Eine Anleitung zur Rehabilitation nach ACT mit ARTROcell 3D®
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Eine Anleitung zur Rehabilitation nach ACT mit ARTROcell 3D®
Eine Anleitung zur Rehabilitation nach ACT mit ARTROcell 3D ® Vor der Biopsie Präoperatives Training Schmerz Nach der Biopsie Prof. h.c. PD Dr. M. Steinwachs (Schulthess Klinik Zürich, Schweiz) und Rüdiger Wörnle (Mooswaldklinik Freiburg) Nach der Transplantation Postoperatives Training Phase I Phase II Phase III 1.-3./5. Tag Stationär bis 2. Woche Stationär 3.-6. Woche Ambulant 7.-8. Woche, im Anschluss Reha 3.-6. Monat Ab 7. Monat ● Medikamentöse Behandlung ● Kurzzeiteis ● Bandagierung ● Medikamentöse Behandlung/ Schmerzkatheter ● Lagerung des Gelenks ● Thermotherapie, Kurzzeiteis (2 Tage) ● (Kompressions-)Bandagierung ● CPM ● Lymphdrainage ● Muskelstimulation ● Kompressions-Bandagierung ● CPM ● Aktives Bewegen im schmerzfreien Bereich (CAM) ● Lymphdrainage ● Muskelstimulation ● Thermotherapie ● Kompressions-Bandagierung ● CPM ● Aktives Bewegen im schmerzfreien Bereich (CAM) ● Lymphdrainage ● Elektrotherapie/Muskelstimulation ● Bandage ● Elektrotherapie/Muskelstimulation ● Aktives Bewegen im schmerzfreien Bereich (CAM) Belastbarkeit ● Vollbelastung ● Teilbelastung für 1 Woche ● Teilbelastung (bis max. 15 kg/ Sohlenkontakt) ● 3-Punkt-Gang an Unterarm-Gehstützen ● Erste 24 h: Lagerung in Streckhaltung (z.B. Knie-Immobilisations-Schiene) ● Teilbelastung/Sohlenkontakt ● 3-Punkt-Gang an Unterarm-Gehstützen ● Teilbelastung bis 20 kg (Sohlenkontakt) ● Aufbau zur Vollbelastung (6. Woche) ● Ab ca. 6. Woche 4-Punkt-Gang ● Aufbau zur Vollbelastung innerhalb von 14 Tagen ● Vollbelastung ab 8. Woche, spätestens bis 11./12. Woche ● Vollbelastung ● Vollbelastung Beweglichkeit ● Mobilisation vorheriger Bewegungseinschränkung ● Nach Schmerzverhalten innerhalb der Grenzen ● Schmerzlimitiert ● Volle Streckung! ● Passiv- und aktiv-assistive Bewegungen (Matrix-Belastungsbereich) ● Patellabeweglichkeit in alle Richtungen ● Orthese ● Femurkondylen: bis 0/0/60°, schmerzlimitiert Trochlea/Patella: 0/0/30°, bis zur Entfernung der Redondrainage ● Aktiv-assistive und aktive Bewegungen im schmerzfreien Bereich ● Patellabeweglichkeit in alle Richtungen ● Orthese ● Femurkondylen: 0/0/90° Trochlea/Patella: 0/0/40° ● Beweglichkeit der Kniescheibe in alle Richtungen ● Aktive Bewegungen ● Orthese abtrainieren ● Bandage (evtl. mit Patella-Zuggurt) ● Femurkondylen: 0/0/90° Trochlea/Patella: 0/0/60° bis zur 4. Woche 0/0/90° bis zur 6. Woche ● Pedalverkürzer abtrainieren ● Zeitintervalle steigern ● Aktives Bewegen im schmerzfreien Bereich ● Bandage mit Patellaführung ● 0/0/90° (alle Defekte) ab 8. Woche steigernd zur nächsten Phase ● Bei Vollbelastung Beugung freigeben, steigernd zur nächsten Phase ● Auf Patellaführung achten ● Bandage ● 0/0/120°-130° ● Auf Patellaführung achten ● Bandage ● Freigabe der Beweglichkeit ● Einweisung in die CPM/CAMBewegungstherapie ● Ergometer-Training ● Radergometer ● CPM: Femurkondylen: 0/0/60° Trochlea/Patella: 0/0/30° ● CPM/CAM: Femurkondylen: 0/0/90° Trochlea/Patella: 0/0/40° ● Mit Pedalverkürzer/kein Widerstand ● CPM/CAM: Femurkondylen: 0/0/90° Trochlea/Patella: 0/0/40° bis zur 4. Woche Trochlea/Patella: 0/0/90° bis zur 6. Woche ● Pedalverkürzer abtrainieren ● Zeitintervalle