Umzug - Universitätsklinikum Leipzig

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Umzug - Universitätsklinikum Leipzig
GESUNDHEIT
UND MEHR...
23/08 DAS PATIENTENMAGAZIN DES
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG
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MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
INHALT
KOPF DER WOCHE
Michelle Obama, künftige First Lady der USA
Foto: rtr
Klinikum intern
Neues aus der
Uniklinik Leipzig . . . . . . . . . 3
Report
Wissenschaft statt TV-Mythos:
Gerichtsmedizin . . . . . . . . . . . 4
Report
Gesund abgenommen –
mit KLAKS . . . . . . . . . . . . . . . 5
Klinikum 2008
Kontinenz-Kongress
war voller Erfolg. . . . . . . . . . 6
Klinikum 2008
Bitte lächeln in Leipzigs City . 7
Ratgeber
Der Deutschen
liebstes Fleisch . . . . . . . . . . 9
Wirtschaft I Politik
Regierung in
der Sackgasse . . . . . . . . . . . 10
Reise
Schweiz. . . . . . . . . . . . . . . . 11
Unterhaltung
Phoenix’ letztes Signal. . . . . . 13
Prävention
Zehn Jahre Hilfe im Netz. . . . . 14
Wellness & Beauty
Dampfbad – gut für Haut
und Muskeln . . . . . . . . . . . . 15
Kinderseite
Rocky, der Frühaufsteher . . 16
Jugend
Vom Piepton zum Orchester . 17
Ihr Geld, ihr Recht
Nur Witwen und Waisen erben
günstig . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Soziales
Wenn der Rechner alles
verdrängt. . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Sport
Jan Ullrich sagt aus . . . . . 20/21
Rätselseite . . . . . . . . . . . . 22
VA-Hinweise | TV-Tipps 23
Steckbrief | Impressum 24
M
Im Endspurt der Wahlschlacht
hat Michelle Obama pro Woche
mindestens drei Wahlkampfauftritte für ihren Mann absolviert, kämpferisch, eloquent,
mit einer Leichtigkeit und einer
Fachkenntnis, die auch politischen Gegnern Respekt abgenötigt haben. Aus anfänglichen
kleineren Schnitzern auf dem
rutschigen politischen Parkett
lernte die 1,80 Meter große und
durchtrainierte Frau schnell.
Bewunderer
der
toughen
Rechtsanwältin sprechen gar
von einer „schwarzen Jackie
Kennedy“.
Klinikum 2008
Der Ablenker . . . . . . . . . . . . 8
Kultur
Nachwuchssorgen
bei Shanty-Chören. . . . . . . . . 12
it Michelle Robinson
Obama zieht 16 Jahre
nach Hillary Clinton
wieder eine Juristin als First
Lady ins Weiße Haus ein – eine
selbstbewusste und hochgebildete Frau. Bereits im Wahlkampf haben die Amerikaner
die Intelligenz und Eigenständigkeit der 44-Jährigen kennengelernt: Selten zuvor hat in
einem Präsidentschaftsrennen
eine potenzielle First Lady eine
so aktive Rolle gespielt wie sie.
Unter anderem vor wichtigen
Reden hat sie ihrem Mann Obama mit den Worten „Vermassle
es nicht“ klar gemacht, worum
es dabei geht: Um die Präsidentschaft.
MELDUNGEN
Gen für das Altern entdeckt
issenschaftler des Berliner Universitätsklinikums Charité haben eine
genetische Ursache für vorzeitiges Altern entdeckt. Zusammen mit
Kollegen vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik und einem internationalen Team fanden die Forscher heraus, dass eine bestimmte
Form der so genannten Progerie – einer seltenen Vergreisung, die im Kindesalter einsetzt – durch Mutationen eines Gens (SCYL1BP1) verursacht
wird. In der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Genetics
beschreiben Stefan Mundlos, Professor am Institut für Medizinische Genetik und Uwe Kornak, dass durch das mutierte Gen der Transport von
Proteinen innerhalb der Zelle gestört wird. Bisher gingen Wissenschaftler
davon aus, dass Alterungsprozesse vor allem auf Schäden der DNA zurückzuführen sind. „Unsere Ergebnisse deuten jedoch an, dass auch andere Mechanismen für diese Alterungsprozesse verantwortlich sein können“, erläuterte Mundlos. Die Forscher hatten zwölf Patienten aus vier
Mennoniten-Familien untersucht, die alle an der Erbkrankheit Gerodermia osteodysplastica leiden. Deren schon nach der Geburt einsetzenden
Symptome sind schlaffe, faltige Haut und Knochenschwund.
dpa
W
Arzneimittel-Zahlungen sind rechtens
ersicherte der gesetzlichen Krankenkassen müssen nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel weiter aus der eigenen Tasche bezahlen.
V
Der Ausschluss dieser Arzneien aus der Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen seit 2004 verstößt weder gegen das Grundgesetz
noch gegen europäisches Recht, urteilte das Bundessozialgericht (BSG)
in Kassel. Bei einem Preis von durchschnittlich elf Euro bleibe die Belastung für die Versicherten zumutbar. Der Kläger – ein 74-Jähriger, der
Medikamente zur Schleimlösung benötigt – will nun eine Beschwerde
beim Bundesverfassungsgericht prüfen.
AFP
Geburt dank fremdem Eierstock
rstmals hat eine Frau nach einer vollständigen Eierstock-Transplanta-
tion ein Kind zur Welt gebracht. Die 38 Jahre alte Deutsche, die in
E
Großbritannien lebt, wurde Mitte November in London Mutter einer
Tochter, wie britische Medien berichteten. Die ehemals unfruchtbare
Frau, die mit einem Briten verheiratet ist, hatte den Eierstock im vergangenen Jahr von ihrer Zwillingsschwester erhalten, die bereits zwei Kinder
hat. Kurz danach wurde die 38-Jährige schwanger. Das Mädchen kam
per Kaiserschnitt zur Welt.
dpa
Geboren am 17. Januar 1964,
wuchs Michelle in einfachen Verhältnissen in der South Side Chicagos auf, dem armem Schwarzenviertel. Ihr Vater war Schlosser bei den Wasserwerken, die
Mutter Sekretärin. Mit klugem
Kopf, Disziplin und eisernem
Willen schaffte Michelle Obama
den Sprung an die Eliteuniversitäten Princeton sowie Harvard
und erwarb einen Doktortitel in
Jura. Nach dem Studium trat sie
zunächst in ein renommiertes
Anwaltsbüro ein, wo sie ihren
Mann kennenlernte: Er war ihr
Praktikant. 1992 heiratete das
Paar. Von der Kanzlei wechselte
Michelle später in die Sozialarbeit und war zuletzt eine Vizepräsidentin am Universitätsklinikum Chicago. 1998 und 2001
wurden die Töchter Malia und
Sasha geboren.
Zu Anfang des Wahlkampfes
sorgten unbedachte Äußerungen
wie die, dass sie nun erstmals
stolz auf ihr Land sei, für Schlagzeilen. Kritiker nannten sie eine
bittere Schwarze – ein Image,
das sich im Laufe der Zeit milderte. Barack Obama selbst bezeichnet seine Frau als seinen
Fels. Michelle halte ihn stets auf
dem Boden der Tatsachen, sie sei
klug, und er könne mit ihr alles
bereden. Frank Schmiedel/dpa
IN EIGENER SACHE
Alle dabei für kranke Kinder
m 27. November ab 20 Uhr
kommt es in der Thomaskirche Leipzig zu einem besonderen Benefizabend. Nach
der Premiere im November 2007
freuen sich die beiden bekannten
Leipziger Gospelchöre „Open Up
Wide“ und „Little Light of L.E.“ in
diesem Jahr auf einen Besuch Ihrer Kollegen der „Salttown Voices“ aus Halle/ Saale.
A
Seien Sie dabei,
wenn die drei
Gospelchöre
wieder Einblicke in verschiedene klassische
und moderne
Stücke der Gospelmusik geben
werden.
Gespannt dürfen
Sie auch auf die
bekannte amerikanische Solistin Mary Beth
Gremour sein, die mit ihren Auftritten wieder kleine Höhepunkte
setzen wird. Doch damit nicht genug. Da das Benefizkonzert in
diesem Jahr unter dem Motto
„Alle dabei für kranke Kinder“
steht, freuen wir uns auf Auftritte
des Max-Klinger-Chores Leipzig
und des internationalen Jazzduos
Timm/Brockelt, die den musikalischen Inhalt an diesem Abend
abrunden. Für wilde, aber auch
einfühlsame Momente des Jazz
sorgen Universitätsmusikdirektor
David Timm an der Orgel und
sein Partner Reiko Brockelt am
Saxophon.
Mit einer Karte zu diesem Konzert erleben Sie ein einmaliges
musikalisches Programm und tun
gleichzeitig Gutes für kranke Kinder in Leipzig. Der Erlös aus diesem
Abend
kommt
der
Forschung für
Kinder
mit
Diabetes und
Hormonstörungen an der
Universitätskinderklinik
und der Finanzierung
des
Ronald
McDonald
Hauses Leipzig zugute.
Karten für zwölf Euro, ermäßigt
acht Euro zzgl. zwei Euro Vorverkaufsgebühr unter www.ticketgalerie.de, im Thomasshop (Tel.
0341 22224200), in der MDR-Ticketgalerie (Tel. 0341 141414),
an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie gebührenfrei an der
Abendkasse. Mehr Informationen
unter www.foerderkreis-kinderklinik.de und www.mcdonaldskinderhilfe.org.
mew
KLINIKUM INTERN
3
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
UMZUG
EDITORIAL
UKL-Verwaltung bezieht Neubau
eit dem 3. November ziehen rund
350
Mitarbeiter
der
Klinikumsverwaltung in den Gebäudeteil
West des kurz vor der
endgültigen Fertigstellung befindlichen Klinikneubaus für die Innere Medizin, Neurologie und Nuklearmedizin
um.
S
Mit den Umzügen in die
neuen Räumlichkeiten
endet nun auch für die
Bereiche und Stabsstellen eine teilweise seit
Jahrzehnten andauernde Zeit der Interimslösungen und räumlichen
Zersplitterung.
Einige
Bereiche waren auf bis
zu sechs verschiedene
Gebäude verteilt, die an
ganz unterschiedlichen
Stellen des Medizinischen Viertels lagen.
Der Neubau für die Klinikumsverwaltung
ist
Teil des 104 Millionen
Euro teuren neuen Kli-
nikzentrums, das an der
Liebigstraße zwischen
den Kopfkliniken am
Bayrischen
Bahnhof
und dem Operativen
Zentrum errichtet wurde.
Moderne Großraumbüros, kurze Wege, neueste Informationstechnologie und eine offene Architektur fördern die
Kommunikation
zwischen den einzelnen
Mitarbeitern und erhö-
hen die Leistungsfähigkeit der Verwaltung.
Während der Bauteil
West nun also schon fast
vollständig genutzt wird,
arbeiten im Bauteil Ost
noch zahlreiche Gewerke
an der Fertigstellung der
Untersuchungs- und Behandlungsräume. Ab Ende Dezember werden die
Kliniken und Abteilungen
des Departments für Innere Medizin, die Klinik
und Poliklinik für Neuro-
logie, die Tagesklinik für
kognitive Neurologie und
die Ambulanz der Klinik
für Nuklearmedizin in
den Neubau umziehen.
Dann stehen insgesamt
345 Betten zur Verfügung, davon 26 Intensivbetten, zwölf IMC-Betten
und zwölf Betten auf der
Stroke-Unit. Der Neubau
hat eine Nutzfläche von
26 400 Quadratmetern
und entstand termingerecht in einer Bauzeit von
rund 37 Monaten.
hl
Ist auch alles dabei? Die ersten Kisten sind angekommen.
Bewährte Qualitätsarbeit der Männer von Hansetrans.
Martin Wessel nahm stellvertretend für den Bereich Personal &
Recht Brot und Salz von Thomas Weber entgegen. Fotos: S. Straube
CARRERAS-TRANSPLANTATIONSEINHEIT
Jubiläums-Schau an der Johannisallee
ebenskraft und Nachdenklichkeit zugleich zeigen die
Zeichnungen und Aquarelle
der neuen Bilderausstellung, die in
der José-Carreras-Transplantationseinheit gezeigt wird. „Seit fünf
Jahren haben wir in unserem
Hause wechselnde Ausstellungen,
die nicht nur etwas
Farbe an die weißen
Wände bringen, sondern auch Fröhlichkeit und Optimismus
zu uns tragen“, sagte
Prof. Dr. Dietger Niederwieser, Leiter der
Abteilung Hämatologie, Onkologie und Gerinnung am Universitätsklinikum, zur Eröffnung. „Dieses Jubiläum ist Anlass für
eine besondere Schau.
Denn hier zeigen 22
Prof. Dietger Niederwieser und Musikerin Mono ehemalige KrebspaRagy Enayat eröffneten den Abend.
Foto: ukl tienten ihre Arbeiten.“
L
Die Bilder entstanden im Rahmen des fünfmonatigen Gestaltungskurses „mal meins“, den die
Abteilung Sozialmedizin gemeinsam mit der Abteilung Hämatologie den Patienten anbietet.
Wie Marianne Buttstädt, Künstlerin und Leiterin des Gestaltungskurses, erläutert, haben die Laienkünstler den Titel „gemEinsamkeiten“ selbst gewählt. „Dieser Titel vereint zwei Begriffe:
Gemeinsam ist allen, dass sie am
Gestaltungskurs teilgenommen
haben“, sagt Marianne Buttstädt.
„Und Einsamkeit steht dafür,
dass jeder die Erfahrungen mit
der Krankheit ganz für sich allein
verarbeiten muss – bei aller Hilfe
der Ärzte und Sozialmediziner,
der Familie und der Freunde. Die
Künstlerinnen und Künstler lassen uns mit diesen Bilder teilhaben an dieser intimen Auseinandersetzung, die wiederholt an die
Grenze des Aushaltbaren geführt
hat. Und der aufmerksame Betrachter wird das hohe Maß an
Authentizität und zugleich die Lebenskraft erkennen, die sich widerspiegelt.“ Zwei Themenkomplexe wurden für die Präsentation
gewählt: Zum einen „Freunde,
Helfer und Familie“, wobei die
Darstellung dieser Personen auch
ein großes Dankeschön ist. Zum
anderen wird das Thema „Stimmungen“ durch zumeist abstrakte Bilder vergegenständlicht, die
das emotionale Auf und Ab zeigen, in dem sich die Teilnehmer
des Kurses oft befanden.
Uwe Niemann
ehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser!
S
Noch vor wenigen Jahren war Inkontinenz ein Tabuthema. Die
zahlreichen Betroffenen schwiegen aus Scham; die Medien berichteten kaum über das Problem. Dabei ist Schätzungen der
Fachgesellschaften zufolge fast
jeder Achte im Alter zwischen 40
und 75 Jahren davon betroffen.
Die verschiedenen Formen der
Inkontinenz treten in jedem Alter
auf und haben zahlreiche Ursachen. Die Deutsche Kontinenz
Gesellschaft und Ärzte verschiedener Fachrichtungen kämpfen
seit Jahren darum, das Tabu um
das Thema aufzubrechen, um
über Ursachen der Kontinenz-Probleme sowie die verschiedenen,
oft sehr erfolgreichen Therapieoptionen informieren zu können.
Der 20. Jahreskongress der
Deutschen Kontinenz Gesellschaft in Leipzig ist ein gelungenes Beispiel für einen offenen
Umgang mit dem Thema sowohl
zwischen den verschiedenen beteiligten Fachrichtungen als auch
mit den Betroffenen und der Öffentlichkeit. Urologen, Gynäkologen, Proktologen, Kinderchirurgen, Psychologen und Physiotherapeuten haben sich auf fachlicher
Ebene
ausgetauscht,
neueste Techniken wie die Elektrostimulation diskutiert und Behandlungsstrategien
beraten.
Und sie hatten intensiven Kontakt mit den Selbsthilfegruppen
und Betroffenen. Nicht zuletzt deren jahrelangem Engagement ist
es zu verdanken, dass der Kongress ein breites Medienecho
fand und die Patientenveranstaltung eine Rekordbeteiligung zu
verzeichnen hatte. Die Veranstalterin und die Kongresspräsidenten, die Professoren Stolzenburg
und Till aus unserem Klinikum,
dürfen zu Recht stolz auf diesen
Erfolg sein.
Ihr
Prof. Wolfgang Fleig
Medizinischer Vorstand
4
REPORT
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
Teilnehmerin Anett Bau hat das Ziel genau im Blick.
Fotos: mediaport Gesunde Kost zum zweiten Frühstück.
Gesund abnehmen: Sie haben es geschafft …
ünktlich zum Start der Abschlussveranstaltung von
KLAKS kam Ende Oktober
auch die langersehnte Sonne
hinter den Wolken hervor. Diplom-Sportlehrerin Katja Warich begrüßt alle Anwesenden
in der Guts-Muths-Halle, Jahnallee 59. 13 junge Teilnehmer
von 7 bis 18 Jahren sind mit
Freunden und Familien gekommen.
P
für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum, ist neben
Dr. Alexandra Keller, niedergelassene Kinderärztin, eine der
medizinischen Fachkräfte, die
Blutdruck und weitere Parameter, die auf ein erhöhtes Risiko
für Adipositas-assoziierte Begleiterkrankungen hinweisen,
bestimmt. Blüher fasst die ers-
Kinder und Jugendliche befinden sich im Wachstum, daher
werden diese Größen in Relation zu Alter und Geschlecht gesetzt. Für den BMI von Kindern
„Herzlichen Glückwunsch, dass
ihr alle im letzten Jahr so prima
mitgemacht und durchgehalten
habt. Es war sicher nicht immer einfach, sich zu motivieren. Vielen Dank an euch alle.“
Warich ist vom KLAKS e.V.:
Konzept Leipzig – bewegungsaktive Adipositasschulung für
Kinder im Schulalter.
An diesem Tag ging das erste
KLAKS-Schulungsjahr zu Ende
– und das erfolgreich. Medizinische aber auch sportliche Ziele
wurden erreicht und gefeiert.
Ziele des Projekts, das tatkräftig
von Medizinern, Ernährungsberatern und Psychologen des
Universitätsklinikums
unterstützt wird, sind eine positive
Veränderung des Lebensstils
sowie eine aktivere Gestaltung
des Alltags. „Einer unser großen Wünsche war es auch, dass
die Kinder sich regelmäßig
sportlich betätigen. Sie sollen
erfahren, dass Bewegung und
Sport Spaß machen können“,
meint Warich.
Dr. Susann Blüher, Fachärztin
Begleitet die KLAKS-Teilnehmer: Dr. Susann Blüher, Kinderärztin an der Uni-Kinderklinik.
die Kinder und Familien medizinisch begleiten und deren
Fortschritte festhalten. Um die
Entwicklungen der jungen Teilnehmer genau erfassen zu können, wurden sie bei der Aufnahme, nach einem halben
Jahr und erneut am Ende des
Projekts gemessen und gewogen. Zusätzlich wurden der
ten Ergebnisse zusammen: „Ein
Großteil der Kinder konnte den
Körpermassenindex stabilisieren und sogar verringern.“ Gemessen wird der Index ähnlich
wie bei Erwachsenen mit dem
Body-Mass-Index (BMI)*, allerdings reicht da nicht die übliche
Formel Gewicht geteilt durch
Körpergröße im Quadrat, denn
sind daher so genannte Perzentilen erhoben worden. Dr. Blüher ordnet die Perzentilen ein:
„Liegt ein Kind über der 90.
Perzentile, gilt es als übergewichtig. Liegt es über der 97.
Perzentile, ist es adipös, also
fettleibig.“
2007**
lagen
deutschlandweit 7,75 Prozent
der erfassten Jungen und 7,85
Prozent der Mädchen über der
97. Perzentile. Diese Entwicklungen entsprechen auch den
Ergebnissen der letzten KIGGSStudie von 2006 und Studien
vom
Robert-Koch-Institut.
Demnach leben 1,9 Millionen
übergewichtige
Kinder
in
Deutschland. Laut EASO, der
European Association for the
Study of Obesity, kommen jährlich etwa 400 000 neue fettleibige Kinder in Europa hinzu.
Die Zahlen unterstreichen die
dringende Notwendigkeit eines
Projektes wie KLAKS. Sicher, es
gibt viele weitere Programme
für übergewichtige und fettleibige Kinder und Jugendliche,
aber nur die wenigsten sind
evaluiert. Die Universitätskinderklinik betreute auch vor
KLAKS übergewichtige Kinder.
Seit fast zehn Jahren gibt es
hier die Adipositas-Sprechstunde sowie Ernährungs- und
Sportprogramme. „Wir wollten
ein Programm, in dem wir noch
intensiver und kontinuierlicher
mit den Betroffenen arbeiten
können.“ Auch Warich arbeitete vor KLAKS mit übergewichtigen Kindern zusammen. Seit
2001 organisiert und führt sie
Sportkurse und Veranstaltungen durch.
In der Sporthalle Jahnallee geht
das Programm weiter. Katja
Warich und ihre ebenfalls ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen beginnen mit der Siegerehrung. Die meisten haben
das Ziel der Therapie, eine
5
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
Grund zur Freude: Sebastian, Sylvana, Pia und Eyck (v.l.) haben den ersten Kurs gemeistert.
KLAKS: Das Ziel immer im Auge.
Fotos: mediaport
– die erste Runde von KLAKS ist zu Ende
regelmäßige Teilnahme (mindestens 80 Prozent der Veranstaltungen), erreicht. Medaillen,
Urkunden und Gutscheine werden verteilt. Die Freude ist
groß, jeder Gewinner wird mit
Applaus begrüßt und verabschiedet. Jeder in der Runde
weiß wie schwer es manchmal
war, trotz Schule, Freizeit und
Freunden zweimal in der Woche zu den Sportangeboten, zu
den zweiwöchentlichen Ernährungsberatungen und weiteren
Gruppenaktivitäten zu gehen.
Die 18-jährige Anett Bau und
die 18-jährige Karolin Birnbaum sind zwei der Absolventinnen von KLAKS. Wie die
meisten anderen Teilnehmer
fanden sie das Projekt gut und
waren von den Angeboten begeistert. Anett: „Es hat mir gut
gefallen, weitermachen werde
ich auf jeden Fall mit dem
Kraftsport.“ Karolin: „Die Gruppe und das Team waren super.
