Man kann in Berlin neue Konzepte ausprobieren
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Man kann in Berlin neue Konzepte ausprobieren
berlin Unternehmerrunde vor Tiergarten: Zur Diskussion trafen sich (v.l.n.r.) Matthias Klussmann, Niclas Karoff, Thomas Zabel, Laurentius A. Hegeman, Stefanie Frensch, Sebastian Blecke, Jan Dohrwardt, Roswitha Loibl, Robert-Christian Gierth, Assem El Alami und Ingo Malter. „Man kann in Berlin neue Konzepte ausprobieren“ unternehmerrunde Flächen für hochpreisige Büros könnten knapp werden, aber preissensible Unternehmen haben die Wahl. Auch über die Wohnungsperspektiven, Bürgerproteste und Grundstückspolitik diskutierten die Insider des Berliner Marktes. Berlin ist zurzeit hip für die Kreativwirtschaft. Für wie stabil halten Sie diesen Trend? Ingo Malter:Ich hatte heute Morgen noch einen Artikel in der Hand über die Kreativwirtschaft, die seit 2009 rund 30.000 Arbeitsplätze in der Stadt geschaffen hat. Das ist kein hippes, trendiges Kurzzeitdasein, sondern das sind Arbeitsplätze. Da kann man sich ruhig mal ganz alten fundamental-ökonomischen Prinzipien nähern und sagen: Wenn der Arbeitsplatz da ist, dann kommt der Rest hinterher. 16 immobilienmanager · edition Berlin· 11 - 2014 Assem El Alami:Wenn ich richtig informiert bin, hatten wir im vergangenen Jahr einen weiteren Rekord bei den Besucherzahlen, rund 27 Millionen Übernachtungen bei etwa zwölf Millionen Besuchern. Ist das gut für Berlin und wirkt sich das auf die Immobilienbranche aus? Ja, denn Berlin hat lange Zeit ein Schattendasein geführt, das jetzt auch unter anderem durch den Tourismus aufgebrochen wird und das Interesse der Welt etwas stärker auf sich zieht. Robert-Christian Gierth:Diese Tourismusgeschichte hat ja noch keineswegs den Höhepunkt erreicht. Wenn wir einen neuen Flughafen haben und es Direktflüge aus dem asiatischen Raum gibt, werden wir noch einmal einen erheblichen Zuwachs an Touristenzahlen haben. Die Hotels, die eröffnet haben, haben alle sehr gute Belegungszahlen und das nimmt auch weiterhin zu. Das heißt, auch in der Asset-Klasse Hotel ist derzeit kein Ende des Aufschwungs absehbar. Sebastian Blecke:Für den gewerblichen Teil stellen wir fest, dass vor allem auch internationale Player verstärkt in Berlin unterwegs sind. Ingo Malter Stadt und Land Wohnbauten Gesellschaft Assem El Alami:Billige Büroflächen sind auch im internationalen Vergleich immer wichtig. Aber Berlin hat eine Qualität gewonnen in den letzten Jahren: Die Stadt zieht Talente an. Wenn Sie zum Beispiel ein Unternehmen auf- oder ausbauen wollen, dann ist die Miete zwar ein Faktor; aber das Wichtige ist, dass nicht nur Leute aus Berlin gern dort arbeiten, sondern die Stadt Menschen zum Beispiel aus Paris, London, Frankfurt oder München anzieht. Auch im Bürobereich herrscht Boom. Wie sehen Sie die Lage bei den verfügbaren Flächen? Niclas Karoff:In der Wahrnehmung konzentriert sich vieles auf die Lage innerhalb des S-Bahn-Rings. Sie ist angespannt. Wer mehr als 5.000 Quadratmeter am Stück sucht, der hat zunehmend Probleme. Jan Dohrwardt:Beim Leerstand liegen wir im Moment nach unserer Berechnung bei knapp unter fünf Prozent. Dies bedeutet einen Leerstand von unter 900.000 Quadratmetern. Berlin hat einfach wahnsinnige Zuwächse, wir haben 50.000 Nettozuzüge pro Jahr. Das sind nicht nur junge Studenten, sondern auch Unternehmen, die sich hier ansiedeln. Wir haben auch Flächen in den Außenbezirken, aber die