FK 10 - WS 14/15 - Hochschule München
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FK 10 - WS 14/15 - Hochschule München
Erfahrungsbericht Partnerhochschule Im Zuge des Exchange Programms zwischen der Hochschule München (FH) und der James Cook University (JCU) absolvierte ich ein Semester, das Wintersemester 2014/2015, in Australien am Campus in Townsville. Ich studiere BWL an der Fakultät 10 und möchte euch mit diesem Erfahrungsbericht ein paar Einblicke geben und euch ermutigen auch ein Auslandssemester zu wagen. Bewerbungsprozedere, Kurswahl Das Bewerbungsprozedere ist sehr umfangreich und man sollte sich frühzeitig informieren um alle notwendigen Unterlagen zu organisieren und an Infoveranstaltungen teilnehmen zu können. Ich empfehle sehr, zu verschiedenen Infoveranstaltungen der FH zu gehen, wenn man noch nicht genau weiß welche Uni/ welches Land es am Ende werden soll. Die FH stellt alle notwendigen Bewerbungsunterlagen auf ihrer Homepage bereit, sodass man sich sehr stark daran orientieren kann und somit nichts vergessen wird. Je früher man sich mit den angeforderten Unterlagen wie z.B. Lebenslauf, Motivationsschreiben, Notenbestätigung und Sprachzertifikat beschäftigt, desto besser. Die Kurswahl und dazugehörige Anrechnung findet vor dem Start des Auslandssemester statt, dies bedeutet jedoch nicht, dass die Kurse nicht geändert werden können. Das Finden der Kurse war nicht leicht, insbesondere wenn man fast alle Grundkurse in Deutschland schon belegt hat und eigentlich nur noch Schwerpunktfächer offen sind. Die JCU bietet ein umfangreiches Kursangebot an, aus dem ich drei Kurse belegt habe: PL 2153 International Relations BX 2022 Macroeconomic Policy BX 3173 Strategic Entrepreneurship Ich war mit allen Kursen sehr zufrieden, allerdings hat mir persönlich International Relations am wenigsten gefallen. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich eine andere Erwartungshaltung an das Fach hatte. Ich dachte, es geht dabei eher um internationale Handelsbeziehungen, stattdessen ging es um Realismus, Liberalismus etc. Der maximale Workload in Australien beträgt vier Kurse, ich empfehle aber dringend auch nur drei Kurse zu belegen. Ich hatte durchgehend viel für die Uni zu erledigen, da man fast jede Woche Assignments abgeben muss, die in die Endnote miteinfließen. Zudem wollte ich natürlich auch Land und Leute kennenlernen. Grundsätzlich ist das Niveau nicht ganz so hoch wie in Deutschland, man hat aber sehr viel mehr während dem Semester vorzubereiten und einzureichen. Anreise Das Visum habe ich einige Wochen vor meiner geplanten Abreise online beantragt. Ich hatte ein Study Visum. Wichtig ist hier: der Reisepass muss 6 Monate nach dem Ende des Auslandssemesters noch gültig sein. Der Flug hat 1400 Euro gekostet. Ich bin mit Emirates von München aus geflogen und hatte Zwischenstopps in Abu Dhabi und Sydney bis ich schließlich nach ca. 30 Stunden in Townsville am Flughafen angekommen bin. Die Uni bietet einen Transfer vom Flughafen an, wenn man im Zeitraum von einer Woche vor dem Start der Orientation Week anreist. Unterkunft Die JCU hat Standorte in Cairns und Townsville. Cairns ist lebhafter und touristischer mit vielen Backpackern und hat mehr Freizeitaktivitäten zu bieten. Das Great Barrier Reef liegt direkt vor der Haustüre. Ich hatte mich für Townsville entschieden und habe es nicht bereut. Wichtig ist, die richtigen Leute kennenzulernen, dann ist der Standort zweitrangig, zumal es in Australien überall traumhaft schön ist und es immer darauf ankommt wie man sich sein Auslandssemester selbst vorstellt. Die JCU in Townsville hat verschiedene On-Campus Accommodations zu verschiedenen Preisklassen zu bieten. Ich war in der teuersten Unterkunft im Saints Catholic College. Diese Unterkunft ist aufgeteilt in verschiedene Häuser: Mary Mackillop, Pauls and Raphs. Ich war im Mackillop Wing und war damit sehr zufrieden. Dieses Haus wurde 2010 gebaut und ist somit eines der neuesten Gebäude. Man hat grundsätzlich immer ein Einzelzimmer und teilt sich das Bad mit jemandem gleichen Geschlechts. Insgesamt habe ich für die Unterkunft mit Verpflegung für das Semester $7300 bezahlt. Die anderen zwei Häuser sind nicht ganz so modern, aber dafür billiger. In allen drei Häusern kommt einmal wöchentlich eine Cleaning Lady und die Verpflegung drei Mal täglich findet in einer Art Mensa statt. Ich war