broschuere_2014

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broschuere_2014
Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und Aphasiebetroffener
und gleichartig Behinderter Berlin e.V.
Verhinderungspflege · Vital Centrum
LVSB e.V.
2014
TROTZ SCHLAGANFALL&
APHASIE SINNVOLL
LEBEN!
SB e.V.
SB
Apoplex-Pflegebereich
• Stärkung und Ausbau der vorhandenen
Alltags-Kompetenzen
• Wiederherstellung verloren gegangener
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Unser in der geriatrischen Betreuung erfahrenes Rehabilitationsteam kommt auch zu
Ihnen nach Hause, wenn Ihr Gesundheitszustand eine ambulante Rehabilitation nicht
erlaubt und auch eine stationäre Rehabilitation nicht geeignet ist.
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Auch im Jahr 2014 freuen wir uns auf Sie!
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Spezielle Vereinbarungen mit Gruppen bzw. Vereinen sind möglich.
Sie können neben unseren behindertengerechten Bussen auch unsere Kleinbusse für
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Firmenfahrten anmieten.
Wir danken unseren vielen treuen Stammkundinnen und Stammkunden für das uns
entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns, Sie auch künftig
als unsere Gäste begrüßen zu dürfen. Ihre Anregungen, Wünsche
und Verbesserungsvorschläge nehmen wir mit großem Interesse gern
entgegen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Nachricht.
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Schönerlinder Chaussee 6 d, 16348 Wandlitz-Schönerlinde
Tel.: 030/4124807, Fax: 030/49791256
Impressum
Das Informationsheft „Trotz Schlaganfall und Aphasie – sinnvoll leben!“ erscheint einmal
jährlich. Redaktionsschluss für das vorliegende Heft war der 10. März 2014
Herausgeber: Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und Aphasiebetroffener und
gleichartig Behinderter Berlin e.V. – L V S B e.V. –
VISP: Gisela Kiank
Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind die Verfasser verantwortlich. Sie geben
nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.
Druck: Kopierzentrum am Alex GmbH
Auflage 3.000 Stück
Ausgabe 22/2015
3
Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und Aphasiebetroffener und
gleichartig Behinderter Berlin e.V. - LVSB e.V.
Beratungs- und Geschäftsstelle: Turmstraße 21 . Haus K, Eingang A . 10559 Berlin
Sprechzeiten: Di. und Do. 10.00 – 14.00 Uhr . Tel.: 030/39747097 . Fax: 030/39747098
Mail: [email protected] . Internet: www.lvsb-ev.de
Vorstand
Gisela K i a n k, 1. Vorsitzende,
Tel.: 030/2412683,
Ruth M a t t n e r, stellv. Vorsitzende
Tel.: 030/4217713
Jan-Dirk G r i p p, stellv. Vorsitzender
Tel. 030/84591765
Mechthild Wawrzinoszek, Schatzmeisterin
Tel.: 030/4230055
Klaus H e n s c h k e, Beisitzer
Tel. 030/43728355
Marieliese S h o n u b i, Beisitzerin
Tel.: 030/3014302
Angela S c h u l z e, Beisitzerin
Tel.: 030/4554548
__________________________________________
Der Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und Aphasiebetroffener und gleichartig Behinderter
Berlin e.V. - L V S B ist Mitglied
der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V.,
des Behinderten-Sportverbandes Berlin e.V.
