1- 12 - Verein für Heimatkunde Krefeld

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1- 12 - Verein für Heimatkunde Krefeld
Zeitschrift für
niederrheinische
Kultur- und
Heimatpflege
Herausgegeben vom
Verein für Heimatkunde
in Krefeld
Schriftleitung
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski
Jahrgang 84
November 2013
ISSN 0342-5185
Inhalt
Architektur, Denkmal- und Stadtbildpflege
Siegfried Gronert
123
Christoph Dautermann
Hansgeorg Hauser,
Elisabeth Kremers
131
134
Die Horten-Fassade in Krefeld.
Ein Corporate Design mit Kacheln von Rhode, Eiermann und Hentrich. Teil 1
Krefelder Denkmalpreis 2012 – Hüttenallee 26
Ein Museum wird wieder aufgebaut.
Die Sanierung des Hauses der Seidenkultur – Paramentenweberei Hubert Gotzes
Geschichte
Ursula Broicher
13
Alexander Tapper
22
Annette Paetz gen. Schieck,
Uta-Christiane Bergemann,
Isa Fleischmann-Heck
30
Christoph Dautermann
Werner Goertz
Christian Nühnen
Eckart Preen
Klaus W. Bubeck
Olaf Richter, Dirk Senger
Gottfried Elfes
Dagmar Zander
Margareta Siepen
Christoph Reichmann
Jürgen Schram
Hermann Ostendorf
Hertha Sagebiel
Hans Dieter Peschken
Hans Dieter Peschken
2
die Heimat 84/2013
41
59
70
71
78
108
115
121
137
139
150
153
164
173
183
Zum 200-jährigen Todestag des Krefelder Aufklärers Engelbert vom Bruck
Die Moersische Straße in Hüls als Grundherrschaft
Kinderkleidung aus dem Nachlass der Marianne Rhodius, geborene de Greiff, im Museum Burg Linn
in Krefeld
Industrieller Fortschritt und Umweltproblematik im Krefeld des 19. Jahrhunderts
Mit der ersten deutschen Handelskommission im Jahre 1897 nach Ostasien
Zeitleiste: China zur Zeit des Imperialismus
Herbst 2012: Krefelder Wirtschaftsdelegation in Fernost
Pfadfinder im Reich der Mitte – 45 Jahre Begegnung mit China
Drei Filme über den Krefelder Karneval des Jahres 1950 entdeckt
Bombennacht und Nachkriegszeit. Teil 1
Krönungsmantel für eine Königin, eine besondere Geschichte
Plastik eines Würfel spielenden Amor aus Gellep
Eine Siedlung des 5. Jahrhunderts in Krefeld-Fischeln
Professor Dr. Heinrich Lange – ein Pionier praxisnaher Forschung und Lehre
Fachhochschule Niederrhein: die ersten 20 Jahre
Die evangelische und die mennonitische Gemeinde in Krefeld 1918 – 1945. Teil 1
100 Jahre Krefelder Galopp-Rennbahn im Stadtwald. Ein Denkmal mit lebendem Inventar. Teil 3
Die Tänzer mit der Lanze
84
Das Titelbild des 84. Jahrgangs der „Heimat“ ist etwas
dynamischer geraten als seine unmittelbaren Vorgänger.
Die gelungene Momentaufnahme von der Krefelder Galopp – Rennbahn verweist auf einen Beitrag von Hans
Dieter Peschken, der mit dem dritten Teil seine Reihe zur
Geschichte des Rennsports in Krefeld beendet.
Foto: Stephanie Zimmermann, Stadt Krefeld
Theater, Kunst, Musik und Literatur
Rolf Bidlingmaier
Hans Dieter Peschken
Waltraud Fröchte
Volker Döhne
Sylvia Martin
Renate Pirling
16
86
92
93
102
145
Ludwig Pose (1786-1877). Ein deutscher Dekorationsmaler des Klassizismus
Verkündigung und Kunst an Pax Christi
Niederrheinischer Literaturpreis 2012 für Hans Neuenfels
Uerdingen Countdown
Staffellauf: vom lebenden zum lebendigen Museum – Paul Wember und Alexander Dorner
Agnes Kaiser – eine vergessene Künstlerin
Natur und Landschaft
Ulrich W. Abts
52
Die Haarfeine Glanzleuchteralge (Nitella capillaris) im Naturschutzgebiet Flöthbach und ihre Bedeutung
für Natur- und Heimatschutz
Mundart
Heinz Webers
Ursula und
Theo Versteegen
179
Mundart. Dat Krieewelsche Hert: In memoriam Johanna Overdick (1899 – 1976)
182
Zur Mundart-Schreibweise 2013
Aus dem Heimatleben
Dirk Senger
Robert Claßen
Olaf Richter
Dirk Senger
Michael van Uem
6
187
Von Oktober zu Oktober
Der Verein für Heimatkunde 2012/2013
Das Stadtarchiv 2012/2013 im Jahresrückblick
Bücher
Personalien/Jubiläen
Krefelder Daten und Ereignisse der letzten zwölf Monate
Bildnachweise
Autoren
die Heimat 84/2013
3
Druck, Lithoarbeiten u. Gesamtherstellung Joh. van Acken, Druckerei und Verlag, 47800 Krefeld, Magdeburger Straße 5, Tel. (02151) 44 00-0
Das Krefelder Jahrbuch „die Heimat“ wird seit 1921 vom
Verein für Heimatkunde e. V. herausgegeben. 1. Vorsitzender ist Robert Claßen, Hagerweg 26, 47798 Krefeld,
Tel. 02151-778418, [email protected]. 2. Vorsitzender ist Prof. Dr. Jürgen Schram, Corneliusstr. 10,
47798 Krefeld, Tel. 329279, [email protected].
1. Schriftführerin ist Karoline Meyntz, c/o Stadtarchiv Krefeld, Girmesgath 120, 47803 Krefeld, [email protected], als
2. Schriftführerin und für die Geschäftsstelle des Vereins ist Andrea
Schillings tätig, Schönbergstr.7, 41189 Mönchengladbach, Tel. 02166552902, [email protected]. Die Redaktion der „Heimat“
liegt gemeinsam bei Dr. Christoph Dautermann, c/o Museum Burg
Linn, Rheinbabenstr. 85, 47809 Krefeld, Tel. 02151-15539115, [email protected], sowie Burkhard Ostrowski, c/o Stadtarchiv
Krefeld, Girmesgath 120, 47803 Krefeld, ostrowski@heimat-krefeld.
de. Weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. Eugen Gerritz und OStD’
Waltraud Fröchte. Der Verein erhebt einen Jahresbeitrag in Höhe von
18 EUR, worin der Bezug der „Heimat“ bereits inbegriffen ist. Beitrittsformulare finden sich auf der Internetseite www.heimat-krefeld.
de. Der Verein bucht grundsätzlich in der ersten Februarwoche ab und
gibt dabei nach dem europaweiten SEPA-Einzugsverfahren folgende
Identifikationsnummer an: DE93ZZZ00000688450. Die Konten des
Vereins lauten bei der Sparkasse Krefeld (BIC: SPKRDE33) IBAN:
DE30 32050000 0000 309617, und bei der Volksbank Krefeld: (BIC:
GENODEDIHTK) IBAN: DE83 320600 19182010.