Auch wenn die Zeiten manchmal für mich und meine Eltern
schwierig waren, haben wir
versucht, so oft wie möglich dabei zu sein.“ Der Feierabend
der Speditionskauffrau in Ausbildung hat sich nicht immer
mit den Terminen vereinbaren
lassen.
Katja Warich versichert, für
den kommenden Schulungsdurchlauf*** die Angebote
und die Betreuung weiter zu
verbessern. Das zweite Schulungsjahr – der Start ist für
kommenden Januar geplant –
steht unter einem guten Stern. ßen sich dann die übrigen Sportler waren an den Inhalten
an. beteiligt. „Wir arbeiteten mit
Denn kurz vor der Abschluss- Krankenversicherungen
veranstaltung wurde dem Ver- Gründe für das positive Gut- verschiedenen Fachkräften wie
ein und seinen Unterstützern achten durch den MDK könnte Psychologen und Ökotropholomitgeteilt, dass das Projekt die interdisziplinäre Arbeit gen zusammen und konnten
KLAKS eines von deutschland- und Konzeption des Projektes somit die schwierigste Auflage,
weit sechs Projekten ist, wel- sein. Denn nicht nur Ärzte und die Integration des hohen Anteils
verhalches vom Metenstherapeutidizinischen
scher ElemenDienst
der
te,
erfüllen“,
Krankenversierklärt Warich.
cherungen
(MDK) positiv
begutachtet
„Mit den zuwurde. Das besätzlichen Geldeutet für die
dern
können
Diplom-Sportwir feste Fachlehrer, die Erkräfte einstelnährungsspelen und damit
zialisten, Psydie Betreuung
chologen, Päder Teilnehmer
dagogen und
intensivieren
M e d i z i n e r,
sowie
mehr
dass
viele
SchulungsgrupKrankenkaspen
anbieten
sen wie die
und unsere ArAOK Plus das
beit qualitativ
Projekt zukünfweiter verbestig unterstütsern. Das ist eizen
werden. Toben, tollen, turnen: Sport tut den KLAKS-Kindern sehr gut. Das ne große BereiMeist
schlie- haben sie während des Kurses selbst erfahren.
cherung
für
+++ Infos zu KLAKS +++
* BMI bei Kindern bis zum 18. Lebensjahr: Für die Erstellung der
Perzentilen wurden von 17 147
Jungen und 17 275 Mädchen Alter, Gewicht und Körpergröße erfasst. Je höher die Perzentilen liegen, desto mehr Kinder haben im
gleichen Alter und mit dem gleichen Geschlecht einen niedrige-
ren BMI erreicht, je mehr weichen
sie von Körpermassendurchschnitten ab.
lung. Aktuelle Zahlen können auch
unter: http://84.16.224.207/ angesehen werden.
** Diese Zahlen stammen aus
der letzten CrescNet Auswertung.
CrescNet ist das Netzwerk zur
Früherkennung von Störungen der
Wachstums- und Gewichtsentwick-
*** KLAKS ab Januar: Für Durchgang Zwei können sich noch Kinder und Jugendliche bewerben. Informationen: www.klaks.de und
der E-mail: [email protected].
wr
uns“, fasst Dr. Susann Blüher
zusammen.
Die Rede und Siegerehrung sind
vorüber. Katja Warich weist auf
das natürlich sehr gesunde Buffet im Nebenraum hin, das zu einem zweiten Frühstück einlädt.
Wer möchte, kann auch seine
Robin-Hood-Fähigkeiten am Bogenschießstand der Sportgemeinschaft Motor Gohlis-Nord
Bogenschießen testen, den besten Drei winken Schnupperstunden im Verein. Abschließend resümieren Blüher und Warich,
der Zuspruch der Aktiven sei
überwiegend positiv gewesen,
die Eltern seien vor allem von
den praktischen Einheiten sehr
begeistert.
„Unsere Sportbetreuung werden
wir beibehalten. Der Kontakt zu
anderen Sportvereinen ist für
die Kinder und besonders für ihre weitere Betätigung, auch
nach dem Jahr KLAKS, von großer Bedeutung“, so Katja Warich. Dr. Blüher fügt hinzu: „Wir
wollen in Zukunft die Kinder
und Familien vor der Aufnahme
näher kennenlernen. Es erfordert viel Motivation um durchzuhalten, daher haben wir diesmal bereits zwei Monate vor
dem nächsten Schulungsbeginn
im Januar 2009 regelmäßige
Sportangebote für die Kinder
und Jugendlichen eingeführt. So
lernen sich alle schon kennen,
und wir sehen, wer wirklich motiviert genug ist, ein gesamtes
Schulungsjahr durchzuhalten.“
Wenke Rösler
6
KLINIKUM 2008
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
LEIPZIG
Kontinenzkongress: Gelungene Aufklärung
Prof. Dr. Jens-Uwe Stolzenburg.
Foto: ukl
Veranstalter und referierende Mediziner freuten sich über den starken Zustrom von Interessierten
zum Kongress im Congress Centrum Leipzig.
Foto: VA
m 7. und 8. November trafen sich in Leipzig Betroffene
und Experten zum 20. Jahreskongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Die Mediziner
und Patienten wollten sich gegenseitig über die Krankheit des unkontrollierten Harnflusses oder
Stuhlgangs informieren und für einen offenen Umgang mit ihr werben. Fast jeder Achte im Alter von
40 bis 75 Jahren kann seinen
Urinfluss nicht so steuern, wie er
will. Trotzdem ist die Harninkontinenz, wie auch die Stuhlinkontinenz, eine Krankheit, die immer
noch oft verschwiegen wird.
buisiert werden“, sagte Thiel. Deshalb organisierte sie mithilfe der
Kongresspräsidenten Prof. Dr.
Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor
der Klinik für Urologie, und Prof.
Dr. Holger Till, Direktor der Klinik
für Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Leipzig, nicht nur ein
anspruchsvolles Fachprogramm,
sondern auch eine kostenlose Veranstaltung für Patienten.
A
Dagegen kämpft Christa Thiel, Geschäftsführerin der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, zusammen mit
ihren Mitstreitern an. Im Congress
Centrum Leipzig veranstalteten sie
den 20. Jahreskongress ihrer Gesellschaft. „Das Thema muss entta-
Zunächst hielten dort Ärzte insgesamt acht kurze Vorträge, etwa zur
Inkontinenz beim Mann, bei der
Frau oder bei Kindern. Anschließend beantworteten die Experten
die Fragen von Betroffenen und Interessierten. Sorgen, dass womöglich niemand wagen könnte, eine
Frage zu der vermeintlich beschämenden Krankheit zu stellen, hatten die Mediziner nicht. „Da traut
sich immer einer als Erster, und
dann trauen sich alle anderen
auch“, sagte Professor Stolzenburg.
Und genau dieser Effekt trat auch
ein. Till und Stolzenburg waren mit
der Resonanz auf der Patientenveranstaltung mehr als zufrieden. „Seit
vielen Jahren organisieren wir zusammen mit der Leipziger Selbsthilfegruppe Informationsveranstaltungen mit dem Ziel, die Betroffenen aus ihrer Isolation herauszuholen. Seit zwei, drei Jahren steigt die
Resonanz auf diese Angebote. Aber
die diesjährige Besucherzahl war
einfach unglaublich“, freute sich
Stolzenburg, der in seinem Fachgebiet nicht nur Therapien und Lösungen für die Inkontinenz anbietet, sondern auch Methoden entwickelt, um beispielsweise bei der
Prostataoperation die für die
Schließmuskelkontrolle
verantwortlichen Nervenstrukturen zu
schonen.
Dieser und weitere Aspekte stan-
den im Mittelpunkt des Fachprogramms des Kongresses: Am Freitag konnten die anwesenden Ärzte
sich Operationen gegen Harn- und
Stuhlinkontinenz anschauen, die
aus dem Universitätsklinikum in
Echtzeit auf die Messe übertragen
wurden. Insgesamt wurden zehn
Operationen durchgeführt, mit denen verschiedene OP-Techniken
zu einzelnen Problematiken sowohl bei Männern als auch bei
Frauen demonstriert wurden. Der
jeweils operierende Arzt war per
Mikrofon mit Publikum und Moderator verbunden, um seine nächsten Schritte anzukündigen und
Fragen zu beantworten. „Ganz
wichtig ist für uns, fachübergreifend zu arbeiten“, betonte der
Urologe. „Ohne Schrebergartengehabe“ sollten Urologen (die sich
vor allem mit Blase, Prostata und
Niere befassen), Gynäkologen (die
mit den Geschlechtsorganen der
Prof. Dr. Holger Till
Foto: ukl
Frau beschäftigt sind), Proktologen (mit Darmkrankheiten beschäftigt) und Kinderchirurgen zusammenarbeiten, um eine möglichst gute Behandlung der Inkontinenten zu ermöglichen. „Das
funktioniert in Leipzig sehr gut“,
freute sich Professor Till, der dies
nicht nur mit dem interdisziplinär
gefüllten Kongressprogramm belegen kann, sondern auch mit der
reibungslosen Zusammenarbeit
im medizinischen Alltag.
Rund 1200 Fachleute und mehr
als 400 Betroffene besuchten den
Kongress. Allen, die sich mit der
Krankheit plagen, es zur Konferenz aber nicht schafften, empfiehlt Christa Thiel die Leipziger
Selbsthilfegruppe, die sich jeden
zweiten Montag im Monat ab 17
Uhr im Operativen Zentrum des
Uniklinikums, Raum A 2037, trifft.
ukl
INTERVIEW
PACU bringt für Patienten mehr Sicherheit
m Universitätsklinikum Leipzig wurde mit der PACU eine
neue Form der Patientenbetreuung nach einer Operation aufgebaut. PACU ist die Abkürzung für
den englischen Begriff „Post Anaesthesia Care Unit“. Mit dieser Einheit, die von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie betrieben wird, entsteht für die Patienten eine größere Sicherheit, so
Klinikdirektor Prof. Dr. Udo X. Kaisers im Kurz-Interview.
A
Frage: Warum wurde an Ihrer Klinik eine spezielle Patientenbetreuung etabliert?
Prof. Dr. Udo X. Kaisers: Für manche Patienten ist es sicherer, dass
sie unmittelbar nach einem Eingriff
noch in der Obhut oder zumindest Wie lange muss ein Patient auf der
in der Nähe jener Ärzte sind, die an PACU verweilen? Und kann er dort
der Operation beteiligt waren. Das besucht werden?
wird mit der PACU erDer PACU-Aufenthalt
reicht. Diese räumliche
dauert nicht länger
und funktionelle Nähe –
als 24 Stunden. Inin unmittelbarer Nachnerhalb dieser Zeit
barschaft des Operatiist in der Regel der
onssaales und der AnPatient soweit wieästhesisten – dient der
derhergestellt, dass
sicheren und möglichst
er auf eine Normalschnellen Wiederherstation verlegt werstellung der Körperden kann. Deshalb
funktionen und vermeigibt es dort üblicherdet zusätzliche Schnittweise auch keine Bestellen in der Betreuung
der Patienten. Damit Prof. Dr. Udo X. Kai- suchsmöglichkeiten.
gehen keine Informa- sers
Foto: ukl Im Prinzip gibt es
drei
Möglichkeiten
tionen verloren, und für
die Patientenversorgung entsteht für die Patientenversorgung nach
einer OP. Variante 1: Der Patient
eine wichtige Kontinuität.
kommt in den Aufwachraum,
nach anderthalb bis zwei Stunden wird er dann auf eine Normalpflegestation verlegt. Variante 2: Der Patient wird nach der
OP in der PACU betreut, erst danach kommt er auf die Normalstation. Variante 3: Der Patient
wird nach der OP unmittelbar auf
die Intensivstation verlegt. Letzteres gilt beispielsweise nach Organtransplantationen, neurochirurgischen Eingriffen oder Operationen der Gefäß- und Thoraxchirurgie. Einfach gesagt heißt
das: Unter Berücksichtigung der
Schwere der OP und der Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes des Patienten wird entschieden, welche Variante für ihn
die beste ist.
Wo ist die PACU eingerichtet?
Die PACU ist in den Aufwachbereich des operativen Zentrums integriert. Dort stehen insgesamt 18
Betten zur Verfügung; mit den
PACU-Patienten werden davon je
nach Bedarf vier bis sechs Plätze
belegt. Wir haben die postoperative
Versorgung der Patienten an ihren
speziellen Überwachungs- und
Therapiebedarf angepasst. Dieser
orientiert sich an den individuellen
Bedürfnissen unserer Patienten
und nicht an Fachabteilungsgrenzen. Beispielsweise kann auf der
PACU eine postoperative Schmerztherapie begonnen und dann auf
der Normalpflegestation vom AkutSchmerzdienst weitergeführt werden.
Interview: Uwe Niemann
KLINIKUM 2008
7
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
STUDIE
Bitte lächeln – ein Querschnitt der Leipziger Zahnfarben
nna Schaarschmidt bleckt
die Zähne und ist gespannt, was die Messung
für ein Ergebnis hat. Die Studentin ist eine von vielen Leipzigern, die am 7. November dem
Aufruf der Universität Leipzig
gefolgt sind und sich als Testperson für eine Querschnittstudie über die Zahnfarben der Bevölkerung im Großraum Leipzig
zur Verfügung gestellt haben.
Jedes Jahr aufs Neue wird für die
Studenten von der Poliklinik für
Zahnärztliche
Prothetik
und
Werkstoffkunde ein solcher Tag
gestaltet, der das erste Fachsemester neben der Theorie auch
an die Praxis heranführen soll.
„Dieser Tag steht unter dem Motto ‚Wissenschaft von Anfang an‘
und gehört in der zahnmedizinischen Ausbildung schon zur Tradition“, sagt Jakstat. „Es ist als
‚training on the job‘ zu verstehen,
als Teil der Ausbildung, und ist
für die Studenten fakultativ, also
freiwillig.“
A
Nachdem von Anna neben dem
Alter auch der Geburtsort aufgenommen wurde, um eine lokale Zuordnung durchführen zu
können, wurden innerhalb von
zehn Minuten ihre Zähne mit einem speziellen Messgerät namens Easyshade gemessen.
Dabei trifft Licht einer genormten Lichtquelle auf den zu bestimmenden Zahn. Das reflektierte Licht wird gemessen und
computerunterstützt umgerechnet, so dass eine Zahnfarbe angegeben werden kann.
Bei dem Messgerät handelt es
sich um ein hochmodernes
Spektrometer, das es erlaubt, in
wenigen Zehntel Sekunden die
Zahnfarbe eines jeden Zahns invasionsfrei zu messen. „Mit
dem gleichen Instrument hat Dr.
Helen Haddad, Ass. Prof. von
der St. Josephs Universität in
Beirut, Libanon, eine Querschnittstudie im Libanon durchgeführt. Wir wollen wissenschaftlich untersuchen, ob beide Messreihen vergleichbar
sind“, erklärt Professor Dr. Holger A. Jakstat, Leiter Vorklinische Propädeutik an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
und Werkstoffkunde.
Studenten des 1. Fachsemesters
der Zahnheilkunde führten in
der Leipziger Innenstadt innerhalb ihres wissenschaftlichen
Tages diese Messungen der
Zahnfarben durch.
Eine Studentin der Zahnmedizin misst bei einer Passantin die Lichtbrechung der Zähne und ermittelt daraus die Zahnfarbe.
Fotos: Uwe Niemann
25 dieser freiwilligen Studenten
kümmerten sich in vier Teams
um den großen Ansturm der teilnehmenden Passanten. Neben
der Zahnfarbmessung mussten
die Teilnehmer auch einen Test
machen, bei dem untersucht wurde, inwieweit das menschliche
Auge Farbabweichungen erkennt. So wurden auch Anna
Schaarschmidt verschiedene Fotos von Zahnreihen gezeigt. Sie
sollte anhand der Färbung erkennen, welche Zähne verändert aussahen. Damit wird geprüft, welche Farben bei der Bevölkerung
als echt akzeptiert werden, damit
Füllungen, Kronen oder ein kompletter Zahnersatz nicht auffallen.
Die Teilnahme an der Studie war
kostenlos und am Ende des Messvorgangs bekam jede Testperson
eine Karte mit den individuellen
Farben ihrer Zähne.
Mit Musterfotos wird die Farbakzeptanz untersucht – also welche Farbe von den Testpersonen als „echter Zahn“
wahrgenommen wird (links). Mögliche Testteilnehmer werden in der Petersstraße angesprochen (rechts).
„Da die Messgeräte recht teuer
sind, sind sie in vielen Zahnarztpraxen noch nicht vorhanden
Und wenn eine Füllung zum Auswechseln ansteht oder neue Kronen gefertigt werden müssen,
kann der Proband die Karte einfach seinem Zahnarzt vorlegen,
der dann einen guten Startpunkt
für seine weitere Individualisierung hat", erklärt Professor Dr.
Jakstat.
Uwe Niemann
SUIZID
Start für europaweites Forschungsprogramm
ie Europäische Kommission fördert innerhalb ihres
7. Forschungsrahmenprogramms mit 2,9 Millionen Euro
ein Projekt, in dem 14 europäische Partner ein Suizidpräventionsprogramm entwickeln und
überprüfen.
D
„Mit dem Programm soll ein
Konzept für die Suizidprävention entwickelt werden, das Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso einschließt wie Möglichkeiten einer
effizienten Umsetzung im europäischen Maßstab“, sagt Professor Dr. Ulrich Hegerl, Direktor
der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Leipzig
und Koordinator des Projektes.
Mit dem Forschungsprogramm
sollen unter anderem Suizidraten in den acht teilnehmenden
Staaten untersucht werden. Des
Weiteren ist die Entwicklung eines mehrstufigen Präventionsprogramms für Gemeinden geplant, Modellregionen sind Limerick in Irland, Miskolc in Ungarn, Amadora in Portugal und
Leipzig. Damit einhergehend
finden statistische Erhebungen
in den vier Regionen statt, die
erfassen sollen, wie es neben
anderem um die Einstellung der
Bevölkerung zu Suizidalität und
Depression sowie um die Medienberichterstattung zu diesen
Themen steht. Unterstützung
für Betroffene und Angehörige
steht ebenso im Fokus des neuartigen Forschungsprojektes.
Psychotherapie der Universität
Würzburg und die Gesellschaft
für Ablauforganisation :milliarium mbH (GABO:mi). Weitere
Partner finden sich in Estland,
Großbritannien, Belgien, Niederlande, Irland, Ungarn sowie
in Portugal.
An dem über vier Jahre laufenden Projekt sind 14 europäische
Partner beteiligt: Die Medizinische Fakultät der Universität
Leipzig koordiniert das Forschungsprogramm.
Weitere
deutsche
Forschungsgruppen
sind die Klinik und Poliklinik für
Psychiatrie, Psychosomatik und
Der Grundstein für das europäische
Suizidpräventionsprogramm wurde mit dem Nürnberger Bündnis gegen Depression gelegt, das als einzigartiges
Modellprojekt die Versorgung
depressiver Menschen verbessern wollte. Das Nürnberger
Bündnis umfasste die Koopera-
tion mit niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Hausärzten, Öffentlichkeitskampagnen,
die Kooperation mit und das
Training von Multiplikatoren
wie Pfarrer, Sozialarbeiter, Lehrer und Medienvertreter sowie
Angebote und Unterstützung für
Betroffene und Angehörige. Mit
der Ausweitung des Nürnberger
Konzepts auf andere europäische Länder wurde das von der
Europäischen Kommission geförderte Europäische Bündnis
gegen Depression (European Alliance
Against
Depression,
www. EAAD.net) gegründet.
ukl/frs
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KLINIKUM 2008
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
ICCAS
Analyse
statt Fehler
PATIENTENBETREUUNG
Der Ablenker
ine Trainingsveranstaltung
von ICCAS (Innovation Center Computer Assisted Surgery) an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
beschäftigt sich mit der Bewertung von automatisierten
Chirurgiesystemen. Im Vordergrund des Meetings steht die
Analyse von Fehlern und Problemen, die beim Umgang mit
diesen automatisierten Chirurgiesystemen auftreten können.
E
„ICCAS beschäftigt sich seit
mehren Jahren erfolgreich mit
der Entwicklung von computerassistierten Chirurgiesystemen. Aber auch weitestgehend automatisierte Prozesse
kommen ohne den Menschen
nicht aus. Deshalb kann es
nicht nur darum gehen, dass
die Geräte problemlos arbeiten, sondern auch, dass durch
den Einsatz der Instrumente
nicht neue Fehlerquellen entstehen“, sagt Professor Dr.
Jürgen Meixensberger, Sprecher von ICCAS und Direktor
der Klinik und Poliklinik für
Neurochirurgie an der Universität Leipzig. „Unsere Aufgabe
ist es nun, entsprechende
Fehlerquellen zu erkennen und
Strategien zu entwickeln, diesen vorzubeugen.“
„Typisch sind Fehler, wie sie
auch in der Luftfahrt vorkommen“, meint PD Dr. Gero
Strauss, der von ärztlicher Seite maßgeblich an der Entwicklung der computerassistierten
Chirurgiesysteme beteiligt und
Stellvertretender Direktor der
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/Plastische Chirurgie ist. Dr. Strauss erprobt
derzeit ein neuartiges Frässystem, das System „Navigated
Control“, das an der Technischen Universität München
von Professor Dr. Tim Lüth entwickelt wurde. Dieses System
schaltet in kritischen Situationen automatisch die Fräse ab.
„In
manchen
Situationen
möchte ich diesen ‚Autopiloten‘ jedoch nicht benutzen
und wähle einen freien Modus“, sagt Dr. Strauss. „Nun
muss man damit rechnen,
dass ich während der Operation durch irgendein Ereignis
abgelenkt werde und nicht sofort wieder daran denke, dass
ich das System ausgeschaltet
habe. Wenn so etwas passiert, besteht die Gefahr, dass
ich den Patienten verletze.
Und vor allem im Kopf-Hals-Bereich kann das zu kritischen
Situationen
führen.“
Im
Übungsoperationssaal von ICCAS werden solche Fehler am
Phantom simuliert.
ukl
Klaus Peter John will den Patienten Kraft geben, indem er die Flure
des Universitätsklinikums mit Bildern behängt – der künstlerische
Wert ist für ihn dabei eher zweitrangig.
