Demenz spielt auf der Tanzfläche keine Rolle

Transcription

Demenz spielt auf der Tanzfläche keine Rolle
1 . 2015 I 1. Jahrgang I www.aktivieren.net
Altenpflege
Das Magazin für die Soziale Betreuung
Mehr Betreuungskräfte
Biografiearbeit
Ideen für die Praxis
So gelingt die
Organisation
Mit Fantasie zurück
zum Glück
Holen Sie den
Frühling ins Haus
Endlich
wieder tanzen!
Digitale Arbeitshilfen für die Soziale Betreuung – in nur einem Paket!
Eine Vielzahl an Aktivierungshilfen, ohne umfangreiche
Vorbereitung und individuell auf den Bewohner oder
Patienten zugeschnitten. Das bietet Ihnen memo care !
Mit memo care erhalten Sie ein umfangreiches Betreuungsangebot in nur einem Paket, das Ihnen eine qualitativ hochwertige Aktivierung ermöglicht. Fertige Inhalte
zum sofortigen Einsatz für die Soziale Betreuung. Jederzeit und von überall online abrufbar. Ob in der Gruppenaktivierung am Großbildschirm oder direkt am Pflegebett in der Einzelbetreuung über Tablets.
Biografie-Arbeit ganz leicht
Therapeutisches Spielen
Aktivieren mit Bildern, Musik, Rätseln …
Überzeugen Sie sich von der Vielseitigkeit, die Ihnen
memo care bietet und vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin mit unserem Kundenberater unter
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Vincentz Network | T +49 511 9910-163 | [email protected] | www.memocare.net
Editorial
Monika Gaier,
Chefredakteurin
Krankenschwester, M. A.
[email protected]
Tel. +49 511 9910-110
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor Ihnen liegt die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift
.
Für das Redaktionsteam ist sie das Ergebnis einer tollen Zeit!
Monatelang haben wir getüftelt, entworfen, geplant – immer wieder
gemeinsam mit Ihnen, den Leitungen in der Sozialen Betreuung. Sie
haben uns kostbare Zeit geschenkt, uns Einblicke gegeben in Ihre Arbeit. Und uns begeistert mit Ihrer Kreativität und Ihrem Know-how.
Die Soziale Betreuung in Pflegeeinrichtungen wird immer wichtiger.
Sie selbst wissen am besten, dass es dabei mit Kreativität nicht getan
ist: Jobs wie Planung und Organisation stehen auch in Ihrem Alltag
ganz oben. Nur wenn Sie alles gleichermaßen im Blick haben, wird
die Soziale Betreuung zum Aushängeschild für die Einrichtung.
Die Zeitschrift
unterstützt Sie von nun an bei all diesen
Aufgaben. Jeden 2. Monat. Manche Tipps können Sie ganz einfach
nachmachen. So wie die auf Seite 18 und 20. Mit ihnen holen Sie
schnell ein bisschen Frühling ins Haus. Aber auch größere Projekte
stellen wir vor – wie das zum Tanzen ab Seite 12. Und ganz besonders freuen wir uns auf die Ideen, die Sie uns zusenden.
Ideen – es gibt sie zuhauf! Davon konnten wir uns überzeugen.
Manch eine hat es verdient, ein bisschen mehr im Rampenlicht zu
stehen. Auch dafür ist nun gesorgt: in Ihrer Zeitschrift
!
Die Software für Soziale Dienstleister
In diesem Sinne beste Grüße
Sinfonie GmbH & Co.KG
Ihre
Diskutieren Sie
mit uns auch unter
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1.2015
www. aktivieren.net
3
Neuendorfstraße 23 b
16761 Hennigsdorf
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+49 (0) 33 02 4 98 99 - 0
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Internet: www.sinfonie.de
1.2015
Inhalt
6 tanzen
wieder lachen
Messe erleben
9
28
sich erinnern
Dies & Das
Schwerpunkt Tanz
Ideen & Impulse
6 Nachrichten
7 Zahlen & Fakten
8 Expertentipp: Materialien
effektvoll einsetzen
von Bettina Jasper
9 Messe-Highlights
12 Endlich wieder tanzen
von Anke Franke
16 Der Rollator
als Tanzpartner
von Monika Volaric
18 Oster- und Frühlingsdeko
zum Nachbasteln
20 Tolle Spieltipps mit
Blumentöpfen
1.2015
www. aktivieren.net
4
basteln zu Ostern
12
Planen & Organisieren
22 Soziale Betreuung
neu organisieren
von Heike Jurgschat-Geer
26 Nachgehakt:
Was bedeutet ein vergrößertes
Betreuungsteam für Sie?
organisieren
Demenz &
Kommunikation
28 Auf Fantasiereise gehen:
Biografiearbeit
spielerisch gestalten
von Maria Metzger
22
Standards
3 Editorial
32 Service: Produkte,
Medien, Tipps
35 Vorschau
35 Impressum
Titelcover: Jo Titze
1.2015
www. aktivieren.net
5
Fotos: Werner Krüper (2); fotolia.com: Matka Wariatka,
itsmejust, picsfive, Jo Titze, Thomas Geiger
20
Frühling genießen
18
Dies & Das
Kodex für Clowns
Foto: Werner Krüper
Humor mit
Qualitätssiegel
Der Dachverband
Clowns in Medizin und Pflege
Deutschland hat
sein Qualitätssiegel vorgestellt.
Mitgliedsvereine, die die
notwendigen Qualitätskriterien
des Dachverbandes nachgewiesenermaßen erfüllen, dürfen das
Siegel ab sofort führen. Diese Kriterien umfassen eine strukturierte
professionelle Arbeit der Clowns
in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Dazu gehören regelmäßige, mit dem jeweiligen Einrichtungspersonal koordinierte und
honorierte Einsätze. Diese müssen
insbesondere ethische Leitlinien
einhalten, die den respektvollen
Umgang mit Kranken, Pflegebedürftigen, Angehörigen und Personal gewährleisten. Zudem richten
sich auch Geschäftsführung,
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit der Klinikclowns-Vereine,
die das Siegel tragen, nach einem
ethischen Kodex.
www.dachverband-clowns.de
Familiäre Form von alzheimer
Oscar für Demenzfilm
Für die beste weibliche Hauptrolle im Film „Still Alice
– Mein Leben ohne Gestern“ hat Julianne Moore Ende
Februar den Oscar erhalten. Seit dem 5. März läuft der
Film auch in deutschen Kinos und gibt Einblicke in die
frühe familiäre Form von Alzheimer.
Bei Alzheimer wird zwischen der sporadischen und
der familiären Form unterschieden. Nur etwa ein
Prozent aller Alzheimer-Fälle geht auf die erblich
bedingte, familiäre Form zurück. Hier führen Mutationen in einem von drei unterschiedlichen Genen dazu,
dass Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung in jedem Fall erkranken werden. Diese Form tritt
meist zwischen dem 30. und 60.
Lebensjahr auf. Bereits wenn nur
ein Gen mutiert ist, kommt es zur
Erkrankung.
Trailer und mehr Infos zum Film
und zur frühen Form von Alzheimer:
http://vinc.li/still_alice
www.alzheimer-forschung.de
finden Sie auch im Netz: auf der Website
zur Zeitschrift unter
www.aktivieren.net und auf Facebook unter
www.facebook.com/aktivieren.net
Schreiben Sie uns dort oder per E-Mail, wie Ihnen die
neue Zeitschrift gefällt, welche Ideen und Anregungen zu Aktivierungstipps Sie mit anderen Lesern teilen
möchten, was Sie bewegt oder auch mal ärgert. In der
Rubrik Dies & Das lassen wir Sie künftig auf diesen
Seiten in der „Leserzeit“ zu Wort kommen!
Kontakt zur Redaktion:
[email protected]
1.2015
www. aktivieren.net
6
Demenz und Technik
Bei der Evangelischen Heimstiftung
(EHS) testen aktuell 24 Häuser der
EHS einen Tablet-PC, der speziell
für die Betreuung von Menschen
mit Demenz entwickelt wurde.
Nach erfolgreichem Testlauf sollen
die Kleincomputer flächendeckend
eingeführt werden.
Ein Software-Unternehmen aus
München entwickelte einen auf
die Bedürfnisse und Fähigkeiten
demenzerkrankter Menschen abgestimmten Tablet-PC, der neben der
Bereitstellung von Filmen, Spielen,
Büchern und Musik, eine besonders
einfache Bedienung ermöglicht. Die
übersichtliche Benutzeroberfläche wird beim Einschalten
automatisch angezeigt.
Über große Kacheln
können einzelne
Medien einfach und
schnell genutzt werden. Per TV-Adapter
kann das Tablet auch
an einen Fernseher an-
geschlossen werden. Der Inhalt der
Filme, Spiele, Bücher oder auch der
Musik kann auf den einzelnen Demenzkranken abgestimmt werden,
um auf frühere Hobbys, Lieblingslieder oder -filme einzugehen.
Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen
Heimstiftung: „Das Konzept überzeugt nicht nur aufgrund der technisch ausgereiften Entwicklung. Die
bedarfsorientierte Bedienung und
insbesondere die individuell gestaltbaren Inhalte haben uns begeistert.“
Mitte 2015 werde die EHS eine
erste Evaluation durchführen. Bei
vermutlich positiven Testergebnissen und Erfahrungsberichten will
die Evangelische
Heimstiftung in
weiteren Häusern
die Tablet-PCs in
der Demenzbetreuung einsetzen.
45
.000
Betreuungskräfte
soll es bald in stationären
Pflegeeinrichtungen geben – statt bisher 25.000.
Der Betreuungsschlüssel
für alle Bewohner wurde
im Januar mit dem Pflegestärkungsgesetz auf 1:20
erhöht. Bisher lautete er
1:24 für Bewohner mit
eingeschränkter Alltagskompetenz.
www.mediadementia.de
Sozial-Holding Mönchengladbach
Musiktherapeutische
Singgruppen im Aufbau
Seit Januar 2015 wird das
Musikangebot der SozialHolding Mönchengladbach
um einen musiktherapeutischen Baustein nach dem
Konzept des „Heilsamen
Singens“ erweitert.
Die Sopranistin, Musikwissenschaftlerin und
Pädagogin Isabelle Razawi,
die sich intensiv mit den
gesundheitsfördernden
Aspekten des Singens
beschäftigt hat, baut in
den Heimen der SozialHolding jetzt Singgruppen
auf. Sie treffen sich sich
alle 14 Tage für jeweils 60
Minuten.
Möglich wird dieses Angebot durch die Förderung
der Procuratio – Gesellschaft für Dienstleistungen im Sozialwesen. Wie
bereits die Konzertreihe
„Musik im Quartier“, wer-
1.2015
Foto: Sozial-Holding Mönchengladbach
Foto: DRK Sallfeld/Fleischhauer
Heimstiftung setzt auf Tablet-PCs
Helmut Wallrafen-Dreisow (Mitte), Geschäftsführer der
Sozial-Holding Mönchengladbach, mit seinem Team.
den auch die Singgruppen
von der Sozial-Holding zusammen mit der Kommu-
www. aktivieren.net
7
nalen Musikförderung der
Stadt Mönchengladbach
organisiert.
Dies & Das
Expertentipp
Begreifen! Mit Anschauungsmaterial Akzente setzen
Gut gewähltes Material ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen einer
Aktivierungseinheit. Unabhängig
von Zielgruppe, Dauer, Thema oder
Art der Aktivität unterstützt es die
Gestaltung derselben. Das gilt für
alles, was direkt für die Beschäftigung nötig ist, wie Spielutensilien,
Werkstoffe und ähnliches und
ebenso für Anschauungsmaterial.
Gegenstände
Setzen
bedeuten Sicherheit, sind
Sie Reize, die
Reserve, wenn
verschiedene Sinne
Sie als Beansprechen: Sehen, Hötreuungskraft
einmal
nicht
ren, Tasten, Riechen,
weiter wissen.
Schmecken.
Teilnehmende
erhalten durch
gut gewähltes Material ganz von allein Impulse.
Ansprechend präsentiert – etwa
in einem Korb, auf einer Decke, in
einem Glas – dient das Anschauungsmaterial gleichzeitig als Dekoration. Derart hergerichtet, sorgt es
für eine angenehme Atmosphäre
und lädt ein, sich mit Material und
Thema zu beschäftigen.
Ihnen bei welcher Gelegenheit
sinnvoll erscheint.
Anschauungsmaterial weckt Interesse. Offen lädt es zur Besichtigung
und zum Begreifen ein und lockt
Bewohner in den Aktivierungsraum. Verborgen unter einem Tuch,
wecken Sie mit dem Material die
Neugier der Bewohner. Je nach
Auswahl setzen Sie gezielt Reize
für unterschiedliche Wahrnehmungssysteme – etwas zum Sehen,
Hören, Tasten, Riechen, Schmecken
oder für die Körperwahrnehmung.
Bieten Sie Ihren Bewohnern aus
jedem Bereich etwas an.
Impulse für Kreativität geben
Anschauungsmaterialien geben
Menschen mit Demenz die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen,
auch wenn sie sich sprachlich nicht
immer verständigen können. Bei
beginnenden kognitiven Einschränkungen helfen die Dinge, das
Thema im Blick zu behalten.
Für fitte, orientierte Menschen sind
Anschauungsmaterialien Impulse für die Kreativität. Zusätzlich
können sie für das Gehirntraining
Bettina M. Jasper, Dipl.
Sozialpädagogin, Bettina.Jasper@
denk-werkstatt.com,
www.denk-werkstatt.com
genutzt werden. Bei den Gegenständen auf dem Foto geht es um
das Thema Märchen. Unter der Frage „Welche Märchen kennen Sie?“
kann beispielsweise jedes Teil für
ein oder mehrere Märchen stehen:
• Rose J Dornröschen
•Spiegel, Apfel J Schneewittchen
•Gürtel J Das tapfere Schneiderlein
• Wattekugeln J Frau Holle
• Strumpfzopf J Rapunzel
• Korb J Rotkäppchen
•Streichhölzer J Das Mädchen
mit den Schwefelhölzern
• Gans J Hans im Glück
• Gelbe Kugel J Froschkönig
•Nackte Gliederpuppe J Des
Kaisers neue Kleider …
Ideal ist, wenn die Teilnehmenden
geeignete Gegenstände aus ihrem
Besitz mitbringen. Diese funktionieren als Eisbrecher und sorgen
sofort für Gesprächsstoff. Schließlich weiß jeder etwas über das
eigene Stück zu erzählen.