sehr mit meinem Zimmer und der Qualität der Speisen zufrieden. Um eine Unterkunft On-Campus zu erhalten muss man sich in dem Housing Portal der JCU bewerben und kann verschiedene Prioritäten angeben. Nach einigen Wochen habe ich dann die Zusage bekommen. Freunde von mir haben im George Roberts, einer anderen On-Campus Accommodation gewohnt und waren auch sehr zufrieden. Das Rotary International House ist die einzige OnCampus Accommodation mit Selbstverpflegung und ist daher um einiges günstiger. Es gibt auch Möglichkeiten Off-Campus zu leben, hier würde ich empfehlen einfach einige Wochen vor dem Start der Orientation Week vor Ort zu sein um noch eine große Auswahl zu haben und sich die Unterkünfte vorher anzuschauen. Hier bietet die JCU auch Unterstützung an. Grundsätzlich sollte man einfach selbst abwägen, was man sich vorstellt und wie viel man dafür ausgeben möchte. Freizeitgestaltung Die JCU bietet viele Angebote zur Freizeitgestaltung an. Ich kann nur jedem empfehlen, die Orientation Week auf keinen Fall zu verpassen. In dieser ersten Woche lernt man viele, neue Studenten kennen und kann an verschiedensten Aktivitäten teilnehmen. Es werden zum Beispiel Ausflüge zum Strand, Billabong Sanctuary (dort kann man Fotos mit freilaufenden Kängurus oder für $18 ein Foto mit einem Koala machen) oder Bowlen angeboten. Diese Einführungswoche hat dazu beigetragen, dass ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt habe und viele Leute kennengelernt habe. Die JCU kümmert sich ganz fantastisch um die internationalen Studenten. Egal, welches Anliegen man hat, es gibt für alles einen Ansprechpartner. Während dem Semester erhält man regelmäßig E-Mails mit Angeboten zu Ausflügen. Am Market Day werden die verschiedenen Clubs der JCU vorgestellt. Wer also zum Beispiel Interesse an Rockclimbing oder Diving hat, sollte sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen um den Clubs beizutreten. Der Strand von Townsville ist ca. 40 Minuten vom Campus entfernt und gut mit dem Bus erreichbar. Das Baden im Meer ist allerdings an der australischen Ostküste nicht ganz so leicht, da es Haie, Krokodile oder Jellyfishes (Quallen) gibt. Zur Jellyfish Saison werden Netze im Wasser gespannt, damit man trotzdem reingehen kann. Außerdem gibt es einen Rockpool (bei dem das Wasser gefiltert wird) oder einen Wasserpark, beides direkt am Strand. Zudem kann man seine freie Zeit am Lagoon Pool verbringen, der ist mit dem Rad oder Bus vom Campus aus gut zu erreichen. Dieser Swimmingpool ist sehr gepflegt, ein Bademeister wird zur Verfügung gestellt und es ist kostenlos. Dienstags ist in Townsville immer Cheap Tuesday, das bedeutet die Getränke in den Bars und Clubs in der Stadt sind günstiger. Allgemein möchte ich noch hinzufügen, dass die Lebenshaltungskosten in Australien um einiges höher sind wie in Deutschland, ein gutes, finanzielles Backup kann also nie schaden. Zum Beispiel Nudeln mit Tomatensoße kosten im Restaurant $20-25. Integration Ich habe von Anfang an sehr guten Anschluss zu anderen Studierenden gefunden. Alle internationalen Studenten wollen eine tolle Zeit verbringen und sind sehr aufgeschlossen, sodass man sich keine Sorgen machen muss jemanden kennenzulernen. Man kann natürlich auch Freundschaften mit Einheimischen schließen. Egal ob im Wohnheim, einer WG, den verschiedenen Vorlesungen oder beim Feiern, wenn man aufgeschlossen auf andere zugeht findet man garantiert Anschluss. Grundsätzlich sind die Australier auch sehr hilfsbereit und Unterstützen wo sie können. Fazit Ich empfehle jedem ein Auslandssemester zu absolvieren. Es war die beste Zeit in meinem Leben und ich möchte es nicht missen. Neben verbesserten Sprachkenntnissen habe ich viele Erfahrungen gesammelt. Es war toll eine andere Kultur zu erleben und neue Freundschaften zu knüpfen. Natürlich ist man am Anfang etwas unsicher, man weiß ja nicht was man zu erwarten hat, aber es wird sich lohnen! Ich bin nach meinem Auslandssemester noch auf Reisen gegangen. Wenn man in so einem wunderschönen Land lebt, sollte man sich meiner Meinung nach auch etwas davon ansehen. Ich bin die Ostküste von Cairns über Townsville nach Brisbane mit einem Mietwagen abgefahren. Achtung: es herrscht Linksverkehr und das Lenkrad ist rechts im Auto. Danach bin ich nach Sydney und Melbourne geflogen. Im Anschluss daran war ich in Neuseeland und Fiji. Es war eine traumhafte Zeit!