Foto: André Kempner
selbst gefallen. Bei anderen hier in den Kliniken
ist das nicht so, und es ist
auch nicht wichtig. Es
geht nicht um die Kunst
an sich, sondern dass die
Bilder kranken Menschen
Kraft geben.“ Er überlegt
kurz und schmunzelt
schon über das Fazit, zu
dem er gerade ansetzt:
Kinderklinik, Liebigstra- „Der, der sich für nichts
ße 20a: Eine Frau, etwa interessiert, darf sich
50, steht auf dem Gang. durch die Bilder nicht geOffenbar wartet sie auf stört fühlen. Der muss
jemanden. Ihr Blick fällt denken, er hat nichts geauf die Zeichnungen von sehen.“ Er lacht kurz und
Lisa Rackwitz: Katze und geht über den Hof, ins
Maus, die sich auf Bal- Gebäude der Klinik für
Neurolokons gegie. Alle
genübersitzen; ein „Das sind Werke, die 20 Meter
Mädchen,
mir selbst gefallen.“ grüßt ein
Krankendas sich
hausmitdem Betrachter aus einer Tul- arbeiter ihn oder will etwas mit ihm klären.
penblüte entgegenreckt.
laus Peter John,
der Galerist des
Leipziger Universitätsklinikums, sorgt dafür, dass Bilder an den
Wänden der Universitätskliniken hängen – und
damit gelegentlich für
Streit unter den Patienten.
K
Klaus Peter John beobachtet die Wartende: „Bestimmt ist ihr Kind gerade in Behandlung“, sagt
er langsam und mit ruhiger Stimme. Eine Wespe,
die offenbar in der Klinik
überlebt hat, lässt der 48Jährige einfach um sich
herumfliegen, ohne die
Hand zu bewegen. Dann
zeigt er auf eins der Bilder, lobt es für dessen Detailreichtum und Märchenhaftigkeit, streichelt
den Rahmen. „Das hier
sind Werke, die mir auch
John, als Gebäudeverwalter für alle Schilder,
Plakate, Schriftzüge und
Kunstwerke in den Universitätskliniken zuständig, ist eine eigentümliche Mischung aus Idealist
und Pragmatiker. Einerseits widmet er sich der
Malerei, den Zeichnungen, Grafiken und Fotografien auf den Gängen,
in den Wartezimmern
und Treppenhäusern der
Kliniken mit Leidenschaft
und vielen Überstunden –
ein Gespräch mit einem
Künstler, der Besuch einer Ausstellung seien für
ihn keine Arbeit, sagt er,
in acht Stunden am Tag
und ohne sehr viel Herzblut wäre die Aufgabe
auch nicht zu bewältigen.
Andererseits hat er eben
diesen strengen Publikumsbezug: Die Kunst
hängt nur wegen ihrer
Wirkung an etwa 20 Stellen in der Uniklinik, „weil
sie Kraft gibt“. Nicht um
ihrer selbst willen, sondern als Dekoration, als
Ablenkung vom Patientenalltag. Darum hat er
etwa die Grafiken des
Leipziger Künstlers Andreas Weißgerber abgelehnt, zu düster waren
sie ihm.
Die naiven, aber fröhlichen Werke, die ein Kind
in einem von Weißgerbers Kursen schuf, nahm
er dagegen. „Man kann
keinen erpressen, sich
mit Kunst auseinander zu
setzen, nur weil er krank
ist – das wären schon
zwei Miese.“ Viele dieser
pointierten Sätze sind
aus Johns Mund zu hören, und er spricht sie
mit einem leichten Vergnügen an der eigenen
Formulierung.
Seine eigene Kunst aber,
die macht er um ihrer
selbst willen, nach der
Arbeit. Früher, zu DDR-
Zeiten, spielte er in einer seum im Krankenhaus
Punkband, trat illegal auf organisiert: Vertreter von
und brachte es im Unter- Leipziger Museen halten
grund zu einem gewissen Vorträge für die PatienBekanntheitsgrad. „Ver- ten, die das Haus meist
boten wurden wir aber nicht verlassen können.
nie – zum Verbot musste Die postergroßen Naturman erstmal eingestuft fotos an den Wänden hat
sein, und die Jury, die ein Professor der Klinik
uns sah, weigerte sich.“ gemacht. „Wenn einer
Sein Mund deutet wieder der Chefs sich für Kunst
ein Schmunzeln an. Ir- interessiert, macht das
Arbeit
immer
gendwann kamen ihm meine
seine eigenen antifaschis- leichter“, sagt John, trotischen Lieder aber sinn- cken und pragmatisch.
los vor: „Wer gegen Nazis
singt, müsste doch ei- Einen Steinwurf entfernt,
gentlich vor Nazis auftre- direkt an der Philipp-Roten und nicht vor ande- senthal-Straße, liegt die
Hautkliren, die
nik. Die
gegen sie
s i n d “ , „Wir hängen Kunst auf, Ausstellungen
sagt er.
weil sie Kraft gibt.“
auf dem
Flur dieA l s o
schwenkte er um auf Per- ses Hauses finden immer
formance- und Tonkunst, die meiste Beachtung, erdas macht er bis zum zählt John. Manchmal
heutigen Tage. Verwun- kämen 70 Leute zu einer
dert erzählt er, dass Leu- Eröffnung, die meisten
te ihn fragen, warum er sind in der Regel Patienso viel Zeit in etwas in- ten. Beseelt erzählt er
vestiert, von dem er nicht von einem Streit zwileben kann. „Ich frage schen zwei Patienten
mich eher, wie kann man über die Bilder im Beiohne Kunst überleben? sein der Malerin. „Die
Kunst ist für mich nichts sind doch nichts wert“,
Abgehobenes oder Elitä- sagte der eine, ein Kunstres, sondern etwas, das erzieher. Der andere hielt
man braucht, so wie Es- dagegen. John mischte
sich nicht ein: „In dem
sen.“
Moment sind die nicht
Hier, in der Klinik für bei ihrer Krankheit. Das
Neurologie, hat John die ist schon viel wert.“
Florian Bamberg
Veranstaltungsreihe Mu-
RATGEBER
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Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
ERNÄHRUNG
AM RANDE
Der Deutschen liebstes Fleisch
b als zartes Filet,
saftiges
Kotelett,
knusprige Rippchen
oder deftiger Braten:
Schweinefleisch ist besonders vielfältig einsetzbar.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in
Wiesbaden steigt der Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland
kontinuierlich – im vergangenen Jahr stammten
fast 70 Prozent der gesamten Fleischerzeugung
vom Schwein. Doch welche Teile eignen sich
überhaupt für welche der
deftigen
Spezialitäten?
„Schweine sind sehr sensible Tiere, deswegen reagieren sie auf lange
Transporte oder enge
Massenhaltung mit viel
Stress“, erklärt Cornelia
Schirnharl, Autorin und
Fleischexpertin aus der
Nähe
von
München.
Durch Stress steige der
pH-Wert des Fleisches, so
dass es wässrig und fad
schmecke.
„Deswegen
sollte man nicht einfach
irgendein
Fleischstück
kaufen, sondern sich informieren, woher das
Schweinefleisch stammt.“
Sie rät daher zu Fleisch
aus der Region, ohne
Massentierhaltung
und
stressige Transporte.
O
Außerdem ist der Fettgehalt des Schweinefleisches wichtig für den Geschmack. „Wenn ein Teil
mit Fett durchzogen, also
marmoriert ist, schmeckt
es saftiger und intensiver“, erklärt Klaus-Wilfried Meyer, Vorstandsmitglied des Verbands der
Köche Deutschlands und
Ernährungsberater aus
Bielefeld. Das sei beispielsweise bei Schnitzel
besonders lecker. Doch
nen Ernährung, schließlich stecken viele Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente darin.
Zu den zarten und mageren Teilen gehören Filet,
Lende und ein Schnitzel
aus der Keule. „Sie sind
alle perfekt fürs schnelle
– sonst verbrennt das
Fleisch.
Etwas länger dauert dagegen die Zubereitung
von deftigem Gulasch.
„Beim klassischen ungarischen Gulasch wird das
Fleisch nicht angebraten,
sondern gedünstet“, sagt
Zart und mager: Schweinefilet-Scheiben sind perfekt fürs schnelle Braten – hier
serviert auf einer Sherry-Sahnesoße mit Gemüsebeilage.
Foto: dpa
Meyer warnt auch: „So
ein Stück hat natürlich
auch mehr Kalorien als
anderes Fleisch und kann
in regelmäßig großen
Mengen schädlich für die
Gesundheit sein.“ Dennoch gehört Schweinefleisch in Maßen auch für
ihn zu einer ausgewoge-
Braten“, erklärt Schirnharl. So müsse ein Filetsteak nur etwa acht Minuten in der Pfanne angebraten
werden,
ein
Schnitzel bei relativ hoher
Temperatur sogar nur
vier bis fünf Minuten. Dabei darf das Fett in der
Pfanne nicht zu heiß sein
die Hauswirtschaftsmeisterin Inge Hebrank vom
Deutschen HausfrauenBund in Sindelfingen. Dafür werden zuerst Zwiebel- und Knoblauchwürfel
im Bratfett glasig geröstet. Dann wird etwas süßes Paprikapulver untergerührt und die Masse
mit Wasser bedeckt. „Dieser „Gulaschsaft“ wird
gut durchgekocht und
nach Geschmack mit Salz
und Kümmel gewürzt“,
erklärt
Hebrank.
„Schließlich gibt man die
Fleischwürfel von der
Schweineschulter hinzu
und lässt das Ganze zugedeckt mit knapper Flüssigkeit gar dünsten.“
Wer lieber deftig grillt,
liegt zum Beispiel mit Koteletts richtig. Diese müssen je nach Dicke des
Fleischstücks etwa 15 bis
20 Minuten auf den Grill.
„Dabei würde ich die
Fettschicht aber nicht
vorher abschneiden, sondern dranlassen und etwas einschneiden, damit
sich der Geschmack auf
das Fleisch übertragen
kann“, rät Schirnharl.
Schweinefleisch
eignet
sich außerdem noch gut
für klassischen Braten.
„Dabei unterscheidet man
zwischen Braten mit und
ohne Schwarte, in jedem
Fall stammt das Fleisch
von der Schulter oder einer Keule“, erklärt sie.
Der Braten müsse zwei
bis drei Stunden schmoren. „Viele Menschen
glauben, dass ein Braten
etwas sehr Aufwendiges
ist – ich dagegen finde,
dass er ideal für Besuch
ist, weil er nur regelmäßig
mit Flüssigkeit übergossen werden muss.“
Aliki Nassoufis
Probeliegen
in Wasserbetten
er sich ein Wasserbett zulegt, sollte vor dem Kauf
unbedingt darin Probe liegen.
Da die einzelnen Bettmodelle
über verschiedene so genannte
Beruhigungsstufen verfügen,
müsse zunächst ausprobiert
werden, welcher Wellengang
als angenehm empfunden wird.
Darauf weist der TÜV Rheinland
in Köln hin. In der Regel dauere
es etwa zwei bis drei Wochen,
bis sich Käufer an das Schlafen im Wasserbett gewöhnt haben. Für den Fall, dass diese
Bettvariante dennoch nicht infrage kommt, sollten die Kunden mit dem Händler unbedingt
ein Rückgaberecht vereinbaren. Als Zeitspanne empfehlen
die Experten mindestens drei,
besser jedoch vier bis sechs
Wochen ab Kaufdatum.
dpa
W
Gefahr für Kinder
im Dunkeln
n den dunklen Monaten
steigt für Kinder, die zu Fuß
zur Schule gehen, die Gefahr
im Straßenverkehr deutlich.
Laut Unfallstatistik werden von
Oktober bis März morgens fast
doppelt so viele Schüler verletzt wie im restlichen Jahr, so
Experten von deutschen Verkehrsverbänden. Eltern sollten
darauf achten, dass ihre Kleinen gut zu sehen sind. Helle
Kleidung ist bei Dämmerlicht
deutlich früher erkennbar als
dunkle. Wichtig sind auch Reflektoren an Ranzen, Jacke
und Mütze.
dpa
I
KRANKENVERSICHERUNG
Blauer Schein fürs Kind
enn das Kind krank ist,
dürfen Mama oder Papa zu Hause bleiben:
Laut Gesetz muss jeder Elternteil in solchen Fällen von seinem Arbeitgeber für zehn Tage
im Jahr freigestellt werden. Allerdings ist der Chef dann nicht
zur Weiterzahlung des Lohns
verpflichtet. Einen Teil des fehlenden Geldes können sich Eltern aber von der Krankenkasse wiederholen – über das so
genannte Kinderpflege-Krankengeld, wie Christine Göpner-Reinecke vom AOK Bundesverband in Berlin sagte.
W
Dafür bekommen sie beim Kinderarzt ein blaues Antragsformular. Das sieht nicht nur anders aus als der bekannte gelbe
Krankenschein, es gelten auch
andere Vorgaben. „Anders als
beim Krankenschein gelten für
den blauen Schein keine Abga-
befristen“ so AOK-Sprecherin
Göpner-Reinecke. Der Arbeitgeber sollte aber noch am selben
Tag vom Fehlen zumindest telefonisch unterrichtet werden.
Doch egal, wann der Antrag bei
der Krankenkasse eingeht: Sie
zahlt vom Tag der Erkrankung
des Kindes an, den der Arzt in
das Formular eingetragen hat.
Auf dem blauen Antragsformular muss der Arzt bescheinigen,
dass das Kind wegen seiner Erkrankung eine Betreuung benötigt. Auf der Rückseite geben die
Eltern die eigene Kontonummer
an und müssen unter anderem
Angaben zum bisherigen Bezug
von Kinderpflege-Krankengeld
machen. Danach geht das Formular im Original an die Krankenkasse. Der Arbeitgeber muss
von dem Antrag nur informiert
werden, die Eltern können aber
auch eine Kopie schicken. Das
Kinderpflege-Krankengeld beträgt 70 Prozent der Bruttoeinkünfte des Antragstellers, maximal aber 90 Prozent des NettoEntgelts. „Vom gezahlten Kran-
kengeld werden außerdem noch
die Versichertenanteile für die
Renten, die Arbeitslosen– und
Pflegeversicherung abgezogen“,
erläutert Göpner-Reinecke. „Ein
Ein Mutter tröstet ihr krankes Kind auf der Kinderstation im Zentrum für Frauen- und Kindermedizin.
Foto: dpa
Krankenkassenbeitrag
dieser Zeit nicht an.“
fällt
in
Gezahlt wird nur bis zum vollendeten 12. Lebensjahr des
Kindes, und auch nur, wenn der
beantragende Elternteil und
das Kind gesetzlich krankenversichert sind. Wer zwei Kinder hat, dem stehen jeweils
zehn Tage pro Kind im Jahr zu.
Bei Eltern mit mehr Kindern ist
der Anspruch auf 25 Tage pro
Jahr gedeckelt.
Alleinerziehende haben einen
Anspruch auf 20 Tage pro Jahr
und Kind. Bei mehreren Kindern sind maximal 50 Tage im
Jahr vorgesehen. Elternteile
können ihren Anspruch auch
auf den Partner übertragen.
„Das geht allerdings nur in Absprache mit der Krankenkasse
und dem Arbeitgeber“, so Göpner-Reinecke.
Tanja Vedder
10
RATGEBER
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
KFZ-STEUER
AM RANDE
Aus für
Ergee-Strümpfe
er vor über 100 Jahren im
Erzgebirge
gegründete
Strumpfhersteller Ergee stellt
den Betrieb ein. Das Landesgericht in Krems (Niederösterreich) gab auf Antrag des Masseverwalters offiziell grünes
Licht für die Betriebsschließung, von der knapp 200 Arbeiter und Angestellte betroffen
sind. Der Besitzer hatte am 30.
Oktober Konkursantrag gestellt.
2007 setzte Ergee noch 44,5
Millionen Euro um, arbeitete damit aber bereits in der Verlustzone. Verhandlungen mit Banken über eine Rettung des Traditionsunternehmens und Übernahmeverhandlungen
scheiterten. Ergee wurde 1901
in Gelenau im Erzgebirge von
Edwin Rössler gegründet – Ergee steht für Edwin Rössler Gelenau Erzgebirge. In den späten
30er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts stieg das Unternehmen zum weltweit größten
Hersteller von Kindersocken
auf. Nach dem Krieg wurde es
in der DDR verstaatlicht. Die
Neugründungen in Sonthofen
und Neustadt stiegen innerhalb
weniger Jahre zu einem der
größten Damenstrumpf-Hersteller weltweit auf. In den 1960er
Jahren ließ sich das Unternehmen, das weltweit mittlerweile
5000 Menschen beschäftigte,
in Österreich nieder.
dpa
D
Telefonieren
über Google
oogle rüstet seinen E-MailDienst mit Funktionen für Telefonate und Videotelefonate
übers Internet auf. Per Mausklick
könne man andere GooglemailNutzer aus dem Browser heraus
anrufen, ohne eine neue Anwendung starten zu müssen, sagte
Sprecher Stefan Keuchel in Hamburg. Das Angebot sei kostenlos
– sowohl für Privatkunden als
auch für Firmen, die das Produktpaket Google Apps nutzen. Man
benötige lediglich eine Sprechgarnitur sowie ein zwei Megabyte
großes Zusatzprogramm für den
Browser (Plug-in). Keuchel betonte, dass die neuen Funktionen
ohne Installation von Software
funktionieren, sehe man von
dem Plug-in ab. Somit könnten
sie von jedem Computer mit Internetverbindung aus benutzt
werden. Das Angebot unterscheidet sich darin zum Beispiel von
Marktführer Skype, dessen Programm auf jedem Rechner neu
eingerichtet werden muss. Konferenzschaltungen wie bei Skype
sind allerdings nicht möglich, Gespräche sind auf zwei Nutzer begrenzt. Ob eine Erweiterung geplant ist, wollte Stefan Keuchel
nicht kommentieren. Der Internetkonzern hofft, mit dem Angebot für Unternehmenskunden atdpa
traktiver zu werden.
G
Regierung in der Sackgasse
n Krisenzeiten ist
schnelles Handeln gefragt. Bei ihren Plänen für eine Kfz-Steuerbefreiung war die Bundesregierung aber offenbar zu schnell. Mit
heißer Nadel wurde eine
Entlastung für die gebeutelte
Autoindustrie
gestrickt, die in den Koalitionsparteien
schon
kurz nach Bekanntwerden für erheblichen Unmut gesorgt hatte.
I
Spritfresser“. Ohne Not
verspielten Bundeskanzlerin
Angela
Merkel
(CDU) und die schwarzrote Regierung ihr Klimaschützer-Image.
Einzig
die Autoindustrie jubelte.
Finanzminister
Peer
Steinbrück (SPD) und
beitsplätze seien in der
Krise wichtiger als ökologische Aspekte; jeder
sechste Job hänge von
den Autobauern ab.
Der Steueranreiz sollte
rasch wirken und eigentlich schon seit dem Kabinettsbeschluss am ver-
erklärt, dass der Bund
die Steuerausfälle von bis
zu 1,4 Milliarden Euro
komplett übernimmt und
die Länder somit entlastet.
Aber auch in der Union
wurde bezweifelt, dass
jemand ein Auto kauft,
Das Kabinett beschloss
dennoch den auf maximal zwei Jahre befristeten Erlass der Kfz-Steuer
als ein Kernstück ihres
umstrittenen Konjunkturpakets. Die Steuerpläne hielten nicht mal eine
Woche. Die SPD-Bundestagsfraktion trat auf die
Bremse und kippte das
Vorhaben. Auch in der
Union wird längst nach
Alternativen gesucht.
Für dicke Luft auch in
den
Koalitionsreihen
sorgte vor allem die fehlende Öko-Ausrichtung
der
Kfz-Steuerpläne.
Denn von einem Steuererlass sollten auch PSstarke
Geländewagen
profitieren.
Umweltschützer und die Oppositionsparteien waren empört, die Grünen monierten „einen Ausverkauf für
Zerrbild einstigen Glanzes: Der Autoindustrie – hier das BMW-Werk Leipzig –
geht es nicht gut. Steuergeschenke allein reichen da nicht aus.
Foto: V. Heinz
Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) wussten zwar um das „ÖkoProblem“. Sie gaben sich
aber patriotisch. „Wir
wollen die Autoindustrie
unterstützen“, gaben sie
unumwunden zu. Ar-
gangenen Mittwoch gelten. Damit er nicht durch
die – sonst üblichen –
Bund-Länder-Streitereien
unter die Räder kommt,
hatte sich Merkel in Verhandlungen mit den Ministerpräsidenten bereit-
nur weil er im Jahr 200
Euro spart. Zudem lasse
sich die Autoindustrie
das eigene Versagen vom
Steuerzahler
bezahlen
und die Politik allzu willfährig vor den Lobbyisten-Karren spannen.
Zum Ärger in den eigenen Reihen hat sich die
Kanzlerin bisher nicht
geäußert. Sie schickte
ihren Vertrauten, den
parlamentarischen Geschäftsführer der Unionsfraktion,
Norbert
Röttgen (CDU), vor. Der
sagte nun, der Vorschlag
für eine Ein-Jahres-Befreiung von der KfzSteuer für alle Neuwagen sei vor allem von
Steinbrück gekommen.
Ob es nun zum Schwarze-Peter-Spiel innerhalb
der Koalition kommt,
bleibt abzuwarten. Einig sind sich alle Beteiligten, dass die Jobs in
der Auto-Branche geschützt werden müssen.
In der SPD machen
längst Alternativmodelle
die Runde. Sie ähneln
Forderungen der Autobauer, die bisher in Berlin auf Ablehnung stoßen. So brachte SPD-Experte Ulrich Kelber eine
so genannte Abwrackprämie für alte Autos
sowie zinsgünstige Kredite für umweltfreundliche Neuwagen ins Gespräch. Dies sei ein besserer Anreiz als eine
pauschale Steuerbefreiung für Porsche Cayenne, BMW X5, Audi
Q7 und Co.
Tim Braune, André Stahl
SCHIENENNETZ
Bund will jährlich 2,5 Milliarden investieren
er Bund will der
Bahn in den kommenden Jahren jeweils 2,5 Milliarden Euro
für den Erhalt des rund
34 000 Kilometer langen
Schienennetzes
in
Deutschland zahlen. Im
Gegenzug müsse die
Bahn den guten Zustand
der Gleise gewährleisten
und jährlich 1,5 bis 1,75
Milliarden Euro in ihre
Pflege und Sanierung investieren, kündigte Verkehrsminister Wolfgang
Tiefensee bei der Vorstellung der „Leistungs- und
Finanzierungsvereinbarung“ für das Schienennetz in Berlin an.