4
die Heimat 84/2013
„die Heimat“ erscheint jährlich Ende November. Für Nichtmitglieder
sind die Bände bei der Schriftführerin des Vereins im Stadtarchiv oder
im Buchhandel zum Buchhandelspreis zu beziehen. Die Schriftführerin vermittelt auch ältere Jahrgänge. In der Mediothek und im Stadtarchiv liegen sie als Präsenzbestand vor. Die Anzeigenverwaltung liegt
in Händen der Fa. Joh. van Acken GmbH, Krefeld (s. oben).
Die Autorinnen und Autoren vertreten ihre Beiträge selbst. Neue
Beiträge gehen bitte an die o.g. Schriftleiter.
Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Das Recht an
den Bildern bleibt den Fotografen bzw. den Eigentümern der Vorlagen
vorbehalten.
Gefördert durch:
Kulturbüro
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Mit der diesjährigen Ausgabe der „Heimat“ legt die Schriftleitung Ihnen wieder einen bunten Strauß von Beiträgen vor, die sich durch
Vielfalt der Themen, Zuverlässigkeit der Darstellung und gute Lesbarkeit auszeichnen. Unser Dank gilt wie immer an erster Stelle den
zahlreichen Autorinnen und Autoren, die uns in unseren Bemühungen
erfolgreich unterstützt haben und ohne die das Zustandekommen der
„Heimat“ undenkbar wäre.
Wir haben diesmal einen kleinen thematischen Schwerpunkt: Drei
Aufsätze beschäftigen sich mit der Verbindung zwischen Krefeld und
China in Geschichte und Gegenwart. Werner Goertz berichtet über
eine Reise im Jahre 1897 in das damals wirklich sehr ferne und fremde Land, an der auch Krefelder Kaufleute teilnahmen; Eckhart Preen
erzählt, wie er mit einer hiesigen Wirtschaftsdelegation unter Leitung
des Oberbürgermeisters China im Herbst 2012 erlebt hat, und Klaus
W. Bubeck resümiert seine Erfahrungen aus 45 Jahren Reisen in den
fernen Osten im Dienste der Firma Thyssen-Krupp. Die drei ganz
unterschiedlichen Beiträge geben in der Überschau einen interessanten Einblick in die persönlichen Erfahrungen von Asien-Reisenden
über einen Zeitraum von mehr als einhundert Jahren, und sie zeigen
beispielsweise, dass das Thema der Globalisierung gar nicht so neu
sein kann.
Es finden sich wieder zahlreiche Beiträge zu historischen Themen:
Margareta Siepen und Christoph Reichmann befassen sich mit archäologischen Funden aus dem Krefelder Stadtgebiet, Alexander
Tapper behandelt die Moersische Straße in Hüls als Grundherrschaft.
Ursula Broicher erinnert noch einmal an den Krefelder Aufklärer Engelbert vom Bruck. Ein Novum in der „Heimat“: Annette Paetz gen.
Schieck, Uta-Christiane Bergemann und Isa Fleischmann-Heck präsentieren in unserem Jahrbuch quasi den Katalog ihrer Ausstellung
„Kinderkleidung aus dem Nachlass der Marianne Rhodius“, die mit
großem Erfolg im Deutschen Textilmuseum in Linn gezeigt wurde.
Immer wieder finden sich Stoffe, die dankenswerterweise so ausführlich behandelt werden, dass sich ihre Veröffentlichung in mehreren
Teilen anbietet. So auch in diesem Jahrgang: Hermann Ostendorf
führt seine Geschichte der Hochschule Niederrhein mit einem Beitrag
über die ersten 20 Jahre der Fachhochschule Niederrhein fort; wir
veröffentlichen den ersten Teil der Arbeit von Hertha Sagebiel über die
evangelische und mennonitische Gemeinde in Krefeld in den Jahren
von 1918 bis 1945, und Gottfried Elfes führt uns im ersten Teil seiner Erinnerungen in das Krefeld der Kriegs- und Nachkriegszeit. Die
Krefelder Nachkriegszeit ist auch das Thema des Beitrags von Olaf
Richter und Dirk Senger. Sie stellen drei kürzlich (wieder-) entdeckte
Filme vor, die den Krefelder Karneval im Jahre 1950 zeigen.
Beiträge über Kunst, Literatur, Stadtbild- und Denkmalpflege runden
das Jahrbuch ab. Die ehemalige Leiterin des Museums Burg Linn,
Renate Pirling, widmet sich der heute vergessenen Künstlerin Agnes
Kaiser. Erfreulicherweise können wir auch mit Beiträgen aufwarten,
die einen aktuellen Bezug haben. Volker Döhne präsentiert eine faszinierende Fotostrecke des Uerdinger Hafengeländes, das in dieser
Form wohl bald nicht mehr zu sehen sein wird. Siegfried Gronert befasst sich mit der Geschichte der Horten-Fassade, die soeben ausgetauscht wurde, und Sylvia Martin erinnert an die Museumsleute Paul
Wember und Alexander Dorner.
Auch die Natur kommt wieder einmal zu ihrem Recht. Ulrich W. Abts
stellt uns die Haarfeine Glanzleuchteralge vor und berichtet über ihr
Vorkommen auf Krefelder Stadtgebiet.
Darüber hinaus finden sich die bewährten Rubriken unseres Jahrbuches: Dirk Senger eröffnet den Band mit dem Jahresrückblick „Von
Oktober zu Oktober“, Robert Claßen berichtet über die Aktivitäten
des Vereins für Heimatkunde im Zeitraum 2012/2013 und Olaf Richter
über das Stadtarchiv im Jahresrückblick 2012/2013. Michael van Uem
stellte die Krefelder Daten und Ereignisse der letzten zwölf Monate
zusammen und Dirk Senger die Personalien und Jubiläen des vergangenen Jahres. Den Überblick über neu erschienene Bücher und
Zeitschriften betreute wie stets zuverlässig Dr. Heribert Houben.
Zuletzt bleibt die schmerzliche Aufgabe, den Tod des ehemaligen
Stadtarchivars Dr. Guido Rotthoff zu vermelden. Dr. Rotthoff war nicht
nur langjähriges Mitglied im Vorstand des Vereins für Heimatkunde.
Wohl die meisten seiner wissenschaftlichen Aufsätze sind in der „Heimat“ erschienen. Von 1959 bis 1965 war er auch Schriftleiter des
Jahrbuches. Zu seinem 80. Geburtstag wurde ihm im Jahr 2002 der
73. Jahrgang der „Heimat“ gewidmet. Sicherlich bietet ein Vorwort
nicht den geeigneten Raum für eine ausführliche Würdigung. Diese
soll in der nächsten Ausgabe erfolgen.
Die beiden Schriftleiter hoffen, dass der Jahrgang 84 viele zufriedene
Bezieher, Käufer und – vor allem – Leser findet. Wir danken herzlich
allen, die mitgeholfen haben, dass die neue Ausgabe in gewohnter
Weise erscheinen konnte: den Autoren für ihre Beiträge, der Stadt
Krefeld und dem Landschaftsverband Rheinland für ihre Zuschüsse
und allen, die im Verlag van Acken an der Herstellung beteiligt waren.