steigern ● CAM: 0/0/90° ● Zeitintervalle verlängern ● Widerstand steigern ● CAM: 0/0/120°-130° ● Radfahren in der Ebene ● Radfahren mit Steigung ● Training der Arm- und Schultermuskulatur (Gehstützen – postoperativ) ● Kräftigung der Beinmuskulatur ● Elektrotherapie ● Isometrische QuadrizepsAnspannung ● Anbahnung + Krafterhalt ● Isometrische Quadrizepsanspannung ● Muskelstimulation ● Ausgleichstraining mit dem Oberkörper und dem gesunden Bein ● Anbahnung + Krafterhalt ● Isometrische Quadrizepsanspannung, Bein gestreckt mit Rotation anheben ● Muskelstimulation ● Training mit dem Latexband/Zugapparat vom Oberkörper oder gesunden Bein aus (indirekte Muskelaktion) ● Therapietechnik wie z.B. PNF ● Krafterhalt + Kräftigung ● Isometrische Muskelanspannung ● Muskelstimulation ● Gezieltes standardisiertes Training mit Latexband, Zugapparat oder Aktivschiene in gesteigertem Umfang ● Muskeldehnung/Streckung ● Wie bisher unter zunehmender Belastung ● Funktionelles dynamisches Training der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps/Hamstrings) im geschlossenen System (zunächst Negativgewicht oder kein Gewicht langsam steigernd) ● Gerätetraining ● Individuelle Steigerung des bisherigen funktionellen Programms hinsichtlich Kraft/Ausdauer ● Gerätetraining ● Treppensteigen ● Steigerung des bisherigen Programms ● Verschiedene „Bodenkontakte“ im Sitzen in möglichst vielen unterschiedlichen Kniegelenkspositionen ● Bandagierung ● Tape (auch Korrekturtapes), je nach Notwendigkeit im gesamten Reha-Verlauf einsetzbar ● Kurzer Fuß: Beinachsentraining mit verschiedenen Bodenkontakten bei Teilbelastung Steigerung z.B. durch Latexband am gesunden Bein oder Oberkörper ● Steigerung am betroffenen Kniegelenk ● Stand-Stabilisation bei Teilbelastung unter Abbau der Unterstützungsfläche ● Propriozeptives Reaktions- und Koordinationstraining unter Teilbelastung mit verschiedenen mobilen Unterlagen ● Wie bisher, jetzt unter zunehmender Belastung ● Steigerung des Reaktionstrainings z.B. durch Weichbodenmatte in Kombination mit verschiedenen anderen Übungen (Seilzug, Ball, etc.) ● Steigerung des bisherigen Programms auf die Alltagsanforderungen des Patienten ● Eventuell Steigerung bis hin zu Sportartoder berufsspezifischer Höchstanforderung des Patienten ● Mobilisation, Vertikalisierung ● Gehen an Unterarm-Gehstützen (3-Punkt-Gang) ● Steptraining mit Gehstützen ● Treppensteigen unter Einsatz von Unterarm-Gehstützen ● Beinachsentraining/"Kurzer Fuss" ● Gangtraining im Wasser ● Ab 6. Woche 4-Punkt-Gang ● Gangtraining vor dem Spiegel ● Gerätetraining (Stepper) ● Entlastung des Kniegelenks durch Handlauf ● 4-Punkt-Gang/1 Stütze/keine Stütze ● Gerätetraining (u.a. Stepper) ● Gehen von längeren Strecken auf verschiedenem Boden ● Steigerung der Geschwindigkeit ● Walken auf weichem Grund ● Laufprogramm, Walk-Jogging-Intervalle ● Joggen ● Ergometertraining ● Aqua-Training ● Aquajogging ● Schwimmen (kein Brustschwimmen) ● Radfahren in der Ebene (kein Stadtverkehr) ● Walken auf weichem Grund ● Lauf- und Schwimmsportarten ● Radfahren (kein Mountainbiken) ● Joggen ● Skilanglauf nach 9 -12 Monaten ● Inlining, Eislaufen nach 12 Monaten ● Kontaktsportarten nach 18 Monaten ● Radfahren mit Steigung ● Individuelle Trainingsanweisungen des Physiotherapeuten ● Individuelle Trainingsanweisungen