medienspiegel 2013

Transcription

medienspiegel 2013
Medienspiegel 2013
SCHWeiZeR TOURiSMUS-VeRBAnd
PARTneRSCHAFT. POliTiK. QUAliTÄT.
Schweizer Tourismus-Verband | Finkenhubelweg 11 | Postfach 8275 | 3001 Bern
Tel. 031 307 47 47 | Fax 031 307 47 48 | [email protected] | www.swisstourfed.ch
inhaltsverzeichnis
Medienspiegel 2013
Januar
februar
März
April
18.01.
Branchenkenner wagen Prognose für Tourismusjahr
Hotellerie et Gastronomie Zeitung
24.01.
Gütesiegel für die Zentralbahn
Jungfrau Zeitung
31.01.
Neue Zugangsbedingungen für das Qualitäts-Gütesiegel im Tourismus
htr hotelrevue
31.01.
Braucht die Eventbranche ein eigenes Qualitätslabel?
Sponsoring extra
07.02.
Qualitätsgütesiegel im Januar
GastroJournal
07.02.
Das «Q» ist flügge geworden
Hotellerie et Gastronomie Zeitung
07.02.
Heitere Aussichten für Export und Tourismus
20 Minuten
14.02.
Die äusseren und inneren Werte
GastroJournal
16.02.
Klassiert und online buchbar zieht am meisten Gäste an
Engadiner Post
28.02.
Heime setzen auf «Q» des Tourismus
htr hotelrevue
06.03.
«Viele werden wohl andere Reisewege wählen»
Tages-Anzeiger
06.03.
Qualitätsgütesiegel im Februar
GastroJournal
06.03.
Über den Tellerrand hinaus schauen
GastroJournal
20.03.
Faire de sa maison un hôtel
La Liberté
28.03.
Quereinsteigerin gekürt
htr hotelrevue
11.04.
Qualitätsgütesiegel im März
GastroJournal
18.04.
Tourismusstandort Schweiz: Top oder flop?
Die Volkswirtschaft
18.04.
La place touristique suisse est-elle un succès ou un fiasco?
La vie économique
26.04.
«Die Schweiz ist eine verdammt starke Marke»
Zürcher Wirtschaft
mai
16.05.
Qualitätsgütesiegel im April
GastroJournal
Juni
06.06.
Neuenburg machts vor
GastroJournal
JuLi
august
13.06.
Les restos boudent le label Q
GastroJournal
13.06.
Verschärfte Töne wegen Umweltschutz
htr hotelrevue
26.06.
Familien auf Touren bringen
htr hotelrevue
03.07.
Gastfreundlichkeitskolumne
Anzeiger Luzern
17.07.
Gütesiegel wirkt bis nach Nepal
GastroJournal
26.07.
Schneesport-Offensive: STV macht Druck
htr hotelrevue
15.08.
Fast 60 Gütesiegel neu oder erneuert
GastroJournal
16.08.
Aargau Tourismus erreicht das Qualitätsgütesiegel QII
fricktal.info
22.08.
«Hilfe zur Selbsthilfe bieten»
htr hotelrevue
27.08.
«Die Chinesen steigen nicht auf die Skier»
Freiburger Nachrichten
28.08.
Lob für den Tourismusbericht 2013 des Bundesrates
htr hotelrevue
28.08.
Il turismo svizzero si riprende
Corriele del Ticino
28.08.
La branche du tourisme semble avoir touché le fond
La Liberté
28.08.
Les nuitées progressent de nouveau en Suisse
Tribune de Genève
inhaltsverzeichnis
Medienspiegel 2013
September
Oktober
November
dezember
05.09.
Im Dickicht der Subventionen
GastroJournal
05.09.
Kooperation und Konkurrenz gleichzeitig
GastroJournal
06.09.
Die Talsohle im Tourismus scheint erreicht
Hotellerie et Gastronomie
07.09.
Qualitätsgütesiegel im August
Gastro Journal
23.09.
Touristiker fürchten um Schweizer Image
20 Minuten
24.09.
Tourismus Verband fühlt «gewisses Unbehagen» nach Tessiner Burkaverbot
Aargauer Zeitung
24.09.
Burkaverbot: Tourismus warnt vor Folgen
zentral+
26.09.
Ist Burkaverbot schädlich für Tourismus?
Südostschweiz.ch
29.09.
Tourismus bangt wegen Burkaverbot um zahlungskräftige Araber
moneycab
29.09.
Tourismus bangt um Einnahmen
Handelszeitung
29.09.
«Wir vertreiben unsere besten Gäste»
Blick.ch
30.09.
Verhüllungsfrage führt im Tourismus zu Diskussionen
Zürichsee-Zeitung
10.10.
Professionalität ohne Herzblut ist Arroganz
Hotel & Gastro Union
15.10.
Tourismus-Verband vergibt Gütesiegel nach Tschierv
Südostschweiz
17.10.
Künftig mehr Qualität in Gruppenunterkünften
htr hotelrevue
17.10.
Burgergemeinde Zermatt: Gütesiegel im Multipack
GastroJournal
31.10.
Belästigung durch die Kleinen
GastroJournal
31.10.
Branche plädiert für Ja
htr hotelrevue
13.11.
Wenig Aufwand für mehr Qualität
GastroJournal
14.11.
Kommentieren statt ignorieren
GastroJournal
21.11.
Qualität funktioniert nur im Team
Jungfrau Zeitung
27.11.
Lob für Zermatt und Scuol für ihre nachhaltigen Verkehrskonzepte
htr hotelrevue
27.11.
Die ökologischsten Schweizer Skigebiete
Handelszeitung
28.11.
Abfuhr für teurere Vignette
htr hotelrevue
28.11.
Mit Teamwork kostenlos grosse Effekte erzielen
htr hotelrevue
01.12.
Kantone sehen rot wegen grüner Strategie des Bundes
Zentralschweiz am Sonntag
12.12.
Fast vierzig Qualitätsgütesiegel
GastroJournal
19.12.
Tourisme et qualité un pari gagnant
Jura l’Original
Januar
Medienspiegel 2013
LEBENSART
LUZERN, den 10. Januar 2013
et
11
H GZ N 1
o
2013
DIE VORSCHAU
Wieder einmal haben wir einen angekündigten Weltuntergang überstanden.
Was mag uns das neue Jahr wohl bringen? Branchenprofis wagen einen Blick in die Zukunft.
E
BERNHARD KUSTER
CHRISTOPH JUEN
Direktor
GastroSuisse
Direktor
hotelleriesuisse
DA S W IR D U NS 2013
BESCH ÄFTIGEN
DA S W IR D U NS 2013
BESCH ÄFTIGEN
Kampf gegen Diskriminierung des traditionellen Gastgewerbes bei der
Mehrwertsteuer
SO VER ÄNDERT SICH
DER TOURISMUS
Hotellerie ist grundsätzlich
sehr gut entwickelt und international konkurrenzfähig
E Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wird in
Infrastruktur, Servicequalität und neue Konzepte
investiert
E Brasilien, Russland, China
und Indien werden als
Quellmärkte wichtiger, was
erweiterte Kompetenzen bei
Mitarbeitenden erfordert
E Um die traditionellen
Märkte zu sichern, gilt es,
neue zielgruppenspezifische
Angebote zu entwickeln
E
MEINE 3 WÜNSCHE
FÜR DIE BR ANCHE
Eine bessere Zusammenarbeit zwischen einzelnen Hotels und Restaurants würde
die Branche stärken
E Schärfen der Betriebsprofile
– nicht jedermann gefallen
wollen, sondern aus der
Masse herausstechen
E Bessere Rahmenbedingungen, zum Beispiel bei
Mehrwertsteuer oder Währung; unsere Betriebe sollen
sich auf ihre eigentliche
Aufgabe, das Verwöhnen
der Gäste, konzentrieren
können
E
JUBILÄEN
Das dreistufige Qualitätsgütesiegel des Schweizer Tourismus wird 15 Jahre alt. Lanciert
wurde das Label bereits 1997,
die ersten Betriebe wurden
1998 damit ausgezeichnet.
Seither sind schweizweit
über 6.000 Betriebe mit dem
Qualitätsgütesiegel zertifiziert
worden.
Bereits zum 20. Mal wird
in Interlaken das Trucker &
Country Festival durchgeführt.
Dieses Jahr findet es vom 28.
bis 30. Juni 2013 statt.
Ein weiteres tourismusrelevantes Musikereignis, das
jubilieren darf, ist das Lucerne
Festival. Die Geburtsstunde
dieses Festivals schlug am 25.
August 1938. Der Vorverkauf
Direktor
Schweizer Tourismus-Verband
Stabilisierung der europäischen Finanzmärkte, um
Stammgäste wieder zu
revitalisieren
E Weichenstellung für tourismusrelevante Grossprojekte wie Olympia 2022 und
zweite Gotthardröhre
E Mehrwertsteuer-Ordnung
und Beherbergungswirtschaft stehen auf dem
Prüfstand
E
SO VER ÄNDERT SICH
DER TOURISMUS
Erkenntnisse aus der
Destinationspolitik werden
umgesetzt
E Nährboden für neuartige
Kooperationsprojekte über
die touristischen Sparten
hinaus entsteht
E Schweiz setzt sich beim
Nachhaltigkeitsdenken
weltweit an die Spitze
und differenziert sich von
billigeren, ausländischen
Konkurrenzprodukten
E Dank neuer Quellmärkte
und reicher Oberschicht
wächst die Wertschöpfung
E
MEINE 3 WÜNSCHE
FÜR DIE BR ANCHE
Qualitativ hoch stehende
Angebote, welche Gästeerwartungen übertreffen
E Gastgeber mit Weltoffenheit
und Sensibilität für Gäste
aus fremden Kulturen
E Gäste, die vom Erlebnis
Schweiz begeistert sind und
immer wiederkehren
E
für das 75-Jahr-Jubiläumsprogramm beginnt am 4. März
2013. Das Festival selbst findet
vom 16. August bis 15. September statt.
Gleich doppelt so alt ist der
Schweizer Alpen Club. Der
SAC zelebriert sein 150-JahrJubiläum mit 150 regionalen
Anlässen, Messeauftritten an
MUBA und Züspa, diversen
sportlichen Wettkämpfen und
kulturellen Anlässen.
FAC H M E S S E N U N D
EVENTS
Das 2013 ist ein Igeho-Jahr.
Neben der Internationalen
Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie und Ausser-HausKonsum finden weitere branchenrelevante Messen und
Events statt. Eine Auswahl:
MARIO LÜTOLF
DA S W IR D U NS 2013
BESCH ÄFTIGEN
Reform der Mehrwertsteuer
Interkulturelle Kompetenzen – eine Herausforderung
für alle Gastgeber im Land
E Fragen rund um die Themen
Raumplanung und Mobilität
E Neuerfindung des
touristischen Sommers
E
E
SO VER ÄNDERT SICH
DER TOURISMUS
Die touristische Schweiz
muss am weltweiten Wachstum teilhaben und sich den
gegebenen Bedingungen
anpassen – daher: «Wacht –
wo nötig – auf und verblüfft
die Gäste mit Leistungen,
welche ihre Erwartungen
übertreffen!»
E Die Schweiz etabliert sich
als attraktiver Tourismusstandort mit erfolgreichen
Unternehmungen, herausragender Wettbewerbsfähigkeit, höchster Qualität und
beispielhafter Nachhaltigkeit in allen Dimensionen
E
MEINE 3 WÜNSCHE
FÜR DIE BR ANCHE
Leidenschaftliche Gastgeber,
die ihre Begeisterung unaufdringlich, aber bestimmt
spüren lassen
E Wirtschaftliche Dynamik,
die Wertschöpfung und Investition in die Qualität der
gebotenen Dienstleistungen
zulässt
E Suche und konkrete Umsetzung von spannenden Formen der Zusammenarbeit
E
20.–24. Januar: FBK Fachmesse für Bäckerei-, Konditorei- und Confiseriebedarf,
Bern
E 22.–24. März: Salon du Chocolat, Zürich
E 22. Mai: Forum der Köche
und der Restauration
E 2.–7. Juli: WorldSkills,
Leipzig. Die Schweiz wird
am Wettbewerb durch die
Restaurationsfachfrau
Sabrina Keller und die
Köchin Sandrine Eisenhut
vertreten.
E 20.–22. August: Suisse Emex
Fachmesse & Kongress für
Marketing, Zürich
E 1. Oktober: 15. Symposium
,/ -0,(ɠ).&ɠƀɠ
'#(#-.,.#)(ƀ
Management, Rüschlikon
E 23.–27. November: Igeho,
Basel
E
URS MASSHARDT
JÜRG SCHMID
Geschäftsleiter
Hotel & Gastro Union
Direktor
Schweiz Tourismus
DA S W IR D U NS 2013
BESCH ÄFTIGEN
DA S W IR D U NS 2013
BESCH ÄFTIGEN
Eurokrise
Klimaerwärmung und ihre
Folgen
E Initiative für einen einheitlichen Steuersatz im
Gastgewerbe
E
E
SO VER ÄNDERT SICH
DER TOURISMUS
Gastronomie wird sich
weiterhin in zwei Lager
teilen: «Schnell und günstig
verpflegen» sowie «Essen als
Erlebnis»
E Technische Fortschritte in
allen Arbeitsbereichen von
Küche bis Réception
E Lebenslanges Lernen (Fortund Weiterbildung) erhält
einen immer grösseren
Stellenwert
E Der zu hoch bewertete
Franken wird sich über
eine höhere Teuerung im
Euroraum gegenüber der
Schweiz abwerten
E
MEINE 3 WÜNSCHE
FÜR DIE BR ANCHE
Hotellerie, Gastronomie und
Bäcker-Confiseurbranche
sollen optimistisch und
konstruktiv an bestehende
Probleme herangehen – ohne
Gejammer und Geheule
E Gleich lange Spiesse bei
der Mehrwertsteuer und
damit ein «JA» in der
Volksabstimmung
E Möglichst viele junge Leute,
die sich für einen handwerklichen Beruf im Gastgewerbe
entscheiden
E
ERÖFFNUNGEN UND
N EU BAUTEN
Auch 2013 wird die touristische Infrastruktur erneuert.
E Andermatt: Das Hotel The
Chedi ist auf Winter 2013/14
bereit für die ersten Gäste.
E Basel: Das Messezentrum
mit seinen Umbauten im
Rahmen von rund 430 Millionen Franken wird offiziell
an der Baselworld 2013 in
Betrieb genommen.
E Genf: Das «Crowne Plaza»
erhält zwei zusätzliche
Stockwerke mit 60 ClubZimmern und einer privaten
Lounge für diesen Bereich.
E Grindelwald: Für rund 100
Millionen Franken wird das
Grand Hotel Regina renoviert und mit einem Suitenhaus sowie einem 1.600 m2
grossen Spabereich ergänzt.
Lausanne: Das «Royal Savoy» erneuert seine Kongressräume. Das Olympische
Museum wird bis Ende 2013
für 50 Millionen Franken
renoviert.
E Lenzerheide: Auf dem ehemaligen Club-Med-Gelände
entsteht die Hotel-ResortAnlage Dieschen Sot mit
456 Betten.
E Lugano: Der Palazzo dei
Congressi wird für 200 Millionen Franken erweitert.
E Luzern: Das «Château
Gütsch» wird zu einem
Luxus-Boutiquehotel ausund umgebaut. Die ersten
Gäste sollen dieses Jahr im
«Gütsch» logieren können. Das KKL investiert 13
Millionen Franken in seine
Renovation. Messe Luzern
E
Überwindung der
Euro-Schwäche
Chancen aus den Fernmärkten und die dazu benötigte
interkulturelle Kompetenz
E Bemühungen zum Steigern der Auslastung in der
alpinen und ländlichen
Hotellerie
E Umsetzung der
Zweitwohnungsinitiative
E Aussichten auf Olympische
Winterspiele 2022
E
E
SO VER ÄNDERT SICH
DER TOURISMUS
E Der Tagestourismus wird
erneut profitieren
Der Trend zu kürzeren
Reisen ist ungebrochen
E Städte haben weiterhin gute
Zukunftsperspektiven
E Alpiner und ländlicher Tourismus braucht bestes Marketing, Erschliessung ferner
Märkte und Innovationen
E Internationalisierung
der Gäste führt zu breiter
Palette an kulinarischen
Bedürfnissen
E Nach 2013 gewinnen wir
verlorenes Terrain zurück
E
MEINE 3 WÜNSCHE
FÜR DIE BR ANCHE
Gestärkter Euro
Liberalisierte Schweizer
Wirtschaft, um konkurrenzfähigere Produktionskosten
zu ermöglichen
E Die Olympischen Winterspiele 2022 in die Schweiz
holen
E
E
eröffnet die erste MinergieHalle der Schweiz, erhält
einen eigenen Bahnhof und
schliesst seine Komplettrenovation ab.
E Saas-Fee: Die Schweizer Jugendherbergen eröffnen eine
Top-Jugendherberge mit
öffentlichem Freizeitzentrum (Schwimmbad, Wellness- und Fitnessanlage).
E St. Gallen: Das ehemalige
Ekkehard Hotel wird als
«Park Inn by Radisson»
neu eröffnet, und mit dem
«Express by Holiday Inn»
stehen 160 neue Zimmer im
Zweisterne-Segment zur
Verfügung.
EVerbier: Im Dezember wird
das Fünfsternehotel Les
3 Rocs seine Türen öffnen.
Sein Bau kostet rund 160
Millionen Franken. (rif)
Jungfrau Zeitung - Gütesiegel für die Zentralbahn
1 von 1
http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/print/122949/
Montag, 04. Februar
2013
Öffentlicher Verkehr | 24. Januar 2013
Gütesiegel für die Zentralbahn
Die Zentralbahn hat die Re-Zertifizierung bei der ISO Norm 9001:2008 erreicht.
Gleichzeitig verlieh der Schweizer Tourismus-Verband der Bahn für weitere drei
Jahre das Qualitätsgütesiegel der Stufe 3.
Auch im neuen Jahr fährt die Zentralbahn offiziell mit Gütesiegel.
Foto: Archiv
Die Zentralbahn hat die Re-Zertifizierung der ISO Norm 9001:2008 bestanden. Dies
geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Die externe Inspektionsund Zertifizierungsgesellschaft Société Générale de Surveillance SA prüfte die
Prozesse aller Bereiche nach den definierten Qualitätsstandards. Geschäftsführer
Renato Fasciati freut sich über das Resultat: «Dass wir die Re-Zertifizierung auf
Anhieb geschafft haben, ist für mich ein Zeichen der kontinuierlichen Verbesserung»,
sagte er. Neben der ISO-Re-Zertifizierung verlängerte der Schweizer TourismusVerband (STV) das Qualitätsgütesiegel QIII der Zentralbahn um weitere drei Jahre.
Pressedienst/Redaktion
Mehr zum Thema
Strassen im Hasli gesperrt - Verkehr | 18. Dezember 2012
Verkehrslage hat sich entspannt - Öffentlicher Verkehr | 14. Dezember 2012
Pässe und Schiene gesperrt - Verkehr | 11. Dezember 2012
ARTIKELINFO
Artikel Nr. 122949
24.01.2013, 19.02 Uhr
Autor/in: Pressedienst/Redaktion
Seitenaufrufe: 440
© 2001 - 2013 by Jungfrau Zeitung
04.02.2013 11:02
aktuell
htr hotel revue
Nr. 5 / 31. Januar 2013
3
Aus der Region
Neue Bildungsoffensive
stellung auf dem Weg zu der nun
beschlossenen Kooperation.
Die Ziele sind hoch gesteckt:
Angestrebt wird eine Zusammenarbeit bei allen Lehrgängen der
SSTH. Als ersten Schritt übernimmt hotelleriesuisse vom Kanton Graubünden die Trägerschaft
der gastgewerblichen Grundbildung (GFG) und leitet auf deren
Basis die Entwicklung eines neuen Berufes mit eidgenössischem
Abschluss in die Wege. Wie dieser
heissen wird, ist noch nicht beGERY NIEVERGELT stimmt. Doch soll er Modellcharakter haben und dereinst auch
ie Erleichterung und von anderen Schweizer Schulen
Freude stand den angeboten werden. «Auf Ebene
Protagonisten
der der Grundausbildung sind Innovationen bitter nötig», betonte
Medienorientierung
vom vergangenen Freitag in Pas- hotelleriesuisse-Präsident Gugsugg ins Gesicht geschrieben: Mit lielmo L. Brentel in Passugg, und
freute sich: «Mit
der Unterzeichdieser
Partnernung eines Koschaft lancieren
operationsverwir ein wertvolles
trags wurde die
Bildungsangebot
strategische Bilfür unsere zudungspartnerkünftigen Hoteschaft von Swiss
liers. »
School of Tourism
Zusätzlich beand Hospitality
reichert wird die
mit
hotellerieneue Kooperation
suisse besiegelt.
«Für die SSTH
durch das EngaDamit sieht die
gement der reZukunft für die
ist es die beste
1966 gegründete Lösung. Nun passt nommierten Ecole hôtelière de
Ausbildungsstätte
alles zusammen
Lausanne (EHL),
endlich
wieder
die ihr immenses
rosig aus. Denn
wie im Puzzle.»
Know-how eindie vergangenen
Ursula Gehbauer
bringen wird. Ziel
Jahre waren geCEO SSTH
ist unter anderem,
prägt durch einen
den Absolventen
unglücklichen Besitzerwechsel, sinkende Schüler- der Höheren Fachschulen der
zahlen, wirtschaftliche Probleme SSTH einen Top-up Bachelorund damit durch einen gravie- Lehrgang der EHL auf dem Camrenden Imageverlust. Um den pus in Passugg anzubieten.
Wichtig ist die ZusammenSchulstandort zu retten, kaufte
die frühere Besitzerin Arabella arbeit zwischen Lausanne und
Schweiz vor einem Jahr die Ak- Passugg auch für die EHL selbst,
tienmehrheit zurück und holte wie deren Stiftungsratspräsident
Christoph Juen, CEO hotellerie- André Witschi erklärt: «Die EHL
suisse, in den Verwaltungsrat. Es muss wachsen und vermehrt kowar die entscheidende Weichen- operieren, denn die internationa-
Mit hotelleriesuisse
und Ecole hôtelière
de Lausanne kann
die Swiss School of
Tourism and Hospitality (SSTH) in Passugg nun auf starke
Partner zählen.
Olympisches Dorf
in Davos neu
konzipiert
zvg
Aufbruchstimmung nach einigen schwierigen Jahren: die Swiss School of Tourism
and Hospitality im bündnerischen Passugg.
Swiss-Image
Bilder Céline Verbay
Partner: sitzend v. l. André Witschi (Präs. Stiftungsrat
EHL), Guglielmo L. Brentel (Präs. hs), Albert Niggli
(VR-Präs. SSTH); stehend v. l. Michel Rochat (EHL),
Christoph Juen (hs), Ursula Gehbauer (SSTH), Beatrice Schweighauser (GFG), Peter B. Grossholz (hs)
le Konkurrenz ist enorm gross.»
Witschi wie auch der ebenfalls
nach Passugg gereiste EHL-Generaldirektor Michel Rochat stellten gegenüber der htr aber auch
klar: «Passugg wird nicht zur
Filiale von Lausanne. Die SSTH
Gäste an der Medienorientierung:
v. l. Jürg Domenig (Präs. hotela), Brigitta
M. Gadient (Bildungspolitikerin), Leonie
Liesch (Dir. Chur Tourismus), Urs Schmid
(CEO Passugger Mineralquellen).
muss sich letztendlich eigenständig weiterentwickeln.»
So werden auf der neuen Achse
Lausanne–Bern–Passugg in den
kommenden Monaten intensive
Gespräche geführt. Gleichzeitig
wird über eine Beteiligung von
hotelleriesuisse und EHL an der
SSTH oder eine Übernahme verhandelt. Die Absichtserklärung
wurde bereits unterzeichnet. Für
die Entscheidungsfindung geben
sich die neuen Partner bis Ende
September Zeit.
Klärende Worte zur Gütsch-Zukunft
DANIEL STAMPFLI
«Ich möchte mit allem Nachdruck
versichern, dass der Wille und die
Bereitschaft da sind, das Projekt
jetzt voranzutreiben.» Dies hält
Bernard P. Schiess, einziger Ver-
waltungsrat der Château Gütsch
Immobilien AG (CGI) und Freund
und Vertrauter der Familie Lebedev, in einer am Montag veröffentlichten Medienmitteilung fest.
Also kein Verkauf des Château
Gütsch, wie die «Neue Luzerner
Zeitung» Mitte Januar während
Tagen spekuliert hatte. Gegenüber
der htr hatte die CGI zur gleichen
Zeit versichert, es handle sich
bei dem in einem für Wirbel sorgenden Inserat ausgeschriebenen
Objekt nicht ums Château Gütsch.
Aufgrund von Verzögerungen
hätten die erforderlichen Abbruch- und Rückbauarbeiten bis
Anfang Dezember 2012 gedauert,
so die neuste Mitteilung. Eigentlich hätte die Wiedereröffnung
nach einer sanften Renovation
bereits im vergangenen November erfolgen sollen.
Zeitpunkt für Aufnahme des
Hotelbetriebs unsicher
In der zweiten Hälfte Februar
2013 soll mit dem Innenausbau
begonnen werden. Derzeit werde
geprüft, ob eine Zwischennutzung des bestehenden Restaurants schon während des laufenden Sanierungsprojekts möglich
sei. Der Zeitpunkt der Wieder-
Pärke bereichern Tourismus
Der Kanton Graubünden
hat schweizweit am
meisten Parkprojekte.
Für den Bündner
Tourismus sind sie
wichtige Imageträger.
Neben konkreten Angebotsbeispielen sind die Pärke vor allem
auch entscheidende Imageträger
Graubündens, wie am Mittwoch
an einer Medienkonferenz in
Chur ausgeführt wurde. Die Pärke
spiegelten die Kernwerte der Regionenmarke Graubünden exemplarisch, erklärte Gieri Spescha,
Geschäftsleiter des Vereins Marke
Graubünden. Die Pärke würden
für intakte Natur- und Kulturlandschaften, für die Vielfalt Graubündens und in diesem Sinn für die
entscheidenden Reisemotive der
Bündner Gäste stehen. «Die Pärke sind zu wichtigen Motoren und
Plattformen für eine nachhaltige
Regionalentwicklung geworden»,
erläuterte Regierungsrat Martin
Jäger die Beweggründe des Kantons für die Unterstützung der
Parkprojekte. Heute seien bereits
über 60 Arbeitsplätze in den Parkregionen geschaffen worden und
die Pärke hätten noch viel Potenzial etwa für weitere touristische
Angebote, handwerkliche und
landwirtschaftliche Produkte.
Auch St. Moritzer
Parlament für
Olympische Spiele
Der St. Moritzer Gemeinderat hat
den Kredit von 5 Mio. Franken an
die Kandidaturkosten für die
Olympischen Winterspiele 2022
einstimmig genehmigt. St. Moritz
soll zur Host City werden und die
Spiele sollen unter der Bezeichnung «St. Moritz 2022» veranstaltet werden. Vor zwei Wochen
hatte das Davoser Parlament, der
Grosse Landrat, einen Bruttokredit von 2 Mio. Franken an die
Kandidaturkosten bewilligt.
D
Vorläufiges Ende der
Spekulationen ums
Luzerner Château Gütsch:
Die Renovations- und
Bauarbeiten sollen weitergeführt werden.
Graubünden
Zwar fehle noch eine umfassende Wertschöpfungsstudie für
alle Bündner Pärke, aber es
zeichne sich deutlich ab, dass
durch die Pärke die regionale
Wertschöpfung angekurbelt werden könne, wurde gestern in
Chur weiter erklärt. Allein die
Jahresbudgets aller Pärke zusammen belaufen sich insgesamt auf
über 10 Mio. Franken.
In vielen Bereichen kooperieren die Bündner Pärke. So in der
Umweltbildung, in der Ausbildung von Exkursionsleitern oder
im gemeinsamen Auftritt gegen
aussen. Vom 8. bis 10. Februar
zeigen sich die Pärke an der
Ferienmesse in St. Gallen.
dst
aufnahme des Hotelbetriebs als
Ganzes hänge unter anderem
auch vom zukünftigen Betreiber
und der Inbetriebnahme der
Gütschbahn ab.
Die Château Gütsch Immobilien AG will sich mit Ankündigungen nicht mehr in die Nesseln
setzen. Entsprechend ihre Formulierung: «Es wäre daher derzeit verfrüht, verbindliche Aussagen hierzu zu machen.»
Betrieb soll langfristig
gewährt sein
Die CGI verspricht, über den
Zeitpunkt der Wiedereröffnung
von Hotel und Restaurant
«schnellstmöglichst» zu orientieren. Hinsichtlich des künftigen
Betreibers von Hotel und Restaurant prüfe die CGI derzeit im Auftrag des Investors Alexander E.
Lebedev «alle möglichen Optionen». Der Familie Lebedev sei es
im Bewusstsein um die historische Bedeutung des Château
Gütsch ein besonderes Anliegen,
den langfristigen Betrieb sicherzustellen. Gemeinsam mit dem
neuen Betreiber sollen die nächsten Schritte zur Realisierung des
Bauprojekts Balurdo geplant und
umgesetzt werden.
Die Unterkünfte für 4000 Athleten und Betreuer würden im Gebiet zwischen der Ferienhaussiedlung Solaria und dem
Zentrum von Davos Dorf zu stehen kommen. Nur noch 30% der
Unterbringungskapazität sollen
in temporären Bauen erstellt
werden, teilt «Graubünden 2022»
mit. Das erste Konzept mit einem
deutlichen höheren Anteil an
temporären Bauten zwischen
Wolfgang und Davoser See sei
damit vom Tisch. Welche Hotels
im Jahr 2022 in das olympische
Dorf integriert werden, stehe
noch nicht abschliessend fest.
Ostschweiz
Sanierung und
Umbau des
«Kastanienhofs»
Die umfassende Renovation des
Restaurants Kastanienhof in St.
Gallen rückt näher. Die ehemaligen Militärbüros sollen in einen
modernen Restaurant- und Hotelbetrieb mit 21 Zimmern umgewandelt werden. Für die Renovations- und Umbauarbeiten des
historischen Gebäudes, das im
Besitz der Stadt St. Gallen ist,
wurde ein Kredit von 6 Millionen
Franken bewilligt. Die Baubewilligung sollte im März vorliegen, Baubeginn ist voraussichtlich im Mai.
Zürich
Projekt für
ein Seerestaurant
beim Bürkliplatz
Neue Zugangsbedingungen für das
Qualitäts-Gütesiegel im Tourismus
Überarbeitung der Reglemente führt zu praktischen
Abläufen und vereinfachtem Zugang.
Zum 15-Jahr-Jubiläum des Qualitäts-Programms des Schweizer
Tourismus haben die Programmvertreter die Reglemente überarbeitet. Ab diesem Jahr können
die Betriebe einfacher in die
gewünschte Programmstufe einsteigen, wie der für das Programm federführende Schweizer
Tourismus-Verband (STV) mitteilt. Neu braucht es für die Anmeldung für Stufe II kein gültiges
Q I mehr und auf Stufe III ist der
Besuch der Infoveranstaltung
nicht mehr obligatorisch. Mit
diesen Anpassungen reagiere das
Q-Programm auf den allgemein
höheren Qualitätsstandard und
vielseitigen Wunsch aus der
Branche, so der STV weiter.
Bis Ende 2012 wurden insgesamt 6549 Betriebe mit einem
Qualitäts-Gütesiegel
ausgezeichnet; davon rund 75% mit
der Stufe I, 14% mit der Stufe II
und 11% mit der Stufe III. Insgesamt erhielten letztes Jahr 518
Betriebe ein Qualitäts-Gütesiegel. Während die Zahl der Auszeichnungen auf Stufe I etwa
gleich blieb, nahm sie auf Stufe II
und III leicht ab.
dst
zvg
Der Bau eines Restaurants im Bereich des Bürkliplatzes würde das
Seebecken in Zürich touristisch
aufwerten. Diese Meinung vertritt eine klare Mehrheit des Kantonsparlaments. In einer Motion
wird die Regierung aufgefordert,
den Richtplan entsprechend anzupassen. Allerdings muss für
das Projekt noch ein Investor
gefunden werden, da weder die
Stadt noch der Kanton Zürich ein
solches Restaurant finanzieren
oder betreiben könnte.
dst
28
EVENT
SPONSORING extra Januar 2013
Braucht die Eventbranche ein eigenes
Qualitätslabel?
«Wann kommt das Event-Qualitätslabel?», fragte «Sponsoring extra» in der Februar-Ausgabe
2012. Der Schweizer Tourismus-Verband, Besitzer von vier Qualitätslabels im Tourismus,
hat sich bei Experten bezüglich der Anforderungen umgehört. Das Ergebnis: Gästeorientierung
alleine genügt nicht. Ein Label muss zusätzlich den speziellen Ansprüchen an einen Event
gerecht werden können.
E
von
Chantal Beck
Bereichsleiterin
Qualitätsprogramm
Schweizer Tourismus-Verband
[email protected]
rste Erfahrungen zeigen, dass sich das
Qualitätsprogramm des Schweizer
Tourismus auch für die Eventbranche
eignen würde. Ein eigenes Label halten die
befragten Experten für prüfenswert, gleichzeitig melden sie aber auch Vorbehalte an.
36'214 Einträge beinhaltet der Veranstaltungskalender von Schweiz Tourismus. Messeplätze, Eventagenturen, Eventtechnik-Unternehmen, Eventlocations, Caterer und Zulieferer sorgen dafür, dass die hohen Anforderungen an den Veranstaltungsort Schweiz
erfüllt werden.
«Qualitätsmanagement ist in unserer Industrie genauso wichtig wie in allen anderen
Branchen», sagt Simon Ackermann, Präsident
«Expo & Event. Live Communication Verband Schweiz». Die Professionalisierung von
Events, zu der auch die Erfolgskontrolle der
Veranstaltungen gehört, hat stark zugenommen. Leider genügt heute lange nicht jeder
Anbieter in der Eventbranche diesen Ansprüchen. Grundsätzlich besteht eine grosse Diskrepanz zwischen professionellen Grossveranstaltern, bei denen Qualitätsmanagement
zur Selbstverständlichkeit gehört, und Kleinunternehmen, die diesbezüglich noch Nachholbedarf haben.
Gleiches Ziel – unterschiedliche
Anforderungen
Das Ziel eines Qualitätslabels für Events unterscheidet sich nicht von anderen Dienstleistungsbranchen: Transparenz und die Zufriedenheit des Kunden sind oberstes Gebot.
Doch wer ist bei Events eigentlich der Kunde?
Laut Niklaus Zindel, Direktor des Event-Caterers Säntis Gastronomie, gilt es zwischen Gast
und Kunde klar zu unterscheiden: Zwar bestellt und bezahlt der Kunde, in der Regel 1 bis
2 Personen, am Schluss wird die Dienstleistung aber von hunderten Gästen beurteilt. Es
ist also unverzichtbar, mit dem Kunden über
einen gemeinsamen Qualitätsstandard und die
Gästeerwartungen übereinzukommen.
Für mehr Erlebnisse und Sicherheit für das Publikum und die
Reto Schorno, Geschäftsführer des Vereins Lucerne Marathon, identifiziert nebst dem Gast
und dem Kunden zusätzliche Anspruchsgruppen: So haben je nach Veranstaltung Behörden und Dienststellen von Stadt und Kanton,
Sponsoren, Anwohner und Medien massgeblichen Einfluss auf den Erfolg und die Qualität
des Events. Ein Qualitätsprogramm sollte also
auch die Möglichkeit beinhalten, diese Abläufe
zu analysieren und zu optimieren.
«Die Schweiz ist ein Synonym für Sicherheit», sagt Brigitte Buhmann, Direktorin der
Beratungsstelle für Unfallverhütung Bfu. Sie
veranschaulicht am Beispiel von OutdoorEvents die Bedeutung des Sicherheitsaspekts
im Qualitätsmanagement: «Der Gast erwartet
bei kommerziellen Angeboten ein tolles Erlebnis bei grösstmöglicher Sicherheit.» Eine
schwere Verletzung eines Teilnehmers kann
auch beim Anbieter nachhaltigen Schaden anrichten. Laut Buhmann ist es deshalb wichtig,
dass das Thema Sicherheit in ein Qualitätslabel gut integriert wird. «Ein gutes
Beispiel ist das Gütesiegel Safety in Adventures.» Es beinhaltet die Sicherheit
in der ganzen Dienstleistungskette und
bewährt sich seit mehreren Jahren im
Outdoor-/Adventure-Bereich.
Weiteres Label im «Dschungel»?
Felix Frei, Direktor des Hallenstadion
Zürich, ist überzeugt, dass im Eventbereich grundsätzlich dieselben An-
29
EVENT
SPONSORING extra Januar 2013
«Das Q-Programm kann sehr gut die
Prozesse von Eventunternehmen abbilden» findet auch Simon Ackermann.
«Ein Problem bei der Lancierung eines
neuen Labels ist zudem die mangelnde
Bekanntheit. Tatsächlich ist aber auch
das Q-Programm in der Eventwelt noch
wenig verbreitet. Daher wäre zu diskutieren, wie das Label auch in unserer
Branche eingeführt werden könnte.»
Die Instrumente für ein Event-Qualitätslabel jedenfalls sind vorhanden.
Qualitätsprogramm des
Schweizer Tourismus
Das Qualitätsprogramm fördert die
Qualitätsentwicklung in touristischen
Betrieben:
• Stufe I: Mithilfe einfacher Instrumente
können auch kleinere Betriebe die
eigene Servicequalität optimieren.
• Stufe II: Es wird ermittelt, wie (Kader-)
Mitarbeiter den eigenen Betrieb
einschätzen, Gäste die Leistungen
beurteilen und wo Abläufe optimiert
werden können. Zudem führt eine
Mystery-Person eine verdeckte
Kontrolle durch.
Einziges
Fachmagazin
im
Sponsoringund
Eventmarkt
Schweiz
Adressen,
Tipps
und
Trends
• Die Stufe III zeichnet Betriebe aus,
die ein umfassendes Qualitätsmanagement-System wie ISO oder
EFQM umsetzen.
Sponsoren: Ein Qualitätslabel für die Eventbranche.
forderungen an ein Qualitätslabel
gestellt werden wie auch in anderen
Dienstleistungsbranchen.
«Obwohl
einzelne Prozesse anders gewichtet
werden, steht das Kundenbedürfnis
respektive -erlebnis immer im Vordergrund. Am wichtigsten ist jedoch die
Innenwirkung: Ein Label muss zwingend in die bestehenden Prozesse und
Abläufe integriert werden können, es
dürfen keine losgelösten Prozesse entstehen.»
Das Q-Programm des Schweizer
Tourismus Verbands bietet diese Flexibilität auf allen drei Programmstufen.
Die praxisnahen Q-Instrumente sind
branchenneutral gehalten und bieten
sowohl Einsteigern wie auch fortgeschrittenen Qualitätsmanagern anwenderfreundliche Methoden zur Steigerung der Dienstleistungsqualität.
jetzt abonnieren!
Das Label der Stiftung «Safety in
adventures» garantiert Standards, die
von aussen schwierig zu beurteilen sind,
nämlich, dass Ausbildung, Arbeitsabläufe und Material den Anforderungen
entsprechen. Das Label garantiert dem
Gast, dass das Unternehmen in puncto
Sicherheit gute Arbeit leistet.
Quelle: Schweizer Tourismus-Verband, 2012
SPONSORING
extra
SPONSORING EVENTMARKETING PROMOTIONEN UND MITTELBESCHAFFUNG
Schweizer Tourismus-Verband
Prüfstelle Qualitätsprogramm
Finkenhubelweg 11
Postfach 8275
3001 Bern
Telefon
Fax
031 307 47 44
031 307 47 48
[email protected]
www.swisstourfed.ch/quality
Sponsoring extra
[email protected]
Telefon 031 311 70 75
februar
Medienspiegel 2013
Tourismus
Das Welt-Tourismus-Barometer glänzt, ausser in einzelnen Ländern wie der Schweiz
Qualitätsgütesiegel
im Januar 2013
Triste touristische Lage
Das Barometer
des weltweiten Tourismus
zeigt insgesamt sehr erfreuliche Werte. In der Schweiz
sieht es aber anders aus.
Peter Grunder
Die Schweiz steht unter den 30 Staaten mit den meisten ausländischen
Gästen auf dem letzten Platz – hinter
Tschechien, Marokko und Ägypten:
2012 sind hierzulande rund 8,5 Millionen ausländische Gäste angekommen. Frankreich, das Land mit den
meisten Ankünften weltweit, kann
knapp zehnmal so viel bilanzieren:
über 80 Millionen Ankünfte im letzten Jahr.
Die Schweiz ist trotz anderslautenden Meldungen mancher Touristiker
und Medien touristisch auch anderweitig schlecht unterwegs: Zusammen mit Mexiko, Saudi-Arabien,
Griechenland und Schweden gehört
die Schweiz zu den fünf Staaten, die
2012 überhaupt sinkende Ankunftszahlen hinnehmen mussten. Andernorts hat es richtig gebrummt:
7,5 Prozent mehr Ankünfte ver-
P. GRUNDER
Einnahmentrend 2012
Hier regnet’s, sonst scheint die Sonne.
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Schweden
Grossbritannien
Deutschland
Frankreich
Italien
Österreich
Spanien
Ungarn
Schweiz
Griechenland
+19,4%
+6,3%
+5,5%
+3,8%
+3,4%
+2,9%
+0,9%
0,0%
–1,8%
–4,6%
www.unwto.org
zeichnete Deutschland, 4,9 Prozent
mehr waren es in Österreich,
6,3 Prozent mehr in den USA, gar
16 Prozent mehr in Thailand.
Bei den Einnahmen aus dem grenzüberschreitenden Tourismus sieht es
für die Schweiz nicht besser aus:
Zwar steht die Hochpreisinsel
Schweiz 2012 mit rund 17 Milliarden Franken Einnahmen vor Indien,
Kanada und Griechenland auf dem
16. Platz der Nationen. Die erneute
Nähe zu Griechenland setzt sich dabei unerfreulich fort: Der europäische Pleitestaat, die Eidgenossenschaft, China und die Türkei sind die
einzigen Länder unter den 30 bedeutendsten, die 2012 überhaupt
sinkende Einnahmen hinnehmen
mussten. Derweil glänzen in diesem
Feld unter anderem die Nachbarn:
Deutschland (+5,5%), Frankreich
(+3,8%), Italien (+3,4%), Österreich
(+2,9%).
Die Zahlen stammen von der WeltTourismus-Organisation der Vereinten Nationen (UNWTO) mit Sitz in
Madrid. Letzte Woche sind sie im
Rahmen des Welt-Tourismus-Barometers einmal mehr publiziert worden. Diesseits und jenseits der
Schweizer Grenzen wurde die triste
touristische Lage der Eidgenossen
dabei kaum wahrgenommen. Zu reden gab vielmehr ein Rekord: Zum
ersten Mal sind letztes Jahr weltweit
mehr als eine Milliarde Ankünfte
grenzüberschreitender Touristen notiert worden.
Das Wachstum rundum und das
Schrumpfen in der Schweiz sind nicht
neu. Seit Anfang des Jahrzehnts und
mit Ausbruch der Eurokrise entwi-
ckelt sich die Schweiz negativ gegen
den weltweit positiven Trend. Der
Schweizer Öffentlichkeit und der Politik müsste das eigentlich zu denken
und zu handeln geben. Denn die Ursachen der Schweizer Schwäche liegen weitgehend nicht in eigenem Unvermögen: Schweiz Tourismus gilt
trotz bescheidensten und immer von
Neuem bestrittenen Mitteln weltweit
als führend; das Qualitätsprogramm
für den Schweizer Tourismus hat in
den mittlerweile 15 Jahren seines Bestehens die Servicequalität stark verbessert, in globalen Umfragen ist das
Tourismusland Schweiz Spitze.
Aber wenn der Schweizer Franken
unter anderem aufgrund von Spekulationen schweizerischer Grossbanken stark überbewertet ist, wird es
für Schweizer Destinationen aufgrund hoher Einkaufspreise und miserabler Wechselkurse schwer, sich
gegen hochsubventionierte Mitbewerber etwa in Italien oder Österreich zu behaupten. Und wenn die
Löhne ungelernter Hilfskräfte hierzulande Akademikerlöhne in den europäischen Ursprungsländern dieser
Hilfskräfte überschreiten, werden
Ferienangebote in den Schweizer
Bergen unvergleichlich teuer.
In Öffentlichkeit und Politik sind
solch beunruhigende Tatsachen noch
nicht wirklich angekommen, ganz im
Gegenteil: Die aktuelle Mehrwertsteuerdebatte, die teilweise bizarren
politischen Vorstösse oder die anekdotischen Berichterstattungen etwa
zur Wintersaison deuten vielmehr
auf Aktionismus, Geringschätzung
und Ignoranz (vgl. S. 5).
En français
15
10 Jahre «Enjoy Switzerland»: Papierberge produzieren statt Angebotsqualität erhöhen
Das Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus läuft auch in seinem
16. Jahr munter weiter. Im Januar
konnte der Schweizer Tourismus-Verband (STV) 37 Betriebe neu oder erneut mit einem Qualitätsgütesiegel
auszeichnen. Beim Gütesiegel I, das
praxisgerechte Massnahmen zur Qualitätssicherung vorsieht, sind aus der
gastgewerblichen Branche acht Betriebe neu dabei: das Waldpark Hotel
Garni in Samnaun, das Hotel Arcadia
in Locarno, das Restaurant Jack & Jo
in Winterthur, das Restaurant Bohemia in Zürich und die Restaurants der
Kantonsschule Sarnen sowie von Radio und Fernsehen SRF in Zürich. Beim
Gütesiegel II sind zwei traditionsreiche
Häuser neu dabei: das Hotel-Restaurant Innere Enge in Bern und das Kurhaus Jakobsbad in Gonten. Beim Gütesiegel III, das einem Total Quality
Management entspricht, gab’s im Januar keine gastgewerblichen Neuzugänge. Mit dem Hotel Hirschen in
Wildhaus und dem Ferienart in SaasFee haben aber zwei renommierte Betriebe ihr Zertifikat erneuert.
Aufschub in
Bergün und Filisur
Dank Gläubigern wie der Rhätischen
Bahn oder dem Naturpark Ela bricht
Bergün Filisur Tourismus finanziell vorderhand nicht zusammen – rund
160000 Franken werden gestundet
oder erlassen. Dazu sind Sanierungsmassnahmen in Arbeit, so die Revision
von Kurtaxe und Tourismusförderungsabgabe. Schliesslich wird Tafelsilber verscherbelt, zwei Skilifte und
das Dienstleistungsgebäude La Posina
stehen zum Verkauf.
Wo Papierberge schöner Worte sich erheben
Die Steigerung der Angebotsqualität
entlang der touristischen Dienstleistungskette, die Förderung der Zusammenarbeit der Leistungsträger,
die Tourismussensibilisierung der
Bevölkerung und die Entwicklung
von Instrumenten zur kontinuierlichen Qualitätsüberwachung sind
zentrale Ziele von «Enjoy Switzerland». Das Projekt wurde von
Schweiz Tourismus (ST) 2003 lanciert, und bereits in den Anfängen
stellten sich grundsätzliche Fragen.
So etwa hinsichtlich Schweizer Tourismus-Verband (STV). Der finanziell
schwache, aber im Gegensatz zu ST
unabhängige und übergeordnete
STV war in den 1990er Jahren mit
Dienstleistungsaufgaben betraut
worden – unter anderem Schweiz
Mobil und Qualitätsgütesiegel. Der
STV sollte einerseits zu mehr selbst-
erarbeiteten Mitteln kommen, andererseits seine Position insgesamt
stärken. Dass «Enjoy Switzerland»
nun bei ST und nicht beim STV angesiedelt wurde, torpedierte diese
grundsätzlich unbestrittene Stärkung
des STV. Die Ausbeute von «Enjoy
Switzerland» nach 10 Jahren Existenz ist überdies recht bescheiden:
Mit «Weggis Vitznau Rigi» ist in der
laufenden Periode 2011–2013 ein
einziges klassisches Projekt in Arbeit, keine 20 Projekte waren es seit
2003.
Zwar legten die Resultate schon früh
kritische Beurteilungen nahe – am
schreiendsten wohl im Falle von Disentis-Sedrun, wo das Projekt sozusagen Katalysator für den Zerfall
war. Doch die Anlage von «Enjoy
Switzerland» ist systemisch so un-
glücklich, dass selbst Flops noch
schöngeredet werden. «Enjoy Switzerland» sollte in einer Analogie zum
betrieblich orientierten Qualitätsprogramm auf übergeordneter touristischer Ebene mehr Professionalität schaffen. Man will von unten her
Verbesserungen, stülpt das Programm aber mittels lokaler Vorstände und ST von oben her über
die Regionen. Weil allerdings öffentliches Geld fliesst, entwickelte sich
eine Eigendynamik, in der Bestände
zu halten und Papierberge zu äufnen
sind.
Die jüngsten Entwicklungen sind
auch so zu deuten: Zum einen hat
sich «Enjoy Switzerland» mit der
Schweizer Berghilfe zusammengetan. Dies ist eine naheliegende, aber
ordnungspolitisch und tourismus-
wirtschaftlich fragwürdige Allianz:
Tourismusregionen brauchen keine
Almosen, sondern müssen volkswirtschaftlich bestehen können.
Zum anderen haben Regionen, die
Erfahrung im Abholen öffentlicher
Gelder haben, «Enjoy Switzerland»
entdeckt. Das ist grundsätzlich nicht
verwerflich, denn die Absichten des
Projektes sind ehrbar. Doch der Antrieb ist hier weniger touristische
Stärkung als Subvention – und im
besten Fall resultiert integrierte
Standortförderung
touristischer
Randgebiete. Wenn schon, müssten
wir endlich bis zu Innotour und SGH
solch integrierte Standortförderung
anstreben – ein Fazit nicht nur aus
10 Jahren «Enjoy Switzerland», sondern auch aus Abstimmungen in
Graubünden oder im Wallis.
pg
Wer olympische
Defizite bezahlen soll
Anfang März stimmt Graubünden
darüber ab, ob unter dem Titel
«St. Moritz» (Foto) eine Kandidatur
für Olympische Winterspiele eingereicht wird. Politik und Wirtschaft
Graubündens stehen weitgehend hinter einer Kandidatur, doch die Kantonsregierung zieht nun die Notbremse: Sie will, dass der Bund über seinen
Olympia-Beitrag von 1 Milliarde Franken hinaus für ein Defizit geradesteht,
ansonsten breche man ab. Entscheiden muss das Bundesparlament.
ANZEIGE
GJRI66638
LUZERN, den 7. Februar 2013
LEBENSART
et
15
H GZ N 3
o
DAS «Q» IST FLÜGGE GEWORDEN
Das Qualitätsprogramm des Schweizer Tourismus wird 15 Jahre alt.
Es hat sich so gut bewährt, dass nun auch die Chinesen und Inder unsere drei «Q» wollen.
Q1
Q2
Bis jetzt sind 37
Qualitätsgütesiegel
im Ausland vergeben
worden. Davon 16
«Q1», zwei «Q2» und
19 «Q3».
Q3
4.897
907
745
6.549
verliehene Qualitätssiegel
in der Schweiz seit 1998
A
m 14. Mai 1998 war es so weit. Die ersten Betriebe haben die Kriterien des Qualitätsprogramms des Schweizer Tourismus erfüllt und
wurden mit dem Qualitätsgütesiegel (Q 1) für
den Schweizer Tourismus ausgezeichnet. Darunter die Schilthorn-Bahnen, die Tourismusorganisation Saas-Fee, das Hotel Ferienart SaasFee, der Landgasthof Kemmeriboden Bad, das
City Hotel Weissenstein und das Intra Reisebüro ABB. Gross gefeiert wird das 15-Jahr-Jubiläum des «Q» nicht. «Wir wollen keine Festanlässe – vielmehr gilt es, Kundenerwartungen
einzulösen. Mit dem Programm wollen wir
nicht prahlen, auch wenn wir natürlich sehr
stolz darauf sind», sagt Mario Lütolf, Direktor
Schweizer Tourismus-Verband (STV).
Stolz sein darf man auf das dreistufige Qualitätsprogramm schon, denn es ist definitiv aus
den «Kinderschuhen» herausgewachsen und
hat sich den anfänglichen Unkenrufen zum
Trotz gut im Markt etabliert.
100. ZFV-Unternehmung zertifiziert
Ein Unternehmen, das grosse Stücke auf das
«Q»-Programm hält, ist die Gastronomiegruppe
ZFV. Sie hat Ende 2012 ihren 100. Betrieb mit
dem «Q1» zertifizieren lassen. Neun ZFV-Betriebe sind mit dem Gütesiegel «Q2» ausgezeichnet. «Imagemässig profitieren wir definitiv vom
Q-Gütesiegel. Labels gewinnen immer mehr an
Bedeutung und sorgen gegenüber unseren Gästen und Auftraggebern für Glaubwürdigkeit und
Vertrauen», sagt Rebekka Stutz, stv. Leiterin
Marketing und Kommunikation bei den ZFVUnternehmungen. «Das Q-Gütesiegel hilft uns,
unsere Dienstleistungen regelmässig zu hinterfragen und sie den sich verändernden Gästebedürfnissen anzupassen. Ausserdem spielt das
Q-Gütesiegel im Zusammenhang mit der ISO14001-Zertifizierung im Bereich Reklamationsmanagement eine wichtige Rolle», erklärt Rebekka Stutz weiter. Zudem finde zwischen den
Qualitätsgütesiegel-Verantwortlichen und den
ZFV-Verantwortlichen für Qualitätssicherung
ein regelmässiger Austausch statt, der laufend
neue Ideen und Inputs hervorbringt.
So positiv wie heute waren die Meinungen
zum Q-Programm vor 15 Jahren nicht. Es sei
ein Papiertiger, hiess es, und der Zeitaufwand
stünde in keinem Verhältnis zum Nutzen. Es
herrschte die Einstellung: Wir sind doch schon
gut! «Diese Mentalität hat sich in den letzten
15 Jahren verändert. Der Servicegedanke ist
besser verankert und die aktuelle Frage lautet:
‹Wo können wir uns noch weiter verbessern?›»,
hat Mario Lütolf, Direktor des Schweizer Tourismus-Verbands, beobachtet. Allein mit dieser Mentalitätsänderung hat das Qualitätsprogramm eines seiner Hauptziele bereits erreicht:
die Branche für Qualitätserhalt und -steigerung
zu sensibilisieren und anzuspornen, kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Leistungen zu arbeiten. Das dreistufige Qualitätsprogramm des
Schweizer Tourismus gibt den Betrieben das nötige Instrumentarium in die Hand, um praxisnah und auf den Betrieb abgestimmt professionelles Qualitätsmanagement zu betreiben.
Seit 1998 sind in der Schweiz rund 8.500 Personen zu Quality-Coaches ausgebildet und über
6.500 Auszeichnungen an 3.200 Betriebe verliehen worden. Das Gütesiegel ging nicht nur an
klassische Anbieter von touristischen Leistungen, sondern auch an tourismusaffine Betriebe
aus anderen Branchen (siehe Grafik).
«Das Qualitätsprogramm bietet einen einfachen und günstigen Einstieg ins Qualitätsmanagement. Es ist daher auch für kleine Betriebe
geeignet. Besonders für Dienstleistungsbetriebe ist es praxisnaher als andere Zertifizierungs-Programme und ist auch für weniger tourismusnahe Dienstleistungsunternehmen gut
anwendbar», erklärt Mario Lütolf. Betriebe,
die nicht direkt zur Tourismusbranche gezählt
werden, aber das Gütesiegel des Schweizer Tourismus erwerben, unterstreichen damit ihre
Sympathie und Verbundenheit zu diesem Wirtschaftszweig. Ein netter Zug, denn immerhin
profitieren mehr Branchen vom Tourismus, als
man auf den ersten Blick sieht. Gemäss Bundesamt für Statistik (Satellitenkonto Tourismus)
beläuft sich die touristische Wertschöpfung pro
Jahr auf rund 15 Milliarden Schweizer Franken.
In diesem Betrag enthalten sind auch die Konsumationen der Touristen in den Bereichen Kultur, Sport, Unterhaltung und wichtige Umsätze
im Detailhandel.
«Deshalb hat das Qualitätsprogramm des
Schweizer Tourismus überall Platz und Be-
rechtigung», findet Mario Lütolf. Denn es gehe
am Ende immer darum, die Erwartungen des
Gastes in Sachen Qualität zu erfüllen oder gar
zu übertreffen. Ganz egal, ob der Gast im Hotel
eincheckt, Taxi fährt, Souvenirs einkauft oder
auf der Bank Geld wechselt. «Qualität ist ein
Grundbedürfnis», betont Mario Lütolf. Aufgrund der Kostensituation sei die Schweiz geradezu verpflichtet, auf allen Ebenen eine hohe
Qualität zu bieten. Für den Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes ist klar: «Ein
Qualitätslabel ist immer ein Versprechen und eine Verpflichtung zugleich!»
Im Windschatten des «Q»-Programmes haben sich inzwischen weitere Gütesiegel entwickelt. So zum
Beispiel das Label «Familien willkommen» oder «Wellness-Destinationen».
Sie bieten unterschiedlichen Betrieben massgeschneiderte Lösungen und
Instrumente, wie sie das Thema Qualitätssicherung einfach und pragmatisch
umsetzen und sich auf dem Markt besser positionieren können.
Letzteres ist gerade im Hinblick auf die Herausforderungen, die auf die Tourismusbranche
zukommen, wichtig. Laut Wachstumsbericht
des Bundes, an dem der Schweizer TourismusVerband mitgearbeitet hat, stehen folgende Entwicklungen bevor, auf die reagiert werden muss:
- Demografische Entwicklung
- Verschiebung der Herkunftsmärkte
(Einstellen auf Gäste aus Kulturkreisen, die sich
stark von unserem unterscheiden)
- Differenzierung im Nachfrageverhalten
(Multioptionalität, verändertes Buchungsund Reiseverhalten)
- Neue Distributionskanäle (Dynamic Packaging,
Social Media, Bedeutung Reisevermittler)
- Beherbergung als Erlebniswirtschaft
(Positionierung, Profilierung, Innovation )
- Stagnierende Einkommen, neue Märkte und
Preissensibilität
«Das Qualitätsprogramm wird diese Entwicklungen nicht verhindern können oder wollen. Aber es unterstützt die Betriebe, sich mit
Gästeorientierung und qualitativ überzeugenden Angeboten von der grossen Konkurrenz abzuheben», sagt Mario Lütolf. Er ist überzeugt,
dass Innovation und Qualität auch in Zukunft
die Garanten für Erfolg sind.
Damit das «Q»-Gütesiegel-Programm für
die Zukunft gewappnet ist, sind bereits einige
Neuerungen durchgeführt worden. «Das Pro-
gramm wurde fit getrimmt, und nach den intensiven Weiterentwicklungsarbeiten der letzten vier Jahre soll nun auch inhaltlich etwas
konsolidiert werden.» Konkret wurde am modularen Aufbau und an der Integration von Online-Bewertungstools gearbeitet, Fragen der
Nachhaltigkeit und Erlebnisqualität geklärt
und Synergien mit anderen Qualitätsmanagementprogrammen genutzt (ISO 9001, EFQM,
ibex fairstay, Steinbock-Label).
Die 3 Stufen des Gütesiegels
Q1 – Servicequalität
Q2 – Führungsqualität
Q3 – Qualitätsmanagement
So ist neu der Direkteinstieg auf Stufe «Q2»
möglich und mit einem kleinen Mehraufwand
können Anwärter auf das Steinbock-Label zeitgleich das «Q3»-Gütesiegel erreichen. Zudem ist
das Q-Portal prozessorientierter und benutzerfreundlicher gestaltet worden. Die Checklisten
für die Mystery-Checks wurden erweitert, und
nächstens sollen auch die Leitfäden noch überarbeitet werden.
Das «Q» wird internationaler
Das Bestreben der Schweizer Tourismusbranche um Qualität ist im Ausland nicht unbemerkt
geblieben. Zumal in der neuen Hotelklassifikation von hotelleriesuisse das «Q»-Programm
mit seinen drei Stufen integriert ist. Das Qualitätsgütesiegel des Schweizer Tourismus stösst
in verschiedenen Ländern auf Interesse. Programminhalte sind bereits an diverse europäische Länder verkauft worden. «Wir werden
aber durchaus weltweit um unser Qualitätsprogramm beneidet», sagt Mario Lütolf. Neben
Vertretern aus EU-Ländern haben auch schon
Delegationen aus China, Brasilien, Indien und
Kanada um eine Präsentation des Qualitätsprogramms des Schweizer Tourismus gebeten.
«Ein flächendeckender Verkauf ins Ausland ist
aber nicht unser Ziel», stellt Mario Lütolf klar.
«Schliesslich wurde das Qualitätsprogramm ja
geschaffen, um der Schweiz einen Vorsprung zu
Riccarda Frei
verschaffen.»
Tourismus
Das Qualitäts-Programm für den Schweizer Tourismus nach 15 Jahren
Die äusseren und inneren Werte
Das Gütesiegel
hat sich über den Schweizer
Tourismus hinaus etabliert.
Aber die Gastronomie hat
noch Nachholbedarf.
Die aktuellen strukturellen Probleme
des Schweizer Tourismus sind weitgehend fremdverschuldet: Die Entwertung von Euro, Pfund und USDollar macht die Schweiz und ihre
Produkte auf zentralen touristischen
Märkten unnötig teuer. Gleichzeitig
wird Europa für boomende Volkswirtschaften auf Fernmärkten
günstig, wovon Schweizer Topziele
profitieren.
Die strukturellen Probleme der
1990er Jahre waren demgegenüber
eher selbstverschuldet. Zu wenig Investitionen, zu wenig Marketing, zu
wenig Servicequalität – so lautete die
Kritik. Doch die Branche reagierte:
Innotour und Schweiz Tourismus
entstanden – und das Qualitäts-Programm für den Schweizer Tourismus.
ZVG
Peter Grunder
Das Kurhaus Bergün gehört zu den Betrieben, die 2012 das Qualitäts-Programm durchlaufen haben und neu zertifiziert sind.
nehmen ausgerichtet: vom Qualitätsgütesiegel I, das den kleinbetrieblichen Blick für Qualität schärft
und ebenso einfache wie wirkungsvolle Massnahmen beinhaltet, bis
zum hochkomplexen Total Quality
Management des Gütesiegels III.
Tourismus-Verband (STV) seit 1998
zertifizieren können – mit Blick auf
aktuell rund 25000 gastgewerbliche
Betriebe in der Schweiz ist das immerhin ein Viertel.
Das Gastgewerbe ist zwar die Branche mit den meisten Zertifizierungen. Aber von Reisebüros bis zu
Schiffsbetrieben und Weinbauunternehmen nutzten viele Branchen die
praxisorientierten Ansätze des Programmes. Überdies hat das Ausland
dessen Vorzüge entdeckt: Das Programm ist international anerkannt,
und gegen 60 Unternehmen im Ausland haben allein 2011 und 2012 ein
Gütesiegel erarbeitet und erhalten.
Mittlerweile ist das Qualitäts-ProDas Qualitäts-Programm wurde 1998
von allen branchenrelevanten Organisationen lanciert, und es war von
Anfang an systematisch auf die Bedürfnisse der gewerblichen Unter-
gramm 15 Jahre alt und gehört zu
den seltenen gemeinsamen Errungenschaften der Branche, die dauerhaft und erfolgreich sind: Über 6500
Unternehmen hat der Schweizer
Entwicklung Qualitätsgütesiegel
729
719
700
} 2012
Folgende Organisationen tragen
das Qualitäts-Programm für den
Schweizer Tourismus: Schweizer
Tourismus-Verband, Schweiz Tourismus, GastroSuisse, Hotelleriesuisse, Seilbahnen Schweiz, Verband
öffentlicher
Verkehr,
Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren, Verband Schweizer Tourismusmanager, Car Tourisme Suisse, Swiss Snowsports,
Hotel&Gastro Union, Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung. www.swisstourfed.ch
Neues oder erneuertes Zürcher Kongresszentrum
Keine integrierte Standortförderung
Die ewige Unvollendete
Kleinkrieg im Kandertal
Seit den 1950er Jahren werden in Zürich bessere Kongressinfrastrukturen diskutiert, geplant, verworfen
und erneut diskutiert. Die unbestritten beste Variante, nämlich die Sanierung und Erweiterung des bestehenden, vom baulichen bis zum
geografischen Standpunkt herausragenden Kongresshauses samt Tonhalle, ist vor wenigen Jahren in einer
Volksabstimmung unglücklich gescheitert.
Das Saanenland funktioniert seit
Jahrzehnten als Destinationsraum
mit dem administrativen Zentrum
Gstaad. Der Thuner- und der Brienzersee wachsen nach Jahren kleinkarierter Streitigkeiten plötzlich rasend schnell zur Destination mit der
Zentrale Interlaken.
79
79
184
193
0
Tonhalle und Kongresszentrum darben.
Nun favorisiert die Stadt Zürich einen
etwas dezentral gelegenen Standort.
Doch Elmar Ledergerber, ehemaliger Zürcher Stadtpräsident und hyperaktiver Präsident von Zürich Tourismus, widerspricht. Dabei setzt er
nicht etwa auf den traditionellen
Standort am See, sondern auf eine
dritte Variante: das Areal des legendären autonomen Jugendzentrums
beim Hauptbahnhof am Sihlquai.
«Diesen Standort müsste man jetzt
mit Nachdruck entwickeln», sagte
Ledergerber kürzlich, «das heisst,
rasch die Baulinien anpassen und
die privaten Parzellen sichern, damit überhaupt geplant werden
kann.» Das Warten geht also weiter,
derweil die dringend sanierungsbedürftigen Denkmäler Kongresshaus
und Tonhalle vor sich hin rotten –
erst kürzlich hat das Stadtparlament
dringend notwendige Arbeiten zupg
rückgestellt.
QUELLE: STV / GRAFIK: O. KREJCI
208
Tour. Organisationen
179
Schneesportschulen
171
Parahotellerie
100
204
Hotellerie
200
Gastronomie
400
Hier sollte das Infocenter Mülenen hin.
Im Rahmen der Konjunkturmassnahmen flossen 2012 unter anderem 100
Millionen zusätzliche Franken zur
Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH). Die SGH konnte davon bislang nur 17 Millionen Franken
einsetzen, obwohl viele Häuser wechselkursbedingte Liquiditätsschwierigkeiten haben und obwohl die SGH
Zinsreduktionen und Aufschiebungen
von Rückzahlungen gewährt. Der
stockende Geldfluss hat zwei Hauptgründe: Einerseits steckt die SGH
nach ihrem Zusammenbruch um die
Jahrhundertwende in einem engen
Rahmen. Andererseits sind parlamentarische Vorstösse unterwegs, welche
die Hotel- und Tourismusförderung
betreffen. Umso gespannter wartet
die Branche auf entsprechende Berichte des SECO – sie werden wohl
nächste Woche veröffentlicht.
Eine Frage
des Pistenpreises
Trägerorganisationen
Gastronomie holt auf: Entwicklungen des Gütesiegels in den letzten zwei Jahren.