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski
die Heimat 84/2013
5
Von Oktober zu Oktober
von Dirk Senger
Oktober
Die Kunstmuseen Krefeld zeigen die Ausstellung „Vibrierende Bilder Lärmende Skulpturen“ und erinnern damit an den 100. Geburtstag des ehemaligen Museumsdirektors
Paul Wember. Die Uerdinger freuen sich über
einen Herbstmarkt bei Sonnenschein. Für
den Neubau der Volksbank an der St. AntonStraße wird eine acht Meter tiefe Baugrube
ausgehoben. Am Horten-Haus beginnen die
ersten Arbeiten für den Umbau. Im Nordbezirk feiert man das 17. Kappesfest. Das dänische Unternehmen DSV investiert für einen
Logistikstandort 60 Millionen Euro in Fichtenhain. Das Kinderhospiz „Stups“ an der Jakob-Lintzen-Straße nimmt seinen Betrieb mit
rund 35 Mitarbeitern auf. In Oppum wird eine
Fünf-Zentner-Bombe entschärft. Gastland
beim Tanzfestival „Move!“ ist diesmal Frankreich. Gerhard Finckh, Direktor des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums, besucht auf
einer Werbetour mit einem Planwagen das
Museum Haus Esters. Dr. Sylvia Martin, stellvertretende Museumsleiterin in Krefeld, begrüßt den Gast an der Wilhelmshofallee. Die
Pläne für die neue Feuerwache in Hüls werden vorgestellt. Das Gebäude am Den Ham
soll 2,9 Millionen Euro kosten. Das Museum
Burg Linn zeigt eine Sonderausstellung zum
Bandoneon, das der Krefelder Heinrich Band
konstruierte. Die Zahl der Asylanten steigt
wieder an. In Krefeld leben 520 Flüchtlinge.
Das Krefelder Erfolgspferd Pastorius startet
beim englischen Klassiker in Ascot vor den
Augen der Queen. Die Traditionsgaststätte Herbst Pitt an der Marktstraße feiert ihr
150-jähriges Bestehen. Die Schlagersängerin Helene Fischer tritt vor 6 000 Zuschauern
im König-Palast auf. Rund 22 000 Krefelder
verdienen Geld als Beschäftige in Mini-Jobs.
Nach dem Brand bei einer Düngemittelfirma
am Hafen ist das Wasser im Hafenbecken
mit Schadstoffen belastet. Trotz des Erfolges
des Puppen-Mundart-Theaters Pappköpp
sprechen und verstehen immer weniger Seidenstädter das „Kriewelsche“. Die Arbeiten
an neuen Kitas in ehemaligen Schulen am
Westwall und der Florastraße beginnen. Anwohner der Bockumer Keutmannstraße fordern vehement die Beruhigung der Straße.
Ein Heizungsrohrbruch im Stadthaus unterstreicht einmal mehr den maroden Zustand
des Gebäudes. Im Winter hätten dort gut 500
6
die Heimat 84/2013
Mitarbeiter der Stadt in der Kälte gesessen.
Die einstige Gastwirtschaft „Et Bröckske“
verkommt immer mehr. Teile des Hauses
stehen unter Denkmalschutz. Ein Käufer für
das Gebäude findet sich nicht. Ein Spielfilm
mit der Eisenbahn „Schluff“ wird gedreht.
Eine „Braune Tonne“ haben Unbekannte in
die Scheibe eines islamischen Vereins an der
Gladbacher Straße geworfen. Der Hintergrund der Tat bleibt unbekannt. Das Stadttheater zeigt „Die lustigen Nibelungen“. Ein
Autohof in Fichtenhain geht in Betrieb. Ein
Motorradfahrer rast mit 173 Stundenkilometer in eine Radarfalle an der Gladbacher Straße. Der Neubau eines Textilwarenhauses an
der Friedrichstraße verzögert sich, weil zwei
Häuser nicht erworben werden können.
November
Der Stadtrat beschließt, die Hundesteuer
nicht zu erhöhen. Damit fehlen der Verwaltung 400 000 Euro für den geplanten Haus-
halt. Die Abgeordneten von CDU, FDP und
UWG stimmen für eine pauschale Kürzung
des Etats in allen Fachbereichen um einen
Prozent. Der „A-Gang“ lockt Besucher in die
Ateliers Krefelder Künstler. Die Westdeutsche Zeitung, der Express, Extra-Tipp und
Stadt-Spiegel eröffnen ein gemeinsames
Medienzentrum an der Rheinstraße Ecke
Ostwall. Die Redaktionen des Extra-Tipps
und des Stadt-Spiegels wurden zusammengelegt. Die neue Redaktion befindet sich im
ehemaligen Barmer-Haus an der Königstraße. Ein 36-Jähriger wird vom Landgericht in
die Psychiatrie eingewiesen. Er hatte an der
Oppumer Straße seine 71-jährige Mutter im
Sommer mit einer Stange erschlagen. Eine
geplante Wohnbebauung am Kaiser-WilhelmPark stößt bei einigen Parteien auf Unmut.
Politiker sehen die Gaststätte Nordbahnhof in
ihrer Existenz gefährdet. Die Einrichtung einer
dritten Gesamtschule wird beschlossen. Sie
zieht in das Gebäude der Edmund-Ter-MeerRealschule mit ein. Für die Kunstmuseen Krefeld, Museum Burg Linn und das Deutsche
Abb. 1. Baustelle für die neue Fünf-Gruppen-Kita am Westwall 200 im Gebäude der ehemaligen Volksschule.
Textilmuseum wird weiterhin ein dauerhaftes
Depot gesucht. Während des Umbaus des
Kaiser Wilhelm Museums lagern die Kunstwerke in einem Depot in Uerdingen, dem sogenannten „Schotte-Bau“. Ein Investor aus
Bielefeld kauft ein Areal des Projektes Rheinblick. Neben Wohnungen sollen Praxen und
ein Altenheim gebaut werden. Die Krefelder
Polizisten schieben 30 000 Überstunden vor
sich her. Zwei Krefelder Unternehmer wollen
einen Freizeitpark am Elfrather See realisieren. An der Gartenstraße wird ein Wohnhaus von Unbekannten angezündet. In Linn
wird eine Statue des Kölner Kürfürsten samt
Stadtmodell am Museum Burg Linn enthüllt.
Im Zoo erkunden kleine Pandabären zum ersten Mal ihr Gehege. Um die pauschale, einprozentige Kürzung für alle städtischen Fachbereiche entbrennt eine breite Diskussion.
Vor allem freie Träger im Kulturbereich sehen
sich in ihrer Existenz bedroht. Die Bezirksregierung Düsseldorf genehmigt den Bau einer
Hochspannungstrasse. Die Stadt soll dagegen klagen. Ein Krefelder Unternehmer investiert in die Alte Post am Ostwall. Dort wird ein
Fitness-Studio entstehen. Marc Blondin wird
neuer Vorsitzender der Krefelder Christdemokraten. Der 40-Jährige wurde zum Nachfolger
von Winfried Schittges gewählt. Jeden Tag
pendeln 9 220 Menschen von Krefeld nach
Düsseldorf. Die Firma Fressnapf investiert
40 Millionen unter anderem für den Ausbau
des Logistikzentrums in Krefeld-Linn. An der
Neuen Ritterstraße etabliert sich ein Straßenstrich. Der Protest aus der Bevölkerung ist
heftig. Der Kunstverein Krefeld zeigt Werke
von Studenten der Kunstakademie Düsseldorf. Weil der Brempter Hof in Uerdingen verkauft werden soll, sucht der Heimatverein der
Rheinstadt ein neues Zuhause. In der Spielzeit 2011/2012 haben 123 000 Zuschauer das
Krefelder Theater besucht, etwa 5 000 weniger als im Vorjahr.