der Berliner Schlaganfall-Allianz (assoziiert)
kooperiert mit
der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Gütersloh
der Rentenversicherung Berlin-Brandenburg
dem Qvnia – Qualitätsverbund Netzwerk im Alter im Bezirk Pankow
wirkt mit im
Landesbeirat für behinderte Menschen beim Senat
von Berlin, dem Berliner Selbsthilfeforum und anderen
Patientenforen, im Arbeitskreis Schlaganfall Berlin,
wird gefördert vom
Senat von Berlin - Verwaltung für Gesundheit und Soziales
und von den Krankenkassen
ist als
gemeinnütziger Verein anerkannt
4
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. med. Hans-Dieter F a u l h a b e r
(Hochdruck-Liga)
Dr. med. Petra R e c h
Chefärztin MEDIAN-Klinik Berlin-Mitte,
Fachklinik für geriatrische Rehabilitation
Prof. Dr. med. Thomas P l a t z
Ärztlicher Direktor und Chefarzt Neurologisches Rehabilitationszentrum
und Querschnittgelähmtenzentrum Mecklenburg/Vorpommern
BDH-Klinik Greifswald
Prof. Dr. Elisabeth S t e i n h a g e n – T h i e s s e n
Ärztliche Leiterin Evangelisches Geriatriezentrum Berlin
Prof. Dr. med. Diethard S t e u b e
Chefarzt Neurologie,
Zentrum für ambulante Rehabilitation Berlin (Mitte)
Prof. Dr. med. Christian Z i p p e l
Vorsitzender des Bundesfachausschusses geriatrische Rehabilitation
Wir danken den Beiratsmitgliedern für ihre Unterstützung.
Wir danken darüber hinaus den hier nicht namentlich genannten Mitgliedern der Berliner
Schlaganfall Allianz aus dem Akut- und dem Rehabilitationsbereich, aus dem Bereich der
Pflege und Nachsorge und auch der Forschung, auf deren Rat und Unterstützung der
LVSB e.V. jederzeit zurückgreifen kann.
___________________________
Wir danken
allen privaten und institutionellen Förderern und Spendern, besonders
der GKV Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe im Land Berlin., ferner
der Techniker-Krankenkasse, dem Senat von Berlin, der Stiftung Deutsche
Schlaganfall Hilfe,
für die Unterstützung unserer Arbeit, darunter auch die finanzielle Sicherung der
Herausgabe dieser Broschüre.
5
Inhaltsverzeichnis
Seite
Editorial
6
Das Jüdische Krankenhaus Berlin
7
Gerhard Nerlich, Öffentlichkeitsarbeit
PD Dr. Gerhard Jan Jungehülsing
Aus Forschung – Wissenschaft – Studien
x Schlaganfall im Spannungsfeld „Arbeit und Gesundheit“
12
Prof. Dr. Diethard Steube
x
x
x
Was gibt es Neues in der neurologischen Rehabilitation?
Prof. Dr. Stefan Hesse
Schlaganfall-Prävention – man kann nicht früh genug mit der
Aufklärung beginnen
Dr. Daniela Edler
Neues aus der Berliner Schlaganfall-Allianz
Meike Sieveking
Akuttherapie - Rehabilitation
x Beatmungsstation in der MEDIAN Klinik Berlin-Kladow eröffnet
Dr. Christian Dohle
x Warum funktioniert die Speigeltherapie
Dr. Christian Dohle
x Rehabilitationssport nach Schlaganfall
Andrea Jaster
x Ambulante physio- und ergottherapeutische Versorung im Süden Berlins
Stefan Ahlers
15
18
20
24
25
27
31
Netzwerke – Beratung
x 20 Jahre Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe – Bewußtsein für
den Schlaganfall geschaffen
34
x QVNIA – Neues Versorgungskonzept und Angebote für Schlaganfallbetroffene
Katja Dierich
38
x Schnell und unbürokratisch: Angebote der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung
40
Beschäftigung – Wohnen - Beratung
x Alma Vita – Tagespflege für jüngere Mernschen
x Aus dem leben gerissen? Nicht bei uns
x Individuelle Therapie nach einem Schlaganfall
48
Angebote des LVSB - aus der Arbeit des LVSB
50
Wichtige Adressen (neurolog.Kliniken, Info-und Kontaktstellen)
55
Beitrittserklärung/Einzugsermächtigung
Anzeigen: Umschlagseiten 2, 3, 4; Seite 1, 2, 6, 11, 23
44
46
6
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser !
