Gymnasium Hennstedt

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Gymnasium Hennstedt
Konzept für die Errichtung einer Ganztagsschule
am Gymnasium am Markt in Hettstedt
mit musikalischer Ausrichtung
„Die Erziehung zur Musik ist von höchster Wichtigkeit, weil Rhythmus und Harmonie
machtvoll in das Innerste der Seele eingreifen.“
(PLATON)
„Musik ist eine höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie.“
(LUDWIG VAN BEETHOVEN)
„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber
unmöglich ist.“
(VICTOR HUGO)
„ Die Musik hat von allen Künsten den tiefsten Einfluss auf das Gemüt. Ein Gesetzgeber
sollte sie deshalb am meisten unterstützen.“
(NAPOLEON I. BONAPARTE)
,, Nichts kann zum Verständnis von Musik mehr beitragen als sich hinzusetzen und selbst
Musik zu machen.”
(LEONARD BERNSTEIN)
„ Wenn wir einschlafen lassen, was da im Musikunterricht der allgemeinbildenden Schulen
vorhanden ist, dann sägen wir an dem Kreativitätsast, auf dem wir alle sitzen.“
(ROMAN HERZOG)
Folgender Artikel der MZ vom 25. April 2005 umreißt die Probleme, die durch eine engere
Zusammenarbeit zwischen Musikschule und Gymnasium als Ganztagsschule gelöst werden
können:
Musikschüler
auf Warteliste
Suche nach Fachlehrern
Magdeburg/dpa. In Sachsen –Anhalt kann der Bedarf an Musik –
unterricht nicht gedeckt werden.
An den 27 Musikschulen des Landes gibt es Wartelisten. Diese sind
je nach Fach unterschiedlich lang.
Das ergab eine Umfrage bei den
Musikschulen. Spezielle Musikklassen an allgemein bildenden
Schulen und Gymnasien, die in anderen Bundesländern auf großen
Zuspruch treffen, gibt es in Sachsen-Anhalt nicht. Nach Angaben
des Kultusministeriums ist dies
auch nicht vorgesehen. Um den Interessen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden, gebe es
Arbeitsgemeinschaften und Chöre.
Außerdem seien Stellen für Musiklehrer ausgeschrieben.
„Musik in der Ganztagsschule“
Seit der PISA- Studie sind Deutschlands bildungspolitisch Verantwortliche erwacht.
Was fehlt, sind finanzielle Mittel und Ruhe im Bildungsalltag (kein Mensch kann die
ständigen wahlabhängigen Umgestaltungen unseres Bildungssystems kompensieren, am
wenigsten die Leidtragenden : Lehrer und Schüler).
So ergibt sich jetzt eine neue Chance, Ruhe und Kreativität in den Schulalltag zu integrieren.
Nicht zuletzt auch durch die frei gewordenen Zeiträume und finanziellen Zuwendungen an das
Ganztagsschulkonzept in teilgebundener Form. Die Studie von Professor Dr. Bastian in Berlin
hat ergeben, dass durch verstärkten Musikunterricht eine bessere Vernetzung beider
Hirnhälften erzeugt wird, wodurch wiederum logisches Denken gefördert und entwickelt wird.
Außerdem stärkt das Musizieren im Klassenverband oder in einzelnen Ensembles die
Persönlichkeit und vor allem die soziale Kompetenz.
Finnland zum Beispiel beginnt mit der musikalischen Früherziehung im Kindergarten (siehe
VDS Bericht S.3, Z12 ff.)und erweitert das Ganze in der Primarstufe(Grundschule).
Hier bietet sich der Ansatzpunkt (siehe Schwerpunkt 1) für die Gestaltung unserer
Schulkonzeption.
Unsere Schule möchte sich auf diesem Weg für das durch das Land SachsenAnhalt geförderte Projekt „Kinder und Musik“ bewerben.
Mehrere Sachverhalte sprechen dafür, unser Vorhaben zu fördern und zu
unterstützen.