500
Die Hilfe
kommt nicht an
seits der Zugang zum Programm ab
2013 erleichtert. Andererseits hat
auch GastroSuisse um Vizedirektor
und Ausbildungschef Daniel Jung
und Ressortleiter Thomas Fahrni die
Bemühungen weiter verstärkt.
Etwas unerfreulich bleibt die Durchdringung der Gastronomie. Im Gegensatz zur Hotellerie, die seit jeher
stark auf dieses Programm setzt und
weitaus am meisten zertifizierte Betriebe zählt (siehe Grafik), hinkt die
Gastronomie hinterher. Zwar waren
Restaurants im letzten Jahr mit
15 Prozent aller Zertifizierungen die
zweitwichtigste Branche. Doch angesichts der Tatsache, dass Gütesiegel geradezu auf kleinere Restaurants zugeschnitten sind, wenig
kosten und wirklich wirken, besteht
bei dieser Branche Nachholbedarf.
Der Bedarf ist erkannt und einer-
Total 2011
600
300
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
EN BREF
Le programme de qualité pour le
tourisme suisse a 15 ans et fait partie
des rares qualités communes de la
branche qui sont durables et ont du
succès. Depuis 1998, plus de 6500
entreprises ont été certifiées par la
Fédération Suisse du Tourisme. La
restauration, par contre, a un besoin
de rattrapage.
Dazwischen jedoch gibt es Zerfallserscheinungen: Das untere Simmental funktioniert samt dem Diemtigtal
übergeordnet praktisch nur im Rahmen des Regionalen Naturparks.
Und im Kandertal geht gemeinsam
gar nichts: Starke Marken wie die
BLS, der Niesen oder das Tropenhaus Frutigen sowie starke Apparate
wie Adelboden oder Kandersteg finden bislang keine gemeinsame Basis,
der Abgang von Jerun Vils dürfte
auch damit zusammenhängen.
Die mangelnde Kooperation zeigt sich
exemplarisch beim jahrelang vorangetriebenen Infocenter am Eingang
zum Kandertal bei der Talstation der
Niesenbahn in Mülenen. Weil ein
paar Gemeinden notwendige Beiträge nicht freigeben und ganze
30 000 Franken fehlen, wurde das
grundsätzlich unbestrittene, aber natürlich nicht kostenlose Projekt jetzt
pg
gestoppt.
Wintersportbahnen tun sich so
schwer mit der Rendite, dass sie teilweise als öffentliche Güter angesehen
werden – wie Strassen, Sportzentren
oder andere, weitgehend öffentlich
bezahlte getragene Infrastrukturen.
Ein seit langem diskutiertes Mittel, um
Bahnerträge zu steigern, ist Yield Management: Je nach Angebot und
Nachfrage gelten andere Preise. Wissenschaftlich ist der Ansatz gestützt,
in der Praxis tut man sich schwer: Zum
einen ist in schwachen Zeiten die
Nachfrage mit Nachlässen kaum zu
steigern, zum anderen stossen mit Privilegien verbundene Teuerungen auf
politischen Widerstand. Wenn Laax
oder die Jungfrau-Region VIP-Packages schnüren, kommt das bei der
Masse der Schlangestehenden
schlecht an – hier wird der Pistenspass
wirklich als öffentliches Gut gesehen.
Integrierte
Standortförderung
Der Schweizer Tourismus zählt zu
über 40 Prozent auf Schweizer Gäste,
in manchen Regionen ist der entsprechende Anteil noch höher. So am Thunersee, der tourismuspolitisch seit langem ein Unruheherd ist. Zurzeit gibt
die Integration zu reden, in der Thuner- und Brienzersee rund um Interlaken Tourismus organisatorisch zusammenwachsen. Dass kleinere Anbieter
dabei nicht untergehen, zeigt Sigriswil, das zurzeit im Schweizer Fernsehen zielgruppengerecht gefeiert wird.
Koordiniert hat das Projekt vorab Michael Roschi, der als Thuner Tourismus-Manager neu unter dem Interlakner Dach operiert. Und wenn Sigriswil
so prominent erscheint, profitieren
nicht nur die Touristiker, sondern alle.
Integrierte Standortförderung halt,
bei der zwar vor Ort organisiert werden muss, aber die Administration dezentral sein kann.
|3
Samstag, 16. Februar 2013
«Den Kopf nicht in den Sand stecken»
Eine Vorwärtsstrategie in der Schulpolitik soll das Problem der Geburtenrückgänge in Graubünden lösen
Es ist eine Tatsache, dass die
Geburtenrate in den letzten 20
Jahren stark rückläufig war. Dies
stellt das Schulsystem vor strategische Herausforderungen. Wie
die Schulen mit der Problematik
umgehen, ist unterschiedlich.
LORENA PLEBANI
An der Schuldebatte im Grossen Rat
von dieser Woche war vor allem der
prognostizierte Rückgang der Schulabgänger Thema. Laut dem Regierungsrat Martin Jäger ist bis ins Jahr 2022 mit
rund 600 weniger Jugendlichen an
Mittelschulen zu rechnen, an Berufsschulen sogar mit 1200 Lernenden weniger. Die Thematik löste nicht nur im
Grossen Rat Diskussionen aus; auch die
Schulen selbst beschäftigen sich mit
der Situation und haben teilweise bereits begonnen, Lösungsstrategien umzusetzen.
Am Hochalpinen Institut in Ftan
setzt man auf eine Vorwärtsstrategie:
«Nicht Streichungen, sondern neue
Angebote sind erforderlich», sagt Gerhard Stäuble, Rektor des Instituts in
Ftan. Auf diese Strategie führt er auch
zurück, dass an der Mittelschule in Ftan
bis jetzt kein Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen ist; im Gegenteil,
die Schülerzahlen sind um zehn Prozent gestiegen. «Natürlich müssen wir
uns im Hinblick auf die längerfristigen
Prognosen mit dem Thema des Geburtenrückgangs in Graubünden auseinandersetzen», so Stäuble. Die Schule
sucht deshalb vermehrt auch in anderen Kantonen nach Schülern und ver-
Die demografische Entwicklung des Kantons Graubünden hat vor allem auf Berufs- und Mittelschulen der Randregionen Auswirkungen.
Grafik: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden
sucht so, die Lücke zu schliessen. «In
Zürich beispielsweise gibt es sehr viele
Schulabgänger. So können die fehlenden Schulabgänger im Kanton kompensiert werden.»
Auch in der Berufsschule in Poschiavo hat man frühzeitig reagiert: «Wir haben bereits vor vier Jahren damit begonnen, Lehrlinge von Chiavenna und
aus der Valtellina, welche einen Lehrvertrag mit einer Schweizer Firma
haben, hier die Ausbildung zu ermöglichen», so Agostino Lardi, Rektor
der Scuola Professionale in Poschiavo.
Auch er verzeichnete einen Zuwachs
von Schülern. Vor drei bis vier Jahren
hatte die Schule 60 Schüler, nun sind es
rund 80, die Tendenz ist eher steigend.
In Zukunft möchte man deswegen vermehrt mit den italienischen Schulen
und auch mit dem Tessin zusammenarbeiten.
Etwas anders ist die Situation an der
Gewerbeschule Samedan; hier ist der
Rückgang deutlich zu spüren. Während
im 2010 noch 260 Lernende die Schule
besuchten, waren es im 2011 nur noch
240. «Schon ein paar fehlende Schüler
haben für unsere Schule erhebliche
Auswirkungen», so George Voneschen,
Rektor der Schule. «Eine Klasse mit acht
Schülern beispielsweise kann noch ge-
führt werden, bei vier Schülern gibt es
aber bereits keine Klasse mehr, dann
müssten die Schüler nach Chur zur
Schule.» Dies wiederum löst bei den Eltern mehr Kosten aus und verringert
den Anreiz bei den Jugendlichen, überhaupt eine Berufslehre zu machen. «In
gewissen Branchen gibt es bereits jetzt
keine Lehrlinge mehr, obwohl es gute
Lehrstellen auf dem Markt hätte.» Dieses Problem würde sich mit einer
Zentralisierung des Bildungsangebotes
noch verstärken. «Für uns ist es wichtig,
dass wir die Flexibilität haben, auch
Klassen mit wenigen Schülern zu führen. Die Unterstützung vom Kanton ist
für unsere Schule deshalb absolut notwendig.»
Auch am Lyceum und an der Academia spürt man einen Rückgang. Und
auch hier setzt man vermehrt auf auswärtige Schüler. «Marketingmässig ist
handeln angesagt. Wir möchten vor allem auch internationale Schüler ansprechen und somit die Existenz der
Schule sichern», so Beat Sommer, Rektor des Lyceum Alpinum in Zuoz. Denkbar wären für Sommer auch Kooperationen
mit
anderen
Schulen.
«Naheliegend wäre hier die Zusammenarbeit mit der Academia Engiadina», so Sommer.
Klassiert und online buchbar zieht am meisten Gäste an
Auf der Homepage von Engadin St. Moritz werden seit dem 1. Februar nur noch klassifizierte Objekte gelistet
Schweizweit werden Ferienwohnungen klassiert. So können die
Objekte besser eingeschätzt werden. Damit Oberengadiner Vermieter ihre Wohnungen klassifizieren lassen, wird nun Druck
aufgebaut.
SARAH WALKER
Luxus, Erstklass, Komfort, Standard
oder Einfach: So heissen die fünf Kategorien von Ferienwohnungen, die mit
einem bis fünf Sternen ausgezeichnet
werden. Für den Gast schafft diese Sterne-Klassifikation des Schweizer Tourismusverbandes (STV) Transparenz. Er
kann auf einen Blick die Qualität und
Ausstattung der gewünschten Ferienwohnung einschätzen und mit anderen Objekten vergleichen.
Damit eine Ferienwohnung eine der
Kategorien von einem bis fünf Sterne
erreicht, muss sie eine vorgegebene
Anzahl Musskriterien und Punkte erfüllen. Klassifiziert wird eine Ferienwohnung durch Selbstdeklaration des
Vermieters. Dieser füllt ein vorgegebenes Formular der zuständigen Klassifikationsstelle aus. «Wenn die Selbsteinschätzung der Kategorie mit dem
tatsächlichen Ergebnis übereinstimmt,
erhält die Wohnung die erreichten Sterne», sagt Nadja Matthey-Doret vom
STV. Wenn nicht, wird der Kontakt mit
dem Vermieter gesucht. Einmal im Jahr
werden schweizweit 25 Prozent der
klassierten Wohnungen stichprobenartig kontrolliert. «In über 90 Prozent der
Fälle geben die Vermieter die Wahrheit
an», weiss Matthey-Doret.
Druck auf Oberengadiner Vermieter
Der STV bewirtschaftet seit 20 Jahren
das einzige, national anerkannte Klassifikationssystem für Ferienwohnungen
und seit 2008 für Gästezimmer. Insgesamt wurden in der letzten Klassifikationsperiode (von 2008 bis 2012)
schweizweit 22 000 Ferienwohnungen
und Gästezimmer klassifiziert. Seit dem
1. Januar läuft die neue vierjährige
Klassifikationsperiode.
Im Oberengadin weht den Ferienwohnungsbesitzern seit dem 1. Februar
ein schärferer Wind entgegen als bisher: Die Tourismusorganisation Engadin St. Moritz listet auf ihrer Homepage
nur noch klassierte Objekte auf. Alle
Wohnungen, die nicht klassiert sind,
wurden von der Plattform genommen.
Damit steigt der Druck auf die Vermieter, ihre Wohnungen klassieren zu
lassen. «Es entspricht unserem Leistungsauftrag, die Qualität zu steigern.
Das gilt selbstverständlich auch für Ferienwohnungen», begründet Stefan
Sieber, Leiter Information und Reservation bei Engadin St. Moritz, diesen
Entscheid. Viele andere Destinationen
würden ebenso vorgehen, sagt Sieber.
buchbar sein. «Online buchbare Ferienwohnungen sind besser ausgelastet»,
erklärt Sieber. Bei den online buchbaren Ferienwohnungen des Oberengadins hat die Anzahl Buchungen im Jahr
2012 gegenüber dem Vorjahr um 24
Prozent zugenommen auf 17 417 Buchungen, was einem Buchungsumsatz
von plus 93 Prozent entspricht.
Keine neue Regel im Unterengadin
Im Unterengadin ist man nicht so
streng. Es werden nach wie vor alle
mietbaren Ferienwohnungen auf der
Homepage der Tourismusorganisation
Engadin Scuol Samnaun Val Müstair
(TESSVM) aufgelistet. Von den insgesamt etwas über tausend erfassten Ferienwohnungen sind bisher 65 Prozent
klassifiziert und 80 Prozent online
buchbar. «Es wird immer häufiger online gebucht», sagt Niculin Meyer von
der TESSVM. «Insgesamt konnten im
letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr etwa 20 Prozent mehr Buchungen über
die Online-Plattformen verzeichnet
werden», so Meyer. Darum sei ein professioneller Auftritt im Internet für die
Anbieter sehr wichtig. Die Erfahrung
zeigt laut Matthey-Doret, dass Gäste lie-
ber eine klassierte Ferienwohnung buchen als eine nicht klassierte, da sie Erstere besser einschätzen können. Deswegen wird die Klassifizierung der Ferienwohnungen auch im Unterengadin gepusht: «Wir gehen aktiv auf die Vermieter
zu, bieten Workshops an und informieren sie über die Vorteile», sagt Meyer.
Der Schweizer Tourismus-Verband
möchte bis im Jahr 2017 schweizweit
30 000 Ferienwohnungen und Gästezimmer klassiert haben – zum Wohl der
Gäste als auch der Vermieter. Letztere
hätten klare Vorgaben und könnten so
Reklamationen vorbeugen.
Zunahme der Online-Buchungen
Die meisten Ferienwohnungsanbieter
dürfte die neue Regelung aber nicht
treffen. Von den insgesamt 1974 erfassten Ferienwohnungen des Oberengadins sind aktuell 95 Prozent, nämlich 1875 Wohnungen, klassiert. Von
diesen wiederum sind 471 online buchbar, über den Vertriebspartner und die
Buchungsplattform e-domizil.
Die Destination Engadin St. Moritz
möchte die Vermieter aber nicht nur
dazu bewegen, ihre Wohnungen klassieren zu lassen, sie sollen auch online
Die Kriterien einer Luxuswohnung sind herausragende Infrastruktur, grosszügiges Flächenangebot, stilvolle und luxuFoto: Sarah Walker
riöse Ausstattung mit technischem Komfort und sehr gepflegter, exklusiver Gesamteindruck.
caterer & service
htr hotel revue
Nr. 9 / 28. Februar 2013
Leserzuschrift
Zur Abstimmung über Olympia
2022 hat die htr hotel revue in
den vergangenen Wochen
diverse Berichte, Meinungen
und Kommentare veröffentlicht.
Sagen die Bündner Stimmbürger am kommenden Wochenende Ja zu dem umstrittenen
Grossprojekt? Ein Befürworter
nimmt Stellung.
«Vision Possible»
statt «Mission
Impossible»
Gian Gilli kann einem leidtun. Mit
viel Herzblut versucht er, die
Bündner mit einer Machbarkeitsstudie für Olympische Spiele zu
überzeugen, die schon so konkret
sein müsste, dass jeder gefällte
Baum aufgezeigt wird. Die wirtschaftlichen Auswirkungen und
das Sicherheitsdispositiv sollen im
Detail aufgezeigt werden, obwohl
wir nicht einmal wissen, wie die
Welt morgen aussieht. Dann soll
eine verbindliche Defizitgarantie
des Bundes auf dem Tisch liegen.
Wahrlich eine «Mission Impossible»! In solchen Situationen melden
sich vor allem die, die Angst haben, zu kurz zu kommen. Auf der
einen Seite sind die meist linken
Politiker, die Stimmen für die
nächste Wahl gewinnen wollen.
Dann kommen Regionen, die befürchten, weniger als andere zu
profitieren. Selbst Unternehmer
haben Angst, dass in Olympische
Spiele statt für ihre direkten Anliegen investiert wird.
Was soll der Bündner Stimmbürger tun? Wer Vertrauen in die seriöse Arbeit der Olympia-Promotoren hat, wer an die Zukunft
glaubt und etwas für die nächste
Generation schaffen will, wer an
die Schweizer Tugenden wie Fleiss,
Qualität und Präzision glaubt, wer
einen Vorteil darin sieht, dass wir
in den nächsten 10 Jahren ins
internationale Schaufenster kommen und unsere Stärken zeigen
dürfen, wer bereit ist, ausserordentliche Verhältnisse während 14
Tagen in Kauf zu nehmen – der soll
am 3. März Ja sagen.
Die «übrige» Schweiz und unsere
Gäste sind begeistert von den
Bündner Olympiaplänen und können nicht verstehen, dass wir es
uns so schwer machen. Sollen sich
die Bündner doch von der Begeisterung aus dem Unterland anstecken lassen und am 3. März Ja
sagen zu einem visionären, sehr
gut kalkulierbaren JahrhundertProjekt für die ganze Schweiz und
die nächste Generation, damit aus
einer «Mission Impossible» eine
«Vision Possible» wird!
Dr. iur. Jürg Domenig,
Rechtsanwalt und Geschäftsführer von
hotelleriesuisse Graubünden
15
Das Q-System des
Schweizer Tourismus
sollen künftig auch
Alters- und Pflegeheime nützen können. Senesuisse und
Schweizer Tourismus-Verband lancieren ein entsprechendes Programm.
GUDRUN SCHLENCZEK
U
m die Kundennachfrage müssen sich
Schweizer Alters- und
Pflegeheime kaum
Sorgen machen. Der demografische Wandel, sprich Überalterung der Bevölkerung, bewirkt,
dass die Institutionen des Betagtensegments ihre Kunden auf sicher haben. Auch um ein Wiederkommen des Kunden müssen
sich Heimbetreiber nicht sorgen:
Der Bewohner bleibt, meist nicht
ganz freiwillig, dem Hause in der
Regel bis zum Lebensende treu.
Trotzdem oder gerade weil Alters- und Pflegeheime nicht Marketinganstrengungen wie Unternehmen auf dem freien Markt
vornehmen müssen, ist die Herausforderung gross, eine gleichbleibende gute Qualität zu bieten.
«Der Marktdruck ist eingeschränkt», verdeutlicht Christian
Streit, Geschäftsführer von Senesuisse. Deshalb sei ein entsprechender «Innendruck» zur Sicherung der Qualität hilfreich, ist der
Geschäftsführer des Verbandes
wirtschaftlich unabhängiger Alters- und Pflegeeinrichtungen
überzeugt. «Wenn die Medien etwas finden, was sie anprangern
können, ist der Ruf eines Hauses
schnell dahin.»
Im Fokus der Qualitätsbemühungen steht dabei nicht die
Pflege – das Metier beherrschen
die Heime in der Regel gut –, sondern die Dienstleistungsqualität,
besonders in der Hotellerie und
Gastronomie. «Viele Heim-Mitarbeiter sind in der Pflege ausgebildet, arbeiten aber zusätzlich in
pflegefremden Bereichen, wie im
Essensservice», erklärt Streit.
Ziel: In fünf Jahren sollen alle
Heime das «Q I» tragen
Man habe lange nach einem
passenden Qualitätssystem gesucht, so Streit, und sei schliesslich beim Schweizer TourismusVerband fündig geworden. STV
und Senesuisse haben nun gemeinsam das Qualitätsgütesiegel
des Schweizer Tourismus an die
Bedürfnisse der Heime adaptiert.
Herausgekommen ist ein Q-System analog jenem des Tourismus,
ergänzt um pflegerische Aspekte:
zvg/Alain D. Boillat
Mit dem Q-System des Schweizer Tourismus sollen Alters- und Pflegeheime ihre Dienstleistungsqualität à jour halten können.
Heime setzen auf
«Q» des Tourismus
Für das «Q» der ersten Stufe setzen sich die Heime jährlich Ziele
entlang der Dienstleistungskette.
Mindestens sechs Ziele betreffen
dabei die Dienstleistungsqualität
inklusive Hotellerie und Umweltschutz, mindestens drei Ziele den
Pflegebereich. Zuerst gehen die
Daten zur Prüfung an Senesuisse,
anschliessend an den STV.
Erfüllt das Eingereichte die Anforderungen des Qualitätsgütesiegels des Schweizer TourismusVerbandes, so wird der Betrieb
für drei Jahre mit dem «Q I» ausgezeichnet. Das «Q» mit dem integrierten Edelweiss des Schweizer Tourismus im Emblem darf
sich ein ausgezeichnetes Altersund Pflegeheim wie ein Hotel
oder Restaurant dann sichtbar an
den Eingang hängen. Zudem erhält der Betrieb noch ein Diplom
«Q by senesuisse».
Streits Ziel ist, dass in den
nächsten fünf Jahren alle der
rund 330 Mitgliedsbetriebe des
Verbandes, welche noch über
Selbstdeklaration.
STV
überprüft
sonst rund 10 Prozent der Betriebe,
Senesuisse möchte zumindest in
der Startphase jeden zweiten Betrieb kontrollieren.
«Ziel ist die VerDie Verbesserung der Dienstbesserung der
leistung in pflegeDienstleistung in fremden Bereipflegefremden
chen war aber
nicht der einzige
Bereichen.»
Grund, weshalb
Christian Streit
sich Senesuisse
Geschäftsführer Senesuisse
für eine PartnerSTV offen für
schaft mit dem
weitere Kunden
STV entschieden hat. Die Ausaus dem Gesundheitsbereich
Der erste Qualitätskurs wird zeichnung mit dem «Q» des Touam 15. und 16. Mai abgehalten. rismus kostet einen Betrieb mit
Die Teilnehmer sollen nach dem einem Umsatz von bis 10 Mio.
Kursbesuch als Qualitätscoaches Franken lediglich 1000 Franken
das Q-System in ihren Betrieben pro Jahr. Dazu kommen noch alle
umsetzen. Grundsätzlich basiert drei Jahre die Kurskosten für den
das Qualitätsinstrument auf Qualitäts-Coach von rund 900
keinen anerkannten Q-Nachweis
verfügen, die Stufe «Q I» erreichen,
Die Werbetrommel müsse er für
das für Heime
neue Qualitätsmanagementsystem nicht gross
rühren: Da die
meisten Heime
in lokalen ErfaGruppen organisiert seien, käme
«der Stein schnell
ins Rollen».
Franken. So könnten auch kleinere Häuser partizipieren, betont
Streit. Eine Zertifizierung über
eine akkreditierte Zertifizierungsstelle würde ein Mehrfaches kosten.
In einer zweiten Phase sollen
noch das «Q II» und «Q III» für
Alters- und Pflegeheime folgen.
Letzteres, welches etwa eine ISOoder EFQM-Zertifizierung beinhält, wäre aber eher für grössere Häuser geeignet, so Streit.
Während das «Q I»-Konzept fast
eins zu eins für den Heimbetrieb
übernommen werden konnte,
wären bei den weiteren Stufen
doch einige Anpassungen nötig,
verdeutlicht Chantal Beck, Leiterin der Prüf- und Koordinationsstelle beim STV.
Dass nun auch Betriebe ausserhalb des Tourismus das Q tragen,
ist für Chantal Beck kein Problem. Im Gegenteil: Weitere Anfragen aus dem Gesundheitsbereich liegen dem Schweizer
Tourismus-Verband bereits vor.
ANZEIGE
Wenn
+,9 .(:;
ein Restaurant
weiterempfiehlt, dann
0:;
der Wirt
;LZ[LU:PLKHZ,TWMLOS\UNZ\UK
9LZLY]H[PVUZ:`Z[LT-VYH[HISL
4VUH[LNYH[PZ!
(\[VTH[PZJOL>LP[LYLTWMLOS\UNLU
lILY4LKPLU\UK;V\YPZT\Z7HY[ULY
9LZLY]H[PVUZHUUHOTLWLY;LSLMVU
.pZ[L-LLKIHJRZ
1,;A;RVZ[LUSVZ4VUH[L[LZ[LU!
^^^MVYH[HISLPUMVTLOYNHLZ[L
VMÄJL'S\UJONH[LJVT;LSLMVU
2k50.
März
Medienspiegel 2013
Hintergrund: «Viele werden wohl andere Reisewege wählen» - Schwei...
1 von 3
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Viele-werden-wohl-and...
Von Olivia Raths. Aktualisiert am 06.03.2013 247 Kommentare
Künftig kostet die Autobahnvignette 100 Franken. Ausländer können neu auch eine mit kürzerer Gültigkeit
kaufen. Der Preis von 40 Franken stösst im umliegenden Ausland jedoch auf Kritik.
Künftig gibt es zweierlei: Ab 2015 kostet die ein Jahr gültige Autobahnvignette 100
Franken. Neu wird es aber eine Kurzzeitvignette für 40 Franken geben, die zwei
Monate gültig ist.
Bild: Gaëtan Bally/Keystone
Autobahngebühren in den Nachbarländern
Deutschland kennt keine
Autobahngebühren für Personenwagen.
Für LKWs hingegen existiert eine Maut.
In den kommenden Jahren werde sich
kaum etwas daran ändern, so eine
Sprecherin des deutschen
Automobilclubs ADAC.
Österreich: Die Autobahngebühren
werden zum einen via Vignetten, auch
Autobahnpickerl oder Mautpickerl
genannt, bezahlt. Für Fahrzeuge unter
3,5 Tonnen sind sie in drei
verschiedenen Geltungsdauern
erhältlich. Dabei bezahlen Autofahrer
gut doppelt so viel wie Motorradfahrer.
Zum anderen wird auf einigen
Streckenabschnitten wie Tunnels und
Brücken eine Sondermaut erhoben.
Frankreich: An Autobahnschranken
kann die Nutzergebühr, der sogenannte
Péage, in bar oder per Kreditkarte
bezahlt werden. Es ist auch möglich,
eine sogenannte Liber-t-Box zu
Nach monatelangem Ringen mit Bundes- und Ständerat hat der Nationalrat am
Montag entschieden: Die Autobahnvignette wird künftig 100 statt 40 Franken kosten.
Zusätzlich soll eine Vignette für zwei Monate zum Preis von 40 Franken eingeführt
werden. Sie ist vor allem für Touristen gedacht, die nur kurz in der Schweiz verweilen
(wir berichteten).
Dass Touristen nicht den Jahrespreis berappen müssen, ist im Sinne des Schweizer
Tourismus-Verbands (STV), wie Direktor Mario Lütolf auf Anfrage bestätigt: «Der STV
lehnte eine generelle Erhöhung auf 100 Franken ab. Mit dem Kompromiss, zusätzlich
eine Kurzzeitvignette à 40 Franken einzuführen, sind wir zufrieden.» Wenn Touristen
auch für die kurzzeitige Autobahnnutzung den vollen Preis zahlen müssten, wäre dies
schädlich für den Tourismus, so Lütolf.
«Das geht zu weit»
Jenseits der Schweizer Grenze stösst das künftige Modell jedoch auf Kritik. So etwa in
Deutschland, von wo viele Touristen in die Schweiz reisen – sei es nur für die
Durchfahrt nach Süden oder für einige Tage Ferien. «Dass die Zweimonatsvignette mit
40 Franken so viel kosten wird wie die bisherige Jahresvignette, geht zu weit», sagt
Katharina Bauer vom deutschen Automobilclub ADAC. Dies gehe zulasten der vielen
Touristen, welche die Schweiz nur als Transitland durchfahren. Bauer ist der Ansicht,
dass entweder der Preis der Zweimonatsvignette sinken soll oder eine günstigere
10.01.2014 08:11
Hintergrund: «Viele werden wohl andere Reisewege wählen» - Schwei...
2 von 3
erwerben. Mit dieser wird der Betrag
vollautomatisch beim Passieren der
Zahlschranken abgebucht. Neben Boxen
für Langzeitnutzung kann auch welche
für die Kurzzeitnutzung à maximal drei
Wochen mieten. Preis: 4.50 Euro für
Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen. Jeder
weitere Miettag kostet 0.25 Euro.
Italien: Den sogenannten Pedaggio
bezahlt man einerseits in geschlossenen
Bezahlsystemen: An der Einfahrtstation
eines Autobahnabschnitts zieht man
eine Mautkarte an einem Automaten
und bezahlt bei der Ausfahrtstation die
berechnete Gebühr. Andererseits gibt es
offene Systeme, die den Betrag nur bei
der Ein- oder Ausfahrt eines
Streckenabschnitts kassieren. Ähnlich
wie in Frankreich kann man auch in
Italien ein On-Board-Gerät mitführen,
dass jede Ein- und Ausfahrt bei
Mautstationen meldet.
Dossiers
Nein zu allen Vorlagen
SP fordert 1:15 für Post, SBB und
Swisscom
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Viele-werden-wohl-and...
angeboten werden sollte, die nur einige Tage gültig ist.
Eine kürzere Geltungsdauer oder ein tieferer Preis liegt aber offenbar nicht drin. In der
Vernehmlassung wurden laut Lütolf verschiedene Varianten für Kurzzeit- und auch
elektronische Vignetten geprüft. «Man kam zum Schluss, dass das Verhältnis zwischen
Aufwand und Ertrag nicht stimmt.» Die Kurzzeitvignette müsse mindestens 40
Franken kosten, um einerseits Mehreinnahmen generieren zu können und damit
andererseits die Schweiz nicht zum billigen Transitland werde. «Eine kürzere Dauer
macht unter diesen Bedingungen keinen Sinn», so der STV-Präsident. Die 40 Franken
seien übrigens vertretbar, wie Vergleiche von Erhebungssystemen in Europa zeigen.
Südeuropäische Staaten zum Beispiel würden sehr aufwendig Gebühren von
durchschnittlich 10 Franken pro 100 Kilometer erheben.
Zehntagesvignetten in Österreich
Trotzdem – auch in Österreich stösst das Modell Schweiz auf wenig Begeisterung: Die
Verteuerung der Autobahnvignette sei massiv, sagt Ursula Zelenka vom
Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) auf Anfrage. Für
Kurzzeiturlauber sei dies eine Menge Geld. «Viele werden künftig wohl andere
Reisewege wählen», meint Zelenka. Dass laut dem Bund Aufwand und Ertrag nicht
stimmten bei günstigeren und kürzer gültigen Vignetten, kann sie nicht
nachvollziehen. «Der Aufwand, zusätzliche Kurzzeitvignetten zu produzieren, hält sich
in Grenzen, wie man etwa in Österreich oder Slowenien sehen kann.»
«Die Lohnschere ist eine Fata
Morgana»
«Bei 1:20 wäre es gleich ausgegangen»
Die 100-Franken-Vignette
Die Autoverbände wollen Gas geben
«Leuthards Strahleimage reicht nicht
mehr aus»
Wenn 5 Franken zu viel sind
Artikel zum Thema
Autobahnvignette kostet künftig 100
Franken
In Österreich sind bereits heute Vignetten mit drei Geltungsdauern erhältlich. Für
Automobilisten kosten sie 77.80 Euro für ein Jahr, 23.40 Euro für zwei Monate sowie
8 Euro für zehn Tage. Motorradfahrer zahlen jeweils knapp die Hälfte (weitere
Länderbeispiele siehe Box). Mit der Stückelung der Vignetten hat man in Österreich
offenbar gute Erfahrungen gemacht. «Die Leute sind weitgehend zufrieden», weiss die
ÖAMTC-Sprecherin. «Diejenigen, die ihre Fahrzeuge nur während der Sommersaison
brauchen, hätten jedoch gerne auch die Möglichkeit, Halbjahresvignetten zu
verwenden.» (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
Erstellt: 06.03.2013, 01:52 Uhr
Streit um Vignettenpreis: Ständerat
bleibt bei 100 Franken
Nationalrat will mehr Strassen, aber
eine billigere Vignette
Winterthurer fühlen sich verschaukelt
Zürich sagt Ja zur Neugestaltung der
Lagerstrasse
Familieninitiative: Was heisst «selber
betreuen»?
Teilen und kommentieren
Die Redaktion auf Twitter
Stets informiert und aktuell. Folgen Sie uns auf
dem Kurznachrichtendienst.
Stichworte
Strassenverkehr
BLOG
10.01.2014 08:11
Hotel & Tourismus
Die touristische Nachfrage distanziert sich von der Schweiz
Die grosse deutsche Frage
Peter Grunder Die deutsche
Nachfrage ist seit 2008
um mehr als 25 Prozent
eingebrochen. Guter Rat
scheint da teuer.
«Die Rückgänge aus Deutschland
treffen den Schweizer Tourismus
hart», hält Jürg Schmid fest, Direktor
von Schweiz Tourismus. Deutschland
ist nach der Schweiz der wichtigste
Herkunftsmarkt, jede vierte ausländische Hotelübernachtung in der
Schweiz ging 2012 aufs Konto deutscher Gäste (vgl. Grafik). «Die Löcher, die diese Rückgänge in die Hotelbilanzen reissen, können aufgrund
des hohen Volumens nicht gestopft
werden», stellt Schmid klar.
Deutsche Baisse (in Mio LN)
2008
2009
2010
2011
2012
0
1
2
3
4
5
6
7
Seit 2008 hat die Schweiz jeden vierten
deutschen Hotelgast verloren.
Während die Toggenburger Klangwelt
weiterhin auf das Klanghaus wartet,
hat sie letztes Jahr die Klangschmiede
in Alt St. Johann in Betrieb genommen. Derweil investiert sie zusammen
mit den Gastgebern und Bergbahnen
in den Klangweg, der von der Alp Sellamatt in Alt St. Johann bis ins Oberdorf in Wildhaus führt. Zum zehnjährigen Bestehen folgen nun fünf neue
Instrumente, drei davon erweitern
den Weg rund um den Schwendisee
in Wildhaus. Die rund 20 Klangstationen am Wegrand ziehen jährlich
Zehntausende Besucherinnen und
Besucher ins Toggenburg – vor allem
Familien. Ein eigenes Klangwegbillet
beinhaltet die Fahrten mit den Bergbahnen und dem Postauto.
Zwei Einsprachen
Manche Gäste fehlen, andere Gäste kommen neu. Die Betriebe müssen ohnehin flexibel sein und sich anpassen.
Mario Lütolf, abtretender Direktor
er sich in der Lage zeigen, sich verändernden Marktbedingungen anzupassen.» Nahmärkte und Fernmärkte bieten Chancen dazu. Die
Pläne zur Marktbearbeitung seien
auch in Deutschland «gut, differenziert und ausgewogen», millionenfach habe man jedes Jahr Gelegenheit, deutsche Gäste mit Qualität und
Engagement zu überzeugen. «Daran
müssen wir gemeinsam weiter arbeiten», stellt Lütolf klar. Erholten
sich die europäischen Märkte wirtschafts- und währungsbedingt,
werde auch die Schweiz endlich
vom anhaltenden weltweiten Tourismuswachstum profitieren können,
ist Lütolf überzeugt: «Die gute Aufbauarbeit in den Wachstumsmärkten der Welt wird dann – zusammen
mit wiedergestärkten Volumen aus
den europäischen Ländern – endlich
zu gesamthaft steigenden Gästevolumen führen.»
des Schweizer Tourismus-Verbandes, bringt es auf den Punkt: Es
werde nicht darum gehen, ob der
Tourismus den Einbruch verkraften
und ersetzen könne. «Vielmehr muss
Jürg Schmid spricht hier von «Dualstrategie», die bereits Früchte trage:
«Wir kämpfen uns durch umfassende ungeschmälerte Marktbear-
Das Wachstum der Schwellenmärkte
ist aber laut Brunetti «so stark, dass
ihre Bedeutung längerfristig deutlich
anwachsen und damit einen grösseren Teil allfällig wegfallender deutscher Nachfrage ersetzen kann».
Auch Richard Kämpf, der touristische Chefbeamte beim Bund, hält
den deutschen Einbruch für
«schwierig zu kompensieren, da der
Anteil der deutschen Gäste enorm
hoch ist». Allerdings könne es nicht
nur darum gehen, «die fehlenden
deutschen Gäste mittels verstärkter
Bearbeitung anderer Märkte zu
kompensieren». Dies sei zwar «einer der Ansätze, aber eben nicht der
einzige». Genauso entscheidend sei
es, «die deutschen Gäste wieder in
die Schweiz zurückzuholen». Kämpf
ist «zuversichtlich, dass dies gelingen wird».
beitung in Europa zurück und erschliessen beschleunigt die neuen
Potenziale», erläutert Schmid: «So
konnten die erfreulichen Zuwächse
aus neuen Wachstumsmärkten 2012
rund einen Drittel der Rückgänge
aus Europa kompensieren.» Im Übrigen gibt es auch mit Blick auf
Deutschland ein Licht, auf das Richard Kämpf hinweist: Im Dezember
2012 haben die Hotelübernachtungen gegenüber dem Vorjahr um 6,1
Prozent zugelegt.
Depuis 2008, les hôtels suisses ont
perdu plus d’un quart des clients
allemands. Malgré le boom sur les
marchés émergents, la baisse ne
peut pas être compensée. Un client
sur quatre des hôtels suisses provient
toujours d’Allemagne. Le nombre
des clients chinois est dix fois moindre. Au plan stratégique, les spécialistes recommandent de travailler intensément tant sur le marché allemand et européen que sur les nouveaux marchés éloignés.
Berner Best-Western-Betriebe spannen zusammen
Zusammenarbeit an. Imboden verweist dabei unter anderem auf die
beschränkten gastronomischen Möglichkeiten in seinen beiden Häusern.
Ganz im Gegensatz dazu das Hotel
Bären mit seinen drei Restaurants.
Gleichzeitig sieht Hotel-Bern-Direktor Philipp Näpflin gute Chancen,
dank dem nun grösseren Zimmerangebot die grosszügige Seminar- und
Konferenzinfrastruktur im eigenen
Haus besser auslasten zu können.
Das Best Western Hotel Bristol in Bern ist einer der Kooperationsbetriebe.
Selbst eine Offensive im CateringBusiness sei nicht auszuschliessen.
«Zusammen haben wir deutlich mehr
Stärke im Markt», sagt Näpflin. Mit
dem Marketing, der Distribution und
der Bearbeitung der Social Media
würden zudem grosse und kostenintensive Aufgaben anstehen. «Synergien wollen wir auch in den Bereichen Einkauf und Warenbewirtschaftung sowie Know-how-Transfer
nutzen», erzählt Imboden. Was die
Zusammenarbeit für die drei Betriebe
in Zahlen bedeutet, dafür sei es noch
zu früh, betont Imboden. Es gelte
nun, erste Erfahrungen zu sammeln
und Abläufe zu optimieren. Im Laufe
dieses Jahres sei zudem ein gemeinsamer Auftritt im Markt angedacht.
Neben dem Hotel Bern zählen neu
auch das Hotel Waldegg in LuzernHorw sowie das Hotel Rallye in Bulle
zu den nun 37 Betrieben von BWCH.
Im laufenden Jahr setzt die HotelMarketingorganisation ihre Prioritäten auf den Ausbau des Revenue Ma-
Die BLS Schifffahrt hat gegen das
Baugesuch der Gesundheitszentrum
Schönberg Gunten AG im GwattZentrum zwei Einsprachen und eine
Rechtsverwahrung erhoben. Die Einsprachen richten sich einerseits gegen
die verdoppelte Hotelgrösse und Dreigeschossigkeit sowie andererseits die
Baufelder. Mit der Rechtsverwahrung
sichert sich die BLS Schifffahrt zudem
gegen allfällige Immissionen ab, die
von den Schiffen ausgehen könnten.
Qualitätsgütesiegel
im Februar
EN BREF
Best Western Hotels Bären, Bristol und Bern
Seit wenigen Wochen ist das Hotel
Bern das dritte Haus der Best Western Swiss Hotels (BWCH) in der
Stadt Bern. Doch Hannes Imboden,
Hotelier der beiden Stadtberner BWHotels Bären und Bristol und BWCHPräsident, muss sich deswegen nicht
vor neuer Konkurrenz aus den eigenen Reihen fürchten. Im Gegenteil:
Die nun drei BW-Betriebe in der Berner Innenstadt, welche 66 Prozent
der Hotelzimmer im 4-Sterne-Bereich abdecken, streben eine enge
Neue Instrumente
für den Klangweg
www.klangwelt.ch
P. GRUNDER
Deutschland oder die EU-Länder
durch Wachstumsmärkte zu ersetzen, sei «kurz- und mittelfristig nicht
möglich, da die absoluten Zahlen
einfach zu unterschiedlich sind», ergänzt Aymo Brunetti, langjähriger
Chefökonom des Bundes und Nachfolger von Hansruedi Müller an der
Uni Bern. Der serbelnde deutsche
Markt liefert jährlich rund 5 Millionen Hotelübernachtungen, der explodierende chinesische Markt zehnmal weniger.
7
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
nagements sowie die Stärkung im
Markenausbau mit Best Western,
Best Western Plus und Best Western
Premier. Bis Ende 2015 soll die Zahl
der Mitgliedbetriebe in der Schweiz
auf 50 anwachsen. CEO Peter Michel: «Das ist sicher ein sehr sportliches Ziel. Wir sind aber zuversichtlich, es erreichen zu können.» hu
Insgesamt 44 Betriebe konnte der
Schweizer Tourismus-Verband im
Februar neu oder erneut mit einem
Qualitätsgütesiegel für den Schweizer
Tourismus auszeichnen. Beim Gütesiegel I, dessen Umsetzung praxisgerechte Massnahmen zur Qualitätssteigerung und -sicherung enthält, sind aus
gastgewerblicher Warte neu dabei:
die Cafeteria Au «T» in Bern, das
Hotel Garni Chesa Mulin in Pontresina
(Foto), das Sorell Hotel Arosa, das
Hotel Bären in Solothurn, das Hotel
I Grappoli in Sessa und das Hotel La
Palma au Lac in Muralto. Beim Gütesiegel II, das hohe Ansprüche stellt,
haben vier Betriebe ihr Siegel erneuert, und einer ist neu dabei: das City
Hotel Ochsen in Olten. Beim Gütesiegel III schliesslich, das einem Total
Quality Management entspricht, gab
es im Februar neun Zertifizierungen,
davon einen Neuzugang: das Hotel
Goldener Stern in Luzern.
www.swisstourfed.ch
ANZEIGE
GJRI67451
17
7. März / 7 mars 2013 | Nr. / No10 | www.gastrosuisse.ch
Das Qualitätsgütesiegel ist für jeden Dienstleistungsbetrieb eine erstrebenswerte Auszeichnung
Daniela Oegerli Das Qualitäts-Programm des Schweizer
Tourismus-Verbandes ermöglicht Gastgebern eine
andere Sicht auf den eigenen Betrieb.
«Der Wechsel der Perspektive eröffnet allen Dienstleistungsbetrieben, sei es ein Restaurant, ein
Hotel oder eine Bergbahn, wertvolle Einblicke», ist Daniel Hürlimann, Trainer bei GastroSuisse
Weiterbildung, überzeugt. Um zu
diesen Erkenntnissen zu gelangen, gibt es beispielsweise das
Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus. «Das Q-Label ermöglicht Betriebsleitern einen
wertvollen Blick über den eigenen Tellerrand.» Das heisst, dass
der Gastgeber die Sicht des Gastes einnimmt und so zu wertvollen Erkenntnissen gelangt.
Der Gasthof Gyrenbad in Turbenthal, Mitglied Swiss Historic
Hotels, ist mit dem Qualitätsgütesiegel Stufe I ausgezeichnet. Geschäftsführerin Monika Kunz
sieht das Q-Label als Führungsinstrument: «Für uns ist es wichtig,
dass das Team in den Prozess eingebunden ist. Wir vereinbaren jeweils gemeinsam Ziele und können die Mitarbeitenden darauf
hinweisen, dass sie bei diesem
Prozess ebenfalls involviert waren.
Die Mitarbeitenden können so ein
Stück Verantwortung mittragen.»
In einem ersten Schritt eruieren
die Qualitäts-Verantwortlichen
«kritische Ereignisse» und «guten
Service» aus der Sicht des Gastes,
innerhalb der ganzen Dienstleistungskette. In einem zweiten
Schritt wird nach Massnahmen
gesucht, diese Ungereimtheiten
zu eliminieren. Als kritische Vorkommnisse gelten beispielsweise
eine veraltete Internetseite, kein
griffiges Vorgehen bei Reklama-
tionen oder schwankende Qualität bei den Dienstleistungen.
«Häufig können komplizierte Abläufe mit wenig Aufwand behoben werden. Die Schwierigkeit
besteht eher darin, dass man diese nicht auf Anhieb erkennt»,
sagt Daniel Hürlimann. Das Erlangen des Q-Labels ermögliche den
Gastronomen, einen Schritt zurückzutreten und den Betrieb von
aussen zu betrachten. Man muss
sich dabei in die Lage der Gäste
versetzen und sich selber fragen:
«Erfülle ich die Erwartungen der
Gäste betreffend Essen und dem
Standard der Dienstleistung»,
führt der Trainer von GastroSuisse
aus.
Der Besuch in einem gastgewerblichen oder touristischen Betrieb soll von Anfang an ein Erlebnis sein.
Hansueli Wagner, Inhaber der
Dine and Drink GmbH, welche
die Betriebe Stars and Stripes,
Tres Amigos, Argentina und Al
Capone führt, sieht das Q-Label
ebenfalls als einen Teil der Führungsinstrumente. «Wir können
so in der Servicekette gewisse
Qualitäts-Coach-Spezialkurs von GastroSuisse
GastroSuisse bietet mit der Unterstützung des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV) drei
Spezialseminare Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus Stufe I an. Mitglieder von
GastroSuisse sparen 150 Franken auf den regulären Preis.
Bei einer Teilnahme am Qualitäts-Programm des Schweizer
Tourismus Stufe I erhält man
zudem eine Vergünstigung von
20 Prozent auf die Prüfgebühren vom Schweizer TourismusVerband (gilt für Hotels und
Restaurants, welche das QI neu
einführen und die Unterlagen
bis Ende 2013 einreichen).
Seminarziele
– Sie lernen mit den Instrumenten des Qualitätsgütesiegels umzugehen.
– Sie setzen das Qualitätsgütesiegel in die Praxis um
SWISS-IMAGE.CH
Über den Tellerrand hinaus schauen
und erkennen laufend die
Vorteile der Qualitätsentwicklung.
Dieses Seminar ist ausschliesslich für Mitglieder von GastroSuisse vorgesehen. Es findet
am 25. März 2013 in Zürich,
am 3. April 2013 in Chur und
am 2. Mai 2013 in Bern statt.
Anmeldung:
www.gastrosuisse.ch
[email protected]
Standards setzen, die von unseren Mitarbeitenden eingehalten
werden müssen.» Bei der Dine
and Drink GmbH sind jeweils die
Geschäftsführer in den Betrieben
verantwortlich für die Umsetzung
der Vorgaben, sie sind die Qualitäts-Coaches.
«Um das Qualitätslabel QI zu
erreichen, braucht es einen Qualitäts-Coach. Das ist eine Person
im Betrieb, welche die Massnahmen koordiniert und überwacht.
Häufig ist dies der Betriebsleiter
oder eine Person in einer Führungsposition», erklärt Daniel
Hürlimann. «In den Betrieben ist
man sich nicht sicher, wer von
den Mitarbeitenden die Ausbildung zum Qualitäts-Coach absolvieren soll. Ich rate, dass der Inha-
ber oder Geschäftsführer dies
übernimmt. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, die Aufgaben zu
delegieren», führt Daniel Hürlimann aus.
GastroSuisse bietet die Ausbildung zum Qualitäts-Coach für ihre Mitglieder an. «Wir zeigen in
diesem Kurs Instrumente auf,
mittels denen die Gastronomen
einen Aktionsplan erstellen können.» Der Sinn und Zweck dieses
Aktionsplanes ist es, die Erkenntnisse aus den «kritischen Ereignissen» zusammenzuführen, danach Prioritäten zu setzen und
konkrete Massnahmen zu planen. Der Kurs dauert einen Tag
und findet in den Bildungszentren Zürich, Graubünden und
Bern statt.
Für viele Gastronomen ist es
wichtig zu wissen, wie viel Zeit sie
für die Umsetzung investieren
müssen. «Den Zeitaufwand, um
das Q-Label zu erlangen, erachte
ich als moderat. Ich benötigte inklusive Kurs etwa vier Arbeitstage,
bis wir die Vorgaben mit dem
Team umgesetzt hatten», erklärt
Monika Kunz. Man müsse kontinuierlich das Einhalten der Ziele
überprüfen. Auch Hansueli Wagner ist der Meinung, der Zeitaufwand halte sich in Grenzen. Dafür,
was das Label an Vorteilen biete,
sei dies vernachlässigbar. «Was ich
beim Q-Label ebenfalls als einen
grossen Vorteil sehe, ist der Auftritt gegenüber den Gästen. Sie
kennen das Q-Label und sehen so,
dass in diesem Betrieb Wert auf
Qualität gelegt wird.»
Ratgeber
Conseil aux professionnels de la restauration
Familienzulagen
Les allocations familiales
Ich bin selbstständigerwerbend. Meine Frau arbeitet 40 Prozent als Angestellte im Verkauf und bezieht für unsere Kinder die Familienzulagen. Ändert sich etwas, da ich als Selbstständigerwerbender
Mario Haller, Visp
nun berechtigt bin, Zulagen zu beziehen?
J’exerce une activité lucrative indépendante. Ma femme travaille à 40% comme employée-vendeuse et
touche des allocations familiales pour nos enfants. Comme je suis indépendant, j’ai droit maintenant aux
Mario Haller, Viège
allocations, y a-t-il quelque chose de changé?
Seit 1. Januar 2013 sind Selbstständigerwerbende
ebenfalls
dem Gesetz über die Familienzulagen unterstellt. Sie bezahlen
Beiträge und haben Anspruch
auf Kinder- und Ausbildungszulagen. Alle Selbstständigerwerbenden müssen sich einer Familienausgleichskasse anschliessen, in
der Regel an diejenige, die von
ihrer AHV-Ausgleichskasse geführt wird.
beziehen. Für jedes Kind darf nur
eine Zulage ausbezahlt werden.
Wenn Sie die gemeinsame elterliche Sorge für Ihre Kinder haben
und beide im Wohnsitzkanton arbeiten, so bezieht diejenige Person die Familienzulagen, die das
höhere Einkommen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit erzielt.
Ihre Frau wird in diesem Fall weiterhin die Zulagen für die Kinder
beziehen.
Dès le 1er janvier 2013, les indépendants sont aussi soumis à la loi
sur les allocations familiales. Ils
versent donc des cotisations et
ont droit aux allocations familiales
et aux allocations de formation
professionnelle. Toutes les personnes exerçant une activité lucrative indépendante doivent s’affilier à une caisse d’allocations familiales gérée, en général, par la
caisse de compensation AVS.
familiales pour vos enfants. Seule
une allocation peut être allouée
par enfant. Si vous exercez en
commun l’autorité parentale sur
vos enfants et si vous travaillez
tous les deux, dans le canton de
domicile, la personne qui touche
le revenu le plus élevé d’une activité dépendante bénéficie des allocations. Cela signifie que votre
épouse continue de toucher les
allocations pour vos enfants.
Sie haben nun auch Anspruch,
Kinderzulagen für ihre Kinder zu
Beachten Sie: Ausbildungszulagen werden nur ausgerichtet,
Vous pouvez désormais également revendiquer des allocations
A observer: les allocations de
formation professionnelle ne
wenn das Kind selbst keinen
AHV-pflichtigen Lohn erzielt, der
höher ist als 27960 Franken pro
Jahr. Bitte melden Sie Änderungen beim Anspruch der Zulagen
von Mitarbeitenden und von Ihnen innert 10 Tagen der Familienausgleichskasse.
GastroSocial
Ausgleichskasse,
Heinerich Wirri-Strasse 3
5000 Aarau,
[email protected]
www.gastrosocial.ch
sont accordées que si l’enfant
ne réalise pas lui-même un salaire soumis à l’AVS supérieur à
27 960 francs par année. Veuillez s.v.p. annoncer à la caisse
d’allocations familiales toute
modification du droit aux allocations pour vos employés et pour
vous-même dans un délai de dix
GastroSocial,
jours.
Caisse de compensation
Heinerich Wirri-Strasse 3
5000 Aarau
[email protected]
www.gastrosocial.ch
HABITAT, JARDIN & IMMOBILIER
LA LIBERTÉ
MERCREDI 20 MARS 2013
III
Faire de sa maison un hôtel
Internet. Des sites web proposent de louer une partie de son logement à des
visiteurs de passage. Une pratique qui connaît un succès croissant en Suisse.
NICOLAS MARADAN
f
Faire de sa demeure un hôtel, c’est en
quelque sorte le concept que proposent des sites internet comme Airbnb,
Bedycasa ou encore Roomorama.
Grâce à leur intermédiaire, des internautes peuvent en effet louer tout ou
une partie de leur logement à des visiteurs de passage. Une pratique qui fait
de plus en plus d’adeptes à travers le
monde, y compris en Suisse. «Chaque
nuit, 900 Suisses et Suissesses logent
chez un utilisateur d’Airbnb quelque
part dans le monde», explique Nina
Rafaniello, porte-parole de la plateforme internet créée en 2008 aux
Etats-Unis.
Mais les Helvètes savent aussi rendre la pareille. Ainsi, au mois de janvier, ils étaient 1800 à proposer le gîte
dans le pays, ce qui représente une
hausse de 150% par rapport à janvier
2012. Parmi eux, Veronica. Depuis
2011, elle propose de louer une chambre dans son appartement de 41⁄2
pièces situé à Villars-sur-Glâne. «Pour
quarante euros, je mets ma propre
chambre à disposition tandis que je
dors dans une autre pièce sur un lit
d’appoint. Je prépare aussi le petit déjeuner», explique la Fribourgeoise,
mère de famille.
Une réservation par mois
Sur Airbnb, chacun est libre de
proposer le service qu’il désire. «Certains ne font pas le petit déjeuner tandis que d’autres proposent même
d’aller chercher le visiteur à la gare.
Dans le type de logement, il y a aussi
de tout. Certains louent même des villas de luxe à 500 euros la nuit»,
ajoute-t-elle. Depuis qu’elle est inscrite sur Airbnb, Veronica a eu au
moins une demande de réservation
par mois. «Et avec la visite du dalaïlama à Fribourg au mois d’avril, j’ai
reçu de nombreuses demandes»,
note-t-elle. La Villaroise dit retirer de
cette activité un revenu d’appoint de
1000 à 1200 francs par an. «En plus,
cela permet de rencontrer des gens.
Souvent, ce sont des visiteurs qui
viennent à Fribourg pour des raisons
professionnelles ou pour assister à un
congrès», ajoute-t-elle.
Partout ailleurs dans le monde,
Airbnb connaît un même succès.
Peut-être parce que l’entreprise américaine mise beaucoup sur la présen-
Un photographe professionnel est venu photographier l’appartement de Veronica à
Villars-sur-Glâne. Le but: rendre l’offre plus attractive. DR
tation. «Sur le site, le design est soigné
et les logements proposés sont bien
mis en valeur», remarque Veronica.
Pour arriver à ce résultat, Airbnb fait
appel à des photographes professionnels. «Chaque nouvel utilisateur peut
demander à un photographe de venir
chez lui pour prendre des photos. Ce
service est entièrement gratuit», garantit Nina Rafaniello. Et cela fait une
sacrée différence! Une photo de qualité professionnelle, prise avec un objectif grand angle qui donne l’impression que la pièce est plus spacieuse,
est nettement plus attractive pour le
client.
Mais le succès grandissant de sites
comme Airbnb, Bedycasa ou Roomorama n’est-il pas perçu comme une
menace par les acteurs officiels du
tourisme? «En Suisse, les appartements de vacances et les chambres
d’hôtes, à savoir la parahôtellerie,
constituent un complément attrayant
à l’hôtellerie. Les milieux touristiques
considèrent donc plutôt l’arrivée de
ces sites internet comme un défi motivant. Et c’est une alternative intéressante pour les hôtes en visite dans notre pays», assure Mario Luetolf,
directeur de la Fédération suisse du
tourisme. «Notre but n’est pas de
concurrencer l’hôtellerie», confirme
Nina Rafaniello. I
> www.airbnb.com
> www.bedycasa.com
> www.roomorama.com
Locataires, attention
Louer une pièce de son logement, c’est
facile quand on est propriétaire des lieux.
Mais qu’en est-il pour les locataires? «Le
locataire ne peut sous-louer tout ou partie
des locaux loués qu’avec l’accord écrit du
bailleur», explique Louis Bertschy, secrétaire général de la Chambre fribourgeoise
de l’immobilier.
Toutefois, il convient de différencier une
sous-location partielle ou totale de l’objet.
«Le fait d’en quelque sorte transformer son
logement en hôtel contredirait la teneur du
contrat de bail pour habitation où l’on parle
bien d’un objet mis à disposition du locataire par le bailleur à usage d’habitation. En
effet, le locataire qui loue des pièces et qui
les destine à une forme d’hôtellerie ne respecte pas l’usage prévu (habitation), celuici étant transformé en usage commercial
(chambre d’hôte ou d’hôtel). Le bailleur qui
constaterait les clauses du contrat ainsi
modifiées sans qu’il n’en ait eu connaissance pourrait entamer une procédure de
résiliation de bail», prévient Louis
Bertschy.
De plus, les nuisances dues au va-et-vient
des clients sont à prendre en considération. «L’immeuble a une vocation d’habitation et les locataires dérangés pourraient
s’en prendre au bailleur et demander un
dommage pour les nuisances subies»,
ajoute-t-il. NM
PUBLICITÉ
Unique à Fribourg
Boulevard de Pérolles 25
<wm>10CAsNsjYFAkNdcwMTc0NjACIQYAsPAAAA</wm>
<wm>10CFWMsQ4CMQxDvyiV3TRNREZ02-kGxJ4FMfP_Ey0bljxYfvZ5pjX8fD-u5_FIW6I4hlMzOJt6pAJteE8oRwf1htX0UM4_XugADbUZwcqjEEIT82JEUfdD7TVm-7zeX83qm1qAAAAA</wm>
Boulevard de Pérolles 25 - 026 350 30 10
Plus d’informations : www.gemen.ch
aktuell
2
htr hotel revue
Nr. 13/14 / 28. März 2013
Aus der Region
Berner Oberland
Grindelwald
stimmt geplanter
V-Bahn zu
Das Projekt für eine neue Verbindungsbahn zum Eigergletscher
und zum Männlichen mit einem
gemeinsamen Terminal im
Grund bei Grindelwald hat eine
weitere Hürde genommen. Die
Gemeinderäte von Grindelwald
und Lauterbrunnen begrüssen
das Projekt und wollen nun die
Planungsgrundlagen erarbeiten.
Das Stimmvolk in Grindelwald
soll im Dezember über die beiden nötigen Überbauungsordnungen entscheiden. Nach den
Plänen der Jungfraubahn-Gruppe soll die V-förmige Bahn bis
2016 gebaut werden.
Thun: Investition
in den Umbau des
Schlossmuseums
Wikipedia
Dem Thuner Parlament beantragt die Stadtregierung einen
Kredit von 650 000 Franken für
den Ausbau zusätzlicher Räume
im neuen Schlossmuseum. Die
Stadtregierung reagiert damit auf
einen Entscheid der Regionsgemeinden, die Beiträge an die
Thuner Kulturinstitutionen nicht
zu erhöhen. Für die Stadt als
Eigentümerin des Schlosses sei
die Sanierung der für das Museum vorgesehenen Räumlichkeiten eine sinnvolle und richtige
Investition, so die Begründung.
Tessin
Kanton will Parkhaus in Morcote
subventionieren
Quereinsteigerin gekürt
Die Nachfolge von
Mario Lütolf als
Direktor des Schweizer TourismusVerbands (STV) ist
geklärt: Barbara Gisi,
bisher stv. Generalsekretärin beim KV
Schweiz, übernimmt.
THERES LAGLER / GERY NIEVERGELT
Barbara Gisi,
die neue STV-Direktorin …
zvg
E
rst kurz vor Redaktions- tät zum Tourismus ist eine ganz
schluss der htr hotel re- persönliche: «Ich bin gerne
vue fiel gestern der Ent- unterwegs und von der Schweiz
scheid: Der achtköpfige begeistert. Deshalb hat die TätigVorstand des Schweizer Touris- keit beim STV eine lustvolle Seite,
mus-Verbands (STV) wählte an auch wenn sich die alltägliche
seiner Sitzung im Stade de Suisse Arbeit um ernsthafte Fragen
Bern Barbara Gisi einstimmig zur dreht.» Eine wichtige Aufgabe des
STV ist die politineuen Direktorin.
Die 45-Jährige war
«Ich habe Erfah- sche Lobbyarbeit.
Diese ist sich
seit 2006 beim
rung darin, unter- Barbara Gisi geKaufmännischen
Verband Schweiz
schiedliche Inter- wohnt: «Ich habe
KV Schweiz
tätig, seit 2010 als
essen unter einen vom
her einige gute
stellvertretende
Hut zu bringen.» Drähte ins ParlaGeneralsekretäment. Es wird mir
rin. Sie ist Juristin
Barbara Gisi
frisch gewählte STV-Direktorin
sicher gelingen,
und hat ein Nachdiese zu intensidiplomstudium in
Betriebswirtschaft für Nonprofit- vieren und neue zu knüpfen.»
Organisationen (NPO) absolviert. Auch bei ihr soll die STV-Devise
Barbara Gisi spricht neben ihrer «Mit einer Stimme sprechen» gelMuttersprache deutsch, auch eng- ten. Sie traut sich zu, die verschielisch, französisch, italienisch, spanisch und holländisch. Sie tritt
ihre Stelle voraussichtlich im Juli
2013 an. Es wird also nur eine kurze Überbrückungszeit geben. Mario Lütolf verlässt seinen Posten
ja bekanntlich Ende Mai (siehe
Text Mario Lütolfs Rück- und Auseine Präsentation als Diblick).
rektor des Schweizer Tourismus-Verbands vor nicht
ganz sieben Jahren war perfekt
Die neue STV-Direktorin
inszeniert: Mario Lütolf wurde
bezeichnet sich als Schweiz-Fan
an der Herbstsession der eidgeWas reizt die neue STV-Direknössischen Räte 2006 in Flims
torin an ihrer neuen Position? «Es
vorgestellt. Es handelte sich daist eine vielfältige Aufgabe. Ich
bei um die erste Session «extra
habe gerne mit verschiedenen
muros» in einem Berggebiet. Der
Anspruchsgruppen zu tun», beganze Parlamentsbetrieb wurde
tont Barbara Gisi kurz nach ihrer
auf dem Gelände des Park Hotel
Wahl auf Anfrage der htr hotel
Waldhaus abgewickelt. Ein stimrevue. Der Tourismus sei ein
miger Rahmen, der sich natürwichtiges Standbein der Schweilich nicht immer so ergibt.
zer Volkswirtschaft. Die ansteMario Lütolf konnte in seiner
henden Herausforderungen der
Zeit als STV-Direktor einiges anBranche will Gisi noch nicht gepacken und umsetzen. Am aktuwichten. Sie möchte sich zuerst
ellsten ist sicher die kürzlich erfundiert einarbeiten. Ihre Affini-
… hat dank ihrer bisherigen Tätigkeit bei KV Schweiz bereits einen guten Draht ins Parlament.
denen Interessen der Partnerverbände mit Verhandlungsgeschick
unter einen Hut zu bringen.
Vorstand suchte jemanden, der
politische Akzente setzen kann
Dominique de Buman, Präsident des STV, ist glücklich über
die Wahl von Barbara Gisi. «Sie
hatte bereits in der Findungskommission einen überzeugen-
den Auftritt und lieferte ein starkes Assessment ab», erzählt der
CVP-Nationalrat. «Wir wollten jemanden, der beim STV politische
Akzente setzen kann. Barbara
Gisi hat grosse Erfahrungen im
Verbandswesen und auf politischer Ebene», betont de Buman.
Sie habe ausserdem mit ihren
Vermittlungsqualitäten und ihrer
analytischen Denkweise über-
zvg
zeugt. Für Dominique de Buman
ist es kein Nachteil, dass Barbara
Gisi eine Quereinsteigerin ist.
«Sie wird sich rasch in den touristischen Bereich einleben», ist er
sicher. Ursprünglich interessierten sich 108 Kandidaten für den
STV-Direktorenposten. Acht Kandidaten schaute sich die Findungskommission genauer an.
Eine hat es geschafft.
STV Mario Lütolfs Fussspuren
S
folgte Organ-Reform, die dem
STV kürzere Entscheidungswege
und effizientere Abläufe bringen
soll. In seine Zeit fallen unter
anderem auch das neue Corporate Design, die Weiterentwicklung der Ferienwohnungs-Klassifikation sowie die Integration
des Qualitätsprogramms Q beim
STV. Noch nicht abgeschlossen
ist das Projekt einer neuen Parahotellerie-Statistik. Mario Lütolf
ist aber optimistisch, dass diese
2015 realisiert werden kann.
Was hat ihm rückblickend am
besten gefallen? «Das Entdecken
einer Disziplin, die ich als erfahrener Touristiker im Outgoingund Incoming-Bereich gar nicht
Mario Lütolf zieht es
zurück nach Luzern.
zvg
kannte», erzählt Lütolf. «Das
Entdecken der komplexen Zusammenhänge, die nebst Tourismusförderung und Marketing
unsere Branche massiv beeinflussen.» Was hat ihn am meisten geärgert? «Die Tatsache, dass
man die Anstrengungen des
Tourismus den Politikern nur
beschränkt aufzeigen kann. Man
muss sich immer wieder von
Neuem erklären.» Seiner Nachfolgerin wünscht Lütolf, dass sie
gut zuhören kann, eine vermittelnde Funktion einnehmen
kann, aber auch mit Vehemenz
auf wunde Punkte hinweist.
Ende Mai verlässt Mario Lütolf
sein Büro in Bern. Er wird Leiter
Stadtraum und Veranstaltungen
in Luzern. Er kehrt damit in die
Stadt zurück, wo er früher bereits
als Tourismusdirektor amtete. tl
Swiss-Image
Der Bau eines unterirdischen
Parkhauses beim Tessiner Ferienort Morcote soll vorangetrieben werden. Die Tessiner Regierung will das Vorhaben mit
einem Kantonsbeitrag in Höhe
von 13 Mio. Franken fördern. Der
Betonkörper des 300 Plätze umfassenden Parkhauses soll an
Land gebaut und dann in den See
versenkt werden. Die Zufahrt der
Autos zum Parkhaus soll durch
einen Tunnel erfolgen.
dst
Schweiz
Abrupter Abgang
des Direktors von
Gastrosuisse
Bernhard Kuster ist ab sofort
nicht mehr Direktor beim Branchenverband Gastrosuisse. Bis
sein Nachfolger feststeht, übernimmt der stellvertretende Direktor, Fürsprecher Hannes Jaisli,
die operative Leitung. Wie man
hört, erfolgte der abrupte Abgang
nicht freiwillig. GastrosuissePräsident Klaus Künzli will das
nicht kommentieren, hält den
Ball aber flach: «Das ist ja keine
so grosse Sache.»
gn
Fragwürdiger Hygiene-Ausweis
Restaurants müssen
künftig auf Verlangen des
Gastes die Resultate der
Lebensmittelkontrolle
vorlegen. Das beschloss
der Nationalrat. hotelleriesuisse wehrt sich dagegen,
da die Form des HygieneAusweises noch unklar ist.