des Physiotherapeuten ● Funktionelles Eigentraining ● Individuelle Trainingsanweisungen des Physiotherapeuten ● Kontroll-MRT nach 6 Monaten ● Gesteigertes funktionelles Eigentraining ● Eigentrainingsprogramm ● Kontroll-MRT nach 18 Monaten ● Standardisieres und präventives Eigentraining ● Eigentrainingsprogramm Passivschiene CPM1/ Aktivschiene CAM2 Ergometer-Training 1 2 CPM = Continuous Passive Motion (Passiv-Bewegungs-Behandlung) CAM = Continuous Active Motion (Aktiv-Bewegungs-Behandlung) Kräftigung/ Muskelaufbau Propriozeption/ Koordination Gang-/ Lauftraining ● Gangschule: 3-Punkt-Gang bis 4-Punkt-Gang, Treppensteigen ● Gangschule: 3-PunktGang bis 4-Punkt-Gang, ● Nach ca. 1 Woche keine Unterarm-Gehstützen Sport Sonstiges / Individuelles Übungsprogramm ● Entfernung der Redondrainage ● Individuelle Trainingsanweisungen des Physiotherapeuten ● Vorbereitung des häuslichen Umfeldes Wichtig! ● Immer schmerzfreies Üben + Trainieren Sie auf einen fein dosierten, individuellen Belastungsaufbau (ohne Schwellung, Reizung, Rötung des Gelenks) ● Achten ● Bei auftretendem Schmerz unbedingt sofort mit dem Operateur / behandelnden Arzt Rücksprache halten ● Gewebekrepitation („Knacken im Knie“) ohne Schmerz ist in der Regel unproblematisch (hypertrophiertes Gewebe) ● Achten Sie auf die korrekte Führung der Kniescheibe Nach Prof. h.c. PD Dr. M. Steinwachs (Chefarzt für Orthobiologie und Knorpelregeneration, Schulthess Klinik Zürich, Schweiz), dem Physiotherapie-Team der Universitätsklinik Freiburg und Rüdiger Wörnle (Physiotherapeut, Mooswaldklinik Freiburg). Die Phasen der Rehabilitation Schmerzbehandlung durch Kurzzeiteis Phase I – 1.-6. Woche Entlastung / Teilbelastung Eine ausreichende Schmerzbehandlung unmittelbar nach dem Eingriff ist unbedingt erforderlich. Entlastung für ca. 6 Wochen. Die Mobilisierung beginnt ab dem ersten Tag postoperativ mit Physiotherapie und mindestens 4 h tägliche CPM-Behandlung. Die Beweglichkeit ist in den ersten 3-5 Tagen auf 0/0/60° (Bewegungswerte des Knies) limitiert. Nach Entfernung der Redondrainage ist eine Beweglichkeit von 0/0/90° erlaubt. Phase II – 7.-8. Woche Phase III – ab dem 3. Monat Belastungsaufbau bis Vollbelastung, im Anschluss Reha Spezifischer Belastungsaufbau / Sport In diesem Zeitraum wird langsam auf die Vollbelastung umgestellt. Die Ausdauer und der Muskelaufbau werden individuell gesteigert. Generell gilt, die Belastungen sofort zu reduzieren, wenn Schmerzen, Schwellungen und/oder eine Erwärmung des gelenkumgebenden Gewebes auftreten bzw. zunehmen. Dies sind in der Regel Anzeichen für eine Überbelastung des implantierten Bereichs! Der behandelnde Arzt, der Physiotherapeut und Sie als Patient selbst sollten immer daran denken, dass das Knorpelgewebe einen biologischen Reifungsprozess durchlaufen muss. Ein konservatives aber andauerndes Rehabilitationsprogramm wird den größten Erfolg bringen. Es ist wichtig, das Programm nur vorsichtig zu steigern. Auch wenn die Schmerzen nachgelassen haben, muss man sich der Fragilität des Reparaturgewebes bewusst bleiben. Eine zu frühe Steigerung der Gewichtsbelastung kann das neugebildete Gewebe beschädigen. Die Beweglichkeit ist bei allen Defekten bei 0/0/90° limitiert, bis die volle Belastung ca. um die 8. Woche erreicht ist. Danach Freigabe der Beugung