Verkehrsanbindung ist dort ein Thema, die Mieter wollen Uund S-Bahnverbindungen. Stefanie Frensch:Was Flächen im Innenbereich generell angeht: Berlin ist in einer einzigartigen Situation gegenüber allen anderen Großstädten in Deutschland und sicherlich auch den wesentlichen Städten in Europa. Der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 weist mittelund langfristig ein Potenzial von über 220.000 Neubauwohnungen aus. Gewerbe- oder Industrieflächen sind noch gar nicht dabei. Das zeigt: In der Innenstadt ist unglaublich viel möglich. Das größte Problem ist aber die Akzeptanz, dass die- Assem El Alami Berlin Hyp se Flächen tatsächlich einem Bauvorhaben zugeführt werden sollten. Würden Sie Entwicklern raten, sich außerhalb des S-Bahn-Rings umzusehen? Matthias Klussmann:Wir haben dort Wohnungsmieten unter acht Euro und Gewerbemieten unter zehn Euro und sind damit unter den Erstellungskosten. Auf dieser Basis kann man keine neuen Developments errichten. Für Neu-Developments bin ich automatisch im Zentrumsbereich, denn anderswo bezahlt keiner die zwölf oder 15 Euro Miete, die nötig sind. Dort sind die Flächenreserven aber bald erschöpft. Assem El Alami:Was diese Stadt interessant macht, sind ja gerade die kreativen Industrien. Es liegt auf der Hand, dass diese nicht unbedingt für 20 Euro pro Quadratmeter Büroflächen anmieten können. Was ich in Berlin so spannend finde: Man kann hier auch mal neue Konzepte ausprobieren, auch B-Lagen können interessant sein. „Wir werden keine großen Wohnbauflächen mehr auf den Markt bringen“ Wie beurteilen Sie als Wohnungsspezialisten die Flächenverfügbarkeit? Laurentius A. Hegeman:In Berlin gibt es immer Flächen. Aber die Politik ist in der Lage, es so schwierig zu machen, dass man mit den Flächen für den Wohnungsbau nichts anfangen kann. Das wird dazu führen, dass wir ein, zwei Jahre lang keine großen Wohnbauflächen mehr auf den Markt bringen können. Es ist für mich eine richtige Herausforderung in der kommenden Zeit. Ich beobachte den Gewerbemarkt sehr stark, weil ich denke, dass auch dort für uns durch die Entwicklung neuer und innovativer Produkte die Zukunft liegt. Robert-Christian Gierth Colliers International Berlin Ingo Malter:Sind diese Flächen wirklich vorhanden? Wir haben aufgrund des relativ hohen Lebensstandards hier, den die Breite der Berliner Bevölkerung auch eisern verteidigen möchte, Hemmnisse in der Nachbarschaft, wenn wir Wohnungsbau betreiben möchten. Das heißt, theoretisch ist die Fläche da. Sie kriegen es nur nicht mehr politisch umgesetzt, da etwas entstehen zu lassen. Stefanie Frensch:Lassen Sie uns das Tempelhofer Feld nennen. Wir schaffen es bisher selten, das Thema Wachstum so aufzugreifen, dass wir für Projekte in der Bevölkerung Befürworter gewinnen oder Gruppen finden, die sich konstruktiv mit dem Projekt auseinander setzen wollen. Wir schaffen bislang nur eines: zu konstatieren, dass sich eine Gruppe mit Neinsagern gebildet hat. Das ist die größte Herausforderung, wenn es darum geht, Flächen zu aktivieren. Robert-Christian Gierth:Gerade das Land hat viele eigene Grundstücke, die den entsprechenden Landesgesellschaften zugeführt werden und die sie günstig bebauen. Dadurch wird das Angebot an frei verfügbaren Grundstücken nicht gerade größer. Das führt dazu, dass bestimmte Grundstücke, die auf den Markt gebracht werden wie die Feuerlandhöfe, eine gigantische Preisdynamik bekommen. Innerhalb des Rings sind wir dann bei einem Preis