Dezember
Das Modell eines von Mies van der Rohe
geplanten, jedoch nie realisierten Golfclubhauses auf dem Egelsberg in Traar soll als
1:1-Modell entstehen. Die Kosten betragen
rund 850 000 Euro. Die Kulturstiftung der
Sparkasse trägt allein 100 000 Euro bei. Die
Kulturstiftung des Bundes zahlt 240000 Euro. Organisiert wird das Projekt durch den
Verein „Mies in Krefeld“. In der Hochschule
Niederrhein wird die 83. Ausgabe des Krefelder Jahrbuchs „die Heimat“ vorgestellt. Das
Krematorium auf dem Hauptfriedhof soll verkauft werden. Welche Nutzung möglich sei,
prüfe die Stadt. Der Sinter Klaas aus Venlo
besucht die Kinder in Uerdingen. Traditionell
reist er mit dem Schiff an. Die Verwaltung legt
einen neuen Haushaltsentwurf vor. Demonstrativ stellt die gesamte Verwaltungsspitze
den Plan vor. Den politischen Entschluss einer pauschalen, einprozentigen Kürzung in
allen Fachbereichen hält sie für den falschen
Weg. Die CDU, FDP und UWG halten an ih-
Abb. 2. Bei den Umbauarbeiten im KaiserWilhelm-Museum sind Reste der Tapete entdeckt worden, die in den Ausstellungsräumen
des ersten Museums verwendet wurden.
rem Plan jedoch fest und stimmen im Rat dafür. Ein russisches Pianisten-Ehepaar möchte
das denkmalgeschützte Klärwerk in Uerdingen kaufen. Angeblich stehe der Vertragsabschluss unmittelbar bevor. Über Nacht
kommt der Winter nach Krefeld mit gut zwölf
Zentimeter Schnee und Glatteis. Auf den
Wintereinbruch können sich alle einrichten,
da es frühzeitige Prognosen gibt. Der OpernRegisseur Hans Neuenfels erhält im Rathaus
von Oberbürgermeister Gregor Kathstede für
sein „Bastardbuch“ den mit 10 000 Euro dotierten Niederrheinischen Literaturpreis der
Stadt Krefeld. Der 71-Jährige wurde in Krefeld geboren. Die Umbauarbeiten am Kaiser
Wilhelm Museum liegen im Zeitplan. Die neue
Struktur des Hauses ist bereits zu erkennen.
In Hüls formiert sich Widerstand gegen die
Verlegung und die damit verbundene Vergrößerung eines Lebensmitteldiscounters. Die
Bodensanierung am Saxhof ist abgeschlossen. Dort musste belasteter Boden bis zu
15 Meter tief ausgetauscht werden. Diverse
Geldscheine flattern mit dem Wind eines
Morgens über die Rheinstraße. Ein Mann hatte es auf dem Weg zum Steuerberater lose in
seiner Hosentasche und so unbemerkt verloren. Ein niederländischer Investor schlägt
den kostenlosen Bau eines Fußballstadions
samt Geschäften vor. Die Stadt müsse ihm
im Gegenzug ein Grundstück zur Verfügung
stellen. Ein Rockerclub an der Breite Straße sorgt für zahlreiche Einsätze der Polizei.
Der Straßenstrich an der Neuen Ritterstraße
soll durch mehr Kontrollen der Polizei und
des Ordnungsdienstes verdrängt werden.
Die Erweiterungsbauten der Musikschule an
der Uerdinger Straße „wachsen“ in die Höhe.
Der Protest gegen eine mögliche Schließung
der Uerdinger Stadtbücherei aufgrund der
Sparmaßnahmen nimmt zu. Die Stadt Krefeld sammelt als neue Einnahmequelle nun
auch Altkleider ein. Trotz knapper Kassen
meldet das Theater einen höheren Finanzbedarf an. Grund seien gestiegene Kosten.
Die Brauerei König-Pilsener kündigt ihren
Rückzug Mitte 2014 als Sponsor für die Arena an der Westparkstraße an. Die Bau GmbH
und die Wohnstätte planen für eine Passage
am Ostwall 15 Millionen Euro zu investieren.
Die Leiterin des Fachbereichs Grünflächen,
Doris Törkel, wechselt über den Rhein nach
Düsseldorf, um dort das Gartenamt zu leiten.
Eine Fehlbuchung über 800 000 Euro an eine
insolvente Firma wird die Stadt Krefeld nicht
weiter versuchen einzutreiben. Die Forderung sei nicht mehr durchsetzbar. Die Firma
schuldet der Stadt zudem weitere 100 000
Euro. Nach einer IHK-Umfrage bekunden
die meisten Krefelder Unternehmen für das
Jahr 2012 gute Umsätze und Geschäfte. Als
Konsequenz des Haushaltsentwurfes sollen
Vereine, die städtische Gebäude gemietet
haben, mehr Miete zahlen. Statt rund 11 600
Euro könnte die Stadt von denselben Mietern
gut 213 000 Euro nach ortsüblichen Mieten
verlangen. Entscheiden muss das allerdings
der Rat. Die Stadtwerke bestellen zwölf neue
Straßenbahnen im Wert von rund 30 Millionen Euro. Die Strecke der Linie 043 zwischen
Gladbacher Straße und Tackheide soll stillgelegt werden. Die Silvester-Serenade auf Burg
Linn mit dem Pianisten Gerrit Zitterbart begeistert das Publikum zum Jahresende.
Januar
Die Angst vor den Mieterhöhungen geht in
der freien Kulturszene um. Für zahlreiche Angebote würde es das „Aus“ bedeuten. Ein
auf einem Seil tanzender Gorilla aus dem Zoo
Krefeld findet in Medien weltweit Beachtung.
Eine Obdachlose muss ihr Quartier, einen
Treppenaufgang der Tiefgarage unter dem
Theaterplatz, räumen – ein weiteres Kapitel
der ungelösten Situation um den Theaterplatz. Für ein paar Spiele kehrte der Eishockey-Spieler Christian Ehrhoff wegen eines
Streikes in der US-amerikanischen Profiliga
zu den Krefeld Pinguinen zurück. Zum Abschied kamen fast 8 000 Fans in den KönigPalast. Weil Nachbar-Kommunen ihren Müll
nicht mehr in Krefeld verbrennen lassen wollen, will die SWK nach neuen Kunden in Europa suchen. Innerhalb weniger Tage brennt
es zwölf Mal in der Innenstadt, manchmal
fast zeitgleich. Ein 21-Jähriger wird als mutmaßlicher Brandstifter festgenommen. Immer
öfter fallen Ampeln aus, viele sind 20 Jahre
und älter. Die finnische Firma Outokumpu hat
die Firma Nirosta übernommen. Die Finnen
versprechen die Arbeitsplätze zu erhalten
und weiter in das Werk zu investieren. Die
die Heimat 84/2013
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Norbertus-Kirche wird weiter umgebaut, dort
sollen Wohnungen entstehen. Auf dem Areal der Helios-Klinik befindet sich die größte
Baustelle der Stadt. Rund 180 Millionen Euro
investiert der Konzern in alle Um- und Neubauten. Der Schnee liegt auf den Straßen,
da bleiben auch noch zwei Straßenbahnen
wegen einer defekten Weiche und dem Riss
einer Oberleitung liegen, was zu Verkehrsbehinderungen führt. Eine Autowerkstatt
mit Laden brennt am Dießemer Bruch komplett nieder. Streit beim Krefelder Karneval:
Der Prinz will die Sitten und Gebräuche der
Westgarde, der Garde der Prinzessin, nicht
akzeptieren und protestiert in den Medien.