GLIEDERUNG:
1. 1. Von der Früherziehung im Kindergarten über Modellprojekt
„Kinder und Musik“ an der Grundschule bis zur Erweiterung des
Projektes in die gymnasiale Ganztagsschule
2. 2. Bereits existierende Chöre, Ensembles und Aktivitäten im
Unterricht / bisherige Zusammenarbeit mit der Musikschule
Mansfelder Land
3. 3. Geplante erweiterte Zusammenarbeit im Rahmen des
Modellprojektes „Kinder und Musik“ mit der Musikschule Mansfelder
Land
1. 1. Von der Früherziehung im Kindergarten über Modellprojekt
„Kinder und Musik“ an der Grundschule bis zur Erweiterung des
Projekts in die gymnasiale Ganztagsschule
Die Musikschule Mansfelder Land beginnt mit der musikalischen Früherziehung im
Kindergarten. Sie bietet dabei zwei Varianten an:
Variante a)
Die Kinder der Region können die musikalischen Angebote (bei anzahlmäßig ausreichendem
Interesse) in ihrem Kindergarten wahrnehmen. In diesem Fall kommt der
Früherziehungspädagoge einmal pro Woche in die Kita und führt zu Höhepunkten der
Tagesstätte oder in der Region Einstudiertes auf und gibt einen Einblick in die
Unterrichtstätigkeit (Einstudieren von Liedern bis Spielszenen, kindgerechte Analyse von
Hörbeispielen, Musizieren mit Instrumenten, Spiel mit Musik und farbigen Tüchern ,
Schulung der bewussten Wahrnehmung und Konzentration u. v. m)
Variante b)
Auch in der Musikschule werden am Nachmittag Kurse der Früherziehung angeboten,
inhaltlich ähnlich gestaltet, jedoch treffen hier Kinder der verschiedenen Einrichtungen in
einer Gruppe aufeinander. Zu Höhepunkten der Musikschule erhalten sie ebenfalls die
Möglichkeit, ihr Können zu zeigen.
Beide Varianten werden in unserem Landkreis seit dem Jahr 1990 sehr gut angenommen. Das
belegen folgende Zahlen. Im letzten Jahr existierten drei dieser Gruppen an der Musikschule
und acht Gruppen an Kindergärten der Region.
Seit dem Schuljahr 2001/2002 gelang es der Musikschule und einer Elterninitiative, das
Modellprojekt „Kinder und Musik“ an verschiedenen Grundschulen(Grundschule
Siebigerode, Grundschule am Markt Hettstedt und Grundschule II in Hettstedt und
Sekundarschule I in Hettstedt) des Landkreises zu etablieren, so dass durch dieses kostenfreie
zusätzliche musikalische Angebot eine Fortführung und Weiterentwicklung der qualitativ
hochwertigen musikalischen Früherziehung erreicht werden konnte. Die Schülerinnen und
Schüler der Klassen 1-4 der Grundschule Siebigerode erhielten durch die Kooperation mit der
Musikschule pro Jahrgangsstufe bzw. jahrgangsstufenübergreifend ( Klasse 1 alle Schüler , 24 zusammengefasst –interessierte Schüler) eine Wochenstunde zusätzlichen Musikunterricht.
Themenschwerpunkte waren unter anderem natürlich das Singen, Instrumentalspiel auf
Xylophonen und mit Percussionsinstrumenten, Instrumentenkarussell, Musiktheorie ,
Computerprogramme zum Leben Mozarts oder opera fatale u .v. m)
Regelmäßig gestalten diese Schüler Schulhöhepunkte und Feste der Region mit ihren
Programmen.
Ebenso wie die Schülerinnen und Schüler dieser Grundschule gibt es weitere Grundschulen,
deren Kinder eine derartige musikalische Grundausbildung genießen (u.a. auch die
Grundschule am Markt in Hettstedt).Diese Schülerinnen und Schüler besuchen nach der 4.
Klasse unser Gymnasium in Hettstedt. Unsere Schulensembles (Schulchor, Gitarrenorchester)
konnten schon deutlich den Qualitätsschub seit der Einführung des Modellprojektes bei
gemeinsamen Konzerten beobachten. Diese Schülerinnen und Schüler werden zum großen
Teil zum nächsten Schuljahr auf unser Gymnasium wechseln. Spannend wäre es sicher zu
beobachten ( vielleicht sogar statistisch und empirisch zu erfassen), wie sich die Kinder von
der Früherziehung bis zur gymnasialen Oberstufe durch dieses durchgehende Konzept der
musikalischen Förderung musikalisch und auch leistungsmäßig (siehe Bastian – Studie)
entwickeln .Dies ist sicher ein wichtiger Grund, warum sich unser Gymnasium für das Projekt
„Musik und Kinder“ bewerben möchte. Der Hauptgrund besteht jedoch in der schon jahrelang
währenden guten Zusammenarbeit mit der Musikschule und in der Existenz leistungsfähiger
Schulensembles, sodass im Rahmen der Ganztagsschulgründung diese musikalischen
Aktivitäten ausgeweitet werden können, da auch die räumlichen und zeitlichen Bedingungen
günstiger werden.