Wie viele Gegenstände Sie einsetzen, hängt vom Zeitrahmen ebenso
ab wie von den kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden. Meist
trifft die Redewendung „weniger
ist mehr“ zu. Es ist auch entscheidend, ob Sie alles auf einmal zeigen
oder ein Teil nach dem anderen in
die Aktivität einbringen, jeweils
passend zum Gesprächsverlauf.
Für beide Formen gibt es gute
Argumente. Probieren Sie aus, was
Foto: Bettina Jasper
Material dosiert einbringen
Gans, Rose und Co. stehen jeweils stellvertretend für ein Märchen.
1.2015
www. aktivieren.net
8
24.-26. März
Fotos: Klang & Leben
tolle Aktionen beim Marktplatz Aktivierung
Aussteller zeigen Angebote
zum Ausprobieren
Die ALTENPFLEGE 2015 setzt mit zukunftsweisenden
Themen Akzente auch für die professionelle Betreuung. Ein Highlight: Auf einem Marktplatz Aktivierung wird sich alles rund um dieses Schlüsselthema
drehen. Denn mit mehr Geld und Personal für die
Betreuung durch 87b-Kräfte im stationären Bereich
hat der Gesetzgeber noch einmal ordentlich Schub in
die Alltagsbegleitung gebracht. „Die Politik hat der
Branche den Ball zugespielt – wir nehmen ihn auf und
präsentieren zur Messe attraktive Angebote“, sagt Carolin Pauly vom Messeveranstalter Vincentz Network.
Auf dem Marktplatz Aktivierung in Halle 2 können
Betreuungsprofis ein großes Sortiment an Aktivierungs-Angeboten der Aussteller ausprobieren sowie
Tipps und Wissen rund um
die Soziale Betreuung mit in
ihre Häuser nehmen. Dabei sind
Angebote aus den Bereichen Musik,
Bewegung und Spiel. Der Fachverband SpieleGilde
wird zum Beispiel neue Seniorenspiele vorstellen.
Pauly: „Ein Höhepunkt werden die Auftritte der Formation Klang & Leben sein – unter anderem mit Musikern
der Band Fury in the Slaughterhouse.“
Bühnenprogr amm am Vincentz-stand
Barbara Kerkhoff vor. Sie
zeigt, wie Sie für jeden
Bewohner etwas Bleibendes schaffen und persönliche Sternstunden
festhalten.
Foto: Archiv
Tauchen Sie ein in die Welt
der Aktivierung
Am Stand des Messeveranstalters Vincentz
Network erleben Sie die
bunte Welt der Aktivierung. In Live-Vorträgen
und Vorführungen
stellen Ihnen unsere
Autoren ihre neuesten
Buch- und Spielideen
vor. Sie erfahren, wie
Sie und Ihr Team diese
gemeinsam mit Ihren
Bewohnern in der Praxis
einsetzen. Freuen Sie
sich auf Fachinformation
und Tipps, genauso wie
auf unterhaltsame und
bewegende Momente. Und verpassen Sie
nicht die Interviews mit
den Akteuren unseres
Programms live auf der
Bühne in Halle3, Stand
C28. Diese ThemenHighlights und Referenten erwarten Sie täglich:
Treffen
Sie unsere Buchund Spieleautoren
Bettina M. Jasper, Andrea Friese, Barbara
Kerkhoff und Petra Fiedler sind zu Gast
auf unserer Vincentz-Bühne in Halle 3,
Stand C 28. Lassen Sie sich von ihren
Aktivierungsideen verzaubern, und
tauschen Sie sich fachlich mit
den Expertinnen aus!
Fit mit Bewegung auch
bei Demenz
Aktivierung in all ihren
Facetten
Erzählen, Basteln, Lachen:
Wie Sie mit Fachkompetenz Bewohner aktivieren
und welche Hilfsmittel
Sie verwenden können,
erfahren Sie von den renommierten Autorinnen
Bettina M. Jasper, Andrea
Friese und Petra Fiedlder.
Biografiearbeit
Eine individuelle und
sehr persönliche Möglichkeit, die Biografie und
Gedanken Ihrer Bewohner
festzuhalten, stellt
Alte Menschen mit Hilfe
von Bewegung fit halten
– sowohl körperlich als
auch geistig? Wie das
geht, zeigt Ihnen Bettina
M. Jasper anhand von
Übungsbeispielen zur
sofortigen Umsetzung.
Bei Bewohnern zuhause
Andrea Friese zeigt, wie
Sie mit individueller
Lebensraumgestaltung
mehr Informationen über
die Bewohner-Biografie
erhalten und dabei spielerisch aktivieren.
Das komplette Programm
auf der Vincentz-Bühne:
http://vinc.li/Bühnenprogramm
1.2015
www. aktivieren.net
9
Dies & Das
24.-26. März
Workshop Alltagsbegleiter
Die Neuen in der
Altenpflege
Foto: Bürgerheim Biberach
Im Workshop „Personalanforderungen in Hausgemeinschaften“ im Rahmen des ALTENPFLEGE Kongresses
2015 am 25.03.2015 in Nürnberg
stellt Martina Feulner die Alltagsbegleitung in den Mittelpunkt.
Die neue Profession ist dabei, sich
erfolgreich zwischen Hauswirtschaft, Pflege und Sozialer Be-
Martina Feulner, H wie
Hauswirtschaft, Freiburg
810
Vortragsminuten plus
treuung zu platzieren. Der
Workshop zeigt, wie in der Alltagsbegleitung fördernde und
aktivierende Begleitung und Haushaltsmanagement sinnvoll zusammenkommen. Teilnehmer erfahren,
wie Grundlinien für das Handeln in
der Alltagsbegleitung klar formuliert werden. Denn Handlungskompetenzen brauchen einen klaren,
transparenten Unterbau.
sechs Workshops warten
www.altenpflege-messe.de/
themenwelten/kongresse
Herz!
auf Sie in Nürnberg beim
ALTENPFLEGE Kongress in
insgesamt 18 Fachvorträgen. Den Vortragsblock
Demenz am 2. Messetag
ab 13.30 Uhr legen wir
Ihnen besonders ans
Pflege-Kongress 2015
Fortbildung auf hohem
Niveau
Foto: Werner Krüper
Der Pflege-Kongress im Rahmen der ALTENPFLEGE
2015 wartet mit spannenden Themen und interessanten Vortragenden auf – natürlich auch zum Thema Soziale Betreuung. Fach-, Führungs- und auch Leitungskräfte aus Pflege une Betreuung können sich zeitlich
wie örtlich kompakt aktuellen Themen widmen und
ihre Fachkompetenz stärken. An den drei Tagen vom
24. bis zum 26. März gibt es im Messezentrum Nürnberg 18 jeweils 45-minütige Vorträge mit hohem Praxisnutzen zu Themen von Demenz bis Personalarbeit.
Und dazu insgesamt sechs Workshops, die in jeweils
zweieinhalb Stunden in die Tiefe gehen und dem begrenzten Teilnehmerkreis Gelegenheit zum intensiven
Gedankenaustausch und zu Diskussionen ermöglichen.
wie kann Soziale Betreuung so organisiert werden,
dass möglichst viele Bewohner davon profitieren?
Claudia Heim, Beraterin für professionelles Pflege- und
Qualitätsmanagement aus Oy-Mittelberg, beantwortet
in ihrem Vortrag am ersten Messetag diese und weitere Fragen zur Organisation der Sozialen Betreuung und
gibt viele praktische Anregungen für den Arbeitsalltag.
Soziale Betreuung organisieren
Know-how für die Personalführung
Unter dem Stichwort Pflegemanagement geht es nicht
zuletzt um das Pflegestärkungsgesetz. Dies hat die Soziale Betreuung aufgewertet und die Voraussetzungen
für eine Aufstockung des Personals geschaffen. Doch
1.2015
In den Vorträgen des zweiten Tages geht es vor allem
um Mitarbeiterführung, um Teamentwicklung sowie
um die Pflege und Begleitung von Menschen mit
www. aktivieren.net
10
GuTe Betreuung: Ihr Stein zählt
Machen Sie mit bei der Aktion
„Was braucht gute Pflege?“
Was braucht es, um die Situation
in Pflege und Betreuung zu verbessern? Was braucht individuelle
Betreuung? Diese Frage beantworten Sie selbst: In einer Aktion, in
der Ihre Position ganz groß rauskommt. Gemeinsam setzen Pflegende und Betreuer am 24. März
2015 ein deutliches Zeichen – ein
Gesamtwerk bestehend aus vielen
einzelnen Bausteinen. Auf jedem
steht eine Forderung. Sie schreiben
auf IHREN Baustein, was für gute
Pflege und Betreuung notwendig
ist. Das Ergebnis wird danach in
den Messehallen stehen, von den
Messebesuchern weitergebaut, und
wird größer und größer. Mit dabei
sind prominente Vertreter wie
Andreas Westerfellhaus, Präsident
des Deutschen Pflegerates. Neben
Live-Musik von der Formation
Klang & Leben gibt es Snacks und
Getränke. Sind Sie dabei? Dann
sollten Sie sich den Termin vormerken:
Datum: 24.03.2015
Uhrzeit: 12.30-13.30
(Mittagspause Pflegekongress)
Ort: Kongressbereich NCC Mitte
Weitere Infos zu dieser Aktion
finden Sie unter:
Kongress
auf den Punkt
Der ALTENPFLEGE Kongress findet vom
24.-26.03.2015 im neu gestalteten Nürnberg
Convention Center (NCC) Mitte statt. Als
Kongressteilnehmer können Sie sich Ihr persönliches Programm zusammenstellen. Alle
Vortragsblöcke und Workshops sind einzeln
buchbar. Die Teilnahmegebühr pro Vortragsblock oder Workshop ist 69 Euro. Mit
Ihrem Kongressticket haben Sie am
gleichen Tag freien Eintritt zur
ALTENPFLEGE 2015.
www.altenpflege-messe.de/
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Anzeige
Emotionale ROBOTIK
Robotik BEI
bei DEMENZ
Demenz
EMOTIONALE
Demenz. Den Vortragsblock zum Personalmanagement
am Vormittag eröffnet die Essener Beraterin Karla
Kämmer zum Thema „Stärken stärken“. Hier lernen Sie
Methoden kennen, die es Ihnen erlauben, die Stärken
Ihrer Mitarbeiter herauszufinden. Und Sie erfahren,
wie Sie diese Stärken fördern und gezielt einsetzen
können. Der Nachmittag widmet sich dann dem Thema
Demenz.
Vertiefende Workshops zum Thema Aktivieren
Wer sich einem Thema inhaltlich und zeitlich intensiver widmen und es nicht beim Besuch eines Vortrags
bewenden lassen möchte, für den hält der PflegeKongress in Nürnberg täglich zwei Workshops bereit.
Für die Soziale Betreuung besonders interessant: Am
ersten Tag (24. März 2015) geht es um die Themen
Selbstbestimmung und Aktivierung. Die Interessenten
können dort in kleiner Runde (die Teilnehmerzahl ist
begrenzt) einen ganzen Vor- beziehungsweise Nachmittag lang Meinungen austauschen oder Lösungsansätze für spezielle Probleme entwickeln.
1.2015
Interaktive Katze
JustoCat® für die
aktivierende
Erinnerung
standteile zu
konzentrieren.
Gleichzeitig
musste sie den
hygienischen und alltäglichen
Anforderungen der Pflege gerecht werden. Die 2,5Kg schwere JustoCat® ist ein robustes
Medizinprodukt. Die Akkulaufzeit
reicht für mehrere Tage und die
einfache Handhabung stellt sicher, dass sie von Pflegekräften
aber auch Angehörigen problemlos bedient und unkompliziert
gereinigt werden kann. Das Fell
ist leicht abzunehmen und in der
Maschine waschbar.
Die interaktive Katze JustoCat®
erinnert an eine echte Katze und
wurde von einer Gesundheitswissenschaftlerin und einem
Robotikexperten aus Schweden
entwickelt und mit Pflegefachkräften im Einsatz getestet und
evaluiert. Sie simuliert spürbar
das Atmen, schnurrt und miaut
in unterschiedlich einstellbaren
Intensitäten. Über Sensoren
spürt die JustoCat®, wenn Sie JustoCat® wird in Deutschland
gestreichelt wird. Die Entwickler durch Tobias Bachhausen von
achteten darauf, die
der
Beziehungen
Zielgruppe der Menpflegen GmbH verschen mit fortgetrieben – bereits
schrittener Demenz
bekannt durch den
nicht mit überflüssiRobbenroboter. Erlegen Funktionalitäten
ben und testen Sie
zu
überfordern,
JustoCat® auf der
sondern auf die für
Altenpflege-Messe in
die Reminiszenz und
Halle 1 (aveneo –
Vermittlung
von
Stand).
Ruhe und Sicherheit
Fotos: Alice Öberg
www.justocat.de
notwendigen
Be-
www. aktivieren.net
11
Endlich wieder
tanzen
Das Maria-Martha-Stift veranstaltet einen monatlichen Tanznachmittag
in der benachbarten Tanzschule – und begeistert damit nicht nur eigene Bewohner,
sondern auch zahlreiche externe Gäste.
Text: Anke Franke
1.2015
www. aktivieren.net
12
Schwerpunkt
M
it „Endlich wieder tanzen!“ feiert unser Haus,
das Maria-Martha-Stift in Lindau am Bodensee, erstaunliche Erfolge, indem wir dem verstaubten Tanzkränzchen den Kampf angesagt und anstatt
biederer Beschaulichkeit lieber auf flotte Rhythmen setzen.
