entwicklung: Selbst von Nobelmarken kommen heute wieder Plattenspieler zu erschwinglichen Preisen auf den Markt. Schon für 200 Euro gibt es bereits einfache Modelle mit tadellosem HiFi-Klang. Der Bush von Bertelsmann ist gar für 69,95 Euro zu haben, was für einige Altplatten-Besitzer sicher ein Grund ist, die Schätzchen auszugraben und alten, nostalgischen Gedanken nachzuhängen. ■ „Portabler Musikgenuss ist momentan der Renner! Man kann praktisch überall seine Lieblingsstücke genießen und durch die große Speicherkapazität der MP3-Player begleitet mich zu jeder Stimmung die passende Musik und das in einer hervorragenden Klangqualität. Dass die Geräte zudem noch klein, leicht und ausgesprochen stylish sind wie der MF-FE422 T von LG, erhöht für mich als technikbegeisterten Nutzer natürlich den Reiz. Wenn ich aber abends zu Hause gemütlich beim Sound der 80er Jahre entspannen will, dann bietet sich der Surround-Sound meiner LG Heimkinoanlage einfach perfekt an!“ Ralf Hansen, Leiter Corporate Communication Panasonic Deutschland „Natürlich ist die Digitaltechnologie omnipräsent im Haushalt und bei mobiler Nutzung vertreten. Ich schätze die Schnelligkeit, Kompatibilität und Miniaturisierungsmöglichkeiten. Wenn ich aber einen kleinen Urlaub, praktisch Home Wellness erleben möchte, zelebriere ich den analogen Musikgenuss und lege eine gute Scheibe aus meiner Sammlung auf den Technics SL 1210, einen der wenigen Klassiker der Unterhaltungselektronik. Einen derart sinnlichen Genuss kann mir ein digitaler File wohl nie bieten.“ Audio Spezial 2005 Internet: www. hitec-handel.de Geschäftsführende Gesellschafter: Thomas Schmidt, Andreas Overländer Objektleitung: Thomas Schmidt Redaktion: Jo Clahsen (Chefredakteur, verantwortlich) Telefon 07 11/3 50 90 53 Martin Schulze, Telefon 0 21 51/15 25 6-20 Sabine Schmitt, (hitec FOTO), Telefon 0 89/43 51 99 39 Sekretariat: Dagmar Schulte, Telefon 0 21 51/15 25 6-10 Autoren: Stefan Gneiting, Ulrich von Löhneysen, Sylvia Lorek, Thomas Meinke, Hannes Rügheimer, Carola Schöndube, Achim Schwerfeld, Roland M. Stehle Anzeigen: Ulrich Horst (verantwortlich), Telefon 0 24 33/95 17 70 Herstellung: Andreas Overländer (verantwortlich) Abonnenten-Service: Dagmar Schulte Druck und Litho: K-Druck Kerbusch GmbH & Co. KG, Mönchengladbach Layout: Schmidt//Overländer, Krefeld Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 37 gültig. hitec HANDEL erscheint monatlich. Abonnementpreis: 50,– Euro (inkl. 7% MwSt.) Abonnementpreis Ausland: 69,– Euro (inkl. 7% MwSt.) Luftpostzuschläge auf Anfrage. ISSN 1434-4785 Mitglieder des BVT erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Hans Fritz, Geschäftsführer Quadral: Erfüllungsort und Gerichtsstand: Krefeld „Seit März 2004 greifen deutsche DJs wieder zur Schallplatte. Weil der Klang besser ist und sie besser damit arbeiten können. Und warum gibt es bessere Verkäufe bei Platten und Plattenspielern ohne jegliche Werbung? Weil unter Kennern bekannt ist, dass es die bessere Musik ist. Und wer die Kenner der 50+ Generation begeistert, kann auch die Jugendlichen begeistern, was ich bereits mit den Freunden meines Sohnes gemacht habe.“ Kündigungen sind bis 31.10. zum Jahresende möglich. Keine Ansprüche bei höherer Gewalt. Bei Speakers Corner Records war die Schallplatte nie tot. Hier ein Angebot von vielen. (Foto: Speakers Corner) 18 Copyright und Verlag: Schmidt//Overländer Communication & Design GmbH Obergplatz 14, 47804 Krefeld Telefon (0 21 51) 15 25 6-10, Telefax (0 21 51) 15 25 6-29 Sparkasse Krefeld, BLZ 320 500 00, Konto 960 04 650 Alle Zuschriften für Anzeigen und Abonnements bitte an den Verlag. Mit Namen gekennzeichnete Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar. Unaufgefordert zugeschickte Manuskripte werden nur dann zurückgeschickt, wenn ausreichend Porto beigefügt ist. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 12:01 Uhr Seite 19 AUDIO SPEZIAL GLOSSE Von Digital zu Hyperdigital Ziel der Techniker und der Unterhaltungselektronik-Industrie ist, uns für immer weniger Kosten immer mehr Komfort und immer bessere Qualität zu bieten. Oder vielleicht doch nicht? HANNES RÜGHEIMER „Digital ist besser als analog“. Diese Regel haben Technik-Kunden gut gelernt, und fleißig kaufen sie danach. So alt wie diese Pauschalaussage ist auch die begleitende Diskussion von kritischen Feingeistern, ob sie denn wirklich immer stimmt. Man erinnere sich an die hartnäckige Liebe audiophiler Hörer zur analogen Langspielplatte, die nach deren Überzeugung einfach wärmer und natürlicher klingt als die CD. Das war vor 25 