bei langsamer Beweglichkeitserweiterung. Bei Trochlea- bzw. PatellaPatienten ist die Beweglichkeit in den ersten 3-5 Tagen nach der OP auf 0/0/30° limitiert. Anschließend sollte die Beweglichkeit folgendermaßen limitiert werden: 0/0/40° bis Woche 3, 0/0/60° bis Woche 4 und 0/0/90° bis Woche 6. Ihre Mobilität wird in den ersten Tagen stark eingschränkt sein. Sport Ergometertraining ab 2. Woche postoperativ Aquajogging ab 3. Woche postoperativ Walken auf weichem Grund ab 4. Monat postoperativ Leichtes Laufen auf Gras ab 4. Monat postoperativ Joggen ab 7. Monat postoperativ Radfahren mit Steigung ab 7. Monat postoperativ Skilanglauf ab 9. Monat postoperativ Schlittschuhlaufen ab 12. Monat postoperativ Inline Skaten ab 12. Monat postoperativ Kontaktsportarten ab 18. Monat postoperativ Helfen Sie sich mit folgenden Mitteln: 1) Lassen Sie sich für das Üben zu Hause eine Bewegungsschiene (CPM) verschreiben, die Sie in den ersten Wochen der Rehabilitation täglich brauchen. 2) Stellen Sie die Bewegungsschiene dort auf, wo Sie die meiste Zeit verbringen werden (z.B. vor dem Fenster, am Fernseher, an der Stereoanlage). 4) Räumen Sie häufig benutzte Gehwege frei (z.B. um das Haus, zur Bewegungsschiene, ins Bad, zum Esstisch, zum Bett). Bitte sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten, wenn Sie Schmerzen oder Schwellungen während des Reha-Verlaufes verspüren. Eine Anleitung zur Rehabilitation nach ACT mit ARTROcell 3D® Es empfiehlt sich, die Bandage noch zu tragen. Bandage mit Patellaführung fördert die Propriozeption. Die Kniescheibenführung muß genaustens beobachtet werden. Aufgrund der häufig noch bestehenden muskulären Dysbalance bei erhöhter Aktivität besteht die Gefahr einer Schädigung durch eine Kniescheibenfehlstellung. Bei einer optimalen Betreuung kann dieser möglichen Problematik rechtzeitig entgegengewirkt werden. Femur-Transplantat ab 12. Monat postoperativ Patella-Transplantat ab 18. Monat postoperativ Reha-Anleitung 3) Stellen Sie Ihre Gehstützen an einen gut erreichbaren Platz. Belastungstest Es können sogenannte Krepitationsgeräusche auftreten. Bei Schmerzfreiheit können sie als „Weichteilhypertrophie" interpretiert werden. Sie sind unbedenklich und verschwinden wieder. Bei schmerzhaften Klickgeräuschen, welche meist mit einer Erwärmung und Schwellung des Gelenks einher gehen, sollten die dynamischen Übungen auf den Abschnitt ober- und unterhalb der betroffenen Region begrenzt werden und nach Rücksprache mit dem Operateur ein Durchbewegen über das gesamte Bewegungsausmaß ohne Gewichte erfolgen. Damit die Limitierung auch im Klinikalltag des Patienten gewährleistet ist, empfiehlt sich in dieser frühen Phase eine Knieorthese. Muskelstimulation beugt Muskelatrophie und Muskeldysbalance vor. Das von Beginn an durchgeführte propriozeptive und koordinative Training wird analog des Gang- und Lauftrainings individuell gesteigert. Im Verlauf dieser Phase bekommt das aktive Bewegen, die Anbahnung und der Krafterhalt einen immer höheren Stellenwert. Die Beweglichkeit der Kniescheibe muss von Beginn an in alle Richtungen frei gehalten werden. Die volle Sportfähigkeit wird nach 12 Monaten erreicht. Eine Anleitung zur Rehabilitation nach ACT mit ARTROcell 3D® Nach Prof. h.c. PD Dr. M. Steinwachs (Chefarzt für Orthobiologie und