D
Kommt die Bahn ihren
Pflichten nicht nach,
kann der Bund seine Zuschüsse ganz oder teilweise zurückfordern. Die
Vereinbarung soll zum
Jahreswechsel zwischen
Bund und Bahn in Kraft
treten.
Um die Qualität des Netzes zu beurteilen, muss
die Bahn dem Bund jedes
Jahr bis Ende April einen
Bericht über den Zustand
der Schienenwege vorle-
gen. Wie gut das Netz in
Schuss ist, wird unter
anderem danach bestimmt, ob die Züge auf
den einzelnen Streckenabschnitten ihre Soll-Geschwindigkeit
fahren
können oder ob sie wegen maroder Gleise bum-
Der Bund will Milliarden Euro ins Schienennetz stecken – die Bahn soll es pflegen. Foto: Volkmar Heinz
meln müssen. Die Vereinbarung soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Sie muss allerdings
noch von den zuständigen Ausschüssen des
Bundestags gebilligt werden.
Konjunkturprogramm
würde aber für Investitionen in die Stationen
den nötigen Spielraum
bieten. Über welche
Summen die Bundesregierung nachdenkt, sagte Tiefensee nicht.
Die Deutsche Bahn begrüßte die Vereinbarung.
Der Konzern gewinne
damit deutlich mehr Planungssicherheit, erklärte
Infrastrukturvorstand
Stefan Garber.
Die
Bundesregierung
hatte den ursprünglich
für diesen Herbst geplanten Börsengang der Bahn
wegen der schlechten Lage auf den Finanzmärkten verschoben. BahnChef Hartmut Mehdorn
bemüht sich nach Angaben aus Unternehmenskreisen nun um die Zustimmung der Regierung,
Teile der Bahn direkt an
Investoren zu verkaufen.
Mehdorn hatte in den
vergangenen
Wochen
Gespräche mit Interessenten in Russland, China und dem arabischen
Raum geführt.
rtr
Über die InfrastrukturZuschüsse hinaus prüft
die Regierung nach den
Worten Tiefensees ein
Sonderprogramm
zur
Sanierung kleiner und
mittlerer Bahnhöfe. Die
Qualität der Bahnhöfe
lasse sich nicht von heute auf morgen verbessern, sagte der SPD-Minister. Das geplante
REISE
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Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
SCHWEIZ
Rekordjagd am Jungfraujoch
Vor allem bei Gästen aus
Asien wird die Fahrt mit
der Jungfraubahn immer
beliebter – hinter diesem
Doppeltriebwagen ist die
Eigernordwand zu sehen.
Fotos: dpa
s gibt Augenblicke, da gehen einem die komischsten Fragen durch den
Kopf. Zum Beispiel: Was heißt
„Guten Tag“ eigentlich auf Japanisch? Wenn die Tür der
Jungfraubahn sich schließt und
die Passagiere sich einen Platz
suchen, wäre es gar nicht
schlecht, das zu wissen. Die
Zahnradbahn, die auf der Kleinen Scheidegg mitten in den
Schweizer Alpen startet, hat
sich zu einer Touristenattraktion ersten Ranges gemausert,
nicht zuletzt bei Gästen aus Japan. Alle Passagiere wollen
ganz nach oben, hoch auf das
Jungfraujoch, zur höchsten
Bahnstation Europas.
E
Die Gäste aus Fernost haben zu
einem geradezu unglaublichen
Erfolg der kleinen Bahn beigetragen: Sie bringt inzwischen jedes
Jahr weit mehr als eine halbe
Millionen Gäste vom Fuß des Eigergletschers auf gut 2060 Metern Höhe zum Top of Europe,
der Aussichtsplattform mit Blick
auf die Jungfrau, den mit 4158
Metern höchsten Berg der Region.
Irgendwer muss in Japan erzählt haben, dass die Jungfrau
der tollste Berg der Alpen sei.
Inzwischen ist Japan weltweit
das Herkunftsland Nummer
eins, viele Besucher kommen
aber auch aus Südkorea, Indien, Taiwan und China. Und
wenn es unter den Chinesen
erst die Runde macht, wie
schön es auf dem Jungfraujoch
ist, dann reichen die Waggons Angst, die Fahrt in solche Hö- noch kräftig geschneit. Die Bahnbald nicht mehr. Schon jetzt hen würden die Passagiere kör- trasse führt nun noch eine Zeit
kommen 60 Prozent der Gäste perlich oder psychisch gar lang durchs Freie, dann taucht
der Zug in einen langen Tunnel
aus Asien. Weil die Zahl der nicht durchstehen.
ein. Ein erster Stopp ist die HaltePassagiere steigt, hat die Jungfraubahn ehrgeizige Pläne. Vor allem konnte sich niemand stelle Eigergletscher in 2320 Me2007 war schon wieder ein Re- eine Bahn- und Tunnelstrecke tern Höhe. Dann geht es wieder
kordjahr: Insgesamt 702 000 vorstellen, auf der Züge in solch weiter im Inneren des Bergs bis
Fahrgäste stiegen in die schma- schwindelnde Höhe fahren. Der zur Station Eigerwand in immerhin schon 2850
len Waggons.
Metern Höhe.
Schon gibt es
Überlegungen,
Einen „Viewing
ob die Grenze
Point“ gibt es,
von einer Milliaber die Glason in naher Zuscheiben, durch
kunft zu erreidie man nach
chen ist. Die
draußen schaut,
Zahl der Loks,
sind sogar von
Tr i e b w a g e n
innen
vereist.
und Waggons
Und man braucht
ist ständig gezumindest
im
wachsen.
Im
Winter schon etSommer gibt es
was Fantasie, um
Tage, da fahren
zu
verstehen,
schon
jetzt
was da wohl zu
mehr als 6000
sehen sein soll.
Passagiere
Ein paar japanihoch und runsche und koreater.
Ganz weit oben: Der Gebäudekomplex Top of Europe mit mehre- nische Gäste gucken nur ganz
Dabei ist die ren Restaurants liegt oben auf dem Jungfraujoch.
kurz und stellen
Strecke gerade
einmal 9,3 Kilometer lang. Im- Bau der Bahn war dann auch ei- sich dann direkt neben dem Stamerhin 16 Jahre lang wurde an ne Strapaze. Finanzprobleme tionsschild auf, dann noch einden Gleis- und Tunnelanlagen und tödliche Unfälle verzögerten mal in gleicher Position vor der
von 1896 bis 1912 gebaut, auch das Projekt immer wieder. Adolf Zugtür und lassen sich fotografiedas ein Rekord für sich. Der Guyer-Zeller starb lange bevor ren – damit zu Hause in Japan
und Korea auch tatsächliche alle
Mann, der die Idee dazu hatte, die Strecke fertig wurde.
sehen können, dass sie mit der
hieß Adolf Guyer-Zeller. Heute
wird er als Visionär verehrt. So recht macht sich das heute berühmten Jungfraubahn hoch
Vielen Zeitgenossen galt er als niemand mehr klar. Die Gäste be- auf den schönsten Berg der AlSpinner oder gefährlicher Fan- kommen eine Nostalgiefahrkarte pen gefahren sind.
tast. Denn als er die Konzession aus Pappe, die so aussieht wie
für den Bau der Jungfraubahn die vor 50 Jahren. Unten an der Die Pause ist kurz, der nächste
erhielt, hatte so mancher noch Kleinen Scheidegg hat es eben Stopp nicht weit: Eismeer heißt
die Station. Wieder gibt es einen
„Viewing Point“, und wieder gibt
es viele Fotos für die Verwandten
in Ostasien. Der Höhepunkt der
Bahnfahrt kommt bald danach
und liegt auf 3454 Metern: Top of
Europe heißt der Gebäudekomplex. Eine Bahnhofshalle gehört
dazu, einige Restaurants mit mehreren hundert Plätzen, eine Messstation für Luftfremdstoffe, ein
Eispalast, eine Aussichtsplattform
und die höchstgelegene Poststation – das ist Rekord – der Schweiz.
Im Eispalast sind Eisskulpturen zu
sehen, man läuft durch einen Tunnel durchs Eis, vorbei an eisigen
Wänden und über spiegelglatten
Boden. In dem Komplex kann man
sich leicht verlieren. Die Leiterin
der koreanischen Reisegruppe hat
deshalb eine Schweizer Flagge, mit
der sie ihre Schäfchen um sich
schart und notfalls Zeichen gibt.
Für das letzte Stück, die Fahrt hoch
auf die Aussichtsplattform, gibt es
einen Fahrstuhl, auch dieser ein
Rekordhalter: Der Lift jagt mit 6,3
Metern pro Sekunde die 108 Meter
zur Sphinx-Aussichtsterrasse zum
höchsten begehbaren Punkt am
Top of Europe. Man kann hier
durchs Glas auf die Berge gucken
oder rausgehen, wenn man vor der
Kälte keine Angst hat. Denn auf fast
3500 Metern ist der Wind schon etwas frischer. Die Schneeflocken fallen ganz leise. Man blinzelt unwillkürlich. Hier oben zu stehen und
staunend auf die benachbarten
Viertausender zu schauen, ist
schon irgendwie irre. Was heißt
das wohl auf Japanisch?
Andreas Heimann
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KULTUR
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AM RANDE
Bauhaus-Schau
in New York
as Museum of Modern Art
(MoMa) in New York wird
2009 in seiner Bauhaus-Ausstellung auch etwa 50 Exponate
aus Weimar zeigen. Zu den Leihgaben der Klassik Stiftung Weimar gehörten die Kinderwiege
von Peter Keler aus dem Jahre
1922, ein Entwurf für das Mechanische Ballett von Kurt
Schmidt (1923) sowie ein frühes Stuhlmodell von Marcel
Breuer (1921), so eine Stiftungssprecherin. Die Sonderschau mit dem Titel „Bauhaus
1919-1933: Workshops for Modernity“ werde vom 8. November 2009 bis zum 25. Januar
2010 in New York gezeigt. Walter Gropius hatte am 1. April
1919 das Staatliche Bauhaus
als Gegenentwurf zu den etablierten Kunstschulen in der
Klassikerstadt Weimar gegründet. Die bis 1933 bestehende
Schule in Weimar, Dessau und
Berlin prägte mit ihren Ideen Architektur, Kunst und Design des
20. Jahrhunderts wie keine andere. Bevor die Exponate die
Reise in die USA antreten, werden sie von 1. April 2009 an in
der Sonderschau der Klassik
Stiftung zur Bedeutung des frühen Bauhauses in Weimar zu sehen sein.
dpa
D
Rushdie und
Saviano kommen
ie beiden bedrohten Schriftsteller Roberto Saviano und
Salman Rushdie haben die Einladung der schwedischen Nobelpreis-Jury zu einer Veranstaltung
zum Thema Meinungsfreiheit angenommen. Sowohl der von der
italienischen Mafia mit Mord bedrohte Italiener Saviano als
auch der von islamistischen
Fundamentalisten verfolgte Brite Rushdie haben ihr Kommen
zugesagt, teilte die Schwedische Akademie mit. Die für den
25. November geplante Veranstaltung im Stockholmer Börsensaal hat das Thema „Das
freie Wort und die gesetzlose
Gewalt“. Mit ihrer Einladung an
beide hat die für den Literaturnobelpreis zuständige Akademie
eine Kehrtwende vollzogen. Sie
hatte zunächst Ende der 80er
Jahre alle Forderungen nach öffentlicher
Solidarität
mit
Rushdie abgewiesen, als islamistische Geistliche weltweit zu
seiner Ermordung wegen des
Romans „Die Satanischen Verse“ aufriefen. Ähnliche Aufforderungen zu öffentlicher Unterstützung für Saviano („Gomorrha“),
der wegen seiner Bücher über
das organisierte Verbrechen in
Italien mit Mord bedroht wird,
hatte der Ständige Sekretär der
Akademie, Horace Engdahl,
ebenfalls abgewiesen.
dpa
D
TRADITION
Nachwuchssorgen bei Shanty-Chören
er Shantyman und
Vorsänger singt mit
seiner hohen Fistelstimme den Refrain.
Die Schiffscrew antwortet
in tiefem Bass und zieht
dabei mit einem Ruck am
Tau. So wird der Shantyund Arbeitsgesang an
Bord eines Großseglers
auf dem Roten Meer im
Jahre 1878 geschildert.
„Ein Lied ist wie zehn
Mann am Tau“, hieß es
damals. Heute werden
Shantys kaum noch an
Bord gesungen. Vielmehr
begeistern Shanty-Chöre
das Publikum auf Seglertreffen, Volksfesten und
in Fernsehsendungen. An
der Ostseeküste hingegen
könnte das seemännische
Kulturgut jedoch bald
ganz verschwinden. Die
Shanty-Chöre im Nordosten sind überaltert und
finden kaum Nachwuchs.
D
Der Warnemünder Shanty-Chor De Klaashahns ist
einer der wenigen deutschen
Gesangsvereine,
die sich der Traditionspflege des ursprünglichen
Shantygesanges
verschrieben haben. Doch
der
Altersdurchschnitt
der 51 Sänger beträgt 64
Jahre. Auch bei dem Rostocker Verein Luv un Lee
sehe es nicht besser aus,
klagt dessen Vorsitzender
Joachim Lange. „Die jungen Leute haben ihre eigene Musik. Einige sind
von den alten Liedern
zwar fasziniert, doch sie
kommen nicht“, sagt er.
Der Vorsitzende von De
Klaashahns,
Rüdiger
Noll, berichtet, jüngere
Mitglieder bekämen die
wöchentlichen
Proben
nicht mit der Arbeit unter
einen Hut. „Wir sind
trotzdem bestrebt, um
bleibsel des maritimen
Brauchtums das Leben,
Arbeiten und die sozialen
Probleme an Bord wie
auch menschliche und
technische Leistungen.
Helmut Jährling vom
Shanty-Chor Rüsselsheim
dagegen. Die Zuhörer
wollten auch mitschunkeln können.
Die Ostseeküste ohne den
Die Jüngsten sind um die 50: Mitglieder eines Shanty-Chores.
die 50-Jährige zu gewinnen. Die ganz Jungen interessieren sich ja doch
nicht“, sagt er.
„Die Shanty-Chöre bewahren ein Kulturgut,
was sonst verloren ginge“, mahnt Manfred Mittelstedt,
Vereinsvorsitzender des Deutschen
Luftschiff- und Marinefliegermuseums
Aeronauticum und Mitautor
einer Abhandlung über
Seemannsbräuche und
Shantys. Die alten Arbeitslieder schilderten als
eines der wenigen Über-
Die meisten der über 300
deutschen Shanty- und
Seemannschöre
bieten
der Studie zufolge ihrem
Publikum eher volkstümliche,
schlagerähnliche
Musik. Nur sechs Prozent
der Chöre können demnach ein Programm nur
mit echten Shantys gestalten. Rolling Home,
Hamburger Veermaster,
Roll the Cotton down und
The Drunken Sailor seien
noch am häufigsten zu
hören. „Man kann aber
nicht nur die reinen
Shantys singen, sonst laufen die Leute weg“, hält
Foto: ddp
Seemannsgesang,
die
Rostocker Hanse Sail ohne Shantys – für Elfy
Zentsch, Kulturbeauftragte der Hanse Sail, wäre
das undenkbar. Gerade
von Touristen gebe es da
eine ganz klare Erwartungshaltung. „Die Überalterung der Chöre hier
an der Küste ist aber ganz
schlimm. Hier zeichnet
sich das Problem ab, dass
es Shantys irgendwann
nicht mehr gibt“, befürchtet sie. Der Jugend im
Nordosten fehle einfach
das Heimatbewusstsein.
In Thüringen zum Bei-
spiel würden Jugendliche
durchaus in den volkstümlichen Jodelgruppen
mitmachen. In den Chören aus dem Westen beobachte sie dieses Problem nicht, sagt Zentsch.
„Dort setzen sich in den
Männerchören ganze Familiendynastien fort. In
den Gemeinden genießen
die Vereine viel mehr
Achtung und finanzielle
Unterstützung.“
Inzwischen erhalten die
einheimischen Chöre auf
der Rostocker Hanse Sail
Verstärkung aus dem Binnenland. Neben dem
Shanty-Chor Rehburg aus
Niedersachsen und dem
Shanty-Chor Rüsselsheim
aus dem Rhein-Main-Gebiet sangen dort dieses
Jahr auch ein paar Urschwaben aus Nürtingen,
die Neckar-Knurrhähne,
plattdeutsche und englische Verse. Im Süden gebe es viele Seefahrt- und
Shanty-Begeisterte
aus
den
Marinekameradschaften, berichtet Bernd
Habermann von den Neckar-Knurrhähnen.
„Irgendwie wird es auch
hier weitergehen“, glaubt
Luv-un-Lee-Chef Lange.
Auch Mittelstedt kann sich
ein Aussterben der Shanty-Klänge nicht vorstellen.
„Sie wurden vor 100 Jahren gesungen, sie werden
auch weiter gesungen
werden. Die Faszination
für die majestätischen
Großsegler und ihre Musik
wird bleiben.“
Karoline von Graevenitz
HALLE
Händel über allem
er 250. Todestag von
Georg Friedrich Händel
(1685-1759) bestimmt
das Kulturjahr 2009 in seiner
Geburtsstadt Halle. „Höhepunkt des Festjahres sind die
Händel-Festspiele mit dem
Schwerpunkt Oper, aber auch
viele Kultureinrichtungen der
Stadt widmen sich dem Musiker“, sagte die Direktorin der
Festspiele, Hanna John. So
zeigt das Kunstmuseum Stiftung Moritzburg Händel-Porträts, und das Thalia Theater
entwickelt ein Stück über die
Geschichte der Kastraten, die
in vielen Händel-Opern das
Publikum begeisterten.
D
In einer bundesweiten Kampagne „nur bei uns“ wirbt Hal-
le 2009 wieder für seine kulturellen Höhepunkte. Am Wochenende vor Händels Geburtstag am 23. Februar gibt
es ein Eröffnungskonzert als
Hommage an Luther und Händel sowie eine Stadtführung
und einen Gottesdienst in der
Marktkirche, wie John weiter
sagte. Rund um den Todestag,
den 14. April, wird in einer
Gedenkwoche unter anderem
die neu gestaltete Dauerausstellung in Händels Geburtshaus eröffnet. Im Juni schließlich folgen die Festspiele
„Händel – der Europäer“ unter
der Schirmherrschaft von
Queen Elizabeth II., bei denen
neben Opern vor allem Oratorien sowie Vokal- und Instrumentalkompositionen präsen-
tiert werden. Zehn Kultureinrichtungen der einwohnerstärksten Stadt Sachsen-Anhalts – darunter die Stiftung
Moritzburg, die Franckeschen
Stiftungen, das Landesmuseum für Vorgeschichte sowie
Staatskapelle und Oper – informieren in einer Werbebroschüre gemeinsam über ihre
Höhepunkte des Jahres 2009.
Zudem gibt es eine PlakatWerbekampagne in München,
Hannover, Leipzig, Magdeburg, Halle und Weimar.
„Nach Halle kann man immer
zu jeder Tages- und Nachtzeit
kommen, hier findet man immer interessante Veranstaltungen“, so Oberbürgermeis- Das Händel-Denkmal vor der Marienterin Dagmar Szabados. dpa kirche in Halle.
Foto: V. Heinz
UNTERHALTUNG
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AM RANDE
THRILLER
Des Altmeisters jüngstes Werk
er
britische
Schriftsteller John
le Carré hat vor
kurzem in Hamburg seinen neuen Roman Marionetten vorgestellt. Im
Hamburger Schauspielhaus erzählte der Spezialist für intelligente
Spionageromane
aus
seinem Leben und las
Fragmente aus seinem
neuen sowie mehreren
früheren Büchern vor.
D
Sein neues Buch, das im
Original A Most Wanted
Man heißt, spielt in
Hamburg. Ein illegaler
Flüchtling aus Tschetschenien, eine idealistische
MenschenrechtsAnwältin und ein alternder britischer Privatbankier geraten ins Netz
gleich mehrerer Geheimdienste im Kampf
gegen den Terrorismus.
Er habe die Arbeit an
dem Roman nach einem
Treffen mit Murat Kurnaz, dem in Deutschland
lebenden türkischen ExHäftling des amerikanischen Gefangenenlagers
Guantanamo, begonnen,
erzählte le Carré.
Der 77-jährige Schriftsteller, der mit bürgerlichem Namen David
Cornwell heißt, sprach
während der rund 90
Minuten in makellosem
und nahezu akzentfreiem Deutsch. Er erzählte
ausführlich, wie ihn seine Kindheit in den briti-
Als Spion und Romanautor habe er damit gewissermaßen das Handwerk seines Vaters auf
linke Gruppen eingeschleust worden. Man
könne dies als ekelhaft
bezeichnen, „aber zu
Der britische Schriftsteller John le Carré liest aus seinem neuen Roman Marionetten.
Carré hatte vor seiner Karriere für den britischen Geheimdienst gearbeitet.
Foto: dpa
schen
Geheimdienst
führte und zum Romanautor werden ließ. Seine
Mutter verließ die Familie, als er fünf war, sein
Vater war ein Hochstapler, der niemals mit den
Gaunereien
aufhörte.
Das könne man rückblickend als unbändigen
Willen eines wahren
Künstlers interpretieren,
scherzte le Carré.
legale Weise fortgesetzt.
Le Carré gab zu, während der Studienzeit in
Oxford Ende der 40er
Jahre linke Kommilitonen bespitzelt zu haben.
Ein Vorwurf, zu dem er
sich in früheren Jahren
oft nicht äußern wollte.
Er habe sich im Auftrag
des Geheimdienstes als
verkappter Kommunist
ausgegeben und sei so in
der Zeit ließ ich mir sagen, dass ich ein Held
bin.“ Heute habe er
Schwierigkeiten, in den
Spiegel zu sehen, wenn
er daran zurückdenke.
Le Carré räumte mit Geschichten darüber auf,
wie sein Künstlername
entstand. Er könne sich
zwar nicht mehr ganz sicher sein – „ich habe so
viel gelogen darüber“ –
aber eigentlich habe er
nur einen auffälligen Namen gesucht, am besten
mit einem „le“ dazwischen. Während sein
Verleger auf einem englischen, am besten noch
einsilbigen Namen bestand, habe er sich
schon aus Trotz für das
französisch
klingende
Carré entschieden.