Und auf den natürlichen Bewegungsdrang von alten Menschen, die dafür ihren Rollator stehen lassen oder ihre Demenz vergessen.
Wir haben das Angebot für unsere Bewohner 2011 genauer
unter die Lupe genommen, haben es kritisch hinterfragt
und sind trotz hoher Akzeptanz und reichlicher Abwechslung zu dem Schluss gekommen, dass es da noch mehr
geben muss. Etwas Anderes, etwas Lebendigeres, etwas Leidenschaftlicheres, das über die verhaltene Schüchternheit
unserer Kaffeekränzchen hinausgeht. Etwas Ausgelasseneres, das unsere Musik- und Tanznachmittage auffrischt –
und mit ihnen unsere Bewohner. Was wir vermisst haben,
erkannten wir aber erst, als wir es gefunden hatten.
Den ersten Impuls dafür, welche vielfältigen Kräfte der
Tanz entfalten kann, erhielten wir 2011 durch den Workshop „Wir tanzen wieder!“ der Alexianer GmbH aus Köln
unter der Leitung von Stefan Kleinstück. Wir haben uns
sofort selbst mit dem Tanzvirus infiziert und rasch eine
Vorstellung entwickelt, wie dieses bewegungsbetonte Programm bei unseren Bewohnern ankommen würde. Die
befreiende Wirkung des Projekts, die wir im Rahmen des
Workshops bei uns selbst spürten, wollten wir den Menschen in unserem Haus nicht vorenthalten. Und so holten
wir es voll gespannter Erwartung zunächst im Rahmen des
100. Geburtstags unserer Einrichtung nach Lindau.
kein Kuchen, kein Tee – nur Wasser, denn das können
die Teilnehmer während und nach der schweißtreibenden
Veranstaltung gut gebrauchen. Und es bedarf einer guten
Mischung aus Betreuungskräften – egal ob Pflegende, Betreuer, Angehörige oder Ehrenamtliche. Damit ist sichergestellt, dass niemand isoliert bleibt oder gar auf einem Stuhl
versauert. Die eingespielte Musik, die keinesfalls zu ruhig
sein sollte, erledigt dann den Rest. Die Teilnehmer kommen sofort in Schwung. Der Tanznachmittag dauert jeweils
etwa zwei Stunden. In unserem Fall bedienen wir uns
stets einer musikalischen Weltreise, die immer mit einem
Walzer in Wien beginnt und mit dem Lied „Die Fischerin
vom Bodensee“ endet, weil der See vor unserer Haustür
liegt. Das entspricht einem Ritual, dessen Signale Beginn
und Ende des Tanznachmittags markieren, die selbst an
Demenz Erkrankte nachvollziehen. In den kurzen Pausen
zwischen den Liedern kommt es immer wieder zu Umarmungen, die im Alltag zu selten sind. Auch das Spüren und
die Nähe anderer Menschen sind sehr starke Erfolgsfaktoren.
Ein Partner außerhalb der Heimsphäre ist wichtig
Als die Einführungsveranstaltung in unserem Haus sofort
für große Begeisterung sorgte, haben wir mit den Erfindern
des Konzepts überlegt, wie wir in
Lindau langfristig von der euphorisierenden Wirkung
profitieren können.
zum Thema
Ein zentraler Punkt
Eine tabellarische Anleitung, wie Sie selbst
ist die Partnereinen
Tanzmittag organisieren, finden Sie im
schaft mit einer
Downloadbereich
auf www.aktivieren.net
Tanzschule
~
außerhalb der
Auf
der
Projektseite
www.wir-tanzen-wieder.de,
Einrichtung.
der ersten Initiative dieser Art der Alexianer in Köln
Denn auch die
(S.15), finden Sie unter anderem zertifizierte SchuTatsache, dass
lungsangebote für Tanzschulen und Ehrenamtliche,
die Veranstaleine Bildergalerie und eine Reportage des WDR.
tung einmal
im Monat mit~
Das Maria-Martha-Stift tanzt in Radio und TV:
ten in der Stadt
http://vinc.li/tanzen_im_zdf und
über die Bühne
http://vinc.li/
geht, ist entscheitanzen_im_Deutschlandfunk
dend. Das macht es zu
einem besonderen Ereignis
außerhalb der Routine. Wir
haben in der Tanzschule Schnell den
idealen Partner gefunden. Die Schule ist in fußläufiger Nähe, sodass sie auch ohne Fahrdienst für uns erreichbar ist.
Martin Schnell und das Team seiner Tanzschule haben die
Idee von Anfang an unterstützt – der Inhaber der Tanzschule stellt seine Energie und sogar die Getränke kostenlos in den Dienst des Projekts. So können wir den Tanzmit-
Mehr
Fotos: Anke Franke, radkol/Depositphotos.com, Dieter Schütz/pixelio.de
Wie „Endlich wieder tanzen!“ funktioniert
Was ist das Besondere an dieser durch Musik beförderten
Bewegung, die sich explizit auch an Senioren wendet, die
nicht mehr so gut zu Fuß oder sogar demenzkrank sind?
Die Initiatoren des Konzepts „Wir tanzen wieder!“, das bei
uns „Endlich wieder tanzen!“ heißt, haben erkannt: „Der
Körper vergisst nicht, was der Geist schon längst aufgegeben hat.“ Gerade Menschen, deren mentale Fähigkeiten
sich erheblich abgebaut haben, werden durch die Stimuli
von Musik und Bewegung wieder erreicht. Wenn beides in
der Vergangenheit für sie eine Rolle gespielt hat, zünden
diese Elemente umso mehr und bauen über den Körper
eine Brücke zu Geist und Erinnerung. Die Lust am Tanz
kommt dadurch von allein. Mit Staunen konnten wir bei
der Einführung des Konzepts im Maria-Martha-Stift bestimmte Bewohner so kennenlernen, wie wir es gar nicht
für möglich gehalten hätten.
Wichtig für das Entstehen dieser besonderen Momente
mit Ausgelassenheit und Gelöstheit ist die Konzentration
auf das Wesentliche. Der betreffende Raum darf nicht mit
einer einladenden Kaffeetafel eingedeckt sein. Kein Kaffee,
1.2015
www. aktivieren.net
13
Planen und Organisieren
Alte Menschen
flirten
plötzlich wieder
Konkrete Umsetzung
Um ein solches Konzept nachhaltig zu etablieren, bedarf
es der hohen Akzeptanz vor allem auch bei den Mitarbeitern. Wir tragen daher Sorge, dass jedes Mal eine andere Pflegekraft mitkommt, um ein unmittelbares Bild der
Veranstaltung zu bekommen. Sie kann dann künftig auch
besser abschätzen, ob zum Beispiel die Tagesform eines
Bewohners den Tanznachmittag auch zulässt. Zudem
erleben Mitarbeiter ihre zu Pflegenden auf diese Weise in
tag kostenlos anbieten, aber auch eine Gebühr von drei bis
fünf Euro würde niemanden abhalten.
Eine Idee zieht Kreise
Heute, gut zweieinhalb Jahre nach der Einführung, ist
„Endlich wieder tanzen!“ zu einer Art Aushängeschild
unserer Einrichtung geworden. Regelmäßig nehmen etwa
40 Senioren teil, die inzwischen auch aus anderen Einrichtungen kommen oder die noch in den eigenen vier Wänden
leben. Der hohe Zuspruch hat seinen Ursprung in kontinuierlichen Bemühungen auf verschiedenen Ebenen. Ein
wichtiger Faktor ist der Informationsfluss zu den lokalen
Medien. Und ganz nebenbei bleibt durch die wiederkehrenden Einladungen zum Tanznachmittag unser Haus positiv
im Bewusstsein der Stadtgesellschaft. Sogar ZDF und RTL
haben eigene Beiträge über uns und unsere Projekte gedreht.
Von Anfang an war uns klar, dass „Endlich wieder tanzen!“ viel zu schade ist, um es allein für uns zu behalten.
Daher haben wir alle Pflegeeinrichtungen in unserem
Einzugsbereich dazu eingeladen, ebenfalls teilzunehmen.
Gleiches gilt für Seniorentreffs und alle relevanten Einrichtungen, die sich um alte Menschen bemühen. Die breite
Streuung hat letztendlich dazu geführt, dass unser heutiges
Publikum bei den Tanznachmittagen eine Mischung aus
ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten ist, die wiederum
auf unterschiedlichem körperlichen und geistigen Niveau
zusammenkommen – und sich gegenseitig stützen.
1.2015
So organisieren Sie einen tollen Tanznachmittag
ählen Sie einen externen Veranstaltungsort, denn
• W
er steht für das Besondere außerhalb der Routine:
Partnerschaft mit externer Tanzschule
onzentrieren Sie sich auf das Wesentliche:
• K
kein Kaffee, kein Tee, nur Wasser
pielen Sie flotte Musik – feste Musikstücke markie• S
ren als Ritual Anfang und Ende des Tanznachmittags
und geben Orientierung – auch bei Demenz
chaffen Sie einen passenden Zeitrahmen: einmal pro
• S
Monat zwei Stunden mit einer 15-minütigen Pause
• L aden Sie andere Einrichtungen, Demenzgruppen
sowie zu Hause lebende Senioren ein
Detaillierte Organisationstipps finden Sie im Downloadbereich auf www.aktivieren.net
www. aktivieren.net
14
Fotos: Anke Franke, Maria-Martha-Stift
einem völlig anderen Umfeld und entdecken Eigenschaften
an ihnen, die sonst im Alltag verborgen bleiben. Überaus
wichtig ist die Begleitung der Bewohner durch Angehörige
und Ehrenamtliche. Es hat eine Weile gebraucht, bis wir
einen Stamm von Menschen zusammen hatten, der bereits
auf dem Weg zur Tanzschule an unserer Seite steht.
Mit „Endlich wieder tanzen!“ kommt der Kreislauf in
einer Weise in Schwung, die sonst übliche Bewegungsprogramme für alte Menschen nicht leisten können. Tatsächlich versetzt das Projekt die Teilnehmer in einen Zustand
starker körperlicher Beanspruchung – allerdings wird diese
nicht als solche empfunden, weil Tanz und Musik zu allererst nicht als Anstrengung sondern als Freude wahrgenommen werden.
Wir kündigen „Endlich wieder tanzen!“ schon im Voraus
an. Von da an unterhalten sich unsere Bewohner angeregt
über das bevorstehende Ereignis. Rückt der Tag in greifbare Nähe, beginnen sich die Teilnehmer gemeinsam mit
Pflegekräften Gedanken über die passende Garderobe zu
machen. Es wird geplant, es wird anprobiert – wieder verworfen, und noch mal von vorne angefangen. Es gibt einige
Bewohnerinnen, die vor dem Tanznachmittag zum Frisör
Anke Franke leitet das
Maria-Martha-Stift in Lindau
www.maria-martha-stift.de
gehen. Die Teilnehmer fühlen sich wieder stärker als Frau,
wenn sie sich in ihr schönstes Kleid werfen. Oder als Mann,
wenn Schlips und Kragen angelegt werden.
Wenn sich so unterschiedliche Menschen treffen, entstehen
Bekanntschaften und neue Bindungen. Und bisweilen auch
Beziehungen zwischen Frauen und Männern, die tiefer
gehen. Die Senioren flirten jedenfalls nach Leibeskräften.
Tanz und Musik befördern dieses Klima der Annäherung.
„Endlich wieder tanzen!“ schafft aber auch Raum dafür,
dass Angehörige der Mutter oder dem Vater – gerade wenn
diese an Demenz erkrankt sind – auf neue Art begegnen.
Jenseits vom pflegerischen Alltag, der oft mühsam ist und
meist nur wenig Erfreuliches zu bieten hat, tut es gut, auf
dem Tanzboden eine gemeinsame Zeit zu verbringen, die
eine Schneise in die nicht selten problembelastete Routine
schlägt. Das Lachen zu sehen, gemeinsames Glück zu empl
finden, ist unbezahlbar.
Interview
„Demenz spielt auf der Tanzfläche keine Rolle“
Herr Kleinstück, was war für Sie der
entscheidende Impuls für „Wir tanzen wieder!“?
Stefan Kleinstück: Ich habe mein
Hobby mit dem Thema Demenz
verbunden und mit meinem Tanzlehrer Georg Stallnig zum WeltAlzheimertag 2007 die Tanzschule
geöffnet. 2008 beim Kongress der
Aktion Demenz und von Demenz
Support Stuttgart haben wir 300
Kongressteilnehmer zum Tanzen gebracht. Seitdem laden wir einmal im
Monat zum Tanznachmittag. Angefangen hat es in Köln, zunächst nur
für Menschen mit Demenz. Inzwischen gibt es „Wir tanzen wieder!“
an zehn Standorten bundesweit im
Franchise-System: Wir führen eine
Tagesschulung durch und geben
unsere Erfahrungen und WerbeMaterialien an die Partner weiter.
Tanzen und Demenz oder eigeschränkte Mobilität – wie geht das
zusammen?
S. K.: Ob jemand dement ist oder
nicht, spielt auf der Tanzfläche
keine Rolle. Es geht nicht um Tanzunterricht. Wir docken bei dem an,
was die Menschen mitbringen. Wer
zu uns kommt, muss geh- und stehfähig sein, denn wir machen keinen
Sitztanz, sondern Paar- und Kreistänze. Ein Rollator oder Gehstock
sind kein Problem, dann fungiert
der Tanzpartner als Gehhilfe.
Stefan Kleinstück
[email protected]
geht darum, Freude zu vermitteln.
Sie brauchen eine Betreuungskraft
die sagt: „Ja, das ist mein Ding.“
Es macht keinen Sinn, jemanden
per Dienstplanorder zum Tanzen
zu verpflichten. Als männlicher Betreuer kommt man bei den Damen
natürlich besser an.