THERES LAGLER
Zurück an den Absender: Die
beiden Branchenverbände hotelleriesuisse und Parahotellerie
Schweiz hätten es am liebsten gesehen, wenn der Nationalrat das
revidierte Lebensmittelgesetz an
den Bundesrat zurückgewiesen
hätte. Parlamentarier Lorenz Hess
(BDP/BE) verlangte eine komplette Überarbeitung unter Einbezug
der direkt betroffenen Branchen.
Doch so weit kam es nicht: Der
Nationalrat beriet letzte Woche
das neue Lebensmittelgesetz von
A bis Z durch und fällte dabei Ent-
mittelkontrolleure erhalten soll,
wenn er dies will.
Der Branchenverband hotelleriesuisse kann diesem Ansinnen
Branchenverbände wollen wissen, zurzeit noch nicht zustimmen, da
er nicht die Katze im Sack kaufen
woran sie sind
Dazu gehört beispielsweise die will. «Wir können die indirekte
Veröffentlichung
Einführung eines
von Kontrollresulamtlichen Hygie«Die
Deklaration
taten der Lebensne-Ausweises.
Der Nationalrat der Herkunft aller mittelinspektionen so lange nicht
verzichtete zwar
Rohstoffe ist für
gutheissen,
bis
auf eine PublikaHoteliers nicht
Form und Inhalt
tion der sogeeines
solchen
nannten «Grüselumsetzbar.»
amtlichen HygieBeizen», wie das
David Stirnimann
ne-Ausweises im
der Bundesrat urRechtsdienst hotelleriesuisse
Lebensmittelgesprünglich vorgeschlagen hatte. Auch ein Antrag setz deutlich erkennbar sind»,
der SP, der die Wirte verpflich- betont David Stirnimann, Proten wollte, ihren Hygiene-Aus- jektleiter Rechtsdienst bei hotelweis im Lokal aufzuhängen, war leriesuisse. «Das ist bis heute
chancenlos. Das käme einem nicht der Fall.»
mittelalterlichen Pranger gleich,
kritisierte stellvertretend für an- Deklaration aller Rohstoffe für
dere Thomas de Courten (SVP/ Menükarten unbrauchbar
Weiter hat der Nationalrat
BL).
Der Nationalrat beschloss aber, beschlossen, die Deklarationsdass der Gast künftig Einsicht in pflicht für Lebensmittel zu
die Bescheinigung der Lebens- verschärfen. Wohl unter dem
scheide, die zu erheblichen Mehrbelastungen des Gastgewerbes
führen könnten.
Eindruck des europaweiten Pferdefleisch-Skandals entschied er,
dass künftig bei allen Rohstoffen
die Herkunft angegeben werden
muss. Ausnahmen sollen nur bei
stark verarbeiteten Lebensmitteln möglich sein. «Diese Forderung ist unverhältnismässig und
in der Praxis für die Hoteliers
nicht umsetzbar», hält David
Stirnimann weiter fest. Nun sei es
am Ständerat, diesen Missstand
rückgängig zu machen. Und wer
weiss, vielleicht schickt ja dieser
die ganze Vorlage zur Überarbeitung an den Bundesrat zurück.
Session Weitere Entscheide aus der
letzten Parlamentswoche
Agrarfreihandel: Der Ständerat
hat eine Standesinitiative des
Kantons Waadt zum Agrarhandel mit der EU abgelehnt. Der
Kanton verlangte den Abbruch
der sistierten Agrarfreihandelsverhandlungen. Anita Fetz (SP/
BS) warnte vor einem verfehlten
Signal an die EU. Nun muss der
Nationalrat darüber befinden.
Milchmarkt: Der Bundesrat soll
die Folgen einer sektoriellen
Milchmarktöffnung gegenüber
der EU prüfen. Der Ständerat
überwies eine entsprechende
Motion aus dem Nationalrat mit
16 zu 14 Stimmen. Bereits im
Sommer soll eine vertiefte Analyse vorliegen.
Berg-Session: Der Nationalrat
möchte eine Session in einem
Bergkanton durchführen. Er hat
eine parlamentarische Initiative
des Walliser CVP-Nationalrats
Yannick Buttet gutgeheissen.
Dieser ortete einen «Alpengraben», der sich nach der Abstimmung über die ZweitwohnungsInitiative aufgetan habe. Nun
liegt der Ball beim Ständerat. tl
April
Medienspiegel 2013
Hotel & Tourismus
Best Western Swiss Hotels: Von der jährlichen Kontrolle in den Mitglied-Betrieben
Auf Qualitätsinspektions-Tour
spuren der Fenster. «Die werden von
den Gästen immer wieder gerne eingeklemmt», erklärt Freitag. «Wir
kümmern uns aber bereits darum.»
Zimmer 205: Das vor kurzem frisch
renovierte Zimmer weist bereits einige Spuren von Abnützung auf bei
der Kofferablage. «Hier haben wir
bereits eine Offerte kommen lassen»,
sagt Freitag, die sich sichtlich über
die frühzeitige Abnutzung ärgert.
«Manchmal hätte das Housekeeping
gerne ein Wort bei den Umbauten
mitzureden. Aber hier treffen immer
Ästhetik und Praktikabilität aufeinander.» Insgesamt kontrolliert Sarah
Lips an diesem Morgen 10 Zimmer.
FOTOS: C. BACHMANN
10.45 Uhr: Es folgt der öffentliche Bereich. Lips inspiziert die Toiletten,
stellt weitere Fragen und fotografiert. Auch ein kurzer Abstecher in
den Frühstücksraum und in die Konferenzsäle wird gemacht.
Qualitätsinspektorin Sarah Lips von Best Western Swiss Hotels nimmt es bei der Inspektion im Hotel Glockenhof genau.
Als Mitglied von Best Western Swiss Hotels
muss sich der Hotelier neben der Klassifikation einer Qualitätskontrolle stellen. GastroJournal war mit auf Inspektion.
Christine Bachmann
Kurz vor 9 Uhr im Best Western Premier Hotel Glockenhof in Zürich.
Qualitätsinspektorin Sarah Lips von
Best Western Swiss Hotels hat bereits eine Nacht im Betrieb zugebracht und einen ersten Eindruck
gewonnen. Ihren Besuch hat sie gemäss Vorschrift vier Tage vorher per
Telefon und einen Tag davor per
E-Mail angekündigt. «Die Qualitätskontrollen in unseren Mitglied-Betrieben finden alle 11 Monate statt»,
erzählt Sarah Lips. Bei ihrer Kontrolle berücksichtigt sie neben den
harten auch die weichen Faktoren.
So spielen Gästemeinungen auf den
externen wie internen Portalen bei
der Bewertung ebenfalls eine wichtige Rolle. Für Gastgeber Matthias
Sutter vom Glockenhof ist die Qualitätskontrolle bereits Usanz. «Ich
schätze die Inspektion sehr. Sie lässt
uns unsere eigenen Ansprüche hochhalten.»
9 Uhr: Der erste Teil der Inspektion
beginnt – das Feedbackgespräch.
Neben Gastgeber Sutter nehmen
auch Leiterin Hauswirtschaft Eli
Freitag, ihre Stellvertretung Patrizia
Kleiner und Direktionsassistent Edgar Aregger daran teil. Matthias Sutter berichtet, was sich im letzten
Jahr im Hotel betreffend Umbau und
Neuerungen getan hat: «Die Renovationen im Haus sind jetzt abgeschlossen …», führt er aus. Sarah
Lips hört zu und notiert.
9.10 Uhr: Lips hat im Vorfeld bereits
7
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Zimmer 101: Sarah Lips begutachtet
zuerst die Betten. Sauberkeit ist auch
bei der Qualitätsinspektion von Best
Western das oberste Credo. Es passt.
Lips ist zufrieden, auch im Badezimmer. Hier schaltet sie noch kurz den
Föhn ein und nimmt die ChromWasserhähne genauer unter die
Lupe. Während der Inspektion fotografiert Sarah Lips immer wieder
und notiert Details auf ihren Block.
«Die Fernsehbildschirme müssen bis
2017 übrigens 81 Zentimeter in der
Diagonale betragen», informiert sie
das Housekeeping. Ein Standard, der
von Best Western gefordert wird.
«Solche ins Budget eingreifende
Neuerungen teilen wir so früh wie
möglich mit, damit sich die Hoteliers
drauf einstellen können.» Die Qualitätsinspektion für Best Western Premier Hotels steht einer Klassifikation in nichts nach. Es finden sich
gar Punkte, die im Klassifikationssystem erst ab 5-Sterne gefordert
werden, wie beispielsweise das
«totally black out» in den Zimmern
oder vier Kissen auf dem Bett.
eine Kontrolle in ihrem Zimmer
durchgeführt und noch einige Fragen, die sie sich beantworten lässt.
Diese reichen von «Wie viele Fruchtsäfte sind in der Minibar?» über «Wie
sieht es mit Freizeitangeboten aus?»
bis hin zu «Was wird im Bereich des
Energie- und Wassersparens getan?».
Zudem wird während des Gesprächs
festgestellt, dass der Flyer des Glockenhofs hinsichtlich Brandschutz
nicht mehr auf dem neuesten Stand
ist. Er muss ersetzt werden.
Zimmer 211: Hier erkundigt sich Sarah
9.30 Uhr: Das Gespräch ist beendet.
Sarah Lips geht auf Tour mit Eli
Freitag und Patrizia Kleiner vom
Housekeeping.
Lips, wo die Wäsche gewaschen wird.
«Die Frottee-Wäsche waschen wir
hier, den Rest geben wir auswärts»,
antwortet Eli Freitag. An den Tagesvorhängen findet Lips feine Quetsch-
11 Uhr: Die Tour ist beendet. Sarah
Lips macht sich vor Ort an ihren Report. «Wir müssen den Report jeweils
am gleichen Tag schreiben, kontrollieren lassen und abschicken. Sonst
ist er ungültig», erklärt sie. Den Bericht verfasst sie auf Englisch, da er
ins amerikanische Mutterhaus übermittelt wird. Im Bericht werden die
Mängel sowie die Ausnahmeregelungen erfasst, die speziell für diesen
Hotelbetrieb gelten. Bei kritischen
Entscheidungen, die ein Ab- oder
Aufstufung bewirken könnten, bespricht sie sich kurz mit der Qualitätschefin von Best Western Swiss
Hotels. «Mit den steigenden Gästebedürfnissen haben auch die Standards zugenommen, und es kommen
immer mehr dazu», erzählt Lips.
13 Uhr: Der Report ist fertig, und das
zweite Feedbackgespräch findet
statt. Punkt für Punkt geht Sarah
Lips den Report durch und lässt ihn
sich am Ende von den Mitarbeitenden des Hotel Glockenhof bestätigen.
Nun ist er versandbereit.
13.30 Uhr: Die Qualitätsinspektion im
Glockenhof ist vorbei.
EN BREF
L’hôtelier qui est membre de Best
Western Swiss Hotels doit se soumettre, en plus d’une classification,
à un contrôle annuel de qualité.
GastroJournal a accompagné une
inspection au Best Western Premier
Hotel Glockenhof à Zurich.
Qualitätsgütesiegel
im März 2013
Im März konnte der Schweizer Tourismus-Verband insgesamt 27 Betriebe
neu oder erneut mit einem Qualitätsgütesiegel auszeichnen. Beim praxisnahen Gütesiegel I gab es 8 erneuerte
Zertifizierungen aus gastgewerblicher
Sicht, aber keinen Neuzugang. Beim
Gütesiegel II, das sich besonders für
mittlere Betriebe eignet, wurden das
Hotel Savoy in Bern sowie das Hotel
Belvedere in Grindelwald erstmals zertifiziert. Beim Gütesiegel III wiederum,
das einer ISO-Zertifizierung entspricht,
sind neu dabei: das Hotel Seepark in
Thun und das Hotel Alpina in Gstaad.
www.swisstourfed.ch
Noch mehr Macht
Gemeinsam an Macht gewinnen hat
sich wohl die Buchungsplattform HRS
gedacht und ist eine strategische Vetriebskooperation mit der Buchungslösung GetThere eingegangen. Ab Ende
April werden alle 250000 HRS-Hotels
für die Firmenkunden von GetThere
buchbar sein. «Durch diese Kooperation erhalten die an HRS angeschlossenen Hotels im amerikanischen Markt
noch mehr Reichweite», erklärt HRSGeschäftsführer Tobias Ragge.
Unterdurchschnittlicher
Bergbahn-Winter
Laut dem Monitoring von Seilbahnen
Schweiz (SBS) sind im zu Ende gehenden Winter per Ende März sowohl die
Frequenzen (+4,7% Ersteintritte) als
auch der Umsatz (+4,0%) besser als
im vorangegangenen. Und es zeichnet sich ab, dass der ablaufende Winter der erste wird seit 2008/09 mit
steigenden statt sinkenden Frequenzen. Dies dürfte weniger mit Marketingmassnahmen oder einer Umkehr
des Trends weg vom Wintersport zu
tun haben. Vielmehr waren die
Schneeverhältnisse diesen Winter bis
in tiefe Lagen ausgezeichnet.
www.seilbahnen.org
SlowUp erstmals
auch im Ausland
Ticino Turismo: Marketingaktionen 2013 – das Tessin erfindet sich neu
Das Tessin will Gas geben, wenn denn da Benzin ist
Das Tessin musste in den letzten Jahren wie kein anderer Kanton einen
Logiernächterückgang hinnehmen.
Damit soll nun Schluss sein. «Wir legen neu unser Schwergewicht auf die
Deutschschweizer», verkündet Elia
Frapolli, Direktor Ticino Turismo, an
der Medienkonferenz in Zürich. Offenbar ist nun auch hier angekommen, dass die fehlenden Logiernächte
der europäischen Touristen nicht
durch diejenigen der neuen Märkte
aufgefangen werden, angekommen.
Die Deutschschweizer zurück- und
neu gewinnen, das will Ticino Turismo mittels diverser Aktionen. Diese
reichen vom nostaligischen TV-Spot,
der auf die Elterngeneration «Töfflibuebe» anspricht, über einen Gastkanton-Auftritt am «Züri Fäscht» bis
hin zu Tramwerbung.
Gründe für die Misere gebe es laut STDirektor Jürg Schmid einige: «Das
Tessin verfügt über eine überproportionale Anzahl an Zweitwohnungen,
die Verkehrsproblematik am Gotthard existiert nach wie vor, und nicht
zuletzt hat der Strukturwandel in der
Hotellerie erst spät eingesetzt.» Die
Trendwende sei nun aber eingeleitet
und viel investiert worden. «Wir re-
den von einer Investitionssumme, die
eine halbe Milliarde Franken überschreite», doppelt Omar Gisler von
Ticino Turismo nach. Schmid pickt
zur Visualisierung einige Bijou-Objekte wie das Giardino Lago oder die
Villa Orselina heraus. Dass sich hotelmässig im Tessin etwas getan hat,
stimmt zwar. Aber immer noch nicht
genug, um den steten Niedergang der
Mittelklassehotels aufzufangen, die
nicht von Mäzenatentum oder Kettenhotellerie getragen werden.
Erstaunlich positiv und entspannt
sieht Elia Frapolli das rasche Nä-
herrücken der Expo 2015 in Mailand. «Wir sind dabei, diverse Pakete zu schnüren», erzählt er. Bis
2015 soll zudem die Via d’Acqua fertig sein. Via Wasserweg könne der
Gast dann von Locarno direkt nach
Mailand reisen. Damit werde auch
das Sopraceneri gewichtig miteinbezogen. Sotto- und Sopraceneri –
das ist nach wie vor ein wunder
Punkt, der gerne, «das ist politisch»,
beiseite geschoben wird. So geht
auch Ticino Turismo nicht auf das
Gerangel der beiden ein, sondern
vereinigt beide gleichermassen in
chb
ihrer Marketingaktion.
Die Schweiz hat eines der besten öffentlichen Verkehrsnetze – auch den
nichtmotorisierten Verkehr betreffend.
Das entsprechende Netz «SchweizMobil» ist nicht zuletzt aus touristischen
Motiven professionell strukturiert und
unterstreicht die Bedeutung übergeordnete Aufgaben. Der Schweizer
Tourismus-Verband um Peter Anrig
war die treibende Kraft. Resultat ist
nicht nur das Netz, sondern auch die
Veranstaltungsreihe «slowUp»: Sie
geht heuer ins 14. Jahr, deckt von
April bis September 18 Regionen ab,
dürfte über 400000 Leute auf die
autofreien Wege bringen und wird
2013 zum ersten Mal exportiert: Am
2. Juni lädt das Elsass zum 1. SlowUp.
Stellungnahmen
Tourismusstandort Schweiz: Top oder flop?
Spielt der Schweizer Tourismus
mit in der Topliga? Oder verpasst
er fahrlässig sich bietende Chancen in den Märkten? Die Anzeichen sind schwierig zu deuten:
Reale Probleme – wie der starke
Franken und ausbleibende Gästevolumen aus den wichtigen EUMärkten – sind begleitet von Erfolgsmeldungen in Wachstumsmärkten. Die Prognosen sind verhalten optimistisch, Strategien
definiert, Handlungsfelder identifiziert und zu Massnahmeplänen
verdichtet. Zur Optimierung wettbewerbshinderlicher Rahmenbedingungen werden auch konkrete
Forderungen an die Politik auf nationaler Ebene gestellt. Der STV
wird seine wichtigen Beiträge als
«Stimme des Tourismus in Bern»
auch weiterhin gewährleisten.
1Vgl. www.weforum.org, Reports, Travel and Tourism Competitiveness Report 2013.
2 Vgl. T & T Competitiveness Report 2013, Chapter 1.2:
How to Succeed as a Tourism Destination in a Volatile
World, S. 43-47: Jürgen Ringbeck/Timm Pietsch, Booz &
Company.
Mario Lütolf
Direktor Schweizer
­Tourismus-Verband
www.swisstourfed.ch
Zum Thema Tourismus im Land wird in
diesen Wochen wieder viel interpretiert, gewertet, beurteilt, gemutmasst, behauptet,
verteidigt, entschuldigt, gefordert und in die
«Glaskugel» geschaut. Die Editorials der Jahresberichte besorgter Präsidenten und Geschäftsführender verweisen auf die schwierigen Umstände, von denen das Jahr 2012
geprägt war. Sie wissen aber auch von überraschend stabilen Sommer-/Wintersaisons
zu berichten, verweisen auf die Investitionstätigkeiten und vielfältigen Anstrengungen
in der Angebotsentwicklung sowie an der
Promotions- und Verkaufsfront. Die Medien
überschreiben ihre Artikel mit Titeln wie:
«Triste touristische Lage», «Der Tourismus
ist neu zu erfinden», «Tourismus muss radikal umdenken», «Dem Tourismus geht’s an
den Kragen», «Die Schweiz bleibt im Tourismus top» oder «Mitte 2013 geht’s endlich
wieder aufwärts».
An der bundespolitischen Front scheitert der Tourismus mit Forderungen für
zusätzliche Investitionen in die Landeswerbung oder für eine wettbewerbsfreundlichere Binnen- und Aussenwirtschafts­
politik. Volksabstimmungen stellen die
Weichen neu zu wichtigen Fragen des
Zweitwohnungsbaus und Ferienwohnungsnutzung bis hin Fragen der Raumplanung und Bauzonenordnung im ganzen
Land. Es erfolgen Absagen an neukonzipierte Modelle von Tourismusförderungsabgaben oder gar an Olympische Winterspiele im Land.
Mitten in die von «Auf und Ab», von
mehr oder weniger Verzweiflung und aufkeimender Hoffnung auf bessere Zeiten
und Durchhalteparolen geprägten Stimmung irritiert eine Erfolgsmeldung. Gemäss
dem in diesen Wochen veröffentlichten
fünften Travel & Tourism Competitiveness
Report1 des World Economic Forum sind die
Schweiz, Deutschland und Österreich
­weltweit die wettbewerbsfähigsten Tourismusländer der Welt. Der Bericht zeigt nicht
nur auf, mit welchen Mitteln die 140 Län­der die Tourismusentwicklung zu fördern
wissen, sondern beleuchtet auch den
­
Gesundheitszustand und den Beitrag der
­
Branche zum Wachstum der Weltwirtschaft.
Zum wiederholten Mal belegt die Schweiz
den Spitzenrang.
29 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 4-2013
Die grössten Schwächen bei den
­wichtigsten Wachstumstreibern
Von besonderem Interesse scheint mir der
Blick auf das Kapitel 1.2.2 Es bestätigen sich
die Handlungsfelder, auf die sich der Schweizer Tourismus eindeutig fokussieren muss.
Trotz Spitzenrang zeigt er markante Schwächen in der preislichen Wettbewerbsfähigkeit
(139. Rang!), den gesetzlichen Grundlagen
(17.) und der Affinität für Reisen und Tourismus (25.). Präzis diese drei Elemente sind
als grösste Wachstumstreiber weitentwickelter Tourismuswirtschaften identifiziert worden. Unser volks- und regionalwirtschaftlich
so wichtiger Sektor ist also gut beraten, Mittel und Wege zu definieren, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Ob der Bericht der Bundesrates zur
«Wachstumsstrategie 2012-2015 für den
Tourismusstandort Schweiz» geeignet ist, die
hierzu nötige Unterstützung zu leisten, muss
sich in der praktischen Umsetzung der über
30 Kernprojekte des Umsetzungsprogramms
von 2012 erweisen: Zwei Drittel der skizzierten Handlungsfelder entfallen auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen und ein
Drittel auf die Tourismus-Standortförderung. Der Report führt denn auch im Sinne
von Best Practice Capabilities auf, welche Fähigkeiten es bezüglich der für die Schweiz erkannten Schwächen zu entwickeln gilt:
–– Affinität für Reisen und Tourismus: Kundenorientierung, Offenheit für ausländische Gäste, Einbezug lokaler Stakeholder;
–– gesetzliche Grundlagen: tiefe Eintrittsbarrieren, Liberalisierung des Sektors, Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und
privatem Sektor;
–– preisliche Wettbewerbsfähigkeit: bezahl­
bare touristische Angebote und Hotels,
Steuerniveaus, Kaufkraft/Wechselkurse.
Zweifellos soll die Schweiz am weltweit
anhaltenden Tourismuswachstum partizipieren. Dazu muss sie aber endlich ausbrechen
können aus der Stagnation der vergangenen
Jahrzehnte. Die wichtigen Treiber dazu sind
erkannt: intelligente Gästegewinnungsstrategien in den Märkten der Welt, gepaart mit
der kontinuierlichen Arbeit an den geeigneten Rahmenbedingungen und den erkannten

Schwächen.
Prises de position
La place touristique suisse est-elle un succès ou un fiasco?
Le tourisme suisse joue-t-il dans
la Ligue des champions? Ou bien
rate-t-il par négligence les occasions qui s’offrent à lui sur les
marchés? Les signes sont difficiles à interpréter: parallèlement
à des problèmes réels – comme le
franc fort et le nombre décroissant de visiteurs en provenance
des grands pays de l’UE –, des informations font état de succès sur
des marchés en expansion. Les
prévisions sont modérément optimistes, les stratégies définies et
les champs d’intervention identifiés puis traduits dans des plans
de mesures. Les politiciens
doivent agir pour optimiser les
conditions-cadres qui entravent
la concurrence à l’échelle nationale. La FST continuera d’apporter une importante contribution
en faisant entendre la «voix du
tourisme à Berne».
1 www.weforum.org, «Reports», «The Travel and Tourism
Competitiveness Report 2013».
2Voir The Travel and Tourism Competitiveness Report 2013,
chapitre 1.2: How to Succeed as a Tourism Destination
in a Volatile World, pp. 43–47, Jürgen Ringbeck et Timm
Pietsch, Booz & Company.
Mario Lütolf
Directeur de la Fédération
suisse du tourisme
www.swisstourfed.ch
Le tourisme suisse est de nouveau sur
toutes les lèvres ces derniers temps: on interprète, évalue, juge, suppose, affirme, défend,
excuse, exige et on interroge la boule de cristal. Les éditoriaux des rapports annuels, rédigés par des présidents et des patrons inquiets,
renvoient au contexte difficile qui a marqué
l’année 2012. Ils évoquent aussi des saisons
été/hiver étonnamment stables, les activités
d’investissement, les multiples efforts déployés pour élargir l’offre ainsi que le travail
fourni sur le front de la promotion et de la
vente. Les médias alignent des titres tels que
«La situation morose du tourisme suisse», «Il
faut réinventer le tourisme», «Le tourisme
doit se réorienter radicalement», «Le tourisme doit rendre des comptes», «La Suisse
reste une destination de premier plan» ou
encore «Dès le milieu de 2013, on remontera
enfin la pente».
Au niveau fédéral, le tourisme réclame
en vain des investissements supplémentaires dans la promotion du pays ou pour
instaurer une politique intérieure et extérieure qui favorise davantage la concurrence. Les votations populaires ajoutent
leur pierre à des questions importantes
telles que la construction de résidences
secondaires, l’occupation des logements de
vacances, l’aménagement du territoire et la
réglementation des zones à construire dans
tout le pays. Les citoyens refusent de nouvelles formes de taxes affectées à la promotion du tourisme et même l’organisation
des Jeux Olympiques d’hiver.
L’annonce d’un succès a quelque chose
d’irritant dans cette ambiance faite de
hauts et de bas, où l’on passe d’un
désespoir plus ou moins profond au vague
espoir d’un avenir meilleur, bercé par des
paroles d’encouragement. Selon la cinquième édition du Travel and Tourism
Competitiveness Report 20131, publié par le
World Economic Forum (WEF), la Suisse,
l’Allemagne et l’Autriche sont les pays touristiques les plus compétitifs au monde.
Ce rapport ne montre pas seulement
comment les 140 nations étudiées peuvent
promouvoir le développement touristique;
il décrit aussi l’état de santé de la branche
et sa contribution à la croissance économique mondiale. Une fois de plus, la Suisse
caracole en tête.
29 La Vie économique Revue de politique économique 4-2013
De graves lacunes dans des domaines
déterminants pour la croissance
La lecture du chapitre 1.22 semble particulièrement édifiante. Elle confirme les
points sur lesquels le tourisme helvétique doit
absolument mettre l’accent. Malgré son classement dans le peloton de tête, la Suisse présente des faiblesses notables concernant la
compétitivité-prix (139e rang!), le cadre réglementaire (17e) et l’affinité pour le voyage
et le tourisme (25e). Or, ces trois éléments
constituent les principaux moteurs de croissance dans les économies touristiques développées. Une branche aussi importante pour
notre économie nationale et régionale serait
donc bien inspirée de se donner les moyens
de remplir ces exigences.
Le rapport du Conseil fédéral concernant
la Stratégie de croissance pour la place touristique suisse lui fournira-t-il l’appui nécessaire? On le saura en réalisant les trente projets centraux que comprend le programme
de mise en œuvre 2012–2015: les deux tiers
d’entre eux sont consacrés à l’amélioration
des conditions-cadres et un tiers à la promotion de la place touristique. Le rapport du
WEF énumère également, sous la forme de
bonnes pratiques, les compétences qu’il s’agit
de développer pour combler les lacunes
identifiées dans le cas de la Suisse:
–– affinité pour le voyage et le tourisme: attention portée au client, ouverture aux hôtes
étrangers, implication des acteurs locaux;
–– cadre réglementaire: faibles barrières à
l’entrée, libéralisation de la branche, collaboration entre secteur public et privé;
–– compétitivité-prix: offres touristiques et
hôtels à des prix abordables, taux d’imposition, pouvoir d’achat/taux de change.
Perspectives
La Suisse doit incontestablement participer à la croissance continue du tourisme
dans le monde. Pour cela, elle doit s’arracher à la stagnation de ces dernières décennies. Les principaux moteurs de cette évolution sont connus: des stratégies intelligentes
pour gagner des clients sur les marchés
mondiaux doivent être associées à un travail permanent sur les conditions-cadres
­appropriées et sur les faiblesses détectées. 
Im Gespräch mit Mario Lütolf
«Die Schweiz ist eine
verdammt starke Marke»
Interview Thomas Pfyffer
Mario Lütolf führt seit 2007 den Schweizer Tourismus-Verband (STV) und glaubt an die starke Brand Schweiz
auf dem weltweiten Reisemarkt. Insbesondere ist er überzeugt vom Qualitäts-Programm des Schweizer
Tourismus und dessen positiven Effekten auf die hiesigen Dienstleistungen.
Welches sind die drängendsten Herausforderungen Ihres Verbandes?
In unseren strategischen Geschäftsfeldern ist es die Interessenvertretung in
wirtschaftspolitischen Aktualitäten. Bei
der kontinuierlichen Arbeit für unsere Mitglieder stehen die Bildung sowie
die Qualitätssicherung im Fokus unseres Engagements.
Mit welchen konkreten Fragestellungen befassen Sie sich in den einzelnen
Feldern?
Es sind Dossiers wie Lex Weber, 2.
Gotthard-Tunnelröhre, Energiestrategien, Autobahn-Vignette, die Währungsthematik und z. B. die Schneesportförderung. Hochaktuell ist die
Mehrwertsteuer-Revision. Wir setzen
uns für eine Verlängerung des Beherbergungs-Sondersatzes und eine Zweisatzlösung ein, die endlich auch die
Benachteiligung der Gastronomie ausräumt. Der Alternative eines Einheitssatzes verschliessen wir uns nicht,
plädieren aber für echte Vereinfachungen – ohne Ausnahmen. Letztlich hilft
uns ein attraktiver MehrwertsteuerSatz im Kampf um die Hochpreisinsel
Schweiz, gerade im internationalen Tourismus und dessen hochkompetitivem
Wettbewerbsumfeld.
Welche Position vertreten Sie bei der
Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative?
Wir engagieren uns in der Ausführungsgesetzgebung, die Ergebnis der Annahme der Zweitwohnungsinitiative ist. Wir
machen unseren Einfluss bei der «Lex
4
währleistet werden. Das kann man aber
nicht einfach nur an die Touristiker delegieren. Jeder Bürger in diesem Land
müsste sich dieses Qualitätsgedankens
bewusst sein – ein Lächeln, ein kleines Zeichen des Interesses am Gegenüber kostet rein gar nichts und bringt
so viel.
Welche Essenz bleibt in dieser entscheidenden Frage?
Gelieferte Qualität muss dem Gedanken
einer Servicekette genügen; die Qualität ist nur so gut wie die Kette, in die sie
eingebettet ist. Der Qualitätsanspruch
an sich ist alt, er ist nicht leicht in der
Umsetzung und der Schweizer tut sich
schwer damit.
Gibt es typische Einstellungen und
Verhaltensmuster von Schweizer Gästen dem eigenen Tourismusland
gegenüber?
Mario Lütolf: «Schweizer sind eine der kritischsten Gästegruppen.»
pd.
Schweizer sind eine der kritischsten
Gästegruppen in der LeistungsbeurteiWeber» dahin geltend, dass auch künf- für die Qualitätssicherung besorgt sind. lung. Die Eindrücke von Schweizer Toutig eine angemessene Wertschöpfung Qualität ist unser wichtigster Dienst- risten im eigenen Land sollten wir sehr
aus Parahotellerie und Ferienwohnun- leistungsauftrag,
ernst nehmen;
gen generiert wird. Hier geht es um der der hohen
ihr Anteil am genichts weniger als um das Überleben Erwartungshalsamten Gästeauf«Gelieferte Qualität muss dem
im Berggebiet.
tung unserer Gäskommen wird in
Gedanken einer Servicekette
der öffentlichen
te gerecht werden
genügen.»
muss.
Wahrnehmung unWelche Bedeutung kommt der Qualität
terschätzt und erim Schweizer Tourismus zu?
reicht rund 50%.
Qualität ist DERTreiber in unserer Indus- An wen richten Sie den Appell nach Wir Schweizer tendieren darauf, uns
trie. In den Worten von Jürg Schmid von Qualität?
selbst kritischer zu sehen, als wir von
SchweizTourismus: «Wir sind verdammt Mit diesem Qualitätsgedanken sollen aussen wahrgenommen werden. Diezur Qualität». Der Grund liegt darin, alle touristischen Leistungsträger be- ser Charakterzug hat uns weit gebracht,
dass wir in der Schweiz nicht billig sein traut sein. Die ganze Servicekette ist nur indem wir selbstkritisch und um stete
können. Daher ist es von entscheiden- so stark wie ihre einzelnen Glieder. Was Optimierung bemüht sind. Tatsache ist,
der Bedeutung, dass in diesem The- nützt es, wenn das Hotel die erwartete dass wir nicht als Dienstleister geboren
ma eine starke Sensibilisierung statt- Qualität liefert, der Zöllner bei der Ein- werden. Unser Charme wird gelegentfindet, sich jeder Akteur im Klaren ist, reise in die Schweiz aber komplett ver- lich nicht umsonst als herb bezeichnet,
was von ihm erwartet wird und dass wir sagt? Qualitätsbewusstsein muss ge- dafür sind wir auch authentisch.
www.kgv.ch – 18. April 2013 – 4/2013
Gibt es eine Gewähr, dass öffentliche nehmer und seine Mitarbeitenden he- die Qualität periodisch überprüfen. Wei- den Berggebieten sind durch diese VerGelder für die Tourismuswerbung in raus, sich über Qualität kontinuierlich ter kann man kaum gehen, um nicht schiebung der Gästestruktur grosse VerQualität münden?
und sehr konkret Gedanken zu machen. die unternehmerischen Freiheiten zu luste zu verzeichnen. Die schwierigen
Wie eingangs angetönt, haben wir Quabeschneiden.
äusseren Umstände erfordern unwiderlität als strategisches Geschäftsfeld Muss ich mir darunter eine «Quasprochene Qualität, Kreativität, Innounseres Verbanl i t ä t s p o l i z e i » Wie lässt sich die Qualität neben den vation und echten Unternehmergeist.
des definiert; wir
vorstellen?
Mystery Checks messen?
«Was nützt es, wenn das Holeisten also einen
Alles andere als Kunden- und Gästebefragungen sind ein Was stimmt Sie dennoch positiv für untel die erwartete Qualität liedas! Mit einer integraler Bestandteil des Programms. seren Tourismus?
Beitrag im Auftrag
fert, der Zöllner bei der EinreiCheckliste, die Die heute allgemein bekannten Instru- Letztlich dürfen wir nicht vergessen,
unserer Mitglieder.
se aber versagt?»
Was auf dem Wilrichtig und falsch mente dazu werden als Äquivalent be- dass wir über die Innovationsfördelen unserer Mitbenennt, kämen rücksichtigt. Auch die Bewertungen von rung oder über die Finanzierungsprojekglieder basiert,
wir nicht weit. Im Gästen sowie Bewertungen der Mitar- te der neuen Regionalpolitik oder etwa
muss mit einem politischen Willen von Gegenteil wird dem touristischen Un- beitenden über die Führungsqualität den Schweizer Tourismuspreis «Milesoben bedacht sein. Wir müssen die Ge- ternehmen ein Denken in Prozessen na- im Betrieb sind wichtig. In den Betrie- tone» jedes Jahr tolle touristische Prowissheit haben, dass die öffentlichen hegelegt, Abläufe sollen definiert, Füh- ben selbst stelle ich diesbezüglich ein dukte entwickeln, auszeichnen und
Gelder zur Bewerbung des Schweizer rungsfragen reflektiert werden und die wachsendes Verständnis fest, gerade unseren Gästen zugänglich machen
können. In den
Tourismus in den Kontext einer quali- gewichtige Stimme der Gäste fliesst was die Gästekomerwähnten Förtativen Leistung eingebunden sind. Die- ebenso in das Programm ein. Heute mentare betrifft.
dermassnahmen
sen Zusammenhang zwischen Geldge- partizipieren Tausende von Betrieben Die Qualitätssi«Qualität ist DER Treiber in unund dem Tourisber und Auftragnehmer erachte ich als an diesem System. Die Qualitätskom- cherung nach inserer Industrie.»
relevant. Hier nehmen wir unsere Schar- petenz wird Jahr um Jahr erneuert, was nen sichert ein
muspreis spiegelt
nierfunktion wahr.
ein Engagement der Unternehmung ver- Qualitätsverspresich bloss die Spitlangt. Dieses Qualitätslabel kann man chen, das durch
ze des Eisberges.
nirgendwo erstehen, man muss sich da- die Bewertung von Gästen unmittel- Kurzum, wir sind durchaus fähig, InnoMit welchen Mitteln stecken Sie die für einsetzen. Mit diesen Massnahmen bar gespiegelt wird. Somit halte ich vation im Tourismus zu generieren und
Akteure im Tourismus mit dem Quali- kommen wir dem Ziel nahe, die hohe unser Gesamtkonzept als Tandem von zu belegen. Wir sollten nicht alles datätsvirus an?
Qualitätserwartung unserer Gäste zu er- Innen- und Aussensicht für ein solides für tun, um unseren Tourismus zu schäMit Sensibilisierungsarbeit in Aus- und füllen. Dem fein parzellierten Schweizer Konzept.
digen, gerade auch über ein mediales
Zetermordio. Wir dürfen also auf unseWeiterbildung, mit Verwertung von Kun- Tourismus führen wir damit ein Instrure weltweit profilierte und angesehene
den-Reaktionen, mit entsprechenden ment zur Qualitätssicherung zu.
Studien, Best-Practice-Beispielen,
Welche Folgen hat der starke Franken Brand Schweiz stolz sein. Diese Marke
ist letztlich verdammt stark!
h
Workshops, Experten-Diskussionen
für den Schweizer Tourismus?
usw. An erster Stelle steht die einzel- Welche Rolle bezüglich Qualität spielen Die Nachfrage aus den so wichtigen
betriebliche Umsetzung des Qualitäts- die relativ hohe Fluktuation im Touris- Quellmärkten Europas ist eng mit der
Programms des Schweizer Tourismus. mus und die hohe Quote ausländischer Kursentwicklung verbunden. Das erSchweizer Tourismus-Verband
Es ist das bedeutendste Instrument Arbeitnehmer?
folgreiche Marketing wird umso beDer Schweizer Tourismus-Verband STV,
und findet weit über die Schweiz hin- Fakt ist, dass unser Gewerbe sehr per- deutender, ist aber durch die Umstänein privatrechtlicher Verein seit 1932, ist
aus Beachtung. Der Kerngedanke des sonalintensiv arbeitet. Unser Qualitäts- de massiv erschwert. Schade, denn das
der nationale Dachverband des SchweiProgramms liegt darin, das Qualitäts- Programm opeLogiernächtevoluzer Tourismus. Er koordiniert die Anliebewusstsein in jeder einzelnen Unter- riert mit Coaches,
men stagniert seit
gen der touristischen Akteure und ver«Das
Qualitäts-Programm
des
nehmung zu schärfen und individuell die eine BotschafJahren. Dies zwar
tritt ihre Interessen gegenüber Politik,
SchweizerTourismus kann nicht
zu interpretieren. Dieses handfeste Ins- terfunktion wahrauf hohem Niveau
Behörden und Öffentlichkeit. Der STV
im stillen Kämmerlein absolviert
lobbyiert für drei zentrale Zielsetzungen:
trument fordert den touristischen Unter- nehmen. Sie geund die wichtigen
werden.»
• Der Schweizer Tourismus wird als
Wachstumsmärkben das Wissen
wichtiger Sektor der Schweizer Wirtte entwickeln sich
und Bewusstsein
schaft anerkannt.
um
Qualität
weiter
sehr
gut.
Aus
den
Zur Person
• Der Beitrag des Tourismus zur Standbzw. leben es vor. In dem Sinne pflegen boomenden Wirtschaftsräumen Asiens
Mario Lütolf, 52, leitet seit 1. 2. 2007
ortförderung wird gewürdigt.
wir ein Qualitäts-Programm, das eine und Südamerikas reisen nachweislich
den Schweizer Tourismus-Verband
• Der Schweizer Tourismus wird als
Kultur befeuert und nicht von einzelnen mehr Gäste in die Schweiz, was zu ei(STV), die nationale tourismus-poliKöpfen abhängt. Ich meine, dass wir es ner Erfolgsstory beitragen könnte. Leiwichtiges Instrument der Exportförtische Dachorganisation des Schweiderung wahrgenommen.
somit
schaffen,
das
Handicap
in
eine
der
sind
diese
Effekte
in
der
Summe
zer Tourismus in Bern. Als diplomierter
Chance zu verwandeln. Das Programm kaum spürbar, da wir massive RückIm Auftrag seiner rund 600 Mitglieder
Luftverkehrs-Angestellter arbeitete Mawidmet er sich weiter der Qualitätssirio Lütolf für Swissair, als Reiseleiter, in
an sich macht es zur Pflicht, dass die schläge aus dem wichtigen Euroraum
cherung (Labels: Familien willkommen,
Einkauf und Verkauf bei Imholz-Reisen
touristischen Unternehmer ihre Mitar- zu kompensieren haben; diese Verluste
Wellness-Destinationen, Qualitäts-Pround als Gesamtprojektleiter bei Swissbeitenden vollumfänglich einbinden. sind primär auf die Währungsproblemagramm des Schweizer Tourismus und
com. Er baute als Tourismusdirektor der
Es ist dies kein Programm, das im stil- tik zurückzuführen. Die Parallelität dieFerienwohnungs-Klassifikation) und BilStadt Luzern die Luzern Tourismus AG
len Kämmerlein mittels Konzepten rea- ser Entwicklung bewirkt ein neuerliches
dung (Berufsprüfungen, Höhere Fachauf und begleitete die Fusion der SBBlisiert und absolviert werden kann. Als «Treten an Ort» – und das imTourismusprüfungen) im Schweizer Tourismus.
Brünigbahn und Luzern-Stans-Engeläusserst verbindliches Element kommt markt, der weltweit jährlich um 4–6%
bergbahn LSE zur zb Zentralbahn AG.
www.swisstourfed.ch
noch dazu, dass wir mit Mystery Checks wächst! Weitere dramatische Folge: In
www.kgv.ch – 18. April 2013 – 4/2013
5
Mai
Medienspiegel 2013
Tourismus
Von einer klitzekleinen touristischen Bedeutung und einem riesengrossen Image
Abgehoben und bodenständig
Das touristische
Image und die touristische
Bedeutung des Appenzellerlandes stehen in einem
scharfen Gegensatz.
Peter Grunder
Gut 140 000 Hotelübernachtungen
hat Appenzell Ausserrhoden im
Jahr 2011 bilanziert. Das ist wenig
mehr, als die Lenk im Obersimmental jährlich bilanziert, und bereits
Chur hat mit knapp 190 000 Hotelübernachtungen weit mehr Frequenzen als Ausserrhoden. In
scharfem Gegensatz dazu steht das
Image des Appenzellerlandes: Die
Region ist namentlich in der deutschen Schweiz geradezu der Inbegriff landschaftlicher Schönheit,
Ausserrhoder Zahlen
ZVG
Einige Eckdaten von Appenzell
Aussserrhoden im Jahr 2011:
Scheinbar über allen Niederungen.
GJA67779
GJGM67779
PUBLIREPORTAGE
11
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Gastgewerbebetriebe
257
Hotels
61
Berggasthäuser
6
Stellen im Gastgewerbe
1207
Klassierte Ferienwohnungen 46
Übernachtungen total
198 062
Hotelübernachtungen
144134
Bauernbetriebe
825
regionaler Echtheit, kultureller und
kulinarischer Vielfalt – des Liebenswerten schlechthin. Selbstverständliches zu erklären sei schwer,
meinte Hans Altherr, Ausserrhoder
Ständerat, auf die Frage von GastroJournal, warum das appenzellische Image derart positiv sei (siehe
S. 2). Die Analyse fällt entsprechend
schwer.
nerrhoden habe «den richtigen Mix
von Brauchtum und Moderne». Die
Marke Appenzell sei stark, mit Blick
auf Aussserhoden hingegen sieht
Müller Handlungsbedarf: «Der touristische Auftritt Ausserrhodens
könnte eventuell durch kulinarische
Spitzen-Gastronomie aufgewertet
werden, ganz im Sinne von Brauchtum und Moderne.»
Etwas mehr Distanz und etwas mehr
Nähe helfen: In der Westschweiz
leuchtet das Bild des Appenzellerlandes weit weniger strahlend als in
der deutschen Schweiz, geschweige
denn im geografischen Umfeld des
Appenzellerlandes bis ins Süddeutsche und Vorarlbergische hinaus.
Vielmehr klingt rund um den Bodensee die räuberische Geschichte
Appenzells nach.
Das Phänomen ist klassisch: Gegen
aussen hält das Appenzellerland zusammen und beherrscht virtuos die
eidgenössische Klaviatur des Korporatistischen – das feine Image
vom Appenzeller ist nicht zuletzt
den Millionenbeträgen zu verdanken, die aus der landwirtschaftlichen Absatzförderung sprudeln. Intern wiederum tut man sich schwer,
von einer Destination modernen Zuschnitts etwa kann keine Rede sein,
obwohl man seit Jahrzehnten daran
laboriert. Indes: Das Streiten findet
auf einem sehr hohem Niveau statt.
Auch im Blick nach innen bekommt
das appenzellische Bild einige
Risse: Ständerat Altherr spricht von
«verbaler Schlagfertigkeit», geübt
werde sie «seit Jahrhunderten innerhalb der Landesgrenzen, vornehmlich zwischen Inner- und
Ausserrhodern». Typisch insofern
die Analyse von Ivo Müller, derzeitiger Präsident des Ausserrhoder
Kantonsparlamentes: «Der Auftritt
Innerrhodens ist stärker als der
Ausserrhodens», findet Müller, In-
EN BREF
Au plan touristique, le Pays d’Appenzell n’a que peu d’importance.
La région enregistre à peine 200 000
nuitées par an. Alors que son image
reste bien présente et très bien perçue, pour le moins en Suisse alémanique.
Qualitätsgütesiegel
im April
Der Schweizer Tourismus-Verband
(STV) konnte als Zertifizierungsstelle
des Qualitätsprogrammes für den
Schweizer Tourismus im April volle
51 Unternehmen neu oder erneut mit
einem Qualitätsgütesiegel auszeichnen, untervertreten ist nach wie vor
die Gastronomie. Beim Gütesiegel I,
das auf Kleinbetriebe zugeschnitten
ist und praxisnahe Qualitätsförderung
bringt, sind aus gastgewerblicher
Warte folgende Betriebe neu dabei:
das Hotel des Alpes in Saanenmöser,
die Sport Lodge in Klosters (Foto), das
Hotel Rigi Kaltbad und das Swiss Diamond Hotel Lugano in Vico Morcote.
Beim Gütesiegel II, das umfassende
Qualitätsförderung anstrebt und sich
an ambitionierte Häuser richtet, ist
das Hotel Lenzburg in Lenzburg neu
dabei, überdies das Hotel-Kurhaus
Casa Sant’Agnese in Muralto sowie
das Hotel Bella Lui in Crans-Montana.
Beim Gütesiegel III schliesslich, das einem Total Quality Management entspricht, waren im April keine Neuzugänge zu verzeichnen.
www.swisstourfed.ch
Juni
Medienspiegel 2013
2
Accueil
6. Juni 2013 | Nr. 23 | www.gastrojournal.ch
LEITARTIKEL
Strassencafés leiden nicht unter dem schlechten Wetter, sondern unter der Regulierungswut
Gleiches Recht –
nur nicht für Wirte
Im Regen stehengelassen
Die
Fülle an Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften
ist bereits hoch im Gastgewerbe. Doch bei Strassencafés ist sie noch höher –
und sie steigt munter weiter.
ruhigen, hat sie Massnahmen angedroht: Gastgeber müssen Personen
als Nachtlärm-Flüsterer einstellen,
die die Gäste an die Nachtruhe erinnern sollen; oder Restaurants müssen
ab Mitternacht rezyklierbare Plastikbecher anbieten anstatt der laut klirrenden Gläser, oder die Strassencafés
werden neu aufgestellt, optimiert, damit sie möglichst wenig Lärm verursachen. Selbst auf Nachfrage möchten
die Verantwortlichen der Stadt Genf
diese diffusen zusätzlichen Massnahmen nicht genauer erläutern.
Jasmina Slacanin, Marco Moser
Der öffentliche Raum scheint derzeit
eine magie-ähnliche Anziehungskraft auszustrahlen. Die Kleinsten
spielen in Brunnen, die Jugendlichen
veranstalten einen Botellon auf der
Wiese, und die Erwachsenen treffen
sich in den Strassencafés. Der öffentliche Raum in den Städten hat
sich zum Schmelztiegel gewandelt.
Doch der Gesetzgeber blieb nicht un-
tätig – selbst bei Regenwetter. Die
Basler zitterten um ihre Terrassen in
Innenhöfen, die ursprünglich um
20 Uhr hätten schliessen müssen, die
St. Galler dürfen seit je nur einheimische Gewächse auf ihre Terrassen
stellen, und die 900 Genfer Restaurateure, die öffentlichen Grund beanspruchen, müssen neuerdings an
obligatorischen Kursen teilnehmen,
um dem Nachtlärm vorzubeugen.
Die Stadt Genf geht noch weiter. Sollte
sich die Situation dennoch nicht be-
M. MOSER
Mit diesen teils gegenläufigen Entwicklungen hat sich der Ton auch
verschärft. Die Stadtbewohner wollen zwar zentral wohnen, mitten im
Leben, andererseits soll das Leben in
der Nacht ruhig sein. Während
Luzern an einer speziellen Ausgehzone rumstudiert, hat Chur eine geschaffen – im Rahmen der bereits
bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten. Verstummt sind hingegen die
letztjährigen Lärmklagen in den Innenstädten, der Regen hat die Klagen weggeschwemmt.
Die Reglementierungsdichte steht im
Gegensatz zu Äusserungen von Touristikern und Politikern aller Couleur,
die immer wieder das Gastgewerbe
als Visitenkarte einer Stadt loben.
Kaum eine Haupt-, General- oder Delegiertenversammlung vergeht, ohne
dass den Gastgebern gedankt wird
für ihren Einsatz zugunsten des Tourismus oder des Stadtbildes.
Die Wetterkapriolen gehören zum Geschäftsrisiko jedes Strassencafés.
Aber die Regulierungsdichte müsste wahrlich nicht so hoch sein.
Aktueller Stand der Motion Amstutz
Am 24. September 2012 überwies
der Nationalrat als Zweitrat die Motion von Adrian Amstutz «Weg mit
der überflüssigen Bürokratie im
Gastgewerbe». Darin wird der Bundesrat beauftragt, die Bestimmungen über die Raumplanung derart
zu revidieren, dass saisonal betriebene Strassencafés mit gewerbepolizeilicher Bewilligung von einer zusätzlichen Baubewilligung befreit
sind.
Die Umsetzungsarbeiten sind noch
nicht weit fortgeschritten. Das Bundesamt für Raumentwicklung hat
entschieden, die Motion Amstutz im
Rahmen der zweiten Revisionsetappe des Raumplanungsgesetzes
an die Hand zu nehmen, wobei
noch offen ist, ob dies eine Anpassung auf Gesetzes- oder Verordnungsstufe benötigt.
Angesprochen auf die Zeitfrage,
antwortet Thomas Kappeler als Leiter Sektion Recht beim Bundesamt
für Raumentwicklung: «Nicht vor
2015.» Also allerfrühestens in eineinhalb Jahren sind die Betreiber
von Strassencafés von der Baubemmo
willigung befreit.
Doch so grosszügig sie Komplimente
verteilen, umso pingeliger sind die
Stadtbehörden. Besonders Winterthur legt hier grossen Vermessungseifer an den Tag. Wer morgens um
6.20 Uhr seine Stühle nicht innerhalb der engen Markierung stehen
hat, wird mit mehreren hundert
Franken Busse und Schreibgebühr
belegt. Darauf folgte Einsprache,
doch nicht einmal die Richter sahen
sich im Stande, der beinahe lächerlichen Paragrafenreiterei Einhalt zu
gebieten. Contre Cœur gaben sie
den Gesetzesbuchstaben Recht und
verdonnerten den Gastgeber.
Es bleibt zu hoffen, dass die Stadtbehörden vom Bodensee bis zum Genfersee in naher Zukunft das Zentimetermass vergessen und dafür mehr
Augenmass beweisen. Ansonsten erstickt die wichtige Visitenkarte jeder
Stadt im Dickicht der Regulierungen.
En français
Wachstum von Accor und Neuausrichtung von Pullman
Page 15
Verleihung der Qualitätsgütesiegel
Accor wächst und wächst Neuenburg machts vor
Wie der Hotelkonzern Accor bekannt
gibt, nennt man nun 2000 Konferenz- und Veranstaltungshotels sein
Eigen. Bis 2015 sollen es sogar noch
250 mehr werden. So viele Hoteleröffnungen plant der Hotel-Industriekonzern in den kommenden zwei
Jahren weltweit.
In der Schweiz, in Österreich und in
Deutschland verfüge der Konzern derzeit über 215 Tagungsbetriebe, heisst
es in einer Medienmitteilung. AllerANZEIGE
GJRI67451
dings: Accor bezeichnet sozusagen jedes seiner Hotels als Tagungsbetrieb.
Derweil läuft die Neuausrichtung der
Pullman Hotels und Resorts auf moderne Geschäftsreisende. Das Netzwerk soll weiter wachsen: Ziel sind
150 Hotels von 2015 bis 2020 und
500 Häuser auf lange Sicht. Während Deutschland bereits über einige
Pullman-Häuser verfügt, hat diese
Accor-Marke in der Schweiz noch
nicht Fuss gefasst.
chb/mn
Im Mai konnte der Schweizer Tourismus-Verband insgesamt 71 Betriebe
neu oder erneut mit einem Qualitätsgütesiegel auszeichnen. Auffällig
ist, wie stark die Region Neuenburg
vertreten ist. Saskia Sigrist, Leiterin
Information von Neuenburg Tourismus, erklärt: «Wir übernehmen erstmalig die Kosten für das Qualitätsgütesiegel der Stufe I.» Dies
geschehe, um die Angebote und
Produkte der Region weiterzuentwickeln: «Hierfür ist das Qualitätsgütesiegel des Schweizer TourismusVerbandes eine sehr probates
Mittel.»
Beim praxisnahen Gütesiegel I gab es
aus gastgewerblicher Sicht 17 erneuerte Zertifizierungen. Neu mit
dem QI schmücken dürfen sich folgende vier Hotels aus der Region
Neuenburg: Auberg’Inn SARL in
Neuenburg selber, das Hôtel du Vaisseau in Cortaillod sowie die beiden
Hotels La Clef des Champs sowie Hôtel Restaurant et Relais de la Vuedes-Alpes, beide in La Vue-desAlpes. Bei den Restaurants sind dies
der Gasthof Bären in Ranflüh, die
Auberge du Plan-Jacot in Bevaix, das
Gerade wird das Mehrwertsteuer-Gesetz revidiert. Bäcker,
Metzger, Detailhandel, Takeaways bezahlen weiterhin 2,5
Prozent, das Gastgewerbe 8 Prozent. Gleiches Recht gilt für alle,
nur nicht für Wirte. Die können
sich keine leibeigenen Spezialisten, Anwälte und Lobbyisten
halten wie Industrie oder Detailhandel. Gerade deshalb lieben
Politiker, Beamte und Konsumentenschützer das Gastgewerbe.
Man kann bedenkenlos darauf
herumtrampeln, ohne Folgen
fürchten zu müssen. Die Zeche
bezahlt das Gastgewerbe. Zum
Beispiel, wenn es vor lauter
Schwächung beim Irrsinn um
höchste Mieten an guten Lagen
nicht mehr mithalten kann. Ein
Kostprobe: Nach 30 Jahren wird
das Restaurant Camino an der
Freienstrasse in Basel von der Zürcher Immobilienfirma Hardturm
AG auf die Strasse geworfen,
weil das Modehaus Schild mit
dem Dessous-Laden Intimissimi
eine fünfmal so hohe Miete bezahlen kann. Tja, die in China
und Indien von kleinen Kindern
in Arbeitslagern gefertigten und
überteuert verkauften italienischen Edel-Dessous bringen halt
wesentlich mehr Profit als handgemachte Speisen von einem fair
bezahlten Schweizer Koch. Doch
das interessiert weder Politiker
noch Beamte. Auch nicht die
Konsumentenschützerinnen, deren Brüste in ihren Dessous in besten Kinderhändchen liegen. Sie
fordern, wie derzeit im Waadtland, lieber das auf die Gastronomie zugeschnittene Deklarationsgesetz, ob nach «Grossmutterart»
zu Schweizer L-GAV-Konditionen
hausgemacht sein müsse.
Romeo Brodmann
Rechtswidrige
Veröffentlichung
Wo absteigen?
Das Qualitätsgütesiegel weist den Weg.
Café du Cerf in Neuenburg, das Café
Restaurant L’Escarbot in Landeron,
das Chez Nuna in Le Landeron, das
Cjv Sàrl – Désobeissance, das O’Toiles Sàrl, die Esprit Bar sowie das
Restaurant de la Maison des Halles,
alle in Neuenburg.
Auf Stufe zwei agiert neu das Hotel
Teufelhof in Basel. Gar mit dem Gütesiegel der Stufe drei schmücken
sich neuerdings das Hotel Frutt
Lodge & Spa in Melchsee-Frutt sowie
das Matterhorn Valley Hotel Alpenrösli in Gasenried.
mmo
www.swisstourfed.ch
Wenn es um den Hygienepranger
geht, versuchen die Befürworter, deutsche Vorbilder als Beweis heranzuziehen. Wie wenig dies gerechtfertigt ist,
zeigt die aktuellste Rechtsprechung.
Mittlerweile untersagen die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen, Nordrhein-Westfalen sowie
Rheinland-Pfalz die Veröffentlichung
von Kontrollergebnissen. In ihren Urteilen äusserten die Oberverwaltungsgerichte «erhebliche Bedenken im
Hinblick auf die Verfassungsmässigkeit». Ganz deutlich wurde der Hessische Verwaltungsgerichtshof, in dem
er die Veröffentlichung als «schwerwiegenden Eingriff in das Grundrecht
auf Selbstbestimmung und das Grundrecht auf Berufsausübungsfreiheit»
wertete. Ernst Fischer, Präsident des
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), sagte: «Es ist unverhältnismässig und rechtlich bedenklich, dass in einem Restaurant das
Ergebnis einer Momentaufnahme
über Monate aushängt.»
Restaurant
15
Supplément sur: www.gastrojournal.ch
ÉDITORIAL
Les hôteliers suisses à suivre les cours de qualité sont nombreux
Faire découvrir la table du
stamm au politique
Les restos boudent le label Q
400
Evolution 1998 – 2012 de la restauration et de l‘hôtellerie
350
Restauration
Total
Hôtellerie
300
250
200
100
50
0
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Depuis quelques années, une très légère augmentation des restaurants labellisés «Q» est constatée. Mais l’évolution est incomparable avec l’hôtellerie.
Jasmina Slacanin Contrairement
aux hôtels, les restaurants
de Suisse restent encore à la
traîne en matière de label de
qualité.
«C’est vrai que l’implantation du
Programme qualité dans la restauration n’est pas satisfaisante et pas
suffisante», constate Chantal Beck,
responsable Programme qualité à la
Fédération suisse du tourisme. Selon
la dernière, la raison de ce manque
réside dans un manque de «prise de
conscience» des tenanciers qu’une
amélioration est toujours possible:
«C’est le devoir de chaque restaurateur de se remettre constamment en
question, de vérifier ses processus
et de continuer à développer son offre et son service.»
Formateur pour la Suisse romande,
Philipp Wach donne des cours de
qualité depuis quelques années. Il
explique cette inégalité entre restau-
rateurs et hôteliers par un attrait de
la clientèle hôtelière pour les labels:
«Lorsqu’un client réserve un hôtel, il
s’intéresse aux labels et aux classifications. Le nombre d’étoiles a de
l’importance. Tandis que pour un
restaurant, ce qui importe le plus,
c’est la qualité de la cuisine, ce qui
n’est pas garanti dans un label Q.
Les guides ont plus d’impact dans
ce domaine-là.»
Répartis en trois niveaux, les cours de
niveau I sont axés sur l’amélioration
de la qualité du service, ceux du niveau II permettent d’améliorer la
qualité de la gestion et ceux du niveau III introduisent un système global de management de la qualité. En
effet, la façon de cuisiner ne figure
pas au menu de ces cours standardisés, destinés à toutes les branches
du tourisme.
Si l’impact sur la clientèle des restaurants labellisé «Q» n’a pas encore
été étudié, la démarche reste importante pour le restaurateur qui doit
ainsi constamment réfléchir à amé-
liorer son offre, se distinguer et se
mettre constamment à jour.
Récemment, Tourisme Neuchâtelois
a lancé une action proposant des
cours de qualité gratuits. Quelques
restaurants ont été labellisés (voir
GJ23). Bien qu’il soit encore tôt pour
faire un bilan, les tenanciers interrogés se disent satisfaits de leur démarche. Lionel Billard, tenancier
depuis six ans de l’Auberge du PlanJaccot à Bevaix, affiche fièrement
son nouveau label. Au restaurant et
sur son site internet! «Les clients
nous demandent toujours à quoi correspond ce ‹Q›. C’est très important
de prendre le temps de leur expliquer», estime le restaurateur qui a
déjà entrepris quelques changements dans son établissement. Des
améliorations dans «la petite salle»,
un coin jeu et un nouveau bac à sable pour les enfants font partie des
projets réalisés ou à réaliser sur le
court terme.
A l’image des restaurateurs neuchâtelois, d’autres tenanciers pourraient
également adopter le programme
qualité. La Fédération suisse du tourisme est optimiste: «Ces dernières
années, la branche de la restauration
connaît une augmentation sensible
et réjouissante du nombre d’établissements labellisés. Pour l’heure,
cette constatation se vérifie surtout
en Suisse alémanique. Nous devons
encore mieux communiquer dans
cette branche que ce programme
n’est pas quelque chose de théorique, mais une aide à s’auto-évaluer, un instrument simple qui permet de mettre en place des mesures
très concrètes et individuelles pour
s’améliorer.»
IN KÜRZE
Das Qualitätsgütesiegel für den
Schweizer Tourismus, das «Q»,
scheint bei den Gastrobetrieben
nicht sehr beliebt. Auch wenn sich
seit einigen Jahren eine positive Entwicklung bemerkbar macht (siehe
Grafik), sind die oft schlecht informiert über die Vorteile dieses Labels.
Was bringt das «Q» den Gastwirten?
Motion Amstutz: de la théorie à la pratique
Projet de protection du terme «restaurant» est lancé
Pour la Saint-Glin-Glin
Sauver la gastronomie
charge le Conseil fédéral de réviser
les dispositions qui concernent la
planification de l’aménagement du
territoire afin que les cafés donnant
sur la rue soient libérés d’une autorisation de construire s’ajoutant à
l’autorisation de la police du commerce. Les travaux de mise en œuvre n’ont pas encore beaucoup
avancé. L’Office fédéral de l’aménagement du territoire a décidé de s’attaquer à la motion Amstutz lors de la
deuxième étape de la Loi sur l’aménagement du territoire mais on ne
sait pas encore si elle nécessitera
une adaptation au niveau de la loi ou
de l’ordonnance.
Il faut patienter jusqu’en 2015 pour être
libéré de l’autorisation de construire.
Le 24 septembre 2012, le Conseil national a accepté, comme deuxième
Chambre, la motion d’Adrian Amstutz «Eliminons la bureaucratie superflue dans la restauration». Elle
Interpellé quant au délai, Thomas
Kappeler, chef de la section Droit à
l’Office fédéral de l'aménagement du
territoire, a répondu «Pas avant
2015». Ce sera donc au plus tôt dans
une année et demie que les exploitants de cafés ayant pignon sur rue
seront libérés de l’autorisation de
mmo
construire.
La France tente de sauver sa tradition.
En France, le mot restaurant est sur
toutes les lèvres. Le pays de la gastronomie qui a souvent basé son
identité sur les plaisirs de la table
tire la sonnette d’alarme. Les termes
de «restaurant» et de «restaurateur»
pourraient être protégés et réservés
à de véritables chefs qui cuisinent.
La gastronomie française semble en
effet être au plus mal. Des chiffres
alarmants ont montré que les 3/4
des restaurants en France ne proposent que des plats industriels. Des livres titrent sur la mort de la cuisine
française, des émissions ont illustré
ce déclin en montrant des cuisiniers
qui ventent les mérites du précuisiné. C’est dans ce climat qu’un projet de loi vient de voir le jour. Il propose que le terme restaurant et
restaurateur soit réservé qu’«aux
professionnels qui servent à leur
clientèle – dans des conditionnements non jetables –, des plats élaborés et cuisinés sur place à base de
produits bruts». Les pâtisseries,
pains, fromages et charcuteries ne
sont, bien sûr, pas touchés par ce
règlement.
Ce projet de «Loi Hamon» – du nom
du ministre chargé de sa défense –
est présenté à l’Assemblée nationale
française depuis ce mardi jusqu’à
jeudi. Quelques années après l’entrée du repas gastronomique à la
française dans le patrimoine immatériel de l’UNESCO ou le récent lancement du label «restaurant de qualité», rien ne semble avoir bougé.
Qu’en sera-t-il avec cette nouvelle
jsl
mesure?
SOURCE: FST/GRAPHIQUE: O. KREJCI
150
GastroAargau fait quelque chose
de super: une table du stamm. Le
concept est très simple. Un politicien ou une politicienne s’assoient au stamm d’un bistrot et
parlent avec les gens. Cette foisci, l’invité de la tenancière Cornelia Stähli du restaurant Strebel à
Gettwil fut le conseiller d’Etat
Alex Hürzeler. Une opération qui
ne va pas de soi. Elle est sympathique et mérite réellement
des remerciements à celui d’enhaut qui se donne la peine et
prend le temps de s’assoir ici-bas
à table et de parler. Ce qui devait
advenir advint. Hürzeler se sentait bien à la table du stamm et il
lui vint à l’esprit la disparition,
l’an passé, à Oeschgen, sa commune de domicile, du Schwanen,
le dernier bistrot du village. Le
«Wohler Anzeiger» en a fait un
sujet. Hürzeler connaît l’importance d’un restaurant pour son
village. Sans bistrot, il y a comme
un manque. L’absence de lieux
de rencontre renforce l’individualisme dans la société. L’affaiblissement du système de milice
pourrait avoir pour conséquence
que plus personne ne s‘engage
en faveur de la communauté.
Apparemment, Hürzeler regrette
la mort des bistrots. Il avait la
possibilité de montrer à notre
branche à quel point il prenait
cette affaire au sérieux et comment il défendait la question de
savoir pourquoi, par exemple, les
détaillants, les boulangers, les
bouchers et les take-aways ne
paient que 2,5% de TVA, alors
que la restauration doit allonger
8% pour le même produit.
Romeo Brodmann
Terroir genevois en terre
genevoise
Un vent nouveau souffle sur l’Auberge de la Ferme à Jussy. Depuis fin
mai, le chef Jérôme Boileux, amoureux de cette région genevoise, y propose une cuisine de proximité. «C’est
sur assiette que je m’exprime le
mieux, explique le tenancier dans ‹Tribune de Genève›. En plat du jour,
j’aime proposer des recettes canailles
typiquement genevoises ou des plats
traditionnels de nos grand-mères. Ce
chef originaire du sud de la France
semble d’emblée mériter l’appellation
«restaurateur» (lire ci-contre).