Der Schriftsteller, der in
den vergangenen Jahren
immer wieder als scharfer Kritiker des von
Amerika
angeführten
„Krieges gegen den Terror“ auftrat, warnte vor
der Macht der Geheimdienste. „Wir müssen
immer wieder aufpassen, dass die geheime
Welt nicht von einer Lösung selbst zum Problem
wird.“ Die Politiker hätten – zum Beispiel in
Großbritannien – zu viel
Macht bekommen, einen
Überwachungsstaat aufzubauen. „Ich wünschte,
(der künftige US-Präsident Barack) Obama
würde sagen: Der Krieg
gegen den Terror ist beendet, aber der Krieg gegen die Terroristen geht
weiter.“ Denn gegen den
Terrorismus sei in den
vergangenen Jahren mit
den falschen Mitteln gekämpft worden.
dpa
RAUMFAHRT
Phoenix’ letztes Signal
ie Mars-Sonde Phoenix, die
seit Mai den Boden des Roten Planeten untersucht
hat, ist wie erwartet den Kältetod
gestorben. Wie die US-Weltraumbehörde Nasa nun mitteilte, habe
die am Marsnordpol stationierte
Sonde ihre letzten Daten am 2.
November gesendet. „Phoenix
hat nach fünfmonatiger erfolgreicher Operation ihre Arbeit eingestellt.“ In dem beginnenden eisigen Winter auf dem Mars gebe es
nicht mehr genügend Sonnenschein, um die Sonde weiterhin
mit genügend Solarenergie zu
versorgen.
D
Phoenix hatte weltweit Schlagzeilen gemacht, als sie erstmals direkt die Existenz von Wasser auf
dem Roten Planeten nachgewiesen hatte, was von Wissenschaftlern als Meilenstein in der Marsforschung gefeiert wurde. Phoenix
war am 26. Mai nach einer 680
Millionen Kilometer langen Reise
auf dem Mars gelandet. An Bord
hat sie auch eine Kamera aus dem
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau.
Die Nasa-Experten betonten ausdrücklich, dass es sich beim Abschied von der Raumsonde keinesfalls um ein „trauriges Begräbnis“ handele. Schließlich ha-
be Phoenix wesentlich länger
wertvolle Dienste geleistet als ursprünglich geplant: Eigentlich
war die Sonde auf lediglich drei
Monate Arbeitszeit ausgelegt,
doch daraus wurden dann mehr
als fünf Monate. Zudem sei es der
Nasa noch vor ein paar Wochen
gelungen, den Kältetod der Sonde
So schaut es aus auf dem Mars – die Bilder vom Roten Planeten
lieferte bis vor kurzem die Sonde Phoenix.
Foto: rtr
im Marswinter etwas hinauszuzögern.
Phoenix hatte bei Bohrungen im
Eisboden des Marspols erstmals
direkt Spuren von Wasser auf
dem Roten Planeten nachgewiesen. Ein Roboterarm hatte die
Proben aufgesammelt, die vor ihrer chemischen Untersuchung in
einem Ofen erwärmt werden
mussten. Zwar war die Wissenschaft seit längerem von der Existenz von Wasser auf dem Mars
ausgegangen, doch Phoenix lieferte erstmals eine eindeutige Bestätigung. Wasser gilt in der Wissenschaft als Voraussetzung für
jede Form einfachsten Lebens.
Allerdings konnte durch die Sonde im Marsboden auch giftiges
Perchlorat-Salz
nachgewiesen
werden. Die Entdeckung dieses
Giftes wiederum verringert nach
Meinung der Experten die Wahrscheinlichkeit, auf dem Mars tatsächlich auf organisches Leben zu
stoßen.
dpa
ionel Richie, Sänger (59),
ist stolzer Großvater seiner
Enkelin Harlow, der zehn Monate alten Tochter von Adoptivtochter Nicole Richie (27).
„Ich nenne sie ,die Maus‘.
Derzeit hält sich die ,Maus‘
an der Ecke eines Stuhls fest
und bekommt immer mehr
Selbstvertrauen, nach dem
Motto: Vielleicht gehören mir
ja diese Beine“, sagte der Musiker. Neben der Tatsache,
dass seine Enkelin so schnell
wachse, sei er auch sehr erstaunt über die Verwandlung
von Nicole, seit sie Mutter geworden ist. „Ich besuche sie
zu Hause und Nicole sagt zu
mir: Dad, kannst du ein bisschen leiser sprechen? Harlow
schläft. Ist das wirklich dieselbe Nicole, die früher 15 Freunde nach Hause brachte? Sohn
Myles (heute 14) und Tochter
Sofia (heute 10) stammen
aus Lionel Richies zweiter Ehe
mit Diane Alexander. Er hatte
Nicole gemeinsam mit seiner
ersten Frau Brenda Harvey
als Zweijährige adoptiert.
L
ür Guy Ritchie, Regisseur
(40), ist die Freude über
den Besuch seiner Söhne
Rocco (8) und David (3) nicht
ganz ungetrübt. Noch-Ehefrau
Madonna (50) zieht auch über
den großen Teich hinweg die
Fäden und hat für den Aufenthalt in London Regeln aufgestellt. Unter anderem darf Ritchie seine Kinder nicht seinen
neuen Freunden vorstellen
und sich nicht mit ihnen fotografieren lassen. Fastfood,
Fernsehen und DVDs sind tabu, stattdessen gibt es makrobiotisches vegetarisches
Essen, gesegnetes KabbalaWasser, politisch korrektes
Spielzeug und als Bettlektüre
Kinderbücher aus Madonnas
eigener Feder. Ritchie ist es
untersagt, mit seinen Söhnen
über die Trennung zu sprechen, und Madonna behält
sich das Recht vor, dreimal
am Tag mit ihnen zu telefonieren.
F
eath Ledger könnte für
seine Rolle als Joker in
dem Batman-Film The Dark
Knight posthum ausgezeichnet werden. Wie die Veranstalter der People’s Choice
Awards bekanntgaben, erhielt
Ledger zusammen mit seinem
Kollegen Christian Bale eine
Nominierung in der Sparte
Bestes Filmpaar. Batman und
der Joker treten damit gegen
Tina Fey und Amy Poehler
aus Baby Mama und gegen
das Indiana-Jones-Duo Harrison Ford und Shia LaBeouf
an. Ledger war im Januar im
Alter von 28 Jahren an einer
Mischung von verschreibungspflichtigen Medikamenten gestorben.
H
14
PRÄVENTION
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
AM RANDE
Golf nicht ideal
für Senioren
ehören zu einer Sportart
immer wiederkehrende einseitige Bewegungen, so wird
dem Körper damit nicht unbedingt etwas Gutes getan. Gerade ältere Freizeitsportler sollten bei Bowling, Squash, Tennis und Golf vorsichtig sein.
Nach einer Untersuchung von
Wissenschaftlern der Tel Aviv
University in Israel birgt der
Amateursport häufig langfristige erhebliche Gesundheitsrisiken – wie zum Beispiel negative Auswirkungen auf das Muskel- und Skelettsystem. Der
Körper sei dafür gebaut, um in
einer ganz bestimmten Art und
Weise bewegt zu werden. Mit
verdrehtem Rücken hinter einem Tennisball herzuspringen,
gehöre nicht dazu. Damit setze
man den Körper zu viel Stress
aus, so die Forscher.
dpa
G
Vitamin D für
Mutter und Kind
en Grundstein für gesunde
Milchzähne bei ihrem Nachwuchs schaffen Schwangere
mit einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung. Sie begünstigt nicht nur den Knochenaufbau des Kindes, sondern auch
die Entwicklung des Zahnschmelzes, heißt es vom Informationskreis Mundhygiene und
Ernährungsverhalten. Ein Vitamin-D-Mangel schadet dem
Kind und kann zu frühkindlichem Karies führen. Für einen
ausreichenden Vitamin-D-Spiegel im Blut sorgen den Angaben
zufolge Vitaminpräparate sowie
der regelmäßige Verzehr von
Milch, Käse und Joghurt. dpa
D
BULIMIE
Zehn Jahre Hilfe im Netz
as Internetangebot ab-server.de
der
Deutschen
Forschungsinitiative
Essstörungen e.V. und
der Medizinischen Fakultät der Universität
Leipzig berät jährlich
mehrere 1000 Betroffene bei Magersucht und
Bulimie.
Das
breite
Spektrum von Angeboten, das deutschlandweit und darüber hinaus einzigartig ist,
führte zum großen Erfolg des Portals. Es feiert
jetzt 10-jähriges Bestehen.
D
Seit 1998 gibt es ab-server.de, ein besonderes
Angebot für Patienten
mit Essstörungen. Die
Abkürzung „ab“ steht
dabei für die Anfangsbuchstaben der beiden
wichtigsten Essstörungen: Anorexia nervosa
(Magersucht) und Bulimia nervosa (Bulimie).
Ein
professionelles
Team aus erfahrenen
Psychotherapeuten berät Betroffene und deren Angehörige aber
auch bei Binge Eating
Disorder (Ess-Sucht) –
online und kostenfrei.
„Die gesicherten Datenverbindungen
sorgen
für eine fachgerechte,
aber gleichzeitig anonyme Hilfe, die vor allem
als Erstkontakt genutzt
wird“, erläutert Privatdozent Dr. Martin Grunwald, einer der Projektbeteiligten. „Denn bevor
sich Betroffene und Angehörige mit ihrer verheimlichten Erkrankung
an ihren Arzt oder einen
Psychologen
wenden,
müssen sie meist riesige
gen entwickeln, welche
Gesundheitsschäden
aus Essstörungen resultieren können, ob Bulimie medikamentös behandelt werden kann.
Eindruck haben, dass
der Schreiber oder die
Schreiberin eine Erstberatung dringend benötigt – wenn beispielsweise besonders junge Nut-
Schlank zu sein ist für viele wichtig, und einige werden deshalb krank. Der Internetservice der Hochschulmedizin Leipzig, ab-server.de, kann beratend helfen. Foto: dpa
Hemmschwellen überwinden.“ So nutzen
durchschnittlich
1000
Betroffene pro Jahr allein die anonymen Beratungen bei ab-server.
Außerdem stehen weitere Angebote zur Verfügung: Fachtexte klären
beispielsweise darüber
auf , welchen Einfluss
die Familie auf das eigene Essverhalten hat,
warum sich Essstörun-
Neben Adressdatenbanken finden sich auf abserver.de 200 Foren und
Chat-Rooms, in denen
täglich rund 1000 neue
Beiträge
geschrieben
werden. „Damit die
Qualität erhalten bleibt,
prüfen Mitarbeiter rund
um die Uhr die neuesten
Foreneinträge“, so Dr.
Martin Grunwald. „Sie
bieten aber auch direkt
Hilfe an, wenn sie den
zer der Foren glauben,
Essstörungen könnten
eine Art neuer toller Lebensstil sein, dem sie
nacheifern wollen.“
Dass der Beratungsserver über diese lange
Zeitspanne
bestehen
konnte, ist auch eine
Folge der permanenten
internen und externen
wissenschaftlichen
Überwachung und Wei-
terentwicklung
dieses
Projektes.
Zahlreiche
Fachveröffentlichungen
belegen das und haben
ab-server.de auch in
wissenschaftlichen Kreisen bekannt gemacht.
So ist er nicht nur als
unabhängige und professionelle Hilfeinstitution bekannt, sondern
auch als Orientierungsmodell für andere Internetprojekte im Bereich
der Prävention von psychischen Störungen genutzt worden, beispielsweise für das Projekt
der Online-Beratung bei
Psychischen Störungen
der Unabhängigen Patientenberatung
Deutschland.
Der technische und personelle Aufwand für die
hohen Sicherheitsstandards beim Datentransfer im Internet werden
durch das Rechenzentrum der Universität
und durch das Rechenzentrum des Klinikums
der Universität Leipzig
gemeinsam
bereitgestellt.
Das Projekt wird seit
2001 im Rahmen des
Modellverbundes
der
Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen gefördert, sowie vom
Sächsischen Ministerium
für Familie und Soziales,
der AOK Sachsen und aktuell von der Unabhängigen Patientenberatung
Deutschland.
Sandra Hasse
APOTHEKERTIPP *
Viel trinken auch in kalter Jahreshälfte wichtig
ie heißen Tage im Sommer verleiten uns dazu,
gerne kalte Erfrischungsgetränke zu uns zu nehmen.
Und das in großen Mengen. Im
D
Winter ist zwar ein warmer
Punsch willkommen, Erfrischungsgetränke kommen aber
manchmal zu kurz.
Somit stellt sich die alte Frage:
Wie viel Wasser braucht der
Mensch? Im Wasser kann man
zwar ertrinken und es gibt sogar eine Wasservergiftung, aber
viel öfter vergessen wir, dass
unser Körper jeden Tag nicht
weniger als zwei Liter Flüssigkeit in Form von Getränken
braucht. Der Mensch kann
rund einen Monat ohne Nahrung überleben, aber nur maximal fünf bis sieben Tage ohne
etwas zu trinken. Für unsere
Gesundheit ist das richtige und
ausreichende Trinken mindestens ebenso wichtig wie die
richtige Ernährung.
Wasser ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers – zirka 55 bis 60 Prozent
unseres Gewichtes sind Wasser
– sondern es ist notwendig, um
unseren Körper von Giftstoffen
zu befreien. Diese wichtige
Funktion übernimmt die Niere,
die dafür allerdings ausreichend Durchsatz braucht.
Wir verlieren aber Wasser
nicht nur durch die Niere.
Durch unsere Haut verdunstet
ständig Wasser, und dies dient
zur Regulierung der inneren
Temperatur unseres Körpers,
ähnlich wie wir manchmal im
Sommer mit einem nassen
Lappen Getränke kalt halten.
Gerade in den heißen Sommertagen führt das Schwitzen zu
zusätzlichen Verlusten, die
kompensiert werden müssen
und so zu Durst führen. Das
bedeutet aber nicht, dass wir
im Winter wesentlich weniger
Flüssigkeit brauchen – aber
eben die gleiche Menge.
Trinken sollte man nicht auf
einmal, sondern in kleinen
Portionen verteilt über den
ganzen Tag – ähnlich wie beim
gesunden Essen. Denn der
menschliche Organismus kann
große
Flüssigkeitsmengen
nicht auf einmal aufnehmen.
Auf Durst zu warten ist ganz
und gar falsch: Denn Durst entsteht, wenn der Körper mehr
als 0,5 Prozent seines Gewichts
in Form von Wasser verloren
hat.
Nicht alle Getränke sind als
Ausgleich der Flüssigkeit gut:
Kaffee, Schwarzer Tee und alkoholische Getränke verursachen mit ihren Inhaltsstoffen
eine vermehrte Ausscheidung
von Wasser und führen somit
eher zu einem Austrocknen.
Geeignet ist vielmehr Wasser –
das gilt aber auch für Säfte,
Früchtetee und bedingt auch
für Bier. Beim letzteren sollte
man allerdings nicht vergessen, dass damit auch sehr viele
Kalorien zugeführt werden.
Und diese tun dem Körper
nicht immer gut.
* Roberto Frontini ist Direktor der Apotheke des Universitätsklinikums Leipzig
in der Liebigstraße 21 und
Doktor der Pharmazie.
FITNESS, BEAUTY & WELLNESS
15
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
DAMPFBAD
Gut für Haut und Muskeln
anarium oder Danarium?
Lanconicum oder Hamam?
In manchem Hotel oder
Wellness-Bad kommen die Gäste
schon bei der Auswahl zwischen
zahlreichen Dampfbädern ins
Schwitzen. Dabei liegt der Unterschied nur im Detail. Gemeinsam
ist allen: Sie sind Varianten der
Sauna. Bei niedrigerer Temperatur, in der Regel zwischen 40 und
55 Grad, und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent wird
geschwitzt, der Körper in
Schwung gebracht und gleichzeitig entspannt.
S
„Genau wie vor dem Saunagang
ist auch vor dem Dampfbad
gründliches Duschen Pflicht“, erklärt Günter Till, Fachbeirat Bäder & Thermen im Deutschen
Wellness Verband in Düsseldorf.
Der Körper wird gereinigt und
gleichzeitig auf die Temperatur
der Dampfkabine vorbereitet.
„Öffentliche Dampfbäder werden
in Deutschland in der Regel bekleidet benutzt. Zum Schutz vor
Fußpilz gehören auch Badeschuhe zur Grundausstattung.“ Zehn
bis maximal zwanzig Minuten
sollte das Dampfbad dauern.
„Das anschließende Kaltbad ist
nicht zwingend notwendig. Hingegen ist Duschen und eine Runde Schwimmen sehr angenehm“,
sagt Till.
Genau wie in der Sauna beruht
auch im Dampfbad die Wirkung
auf dem Wechsel von äußeren
Wärme- und Abkühlungsreizen.
„Der Körper wird für kurze Zeit
in eine Art künstliches Fieber
versetzt“, erläutert Heidrun Holstein von der Patientenberatung
der Verbraucherzentrale BadenWürttemberg in Karlsruhe. „Das
regt zum einen das Immunsystem an, eventuell vorhandene
Krankheitserreger abzutöten.“
dafür, dass sich die Blutgefäße
wieder zusammenziehen. Die
Gefäße werden trainiert und die
Durchblutung gefördert“, sagt
Holstein. Das wirkt sich ebenfalls
Beschwerden bei chronischen
Atemwegserkrankungen. „Weil
die Temperatur im Dampfbad
niedriger und der Wechselreiz
damit weniger extrem ist als in
Nebelschwaden, die munter machen: Ein Besuch im Dampfbad stärkt das Immunsystem und bringt
den Kreislauf in Schwung.
Foto: ddp
Zum anderen wird der Kreislauf
in Schwung gebracht.
Blutdruck und Herzfrequenz
steigen etwas an. Die Blutgefäße
– vor allem in der Haut – werden
erweitert. Durch das starke
Schwitzen öffnen sich die Poren,
und die Haut wird gereinigt.
„Der Abkühlungsreiz sorgt dann
positiv auf das Hautbild aus. Für
die Muskulatur wiederum bedeutet der Warm-Kalt-Wechsel Entspannung und Entkrampfung.
Auch den Atemwegen tut ein
Dampfbad gut: Die Schleimhäute
werden befeuchtet. Vor allem
wenn Zusätze wie Eukalyptus
verwendet werden, mildert das
der Sauna, ist die Wirkung auf
den Körper schonender“, sagt
die Medizinerin. Entsprechend
wird das Dampfbad als geringere
Belastung empfunden. Die anschließende Ruhepause tut dennoch gut. Menschen mit chronischen oder akuten Erkrankungen verzichten allerdings besser
auf das Dampfbad.
Manch einer holt sich das
Dampfbad inzwischen auch in
die eigenen vier Wände. „Ein
Dampfbad ist wesentlich leichter
zu installieren und in ein Wohnumfeld zu integrieren als eine
Sauna“, sagt Jens Wischmann,
Geschäftsführer der Vereinigung
Deutsche Sanitärwirtschaft in
Bonn. Das liegt vor allem daran,
dass der Dampfbadgenerator
wenig Platz einnimmt und notfalls sogar in einem Nachbarraum oder im Keller untergebracht werden kann. „Im Prinzip
kann überall dort, wo eine Dusche ist, auch ein Dampfbad eingebaut werden.“
Außerdem kann jedes Dampfbad
auch als Dusche genutzt werden.
Die wesentlichen Unterschiede
sind: Ein Dampfbad hat eine
obere Abdeckung, eine Art Dach,
verfügt über deutlich stabilere
Dichtungen und ein Regulationssystem für die Abluft, so Wischmann. Einfache Modelle sind
an einem Stück gefertigt, zum
Beispiel aus Acryl. In der Wand
der Kabine sind mehrere Dampfdüsen verteilt. Sitzmöglichkeiten
sind schalenförmig ausgeformt.
„Bei aufwendigeren Konstruktionen wird gerne Echtglas eingesetzt. Die Dampffunktionen sind
dann in die Raumwand integriert“, sagt der Experte. Zwischen 6000 und 8000 Euro koste
eine solide Ausstattung. Wer allerdings differenzierte Einstellungsmechanismen, Lichtmodule, einen integrierten CD-Player
oder auch Aromafunktionen dabeihaben will, muss noch deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen.
Eva Neumann
CREMES
Mit viel Pflege durchs Schmuddelwetter
ältchen und Hautunreinheiten kommen zum
Leidwesen vieler Menschen in der dunklen Jahreszeit deutlicher zum Vorschein
als im Sommer. Doch das bietet einen Vorteil, denn dadurch lassen sie sich gut behandeln. Der Zeitpunkt eignet
sich besonders gut, weil die
Haut in ihrer Regeneration
nicht durch eine hohe UVStrahlung strapaziert wird,
wie es im Sommer der Fall
wäre. Doch auch jetzt gilt: Zu
viel Pflege kann schaden.
F
Verhornte Ellbogen werden
beispielsweise mit Hilfe von
Zitronen geschmeidig: Nach
dem Auspressen werden die
Ellbogen für wenige Minuten
in je eine Zitronenhälfte gestützt. Die Fruchtsäure weicht
Eincremen muss in den kalten Mona- die obere Hornschicht auf, daten sein – auch für Männer. Foto: dpa nach den Saft gründlich abwa-
schen, die Ellbogen abtrocknen und eincremen. Guten
Schutz für trockene Gesichtshaut bietet eine fetthaltige
Creme auch an kalten Wintertagen. Sie wirkt isolierend gegen Kälte.
Einen gegenteiligen Effekt verursacht eine Feuchtigkeitscreme: Sie sollte nicht aufgetragen werden, wenn kurze Zeit
später das Haus verlassen
wird und man sich dadurch
kalter Luft aussetzt. Aufgrund
der Creme befindet sich noch
Feuchtigkeit auf der Haut und
in den Poren, so dass die Haut
nun regelrecht einfriert. Mit
Seesand- oder MandelkleiePeelings lassen sich alte und
trockene Hautschuppen am
ganzen Körper entfernen. Einmal im Monat reicht eine solche Anwendung allerdings,
denn mehr kann die Haut rei-
zen. Schonend werden die toten Hautschuppen mit einer
Massage entfernt. Zudem wird
die Durchblutung angeregt,
was einen rosigen Teint verleiht.