Betreuungsteams könnten vor dem
Aufwand zurückschrecken…
S. K.: Einrichtungen haben es zwar
oft lieber, wenn der Tanzlehrer ins
Haus kommt. Aber Normalität findet
außerhalb der institutionalisierten
Altenhilfe statt. Die Menschen müsWas ist das Wichtigste, damit das
sen sich auf den Weg machen. Wir
Tanzen mit Bewohnern gelingt?
veranstalten Bälle mit Anzug und
S. K.: Es kommt auf das Animieren
an. Ich gehe auf jemanden zu, neh- Abendkleid. Dann ist die Fantasie
me ihn in den Arm und mit ihm eine der Betreuer gefragt, etwa Kontakt
Tanzhaltung ein. Dafür ist eine ein- zur Kleiderbörse aufzunehmen. Das
ladende Körperhaltung wichtig. Es ist Arbeit, aber es ist machbar.
1.2015
www. aktivieren.net
15
Schwerpunkt
Wer sich zum Tanzen
zu wacklig auf den
Beinen fühlt, hat mit
dem Rollator einen
sicheren Tanzpartner an der Seite. Das
Haus auf dem Wimberg lädt wöchentlich
zum Rollator-Tanz
– und stärkt Körper,
Geist und Wohlbefinden der Teilnehmer.
Text: Monika Volaric
Der Rollator als
Tanzpartner
Fotos: Monika Volaric, Porträtfoto: Haus auf dem Wimberg
M
tor-Tänzer immer donnerstags von 10 bis 11 Uhr. Eifrige
Bewohner sind schon eine halbe Stunde vor Beginn auf ihrem Platz. Wir beginnen mit einer leichten Übung im Sitzen, zum Beispiel Armbewegungen. Danach kommen die
einzelnen Tänze an die Reihe. Ein ausgebildeter Tanzlehrer
einer ortsansässigen Tanzschule gibt den Takt vor. Er hat
eine Seniorentanz-Weiterbildung absolviert, wie sie zum
Beispiel vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband
angeboten wird. Eine unserer Mitarbeiterinnen hat ebenfalls einen solchen Kurs besucht, sodass das Tanztraining
auch in Urlaubs- oder Krankheitszeiten stattfinden kann.
Ein spezielles Abspielgerät sorgt dafür, dass die einzelnen
Rhythmen in verschiedenen Geschwindigkeiten aus dem
Lautsprecher ertönen. So können neue Schrittkombinationen langsam eingeübt werden und nach und nach in höherer Geschwindigkeit abgespielt werden. Viele alte Schlager
laden zum Mitsingen ein. Je nach Lust und Laune tönen die
Teilnehmer kräftig mit. Viele Übungen werden insgesamt
achtmal wiederholt. Wer einen Schritt vergessen hat, schaut
beim Nachbarn ab. Das Tanzen und Bewegen zu altbekannten Musikstücken motiviert die Teilnehmer und lässt
sie in eine frühere Zeit eintauchen.
usik wirkt manchmal Wunder. Selbst bei körperlichen und geistigen Einschränkungen wippen ältere Menschen mit dem Fuß im Takt oder
versuchen zu klatschen. Die Bereitschaft, körperlich aktiv
zu werden, ist besonders groß, wenn die Biografie und die
Lebensgewohnheiten eines Bewohners sowie sein aktueller
Gesundheitszustand berücksichtigt werden.
Das Tanzen hat in der Biografie der jetzigen Heimbewohner oft einen festen Platz. Viele haben in ihrer Jugend einen
Tanzkurs besucht und ihren Herzallerliebsten beim Tanzkränzchen kennengelernt. Die Tanzschulen von damals
vermittelten auch Umgangsformen: Der Herr fordert die
Dame zum Tanz auf, begleitet sie auf die Tanzfläche und
bringt sie auch an ihren Platz zurück.
Eine Einladung zum Tanz ermöglicht den Senioren, etwas
Neues für sich zu entdecken – aber auch selbst zu entscheiden, „hier mache ich mit“ oder zu sagen „dies fange ich auf
meine alten Tage nicht mehr an“. Viele Bewohner haben
das Tanzen aufgrund des Verlusts des Ehepartners oder
wegen der Abhängigkeit von einem Rollator aufgegeben.
Oft hört man: „Ich habe so gerne getanzt, aber es wird mir
so schnell schwindelig.“ Viele haben Angst, der Tanzpartner könne sie nicht halten. Mit dem Rollator fühlen sie sich
jedoch sicher auf den Beinen.
Monika Volaric, Pflegewirtin (FH),
ist Hausdirektorin im Haus auf dem
Wimberg in Calw, www.haus-aufdem-wimberg.ev-heimstiftung.de
Darf ich bitten?
In unserer Einrichtung der Evangelischen Heimstiftung,
dem Haus auf dem Wimberg in Calw, treffen sich die Rolla1.2015
www. aktivieren.net
16
Das Rollator-Tanzen bringt neben dem Spaß und der Freude für die Bewohner auch eine Kräftigung der Muskultur
und Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems mit sich. Ein
regelmäßiges Training verhindert den Abbau der Muskelmasse. Diese positiven Effekte konnten auch bei über
90-Jährigen nachgewiesen werden. Die körperliche Bewegung wirkt nicht nur auf die Organe, sondern beeinflusst
auch die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns positiv: Senioren, die täglich aktiv sind, haben ein geringeres Risiko, an
Alzheimer zu erkranken. Auch die seelische Gesundheit
lässt sich durch regelmäßige körperliche Bewegung fördern. Durch die gemeinsame sportliche Aktivität entstehen
soziale Kontakte oder werden gefördert.
So gestalten Sie den Rahmen für die Tanzstunde
Akzeptanz des Rollators steigt
• regelmäßige Trainingseinheiten von circa 60 Minuten
Die regelmäßigen Trainingseinheiten geben den Teilnehmern Sicherheit im Umgang mit dem Rollator und fördern
dessen Akzeptanz. Oft hören wir Bewohner sagen: „So alt
bin ich noch nicht. Ich brauche keinen Rollator.“ Wird das
Hilfsmittel dann zu spät eingesetzt, kann der Bewohner
den sicheren Umgang damit nicht mehr erlernen, und der
Rollator stellt dann eher eine Gefahr dar. Folglich nutzt
jeder Teilnehmer, auch der Tanzlehrer, zum
Tanzen einen Rollator. Dies steigert zuMehr zum Thema
sätzlich die Akzeptanz des Hilfsmittels
Informationen zum Tanz
bei den Teilnehmern.
mit Senioren und RollaDas Rollator-Tanzen kommt bei den
toren: www.tanzsport.
Bewohnern gut an und verknüpft
de
(Deutscher Tanzsportkörperliche Aktivität mit Freude
bund),
www.adtv.de
an der Bewegung. Nebenbei werden
(Allgemeiner Deutscher
die kognitiven Fähigkeiten trainiert.
Tanzlehrerverband),
Das Bewegen auf Musik, die Schrittwww.seniorentanz.de
kombination und die Abfolge von
unterschiedlichen Rhythmen sind eine
hohe kognitive Anforderung. Die körperliche
Bewegung knüpft an bestehende Ressourcen an, die durch
das Trainieren zunehmend gefestigt werden. Das Gefühl,
zu etwas fähig zu sein, steigert das psychische Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit.
In der Gruppe zu üben fördert die sozialen Kontakte. Gerade Senioren mit Demenz sind in der Tanzrunde ein integriertes Gruppenmitglied. Dies steigert ihr Selbstwertgefühl. Und das Bewegen zur Musik motiviert sie mitzumachen, da für sie nicht die Sturzprävention oder die Fitness
im Vordergrund steht. Durch den Einsatz des Rollators
erlangen die Bewohner Steh- und Gangsicherheit und üben
das sichere Aufstehen und Hinsetzen. Durch die Regelmäßigkeit der Tanzstunde bauen sie Kraft auf, die letztlich Stürze reduzieren kann. Weil jeder Bewohner selbst
entscheidet, ob er an der Tanzstunde teilnimmt, werden
die Selbstbestimmung und das subjektive Wohlbefinden
gesteigert.
l
• ortansässiger Tanzlehrer (oder Mitarbeiter aus der
Sozialen Betreuung mit spezieller Weiterbildung):
ADTV-Rollator-Tanz-Basisseminar
• überschaubare Gruppe: maximal zwölf Teilnehmer
• eine zusätzliche Betreuungskraft (für Notfälle)
• großer Raum, der Platz lässt zum Tanzen, sowie ein
Stuhl pro Teilnehmer und Getränke für die Pause
• Rollatoren bereitstellen (Sanitätshaus fragen)
So bauen Sie eine Rollator-Tanzstunde auf
• Beginn: gleichbleibende Erkennungsmelodie zum
Aufwärmen (etwa 5 Minuten), dann Eintanzen mit
einem langsamen Walzer oder Foxtrott
(etwa 20 Minuten)
• Pause (etwa 10 Minuten): gemeinsam etwas trinken
und sich austauschen
• einen neuen Tanzschritt einführen, wie zum Beispiel
Tango (etwa 20 Mituten)
• Verabschiedung: gleichbleibende Melodie zum
Ausklang (etwa 5 Minuten)
Je nach Tanz können Sie kleine Präsente oder Utensilien
ins Tanzen einbauen: Jedem Tänzer schenken Sie eine
rote Rose zum Tango oder Sie setzen farbige Tücher ein.
Die zwölf Damen und Herren zwischen 82 und 100 Jahren
treten regelmäßig bei Veranstaltungen, wie beim Sommerfest oder an Begegnungstagen auf. Im Vordergrund stehen
der Spaß und die gemeinsame körperliche Aktivität. Hier
können Menschen mit kognitiven Einschränkungen ebenso mitmachen wie ältere, kognitiv fitte Bewohner.
1.2015
www. aktivieren.net
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I deen & Impulse
Österliche Deko- und Bastelideen
Holen Sie den Frühling
ins Haus
Eierschalen, Teelichter und ein paar Frühlingsblumen sind einfache Mittel, mit denen Sie
dennoch große Wirkung erzielen – und das mit Materialien, die in fast jeder Wohnbereichsküche zu finden sind. Jetzt fehlen nur noch die Bewohner und jede Menge gute Laune, die unsere geselligen Tipps mit sich bringen.
Text: Andrea Friese, Anne Halbach
Material
Teelichtform,
halbe Eierschalen,
etwas Knete oder
Kleber
I
st das Material beschafft, und sind die Bewohner zum Basteln bereit, kann es losgehen: Für kleine Vasen auf dem österlich
geschmückten Tisch schlagen Sie gemeinsam
die Eier so auf, dass mehr als die Hälfte der Eierschale heil bleibt. Wenn der Rand gezackt ist,
sieht es besonders hübsch aus. Damit das Ei standfest wird, setzen Sie es in die Metallhülle eines Teelichtes,
woraus Sie gegebenenfalls den Docht mit dem Metallplättchen vorher entfernt haben.
Zur Befestigung der Eierhälfte im runden Metallteil können Sie mit etwas Knete oder Klebstoff nachhelfen. Nun
geben Sie Wasser in das Ei und füllen es mit Blumen: Gänseblümchen, Schneeglöckchen oder kleine Osterblumen
passen sehr gut.
bekannt, dass sie schon nach drei bis fünf Tagen wächst,
aber auch andere Samen wie Soja, Bockshornklee oder
Alfalfa-Sprossen sprießen nach sechs Tagen.
• Auch geeignet sind Senf, Rettich, Leinsamen oder Sonnenblumenkerne. Sie werden im Salat oder auf Brot
gegessen.
• Interessant ist es auch, den Getreidekörnern beim Wachsen zuzusehen. Weizen, Roggen, Gerste und Hafer sind
als Sprossen eine gesunde Mahlzeit mit viel Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen.
Geselliges für Ihre Bastelrunde
Eine Bastelrunde ist immer auch gesellig. Damit in Ihrer
Runde der Gesprächsstoff nicht ausgeht, haben wir Anregungen für Gespräche bei der Bastelarbeit für Sie zusammengestellt.
Tipp
Erzählen und Arbeiten
• Wenn die Teilnehmer am Erwachen der Natur sehr interessiert sind, können Sie die Eierschale mit Erde füllen
und damit Samen zum Sprießen bringen. Kresse ist dafür
1.2015
Geben Sie Fragen zum Überlegen, Entscheiden und Diskutieren in die Runde.
www. aktivieren.net
18
Fotos: Matka Wariatka/fotolia.com ; M. Großmann/pixelio.de
Füllen Sie die Eierschalen
mit Erde und ziehen darin
Sprossen aus Samen.
Frage: Haben Sie sich im Frühjahr auch immer auf die friAntwort: In der Regel sind es folgende Feiertage: Karfreischen Sachen gefreut?
tag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai (Tag der Arbeit),
Frage: Was gab es früher als erstes Gemüse?
Christi Himmelfahrt (Vatertag), Muttertag (2. Sonntag im
Antwort: Spinat, Mangold
Mai), Pfingsten, Fronleichnam.
Frage: Haben Sie auch im Haus Pflanzen für den Garten
Frage: Welche Jahreszeit beginnt im März in Australien?
vorgezogen?
Antwort: Der Herbst
Antwort: Petersilie gesät, Schnittlauch ausgegraben und im Frage: Was ist eine Frühlingsrolle?
Haus treiben lassen
Antwort: Eine chinesische Vorspeise, und zwar Gemüse in
Frage: Welche Blume ist früher draußen zu sehen: LöwenTeig gewickelt und frittiert.
zahn oder Huflattich?
Frage: Wie heißt der poetische Name für Frühling?
Antwort: Huflattich
Antwort: Lenz
Frage: Nutzen Sie die ersten WildFrage: Was sind die Anzeichen für
pflanzen für Salate?
Frühjahrsmüdigkeit?
Antwort: zum Beispiel Sauerampfer,
Antwort: Wer morgens schwer aus
Gänseblümchen ...
Gedicht
dem Bett kommt, wenig Energie hat,
schlapp und abgespannt ist und viel
Veranstalten Sie ein
Frühling lässt sein blaues Band
Schlaf braucht, leidet unter der FrühQuiz während oder nach der
wieder flattern durch die Lüfte;
jahrsmüdigkeit.
Bastelrunde
süße, wohlbekannte Düfte
Lassen Sie die Runde mit einem
streifen ahnungsvoll das Land.