Er möchte mit ihrer Lieblichkeit auch am
Altweiber-Tag zusammen sein. Der anhaltende Winter erfreut vor allem Kinder, die in den
Parks Schlitten fahren. Die Wohnstätte plant
in Linn große Veränderungen, alte Gebäude
am Quartelkämpchen sollen für neue Häuser
abgerissen werden. Mit einer Menschenkette protestieren gut 450 Bürger in Uerdingen
gegen die geplante Schließung der Bücherei.
Im Forstwald erinnern neue Infotafeln an die
Geschichte der Landwehr. Ein Sektenarzt aus
Chile, der sich in Krefeld aufhält, wird von
einem Gericht des südamerikanischen Landes zu fünf Jahren Freiheitsstrafe unter anderem wegen Kindesmissbrauchs verurteilt.
Die deutsche Justiz erhält jedoch keine Akten
aus dem Land und kann nichts unternehmen.
Ein in Uerdingen gebauter Schnellzug hat in
Russland seinen Dienst aufgenommen. Keinen Spaß am teuren Bier haben Karnevalisten
im Seidenweberhaus. Ihnen sind die Preise
dort in der fünften Jahreszeit einfach zu hoch.
Februar
Die Vertriebenen-Vereinigung der Insterburger kauft das Alte Rathaus in Uerdingen. Die
Ostpreußen hatten seit 1979 das Haus gemietet. Politik und Verwaltung ringen weiter
um den Haushalt. Auch Bürgerbüros sollen geschlossen werden. Im Museum Burg
Linn präsentiert dessen Leiter, Dr. Christoph
Reichmann, die archäologischen Funde des
Vorjahres, wie eisenzeitliche Siedlungsspuren
aus Fischeln. Die Lebenshilfe Krefeld plant
ein neues Haus für Autisten in Hüls. Ein Brand
wütet im Alexianer-Krankenhaus an der Oberdießemer Straße. Niemand wird verletzt. Die
„Hochzeit des Figaros“ feiert im Stadttheater
eine umjubelte Premiere. Der Sessionshöhepunkt naht, und in Verberg geht die Angst wegen des „Koma-Saufens“ von Jugendlichen
um. Wegen Problemen mit alkoholisierten
Jugendlichen verzichten die Jecken in Krefeld auf ihre Runde durch den Nordbezirk.
Der Winter hat die Seidenstadt weiterhin fest
im Griff. Neuer Schnee und Eis sorgen für
erhebliche Probleme. Die Altweiber-Affäre
um das Prinzenpaar dreht sich in den Zeitungen weiter – nun haben Ex-Prinzessinnen
ihre Orden zurückgegeben. Zu den Zügen in
Uerdingen kommen dann 50 000 Jecken, in
Krefeld 120 000 Narren. Sprayer sollen für
14 000 Euro eine „legale Wand“ erhalten. Zum
Ende der Session haben sich in Krefeld wieder alle Jecken lieb. Die von der Wohnstätte
geplante Ostwall-Passage wird durch weitere Ankäufe um mehr als 2 100 Quadratmeter
vergrößert. Feuerwehr und Polizei testen ein
digitales Funksystem. Das Theaterbündnis
Krefeld/Mönchengladbach braucht zehn Millionen Euro für die kommenden Jahre mehr
für seinen Etat. Der Schnee ist geschmolzen,
die Schlaglöcher werden sichtbar: Über 5 000
Meldungen erhält der Fachbereich Tiefbau.
Der Bürgerverein Ost soll reaktiviert werden.
Es haben sich zwei Gruppen gefunden, die
das angehen möchten. Weil die Mieten in der
Landeshauptstadt Düsseldorf viel zu hoch
sind, zieht es Menschen über den Rhein nach
Abb. 3. Eine der drei neuen Informationsstelen im Forstwald: (v. l. n. r.) Bezirksvorsteher HansJosef Ruhland, LVR-Fachbereichsleiter Umwelt Adolf Attenmeyer, Forstwald-Experte Helmut
Sallmann, Beigeordneter Thomas Visser, Marcus Bartsch vom Bürgerverein Forstwald und
Stadtförster Arno Schönfeld-Simon.
8
die Heimat 84/2013
Abb. 4. Dr. Christoph Reichmann, Leiter des
Museums Burg Linn, mit eisenzeitlichen Funden aus Fischeln.
Krefeld. Diese Nachfrage lässt die Mietpreise
hier ebenfalls ansteigen. Den Krefelder Waldbäumen geht es insgesamt besser, aber Eichen, Pappeln und Eschen sind meist krank.
Das Haus der Seidenkultur stellt Pläne für
einen Raum vor, in dem dauerhaft Paramente
gezeigt werden sollen. Der Theaterregisseur
Claus Peymann diskutiert mit Schülern des
Berufskollegs Kaufmannschule über das
Theater. Nach dem Unfalltod einer Ärztin entbrennt in den hiesigen Medien eine Debatte
über die Arbeitszeiten der Mediziner. Ein in
Hüls bei Gartenbauarbeiten entdeckter EinMann-Bunker kommt als Geschenk in das
Museum Burg Linn.
März
Kälte und Schnee fordern ihren Tribut, eine
Grippewelle rollt durch Krefeld. Das Theater
hat im Wagnerjahr auf seinem Spielplan mit
„Rienzi“ die „Lieblingsoper“ von Adolf Hitler
gesetzt. Die Vorbereitungen für die Sanierung des Stadthauses beginnen. Davon werden rund 540 Mitarbeiter betroffen sein. Der
Umbau soll über 33 Millionen Euro kosten.
Richtfest an der Albert-Schweitzer-Realschule: Der Neubau lehnt sich an die Formen der
dort einst stehenden Höheren Webschule an.
Das Museum Burg Linn präsentiert archäologische Funde aus Krefeld, die noch nie ausgestellt worden sind. Dazu gehört auch ein
Klo aus Haus Rath, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Kaufverträge für das Horten-Haus sind unterschrieben, dort wird das
„Ostwall Carree“ entstehen. Im Rathaus stellt
ein Niederländer seine Pläne für ein neues
Fußball-Stadion vor. Zwischen Verberg und
Traar werden 800 Bäume gepflanzt. Der Publizist Giovanni di Lorenzo, Chefredaktuer der
„Zeit“, ist beim 69. Moltke-Forum zu Gast.
Der Streit um die Innenbebauung im Karree Friedrich-Ebert-Straße, Schreberstraße,
Schönwasser- und Grotenburgstraße flammt
nach einer Fällaktion erneut auf. Einmal mehr
klagen Geschäftsleute über den Umbau
des Ostwalls. Sie befürchten Umsatzeinbußen. Auf dem Ostwall-Abschnitt zwischen
St.Anton-Straße und Nordwall schließen drei
Geschäfte. Die Anmeldezahlen für die Schu-
feiert in Krefeld sein 50-jähriges Bestehen.
Er wurde 1963 im Krefelder Hof gegründet.
Die Erweiterungspläne des Krefelder Hafens
werden konkret: In Linn soll ein Umschlagsplatz für Container entstehen. Der Bankräuber von Linn ist gefasst. Ein Krefelder Spitzmaulnashorn wird nach Estland abgegeben.
Der „Ladies Day“ im Stadtwald präsentiert
sich als gut behütete Veranstaltung. Die 4,5
Tonnen Drogensubstanz in einem Lagerhaus
wurden zwar von der Polizei sichergestellt,
doch plötzlich ist alles weg. Nun hat die Politik ihre Sparliste beschlossen. Dazu zählt
auch die Schließung der Uerdinger Bücherei,
was umgehend erfolgt. Der 84-jährige James
Last unterhält seine Fans mit seinem HappySound im König-Palast. Nach den Play-Offs
geht der Streit zwischen Pinguinen und Seidenweberhaus GmbH weiter.