Samtweich wird die Schutzhülle des Körpers von einem
Vollbad mit Milch. Dafür müssen ein bis zwei Liter Kuhoder Ziegenmilch oder auch
Buttermilch ins Badewasser
gegeben werden, die Badezeit
wird mit 15 Minuten veranschlagt. Das Milchfett wirkt
leicht rückfettend. Der Effekt
wird verlängert, wenn man
sich nach dem Bad mit dem
Handtuch sanft abtupft, statt
sich kräftig abzurubbeln.
Gleiches gilt nach Meersalzbädern, die die Heilung der Haut
bei kleinen Wunden unterstützen. Allerdings ist es nach ei-
nem solchen Bad sinnvoll, sich
kurz warm abzuduschen.
Ein gutes Training für die Haut
ist das heiß-kalte Wechselspiel
in der Sauna. Es durchblutet
die Haut gut und lässt sie prall
und glatt erscheinen. Für
Menschen mit sehr trockener
Haut empfiehlt es sich, gut eine Stunde nach dem letzten
Saunagang den Körper mit einer rückfettenden Lotion einzucremen.
Zusätzlich sollte der Mineralstoffverlust, der aufgrund des
Schwitzens entsteht, zum Beispiel mit einer großen Apfelschorle ausgeglichen werden.
Alkohol ist vor oder während
des Saunaganges aber tabu.
Auch eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst kommt der
Haut immer zugute.
ddp
16
KINDER
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
FRAGEN – STAUNEN – WISSEN
Rocky, der Frühaufsteher
ch Rocky, halt endlich
den Schnabel! Ich will
schlafen!
Brummelnd
kuschelt sich Fine ins
Kopfkissen. Eben hat
sie noch so schön geträumt. Von dem niedlichen Kälbchen, das gestern kurz nach ihrer Ankunft auf dem Bauernhof geboren worden
war. Und von dem braunen Pony, das zutraulich an den Rand der
Koppel getrabt war und
sich von den neuen Feriengästen
streicheln
ließ. Bestimmt würde
Fine mal auf ihm reiten
dürfen. Doch dann hat
Hahn Rocky zu krähen
begonnen – und mit seinem lauten Kikeriki
nicht nur die Achtjährige, sondern auch alle
Hähne der Umgebung
aufgeweckt. Dabei ist
draußen noch stockfinstere Nacht!
A
„Kann man Rocky nicht
beibringen,
später
Krach zu machen?“,
fragt Fine beim Frühstück. Sie denkt an Toffel, den Hund aus dem
Nachbarhaus, der brav
im Körbchen bleibt, bis
sein Frauchen wach
wird. Auch ihr Meerschweinchen bettelt erst
quiekend um Futter, wenn es
Fine im Zimmer umherlaufen
hört. Aber Frau Willing, die
Bäuerin, lacht nur über diese
Idee. „Hähne haben wie alle
KINDERLACHEN
Vögel eine innere Uhr“, erklärt
sie dem Mädchen. „Die lässt
sich nicht einfach auf eine an-
dere Weckzeit umstellen.“ Außerdem könnte das böse Folgen haben. Vogelmännchen
müssen nämlich jeden Morgen
aufs Neue mit Gezwitscher sig-
nalisieren: Das ist mein Revier! Hier hat kein anderer
was verloren! Würden sie den
Sonnenaufgang
verschlafen,
säße vielleicht schon ein anderer Amsel-Vater oder MeisenPapa im Geäst und ließe sich
das Futter schmecken.
Dass auch die Singvögel im
Dunkeln aufstehen, ist Fine
noch nie aufgefallen. Vermut-
lich, weil sie in der Großstadt
wohnt, weit weg vom nächsten
Park. Immerhin versteht sie
jetzt, was Oma mit ihrem Lieblingssprichwort „Der frühe Vo-
SPIELETIPP
Witze
König der Elfen
Geht eine Frau mit ihrem Kind
zum Arzt: „Mein Kind hat vor
einer Woche ein Zwei-EuroStück verschluckt.“ Der Doktor: „Warum sind sie denn
nicht früher gekommen?“ –
„Bis jetzt haben wir das Geld
noch nicht gebraucht!“
●
Der Sohn eines berühmten
Fußball-Profis kommt am Tag
der Zeugnisausgabe nach
Hause: „Gute Nachrichten,
Papi! Mein Ver trag für die
8. Klasse ist um ein Jahr verlänger t worden!“
●
Was ist der Unterschied zwischen Vampiren und Lehrern?
Vampire quälen ihre Opfer nur
bei Nacht!
●
Der Vater liest seinem Sohn
ein Märchen vor. Nach einer
Stunde kommt leise die Mutter ins Zimmer. „Schläft er?“,
fragt sie. „Ja endlich“, sagt
der Sohn.
allo liebe Kinder, hier ist euH
er Nils! Der Herbst hat bei
uns Einzug gehalten. Regen, Nebel, Matschwetter – alles nicht
so angenehm. Auch für mich
kleines Krokodil nicht. Deshalb
ist es nicht schlecht, wenn man
bei dem komischen Mischmasch
da draußen ein schönes Spiel zu
Hause hat, mit dem man sich die
S c h l e c h t w e t t e r- N a c h m i t t a g e
vertreiben kann: So wie das
Kartenspiel König der Elfen.
Ziel des Spieles ist es, in die ausgelegten Städte zu reisen, um dort Gold einzusammeln.
Zuerst
werden an alle Spieler
Karten verteilt. Jeder
hat nun die Möglichkeit,
eine Stadt in sein oder
andere Elfenreiche zu
legen, diese mit Diebeskarten,
Hindernissen
oder extra Goldkarten
zu versehen. Jeder Teilnehmer versucht nun
durch schlaues Kaufen,
gel fängt den Wurm“ meint.
Nur: Warum muss sich Rocky
an dem Morgenkonzert beteiligen? Auf dem Bauernhof
hat er doch seine tägliche
Körnerportion
sicher!
Wieder schmunzelt Frau
Willing. „Haustiere haben diesen Instinkt von
ihren wilden Vorfahren
geerbt. Außerdem ist
Rocky ein stolzer Gockel
und will wie jeder Hahn
seinen Hennen imponieren. Deshalb plustert er
sich auf und kräht so laut
er kann. Machen es die
Menschen nicht oft auch
so?“
Fine erfährt an diesem
Tag noch viel über das
Verhalten der Hühner:
Dass sie in strenger
Rangordnung leben, die
mit spitzen Schnabelhieben ausgefochten wird.
Dass sie Sandbäder lieben, um ihre Federn von
Milben zu befreien. Und
dass es junge Hähne nie
wagen würden, eher als
der „Chef“ auf dem Hof
zu krähen. Sie darf Frau
Willing sogar helfen, die
Futternäpfe zu füllen und
Eier einzusammeln, bevor sie mit ihren Eltern
eine lange Wanderung
rund um das Dorf unternimmt. Davon ist Fine
abends so müde, dass sie mit
den Hühnern schlafen geht –
und Rockys Krähen am nächsten Morgen glatt überhört.
Swetlana Ritscher
KINDERRÄTSEL
Finde die fünf Unterschiede
Tauschen und Planen „Reisemittel“ wie ein Riesenschwein, einen
Drachen oder ein Einhorn zu erlangen, um möglichst viele Städte
bereisen zu können. In jeder Runde können sich aber die Anforderungen an euch ändern ...
Aber, meine lieben
Freunde, tut mir bitte
einen Gefallen: Wenn
das
Wetter
besser
wird, geht raus und
verbringt eure Zeit im
Freien – die Karten
könnt ihr ja mitnehmen! Die frische Luft
tut euch bestimmt gut.
Eine gute Zeit wünscht
euch euer Nils!
FRESH – DIE JUNGE SEITE
17
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
COMPUTERKUNST
Vom Piepton zum Orchester
in Tonstudio in
Chicago: Zwischen
hunderten
von
Lautsprechern und riesigen Mischpulten steht
ein Mann mit einem
Stück Glas in der Hand.
Die
Aufnahmelampe
leuchtet, das Glas fällt zu
Boden und zersplittert.
Dieses Geräusch ist nur
einer von tausenden Effekten im Videospiel Def
Jam Icon, das im März
erscheint. Musik und
Ton von Spielen haben
nichts mehr mit den
Piepsgeräuschen
von
früher zu tun: Ein aufwendiger
Soundtrack
und eine ausgeklügelte
akustische Kulisse werden für den Erfolg immer wichtiger.
E
Greg Allen, der Mann
zwischen den Boxen und
den Mischpulten, ist
Tontechniker bei Branchenprimus Electronic
Arts (EA) Chicago. Er
entwickelt die Geräusche
für die Def-Jam-Reihe.
„Jeder Sound, der zu hören ist, wird von mir gestaltet.“ Das beginne bei
den
unterschiedlichen
Geräuschen, die zu hören sind, wenn die Spielfigur über Asphalt oder
Sand läuft. Und es endet
mit der Untermalung
von Szenen durch Musik.
tionen zu erzeugen und
zu verstärken“, sagt Greg
Allen. „Was wäre, wenn
Ebenso bekommt man in
Spielen dramatische Musik zu hören, wenn es
Vom splitternden Glas bis hin zur stimmungsvollen Musik: Für Spiele-Soundtracks
wird ein ebenso großer Aufwand betrieben wie für viele Hollywood-Filme. Foto: dpa
„Wie bei Hollywood-Filmen ist auch im Videospiel der Soundtrack dafür verantwortlich, Emo-
der Weiße Hai ohne die
berühmte Melodie ahnungslose Surfer verspeisen würde?“, fragt er.
spannend wird.
Doch nicht alle Entwickler haben die finanziellen
Mittel, um so aus dem
Vollen zu schöpfen, wie
Allen das kann. „Viele
bedienen sich deshalb in
Soundbibliotheken.“ Was
die
Integration
des
Soundtracks ins Spiel betrifft, geht EA mit Def
Jam Icon einen neuen
Weg: „Es wird möglich
sein, mithilfe der Musik
den Spielverlauf zu verändern. Wer im richtigen
Moment während eines
Liedes eine Taste drückt,
verstärkt die Aktionen
seiner Spielfigur.“
Der Deutsche Chris Hülsbeck ist einer von nur
wenigen bedeutenden Videospiel-Komponisten,
die es weltweit gibt. Beim
US-Unternehmen Factor
5 ist er etwa für den
Sound der Star-Wars-Reihe zuständig. „Es ist
noch nicht lange so, dass
Spielesoundtracks
mit
Orchestern
eingespielt
werden.“ Es sei aber
nicht
verwunderlich,
dass manche Spiele inzwischen wie große Filme vertont werden: „Man
sagt, die Musik eines Videospiels mache 50 Prozent
des
Gesamteindrucks aus.“
Fabian del Priore studiert
AUDIO / VIDEO / GAMES / BOOKS
Kung Fu Panda
Little Big Planet
Als wir träumten
as lange Warten ist vorbei:
Chinese Democracy ist da.
Laut Plattenfirma handelt es sich
um „eines der wichtigsten Alben
der Rockgeschichte“, sind auf
dem Longplayer doch die ersten
neuen Aufnahmen von Guns N’
Roses seit der gleichzeitigen Veröffentlichung von Use Your Illusion I und Use Your Illusion II. Die
liegt schon 17 Jahre zurück. Bereits Mitte der Achtziger erstürmten Guns N’ Roses die Musikwelt
und schrieben im Handumdrehen
Rockgeschichte. Jetzt ist die Band
bereit, ein weiteres Kapitel in Angriff zu nehmen. Doch ihr gehört
nur noch ein einziges Mitglied der
Originalband an: Sänger Axl Rose.
o, der pummelige Panda, lebt
und arbeitet im Hause seines
Vaters als Nudelsuppenkoch,
träumt jedoch davon, ein glorreicher Kung-Fu-Kämpfer zu
werden. Als er aufgrund einer
zweifelhaften
Prophezeiung
zum Drachenkrieger gekürt
wird, zieht er sich nicht nur den
Zorn der Meisterschüler zu, die
ihr Leben lang dafür gearbeitet
haben, diesen Titel zu erhalten.
Der mächtige Tai Lung ist aus
dem Gefängnis ausgebrochen
und dürstet nach Rache an seinem alten Lehrer. Dieser muss
nun aus Po, der kaum die Stufen
zur Schule hoch kommt, eine
Kampfmaschine machen …
n Little Big Planet gibt es unzählige Orte zum Erforschen,
kreative Werkzeuge zum Sammeln und Spaß bringende Aufgaben, die zusammen gelöst werden müssen. Fast alles in dieser
zusammengeklebten und zusammengehefteten
Texturenwelt
kann bewegt oder verwendet
werden – und dank der realistischen Spielphysik von Little Big
Planet reagiert alles genau so,
wie es das auch in der realen
Welt tun würde. Bälle rollen und
Dinge fallen um, wenn man gegen sie stößt – und das Rollen
und Umstoßen von Dingen sind
wichtige Aktionen in diesem
Spiel für die Playstation 3.
ie träumen vom Aufstieg von
Chemie, von einer richtigen
Liebe und davon, dass ein besseres Leben kommt. Rico, Mark,
Paul und Daniel wachsen auf im
Leipzig der Nachwendejahre, in
einem Viertel, dessen Mittelpunkt
die Brauerei ist. Jede Nacht ziehen sie durch die Straßen. Sie feiern, sie randalieren, sie fliehen
vor der Zukunft. Sie kämpfen mit
Fäusten um Anerkennung und
schlagen die Zeit tot. Sie saufen,
sie klauen, sind fertig und träumen vom eigenen Leben. Und
doch enden all ihre Fluchtversuche auf den Fluren des Polizeireviers Südost. Grandioser Erstling
von Clemens Meyer.
P
Ein großer Unterschied
zur Musikproduktion in
Hollywood besteht aber
noch immer – und wird
wohl weiter bestehen
bleiben: Der Ruhm, den
Musiker in der Spielebranche
einstreichen
können, ist bescheiden.
Auf einer Party, so erzählt Chris Hülsbeck, habe er einmal den StarWars-Regisseur George
Lucas getroffen. Man
kannte sich zwar und habe sich deshalb auch still
zugenickt. „Doch dass ich
die Vertonung seiner
Spiele gemacht habe,
dürfte er trotzdem nicht
wissen.“ Thilo Mischke
AM RANDE
Guns N’ Roses
D
Musikwissenschaften,
aber sein Geld verdient
er als Videospiele-Musiker. Beteiligt war er zum
Beispiel am Titel Sacred.
Für den 28-Jährigen aus
Frankfurt/Main
steckt
der
Spielemusik-Markt
noch in den Kinderschuhen. Es werde sich in Zukunft noch einiges ändern, vor allem, was die
Interaktivität von Sounds
und Geräuschen betrifft.
„Die Musik wird abwechslungsreicher und je
nach Spielsituation flexibel eingesetzt werden
können.“
I
S
Obama
in der Bravo
rstmals in ihrer 52-jährigen Geschichte erscheint
die Jugendzeitschrift Bravo
mit einem Politiker-Porträt auf
ihrem Poster: Barack Obama,
der erste schwarze US-Präsident, ziert das doppelseitige
Plakat, das sonst Popstars
wie Sängern oder Schauspielern vorbehalten ist. „Mit Barack Obama hat die Welt einen neuen Mega-Star, keiner
hat zurzeit mehr Fans“, erklärte
Bravo-Chefredakteur
Tom Junkersdorf in einer Verlagsmitteilung. „Wir wissen,
dass ein Politiker wie der Demokrat Obama auch unsere
junge Zielgruppe interessiert
und sind uns bewusst, dass
Politik auch für Jugendliche in
Deutschland wieder wichtiger
werden muss.“ Barack Obama hatte am 4. November die
Wahl zur US-Präsidentschaft
– zur Freude und Erleichterung auch vieler Deutscher
und Europäer – gegen den Republikaner McCain gewonnen.
dpa
E
18
IHR GELD, IHR RECHT
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
STEUERN
Nur Witwen und Waisen erben günstig
ie meisten Erben
werden aufgrund von
Freibeträgen
vom
Fiskus auch jetzt schon gar
nicht belangt. Und von
2009 an sollen im engsten
Familienkreis sogar weitere
Verbesserungen
gelten.
Paare ohne Trauschein, Geschwister sowie Neffen und
Nichten werden nach Experteneinschätzung dagegen künftig schlechter gestellt. Das sind im Kern die
Auswirkungen der Einigung zur Erbschaftsteuer
für Verbraucher.
D
Sie bringt Erleichterungen
für hinterbliebene Ehepartner und die Kinder. „Bislang konnte zum Beispiel
die Ehefrau per Schenkung
vor dem Tod das Haus steuerfrei bekommen – jetzt
kann sie das auch per Erbfall nach dem Tod“, erläutert Jan Bittler, Fachanwalt
für Erbrecht in Heidelberg
und Geschäftsführer der
Deutschen Vereinigung für
Erbrecht und Vermögensnachfolge in Angelbachtal
(Baden-Württemberg).
Umgekehrt
formuliert:
„Omas kleines Häuschen“
ist also weiter steuerfrei,
wenn es an Opa oder die
Kinder geht und diese –
zweite Bedingung – das
Haus auch nutzen. Doch
selbst wenn Witwe oder
Witwer, Tochter oder Sohn
Um überhaupt in die Besteuerung zu gelangen,
brauche man schon ein tolles Haus in bevorzugter Lage in München oder am
In die Diskussion um die Erbschaftssteuer ist Bewegung gekommen.
nicht im Haus wohnen wollen, fällt nicht unbedingt eine Steuer an: „Ein ganz
normales Haus, eine Familie mit zwei Kindern: Da
kann man bei entsprechender Gestaltung schon mehr
als eine Million an Werten
weitergeben“, sagt Bittler.
AKTUELLE URTEILE
Heizanlage regelmäßig prüfen
Hamburger Elbufer. Geht
das Haus an andere Angehörige oder Freunde, werden künftig aber wohl hohe
Steuersätze fällig, wenn der
Freibetrag ausgeschöpft ist.
Und Betroffene sollten jetzt
schnell reagieren und prüfen, ob sie nicht noch bis
§
igenheimbesitzer müssen ihre Heizanlage in der
kalten Jahreszeit regelmäßig überprüfen. Das gilt
auch, damit sie den Schutz der Wohngebäudeversicherung nicht verlieren. Der einmalige Blick auf die
Anlage zu Beginn der Heizperiode reicht dabei nicht
aus. Die Kontrollen zum Frostschutz müssen in der
Regel „genügend häufig“ sein. Dazu hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden, Alter, Bauart und Funktionsweise spielten eine Rolle. Lebenserwartung, regelmäßige Wartung,
Zuverlässigkeit und Störanfälligkeit der Anlage seien ebenfalls Kriterien. Wer sich jeden Tag zu Hause aufhält, hat mit der Kontrolle kaum
ein Problem. Aber wer häufiger abwesend ist, muss dafür ausdrücklich Sorge tragen. Alternativ müssen die wasserführenden Anlagen
abgesperrt und entleert werden. Denn ein frostbedingter Rohrbruch
kann teure Folgen haben. Nachlässige Versicherte riskieren ihren
Schutz und die Kündigung des Vertrags.
(Az.: IV ZR 233/06)
E
zum Jahresende von den alten Regelungen profitieren
können. „Wo das Erbe an
Geschwister, Neffen und
Nichten,
unverheiratete
Wechsel der Steuerklasse ist rechtens
ind Mütter oder Väter vor dem Bezug des Elterngeldes in die günstiS
gere Steuerklasse III gewechselt, wurde dies bislang von den Finanzämtern nicht anerkannt. Die Sozialgerichte in Dortmund und
Augsburg haben nun aber entschieden, dass ein solcher Wechsel rechtmäßig ist. Die Finanzämter müssen demnach das Elterngeld auf Basis
der neuen Steuerklasse berechnen, wodurch sich die Auszahlungssumme erhöhen dürfte. Darauf weist der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine in Berlin hin. Nach Ansicht der Richter in Dortmund* und
in Augsburg** widerspricht die bisherige Handhabung der Ämter der
gesetzlichen Regelung. Der Gesetzgeber habe in Kenntnis der vorhandenen Wahlmöglichkeit für Ehegatten bei der Steuerklassenwahl keine
den Steuerklassenwechsel einschränkende Regelung getroffen. Das Elterngeld wird auf Basis des Nettoeinkommens der letzten zwölf Monate
vor Geburt des Kindes gezahlt und beträgt 67 Prozent des bisherigen
Einkommens.
*(Az.: S 11 EG 8/07, S 11 EG 40/07), **(S 10 EG 15/08)
Foto: dpa
Partner oder andere gehen
würde, sollte ich bei einem
Grundstück zum Beispiel
besser noch bis zum 31. Dezember zum Notar gehen“,
rät Rechtsanwalt Klaus
Walpert aus Bonn, der auf
Erbschaftsteuerrecht spezialisiert ist. „Je nach Fall
bin ich dann auf der besseren Seite, wenn ich mich
vor Jahresende um die Papiere kümmere.“
Denn nach Einschätzung
von Erbrechtsexperten gehören all jene, die nicht direkte Abkömmlinge, Witwen oder Witwer des Erblassers sind, zu den Verlierern der Reform. Aber auch
Kinder und Ehepartner
müssen die ein oder andere
Einschränkung beachten.
So sollen selbst genutzte
Wohnungen und Häuser
zwar komplett von der Erbschaftsteuer befreit werden,
wenn Ehepartner oder Kinder weiter darin wohnen unabhängig vom Wert. Eine
Begrenzung nach oben –
zum Beispiel eine Steuererhebung für das Vererben
teurer Villen – wurde ausgeschlossen. Das gilt zumindest für den Wert der Immobilie. „Nach der Größe
fällt die Luxusvilla am
Starnberger See dann doch
aus der Regelung raus“,
sagt Walpert – nämlich
dann, wenn sie an die Kinder geht. Denn für Kinder
gilt die Steuerfreiheit im
Erbfall nur dann, wenn die
Immobilie nicht größer als
200 Quadratmeter ist.
Außerdem gilt die grundsätzliche Steuerfreiheit nur
im engsten Kreis der Familie, sagt Klaus Michael Groll
vom Deutschen Forum für
Erbrecht
in
München.
„Wenn eine Nichte vom Onkel ein Haus im Wert von
600 000 Euro erbt, werden
174 000 Euro Erbschaftsteuer fällig“, rechnet der
Experte vor. Denn für die
Nichte ist der Freibetrag
niedrig, und vom ersten Euro darüber fällt ein satter
Steuersatz von 30 Prozent
an. „Dann muss das Haus
doch veräußert werden“,
sagt Groll. Denn eine solche
Summe hat kaum jemand
flüssig – oder er macht sie
nicht unbedingt locker, nur
um das Haus zu behalten.