Les migrants plus
courageux (ou insouciants)
Une étude internationale à laquelle a
participé la Haute école de gestion de
Fribourg montre que les migrants de
première et de deuxième génération
sont bien plus actifs que les Suisses
dans la création d’entreprises. Dans
un article de «La Liberté», c’est
l’exemple du Turc Metin Mutlu et de
sa Pastamia à succès qui a été choisi.
fokus
ANZEIGE
nicht
kompliziert
htr hotel revue
Nr. 24 / 13. Juni 2013
sWWWREBAGCH
Verschärfte
Töne wegen
Umweltschutz
In den Alpen stossen
mehrere touristische
Projekte auf den
Widerstand von
Umweltschützern.
Der Unmut darüber
ist heftiger, der
Umgangston rauer
als gewöhnlich.
ALEX GERTSCHEN
D
er Widerstand von
Umweltverbänden
gegen Tourismusprojekte in den Alpen
sorgt bei den Leistungsträgern für
rote Köpfe. Zeugen die latenten
Spannungen bis offenen Konflikte, die in Destinationen wie Andermatt-Sedrun, Davos, Engelberg und Zermatt zu beobachten
sind, von verhärteten Beziehungen? Umweltschützer verneinen,
Tourismusvertreter bejahen in der
Tendenz. Der Blick auf einige
Brennpunkte legt eine differenzierte Einschätzung nahe.
Am emotionalsten wird zurzeit
im Wallis gestritten. «Es kann
nicht sein, dass uns die Umweltverbände Tag und Nacht belehren, was gut für uns und unsere
Natur ist. Wir müssen hier leben
und ein Auskommen finden», sagt
Christoph Bürgin, Präsident der
Gemeinde Zermatt und Mitglied
des Verwaltungsrates der Fluggesellschaft Air Zermatt.
Folgenschwere Überprüfung der
Gebirgslandeplätze
Der jüngste Anlass seines schier
unbändigen Ärgers ist der Konflikt
um die Nutzung des Gebirgslandeplatzes bei der SAC-Hütte auf
dem Monte Rosa. Der Landeplatz
liegt im Gebiet, das unter dem
Namen «Dent Blanche-Matterhorn-Monte Rosa» im Bundesinventar der Landschaften und
Naturdenkmäler von nationaler
Bedeutung (BLN) eingetragen ist.
Dieser Status war dem Gebiet be-
Schutz und Nutzung der
Natur auf engstem Raum
reits 1983 verliehen worden. Doch
erst im Jahr 2000 erteilte der Bundesrat der Verwaltung die Order,
sie solle überprüfen, ob die touristische Nutzung der 42 Gebirgslandeplätze in der Schweiz (siehe
Karte unten) mit dem Ziel vereinbar sei, am Monte Rosa wie in
allen BLN-Gebieten die natürliche
Ruhe und Stille zu schützen.
Im März ist ein Gutachten der
Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission publik geworden, das vom Bundesamt für
Zivilluftfahrt in Auftrag gegeben
worden war. Die Kommission befindet darin, dass die jährlich zwischen 500 und 1200 schwankenden Flugbewegungen der Air
Zermatt das Schutzziel im MonteRosa-Gebiet gefährdeten und auf
rund 100 zu reduzieren seien,
zum ausschliesslichen Zwecke
des Pilotentrainings.
Das Gutachten kommt praktisch einer Verbotsempfehlung
für das Heliskiing-Angebot in
Zermatt gleich – zur Freude von
Katharina Conradin, der Geschäftsführerin von Mountain
Spannungen in Engelberg
wegen Bahn in Jagdbanngebiet
und neuen Gebirgslandeplätzen
Spannungen in Zermatt
wegen Heliskiing im
Schutzgebiet Monte Rosa
Die Monte-Rosa-Hütte mit Helikopter-Landeplatz: touristischer Magnet in geschützter Bergwelt.
Wilderness. Die Organisation engagiert sich seit Jahren für ein
Verbot von Heliskiing. Die ökologischen Kosten stünden in keinem Verhältnis zum ökonomischen Nutzen, sagt Conradin. «Ich
kann deshalb nicht nachvollzie-
Spannungen in Andermatt
wegen Resort und Skigebietsverbindung mit Sedrun
w
Gebirgslandeplatz
w
Bundesinventar der Landschaften und
Naturdenkmäler von nation. Bedeutung
w
Jagdbanngebiete
w
Moorlandschaften
Touristische Angebote in Schutzgebieten sorgen nicht nur in Andermatt, Engelberg und Zermatt für Spannungen. Laut dem Bund birgt
gut die Hälfte der 42 Gebirgslandeplätze (auf der Karte fehlt die Alp Trida, GR) ein grosses Konfliktpotenzial. BAZL, Sachplan Infrastruktur d. Luftfahrt
zvg
hen, weshalb ausgerechnet bei chung des Monte-Rosa-Gebietes
diesem Thema die Emotionen so aus dem BLN beantragen.
Obwohl selbst Bürgin einräumt,
hochgehen.»
Tatsächlich scheint die sachli- dass die Chancen dafür eher
che Kompromisssuche beim Heli- schlecht stünden, ist der Vorstoss
skiing am schwierigsten zu sein bedeutsam. Er ist präzedenzlos
(vgl. den Artikel auf Seite 12). Der und zeugt vom über das Wallis hiZermatter
Gemeindepräsident nausreichende Konfliktpotenzial,
Bürgin würde Conradins Aussage das die Überprüfung der Gebirgslandeplätze birgt.
wohl unterschreiNeben dem Lanben, dass Heliskideplatz am Monte
ing gewissermasRosa liegen weitesen die Spitze des
re 17 in einem
Eisbergs sei – aber
BLN-Gebiet. Umin einem ganz anweltschützerin
deren Sinne. WähConradin befürchrend es für Conratet deshalb, dass
din das absurdeste
die Bundesbehörtouristische Angeden zur Beruhibot im Hochgebir«Es kann nicht
gung der Gemüter
ge darstellt, liefert
Überprües für ihn das
sein, dass uns die den
fungsprozess weijüngste Beispiel
Umweltverbände ter in die Länge
des
überhand
ziehen werden.
nehmenden EinTag und Nacht
Beim derzeit beflusses von aussen.
belehren.»
sonders
span«Wir
machen
Christoph
Bürgin
nungsgeladenen
doch nicht die NaGemeindepräsident Zermatt
Umfeld wäre ein
tur kaputt, sie ist
Spiel auf Zeit plauunser USP!», sagt
Bürgin. Aber dass ein Bundes- sibel. Das Interview auf Seite 13
inventar, das einst «von irgend- mit Hans Hess, dem Ständerat
welchen Beamten in Bern» erstellt Obwaldens und Präsidenten der
worden sei, die touristische Ent- Titlis-Bahnen, zeigt, dass auch in
wicklung derart einschränke, anderen Bergkantonen die Verbitterung über die Annahme der
gehe nicht an.
Zweitwohnungsinitiative
noch
immer mit Händen greifbar ist.
Konflikt wirft Schatten auf weitere
Hans Peter Julen, Gastgeber im
Teile des Alpenraumes
Dieser Auffassung ist im Wallis Zermatter «Alpenhof» und Präsieine politische Mehrheit. Mitte dent der lokalen Bergbahnen,
Mai hat das Parlament auf Betrei- sagt, man befinde sich emotioben der Gemeinde Zermatt die nal in einer Abwehrhaltung gegen
Kantonsregierung beauftragt, sie
solle beim Bundesrat die Strei- Fortsetzung auf Seite 13
ANZEIGE
+(66(5
8QWHUQHKPHQVEHUDWXQJIU+RWHOOHULH5HVWDXUDWLRQ
-HGHU%HWULHEKDW3RWHQWLDO
IUPHKU&DVKIORZ«
:LUILQGHQGLHJHKHLPHQÃ.RVWHQIUHVVHU´XQG8PVDW]SRWHQWLDO]XU
9HUEHVVHUXQJGHV%HWULHEVHUJHEQLVVHV
,Q-DKUHQKDEHQZLUKXQGHUWH
YRQ.RQ]HSWHQLQDOOHU:HOWDXVJHDUEHLWHW
'UIHQZLUDXFKEHL,KQHQXQVHU.QRZKRZ
XQWHU%HZHLVVWHOOHQ"
3RVWVWUDVVH3)3IlIILNRQ6=
KHVVHU#EOXHZLQFK
www.muekusch.de · [email protected]
HOTEL
GASTRO
NOMIE
PRIVAT
WOHNEN
STUHL
CENTER
BÄDER
TÜREN
Der KOMPLETTEINRICHTER!
Wir vereinen Ideenreichtum,
Tradition und Handwerk.
Bei uns sind Sie in guten Händen –
gemeinsam für Ihr Objekt!
GROSSE AUSSTELLUNG
UNSERER ZIMMERTYPEN!
MÜKUSCH EINRICHTUNGEN
Aumühle 5 · D - 87538 Obermaiselstein
Tel: 0049 (0) 8326 . 36160
www.vega-ch.com
www.erwinmueller.ch
fokus
htr hotel revue
Nr. 24 / 13. Juni 2013
Trügerische Idylle am Titlis: Die Bergbahnen ärgern sich ob der Einsprachen von Umweltschutzverbänden gegen eine geplante Gondelbahn.
13
Bilder zvg
Unmut und Gelassenheit
Während Hans Hess (Titlis-Bahnen) verhärtete Beziehungen beklagt, beobachtet Otto Sieber (Pro Natura) den Ausgleich legitimer Interessen.
zeitige und konstruktive
Zusammenarbeit gelobt.
Ich habe leider ganz andere
Erfahrungen gemacht und
stehe damit nicht alleine. Es
handelt sich um ein landesweites Phänomen. Deshalb bin
ich auch nach wie vor für die
Abschaffung des Verbandsbeschwerderechts.
Hans Hess, haben sich die
Beziehungen der Tourismusbranche zu den Umweltverbänden verschlechtert?
Ich habe diesen Eindruck. Es
gibt kaum ein touristisches
Projekt, welches nicht Einsprachen provozieren würde.
Vielleicht hat dies mit der
Professionalisierung der
Verbände zu tun. Man könnte
meinen, der Lohn der Funktionäre bewege sich entlang der
Anzahl Einsprachen.
In der Regel kann Einsprachen
vermeiden, wer rechtzeitig
den Kontakt mit der anderen
Seite sucht …
… ach, wir haben die Verständigung doch als Erste gesucht!
Genützt hat es nichts. Vielleicht, weil wir Erfolg haben?
Hatten Sie die Verbände vom
Neu- und Ausbau der Gondelbahn Engelberg-Trübsee
unterrichtet?
Wenn wir praktisch auf derselben Achse einer bestehenden Strecke eine neue Bahn
bauen wollen, müssen wir doch
nicht die Umweltverbände um
Erlaubnis fragen. Dennoch
orientierten wir sie im Vorfeld
umfassend, auch mit Begehungen im Gelände.
Für Widerstand sorgt ja
eigentlich nicht die Ersatzin-
Fortsetzung von Seite 11
Fremdbestimmung. Die Aussage
will er explizit nicht gegen die Umweltverbände verstanden wissen.
Schliesslich haben die Bergbahnen mit Pro Natura und dem WWF
vor einigen Jahren ein Verständigungsabkommen unterzeichnet
und hält dieser «Burgfrieden» laut
Julen bisher. Dennoch unterstützt
er die Gemeinde im Konflikt um
das BLN-Gebiet am Monte Rosa.
Verschärfte Schutzbestimmungen
für traditionelles Tourismusgebiet
Ein zweiter Konfliktherd liegt in
Engelberg. Der dortige Tourismusdirektor Frédéric Füssenich
bezichtigt die Umweltverbände
der Einmischung. Seinen Unmut
erregt ihr Widerstand gegen die
Verlegung von Gebirgslandeplät-
Hans Hess, Ständerat (OW),
VR-Präs. Titlis-Bergbahnen.
vestition, sondern die langfristig angestrebte Verbindung
der Skigebiete EngelbergTitlis und Melchsee-Frutt.
Genau. Den Verbänden geht es
letztlich um die Verhinderung
des neuen Skigebietes.
Ist diese Position illegitim?
Sie ist unverständlich, weil die
Verbände anderswo passiv
bleiben. In Andermatt-Sedrun
darf Samih Sawiris eine
beliebig grosse Anzahl von
Anlagen verbinden, und die
Umweltschützer machen
nichts. Wir dürfen keinen Nagel
einschlagen, ohne dass sie auf
die Barrikaden gehen.
Aber gerade AndermattSedrun wird von beiden Seiten
als beispielhaft für eine früh-
Das Volk hat dieses Ansinnen
abgelehnt und sich mit dem
neuen Raumplanungsgesetz
und der Zweitwohnungsinitiative für einen starken
Umweltschutz ausgesprochen.
Ignorieren Sie diese Signale?
Auf keinen Fall. Ich bin mir
der natürlichen Grenzen des
Wachstums in den Bergen
bewusst, jedoch sind es die
Leute vor Ort, die diese
Grenzen festlegen sollen.
Wir brauchen keine Bevormundung durch die restliche
Schweiz.
Aus dieser Haltung heraus
will der Kanton Wallis, dass
der Bund den Schutz des
Monte-Rosa-Gebietes aufhebt.
Was halten Sie davon?
Die Walliser können am besten
beurteilen, welche kantonalen
Gebiete in das entsprechende
Bundesinventar gehören und
welche nicht. Ich kann ihren
Vorstoss aus diesem Grund nur
unterstützen.
axg
zen in die Region, die das Bundes- markant aus. Seither besteht zwiamt für Zivilluftfahrt erwägt und schen den ökologischen und toudie er mit Blick aufs Varianten- ristischen Zielen im Gebiet ein
Skifahren begrüssen würde. Zu- Grundkonflikt. – Alle Akteure sind
dem haben Pro Natura und der sich einig, dass dieser Konflikt mit
der Verlegung des
WWF gegen ein
Jagdbanngebiets
Projekt der Titlis«Der Ausgleich
aufgehoben werBahnen Einsprader Interessen
den muss. Doch
che erhoben.
Die neue Gonerfordert den oft während Behörden und Bergdelbahn soll eine
mühseligen
bahnen dafür das
bestehende
auf
touristisch wenig
der fast identiDialog vor Ort.»
genutzte Gebiet
schen Route ersetMila Trombitas
Bannalp-Walenzen. Das Problem
Stv. Direktorin, STV
stöcke favorisieist, dass die Bahn
ein Jagdbanngebiet durchquert. ren, ziehen die Verbände das
Als sie gebaut wurde, dienten sol- Schaftal vor. Ein Grund dafür ist,
che Gebiete dem Schutz der Wild- dass der Schutz des Schaftals die
tiere vor Übernutzung und Wilde- Verbindung der Skigebiete Titlisrei. Der Bund weitete 1991 die Engelberg und Melchsee-Frutt auf
Schutzfunktionen der Jagdbann- Jahrzehnte hinaus verunmögligebiete für Flora und Fauna aber chen würde.
Stillschweigen vereinbart. Am
18. Juni will die Regierung
ihren Entscheid mitteilen.
Otto Sieber, haben sich die
Beziehungen der Tourismusbranche zu den Umweltverbänden verschlechtert?
Ich sehe dies nicht so. Pro
Natura sucht sich keine
Gegner, sondern kümmert sich
einzig um den Schutz der
Natur- und Kulturlandschaften.
Und genau dies trägt Ihnen
Gegner ein – zum Beispiel aus
der Tourismusbranche.
Tatsächlich stellen wir seit
fünf, zehn Jahren ein touristisches Wettrüsten in den Alpen
fest. Oft sind es nicht grosse
‹Geschichten›. Eine Trotinettstrecke hier, eine Hängebrücke
dort … Diese Projekte stellen in
der Summe eine grosse
Belastung dar. Der Tourismus
beraubt sich so langfristig der
eigenen Grundlage, der
Schönheit der Landschaft.
Erachten Sie touristische
Projekte an sich als legitim?
Selbstverständlich! Zudem sind
viele Nutzungen schlicht nicht
verboten. Wir kennen unsere
Rolle, wenden bloss die Mittel
an, die das Gesetz gewährt …
… weshalb Ihnen vorgeworfen
wird, Sie seien Verhinderer.
Dass wir nicht solche sind,
zeigt sich in Andermatt. Bei der
Planung des Resorts und der
Zusammenschliessung des
Für Füssenich ist diese Verbindung für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Destination
aber unabdingbar. Ihn ärgert insbesondere, dass den Bergbahnen
ein Rückzug der Einsprache angeboten worden sei für den Fall,
dass sie einer Verlegung des Jagdbanngebiets ins Schaftal zustimmten. «Ein solches Angebot
zeugt für mich nicht von konstruktiven Beziehungen», sagt er.
Ursula Schüpbach vom SAC
Zentralverband will sich nicht zu
diesem spezifischen Thema äussern, sagt aber, dass Skigebietserweiterungen und -verbindungen
sowie Erlebnisinstallationen die
letzten unberührten Berggebiete
beeinträchtigten, deshalb erhebliches Konfliktpotenzial bärgen.
Zurzeit arbeiten Nid- und Obwalden eine Empfehlung für die
Otto Sieber, Geschäftsführer
Pro Natura.
Skigebietes mit jenem von
Sedrun haben wir substanzielle
Verbesserungen erzielen
können. Aber dabei hatten wir
mit einem Unternehmer zu tun,
der frühzeitig auf uns zukam.
Wieso haben fünf Verbände im
April dennoch Beschwerde
gegen die Zonenplanänderung
eingelegt, die im Januar als
gelungener Kompromiss
gefeiert worden war?
Die Zonenplanänderung der
Gemeinde Andermatt ignorierte wichtige Punkte des
Kompromisses. Dagegen
mussten wir uns wehren.
Wie geht es nun weiter?
Wir haben mit der Urner
Regierung gesprochen, über
Inhalt und Ergebnis aber
Verlegung des Jagdbanngebietes
aus. Der Bundesrat soll vor Ende
Jahr einen Entscheid fällen. Mindestens bis dahin dürften die Einsprachen gegen das Bahnprojekt
hängig bleiben.
Konflikte erhalten mehr Beachtung
als Beispiele der Kooperation
Spannungen zwischen Umweltschützern und Leistungsträgern
gibt es auch in Davos, wo Mountain Wilderness die von der Destinationsorganisation geförderten
Auftofahrtrainings auf dem Flüelapass verbieten lassen will, und
in Andermatt rund um die Investitionen Samih Sawiris'. Allerdings
wird gerade die Planung des dortigen Resorts und der Skigebietsverbindung mit Sedrun allseits als
Beispiel einer letztlich gelungenen Kooperation angeführt.
Hans Hess sagt, die Professionalisierung der Umweltverbände habe zu einer Zunahme
der Einsprachen geführt.
Das Gegenteil stimmt, wie
erneut das Beispiel Andermatt
zeigt. Wir haben unsere
Hausaufgaben gemacht, uns
erst auf eine Position geeinigt
und diese dann gegenüber den
Investoren vertreten. Zwischen
den Verbänden waren die
Auseinandersetzungen ebenso
hart wie jene mit Sawiris…
Beispiele missglückter
Kooperation gibt es in
Engelberg und Zermatt.
Bezüglich der Gebirgslandeplätze in Schutzgebieten
handelt es sich nicht um neue
Konflikte. Neu ist einzig, dass
die Bundesbehörden nun
Schritte unternehmen, damit
diese Gebiete den Schutz
erhalten, den sie verdienen.
Was halten Sie vom Walliser
Vorstoss, der Bund solle den
Schutz für das Monte-RosaGebiet aufheben?
Wir schauen dem Begehren
recht gelassen zu. Sollte es
wider Erwarten Erfolg haben,
wäre dies aber eine Einladung
zu einer Volksinitiative.
axg
Mila Trombitas, die stellvertretende Direktorin des Schweizer
Tourismusverbandes, warnt deshalb vor einer Überbewertung der
Konflikte. Dass diese eher wahrgenommen würden als die vielen
Beispiele konstruktiver Kooperation liege auch an der Logik der
Medien. Sie will aber nicht abstreiten, dass gerade der Wintertourismus durch immer grössere
und höher gelegene Skigebiete
und neue Angebote wie Heliskiing
einen wachsenden Druck auf die
Ökologie der Berge ausübt.
Eine rasche, spannungsfreie
Lösung dieses Grundkonflikts
sieht Trombitas nicht. «Wer den
sachlichen Ausgleich der Interessen anstrebt, kann nur für den
mühseligen, aber nachhaltigen
Dialog der Akteure vor Ort plädieren», sagt sie.
fokus
ANZEIGE
Fullservice Hotelwäschelösungen
htr hotel revue
Nr. 26 / 27. Juni 2013
Vertrieb Axel Baas · Tel: 091/794 20 22
wäschekrone.ch
Das Geschäft mit
Familien ist für die
Hotellerie zuletzt
enttäuschend verlaufen. Die TouringAngebote von
Schweiz Tourismus
sind ein Versuch
zur Remedur.
ALEX GERTSCHEN
Die Schweiz als «natürlichster Spielplatz der Welt»: Ob die neue Kampagne von Schweiz Tourismus dem Familiengeschäft die nötigen Impulse verleihen kann?
Waldhaus Flims
Familien auf Touren bringen
Ä
zvg
tzend war die Kritik,
die der Kommunikationsberater Otto Jolias
Steiner am Tag der
Schweizer Hotellerie vor drei Wochen an der Familienkampagne
von Schweiz Tourismus (ST) übte:
Die Touring-Angebote gehorchten nicht Gästebedürfnissen, sondern dem Bestreben, möglichst
viele Tourismusorte zu berücksichtigen und so politischen Frieden zu stiften. Tatsächlich bewegen sich die meisten Familien
während der Ferien nicht
vom Fleck. Doch die Touring-Angebote könnten
mittel- und langfristig
ein Reiseverhalten stimulieren, das ganz auf
die Stärken der Schweiz
abgestimmt ist – als einem
potenziellen riesigen
Familienresort.
Gemäss dem
Tourismusmonitor
Schweiz
(TMS) von 2010
bleiben 89 Prozent aller Fami-
Lassen sich den Kindern und
ihren Eltern so Beine machen?
Zwei Gründe sprechen für diesen
Versuch. Erstens herrscht schlicht
Handlungsbedarf. Familien machen rund einen Viertel der TouNeue Märkte vermögen Euro-Krise
risten im Land aus und sorgen für
nicht abzufedern
Vor diesem Hintergrund lässt jede zweite Logiernacht im Bergsich mit Fug und Recht fragen, ob sommer. Doch stammen sie gedie Touristen dem Motto der neu- mäss dem TMS zu 62 Prozent aus
der Schweiz und
en ST-Broschüre
zu 34 Prozent aus
«Familien
auf
«Der
Zertifiziedem
übrigen
Tour» Folge leisten
werden. In die- rungs-Prozess löst Europa. Aus den
ser wird den
in Destinationen neuen Fernmärkten, die die Krise
Gästen
beachtliche Koin einigen Destieine drei-,
eine fünfoperationen aus.» nationen abgefedert haben, komund eine
Sonja Thomann
men nicht relativ,
siebentägiSchweizer Tourismus-Verband
aber absolut noch
ge
Route
schmackhaft gemacht, ent- zu wenige Familien. Deshalb hat
lang den «Top-45-Fa- sich in diesem Gästesegment die
Krise in den Euro-Staaten besonmilienerlebnissen»
ders stark ausgewirkt.
in der Schweiz.
Die ST-Mediensprecherin Véronique Kanel erklärt sich mitunter
so die Tatsache, dass die Gruppierung «Kidshotels» zwischen 2006
Sonja
und 2012 einen LogiernächteThomann
lien während ihrer Ferien am selben Ort. Im Durchschnitt verhält
es sich bei 81 Prozent aller Touristen so.
24 000 Familien
pro Jahr empfangen, wobei
die
Tendenz
laut Direktor
Roger Seifritz
«leicht
steigend» ist.
Starke Konkurrenz
Mit der Fadurch Parahotellerie
milienkampaÜberdies setzt den
Hotels die Parahotel- «Die Vermarktung gne will ST
lerie zu, auf die rund
der zertifizierten demnach ein
beledrei Viertel aller FaFamiliendestina- Segment
ben, das sich
milienübernachtuntionen durch ST
aus Sicht der
gen entfallen.
in
Einige von der «htr ist unzureichend.» Hotellerie
den vergangehotel revue» befragte
Albert Kruker
nen Jahren entBetriebe in FamilienTourismusdirektor, Lenk-Simmental
täuschend entdestinationen sehen
wickelt
hat.
keine Abwanderung
in die Parahotellerie (vgl. Seite Sprecherin Véronique Kanel zeigt
13). Doch offensichtlich hat diese sich überzeugt, dass die KampagKonkurrenz in den letzten Jahren ne auch die Nachfrage in den
Marktanteile gewonnen. Die Ju- Fernmärkten, insbesondere in
gendherbergen haben die Anzahl China und den Golfstaaten, ander Familien-Logiernächte zwi- kurbeln wird, obwohl ihr Augenschen 2004 und 2012 von 115 000 merk auf die traditionellen Märkte
auf 152 000 gesteigert. Die Reka- in der Schweiz, Deutschland, den
Feriendörfer haben in den letzten Niederlanden sowie Belgien gezehn Jahren durchschnittlich richtet ist.
Rückgang von 14,9
Prozent hinnehmen
mussten, während er
in der gesamten Hotellerie 0,2 Prozent
betrug.
Ein zweiter Grund, weshalb die
Kampagne Wohlwollen verdient,
liegt im Resortgedanken, den man
ihr zugrunde legen kann. Der Artikel auf Seite 12 verdeutlicht, dass
die Nachfrage von Familien nach
hochintegrierten, räumlich kompakten Ferienangeboten steigt.
Was einem solchen Angebot entspricht, ist Ansichtssache. In der
Aussenperspektive dürfte die
Schweiz aufgrund ihrer Kleinheit
und hochstehenden Verkehrsinfrastruktur auf einigen Märkten
durchaus das Potenzial zum
«Landes-Resort» haben.
Zertifizierte Familiendestinationen
wichtig für Angebotsgestaltung
Noch ist dies (höchstens) Zukunftsmusik. In der Gegenwart
sind die Destinationen und insbesondere die 23 vom Schweizer
Tourismus-Verband (STV) zertifizierten Familiendestinationen die
treibenden Kräfte in der integrierten Angebotsgestaltung für Familien (s. Zweittext auf Seite 11).
Fortsetzung auf Seite 12
ANZEIGE
GASTRONOMIE | HOTELLERIE | CATERING
Hotelfinden! Sie haben die Wahl.
IMMER EINE IDEE MEHR.
www.swisshotels.com
Lassen Sie Ihre Fantasie spielen.
Wir liefern Ihnen alles, was Sie dazu brauchen.
Auch unterwegs.
Besuchen Sie gleich unseren Online-Shop:
www.vega-ch.com
aktuell – wo Meinungen
gemacht werden
10 Wochen lang
für CHF 29.00
Telefon 031 740 97 93
[email protected]
www.htr.ch
12
fokus
htr hotel revue
Nr. 26 / 27. Juni 2013
Wachstumsstarke Resorts
Drei Anbieter buhlen
um die Gunst von
Schweizer Gästen,
die ihre Ferien in
Familien-Resorts
verbringen wollen.
Trotz intakter
Wachstumschancen
fehlen Nachahmer.
GUDRUN SCHLENCZEK
lien mit Kindern bis 14 Jahren innerhalb eines Jahres Ferien in
einem Reka-Feriendorf. Doch 40
Prozent dieser Zielgruppe verbrächten Ferien in Appartements.
Bei diesen 40 Prozent ortet Seifritz
die grosse Wachstumschance.
Dass die Reka mit ihrem Angebot
den Nerv der Zeit trifft, zeige weiter der Umstand, dass ein neues
Feriendorf nicht bestehende Anlagen kannibalisiert, sondern der
Reka echte Neukunden bringt.
Das Zweitwohnungsgesetz könnte
der Expansion zusätzlichen Aufschwung verleihen, hofft Seifritz.
Center Parcs will mit Schweizer
Gästen weiter wachsen
Bislang hat der Erfolg der RekaFeriendörfer keine Schweizer
Nachahmer aufs Parkett gerufen.
Um die Gunst der Familien, welche in Resorts Ferien verbringen
wollen, buhlt auf Schweizer
Boden nur noch der holländische Anbieter Landal Green Parks,
der Teil der amerikanischen
Holding-Gesellschaft Wyndham
Worldwide ist. Landal zählt hierzulande aktuell zwei Resorts. Ein
drittes, die Landal Alpine Lodge
Lenzerheide mit 96 luxuriösen
Appartements, eröffnet am 7. Dezember.
Schweizer Familien als Zielgruppe entdeckt hat jedoch die
Nummer eins unter den Ferienanlagen-Anbietern in Europa:
Reka plant mindestens alle drei
Center Parcs. Die TochtergesellJahre ein neues Feriendorf
Dass gerade die Schweizer Rei- schaft der an der Pariser Börse
sekasse mit ihren Feriendörfern notierten Group Pierre et Vacanauf dem richtigen Weg ist, das ces eröffnete 2010 eine Anlage mit
zeigen die Zahlen: Zwischen 2003 insgesamt 900 Ferienhäusern im
französischen Mound 2011 kletterte
selle/Lothringen.
der Umsatz um 50
Mit 423 Hektaren
Prozent in die
ist es die grösste
Höhe. Und wähAnlage des Unterrend im letzten
nehmens.
Jahr der GesamtIn Moselle ist
umsatz der Geinzwischen jeder
nossenschaft um
zehnte Gast ein
8 Prozent sank,
Schweizer. Im letzkonnten die FeGeschäftsjahr
riendörfer berei«Das Nachfrage- ten
konnte die Gruppe
nigt sogar leicht
Potenzial ist
den Umsatz mit
zulegen.
Wie gut die
riesig. 40 Prozent Schweizer Gästen
um 17 Prozent
Reka-Resorts bei
Schweizer Fami- verbringen Ferien steigern. Dieses
lien ankommen, in Appartements.» Wochenende eröffnet Center Parcs
zeigt auch die forRoger Seifritz
den Park Bostalsee
sche ExpansionsSchweizer Reisekasse Reka
im Saarland, diestrategie
der
ser ist aktuell beSchweizer Reisekasse: Alle drei Jahre eröffnet die reits bis Ende August ausgebucht.
Reka im Durchschnitt ein neues Auf die attraktive Schweizer
Feriendorf, inzwischen sind es 12 Kundschaft setzt Center Parcs insan der Zahl. Und die Expansion besondere mit dem geplanten
soll noch verstärkt werden: In den Park im Allgäu, der 2016 in Betrieb
nächsten drei Jahren möchte genommen wird.
Reka-Direktor Roger Seifritz die
Standortentscheide für ein bis Ferien bei Center Parcs doppelt so
teuer wie im Reka-Feriendorf
zwei neue Anlagen fällen.
Zwischen den Kunden der Reka
Das Nachfrage-Potenzial sei
riesig, ist Seifritz überzeugt. Heute und jener von Center Parcs gibt es
machten nur 7 Prozent aller Fami- eine hohe Überschneidung, be-
H
ier können die Eltern
ihre Kinder laufen lassen, ohne um deren
Sicherheit zu bangen.
Hier gibt es Freizeitangebote für
Klein und Gross ohne Ende. Und
hier werden Kinder betreut, wenn
Eltern für sich sein wollen. Erlebnis-Resorts wie sie Reka, Center
Parcs oder Landal bieten, scheinen Familien zu gefallen. 80 Prozent der Gäste aller drei Anbieter
sind denn auch Familien, die sich
in den wetterunabhängigen Anlagen sichtlich wohlfühlen: Von
der Aufenthaltsdauer von rund
einer Woche können andere Beherbergungsformen nur träumen
(siehe Box).
Fortsetzung von Seite 11
führen aufgrund der Auflagen des
STV zweimal im Jahr mit unseren
Sonja Thomann, die beim STV für Leistungsträgern einen Workshop
das Gütesiegel «Familien willkom- zum Thema Familien durch. Für
men» verantwortlich ist, zeigt sich die Angebotsentwicklung und
ob der Angebotsgestaltung in den Qualitätsförderung ist dies sehr
wertvoll», sagt er.
FamiliendestinaSo bereichernd
tionen
angetan.
«Nur zertifizierte die Wirkung des
«Das Beispiel der
Gütesiegels
nach
neu aufgenommeFamiliendestinainnen sei, so genen
Destination
tionen
können
an
ring erscheint sie
Ascona-Locarno
nach
zeigt, dass der Zerder ST-Kampagne Kruker
aussen. Er bezweitifizierungsprozess
teilnehmen.»
felt, dass Gäste
zwischen den LeisVéronique Kanel
dessentwegen antungsträgern beSprecherin, Schweiz Tourismus
reisten, und kritiachtliche Kooperasiert, dass dies an
tionsanstrengunder unzureichenden Vermarktung
gen auslöst», freut sich Thomann.
des Labels durch ST liege.
Damit greift Kruker eine Kritik
Gütesiegel wirkt stärker nach
auf, die der Aroser Tourismusdiinnen als nach aussen
Albert Kruker, der Tourismus- rektor Pascal Jenny bereits im Jadirektor von Lenk-Simmental, nuar 2012 in der «htr hotel revue»
schlägt in dieselbe Kerbe. «Wir angebracht hatte. «Seither hat sich
Das Reka-Feriendorf Hasliberg ist generell gut gebucht. Sehr beliebt ist das attraktive Angebot der Umgebung.
stätigt Seifritz. Trotzdem ist er
nicht besorgt, dass die Parks ennet
der Grenze sich zu einer wirklichen Konkurrenz entpuppen
könnten. Ein Grund ist der Preis:
Eine Woche im Reka-Dorf Disentis komme rund halb so teuer wie
eine Woche Moselle (günstigste
Kategorie), rechnet Seifritz exemplarisch für die zweite Hälfte
August vor. «Damit werden bereits
50 Prozent der Zielgruppe ausgeschlossen.» Er muss es wissen,
vertreibt doch Reka-Ferien auch
das Produkt Center Parcs.
Für den hohen Preis bieten die
Center Parcs ihren Kunden aber
auch so viel, dass diese durchaus
ihre gesamten Ferien in der Anlage selbst verbringen: Die wetterunabhängigen Anlagen offerieren
teilweise Ferienhäuser in Form
von Hausbooten oder Baumhäusern oder ein Übernachten inmit-
ten tropischer Flora und Fauna.
Standard sind das tropische
Schwimmbad Aqua Mundo und
das überdachte Zentrum, der
Market Dome. Dagegen verstehen
sich sowohl die Reka-Feriendörfer
als auch die Landal-Resorts nicht
als geschlossene Anlagen und
sind auf eine touristisch attraktive
Umgebung angewiesen. Alle Anbieter setzen auf Indoor- und Outdoor-Aktivitäten.
meines Wissens nichts geändert.
Ich finde nach wie vor, dass das
Gütesiegel vorab den Fachleuten
bekannt ist», sagt Jenny.
ten Erfahrungen den Weg zurück
in die Destination fänden, sagt
Kruker. Kanel stimmt zu und verweist auf eindrückliche Zahlen
Familien als loyale Gäste mit
langer Aufenthaltsdauer
ST-Sprecherin Véronique Kanel
widerspricht insofern, als das Label den Destinationen exklusive
Marketingleistungen ermögliche.
So würden in der Familienkampagne nur vom STV zertifizierte
Destinationen
berücksichtigt.
Kruker aber wünscht sich, dass ST
die Massnahmen auch angesichts
der gut 15 000 Franken, die jede
Destination für die Teilnahme an
der Kampagne jährlich zahlt,
noch verstärkte.
Einigkeit herrscht hingegen darin, dass weiterhin und vermehrt
in das Segment investiert werden
muss. Die Kinder von heute seien
die Eltern von morgen, die bei gu-
Trotz stagnierendem Umsatz will
Center Parcs weiter expandieren
Center Parcs erfreut sich mit
dem umfassenden Angebot quasi
einer Monopolstellung in den vier
Ländern, in welchen das Unternehmen präsent ist. Als Konkurrenz nennt Mary Stefanizzi, Head
of Sales in der Schweiz, nur Landal. Aktuell stagniert der Umsatz:
Die schlechte Wirtschaftslage in
den Niederlanden machte der
Gruppe, die dort neun FerienParks betreibt, in den letzten zwei
Jahren zu schaffen. Trotzdem
zvg
plant Center Parcs, auch in Zukunft alle zwei Jahre mit einem
neuen Park die Kunden zu überraschen.
Familien-Resorts Center Parcs,
Landal und die Reka-Feriendörfer
Center Parcs:
Umsatz 2011/12: 514,8 Mio. Euro
Übernachtungen: 13,3 Mio.
Aufenthaltsdauer: 1 Woche
Grösse der Parks: 15 bis 435 ha
Anzahl Parks: 20
Länder: Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande
Gastronomie outgesourct an die
Caterer Elior und Albron
Aufenthaltsdauer: 5,6 Nächte
Grösse der Parks: 15 bis 435 ha
Anzahl Parks: 75
Länder: Niederlande, Deutschland, Belgien, Tschechien, Österreich, Schweiz, Ungarn
Reka Feriendörfer:
Umsatz 2012: 311 Mio. Euro
Übernachtungen: 11,4 Mio.
Umsatz 2012: 19,6 Mio. Franken
Übernachtungen: knapp 0,5 Mio.
Aufenthaltsdauer: 8,5 Nächte
Grösse der Anlagen: 2 bis 3 ha
Anzahl Feriendörfer: 12
Länder: Schweiz
des Tourismusmonitors: 54 Prozent der Familien verbringen zwischen vier und sieben Nächten in
der Schweiz. Der Durchschnitt
liegt bei 45 Prozent. Und drei Viertel aller Familien haben das Land
vor ihrer Befragung bereits mindestens fünfmal bereist.
Landal Green Parks:
Knackpunkt Beherbergung für zertifizierte Familiendestinationen
D
ie Bedeutung des Familientourismus drückt sich
im anhaltenden Interesse
von Destinationen aus, vom
Schweizer
Tourismus-Verband
(STV) das Gütesiegel «Familien
willkommen» zu erhalten. In
den Jahren 1996/1997, als der STV
das Zertifikat einführte, wurden
17 Destinationen ausgezeichnet.
Während der Periode 2013-2015
gelten folgende 23 Destinationen
offiziell als familienfreundlich:
Berner Oberland (3): Diemtigtal,
Haslital–Hasliberg–Meiringen, Lenk–Simmental.
Graubünden (5): Arosa, Davos–
Klosters, Flims–Laax–Falera, Lenzerheide, Savognin.
Wallis (7): Aletsch-Arena, Bellwald, Grächen, Leukerbad, Nendaz, Saas-Fee–Saastal, Zermatt
(neu).
Andere Regionen (8): AsconaLocarno (neu), Braunwald–Klausenpass, Engelberg, Sonnenecke
Bodensee, Sörenberg–Biosphäre
Entlebuch (neu), Toggenburg,
Triesenberg–Malbun–Steg, Villars–Gryon–Bex.
Auf die aktuelle Periode hin haben Brigels, Crans-Montana, Ma-
loja und Schwarzsee das Label
verloren. Laut Sonja Thomann
vom STV hatte dies zumeist mit
der neuen Anforderung zu tun,
dass eine Destination über ein familienfreundliches Hotel gemäss
der Spezialisierung von hotelleriesuisse, ein Kidshotel, eine Jugendherberge oder ein Reka-Dorf
verfügen muss.
Die Zahl der von hotelleriesuisse als familienfreundlich anerkannten Hotels ist seit 2008 von
46 auf 57 gestiegen. Die Gruppierung der Kidshotels zählt zurzeit
28 Mitglieder.
axg
Juli
Medienspiegel 2013
9
Schaufenster
ANZEIGER-LUZERN.ch – Nr. 26 Mittwoch, 3. Juli 2013
Nr. 1 in der Schweiz für Erwachsenenbildung in Kosmetik
50 Jahre Fahrschule Piacentini
Kosmetikschule in Kriens
Fahrlehrer sein ist für sie Berufung
Gastfreundlichkeitskolumne
Reto Schorno,
Geschäftsführer
SwissCity
Marathon Lucerne
Schülerinnen an der Ayura Beauty Academy werden in wenigen Wochen Kosmetikerin mit Diplom ASBA. PD
André, Irene und Luciano Piacentini vor ihrem Wagenpark mit der legendären Autonummer 71.
In wenigen Wochen zur Kosmetikerin mit Diplom ASBA
– dies ist möglich dank der modernsten, kombinierten
Ausbildung an der Ayura Beauty Academy. Sie beinhaltet Theorie als begleiteter Fernlehrgang zu Hause und
Praxis in der Beauty Academy und ist auch berufsbegleitend sehr gut möglich. Höchstens acht Schülerinnen
arbeiten gegenseitig an der Liege. Alle Seminare und
Kurse sind ideal auch für Teilnehmerinnen nicht deutscher Muttersprache, gute Deutschkenntnisse werden
jedoch vorausgesetzt (Unterrichtssprache). Vorkennt-
Am 1. April 1959 startete der gelernte Automechaniker
Luciano Piacentini seine Fahrt in ein Fahrlehrerleben.
Vier Jahre später eröffnete er seine eigene Fahrschule,
die am 1. Juli das 50-Jahr-Jubiläum feierte. Nicht vergessen kann der Geschäftsführer sein erstes Fahrschulauto, einen VW Käfer ohne Doppel-Pedalen und Aussenspiegel. Seit 39 Jahren unterrichtet auch seine Frau
Irene Fahrschüler. Und seit weiteren 25 Jahren ist die
Familienfahrschule mit Sohn André komplett. Die drei
haben über 11 000 Auto-, Motorrad-, Motorboot- und
nisse sind nicht nötig. Diverse Weiterbildungskurse,
zum Beispiel Kosmetische Fusspflege, Sugaring-Haarentfernung, Abend- und Braut-Make-up oder Hot-Stone,
werden angeboten sowie neu: Kosmetikverkäuferin
mit Zertifikat. Standorte in Kriens, St. Gallen, Zürich,
Chur, EduQua-zertifizierte Erwachsenenbildung. PD
Ayura Beauty Academy
www.ayura.ch [email protected]
Tel. Sekretariat: 071 344 46 44
Bild stei
Taxifahrer-Schüler erfolgreich ausgebildet. Das geduldige Schulen der Fahranfänger steht bei den Piacentinis
an oberster Stelle. Besonders bei der Weiterbildung
und Vorbereitung für Kontrollfahrten kommt ihnen
zugute, dass sie auch die Sprache der Senioren sprechen. Die familiäre Art prägt die Fahrschule.
stei
Piacentini Fahrschule
Oberschachenweg 10, Ebikon
Tel. 041 420 41 41, [email protected]
Neues Frisch-Convenience-Angebot im Volg
Kinder fahren gratis auf den Rigi-Bergbahnen
Für Genuss ohne Aufwand
Ein Paradies für Familienausflüge
Die Zeiten, in denen man mittags nach Hause fuhr,
um dort gemeinsam mit der Familie zu essen, sind
für die meisten Menschen vorbei. Heute ist man mobil, arbeitet weiter entfernt vom Wohnort und ist
häufiger auch über Mittag unterwegs. Mit diesem
Tempo hält auch die heutige Verpflegung mit.
Die neuen Frisch-Convenience-Produkte in den rund
550 Volg-Läden stehen getreu dem englischen Begriff
«convenient» (bequem) für sofortigen Genuss ohne
Aufwand. Das Angebot im Kühlregal bietet etwas für
jeden Gusto – zum Zmorge, Znüni, Zmittag, Zvieri
oder Znacht: fruchtige Müesli, bunte Fertigsalate inklusive Sauce, knackiges Gemüse, handlich geschnittene Früchte, feine Patisserie und Sandwiches mit
verschiedenen Brotsorten und Füllungen. Alle Produkte werden täglich frisch zubereitet und zum Teil
von den lokalen Bäckereien geliefert.
Knackiges Gemüse
Eine Besonderheit hat das Snackgemüse (Radiesli,
Tomaten, Snackgurken) zu bieten. Ein cleverer Becher
sorgt gerade im Sommer für noch mehr Erfrischung.
Durch eine Öffnung im Deckel füllt man kaltes Wasser, schüttelt das Gefäss vorsichtig durch und giesst
das Wasser durch das Sieb wieder ab. Das macht das
Gemüse herrlich knackig.
Dank der langen Öffnungszeiten findet man in den
Volg-Dorfläden von früh bis spät immer etwas Gluschtiges.
PD
SwissCityMarathon – Lucerne
Der SwissCityMarathon – Lucerne soll
ein Sportfest sein, bei dem Freundlichkeit alle Organisationsbereiche zusammenhält. Da ist die Geschäftsleitung,
unterstützt von einer professionellen
Geschäftsstelle, getragen vom Organisationskomitee, unterstützt von Stadt und
Kanton Luzern, den Gemeinden Horw
und Kriens, von Luzern Tourismus und
vor allem von über 950 freiwilligen
Helfenden, die sich Jahr für Jahr mit
Freude engagieren. Schliesslich sollen
sich unsere Gäste, insbesondere die
Tausende Läuferinnen und Läufer,
freundlich willkommen fühlen.
Gastfreundlichkeit und die Betrachtung
der Servicequalität aus Kundenperspektive sind die wichtigsten Merkmale, zu
denen wir uns mit dem «Qualitätsgütesiegel» Stufe 1 des Schweizer Tourismus
verpflichtet haben. Die Bedürfnisse und
Wünsche unserer verschiedenen
Anspruchsgruppen stehen beim
täglichen Handeln im Zentrum – die
Voraussetzung, um als Gastgeber
erfolgreich zu sein und dem lokalen
Tourismus eine Wertschöpfung von über
2 Millionen Franken und über 4000
zusätzlichen Übernachtungen zu
generieren.
Die vielen Komplimente und Anregungen, die wir erhalten, sind Ansporn,
unseren Weg weiterzugehen, uns auch
bei den Details noch zu verbessern und
unsere Freundlichkeit über Luzern und
die Schweiz hinaus in alle Welt zu tragen.
Kurzmeldungen
Die Rigi bietet für jede Generation das passende Erlebnis.
In den 550 Volg-Läden steht neu ein Kühlregal mit
Convenience-Produkten.
PD
Volg
Filialen in Emmen und Meggen
www.volg.ch
Buchtipp
In den Sommermonaten Juli und August steht die Rigi
ganz im Zeichen der Familien: Auf allen Bergbahnen
an und auf der Rigi fahren Kinder bis 16 Jahre mit einer
Begleitperson, die im Besitz eines gültigen Bergbahnbilletts ist, gratis mit.
Die Rigi ist ein Paradies für Familienausflüge, dank
unterhaltenen und teilweise gedeckten Grillstellen,
attraktiven Kinderspielplätzen, gut ausgeschilderten
Wanderwegen und einer Minigolfanlage. Bereits die
Anreise wird zum Erlebnis. Neun unterschiedliche
PD
Bergbahnen laden ein, die Königin der Berge immer
wieder neu zu entdecken. Während Grosseltern und
Enkelkinder beispielsweise auf dem sagenhaften RigiRundgang in die Märchen- und Sagenwelt eintauchen,
können die Eltern erholsame Stunden im Mineralbad
und Spa Rigi Kaltbad geniessen.
PD
Lino Martschini fährt gut
gerüstet in die neue Saison
(pd) Das Schürch 2-Rad-Center in
Emmenbrücke sorgt dafür, dass EVZ-Stürmer Lino Martschini topfit in die neue
Saison steigt. Das Eishockey-Talent erhielt
von Stephan Schürch (rechts) ein GiantMountainbike für das sommerliche
Rigi Bahnen AG
Tel. 041 399 87 87
www.rigi.ch
Materialschlacht in Emmen
Klettern in den Voralpen Bereit für die Berufs-WM
Rund 800 Kletterrouten in der Zentralschweiz,
alle auf Naturverträglichkeit geprüft, sind in
einem neuen Führer zusammengefasst.
39 junge Berufsleute, darunter sechs Zentralschweizer, kämpfen vom 2. bis 7. Juli in Leipzig
an der Berufs-WM um Ruhm und Titel.
Aufbautraining. So wird der Luzerner in
nächster Zeit nicht nur auf dem Eis,
sondern auch auf dem Rad anzutreffen
sein, um Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit
und Schnellkraft zu trainieren.
D
K
Stabile Stromtarife bei den CKW
(pd) Wie die Centralschweizerischen
Kraftwerke AG (CKW) verlauten lässt,
bleibt der Stromtarif für Luzerner
Haushalts- und Geschäftskunden im
Jahr 2014 konstant. Sinkende Energiekosten bei den CKW gleichen steigende
Netzkosten der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid aus. Die Stromtarife im
Kanton Luzern liegen laut den CKW im
Schweizer Durchschnitt.
ie Zentralschweiz bietet eine
aussergewöhnlich vielfältige Kletterszenerie, von den Klettergärten
rund um den Vierwaldstättersee und den
familienfreundlichen Einsteigerrouten auf
Melchsee-Frutt über die anspruchsvolleren
Routen im Melchtal und am Brünig bis zu
den klettertechnischen, alpinen Herausforderungen am Schlossberg und Titlis. Rund
800 Routen von 1 bis 28 Seillängen sind in
einen neuen Führer aufgenommen worden: 250 Farbfotos, 55 Karten- und 100
Routenskizzen. Die Routen werden in Textund Bildporträts mit Topos und den jeweils
spezifischen Anforderungen gut verständlich vorgestellt.
Mit dem überarbeiteten und neu gestalteten Kletterführer Zentralschweizer Voralpen Südwest, basierend auf der 1. Auflage
1995, führt der SAC-Verlag seine Reihe der
Kletterführer fort. Es steckt eine immense
Arbeit hinter diesem Werk, das nur durch
die Mitarbeit und das Engagement vieler
am Klettern Interessierter und erfahrener
Routenkenner entstanden ist.
Der neue Kletterführer erscheint mit dem
Label «Auf Naturverträglichkeit geprüft»,
das heisst sämtliche Klettergebiete und
Routen wurden den kantonalen Behörden
zur Prüfung vorgelegt. Aus diesem Grund
konnten etliche bekannte Routen (etwa am
Lauchernstock, Ruchstock, Graustock und
Wissberg West) nicht mehr aufgenommen
werden. Die längst erwartete Neuauflage
dieses attraktiv gestalteten Zentralschweizerführers wird in der Kletterszene sicher
grossen Anklang finden.
ml
Urs Lötscher: Kletterführer Zentralschweizer
Voralpen Südwest (Seelisberg-Klewen/Engelbergertal/Melchtal/Sarnen-Brünig/Entlebuch). Schweizer Alpen-Club SAC, Fr. 62.00
ürzlich verpackten 39 junge Berufsleute, allesamt Schweizer
Meister ihres Fachs, Werkzeuge
und Hilfsmittel, um damit vom 2. bis
7. Juli an der 42. Berufs-WM im deutschen Leipzig um Weltmeisterehren zu
kämpfen. Rund 12 Tonnen Material in
mehr als 50 Kisten wurden vorschriftsgemäss verschlossen und beschriftet,
bevor sie per LKW nach Leipzig geschickt wurden. Unter den Schweizer
WM-Fahrern sind sechs Kandidaten
aus der Zentralschweiz. Es sind dies der
Carrosseriespengler André Schmid aus
Ufhusen, der Automechaniker Lukas
Hediger aus Oberarth, der Polymechaniker Armin Beckerbauer aus Sachseln,
die Köchin Julia Scheuber aus Büren
und die beiden Landschaftsgärtner Julia Scheuber umrahmt von Lukas Hediger, Armin BeckerThomas Barmettler aus Obbürgen und bauer, Pascal Flüeler, André Schmid und Thomas Barmettler
Pascal Flüeler aus Stansstad.
PD
PD (v.l.).
Coop verlängert Gesamtarbeitsvertrag
(pd) Die Coop-Genossenschaften und
ihre Sozialpartner haben sich auf einen
neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) bis
2017 geeinigt. Coop ist die einzige
Detailhändlerin der Schweiz, die den
GAV seit Jahren im Konsens mit fünf
Sozialpartnern aushandelt.
Tourismus
Bericht über die strukturelle Situation und die künftige Tourismusstrategie des Bundesrates
Toggenburg im Rückschritt
und ohne Geschäftsführer
Ernstzunehmende Defizite
Der Bundesrat
hat den Schweizer Tourismus untersucht. Die Therapien, die er vorschlägt, sind
aber teilweise gefährlich.
sätzlich nachhaltige Massnahmen.
Zwar wird die Raumplanung genannt, um Beherberger zu stützen,
aber kräftige Hebel des Bundes wie
Freihandel oder Steuerbereinigungen etwa bei der Mehrwertsteuer
bleiben ungenannt. Während das angesichts der Agrarlobby und anderer
grosser Kräfte politisch verständlich
sein mag, erscheint die Konzentration auf Grösse gefährlich. Wenn der
Bundesrat findet, dass die «für die
regionale Entwicklung nötigen
Leuchttürme und Lead-Betriebe in
genügendem Mass» zu unterstützen
seien, blinken zwei Alarmleuchten:
Zum einen stellen manche Leuchttürme alle anderen in den Schatten,
weshalb sie im Rahmen des modernen Destinationsmanagements, das
der Bundesrat ja ausdrücklich befürwortet, denn auch korporatistisch
in die Pflicht genommen werden.
Peter Grunder
Zentrale Hebel
Die Schweizerischen Gesellschaft
für Hotelkredit (SGH) soll breiter
aufgestellt und mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) abgestimmt
werden. Der Bundesrat möchte
der SGH bis Ende 2019 statt 2015
Zeit geben für den Einsatz des Zusatzdarlehens von 100 Millionen
Franken. Die NRP ihrerseits soll
2016 bis 2019 für ein touristisches
Impulsprogramm 200 Millionen
Franken erhalten, dies weitgehend
aus dem bestehenden Fonds für
Regionalentwicklung.
www.seco.admin.ch
P. GRUNDER
Nicht verleugnen kann der umfassende Tourismusbericht des Bundesrates, der Ende Juni unter anderem im Internet veröffentlicht
worden ist (GJ26), seinen wichtigsten Urheber. Das knapp 100 Seiten
zählende Papier atmet den Geist von
Richard Kämpf und des BAK Basel –
von dort ist Kämpf 2008 als Nachfolger von Peter Keller zum Seco gestossen: beeindruckend die Daten,
bestechend die Analyse, überzeugend die Einbindung der Zweitwohnungs-Initiative.
Mit dem «Bericht über die strukturelle Situation des Schweizer Tourismus und die künftige Tourismusstrategie des Bundesrates» setzt Kämpf,
namentlich in Bewegung gesetzt von
parlamentarischen Vorstössen, seine
Arbeiten konsequent fort: von der
Wachstumsstrategie bis zu den
Umsetzungsmassnahmen. Insofern
kann, nachdem Peter Keller in den
1980er und 1990er Jahren gute
Grundlagen gelegt hatte, inzwischen
durchaus von einer Tourismuspolitik
des Bundes gesprochen werden. Weil
jedoch der Bund auch im vorliegenden Bericht die Verantwortung der
Unternehmer sowie die weitgehende
Der Bund will vorab grössere Betriebe fördern – eine fragwürdige Idee.
Zuständigkeit von Gemeinden und
Kantonen betont, und weil ein
Bundesparlament keine Strategie
verfolgen kann, muss die Durchschlagskraft der bundesrätlichen
Tourismuspolitik beschränkt bleiben.
Fragezeichen gibt es aber auch zum
vorliegenden Bericht. Während die
Diagnose kaum Fragen offen lässt,
erscheinen manche Therapien fragwürdig: So hält der Bundesrat fest,
dass Hotellerie und Gastronomie in
der Schweiz mindestens seit 2008
weitgehend von der Substanz leben
und nicht investieren können – die
Finanzierungslücke betrage «25 bis
30 Prozent». Als hauptsächliche Ursachen für diese erschreckende Lage
nennt der Bundesrat vorweg «ernst-
zunehmende strukturelle Defizite auf
Betriebs- und Destinationsebene».
Also einerseits unprofessionelle
Organisation und Arbeit übergeordneter Organisationen – dort schlägt
der Bundesrat namentlich Destinationsmanagment der 3. Generation
als Therapie vor. Andererseits ortet
der Bundesrat enorme Preisnachteile der Unternehmen – die Konkurrenz in den Nachbarländern kostet im Schnitt 20 Prozent weniger,
zahlt rund 16 Prozent weniger für
Vorleistungen und rund 26 Prozent
weniger für Löhne.
Die Therapievorschläge, für die bis
2019 über 300 Millionen Franken
zur Verfügung stehen sollen (siehe
Kasten), zielen aber kaum auf grund-
Die Förderung grösserer Unternehmen, wie sie der Bundesrat vorschlägt, ist aber zum anderen wirtschaftlich und politisch mehr als
heikel: Wirtschaftlich sind und bleiben Kleinbetriebe, die in schwierigen
Zeiten seit jeher von ihrer Substanz
leben, das touristische Rückgrat –
und in ihrer Individualität ein schlagender Wettbewerbsvorteil. Politisch
wiederum haben es diese Kleinunternehmen ohnehin schwer, an öffentliche Unterstützung heranzukommen. Wenn der Bund nun
Grösse statt etwa Marktfähigkeit als
Kriterium für Unterstützung nennt,
wird die Lage für die tragenden Kleinen umso schwieriger. Im schlimmsten Fall, mit dem immer zu rechnen
ist und den etwa die bisherige Verwendung der 100 SGH-Millionen nahelegt, lässt der Bund so marktfähige Kleine sterben, stützt unnötig
Grosse und etabliert Subventionsjäger auch im Tourismus.
EN BREF
Le rapport sur la situation structurelle du tourisme suisse et la future
stratégie touristique du Conseil fédéral a diagnostiqué et reconnu en
de nombreux lieux la situation désolante de la branche. La proposition
thérapeutique de soutenir la taille
est cependant discutable.
Bundesrat gegen Tourismusbank
Beherbergungsstatistik
Nicht zweckmässig
Indien wackelt weiter
Mit seinem Tourismusbericht (siehe
oben) hat der Bundesrat mehrere
politische Vorstösse erfüllt. Darunter
sind zwei Postulate, die den Bundesrat auffordern aufzuzeigen, wie in
der Schweiz eine Tourismusbank
nach österreichischem Vorbild aufgebaut werden könnte (GJ26/2012).
Der Wonnemonat Mai gehört traditionell zwar nicht zu den starken
Tourismusmonaten. Doch vorab indische und arabische Gäste reisen
gerne in dieser Jahreszeit. Für Beherbergungsbetriebe im weiteren
Umfeld von internationalen Topzielen ist das eine Möglichkeit, Betten
zu füllen. Wobei sich für die Beherberger die Frage stellt, ob sie zu Preisen von rund 30 Franken garni
grundsätzlich ihre Auslastung erhöhen und ihre Kundschaft stark verändern wollen.
«Der Bundesrat beurteilt den Aufbau
einer Tourismusbank in der Schweiz
als nicht zweckmässig», heisst es im
Bericht. Laut der Landesregierung
hätte eine solche Bank «weitreichende und kaum vorhersehbare
Auswirkungen auf das gesamte nationale Standortförderungssystem».
Überdies bestehe in der Schweiz mit
der Schweizerischen Gesellschaft für
Hotelkredit (SGH) «bereits ein erfolgreiches Förderinstrument zur
Förderung der Beherbergungswirtschaft».
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Die Argumente des Bundesrates sind
insgesamt schlagend. Doch ein Argument ist nicht nur hinsichtlich einer Tourismusbank zu bedenken,
sondern auch mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen: «Der Einbezug
der Politik bei der Darlehensgewährung» sei kritisch zu beurteilen, findet der Bundesrat. «Es besteht das
Risiko, dass Investitionsvorhaben
aus politischen Gründen als förderwürdig erachtet werden, deren Rentabilität langfristig ungewiss ist.»
Dieses Risiko besteht schon jetzt,
ganze Kantone unterstützen namentlich die Bergbahnbranche, weil
deren Rentabilität insgesamt so
schlecht ist. Umso schlimmer, dass
die Vorschläge des Bundesrates diese
Entwicklung auch ohne Tourismusbank eher verstärken als verringern
(siehe oben).
pg
Für den Tourismus insgesamt stellen
sich hinsichtlich Indien ebenfalls
grundsätzliche Fragen: Die Frequenzen aus Indien gehen seit einiger Zeit markant zurück. Im Mai
betrug das Minus an Hotelübernachtungen 11 Prozent, seit Jahresbeginn 7,9 Prozent. Die Schweiz sei
in Indien weniger beliebt, hört man
etwa in der Branche, bemerkbar mache sich etwa der Rückgang von
Filmproduktionen, die sich den
Franken nicht mehr leisten könnten.
Im Gegensatz zu Indien entwickelt
sich die Nachfrage aus China
(+16,7% im Mai), Russland (+23,1%),
den Golfstaaten (+21,1%) oder Brasilien (+14,1%) prächtig. Trügerisch
ist jedoch das Plus von 9,7 Prozent
aus Grossbritannien. Laut Recherchen von GastroJournal hat hier kein
Wandel stattgefunden, sondern ein
Bündel von Veranstaltungen im Jahr
2012. Der Geburtstag der Königin
und die Olympischen Spiele liessen
die Briten im letzten Sommerhalbjahr zuhause bleiben – gegenüber
Mai 2011 resultierte heuer jedenfalls
ein Minus von fast 5 Prozent.
pg
www.bfs.admin.ch
Der Krebsgang
der Tourismusregion Toggenburg
setzt sich fort,
dabei wirken
gleich zwei Effekte doppelt negativ. Während sich
die Zahl der Ankünfte reduzierte
(–3,2%), brachen
die Logiernächte förmlich ein (–5,7%).
Die frühere Ferienregion Toggenburg
entwickelt sich schleichend zu einem
Ziel für Kurzaufenthalter. Auch die
«Frequenzen der tagestouristischen
Hauptattraktionen» sind über die letzten Jahre zurückgegangen. Einzig das
Naturstimmen-Festival als Teil der
Klangwelt verzeichnet steigende Eintritte, ebenso hat sich die Zahl der
Wochenend-Fahrgäste auf der Postautolinie Nesslau–Buchs in den letzten
Jahren auf 125 000 um einen Viertel
erhöht. Bei solchen Zahlen kann keine
Aufbruchstimmung aufkommen, was
Roger Meier, dem Geschäftsführer
von Toggenburg Tourismus (Foto), zusehends zusetzte. Er hat die Konsequenzen gezogen und nach neun
Monaten im Amt die Kündigung eingereicht.
www.toggenburg.ch
Gütesiegel wirkt
bis nach Nepal
Volle 52 Gütesiegel konnte der
Schweizer Tourismus-Verband (STV)
als Zertifizierungsstelle im Juni neu
oder erneut vergeben. Die Gastronomie ist mit zwei Zertifikaten einmal
mehr untervertreten, ganz im Gegensatz zur Hotellerie mit satten 17 Gütesiegeln. Neu dabei beim praxisnahen
Gütesiegel I ist aus gastgewerblicher
Sicht besonders das Hotel Shambaling
in Nepals Hauptstadt Kathmandu
(Foto), was insbesondere mit Monika
Brunner zu tun haben dürfte, die im
Haus Verantwortung trägt. Ebenfalls
neu zertifiziert wurden das Romantik
Hotel Schönegg in Wengen und das
Hotel Astoria in Samnaun. Beim Gütesiegel II wiederum sind das Hotel Winkelried in Stansstad sowie das Restaurant Sam’s Pizzaland in Zürich neu
dabei, und beim Total-Quality-Management des Gütesiegels III konnte
der STV die Hotels Schweizerhof in
Bern und Eden in Spiez auszeichnen.
www.swisstourfed.ch
Kennzeichnung
hindernisfreier Angebote
Die Zugänglichkeit touristischer und
gastgewerblicher Angebote für Behinderte ist in der Schweiz von unternehmerischer und von staatlicher Seite
recht gut gewährleistet – zuletzt wurden im Rahmen von Schweiz Mobil
Anfang Juni 57 hindernisfreie Wanderwege eröffnet. Ebenfalls weit entwickelt ist Deutschland, wo dieser Tage eine einheitliche Kennzeichnung
für barrierefreie touristische und gastgewerbliche Angebote vorgestellt
worden ist. Die Schweiz ist in Sachen
Kennzeichnung noch nicht ganz so
weit, doch dürfte sie früher oder späwww.mis-ch.ch
ter nachziehen.
htr
25. Juli 2013
Nr. 30/31 / Fr. 4.50
AZA/JAA – 3001 Bern/Berne
www.htr.ch
hotelrevue
Die Schweizer Fachzeitung für Tourismus
Avec cahier français
Schneesport-Offensive
gefeiert
wird am Schweizer
Nationalfeiertag in
einer Woche. Die
nächste Ausgabe
der htr hotel revue
erscheint am
8. August.
gespannt
STV macht Druck
Der Bund soll helfen,
die Jungen auf die
Pisten zu bringen.
Das verlangt Nationalrat de Buman.
THERES LAGLER
blickt Stefan Noll
der Eröffnung des
«Chedi» in Andermatt entgegen.
Im Interview
spricht der Hotel
Manager über seine
neue Herausforderung.
Seite 3
I
m Sommer läuft bereits die
Planung für die kommende
Wintersaison: Und diese
bereitet Dominique de Buman, Präsident von Seilbahnen
Schweiz und des Schweizer Tourismus-Verbands (STV), Sorgen.
«Wir konnten bisher den Logiernächte-Rückgang aus dem Euroraum mit Gästen aus den neuen
Wachstumsmärkten zu einem
grossen Teil kompensieren. Gäste
aus Asien, Russland oder Brasilien kommen aber nicht im Winter zu uns.» Umso wichtiger ist
gemäss de Buman die Pflege der
einheimischen Kundschaft. Er
fordert in einem aktuellen Vorstoss den Bund dazu auf, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, um
Kinder und Jugendliche wieder
für den Schneesport zu begeis-
Auf Zeitreise im Magazin
Mit dem Bellevue Palace Bern feiert derzeit eines der bekanntesten
und traditionsreichsten Grandhotels sein 100-Jahre-Jubiläum. Viel
internationale Prominenz war
dort zu Gast, die Anekdoten würden ganze Bücher füllen. Wie aber
haben die Mitarbeitenden ihre
Zeit im «Staatshotel» der Schweiz
erlebt? Auf der Suche nach Zeitzeugen hat Bellevue-Direktor Urs
Bührer in Zusammenarbeit mit
der htr hotel revue einen Wettbewerb ausgeschrieben. Anfang Jahr
wurden «Ehemalige» gesucht und
eingeladen, ihre Erinnerungen in
Form von Fotos oder Dokumenten einzureichen.
In der neusten Ausgabe unseres Magazins «hotel gourmet
welten», das dieser htr beiliegt,
zeigen wir nun eine Auswahl und
verraten unter anderem, welcher
Staatspräsident einst Gabel und
Löffel in die Sauce des Zürcher
Geschnetzelten fallen liess. Wir
wünschen beim Ausflug in die
alten Zeiten des Bellevue Palace
viel Vergnügen.
gn
getrennt
gefilmt
IInhalt
aktuell
people
cahier français
fokus
caterer & service
dolce vita
2–5
6
7–10
11–13
15
16–20
Seite 2
100 Jahre Hotel Bellevue Palace Bern
haben sich die
Tourismusdestinationen
Verbier und
St. Bernhard.
Beide Orte suchen
nun ihr Glück im
Alleingang.