2. 2. Bereits existierende Chöre, Ensembles und Aktivitäten im
Unterricht/ bisherige Zusammenarbeit mit der
Musikschule Mansfelder Land
Im Rahmen des Unterrichts in der Kursstufe werden 2 Stunden Musikunterricht erteilt.
Die erste Stunde beinhaltet Themen der Musikgeschichte und Musiktheorie.
Da die Kurse bis dato immer parallel lagen (meist 2-3 Kurse) war es möglich, auf
Jahrgangsstufenbasis Oberstufenchöre in gemischter Besetzung zu bilden :
Chor 11
Chor 12
Chor 13
Es entwickelten sich auch dahingehend Traditionen, dass diese drei Chöre (geleitet von
den Kurslehrern der Musikkurse) jeweils zu bestimmten Höhepunkten mit dem Schulchor
und Gitarrenorchester gemeinsam auftraten.
Chor 11, Schulchor , Gitarrenorchester
Keyboardgruppe
„Tag der offenen Tür“ des Gymnasiums
Chor 12 , Schulchor, Gitarrenorchester
Abiturientenball des Gymnasiums
Chor 13 ,Schulchor, Gitarrenorchester
Keyboardgruppe
Weihnachtskonzert des Gymnasiums
Der Schulchor
Den Schulchor besuchen (als Arbeitsgemeinschaft) ca. 45 Schülerinnen der
Jahrgangsstufen 5-10.
Einmal pro Woche findet eine zweistündige Chorprobe statt, in der alle drei Stimmen SSA
einstudiert und anschließend zusammengeführt werden. Zu Beginn jeder Probe erfolgt ein
längeres Einsingen und Stimmbildung.
Chorliteratur sind z.B. traditionelle Weihnachtslieder und moderne christmassongs,
aktuelle Popmusik (Here I am, Viva forever, Leuchtturm, Wunder gescheh’n,
Amsterdam, Only you, It must have been love, Crying in the rain, Can’t help falling in
love , Groovy kind of love, Only time u. v. m) ,aber auch größere Projekte wie das
SISTER ACT MEDLEY, das schon mehrfach erfolgreich aufgeführt wurde.
Die Mädchen identifizieren sich so stark mit ihrem Chor, dass sie im letzten Jahr dazu
anregten eine einheitliche , aber vor allem optisch peppige Chorkleidung (auf eigene
Kosten) zu tragen. Das sind bunte Shirts, Minijeansröcke (mit Falten), bunte Stulpen
passend zum Top.
Auftritte des Schulchores :
Weihnachtskonzerte,
Stadtfest der Stadt Hettstedt,
Weihnachtsmarkt der Stadt Hettstedt,
SAW Showtruck,
Konzerte für den Förderverein, die Schüler und Eltern des Gymnasiums,
Begrüßung der neuen Schülerinnen und Schüler zum „Tag der offenen Tür“
Abiturientenball
Gemeinsame Konzerte mit der Musikschule (Lionsclub)
Geplante Projekte:
Gemeinsames Konzert mit dem Gospelchor Benndorf und dem Chor der Levana – Schule
Das Gitarrenorchester
Das Orchester besteht seit über 10 Jahren. Mitglieder sind Schüler verschiedener
Klassenstufen (z.Z. Kl. 7-12). Zur festen Besetzung gehören 12 Schüler, diese spielen
Konzertgitarre, erweitert um eine Bassgitarre. Die Spielliteratur ist sehr vielgestaltig. Sie
reicht von klassischer Gitarrenliteratur, über Bearbeitungen traditioneller Melodien bis in
den Bereich der populären Musik, meist im 3-4-stimmigen Gitarrensatz. Die Proben
finden ein Mal wöchentlich statt. Die Schüler proben in der Orchestergruppe 60 Minuten,
während dieser Zeit wird auch individuelle Probenarbeit geleistet, wobei fortgeschrittene
Schüler diese Arbeit in Teilgruppen teilweise übernehmen. Die Schule verfügt über 2
Leihinstrumente. Vorstellbar wäre es, dieses Ensemble auch um andere Instrumente zu
erweitern, z.B. in Verbindung mit einer Gruppe Tin Whistles.