Dazu kommt, dass Häuser
nach Aussage der Experten
künftig viel eher nach ihrem
wirklichen Wert besteuert
werden: „Bislang gibt es ein
typisiertes Verfahren. Und
erfahrungsgemäß
wurde
dabei nur etwa die Hälfte
des aktuellen Verkehrswertes zugrunde gelegt“, sagt
Walpert. Künftig werden
die Werte viel höher liegen.
Erblasser ohne Kinder oder
Partner sollten also prüfen,
ob die Freibeträge ausreichen.
Thorsten Wiese
EHE
Trauung auch ohne Standesamt
or der Kirche muss der
Staat seinen Segen geben.
Schon seit Bismarcks Zeiten ist eine kirchliche Hochzeit
in Deutschland erst dann möglich, wenn vorher der Standesbeamte das Rechtliche geklärt
hat. Das soll nun anders werden: Die Reform des so genannten
Personenstandsgesetzes
führt dazu, dass vom kommenden Jahr an allein vor dem Altar
das Ja-Wort fallen kann. Für
heiratswillige Paare wird es dadurch nicht unbedingt einfacher.
V
Denn das Ja-Wort vor dem Pfarrer wird das „Ich will“ vor dem
Standesbeamten nicht ersetzen
oder einschließen: Die rein
kirchlich getrauten Eheleute
werden vor dem Gesetz weiter
als unverheiratet gelten. Folglich
haben sie auch nicht die damit
verbundenen zivilen Rechte, wie
den Anspruch auf Unterhalt
oder Versorgungsausgleich.
Außerdem wird es eine Traumhochzeit ohne Standesamt nur
für katholische Paare geben,
denn die evangelische Kirche
will weiter an der alten Regelung festhalten. Das liege unter
anderem daran, dass die Ehe in
der evangelischen Kirche eine
andere Bedeutung hat als bei
den Katholiken, erläutert Oberkirchenrat David Gill von der
Evangelischen
Kirche
in
Deutschland (EKD) in Berlin:
„Dort ist die Ehe ein Sakrament,
in der evangelischen Kirche ist
sie das nicht.“
Doch auch rechtliche Bedenken
sprechen nach Ansicht der EKD
für das Festhalten am Althergebrachten: „Die Eheschließung
kann rechtlichen Schutz nur
dann entfalten, wenn sie auch
vor dem Standesbeamten geschlossen wird.“ Die Katholiken
wollen den Eheleuten in spe
künftig dagegen die rein kirchliche Hochzeit ermöglichen. Sie
wollen sie im Rahmen dessen
aber auch ausdrücklich auf mögliche Nachteile hinweisen: „Wir
begrüßen es einerseits, dass das
Sakrament der Ehe nicht mehr
von staatlichen Gesetzen abhängig ist. Da aber alle Rechtsfolgen
ausgeschlossen sind, wollen wir
darüber aufklären“, sagt Stefanie Uphues, Sprecherin des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn.
Praktisch bedeutet das künftig
folgendes: Das Paar erklärt zunächst schriftlich, dass es nur
kirchlich heiraten will. Diese Erklärung muss der zuständige
Ortsbischof mit seinem „Nihil
obstat“ (Nichts steht dem entgegen) genehmigen. „In einem
Ehevorbereitungsgespräch wird
das Paar dann auch über die juristischen Nachteile der rein
kirchlichen Ehe eingehend aufgeklärt“, so Uphues. Am Ende
steht dann das zuständige Ordinariat, das die Erklärung der
Heiratswilligen und das Ehevorbereitungsprotokoll „absegnen“
muss.
Ein Grund für die Aufklärung ist
auch, dass die katholische Kirche befürchtet, dass sich beispielsweise ausländische Paare
der rechtlichen Benachteiligung
durch eine rein kirchliche Ehe
gar nicht bewusst sind. Denn in
Italien und Griechenland, aber
auch in Ländern wie Großbritannien, Dänemark und Tschechien wird die kirchliche Ehe
auch zivilrechtlich anerkannt –
dort können Paare also zwischen Kirche und Standesamt
wählen.
Tanja Vedder
SOZIALES
19
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
COMPUTERSUCHT
AM RANDE
Wenn der Rechner alles verdrängt
nline-Spiele
und
Chats machen den
Computer längst
nicht mehr zu einem
einsamen Ort. Und anspruchsvolle
Software
sorgt über Monate für
Herausforderungen.
Manchen Menschen gelingt es nur schwer, sich
davon zu lösen. Sie sitzen tage- und nächtelang vor dem Bildschirm. Wann von einem
suchtähnlichen Verhalten gesprochen werden
kann, ist nicht genau definiert. „Wenn Eltern das
Gefühl haben, bei ihrem
Kind stimmt etwas nicht,
rate ich ihnen, Kontakt
zu einer Beratungsstelle
aufzunehmen“,
sagte
Christa
Merfert-Diete
von
der
Deutschen
Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
O
Hellhörig sollten Eltern
werden, wenn sich ihr
Kind für gar nichts anderes als den Computer
mehr interessiert, sich
kaum noch bewegt und
sich darüber hinaus von
den Eltern zurückzieht.
Das kann, muss aber
nicht auf eine Sucht hinweisen. Manchmal handele es sich auch um ein
pädagogisches Problem,
etwa die Abnabelung
von den Eltern. Der PC
werde dann als Druckmittel eingesetzt, so
Merfert-Diete.
„Das
kann mit Fachleuten in
einer
Familienberatungsstelle geklärt werden.“
Hilflos zusehen müssen
Eltern der Expertin zufolge aber nicht, wenn
Sohn oder Tochter nur
noch hinter dem Bildschirm
verschwinden.
es, wenn nicht das eigene
Kind, sondern der Partner vor dem Rechner versumpft. Ihm den PC einfach auszuschalten, verbietet sich. In einem sol-
Im nächsten Schritt
könne der Partner dem
anderen Hilfe anbieten
– etwa, indem Computerzeiten festgelegt und
der Nutzer daran erin-
Online sein – immer und überall: Was Segen sein kann, ist für viele Familien tatsächlich ein Fluch.
Foto: dpa
„Sie haben die Verantwortung für die Erziehung der Kinder“, sagte
sie. Das bedeute, dass
die Eltern entscheiden,
wie viel Zeit ihr Kind vor
dem Computer sitzt. „Im
Notfall kann man den
Stecker ziehen.“ Diese
Regeln werden am besten offen mit dem Kind
besprochen – und die
Konsequenzen bei Nichteinhaltung gleich mitgenannt, so die Expertin.
Weitaus schwieriger wird
chen Fall müssten die
Leidtragenden zunächst
für sich selbst klären, auf
welcher Basis sie die
Partnerschaft führen wollen. Was erwarten sie
vom anderen? Und was
sind sie bereit zu geben?
Dazu gehöre, dem anderen klarzumachen, dass
der aktuelle Zustand für
einen selbst nicht tragbar
ist. „Ich will mit dir zusammen sein, aber wie
wir jetzt leben, das macht
mich krank“, ist eine
mögliche Formulierung.
nert wird. „Das sollte
aber nicht heißen, dass
man Kontrolle übernimmt“, sagte MerfertDiete. Ein weiteres Angebot sei, mit dem spielenden Partner nach einem Beratungsangebot
zu suchen. „Die Entscheidung dafür muss
er aber selbst treffen.“
Klarmachen
sollten
Leidtragende
ihrem
Partner auch, dass sie
nicht bereit sind, seine
Existenz durch Einkäufe
und Ähnliches zu unter-
stützten. Schließlich sei
es wichtig, das eigene
Leben
weiterzuleben.
„Will der Partner nicht
mit, sollten Sie trotzdem
die
Einladung
von
Freunden annehmen.“
Und was ist, wenn das
den Partner nicht vom
Computer weglockt und
er sich nicht an Absprachen hält? „Dann muss
man seine Grenzen
selbst erkennen und daraus Konsequenzen ziehen“, so Expertin Merfert-Diete.
Einer Befragung der
Humboldt-Universität in
Berlin unter 5202 Schülern zufolge sind vor allem Jungen zwischen 14
und 17 Jahren gefährdet, eine Internetsucht
zu entwickeln. Vier Prozent seien exzessive
Nutzer
beispielsweise
von Online-Rollenspielen. Forscher der Universität Münster befragten im Winter 2008
rund 4700 Onlinerollenspieler im Alter von
durchschnittlich 24 Jahren. Insbesondere die
Mitgliedschaft in einer
Spielergilde, die ein hohes Engagement der
Mitglieder
erwartet,
scheine mit einem erhöhten Auftreten affektiver Störungen einherzugehen. Zudem berichteten viele Teilnehmer
von Beeinträchtigungen
wie Bewegungsmangel
und Aufschiebeverhalten, die sie auf das Spielen zurückführen. dpa
PENSIONEN
Haben Ostrentner das Nachsehen?
ie Bundesregierung will
die
Rentenangleichung
zwischen Ost und West
offenbar weit in die Zukunft
schieben. Ab 2020 „werden in
Ost und West die Renten einheitlich berechnet und jährlich
entsprechend der gesamtdeutschen Lohnentwicklung angepasst“, heißt es nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins
Der Spiegel in einem vorläufigen Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Die von den Bürgern
vielfach als Diskriminierung
empfundene „Teilung der Rentenversicherung in zwei Rentensysteme“ werde dadurch
aufgehoben. Die Linke kritisierte das Vorhaben als „VerschieOstrentner: Gleiche Pensionen bung auf den Sankt Nimmererst ab 2020?
Foto: V. Heinz leinstag“.
D
Vollständig gleich berechnete
Renten in Ost und West würden
demnach erst in etwa 50 Jahren ausbezahlt. Im Detail sieht
der Plan vor, dass der Rentenwert Ost im Jahr 2020 abgeschafft wird. Derzeit liegt dieser bei 88 Prozent des Westsatzes; Ursache ist das niedrigere
Lohnniveau im Osten. Abgeschafft würde zugleich auch die
bislang geltende Höherbewertung von in Ostdeutschland erworbenen Rentenansprüchen.
Diese bedeutet einen finanziellen Vorteil für Beschäftigte in
den neuen Ländern, was den
Nachteil beim Rentenwert teilweise ausgleicht. Die bis einschließlich 2019 erworbenen
Rentenansprüche werden von
den neuen Regeln nicht berührt.
„Nach den Plänen der Bundesregierung werden vier Generationen der Ostdeutschen gleiche
Renten für gleiche Lebensleistungen verwehrt“, erklärte dazu der rentenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag,
Volker Schneider. Den Beschäftigten und den Bestandsrentnern werde ab 2020 jegliche
Angleichungsperspektive
genommen. Einheitliche Alterseinkommen in Ost und West
würde es nach den Plänen der
Regierung frühestens im Jahr
2067 geben. Die Linke unterstützt ein von der Gewerkschaft
Verdi und den Sozialverbänden
vorgelegtes Modell, wonach der
Rückstand beim Rentenwert
Ost schrittweise durch steuerfinanzierte Zuschüsse ausgeglichen werden soll.
AFP
Spenden
trotz Krise
rotz der Finanzkrise erwarten
Hilfsorganisationen keinen Einbruch bei den Spendeneinnahmen
während der Weihnachtszeit. „Die
Anzahl der Spenden ändert sich
nicht“, sagte der Sprecher von
Unicef Deutschland, Rudi Tarneden. In der Vergangenheit habe
sich gezeigt, dass sich wirtschaftliche Unsicherheiten in der Bevölkerung nicht auf das Verhalten der regelmäßigen Spender auswirkten.
Auch das Deutsche Zentralinstitut
für soziale Fragen (DZI) sieht das
Weihnachtsgeschäft nicht gefährdet. „Die langjährige Erfahrung
zeigt, dass die Deutschen ihr
Spendenvolumen in wirtschaftlich
unsicheren Situationen nicht zurückziehen“, sagte DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke dem Blatt.
Sein Institut untersucht zudem
das Spendenaufkommen von rund
2100 Organisationen. Die Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes, Svenja Koch, sagte dem Blatt:
„Wir befürchten Rückgänge, jedoch keinen großen Einbruch. Unsere Klientel gehört eher zur Gruppe, die nicht an der Börse gehandelt hat und deshalb nicht direkt
von der Finanzkrise betroffen ist.“
Der Geschäftsführer der katholischen Organisation Adveniat, Prälat Bernd Klaschka, sagte, angesichts der Unsicherheit der Bevölkerung könnten die Spender verhaltener werden. In diesem Jahr
seien jedoch noch keine Antragsteller von Auswirkungen der Krise
betroffen.
ddp
T
Warnung
vor Altersarmut
or zunehmender Altersarmut
hat der Sozial- und Wohlfahrtsverband Volkssolidarität gewarnt.
Nach wie vor hohe Erwerbslosigkeit und Niedriglöhne ließen diese
Gefahr wachsen, sagte der Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Bernd Niederland. Die Volkssolidarität hatte bei einer zweitägigen Bundesdelegiertenkonferenz
in Potsdam ein Diskussionspapier
zur Sozialpolitik der Großen Koalition im Bund verabschiedet. Darin
wird eine zunehmende soziale Ungleichheit kritisiert. Die etwa 100
Delegierten sprachen sich zudem
für eine baldige Angleichung der
Renten in Ost und West aus. 18
Jahre nach der Wiedervereinigung
klaffe immer noch eine deutliche
Lücke zwischen den Bezügen der
Rentner, sagte Niederland. Nach
seinen Worten ist die gesetzliche
Rente für 92 Prozent der ostdeutschen Senioren die einzige Einnahmequelle; in den alten Ländern liege dieser Wert bei 60 Prozent. Im Westteil der Bundesrepublik
könnten
viel
mehr
Rentenbezieher ihre Einkünfte etwa aus Mitteln einer betrieblichen
oder privaten Altersvorsorge aufstocken.
dpa
V
20
SPORT
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
DOPING
Nein – oder: Das Protokoll einer Vernehmung
er einstige Radsport-Star
Jan Ullrich nahm am 12.
November vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf
erstmals überhaupt vor der
Justiz Stellung zu Dopinganschuldigungen gegen seine Person. In den Prozessen zuvor in
Bonn und Hamburg war er
nicht persönlich erschienen.
D
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Hatten sie persönlichen Kontakt zu dem spanischen Arzt Eufemio Fuentes
(Anmerkung der Redaktion:
Dieser soll an viele Athleten
Doping verabreicht haben)?
dem 1. Januar 2003 Blut entnommen worden?“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Ist Ihnen Fremdoder Eigenblut zugeführt worden?“
Feind Nummer eins. Und ich
war im betreffenden Zeitraum
nicht mehr in der Uniklinik
Freiburg. Ich habe dann noch
mal mit der Uniklinik telefoniert, weil dort am 1. Juli 2003
meine Tochter geboren wurde.
Aber die Kontakte hatten nichts
Ullrich: „Ich habe mich in diesem Zeitraum keiner unerlaubten Mittel bedient und auch keiner Methoden, die in den Regeln der Verbände verboten
sind. Ich habe damit nicht annähernd was im Sinn gehabt.“
Richter: „Trotz der Verneinung
muss ich Ihnen noch spezielle
Fragen stellen. Haben Sie in
diesem Zeitraum Blutdoping
bekommen?“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Weder Eigenblut-Doping, noch Fremdblut-Doping?“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Auch nicht vor dem 1.
Januar 2003, in dem die Wirkung noch in dem betreffenden
Zeitraum vorhanden sein können?“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Auch kein Epo-Doping?“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Keinerlei Mittel und
Methoden, die verboten waren
nach den Regeln der Verbände?“
Ullrich: „Er hatte als Sportdirektor sicher Kontakte zu Ärzten, ob zu Fuentes, das weiß ich
nicht. Aber ich habe der Presse
entnommen, dass sie sich
schon weit früher gekannt haben sollen.“
Marel: „Bei der Uniklinik Freiburg soll es Blutwerte von Ihnen vom 2. April 2003 geben.
Wissen Sie, ob Sie im Umfeld
dieser Tage Kontakt zu Ärzten
der Klinik hatten und ob Ihnen
damals in Freiburg Blut abgenommen wurde?“
Hier nun das Protokoll von Ullrichs Antworten an den Vorsitzenden Richter des Zivilsenats,
Bernhard-Rudolf Schüßler, sowie Rechtsanwalt Knut Marel
(Düsseldorf) als Vertreter von
Günther Dahms. Der einstige
Chef des Coast-Rennstalles, bei
dem Jan Ullrich ab 1. Januar
2003 einen Drei-Jahres-Vertrag
über umgerechnet 7,68 Millionen Euro abgeschlossen hatte,
muss über die damals gezahlten 300 000 Euro hinaus laut
OLG-Urteil noch 340 000 Euro
(inklusive Zinsen fast 500 000)
an den Tour-de-France-Sieger
(1997) und Olympiasieger von
Sydney 2000 zahlen.
Richter: „Herr Ullrich, haben
Sie in dem für den Prozess relevanten Zeitraum vom 1. Januar
bis 31. März 2003 unerlaubte
Mittel genommen oder Methoden angewandt, die nach den
Regeln des Radsport-Weltverbandes UCI, des Bundes Deutscher Radfahrer oder anderer
Radsportverbände
verboten
waren?
Kontakte zu Fuentes gehabt haben könnte?“
Ullrich: „Wenn ich mich richtig
erinnere, kann das nicht möglich gewesen sein. Ein komplettes Nein. Was ich sicher sagen
kann: Zu diesem Zeitpunkt genommene Blutdaten hatten
nichts mit Deutschland zu tun.“
Marel: „Aus welchem Grund ist
in dieser Periode Blut von Ihnen in der Uniklinik Freiburg
gelagert und untersucht worden?“
Der ehemalige Rad-Profi Jan Ullrich in einem Saal des Oberlandesgerichtes in Düsseldorf.
Ullrich: „Nein.“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Hatten Sie Kontakt zu
anderen spanischen Ärzten, die
mit Fuentes in Verbindung
standen?“
Richter: „Hatten Sie in dem betreffenden Zeitraum 2003 Kontakt zu Luigi Cecchini, den
Günther Dahms als Dopingarzt
bezeichnet?“
Ullrich: „Nein. Nur zu meinen
damaligen Teamärzten, die eigentlich nicht zu Fuentes gehörten.“
Richter: „Haben Sie vor dem 1.
April 2003 Zahlungen an Fuentes geleistet oder an andere
spanische Ärzte?“
Ullrich: „Nein.“
Richter: „Hatte Ihr damaliger
Teamchef Rudy Pevenage Kontakt zu Fuentes oder anderen
spanischen Ärzten? Da er Ihr
enger Betreuer war, hätten Sie
das wissen müssen?“
Ullrich: „Nicht dass ich wüsste.“
Richter: „Haben Sie vor dem 1.
April 2003 mit Pevenage gesprochen, dass er Kontakte
sucht, die auf Anwendung unerlaubter Mittel oder Methoden
hinauslaufen?“
Ullrich: „Nein“
Richter: „Bei Fuentes sollen
4,5 Liter Ihres Blutes gelegen
haben. Die Idendität soll durch
eine DNA-Analyse festgestellt
worden sein. Ist Ihnen von Fuentes oder Helfern oder anderen
spanischen Ärzten vor
Ullrich: „Ja, ich habe Cecchini
damals über meinen Schwager
Tobias Steinhauser kennengelernt, der schon lange von ihm
betreut wurde. Er hat mir Trainingsprogramme geschrieben,
Ergometer-Checks vorgenommen. Aber ich habe nie von ihm
irgendwelche
Medikamente
bekommen.“
Richter: „Waren Lothar Heinrich und Andreas Schmid beide
für das Team Coast tätig? (Anmerkung der Redaktion: Beide
Ärzte der Uniklinik Freiburg
gestanden Beteiligung am Doping-Skandal um das Team Telekom ein).
Ullrich: „Nein, nicht dass ich
wüsste.“
Richter: „Hatten Sie vor dem 1.
Januar 2003 Kontakt zu den
beiden Ärzten?“
Ullrich: „Ja. Nachdem ich Profi
geworden war von 1995 bis
2002 bei Telekom. Dann habe
ich gewechselt. Das Team Coast
hatte andere Ärzte, die für mich
verantwortlich waren. Heinrich
und Schmid hätten mich nicht
mehr betreuen dürfen, dass
hätte man bei Coast nicht gerne
gesehen. Ich war für Telekom
Foto: rtr
mit unerlaubten Mitteln und
Methoden zu tun.“
Richter: „Jeff d’Hont hat erklärt, wenn die Telekom-Ärzte
Heinrich und Schmid nicht dagewesen seien, hätte er Ihnen
Vitamine gespritzt, aber auch
Epo und Wachstumshormone
verabreicht. Stimmt das – bezogen auf diesen Zeitraum?“
Ullrich-Anwalt Ulrich Theune
(Berlin) meldet sich zu Wort:
„Ich halte diese Fragestellung
für prozesswidrig. Über eine
Einstweilige Verfügung des
Landgerichts Hamburg gibt es
eine Unterlassungserklärung,
über die d’Hont die Wiederholung dieser Erklärung verboten
wurde.“
Richter: „Das Gericht wird darüber beraten.“
Ullrich: „Jeff d’Hont war bei
mir zu Hause und hat unterschrieben, dass er keine Äußerungen mehr in die Öffentlichkeit trägt, die den Vorwurf enthalten, ich hätte gedopt. Es ging
darum, dass er gesagt hätte, er
hätte mir Epo gespritzt. Er hat
erklärt, er verzichte auch auf
ein geplantes Buch. Außerdem
hätten die Äußerungen von ihm
über verabreichtes Epo die Jahre 1996/97 betroffen, als er
beim Team Telekom gearbeitet
hat.“
Fragen von Anwalt Knut Marel:
„Ist es Ihnen bekannt, ob Pevenage im fraglichen Zeitraum
Ullrich: „Wenn es stimmt, dass
vom angegebenen Datum von
mir in der Uniklinik Freiburg
Blutproben vorhanden sind,
kann ich mir das nur so erklären, dass sie anderswo gemacht
worden sind. Wir müssen dem
Weltverband UCI vierteljährlich
Blutanalysen vorlegen, zu diesem Zweck werden Blutabnahmen vorgenommen. Aber von
welchem Blut hier in Freiburg
die Rede ist, weiß ich nicht genau.“
Richter: „Ich frage nach, ob die
Blutproben von Freiburg mit
Doping in Verbindung gewesen
sein können?“
Ullrich: „Ich möchte klarstellen,
wenn von mir Blutwerte festgestellt waren, dass sie nicht in
Zusammenhang mit Doping
standen. Beim Team Coast gab
es auch deutsche Ärzte, die mit
der Uniklinik Freiburg zusammengearbeitet haben. Wenn es
Blutproben gab, dann von Italien, wo ich Anfang April ein
Rennen fuhr. Oder vom Trainingslager in Spanien, wo Proben vom Team genommen werden, um zu sehen, ob man gesund ist. Ansonsten könnte ich
nur spekulieren, dass Teamärzte von Coast für die UCI Proben
genommen haben, die in der
Uniklinik Freiburg analysiert
wurden.“
Marel: „Auch vom 13. November 2002 gab es Blutproben von
Ihnen in Freiburg.“
Ullrich: „Ich habe keine Erinnerung daran.“
sid
21
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
KREBS
AM RANDE
Schwimmerin Janine Pietsch schwer erkrankt
eltklasseSchwimmerin
Janine Pietsch
ist an Brustkrebs erkrankt. Das gab die Doppel-Weltmeisterin
aus
Ingolstadt über ihr Management
bekannt.