Mai
Abb. 5. Haben im Krefelder Rathaus die Pläne für das „Ostwall Carree“ im ehemaligen HortenHaus vorgestellt (v. l. n. r. Planungsdezernent Martin Linne, Oberbürgermeister Gregor Kathstede, Investor Joachim Tenkhoff und Projektleiter Jürgen Walzel.
len in der Innenstadt sind weiterhin rückläufig. Am Fichte-Gymnasium werden in der ersten Runde nur noch 57 Kinder angemeldet.
Der Winter will einfach nicht enden, wieder
Schneefall in Krefeld. Bei der Kinderarmut
liegt Krefeld über dem Landesdurchschnitt,
das besagt ein Sozialbericht. Die Krefeld Pinguine und die Seidenweberhaus GmbH streiten sich über den Ticketverkauf. Die Sache
wird vor Gericht gehen. Der lange Winter hat
die Zahl der Schlaglöcher auf 7 000 erhöht.
Das Kresch-Theater feiert mit „Fehlbesetzt“
in der Fabrik Heeder eine erfolgreiche Premiere. Das Deutsche Textilmuseum zeigt
die Ausstellung „Der Kinder bunte Kleider“.
Das Medien- und Publikumsinteresse ist von
Beginn an groß. An der Hochschule Niederrhein beginnen die Arbeiten für einen Erweiterungsbau. Die Polizei jagt osteuropäische
Einbrecher sogar mit einem Hubschrauber.
Ein Mann des Verbrechertrios kann entkommen. Die Feuerwehrleute verlangen, dass ihre
Überstunden bezahlt werden. Die Stadt weist
die 1,5 Millionen-Euro-Forderung zurück. Die
Feuerwehrleute demonstrieren daraufhin vor
und im Rathaus. Die Kawai-Meisterkurse an
der Musikschule Krefeld locken PianistenTalente in die Stadt. Die Arbeiten für das „1:1
Mies-Modell“ auf dem Egelsberg beginnen.
Im Niederrheinischen Literaturhaus an der
Gutenbergstraße dreht sich vier Tage alles
um Kinderbücher. Ein Krefelder gewinnt in
der Sendung „Wer wird Millionär“ mit Günther Jauch 32 000 Euro. Die Umbauarbeiten
für die neue Gesamtschule in Uerdingen beginnen. Die Krefelder Eishockeyfans sind im
Play-Off-Fieber. Der Einzug ins Halbfinale ist
möglich. Der Einzelhandel fordert ein härteres
Vorgehen gegen die „Szene“ auf dem Theaterplatz.
April
Im Brempter Hof findet das traditionelle „EierKippen“ statt. Die Pinguine haben das Halbfinale erreicht, aber sie verlieren das erste
Spiel gegen die Eisbären Berlin. Der Streit
um den Erhalt der Uerdinger Bücherei hält
an. Die Befürworter ziehen sogar den Einigungsvertrag zwischen der Rhein- und der
Seidenstadt von 1929 aus dem Hut. Die
Malteser übernehmen das Josefshospital in
Uerdingen. Die Pläne zweier Krefelder Unternehmer für einen Freizeitpark am Elfrather
See werden konkreter. Auch die Politik steht
hinter dem Vorhaben. Die Operninszenierung
von „Rienzi“ am Stadttheater entwickelt sich
zu einem Medien- und Publikumserfolg. Die
Historische Feuerwehrgruppe in Linn zeigt
in der Vorburg ihre alten Gerätschaften und
erklärt Besuchern, wie früher Feuer gelöscht
wurde. Die Sparkasse in Linn wird überfallen. Im König-Palast verlieren die Pinguine
nochmals gegen Berlin und scheiden aus. Die
Fans feiern ihre Mannschaft und bedanken
sich für eine tolle Saison. Weil Kommunen
ihren Müll nicht mehr in Krefeld verbrennen
lassen wollen, drohen den Krefeldern höhere
Müllgebühren. Die Polizei entdeckt in einem
Lagerhaus am Dießemer Bruch 4,5 Tonnen
einer Chemikalie, mit der auch Drogen hergestellt werden können. Die Zuwanderung
aus Bulgarien und Rumänien hält sich laut
Stadt noch in Grenzen. Die Firma Siemens
investiert rund 40 Millionen Euro für ein Logistikzentrum. Das KWMobil rollt auf seiner
letzten Saison zu Schulen in der Stadt. „Rote
Karte“ aus Düsseldorf: Der Etatentwurf weise Mängel auf, so die Regierungspräsidentin.
Nun muss der Haushaltsentwurf überarbeitet werden. Der Deutsche Eishockeybund
Das Büro der Regionaldekane kehrt von
Viersen nach Krefeld in das ehemalige Haus
der Region am Dionysiusplatz zurück. Die
Eröffnung ist für den Herbst geplant. Ein
denkmalgerechter Erweiterungsbau an der
Gaststätte Nordbahnhof wird fertig gestellt.
Der Schluff-Film feiert in einem Krefelder Kino Premiere. In Linn kämpfen die Einwohner
für den Erhalt des Bürgerservicebüros an der
Rheinbabenstraße. Aus Brandschutzgründen
muss eine Kunstausstellung in der Volkshochschule frühzeitig beendet werden. Der
Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wirbt in der
Kulturfabrik für sich und die Sozialdemokraten bei der kommenden Bundestagswahl. Die
Debatte um die Szene auf dem Theaterplatz
verschärft sich. Die CDU will diese dort vertreiben. Polizei und Verwaltung sollen endlich
handeln. Um das Kaiser Wilhelm Museum soll
der neue Joseph-Beuys-Platz entstehen. Als
Blickfang ist die Kaiserstatue in einem Glaskasten an der Marktstraße vorgesehen. Jeder
Krefelder produziert – statistisch gesehen –
rund 820 Kilogramm Müll pro Jahr. Studierende der Akademie Mode und Design aus Düs-
Abb. 6. Studierende der Akademie Mode und
Design aus Düsseldorf (AMD) präsentieren im
Deutschen Textilmuseum in Krefeld ihre Entwürfe von zukünftiger Kinderkleidung: (v. l.)
Ricarda Kampes, Nasrin Degenring und Ekaterina Kolotinskaya.
die Heimat 84/2013
9
Abb. 8. Musik macht stark: 600 Kinder singen in der Glockenspitzhalle.
seldorf zeigen im Deutschen Textilmuseum
Entwürfe für zukünftige Kinderkleidung. Ein
Diorama, das die Schlacht an der Hückelsmay während des Siebenjährigen Krieges
darstellt, wird im Museum Burg Linn in einem
Sonderraum dauerhaft präsentiert. Mit einer
einmaligen Spende über 10 000 Euro hat die
Kulturstiftung der Sparkasse die Verleihung
des Niederrheinischen Literaturpreises gesichert. Aus Spargründen sollte das Intervall der Verleihung verändert werden. Über
40 000 Besucher kommen zum Flachsmarkt
nach Krefeld. Der Umbau des Kaiser Wilhelm
Museums wird sich – wie erwartet bei einem
Altbau – verteuern. Im Mai sind es eine Million
Euro mehr Kosten. Im Museum Burg Linn wird
eine Ausstellung über die Krefelder Husaren
eröffnet. Baden oder nicht baden – das ist
am Elfrather Badesee die Frage. Die Wasserwerte werden unterschiedlich beurteilt. Allein
die Gänse dort stört es nicht. Das Marketing
für den Umbau der Haltestelle Ostwall/Rheinstraße soll 200 000 Euro kosten. Nach Ansicht
des Einzelhandels ist das zu wenig, für Teile
der Politik schon zuviel. Krefelds Spitzenkoch, Yves Chopelin, beglückt seit 50 Jahren
seine Gäste mit Gaumenfreuden, seit 2001 im
Uerdinger Casino. Zur Eröffnung des MiesModells auf dem Egelsberg kommen rund
500 Besucher. Im Job-Center wird eine Mitarbeiterin von einem 54-Jährigen leicht verletzt.
Anschließend droht er sich umzubringen, er
kommt in eine Psychiatrie. Ein Tiermörder
schreckt Krefeld auf. Ein Schafsbock wurde
geköpft aufgefunden.