Frage: Was ist der Unterschied zwiGedicht ausklingen. Fragen Sie die
Veilchen träumen schon,
schen kalendarischem und meteoroloTeilnehmer zum Beispiel, wie das
wollen balde kommen.
gischem Frühlingsanfang?
nebenstehende Gedicht von Eduard
Horch, von fern ein leiser
Antwort: Für die Meteorologen beMörike weitergeht.
l
Harfenton!
ginnt das Frühjahr am 1. März. Laut
Kalender ist der Frühlingsanfang
Diese Ideen und mehr finden Sie in
Gemeinsam zu ergänzende Verse:
der 20. März.
„Das Bastelbuch, Kreatives Gestalten
Frühling, ja du bist’s!
Frage: Welche Feiertage fallen in den
im Jahresverlauf “, Andrea Friese, Anne
Dich hab ich vernommen.
Frühling?
Halbach, Vincentz Network, Hannover,
2011, 120 Seiten, 34 Euro
1.2015
www. aktivieren.net
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Ideen & Impulse
Spiele, die an den Frühling erinnern
Mit einem Blumentopf
gewinnen
Mit Topfpflanzen holen Sie sich nicht nur den Frühling ins Haus. Die Töpfe eignen sich
wunderbar, um die Fantasie Ihrer Bewohner anzuregen und Schwung in Gruppenrunden
zu bringen – mit dem Topf als Hut, Hockey-Puck oder Trommel.
Text: Marianne Eisenburger, Elisabeth Gstöttner, Thesi Zak
E
Material
Pflanze in Töpfchen,
Blumentöpfe (Durchmesser
12-14 cm) für jeden Teilnehmer, Bambusstangen, Gartenhandgeräte
(zum Beispiel kleine Schaufel, Handrechen), Blumenzwiebel, Luftballon
in Topfpflänzchen wird durch den Kreis gereicht:
Die Teilnehmer schauen, spüren und riechen, begleitet von einem Gespräch über die Pflanze, die
Erde, die Beschaffenheit der Blätter und Ähnliches. Erinnerung an Lieblingspflanzen, Pflanzennamen werden erzählt.
Frage: Was brauchen wir, wenn wir Pflanzen in die Erde
setzen wollen?
Aktion: Imaginäres Herrichten von Umpflanz- beziehungsweise Gartenutensilien, in pantomimischenHandlungen bepflanzen wir ein Beet.
Frage: Was bleibt uns nun über? (Antwort: die leeren
Töpfchen).
Jeder nimmt von einem Töpfchenturm, mit dem die
Gruppenleitung von Teilnehmer zu Teilnehmer geht, einen Topf herunter und experimentiert mit diesem.
Fragen: Wie können Sie den Topf bewegen? Wie können
Sie sich mit dem Topf bewegen?
Eine Topfpflanze wird
von Teilnehmer zu
Teilnehmer gereicht
und inspiriert zu
Gesprächen und Bewegungen.
Gymnastik mit dem Topf
Musik
Heinz Rühmann,
„Das Regenwurmlied“,
instrumentale Landmusik,
Entspannungsmusik
Verwenden Sie den Topf als Hut: Bei einer Verbeugung
fällt er herab und muss gefangen werden. Der Topf wandert im hohen Bogen von einer Hand zur anderen und
zurück. Die Teilnehmer greifen den Topf nur mit Fingerspitzen gegriffen und reichen ihn von einer
Hand zur anderen. Der Topf wird auf den Schoß
gestellt und vorsichtig durch die Bewegung der
Beine bewegt. Der Topf wird ein Schuhspitzenschoner und mit den Füßen bewegt.
Wurf- und Fangspiele: Die Gruppenleitung steht
in der Mitte des Kreises und spielt mit jedem
Teilnehmer drei- bis achtmal (je nach körperlicher
Verfassung) mit dem fliegenden Topf.
1.2015
www. aktivieren.net
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Fotos: Werner Krüper, Jo Titze, picsfive/fotolia.com
Tanzende Töpfchen
Topf am Stock: Jeder stellt seinen Topf vor sich auf den
Boden. Die Gruppenleitung verteilt Bambusstöcke, die
mit einem Ende in die Töpfe ragen. Zu instrumentaler,
nicht allzu flotter Landmusik tanzt der Topf am Stock.
Topfhockey: Die Töpfe werden mit Schwung kreuz und
quer im Kreis bewegt. Wer einen erwischt, schubst ihn
gleich mithilfe der Stange weiter.
Aktion: Die Teilnehmer erproben ihre Ideen. Zum Regenwurmlied setzen wir den Topf als Trommel ein.
Aktion: Der Topf wird als Boxhandschuh über die Hand
gestülpt. Die Gruppenleitung geht im Kreis als Kampfpart
herum. So wird daraus eine Partnerkraftübung.
Jeder nimmt den Topf als Ballonwurfmaschine: Ein Ballon soll nun seine Runden drehen und nur mit dem Topf
berührt werden.
Töpfe auf Wanderschaft: Die Töpfe werden, sofern sie
unten Löcher haben, im Kreis auf eine Schnur gefädelt
und wandern so eine Runde im Kreis. Variante: Richtungswechsel. Begleitet von einer Entspannungsmusik
wird das Töpfchen zum Massagegerät; entweder zum Abklopfen der Beine und Arme oder zum Abrollen.
l
Musik und Bewegung
Geschicklichkeitstraining: Die Teilnehmer geben Blumenzwiebel, Gießkännchen, Schaufel, Rechen von Topf
zu Topf rundherum im Kreis weiter.
Topf als Rhythmusinstrument – Frage: Können Sie sich
vorstellen, den Topf als Musikinstrument zu verwenden?
So ein Regenwurm hat‘s gut
Refrain:
So ein Regenwurm hat's gut,
so ein Regenwurm hat's fein
ach könnt ich doch ein Regenwurm,
ein Regenwürmchen sein! gut
Erste Strophe:
So ein Würmchen hat kein Blut,
So ein Würmchen hat kein Herz
Drum fühlt ja so ein Regenwurm
auch keinen Liebesschmerz.
1.2015
www. aktivieren.net
21
Den vollständigen Liedtext
finden Sie unter http://vinc.
li/regenwurmlied oder zum
Anhören unter http://vinc.
li/regenwurmlied_youtube
Diese Ideen und mehr finden Sie „In Bewegungsrunden aktivieren“, Marianne
Eisenburger, Elisabeth
Gstöttner, Thesi Zak,
Vincentz Network,
Hannover, 2013,
128 Seiten, 24,80 Euro
Soziale Betreuung neu
organisieren
Das im Januar in Kraft getretene erste Pflegestärkungsgesetz (PSG) stärkt Ihr Betreuungsteam und damit auch die Angebote, die Sie Ihren Bewohnern machen können. Lesen Sie,
wie Sie die Änderungen konkret anpacken.
Text: Heike Jurgschat-Geer
1.2015
www. aktivieren.net
22
Planen & Organisieren
D
ie zusätzliche Betreuung steht nun allen gesetzlich und privat versicherten Bewohnern zu.
Durch einen höheren Personalschlüssel von
einer Betreuungskraft in Vollzeit (VK) auf zwanzig Bewohner soll zudem die Lebensqualität verbessert werden.
Dafür sind jährlich zusätzlich rund 510 Millionen Euro
von den Pflegekassen zu zahlen. Im Gegenzug erwartet
der Gesetzgeber einen positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt, denn nach Berechnungen sollen etwa 20 000
zusätzliche Betreuungskräfte eingestellt werden. Diese
zahlen Versicherungsbeiträge und Steuern, so dass die
Sozialsysteme wieder entlastet werden.
Umsetzung der Änderungen in § 87b SGB XI
Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben wird auf Landesebene von den Verbänden und Pflegekassen gesteuert.
Der Ablauf ist ähnlich wie in 2008 bei Einführung des § 87b SGB XI.
Angebote
Foto: Werner Krüper
Ausweitung auf alle Bewohner
sollten nun auch
Die Bewohner, die in der Vergangenheit keinen Anspruch hatten
auf die Bedürfnisse
und erstmalig seit Januar 2015
körperlich eingeberechtigt sind, werden in einer
Antragsliste aufgeführt. Dabei
schränkter Bewohist für jede Pf legekasse ein Forner eingehen.
mular auszufüllen und an diese zu
versenden. Auf den Formularen muss
festgehalten werden, ab wann die zusätzliche Betreuungsleistung erbracht werden soll.
Einige Pf legekassen, wie die AOK, stellen Vordrucke
zur Verfügung.
Vergütungszuschläge
Für den neuen Personalschlüssel von 1:20 werden neue
Vergütungsvereinbarungen zwischen der Einrichtung
und den Pflegekassen abgeschlossen. Für die Verhandlung
sind die Personalkosten der zusätzlichen Betreuungskräfte
nachzuweisen.
Konkrete Auswirkungen für die Soziale Betreuung
Heike Jurgschat-Geer, Beraterin im
Gesundheitsweisen, Dipl.-Kauffrau,
Krankenschwester, QualitätsAssessor,
Mönchengladbach, www.jurgschatgeer.de, [email protected]
Die Änderungen des § 87b wirken sich einerseits auf Personalfragen und andererseits auf die Inhalte der Leistungsangebote aus. Zunächst sollen einige Aspekte aus personaltechnischer Sicht betrachtet werden.
Qualifikation
Die Anforderungen an die Qualifikation von zusätzlichen
Betreuungskräften sind in der Betreuungskräfte-Richtlinie
in der Fassung vom 29.12.2014 formuliert. Diese Fassung
unterscheidet sich nur unwesentlich von der bis dato gültigen Vorgängerversion. In den Schulungsinhalten wurden
1.2015
www. aktivieren.net
23
Planen & Organisieren
Die Ausweitung der Zielgruppe macht Führung, Einsatzplanung, Schnittstellenmanagement und Angebotsgestaltung für die Leitung
Sozialer Dienste komplexer
als bisher.
neben den kognitiven/psychischen Beeinträchtigungen nun
auch die körperlichen Beeinträchtigungen aufgenommen
(vgl. auch Kasten unten links). Es gelten Übergangsregelungen bis zum 30. September 2015, in denen Mitarbeiter eingesetzt werden können, die noch nicht die Anforderungen
der Richtlinien vollständig erfüllen (Kasten unten rechts).
Examinierte Pflegefachkräfte erfüllen grundsätzlich die
fachlichen Anforderungen, die persönliche Eignung bleibt
individuell zu prüfen.
Es gibt Einrichtungen, die seit längerem Pflegefachkräfte
als zusätzliche Betreuungskräfte einsetzen. Sie benötigen
nicht die grundständige Weiterbildung nach den Richtlinien, wohl aber regelmäßige Fortbildungen. Die Entscheidung für den Einsatz einer Pflegefachkraft ist in manchen
Fällen aufgrund individueller Krankheitsverläufe erfolgt,
die einen weiteren Einsatz in der Pflege unmöglich machten. Während zuvor die Grenzen durch die extrem hohen
Anforderungen der Demenzbetreuung an die psychischen
Ressourcen und Kompetenzen gesetzt waren, erweitert die
neue Regelung den Spielraum. So können auch Fachkräfte
nach einem Burn-out in der zusätzlichen Betreuungsarbeit
einen Platz finden. Wichtig ist, dass in den nun individuell
zu verhandelnden Vergütungsvereinbarungen die unterschiedlichen Lohnkosten abgebildet werden können. Damit
ist eine volle Refinanzierung der Fachkraft grundsätzlich
möglich. Die Richtlinie benennt ausdrücklich examinierte
Pflegefachkräfte. Andere Berufsgruppen wie Heilerziehungspfleger sind daher weiterhin verpflichtet, die Weiterbildung zu absolvieren.
1.2015
Dienst- und Einsatzplanung
Die ermittelten VK-Stellen können auf mehrere sozialversicherungspflichtige Teilzeitkräfte verteilt werden. Sie
müssen fortan die zusätzliche Betreuung aller Bewohner
sicherstellen. Diese kann in Gruppen- und in Einzelangeboten erfolgen. Bei der Einsatzplanung ist zu berücksichtigen, dass auch Urlaubs-, Fortbildungs- und Krankheitszeiten (Ausfallzeiten) abzudecken sind. Die Ausfallquote kann
Ihnen Ihre Personalabteilung oder Einrichtungsleitung
sagen. Häufig wird mit einer Ausfallquote von 20 Prozent
gerechnet, das heißt, bei einer wöchentlichen Arbeitszeit
von 39 Stunden, steht der Mitarbeiter tatsächlich nur rund
Anforderungen
an die Betreuungskräfte
• Persönliche Eignung
• O
rientierungspraktikum: 40 Stunden in einer
stationären oder teilstationären Einrichtung
- 100 Stunden Basiskurs
- 2 Wochen Betreuungspraktikum
- 60 Stunden Aufbaukurs
• F
ortbildung: 16 Stunden pro Jahr zur
Aktualisierung und Reflexion
www. aktivieren.net
24
Foto: Werner Krüper
• Weiterbildung
Planen & Organisieren
war, sind nun auch orientierte Bewohner mit körperlichen Beschwerden zusätzlich zu betreuen. Das Spektrum
der inhaltlichen Angebote ist also zu erweitern. Hierbei
ist insbesondere an Mobilitätsbedarfe wie Spaziergänge
und Einkäufe einerseits sowie Kommunikationsbedarfe
bei Seh- und Hörbeeinträchtigungen anderseits zu denken. Angebote könnten auch auf die speziellen Bedarfe bei
Blind- oder Taubheit, Gehbeeinträchtigung oder Aktivitätsintoleranz zugeschnitten werden sowie auf Suchtkranke oder junge Pflegebedürftige eingehen.