Seite 8
wurde während der
letzten Wochen in
20 Hotels. Sie waren
Drehorte für den
Kurzfilm-Wettbewerb «Swiss Hotel
Film Award 2013».
Seite 19 und 20
tern. Unter anderem verlangt de
Buman, mindestens drei Bundeszentren für Wintersport zu schaffen statt nur eines. An Bewerbern
mangelt es nicht. Alleine im Kanton Graubünden haben sechs
Destinationen Interesse angemeldet, im Kanton Bern deren
drei. Auch Fiesch (VS) und Andermatt stehen zur Diskussion.
Stramm gestanden im Bellevue anno 1965: Erinnerungsfoto eines holländischen Commis de rang.
Beilage
«Davidoff Saveurs Gstaad»
Wanderland Schweiz
Den Mehrwert steigern
Lukullischer Höhepunkt
Wandern ist en vogue. Fast wöchentlich werden Wanderungen
oder Themenwege lanciert. Mit
Grund: Die Nachfrage steigt,
Wandern gehört für Schweiz
Tourismus (ST) zum «Megatrend
Outdoor-Tourismus».
Unverändert ist aber die tiefe
Wertschöpfung – was auch daran liegt, dass der Tagestourismus dominiert, nur ein Drittel
Die 17. Austragung der Genusswoche Davidoff Saveurs Gstaad
gipfelte in einem kulinarischen
Duett der Extraklasse, bei dem
zwei Kulturen und Geschmacksrichtungen aufeinandertrafen:
Marcus G. Lindner, seit knapp
einem Jahr «The Alpina»-Executive-Chef, und Takumi Murase,
Küchenchef im japanischen
Edel-Restaurant Megu, boten
der Wanderer schläft auswärts.
Die Zahlen von Swiss Trails, des
«Ground operators» auf dem
Routennetz von Schweiz Mobil,
zeigen, dass sich das Problem
zuletzt verschärft hat. Nun wird
Gegensteuer gegeben: Swiss
Trails bietet neue Services für
Fernwanderer an, ST vermarktet
verstärkt Touring-Angebote. axg
«fokus», Seite 11 bis 13
Kommentar
Ein Präsident
spricht Klartext,
und das
ist richtig so
GERY
NIEVERGELT
G
uglielmo L. Brentel,
Präsident des Unternehmerverbandes hotelleriesuisse, ist keiner, der mit seiner
Meinung hinter dem Berg hält. So
nahm er vor Kurzem im «Sonntagsblick» pointiert Stellung zu
einer Vielzahl tourismusrelevanter Themen. Hängen blieb aber
schliesslich seine harsche Kritik
an «hundslausigen Hotels» und
«faulen Eiern in der Schweizer
Hotellerie.» Sie wurde x-fach
nachgedruckt und sorgte in der
Branche für Aufruhr.
hotelleriesuisse ist die
Herausgeberin der htr hotel
revue. Man kann mir also
Befangenheit unterstellen. Ich
schreibe es jedoch aus Überzeugung: Über die Wortwahl lässt
sich streiten – in der Aussage,
dass nicht viele, aber eben immer
noch zu viele schlecht geführte
Betriebe dem Image der Schweizer Hotellerie schaden, hat
Brentel jedoch vollkommen recht.
Und es ist gut, dass er seine Kritik
öffentlich macht. Es zeugt vom
Selbstbewusstsein eines Verbandes, der auch hausgemachte
Probleme nicht unter den
Stubenteppich kehrt, sondern
offensiv thematisiert und damit
gute Voraussetzungen für
Veränderungen schafft.
Es bleibt ja nicht bei der
präsidialen Kritik. Brentel hat
klare Vorstellungen über die
Hausaufgaben, die zu lösen
wären. Viele Hoteliers sind
bereits jetzt auf gutem Weg, etwa
indem sie sich zusammentun, wo
es Sinn macht, und mit anderen
Anbietern kooperieren. Der
Strukturwandel ist in vollem
Gange – und wird gelingen.
Täglich aktuell:
www.htr.ch
den Gästen zwölf Gänge in sechs
aufeinander
abgestimmten
Zweierpaketen.
Auch die Bilanz der Davidoff
Saveurs Gstaad 2013 unter der
Organisation von Erika und
Hanspeter Reust fällt positiv
aus: Insgesamt nahmen fast
800 Teilnehmer an total zwölf
Anlässen teil.
fee
Adresse: Monbijoustrasse 130
Postfach, 3001 Bern
Redaktion: Tel: 031 370 42 16
E-Mail: [email protected]
Aboservice: Tel. 031 740 97 93
E-Mail: [email protected]
Seite 17
9 771 66 2
334000
30
ANZEIGE
Nur die Besten
kommen in die Flasche!
erfolgreicher.
!"#$%&$&#
&'())'*+%,$&#
#-"./*,#%0#
-%&1'2.
!"#$%"&'("#)*#+)',%-.#./"#0%1&"2'2*)(3#42&(55(")(3#
4()*(3#67)&85("#-'9#:-1;)59-'<11&8&&('=#
044 711 74 10 s www.rebag.ch
www.supro.ch
>>>=!2"(<2=?!
august
Medienspiegel 2013
A la carte
3
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Während des Seenachtfestes Rapperswil-Jona musste das Hotel Jakob am Hauptplatz schliessen
ANZEIGE
Ein anderer macht das Geschäft
Gastgeber zahlen
für ihre Terrassen – findet
ein Fest statt, müssen sie alles reinräumen und Gastroständen Platz machen, die
dann das Geld verdienen –
so auch in Rapperswil-Jona.
GJRI67685
Marco Moser
Während des Seenachtfestes Rapperswil-Jona hat das Hotel Jakob am
Hauptplatz geschlossen. «Die Organisatoren stellten einen Bierwagen
und einen Sushi-Stand vor unseren
Eingang. Wir durften draussen keine
Gäste bedienen», sagt Marcus
Tscheuschner, zusammen mit Gesine
Schulze Gastgeber im Hotel Jakob.
Sie mussten auf Zehntausende Franken Umsatz verzichten. «An einem
normalen Wochenende machen wir
knapp 10000 Franken. Am ebenfalls
3 Tage dauernden ‹blues’n’jazz›Festival können es 50000 Franken
Umsatz sein.»
OK-Präsident Fabian Villiger gibt
Kommunikationsprobleme zu. Von
den ortsansässigen Wirten hätte er
hingegen mehr Engagement erwartet, dass sie nicht warten, bis das OK
auf sie zukäme: «Einige haben sich
frühzeitig bei uns gemeldet und mit
diesen haben wir dann eine Zusammenarbeit aufgegleist.»
Die Gastgeber geben zu, dass sich das
OK rechtlich nichts habe zuschulden
kommen lassen. Die Stadt erteilte
dem OK die Bewilligung, am See und
Seit letzter Woche verwaltet die Gemeinde Obermumpf im Fricktal ihre
knapp 1000 Einwohner vom Restaurant Rössli aus. Für die Zeit des Umbaus des Gemeindehauses vermieten
die Gastgeber Christine und Marco
Soldati ihren grossen Saal mit 100
Sitzplätzen. «Die Vereine haben nicht
mehr so viele Mitglieder, für diese Veranstaltungen reicht unser kleines Säli», erklärt Marco Soldati. Als Vorteil
sieht er, dass das Rössli zentral liege
und mit dem ebenen Eingang auch
rollstuhlgängig sei.
M. MOSER
Vier Wochen vor dem Seenachtfest
wurde den Gastgebern des Hauptplatzes beschieden, dass sie ihre Terrasse aus Sicherheitsgründen definitiv abbauen müssten. Die Bühne,
die Radio Zürichsee zum 30-JahrJubiläum aufstelle, werde so viele
Leute anlocken, dass jeder Tisch und
jeder Stuhl zum gefährlichen Hindernis werde. «Das Wegräumen aus
Sicherheitsgründen verstehen wir»,
sagt Raffaele Fumagalli, Gastgeber
im Restaurant Rössli. Dass aber Bierwagen und andere Gastrostände vor
den eigenen Restaurants stehen, das
verstehen die Gastgeber nicht.
Gemeindeverwaltung
im grossen Rössli-Saal
Restaurant auf
dem Wasser geplant
Wo sonst eine Terrasse steht, schenkt eine Grossbrauerei ihr Bier aus.
in Teilen der Altstadt das Seenachtfest zu organisieren. Es durfte die
Stadt mit Hilfe des Zivilschutzes abriegeln, 30 Franken Eintritt verlangen, die Eintritte von Zivilschützern
kontrollieren lassen und das Produkt
einer holländischen Grossbrauerei
für 7,50 Franken pro Dose verkaufen. «Es waren die Art und Weise
und die Kommunikation, die uns stören», sagen die Gastgeber.
Die Stadt sponsert das Seenachtfest
mit 80000 Franken Bargeld und «erbringt Werkdienstleistungen in einem
klar definierten Rahmen»; wie Informationschef Hansjörg Goldener sagt.
Steuergelder im sechsstelligen Umfang – Steuergelder, die das Hotel Jakob und das Restaurant Rössli bezahlen – und deren Mitarbeitende. «Wir
hatten alle unsere 22 Teilzeitmitarbeitenden für das Wochenende des
Seenachtfestes eingeplant», erklärt
Internationaler Kochwettbewerb ohne Schweizer
Gastgeberin Gesine Schulze. «Nach
dem negativen Bescheid des OK
mussten wir allen absagen», bedauert
sie. «Das heisst pro Mitarbeitenden
rund 500 Franken weniger Verdienst
– unglaublich, aber leider wahr.»
Fritz Schlagenhauf, Besitzer und Investor, hatte einst das Hotel Jakob
wieder aufgebaut und soweit hergerichtet, dass es als 3-Sterne-Hotel
wieder eröffnen konnte: «Das Hotel
Jakob ist 365 Tage im Jahr hier am
Hauptplatz. Ich habe investiert, um
es zu erhalten. Und bei einer solchen Gelegenheit wie dem Seenachtfest ist es den Gastgebern verwehrt, Umsatz zu machen?», fragt er
kopfschüttelnd.
Die Unstimmigkeiten kamen bereits
vor dem Seenachtfest aufs Tapet, die
Stadt Rapperswil-Jona als Bewilligungserteilerin und Sponsorin lud
die Beteiligten zu einer Zusammenkunft – zu spät für Änderungen an
den weit fortgeschrittenen Planungen. Als Ergebnis forderten die Gastgeber eine Nachbesprechung. Die
Erfahrungen des diesjährigen Seenachtfestes sollen in die künftige Planung einfliessen.
Die Gastgeber erwarten «eine bessere Kommunikation und ein lösungsorientiertes Vorgehen zu einem
Kompromiss». Wenn schon mal viele
Leute am Hauptplatz sind, wollen sie
auch ein wenig verdienen.
EN BREF
Les hôtes paient pour leurs terrasses.
Lorsqu’il y a une fête, ils doivent tout
rentrer et faire de la place à des
stands de restauration qui gagnent
ainsi de l’argent. C’est aussi le cas à
Rapperswil-Jona.
Restaurant-Konzept setzt sich durch
Die Besten ohne Schweizer Katzencafé gegen Stress
Die weltgrösste Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie, die Anuga in Köln,
veranstaltet jeweils auch den Kochwettbewerb «Koch das Jahres» –
dieses Jahr ohne Schweizer Beteiligung.
Von den knapp 400 Bewerbungen
stammen 20 aus der Schweiz,
«grösstenteils aus der Gemeinschaftsverpflegung und aus Landgasthöfen», wie Carola Haug mitteilt,
die Medienchefin des Wettbewerbs
Koch des Jahres. Die technische Jury
hat keine der Schweizer Bewerbungen an einen der vier Vorfinals in
Stuttgart, Salzburg, Köln oder Hamburg zugelassen.
Carola Haug glaubt nicht, dass die
Schweizer grundsätzlich keine
Chance hätten: «Vielleicht hat es da-
mit zu tun, dass es bisher kein Vorfinale in der Schweiz gab.» In Österreich habe die Resonanz deutlich zugenommen, als im Februar erstmals
in Salzburg ein Vorfinal stattgefunden habe.
Tiere dienen in verschiedenen Institutionen wie Alters-, Pflege- und Behindertenheimen als therapeutische
Begleiter – neuerdings auch in einem Restaurant in Berlin mit 25
Sitzplätzen.
«Für die Schweiz würden wir uns das
auch wünschen und möchten sie in
der nächsten Auflage gerne stärker
repräsentiert sehen», verspricht Carola Haug: «denn in der Schweiz gibt
es wirklich viele sehr starke Köche.»
Gestresste Grossstädter sollen sich
künftig erholen im Pee Pee’s Katzencafé von Andrea Kollmorgen – beruhigt von den beiden Katzen Caruso
und Pelle. Die Gäste sind eingeladen,
die beiden Katzen zu streicheln. Kollmorgen ist von der heilsamen Wirkung überzeugt, die den Blutdruck
senkt, leichte Depressionen wie auch
Verstimmungen verschwinden lässt.
Der Amtstierarzt musste die Haltung
der Katzen genehmigen.
Das Finale bestreiten nun Robert Rädel, Philipp Kovacs, Tobias Wussler,
Fabio Winkelhofer, Sascha Lenz,
Christian Sturm-Willms, Enrico Back
und Christian Singer – am 7. Oktober
auf der Anuga in Köln. Die Besucher
können das Finale in der Culinary
mmo
Stage live mitverfolgen.
www.anuga.de
Die Idee, Katzen als eine Art Therapeuten in Restaurants einzusetzen,
entstand in Japan, eine Japanerin
brachte die Idee nach Wien und von
dort setzt sich die Idee fort nach
Berlin, wo sich bereits ein weiteres
Katzen-Café in Planung befindet.
mmo
ANZEIGE
GJGM67451
In Aarau soll es 2018 ein neues Restaurant geben. Das Besondere daran:
Das entsprechende Projekt stammt
von den Industriellen Betrieben Aarau
(IBA), die ihr Aarekraftwerk damit und
mit einem Kinderspielplatz aufwerten
wollen. Der Betrieb soll 60 Innen- und
100 Aussenplätze haben, wie die Aargauer Zeitung vermeldet, und verpachtet werden.
Fast 60 Gütesiegel
neu oder erneuert
Volle 57 Betriebe konnte der Schweizer Tourismus-Verband als Zertifizierungsstelle im Juli neu oder erneut mit
einem Qualitätsgütesiegel auszeichnen. Beim Gütesiegel I mit insgesamt
37 Siegeln sind aus gastgewerblicher
Sicht der Gasthof Ochsen in Münsingen, das Ritterhaus Chasa de Capol in
Santa Maria und das Hotel-Restaurant
Rössli in Hurden neu dabei. Beim Gütesiegel II mit 9 Zertifikaten gab es
gastgewerblich keine Neuzugänge,
aber 5 Hotels, die ihr Siegel erneuert
haben: Excelsior Arosa, Fravi Andeer,
Guarda Val Lenzerheide, Alpenblick
Zermatt und Conti Dietikon. Beim Gütesiegel III schliesslich, das einem Total
Quality Management entspricht, wurden 11 Siegel vergeben, neu dabei ist
hier die Feriensiedlung Solaria in
Davos.
www.swisstourfed.ch
••:••:••
Sie befinden sich hier:
Aktuelle Seite: Home • Kantone • Kanton Aargau • AARGAU Tourismus erreicht das Qualitätslabel QII
Login
Kanton Aargau
AARGAU Tourismus erreicht das Qualitätslabel QII
Details
Veröffentlicht am Freitag, 16. August 2013 17:56
Beiträge durchsuchen
Suchen...
Suchen...
Gefällt mir
Suchen
.info
News
Gemeinden
Bezirke
Kantone
Kanton Baselland
Kanton Aargau
Polizeimeldungen
Sport
Dies und Das
Leserbriefe
Teilen
0
Twittern
0
(pd) AARGAU Tourismus, die Organisation für das touristische Dachmarketing im Kanton Aargau erhielt das
Qualitätslabel QII. Gleichzeitig w ird die Organisation der steigenden Nachfrage nach
Übernachtungsmöglichkeiten gerecht und bietet als w eiteren Servicepunkt gegenüber dem Gast auf der
Webseite den Zugang zum Onlinebuchungsportal des Sw itzerland Travel Centers (STC).
Im Zuge eines stetigen Verbesserungsprozesses hat sich AARGAU Tourismus entschieden, die Abläufe im Bereich
Service- und Führungsqualitäten zu überprüfen. Nach erfolgter Qualitäts-Schulung und Optimierung in den Abläufen zeigt
sich die Organisation erfreut, dem Prüfungsverfahren des Schweizerischen Tourismus Verbandes standzuhalten. AARGAU
Tourismus darf am 16. August 2013 das Qualitätsgütesiegel QII für sich in Anspruch nehmen. Mit der Erreichung dieser
Qualitätsstufe geht die Organisation die Verpflichtung ein, sich weiter einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu
stellen und sich einer jährlich wiederkehrenden Prüfung zu unterziehen.
In die Zukunft blickend, soll gemäss Geschäftsführung ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem eingeführt und
somit dem QIII-Standard bzw. ISO 9001 gerecht werden.
Service im Bereich Unterkunft gesteigert
AARGAU Tourismus ist der steigenden Nachfrage an Übernachtungen gerecht geworden. Neu sind alle 38 aargauer
Unterkunftsanbieter, welche Mitglied bei STC sind, auf der Webseite von AARGAU Tourismus buchbar.
Service
Videoleckerbissen
Kommentare
Ticket-Service
Ausgehtipps
fricktal.info print ePaper
Ratgeber
Stellen
Immobilien
Wir stellen vor
Fotogalerie
Sudoku
Gratulationen
Todesanzeigen von
www.kondolieren.ch
Zeitungshinweise für fricktal.info
print (Erfassung)
Vereinsverzeichnis
Vereine
Vereinskategorien
Über uns
Impressum
Kontakt
Werbung/Tarife
Inserate online aufgeben
Kreditkartenzahlung
Datei-Upload zu Verlag und
Druckerei
Intern
Gratulationen
Verlag fricktal.info
fricktal.info
wünscht
allen
Gratulanten
viel
Verlag fricktal.info
Erfolg
mit
ihrer
Fr
Sa
5°
5°| 9°
4°| 9°
Letzte News
6. Jahrgang
Fricktal, 09.01.2014
Login / Logout
Registrierung
Do
Grussbotschaft.
Samstag, 20. O ktober 2012 01:30
Sucht in der Sozialen Arbeit –
Winter School der Hochschule
für Soziale Arbeit FHNW
Zwei Mal Nein und einmal Ja –
C VP Aargau fasst Parolen für
9. Februar
Lehrerkonzert der Musikschule
Frick
Bilateraler Weg ist gefährdet
(Leserbrief)
Jahreskonzert des Männerchor
Gipf-Oberfrick
BDP Aargau: Empörung gegen
das Zünseln der SVP an
wirtschaftlichen Zukunft
Werbung
meinung
htr hotel revue
Nr. 34 / 22. August 2013
3
Standpunkt
Der zweite
Sommer steht
bereits vor
der Tür
JÜRG
SCHMID *
D
er Sommer neigt sich
dem Ende zu. Der
Herbst ist stark im
Kommen: als Jahreszeit – und als eigenständige
Saison. Er hat Potenzial, ein
zweiter Sommer zu werden. Zwei
Argumente sprechen besonders
für ihn: Erstens wird im Oktober
und November unser grösster
«Sommer-Nachteil» – das
wankelmütige Wetter – zum
Vorteil. Sanfter Nebel und Nieselregen empfinden wir dann als
mystisch, während diese im Juli
ein No-Go für Bergferien sind.
«Im Oktober und
November wird das
wankelmütige Wetter
zum Vorteil.»
Theres Lagler
«Hilfe zur Selbsthilfe bieten»
Der Umgang mit
Gästen aus andern
Kulturkreisen ist
eine besondere
Herausforderung:
Das betont die
Direktorin des STV,
Barbara Gisi.
Wie muss er Kooperationen angehen?
Man muss dem Papier noch Leben
einhauchen, die Vorschläge mit
Praxisbeispielen hinterlegen, Leitfäden
und Anwendungstipps anbieten.
Die Vorlage will nicht nur hybride
Beherbergungsformen zulassen,
sondern auch neue Zweitwohnungen,
die online buchbar sind. Erhöht das
nicht die Gefahr eines Referendums?
Das Referendum kann man nie ganz
ausschliessen. Die Ausgangslage wird
halt immer subjektiv beurteilt: Je nach
Anspruchsgruppe ist das Fuder bereits
überladen oder noch lange nicht.
trifft, kann sich für die nächsten paar
Jahre besser aufstellen. Die Wirtschaft
muss nachhaltiger werden. Das ist für
mich gesetzt.
Welche Rolle sehen Sie für den STV in
dieser Nachhaltigkeitsdebatte?
Wo sehen Sie – nach einer zugegebeWir müssen das Thema Nachhaltigkeit
nermassen kurzen Einarbeitungsphase
in den Köpfen verankern, damit es
– die grössten Herausforderungen für
selbstverständlich wird. Massnahmen
den Schweizer Tourismus?
wie den Mehrfachgebrauch von BadeIm Umgang mit den neuen Besuchern
Auch der STV hat Partikulärinteressen. tüchern kennt man. Das ist lobenswert
aus Russland, Indien und weiteren
Schliesslich ist es ein und leistet auch einen Beitrag. Es geht
asiatischen Ländern.
aber darum, bei jedem Handeln – bei
STV-Geschäftsfeld,
Was macht man mit
«Mit den QualitätsFerienwohnungen zu Investitionen, beim Bauen, bei der
diesen Gästen?
Gütesiegeln für
Produktegestaltung und bei neuen
klassifizieren …
Welche Bedürfnisse
Ferienwohnungen
Dienstleistungen – immer auch an die
Das stimmt. Indem
haben sie? Wie gehen
THERES LAGLER wir selber als EinwohNachhaltigkeit zu denken.
wir
aber
mit
den
können wir schlechte
Qualitätsgütesiegeln
ner dieses Landes
Absteigen
ausmerzen.»
Schliessen wir den Bogen und kehren
versuchen,
Ordnung
damit um, dass wir
Barbara Gisi, Sie sind noch keine
zurück zur Politik. Mila Trombitas, die
in den Ferienwohimmer mehr Gäste aus
100 Tage im Amt als Direktorin des
Barbara Gisi
Direktorin Schweizer Tourismus-Verband STV
als stellvertretende STV-Direktorin
nungsmarkt zu
anderen Kulturkreisen
Schweizer Tourismus-Verbands (STV),
zahlreiche Politdossiers betreute,
bringen, können wir
beherbergen? Das
aber die erste Generalversammlung
verlässt den STV noch vor der Herbstschlechte Absteigen ausmerzen. Zudem
stösst nicht nur auf Gegenliebe, auch
steht schon an. Grund zur Nervosität?
session. Wie lösen Sie diese Situation?
bauen wir den Nachhaltigskeitsgedanwenn sich mit diesem Wirtschaftszweig
Nein, eigentlich nicht. Ich habe ein
Das reisst eine Lücke auf, das ist klar.
ken in unsere Labels ein. Diese bieten
Geld verdienen lässt.
gutes Team, das bei den VorbereitungsIch kann nicht so viel bieten, wie zuvor
deshalb einen gewissen Schutz vor
arbeiten hilft. Klar gibt es kleine
zwei Leute, die fundiert eingearbeitet
einem wilden Weiterbauen.
Das erinnert an die aktuelle RassisUnsicherheiten im administrativen
waren. Es wird eine gewisse Zeit
mus-Debatte, die US-Talkmasterin
Bereich und offene Fragen. Wie kritisch
brauchen, das wieder aufzubauen. Die
Stichwort Nachhaltigkeit: Der STV ist
Oprah Winfrey losgetreten hat, die
sind die Mitglieder? Wie stark wollen
Stelle eines wissenschaftlichen Mitsich in einer Zürcher Boutique schlecht der «Hüter» der Nachhaltigkeitscharta
sie in die Tiefe gehen? Was muss ich
arbeitenden ist bereits ausgeschrieben.
des Schweizer Tourismus. Das weitere
behandelt fühlte …
alles wissen, was nicht? Nervös bin ich
Vorgehen ist unter den Partnern, die
Diese Geschichte ist für mich ein
deswegen aber noch nicht.
Hilft Ihnen beim Überbrücken die
die Charta unterzeichnet haben, aber
Sommerloch-Füller. Da ging es nicht um
kürzlich erfolgte STV-Reorganisation
Rassismus, sondern um das angekratzte noch nicht restlos geklärt. Bleibt die
Bundesrat Johann Schneider-Ammann
mit drei ständigen
Nachhaltigkeit auf
Ego eines Stars oder
wird an der GV über
Kommissionen?
der Strecke, wenn es
um eine Verkäuferin,
die nationale TourisIch vertraue darauf,
wirtschaftlich nicht
die gerade einen
musstrategie spreZur
Person
Barbara
STV-GV
Die
neue
dass mich der
mehr rund läuft?
schlechten Tag hatte.
chen. In der EinlaGisi kennt das
Tourismuspolitik
Vorstand und die
Das ist ein wenig wie
dung an die Medien
Kommissionsmitgliebei der Gleichstellung
Wechseln wir zu
werfen Sie die Frage
Verbandswesen
auf dem Prüfstand
der unterstützen. Ich
einem Thema, das die von Mann und Frau:
auf, ob die Schwerbin sehr froh, wenn
Als ich in diesem
Branche sehr stark
punkte des BundesIm Juli hat Barbara Gisi ihre
Die 81. Generalversammlung
ich dort Wissen
Bereich tätig war,
beschäftigt: Was
rats richtig gesetzt
neue Stelle als Direktorin des
des Schweizer Tourismusabholen kann.
hörte ich oft, dass es
sind oder nicht. Sind
Schweizer Tourismus-Verbands halten Sie vom
Verbands (STV) findet nächsim Moment ums
Zweitwohnungssie das?
(STV) angetreten. Die 45-Jähriten Mittwoch, 28. August, im
Welche Vision haben
Überleben gehe.
gesetz, das zurzeit in
Grundsätzlich schon.
ge kennt die Verbandsarbeit
Hotel Murten statt.
Sie für den STV?
Gleichstellung sei ein
der Vernehmlassung
Aber es gibt durchaus
aus dem Effeff. Sie war beim
Die Gestaltung,
«Luxusproblem». Da
steckt?
noch Dinge, die man
Kaufmännischen Verband
Am Morgen sind die ordentliBeeinflussung und
gibt es durchaus
In den Grundzügen
einbringen könnte, um Schweiz als Abteilungsleiterin
chen Geschäfte traktandiert.
Modifikation der
Parallelen.
Es
gibt
kommt
die
Vorlage
gut
das Ganze zu verbesBerufspolitik, Gleichstellung
Zudem referiert Ständerat
Rahmenbedingungen
zwar tatsächlich
daher. Sie nimmt
sern und zu konkretiund Jugend auf Stufe GeHans Stöckli zum Thema
bleiben zentral. Ich
Rücksicht auf die Wirt- Betriebe, die kurzfrissieren. Der Abstrakschäftsleitung angestellt. 2010
«6 Kantone, 1 Destination:
sehe den STV aber
tig ums Überleben
schaft. Das ist eine
tionsgrad ist sehr
wurde sie zur stv. GeneralJura & Trois-Lacs». Am Nachauch als Katalysator
kämpfen. Wer das
Notwendigkeit. Man
hoch. Was heisst es
sekretärin befördert. Gisi ist
mittag spricht Bundesrat
für Ideen, als Wissensaber nicht muss, sollte Johann Schneider-Ammann
darf die bisherigen
für den Praktiker,
Juristin und hat ein Nachplattform, als Thinkdas Thema NachhalFinanzierungsströme
wenn er die Zusamdiplomstudium in Betriebszur strukturellen Situation des
Tank,
der Hilfe zur
tigkeit aufgreifen. Wer Tourismus und zur künftigen
nicht einfach zum
menarbeit mit andern
wirtschaft für Nonprofit-Orgajetzt Massnahmen
intensivieren muss?
nisationen (NPO) absolviert. tl Versiegen bringen.
Strategie des Bundes.
tl Selbsthilfe anbietet.
Zweitens sieht das Konkurrenzumfeld anders aus: Die Mitbewerber im Mittelmeerraum sind
weniger dominant. Wer wirklich
Warmgarantie will, muss weit fliegen und tief in die Tasche greifen.
Da bleiben Schweizer lieber hier,
gehen wandern und staunen über
die Tierwelt, die sich für den
Winter rüstet. Auch Rentner sind
wieder tüchtig unterwegs. Und
Geschäftsleute treffen sich wieder
öfters für Seminare.
Vieles spricht also für den Herbst
als «Newcomer» – aber nur, wenn
die Tourismusorte am gleichen
Strick ziehen. Sprich: offene
Läden, Bergbahnen in Betrieb,
Hotels und Restaurants in vollem
Schwung. Destinationen mit
wettersicherem Indoor-Angebot
punkten zusätzlich, denn
Wellness ist im Herbst gefragt.
Halbe Sachen gibt es definitiv
nicht, wenn wir den Schweizer
«Indian Summer» als schlagkräftige Marke positionieren wollen.
Der Herbst steht vor der Türe.
Machen wir auf.
* Jürg Schmid ist Direktor von Schweiz
Tourismus.
Nachgefragt
Logiernächte Juli 2013:
Im Wallis zeigt die
Tendenz nach unten
Edith Zweifel,
Gemäss
Blick-Umfrage legten
Bündner
Destinationen im Juli
bei den Logiernächten zu, Walliser verzeichneten ein Minus. Auch
Zermatt. Was macht der
Top-Ferienort falsch?
Ich habe wenig Freude an
solchen Umfragen, welche nur
einen einzelnen Ferienmonat
herausgreifen und dabei nicht
die begleitenden Faktoren
berücksichtigen. Der Juli 2013
hatte beispielsweise nur vier
statt fünf Weekends: Wenn man
wie Zermatt ein Drittel Schweizer Gäste zählt, ist das entscheidend. Zudem entfiel
letztes Jahr ein Drittel der
Raiffeisen-Logiernächte auf
Zermatt. Logischerweise
entsteht daraus im folgenden
Jahr ein Minus.
gsg
zvg
Mit Respekt und ohne Nervosität neue Aufgaben angehen: Barbara Gisi in ihrem Direktionsbüro beim Schweizer Tourismus-Verband (STV) in Bern.
2
schwerpunkt
Dienstag, 27. August 2013
Freiburger Nachrichten
«Die Chinesen steigen nicht auf die Skier»
Der Schweizer Tourismusverband trifft sich morgen in Murten zur Generalversammlung. Verbandspräsident Dominique de Buman sagt im
Interview, woher die Touristen der Zukunft stammen und was die Schweizer Hoteliers und Tourismusorte künftig besser machen können.
HELENE SOLTERMANN
Zum Verband
Nicht verwechseln mit
«Schweiz Tourismus»
Dominique de Buman, haben
Sie Ihre Sommerferien in der
Schweiz verbracht?
Ich war in Frankreich und im
Tessin. Im Tessin wurde ich
überall sehr höflich empfangen. Was die Dienstleistung
und die Preise angeht, bin ich
sehr zufrieden.
Die wohl bekannteste Organisation im Schweizer Tourismussektor ist «Schweiz Tourismus». Die Marketingorganisation, die mehr als zur
Hälfte vom Bund finanziert
wird, ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Schweizer
Tourismusverband, dessen
Mitglieder sich morgen Mittwoch für ihre Generalversammlung in Murten treffen. Der Schweizer Tourismusverband ist die Dachorganisation der Schweizer
Tourismusorganisationen,
auf politischer und wirtschaftlicher Ebene vertritt er
die Interessen seiner über
600 Mitglieder. Neben der
Lobbyarbeit vergibt der
Verband Qualitätslabel an
Hotels und Restaurants. Er
finanziert sich durch Mitgliederbeiträge. Neben dem
Präsidium des Schweizer
Tourismusverbandes hat der
Freiburger CVP-Nationalrat
Dominique de Buman auch
das Präsidium des Seilbahnverbandes Schweiz inne. hs
Laut einem kürzlich
veröffentlichten Bericht des
Bundesrates geht es dem
Schweizer Tourismus nicht
so gut.
Wir leiden unter der Frankenstärke. Aber im Vergleich
zu den anderen Ländern sind
die Logiernächte in der Schweiz
im Jahr 2012 nur um zwei Prozentpunkte zurückgegangen,
trotz der sehr schlechten wirtschaftlichen Lage in den europäischen Nachbarländern. Arbeitslose Leute machen nicht
Ferien in der Schweiz. Diese
Verluste müssen wir kompensieren. Die Marketingagentur
Schweiz Tourismus unterstützt hier, indem sie viel in die
Bric-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China, Anm.
der Red.) investiert. Dadurch
gewinnen wir Neukunden.
«Freiburg ist kein grosser touristischer Kanton.» Laut Dominique de Buman ist die Tendenz aber positiv.
Wo hapert es sonst?
Es gibt zwei Problemfelder.
Erstens müssen die Tourismusbetriebe durch Kooperationen und Innovationen die
Kosten senken. Das zweite
Problem liegt bei den Beherbergungsbetrieben. Der Bundesrat will die Kreditvergabe
in Notsituationen verstärken.
Unterstützung brauchen insbesondere die Betriebe in den
Berggebieten. Dort geht die
Anzahl Logiernächte vergleichsweise stark zurück. Die
Situation in den Bergregionen
ist heikel, weil Chinesen nicht
Ski fahren.
Die Kooperationen in den
Regionen fördern: Können
Sie dazu ein Beispiel nennen?
In Grächen im Wallis schlossen sich private Hoteliers zu
einer Einkaufsgemeinschaft zusammen. Durch die gemeinsame Logistik konnten sie die
Kosten enorm senken.
Wie ist die Situation im
Kanton Freiburg?
Freiburg ist ein Kanton mit
ziemlich bescheidenen absoluten Zahlen, wir sind kein
grosser touristischer Kanton.
Aber die Tendenz zeigt in eine
sehr positive Richtung. Die
Zahl der Hotels und die Zahl
der Übernachtungen steigen.
Es gibt viele neue Hotels in der
Stadt Freiburg oder etwa in
Greyerz.
Hingegen geht das VieuxManoir in Merlach zu.
Braucht unser Kanton ein
Fünfsterne-Haus?
Absolut. Wir brauchen ein
paar Luxuszimmer, wir brauchen ein breites Angebot, um
im Kanton wichtige Kongresse
durchführen zu können.
Setzt sich Ihr Verband für den
Erhalt des Hotels ein?
Nein, das ist nicht unsere
Aufgabe. Wir machen nicht
operative Politik. Aber ich
weiss, dass sich etwa das kantonale Volkswirtschaftsdepartement für das Hotel einsetzt.
Das Volk hat im März 2012
die Zweitwohnungsinitiative
angenommen. Werden weniger Ferienwohnungen gebaut, kommen weniger Touristen. Können Sie der Initiative auch Gutes abgewinnen?
Wir müssen aus der Zweitwohnungsinitiative
einen
Trumpf machen. Wir müssen
uns fragen, wie man die Betten
am besten bewirtschaftet. Kalte Betten schaden der Gemeinde, den Restaurants und den
Seilbahnen. Mit der Annahme
der Zweitwohnungsinitiative
können wir das Problem nicht
mehr umgehen, sondern müssen es anpacken.
Bild Corinne Aeberhard
Wie wollen Sie das tun?
Indem wir die Zweitwohnungen bewirtschaften. Es
liegt im Interesse aller, dass
solche Wohnungen bewohnt
sind. Für Eigentümer von
Zweitwohnungen könnte man
mit Steuervergünstigungen Anreize schaffen. Etwa indem sie
nur einen bestimmten Teil
ihrer Mieteinnahmen versteuern müssten. So würden sie
ihre Wohnungen öfter vermieten, und die Betten wären besser ausgenutzt. Ein Vorzeigebeispiel gibt es in Laax: Die
Leute sind Eigentümer ihrer
Zweitwohnungen, aber wenn
sie nicht vor Ort sind, lassen sie
die Wohnung über eine Verwaltung vermieten.
zentrieren sich die Touristikorte nun auf die Chinesen?
Jein. Wir brauchen neue
Kunden. Die Chinesen steigern die Zahl der Logiernächte. Für die Restaurants sind sie
weniger interessant, denn sie
essen nicht oft und nicht viel
dort. Hingegen kaufen sie
Schweizer Uhren. Der durchschnittliche Tourist aus China
gibt also viel Geld aus. Chinesen verbringen im Schnitt
zehn Tage in Europa, davon
zweieinhalb in der Schweiz.
Sehen wollen sie die Jungfrau,
die Luzerner Kapellbrücke,
das Schloss Chillon und vielleicht auch Greyerz. Auch die
Cailler-Schokoladenfabrik in
Broc interessiert sie.
Die Beherbergungsstatistik
des ersten Halbjahres 2013
zeigt, dass mehr Chinesen in
die Schweiz kommen. Kon-
… und warum Nein?
Wir dürfen unsere traditionellen Kunden aus Europa
und aus dem Inland nicht ver-
nachlässigen. Das Argument,
die Schweizer Hotels seien zu
teuer, lasse ich nicht gelten.
Wir haben gute Angebote,
man muss sie nur finden.
Mit einer Motion im Nationalrat verlangen Sie, dass die
Schulen etwa eine obligatorische Skiwoche einführen.
Warum wollen Sie die Jungen
zurück auf die Pisten holen?
Ende letzte Woche hat der
Bundesrat die Motion beantwortet. Er empfiehlt sie aus
juristischen Gründen zwar zur
Ablehnung, aber inhaltlich unterstützt er sie. Der Bundesrat
wird bald erste Massnahmen
ankündigen. Die Jungen sind
die Skifahrer von morgen. Es
macht keinen Sinn, Wintersportanlagen zu renovieren,
wenn sie keine Kunden mehr
haben. Denn die Chinesen
steigen nicht auf die Skier.
Bubenstreiche oder gewerbsmässiger Diebstahl?
Der Freiburger Generalstaatsanwalt Fabien Gasser zeigt sich überzeugt: Die fünf jungen Franzosen, die im März und April 2010 in der Schweiz
Luxusauto klauten, taten dies gewerbsmässig. Die Verteidiger sprechen von Jugendlichen, die einfach nur mit schnellen Autos fahren wollten.
NICOLE JEGERLEHNER
FREIBURG Es war ein ungleiches
Duo, das gestern vor dem Gericht des Seebezirks stand:
Neben seinem kleinen und
drahtigen Kollegen wirkte der
zweite Angeklagte wie ein bärtiger Riese. Auch das Leben
der beiden hat sich in den letzten drei Jahren unterschiedlich entwickelt: Der Kleinere
kommt nicht über den Tod seines Zwillingsbruders hinweg.
Dieser wurde nach dem Diebstahl von Luxusautos bei einer
Verfolgungsjagd durch einen
Polizisten im Autobahntunnel
Sévaz erschossen. «Wir waren
immer zusammen, nun bin ich
erstmals alleine», sagte der
Franzose, der heute im Restaurant seiner Eltern arbeitet.
Der Grössere hat letzten Oktober geheiratet und ist seit
drei Wochen Vater. Er und seine verschleierte Frau sind
arbeitslos. Er will nun die
Fahrprüfung für Lastwagen
machen und ein Transportunternehmen gründen.
Beide Angeklagten sagen, sie
seien nicht mehr die gleichen
Menschen wie vor der Verfolgungsjagd. «Durch den Tod
meines Bruders bin ich reifer
geworden», sagte der eine:
«Ich habe die Dummheiten
aus meiner Jugendzeit hinter
mir gelassen.»
Generalstaatsanwalt Fabien
Gasser mag den beiden 22Jährigen, die aus der Banlieue
der französischen Stadt Lyon
stammen, keinen Glauben
schenken. «Sie geben nur zu,
was ihnen nachgewiesen werden kann.» Mit ihren Kollegen
(siehe Kasten) seien sie im
März und April mehrmals in
der Schweiz gewesen – um Garagen auszukundschaften und
später Luxusautos zu stehlen.
Dies belege die Verortung
ihrer Mobiltelefone. Die fünf
hätten als Bande gewerbsmässigen Diebstahl begangen.
Polizeiauto abgedrängt?
Bei der Verfolgungsjagd soll
der Zwillingsbruder ein Waadtländer Polizeiauto ausgebremst haben, damit drei Kollegen in zwei gestohlenen
Autos fliehen konnten. Und
vor allem soll er bei überhöhter Geschwindigkeit einen
Schlenker nach links gemacht
haben, um das Polizeiauto abzudrängen. «Nur weil der Polizist geistesgegenwärtig war
und wusste, wie er eine Vollbremsung machen kann, sind
die beiden nicht verunfallt»,
sagte ihre Anwältin Odile Pelet.
Gasser beantragte für den
Zwillingsbruder wegen bandenmässigem Diebstahl und
Gefährdung des Lebens Dritter
eine vier- bis viereinhalbjährige unbedingte Gefängnisstrafe. Den zweiten Angeklagten
würde er gerne wegen bandenmässigem Diebstahl mindestens zweieinhalb Jahre hinter Gitter schicken.
«Das sind exzessive Strafanträge des Staatsanwalts», sagte
Richard Calame, Pflichtverteidiger des Zwillingsbruders. Er
verwies darauf, dass sein Mandant zahlreiche Anklagepunkte bestreitet. Ausführlich zeigte
er auf, dass der Linksschwenker gegen das Polizeiauto nicht
bewiesen werden könne: Dieser Anklagepunkt basiere nur
auf den Aussagen der Polizisten. So habe die Freiburger
Patrouille, die mit einigem Ab-
stand den Autos folgte, den
Schwenker nicht gesehen. Er
verlangte eine bedingte Strafe.
Zudem könne sein Mandant
für die Ereignisse in der Nacht,
als sein Bruder starb, nicht belangt werden: Die unmittelbaren Folgen dieser Tat – der Tod
seines Zwillings – betreffen ihn
so stark, dass eine Strafe unangemessen wäre.
Jean-Pierre Huguenin-Dezot, Pflichtverteidiger des zweiten Angeklagten, sagte: «Mein
Mandant ist kein GentlemanDieb – aber er ist auch nicht
der Hochkriminelle, als den
ihn der Staatsanwalt darstellen
will.» Die Gruppe habe nie Gewalt angewandt. «Sie wollten
sich amüsieren.» Auch er forderte eine bedingte Strafe.
Das Gericht, das aus Platzgründen in Freiburg tagt, verkündet sein Urteil am Freitag.
Frankreich:
Zwei Komplizen
bereits verurteilt
F
ünf Kollegen aus der
Banlieue von Lyon waren im Frühling 2010 in
der Schweiz auf Diebestour;
zwei stehen zurzeit in Freiburg vor Gericht (siehe Haupttext). Zwei der Komplizen
sind laut Generalstaatsanwalt Fabien Gasser bereits in
Frankreich verurteilt worden.
Da sie nie in der Schweiz verhaftet worden waren, wurden
sie nicht ausgeliefert. Der
Fünfte wurde von einem Polizisten erschossen: Er sass im
Auto, das die Polizeisperre
im Tunnel Sévaz durchbrach.
Der Prozess rund um diese Ereignisse findet später vor dem
Bezirksgericht Broye statt. njb
htr hotel revue - Das Onlineportal der Schweizer Fachzeitung für Tour...
1 von 2
home
epaper
newsletter
archiv
abo
werbung
http://www.htr.ch/tourismus/lob-fuer-den-tourismusbericht-2013-des-...
stellenanzeigen
werbung
»
» hotellerie » tourismus » gastronomie » politik » energie - umwelt » leute » cahier français » dossiers » bildergalerien
Share
schweizer tourismus-verband
28.08.2013
htr
aktuelle
Newsletter
Ausgabe der htr
Lob für den Tourismusbericht 2013 des Bundesrates
» epaper
» abo
» archiv
» mediadaten
Dominique de Buman. (Bild: zvg / Alain D. Boillat)
An der 81. Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV) vom Mittwoch in Murten, lobte
der Verbandspräsident Dominique de Buman in Anwesenheit von Bundesrat Johann Schneider-Ammann
die neue Tourismusstrategie des Bundesrates.
«Es ist Zeitverschwendung, etwas nur mittelmässig zu tun», rief
Dominique de Buman, Präsident des Schweizer Tourismus-Verbandes
downloads:
(STV) und CVP-Nationalrat den rund 100 Mitgliedern des
Gastreferat Bundesrat Johann
Tourismusdachverbandes in seiner Rede zu. Er forderte sie zu Hingabe
Schneider-Ammann, Vorsteher
und Leidenschaft in ihrer täglichen Arbeit auf. Nur mit einer solchen
WBF.
Haltung könnte die insgesamt positive Ausgangslage für Reformen im
Tourismus produktiv genutzt werden.
hoteljob.ch - Stelleninserate
mehr in «tourismus»:
Die Zeichen der Zeit erkannt
Kapellbrücke: Initiative ist zustande
De Buman würdigte in seiner Ansprache das Impulsprogramm
gekommen
Tourismus 2016-2019 des Bundesrates, das Bundesgesetz über
Zweitwohnungen sowie die Bedeutung der Raumplanung für den
Tourismus. Ebenfalls kam er auf seine kürzlich im Parlament
Sawiris äussert sich zu OrascomVerlust und der Lage in Ägypten
eingereichte Motion zu einer Schneesportoffensive 2013 zu reden. De
Luzern schreibt
Buman ist überzeugt, dass diese Vorlagen die Entwicklung des
Car-Parkingwächterdienste
Tourismus vor allem in den alpinen und ländlichen Regionen positiv
öffentlich aus
beeinflussen können.
Luzerner Bahnhof baut Shoppingund Gastro-Angebot aus
Der Bundesrat habe die Zeichen der Zeit erkannt und mit dem
Tourismusbericht 2013 und dem neuen Bundesgesetz über
Zweitwohnungen Massnahmen vorgeschlagen, welche sich positiv auf
die Tourismusstrukturen auswirken werden, so der Verbandspräsident.
25'000 Menschen feierten 100 Jahre
Freie Stellen
Gastronomie
hoteljob.ch das Stellenportal für die Hotellerie,
Gastronomie und den Tourismus mit monatlich über
410‘000 Seitenzugriffen.
Aktuelle Jobs auf hoteljob.ch:
Leitung Reservierung & Empfang
Region Mittelland (SO,AG)
Teammitglied Reservierung & Empfang
Region Mittelland (SO,AG)
Worblentalbahn
Teammitglied Service Restaurant Cocon m/w
Region Mittelland (SO,AG)
» mehr
Leitung Service Restaurant Samui-Thai
Region Mittelland (SO,AG)
Schneider-Ammann ruft zu mehr Kooperation auf
Bundesrat Johann Schneider-Ammann stellte den Tourismusbericht 2013 des Bundesrates in Murten persönlich vor.
Commis de Cuisine w/m
Region Zürich
Er habe mit grosser Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass die Vorschläge des Bundesrates bei der
htr immobilienbörse
Dazu erfordere es nicht nur eine verstärkte Zusammenarbeit auf Ebene Bund, Kantone, Branche sondern auch auf
Ebene der Einzelbetriebe. «Wir haben in der Schweiz nämlich nicht zu viele kleine Betriebe. Wir haben vielmehr zu
viele kleine Betriebe, die nicht kooperieren», so Schneider-Ammann, der in Kooperationen eine grosse Chance für
den Schweizer Tourismus sieht. Kooperationen können helfen, die in der Schweiz hohen Kosten zu senken, und
Die Online-Plattform für Hotel- und Restaurantimmobilien
Kooperationen hätten einen positiven Effekt auf die Qualität des touristischen Angebotes.
Zweitwohnungsgesetz: Glücksfall für den Tourismus
Ausbildung
Tourismus
www.travel-college.…
Touristik-Fachkraft,
staatl. zugel.
Fernausbildung,
Neu/Quereinsteiger
Sofortkredit in 24h
www.ASFinanz.ch
Jetzt Online-Antrag
ausfüllen - Sofort
Kreditentscheid!
Küchenchef Jobs
Tourismuswirtschaft auf ein positives Echo gestossen seien. «Nun muss dieses Echo in Taten umgesetzt werden»,
so der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).
www.hogastjob.co…
Bewerben Sie sich
online für diese Stelle in
Ö, Bayern & Südtirol!
Stellen- und Immobilienbörse
Ein weiteres positives Beispiel für eine tourismuskonstruktive Gesetzgebung sieht de Buman im Bundesgesetz über
www.indeed.ch/Stel…
Ein Klick. Alle Jobs.
Deine neue Arbeit auf
indeed.ch
Stellenangebote
Schweiz
experteer.ch/Stelle…
Stellenangebote
Schweiz: Jetzt
anmelden & exklusive
Jobs finden!
Zweitwohnungen, welches sich zu einem Glücksfall für den Tourismus entwickeln könnte. Es verhindere
Hotelruinen, unterstütze die Entwicklung von neuen Modellen in der Beherbergung und fördere die Bewirtschaftung
von Zweitwohnungen, so de Buman.
Schneider-Ammann betonte, dass dieses Massnahmenpaket zwei Ziele habe: Zum einen soll damit kurzfristig ein
drohender Investitionsstau vermieden werden. «Wir wollen sicherstellen, dass trotz der Zweitwohnungsinitiative die
notwendigen Investitionen in die Schweizer Beherbergungswirtschaft fliessen. Nur so können die Qualität und die
Substanz der Schweizer Beherbergungswirtschaft gesichert werden», so der WBF-Vorsteher.
Profil ist mit einer wöchentlichen Auflage von
40.000 Exemplaren die mit Abstand grösste und
attraktivste Plattform für Stellen und Immobilien in
der Schweizer Hotellerie, im Schweizer
Gastgewerbe sowie im Schweizer Tourismus.
Auf der anderen Seite soll das Massnahmenpaket Anreize setzen, damit die Tourismusbranche und die
Tourismusakteure die Chancen packen, welche die Zweitwohnungsinitiative bietet, sagte Schneider-Ammann
hotelmarktplatz.ch - Lieferantenplattform
weiter.
Motion zur Förderung von Schneesport
03.09.2013 11:04
Mit einer Schneesportoffensive will die Tourismusbranche den abnehmenden Trend im Skisport (Ski, Snowboard,
Langlauf) bremsen. Zu diesem Zweck hat de Buman in seiner Funktion als Präsident des Schweizer TourismusVerbandes und des Seilbahnen-Verbandes eine Motion im Nationalrat eingereicht. Sie fordert den Bundesrat auf,
die Förderung von Schneesport für Jugendliche zu verstärken und zu koordinieren.
Der Bundesrat empfiehlt in seiner Antwort jedoch die Motion wegen möglichen Kompetenzkonflikten mit Kantonen
und Gemeinden abzulehnen. Dem Grundanliegen stimmt er jedoch zu und stellt demnächst entsprechende
Massnahmen in Aussicht. Diese wolle der STV analysieren und das weitere Vorgehen mit dem Verband Seilbahnen
Schweiz (SBS) koordinieren, führte de Buman aus.
Als Schlüsseldossier für den Tourismus sieht der STV-Präsident die «manchmal belächelte Raumplanung». Er rief
die Kantone auf, Baugesuche für Ersatz- und Neubauten sowie touristische Infrastrukturen sorgfältig zu prüfen. Die
Landschaft sei das grösste Kapital für den Tourismus.
Im Rahmen der Generalsversammlung präsentierte Ständerat Hans Stöckli als Präsident der neu gebildeten
Destination Jura & Trois Lacs, die Tourismusstrategie der jüngsten Destination. Er gab Einblick in die
Aufbauarbeiten dieser neuen Destination, die sich über sechs Kantone ausbreitet. (npa)
hotelmarktplatz.ch die intelligente Einkaufsplattform
für Hotellerie und Gastronomie.
HOME RUBRICHE DOSSIER INFORMAZIONI UTILI SERVIZI ANNUNCI ABBONAMENTI PROMOZIONI METEO
Venerdi 10 Gennaio
PRIMA PAGINA TICINO E REGIONI CONFEDERAZIONE MONDO SPORT ECONOMIA PIAZZA DEL CORRIERE
CONFEDERAZIONE | CRONACA - 28 AGO 2013 15:24
CONFEDERAZIONE
Il turismo svizzero si riprende
La stagione estiva potrebbe far segnare una crescita del 2-3%
BERNA - Il settore turistico svizzero "ha toccato il fondo" e le previsioni per il 2013 e il 2014
sono "moderatamente ottimistiche": è quanto ha indicato oggi Dominique de Buman, presidente
della Federazione svizzera del turismo, in occasione dell'assemblea generale svoltasi oggi a
Morat.
La stagione invernale è stata "forte", così come quella estiva: solo il periodo intermedio è
risultato "debole", a causa delle sfavorevoli condizioni meteorologiche, ha affermato. Il periodo
estivo che sta per concludersi potrebbe far segnare una crescita del 2-3%. Sull'insieme
dell'anno corrente è prevista una "leggera progressione", mentre gli istituti congiunturali
avevano pronosticato una fase di "stabilità". Rimane il fatto che dal 2008 il settore ha registrato
una flessione dei pernottamenti in hotel del 7%: le cifre valgono anche per le strutture paraalberghiere.
"La Svizzera ha un potenziale turistico immenso", ha affermato dal canto suo il consigliere
federale Johann Schneider-Amman. Il turismo ha attraversato un periodo difficile, ma il governo
ha proposto misure "per migliorare le condizioni quadro". Secondo il ministro dell'economia
bisogna attirare i turisti facendo leva sulle località più note, ma poi bisogna incitarli a visitare
anche le altre regioni del paese.
28.08.2013 - 15:24
Edizione del 10 gennaio 2014
Registrati | Abbonati | Compra questa edizione
ats
CRONACA
CONFEDERAZIONE
Hooligan, interdizione minima ridotta
Losanna ritocca il Concordato contro i teppisti: allontanati per meno
di un anno
LOSANNA - Il
Tribunale federale
(TF) ha corretto
alcuni aspetti minori
delle nuove
disposizioni del
Concordato... Leggi
Disordini prima di Berna-Bienne
Hooligan in trasferta su treni speciali
Hooligans: sì a misure più severe
Nuovo slancio per le
Casse pensioni
Ancora un anno positivo per gli
investimenti - Rendimenti medi
al 6,2%
INIZIATIVE
INIZIATIVE
La donna che era
un uomo
Il più intimo dei
diari
Sul palco di
LuganoInScena la
storia sofferta di un
cambiamento
Daniel Pennac porta
"Journal d'un corps" sul
palco di
LuganoInScena
CONFEDERAZIONE
CRONACA
Regione di Bienne: trema la terra
Le due scosse di magnitudo 2,7 e 3,2 avvertite anche nel Giura
bernese
BERNA - Due leggeri
terremoti, di magnitudo 2,7 e
3,2 sulla scala Richter, sono
stati registrati ieri sera alle...
Leggi
AL CINEMA
Un maledetto imbroglio
Seduce 3 donne,
ottiene 40 mila franchi
Un cuoco disoccupato di Zurigo
condannato a 25 mesi di carcere
da scontare
CONFEDERAZIONE
POLITICA
Programma cinema
Oggi
Dove
Lugano
Trova
Svitto, aumento delle imposte in vista
Previsti maggiori aggravi per i redditi superiori ai 230.400 franchi
dal 2015
SVITTO - Il governo
la scheda - la recensione
"Iniziativa liberticida e
pericolosa"
Contact
Immo Emploi
Les Bonnes Adresses
ABONNEZ-VOUS
Inscription
MON COMPTE > LOGIN
15° C
Mardi 3.9.2013
246e jour, 36e semaine - Prénom(s): Grégoire,
QUOTIDIEN ROMAND ÉDITÉ À FRIBOURG
L'INFO
RÉGIONS
SPORT
MAGAZINE
MA LIBERTÉ
LES + DU WEB
SERVICES
Rechercher
L'INFO RÉGIONALE
03/09 - 11:28
03/09 - 11:06
SINGINE
FRIBOURG
03/09 - 10:00
ECONOMIE
Une ferme totalement
détruite par le feu à
Saint-Ours
Migros a retiré de la
moutarde de
Bénichon de ses
magasins
Villars Holding a le
vent en poupe
Plus d'infos régionales
Abonnez-vous à l'édition PDF
Cet abonnement vous permet de consulter
La Liberté au format PDF où que vous
soyez dans le monde.
Abonnez-vous maintenant
L'INFO EN DIRECT
Dominique de Buman, président de la Fédération suisse du tourisme. © Corinne Aeberhard
28/08/2013
Recommander
0
La branche du tourisme semble
avoir touché le fond
10:59 – CONJONCTURE
MORAT
Croissance du PIB en Suisse de 0,5% au 2e
trimestre
Le secteur touristique suisse semble avoir touché le fond, estime Dominique de
Buman, président de la Fédération suisse du tourisme. Les prévisions pour 2013 et
2014 sont «modérément optimistes», a-t-il dit mercredi à l'assemblée générale à
Morat.
10:59 – CONJONCTURE
La saison d'hiver a été forte et celle d'été aussi - seule l'entre-saison a été plus faible,
notamment en raison de la météo défavorable. La saison estivale qui s'achève pourrait
inscrire une croissance de 2 à 3%, après un été 2012 certes mauvais.
10:50 – BERN
Une baisse régulière des nuitées hôtelières
Croissance du PIB en Suisse de 0,5% au 2e
trimestre
L'ASB redemande la suspension de la
stratégie de l'argent propre
L'ensemble de l'année en cours devrait enregistrer une légère progression alors que les
instituts conjoncturels prévoyaient une stabilité, et les pronostics sont plutôt favorables pour
l'an prochain. «On aimerait atteindre 2%», a précisé à l'ATS Dominique de Buman quant aux
exercices 2013 et 2014, tout en souhaitant rester prudent.
10:38 – ARTICLES DE SPORT
Reste que depuis 2008, le secteur a enregistré une baisse des nuitées hôtelières d'environ
7% et la parahôtellerie a connu un recul similaire. Le tourisme urbain est resté stable, alors
que le tourisme alpin de loisirs a chuté de près de 13% sur ces cinq ans, avec pour
conséquence une situation financière délicate pour les acteurs de l'hébergement et des
remontées mécaniques, a poursuivi le président de la Fédération suisse du tourisme.
10:33 – POLITIQUE SOCIALE
Faire bouger les touristes
L'UDC locale ne veut pas céder à la
pression dans l'affaire Legrix
«La Suisse a un potentiel touristique immense», a affirmé pour sa part Johann SchneiderAmmann, conseiller fédéral en charge de l'économie. Le secteur a souffert ces dernières
années mais le Conseil fédéral a proposé des mesures pour améliorer ses conditions-cadre,
a-t-il rappelé, se référant notamment au rapport 2013 sur le tourisme présenté en juin.
10:02 – SYRIE
Selon Johann Schneider-Ammann, il faut attirer les touristes en Suisse via les sites les plus
réputés. Mais il faudrait aussi ensuite les inciter à explorer le reste du territoire helvétique
pour y découvrir des destinations moins connues.
08:57 – BOURSE
Stratégie intercantonale
Le groupe bernois Intersport veut créer 70
magasins en Australie
Bienne et Lausanne comptent le plus de
personnes à l'aide sociale
10:12 – NEUCHÂTEL
Plus de deux millions de personnes ont fui
la Syrie, selon le HCR
L'indice Nikkei a terminé en hausse de près
de 3%
–
Hans Stöckli a pour sa part présenté une démarche jugée innovante qui pourrait être un
exemple de stratégie concertée: il est le président de la destination Jura et Trois-Lacs. Cette
nouvelle entité - pour laquelle les premières discussions avaient démarré il y a 20 ans touche six cantons, du Jura à Soleure en passant par Neuchâtel, le Jura bernois, Fribourg et
Vaud.
08:43 – TUNISIE
Avec ses deux langues, ses trois régions touristiques et ses multiples offices locaux, elle
affiche une grande diversité qui peut sembler au premier abord un défi. L'objectif est d'en
faire un atout, sous le slogan «Les pieds dans l'eau, la tête dans les sapins».
Jeune couple choisi pour le film adapté de
«50 nuances de Grey»
Ce type de processus demande du temps, de la flexibilité, des ressources financières et
humaines, ainsi que des échanges permanents avec toutes les parties prenantes, a expliqué
l'ancien maire de Bienne. Pour Jura et Trois-Lacs, l'Expo02 a aussi joué un grand rôle dans le
développement du projet, a-t-il ajouté.
La justice tunisienne condamne deux
rappeurs à leur insu
08:02 – CINÉMA
07:35 – TÉLÉCOMMUNICATION
Le groupe finlandais Nokia cède ses
téléphones à Microsoft
Toute l'info en direct
ATS
Imprimer
Envoyer à un ami
PUBLICITÉ
La Une | Lundi 13 janvier 2014 | Dernière mise à jour 09:08
Mon journal numérique | Abonnements | Publicité | Météo: Genève 6°
Go
Recherche
Immo | Emploi | Auto | Petites Annonces
GENÈVE
SUISSE
MONDE
ÉCONOMIE
BOURSE
SPORTS
HIGH-TECH
PEOPLE
CULTURE
VIVRE
AUTO
BLOGS
AUTRES
Entreprises Argent & finances Emploi & formation Images
TOURISME
Les évènements économiques en 2013
Les nuitées progressent de nouveau en Suisse
Par Matthieu Hoffstetter. Mis à jour le 29.08.2013
Les nouvelles stratégies de la Fédération suisse du tourisme (FST) visent à
reconquérir de nouveaux marchés après la fin de l'hémorragie touristique en
Suisse constatée ces derniers mois.
L'année 2013 restera, surtout en Suisse, celle du
programme américain pour les banques.
Les grands accords et scandales en images
A lire dans la Tribune aujourd'hui
1/5
Après cinq années difficiles, les nuitées se stabilisent en 2013 et pourraient
même connaître un léger rebond.
Image: Keystone
Articles en relation
Suisse Tourisme prévoit une hausse du
nombre de nuitées
Le nombre de nuitées en Suisse a
progressé de 1,5%en mai
Le tourisme est une mine d’or pour les
saisonniers en Suisse
Le secteur touristique devrait recevoir 310
millions
Pour leurs vacances, les Suisses misent
sur des valeurs sûres
La Suisse a connu une hausse des nuitées
hivernales
L'événement
La Suisse s'est mal
préparée à
l'immigration
L'hémorragie des nuitées a été arrêtée. Sans que le
franc ne retrouve son cours d'origine vis-à-vis de
l'euro, ni que l'économie ne reparte franchement
dans la zone euro d'où sont issus la plupart des
visiteurs étrangers.
La saison hivernale 2012-2013 a été marquée par
un rebond, de même que celle de l'été (croissance
attendue entre 2 et 3%). Certes, l'entre-saison a
marqué le pas, plombé par une météo très
défavorable qui l'a fait plonger dans les chiffres
rouges.
Genève et région
Il rouvre son restaurant
après une faillite. C'est
légal!
Economie
La Suisse séduit les
patrons français
Un réseau de 2800 avocats en Europe
Mots-clés
Suisse Tourisme
Signaler une erreur
Vous avez vu une erreur? Merci de nous en
informer.
Partager & Commenter
Objectif: 2% de croissance en 2013 et 2014
Mais sur l'ensemble de l'année, 2013 devrait
présenter un bilan en progression, contredisant les
prévisions des experts qui voyaient au mieux la
situation se stabiliser. Tous les regards se tournent
dès à présent vers 2014, afin de savoir si le retour
à la croissance va se confirmer ou si l'embellie était
passagère.
Ziegler Poncet Grumbach fusionne avec des
Zurichois. Christian Lüscher dans le triumvirat de
direction.
Lire l'article
Une technologie issue de l'Université
Google-Publicité
Cheap Cruises
Save up to 70%- Get the Best Deals. Compare
Rates Now!
www.top-cruise-deals.com
Grand Lucayan Bahamas®
Plan The Perfect Bahamas Vacation! The Right
Package Is One Click Away
grandlucayan.com/New_Vacation_Deals
Lors de l'assemblée générale de la Fédération
suisse du tourisme, qui s'est tenue mercredi 28
août à Morat, le président de l'instance, Dominique
de Buman, se montre «modérément optimiste»:
«On aimerait atteindre 2%» pour les deux
exercices 2013 et 2014.
Une reprise qui serait salutaire après cinq années
de chute: entre 2008 et 2012, les nuitées
hôtelières ont dégringolé de 7%. Et le secteur
parahôtelier a connu la même évolution.
Clé quantique, des Genevois font la nique aux
grandes oreilles de la NSA
Lire l'article
ENERGIE TDG
SUPPLÉMENT PARTENAIRE
Les difficultés du tourisme alpin
Le tourisme alpin de loisirs a été le plus touché, avec 13% de baisse. Cette tendance de
long-terme ne permet pas de pointer du doigt une météo capricieuse (manque de neige en
hiver ou de soleil en été), comme c'est possible sur une saison. Là, c'est un vrai trend
baissier qui est observé. Et qui impacte également les remontées mécaniques, les activités
de loisirs dans les stations et le commerce d'altitude. Toutes ces branches se trouvent
aujourd'hui dans une situation délicate financièrement.
L'urgence n'est pas la même pour le tourisme urbain, qui a réussi à maintenir ses chiffres
sur la même période, profitant notamment de la bonne santé de l'économie suisse en
comparaison de ses voisins.
Comment faire des économies?
Sondage
5,6 millions de francs pour sauver le Stade de
Genève: un coût raisonnable?
Oui
Non
Je n'ai pas d'avis
Voter
Suisse Tourisme avait d'ailleurs communiqué sur le tourisme urbain voici quelques mois
avec une campagne, et notamment cette vidéo.
Voir l'article
La fortune mystérieuse du clan Kennedy
Des sites renommés vers les autres régions
Pour relancer l'activité, le Conseil fédéral a, après un rapport présenté en juin, réfléchi à un
programme d'impulsion pour la période 2016-2019. «La Suisse a un potentiel touristique
immense», affirme le ministre de l'Economie, Johann Schneider-Ammann.
L'une des pistes privilégiées par ce programme d'impulsion consisterait à jouer sur les
atouts majeurs puis de surprendre le visiteur en l'incitant à prolonger son séjour dans des
secteurs moins renommés à l'étranger. Pour Johann Schneider-Ammann, il convient
d'attirer les touristes en Suisse via les sites les plus réputés... et de leur donner envie
d'explorer le reste du territoire pour y découvrir des destinations moins connues.
Le my stère plane toujours sur l'origine et le
montant des avoirs de la famille Kennedy .
Nos images
LA METEO À GENÈVE
PUBLICITÉ
Favoriser les sports de glisse
Pour relancer le tourisme hivernal, une offensive en faveur des sports de glisse sera aussi
lancée. Difficile de rivaliser à court terme avec les domaines géants des Alpes françaises
(même si certaines stations valaisannes y sont associées). Mais une relance de l'offre en
matière de ski de piste, de snowboard et de ski de fond pourrait inciter les visiteurs
étrangers à opter pour les chalets suisses à nouveau.
Un autre axe de travail réside dans des collaborations intercantonales. Une démarche de ce
type a été initiée depuis quelques années entre six cantons (du Jura à Soleure en passant
par Neuchâtel, le Jura bernois, Fribourg et Vaud) pour créer une destination «Jura et
Trois-Lacs». C'est le conseiller aux Etats Hans Stöckli qui a pris la présidence de cette
entité.