Juni
Der „Zensus“ lässt Krefeld schrumpfen. Die
Seidenstadt soll angeblich 12 000 Einwoh10
die Heimat 84/2013
ner weniger und damit nur 222 247 Bürger
zählen. Das Ergebnis dieser Volkszählung
könnte finanzielle Folgen für die Kommune
haben. Das Folklorefest zittert um seinen
weiteren Bestand – auch dort fehlt Geld.
Über 1 500 Pontos-Griechen tanzen im
König-Palast. Der Rhein steigt, bald hat er
die Neun-Meter-Marke erreicht. Ein ehemaliger CDU-Geschäftsführer soll rund 90 000
Euro aus der Parteikasse veruntreut haben.
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen
übernommen. Nach weiteren Taten geht wegen des Tiermörders die Angst um. Die Probleme mit dem Straßenstrich an der Neuen
Ritterstraße bleiben weiterhin bestehen. Die
Politik diskutiert die Erweiterung des Sperrbezirks. Die Straßenbahnlinie 043 fährt ein
letztes Mal nach Tackheide. Der Ordnungsausschuss beschließt mehrheitlich die Verdrängung der Szene vom Theaterplatz, ohne
eine Alternative zu nennen. Das Technische
Hilfswerk Krefeld hilft beim ElbehochwasserEinsatz. Bei einem Sportfest an der Gladbacher Straße kollabieren acht Kinder. Was
dahinter steckt, bleibt rätselhaft. Die Stadt
gedenkt des schweren Bombenangriffes vor
70 Jahren auf Krefeld mit einer Ausstellung
im Museum Burg Linn und anderen Veranstaltungen. Der Tiermörder verletzt ein weiteres
Pony schwer. Die geplante Solaranlage auf
dem Dach der neuen Haltestelle am Ostwall
lohnt sich nicht: Vier bis fünf Stunden Sonnenschein pro Tag reichen nicht aus. Bei der
Benefiz-Veranstaltung „Musik macht stark“
treten über 600 Kinder in der Glockenspitzhalle auf. Im Ausländeramt erhöhen sich immer öfter die Wartezeiten. Die Politik und die
Medien nehmen sich des Themas an. Der
Mörder ist eine Mörderin, überraschend wird
eine 17-Jährige als Täterin der Tiermorde und
Quälereien überführt. Weil sie jedoch nicht in
Haft kommt, kann eine weitere Tat nicht verhindert werden. Eine 24-jährige Angestellte
eines Fotoladens übergibt gegen den Willen
ihres Chef Fotos an die Polizei – so kann ein
Fall von Kindesmissbrauch aufgedeckt werden. Zwei Tage später wird sie entlassen.
Der Fall sorgt bundesweit für Aufsehen. Die
Gemeinde der Alten Kirche meldet erstmals,
dass der Fortbestand des Gotteshauses in
Gefahr sei. Die Entkernungsarbeiten am Horten-Haus gehen voran.
Juli
Zehntklässler der Stephanus-Schule gewinnen nach 2011 den History Award. Damit der
KFC Uerdingen auch in der Regionalliga spielen kann, wird das Grotenburg-Stadion ausgebessert. Wegen einer Bombenentschärfung müssen 1 600 Menschen in Oppum ihre
Wohnung räumen. Der Theaterintendant, Michael Grosse, bleibt bis 2020 am Stadttheater. Thomas Rath erhält den Modepreis „Goldene Seidenschleife“ in der Kategorie „Mode
und Marketing“. Ob ein Kraftwerk in Uerdingen gebaut wird, soll erst nach der Kommunalwahl 2014 entschieden werden. Die
Krefelderin Natalie Tenberg veröffentlicht ein
Buch über eine deutsch-indische Familie. Um
die leere Kasse zu füllen, verkauft die Stadt
für gut zwei Millionen Euro Grundstücke und
Immobilien. Eine endgültige Lösung für das
Krematorium auf dem Hauptfriedhof steht
immer noch aus. Hindus planen in Linn einen
Tempel zu bauen, bis auf die Absichtserklärung passiert aber erstmal nichts weiter. Im
Zoo Krefeld kommt ein seltenes Spitzmaulnashorn zur Welt. Es ist der vierte Nachwuchs
der Nashornkuh. Die Theatergruppe der Lebenshilfe zeigt das Stück „L’amour und ande-
Abb. 9. Thomas Rath (Mitte) hat den German Lifestyle Award in der
Kategorie „Mode & Marketing“ erhalten. Oberbürgermeister Gregor
Kathstede und Moderatorin Desiree Nick bei der Fashionworld-Eröffnung.
res Gedönes“ auf der Bühne im Südbahnhof.
In Sachen Innenbebauung in Bockum wird
das nächste Kapitel eingeläutet: Der CDUFraktionsvorsitzende wirft dem Baudezernenten Untreue vor – so steht es jedenfalls
in den Medien. Die Sommerloch-Geschichte
wird heftig ausgetragen, um irgendwann zu
verebben. Derweil verhärten sich die Fronten
zwischen Politik und Verwaltung beim Haushalt immer mehr. Überraschend verkünden
zwei Krefelder Unternehmen, dass sie ihr Engagement beim geplanten Freizeitpark in Elfrath zurückziehen. Als Begründung nennen
sie zu wenig Rückhalt aus der Politik und der
Öffentlichkeit. Einmal mehr ergibt ein Test,
diesmal vom ADAC, eine schlechte Wasserqualität für den Elfrather See. Die Probleme
im Ausländeramt haben sich dafür entspannt.
Auch im zweiten Anlauf lehnt die Regierungspräsidentin den Haushaltsentwurf der Stadt
ab. An einer Scheibe des Gorilla-Außengeheges werden mutmaßliche Schuss-Spuren
entdeckt. Das Panzerglas hat standgehalten.
Am Horten-Haus „fallen“ die ersten Kacheln.
Für das Museum Burg Linn bleiben einige
Elemente für die stadthistorische Sammlung
erhalten. Die Sanierung der Dionysiuskirche
wird fortgesetzt.
Abb. 10. Für die Stadthistorische Sammlung hat Dr. Christoph Dautermann, stellvertretender Leiter des Museums Burg Linn, einige HortenKacheln erhalten.
tung im Hafengebiet hat sich nicht verändert.
Immer noch ist die Anzahl der Tage zu hoch,
an denen der Grenzwert überschritten wird.
Die finnische Firma Outokumpu verspricht,
dass sie sich an die Abmachung nach der
Übernahme von Nirosta hält. Die Mitarbeiter ahnen, dass da wohl noch etwas kommt.