Die Keyboardgruppe
Im Jahr 1999 entstand an unserem Gymnasium eine Keyboardgruppe. Leider konnte sie in
diesem Schuljahr erstmalig nicht als Arbeitsgemeinschaft angeboten werden, da keine
Unterrichtsstunden dafür zur Verfügung standen und die hohe Stundentafel der
interessierten Schüler einen zusätzlichen Termin nicht finden ließ..
Mitglieder dieses Ensembles waren Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5-9.
In den letzten Schuljahren erfolgte eine Unterteilung in Anfänger und Fortgeschrittene.
Die schon länger im Ensemble spielenden Schülerinnen und Schüler begleiteten den
Schulchor bei Auftritten und halfen auch bei der individuellen Betreuung der Anfänger.
Die Schule verfügt über ein Yamaha – Keyboard PSR 200. Die Teilnehmer des Kurses
mussten also einmal pro Woche ihr eigenes Keyboard von zu Hause mitbringen.
Das Repertoire reichte von Liedsätzen, über mehrstimmig gespielte Weihnachtslieder und
christmassongs , Rock- und Popmusik, shantys bis rap / hiphop.
Auftritte :
Weihnachtskonzerte,
Weihnachtsmarkt,
Konzerte für Förderverein, Eltern, Lehrer, Schüler
Abiturientenball
Stadtfest der Stadt Hettstedt
Begrüßung der neuen Schülerinnen und Schüler zum „Tag der offenen Tür“
Aktivitäten im Unterricht
BOOMWHACKERS
Auf der Bundesschulmusikwoche im September 2004 in Hannover gab es ein
interessantes Instrument für den Musikunterricht zu entdecken – die Boomwhackers.
Da in der Musikzeitschrift „Toniq“, die alle Musikschulen und allgemeinbildenden
Schulen kostenlos beziehen können, ein Satz Boomwhackers verlost wurde, ich aber nie
Glück bei derlei Aktivitäten hatten, versuchte ich Kontaktpersonen und eventuell
Sponsoren für diese Instrumente an unserer Schule zu gewinnen. Dies gelang mir durch
die Zusammenarbeit mit Christoph Hein von „let’smakemusic e.V.“, ein Verein, der das
aktive Klassenmusizieren fördert. Er fand für uns den Sponsor Reinhardt GmbH, dem wir
dafür versprochen haben , die Boomwhackers regional und vor allem auf Fortbildungen
bekannt zu machen (was auch inzwischen passiert).
Mit den Boomwhackers kann jeder Schüler und jede Schülerin der Klasse musikalisch
aktiv werden, auch wenn er oder sie kein Instrument spielen. Gefördert werden u. a. das
bewusste Hören, freudvolle Gestalten, Sozialkompetenzen werden entwickelt (weil : jeder
ist wichtig innerhalb der Gruppe) und der Spaß am Musizieren steht im Vordergrund
(gelernt wird intensiv und fast nebenbei). Nur was man selber tut, kann man
begreifen...und handeln, hören, erleben bilden dabei eine Einheit.
Die Zusammenarbeit mit letsmakemusic ist damit längst nicht beendet, im Gegenteil, ein
Projekt auf höherem Niveau im Zuge der Ganztagsschule (welches unter 3 . geschildert
wird) ist bereits angedacht und in Planung zum gegenseitigen Nutzen.
Bisherige Zusammenarbeit mit der Musikschule Mansfelder Land
Man könnte fast von einem symbiotischen Verhältnis zwischen unserem Gymnasium und
der Musikschule sprechen, wollte man die Zusammenarbeit genauer beschreiben.
Unseren Schülerinnen und Schülern, die gewisse Begabungen erkennen lassen, empfehlen
wir natürlich, diese weiter fördern zu lassen, sei es durch Einzelunterricht im Fach Gesang
oder durch Ensemblespiel im Jugendblasorchester oder Streichensemble.