Prévisions locales actualisées toutes les 10
minutes, avec une visualisation claire des
précipitations pour plus de 3000 localités.
Boire du vin sans ouvrir la bouteille
Le Jura et son piémont travaillent de concert
De Delémont à Nyon, en passant par les crêtes jurassiennes et le piémont, on s'appuie sur
l'épine dorsale du massif jurassien tout en présentant une grande diversité: deux langues,
trois régions touristiques, de multiples offices locaux. En coordonnant les politiques
touristiques, le but des responsables est de proposer un produit cohérent et complet, avec
le slogan «Les pieds dans l'eau, la tête dans les sapins».
Un ingénieur américain a inventé un appareil pour
extraire le vin sans déboucher la bouteille.
Nos images
Les stars du foot et les voitures de luxe
Un slogan décliné dans tous les supports de communication, et notamment dans cette
vidéo de promotion.
Mais la démarche a exigé du temps. Les premiers contacts en ce sens sont nés voici près de
deux décennies, lors des prémices de la préparation de l'Expo02. Et il aura fallu encore dix
ans de plus pour aboutir. Mais si cette stratégie portait ses fruits, d'autres régions
pourraient s'en inspirer afin de «muscler leur offre» face à la concurrence internationale.
«Ce type de processus demande du temps, de la flexibilité, des ressources financières et
humaines, ainsi que des échanges permanents avec toutes les parties prenantes», a
expliqué mercredi Hans Stöckli aux membres de la fédération.
(Newsnet)
La Tribune a sélectionné le top 10 des bolides les
plus chers du marché détenus par les joueurs.
Notre classement en images
PORTAIL
ANNUAIRE/SERVICES
Créé: 29.08.2013, 08h02
COMMERCE
4'067'293 entries
»
More services:
Map
Weather
Timetable
Routing
Cinema
Publier un nouveau commentaire
Nous vous invitons ici à donner votre point de vue, vos informations, vos arguments. Nous vous prions d’utiliser
votre nom complet, la discussion est plus authentique ainsi. Vous pouvez vous connecter via Facebook ou créer un
compte utilisateur, selon votre choix. Les fausses identités seront bannies. Nous refusons les messages haineux,
diffamatoires, racistes ou xénophobes, les menaces, incitations à la violence ou autres injures. Merci de garder un
ton respectueux et de penser que de nombreuses personnes vous lisent.
Quand F. Hollande chante les taxes
La rédaction
J'ai lu et j'accepte la Charte des commentaires.
Caractères restants: 400
Une parodie du président chantant les taxes sur une
chanson de Charles Trenet fait le buzz sur le net.
Voir les vidéos
PUBLICITÉ
Gagnez un forfait de ski!
A gagner: 100 journées de ski en Valais. Sélectionnez une région et décrochez
un forfait!
geheimtipps.wallis.ch
Les 20 maisons les plus chères au monde
La Classe A 4MATIC.
Profitez maintenant d’un leasing à 2,9% seulement.
www.4matic-winterspecial.ch
Séjours linguistiques
Participez et gagnez un séjour linguistique organisé par Eurocentres.
Participez ici
Tour d'horizon des 20 maisons, villas et palais dont
le prix atteint les plus hauts sommets.
Voir les 20 maisons les plus chères au monde
Les 10 gratte-ciel les plus inutiles
Aucun commentaire pour le moment
Une association internationale de conseil en
bâtiment a établi ce classement insolite.
Le classement en images
Rubriques:
Outils:
Tribune de Genève:
Genève · Suisse · Monde · Economie · Sports · Culture · People · Vivre · Auto-Moto · High-Tech · Savoirs ·
Recherche · RSS · Newsletter · Mobile · Météo
Contacts · Publicité · Services clients · Conditions générales · Cercle de lecteurs · Charte des commentaires · Impressum
© Tamedia Publications romandes SA
september
Medienspiegel 2013
10
Tourismus
5. September 2013 | Nr. 36 | www.gastrojournal.ch
Gesetzliche Grundlage
für Infrastrukturkosten
15 Jahre Innotour oder vom hindernisreichen Weg, eine gute Idee umzusetzen
Im Dickicht der Subventionen
Die Bevölkerung in Schweizer Tourismusgemeinden hat zunehmend Mühe damit, die Gäste angemessen an
den Kosten der Infrastrukturen zu beteiligen. Vor allem mit den Zweitwohnungsbesitzern tun sich die Gemeinden schwer, und die Annahme der
Zweitwohnungs-Initiative spitzt die
Situation noch zu. Die Besitzer wehren sich für vermeintliche Rechte, und
da sie in der Regel wohlhabend sind,
haben sie keine Mühe, den meist ärmlichen Gemeinden juristisch Paroli zu
bieten. So laufen derzeit allerorten
Beschwerden gegen ZweitwohnungsSteuern, allein im Wallis sollen es hunderte sein. Die Gemeinden sind damit
überfordert, wie der Grindelwaldner
Präsident Emanuel Schläppi in GastroJournal schon vor Jahren dargelegt
hatte (GJ48/2011). Der Ruf nach
tauglichen gesetzlichen Grundlagen,
die mit einem nationalen Tourismusgesetz gegeben wären, verhallt indessen ungehört: Eine entsprechende
Anfrage von GastroJournal haben die
meisten National- und Ständerate
nicht einmal beantwortet.
Seit 1998 gibt es
Innotour, rund 200 Projekte
hat das Innovationsprogramm seither unterstützt.
Die Bilanz ist zwiespältig.
Peter Grunder
Es sei «schwierig zu sagen, warum
ausgerechnet der Tourismus unterstützt werden soll», sagt ein Wirtschaftsprofessor. Er möchte nicht
namentlich zitiert werden, das Dossier sei «eminent politisch». Die Politik sei denn auch der Grund,
warum bestimmte Branchen Unterstützung erhielten – zuvorderst natürlich die Landwirtschaft. Vor 15
Jahren, als die touristische Schweiz
eine Talfahrt erlebte, bekam der Tourismus ein neuartiges Instrument:
«Innotour wurde geschaffen, um die
Voraussetzungen
• Innotour will touristische Innovations- und Kooperationsförderung sowie den Wissensaufbau
auf nationaler Ebene.
• Regionale oder lokale Vorhaben
müssen Vorbildcharakter haben.
• Die Projektträger finanzieren
mindestens die Hälfte.
• Einzelbetriebliche Projekte sind
ausgeschlossen; Vorhaben müssen auf überbetrieblicher Ebene
geplant und umgesetzt werden.
• Das Vorhaben muss bereits gestartet sein oder innerhalb von
6 Monaten beginnen.
• Die Vorhaben müssen einen Lösungsbeitrag für die dringenden
Bedürfnisse des Schweizer Tourismus leisten.
• Vorhaben müssen in der Regel
einen quantifizierten Nutzen
ausweisen.
• Reine Werbemassnahmen werden nicht unterstützt.
P. GRUNDER
Dass die öffentliche Hand der Wirtschaft unter die Arme greifen soll,
ist grundsätzlich fragwürdig. Gefragt
sind gute Rahmenbedingungen: Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsnetze sowie Bildungs- und Gesundheitssysteme ermöglichen das
Wirtschaften, zurückhaltende Regulierungen erleichtern es.
Ausserirdisch: Einst floss auch Innotour-Geld, um Erich von Dänikens Ideen unter anderem wissenschaftlich zu untermauern.
Innovationsrate anzuheben und die
gemeinsame Leistungserstellung zu
erleichtern», argumentiert der Bund
(siehe Kasten). Rund 200 Projekte
kamen bisher in die Kränze, für die
laufende Phase 2012 bis 2015 sind
es knapp 40 Projekte. Der Bund finanziert dabei jeweils höchstens 50
Prozent der Kosten, insgesamt
stehen für die laufende Periode 20
Millionen Franken zur Verfügung –
eigentlich ein überaus bescheidener
Betrag.
Im Rahmen von Politik als Kunst des
Möglichen hält der Wirtschaftsprofessor Innotour denn auch für ein
«sehr gutes Instrument». Jedenfalls
sei Innotour «nicht richtig verzerrend, wie das eine Tourismusbank
wäre».
Die Bilanz von 15 Jahren Innotour ist
demnach grundsätzlich positiv: Ein
Grossteil der Projekte läuft nach wie
vor, manche sind gar unverzichtbar
und erscheinen als touristische Rahmenbedingungen für die Branche –
vom Gütesiegel über GastroProfessional bis zum Veloland. Auffällig
sind jedoch die starke Konzentration
auf Angebote, das Übergewicht
struktureller Projekte und der Mangel an betriebswirtschaftlichen An-
sätzen. Zwar liegt das teilweise in
der Anlage von Innotour, die Einzelbetriebe nicht fördert. Aber die vielen Nieten im Betriebswirtschaftlichen müssen zu denken geben, spielt
doch letztlich in den Betrieben die
Musik. Überdies haben seit 1998
zahllose einzelbetriebliche Beratungsunternehmen Gelder erhalten
und oft genug vergeudet.
Stärke zu machen, könnte eine Verlagerung des Standpunktes sein:
nicht mehr auf Angebote zu setzen,
sondern auf die Nachfrage.
Keine neuen Steuern
fürs Gastgewerbe
EN BREF
Innotour wirkt insofern stark im Korporatistischen und fördert im Einzelbetrieblichen vorab Berater. Ein
Ansatz, um diese Schwäche auszugleichen und womöglich gar zu einer
Innotour existe depuis 1998. Depuis
lors, quelque 200 projets ont bénéficié.Les résultats sont bons, surtout
lorsque les conditions cadres le sont
aussi – Innotour a beaucoup apporté. Mais le programme promeut trop
fortement les conseillers plutôt que
les établissements et vise trop sur les
offres plutôt que sur la demande.
Innotour-Renner
Innotour-Penner
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
• Ausbildungskonzept Mystery
Park
• Vital-Resort Radons
• Netzwerk ländlicher Tourismus
• Hotelführer interNETional
• Modulhotels
• Dörfer als Hotels
• Health and Hospitality
• Swiss Marina Rorschach
• IT-gestütztes Tool für Hotels
• Gartenbautradition Bodensee
• Elektronisches Kongress- und
Veranstaltungsprogramm
• Alpen Hotels Toggenburg
• Hoteljob
Veloland, Schweiz Mobil
Qualitäts-Gütesiegel
SchweizDirekt
Museumspass
Ferienwohnungsklassifikation
Benchmark Report
Destinationsmonitor
GastroProfessional
Matterhorn Valley Hotels
Satellitenkonto Tourismus
Via Storia
Historische Hotels
Naturpärke
Watch Valley
Feriendorf Urnäsch
Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes in Murten
Eine Destinationsbildung im Kanton
Schaffhausen gehörte zu den Projekten, die in der ersten Innotour-Periode
ab 1998 auf dem Programm gestanden hatten (siehe links). Ziele waren
die «Förderung von Innovation, Stärkung der Strukturen im Schaffhauser
Tourismus» sowie die «Einrichtung eines regionenübergreifenden Destinationsmarketings». Mit Schaffhauserland Tourismus um Geschäftsführer
Beat Hedinger ist heute ein Apparat
an der Arbeit; das Budget erreicht
knapp 2 Millionen Franken, zur Hälfte
erwirtschaftet von der Destination
selbst. Nun ist im Kantonsparlament
ein neues Tourismusgesetz gescheitert, das obligatorische Beiträge vorsah, aber keine Erhöhung des öffentlichen Beitrags. «Wir brauchen keine
neuen, teuren Steuern für die Gastronomie und keine Kurtaxe für die Hotels», lautete das schlagende Argument von Kantonsrat Daniel Preisig.
Kooperation und Konkurrenz gleichzeitig
Er habe eine selten gute Rede gehal-
ten, war am Rande der Generalversammlung der Schweizer Tourismus-Verbandes (STV) letzte Woche
in Murten über Bundesrat Johann
Schneider-Ammann zu hören. Selten habe man ihn so feurig erlebt, so
eindringlich: Schneider-Ammann
hatte der Branche einiges zu sagen.
Während STV-Präsident Dominque de
Buman die «kleingewerblichen Betriebsstrukturen» und «zu kleinräumige Destinationen» als Probleme
des Schweizer Tourismus monierte,
malte Johann Schneider-Ammann
ein anderes Bild: «Wir haben in der
Schweiz nicht zu viele kleine Betriebe. Wir haben viel mehr zu viele
kleine Betriebe – und vielleicht kleine
Regionen, die nicht miteinander kooperieren.» Er forderte vehement
mehr Kooperation auch und gerade
unter Konkurrenten: «Nehmen Sie
das nicht als Belehrung, sondern
nehmen Sie noch meinen Nachsatz
mit: Ich bin mir sehr bewusst,
dass Kooperation und Konkurrenz,
gleichzeitig betrieben, nicht ganz
einfach ist. Aber sie muss sein.»
Der Tourismus liege ihm persönlich
am Herzen, betonte Schneider-Ammann. Nötig seien «innovative Projekte, und er braucht vor allem visionäre, mutige Unternehmerinnen und
Unternehmer, wenn er sich von seiner Konkurrenz abheben will». Der
Bund wolle helfen: «Der Bundesrat
ist deshalb der Ansicht, dass sich der
Bund wie bisher darauf beschränken
soll, auch in Zukunft vor allem oder
nur gute und beste Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft
zur Verfügung zu stellen.» Gleichwohl sei es wichtig, ein befristetes
Massnahmenpaket auszuarbeiten,
das die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative abfedern helfe.
Auch Dominique de Buman sprach
über die Zweitwohnungsinitiative,
die er als Glücksfall im Nachhinein
bezeichnete. Unter anderem verhindere die Umsetzung der Initiative
Hotelruinen, ermögliche sie doch
den Marktaustritt unrentabler Betriebe. Diese könnten nach 25 Jahren in Zweitwohnungen umgewandelt werden. Zudem gebe es eine
Entwicklung hin zu neuen Betriebsmodellen in der Beherbergung: «Die
offene Definition der Beherbergung
lässt die Querfinanzierung von verschiedenen Betriebsmodellen durch
den Verkauf von Zweitwohnungen
zu.» Allerdings müsse das Parlament
diesen und andere Punkte noch bemn
stätigen.
36 Qualitätsgütesiegel
im August
An der GV aufgefallen
Die Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV)
wählte Hans Stöckli,
Ständerat und Tourismuspräsident der Region Jura-Drei-SeenLand, in den Vorstand
des Verbandes.
Während die neue Direktorin des STV, Barbara Gisi (Foto oben), mehrfach
mit freundlichem Applaus begrüsst
wurde, war der ehemalige Direktor, Mario Lütolf (Foto unten), kein
Thema mehr. Er war weder anwesend noch wurde er in irgend einer
Weise offiziell verdankt für seine
Leistungen oder verabschiedet.
mn
36 Q-Gütesiegel hat der Schweizer
Tourismus-Verband als Zertifizierungsstelle im August neu oder erneut verteilen können: 20 beim praxisnahen
Gütesiegel I, 10 beim professionellen
Gütesiegel II und 6 beim anspruchsvollen Gütesiegel III. Neuzugänge waren im August kaum zu verzeichnen:
das Hotel Matthiol in Zermatt (Foto)
beim Gütesiegel I sowie das Fachkurhaus Seeblick in Berlingen und Aargau Tourismus beim Gütesiegel II.
4
AKTUELL
et
LUZERN, den 5. September 2013
H GZ N 26
o
Die Talsohle im Tourismus scheint erreicht
An der Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes sprach
nicht nur Bundesrat Schneider-Ammann klare Worte.
A
N
Z
E
I
G
E
KÖSTLICH
SCHWEIZERISCH
Genuss ohne Wenn und Aber:
Die Swissline Spezialitäten aus
bestem Schweizer Geflügelfleisch
werden ohne Geschmacksverstärker, künstliche Aromen
und gehärtete Fette sowie mit
reduziertem Salzanteil hergestellt.
Ganz nach dem Geschmack
Ihrer Kunden!
Mehr Informationen erhalten Sie
bei Ihrem Fredag-Partner.
FREDAG AG
Root · Schweiz · Tel. 041 455 57 00
www.fredag.ch
E
s war wohl einmalig in der Geschichte der GVs vom
Schweizer Tourismus-Verband (STV), dass ein Bundesrat
1 ½ Stunden früher sprach als angekündigt. «Die heutige Bundesratssitzung war kürzer», teilte STV-Präsident Dominique
de Buman mit. «Deshalb hält Schneider-Ammann seine Rede
schon um 11.30 Uhr statt um 13.00 Uhr.» Schneider-Ammann
erzählte dann auch mit einem gewissen Stolz: «Die Geschäfte
des Bundesrates sind jeweils gut vorbereitet. Dies dank einer
effizienten Verwaltung. Deshalb ist es möglich, dass die Sitzungen kürzer sind als geplant.» In seiner Rede hielt Schneider-Ammann fest, dass der Tourismus für den Bundesrat
wichtig sei. «Ich bin mir der Bedeutung des Schweizer Tourismus für unser Land und unsere Wirtschaft völlig bewusst.»
Deshalb wolle man die Zweitwohnungsinitiative auch so umsetzen, dass sie dem Tourismus nicht schade. Zudem habe sich
der Bundesrat gefragt, ob die aktuelle Tourismuspolitik richtig aufgestellt sei. Er bejahe dies. «Verschiedene Evaluationen
haben klar gezeigt, dass sich die direkten Tourismusförderinstrumente bewährt haben und nach wie vor bewähren. Schweiz
Tourismus, die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit
(SGH), und Innotour leisten eine ausgezeichnete Arbeit für
den Tourismus.» Der Bundesrat wolle sich deshalb wie bisher
darauf beschränken, gute Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft zu schaffen. Gleichwohl will der Bundesrat
für die Tourismusförderung mehr Geld zur Verfügung stellen.
«Für das Impulsprogramm 2016–2019 schlägt der Bundesrat eine Mittelerhöhung für Innotour von zehn Millionen und
für die Neue Regionalpolitik von 200 Millionen Franken vor.»
Doch damit der Schweizer Tourismus Erfolg habe, müssten
alle am gleichen Strick ziehen. Eine verstärkte Zusammenarbeit sei nicht nur auf der Ebene Bund, Kantone und Branche
wichtig, sondern auch auf der Ebene der Einzelbetriebe. «Wir
haben in der Schweiz nämlich nicht zu viele kleine Betriebe»,
sagt Schneider-Ammann. «Wir haben vielmehr zu viele kleine
Betriebe, die nicht kooperieren.» Kooperationen könnten helfen, die hohen Kosten zu senken. Beispielsweise indem touristische Akteure ihre Leistung zusammen einkaufen, wenn
teure IT-Infrastruktur gemeinsam genutzt werde oder wenn
das Marketing zusammen organisiert werde. «Kooperationen
haben einen positiven Effekt auf die Qualität des touristischen
Angebots», findet Schneider-Ammann. «Denken Sie, was für
eine Wellnessanlage erstellt werden könnte, wenn verschiedene Hoteliers ihr Geld zusammenlegen.» Ein gutes Beispiel
sei die Lötschental Group. Da würden vier Hotels und ein Ferienwohnungsanbieter zusammenarbeiten. Sie nützen Synergien im Bereich Marketing, Kapitalbeschaffung, Einkauf und
Versicherungen. «Nach einem Jahr sind die Fixkosten um 30
Prozent gesunken und sie haben eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Ein grosses Synergiepotenzial liege auch darin, städtische und ländliche Angebote zu verknüpfen. Gäste schätzten einerseits das Shopping in den Städten und andererseits
die Natur auf dem Lande. Bundesrat Schneider-Ammann appellierte an die Branche: «Wenn sich der Schweizer Tourismus
von der Konkurrenz abheben will, braucht er innovative Projekte und visionäre Unternehmerinnen und Unternehmer.»
Ein solches Projekt stellte SP-Ständerat Hans Stöckli vor.
Nämlich die neue Tourismusregion Jura & Trois-Lacs. Das
Gebiet reicht über sechs Kantone und zwei Sprachregionen.
Um das Projekt zu verwirklichen, habe es 20 Jahre gedauert. «Man braucht für solche Zusammenschlüsse einen langen
Atem», stellt Stöckli fest. Dominique de Buman würdigte in
seiner Rede das Impulsprogramm Tourismus 2016–2019. Und
er freut sich, dass die Talsohle im Tourismus anscheinend erreicht sei. Die Prognosen für dieses und das nächste Jahr seien
leicht optimistisch. Um wieder mehr Touristen in die Schweiz
zu holen, brauche es aber auch Hingabe und Leidenschaft
bei der täglichen Arbeit. Buman: «Es ist Zeitverschwendung,
Mario Gsell
etwas nur mittelmässig zu tun.»
Grün, die Farbe des Lebens
kann und wie die Betriebe hinsichtlich Produktion, Recycling,
Energie, Fairtrade und dergleichen aufgestellt sind. Die Plattform bietet zudem News, Trends, Tipps und – besonders erfreulich – gesunde, nachhaltige Rezepte zum Nachkochen. So
setzt sich grueen.ch dafür ein, dass nachhaltige Speisen mehr
und mehr zum Alltag gehören und ein fixer Bestandteil der
Schweizer Gastronomie werden. Mit Bio Suisse, der Vereinigung Schweizer Biolandbau-Organisationen und ihrer Marke
Knospe, konnte grueen.ch einen erfahrenen Biopartner im Bereich Nachhaltigkeit gewinnen. Valérie Monnin, Verantwortliche für Gastronomie bei Bio Suisse, sagt: «grueen.ch verhilft
mit dieser Plattform den nachhaltigen Schweizer Küchen zu
einem ebenso attraktiven wie informativen Schaufenster, das
nicht nur Gourmets begeistern wird.» Die Plattform möchte
die Gäste sensibilisieren, informieren und motivieren mitzumachen, denn die Macher von grueen.ch sind überzeugt, dass
wir unser Ernährungsbewusstsein verändern müssen. Längst
ist es nicht mehr so, dass unsere Entscheidung ohne Einfluss
auf unsere Umgebung bleibt. «Im Gegenteil», ist Georg Twerenbold überzeugt. Die Entscheidung, was wir essen – oder
eben nicht essen –, trage dazu bei, unsere Umwelt auch für
nachkommende Generationen lebenswert zu erhalten. (chg)
Bewusst, nachhaltig, natürlich, gesund ...
grueen.ch stellt die nachhaltigen und umweltbewussten Restaurants der Schweiz vor.
D
ie neu lancierte Internetseite grueen.ch ist ein Restaurant-Guide mit besonderer Ausrichtung: Er stellt ausschliesslich umweltbewusste und nachhaltig produzierende
Betriebe vor, die vegetarische, vegane, biologische und regionale Gerichte anbieten. Schon zum Start findet der bewusste
Geniesser auf grueen.ch ganze 100 Lokale. «Es ist kein Trend,
sondern ein Umdenken, der Konsument will nicht mehr einfach nur konsumieren, sondern bewusst einkaufen und
geniessen», erklärt Georg Twerenbold, Initiant von grueen.ch.
Die Gastronomie trägt dieser Entwicklung durch biologische
Lebensmittel und durch vegane Gerichte ergänzte Speisekarten gezielt Rechnung. Entsprechende Lokale findet der bewusste Gast nun in diesem Online-Guide versammelt. Hier erfährt er, wo er sich biologisch, vegan oder glutenfrei ernähren
Hotelketten verbannen
Pornografie
Familienwerte infrage. «Die Familie Marriott ist als sehr konservativ bekannt, zum Teil wegen ihres mormonischen Hintergrunds», sagte Patrick Scholes, Hotelanalyst von FBR Capital Markets. Ein Bündnis christlicher Organisationen traf
sich bereits 2008 mit «Marriott»-Managern in Washington,
um das Unternehmen zur Abschaffung des kostenpflichtigen
Schmuddelkanäle in Hotels unerwünscht.
Porno-Angebots zu bewegen. Damals liess die Hotelkette alles
beim Alten. 2011 begründete das Management die Entscheietter Stordalen, alleiniger Eigentümer von «Nordic Choice dung zur Aufgabe des Angebots mit dem technischen FortHotels», hat sich dazu entschieden, Pornofilme aus dem schritt und wirtschaftlichen Erwägungen. Heutzutage hätten
Pay-TV-Angebot aller 171 Hotels des Unternehmens in Skan- mehr Gäste über Mobilcomputer billigen Zugang zu Pornogradinavien zu entfernen. «Wir sind der Überzeugung, dass es ein phie aus dem Internet, die kostenpflichtigen Fernsehangebote
selbstverständlicher Bestandteil unserer sozialen Verantwor- in den Hotelzimmern seien deshalb weniger gefragt.
tung ist, keine Branchen zu unterstützen, die zum Menschenhandel beitragen. Daher wird dieser Beschluss mit sofortiger Halal-Zimmer in Belgien
Wirkung umgesetzt», sagt Petter Stordalen. In Oslos Luxushotel The Thief brachte das Unternehmen das Konzept schon Die Belgier gelten als gewitzte Händler, sind Land und Häfen
einen Schritt weiter. Weltweit bietet «The Thief» im Rahmen doch schon immer ein Knotenpunkt für Waren aus ganz Euseines interaktiven Fernsehangebotes als erstes Hotel in allen ropa. Gleichzeitig zählt das Königreich in der EU zu den LänZimmern «Kunst auf Abruf» mit einer grossen Auswahl an dern mit den meisten Einwanderern aus muslimischen Staaten. Das weiss auch die Brüsseler Handelskammer, und so
hochwertiger Videokunst an.
stellte deren Direktor jetzt ein Gütesiegel für Halal-ProWirtschaftliche Gründe bei Marriott?
dukte vor. Es garantiert, dass die Produkte nach strengen islamischen Regeln erzeugt worden sind, Fleischwaren ohne
Das Angebot von Sexfilmen auf dem Hotelzimmer ist nicht nur Schwein beispielsweise und nur von Tieren, die durch Ausin Skandinavien umstritten. Die amerikanische Hotelkette bluten getötet wurden. Doch nicht nur Lebensmittel will die
Marriott hat das Angebot in ihren Häusern bereits 2011 einge- Brüsseler Handelskammer zertifizieren: Auch Hotelzimmer
stellt – angeblich aus wirtschaftlichen Gründen. Die US-Ho- können eine «Halal»-Garantie bekommen. «Pornokanäle wertelkette «Marriott» bietet in ihren weltweit 600.000 Zimmern den aus dem Fernsehmenü entfernt, der Alkohol verschwindet
keine Pornofilme mehr an. Die Ankündigung ist möglicher- aus der Minibar, eine angemessene Verpflegung steht im Anweise eine Reaktion auf Vorwürfe konservativer Interessen- gebot und im Zimmer ist auch eher ein Koran als eine Bibel zu
gruppen, das Geschäft mit dem Schmuddelfernsehen stelle platzieren», so Handelskammer-Berater Bruno Bernard. (chg)
P
Tourismus
Das Satellitenkonto Tourismus verdeutlicht die ungemütliche Situation des Gastgewerbes
Wo das Geld der Gäste hinfliesst
2012: Total 34 927 Mio. Franken
2008: Total 38 848 Mio. Franken
Hotellerie: 4826 Mio.
Hotellerie: 4604 Mio.
Gastgewerbliche
Verpflegung: 5087 Mio.
Gastgewerbliche
Verpflegung:
4909 Mio.
Reisen: 8098 Mio.
Reisen: 7947 Mio.
Anderes:
17467 Mio.
Anderes:
20837 Mio.
Das Satellitenkonto Tourismus verdeutlicht die ebenso tragende
wie schwierige Rolle des
Gastgewerbes im Tourismus.
Aus betrieblicher Sicht mag es sinnlose Zahlenhuberei sein: Wer seine
Gaststuben und Zimmer füllen muss,
um Löhne, Rechnungen und Zinsen
zu bezahlen, wird darauf pfeifen, wie
die Gäste- und Geldströme im übergeordneten Zusammenhang verlaufen. Wer die übergeordneten, volkswirtschaftlichen Zusammenhänge
allerdings beachtet, dem kann es
leichter fallen, seine betriebswirtschaftlichen Aufgaben zu erfüllen
und Betten und Gaststuben zu füllen.
Satellitenkonto: Von 100 Franken,
die ein Tourist in der Schweiz ausgibt, landen nur gerade 13 Franken
in der Hotellerie und 14 Franken in
der Gastronomie. Fast ebenso viel
wie für Beherbergung und Verpflegung geben die Gäste fürs Reisen
aus, und am meisten lassen sie für
das liegen, was die Statistik «tourismusverwandte und nicht tourismusspezifische Produkte» nennt: Das
sind vor allem Waren – wer etwa in
Luzern oder Interlaken schon das
Gewusel bei Souvenir- und Uhrengeschäften gesehen hat, kennt die
Wirklichkeit hinter der Statistik.
Das Satellitenkonto Tourismus leuchtet zentrale volkswirtschaftliche Zusammenhänge aus. Wie eine Buchhaltung des Schweizer Tourismus
gewichtet es die verschiedenen Bereiche des Tourismus und bildet eine
wichtige Ergänzung zu den Beherbergungszahlen, die nur Hotelübernachtungen zählen.
Die kleinen Stücke vom touristischen
Kuchen, die sich das Gastgewerbe
abschneiden kann (siehe Grafiken),
stehen in scharfem Gegensatz zur
tragenden Rolle des Gastgewerbes:
• Beherbergung und Verpflegung
sind der Kern der touristischen
Dienstleistung.
• Das Gastgewerbe sorgt einzelbetrieblich dafür, dass die Gäste kommen und wiederkommen.
• Das Gastgewerbe bezahlt einen
Grossteil der Kosten übergeordneter Organisationen des Tourismusmarketings.
Das geringe Gewicht des Gastgewerbes ist etwas vom auffälligsten am
Bei den Diskussionen um die Finanzierung übergeordneter Aufgaben
liefert das Satellitenkonto also ausgezeichnete Argumente, um touristische Trittbrettfahrer in die Pflicht zu
nehmen.
Das Satellitenkonto zeigt aber einerseits auch die geringer werdende
volkswirtschaftliche Bedeutung des
Tourismus, andererseits die Schere,
die zwischen Wertschöpfung und
Produktivität aufgeht (vgl. Kasten):
Mit 146000 Vollzeitstellen hatte der
Tourismus 2009 eine Nachfrage von
gut 33 Milliarden Franken erfüllt.
2012 war die Nachfrage fast 2 Milliarden Franken höher, aber die Zahl
der Stellen hat nicht zugenommen.
In der Theorie bedeutet das steigende
Produktivität. Die Praxis dazu kennen unzählige Betriebe und ihre Mitarbeitenden: Die Leute arbeiten
mehr. Führt man sich nun vor Augen, dass eben nur ein Bruchteil des
Geldes der Gäste im Gastgewerbe
landet und die Logiernächtezahlen
in den letzten Jahren teilweise massiv gesunken sind, wird die höhere
Produktivität im Gastgewerbe zur
Desinvestition. Im Klartext: Weniger
Leute arbeiten im Gastgewerbe
mehr, holen dabei aber weniger heraus – eine statistische Analyse, die in
vielen Regionen und Betrieben zu
besichtigen ist.
Einfache Fachbegriffe
Wertschöpfung bezeichnet grundsätzlich das, was erschaffen wird:
Wenn Pilze wachsen, wenn ein
Koch aus den Pilzen ein Gericht
macht, ist das Wertschöpfung.
Produktivität benennt demgegenüber den Aufwand, der betrieben
wird, um etwas herauszuholen:
So ist beim Pilzgericht die Wertschöpfung gross, die Produktivität jedoch gering: Es dauert nämlich lang und braucht viel Arbeit,
bis der Pilz gewachsen, gefunden,
heimgetragen und fachkundig zubereitet ist. Das Gastgewerbe gehört denn auch zu den Branchen
mit hoher Wertschöpfung, aber
geringer Produktivität. Der klassische Gegensatz dazu ist die Finanzbranche: Ohne jegliche Wertschöpfung ist hier mit einem
Knopfdruck gigantische Produktipg
vität möglich.
EN BREF
Le compte satellite du tourisme illustre la fonction aussi porteuse que
difficile de l’hôtellerie-restauration
pour le tourisme. Moins d’un franc
sur trois que le touriste dépense finit
chez l'hôtelier ou le restaurateur.
Vor allem viel Verwirrung Industrie oder Gewerbe
Laut dem Satellitenkonto Tourismus
(siehe oben) hat 2012 die Nachfrage
im Bereich Beherbergung 5,4 Milliarden Franken erreicht. Rund 15
Prozent oder 800 Millionen Franken
betrafen dabei nicht die Hotellerie,
sondern die Parahotellerie. Deren
Zahlen fehlen jedoch in den Beherbergungsstatistiken, die das Bundesamt für Statistik jeweils mit einer
Verzögerung von zwei Monaten veröffentlicht: Wenn mithin für September die Zahl von insgesamt 3,32 Millionen
Logiernächten
(+0,8%)
herumgereicht wird, bezieht sich das
nur auf die Hotellerie. Wie viele
Nächte die Gäste in Schweizer Ferienwohnungen verbracht haben, erschliesst sich daraus nicht, ebensowenig die Erträge, die Hotellerie und
Parahotellerie erzielen konnten.
Das Satellitenkonto hilft hier zwar
teilweise weiter, doch nur aus einer
nationalen Warte. Regional wiederum liegen Hotellerie-Daten der
Beherbergungsstatistik vor, doch
auch diese schaffen eher mehr
Verwirrung als Klärung: So steht einem September-Plus in den meisten
Ferienregionen ein ähnliches September-Minus aus dem Vorjahr gegenüber. Beim auffälligen SeptemberMinus des Wallis (–6,3%) seinerseits
ist die Verfälschung ausserordentlich:
Im Vorjahr hatte Raiffeisen den Kanton mit einer Aktion bedacht, die
vorab im Sommer wirkte und mit
etwa 140000 Hotelübernachtungen
zu Buche schlug.
pg
www.bfs.admin.ch
Baustelle Tourismusstatistik.
Rund 20 Millionen Betten stehen
Schätzungen zufolge in europäischen
Ferienwohnungen bereit, der jährliche Umsatz damit wird mit umgerechnet knapp 30 Milliarden Franken beziffert. Die schweizerische
Interhome, die angelsächsische Hoseasons sowie die nordischen DanCenter und Novasol wollen diesen
Bereich nun besser organisieren.
Letzten Sommer haben sie die «European Holiday Home Association»
(EHHA) gegründet. Mit Carlos Villaro
Lassen, Geschäftsführer der dänischen Ferienwohnungsanbieter, ist
seither einerseits ein Generalsekretär berufen und eine Website aufgeschaltet worden. Andererseits hat
sich die EHHA auch zu Wort gemeldet: Sie fordert eine Anpassung der
EU-Richtlinie über Pauschalreisen,
die derzeit in Überarbeitung ist.
Ein besonderes Anliegen ist es der
EHHA, dass kleingewerbliche Vermieter nicht an Standards der Reiseindustrie gemessen werden. Insbe-
Der Schweizer Tourismus-Verband als
Zertifizierungsstelle des Gütesiegels
für den Schweizer Tourismus konnte
im August 44 Betriebe auszeichnen.
36 darunter haben ihr Gütesiegel erneuert, 8 zum ersten Mal erhalten.
Die Neuzugänge betreffen die Gütesiegel I und II, das Schwergewicht
liegt bei gastgewerblichen Betrieben:
Beim Gütesiegel II, das hohen Ansprüchen genügt, sind das City Hostel Geneva und das Hotel Schloss Ragaz neu
dabei. Beim Gütesiegel I, das auf
praxisorientierte Sicherung und Steigerung der Qualität zielt, wurden folgende Gastwirtschaftsbetriebe erstmals zertifiziert: Hotel Kurhaus
Lenzerheide, Ferienhaus Schnäls
Flumserberg, Hotel Bärgsunnu SaasGrund und Landgasthof Halbinsel Au.
DATEN: BFS / GRAFIK: O. KREJCI
Ferienwohnungsvermieter europaweit organisiert
Beherbergungszahlen im September
Qualitätsgütesiegel
im August
www.swisstourfed.ch
Jahresausgaben von Touristen in der Schweiz: Ob 2008 oder 2012, nur ein Bruchteil landet im Gastgewerbe, also in Hotellerie und Gastronomie.
Peter Grunder
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
sondere sollten Vermieter nicht
daran gehindert werden, für Ferienwohnungsgäste Dienstleistungen zu
erbringen, die nach industriellen
Standards Package sind, im kleingewerblichen Rahmen jedoch ein
selbstverständlicher Dienst am Kunden.
pg
www.ehha.eu
Bahnen mit Yield
Management
Yield Management, also grob gesagt
das Anpassen des Angebots(preises)
an wechselnde Nachfragen, ist in der
Hotellerie oder im Flugverkehr gang
und gäbe. In der Gastronomie oder
bei Bahnen tut man sich schwerer damit, zu unmittelbar scheinen Angebot
und Nachfrage miteinander verknüpft. Bei den Bergbahnen gibt es
einerseits Modelle, die höhere Preise
mit schnelleren Zugängen und niedrige Preise mit frequenzarmen Tagen
verknüpfen – Laax macht dies recht
umfassend. Andererseits behelfen
sich Bahnen wie die grosse Stanserhornbahn oder die kleine Triftbahn
(Foto) mit Zeitfenstern, um den Gästen das Anstehen zu ersparen und
womöglich in Nebenbetrieben Umsätze zu holen.
Händel um die
Therme Vals vorbei
Das Bundesgericht hat als letzte Instanz die Beschwerden gegen die Gemeindeversammlung abgewiesen, die
am 9. März 2012 unter Getöse und
knapp Hotel und Thermalbad Vals an
eine Firma um den schillernden Unternehmer Remo Stoffel verkauft hatte.
Inhaltlich äusserte sich das Bundesgericht nicht, die Beschwerden genügten schon formal nicht: Zum einen
hatten die Beschwerdeführer zu spät
gegen den Entscheid der Gemeindeversammlung rekurriert, zum anderen
waren sie mangels «schutzwürdigem
Interesse» gar nicht zur Beschwerde
berechtigt.
ANZEIGE
GJRI67451
20 Minuten - Touristiker fürchten um Schweizer Image - News
1 von 2
http://www.20min.ch/finance/news/story/Touristiker-fuerchten-um-Sch...
Ihre Story, Ihre Informationen, Ihr Hinweis? [email protected]
BURKAVERBOT
23. September 2013 17:48; Akt: 23.09.2013 17:54
Touristiker fürchten um
Schweizer Image
von V. Blank - Das Burkaverbot im Tessin wirft nicht nur politisch
Wellen. Die Tourismusbranche sorgt sich wegen der Wirkung auf
die zahlungskräftigen arabischen Gäste.
Das Tessin hat sich als erster Schweizer Kanton für ein Burkaverbot ausgesprochen.
Das hat nicht nur innenpolitische Konsequenzen, sondern auch eine Signalwirkung
im Ausland.
Vor allem in der Tourismusbranche wartet man mit gemischten Gefühlen auf die
Reaktionen aus der arabischen Welt. Die finanzkräftigen Gäste aus den Golfstaaten
sind für den Schweizer Fremdenverkehr in den vergangenen Jahren zu einer immer
wichtigeren Gästegruppe geworden.
Gästeverlust im Tessin wahrscheinlich
Urs Wagenseil, Tourismus-Professor an der Hochschule Luzern, ist jedenfalls wenig
erfreut. «Das Ja zum Burkaverbot im Tessin ist eine ganz schlechte Botschaft der
angeblich so offenen Schweiz an die muslimische Welt.» Es gehe nicht an, dass
ausländische Gäste während ihrer Reise wegen ihrer Religion brüskiert würden –
«gerade auch, weil die Schweizer Toleranz und Offenheit als wichtiges
Verkaufsargument bei arabischen Touristen verwendet wird».
Im Tessin reagiert man derweil gelassener. Die Konsequenzen des Burkaverbots
seien derzeit schwer abzuschätzen, sagt Omar Gisler von Tessin Tourismus. Dass es
Auswirkungen auf die Gästeankünfte haben wird, sei aber klar. «Einen Teil der
Gäste werden wir höchstwahrscheinlich verlieren», so Gisler. Von Januar bis Juli
zählte das Tessin 11'200 Logiernächte von Gästen aus den Golfstaaten. «Aber nicht
alle Frauen aus diesem Gästesegment verhüllen sich», relativiert Gisler. Darum sei
anzunehmen, dass nur wenige die Schweiz in Zukunft meiden könnten.
Auch beim Schweizer Tourismus-Verband sorgt das Burkaverbot für Bauchweh.
«Gewisse Nachwirkungen wird es sicher geben», sagt Verbandsdirektorin Barbara
Gisi. «Vor allem die Frauen, die zum Shoppen in die Schweiz kommen, werden sich
beeinträchtigt und im schlimmsten Fall nicht mehr willkommen fühlen.» Dennoch
glaubt sie nicht, dass die Zahl der arabischen Touristen in der Schweiz von heute auf
morgen einbricht.
Schlimmer als Minarettverbot
Das Tessiner Burkaverbot weckt Erinnerungen an das Minarettverbot, das das
Schweizer Stimmvolk Ende 2009 angenommen hatte. Damals war der Aufschrei in
der muslimischen Welt gross – auf den Tourismus in der Schweiz hatte es aber nur
marginale Auswirkungen. Die Anzahl der Logiernächte von Touristen aus den
Golfstaaten ist zwischen 2009 und 2010 sogar von knapp 375'000 auf 423'500
gestiegen – ein Plus von über 10 Prozent.
Dass der Schweizer Tourismus auch diesmal so glimpflich davonkommt, bezweifelt
Tourismusexperte Wagenseil. «Es geht nicht einfach um ein Bauwerk, sondern um
Alltagskleidung, die Ausdruck des Glaubens und tief verwurzelt in der muslimischen
Kultur ist.» Deshalb sei ein Burkaverbot so heikel.
Auch dass sich nur ein einziger Kanton für ein Verhüllungsverbot ausgesprochen
hat, entschärfe die Lage nur unwesentlich, sagt Wagenseil. «Im Ausland
unterscheiden die Menschen nicht zwischen einem einzelnen Kanton und dem
ganzen Land.»
Marketing wird torpediert
Negative Konsequenzen könnte das Abstimmungsergebnis auch auf die
Bemühungen von Schweiz Tourismus in den arabischen Ländern haben. Die
Tourismusorganisation hat das Marketing im arabischen Raum in den vergangenen
30.09.2013 15:10
20 Minuten - Touristiker fürchten um Schweizer Image - News
2 von 2
http://www.20min.ch/finance/news/story/Touristiker-fuerchten-um-Sch...
Jahren verstärkt. «Das wird nun ziemlich torpediert», so Wagenseil. Er befürchte
sogar, dass die Marke Schweiz in der islamischen Welt als Ganzes leide und die
Schweiz an Beliebtheit einbüsse.
An der Strategie von Tessin Tourismus wird der politische Entscheid vorläufig nichts
ändern. Man werde in den arabischen Märkten präsent bleiben, so Sprecher Gisler.
Wichtig sei nun, wie das Gesetz in der Praxis umgesetzt werde. «Erst dann können
wir abschätzen, ob Handlungsbedarf besteht.»
Videos zum Thema
ANZEIGE
Deutscher
Tourist stirbt
bei ...
Ernste
Online Kredit
Konsequenzen
für
Chemiewaffen-...
Schweizer
Touristin in
Indien ...
30.09.2013 15:10
Tourismus Verband fühlt «gewisses Unbehagen» nach Tessiner Burkave...
1 von 2
BURKAVERBOT
http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/tourismus-verband-fuehlt-gewis...
Aktualisiert am 24.09.13, um 16:11 von Roman Michel
Tourismus Verband fühlt «gewisses Unbehagen» nach
Tessiner Burkaverbot
Touristinnen mit Kopftuch auf dem Jungfraujoch
Quelle: Keystone
Das Ja zum Burkaverbot im Tessin wird eine Beeinträchtigung für den Tourismus nach sich
ziehen. Dieser Meinung ist Barbara Gisi vom Schweizer Tourismus Verband. Verschleierte Frauen
kämen bisher vor allem zum Einkaufen in die Schweiz. von Roman Michel
ÄHNLICHE THEMEN
Kommentare (7)
Frau Gisi, wie fiel die Reaktion auf das Ja zum
Burkaverbot im Tessin beim Schweizer Tourismus
Verband aus?
Juristen üben
heftige Kritik am
Burkaverbot
Aktualisiert am 24.09.13, um
13:41 von Roman Michel
Barbara Gisi: Das Burkaverbot hat im Schweizer Tourismus
Verband natürlich für Gesprächsstoff gesorgt. Das Ja der
Bevölkerung im Kanton Tessin kann eine gewisse
Beeinträchtigung für den Tourismus bedeuten. Dazu kommt
natürlich auch noch die persönliche Meinung, die bei diesem
Thema zumeist auch eine Rolle spielt.
Rechnen Sie mit grösseren Auswirkungen auf den
Tourismus?
Minarett-Gegner
wittern Morgenluft:
Jetzt wird auch die
Burka angegriffen
Aktualisiert am 23.09.13, um
13:30 von Roman Michel
Tessin sagt als
erster Kanton Ja zu
Verhüllungsverbot in
Verfassung
Aktualisiert am 22.09.13, um
18:46
Solange nur in einem Kanton ein Burkaverbot gilt, ist die Gefahr
für eine Verschlechterung des Tourismus-Image der Schweiz
noch nicht besonders gross. Ein nationales Verbot wäre etwas
anderes und hätte grössere Auswirkungen. Allerdings zweifle ich
daran, ob ein solches Verbot in der gesamten Schweiz so leicht
umgesetzt werden kann. Schon viele Gruppierungen,
Interessenvertreter, Experten und Kommissionen haben sich zu
diesem Thema bereits fundiert Gedanken gemacht und auf diese
Weise sensibilisiert. Verschleierte Frauen kommen nicht zu uns,
um Ski zu fahren oder Bungee Jumping zu machen. Sie kommen
vor allem in die Schweiz, um einzukaufen. Darum reisen sie vor
allem in die grösseren Schweizer Städte, das Tessin bietet mit
verschiedenen Outlets aber auch interessante ShoppingMöglichkeiten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese
Einkaufsgelegenheiten die Zielgruppe direkt ansprechen.
Haben Sie Angst, dass die Zahl der arabischen Gäste
nun abnimmt?
Momentan haben wir keine Angst, aber ein gewisses Unbehagen
ist schon vorhanden. Touristen aus der arabischen Welt werden
von der Schweiz beworben und es gibt sicherlich noch weiteres
Potenzial. Wir werden die weitere Entwicklung der Zahlen der
arabischen Gäste aber sicherlich genau beobachten.
(Die Nordwestschweiz)
30.09.2013 14:49
Ticker
Zeige
Donnerstag, 9.01.2014
Alle Rubriken
vor 3 M. 10 T. 2 Std
Burkaverbot: Tourismus warnt vor Folgen
Wirtschaft
Der Schweizer Tourismus bangt um zahlungskräftige Touristen aus arabischen Ländern bei einem Burkaverbot."Touristen aus den
Golfstaaten werden sich überlegen, ob sie künftig in die Schweiz gehen sollen", sagte die Direktorin des Tourismus-Verbandes, Barbara
Gisi, dem "SonntagsBlick". Anderer Meinung ist Gewerbeverbands-Präsident Jean-Francois Rime: "Diese Gefahr wird übertrieben". Er
glaube nicht, dass das im Tessin geplante Verhüllungsverbot einen Einfluss auf den Tourismus habe.Er selber, so Rime weiter, habe in
arabischen Ländern wenig Frauen in Burkas gesehen.
vor 4 Std 50 Min
USA: Korruptionsklage gegen Novartis
Wirtschaft
vor 5 Std 10 Min
Japan: Strafanzeige gegen Novartis
Wirtschaft
vor 5 Std 30 Min
NYC: Museum of Modern Art will wachsen
Wirtschaft
vor 5 Std 40 Min
China mit niedriger Inflationsrate
Wirtschaft
vor 5 Std 50 Min
Reformpläne für Italiens Arbeitsmarkt
Wirtschaft
vor 6 Std 10 Min
Dramatischer Mangel an Bienen in Europa
Wirtschaft
vor 7 Std 40 Min
Singapur: Lizenz für Nationale Suisse
Wirtschaft
vor 8 Std
Erste Vogelgrippe-Tote in Nordamerika
Wirtschaft
vor 8 Std 10 Min
Athen verfehlt Privatisierungsziele
Wirtschaft
vor 10 Std 40 Min
Fed will behutsam Geldspritzen drosseln
Wirtschaft
vor 13 Std 10 Min
Geldstrafe gegen Google in Frankreich
Wirtschaft
vor 14 Std 50 Min
Der legendäre Ravioli-Beitrag des Kassensturz
Wirtschaft
vor 15 Std 50 Min
Coop übernimmt Marché-Restaurants
Wirtschaft
vor 21 Std 40 Min
Schumacher fuhr abseits der Pisten
."##'(!
!('&"#(
!
!
-!/
)*
)*&"#(
"!."
')
"!."
>G =G H
$/''#$
!(!&
"#$% "&
'
- 9
()*"+,
."##'(!%
#$%"
#$
'"#.!"')*01)*23#'$#'4
."##'(!%
#$
#' .#()* &#'$#'!(" (1'#.!"'#$&!*#('.02"(
#'"!#'!!')*015."1')* &#'$#'-!1'6!!!
'60#''"')*((31$7"!('-).8%
% "+% "" % $+
0 +1/"
"
"1$2""+"
$% ""-3 $&
""&
1"# $4
-"+5!
4"
$/
% $"
# & "+#/""$"% "
5&
""24"
"
+
0 +6
"0% "+
25
% """$1"$"
$.$"/$"2// " % ""& $
3 "$ "2
$"$$"
"0+"
$
"$3#0 1/"2)$
,
!"
."##'(!%
#$>
-
."##'(!%
7"$"
"+"-
.
1"+
/
"
"
7 !#$
!892:928:;<&8<!::=
> $!<::?8<?
(=
:92:;::!*@
41/#""(
5
:?2:;::!8:
(#/
1/#" #$
:A2:;::!*:
8:;*B"&$""C1
:A2:;::!8:
>
%$
:D2:;::!*@
E"/
B$"
$
:@2:;:;!::
$3
:82:;::!;@
= "%#
<;2;8::!8:
&%
"$
"8:;*
=(
:#''!-;<;;$"'"!""$
$$='">"1!'4
F
"
>""
"
=/
#$"%!&'%
!!(&#"#"&#(
#$"%')*%+,-!" *#(
Interviews
Dossiers
Schweiz
International
Finanz
Märkte
IT
Lifestyle
Services
Tourismus bangt wegen Burkaverbot um zahlungskräftige Araber
Von moneycab - 29. September 2013 14:56
Eingestellt unter: ! Top, CH Politik, CH Schweiz, Lifestyle, Reisen
Das Burkaverbot könnte negative Auswirkungen auf den Tourismus haben. (Foto: Pefkos –
Fotolia.com)
Bern – Der Schweizer Tourismus bangt wegen des Burkaverbots um zahlungskräftige
Touristen aus arabischen Ländern. Gewerbeverbands-Präsident Jean-François Rime
hingegen meint, das Verhüllungsverbot, welches das Tessin plane, habe keinen
Einfluss auf den Tourismus. “Diese Gefahr wird übertrieben”, sagt Rime gegenüber
dem “SonntagsBlick”. Er glaube nicht, dass Touristen aus arabischen Ländern
ausbleiben.
Er selbst habe in arabischen Ländern wenig Frauen in Burkas gesehen. “Deshalb glaube ich nicht,
dass verschleierte Touristen aus diesen Staaten viel Geld in die Schweiz bringen. Für die Wirtschaft
und das Gewerbe sind Burka und Nikab kein grosses Thema und auch kein ökonomisches
Problem.”
Arabische Touristen besonders spendierfreudig
Ganz anders sieht das die Direktorin des Schweizer Tourismus-Verbandes, Barbara Gisi in der
gleichen Zeitung: “Touristen aus den Golfstaaten werden sich überlegen, ob sie künftig in die
Schweiz gehen sollen”, sagt Gisi. “Ein nationales Burkaverbot könnte negative Auswirkungen
haben.” Laut Schweiz Tourismus sind nämlich die Araber besonders spendierfreudig.
Burkaverbot könnte gegen die Verfassung verstossen
Offen bleibt weiterhin, ob das Verbot rechtlich durchsetzbar ist. Nach dem Entscheid des Tessiner
Stimmvolkes muss sich nun auch das Parlament in Bern mit dem Verhüllungsverbot
beschäftigen. Sollte es zum Schluss kommen, dass das Verbot gegen die Verfassung verstösst,
könnte die Initiative zum Papiertiger werden.
Ressourcenverschwendung
Für den Zürcher Staatsrechtler Urs Saxer ist das Verbot verfassungswidrig. Zudem ist für ihn
eines klar: “Es kann nicht Aufgabe der Polizei sein, Jagd auf sie (die Burkaträgerinnen) zu
machen”, sagt Saxer im “SonntagsBlick”. Es sei ausserdem eine Ressourcenverschwendung,
Staatsangestellte damit zu beschäftigen.
Umstrittene Abstimmung im Tessin
Mit dem Verhüllungsverbot will das Tessin als erster Kanton der Schweiz das Tragen von
Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit verbieten. Frauen soll in Zukunft verboten sein, in Burka
(Ganzkörperschleier) oder Niqab (Gesichtsschleier) auf die Strasse zu gehen. Der Kanton folgt
damit den Verhüllungsverboten, wie sie in Frankreich und Belgien gelten. (awp/mc/pg)
Burka-Verbot: Tourismus bangt um Einnahmen | handelszeitung.ch
1 von 2
http://www.handelszeitung.ch/konjunktur/burka-verbot-tourismus-bangt...
Burka-Verbot: Tourismus bangt um Einnahmen
Burka-Verbot Seit dem Verhüllungsverbot im Tessin bangt die Schweizer Tourismus-Branche um Gäste aus den Golfstaaten. Kein Segment hat in den letzten zehn Jahren so stark
zugelegt, berichtet der Sonntagsblick.
29.09.2013
Burka-Verbot in Tessin: Dem Tourismus drohen viele Einnahmen zu entgehen. (Bild: Keystone)
Seit dem Verhüllungsverbot im Tessin bangt die Schweizer Tourismus-Branche um Gäste aus den Golfstaaten. Kein Segment hat in den letzten zehn Jahren derart zugelegt. Mehr als
verdoppelt hat sich in den letzten zehn Jahren der Zuspruch aus Saudi-Arabien, Kuwait, Oman, Katar, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten, berichtet der Sonntagsblick.
Zählte Schweiz Tourismus 2003 noch 248 674 arabische Übernachtungen, waren es im letzten Jahr demnach schon 518 842.
«Ein nationales Burka-Verbot könnte negative Auswirkungen haben auf die Schweiz», sagte die Direktorin des Schweizer Tourismus-Verbands, Barbara Gisi, zu Sonntagsblick. «Touristen
aus den Golfstaaten werden sich überlegen, ob sie künftig in die Schweiz gehen sollen.»
Es könnte für die Schweiz teuer werden. Denn Araber sind spendierfreudig. Sie geben 2,84 Mal mehr aus als durchschnittliche Schweiz-Besucher, ergab eine Befragung von Schweiz
Tourismus. Täglich sind es 2815 Franken, hat der Sonntagsblick zusammen mit einem Ökonomen der Universität St. Gallen berechnet. Arabische Touristen trugen somit 1,46 Milliarden
Franken zur Schweizer Wirtschaft bei. 1,5 Prozent der Schweiz-Besucher leben in der Golfregion. Sie bringen aber 4,2 Prozent der touristischen Wertschöpfung.
(moh)
Hinweis der Redaktion
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht oder gekürzt zu publizieren. Dies gilt namentlich für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde oder pornografische
Beiträge sowie Kommentare, die anderweitig gegen geltendes Recht verstossen. Über Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.
30.09.2013 15:04
Burka-Verbot: Touristen aus den Golfstaaten geben in der Schweiz pro...
1 von 3
http://www.blick.ch/news/politik/wir-vertreiben-unsere-besten-gaeste-...
Seit Jahren pflegen Schweizer Städte arabische Touristen. Sie kaufen am meisten ein,
wohnen in den mondänsten Hotels, mieten teure Autos. Ein Verbot der Burka wird viele
vergraulen.
Publiziert: 29.09.2013 , Aktualisiert: 01.10.2013
Von Peter Hossli, Katia Murmann und Roman Neumann
Bild 1 / 3
Auf Einkaufs-Tour in Genf: Pro Tag geben arabische Touristen im Schnitt 2815 Franken aus. Keystone
Die Gäste der Nobelherberge blicken auf saftige Wiesen.
Still ruht der See, am Horizont thronen die Alpen. Ein Ort,
zu schön, um wütend zu sein.
Der Gastgeber des Luxushotels Honegg in Ennetbürgen
NW aber lässt seinem Zorn freien Lauf. «Der
Imageschaden für die Schweiz ist sehr gross», sagt Peter
Durrer. Er meint das Tessiner Ja zum Verhüllungsverbot –
und die Debatte um ein gesamtschweizerisches Verbot,
das die SVP per Initiative erwirken will. Laut Umfragen mit
grossen Chancen beim Volk.
Durrer sieht seine Gäste als Betroffene. Sie können sich
seine teuren Zimmer leisten. Gezielt wirbt er um Touristen
aus den Golfstaaten. Viele ihrer Frauen verlassen die
Suiten verhüllt. Das, so Durrer, wollen sie sich nicht
verbieten lassen: «In diesem Bereich sind Gäste aus dem
arabischen Raum sehr heikel.»
Geniessen die Schweizer Berge: Araberinnen auf dem
Jungfrau-Joch. (Keystone)
Viele Hoteliers fürchten, die Kampagne gegen die Burka
verletze Empfindlichkeiten im arabischen Raum. «Ein
nationales Burkaverbot könnte negative Auswirkungen
haben», sagt die Direktorin des Schweizer TourismusVerbandes, Barbara Gisi. «Touristen aus den Golfstaaten
werden sich überlegen, ob sie künftig in die Schweiz
gehen sollen.»
Sie weiss: Das Geschäft mit Touristen aus dem Golf boomt in den Alpen. Mehr
als verdoppelt hat sich in den letzten zehn Jahren der Zuspruch aus SaudiArabien, Kuwait, Oman, Katar, Bahrain und den Vereinigten Arabischen
Emiraten. Zählte Schweiz Tourismus 2003 noch 248674 arabische
Übernachtungen, waren es im letzten Jahr schon 518842.
Bei keiner Gruppe sitzt das Portemonnaie lockerer
Araber sind spendierfreudig. Sie geben 2,84-mal mehr aus als
durchschnittliche Schweiz-Besucher, ergab eine Befragung von Schweiz
Tourismus. Täglich sind es 2815 Franken, hat der SonntagsBlick zusammen
09.01.2014 16:07
Burka-Verbot: Touristen aus den Golfstaaten geben in der Schweiz pro...
2 von 3
http://www.blick.ch/news/politik/wir-vertreiben-unsere-besten-gaeste-...
mit einem Ökonomen der Universität St. Gallen berechnet. Arabische Touristen
trugen im Jahr 1,46 Milliarden Franken zur Schweizer Wirtschaft bei. 1,5
Prozent der Schweiz-Besucher leben in der Golfregion, erbringen aber 4,2
Prozent der touristischen Wertschöpfung.
Bei keiner Gruppe sitzt das Portemonnaie lockerer. Üppig kaufen Araber ein,
mieten teure Autos, steigen in den mondänsten Hotels ab. Auf diese Klientel
hat sich Peter Zombori spezialisiert. Der CEO von Premiumswitzerland.com
bietet Luxusferien an. Er ist «sehr genervt» über die Tessiner. «Die
Abstimmung macht negative Werbung für die Schweiz, davon hatten wir jüngst
genug.»
Araber, weiss Zombori, «wollen, dass man ihre Kultur respektiert». Dann
lassen sie es sich in den Ferien «so richtig gut gehen». Er hat Kunden, die auf
einer Schweiz-Reise schon mal 350000 Franken ausgeben. Wohlhabende
Araber logieren in Hotels, in denen ein Zimmer bis zu 2500 Franken kostet –
und mieten bis zu vier davon für die ganze Familie.
Gerne kaufen Araberinnen in der Schweiz ein. Zombori erinnert sich an eine
Kundin, die in einem Laden drei Millionen Franken ausgab. Gerne schicken
Muslime ihre Frauen in edle Genfer und Zürcher Boutiquen. Sie shoppen
elegante Kleider, die sie privat tragen, wenn daheim der Nikab fällt. Davon
profitieren grosse Städte. Um 82 Prozent stiegen etwa in Zürich seit 2006 die
Logiernächte arabischer Gäste. Drei Viertel übernachten in teuren Vier- und
Fünfsternehotels. Bleibt ein Tourist im Schnitt 1,7 Tage in der Limmatstadt,
verweilen Araber 2,58 Tage.
Häufig tummeln sie sich im Berner Oberland. Mit einem Anteil von 7,2 Prozent
der Gäste sind sie in Interlaken die fünftwichtigste Besuchergruppe. Vor sechs
Jahren waren es erst zwei Prozent. Auf dem Brienzersee kreuzen Schiffe, auf
denen der Grillmeister für Muslime erlaubtes Fleisch zubereitet. «Ein Einbruch
der Gästezahlen aus dem Nahen Osten hätte für die gesamte Wirtschaft im
Berner Oberland negative Folgen», sagt die Sprecherin von Interlaken
Tourismus, Bettina Bhend. «Bei uns sollen sich Gäste willkommen fühlen,
unabhängig von Herkunft, Religion und Aussehen.»
Sibylle Staehelin (32) bietet Paragliding-Flüge an. Sie nennt das mögliche
Verhüllungsverbot «eine Katastrophe für Interlaken». Vier von fünf
Passagieren seien Araberinnen. «Supergäste», so Staehelin. Die meisten
flögen mit Kopftuch, ein paar wenige tragen einen Nikab. Sie führt arabische
Touristen aufs Jungfraujoch, jüngst brachte sie acht Saudis zum
Alphornkonzert. «Sie interessieren sich für unsere Kultur.» Komme das
Verhüllungsverbot, sagt Staehelin, «vertreiben wir unsere besten Gäste».
«Reisende wären in ihrer persönlichen Freiheit konkret eingeschränkt»
Bereits jetzt sei der Schaden durch die Tessiner Abstimmung gross, fürchtet
Bettina Bhend von Interlaken Tourismus. «Wenige Gäste unterscheiden
zwischen dem Tessin und der Schweiz als Ganzes.»
Das Verhüllungsverbot habe weit gravierendere Folgen als das MinarettVerbot, glaubt sie. «Reisende wären in ihrer persönlichen Freiheit konkret
eingeschränkt.»
Jahrelange Aufbauarbeit ginge zunichte. Schweizer Hotels bieten heute
Zimmer an, in denen kein Alkohol in der Minibar steht. Sie offerieren
Gebetsteppiche mit eingebautem Kompass, damit praktizierende Muslime in
Richtung Mekka beten können. Statt der Bibel liegt ein Koran in der
Nachttisch-Schublade. Das Personal schaut nicht mehr irritiert, wenn ein
Araber das Schlafzimmer zeitgleich mit drei verhüllten Frauen verlässt.
Es ist ein schmaler Grat für die Hoteliers. Zum einen wollen sie die
Petrodollars. Zum anderen wissen sie: Zu viele verhüllte Frauen schrecken
westliche Touristen ab.
Da haben es andere Branchen einfacher. Gezielt umwerben die Banken die
reichen Scheichs. Und 2012 verkaufte die Schweizer Industrie Güter im Wert
von 6,71 Milliarden Franken in die Golfstaaten. Darunter Uhren für 2,65
Milliarden Franken, Pillen und Pulver für 1,72 Milliarden, Maschinen für 1,67
Milliarden.
Das ist wenig im Vergleich zum gesamten Export von 200 Milliarden Franken.
Schneller jedoch wächst keine Region. Zudem stehen in den nächsten Jahren
grosse Bauprojekte an, wie die Fussball-WM in Katar. Keine Schweizer Firma
will da abseits stehen.
Frühbucher-Angebote 2014
Wohin geht Ihre Reise 2014? Jetzt bei Helvetic Tours. Frühbucher-Rabatte sichern. Jetzt buchen.
mehr
Cashback Nikon 1 J3
Jetzt eine Nikon 1 J3 kaufen und CHF 100.- sparen! Mehr
erfahren
mehr
09.01.2014 16:07
Zürichsee-Zeitung :: Verhüllungsfrage führt im Tourismus zu Diskussionen
1 von 2
http://www.zsz.ch/artikel_176881.html
Zürcher Regionalzeitungen AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa, Tel. Abodienst: 0848 805 521, [email protected]
NEWS
EPAPER
DOSSIERS
MARKTPLATZ
INSERATE
Schweiz Tourismus bangt um arabische Gäste
Montag, 30. September 2013
ABOSERVICE
Online seit 23 Std.
Verhüllungsfrage führt im Tourismus zu
Diskussionen
Der Schweizer Tourismus bangt wegen des Burkaverbots um
ÜBER UNS
AKTUELLE MELDUNGEN
14:51 74 Vermisste nach Untergang mehrerer
Fischerboote vor China
14:45 SBB wappnet sich mit Millioneninvestitionen für
neue Nord-Süd-Achse
zahlungskräftige Touristen aus arabischen Ländern. GewerbeverbandsPräsident Jean-François Rime hingegen meint, das Verhüllungsverbot,
14:25 UNO-Flüchtlingshochkommissar ruft zu Solidarität
mit Syrien auf
welches das Tessin plane, habe keinen Einfluss auf den Tourismus.
14:19 Doppelmörder in Deutschland wegen Tötung von
Schweizerin verurteilt
"Diese Gefahr wird übertrieben", sagt Rime gegenüber dem "SonntagsBlick". Er
glaube nicht, dass Touristen aus arabischen Ländern ausbleiben.
14:00 Umstrittener französischer Sänger Cantat bringt
neue Single heraus
Er selbst habe in arabischen Ländern wenig Frauen in Burkas gesehen.
13:33 Schilder rund um Japans Kaiserpalast mit Knigge für
Jogger
"Deshalb glaube ich nicht, dass verschleierte Touristen aus diesen Staaten viel
Geld in die Schweiz bringen. Für die Wirtschaft und das Gewerbe sind Burka
und Niqab kein grosses Thema und auch kein ökonomisches Problem."
13:17 Post in Anières GE überfallen
12:50 Heiligsprechung von Johannes Paul II. und
Johannes XXIII. im April
Ganz anders sieht das die Direktorin des Schweizer Tourismus-Verbandes,
Barbara Gisi in der gleichen Zeitung: "Touristen aus den Golfstaaten werden
sich überlegen, ob sie künftig in die Schweiz gehen sollen", sagt Gisi. "Ein
nationales Burkaverbot könnte negative Auswirkungen haben." Laut Schweiz
Tourismus sind nämlich die Araber besonders spendierfreudig.
Offen bleibt weiterhin, ob das Verbot rechtlich durchsetzbar ist. Nach dem
Entscheid des Tessiner Stimmvolkes muss sich nun auch das Parlament in Bern
mit dem Verhüllungsverbot beschäftigen. Sollte es zum Schluss kommen, dass
das Verbot gegen die Verfassung verstösst, könnte die Initiative zum Papiertiger
werden.