Aus „Kostengründen“ soll der Kinderkarnevalszug in Verberg nicht mehr ziehen. Weil
die Stadt keine Zuschüsse an freie Träger in
der Kulturszene zahlt, drohen dort Angebote und Arbeitsplätze wegzufallen. Ein neues
Gesundheitsprogramm für städtische Mitarbeiter wird von der FDP via Medien ironisch
kommentiert. Die Verwaltung hatte zuvor den
höchsten Krankenstand seit sechs Jahren zu
vermelden. Nach der erfolgreichen Saison
kommen über 900 Fans zum Trainingsauftakt
der Krefeld Pinguine in die Rheinlandhalle.
Fast 6 000 Wohnungen finden in der Stadt
keine Mieter, am Stadtrand wird das Angebot
dagegen knapp. Weil eine GewerbesteuerForderung aussteht, droht dem KFC Uerdingen die Insolvenz. Wieder wird ein totes
August
Das Ausbildungsjahr beginnt, und in Krefeld
suchen noch 1 206 Jugendliche einen Platz.
Zeitgleich sind noch 754 Stellen offen. Die
Strommasten für eine neue Überlandleitung
werden in Fischeln aufgebaut. Die Bezirksregierung lehnt die Ausweitung des Sperrbezirks an der Neuen Ritterstraße ab. Das
Wohl der Jugend sei dort nicht gefährdet, die
Kontrollen reichen aus. Die Feinstaubbelas-
Abb. 11. Weitere Renaturierungsmaßnahme am Flöthbach.
die Heimat 84/2013
11
Tier im Hülser Bruch entdeckt. Der Kämmerer möchte bis 2014 einen ausgeglichenen
Haushalt. Bis Oktober muss die Stadt beim
Regierungspräsidenten einen Vorschlag einreichen. In Düsseldorf sieht man die Sparansätze als sehr optimistisch an. Im Zoo Krefeld
stirbt der Orang-Utan Telok im Alter von 50
Jahren. Fünf Stunden kämpft die Feuerwehr
gegen einen Schwelbrand in einem Silo im
Hafengebiet. Am Flöthbach fühlt sich der Eisvogel wieder wohl. Auch in Krefeld beklauen
Jugendliche vor allem ältere Menschen direkt
an Geldautomaten. Der Hamburger Architekt
Hadi Teherani plant einen Teil des RheinblickProjektes. Wohnungen, Praxen und ein Altenheim sollen an der Rheinfront entstehen.
Einmal mehr wird in einem Mehrfamilienhaus
ein Feuer absichtlich gelegt. Die Krefelder
Baudenkmal-Stiftung ermöglicht die Rekonstruktion des Pflasters vor dem Portal des
Gymnasiums am Moltkeplatz. Die Kosten
betragen 18 000 Euro. In Linn feiert man „Lebendige Geschichte“ rund um die Burg. Ein
weiteres Rheinblick-Gelände wurde an einen österreichischen Investor verkauft. Was
passiert mit dem Bayer-Casino am Rhein?
Der Konzern möchte es abreißen lassen, das
Rheinische Amt für Denkmalpflege möchte
das Bauwerk erhalten. Die Entscheidung soll
ein Gericht fällen. Nachdem zahlreiche Spender ihre Geldbeutel geöffnet haben, kann das
Folklorefest zum Ende der Sommerferien
doch stattfinden.
Abb. 12. Ausstellung Haus Esters „Grad der Gewissheit“. Mit „1417 + (16. 08. 2013)“ hat
die Künstlerin Alicja Kwade, Jahrgang 1979, eine monumentale Installation geschaffen, die
das Konzept einer Verknüpfung des Innen- und Außenraums der Villa durch den Architekten
Ludwig Mies van der Rohe um die Dimension des Weltraums erweitert.
September
Die „heiße Phase“ des Bundestagswahlkampfs läuft. Die Kandidaten werben um die
Gunst der Bürger. Die Einnahmen aus der
Gewerbesteuer fallen für die Stadt massiv
geringer aus als erwartet. Alle vorangegangenen Sparbemühen sind obsolet, ab sofort
herrscht der „Sparkommissar“ in Düsseldorf
über die Krefelder Belange. In Uerdingen wird
das Prinzenpaar der kommenden Session,
Hajo I. und Gabi II., vorgestellt. Vor allem in
der Innenstadt blockieren diverse Baustellen
den Verkehr. Der „Neuntöter“ wird nach fast
50 Jahren wieder im Latumer Bruch nachgewiesen. Nach dem Finanz-Gau entfacht der
Streit zwischen Verwaltung und Politik erneut. Ein Streitpunkt ist das geplante „Glasdach“ an der Haltestelle Ostwall/Rheinstraße.
Die Bahn meldet, dass Krefeld einen InterCity-Anschluss bekommt. Ab Dezember hätten Reisende einmal am Tag die Möglichkeit,
direkt nach Berlin zu fahren. Mit Voith Paper
setzt eine Reihe von Meldungen ein, die nichts
Gutes verkünden: Stellenabbau. Hier sollen
es 213 Menschen sein, die bald ohne Lohn
auf der Straße stehen. Die Fashionworld wird
mit einer Gala in der Kulturfabrik eröffnet. Das
neue Konzept ohne „Domes“ geht auf, Tausende drängeln sich um die Catwalks in der
Innenstadt. Unmittelbar am Uerdinger Chempark wird ein Container-Umschlagsplatz in
Betrieb genommen. Der Historische Verein
für den Niederrhein tagt in Krefeld-Linn. Das
12
die Heimat 84/2013
Kresch-Theater eröffnet seine neue Spielzeit
mit „Fast Faust“ in der Fabrik Heeder. An der
Hochschule Niederrhein in Krefeld schreiben
sich 3760 neue Studierende ein. Die CDU ist
mit 38,9 Prozent die Gewinnerin der Bundestagswahl in Krefeld. Die SPD erreicht 31,1
Prozent bei den Zweitstimmen, FDP 6,5 Prozent, Grüne 8 Prozent, die Linke 6,6 Prozent,
die Sonstigen 8,9 Prozent. Ihre Wahlkreise
haben direkt gewonnen: Ansgar Heveling
(CDU) und Siegmund Ehrmann (SPD). Über
die Listen zogen ein Kerstin Radomski (CDU)
und Ulla Schauws (Grüne). In ihrem Theater
erinnern die Pappköpp mit einer Ausstellung
an den verstorbenen Bühnenkünstler Rüdiger Tiefers. Der Abriss und Umbau der Werkkunstschule beginnt, die historische Fassade
wird erhalten bleiben. Die 17-jährige Tatverdächtige gesteht die Tötung und Verletzung
von Tieren. Daraufhin wird sie in eine Psychiatrie eingewiesen. Mit der Ausstellung „Grad
der Gewissheit“ wird im Museum Haus Esters
im Garten auch eine monumentale Installation
der Öffentlichkeit präsentiert. Im Haus Lange
ist „Zugaben“ zu sehen, Exponate aus den
Ankäufen der Kunstfreunde der vergangenen
30 Jahre. Mit „Ewig jung“ feiert das Ensemble
des Stadttheaters eine kurzweilige Premiere.
Die Ausstellung „Der Kinder bunte Kleider“
im Deutschen Textilmuseum endet mit einem
Besucherrekord: Über 12 000 Besucher haben sich die Ausstellung angesehen.
Abb. 13. „Die Bilder werden nie mehr so schön
aussehen wie an diesem Ort“, schwärmt der
Künstler Michael Craig-Martin über die Miesvan-der-Rohe-Villa Haus Esters in Krefeld. Er
präsentierte in „Less is still more“ 16 Großund mittelgroßen Formate.