Auch die Gestaltung der Gruppenangebote und die Zusammensetzung der Gruppen
Mehr zum Thema
sind zu bedenken, um
Vortrag „Soziale Betreuung
wirklich eine zuorganisieren“,
Claudia Heim, beim
sätzliche AktivieMesse-Kongress auf der ALTENPFLEGE rung und eine
2015, 24.03.2015, Nürnberg,
Verbesserung
www.altenpflege-messe.de
der individuellen LebensDownloadmaterial auf www.aktivieren.net:
qualität der
• Betreuungskräfte-Richtlinie
Anspruchs• Bericht IGES Institut zu zusätzlichen Betreuungsberechtigten
kräften: Evaluation Betreuungskräfte-Richtlinie
zu bewirken.
gem. § 87b Abs. 3 SGB XI
Nehmen wir
• Wortlaut §87b SGB XI alt/neu im Vergleich
an, Sie hätten in
• Rechenbeispiel erweiterter
der VergangenBetreuungsschlüssel
heit ein zusätzliches
• Muster LeistungsbeanBetreuungsangebot
tragung
„Sprichwörter ergänzen“
in der Wohnküche angeboten,
so kann dieses Angebot nicht unverändert bleiben, wenn
neben demenziell veränderten Menschen nun auch orientierte Menschen teilnehmen sollen. Sie könnten zwei Angebote mit unterschiedlichem Schweregrad anbieten oder
die Methoden und Sozialform des Angebots verändern.
So könnte selbstständige Textarbeit in Kleingruppen für
orientierte Bewohner eingestreut werden, oder orientierte
Bewohner übernehmen Teile der Moderation. Zu beachten
ist, dass auch weiterhin zusätzliche Betreuungskräfte nicht
regelmäßig in grundpflegerische sowie hauswirtschaftliche
Tätigkeiten eingebunden werden dürfen.
31 Stunden mit seiner Arbeitsleistung zur Verfügung.
(Rechenweg: 20 Prozent von 39 Stunden = 7,8 Stunden. 39
minus 7,8 = 31,2 Stunden) Neben der Abwesenheit müssen
die Dokumentations- und Besprechungszeiten berücksichtigt werden, in denen die Betreuungskraft zwar im Dienst
ist, dem Bewohner aber nicht zur Verfügung steht.
Je nach Personal-, Bewohner- und Hausstruktur sind unterschiedliche Herangehensweisen zur Planung denkbar,
um die individuellen Betreuungswünsche und -bedarfe der
Bewohner mit dem Personaleinsatz in Einklang zu bringen.
So könnten die Betreuungskräfte Wohngemeinschaften
beziehungsweise Etagen als Präsenzkräfte fest zugeordnet
oder hausübergreifend angebotsbezogen eingeteilt werden.
Beispiele:
• Sie haben eine kleine Etage, auf der zwölf gerontopsychiatrisch erkrankte Bewohner leben. Sie planen eine zusätzliche Betreuung als Präsenz an sieben Tagen für zwei Stunden von 15 bis 17 Uhr ein. Für dieses Angebot müssen Sie
0,45 VK einplanen (bei 20 Prozent Ausfallquote).
• Sie haben sechs Bewohner, bei denen eine Zehn-Minuten-Aktivierung oder eine basale Stimulation angezeigt
ist. Ein tägliches Angebot erfordert 0,22 VK.
• Sie haben drei Bewohner, die sich einmal wöchentlich einen Spaziergang wünschen. Pro Spaziergang ist ein Zeitfenster von 1,5 Stunden realistisch. Sie planen 0,15 VK.
• Sie haben eine Reihe von Bewohnern, die starke Sehbeeinträchtigungen haben und die Zeitung nicht mehr
lesen können. Sie bieten daher werktäglich ein Gruppenangebot „Zeitung vorlesen“ als zusätzliche Betreuung an
und planen dafür 0,16 VK ein.
Inhalte der Angebote
Während bislang die zusätzliche Betreuung auf Bewohner mit eingeschränkter Alltagskompetenz ausgerichtet
Anforderungen:
Übergangsregelung 2015
• P
ersonen mit Erfahrung: FSJ/ BFD/ Zivi,
Ehrenamt, sonstige Tätigkeit
Koordination
Die allgemeine Betreuung bleibt weiter ein Bestandteil der
regulären Versorgung und wird nicht durch die zusätzliche
Betreuung ersetzt. Vielmehr ergänzt und verstärkt die zusätzliche Betreuung die allgemeine Betreuung und Pflege.
Unverändert ist die Erfordernis, die zusätzliche Betreuung
eng mit der Pflege zu koordinieren. Die BetreuungskräfteRichtlinie sieht in § 1 auch die fachliche Absprache mit
den Pflegekräften und den Pflegeteams vor. Da nun alle
• F
ortbildungsnachweis: 30 Stunden
Kommunikation und Interaktion
• A
nleitung und Begleitung durch Pflegefachkraft
• W
eiterbildung 160 Stunden: Abschluss bis
30.9.2015
1.2015
www. aktivieren.net
25
Planen & Organisieren
Bewohner betroffen sind, stellt sich die Frage, wie die
fachliche Absprache und Koordination effizient organisiert
werden soll. In diesem Kontext wären die Stichworte Übergaben, Teambesprechungen und Fallbesprechungen zu
erwähnen. Beispielsweise könnte einmal wöchentlich eine
Art „große Übergabe“ zusammen mit den zusätzlichen Betreuungsassistenten implementiert werden. Grundsätzlich
steht einer täglichen Teilnahme an der Übergabe nichts im
Weg, sofern dies mit den Arbeitszeitvolumina und -modellen in Ihrer Einrichtung zu realisieren ist. Werden Fallbesprechungen regelhaft durchgeführt, so ist es sinnvoll,
wenn der Soziale Dienst daran mitwirkt.
Auch die Integration in die Tagesstruktur des Wohnbereichs wird deutlich komplexer. Medizinisch-therapeutische, pflegerische, allgemeine psycho-soziale und zusätzlich aktivierende Maßnahmen sind bei allen Bewohnern in
Einklang zu bringen.
Nachgehakt: Was bedeutet ein vergrößertes Betreuungsteam für Sie?
Nicole Stahl, Leiterin Begleitender
Dienst, DSG Pflegewohnstift
Davenstedt, [email protected]
„Neue Maßnahmen müssen geplant,
evaluiert und angepasst werden“
Bis zum Ende des letzten Jahres wurde das Team des Begleitenden Dienstes, das aus vier Kolleginnen mit jeweils
30 Wochenstunden besteht, von vier Alltagsbegleitern
in Teilzeit unterstützt. Seit Januar 2015 beschäftigen wir
nun vier weitere Alltagsbegleiter mit jeweils 30 Wochenstunden. Damit erfüllen wir den verbesserten Betreuungsschlüssel von 1:20 für alle rund 125 Bewohner, von
denen etwa die Hälfte von Demenz betroffen ist.
Vorteile bringt der neue Betreuungsschlüssel jedoch für
alle Bewohner. Wir haben im Rahmen der personellen
Aufstockung die komplette soziale Betreuung umstrukturiert: die Alltagsbegleiter werden nun wohnbereichsbezo-
Dokumentation
An den Anforderungen hat sich inhaltlich nichts verändert, sie erstrecken sich nun auf alle Bewohner. Die zusätzliche Betreuung ist in den Versorgungsprozess zu integrieren, und es bleibt nachzuweisen, dass sie erbracht wurde,
da nur dann der Vergütungszuschlag berechnet werden
darf (vgl. § 87b Absatz 1 Nr. 4).
Zusammenfassend gilt: Der Gesetzgeber hat im Vorgriff auf den neuBis Ende
en Pflegebedürftigkeitsbegriff
September gelten
mit dem Pflegestärkungsgesetz 1 allen versicherten
Übergangsregelungen, soHilfebedürftigen einen
dass die Qualifikation neuer
Anspruch auf zusätzliche
Betreuer den Anforderungen
Betreuung zugesprochen.
Damit die Maßnahmen zu
der Richtlinien noch nicht
einer spürbaren Verbessevollständig entsprechen
rung der Lebensqualität und
des
Pflegealltags führen, wurde
muss.
der Personalschlüssel erhöht. Die
Anforderungen an die Qualifikation
und die Dokumentation der zusätzlichen
Betreuung sind im Wesentlichen unverändert geblieben.
Auch das Verfahren zur Umsetzung verläuft vergleichbar mit
den Vorgehensweisen 2008 bei Einführung des § 87b SGB XI.
Im Rahmen der Vergütungszuschläge wird jedoch keine Pauschalregelung mehr gewährt (beispielsweise in NordrheinWestfalen), sondern ein einrichtungsbezogener Kostennachweis gefordert, der die Grundlage der Verhandlung über eine
individuelle Vergütungsvereinbarung § 87b ist. Die Ausweitung der Zielgruppe bedeutet für die Pflegeeinrichtung im
Allgemeinen und die Soziale Betreuung im Besonderen eine
Steigerung der Komplexität in Führung, Einsatzplanung,
Schnittstellenmanagement und Angebotsgestaltung. l
1.2015
Gabriele Lämmerhirt-Seibert,
Leiterin Betreuender Dienst, Casa-Reha
Sozialkonzept Katharinenhof, HannoverWülfel, [email protected]
„Toll, dass wir jetzt stärker in kleinen
Gruppen arbeiten können“
Seit Januar beschäftigen wir für unsere rund 170
Bewohner (davon ca. 100 mit Demenz) zusätzlich zu
bisher sieben Alltagsbegleitern noch zwei weitere –
jeweils mit 25 Wochenstunden. Der Betreuende Dienst
besteht damit aus vier Ergotherapeutinnen – eine in
Vollzeit, drei auf Teilzeit-Basis – und ich als Altenheimseelsorgerin und Teamleitung. Alltagsbegleiter bewerben sich bei mir meist initiativ. Dann schaue ich mir jeden an. Wir haben viele Bewerbungen bekommen und
konnten noch drei weitere Alltagsbegleiter einstellen.
Durch unseren guten Draht zum TÜV, der eine viermonatige Ausbildung zum Alltagsbegleiter anbietet,
beschäftigen wir aus den aktuellen Ausbildungsgängen
oft Praktikanten, die später bei uns einsteigen.
Mit dem vergrößerten Team erreiche ich nun mein
Ziel, in jedem Wohnbereich zwei Alltagsbegleiter plus
www. aktivieren.net
26
gen im Früh- und Spätdienst eingesetzt, so dass auf jedem
Wohnbereich fast über den ganzen Tag verteilt zusätzliche Betreuungsangebote sowie Betreuungsangebote des
Begleitenden Dienstes durchgeführt werden.
In diesem Zusammenhang ist es uns jetzt möglich, auf
die individuellen Bedürfnisse einzelner Bewohner noch
besser eingehen zu können, zum Beispiel mit mehr Einzelbetreuungen, kleineren Gesprächskreisen oder anderen
homogen zusammengesetzten Kleingruppen.
Die Verwaltungstätigkeiten von der Pflege- und Angebotsplanung über die Dienstplangestaltung bis hin zur
Planung von Festen haben auch vorher schon einen Großteil meiner Arbeitszeit in Anspruch genommen. Derzeit
liegt dieser Anteil noch höher: Alle Pflegeplanungen in
AEDL müssen angepasst werden, neue und zusätzliche
Maßnahmen geplant, evaluiert und wiederum angepasst
werden. Vermutlich wird sich der erhöhte Zeitaufwand
nach einiger Zeit wieder einpendeln.
Auch räumlich müssen wir gut koordinieren. Die Aufenthaltsbereiche in den Wohnbereichen werden durch die
Kleingruppen nun stärker ausgelastet. Darüber hinaus
nutzen wir für größerer Gruppen unseren Therapieraum
sowie auch die Cafeteria.
l
1.2015
„Mehr Betreuung pro
Bewohner und Tag“
Das Landhaus Vorholz ist ein privates Heim mit 38
Plätzen. Fast 24 unserer Bewohner sind demenziell
verändert. Für die soziale Betreuung bin ich mit 90
Stunden im Monat gemeinsam mit einer Kollegin, die
rund 80 Stunden im Monat arbeitet, verantwortlich:
Wir arbeiten im Wechsel an drei beziehungsweise
zwei Wochentagen. Jeder von uns hat unterschiedliche Schwerpunkte: Meine sind zum Beispiel Sturzprophylaxe, Chor und Konzerte oder Kegeln und ihre
Basteln und kirchliche Aktivitäten. Meine Chefin, die
für das Personal verantwortliche Heimleitung, wird
aufgrund des verbesserten Betreuungsschlüssels seit
Januar noch eine Alltagsbegleiterin einstellen.
Mit mehr Personalressourcen für die Betreuung entspannt sich dadurch die Situation. Wir können dann
zum Beispiel in Früh- und Spätschicht arbeiten, um
dadurch jedem Bewohner pro Tag mehr Betreuung
zukommen zu lassen. Ich gehe davon aus, dass auch
mehr Schreibarbeit auf mich zukommt. Bisher benötigen wir für die Dokumentation rund 40 Minuten
täglich, das wird sicher mehr.
l
www. aktivieren.net
27
Fotos: privat, Theodor Oberheitmann (oben)
Springer vorzuhalten. Deshalb arbeiten wir gern mit
mehreren Köpfen in Teilzeit.
Durch unsere Ergotherapeutinnen, die auch ohne
Rezept besonders in der Kurzzeitpflege tätig werden
(eine volle und eine halbe Stelle), haben wir schon ein
großes Bewegungsangebot. Toll ist, dass wir mit mehr
Kollegen nun auch mit mehr kleinen Gruppen arbeiten
können, um so auch sehr selbstständige Bewohner für
die Aktivierung zu begeistern – etwa mit Kniffel- oder
Handarbeitsrunden und unserer Männer-Skatrunde.
Auch fitte Bewohner brauchen unsere Animation. Weil
wir nun mehr in die Einzelbetreuung gehen können,
stellen wir besser fest, wer menschlich zu wem passt
und welche Angebote interessant sein könnten. Wir
können die Leute jetzt besser locken. Dafür fehlte
vorher die Zeit.