Jahren. Und im Vergleich zu den heutzutage anzuführenden Beispielen war dieser Streit nur ein kleines Vorgeplänkel. Denn die Väter der CD hatten sich wenigstens noch bemüht, bessere Qualität als der analoge Vorgänger LP zu liefern. Schauen Sie sich heute mal digitales Fernsehen an. Klar – bei wirklich schlechten Empfangsverhältnissen sind digitale Bilder tatsächlich besser als verrauschte analoge. Doch was bei manchem DVB-T-Sender so an Klötzchen-Kost in bandbreitenknappen Digital-Bouquets geboten wird, hat mit der Bildqualität einer guten Analog-Übertragung wirklich nicht mehr viel zu tun. Sieht man sich diese Bilder dann noch auf einem Plasma- oder LCD-Schirm minderer Güte an (und solche kaufen die Leute am ehesten, weil sie nun mal wesentlich billiger sind als die teuren guten Marken-Geräte) mit False-Contour-Effekten, geringem Betrachtungswinkel und niedrigem Schwarzwert, wünscht man sich endgültig das frühere Analog-TV zurück. Und dann kam das Internet. Mit ihm hielt die branchenübergreifende Begeisterung fürs Internet-Protokoll Einzug in die Medientechnik. In der Folge sind gerade im Zusammenhang mit Unterhaltungselektronik-Inhalten neue Techniken entstanden, die man als „hyper-digital“ bezeichnen könnte. Getreu dem Motto: Digital mag gut sein, Internet-gestützt ist besser – und zwar meistens, weil es billiger ist. Stritten da nicht gerade noch ein paar Qualitätsfreaks darüber, ob die CD wirklich besser klingt als die Platte, ob digitales Fernsehen wirklich bessere Bilder liefert als analoge Kanäle? Vergessen Sie die Diskussion gleich wieder, sie ist sowieso von gestern. Heute kommt alles über die Datenleitung – und das muss logischerweise besser sein als die vorher üblichen Techniken, weil es moderner ist. Oder etwa doch nicht? Weil CD-Musik fürs Verschicken übers Internet zu hohe Datenraten aufwies, wurde MP3 erfunden. In der Folge entwickelte sich nicht nur eine Kostenlos-Kultur („Musik gibt’s doch umsonst im Internet, wer kauft schon noch CDs?“), sondern auch eine Niedrig-Bandbreiten-Gewöhnung. Wozu CD oder die für abgedrehte Musikfans ersonnene Super-Audio-CD oder DVD-Audio? Gerade Jugendliche hören Musik heute sowieso nur noch mit 128 Kilobit pro Sekunde aus dem MP3-Player. Da muss man zwar gar nicht mal so genau hinhören, um festzustellen, dass dieselbe Musik von CD deutlich nuancierter klingt. Aber das ist kein Problem, denn die Zielgruppe hört ja auch gar nicht genau hin. Dafür ist MP3 billiger, und es passt mehr drauf – auf den MP3-Player oder die mit zehntausenden, natürlich nur legal erworbenen Titeln gefüllte Sammler-Festplatte. Diese Mentalität macht auch vor dem Bild nicht halt. DVD und DVB-T produziert bei zu geringer Datenrate Klötzchen und sichtbare Farbstufen statt homogener Verläufe. Mag schon sein. Aber wer sich ernsthaft Star Wars vor dem Kinostart im DivX-Format aus dem Netz zieht und statt auf der Kinoleinwand im Format 480 x 200 Pixel auf dem PC-Bildschirm anschaut, der ist in punkto Bild- und Tonqualität sowieso kaum mehr zu schrecken. Dafür hat’s ja dann auch nix gekostet. Und es kam ganz modern aus dem Netz. Genau das liegt im Trend: Kosten runter, Qualität gleich mit dazu. Jüngstes Beispiel dieses allumfassenden Trends: Voice over IP. Wer richtig modern ist, telefoniert jetzt nämlich per Internet. Und zwar übers IP-Protokoll, das mal für alles Mögliche entwickelt wurde (inklusive der abzusehenden letzten Rest-Kommunikation nach einem Atomkrieg), aber nun mal nicht für die qualitativ hochwertige Übertragung von Bild- und Tondaten. Aber auch das ist zunehmend egal. Mit ISDN haben wir in Deutschland ein digitales Telefonnetz, um das uns viele Länder lange Zeit beneideten – und gleich noch dazu eine Marktsättigung für digitale, hochwertige Telefonanschlüsse, die weltweit führend ist. Egal. Laut Experten werden wir das ISDN in zehn Jahren einmotten können – denn dann telefoniert man nur noch kostenlos oder ultragünstig per Voice over IP. Ob die Technik sich dafür wirklich eignet oder nicht, ist egal. Hauptsache, es kostet nix – oder wenigstens so gut wie nix. Denn Geiz ist geil, und für ein echtes Schnäppchen kann man ja schon mal ein paar Abstriche in punkto Qualität machen. Wer das nicht einsieht, ist nun wirklich von gestern. ■ Hannes Rügheimer, der als Autor für stern, connect und andere Fachtitel schreibt, hat sich für hitec HANDEL einmal Gedanken über die Welt der Digits gemacht. Eine Glosse rund um Digitalisierung. Audio Spezial 2005 19 audio-spezial 2005 rz 26.04.2005 12:02 Uhr Seite 20 Täglich neu: www.hitec-handel.de www.hitec-elektrofach.de