SP-Frauen wollen nicht die Burka-Trägerinnen bestrafen
Notàri Rosso, Fr. 24.50
Fattoria Nicodemi 2007 Abruzzo, Italien
www.bauraulacwein.ch
Aus einer anderen Perspektive betrachen die SP-Frauen das geplante
Verhüllungsverbot. Sie wollen nicht Kleidungsstücke wie Burka oder Niqab
verbieten, sondern jene Personen bestrafen, die Frauen zwingen, sie zu tragen.
Gilette - Megadiscount
Bis 40% Rabatt auf Gillette Rasierklingen
- nur bei McShave.ch
SP-Parlamentarierinnen künden an, mit Vorstössen aktiv zu werden. Die
Waadtländer Nationalrätin Cesla Amarelle bestätigte einen entsprechenden
>>mehr
Bericht von "Le Matin Dimanche" und der "SonntagsZeitung".
Amarelle nennt die Diskussion zum Thema Verhüllung "eine gesellschaftliche
Notwendigkeit". In den letzten 20 Jahren seien mehrere Strafnormen geschaffen
worden, um die körperliche und seelische Integrität der Frauen zu schützen,
Willkommen im Charms Club
Tolle Charms für dein Bettelarmband
Gratis Lieferung & Rückgaberecht!
www.schmuckguru.ch
Ads by ad4max.com
darunter das Verbot von Zwangsheiraten.
Ressourcenverschwendung
Für den Zürcher Staatsrechtler Urs Saxer ist das Verbot verfassungswidrig.
Zudem ist für ihn eines klar: "Es kann nicht Aufgabe der Polizei sein, Jagd auf
sie (die Burkaträgerinnen) zu machen", sagt Saxer im "SonntagsBlick". Es sei
ausserde meine Ressourcenverschwendung, Staatsangestellte damit zu
beschäftigen.
Mit dem Verhüllungsverbot will das Tessin als erster Kanton der Schweiz das
Tragen von Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit verbieten. Frauen soll in
Zukunft verboten sein, in Burka (Ganzkörperschleier) oder Niqab
(Gesichtsschleier) auf die Strasse zu gehen. Der Kanton folgt damit den
Verhüllungsverboten, wie sie in Frankreich und Belgien gelten.
(sda)
Share
Share
30.09.2013 15:13
oktober
Medienspiegel 2013
16
HOTEL & GASTRO UNION
et
LUZERN, den 10. Oktober 2013
H GZ N 31
o
«Professionalität ohne Herzblut ist Arroganz»
Die Tagung des Berufsverbandes Hotel · Administration · Management widmete sich dem
Thema Qualität, welches aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wurde.
A
uf ihn hatten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Tagung am meisten gewartet. Der Deutsche Carsten K.
Rath gilt als guter Rhetoriker, und seine Vorträge seien unterhaltsam, so die Ankündigung.
Eines vorweg: Ja, es stimmt. Sein Anlauf auf das
Thema «Service Excellence» war ein wenig ausgedehnt, aber keinesfalls langweilig. Der Name
«Karl-Heinz», eine Art Lehrlingsbetreuer für
den jungen Rath, wird für die Zuhörer auf lange
Zeit mit einem Schwarzwälder Kellner verbunden sein. Auch sonst vermochte der Deutsche
die Erwartungen der Mitglieder des Berufsverbandes Hotel • Administration • Mangement zu
erfüllen. Seine Hauptbotschaft war, dass man
im Angebot anders sein müsse als die Konkurrenz, nämlich auf den Kunden ausgerichtet. Er
unterstrich seine Aussagen mit Beispielen aus
der Praxis. Emotional gefühlte Serviceleistung
führe zu Loyalität. Prägnante Aussagen waren
beispielsweise Sätze wie «Feedback ist das
Kraftfutter der Champions», «Der Kunde steht
im Mittelpunkt und nicht im Weg» und «Professionalität ohne Herzlichkeit ist Arroganz». Er
definierte «Service Excellence» mit Begriffen
wie Fundament, Leadership, Mitarbeiterprofil,
Ausbildung, Interaktion, Wertschätzung, Handlungsvollmacht, Erfolgskontrolle, Involvierung,
Kundenloyalität, Referenzdenken.
Symposium
2013
Check your
Quality
rend die ersten beiden noch einigermassen billig zu haben sind, muss die dritte Stufe auf recht
viel Umsatz basieren, sonst lohnt sich wohl der
Aufwand für ein Hotel nicht, was sich auch in
der Statistik der verliehenen Gütesiegel widerspiegelt. Stufe 1 ist sehr stark vertreten. Beck
zeigte auf, dass es viele Gründe gibt, eine Qualitätsoffensive zu starten wie beispielsweise
veränderte Kundenbedürfnisse, mangelnder
Quality-Label bringt Befriedigung
Service und noch vieles mehr. «Wer sich Q-Management leistet, hat auch höhere KundenbeEröffnet hatte die Tagung zum Thema «Check friedigung», so ihr Fazit.
your Quality» aber eine Einheimische und zwar
Um Audits ging es in einem weiteren VorChantal Beck, Bereichsleiterin Qualitätspro- trag. Anton Honegger, Präsident und Geschäftsgramm beim Schweizer Tourismus-Verband führer der Stiftung Gastro Audit, erklärte, wie
(STV). Sie beleuchtete das Qualitäts-Label, wel- seine Firma Restaurants und im Einzelfall auch
ches der Verband auf drei Stufen ausstellt. Wäh- Hotels bewertet und dies auf Wunsch der Gast-
stätten. Ihnen ginge es in erster Linie darum,
den Betreibern Rückmeldungen zu geben, wo
sie stehen, sagte Honegger. Die Prüfungen
werden anonym durchgeführt, aber nachher gemeinsam besprochen. Bei überdurchschnittlichen Leistungen gibts ein Diplom. Er betonte,
dass seine Audit-Firma keine finanziellen Aspekte der betreuten Firmen beleuchte oder aufnehme, sondern nur die Leistungsqualität. Auch
er brachte ein paar Bonmots wie die Aussage,
Gastrokritiker seien Königsmacher, Richter und
Henker gleichzeitig.
Drei Geehrte und zwei Redner
Der vierte Referatsteil war geteilt. Damiano Salvio, Micros Fidelio Suisse AG, referierte zum
Thema «PMS-Systeme effizient und gezielt nutzen», während Michael Menzel, Direktor von
Sales TrustYou Deutschland, sich dem Thema
der Bewertungsplattformen widmete. Der
«TrustScore» analysiert Bewertungen im gesamten Internet und fasst diese in einem leicht
verständlichen Score zusammen.
Last but not least hatten auch drei talentierte
Nachwuchskräfte ihren verdienten Auftritt.
Eva Salzmann, Leandra Mettler und Martina
Raissle wurden von der HAM-Präsidentin Melanie Stalder mit einem Geschenk bedacht. Die
drei jungen Frauen zeigten als Jahrgangsbeste
der HTG-Schule auf, was sie in Zukunft zu tun
gedenken. Erfreulich: Alle wollen in der Branche bleiben. Neben den Vorträgen und Referaten
kam auch das Networking nicht zu kurz. In Pausen und beim Mittagessen diskutierten die Anwesenden, mit grosser Mehrheit Mitglieder des
Berufsverbandes, meist über Berufliches, wofür
sie ja auch gekommen waren.
( bew)
A N Z E I G E
Hotel & Gastro Union
Das Zentrum unserer Berufswelt
• • •
WIR FÖRDERN
DEN STELLENWERT UNSERER BERUFE
Wir steigern mit einer konstruktiven Arbeitsmarktpolitik
das Ansehen unserer Berufe.
Wir fördern Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung
der Mitglieder für unsere Berufe.
Wir sind kompetent, unabhängig und vermitteln Sicherheit.
• • •
«RestaurantService – SkillsTrainingbook»
Das Basiswerk mit DVD für den Alltag
in der Restauration sowie für die optimale Vorbereitung auf Wettbewerbe
und Prüfungen! Wertvolle Erfahrungen von Sabrina Keller, Weltmeisterin Restaurant-Service 2011, sowie das
Fachwissen von nationalen und internationalen Experten, Prüfungsexperten und Instruktoren wurden nun erstmals zusammengetragen und für die
Branche publiziert. Die verschiedenen
aufgeführten Sichtweisen, hilfreiche
Informationen und Arbeitstechniken
vereinen internationale Standards und
anerkannte Richtlinien. Das neue Trainingsbuch mit 40 Kurzfilmen ist von
den WorldSkills Competitions als weltweites Referenzbuch anerkannt.
Mitgliedervergünstigung
CHF 75.– (statt CHF 87.–)
Mitglieder bestellen unter
[email protected]
V i
T
a
Unsere Mitglieder im Profil
Katerina
Neumann
Engelberg
Reservation Manager
Huanying meili de Tian Shi Shan! Das
heisst auf Mandarin «Herzlich willkommen in Engelberg». Das schreibe
ich manchmal auf Schokolade, wenn
chinesische Gäste im Hotel wohnen.
Ich arbeite seit elf Jahren im Hotel
Terrace in Engelberg als Reservation
Manager für 170 Zimmer. Es ist mein
Traumjob und ich kann dabei meine
Sprachen sehr gut anwenden. Dazu
gehören nicht nur ein wenig Mandarin
und Französisch, sondern Deutsch,
Tschechisch, Englisch, Türkisch,
Russisch und Polnisch. Es gehört auch
noch ein wenig Japanisch dazu, was
mit meiner Geschichte zu tun hat. Ich
bin in Tschechien aufgewachsen und
zwar mit meinem Jahrgang 1968 noch
in der sozialistischen Tschechoslowakei. Als ich 1986 das Abitur machte,
wollte ich Japanisch studieren, was
aber im ganzen sozialistischen System
nicht angeboten wurde, nur Chinesisch.
Japanisch hatte ich seit zwei Jahren
gelernt, einer meiner verschiedenen
Brieffreunde stammte aus Japan. Weil
mir der Weg verwehrt war, machte ich
mein Studium in angewandter Kunst
mit Stein schleifen und gravieren.
Ausgeübt habe ich den Job aber nie,
sondern begann im Tourismus. Im Interhotel in meiner Heimatstadt arbeitete ich zuerst als Nachtportier, putzte
Schuhe für 120 Zimmer und kam kurze
Zeit später an die Réception. Im Hotel
lernte ich dann meinen deutschen
Mann kennen, mit dem ich 1999 nach
Steinhausen zügelte. Ich arbeitete zuerst als Reiseleiterin für reiche Russen,
aber der Anschlag 2001 in Zug veränderte alles. Die Dienste waren nicht
mehr gefragt. Als ich im Frühjahr 2002
am Ausflugstag für Réceptionsmitarbeitende der Zentralschweiz auf den
Titlis dabei war, gefiel es meinem Mann
dort sehr gut. Ich suchte eine Stelle und
landete im zweiten Anlauf als Verantwortliche Reservation im «Terrace».
Die erste Stelle hätte unregelmässige
Arbeitszeiten mit sich gebracht, was
mit zwei Kindern und einem Mann, der
häufig im Ausland ist, nicht gegangen
wäre. Meine Kinder, damals 9 Jahre
sowie 8 Monate alt, konnte ich in der
Kinderkrippe platzieren. Das hatte
seinen Preis, denn ich bezahlte 1.540
Franken pro Monat. Aber es hat gut
funktioniert und ich konnte meinen
Traumjob ausüben. Dazu bin ich noch
«Botschafterin» für Osteuropa bei
Schweiz Tourismus geworden. Meine
Kinder können nicht so viele Sprachen
wie ich, Tschechisch haben sie von meinen Eltern mitbekommen. In meiner
Freizeit bin ich gerne kreativ mit FimoSchmuck und Scherenschnitt. All dies
hilft mir, die Life-Balance auszuüben.
Im Laufe der Jahre ist der Betrieb ein
wenig hektischer geworden, mir zu
hektisch. Ich wechsle deshalb per 1. Dezember ins benachbarte Hotel mit nur
noch 43 Zimmern. Es ist meine Wahl
für mehr innere Ruhe und für meine
Familie. Ich bin froh, dass ich in der
gleichen Destination einen ähnlichen
Job ausüben kann.
NEWS
ZEITUNG
COMMUNITY
MULTIMEDIA
SERVICE
KONTAKT
TRAUER
Stellen
MARKTPLÄTZE
PLZ
Meine
Gemeinde
Region
Schweiz
Südostschweiz
Graubünden
Ausland
Glarus
Sport
Wirtschaft
Gaster & See
Kultur
Panorama
WEBC ODE
Dossier
Leben
Immo
Deal
SUC HEN
Energie
LOGIN
Schwyz
A NZEIGE
A BOSERVICE
Ähnliche Beiträge
Tourismus-Verband vergibt Gütesiegel nach
Tschierv
Q II für Savognin Bergbahnen
Spital Oberengadin erhält Gütesiegel
Bike-Region Savognin erneut prämiert
Sieg ohne sportliche Leistung: Gütesiegel
für TV Eschenbach
KURZ GEMELDET
Mit dem Projekt «eiteretätsentwicklung Schweizer Gruppenunterkünfte» fördern vier
Branchenorgansationen die Qualität im untersten Preissegment. Die ersten drei QualitätsGütesiegel gehen nach Tschierv, Baar und Flumserberg.
Mein A bo online verwalten
NEWSTICKER - SÜDOSTSCHWEIZ
AKTUELL
MEISTGELESEN
KOMMENTARE
11:07
Ukrainischer Regierungschef Nikolai Asarow
tritt zurück
10:59
«Upgrade» für die Theologische Hochschule
C hur
10:51
Im Kanton Bern wird weiter gespart
10:47
Tiefe Zinsen beflügeln Schweizer Wirtschaft
10:36
Teuren Schmuck, Uhren und Bargeld
gestohlen
10:18
Freizeit-Anlageberater verjubelt 8,7 Millionen
Franken
10:11
Mann stirbt nach Stagediving im Kofmehl
09:56
Mädchen fällt in Vorarlberg aus Skilift
A NZEIGE
COMMUNITY
1|1
Das Dorf Tschierv.
Bild: Fadrina Hofmann
Tschierv. – Bis 2015 bildet Contactgroups.ch im
Namen der Projektpartner mit Unterstützung des
Schw eizer Tourismus-Verbands und des
Innotour-Fonds w w w .sw isstourfed.ch die
Verw alter von Gruppenunterkünften zum
Qualitätscoach aus. Die Häuser der ersten
Absolventen sind soeben mit dem QualitätsGütesiegel des Schw eizer Tourismus
ausgezeichnet w orden.
«Ich habe gehört, dass alle die gleichen
Probleme haben mit den Gästen, mit den
Tourismusvereinen, mit den Bergbahnen, das tut
gut», meinte Milena Feuerstein von der Chesa
Quattervals in S-chanf. Christel Duvoisin hat im
Rahmen des Projektes das erste Gütesiegel
entgegen nehmen dürfen für die Gruppenhäuser
Muglin in Tschierv. Sie ist beruhigt, dass sie
erfahren durfte, dass sie vieles schon gut macht.
Weitere ausgezeichnete Objekte sind das
Ferienhaus Schnäls in Flumserberg und das
Bildungszentrum Eckstein in Baar.
Am 14. November 2013 findet in Luzern der
letzte Kurs dieses Jahres statt. Die Teilnehmer
erhalten Informationen über die neue
Verw altungs-Softw are für Gruppenunterkünfte
GroupsOffice, standardisierte Abläufe,
zu vermeidende Fehler sow ie Dokumente, die
die Administration vereinfachen. (so)
Empfehlen
0
Twittern
Email
Print
53
1
0
UMFRAGE
Verfolgen Sie Award-Shows wie die
Grammy-Gala oder die Oscar-Nacht?
Ja
Nein
abstimmen
IMMO MARKTPLATZ
TAGS
Graubünden
suedostschw eiz.ch
W irtschaft
DEINEN FREUNDEN GEFÄLLT
MULTIMEDIA
AUDIO
Grischournal: Kleinkinderzieher
Ein Mann k äm pft gegen Vorurteile
Registrieren
Zu vermieten: Balzers:
Garage zur Mitbenutzung
Balzers
VIDEO
Zu vermieten: Eschen: 4½Zi-Gartenwohnung
Eschen
Erstelle ein Konto oder Anmelden, um zu sehen,
was deine Freunde
empfehlen.
Grischournal:
Fussball-W
M Brasilien
In Chur gibt es ein Public Viewing
Wie man schnell eine Ferienwohnung findet
3 Personen empfehlen das.
Dr Grischa Liachtblick vom 26. Januar 2014
Die Nochfroger m achen heute einen Ausflug auf den
Churer Hausberg "Bram brüesch"
Schweizer Elite im Härtetest auf Schnee
3 Personen empfehlen das.
Grischalog - Hans Escher
Über Steuerausfälle gibt es keine Auskunft
2 Personen empfehlen das.
Moderatorin Michaela Meier im Gespräch m it Hans
Escher, Concierge im Fünf-Sterne Hotel Belvedère,
dem “W EF Hotel" in Davos
«Wütende Vögel» liefern der NSA Daten
3 Personen empfehlen das.
ab CHF
404.-
Ägypten
ab CHF
374.-
Wochenhorosk op vom 27.01.-02.02.2014
WETTBEWERBE
Soziales Plug-in v on F acebook
Türkei
Wochenhoroskop
Weitere Informationen finden Sie hier.
Q uelle: suedostschweiz.ch
Datum : 15.10.2013, 07:46 Uhr
Webcode: 3016758
MA RKTPLÄ TZE
Alle Umfragen ansehen
Gewinnen Sie zwei Tickets für den Snow Jam
in Davos (ohne Afterparty)!
Tourismus
Stefan Otz über asiatische Gäste, ausgepresste Zitronen und teure ST-Kampagnen
Burgergemeinde Zermatt:
Gütesiegel im Multipack
Entscheidend ist das Produkt
Stefan Otz gehört
zur ersten Generation von
Tourismus-Managern, die in
schwierigen Zeiten gross geworden ist – und sich bewährt.
die in der Regel gute Produkte haben
und oft selbst auf den Märkten aktiv
sind, ist Einigkeit darüber wichtig,
wer wo was mit welchen Produkten
tut. In der Zusammenarbeit unter
Destinationen wiederum geht es um
die Bündelung der Interessen unter
dem grössten gemeinsamen Nenner,
und mit Blick auf die Politik braucht
es einerseits einfache, umsetzbare
Gesetzgebungen, andererseits gute
Rahmenbedingungen für die Leistungsträger, ohne Einmischung ins
Operative.
Peter Grunder
Stefan Otz ist seit zehn Jahren Direktor der Tourismus Organisation
Interlaken, einer der dynamischsten
Tourismusregionen der Schweiz mit
grossem Erfolg namentlich auf asiatischen und arabischen Märkten.
Seit sechs Jahren ist Otz überdies
Präsident des Verbandes Schweizer
Tourismus-Manager VSTM, dieses
Amt gibt er jedoch an der kommenden Generalversammlung ab.
Nachfragemärkte und
Gästegruppen haben sich
enorm verändert
»
entwicklung der Angebote und Destinationen, bei der Koordination,
Schulung und Unterstützung der Akteure.
Wo werden sie missbraucht?
Tourismus kann eine gute Projektionsfläche für Profilierung sein. Wenn
nicht mehr die Sache im Vordergrund steht, können wir zum Spielball von Partikularinteressen oder
Machtgelüsten werden. Allerdings ist
das Regelwerk, in dem wir uns bewegen, von den Kurtaxen bis zu den
Tourismusgesetzen so eng, dass
Missbrauch nicht die Regel ist – zu
viele schauen einem auf die Finger
und reden mit.
Sie sind 10 Jahre Direktor in Interlaken
und 6 Jahre Präsident des Verbandes
Schweizerischer Tourismusmanager.
(VSTM). Was hat sich am meisten verändert?
Die Nachfragemärkte und die Gästegruppen haben sich enorm verändert. Wir kämpfen darum, die
Schweizer Gäste zu halten, müssen
den Niedergang der europäischen
Quellmärkte hinnehmen und Gegensteuer geben. Und wir erleben die
Möglichkeiten der Fernmärkte mit
ihren spezifischen Eigenheiten und
Herausforderungen. Eine weitere
Veränderung betrifft die Organisationen selbst und ihre Mitarbeitenden. Wir haben grössere Einheiten,
und wir haben junge und gut ausgebildete Kader, die im Gegensatz zu
früher gehen, bevor sie verheizt werden. Gleichzeitig haben wir kaum
Bleiben auf der einen Seite die klassischen Kurvereine vor Ort, auf der anderen übergeordnete Organisationen.
Vor Ort entwickelt sich im Rahmen
grösserer Destinationen ein Management, das sowohl die Gäste vor
Ort betreut wie auch die Leistungsträger und eng mit der Destination
zusammenarbeitet. Bei übergeordneten Organisationen muss es einen
messbaren Mehrwert geben, der auf
gemeinsamen Interessen beruht,
und bezogen auf ST müssen wir darauf achten, dass wir bei Kampagnen
und Aktionen überhaupt noch eine
faire Chance bekommen, finanziell
mitzumachen.
P. GRUNDER
GastroJournal: Herr Otz, wozu werden
Tourismusorganisationen gebraucht,
wozu missbraucht?
Stefan Otz: Überspitzt gesagt erkennt
man den Wert einer Tourismusorganisation erst, wenn sie nicht mehr da
ist. Dann bleiben an den Nahtstellen
der beiden zentralen Bereiche «Gäste holen» und «Gäste halten» Aufgaben unerledigt. Insofern braucht es
die Organisationen einerseits beim
Angebot, dem Gäste Halten: bei der
Besucherlenkung, der Gästeinformation, der Erlebnisinszenierung.
Andererseits sind sie bei der Nachfrage gefragt, dem Gäste Holen: beim
Erschliessen und Bearbeiten neuer
Märkte, beim klassischen Nachfragemarketing mit Medienarbeit oder
Imagekampagnen.
Schliesslich
braucht es die Organisationen auch
intern: bei der Analyse und Weiter-
«
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Stefan Otz: «Weitere Gäste können wir auf Dauer nur über Qualität gewinnen.»
noch Persönlichkeiten wie Danuser
oder Illi, weil die Anforderungsprofile anders sind und das Umfeld solche Figuren nicht mehr will und
zulässt. Die grössere Erwartungshaltung der Leistungsträger und anderer Akteure ist insofern ebenfalls
eine Veränderung, überdies die
Schnelllebigkeit mit raschen Produktezyklen, rasender Technologisierung und zahllosen Plattformen.
Eine Veränderung betrifft schliesslich den hybriden Gast, der einmal in
der Berghütte absteigt und ein andermal im Luxushotel, was unter
anderem die Frage nach dem Sinn
von segmentorientiertem Marketing
aufwirft.
Ein schwieriges Jobprofil?
Man muss seine Rolle kennen, im
richtigen Moment einen Schritt nach
vorne tun und – noch wichtiger –
zwei Schritte zurück. Anders gesagt
muss man versuchen, im Rahmen
der gesteckten Möglichkeiten das
«
Es braucht saubere
Analysen und den Mut
zu Entscheidungen
»
Optimum herauszuholen – im Wissen, dass nicht alles immer sofort
möglich ist; in aller Gelassenheit, wo
nichts geht; und mit vollem Engagement, wo etwas geht.
Die Frequenzen erholen sich. Haben
wir die Talsohle erreicht?
Bei der europäischen Nachfrage gibt
es Anzeichen. Ob der Aufschwung
aber weitergeht, wissen wir noch
nicht. Bei den Fernmärkten, besonders in Asien, stellt sich grundsätzlich die Frage, ob die ganze Schweiz
profitieren kann. Ist es gut für den
Schweizer Tourismus, wenn manche
stark gewinnen und andere stark
verlieren? Da sind namentlich unsere nationalen Organisationen und
die Politik gefragt, aber so weit sind
wir nicht.
Worauf kommt es in Asien an?
Grundsätzlich ist immer ein gutes
Produkt entscheidend. Mit Blick auf
Asien ist eine bekannte Marke wichtig, überdies sollte man gut in eine
Europatour eingebettet werden können, und nicht zuletzt müssen die
Dienstleistungen bis hin zum Essen
stimmen.
Ganze Talschaften fallen aus diesem
Raster. Was tun?
Das geht vom Auspressen der Zitrone über die Konzentration auf
Nischen bis zu Marktaustritten und
Desinvestitionen.
Der Königsweg?
Einerseits ist Koordination immer
ein Königsweg. Andererseits braucht
es saubere Analysen und den Mut
zu Entscheidungen – auch und gerade zu unpopulären.
Streit gibt es etwa hinsichtlich Push,
also verkaufsorientiertem Marketing,
und Pull, imageorientiertem Marketing.
Von der Vorstellung, mit Verkäufen
über eigene Reservationssysteme zu
reüssieren und die Eigenfinanzierung markant zu erhöhen, müssen
wir uns verabschieden. Die Kosten
sind zu hoch und die global operierenden Konkurrenten zu stark. Entweder Push oder Pull scheint mir
aber nicht die Frage, denn die Destinationen sind zu unterschiedlich aufgestellt.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Hinsichtlich der Beherberger, in der
Regel unsere wichtigsten Partner vor
Ort, sind eine enge Verzahnung und
ständige Kommunikation wesentlich.
Bei den Leistungsträgern generell,
Inwiefern sind Sie zuversichtlich, inwiefern weniger?
Positiv stimmt mich, dass die
Schweiz im Sommer viel Potenzial
hat und die globalen Trends in diese
Richtung gehen. Dasselbe gilt fürs
Thema Wasser, wo wir ebenfalls gut
aufgestellt sind. Nachdenklich
stimmt mich, dass wir ständig den
Kampf gegen das Image der teuren
Schweiz führen müssen – und erkennen müssen, dass wir auf Dauer
nur über Qualität und nie über den
Preis weitere Gäste holen können.
«
Einigkeit darüber, wer
wo was mit welchen
Produkten tut
»
Und hinsichtlich VSTM?
Beim VSTM spüren wir generell eine
höhere Akzeptanz als früher, das einzigartige Potenzial der rund 250 Persönlichkeiten, die hier Mitglied sind,
wird zunehmend entdeckt und genutzt. Erfreulich ist auch die interne
Entwicklung mit den Seminaren
einerseits fürs Management, andererseits für die Vorstände.
Ihre Wünsche?
Bezogen auf den VSTM hoffe ich auf
permanente Aktivität und weiter
steigende Akzeptanz. Bezogen auf
den Tourismus haben wir zuletzt einige Dellen abbekommen, obschon
wir in einem herausfordernden Umfeld insgesamt professionelle Arbeit
leisten. Insofern hoffe ich hier, dass
wir trotz allen Partikularinteressen
nicht nur die Chancen nutzen, das
Ferienland Schweiz weiter erfolgreich zu positionieren, sondern auch
als Branche gegen aussen noch stärker aufzutreten.
EN BREF
Stefan Otz est le directeur de l’organisation touristique Interlaken, une
des régions touristiques les plus dynamiques de Suisse qui rencontre
beaucoup de succès sur les marchés
éloignés. Il considère de bons produits et une bonne accessibilité
comme des atouts essentiels.
Volle 69 Betriebe hat der Schweizer
Tourismus-Verband als Zertifizierungsstelle im September mit einem Qualitätsgütesiegel für den Schweizer
Tourismus auszeichnen können.
25 Betriebe erhielten dabei erstmals
ein Q-Gütesiegel, die Übrigen erneuerten ihre Zertifizierung. Auffällig sind
die vielen Neuzugänge beim QIII.
Dieses Gütesiegel widerspiegelt ein
«Total Quality Management» und ist
für kleinere Betriebe in der Regel
kaum geeignet. Der Grund für die
vielen neuen Labels liegt bei der gastgewerblichen Abteilung der Burgergemeinde Zermatt: Vom Kulmhotel
Gornergrat übers Berghaus Grünsee
(Foto) bis zur Käsestube Furgg
arbeiten nämlich jetzt alle neun gastgewerblichen Betriebe der Burgergemeinde mit dem QIII.
Bahnen buhlen um die
Gotthard-Bergstrecke
Am Gotthard hat ein bizarrer Streit
begonnen: Auslöser ist die Schweizerische Südostbahn (SOB). Sie gehört
weitgehend dem Bund und dem Kanton St. Gallen, besitzt ein Schienennetz von 147 Kilometern Länge, hat
aber teilweise auf SBB-Strecken 2012
34,5 Millionen Zugkilometer absolviert und beschäftigt rund 500 Mitarbeitende. Streitpunkt ist die GotthardBergstrecke. Nach Eröffnung des
neuen Basistunnels 2016 ändert die
Strecke wie ihr Pendant am Lötschberg die Funktion, und die SOB möchte diese neue Funktion zwischen ArthGoldau und Bellinzona übernehmen.
Die SOB wolle die Strecke wirtschaftlicher betreiben als die SBB, liess Hans
Altherr verlauten, SOB-Verwaltungsratspräsident und Ständerat für Appenzell Ausserrhoden. Nun sorgt
Wettbewerb zwar für gute Leistungen, doch sind in diesem Fall Fragezeichen angebracht: Die Bahnen decken
allesamt ihre Kosten nicht, auch darum gehören sie von den SOB und SBB
über BLS und ZB bis zu RhB und MHB
der öffentlichen Hand.
Bundesbern spielt
mit Randregionen
Anfang 2013 hatte der Bundesrat
mitgeteilt, das VBS habe den Auftrag,
bis im Sommer ein Leistungssportkonzept vorzulegen. Dieses Konzept sei
eine Grundlage für ein Nationales
Schneesportzentrum (GJ38). Seither
hat das VBS kein solches Konzept vorgelegt, aber die Kantone aufgefordert, Bewerbungen einzureichen.
Folgende Orte haben das getan: aus
Bern Grindelwald; aus Graubünden
Davos, Lenzerheide (Foto) und
S-chanf; aus Obwalden Engelberg;
aus St. Gallen Wildhaus-Alt-St. Johann; aus Uri Andermatt; aus der
Waadt Les Diablerets sowie aus dem
Wallis Fiesch und Crans-Montana.
2
Accueil
31. Oktober 2013 | Nr. 44 | www.gastrojournal.ch
LEITARTIKEL
Schweizer Restaurants zieren sich, Angebote speziell für Kinder und Familien zu kreieren
Glasklar
schmutzig
Belästigung durch die Kleinen
Jasmina Slacanin In der Schweiz
einen Gastrobetrieb finden,
der Kinder mit offenen
Armen empfängt, ist meist
kein einfaches Unterfangen.
Die Schweiz ist definitiv kein «kinderfreundliches» Land – trotz einigen Bemühungen der Hotellerie und
des Tourismus. Zwar gibt es eine Hotelvereinigung mit 27 Betrieben (keinen einzigen in der Westschweiz),
welche sich auf Familien spezialisiert
(«Swiss Family Hotels», früher «Kids
Hotels») und sogar 24 Destinationen
(eine einzige in der Romandie), welche mit dem Label «Familien willkommen» wirbt. Doch bleibt das Angebot für Kinder recht dürftig. Im
Bereich der Gastronomie ist das
Manko noch grösser.
derzeit nur Hotelmitglieder, keine Restaurants. Falls ein Restaurateur jedoch der Vereinigung beitreten
möchte, so muss er einige Kriterien
erfüllen: Beispielsweise muss er Kindergerichte und kostenlose Getränke
anbieten, besondere Öffnungszeiten,
einen Zutritt zum Mikrowellenherd,
einen Wasserkocher usw.
Was das Label «Familien willkommen» des Schweizer Tourismusverbandes betrifft, so verlangt dieses,
dass «mindestens 5 Prozent der Restaurants in der Destination den Familien angepasst sind». In diesem
Fall heisst angepasst: mindestens
drei Kindermenüs, einen Wickeltisch,
der Männern und Frauen zugänglich
ist, einen Zeitvertreib am Tisch für
Kinder oder eine Spielecke.
Dass man ein Label mit einer Reihe
aufgezwungener Kriterien schaffen
muss, zeigt, wie sehr Kinder in der
Schweiz nicht automatisch in der Gastronomie eingebunden sind. Wenn
man die südlichen Staaten Europas
betrachtet, wie Italien, Spanien oder
Portugal, gehört es zu den Gewohnheiten, mit der Familie zu essen. In
diesen Gegenden sind Kinder Kunden wie alle anderen. Wieso zaudern
denn die Schweizer Gastwirte?
Für einige stellt der Lärm, der die übrige kinderlose Kundschaft stören
könnte, das grösste Problem dar. Der
Platzmangel im Betrieb wird von anderen erwähnt, deshalb könne der
Betrieb keine Spielecke anbieten.
Doch der wichtigste Grund bleibt
wirtschaftlicher Natur. Kinder bringen kein Geld in die Kasse. Sie kon-
SWISS-IMAGE.CH
Bei den «Swiss Family Hotels» gibt es
Wenn das Essen zur Nebensache wird – spielende Kinder in einem Restaurant.
sumieren wenig, beanspruchen öfter
das Personal und erfordern zusätzliche Reinigungsarbeiten.
Wenn man die Frage aber Gastwirten
stellt, welche auf Familien setzen, tritt
das wirtschaftliche Argument in den
Hintergrund: «Ich verdiene kein Geld
mit den Kindern, dafür aber mit den
Eltern, die länger am Tisch sitzen und,
während die Kinder spielen, reichlich
konsumieren. Natürlich verlangt das
Konzept mehr Arbeit als andere. So
habe ich zum Beispiel zwei Personen
für die Reinigungsarbeiten anstellen
müssen. Doch schliesslich leben wir
gut davon», erklärt Urs Walther, Gastwirt in der Pinte in Kerzers. Er hat
zuvor bei Mövenpick gearbeitet und
Konzepte entwickelt, bevor er ein Restaurant eröffnete, in welchem alle Kinder Könige sind. Das liegt schon 23
Jahre zurück. Es ist seine persönliche
Geschichte, die eines Familienvaters
mit drei Kindern, die ihn dazu inspirierte. Denn während er selber und
seine Gattin im Restaurant arbeiteten,
mussten sie sich zusätzlich mit den
Kindern beschäftigen. Er liess sich
vom Universum Disneyland inspirieren. Spiele für jedes Alter stehen zur
Verfügung: Rutschbahnen aus Plastik, Bausteine, Kuscheltiere, Tischfussball, TV, Videospiele usw. Zudem
moderiert eine Tagesmutter am Freitag- und Samstagabend sowie am
Sonntagnachmittag ein Atelier für die
Kleinen. Für den Abend können die
Kinder ihr Nachthemd mitbringen
und in einem speziellen Zimmer
schlafen, wenn sie müde sind, während die Eltern ihre Mahlzeit beenden. Am Wochenende können die Eltern auf viele Extras zurückgreifen,
aber immer nach demselben Prinzip: «Ich ziehe Angestellte mit einem
herzlichen Gemüt jenen mit einer
Ausbildung vor. Bei uns muss das Personal kinderfreundlich sein. Das ist
eigentlich unsere einzige Bedingung»,
erklärt Walther.
Train in Freiburg können die Kinder
eine Fahrt mit dem Zug machen,
während ihre Eltern essen (oder mitfahren). Im Restaurant La Pierre à
Catillon in Moléson-Village haben die
kürzlich vorgenommenen Renovierungen vor allem das Angebot für
Kinder verbessert. Ein Raum fürs
Spielen, ein Spielfeld im Freien, Animationen, eine angepasste Infrastruktur oder gratis Sirup sind verschiedene Aspekte, welche das neue
Konzept des Restaurants bestimmen.
Ein ausgeklügeltes Konzept wie die
Märlipinte ist in der Schweiz eine Seltenheit. Etliche Gastwirte empfangen
zwar gerne Kinder, ohne aber ein
Konzept durchzuziehen. Unbequeme
Stühle, Mangel an Spielen, Wickeltische nur in den Damentoiletten, ein
Kindermenü nur aus Frites und Nuggets oder ein wenig toleranter Empfang gehörten zu den Belangen, welche Verbesserungen benötigten.
Somit zeichnet sich diesbezüglich ein
Wechsel ab. Zahlreiche Gastwirte
schätzen die junge Kundschaft, die
später wieder als Erwachsene einkehrt. Zahlreiche Gastronomen
möchten ihre Leidenschaft für die
Küche weitergeben und verweigern
den Wunsch nach Nuggets mit Frites.
Bei dieser Vorgehensweise geht es
eher um die Erziehung der Eltern
als der Kinder. Denn anlässlich der
Umfrage stellte das Verhalten der Eltern das grösste Problem dar. Eltern,
welche die Windeln unter dem Tisch
lassen, die erstaunt sind, Eltern, die
nicht darauf bestehen, ihrem Nachwuchs Gelegenheit zu geben, neue
Geschmacksrichtungen zu entdecken
und das Servicepersonal mit Babysittern verwechseln. Eltern, die
schliesslich einfach nicht «Restaurant-freundlich» sind.
Anlässlich einer von GastroJournal
durchgeführten Befragung haben die
befragten Gastwirte hervorgehoben,
dass der Empfang von Kindern in der
Branche Fortschritte mache. Im L’Ermitage (Vufflens-le-Château) schlagen
die Ravets ein Gastromenü am Samstagmittag vor, das für unter 12-Jährige kostenlos ist. Im Chalet-des-Enfants, oberhalb von Lausanne, kostet
der Brunch pro Altersjahr des Kindes
2,50 Franken. In der Buvette du Petit
En français
Page 13
Treffen der «Grandes Tables de Suisse» im Schweizerhof in Bern
«Heute schicken wir uns gegenseitig Gäste»
André Jäger bei seinem Referat.
In den 60er Jahren, als der Verleger,
Drucker und Liebhaber gehobener
Küche René Gessler die «La route
suisse des plaisirs de la table» gründete, glich die gastronomische Landschaft kaum der heutigen. «Die
Schweizer Küche mit ihren regionalen Besonderheiten war am weitesten verbreitet, die internationale Küche den Hotels vorbehalten»,
beschreibt Präsident André Jaeger
von der Fischerzunft in Schaffhausen anlässlich des Treffens des Ver-
eins «Grandes Tables de Suisse» im
Schweizerhof in Bern.
Seither hat sich die «La route suisse
des plaisirs de la table» hin zur
«Grandes Tables de Suisse» entwickelt. Um Mitglied zu werden, müssen die Köche ihre Kreativität, ihr
unbestrittenes Können beweisen. Sie
müssen auch das Terroir in Ehren
halten und Sinn für Gastlichkeit zeigen. An einer Mitgliedschaft interessierte Chefs gibt es zuhauf. Die Plätze
sind begrenzt. Die Kandidaten warten manchmal viele Jahre. «Die Anzahl Grandes Tables soll 60 nicht
übersteigen», erklärt Claude Frôté,
Chef im Bocca in St. Blaise und Vizepräsident des Vereins.
Für Pierro Ayer vom Pérolles in Fribourg ist die Vereinsmitgliedschaft
vor allem eine Frage der Freundschaft: «Früher machten wir uns
gegenseitig Konkurrenz. Heute schijsl
cken wir uns Gäste.»
Letzte Woche zeigte sich wieder
einmal, wie armselig zeitgenössischer Journalismus sein kann.
Das Konsumentenmagazin Saldo
hat einmal mehr zum Halali gegen die Gastronomie geblasen.
Der Tages-Anzeiger fand das eine
hervorragende Idee und hat den
Artikel kopiert. Die Journalisten
von Saldo haben im Namen des
Recherchierjournalismus heldenhaft eine tiefgründige und wissenschaftliche Erhebung von Daten durchgeführt. Sie haben von
unterwegs, wenn sie grad in
einem Restaurant waren, unter
grosser Gefahr heimlich von den
Gläsern Abklatschproben genommen. Der Kernsatz lautete:
«Nur 35 der 60 untersuchten
Gläser waren hygienisch einwandfrei. 25 Gläser wiesen zu
viele Keime auf. Drei Gläser trugen gar Krankheitserreger.» Nehmen wir einen der Krankheitserreger als Demonstrationsobjekt
heraus: Staphylokokken. Die leben auf unserer Haut. Bis zu
mehreren Milliarden pro cm2. Die
Frage wäre also nicht, was an
unseren Gläsern ist, sondern an
dem, was wir im Sekundentakt
anfassen, bevor wir uns die Finger in den Mund oder in die Nase
stecken oder ein Glas anfassen.
Tastatur am Bancomat? Türfallen? Haltegriffe im Tram? Egal.
Wirklichkeit und Verhältnismässigkeit ist dieser Sorte Journalisten gleichgültig. Sie stecken lieber den Finger in einen fremden
Arsch, zeigen dann in der Öffentlichkeit mit fingierter Empörung
auf diesen und rufen: Seht her,
der da hat Dreck am Stecken.
Romeo Brodmann
Der Pranger steht wieder
auf der Traktandenliste
Bei der Überarbeitung des nationalen
Lebensmittelgesetzes berücksichtigt
das Parlament insgesamt die Interessen der Konsumenten und des
Gewerbes. Der Entwurf erscheint praxistauglich und
setzt den Staat ein, wo es notwendig
ist. Auch in Sachen Hygiene war der
letzte Stand, dass die bewährte Systematik, getragen von den Lebensmittelkontrollen und dem Gastgewerbe,
fortgesetzt werden soll. Die populistische Idee des Prangers hatte zuletzt
der Ständerat verworfen, doch will die
vorberatende Kommission des Nationalrates daran festhalten: Mit dem
knappestmöglichen Resultat, nämlich
dem Stichentscheid des Präsidenten,
schlägt die Kommission dem Nationalrat vor, den Pranger wieder aufzunehmen. Der Nationalrat wird wohl in der
Wintersession darüber beraten, und
es ist zu hoffen, dass er sich nicht von
Populismus lenken lassen wird.
4
aktuell
htr hotel revue
Nr. 44 / 31. Oktober 2013
Aus der Region
Bern
Kredit für
Sanierung des
Theatergebäudes
zvg
Die Finanzkommission des Grossen Rates unterstützt mit grosser
Mehrheit die Kredite für die Sanierung des Theatergebäudes
Bern. Diese belaufen sich auf
insgesamt 19,5 Mio. Franken.
Die Finanzkommission kommt
nach vertieften Abklärungen
zum Schluss, dass die Sanierung
notwendig ist.
Ostschweiz
Glarner lösen
Billette für Zonen
statt für Strecken
Mit dem Fahrplanwechsel Mitte
Dezember tritt das Glarnerland
dem Tarifverbund Ostwind bei
und damit auch dem Z-Pass. Neu
werden nicht mehr Billette für
Strecken gelöst, sondern für
Zonen. Innerhalb der gelösten
Zone und während der Gültigkeitsdauer können sämtliche
Bahnen und Busse des öffentlichen Verkehrs unbeschränkt benutzt werden.
dst
Branche plädiert für Ja
sen seien mit 3,8 Milliarden noch
genügend Reserven vorhanden.
Der TCS moniert insbesondere,
dass die Vignettenvorlage nicht
in einen grösseren Zusammenhang gestellt wird. Die Abstimmung am 24. November bildet
tatsächlich den Auftakt zu einer
ganzen Reihe von verkehrstechnischen Fragen. Am 9. Februar
entscheidet die Schweiz über die
Vorlage Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI).
Analog dazu will Bundesrätin
Doris Leuthard demnächst einen
Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) in
die Vernehmlassung schicken.
Hängig ist zudem die «MilchkuhInitiative», die verlangt, dass alle
Einnahmen aus dem Strassenverkehr zwingend für die Strassen
verwendet werden müssen.
100 statt 40 Franken
soll die Autobahnvignette künftig kosten:
Der Bund will damit
die Erweiterung des
Nationalstrassennetzes finanzieren. Der
Tourismus-Verband
begrüsst dies klar.
THERES LAGLER
D
er Ausgang der Abstimmung über die
Preiserhöhung
bei
der Autobahnvignette vom 24. November ist noch offen: Bei der ersten Trendstudie,
die das Forschungsinstitut gfs
Bern für die SRG verfasste, sagten
53 Prozent Ja, 41 Prozent Nein.
Befürworter und Gegner lassen
sich nicht ins klassische RechtsLinks-Schema teilen. So kämpfen
beispielsweise die SVP und die
Grünen gegen eine teurere Vignette (siehe Parolen-Spiegel). Sie
tun dies allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Die SVP
lehnt die höheren Gebühren ab,
während die Grünen einen weiteren Ausbau der Strassen fürchten.
Gute Verkehrsanbindung ist
für Tourismuszentren wichtig
Der Schweizerische TourismusVerband (STV) stellt sich hinter
Darf die Vignette künftig 100 Franken kosten? In knapp vier Wochen wissen wir es.
die Erhöhung des Vignetten-Preises. Ein gut funktionierendes nationales Strassennetz trage zur
Attraktivität der Schweiz als Tourismusland bei, hält STV-Direktorin Barbara Gisi fest. Der Bund
will 400 Kilometer Kantonsstrassen ins Nationalstrassennetz
überführen. Darunter befinden
sich einige Strecken mit touristischer Bedeutung, wie die Abstimmungsbotschaft zeigt: die Zufahrten
zum
Autoverlad
am
Lötschberg, die Hirzelverbin-
ANZEIGE
dung, die Julierpass-Strasse, der
Grosse St. Bernhard und die Verbindung Bellinzona-Locarno. Der
Bund übernimmt die zusätzlichen Strassen nur, wenn er deren
Unterhalt und die Beseitigung
von Engpässen mit der teureren
Vignette finanzieren kann.
Ausländische Gäste zahlen nicht
mehr als bisher
Die Vignette wird allerdings
nicht für alle teurer. Neu soll es
eine Zweimonatsvignette zum
bisherigen Preis von 40 Franken
geben. «Von dieser Kurzzeitvignette können insbesondere unsere internationalen Gäste profitieren oder Personen, welche unser
Land bloss durchqueren», betont
René Imoberdorf, CVP-Ständerat
und Vizepräsident der Schweize-
«Ich bin Ihr
Treuhänder
mit Mehrwert»
Rainer Jöhl
Betriebsökonom FH
Executive MBA
Nachgefragt
Christoph Juen
Funktion CEO von
hotelleriesuisse
Treuhand | Steuern
| Wirtschaftsprüfung
und -beratung | Rec
www.balmer-etienn
ht
e.ch
rischen Arbeitsgemeinschaft für
Berggebiete (SAB). «Im Vergleich
mit den benachbarten Ländern
ist der Preis für die Autobahnvignette in der Schweiz nach wie vor
günstig.» Auch hotelleriesuisse
spricht von einer tourismusverträglichen Vignette und engagiert
sich im Komitee «Ja zur Vignette»,
das morgen Freitag vor die Bundeshausmedien tritt (siehe Interview unten).
Auftakt zu einer ganzen Reihe
von Verkehrs-Vorlagen
Die Gegner der 100-FrankenVignette kritisieren, dass Gebühren auf Vorrat erhoben werden.
Für KMU mit grossem Wagenpark sei die Erhöhung problematisch, so SVP-Nationalrat Walter
Wobmann. In den Strassenkas-
Christoph Juen, hotelleriesuisse engagiert sich im Komitee
«Ja zur Vignette». Weshalb?
Die Tourismuswirtschaft ist von
dieser Abstimmung besonders
betroffen. Wir brauchen eine
umfassende und fein verästelte
Verkehrsinfrastruktur im Land.
Aufgrund von Studien wissen
wir, dass die Strasseninfrastruktur für den Freizeitverkehr und
das Mobilitätsverhalten der
Touristen von grosser Bedeutung ist. Mit dem höheren
Vignettenpreis wird der neue
Netzbeschluss, der zu einem
erweiterten Nationalstrassennetz führt, finanziert.
Der Netzbeschluss macht aus
touristisch relevanten Strecken
wie der Zufahrt zum Autoverlad am Lötschberg Nationalstrassen. Sichert das den
Qualitätserhalt besser?
Einerseits wird der Unterhalt
auf Bundesebene sichergestellt.
Andererseits werden aber auch
Mittel auf kantonaler Ebene frei.
Damit können die Kantone in
eigener Regie weitere Vernetzungen über das Nationalstrassennetz hinaus realisieren.
Wenn es um korrekte, nachhaltige Treuhandleistungen für Ihr KMU geht,
verstehen wir keinen Spass. Locker lassen wir erst, wenn Sie sich des garantierten Mehrwerts unserer Leistungen erfreuen.
Treuhand für Ihr KM
U.
Perfekt auf Sie abge
stimmt. Persönlich
in der
Betreuung. Speziali
siert in Fachbereich
en.
Wir denken mit – sei
t 1948.
efd
Parolen-Spiegel
Unheilige Allianz
bei Gegnerschaft
Am 24. November stimmt die
Schweiz über die Preiserhöhung bei der Autobahnvignette ab. Die Abstimmungsempfehlungen im Überblick:
Ja-Parole: BDP, CVP, FDP,
EVP, hotelleriesuisse, IG
Parahotellerie, Schweizer
Tourismus-Verband, Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete
(SAB), Gewerbeverband (sgv),
Gewerkschaftsbund (SGB).
Nein-Parole: SVP, Grüne,
Grünliberale, Nutzfahrzeugverband ASTAG, TCS, ACS,
VCS.
Stimmfreigabe: SP.
tl
Also eine Win-Win-Situation:
Gäste aus dem Ausland zahlen
ja dank der Zweimonatsvignette nicht mehr als bisher ...
Klar ist uns wichtig, dass ein
Gast, der in der Schweiz Ferien
macht, eine Zweimonatsvignette lösen kann. Von einer
Tourismusvignette zu sprechen,
ist aber falsch. Alle haben die
Wahl zwischen Ganzjahres- und
Zweimonatsvignette. Wenn ein
Schweizer eine Sammlung von
Oldtimern hat, die er ab und zu
spazieren fährt, kann auch er
eine Kurzzeitvignette kaufen.
Kritiker werfen dem Bund
Salamitaktik vor, da jetzt die
Vignette teurer wird und im
Rahmen eines neuen Strasseninfrastruktur-Fonds bereits
über die Erhöhung der Mineralölsteuer nachgedacht wird.
Müsste das nicht gesamthaft
angegangen werden?
Man muss immer das Gesamtsystem betrachten. In der
politischen Realität ist es aber
so, dass wir schrittweise auf
das Gesamtkonzept hinwirken
müssen. Der Netzbeschluss ist
ein wichtiger Schritt dazu.
tl
Letzte Zitterpartie des Gütsch
Die Château Gütsch
Immobilien AG erfüllt die
Bedingungen der Stadt
Luzern für den Erweiterungsbau des Hotels nicht.
Der Erweiterungsbau «Baluardo»
des Luzerner «Gütsch» ist so gut
wie vom Tisch. Die Château
Gütsch Immobilien AG hat die
Bedingungen der Stadt Luzern
für die Baubewilligung nicht eingehalten. Es gab zwei: Bis zum
31. Oktober hätten sowohl die
neue Gütsch-Bahn betriebsbereit
sein müssen als auch die Bauarbeiten zum Erweiterungsbau
an die Hand genommen worden
sein. Beides ist aber nicht der Fall.
Die Inbetriebnahme der neuen
Bahn wird frühestens anfangs
2014 erfolgen, von einem Bau-
start fürs «Baluardo» ist noch
nichts zu sehen. Aber ob die Stadt
Luzern nun effektiv die Baubewilligung annullieren wird, ist nach
Recherchen der «Neuen Luzerner Zeitung» anscheinend doch
noch nicht ganz klar. Diese Woche suchte die Stadt nochmals
das Gespräch mit den Hotelbetreibern. Frühestens am Stichtag
vom 31. Oktober will man den
Entscheid kommunizieren. gsg
november
Medienspiegel 2013
Tourismus
Verband Schweizer Tourismus Manager: arbeitsintensives Branchentreffen im Mendrisiotto
Wenig Aufwand
für mehr Qualität
Über den eigenen Horizont
P. GRUNDER
nersee. Doch als der Verband der
Schweizer Tourismus Manager
(VSTM) letzte Woche hier sein jährliches, mehrtägiges Seminar abhielt,
wollte der Durchblick nicht nachhaltig gelingen – an manchen Tag
herrschte dichter Nebel. Das mag als
Omen für den Schweizer Tourismus
und seine übergeordneten Organisationen gelten. Doch der Branche
und ihren Repräsentanten sei zugute
gehalten, dass sie immer wieder Orientierung suchen. Das Seminar ist
herausragender Ausdruck davon:
Seit bald 30 Jahren treffen sich hier
jährlich Mitglieder und Zugewandte
des heuer 85-jährigen VSTM; jeweils
rund 80 Kadermitarbeitende kommen zusammen, um drei intensive
Tage zu verbringen.
Grandioser Weitblick in Serpiano.
Das traditionelle
Management-Seminar der
Schweizer Touristiker
richtete sich zum zweiten
Mal auch an die Vorstände.
Peter Grunder
Das Hotel Serpiano im Mendrisiotto
liegt majestätisch über dem Luga-
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
Rico Maggi, Professor an der Universität Lugano, zur volkswirtschaftlichen und regionalpolitischen Relevanz von Destinations-ManagementOrganisationen (DMO). Jürg Schmid,
Direktor von Schweiz Tourismus
(ST), zum Verhältnis zwischen ST
und den Destinationen. Richard
Kämpf, Leiter Ressort Tourismus
beim Staatssekretariat für Wirtschaft, zur Tourismusstrategie des
Bundes: Das Seminar ist weder Ferientag noch Milestone, hier geht es
ans Eingemachte der touristischen
Theorie und ihrer Wirklichkeiten in
der Schweiz und darüber hinaus – es
referierten auch die Chefs der Destinationen Vorarlberg und Allgäu.
Die Resultate hier adäquat zusam-
menfassen zu wollen, wäre vermessen, der VSTM stellt die Unterlagen
ohnehin online (www.vstm.ch) zur
Verfügung. Daniel Fischer, der das
Seminar einmal mehr souverän
durchzog, machte grundsätzlich
klar: «Eine der besten Vorausset-
Spitzenreffen für die strategisch Verantwortlichen
Sie hoffe und erwarte, ganze Seiten
mit Notizen zu füllen, sagt Manuela
Nyffeler-Lanker, die in Interlaken
Regierungsverantwortung trägt und
mithin auch strategische Mitverantwortung für die Tourismusorganisation Interlaken. Sie habe vier
Seiten gefüllt, zieht sie Bilanz der
Halbtage, die sich am VSTM-Seminar an Vorstände richteten. Der
VSTM um Präsident Stefan Otz, den
Ausbildungsverantwortlichen Jürgen Hofer sowie Seminarleiter Daniel Fischer hatte die Strategieverantwortlichen zum zweiten Mal an
das eigens organisierte Seminar geladen, und über 45 Politikerinnen,
Hoteliers und Bergbahndirektoren
kamen. «Wir schätzen es, wenn wir
professionell geführt werden»,
meinte Stefan Otz einleitend, «es ist
gut, dass Sie besser werden wollen, obschon Sie schon gut sind.»
Das Programm stellte bis hin zum
Referat von Benedikt Weibel hohe
Anforderungen. Doch «das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen
war sehr gut», meinte Markus Hostettler, Chef der Bergbahnen Adelboden und Vorstandsmitglied von
Adelboden Tourismus. «Es hilft mir,
die richtigen Fragen zu stellen»,
brachte es Rico Monsch, Vorstand
von Chur Tourismus, auf den Punkt.
Insofern gilt es in den Vorständen
vorzumerken und jemanden zu delegieren: fürs nächste Mal am
7. und 8. November 2014 im Hotel
pg
Saratz in Pontresina.
zungen ist, wenn die operationelle
Ebene gute Ansprechpartner auf der
strategischen Ebene hat.» Dem lebt
der VSTM nach, indem nicht nur für
die operationellen Kader Seminare
stattfinden, sondern auch für die
strategischen (siehe Kasten).
der 3. Generation hinausgeht. In der
4. Generation ginge es darum, eine
integrierte Standortförderung aller
Branchen anzupacken. Was vielleicht
eine Möglichkeit wäre, die unseligen
Struktur- und Kompetenzdiskussionen zu überwinden: Gegenüber
Landwirtschaft, Handwerk oder
Energie sässen die Touristiker womöglich im selben Boot und ruderten
gemeinsam – dass sie rudern und
sich auch im Nebel orientieren können, steht ausser Zweifel.
Strukturell hinterliessen beide Veranstaltungen den Eindruck, dass die
Wege den Beteiligten zwar klar sind,
aber allzu oft noch nicht begangen
werden. Vorab der Schritt zum Prozessdenken eines zeitgemässen
Destinationsmanagements scheint
schwerzufallen: dass die Gärten, die
man selber pflegt und pflegen muss,
nicht im Zentrum stehen müssen,
sondern in der Dienstleistungskette
glänzen sollen, an der sich die Gäste
entlangbewegen. Es ist bezeichnend,
dass der VSTM theoretisch bereits
über diesen zentralen Anspruch des
aktuellen Destinationsmanagements
EN BREF
L’Association suisse des managers en
tourisme (ASMT) a 85 ans. Depuis
bientôt 30 ans, elle organise des
cours de perfectionnement pour ses
cadres. Pour la seconde fois, cette
année, il y avait aussi un séminaire
pour les comités responsables de la
stratégie.
Olympische Winterspiele
Frühe Baisse nach dem langen Boom
Münchende
Theoretisch sollten Zweitwohnungen
nach Annahme der entsprechenden
Initiative teurer werden: beschränktes Angebot, höhere Nachfrage, steigende Preise. Praktisch sieht es anders aus, weil jeweils viele Faktoren
die reine Lehre beeinflussen können.
In Sachen Zweitwohnungen jedenfalls ist eine Studie jetzt zum Schluss
gekommen, dass die Nachfrage nach
Zweitwohnungen hierzulande zu-
Der wiederholte Versuch, im Grossraum München die Organisation
Olympischer Winterspiele an die
Hand zu nehmen, ist im Ansatz gescheitert. In einer konsultativen
Volksabstimmung stimmten am Wochenende in Garmisch-Partenkirchen 51,67 Prozent dagegen, in
München 52,1 Prozent, im Berchtesgadener Land 54,02 Prozent und in
Traunstein gar 59,67 Prozent.
pg
Gegen 8000 Ferienwohnungen im
Wert von rund 4,2 Milliarden Franken seien derzeit zu haben; harzig
laufe es vorab im Luxussegment. Als
Ursachen nennt die Untersuchung
den teuren Franken sowie die Verunsicherung wegen der Zweitwohnungsinitiative und zunehmender
Transparenz in Sachen Steuerflucht.
Ein weiterer Grund dürfte das Überangebot sein, womit die Marktgesetze wieder spielten: Allein in den
letzten zehn Jahren hat sich die Zahl
der Zweitwohnungen hierzulande
verdreifacht, und im Umfeld der
Zweitwohnungsinitiative ist die Bauund Immobilienbranche in den betroffenen Gebieten in rasende Bauwut verfallen.
pg
WTM 2013: Volumen von
drei Milliarden Franken
www.vstm.ch
Zweitwohnungen: gefragt oder nicht gefragt, das ist die Frage
rückgeht, ja teilweise zusammengebrochen ist.
Eine gute Verbindung von persönlichem und betrieblichem Nutzen bietet das Qualitäts-Programm für den
Schweizer Tourismus. Voraussetzung
für die Erlangung eines ersten Gütesiegels I ist das Absolvieren eines Qualitäts-Coach-Kurses. Der Kurs dauert
jeweils zwei Halbtage und vermittelt
das Rüstzeug, um einen Betrieb mit
dem Gütesiegel zertifizieren zu können. Der nächste Kurs findet kurz vor
der Igeho statt: am 20. und 21. November 2013 im Hotel Freienhof in
Thun, Anmeldungen nimmt der
Schweizer Tourismus-Verband entgegen. www.swisstourfed.ch/kurse
1988 hatte die Messe zum ersten Mal
stattgefunden, letzte Woche stand
der World Travel Market in London
zum 25. Mal auf dem Programm. Es
gebe weltweit keine andere Messe,
wo man derart viele Geschäfte machen könne, meinte stellvertretend
Samuel Remy, französischer Mitarbeiter der britischen Reiseagentur Travco.
Die Besucherzahl an der weitgehend
den Profis vorbehaltenen Messe habe
gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen, bilanzierte WTM-Direktor
Simon Press. Das Geschäftsvolumen
der diesjährigen Auflage schätzt er
auf umgerechnet rund drei Milliarden
Franken.
Deutscher Fussballclub
bespielt das Heidiland
«Die Bundesliga ist eine absolute
Boom-Liga und bietet ein hochattraktives werbliches Umfeld, um das sich
Weltmarken reissen. Diese Kanäle bespielen und so die Bekanntheit der Ferienregion Heidiland steigern zu können, ist für uns ein Quantensprung in
der Vermarktung, der uns stolz und
glücklich macht.» Mit solch blumigen
Worten begründete Björn Caviezel,
Chef der Destination Heidiland, eine
vorderhand auf drei Jahre angelegte
Kooperation mit dem Fussballclub
Wolfsburg. Über die Kosten haben die
Vertragspartner Stillschweigen vereinbart; man bezahle die Aktion aus dem
ordentlichen Budget, meinte Caviezel
immerhin gegenüber GastroJournal.
ANZEIGE
GJRI67582
2
Accueil
14. November 2013 | Nr. 46 | www.gastrojournal.ch
LEITARTIKEL
Online-Bewertungen und -Distribution werden langfristig auch zum Thema für Restaurants
Kommentieren statt ignorieren
Der Gast als
Kritiker – eine Entwicklung,
die wegen unzähligen OnlinePlattformen kaum mehr aufzuhalten ist. Auch die Restaurants sind gefordert. Was es
braucht? Aufklärungsarbeit.
Christine Bachmann
Die Gründe, weshalb sich die Res-
taurateure mit Online-Bewertungen
schwer tun, sind vielfältig. Die einen
sehen keinen Mehrwert hinter den
Kommentaren, sprich die Bewertungen bringen keine neuen Gäste. Die
anderen scheuen als kleine Betriebe
meist den zusätzlichen Aufwand, den
es benötigen würde, sich damit auseinanderzusetzen. Geschäftsführer
Benjamin Jost von der Online-Reputationsmaschine TrustYou.com (siehe
Kasten) ist aber überzeugt, dass es
«eine Frage der Zeit ist, bis auch
Restaurants die Wichtigkeit von Bewertungen für sich entdecken werden».
Ob Online-Bewertungen mehr Gäste
bringen oder nicht, ist schwer zu
eruieren. Hat Gastgeber Stef Wieser
vom Restaurant Stefs Freieck in Zürich durch die Bewertungen auf
TripAdvisor in den letzten zwei Wochen mehr ausländische Gäste und
auch Schweizer erhalten, so können
P. GRUNDER
Ein gerahmtes Zertifikat der OnlineBewertungsplattform TripAdvisor ist
das erste, was in vielen Prager Restaurants auffällt. Der natürliche Umgang mit Online-Restaurantkritiken
scheint in der tschechischen Hauptstadt normal zu sein. So äussert Tomas Grüner vom Restaurant Lemon
Leaf: «Wir haben das Zertifikat aufgehängt, weil es zeigt, dass wir bei
unseren Gästen einen guten Ruf besitzen. Zudem erhalten wir durch die
Kommentare eine objektive Meinung
unserer Gäste.» Ähnlich tönt es aus
dem traditionsreichen Café Imperial:
«Die Online-Bewertungen bringen
uns neue Impulse, und wir wissen,
was unsere Gäste wünschen», sagt
Martin Mlejnek. Die Prager Restauration ist im Online-Bewertungs-Zeitalter angekommen, die Schweiz
steckt hingegen, wie einzelne Gespräche mit Gastronomen verdeutlichen, noch in den Kinderschuhen.
Dabei ist es sinnlos, vor den Bewertungen davonzulaufen, denn TripAdvisor hat mittlerweile fast 1,7 Millionen Gastronomiebetriebe auf seiner
Plattform gelistet und löscht einmal
gelistete Betriebe nicht. «Es sei denn,
sie existieren nicht mehr», wie Pia
Carola Schratzenstaller mitteilt, Pressesprecherin Germany, Austria &
Switzerland.
TrustYou: Kleines Google
für Hotels & Restaurants
Die Online-Reputationsmaschine
TrustYou.com kennt und nutzt bisher vor allem der Hotelier. Seit Anfang September ist die Plattform
auch für Restaurants vollumfänglich zugänglich sowie für die interne Qualitätskontrolle nutzbar.
Auf TrustYou kann der Gastgeber
im Restaurant feststellen, auf welchen der rund 200 Seiten (Bewertungs- sowie Social Media Plattformen, Blogs etc.) aus mehr als
60 Ländern Kommentare über ihn
abgegeben wurden. Auf seinem eigenen Account sieht er nicht nur
die einzelnen Bewertungen, sondern kann mittels Verlinkung direkt auf das Online-Portal gelangen, auf dem diese abgegeben
wurden – und gegebenenfalls
kommentieren. Zudem besteht für
Restaurants ebenfalls die Möglichkeit, ihren TrustScore gut sichtbar
auf der eigenen Website zu platzieren. Auch eigene Online-Gästebefragungen können mit dem Reputation Survey durchgeführt
werden (diese Umfrage ist beispielsweise auch Qualitätsgütesiegel-II-kompatibel).
Übrigens: eine Einzellizenz von
TrustYou kostet für einen Restaurationsbetrieb rund 1500 Franken
im Jahr, für einen Hotelbetrieb
chb
rund 2200 Franken.
www.trustyou.com
Die Kritik schätzen: Konstruktive Kritik kann ein Impuls zur Verbesserung sein.
Gastgeber Oliver Nett von Netts Gastronomie Group in St. Gallen sowie
Emanuel und Bettina Bosshart vom
Restaurant Sporrer in Winterthur
nicht sagen, ob die Kommentare
überhaupt etwas bringen. Gastgeber Rolf Hiltl von der Hiltl AG in Zürich indes sieht die Online-Bewertungen mehr als Input der Gäste,
«die uns helfen, uns stetig zu verbessern. Wir nehmen jedes Feedback sehr ernst, ob positiv oder
negativ, und gehen darauf ein», betont er.
Ernst nehmen ist das eine, aktiv ein-
greifen das andere. Denn auf den
meisten Bewertungsportalen ist es
möglich, Gästekommentare zu kommentieren – etwas, das heute in der
Hotellerie fast schon zum guten Ton
gehört. «Aus Erfahrung mit den Hoteliers wissen wir, dass HotelierKommentare sogar buchungsentscheidend wirken können. Ich würde
daher jedem Hotelier oder auch Restaurantbesitzer dringend empfehlen,
jede Bewertung mit einer kurzen Reaktion wertzuschätzen und damit
auch potenziellen Gästen ein starkes
Signal zu senden», betont Georg
Ziegler, Head of B2B von Holiday-
ANZEIGE
GJRI67451
Check. Unterstützung erhält Ziegler
von TripAdvisor-Kollegin Pia Carola
Schratzenstaller. «Gäste wissen es
sehr zu würdigen, wenn das Restaurant ihre Meinung ernst nimmt, und
dies durch einen entsprechenden
Kommentar öffentlich zeigt. Dabei
gibt es keinen Unterschied, ob auf
eine positive oder negative Bewertung reagiert wird», betont sie. Eine
Umfrage der globalen ReisemarktRecherche-Unternehmung PhoCus
Wright im Auftrag von TripAdvisor
unter Hotelgästen lasse sich auch auf
den Fall der Restaurant-Bewertungen übertragen – 73 Prozent der Befragten gaben an, dass das Lesen einer Management-Antwort auf einen
Erfahrungsbericht dazu beitrage,
das Vertrauen in das Unternehmen
zu stärken.