Knorpelregeneration, Schulthess Klinik Zürich, Schweiz), dem Physiotherapie-Team der Universitätsklinik Freiburg und Rüdiger Wörnle (Physiotherapeut, Mooswaldklinik Freiburg). Diese Anleitung richtet sich in erster Linie an den behandelnden Arzt und den Physiotherapeuten eines mit ARTROcell 3D® behandelten Patienten. Sie dient aber auch als Leitfaden für den Patienten während der Rehabilitationszeit zu Hause. Auf der Rückseite befindet sich der Rehabilitationsplan (Poster) im Überblick. Während der Rehabilitation übernimmt der Physiotherapeut nach Rücksprache mit dem Operateur das Therapiemanagement. Einführung Das Wichtigste in Kürze Sie haben noch Fragen? Was bedeutet ACT? Wie schnell regeneriert der Knorpel? Ziel der Rehabilitation Bewegung ist wichtig CPM-Training direkt postoperativ Präoperative Phase: Postoperative Therapie: Zeitrahmen: Wir helfen Ihnen gerne weiter. Die Autologe ChondrozytenTransplantation, kurz „ACT" genannt, ist eine moderne zelltherapeutische Methode zur Behandlung größerer Knorpelschäden im Kniegelenk. Die Wiederherstellung des geschädigten Gelenkknorpels ist ein biologischer Prozess, der Zeit braucht. Wie bei den meisten orthopädischen Eingriffen ist insbesondere bei der ACT mit ARTROcell 3D® die Rehabilitation besonders wichtig für den Heilungsprozeß und den Behandllungserfolg. Während die eigentliche Knorpelregeneration recht lange dauert, können die meisten Patienten wenig belastende Aktivitäten wie Gehen, Auto- oder Radfahren relativ früh nach dem Eingriff wieder ausüben. Knorpel enthält keine Blutgefäße. Er wird stattdessen durch die Abgabe und Aufnahme von Gelenkflüssigkeit bei Be- und Entlastung ernährt. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei die Bewegung, die daher auch in den Mittelpunkt des Rehabilitationsprogramms rückt. Aufgrund der oben genannten Zusammenhänge wird schon ab dem ersten postoperativen Tag eine passives Bewegungstraining erforderlich. Die sogenannte CPM-Behandlung gewährleistet eine kontrollierte, geschützte Bewegung ohne Gewichtsbelastung. Die Rehabilitation nach einer ACT mit ARTROcell 3D® sollte möglichst schon präoperativ vorbereitet werden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Transplantation die arthroskopische Biopsieentnahme nur wenige Wochen vorausging. Hier geht es vor allem um eine Kräftigung der Beinmuskulatur und das Durchführen von Übungen wie z.B. Gehen mit UnterarmGehstützen bei Teilbelastung (Sohlenkontakt). Die postoperative Therapie gliedert sich in drei Phasen: Der hier zugrunde gelegte Zeitrahmen kann bei jedem Patienten variieren. Der zeitliche Verlauf der Rehabilitation hängt von folgenden Einflüssen ab: Telefon 0800 8 676 333 Telefax 0800 9 676 333 E-Mail: [email protected] Sie beruht auf einem biotechnologischen Verfahren, bei dem körpereigene Knorpelzellen im Labor vermehrt und anschließend in den Defektbereich transplantiert werden. In den ersten sechs Wochen ist das neu entstehende Gewebe noch sehr weich und empfindlich. Langsam reift und erhärtet sich dieses Gewebe von einer gelatineartigen zu einer wachsartigen Konsistenz, bis es nach ca. 8-15 Monaten dem gesunden Knorpel an Festigkeit sehr nahe kommt. Dieses Gewebe ist in seiner Funktionalität dem Reparaturgewebe, das nach Durchführung herkömmlicher Behandlungsmethoden entsteht, weit