pro Quadratmeter Bruttogrundfläche von 800 Euro und darüber angekommen. Wie ist die Nachfrage im höherpreisigen Wohnsegment? Thomas Zabel:Im Hochpreissegment gibt es wenige Ausnahmeprojekte in Zentrumslagen, aber Nachfrage aus den unterschiedlichsten Teilen dieser Welt. Die Preise, die erzielt werden könnten, sind fast sekundär. Wir sind nicht in der Lage die Qualität zu liefern, die man in weltweiten Metropolen gewohnt ist. Ein Maßstab sind Projekte wie das Hyde Park immobilienmanager · edition Berlin· 11 - 2014 17 berlin Sebastian Blecke GSG Gewerbesiedlungs-Gesellschaft Berlin One in London mit einem Kaufpreis von 40.000 Pfund pro Quadratmeter. Im Preissegment ab einer Million Euro beurkunden wir zwischen zwei bis fünf Wohnungen pro Monat. Matthias Klussmann:Als Vorsitzender unseres BFW-Immobilienverbandes bekomme ich die Rückmeldung, dass der Vorvertrieb im höherpreisigen Segment nicht mehr so wie geschnitten Brot läuft wie zuvor. In der Region zwischen 4.000 und 6.000 Euro pro Quadratmeter hat die Vertriebsgeschwindigkeit deutlich nachgelassen. „Vertriebsgeschwindigkeit bei Wohnungen hat nachgelassen“ Niclas Karoff TLG Immobilien versorgt, sodass alle subventioniert mieten können zu 6,50 Euro. Aber der ganze Zwischenbereich, für den gibt es kein Angebot. Matthias Klussmann:Das ist auch ein Ergebnis dessen, dass die Kaufpreise deutlich den Mieten weggelaufen sind. Der Preisanstieg stoppt inzwischen. Wir warnen unsere Mitglieder davor, entwickelte Wohnbaugrundstücke quasi schon für Euro 2.000 pro Quadratmeter Wohnfläche einzukaufen. Wir sehen erste Alarmsignale, dass es zu Übertreibungen kommt. Thomas Zabel:Dann haben wir weiterhin das Problem der Zweckentfremdung. Viele Wohnungen sind zweckentfremdet worden in Anwaltskanzleien und Arztpraxen und noch weitaus mehr in Ferienappartements. Es gibt geschätzte 20.000 Ferienappartements in Berlin, die dem Mietmarkt in den letzten Jahren entzogen worden sind. Bisher wurden lediglich 6.000 bei den Bezirksämtern angemeldet, das heißt, es gibt 14.000 illegale Ferienwohnungen in Berlin, aber nicht genug Personal in der Verwaltung, um dem nachzugehen. Laurentius A. Hegeman:Wir haben uns vor vier Jahren schon von diesem Hochsegmentmarkt verabschiedet. Wir würden am liebsten unter 3.000 Euro bleiben, das wird schon schwierig. Es wäre ein gigantischer Markt, aber die Investoren nehmen uns die Dinge aus der Hand. Sie zahlen einen Kaufpreisfaktor von 21 oder 22 Jahresmieten, vor vier Jahren lagen wir Im Segment der günstigeren Wohnunnoch bei 18. Das Problem ist, dass die gen wird viel gebaut, auch in Kooperation Leute, die eigentlich für 3.000 Euro eine von landeseigenen und privaten UnterEigentumswohnung kaufen wollen, nicht nehmen. Wie funktioniert das? mehr zum Zuge kommen. Stefanie Frensch:Wir haben den AufIngo Malter:Daneben gibt es in Berlin trag, relativ zügig einen hohen Volumengewisse ideologische Grenzen, die auch anteil an den Neubauvorhaben zu überdafür sorgen, dass es eine Mieterstadt nehmen. Aufgrund der langen Vorlaufbleibt. Es wird auch seitens des Landes zeiten sind wir auch Investoren, die dafür Sorge getragen, dass es eher Developments übernehmen. Diese Koschwierig ist, im unteren Einkommens- operation läuft für beide Seiten ausgesegment Eigentum zu bilden. sprochen gut. Zusätzlich gibt es das BerLaurentius A. Hegeman:Es gab eine liner Modell, das sicherlich insbesondere Studie über dieses neue städtebauliche auf privater Seite