Nach erfolgreicher Operation blickt die Ingolstädterin nach vorn: „Ich
habe den Kampf aufgenommen und habe bisher jeden Gegner besiegt, also werde ich
auch diesen Kampf gewinnen.“
W
lieren, nicht leichtsinnig
mit dieser wichtigen
Vorsorge umzugehen“,
sagte sie.
Die Sprint-Spezialistin
hatte sich nach einer
Routineuntersuchung
wurde ein Tumor in der
Brust entdeckt, 1,5 Zentimeter im Durchmesser, der glücklicherweise noch nicht gestreut
hatte.
Lymphknoten
entfernt
wurden, beginnt nun eine langfristige Therapiephase mit Chemotherapie, Bestrahlung und
Hormonbehandlung.
Nach Auskunft der be-
Pietsch hatte die Diagnose vor Ende Oktober erhalten. Aufgrund der
frühzeitigen
Diagnose
stehen die Chancen einer vollständigen Heilung laut Pressemitteilung sehr gut.
Pietsch will durch Aufklärung nun auch anderen Frauen bei der Bewältigung der Krankheit
helfen. „Ich möchte anderen Frauen Mut machen und ihnen die
Angst nehmen, rechtzeitig und regelmäßig zum
Arzt zu gehen und auch
an junge Frauen appel-
Spitzenschwimmerin Janine Pietsch – hier bei den Weltmeisterschaften in Melbourne 2007 – ist an Krebs erkrankt.
Foto: dpa
schweren Erkrankung
an der Schilddrüse gerade erst erholt, als sie
die schreckliche Diagnose erhielt. Bei einer
Nach erfolgreicher Operation in der erste Novemberwoche im Klinikum Ingolstadt, bei der
der Tumor und ein
handelnden Ärzte, denen
Janine Pietsch sehr dankbar für die bisherige Behandlung ist, wird sich
diese Phase über zwei
Jahre hinziehen. Dass die
gelernte Bürokauffrau ihre Karriere fortsetzt, ist
zwar nicht ausgeschlossen, ob sie es tut, aber
natürlich fraglich.
In den Blickpunkt der
Öffentlichkeit gelangte
die 26-Jährige im Mai
2005, als sie bei den
117. Deutschen Meisterschaften in Berlin mit einer Bestzeit von 28,109
Sekunden einen Weltrekord über 50 m Rücken
aufstellte. Der internationale Durchbruch gelang ihr bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften 2006 in Shanghai,
bei denen sie in neuer
deutscher
Rekordzeit
von 58,02 Sekunden
über 100 m Rücken den
Weltmeistertitel errang
und auch über die halbe
Distanz in Europarekordzeit von 27,00 Sekunden Gold holte. Bei
den
Europameisterschaften 2006 in Budapest schwamm sie zu ihrem ersten EM-Titel
über 50 m Rücken, außerdem
gewann
sie
Bronze über 100 m Rücken.
sid
Top-Jockey
hat gekokst
ach einer positiven Dopingprobe hat der deutsche
Top-Jockey
Torsten
Mundry seine ohnehin zum
Jahresende auslaufende Karriere mit sofortiger Wirkung
beendet. In einer am 1. Oktober in Paris entnommenen Dopingprobe waren bei dem 37Jährigen Spuren von Kokain
gefunden worden, wie am
Mittwoch bekannt wurde. Die
positive Dopingprobe zieht eine Sperre nach sich, die nach
dem von Mundry verkündeten
Rücktritt aber wohl nur formalen Charakter hat. „Aufgrund
massiver Gewichtsprobleme
zum Ende meiner Jockey-Karriere habe ich mich einmalig
verleiten lassen, eine geringe
Menge von Kokain zu konsumieren, um das Hungergefühl
zu unterdrücken. Ich möchte
mich in aller Form für dieses
gravierende Fehlverhalten bei
allen Menschen entschuldigen, deren Vertrauen ich enttäuscht habe“, erklärte Mundry, der mehr als 1200 Rennen
gewonnen hat. Mundry soll
zum Jahreswechsel den Rennstall von Coach Peter Rau in
Warendorf übernehmen, dessen Stalljockey er gut ein Jahrzehnt war.
dpa
N
VERFAHREN
Steiner-Drama wird aufgerollt
ittere Stunden für
Olympiasieger Matthias Steiner: Das
Amtsgericht Heidelberg
versucht seit 12. November zu klären, wie es zu
dem tödlichen Unfall seiner Frau Susann Juli vergangenen Jahres kam.
Die Anklage wirft einem
57-Jährigen aus dem
Rhein-Neckar-Kreis fahrlässige Tötung vor. Das
Urteil soll am 3. Dezember verkündet werden.
B
Er habe den Unfall zwischen Wiesloch und Heidelberg durch „extreme
Unaufmerksamkeit“ verschuldet, hielt Staatsanwalt Joachim Steinbacher
dem Mann im Prozess
vor. Ein „grober Fahrfehler“ und überhöhte Geschwindigkeit führten seiner Überzeugung nach zu
dem Unfall. Steinbacher
forderte eine Bewährungsstrafe von einem
Jahr. Zudem soll der Führerschein des Mannes für
ein halbes Jahr eingezogen werden. Die Verteidigung forderte Freispruch.
Gewichtheber
Steiner,
der als Nebenkläger auftritt, kam selbst zum Prozess. Angespannt verfolgte der Sportler die Aussagen von Zeugen und
Sachverständigen. Es gehe ihm nicht um Vergeltung, betonte der gebürtige Österreicher. „Es ist
ihm wichtig zu wissen,
was sich genau ereignet
hat bei dem Unfall“, sagte sein Anwalt Oliver Oeser. Daher hakte der 26Jährige bei der Befragung von Zeugen nach.
Der „stärkste Mann der
Welt“ hatte bei den Olympischen Spielen in Peking
für Begeisterung und
weltweite Rührung gesorgt: Bei der Verleihung
seiner Goldmedaille hatte
Steiner das Foto seiner
toten Frau immer wieder
geküsst und in die Kameras gehalten.
„Der Jeep tauchte wie
aus dem Nichts auf“,
schilderte ein unmittelbarer Unfallzeuge. Sein
eigenes Auto sei knapp
verfehlt worden. Tatsäch-
lich raste der Jeep auf gerader Strecke frontal in
den Wagen von Susann
Steiner, der völlig zerstört wurde. Die 22-Jäh-
Folgen schwerer innerer
Verletzungen.
Spekuliert wurde unter
anderem, dass der Fah-
schwieg weitgehend im
Prozess. Nur zu medizinischen Fragen äußerte
sich der 57-Jährige spärlich. Die Verteidigung
Gewichtheber Matthias Steiner zeigte nach seinem Olympiasieg in Peking neben der
Goldmedaille auch ein Foto seiner bei einem Unfall gestorbenen Frau.
Foto: dpa
rige musste von der Feuerwehr aus dem Kleinwagen befreit werden.
Sie starb etwa sieben
Stunden später an den
rer bewusstlos geworden
sein und deshalb die
Kontrolle über seinen
Jeep
verloren
haben
könnte. Der Angeklagte
vermutet, dass gesundheitliche Probleme des
Angeklagten die Auslöser
des Unfalls gewesen sein
könnten.
Rechtsmediziner Rainer
Mattern schloss eine Erkrankung aus, hielt aber
einen Sekundenschlaf für
möglich. Betrunken war
der Lagerarbeiter damals
jedenfalls nicht. Nach
Angaben des technischen
Sachverständigen Andreas Peuser war seine Geschwindigkeit von etwa
90 Stundenkilometern –
erlaubt waren 70 – nicht
Ursache für den Unfall.
Unstrittig ist aber: Wäre
der Angeklagte langsamer gewesen, hätte der
Unfall nicht tödlich sein
müssen. „Das Verletzungsmuster war nicht
so, dass sie überhaupt
keine Chance hatte“,
schilderte Mattern.
Zum Ende des Verhandlungstages bat der Angeklagte Steiner um Entschuldigung. „Es tut mir
unendlich leid“, sagte der
57-Jährige. Vorab habe
sein Mandant einen Brief
an den Sportler geschrieben, schilderte sein Verteidiger Klaus Hilscher.
Marion van der Kraats
22
RÄTSELSEITE
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
KREUZWORTRÄTSEL
WeltKfz-Z.
raum,
der
Libanon
Kosmos
nichts
nie,
anderes,
zwicken
niemals
bloß
Zweiggeschäft
französischer
Apfelwein
Abk.:
Halbpension
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im Iran
Haushaltsplan
Kochgefäß
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1
aus gebranntem Ton
Handbewegung
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Metier,
Erwerbstätigkeit
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Komponist
† 1895
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Schanktisch
Mitteleuropäerin
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dt. Sprachforscher
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† 1911
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Gott
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3
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behagliches
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Wintermonat
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Musik:
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(A. T.)
Gebirge
in Südamerika
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Dichter
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Altersgeld
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Luftpost
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9
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s2426.5-89
Verlosung: Drei Büchergutscheine
Die Lösung des Rätsels im Heft 21/08 lautete: Adipositas. Über je einen Büchergut- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese
schein dürfen sich Frau Regina Opitz (Leipzig), Herr Mathias Pinkwart (Leipzig), Herr Wolf- bis zum 27. November 2008 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail
gang Jung (Kitzen) freuen.
Herzlichen Glückwunsch! an: [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS
23
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG
Freitag, 14.11.08
Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20
Uhr: Mutterschutz – Comedy mit Atze
Schröder.
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert Serie III/2.
Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4 42 46 69, Franz-Flemming-Str.
16; 20 Uhr: Konzert mit Extrabreit.
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60
16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Die
kleine Meerjungfrau, ab 6 Jahren.
Karstadt, Tel. 1 26 20, Neumarkt 30;
20.30 Uhr: Nach Ladenschluss, nouvelleVAGUE-Musical (Kartenbestellung unter
www.nachladenschluss.com).
richtsweg 28; Saal 1 19 Uhr: Tod am
Meer, Lesung mit Werner Heiduczek.
Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9 61 23 46, Grimmaische Str. 24; 20 Uhr: Briefkästen weinen nicht.
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60
16, Lindenauer Markt 21; 9.30, 11.30
Uhr: Saffran & Krump, für Kinder ab 6
Jahren; 10 Uhr: Die kleine Meerjungfrau,
für Kinder ab 5 Jahren.
14.11.08 BIS 27.11.10.08
Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert Serie I/3 mit dem Gewandhausorchester, Werke von Tschaikowski u. a.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9 61 23 46, Grimmaische Str. 24; 20 Uhr: Angie, mach's gut!
theater fact, Tel. 9 61 40 80, Hainstr.
1; 20 Uhr: Ich habe deine Tränen gesehen.
20 Uhr: Chansons & Lieder, aber chinesisch. Chinesisch-deutscher WeihnachtsMix mit Ming Cheng.
Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse 4; 18 Uhr, 21 Uhr: Die
Schneekönigin.
Nikolaikirche, Tel. 9 60 52 70, Nikolaikirchhof; 17 Uhr: A. Bruckner: Motetten
und W. A. Mozart: Requiem d-Moll, Konzert mit dem Bachchor Leipzig.
Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;
18 Uhr: Rienzi.
Centraltheater, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.
1; 19.30 Uhr: Don Juan (like a rolling stone).
Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4 42 46 69, Franz-Flemming-Str.
16; 20 Uhr: U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern.
Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;
15 Uhr: Schwanensee.
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60
16, Lindenauer Markt 21; 15 Uhr: Saffran
& Krump, ab 6 Jahren.
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse 2; 16 Uhr, 20 Uhr: Kauf mich! mit Carolin Fischer und Anke Geißler.
Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20
Uhr: Konzert mit Ich + Ich.
Kabarett Leipziger Brettl im Gambrinus,
Tel. 9 61 35 47, Odermannstr. 12; 20.30
Uhr: Das Ding mit den zwei Beinen – die
deformierte Schöpfung, mit Steffen Lutz
Matkowitz.
Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse 4; 18 Uhr, 21 Uhr: Die
Schneekönigin, mit Ines Agnes Krautwurst, Stefan Ebeling und Weltklasseartisten.
Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;
19 Uhr: Schwanensee.
Volkspalast / Alte Messehalle 16, Tel. 2
41 60, Puschstr. 10; 20 Uhr: Konzert mit
Kajagoogoo.
Montag, 24.11.08
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Heute Abend:
Lola Blau, mit Katrin Troendle.
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4;
20 Uhr: Heimatabend deluxe – Paul Panzer.
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60
16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Der
Drache, die Riesin und das dicke dreizehnte Königskind, ab 7 Jahren.
Sonntag, 16.11.08
Dienstag, 25.11.08
Centraltheater, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.
1; 19.30 Uhr: Die Schock-Strategie. Hamlet.
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz; Großer Saal 19.30 Uhr: 3. Konzert
Zauber der Musik – Saitenwechsel, mit
dem MDR Sinfonieorchester, Werke von
Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Musikalische Komödie, Tel. 12 61 19,
Dreilindenstr. 30; 15 Uhr: Eine Nacht in
Venedig.
Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;
Kellertheater 11 Uhr: Das Paradies der
Katzen.
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Academix, mit A. Geißler, P.
Treuner, M. Tretter und Gast.
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Sächsische Witze, mit Bernd-Lutz Lange.
MDR-Studios, Augustusplatz 9a; 20 Uhr:
1. Sende(r)musik, mit dem Leipziger
Schlagzeugensemble
(Mitglieder
des MDR Sinfonieorchesters und Gästen).
Musikalische Komödie, Tel. 12 61 19,
Dreilindenstr. 30; 19.30 Uhr: Der Vogelhändler.
Montag, 17.11.08
Mittwoch, 26.11.08
Dienstag, 18.11.08
Centraltheater, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.
1; 19.30 Uhr: Alle reden vom Wetter – Die
Klimarevue.
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Sex ist keine Lösung, Kabarett mit Arnim Töpel.
Haus des Buches, Tel. 9 95 41 34, Ge-
Do., 20.11.2008, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Sonntag, 23.11.08
Sonnabend, 15.11.08
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Das wird nie was! Gastspiel
mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange.
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Wer immer mit
dem Schlimmsten rechnet, Kabarett mit
Heinz Klever.
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60
16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Die
kleine Meerjungfrau.
Westphalsches Haus, Tel. 3 91 11 17,
Markkleeberg, Dölitzer Str. 12; 19 Uhr:
Markkleeberger und der Leipziger RotaryClub vor 1936, Vortrag von und mit Dr.
Werner Marx.
TV-TIPPS
Comedian Atze Schröder präsentiert am 14. November ab 20 Uhr
in der Arena sein neues Programm Mutterschutz. Mit Respekt
und Demut packt er das Thema Die Frau als Mutter! an. Foto: PR
Mittwoch, 19.11.08
Freitag, 21.11.08
Bettenhaus Uniklinik, Liebigstr. 22; 17
Uhr: Gottesdienst.
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Das Märchen
vom Mondkiesel, mit der Märchenbühne
Susa Ahrens (P 18).
Gohglmohsch, Tel. 9 27 22 58, Markt 11;
20 Uhr: Sachsentaxi: S gladdschd glei!
mit Meigl Hoffmann.
Grassi – Museum für Musikinstrumente,
Tel. 9 73 07 50, Johannisplatz 5-11;
19.30 Uhr: Deutsche und englische Vokalmusik aus Renaissance und Barock.
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20
Uhr: Konzert mit Schandmaul.
Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse 4; 21 Uhr: Die Schneekönigin,
mit Ines A. Krautwurst und St. Ebeling.
Donnerstag, 20.11.08
Sonnabend, 22.11.08
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Ja, ich will! mit Anke Geißler.
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Haase Solo, Kabarett mit Christian Haase.
Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20
Uhr: Konzert mit The Kooks.
Centraltheater, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.
1; 19.30 Uhr: Die Schock-Strategie. Hamlet.
Gohglmohsch, Tel. 9 27 22 58, Markt 11;
Bettenhaus Uniklinik, Liebigstr. 22; 17
Uhr: Gottesdienst.
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz; Mendelssohn-Saal 20 Uhr: Musica
Nova – Flöte und Elektronik mit Irmela
Bossler und Ipke Starke.
Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse 4; 20 Uhr: Die Schneekönigin,
mit Ines Agnes Krautwurst, Stefan Ebeling
und Weltklasseartisten.
Donnerstag, 27.11.08
Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20
Uhr: Konzert mit Die Toten Hosen.
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert Serie IV/2 mit dem Gewandhausorchester, Werke von Bernstein, Gershwin
und Strawinsky.
Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus,
Tel. 9 60 31 96, Gottschedstr. 1; 20 Uhr:
30 Prozent Rabattzzz, mit Franziska
Schneider, Burkhard Damrau, Dieter Richter.
Manchmal ist es ein Kreuz
mit der Hüfte. Foto: Archiv
Wie zwei Mahlsteine in einer
Windmühle, so können bei Arthrosepatienten die Gelenkknochen aufeinander reiben. Grund
dafür ist, dass die schützende
Knorpelschicht zwischen den
Knochen beschädigt oder sogar
zerstört ist. Die Folgen sind verheerend: starken Schmerzen,
Muskelverspannungen, Schwellungen und die Steifheit der betroffenen Gelenke. Besonders
Knie- und Hüftgelenke sind von
Arthrose betroffen. Gast im Studio zu diesem Thema ist Prof. Dr.
Klaus-Peter Günther aus Dresden. Er wird erläutern, wie man
die Beschwerden mit und ohne
Gelenk-Operation bestmöglich
behandeln kann. Das Gesundheitsmagazin ist zudem vor Ort
bei einer Hüftoperation und erläutert, wie die Ärzte möglichst
schonend operieren können.
Ebenfalls Thema der Sendung ist
ein Frühwarnsystem bei Kniegelenksarthrose, was derzeit an
der Uni Halle entwickelt wird. Zudem stellt Moderator Friedemann Schmidt eine ganze Reihe
von nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten gegen Gelenkschmerzen vor.
Do., 27.11.2008, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist seit
Beginn des 20. Jahrhunderts
um rund 30 Jahre gestiegen.
Derzeit liegt sie bei Frauen bei
82 Jahren, Männer werden
durchschnittlich 77 Jahre alt.
Doch wie gelingt ein gesundes
und zufriedenes Altern? „Hauptsache Gesund“ stellt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Altersforschung vor.
Das MDR-Gesundheitsmagazin
berichtet zum Beispiel, welche
erstaunlichen
Auswirkungen
Muskeltraining auf die geistige
Fitness hat. Zudem steht die
Anti-Aging-Medizin auf den Prüfstand. Was bringen Hormone
und Anti-Aging-Nahrungsergänzungsmittel? Außerdem gibt es
praktische Alltagstipps für ein
langes und gesundes Leben.
Unter 01802 300 301 können
die Zuschauer Fragen stellen.
24
STECKBRIEF
Ausgabe 23 / 14. November 2008
Gesundheit und mehr...
WAS IST WO?
IMPRESSUM
GESUNDHEIT UND MEHR...
Das Patientenmagazin des
Universitätsklinikums Leipzig
Herausgeber:
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Der Vorstand
Liebigstraße 18
04103 Leipzig
Telefon: 0341 97 109
Telefax: 0341 97 15 909
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),
Frank Schmiedel.
Universitätsklinikum, Leipzig AöR
4. Jahrgang
In Kooperation mit der Redaktion der
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.
Druck: Leipziger Verlags- und
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,
Peterssteinweg 19,
04107 Leipzig
ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG
WICHTIGE SERVICENUMMERN
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Internet
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Operatives Zentrum
Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)
04103 Leipzig
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Öffnungszeit
24 Stunden täglich
Notaufnahme für Kinder
und Jugendliche
im Zentrum für Kindermedizin
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig
Telefon
(0341) 97 26242
Öffnungszeit
24 Stunden täglich
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig
Öffnungszeit
Schwangerenambulanz
Klinikbesichtigung
Infoabend für
werdende Eltern
24 Stunden täglich
(0341) 97 23494
(0341) 97 23611
(0341) 97 23611
Eine Anmeldung zur Entbindung
ist nicht erforderlich.
Mehr Informationen
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Blutbank (Blutspende)
Delitzscher Straße 135,
04129 Leipzig
Philipp-Rosenthal-Straße 27c,
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Info-Telefon
(0341) 97 25410
www.blutbank-leipzig.de
Zentraler Empfang
Operatives Zentrum
Telefon
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin
(0341) 97 12222
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie
(0341) 97 17004
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum
(0341) 97 26242
Universitäres Darmzentrum
(0341) 97 19967
Rheumazentrum am Universitätsklinikum
Leipzig e.V.
(0341) 97 24930
Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen
(0341) 97 24202
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304
Diabeteszentrum
(0341) 97 12222
Transplantationszentrum
(0341) 97 17271
Universitäres Brustzentrum
(0341) 97 23460
Toxikologische Auskunft
(0341) 97 24666
Kliniksozialdienst
(0341) 97 26206
Seelsorge
(0341) 97 15965
26126
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Zentraler Empfang Bettenhaus
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