überlegen. Die Wiederaufnahme der Arbeit ist abhängig von den Anforderungen, die dabei an das behandelte Knie gestellt werden. Der Reifungsprozess des Knorpels kann durch die Rehabilitation nur unwesentlich beschleunigt werden. Die Rehabilitation ist vielmehr darauf ausgerichtet, durch eine individuelle und gezielte Belastungssteuerung die operierte Oberfläche zu schützen und den natürlichen Reifungsprozess zu fördern. Zudem wird die ursprüngliche Beweglichkeit des Gelenks wiederhergestellt. Koordination, Muskelkraft und Ausdauer werden langsam wieder auftrainiert. Ein wichtiger Punkt der Rehabilitation ist die gezielte Belastungs– steuerung. Be- und Entlastungsreize durch bestimmte, wohl dosierte Bewegungsabläufe erhöhen den Flüssigkeitstransport im Gelenk und führen dort zu einem vermehrten Sauerstoff- und Nährstoffangebot. So wird der natürliche Reifungsprozess der transplantierten Knorpelzellen optimal unterstützt. Das heranwachsende Knorpelgewebe erreicht eine höhere Belastbarkeit und trägt somit zu einer besseren Gelenkmechanik bei. In Studien ist außerdem nachgewiesen, dass durch diese Therapie die postoperative Muskelatrophie geringer ist und die Schwellungen im Gewebe sich rascher zurückbilden. Das häusliche Umfeld sollte auf die eingeschränkte Mobilität und das „Heimprogramm" ausgerichtet werden. Es empfiehlt sich auch im Bereich der Hilfsmittelversorgung (z.B. Unterarm-Gehstützen, Orthese, Bewegungsschiene) entsprechende Anpassungen und Vorbereitungen zu organisieren. Diese Punkte klärt der Operateur im Vorfeld mit Ihnen ab. Die CPM-Schiene ermöglicht eine kontrollierte Bewegung ohne Gewichtsbelastung. Phase I 1.-6. Woche Entlastung / Teilbelastung 1. Phase II 7.- 8. Woche Belastungsaufbau bis Vollbelastung, im Anschluss Reha 2. Phase III ab dem 3. Monat Spezifischer Belastungsaufbau / Sport 3. ● Größe des Knorpeldefekts ● Lokalisation des Defekts: Es gibt unterschiedliche Vorgaben für die Entlastung bzw. die Beugung (Flexion)/ Streckung (Extension) eines jeden Patienten mit Defekten des femorotibialen Gelenks und Patienten mit femoro-patellaren Knorpeldefekten. ● Alter und Allgemeinzustand des Patienten ● Individuelle Anforderungen im Alltag Interessantes über ORMED und ARTROcell 3D®: www.ormed.de Das ARTROcell 3D®-Team wünscht einen erfolgreichen Heilungsverlauf! Jede Phase des Rehabilitationsprogramms umfasst folgende Schwerpunktbereiche: ● Schmerz / Schwellung ● Belastbarkeit ● Beweglichkeit ● Muskelaufbau / Kräftigung ● Propriozeption / Koordination ● Gang- und Lauftraining ● Sport Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Rehabilitationsplan. Übungen zur Propriozeption / Koordination ACT-103-3/07 Um von Anfang an Heilungsverlauf, Schmerz und Beweglichkeit beeinflussen zu können, sollte sofort mit der manuellen Lymphdrainage, der Bandagierung (vorsichtige Kompression des Gewebes) und der physikalischen Therapie begonnen werden. Passives und aktiv-assistives Bewegen innerhalb der schmerzfreien Bewegungsgrenzen wirken schmerzlindernd und ergussreduzierend. ARTROcell 3D ® Einige Tipps für den Patienten zu Hause Pharmazeutischer Hersteller: co.don® AG, 14513 Teltow Marketing & Vertrieb: ORMED GmbH & Co. KG Merzhauser Straße 112 • D -79100 Freiburg Tel 0800 8 676 333 • Fax 0800 9 676 333 www.ormed.de • E-Mail: [email protected]