auch kontrovers geseModell hier in Berlin. Der große Verlie- hen werden kann und wird. Dabei geht es rer dieses ganzen Modells ist die Mittel- darum, dass in größeren Quartiersentschicht, die finanzielle Möglichkeiten wicklungen ein Anteil der Wohnungen hätte, Eigentumswohnungen zu kaufen. mit einer Förderung belegt wird und zu Die niedrigen Einkommen werden gut „bezahlbaren Preisen“ an landeseigene 18 immobilienmanager · edition Berlin· 11 - 2014 Jan Dohrwardt BNP Paribas Real Estate Unternehmen veräußert werden soll. Ich glaube, wenn sich beide Seiten daran gewöhnt und das auch in ihre Kalkulationen eingerechnet haben, wird es zu einer tragfähigen Lösung kommen. Die Grundstückspreise werden sich dann entsprechend adjustieren. Robert-Christian Gierth:Der Markt der Wohnbaugrundstücke ist sehr heiß. Der Nachteil ist, dass der gewerblichen Nutzung und Entwicklung viele Projekte weggenommen werden. Daher ist die Büroflächenentwicklung inzwischen hoch spannend. Sie plädieren für mehr Gewerbeentwicklung. An welchen Standorten könnte sie jetzt sinnvoll sein? Jan Dohrwardt:Es ist eine Frage der Nachfrage. 30 bis 40 Prozent der Abschlüsse spielen sich im Segment zwischen 13 und 17 Euro Miete pro Quadratmeter ab. Auf der Südseite des Hauptbahnhofs wird zurzeit für 20 Euro plus gebaut, auf der Nordseite für 18 bis 19 Euro. Aber was die Nutzer eigentlich möchten, ist eine typische Mediaspree. Wenn dort ein Neubau spekulativ errichtet wird, bekommt man ihn zwischen 15 und 16,50 Euro. Strauss & Partner hat es clever gemacht. Sie haben selbst Raumbedarf, durch diese Vorvermietung haben sie die Finanzierung erhalten und konnten anfangen zu bauen. Zalando hat dann den Standort Mühlenstraße gewählt, weil 15 Monate später 20.000 Quadratmeter verfügbar waren. Stimmen Sie in dieses Plädoyer für spekulatives Bauen ein? Matthias Klussmann:Aus Investorensicht möchte ich eine Gegenposition dazu einnehmen. Wir haben ein besonderes Haus, das Ullsteinhaus mit 80.000 Quadratmetern. Dort haben wir Start-ups, wir haben die Lufthansa, die Deutsche Bank und so weiter. Alles auf einem Stefanie Frensch Howoge Wohnungsbaugesellschaft Niveau von acht bis neun Euro. Die modernsten Flächen, maßgeschneidert, das bietet die Stadt eben auch. Es heißt, die Achse Mediaspree und O2-World sind toll. Ja, aber es sind eben enge Grenzen gesetzt. Mir wurde als Endinvestment die Immobilie angeboten, in die Mercedes eingezogen ist, aber ich frage: Was muss ich wieder investieren, wenn sie ausziehen? Wir haben in Berlin sehr viele günstige Konkurrenzflächen in nächster Nähe. Jan Dohrwardt:Das sehe ich komplett anders. Man muss sehen, wer wo mietet. Das Ullsteinhaus ist ein sehr schöner Erfolg, aber dort sitzen andere Unternehmen als am Hauptbahnhof oder an der Mediaspree. Lufthansa hat dort ein Callcenter, die Deutsche Bank auch. Wenn man sich anschaut, was in den vergangenen vier, fünf Jahren an der Mediaspree entstanden ist: Dort sitzen Coca Cola, Universal, BASF mit 20.000 Quadratmetern. Es gibt Spekulationen, dass Zalando sich weiter am Standort erweitern wird und möglicherweise ein Campus errichtet wird. Dieser Standort wird eine wahnsinnige Entwicklung nehmen. Dann sprechen wir nicht mehr über 14 oder 16 Euro. Zwei Drittel der Vermietungsumsätze werden im Osten getätigt. Diese Standorte werden den Markt prägen. „Die Industrie 4.0 kann auch im Kreuzberger Hinterhof stattfinden“ Wie sieht es beim Geschäft mit kleineren gewerblichen Flächen