Das Gymnasium wiederum kann auf diese Talente zurückgreifen, wenn es darum geht,
den Unterricht durch wirkungsvolle Instrumentalvorträge zu bereichern oder schulische
Höhepunkte effektvoll mit Künstlern der eigenen Schule zu gestalten.
Der Höhepunkt dieser Symbiose ist zum Beispiel ein gemeinsames Konzert, wie es
alljährlich im Rahmen des Lionsssingens stattfindet. Hier treten Schulensembles und
Musikschule in einem Abendkonzert auf, wobei die Konzertierenden fast immer beiden
Trägern angehören. Diese Zusammenarbeit könnte man in beiderseitigem Nutzen noch
intensiver gestalten.
Das wäre dann die geplante weitere Entwicklung der Zusammenarbeit der Musikschule
Mansfelder Land und der Ganztagsschule als Projekt „Kinder und Musik“.
Erste Gespräche mit dem Leiter der Musikschule , der Schulleitung und den Musiklehrern
erwiesen sich als sehr kooperativ und ideenreich.
Diese Ideen für die Gestaltung der Ganztagsschule in Kooperation mit der Musikschule
sollen im Folgenden genauer beschrieben werden:
3. 3. Geplante erweiterte Zusammenarbeit im Rahmen des
Modellprojekts „Kinder und Musik“ mit der Musikschule
Mansfelder Land
Im Rahmen der Ganztagsschule wird der gesamte Tagesablauf für Lehrer und Schüler
gleichermaßen aufgelockert und entspannter werden.
So werden die 5. und 6. Klassen an einem von fünf Tagen (ausgenommen ist dabei der Freitag
als Wochentag) verbindlich länger in der Schule bleiben und können in dieser Zeit die
Angebote der Schule (Arbeitsgemeinschaften, Musikschule, zusätzliche Kurse) wählen.
Die 7., 8. und 9. Klassen wählen an drei von fünf Tagen (wieder ausgenommen der Freitag )
zwischen Angeboten der Schule (AG, Musikschule, Profilkurse) und selbstbestimmter
Gestaltung des Schulablaufs (Hausaufgaben in festen Lerngruppen, Schülervertretung,
Sportangebote).
So könnte ein Wochenplan für eine Klasse mit 34 Wochenstunden aussehen (entspricht
Jahrgangsstufe 8).
Stde.
1
2
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
5
6
Zeiten
7.30-8.15
8.20-9.05
PAUSE
9.20-10.05
10.10-10.55
PAUSE
11.15-12.00
12.05-12.50
Unterricht
AG /Kurse
(verbindlich)
Unterricht
AG/Kurse/
(verbindlich)
Freizeitangeb.
Musikschule
Unterricht
AG /Kurse
(verbindlich)
Musikschule
Unterricht
AG /Kurse/
Schülervertr./
Freizeitangebote.
Musikschule
Unterricht
Unterricht
ESSEN
(12.50 -
13.45
Uhr)
7
8
MITTAG 13.45-14.20
14.25-15.10
Hausaufgaben
Hausaufgaben
Hausaufgaben
Hausaufgaben
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
9
15.15-16.00
Unterricht
Unterricht
Unterricht
Unterricht
3
4
-
Dieses Beispiel soll veranschaulichen, dass die Zusammenarbeit zwischen Musikschule und
Gymnasium als Ganztagsschule intensiviert und vor allem in den Unterrichtsalltag integriert
werden kann.
Auf die dafür zu schaffenden räumlichen Voraussetzungen und Bedingungen soll am Ende
des Konzeptes hingewiesen werden, da dies sicher die kleinere Hürde sein wird.
Geplante Zusammenarbeit mit der Musikschule Mansfelder Land
Projektschwerpunkte (Vorschlag der Musikschule und Ganztagsschule)
Der Schulchor
Wünschenswert von Seiten des Schulchores wären je eine Einzelstunde für die Proben der
einzelnen Stimmgruppen Sopran, Mezzosopran und Alt (SSA), die dann am Ende der
Woche in einer zweistündigen Probe zusammengeführt werden. (von der Ganztagsschule
zu planen)
Die Musikschule bot dahingehend Unterstützung an, dass die Gesangslehrerin für eine
Stunde Stimmbildung pro Woche dem Chor zur Verfügung steht.