Jahr für Jahr geben wir unsere Broschüre „Trotz Schlaganfall und Aphasie - sinnvoll leben“
heraus. Wir möchten Betroffene und nicht Betroffene, ihre Familien, Freunde und
möglichst viele andere Menschen auf die Risiken, einen ersten oder wiederholten Schlaganfall und seine gravierendem Folgen zu erleiden, hinweisen. Wir möchten aufmerksam
machen auf die Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten, die sich in den zurückliegenden Jahren wesentlich verändert und verbessert haben. Und wir möchten gleichzeitig
aufmerksam machen auf die Möglichkeiten und die Notwendigkeit der Vorbeugung, auf die
Faktoren, die wir selbst in der Hand haben, um einen Schlaganfall zu verhindern.
Die Mitwirkung bei der Schlaganfallprävention ist uns besonders wichtig. Dazu nutzen wir
u. a. die Teilnahme an zahlreichen Gesundheitstagen, Tagen der offenen Tür, Messen,
Veranstaltungen unterschiedlicher Gremien mit Informationsständen und durch Vorträge.
Diese Arbeit liegt uns auch besonders am Herzen, weil wir neueren Studien entnehmen
müssen, dass der Schlaganfall durchaus nicht mehr nur eine Erkrankung des höheren
Alters ist. Immer öfter trifft er Menschen zwischen 20 und 64 Jahren , Menschen also, die
in der Mitte des Lebens stehen.
Wir würden uns freuen, wenn es uns gelingt, Ihnen mit der 22. Ausgabe unserer Broschüre wieder einen Einblick in die Entwicklung der Therapien und der Nachsorgemöglichkeiten zu geben, Sie anzuregen, selbst mehr zur Vorbeugung gegen einen Schlaganfall
zu tun und schließlich Betroffene und ihre Angehörigen zu ermutigen, sich aktiv und
zielstrebig in die Rehabilitation einzubringen.
In diesem Sinne wünschen wir eine interessante Lektüre.
Gisela Kiank
*******
7
Das Jüdische Krankenhaus Berlin
Gerhard Nerlich, Öffentlichkeitsarbeit
PD Dr. Gerhard Jan Jungehülsing, Chefarzt Neurologie
In diesem Jahr, 2014, wird das Krankenhaus sein 100-jähriges Standortjubiläum
feierlich begehen. Wir möchten Ihnen daher an dieser Stelle unser Krankenhaus und
seineGeschichte vorstellen und dürfen Sie schon jetzt zu den vor uns liegenden
Feierlichkeiten in diesem Jahr einladen.
Das Jüdische Krankenhaus an der
Heinz-Galinski-Straße im jetzigen
Hauptstadtbezirk Mitte gelegen, ist
das dritte Krankenhaus, das die
Jüdische Gemeinde in Berlin erbaut
hat. Kurz vor dem Ausbruch des 1.
Weltkrieges wurde das Krankenhaus
am 22. Juni 1914 der Jüdischen
Gemeinde im Bezirk Wedding seiner
Bestimmung
übergeben,
Die
Fachpresse lobte die großartige
Ausstattung der Einrichtung.
Der historische Teil des JKB
Die Anfänge
Im Jahre 1756 wurde das erste „ Krankenhaus“ der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in der
Oranienburger Straße gegründet. Somit ist das Jüdische Krankenhaus neben der Charité
das älteste und traditionsreichste Krankenhaus unserer Stadt. Das ursprüngliche Gebäude
war 4 Stockwerke hoch, 20 Fenster breit und hatte 12 Stuben. Ärztlicher Leiter der
Einrichtung war der bekannte Arzt und Philosoph Marcus Herz. Nach der Neuorganisation
wurde es umbenannt in "Krankenverpflegungsanstalt der Jüdischen Gemeinde". Wie auch
die Charité war es eine Institution der Armenpflege. Seine Aufgabe war die Heilung, Pflege
und Unterstützung der Armen. Der Wunsch nach voller Emanzipation in die bürgerliche
Gesellschaft bestimmte die Entwicklung der Einrichtung mit. Erhebliche Raumprobleme
machten einen Neubau erforderlich. Dieser wurde im Jahre 1857 von der
Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde beschlossen. Dem königlichen
Baurat Eduard Knoblauch wurde der Entwurf für ein neues Jüdisches Krankenhaus
anvertraut. Dieser hatte gerade die Synagoge in der Oranienburger Straße gebaut.