aus? Sebastian Blecke:Wir sehen in den zentralen Bezirken wie Kreuzberg starke Veränderungen. Die frühere Mieterschaft wie Druckereien oder Kfz-Betriebe ist stark auf dem Rückzug. Die Flächen sind extrem stark nachgefragt von der White-Collar-Industrie, kreativen Jungunternehmen, die teilweise das Matthias Klussmann Familienstiftung Becker & Kries Doppelte oder Dreifache für die Flächen zahlen. Den Industriestandort Berlin muss man mit einem Fragezeichen versehen. Aber Industrie 4.0 mit digitalen Medien kann auch im Kreuzberger Hinterhof stattfinden. Sie zahlt durchaus 13 bis 15 Euro für eine Loftfläche, für die der Drucker zuvor 3,50 Euro gezahlt hat. Niclas Karoff:Wir konzentrieren uns im Moment stärker auf Flächen, die nicht die klassischen Spitzenlagen sind, aber auch nicht außerhalb des Rings liegen und über eine starke gewerbliche Prägung verfügen. In diesem Segment ist unserer Erfahrung nach noch eine echte Wertsteigerung möglich. Wir haben beispielsweise vor ein paar Wochen ein Objekt in der Köpenicker Straße erworben. Es ist rund zehn Jahre alt, bautechnisch hochwertig errichtet und geprägt von Blue-Chip-Mietern. Dort liegen wir bei einem Preis von mehr als 40 Prozent unter dem, was in 400 Metern Luftlinie Entfernung an der Mediaspree gezahlt wird. Das macht Berlin momentan für mich so faszinierend: Man ist immer noch in der Lage, etwas Passendes zu finden, egal ob man eine sehr repräsentative Adresse oder eher etwas Loftartiges mit einem gewissen industriellen Charme braucht. Am Alexanderplatz findet man Büroraum mit guter Qualität für elf bis zwölf Euro pro Quadratmeter. In welcher anderen europäischen Hauptstadt gibt es so etwas noch? Stefanie Frensch:Was mir ein riesiges Anliegen ist: Berlin hat es bisher geschafft und hat auch in Zukunft die Chance, im Neubaubereich nicht nur Büro- oder Wohnstädte zu konzipieren, sondern gemischt genutzte Quartiere. So wird es beispielsweise mit dieser wunderbaren Entwicklung in der Köpenicker Straße werden. Sie ist schon lange mehr als trendy im Wohn- und im Gewerbesegment. Matthias Klussmann:Die Flächen in der City West und im Süden des Haupt- Laurentius A. Hegeman Kondor Wessels Holding Thomas Zabel Berlin Capital Investments bahnhofs sind nicht vermehrbar. Das ist hochpreisig, aber wegen der Mangelsituation ist weiteres Upside drin. Man muss einfach sehen, wie das Potenzial in der Nachbarschaft für Entwicklungen aussieht. Seitlich der Mediaspree gibt es auch noch immense Flächen. Sebastian Blecke:Wenn Sie mit den Lokalpolitikern die Frage diskutieren, wo alle die Neu-Kreuzberger wohnen sollen, die bei Mercedes, BASF und allen anderen an der Mediaspree arbeiten, dann ist das eine äußerst kontroverse Diskussion. Der Bezirk gibt durch die Blume zu verstehen, dass man sie eigentlich gar nicht so willkommen heißt. Ingo Malter:Die Stadtentwicklung findet auch in Zeiten stürmischer Entwicklung entlang der infrastrukturellen Schlagadern statt. In Richtung Südosten zum lange noch nicht eröffneten Flughafen entstehen in Adlershof Arbeitsplätze, auch der Wohnstandort ist nachgefragt. Das wird in Richtung Nordwesten etwas schwieriger. Man hat es in den 1920er Jahren bereits versucht, doch Siedlungen wie Haselhorst sind seit 80 Jahren unverändert geblieben, bevor eine weitergehende Entwicklung eingesetzt hat. Gastgeber der Unternehmerrunde war die Berlin Hyp. Das Gespräch moderierte Roswitha Loibl. immobilienmanager · edition Berlin· 11 - 2014 19