So könnte Stimmbildung unter professioneller Anleitung gezielter erfolgen und die
Gesangslehrerin könnte bei der Talentsuche für ihr Fach vor Ort mit entscheiden und
beratend auf die Schülerinnen wirken (Schüler gewinnen, deren stimmliche Qualitäten sie
selbst durch die Arbeit kennen gelernt hat!).
Das Gitarrenorchester
Das Gitarrenorchester probt einmal pro Woche in einer Zeitdauer von 60 Minuten.
Angestrebt wird auch hier eine Zusammenarbeit mit der Musikschule in der Form, dass
ein Gitarrenlehrer in einer Wochenstunde das Ensemble unterstützt. Möglichkeiten wären
die Erarbeitung einzelner Stimmen der zur Aufführung zu bringenden Spielstücke,
Hinweise zur Anschlagstechnik und Spielweise für die Anfänger und auch
Fortgeschrittenen, was aber keinesfalls den Einzelunterricht ersetzen oder in irgendeiner
Weise beeinträchtigen soll. Im Gegenteil, durch die somit entstehende enge
Zusammenarbeit von Schule und Musikschule werden sicher bei mehr Schülern Spaß und
Lust auf das genaue Erlernen des Gitarrenspiels in der Musikschule geweckt werden
können.
Die Percussionsgruppe
Erfahrungsgemäß ist es schwierig, ältere Schüler in Gruppen aktiver musikalischer
Betätigung zu integrieren. Ab den Klassenstufen 7 und 8 spielt dabei auch der eintretende
Stimmwechsel eine Rolle. Die Arbeit in Rhythmusgruppen würde eine aktive Beteiligung
dieser Jugendlichen ermöglichen. Das zeigt sich auch in der Wahl von solchen Kursen an
Volkshochschulen ,wo sich Trommelworkshops wachsender Beliebtheit erfreuen.
Percussionsgruppen lassen sich sowohl solistisch als auch in Verbindung mit anderen
Gruppen einsetzen. Ebenso bietet das Spiel von Percussionsinstrumenten vielfältige
Möglichkeiten, den Klassengesang oder praktisches Musizieren während des
Musikunterrichts zu beleben.
Die Schule verfügt über geeignete Percussionsinstrumente in nur sehr geringem Umfang.
Eine Unterstützung in Form von Leihinstrumenten wäre hier erforderlich, ebenso
Unterstützung hinsichtlich der Erteilung entsprechenden Unterrichts.
Instrumentenkarussell und Boomwhacker --- 5. und 6. Klassen
Die Musikschule würde gern einmal wöchentlich ihr Instrumentenkarussell präsentieren, was
auch sehr gut zu den Rahmenrichtlinien am Gymnasium im Bereich Instrumentenkunde
ergänzend und vertiefend passen würde. Geplant ist , dass in einem bestimmten Turnus die
einzelnen Instrumentallehrer das von ihnen unterrichtete Instrument vorstellen (Aufbau,
Klangerzeugung, Klangfarbe, Erlernen des Instrumentes, mögliche Spielstücke), dabei Fragen
der Kinder beantworten und Lust auf das eigene Erlernen (was ja wieder der Schule letzten
Endes zu Gute kommt) wecken.
Ergänzen könnte man dieses Angebot durch Musiktheorie, Arbeit an Xylophonen bis hin zum
Einstudieren kleiner Ausschnitte bestimmter Werke des Unterrichts (z.B. Klasse 5 „König
Midas“ K. Schwaen).
Ergänzend wird im „normalen“ Musikunterricht viel gesungen, Hörbeispiele werden
empirisch, gestaltend und analytisch erfasst. Musiktheoretische Zusammenhänge sollen durch
das eigene Spiel (z.B. Boomwhackers) hörbar und „begreifbar“ gemacht werden. Das führt
zur sicheren Notenkenntnis, dem Erkennen harmonischer Zusammenhänge bei den populären
Spielstücken für Boomwhackers.
Die Keyboardklasse
Dieser Projektschwerpunkt muss zunächst noch in zwei Varianten geplant werden, da eine
richtige Keyboardklasse von einem dritten Kooperationspartner abhängig ist.
Die einfache Variante :
Die Keyboardgruppe
Keyboardgruppe wir als Arbeitsgemeinschaft angeboten (6-10 Schülerinnen und Schüler pro
Gruppe).Mit dem Leiter des Ensembles werden je nach Vorkenntnissen leichte bis
mittelschwere Spielstücke erarbeitet.