Bis auf Gottesdienste, eine Frühstücksrunde und meine
Seelsorgetätigkeit war ich auch vor Januar schon
hauptsächlich mit Dienstplanung, Aufteilung von
Bewohnern auf Mitarbeiter und Kontrollaufgaben befasst. Diesbezüglich ändert sich mein Aufgabenumfang
kaum. Darüber hinaus kümmere ich mich – zusammen
mit der Heimleitung – um Öffentlichkeitsarbeit sowie
Interessenten- und Aufnahmegespräche.
l
Ulrike Mücke (56), Soziale Betreuung, Landhaus Vorholz, Holle,
www.landhaus-vorholz.de,
[email protected]
Mit Fantasiereisen
Erinnerungen wecken
Erinnerungen aus längst vergangener Zeit wieder aufleben lassen – das gelingt besonders gut mit Fan
Aktivierungsmethode: Sie regt spielerisch alle Sinne an, und Teilnehmer erinnern sich an beson ders
Text: Maria Metzger
D
1993 ausdrückte, liegt nicht nur daran, dass sie auf eine
lange Lebenszeit zurückblicken, sondern auch daran, dass
die Zukunft nicht mehr unendlich erscheint. Wenn die Zukunft schwindet, kann die Vergangenheit als etwas erscheinen, womit es sich zu beschäftigen lohnt – es beginnt oft
eine Art intensiver Lebensrückschau. Alte Menschen leben
häufig von der Erinnerung.
ie Aktivierung mit Fantasiereisen ist ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Biografiearbeit. Denn Erinnerungen reichen weit in die
Vergangenheit zurück und machen
Geschichten subjektiv erlebbar
– etwa ein Ausflug zur KirMehr zum Thema:
mes oder eine MaiwanErleben Sie die Autorin
derung.
im Messe-Kongress auf der
Dass bei vielen älteALTENPLFEGE 2015 in Nürnberg. Am
ren Menschen „im
24.03.2015 leitet Sie dort den WorkAlter die Kindheit
shop Aktivierung „Mit Fantasie zur Biograaufwacht“, wie es
fie – spielerisch aktivieren und ErinnerunHans Georg Gagen wecken“.
damer, ein deutwww.altenpflege-messe.de
Außerdem stellt sie auf der Messe
ihr neues Spiel, einen Sprichwortwürfel (S. 34), vor.
Erinnerungsfähigkeit spielerisch trainieren
Erfahrungsberichte aus Gesprächskreisen, die biografisches
Arbeiten in den Vordergrund gestellt haben, zeigen oft
einen weitaus positiveren Verlauf der von Demenz betroffenen Teilnehmer. Durch die geistige Übung kann die Demenz zwar nicht verhindert, doch organisch bedingte Ausfälle können länger kompensiert werden. Im Unterschied
scher Philosoph
1.2015
www. aktivieren.net
28
Demenz & Kommunikation
Fotos: itsmejust/fotolia.com, Maria Metzger
ßen. In diesem Fall schildert der Zuhörer seine eigenen
Erinnerungen im Anschluss an das Gehörte.
Eine andere Möglichkeit ist, die Aktivierung vor die
Geschichte zu stellen. Die eigenen Erlebnisse werden in
diesem Fall durch die lebhafte Hinführung zum Thema
aktiviert, Erinnerungen werden geweckt und die Spannung
auf die Geschichte gesteigert.
Sie entscheiden selbst, welche Art der Durchführung zu Ihrer Gruppe passt. Wichtig: Sie führen die Stunde stets nach
demselben Schema durch. Die Wiederholung vermittelt
den Teilnehmern Sicherheit und schafft Vertrauen, um sich
besser öffnen zu können.
Eine Stunde Fantasiereise gestalten
Thematisch passendes Anschauungsmaterial, das meist
mittig zwischen den Teilnehmern platziert wird, ermöglicht einen leichteren Einstieg. Denn es weckt bereits beim
Betrachten Assoziationen, die das Thema der Stunde erahnen lassen. Diese lebt von den Erlebnissen und Begebenheiten der Zuhörer. Auch für Sie als Betreuer sind diese
offenen Gespräche und Diskussionen oft interessant und
lehrreich.
Die behutsame Hinführung zum Thema mit einer gezielten
Fragestellung, wie „Was fällt Ihnen zum Thema Maiwanderung ein?“ oder „Was hatten Sie bei einer Maiwanderung
immer dabei?“ fordert die Teilnehmer unbewusst auf, von
sich zu erzählen und somit ihren Erlebnis- und Erfahrungsschatz weiterzugeben. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein und ermöglicht, Kontakte innerhalb der Gruppe zu
knüpfen. Teilnehmer, die sich nicht am Gespräch beteiligen möchten, dürfen zu keiner Antwort gedrängt werden.
Oftmals brauchen zurückhaltende Bewohner etwas mehr
Zeit, sich zu öffnen, bevor sie sich trauen, vor einer Gruppe
zu sprechen. In späteren Gruppen- oder Einzelgesprächen
kommt dann oft zum Vorschein, dass sich diese Bewohner
im Anschluss selbst sehr lebhaft mit dem Thema auseinandergesetzt und viel Freude dabei empfunden haben.
Leichte Lockerungsübungen von Fingern, Händen, Nacken,
Schultern, Rücken, Beinen und Füßen, nach Möglichkeit
mit instrumentaler Musik unterlegt, ermöglichen jedem,
aktiv teilzunehmen, unabhängig davon, ob er im Rollstuhl
sitzt, demenziell verändert oder geistig noch sehr rege ist.
Gerade bei Menschen mit Demenz ist zu erkennen, dass
sie zuerst die Bewegungen der anderen Teilnehmer genau
beobachten, um dann, etwas verlangsamt, in die Übung
einzusteigen. L
Wussten Sie,
dass die Biografiearbeit
im Unterschied zur Therapie die Erinnerungsfähigkeit
voraussetzt – also die Motivation, sich zu erinnern? Diese
Erinnerungsfähigkeit wird
bei Fantasiereisen spielerisch trainiert.
mit Fantasiereisen. Das Geheimnis dieser
son ders schöne Momente ihrer Vergangenheit.
zur Therapie setzt die Biografiearbeit die Erinnerungsfähigkeit voraus – also die Motivation, sich zu erinnern. Diese Erinnerungsfähigkeit wird spielerisch trainiert.
Oft schwinden Erinnerungen im Laufe der Jahre, wenn sie
nicht fortwährend aktiviert werden. So haben Menschen,
die gerne erzählen, deshalb auch ein besseres Gedächtnis.
Das Erzählen von Lebensgeschichten vergegenwärtigt das
Erlebte. Die Zuhörer von Fantasiegeschichten erzählen auf
spielerische Art von Situationen aus ihrem Leben. Häufig
steigt dabei das subjektive Wohlfühlen und die Lebenszufriedenheit.
Auf diesen Erkenntnissen sind Fantasiereisen entstanden,
die stark auf das Thema Biografiearbeit ausgerichtet sind.
Eine Möglichkeit ist, das Gedächtnistraining immer in
ähnlicher Form an die vorgelesene Geschichte anzuschlie1.2015
Maria Metzger, Aalen, Autorin von Fachbüchern und freiberuflich als Dozentin bei
verschiedenen Trägern tätig. Sie unterrichtet an Altenpflegeschulen zur Aktivierung,
leitet Seminare und hält Fachvorträge.
www. aktivieren.net
29
Demenz & Kommunikation
Feedback ermöglicht intensive Biografiearbeit
L Durch diese kurze körperliche Mobilisation werden die
Teilnehmer spielerisch zur leichten Bewegung animiert.
Gleichzeitig werden Spannungen abgebaut. Die Teilnehmer
können sich anschließend deutlich besser auf die Fantasiereise einlassen und die Ruhe und Entspannung genießen.
Beim anschließenden Vorlesen der Fantasiereise achten Sie
darauf, mit ruhiger, weicher Stimme vorzulesen, aber trotzdem die Stimmlagen passend zum Text zu variieren. Dabei
ist es wichtig, langsam und deutlich zu lesen, damit das Gehörte bei den Zuhörern auch gedanklich umgesetzt werden
kann. Nehmen Sie behutsam Blickkontakt zu den Teilnehmern auf, um deren Aufmerksamkeit nicht zu verlieren.
Die Geschichte wird immer mit einer kurzen Zusammenfassung beendet. Danach erfolgt nochmals eine leichte
Kreislaufmobilisation (Finger, Hände, Schultern, Beine und
Füße), allerdings nur kurz und ohne Musik.
An jede Fantasiereise sollte sich ein Feedback-Gespräch
anschließen, um den Beteiligten die Möglichkeit zu geben, sich zu dem Gehörten und ihren eigenen Assoziationen äußern zu können. Dieser Teil der Aktivierung ist
ein wesentlicher Bestandteil der Stunde: Dort beginnt
die oft sehr intensive Biografiearbeit. Die Zuhörer werden an Situationen aus ihrem Leben erinnert und sprechen sehr gerne darüber. Häufig handelt es sich um eine
persönliche Lebensrückschau. Durch gezielte Fragen
wie: „Was hat Sie denn am meisten angesprochen?“ oder
„Haben Sie vielleicht ähnliche Situationen schon einmal erlebt?“, erleichtern Sie den Gesprächseinstieg. Für
stark demenziell veränderte Zuhörer in der Runde ist
es ratsam, eine Frage zu wählen, die keiner konkreten
Antwort bedarf, etwa „Frau M., Ihnen hat die Geschich-
Die Maiwanderung – eine Geschichte zum Vorlesen
Stellen Sie sich einen wunderschönen Tag im Wonnemonat Mai vor.
Pünktlich zum 1. Mai strahlt die
Sonne vom wolkenlos, tiefblauen
Himmel und die Luft ist angenehm
warm.
Sie haben sich schon lange auf diesen Tag gefreut, denn für heute ist
eine Maiwanderung geplant.
Die Köstlichkeiten, die Sie zur
Wanderung mitnehmen, haben Sie
schon in der Küche bereitgelegt.
Das wird ein schöner Tag.
Da klingelt es auch schon an Ihrer
Haustüre, und Sie werden von gu-
ten Freunden abgeholt. Wie schön,
ein mit Birkenästen verzierter Leiterwagen steht vor Ihrem Haus.
Sie packen Ihre Köstlichkeiten mit
auf den Wagen, legen noch eine bequeme Decke dazu, und schon kann
es losgehen.
Sie alle sind etwa im gleichen Alter
und wandern ganz gemütlich.
Einige tragen bequeme Wanderschuhe, und einige haben einen
Wanderstock dabei. Die Gruppe ist
froh gelaunt und sehr heiter.
Die Sonne scheint angenehm auf
Ihren ganzen Körper und Sie fühlen
1.2015
www. aktivieren.net
30
sich so wohl wie schon lange nicht
mehr.
Alles an Ihnen ist entspannt, völlig
entspannt.
Kaum haben Sie die letzten Häuser des Dorfes hinter sich gelassen, stimmt auch schon jemand
ein Wanderlied an. Wie gut das
doch tut, in dieser wunderschönen
Landschaft durch die freie Natur zu
wandern und dabei aus voller Brust
zu singen:
„Der Mai ist gekommen, die Bäume
schlagen aus“ Dieses Lied hat Ihnen
schon immer gut gefallen, doch
Tipp
Sollten Sie die Fantasiereise als Einschlafhilfe
durchführen, dann verzichten Sie auf die Kreislaufmobilisation und auf das
Feedback-Gespräch.
Wenn Sie am Ende der Stunde dankbare, begeisterte Bewohner verabschieden können, dann freuen Sie sich über
diesen ganz besonderen Moment.
In dem Buch „Fantasiereisen, Geschichten zum Entspannen und Erinnern“ von Maria Metzger schließt sich das
Gedächtnistraining immer an die vorgelesene Geschichte
an. Hier schildert der Zuhörer im Anschluss an das Gehörte seine eigenen Erinnerungen. Im Buch „Fantasiereisen II,
Entspannung, Aktivierung, Gedächtnistraining“ wird die
Aktivierung vor die Geschichte gestellt. Die eigenen Erlebnisse werden durch die lebhafte Hinführung zum Thema
aktiviert, Erinnerungen geweckt und die Spannung auf
die Geschichte gesteigert. Jede Geschichte mit dem darauf
abgestimmten Aktivierungsprogramm ist abgeschlossen
und basiert auf einem Grundkonzept. Sie ist dem jahreszeitlichen Wechsel angepasst. Individuelles Gestalten ist
möglich, indem Sie zum Beispiel bekannte Tiernamen oder
Personen in die Geschichte einbringen, die in einem Bezug

zur Gruppe stehen. http://vinc.li/Fantasiereisen
te sicherlich auch gut gefallen?“ oder „Bei Ihnen, Frau
M., war es früher sicherlich auch immer so?“
Gedächtnistraining zum Abschluss
Schließen Sie an die Gesprächsrunde noch eine Fragerunde an. Hierbei handelt es sich um einfach zu beantwortende Fragen passend zum Thema, zum Beispiel:
„Welchen Käfer findet man nur im Mai?“ oder „Kennen
Sie ein Maienlied?“ Sollten überwiegend demenziell
sehr veränderte Bewohner an dieser Aktivierung teilnehmen, bevorzugen Sie statt der zum Thema abgestimmten Fragen ein Favoritenthema wie Redewendungen und Sprichwörter oder Lieder raten. Denn diese
sind im Langzeitgedächtnis gespeichert und häufig auch
dann noch abruf bereit, wenn die Demenz schon weit
fortgeschritten ist.
So gehen Sie mit den Bewohnern auf Maiwanderung
• Stimmiger Raum: hell, gut gelüftet und angenehm
temperiert, optimal ist ein geschlossener Raum,
groß genug, um einen Stuhlkreis zu bilden
• Passende Akustik: Bringen Sie ein Türschild „Bitte
nicht stören. Aktivierung von 10:30 bis 11:30 Uhr"
außen an der Tür an. Beschaffen Sie einen CDPlayer, und wählen Sie passende Musik aus (nicht
zu schnell, nicht zu langsam) – am besten Instrumentalmusik, zum Beispiel von James Last
heute singen Sie es mit besonderer
Freude, denn die Natur ist wieder
erwacht.
Sie wandern durch die saftigen
Wiesen, die heute nicht nur grün,
sondern über und über mit gelb
blühendem Löwenzahn überzogen
sind.