Einer der wenigen, der Bewertungen
kommentiert, ist wiederum Rolf Hiltl.
«Sämtliche Gäste-Feedbacks werden
durch die Assistenz der Geschäftsführung bearbeitet, und auch ich
sehe alle Rückmeldungen und
nehme aktiv Einfluss», erzählt der
Gastgeber. Was sich ein eher grösserer Betrieb wie Hiltl leisten kann,
liegt offenbar bei den kleineren nicht
drin. So meldeten Bossharts: «Das
Kommentieren der Bewertungen ist
für uns keine Option, da es zu zeitaufwändig ist.» Ebenfalls unkommentiert bleiben die Bewertungen
von Familie Nett. «Meinungen und
Kritiken nehmen wir sehr ernst,
doch für uns ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zu pflegen», erklärt Oliver Nett. Meist habe er den
Eindruck, versteckt hinter E-Mails
oder Bewertungsportalen neige der
Kunde zu Übertreibungen. «Wir versuchen, im direkten Gespräch Lösungen zu finden, wenn Probleme
auftreten, und über ein ehrliches
Kompliment auf Augenhöhe freuen
wir uns immer.»
Da sich Bewertungen und Kommentare im Internet häufen, wächst das
Problem der Übersichtlichkeit. Hilfestellung bietet da die Online-Reputationsmaschine TrustYou.com (siehe
Kasten), die zurzeit aber vor allem
von Hoteliers genutzt wird, wie auch
die Äusserung von Rolf Hiltl verdeutlicht: «Wir kennen TrustYou, sind
aber noch nicht so aktiv geworden,
da die Plattform noch stark auf Hotels
ausgerichtet ist. Zudem haben wir im
Moment die Bewertungen noch im
Überblick.»
Auch Online-Distribution ist nach wie
vor ein Stiefkind bei den Restaurateuren. Irgendwie verständlich, denn
zahlreiche Gastgeber argumentieren
gleich wie Emanuel und Bettina Bosshart: «Wir gehören zur klassischen
Gastronomie mit vielen Stammgästen
und auch gesetzteren Menschen. Das
Bedürfnis nach Online-Distribution
ist bei uns nicht gegeben.» Selbst
Georg Ziegler von HolidayCheck bezweifelt es eher, dass die Online-Distribution für Restaurants dereinst den
gleichen Stellenwert einnehmen wird
wie bei den Hotels. «Dennoch sollten
Restaurants den ‹Gelbe-Seiten-Effekt›
des Internets nicht unterschätzen und
auf den wichtigen Reiseportalen mit
Kontaktdaten vertreten sein. Da der
Kunde im Zeitalter mobiler Internetnutzung meistens das Telefon schon
quasi in der Hand hat.» «Online-Vorteile» nutzen propagiert auch TripAdvisor und bietet den Restaurants
auf ihrer Plattform einen Direktlink
auf die eigene Website. TripAdvisor
arbeite zudem mit Restaurant-Reservationsplattformen zusammen – in
der Schweiz beispielsweise mytable.ch – und ermöglicht den Usern,
explizit nach Restaurants zu suchen,
die an einen Reservierungsservice angeschlossen sind.
En français
Page 11
Neidig. Neidiger. 1:12.
Den Initianten für ein bedingungsloses Grundeinkommen
wird vorgeworfen, dass sie mit ihrer Initiative die Schweiz «nur»
zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung bewegen wollen.
Die Idee hat einen unternehmerischen Ursprung: mehr Profit
durch mehr und bessere Leistung.
Dazu soll ein Grundeinkommen
Existenzängste und Furcht beseitigen. Ohne Angst im Nacken
könnten Menschen das tun, was
sie wollen, und das besser. Das
entspricht der Theorie der intrinsischen und extrinsischen Motivation. Intrinsisch heisst, etwas zu
tun, weil es interessiert, herausfordernd ist oder ganz einfach Spass
macht. Extrinsisch bedeutet, etwas zu tun, indem von aussen
Druck aufgebaut wird, um Vorteile oder Nachteile, welche die
Leistungen oder die schlechten
Leistungen mit sich bringen, zu erreichen. Diese Idee ist nicht neu
und nachzulesen bei Frederick
Herzberg 1959, Zwei-FaktorenTheorie, in «The Motivation to
Work» oder bei Abraham Maslow
1954, Bedürfnispyramide, in
«Motivation and Personality». Ich
selbst glaube nicht, dass das bedingungslose Grundeinkommen
funktioniert, respektiere aber die
positiv gepolte und auf dem Gemeinwohl basierende Aktion, und
sehe die Notwendigkeit über moderne Motivationsformen in unserer Gesellschaft nachzudenken.
Ganz anders bei der 1:12-Initiative, die auf blankem Neid basiert
und auf der Tatsache, dass die
Jungsozialisten damit der SP Feuer
unter dem Arsch machen und sie
auf die Linie einer Kulturrevolution zwingen wollen. Warum sonst
tanzt Levrat wie ein Hampelmann,
extrinsisch motiviert. Fazit: Nicht
denken, nur nein stimmen.
Romeo Brodmann
Mehrheiten für
offene Agrarmärkte
Laut Untersuchungen des Bundesrates würde eine Öffnung des Agrarmarktes die Wirtschaftskraft der
Schweiz (BIP) um rund 2 Milliarden
Franken erhöhen. Die Basler Gastronomie hat nun eine repräsentative
Umfrage machen lassen, die in der
Deutschschweiz danach fragte. Gegen 56 Prozent befürworten demnach
eine solche Öffnung über die bereits
liberalisierten Bereiche Wein und Käse
hinaus. Eine weitere Öffnung, die insbesondere Fleisch oder Gemüse einschliessen würde, lehnen gut 36 Prozent grundsätzlich ab, fast 8 Prozent
haben keine Meinung. Auffällig erscheint, dass städtische Gegenden
und grenznähere Gebiete einer Öffnung weit positiver gegenüberstehen
als ländliche und zentrale Landesteile.
Politisch beunruhigen die Resultate:
Für konkrete Schritte hin zu mehr
Markt braucht es starke Mehrheiten,
denn parlamentarisch hat die Liberalisierung hierzulande keine Chancen.
Jungfrau Zeitung - Qualität funktioniert nur im Team
1 von 2
http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/print/128026/
Erfolgreiches Teamwork bedeutet Mehrwert: Es werden Synergien genutzt und Stärken optimal
eingesetzt. Pilot Michael Meister demonstrierte am zweiten Label-Tag in Interlaken eindrücklich,
wie die Patrouille Suisse dies bei Tempo 1000 umsetzt. Eine offene Kommunikation,
hundertprozentiges Vertrauen und eine gute Teamführung stehen dabei an oberster Stelle. Die
anschliessende Podiumsdiskussion knüpfte an diesen Werten an und arbeitete dabei die
Bedeutung des «Konstruktivismus» als schöpferische Denkfalle in der Führung heraus.
Im Rahmen des Label-Tages hat E-Domizil, der führende Schweizer OnlineFerienwohnungsvermittler, den zweiten «Swiss Holiday Home Award» verliehen. Diesmal
trumpfte das Engadin auf: Der grosse Gewinner heisst Pontresina. Auf dem zweiten und dritten
Platz folgen St. Moritz und Samedan. Der Award zeichnet hervorragende Leistungen von
Schweizer Destinationen im Bereich Ferienwohnungsangebot aus. Als Kriterien dienen unter
anderem die Anzahl online buchbarer wie auch die Quote klassifizierter Wohnungen. Eine
Experten-Jury unter dem Patronat des Schweizer Tourismus-Verbands STV und in
Zusammenarbeit mit der Hochschule Wallis entscheidet danach über die Sieger.
Am Nachmittag trafen sich Mitglieder und Partner in Workshops. Der Erfahrungsaustausch und
die «Best Practice»-Beispiele haben Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, wie Qualität im Team
verankert werden kann. Rund 110 Teilnehmende waren sich einig: Qualitätsmanagement
funktioniert nur, wenn alle am selben Strick ziehen.
22.11.2013 10:10
htr hotel revue - Das Onlineportal der Schweizer Fachzeitung für Tour...
1 von 2
home
epaper
newsletter
archiv
abo
werbung
http://htr.ch/tourismus/lob-fuer-zermatt-und-scuol-fuer-ihre-nachhaltig...
stellenanzeigen
werbung
»
» hotellerie » tourismus » gastronomie » politik » energie - umwelt » leute - events » cahier français » dossiers » bildergalerien
nachhaltiger tourismus
27.11.2013
htr
aktuelle
Newsletter
Ausgabe der htr
Lob für Zermatt und Scuol für ihre nachhaltigen
Verkehrskonzepte
» epaper
» abo
» archiv
» mediadaten
Scuol (GR). (Bild: fotolia)
Wer diesen Winter ohne Auto in die Ferien fahren möchte, ohne dabei seine Mobilität einzuschränken, der
fährt am besten nach Zermatt (VS) oder Scuol (GR). Zu diesem Schluss kommt das am Mittwoch in Bern
vorgestellte Rating «Mobil & ökologisch» des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS).
Zum zweiten Mal nach 2011 untersuchte der grüne Verkehrsverband 25
Wintersportorte in der ganzen Schweiz nach den Kriterien eines
mehr in «tourismus»:
nachhaltigen Verkehrs. Gegenüber der ersten Erhebung vor zwei Jahren
Schweizer BIP legt im Vergleich
kamen 11 neue Skidestinationen hinzu. Das Rennen machten aber
zum Vorjahr zu
erneut zwei Destinationen, die bereits beim ersten Rating die vordersten
Trübe Stimmung bei den
Ränge belegt hatten.
Detailhändlern: Privatkonsum flaut
Das autofreie Zermatt und Scuol verfügten über ausgezeichnete
hoteljob.ch - Stelleninserate
Verbindungen des öffentlichen Verkehrs und gute Mobilitätsangebote
Neue Billettautomaten der SBB
vor Ort, teilte der VCS am Mittwoch mit. Beide Wintersportorte
nehmen Testbetrieb auf
verbesserten zudem ihr Online- Informationsangebot zur ÖV-Anreise.
Standseilbahn nach Braunwald soll
Scuol punktete zudem mit einem Gepäcktransportdienst, welcher die
nicht gratis werden
Koffer bis ins Feriendomizil bringt, und einem Gratisbus vor Ort.
Verbesserungspotenzial vorhanden
Generell könne man festhalten, dass sich die Wintersportorte um jene
Gäste bemühten, welche den ÖV benutzen, schrieb der VCS.
Winterliches
Vergnügen
ab
www.engstligenalp.ch
hoteljob.ch das Stellenportal für die Hotellerie,
Gastronomie und den Tourismus mit monatlich über
410‘000 Seitenzugriffen.
Aktuelle Jobs auf hoteljob.ch:
weitergebaut
Frühstückskoch (m/w)
Region Bern
» mehr
Chef de Rang Bankett (m/w)
Region Bern
In Andermatt wird kräftig
Verbesserungspotenzial bestehe vor allem bei der Anbindung der
Ferienwohnungsquartiere und bei der aktiven Information über die ÖV-Angebote.
Am Schluss der VCS-Rangliste stehen die Wintersportorte Lenk und Les Diablerets. Untersucht wurden etwa die
Anreisezeit und die Taktfrequenz des öffentlichen Verkehrs oder Möglichkeiten für den Gepäcktransport. Weitere
Kriterien waren die Verkehrsangebote vor Ort und die Informationspolitik der Tourismusorte.
Servicemitarbeitende/r Giardino
Region Bern
Stv. Restaurationsleiter Giardino (m/w)
Region Bern
Mitarbeitende/n Bankett & Room-Service
Region Bern
«Die Rangliste ist ein praktisches, vom Gast direkt einsetzbares Instrument», sagte Barbara Gisi, Direktorin des
Schweizerischen Tourismus-Verbands (STV), am Mittwoch vor den Medien gemäss Redetext. Trotzdem erhebe es
keinen Anspruch auf Absolutheit. Das Rating sei auch immer von Faktoren wie der geografischen Lage oder
Top Winterprogramm für
Gruppen –
abwechslungsreich und
viel Spass
htr immobilienbörse
Skigebiet Davos
Klosters
Stellenangebote
Online
politischen Strukturen beeinflusst.
Hotel Eiger
Muerren
40 Prozent entfallen auf Freizeitverkehr
In den verkehrspolitischen Diskussionen gehe der Freizeitverkehr allzu oft vergessen, hält der VCS fest. Dabei
bringe dieser mindestens so grosse Herausforderungen mit sich wie die Pendlerströme. Gemäss dem
Die Online-Plattform für Hotel- und Restaurantimmobilien
«Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010» entfallen 40 Prozent der in der Schweiz zurückgelegten Verkehrswege
auf Freizeitzwecke.
Stellen- und Immobilienbörse
Gasthof im
Schwarzwald
Der VCS appelliert an die Freizeitsportler, den öffentlichen Verkehr zu benutzen. In seinem Online-Ratgeber «Ride
& Glide – Mit Bahn und Bus direkt auf die Piste» publiziert er Reisetipps zu 170 Skisportorten mit dem Ziel,
Wintersportfans mit dem öffentlichen Verkehr in die Berge zu locken. Laut VCS sind viele Skigebiete von Bern,
Luzern, Lausanne oder Zürich aus ohne oder mit nur einem Umsteigevorgang zu erreichen. (npa/sda)
Profil ist mit einer wöchentlichen Auflage von
40.000 Exemplaren die mit Abstand grösste und
attraktivste Plattform für Stellen und Immobilien in
der Schweizer Hotellerie, im Schweizer
Gastgewerbe sowie im Schweizer Tourismus.
hotelmarktplatz.ch - Lieferantenplattform
28.11.2013 12:06
Die ökologischsten Schweizer Skigebiete | handelszeitung.ch
1 von 2
http://www.handelszeitung.ch/politik/die-oekologischsten-schweizer-s...
Die ökologischsten Schweizer Skigebiete
Tourismus Wie schneiden Schweizer Wintersportorte bei Anreisezeit, Takt des öffentlichen Verkehrs und Möglichkeiten für den Gepäcktransport ab? Der VCS testete und kürte Sieger
und Verlierer.
27.11.2013
1/5
Mit 33 von 42 möglichen Punkten landet Zermatt auf Rang 1 der VCS-Studie. Diesen
Spitzenplatz muss sich das Matterhorn-Dorf aber mit…
2/5
… dem bündnerischen Scuol (ebenfalls 33 von 42 Punkten) teilen. Dahinter ist die Konkurrenz
aus dem eigenen Kanton gross: Ebenfalls ex-aequo erreichen…
Wer diesen Winter ohne Auto in die Ferien fahren möchte, ohne dabei seine Mobilität einzuschränken, der fährt am besten nach Zermatt VS oder Scuol GR. Zu diesem Schluss kommt das
in Bern vorgestellte Rating «Mobil & ökologisch» des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS).
Zum zweiten Mal nach 2011 untersuchte der grüne Verkehrsverband 25 Wintersportorte in der ganzen Schweiz nach den Kriterien eines nachhaltigen Verkehrs. Gegenüber der ersten
Erhebung vor zwei Jahren kamen 11 neue Skidestinationen hinzu. Das Rennen machten aber erneut zwei Destinationen, die bereits beim ersten Rating die vordersten Ränge belegt
hatten.
Verbesserungspotenzial vorhanden
Das autofreie Zermatt und Scuol verfügten über ausgezeichnete Verbindungen des öffentlichen Verkehrs und gute Mobilitätsangebote vor Ort, teilte der VCS mit. Beide Wintersportorte
verbesserten zudem ihr Online-Informationsangebot zur ÖV-Anreise. Scuol punktete zudem mit einem Gepäcktransportdienst, welcher die Koffer bis ins Feriendomizil bringt, und einem
Gratisbus vor Ort.
Generell könne man festhalten, dass sich die Wintersportorte um jene Gäste bemühten, welche den ÖV benutzen, schrieb der VCS. Verbesserungspotenzial bestehe vor allem bei der
Anbindung der Ferienwohnungsquartiere und bei der aktiven Information über die ÖV-Angebote.
Lenk und Les Diablerets
Am Schluss der VCS-Rangliste stehen die Wintersportorte Lenk und Les Diablerets. Untersucht wurden etwa die Anreisezeit und die Taktfrequenz des öffentlichen Verkehrs oder
Möglichkeiten für den Gepäcktransport. Weitere Kriterien waren die Verkehrsangebote vor Ort und die Informationspolitik der Tourismusorte.
«Die Rangliste ist ein praktisches, vom Gast direkt einsetzbares Instrument», sagte Barbara Gisi, Direktorin des Schweizerischen Tourismus-Verbands, vor den Medien gemäss Redetext.
Trotzdem erhebe es keinen Anspruch auf Absolutheit. Das Rating sei auch immer von Faktoren wie der geografischen Lage oder politischen Strukturen beeinflusst.
40 Prozent entfallen auf Freizeitverkehr
In den verkehrspolitischen Diskussionen gehe der Freizeitverkehr allzu oft vergessen, hält der VCS fest. Dabei bringe dieser mindestens so grosse Herausforderungen mit sich wie die
Pendlerströme. Gemäss dem "Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010" entfallen 40 Prozent der in der Schweiz zurückgelegten Verkehrswege auf Freizeitzwecke.
Der VCS appelliert an die Freizeitsportler, den öffentlichen Verkehr zu benutzen. In seinem Online-Ratgeber «Ride & Glide - Mit Bahn und Bus direkt auf die Piste» publiziert er Reisetipps
zu 170 Skisportorten mit dem Ziel, Wintersportfans mit dem öffentlichen Verkehr in die Berge zu locken. Laut VCS sind viele Skigebiete von Bern, Luzern, Lausanne oder Zürich aus ohne
oder mit nur einem Umsteigevorgang zu erreichen.
(sda/vst/aho)
Hinweis der Redaktion
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht oder gekürzt zu publizieren. Dies gilt namentlich für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde oder pornografische
Beiträge sowie Kommentare, die anderweitig gegen geltendes Recht verstossen. Über Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.
12.12.2013 16:27
2
aktuell
htr hotel revue
Nr. 48 / 28. November 2013
Abstimmungen
Engelberg ersetzt
Kurtaxe durch
Jahresgebühr
Die bisherige Kurtaxe für Hotels,
Ferienwohnungen, Lager und
Berghütten wird in Engelberg
durch eine fixe Jahresgebühr ersetzt. Mit 932 zu 537 Stimmen
wurde am Wochenende eine
entsprechende Revision des Tourismusreglements gutgeheissen.
Neu gilt für Hotels, Ferienwohnungen, Lager und Berghütten
eine fixe Jahresgebühr pro Zimmer. Die Gebühr für Ferien- und
Zweitwohnungen richtet sich
künftig nach deren Grösse. Das
neue Reglement soll Anfang 2014
in Kraft treten.
Sterne bestimmen Preis
überproportionale Wirkung hätten. Rémy Fischer dient die Klassifikation als Leitfaden, dank
welcher er «nicht viel falsch machen kann».
Die Gäste-Kommentare wiederum gäben wertvolles Feedback und zeigten insbesondere,
wo beim Service noch Verbesserungspotenzial
besteht.
Als
Dienstleistung für den Hotelier
sieht Ziegler denn auch die Klassifikation. «hotelleriesuisse hilft
dem Hotelier, ein guter Anbieter
zu sein, der Verband wird sich
immer mehr in Richtung Coaching entwickeln», prophezeit
Georg Ziegler.
hotelleriesuisse lud
an der Igeho zur
Diskussion über die
Zukunft der HotelSterne. Diese haben
ihre Berechtigung,
so das Resultat – als
Leitfaden für Gäste
und Hoteliers.
GUDRUN SCHLENCZEK
Plan der
Biospähre erlitt
Schiffbruch
swissimage.ch/Gerry Nitsch
Der Gemeindeverband Biosphäre Entlebuch wird nicht ausgebaut. Mit 3922 zu 2665 Stimmen
haben die Stimmberechtigten
der beteiligten sieben Gemeinden den Plan abgelehnt, den
Zweckverband zu einem Mehrzweckverband auszubauen. In
keiner einzigen Gemeinde wurden die neuen Statuten gutgeheissen. Idee war, dass der
Gemeindeverband, der die Trägerschaft der von der Unesco anerkannten Biosphäre bildet und
für deren nachhaltige Entwicklung sorgen muss, weitere Aufgaben übernimmt.
St. Moritz sagt Ja
zu neuer OlympiaSprungschanze
Die lange Skisprungtradition soll
im Engadiner Ferienort St. Moritz
fortgesetzt werden. Dem Bau
einer neuen SprungschanzenAnlage samt einer Schanze
mit olympischen Dimensionen
stimmten die Stimmberechtigten
zu. Der Kredit für den Neubau
von 11,5 Mio. Franken und eine
notwendige Teilrevision der
Ortsplanung wurden mit 932 zu
705 Stimmen angenommen.
Unter dem Strich wird St. Moritz
für den Neubau nur 8,2 Mio.
Franken ausgeben, da Bund und
Kanton sich mit 3,3 Mio. Franken
beteiligen werden.
H
otelsterne sind heute
nur noch eines von
verschiedenen Entscheidungskriterien,
nach dem der Gast seine Unterkunft auswählt. Die Gästebewertungen eines Hauses auf den
diversen
Internet-Plattformen
werden für die Wahl immer wichtiger. Werden die Sterne (irgendwann) überflüssig? Sind sie ein
Auslaufmodell? Dieser Frage
stellte sich der Unternehmerverband für die Schweizer Hotellerie
an der Gastgewerbe-Messe Igeho
letzten Dienstag in Basel im Rahmen einer selbst initiierten
Podiumsdiskussion.
Georg Ziegler von holidaycheck.com vertrat die Seite der
Bewertungsplattformen. Obwohl
sein Unternehmen die Bewertungen aus Sicht der Gäste als Kernprodukt vertritt, kommt auch er
nicht um die Hotel-Sterne herum.
«Die Sterne sind für den Gast eine
erste Orientierung, vor allem in
Sachen Preis.» Ob ein Hotelzimmerpreis für den Gast ein
Schnäppchenpreis sei, hänge
schlussendlich von der Zahl der
Sterne ab, welche das Haus trage.
Die Gästebewertungen sind dann
Mit 856 Ja- gegenüber 139 NeinStimmen haben die Stimmberechtigten von Arosa der Teilrevision der Ortsplanung «Alpina»
klar zugestimmt. Diese ist notwendig, damit das Hotel Alpina
einem Neubau weichen kann.
Das Haus soll neu direkt ab der
Prätschlistrasse erschlossen werden. 30 bis 40 Doppelzimmer
liessen sich dadurch realisieren.
Der nun möglich werdende
Wechsel von der Dorfzone in die
Kernzone A ermöglicht ein grösseres Gebäude.
dst
«3-Sterne-Hotel
ist nicht gleich
3-Sterne-Hotel.
Da gibt es riesige
Unterschiede.»
Georg Ziegler
holidaycheck.com
für das Fine-Tuning wichtig.
«3-Sterne-Hotel ist nicht gleich
3-Sterne-Hotel. Da gibt es riesige
Unterschiede. Diese Lücke füllen
die Bewertungsplattformen.»
«Der Verbraucherschutz muss
dringend aktiv werden»
Damit die Bewertungsplattformen ihrer Rolle als Entscheidungshilfe
gerecht
werden
können, müssten sie aber entsprechend transparent sein und
klar kommunizieren, welches
Geschäftsmodell hinter der Bewertung steht, forderte Thomas
Allemann, Leiter Mitgliederservice hotelleriesuisse. «Dafür
müssen sich die Konsumenten-
zvg
organisationen einsetzen.» Ziegler verdeutlichte, dass Rankings
zum Beispiel nicht an Kommissionen gebunden sind: «Der Verbraucherschutz muss dringend
aktiv werden.» Dass tendenziell
mehr negative Bewertungen auf
den Plattformen eingehen und
damit das Konsumentenurteil
verzerren, betitelte Ziegler dagegen als «Ammenmärchen»: «87
Prozent unserer Hotelbewertungen sind positiv.»
Diskussionsteilnehmer Rémy
Fischer, Vizedirektor des Hotel
Elite in Biel, hielt dem entgegen,
dass die negativen Kommentare
aber dafür deutlich detaillierter
ausfallen würden und so eine
Der «Beizen-Pranger» ist vom Tisch
Lebensmittelkontrollen
in Restaurants werden
nicht veröffentlicht,
sofern die Kantone
nichts anderes entscheiden. Das hat nach dem
Ständerat nun im zweiten
Anlauf auch der Nationalrat so beschlossen.
Theres Lagler
Es gibt definitiv keinen nationalen
Hygiene-Ausweis für die Gastronomie: Das hat der Nationalrat am
ersten Sessionstag mit 107 zu 71
Stimmen entschieden. Er hat die
fraglichen Passagen gegen den
Willen von Gesundheitsminister
Alain Berset aus dem Lebensmittelgesetz gekippt und ist damit auf
die Linie des Ständerats eingeschwenkt. Dem Entscheid ging
erneut eine engagierte, emotionale Debatte voraus.
Tolles Marketinginstrument oder
staatlich verordnetes Papier?
Bea Heim (SP, Solothurn)
machte den Gastronomen zwar
Komplimente, warb aber gleichzeitig für die Einführung einer
Arosa: Mehrheit
für Umzonung
«Alpina»
zvg
Die Sterne dienen dem Gast als erste Orientierung, insbesondere in Sachen Zimmerpreis.
Gästebewertungen sollen bei den
Sternen an Einfluss gewinnen
Thomas Allemann von hotelleriesuisse will die Bewertungsplattformen für das Auditing in
Zukunft noch besser nützen.
«Wir haben ein Problem, wenn
bei Veröffentlichungen von am
schlechtesten bewerteten Hotels
klassifizierte Hotels darunter
sind.» Die Hotel-Sterne dienten
als Leistungsausweis gegenüber
dem Gast. Ist die Beurteilung
durch den Gast sehr negativ,
würde das Leistungsversprechen
schlicht nicht eingehalten. Deshalb plane der Verband, in Zukunft bei sehr schlecht bewerteten Hotels Zwischen-Audits
einzuführen.
Auch in die Klassifikation
selbst solle die Gästebewertung
noch mehr einfliessen. Thomas
Allemann zitiert die neue HotelKlassifikation in Abu Dhabi als
beispielhaft: Bei dieser wird
einem Hotel nur dann der Zusatz
«Superior» verliehen, wenn das
Haus auf Bewertungsplattformen
eine Mindestbewertung erhalten
hat. «In diese Richtung könnte
die Hotelklassifikation gehen.»
Hygiene-Bescheinigung. «Unsere ressant und wirksam, wenn es
Gastronomen arbeiten hygie- nicht schon alle machen. Es steht
nisch tadellos. Das gehört zum jedem Restaurantbetreiber schon
Berufsstolz jeder Köchin und je- heute offen, die Ergebnisse der
Lebensmittelkondes Kochs. Aber
trolle zu deklariewie in jedem Be«Ist
die
Türe
zum
ren.» Das sei Marruf gibt es schwarWirtshaus offen, keting, und nicht
ze Schafe.» Deswenn jeder, staathalb brauche es
heisst das:
lich verordnet, auf
eine Konformikontrolliert und
Verlangen
der
täts-Bescheinigung, so Heim. für gut befunden.» Gäste ein Papier
vorweisen müsse.
«Das ist eine amtLorenz Hess
Das heutige Sysliche und erst
Nationalrat, BDP, BE
tem sei ausreinoch kostenlose
Qualitätsauszeichnung.
Wer chend, so Hess. «Das Schild ‹ofwollte dieses tolle Marketinginst- fen› an der Wirtshaustüre heisst
rument nicht?» Lorenz Hess für mich: kontrolliert und für gut
(BDP, BE) stellte diesen Nutzen in befunden. Andernfalls heisst es
Abrede. «Marketing ist dann inte- ‹geschlossen›, weil die Kriterien
der Kontrolle nicht erfüllt wurden.»
Der Kanton Zug kann an seinem
Modell festhalten
Bundesrat Alain Berset wies
vergeblich darauf hin, dass einige
Kantone auf eine nationale Lösung warten und nun ein Flickenteppich drohe. Es liegt in der Hoheit der Kantone, selber einen
Hygiene-Ausweis für die Gastronomie einzuführen. Bisher kennt
einzig der Kanton Zug ein solches
System. Dort erhalten die Wirte
ein Zertifikat mit vier Kategorien
von «sehr gut» bis «ungenügend».
Aktuelle Entscheide:
www.htr.ch/session
Neues Walliser Tourismusgesetz
soll mehr Flexibilität bringen
Abfuhr für teurere Vignette
Der Grosse Rat berät die Vorlage, welche die
Tourismusfinanzierung regelt, im Dezember.
Das Verdikt ist klar: 60,5
Prozent der Schweizer
Stimmberechtigten haben
die Preiserhöhung der
Autobahn-Vignette abgelehnt. Die Branchenverbände bedauern dies.
Die Walliser Regierung will mit
der Änderung des Tourismusgesetzes die Wettbewerbsfähigkeit
der Destinationen stärken – und
zwar unabhängig von deren
Grösse. Das hat Staatsrat JeanMichel Cina bei der Präsentation
der Vorlage betont. «Der Kanton
will nichts aufzwingen, sondern
fördern und begünstigen.» Die
Gemeinden sind künftig selber
verantwortlich für die Organisation ihrer Strukturen und können insbesondere touristische
Unternehmen auf kommunaler
oder suprakommunaler Ebene
schaffen. Zur Finanzierung stehen fünf Instrumente zur Wahl:
Kurtaxen, Beherbergungstaxen,
Tourismusförderungstaxen, Taxen auf Immobilientransaktionen sowie Zweitwohnungstaxen. Die Einnahmen bleiben
künftig vollumfänglich in den
Destinationen. Das Geld dient
dazu, Infrastrukturen, neue Angebote und Werbeausgaben zu
finanzieren. Der Kanton steckt
seinerseits jährlich weiterhin
zehn Millionen Franken in die
Vermarktungsorganisation Valais/Wallis Promotion.
tl
100 statt 40 Franken für die jährliche Autobahn-Vignette: Das war
den Schweizer Stimmbürgern offenbar zu viel. Sie sagten am Wochenende Nein zur Änderung
des Nationalstrassenabgabe-Gesetzes. Sie sagten damit aber auch
Nein zum neuen Netzbeschluss,
der rund 400 Kilometer Kantons-
strassen dem Bund zugewiesen hätte und einige
Ausbauprojekte beinhaltete.
«Das
Nein
des
Stimmvolkes bremst
die Bestrebungen des
Bundes aus, das Nationalstrassennetz künftig noch
besser zu unterhalten und zielgerichtet auszubauen», hält
Christoph Juen, CEO von hotelleriesuisse, fest. Er hatte im Vorfeld der Abstimmung für ein Ja
geworben. Das tat auch Barbara
Gisi, Direktorin des Schweizer
Tourismus-Verbands
(STV).
«Von Verkehrsengpässen und
Staus ist auch der Tourismus be-
troffen», so Gisi. Im
Hinblick auf künftige
Verkehrsvorlagen gelte es nun, die Geldflüsse transparent zu machen. «So sachlich wie
möglich muss aufgezeigt
werden, was die Infrastrukturen kosten. Denn
funktionierende Strassen und
Schienen sind im Interesse aller.»
Bereits
im
Dezember
will Bundesrätin Doris Leuthard
einen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds in
die Vernehmlassung schicken.
Im Februar steht dann die Abstimmung zur Finanzierung der
Bahninfrastruktur an.
tl
meinung
htr hotel revue
Nr. 48 / 28. November 2013
«Wir müssen
uns mehr
einfallen
lassen»
«Seit ich Präsident der
Basler Hoteliers bin,
habe ich nie jemanden
klagen hören», sagt
Werner Schmid. Er
weist aber darauf hin,
dass die Luft für die
Hotellerie in Basel
langsam dünner wird.
MELANIE ROTH
Standpunkt
Mit Teamwork
kostenlos
grosse Effekte
erzielen
BARBARA GISI *
T
eamspirit löst positive
Assoziationen aus:
Zusammen an einem
Strick ziehen, gemeinsam zum Ziel kommen, bis hin
zum Musketier-Credo «Einer für
alle, alle für einen». Der «gute
Geist», der Spirit, schwingt in all
diesen Bildern mit. Nur ist der
Teamspirit weder ein Naturgesetz
noch eine Selbstverständlichkeit.
Um gut zusammenzuarbeiten,
braucht es den Willen aller
Beteiligten, zusammen vorgehen
zu wollen, und die Überzeugung,
dass man zusammen mehr er-
die Aufgabe des Staates, ein Hotel zu
retten.
Mal abgesehen von der verzwickten
Situation rund um das Luxushotel:
Wie geht es der Basler Hotellerie?
Ich bin seit sieben Jahren Präsident der
Basler Hoteliers und habe nie jemanden
klagen hören. Aktuell geht es der Basler
Hotellerie sogar sehr gut. Vor 15 Jahren
wurde die Stadt noch kaum als Tourismusdestination verkauft, Basel war
diesbezüglich im Dornröschenschlaf.
Seither ging es relativ kontinuierlich
und stark aufwärts. Natürlich, an Städte
wie Zürich oder Genf kommen wir noch
nicht heran, aber wir können die beste
Performance vorweisen. Im Kanton
Basel Stadt sind die Logiernächte von
600 000 auf 1,1 Millionen gewachsen, im
Gleichschritt ist auch die Hotelkapazität
von 3700 auf 6400 Betten gestiegen –
und die Auslastung war über 15 Jahre
hinweg kontinuierlich gut.
«Der Spirit eines
guten Teams überträgt
sich unweigerlich
auf die Gäste.»
reicht. Es bedingt auch den Verzicht der Einzelnen, den Ruhm
für sich selbst einzuheimsen, und
die Bereitschaft, offen ein Problem oder Fehlverhalten anzugehen, wenn ein solches auftritt.
Teamspirit ist insbesondere in der
Arbeitswelt ein Thema. In der Zusammenarbeit trägt die Führung
wesentlich zum Teamspirit bei.
Wenn die gern zitierte Leadership
mit ernst gemeintem Inhalt und
Wertschätzung gefüllt wird, kann
sie Wunder bewirken – und bei
ungeschickter Anwendung ebenso zum Debakel werden.
Den Schweizern wird Zurückhaltung, wenn nicht gar Unfreundlichkeit vorgeworfen. Dies trifft
nicht auf alle zu, auf einige aber
schon; nicht nur im Tourismus,
aber auch dort. Hier liessen sich
mit kostenlosen (!) Mitteln grosse
Effekte erzielen. Anerkennung
der Leistung und Wertschätzung
relativieren den oft schwierigen
Job der «Frontleute». Der Spirit
eines guten Teams überträgt sich
unweigerlich auf die Gäste.
* Barbara Gisi ist Direktorin des
Schweizer Tourismus-Verbandes
Aufgefallen
Bellevue Palace Bern:
Nach dem Jubiläum ist
vor dem Jubiläum
Werner Schmid: «Aktuell geht es der Basler Hotellerie sehr gut.»
zvg
Industrie oder Politik: Wir sind gut
Gibt es auch im Businessbereich noch
vernetzt und bereit, zusammenzuarbeiLuft nach oben?
ten. Es ist ein flächendeckendes
Ja, wir haben beste Voraussetzungen
Interesse da, Basel vorwärts zu
und Potenzial, um im Kongresstourisbringen. Wir sehen etwa noch grosses
mus noch stärker zu werden, indem
Potenzial bei der
wir grosse Kongresse
Gästebetreuung im
für uns gewinnen.
«Wir möchten noch
öffentlichen Raum.
Im neuen MessegeWir möchten noch
bäude und dem
mehr versuchen, aus
mehr versuchen, aus
Musicaltheater haben
jedem Basler
jedem Basler Einwohwir bereits ein entner einen Gastgeber
sprechendes Angebot.
Einwohner einen
zu machen.
Und nach dem Umbau
Gastgeber zu
wird auch die
machen.»
Wo sehen Sie die
St. Jakobshalle für
grössten Herausfordeviele Veranstalter an
rungen für die kommenden Jahre?
Attraktivität gewinnen, es werden
Nach dem kontinuierlichen Wachstum
weitere 8000 bis 9000 Plätze zur
flacht die Kurve jetzt langsam ab, die
Verfügung stehen.
Luft wird dünner, wir müssen uns mehr
einfallen lassen. In den nächsten zwei,
Das klingt, als könnte man sich in
drei Jahren werden in Basel um die 500
Basel gemütlich zurücklehnen.
Hotelzimmer dazukommen – damit die
Das auf keinen Fall. Trotz guten Noten
gute Auslastung gehalten werden kann,
ist in Basel jeder bestrebt, noch besser
ist Kreativität gefragt.
zu werden. Ob Hotellerie, Gastronomie,
Mit dem grandiosen GalaDinner vom
vergangenen
Freitag neigen sich die
Festivitäten
zum 100-JahreJubiläum des Berner Bellevue
Palace dem Ende zu – und
schon ist Direktor Urs Bührer
mit den nächsten Jubelfeiern
beschäftigt. In nur zwei Jahren
wird das Nobelhaus seine
150 Jahre feiern, und wer nun
stirnrunzelnd Adam Riese
zitiert, liegt nicht ganz falsch,
aber eben auch nicht ganz
richtig. Das 1913 eingeweihte
«neue» Bellevue erstand aus
den Ruinen des ursprünglichen
Hotels Bellevue, und dieses war
von einem Wirt namens
Osswald anno 1865 eröffnet
worden. Alles korrekt also,
und wir freuen uns so oder so,
bald wieder aufs Bellevue
anzustossen.
gn
zvg
Werner Schmid, das «Les Trois Rois»
sucht seit über einem Jahr nach einem
Käufer. Können Sie mit News zum
Luxushotel aufwarten?
Was ist der Grund für diese erfreuliche
Nein, es gibt leider keine News. Einen
Entwicklung?
Käufer zu finden, ist relativ schwierig.
Es gibt drei Hauptgründe: Erstens war
Der Eigentümer Thomas Straumann hat
viel Potenzial vorhanin der Vergangenheit
den, das man aussehr viele Mittel
«Ein Käufer aus dem
geschöpft hat.
aufgewendet, um das
Ausland ist natürlich Zweitens hat man ein
«Les Trois Rois» zu
paar Sachen richtig
dem zu machen, was
die am wenigsten
gemacht. Ein Beispiel:
es heute ist. Es ist
sympathische
Es liefen Diskussiokaum möglich, einen
nen, die Messe
Return on Investment
Alternative.»
ausserhalb der Stadt
zu erzielen. Das
Werner Schmid
zu platzieren – man
verlangt nach einem
Präsident der Basler Hoteliers
entschied sich damals
Käufer, der die Invesrelativ knapp dagegen. Ein wegweisentition aus einem anderen Blickwinkel
der Entscheid, wie man heute weiss.
anschaut.
Drittens gehört auch noch ein wenig
Glück dazu.
Wäre es Ihnen egal, wenn der Käufer
am Ende im Ausland gefunden würde?
Wo kann sich Basel denn glücklich
Am liebsten wäre mir, Thomas Strauschätzen?
mann würde das Hotel als Immobilie
Mit Novartis und Roche können wir auf
behalten. Wenn das nichts wird, wäre
die krisenresistente Pharmaindustrie
es natürlich schön, ein reicher Basler
zählen. Die Stadt tat und tut alles, damit
würde es kaufen. Wir sind aber auch
sie sich wohlfühlt. Ein Glück sind
nicht abgeneigt, wenn der neue
natürlich auch die sportlichen Erfolge
Eigentümer ein Zürcher ist (lacht). Ein
vom FCB und von Roger Federer, sie
Käufer aus dem Ausland ist natürlich
machen bei jedem Auftritt beste
die am wenigsten sympathische
Werbung für die Stadt. Das alles sind
Alternative – aber auch dann hätte ich
kleine Einzelstücke, die zum Erfolg
keine Angst, dass etwas verloren geht.
beitragen.
Das Hotel arbeitet gut, egal wer es
kauft, es gibt keinen Anlass, etwas
Basels Steckenpferde sind der Busidaran zu verändern.
ness- und Messetourismus, die Stadt
punktet aber auch immer mehr bei
Basler Medien titelten Anfang Monat
Kultur- und Freizeittouristen. Verän«Tourismusdirektor fordert Subventiodert sich die Gästestruktur?
nen für Luxushotel Les Trois Rois».
Die Gästestruktur verlagert sich auf
Was halten Sie von der Aussage von
jeden Fall. Vor 15 Jahren war Basel
Daniel Egloff, dass Basler Unternehnoch stark businesslastig, heute haben
men oder gar der Staat dem Hotel
wir einen guten Mix und wir arbeiten
unter die Arme greifen sollten?
daran, dass die
Das ist völlig falsch
Durchmischung noch
rübergekommen.
stärker wird. Der
Daniel Egloff sagte
Zur
Person
beste Markt im
nur, dass gewisse
Ingenieur ist
Freizeittourismus ist
Players sich für ein
nach wie vor Deutschhochstehendes
oberster Hotelier
land, wir haben aber
Hotelangebot interesrelativ starken
sieren müssen. Das ist
Werner Schmid (70) ist seit
Zuwachs aus dem
nicht abwegig:
sieben Jahren Präsident der
asiatischen Raum.
Gerade die MCH
Basler Hoteliers und sitzt im
Im Vergleich zu
Group hat ein grosses
Beirat von hotelleriesuisse. Der
anderen Städten
Interesse an der
in Basel aufgewachsene
bieten wir ein
5-Sterne-Hotellerie.
Ingenieur ist selbstständiger
unglaubliches
Schliesslich steht bei
Unternehmer und stand von
kulturelles Angebot,
ihnen auch zur
1998 bis 2010 dem Gewerbees läuft praktisch
Diskussion, im
verband Basel Stadt vor. Seit
sanierungsbedürftigen zwei Jahren ist er Präsident der immer irgendetwas.
Hoch interessant finde
Parkhaus am MesseKrebsliga beider Basel KLBB
ich auch, dass wir
platz künftig ein
und ist Mitglied diverser
immer mehr vom
Luxushotel unterzuVerwaltungsräte. Zu seinen
Gourmettourismus
bringen. Aber ganz
Hobbys gehören Reisen und
bestimmt ist es nicht
der Besuch schöner Hotels. mr profitieren.
3
dezember
Medienspiegel 2013
Unter dem Titel «Strategie Biodiversität Schweiz» hat der Bundesrat vor
anderthalb Jahren beschlossen, den rasanten Rückgang der Pflanzen- und
Tierarten und deren Lebensräumen in
der Schweiz zu stoppen. Inzwischen hat
das Bundesamt für Umwelt (Bafu) unter
Einbezug der betroffenen Akteure aus
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft den
Entwurf für einen Aktionsplan mit 110
Massnahmen ausgearbeitet, der diese
Woche der strategischen Begleitgruppe
vorgelegt wurde, der «Zentralschweiz
am Sonntag» vorliegt – und nur bei den
Umweltorganisationen Freude ausgelöst
hat.
«Die 110 Massnahmen sind zwingend
nötig, um die Biodiversität zu erhalten»,
erklärt Mirjam Ballmer von Pro Natura.
Ihrer Meinung nach dürfte es ruhig
UMWELT Mit 110 Massnahmen will das Bundesamt für
Umwelt den Rückgang der
Artenvielfalt stoppen. Bauern,
Kantone und Wirtschaft sind
gar nicht erfreut.
Dieser beträgt viele Millionen Franken. Wie viele genau, weiss keiner. Wenn
man alles umsetzen möchte, würden
100 Millionen nicht reichen, schätzt der
Obwaldner Landammann Paul Federer.
Andere setzen den Preis noch höher an.
Bei der Präsentation des Aktionsplan
sprach Projektleiterin Sarah Pearson,
Chefin der Bafu-Sektion Arten und Lebensräume, gemäss Teilnehmern von
sehr hohem und finanziellen Aufwand.
Fast keine Massnahme ist gratis zu
Mehr als 100 Millionen Franken
noch etwas mehr sein: «In einzelnen
Bereichen», so Ballmer, gebe es noch
Verbesserungsmöglichkeiten. «Es muss
noch kompakter werden», fordert hingegen Benjamin Wittwer, Generalsekretär der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz (BPUK). Grundsätzlich unterstütze man die Strategie,
versichert er. Vieles liege aber der Kompetenz der Kantone, welche die Massnahmen zu vollziehen und zu berappen
hätten. Mit vielen Massnahmen produziere man primär Verwaltungsaufwand, kritisiert Wittwer und fordert,
dass man sich auf jene Massnahmen
beschränkt, welche den Aufwand rechtfertigen.
Das sehen die Bauern anders. Sie
sollen mit diversen neuen Bestimmungen angehalten werden, zusätzliche ökologische Ausgleichsflächen auszuscheiden, die bestehenden zu vernetzen und
deren ökologische Qualität zu erhöhen.
Die Landwirtschaft habe bereits enorme
Anstrengungen für den Umweltschutz
unternommen, erklärt Jacques Bourgeois, Direktor des Schweizerischen
Bauernverbandes (SBV) und freisinniger
Nationalrat: «Wir haben nichts dagegen,
die ökologischen Ausgleichsflächen zu
optimieren. Wogegen wir aber etwas
haben, sind zusätzliche Vorschriften, die
zusätzliche Kosten bringen, aber vom
Markt nicht honoriert werden.»
Auch in der Tourismusbranche, welche unter anderem eine freiwillige Gästeabgabe zur Biodiversitätsförderung
entwickeln und einführen soll, hält sich
die Begeisterung in Grenzen. Solche bei
Tourismus wenig begeistert
haben, einige hätten «relativ grosse
Kostenfolgen», sagt sie auf Anfrage. Eine
Summe könne man aber zurzeit noch
nicht nennen. Man sei daran zu schauen, was machbar und finanzierbar sei.
«Was es auch kosten wird, es lohnt sich,
das zu investieren», so Pearson.
EVA NOVAK
[email protected]
Das Gleiche gilt für das Bafu mit
seinem Aktionsplan, der demnächst in
die Ämterkonsultation geht und in Jahresfrist vom Bundesrat verabschiedet
werden soll. Bauernverbandsdirektor
Bourgeois will in der Umweltkommission des Nationalrats beantragen, dass
sich diese zuvor damit befasst. «Ich
werde mich dafür einsetzen, dass uns
keine zusätzlichen Schikanen auferlegt
werden», kündigt er an. Derweil der
Glarner SVP-Vertreter This Jenny von
der ständerätlichen Schwesternkommission zwar ob der 110 Massnahmen
«Schweissausbrüche» kriegt, sich aber
nicht wirklich Sorgen macht: «Im Ständerat werden wir den Aktionsplan
schreddern», ist er überzeugt.
Schweissausbrüche bei This Jenny
der Wirtschaft wenig beliebten Abgaben
umzusetzen, sei Knochenarbeit, gibt
Barbara Gisi zu bedenken. Die Direktorin des Schweizer Tourismus-Verbands
(STV) verweist auf die Nachhaltigkeitscharta im Tourismus, die seit bald vier
Jahren in Kraft ist: «Die hält uns schon
ganz schön auf Trab, und wir sind noch
lange nicht am Ziel.»
" Aufwertung und Neuanlage von
Biodiversitätsflächen in Ackerbaugebieten
" Freiwillige Zertifizierung nach
ökologischen Qualitätskriterien für
den Outgoing-Tourismus
" Erarbeitung und Umsetzung eines
Sanierungsprogramms zur Minimierung der Trennwirkung und Fragmentierung durch Strasse und
Schiene
" Umsetzung eines Sanierungsprogramms für Freileitungen und
Strommasten, um die Vogelsicherheit zu gewährleisten
" Ausscheidung von Gebieten für
national prioritäre Fische, Rundmäuler und Krebse
" Biodiversitätszertifizierung für Gemeinden und Städte
AKTIONSPLAN eno. Die Palette
der Massnahmen reicht von der
Landwirtschaft über die Raumplanung, Bildung und Forschung bis
zur Aussenpolitik. Eine kleine Auswahl aus dem Aktionsplan:
Die Massnahmen
Kantone sehen rot wegen grüner Strategie des Bundes
Zentralschweiz am Sonntag, 1.12.13
Tourismus
Anbieter kennen und verstehen das St. Galler Modell nicht; Touristiker verstehen und wollen es nicht
Fast vierzig
Qualitätsgütesiegel
Näher an die Gäste herangehen
P. GRUNDER
Bereits die Definition der Destination umschreibt St. Gallen
letztlich den eingangs erwähnten Prozess, den jeder
Gastgewerbler aus seinem Alltag kennt: «Destinationen sind
nichts anderes als die immer
wiederkehrende Aktivierung
von Nachfrage- und Angebotsnetzwerken.» Die Destination bekommt damit eine
andere Gewichtung. So orientiert sie sich nicht mehr an
geografischen Räumen wie
Tälern oder Dörfern. Vielmehr
rückt der Gast ins Zentrum –
auch dies eine Parallele zum
wirklichen Wirtschaftsleben:
Funktionierende Betriebe orientieren sich ganz selbstverständlich an ihrer Kundschaft.
Das Produkt entsteht erst im Zuge der Nachfrage der Gäste.
Peter Grunder Destinationsmanagement der
3. Generation, mittlerweile als St. Galler Modell
bezeichnet, ist nahe an den Leistungserbringern.
Für jeden Koch und jede Servicemitarbeitende ist das so
selbstverständlich, dass sie
gar nicht darüber nachdenken: Das Produkt entsteht mit
der Nachfrage. Zwar hat man
in Küche und Service kurzund längerfristige Erfahrungswerte, die sich etwa in
Bestellungen, im Arbeitsplan
oder in Menükarten niederschlagen. Aber erst wenn der
Gast bestellt, konkretisiert
sich das Produkt wirklich –
die Küche schafft das Produkt
und der Service liefert es.
Diese scheinbar simple Erkenntnis benennt nicht nur ei-
9
Supplement unter: www.gastrojournal.ch
nen grundsätzlichen Unterschied zu weiten Teilen der
Wirtschaft: Dort werden zuerst Produkte hergestellt und
dann auf den Markt geworfen, wo hoffentlich eine Nachfrage besteht. Das Anerkennen des ausserordentlichen
wirtschaftlichen Funktionierens von Gastgewerbe und
Tourismus benennt auch einen Kern des St. Galler Modells. Thomas Bieger, Christian Laesser und Pietro
Beritelli haben es als «Destinationsmanagement
der
3. Generation» in den letzten
Jahren formuliert.
«Die Destination ist ein durch
den Gast geschaffener und definierter Raum, von welchem
er sich angezogen fühlt und
in dem er sich bewegt», heisst
das im St. Galler Modell. Obwohl solche Gästeorientierung
selbstverständlich erscheinen
mag, ist sie es durchaus nicht.
Seit jeher streiten nämlich
Touristiker darüber, wie dieser Gast anzulocken sei und
wo er sich zu bewegen habe.
In diesem Streit gehen sowohl
die Gäste wie auch die Gastgeber unter – und zwar systemisch. Stattdessen finden sich
die Interessen vorab von Touristikern und von Politikern,
die nach den Regeln der Konsumgüterwirtschaft Marketing
für sich und ihre Klientel betreiben.
Tourismusmanager) gut aus
und klingt toll – der Hochglanz
von Gastgewerbe und Tourismus ist für alle Beteiligten so
verführerisch wie gefährlich.
Resultate sind aber auch bizarre Auseinandersetzungen
darüber, wessen Name zuvorderst stehen solle. Dies obschon natürlich jene Marken
und Produkte aus der Schublade geholt und angeboten
werden müssen, die den Gästen auf den jeweiligen Märkten passen.
Das St. Galler Modell weist
auch hier einen modernen
Weg, den die Praktiker längst
beschreiten – ja beschreiten
müssen, wenn sie Erfolg haben wollen: Wenn im St. Galler Modell von «strategischen
Geschäftsfeldern» die Rede ist,
sind damit schlicht Stärken
gemeint, die ein Betrieb herausstreicht: Gute Passantenlagen sind für Restaurants
und Bergbahnen strategisch,
Spezialitäten machen sich immer gut, besonders wenn sie
als «Unique Selling Propositions» daherkommen. Ähnliches gilt für die sogenannten
«Systemköpfe» und «Market
Maven» im St. Galler Modell.
Ein Systemkopf ist zum Beispiel eine Barmaid, die im
Rahmen des Geschäftsfeldes
zentral ist. Als «Market Maven» wiederum wirkt etwa ein
VIP-Gast, dessen Urteil weitreichende Folgen haben kann.
Das freilich ist betrieblich gesprochen, und eine Universität spricht nicht so. Und weil
St. Gallen überdies Touristiker und Politiker aus ihren bequemen Zweierkisten in Prozesse und auf Märkte jagen
will, wird es fürs St. Galler
Modell umso schwerer.
Gefragt ist insofern der Druck
der Betriebe. Sie allerdings
dürfen dabei nicht sich selbst
als unternehmerische Einheit
fördern, sondern die Destinationen und deren Geschäftsfelder. Über den eigenen Horizont hinausdenken müssen
also Touristiker und Leistungserbringer – für beide
Seiten keine leichte Aufgabe,
«Wir bringen nichts Neues»,
trösten indes die St. Galler,
«sondern kommen zurück auf
die sinnvolle Bedeutung der
Idee».
En français
Page 15
Der Schweizer Tourismus-Verband konnte als Zertifizierungsstelle des Qualitätsgütesiegels
für den Schweizer Tourismus
im November volle 38 Schweizer Betriebe neu oder erneut
mit einem Q-Gütesiegel auszeichnen. Die Beteiligung der
Gastronomie bleibt zwar insgesamt unterdurchschnittlich.
Aber beim QI, das praxisnahe
und einfache Qualitätssteigerung und -sicherung ermöglicht, konnten im November
doch einige Restaurants ausgezeichnet werden: in Bern die
Cafeteria Schöngrün, in Zürich
das Bistro im Landesmuseum,
das Nelson Pub und das Restaurant zum Grünen Glas.
Beim QII, das höhere Ansprüche stellt, dominierte die Hotellerie mit fünf Zertifizierungen:
in Genf das Novotel Genève
Centre und das Hôtel Eden, in
Lugano die Villa Orselina und
das Hotel Dante Center, in Zermatt das Sunstar Style Hotel.
Beim QIII schliesslich, das einem Total Quality Management entspricht, ist Acccors
Systemhotellerie gleich fünffach vertreten: mit den IbisHotels in Granges-Paccot, am
Genfer Flughafen, in Crissier,
Neuenburg und Adliswil. Die
Fahne des klassischen Gastgewerbes hielt im November hier
nur ein Betrieb hoch: das Hotel
Meisser in Guarda.
ANZEIGE
Systemische Resultate davon
sind Leistungsausweise in
Form von Auflagen, Kontakten oder Reichweiten. Solches
Marketing ist zwar angesichts
hochsegmentierter Angebote,
Nachfragen und Distributionen weder branchentauglich
noch zeitgemäss. Aber es sieht
(ähnlich übrigens wie viele
Bergbahnen Destination Gstaad: Desinvestitions- und Investitionsbedarf
Bergbahnen als öffentliches Gut
Die Saanenländer beweisen
seit Jahrhunderten Weitblick:
Ab dem ausgehenden Mittelalter erkauften sich die Bauern über Generationen Frei-
heiten. Und die Touristiker
waren in den 1990er Jahren
sowohl bei der Destinationsbildung wie auch beim Zusammenschluss von Bergbahnen unter den Ersten.
Mit «Glacier 3000», der die
Öffentlichkeit Abermillionen
kostete, gab es zwar auch
eine hinterhältige Investitionsübung. Aber permanente
Schönfärberei und verdeckte
Subvention, wie sie in Sachen
Bergbahnen häufig sind, pflegen die Saanenländer kaum.
Die Frage des Wintergeschäfts.
Die Schwierigkeiten der Bergbahnen Destination Gstaad
(BDG) haben denn auch zu einer professionellen Analyse
samt harten Schlussfolgerungen geführt: «Die Bahnen
werden vermutlich nie ohne
öffentliche Gelder auskommen», stellt Bruno Kernen
klar, ehemaliger Skirennfah-
rer, erfolgreicher Gastgeber in
Schönried und neuer Präsident der BDG. In einem ersten
Schritt gelte es «abzuwägen,
wie wichtig die Bahnen für die
Destination sind», führt Kernen aus, «in einem zweiten
Schritt müssen dann aber
auch die Konsequenzen getragen werden».
Unternehmerisch kommt eigentlich nur Verdichtung in
Frage – vorderhand werden
ein paar Skilifte eingestellt
und Administrationen zusammengelegt. Aber gleichzeitig
muss modernisiert werden –
mindestens 140 Millionen
sind bis 2024 notwendig. Und
auch hier nehmen die Saanenländer kein Blatt vor den
Mund: Das Geld müsse weitgehend von der öffentlichen
Hand kommen. Auch andernorts wäre solche Transparenz
pg
dringend gefragt.
GJRI68526
44
Par
René Koelliker et
Benjamin Amiguet
Tourisme
Tourisme et qualité
un pari gagnant
Accueillir son hôte comme un ami – une évidence? parfois oui
et parfois malheureusement non. Dans un domaine en perpétuelle mutation tel le tourisme, un accueil et des prestations de
qualité sont la condition sine qua non pour un développement
positif de son entreprise touristique. Un établissement arborant le Label Qualité de la Fédération suisse du tourisme (FST)
garantit, dans la mesure du possible, un service et des prestations impeccables.
Dans un contexte économique difficile avec notamment la problématique récurrente du franc fort,
les changements d’habitude d’une clientèle toujours
mieux informée grâce aux médias sociaux et autres
sites d’échange d’expériences tels que Tripadvisor,
TrustYou ou booking.com, un hôtel, un restaurant
ou tous autres types d’établissements actifs dans
le tourisme est soumis à une évaluation permanente
de son offre. Le Programme qualité du tourisme
suisse est un outil qui a été créé par les principales
associations faîtières du tourisme en Suisse et qui
depuis de nombreuses années aide les entreprises
touristiques soucieuses d’accroître la qualité de leur
offre et les valorise par la remise d’un label qualité.
Le Programme qualité se déroule sur trois niveaux.
Au niveau I, les entreprises travaillent sur l’élaboration d’instruments visant le développement de la
qualité de service et inclus notamment l’analyse
des processus de service du point de vue des principaux groupes de clients ainsi que la gestion des
réclamations. Le niveau II intègre les aspects liés
à la gestion de la qualité au sein de l’entreprise
dans son entier et à la mesure systématique de la
qualité au moyen de sondage auprès des hôtes
et des collaborateurs ainsi que par des contrôles
effectués par des clients mystère. Le niveau III
s’acquiert par la mise en place d’un système global
de management de la qualité (certification ISO par
exemple). Le délai pour être labellisé varie selon le
niveau choisi et l’engagement de l’entreprise. Après
avoir été formé, le Quality-Coach, respectivement
le Quality-Trainer met en place le Programme qualité dans son entreprise et soumet les documents
émanant de l’élaboration des différents instruments.
Un plan d’action rassemble l’ensemble des mesures
définies dont une mesure écologique. La Fédération
suisse du tourisme, en tant qu’organe de contrôle,
examine les documents soumis, puis valide l’obtention du label une fois les critères remplis.
45
BWgkWb_jƒ}Y^Wgk[ƒjWf[
Les avantages du Programme qualité
sont nombreux, en voici quelques-uns:
Pour l’hôte:
šf[kj\W_h[YedÃWdY[Wki[hl_Y[\ekhd_
šWb¼WiikhWdY[gk[b[fh[ijWjW_h[jekh_ij_gk[i[iekY_[Yedj_dk[bb[c[djZ[bW
iWj_i\WYj_edZ[b¼^Žj[
šiW_jgk[b[iYebbWXehWj[khiiedj\ehcƒi
[jiekY_[knZ[bWgkWb_jƒ
šiW_jgk[iedWl_ii[hWfh_iWkiƒh_[kn
šiW_jgk[b¼e\\h[[ijYedijWcc[djWcƒb_ehƒ[]h~Y[Wkn\[[ZXWYaiZ[i^Žj[i
>DKEd
Fekhb[fh[ijWjW_h[jekh_ij_gk[0
šfh_i[Z[YediY_[dY["ZƒYb[dY^[hb[
¯l_hkiZ[bWgkWb_jƒ°
šjekhdƒl[hibWfhWj_gk[
šY^Wh][WZc_d_ijhWj_l[b_c_jƒ[[jW_iƒc[djcW‰jh_iWXb[
šYeddW‰jh[b[iZ_\\ƒh[dj[iWffheY^[i
ZkcWdW][c[djZ[bWgkWb_jƒ
Gk[bgk[iY^_\\h[i0
š[d(&'("b[Fhe]hWcc[gkWb_jƒZk
jekh_ic[ik_ii[W\…jƒi[i'+Wdi
šfbkiZ[,-&&bWX[biedjƒjƒh[c_iZ[fk_i
b[ZƒXkjZkfhe]hWcc[
š[dl_hedi*&Z[ibWX[biiedjh[c_i
ZWdib¼^Žj[bb[h_[
šB[@khW[jb[@khWX[hde_iYecfj[dj}
Y[`ekh))ƒjWXb_ii[c[djibWX[bb_iƒi
ĂƉŝƚĂůĞĚĞůĂ
ZĠƉƵďůŝƋƵĞĞƚ
ĂŶƚŽŶĚƵ:ƵƌĂ
46
Tourisme
Juravacances, Epauvillers
L’offensive qualité, dans
le cadre du projet
DOTI*, dans le Jura et
le Jura bernois
Dans le canton du Jura et dans le Jura bernois, c’est
au travers d’une initiative de Jura Tourisme, dans
le cadre du projet DOTI, que la plupart des entreprises ont obtenus leur label. C’est le label QI qui
a été généralement remis. Premier pas sur la voie
de l’assurance qualité et particulièrement adapté
pour des petites et moyennes structures, le label
QI se pose comme une alternative attrayante à
d’autres certifications plus lourdes en matière de
coûts et d’investissement en temps. C’est un
bon moyen pour une entreprise touristique de faire
reconnaître et de valoriser les efforts menés dans
le domaine de la qualité de service. De plus, les
établissements labellisés font l’objet d’une attention
spéciale dans les campagnes de Suisse Tourisme
et dans la promotion menée par les offices touristiques régionaux.
Grâce aux efforts de Jura Tourisme et Jura bernois
Tourisme à travers le projet DOTI, tant dans la
gestion du projet (contact et suivi avec les prestataires touristiques, coordination avec la FST, suivi,
communications et valorisations, etc.) que dans
la prise en charge des frais inhérents, sur les 32
participants ayant obtenus le diplôme de QualityCoach lors du cours spécial mis sur pied à Delémont
Hôtel Oasis, Moutier
en 2012, 22 établissements ont déjà pu être labellisés niveau QI.
L’initiative de Jura Tourisme et Jura bernois
Tourisme est un très bon exemple d’action réussie
qui est venue renforcer et dynamiser l’offre touristique du canton. Les hôtes de passage devraient
apprécier!
Avant de céder la parole à deux personnes, dont
l’établissement a été labellisé, nous avons le plaisir
d’annoncer la mise en place d’un second cours Label
Q1 en mars 2014. Il se tiendra au CIP à Tramelan
et toujours aux avantageuses conditions proposées
en 2012.
Cours Label QI:
17 et 18 mars 2014, CIP, Tramelan
Renseignements et inscription:
René Koelliker
[email protected]
chargé de projets DOTI, Jura Tourisme,
Place du 23–Juin 6, 2350 Saignelégier
032 420 47 74
* Développement de l’offre touristique
interjurassienne
47
Marianne
Cuenin
Laurence
Nyffeler
Appartements de vacances La Roche d’la lô et La Roche
aux Dringies, Epauvillers, Label QI
Renseignements: www.juravacances.ch
Hôtel Boutique et Café de l’Oasis, Moutier, Label QI
Renseignements: www.hotel-oasis.ch
Quelles ont été les motivations pour suivre le cours
Label QI ?
Il y a deux ans nous avons décidé de restaurer
une ancienne ferme pour y intégrer deux appartements de vacances. Nous n’avions aucune expérience du milieu touristique, donc nous avions tout
à apprendre. Dans le cadre des cours proposés par
la FRI (Fondation Rurale Interjurassienne) nous
avons eu connaissance du cours Label QI. Il nous
semblait opportun de suivre ce cours pour nous
familiariser avec le domaine touristique. Lors du
cours, nous avons été sensibilisés à des mesures
liées à l’accueil de nos hôtes qui paraissent évidentes
au premier abord mais qui parfois nous échappent
faute de temps.
Qu’est-ce que la qualité pour vous ?
Le client doit être satisfait de son séjour et pour
atteindre cet objectif, nous nous devons de mettre
en œuvre des mesures pour constamment améliorer la prestation et répondre à l’évolution de la
demande. La qualité se mesure depuis le premier
contact avec le client (tel., courrier, internet),
lors de son séjour, de son départ et son retour chez
lui (le tenir au courant de l’évolution de l’établissement (newsletter), lui demande de déposer des
commentaires sur les réseaux sociaux etc.)
Est-ce que vous pouvez recommander le label ?
Oui je ne peux que recommander de suivre les
cours du Label QI. Le cours a été très bénéfique
pour nous car nous avons reçu de nombreuses
informations qui touchent le domaine de l’accueil
et celui de la mise en valeur d’un établissement.
Préparer un plan d’actions et décider de mesures a
été très stimulant pour nous. Les échanges que
nous avons pu avoir pendant les deux jours de cours
avec les autres prestataires touristiques de la
région étaient également très bénéfiques pour nous.
Il est pourtant clair que nous gérons une petite
structure et qu’il est parfois moins évident de préparer des plans d’actions pour nous que pour
un prestataire qui emploie plusieurs personnes et
qui possède un établissement plus grand avec
une mixité des prestations (hôtel et restaurant par
exemple).
La participation au programme Label QI y-a-t-elle
contribuée ?
La participation au cours label QI permet de faire
le point et d’évoluer dans la constante amélioration de nos prestations. La participation au cours
nous permet des échanges et une connaissance
des domaines hôteliers.
Tourisme
Que contiennent vos divers plans d’actions ?
Les premières actions que nous avons mises en
place concernent la signalétique et les aménagements intérieurs. Ils nous semblaient important que
nos hôtes trouvent facilement l’appartement et
qu’ils se sentent rapidement chez eux. Lors du cours
nous avons également été sensibilisés à la dimension écologique du tourisme que nous allons retenir
dans nos prochains plans d’actions.
Quelles sont les mesures concrètes mises en oeuvre?
Nous avons mis en place une marche à suivre
lorsqu’un client oublie des effets personnels dans
sa chambre ou au café. L’ouverture du café et
de la réception le dimanche afin de recevoir le
client lors de son arrivée ou de son départ ont
constitué l’une de nos mesures. Après quelques
mois, nous avons remarqué que notre mobilier
(poufs) n’était pas adapté aux personnes âgées et
nous avons acheté des chaises plus confortables.
Dans le domaine écologique, toutes les impressions
interne sont utilisé recto-verso et les journaux
sont récupérés.