Angedacht ist auch hier eine Zusammenarbeit mit der Musikschule. Zeitgleich könnten durch
einen Fachlehrer der Musikschule die Anfänger gefördert werden, um schneller ein
einheitliches Spielniveau und somit Erarbeitungstempo zu erreichen.
Hier können sich der Musiklehrer der Schule und der Keyboardlehrer der Musikschule auch
mal abwechseln, d.h. auch die Musikschullehrkraft kann die Stücke zusammenbauen und
deren Gestaltung erarbeiten, während der Musiklehrer den „Nachhilfeunterricht“ leitet.
Die Schwierigkeit besteht allerdings nach wie vor darin, dass die Schule nur über ein
Keyboard verfügt und die Schüler ihre Instrumente von zu Hause mitbringen müssten.
Durch diese Keyboardgruppe wird es sicher möglich sein, talentierte Schüler zu finden, die an
der Musikschule Keyboard oder Klavier im Einzelunterricht erlernen möchten.
Die gehobene Variante:
Die Keyboardklasse
Bei der Gestaltung dieses Konzepts ergab sich der glückliche Umstand, dass der Verein
„LET’SMAKEMUSIC e.V.“ das Konzept des Klassenmusizierens mit Keyboards
weiterentwickeln möchte. Ich habe das Konzept von Wolfgang Schmidt-Köngernheim
während meines Studiums in mehreren Fortbildungsveranstaltungen kennen gelernt und
währen meiner schulpraktischen Unterrichtsstunden an Yamaha Keyboards im Klassensatz
erprobt.
Let’smakemusic sucht geeignete Schulen und Musikpädagogen, die bereit sind ,das Konzept
von damals weiterzuentwickeln und in Berichten, auf Seminaren und Fortbildungen
Ergebnisse zu präsentieren. Ich werde mich dafür bewerben, da den Schülern und mir die
Arbeit damals mit dem Klassensatz sehr viel Spaß gemacht hat und ich gern an der
Weiterentwicklung mitwirken möchte. Besonders reizvoll ist dabei, dass es sich um völlig neu
entwickelte Keyboards handelt, die keine Begleitautomatik haben (hat eh das Masterkeyboard
falls erforderlich), sondern dafür eine kleine Synthesizersektion besitzen.
Wenn die Wahl auf unsere Ganztagsschule fällt, wäre eine völlig neue Qualität des
Unterrichtens (auch in Kooperation mit der Musikschule) sowohl im Klassenverband, als auch
AG-Tätigkeit möglich.
Voraussetzung wäre natürlich, dass ich die ganze Zeit vor Ort im Ganztagsschulbereich
wäre und die entsprechenden Klassenstufen unterrichte, um das Konzept umzusetzen.
Weitere erforderliche Bedingungen zur Umsetzung dieses Konzeptes:
Die Schule müsste folgend räumliche Bedingungen schaffen:
- - drei Fachkabinette Musik (möglichst etwas abgelegen, z.B. hinter
-
Speiseraum der Gebäudeteil), jeweils ausgestattet mit einem Klavier
oder E- piano und einem CD/MC- Gerät, Tafeln mit Notenlinien
- Aula als Probenraum für den Schulchor (Klavier)
- ein Raum ohne Bänke (nur Stühle)
- die Räume möglichst farbig gestalten in warmen Tönen
Da nach der 6. Stunde (außer einmal in der Woche) die 5. Klassen Schulschluss haben und die
Klassenräume dadurch nicht belegt sind, wäre es wünschenswert von beiden
Kooperationspartnern (Musikschule und Ganztagsschule), dass
sich die Schule öffnet und der Musikschule auch diese Räume zur Verfügung stellt und der
„normale“ Musikschulunterricht in unserem Gebäude stattfinden kann. Dies hat sogar den
Vorteil, dass die Musiklehrer in den Unterricht mal reinhören und Entwicklungsfortschritte
und Leistungspotentiale der eigenen Schülerinnen und Schüler schneller erkennen und bei
Konzerten fördern.
Wir hoffen, dass unser Konzept eine Chance hat,
denn wir wollen nur das Beste für unsere Kinder und Jugend.
Andrea Schröter
Musiklehrerin am Gymnasium am Markt