Es ist ein unvorstellbar schönes
Bild, gelb und grün, soweit das
Auge reicht. Die vielen bunten
Schmetterlinge flattern von einer
Blüte zur anderen. So zahlreiche
Schmetterlinge haben Sie schon
lange nicht mehr gesehen.
• Gestaltung der Mitte:
Wählen Sie thematisch
passende Utensilien aus,
die Sie in die Mitte des
Stuhlkreises legen, zum Beispiel bunte Tücher, Wanderschuhe, Wanderstock, eine
Henkelflasche Bier, Butterbrot
und Apfel, eine Decke, einen
Rucksack
1.2015
www. aktivieren.net
31
Fotos: Maria Metzger
• Platzieren der Teilnehmer: Setzen Sie Teilnehmer,
die leicht einschlafen, auf einen Stuhl mit Armlehnen. Platzieren Sie Bewohner so, dass sie nicht
abgelenkt werden können, zum Beispiel
mit Blick zum Eingang. Platzieren
Sie Rollstühle nicht separat,
sondern zwischen die anderen
Stühle
Service
Tipp
Rezension 10-Minuten-Aktivierung
Nonverbal kommunizieren
fürs Web
Gerade zeigte eine Untersuchung, dass Bewegung für die
Schmerztherapie oft wichtiger ist als eine medikamentöse Behandlung. Eine Tatsache, die in der Pflegeplanung
für Menschen mit Demenz eine Binsenweisheit darstellt.
Nicht nur kann der Bewegungsdrang in sinnvolle Bahnen
gelenkt werden. Wichtiger erscheint, dass der Betroffene sein Körpergefühl als eigenes erfahren kann und
damit Lebensqualität zurück erhält. Im Buch bieten die
Autorinnen einen großen Fundus
an Ideen und Übungsbeispielen,
wie das Leben der Demenzbe10-Minuten-Aktivierung als Methode
troffenen sinnvoll bewegt werden
kann. In den Überlegungen, die
den Praxiskapiteln vorangestellt
sind, werden die Auswirkungen
von Bewegungsabläufen auf das
Gehirn untersucht. Es wird die Frage beantwortet, wie Bewegung für
Menschen mit Demenz angeboten
10-Minuten Aktivierung werden muss, damit deren Erlebniswelt erreicht werden kann.
als Methode - Ergänzt
um die Körpersprache
Die Praxisbeispiele sind klar nachder Dementen; Ute
vollziehbar, im Detail beschrieben
Schmidt-Hackenberg,
und gehen über das Übliche weit
Vincentz Network
hinaus. Dies und die sorgsame IlHannover, 2013,
lustrierung dank zahlreicher Fotos
148 Seiten, 29,80 Euro,
aus der Praxis machen das Buch
http://vinc.li/
10-Minuten-Aktivierung für den Praxisalltag wertvoll. Heute schon geklickt?
www.aktivieren.net oder
www.facebook.com/aktivieren.net
Ute Schmidt-Hackenberg
Oder schreiben Sie, was Sie bewegt, an die
Redaktion [email protected]
Ergänzt um die Körpersprache der Dementen
R ate- und Bewegungsspiel
Altenpflege
Vorsprung durch Wissen
In Gruppen raten,
reden und reimen
Ohne Vorbereitung und
mit viel Spaß bringen Sie
mit dem Rate- und Bewegungsspiel Volltreffer
neuen Schwung in Gruppen und Einzelbetreuung.
Volltreffer. Das Rate- und
Bewegungsspiel. Karton im
Format 36 x 26 x 3,8 cm,
Spielbrett, Wurfsäckchen, 8
Farbtafeln, 60 Aufgabenkarten,
1 Bewegungskarte, 100
Farbchips, Spielanleitung,
Vincentz Network, Hannover,
62 Euro, http://vinc.li/
volltreffer_spiel
Das Spiel eignet sich für
demenzbetroffene wie
auch für fitte Menschen
und ist ideal für gemischte Gruppen von drei bis
acht Teilnehmern.
Mit dem Wurf eines Sandsäckchens auf Farbtafeln
bestimmen die Spieler
das Spielthema. Hinter
jedem Volltreffer finden
sich Rateaufgaben oder
Gesprächsimpulse zu
Blumen, Tieren, Gedächtnisübungen, in denen
Redewendungen oder
Liedtexte zu ergänzen
sind, Übungen zum Ertasten von Gegenständen sowie Bewegungsübungen
zu Reimen. Mit Hinweisen
unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade lassen sich
schnell die passenden
Aufgaben auswählen – je
nach Teilnehmerkreis und
gewünschter Spieldauer.
1.2015
Eckhard Wittulski
Kommunizieren
Demenz-Poster
Eine der größten Herausforderungen beim Begleiten von Menschen
mit Demenz ist, den Kontakt zu
halten, mit ihnen zu kommunizieren und so eine neue gemeinsame
Beziehungsebene zu finden. Das
Poster „Demenz: wertschätzend
verstehen, begleiten, kommunizieren“ bietet auf einen Blick 22 Tipps
für eine gelingende Kommunikation
mit Menschen mit Demenz.
www.kda.de
www. aktivieren.net
32
Demenz: Schleswig-Holsteinischer Altenpflegepreis
Das Kompetenzzentrum Demenz
hat für seine Arbeitshilfe zu Gottesdiensten für Menschen mit
Demenz den zweiten Platz beim
Schleswig-Holsteinischen Altenpflegepreis 2014 erzielt. Sozialministerin Kristin Alheit hat den Preis im
Dezember dem Kompetenzzentrum
Demenz überreicht.
Die Broschüre gibt Hilfen für die
Planung und Durchführung von
Gottesdiensten gemeinsam gefeiert
mit Menschen mit Demenz. Sie fasst
Ergebnisse eines Arbeitskreises aus
norddeutschen Pastoren, Diakonen, Kirchenmusikern, Pädagogen
und Therapeuten zusammen. Der
interdisziplinäre Arbeitskreis hatte
im Mai 2013 auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag
in Hamburg einen beispielhaften
Gottesdienst mit vertiefenden
Arbeitsgruppen zu den Aspekten
Vorbereitung und Organisation, Ablauf und Liturgie, Sinneselemente,
Salbung und Abendmahl, Sprache
und Symbole sowie Musik angeboten. So stehen nun bei konkreten
Fragen oder Fortbildungswünschen
Foto: Anabell Werfelmann
Arbeitshilfe zu Gottesdiensten ausgezeichnet
Pastorin Heide Brunow (l.) und Cornelia Prepernau vom Kompetenzzentrum Demenz bei der Vergabe des Schleswig-Holsteinischen Altenpflegepreises.
auch 14 erfahrene Ansprechpartner
mit ihren Kontaktadressen im Heft
zur Verfügung.
Die Handreichung „Gott hält uns alle
in seiner Hand“, Arbeitshilfe zu Gottesdiensten gemeinsam gefeiert
mit Menschen mit Demenz“, ist für
2,50 Euro plus Porto beim
Kompetenzzentrum Demenz der
Alzheimer Gesellschaft S-H e.V. /
Selbsthilfe Demenz, Norderstedt erhältlich: E-Mail: [email protected]
Schreiben
Sie uns Ihre
Fragen
und Tipps!
Ihr Kontakt zur Redaktion:
aktivieren@
vincentz.net
Therapiemittel
.n es te
lde ck
en .de
Nesteldecken zum Tasten
und Entdecken
Fotos
: www
Die Nesteldecke ist eine spezielle Fühl-Decke mit sensorischen Reizen für Demenzbetroffene. Sie ist durch
ihre Vielfalt ein unterstützendes Therapiemittel. Im
Vordergrund steht die Beruhigung des Menschen mit
Demenz, der das Zupfen an seiner Kleidung oder an
sich selbst auf die Nesteldecke überträgt.
aufgrund ihrer unterschiedlichen Oberflächenstruktur zum
Einsatz. Als Nestel- und Aktivierungskomponenten werden Reißverschlüsse, eingenähte Gegenstände, aufgesetzte Hemdsärmel und Taschen,
Applikationen, Kordeln, Karabinerhaken und viele
andere Elemente eingearbeitet.
www.nesteldecken.de
Die Fühl-Decke wird aber auch zur gezielten Aktivierung der Demenzpatienten eingesetzt. Die farbenfrohe
Decke erweckt bei den Erkrankten Aufmerksamkeit
und Interesse. 20 unterschiedliche Stoff-Felder sind
mit verschiedenen Elementen besetzt. Stoffarten wie
Baumwolle, Cord, Leder, Fell, Pelz und Flanell kommen
1.2015
www. aktivieren.net
33
Service
Variables Einzel- oder Gruppenspiel
Demenz-App
gratis
Sprichworte,
die Schwung bringen
Sprichwörter sind häufig
im Langzeitgedächtnis
gespeichert. Auch hochaltrige und demenziell
erkrankte Menschen
sind sie deshalb vertraut. Genau hier setzt
das Aktivierungsangebot
Sprichwortwürfel an. Das
gemeinsame Ergänzen
von über 400 Sprichwortkarten macht Spaß und
garantiert Erfolgserlebnisse. Fünfzehn verschiedene
Themengebiete – von
Die Demenz-App ist laut Anbieter die erste
kostenlose deutschsprachige Anwendung zum
Thema Demenz in den App-Stores von Apple
und Android. Sie hilft Betreuern, Pflegenden
und Angehörigen und den Betroffenen selbst, die
Lebensqualität durch nützliche Hinweise und
Anregungen zu steigern.
Die App ist erhältlich in iTunes und GooglePlay,
weitere Infos unter
www.malteser-demenzkompetenz.de
Die Sprichwortwürfel,
Raten, Bewegen,
Erzählen, 2014, Vincentz
Network, Hannover,
59 Euro, http://vinc.li/
sprichwortwürfel
Fahrzeugen über Körperteile bis zu Musik und Liebe – regen den Austausch
über die Bedeutung der
Redewendungen an.
Schwung und Bewegung
bringt der aufblasbare Sprichwortwürfel in
die Stuhlkreisrunde.
Alternativ lässt sich mit
Holzwürfeln am Tisch
das jeweilige Sprichwortthema erwürfeln und die
Feinmotorik trainieren.
Ob als Wettspiel oder
gemeinsames Würfelspiel,
in der Einzelaktivierung
oder als Gruppenspiel mit
mehreren gegnerischen
Parteien: die verschiedensten Spielvarianten
lassen sich individuell
auf die Fähigkeiten der
Mitspieler abstimmen.
http://vinc.li/sprichwortwürfelvideo
CD
Mit Musik Erinnerungen wecken
Biografische Bewegungslieder
regen mit heiteren Melodien zur
Bewegung an und lassen Erinnerungen aufleben. Beim Lied „Frühjahrsputz“ werden mit schwungvoller
Musik Matratzen ausgeklopft, und
Bohnerwachs bringt das Haus zum
Glänzen. Die Lieder erinnern an
früher, etwa an das Einwecken, eine
Fahrt mit der Bimmelbahn, einen
Garteneinsatz oder an die flotten
50er mit einem Twist.
Die Biografischen Bewegungslieder sind laut Musikpädagogin
und Autorin Silvia Stelzer auch als
Sitztänze geeignet und können zur
basalen Stimulierung verwendet
werden. Sie bieten viele Einsatzmöglichkeiten, wie für jahreszeitliche Themen – im Sommer setzen
wir die Kiepe auf und pflücken Obst
– oder erinnern mit einem WäscheWochenende an Hausarbeit.
www.wortprojekte.de
1.2015
www. aktivieren.net
34
MIT MUSIK
in die Erinnerung
BIOGRAFISCHE
BEWEGUNGSLIEDER
Zur CD, erhältlich für 19,45
Euro, gehört ein 38-seitiges
Begleitheft (A4) mit den
Liedern (Noten und Texte)
und mit umfangreichen
Handreichungen, das Käufer
der CD per Download
kostenfrei erhalten.
in der nächsten Ausgabe...
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Das
nächste Heft
erscheint am
15. Mai
Eine neue Studie zeigt: Das
Internet mit Tablets und
Notebooks unterstützt bei
der biografischen Spurensuche und hebt Erinnerungen, die sonst verborgen
geblieben wären. Erfahren
Sie, was bereits wissenschaftlich wie praktisch
erprobt ist, und machen Sie
es nach!
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ISSN 2364-303X
Manchmal stoßen wir auf Themen, die uns noch mehr begeistern und planen um. Dann
kann es sein, dass Sie in der nächsten Ausgabe andere Themen finden als angekündigt.
1.2015
www. aktivieren.net
35
Altenpflege
Vorsprung durch Wissen
Querbeet
Die beliebtesten Aktivierungsideen
für Ihre Seniorenrunde
Sie wünschen sich abwechslungsreiche Spielideen, die
Senioren aus ihrer Jugendzeit
vertraut sind? Dann starten Sie
am besten gleich „ab ins Gartenbeet“. Und von dort aus mit viel
Spaß kreuz und quer durch die
beliebtesten Aktivierungsideen.
Bringen Sie mit verschiedensten Frage- und Aufgabenkarten
Schwung in kleine oder große
Seniorenrunden. Spielen Sie
in der Gruppenstunde. Oder
zwischendurch am Kaffeetisch.
Aktivieren Sie Menschen mit
und ohne Demenz. Mit Reimaufgaben, Wortspielen, Stadt-LandFluss-Aktionen, Luftwörtern,
die es zu erraten und Kuddelmuddelbegriffen, die es zu
berichtigen gilt. Neben dem Gedächtnistraining sorgen kleine
Fitmacher-Aufgaben für körperliche Auflockerung. Wunschkarten fürs gemeinsame Singen
bereiten zusätzlich Vergnügen.
Petra Fiedler
Querbeet
Das bunte Ratevergnügen
2015, Karton, Kurzspielanleitung,
170 Spielkarten, 20 Fitmacherkarten,
9 Bildkarten, 1 Würfel
52,– €, Best.-Nr. 796
www.altenpflege-online.net/shop
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