8
Das Jüdische Krankenhaus in der Auguststraße
Im Jahre 1861 wurde das Jüdische Krankenhaus in der Auguststraße eröffnet. In Berlin
und in Deutschland galt das Krankenhaus als eine vorbildliche und richtungsweisende
Einrichtung der medizinischen Lehre, Forschung und Patientenversorgung. Bekannte
Mediziner wie Ludwig Traube, Bernhard von Langenbeck, Hermann Strauß und James
Israel, um nur einige zu nennen, behandelten im Jüdischen Krankenhaus. Die
Einwohnerzahl Berlins wuchs zwischen 1885 und 1900 immens, von 1.315.000 auf
1.888.000. Die Zahl der in der Stadt lebender Juden erhöhte sich von 64.383 auf 92.206.
Die Anzahl der Patienten im Jüdischen Krankenhaus nahm ständig zu, ebenso die
Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten. Wiederum stand ein Krankenhausneubau an,
der dann 1914 in der Weddinger Schulstraße realisiert wurde.
Das Jüdische Krankenhaus in der Zeit des Nationalsozialismus
Hermann Strauß und Paul Rosenstein stehen stellvertretend für viele berühmte Ärzte, die
nach 1933 am Jüdischen Krankenhaus in Wedding tätig waren. Mit der Machtergreifung
der Nationalsozialisten begann das traurigste Kapitel der traditionsreichen Geschichte des
Krankenhauses der Jüdischen Gemeinde.
Die Juden wurden politisch, sozial und physisch verfolgt. Den jüdischen Ärzten wurde die
Approbation aberkannt, sie durften nur noch Juden behandeln. Das Krankenhaus war
Sammellager und Zwischenstation für die Transporte der Juden in die
Konzentrationslager. Es wurde Ghetto, aber auch Zufluchtstätte für Untergetauchte.
Die Nachkriegszeit
Zum Zeitpunkt der Befreiung im Jahr 1945 sollen sich zwischen 800 und 1.000 Menschen
innerhalb seiner Mauern versteckt gehalten haben. Am 11. Mai 1945 wurde im Jüdischen
Krankenhaus wieder ein Kind geboren. Das jüdische Leben in Berlin erwachte langsam
wieder, aber der größte Teil der Überlebenden der Jüdischen Gemeinde wollte diese Stadt,
dieses Land verlassen. Die wenigen verbliebenden Gemeindemitglieder Berlin konnten
das 400-Betten-Krankenhaus nicht mehr finanziell tragen. Daher wurde im Jahr 1963,
nach langen Beratungen und Verhandlungen, das Jüdische Krankenhaus eine „Stiftung
des bürgerlichen Rechts“ überführt.
Das Jüdische Krankenhaus heute
Die Klinik an ihrem Standort in Berlins Mitte, Ortsteil Wedding, gehört heute zu den
modernsten Versorgungszentren in Berlin. Mehr als 24.000 Patienten werden pro Jahr mit
professionellen ärztlichen und pflegerischen Leistungen auf hohem Qualitätsniveau
versorgt. Das Leistungsspektrum umfasst alle wichtigen medizinischen Kerngebiete. Die
Qualität wurde 2006, 2009 und 2012 durch die KTQ® zertifiziert. Das Akademische
Lehrkrankenhaus führt heute 305 Betten in seinen medizinischen Klini-ken, Abteilungen
und Medizinischen Zentren, sowie eine hoch frequentierte Rettungsstelle und beschäftigt
etwa 500 Mitarbeiter.
9
Unserer Tradition entsprechend sind wir ein offenes Krankenhaus. Unsere ärztlichen,
krankenpflegerischen und sozialen Leistungen bieten wir allen Menschen an, die unsere
Hilfe benötigen, unabhängig von Religion und Kultur, Herkunft und Hautfarbe. Wir
verstehen uns als „Kiezkrankenhaus“.
Medizinische Versorgung
Das medizinische Leistungsspektrum des Hauses ist vielseitig und umfasst alle
Kerngebiete für eine moderne Patientenversorgung auf einem hohen Qualitätsniveau. Die
Klinik für Neurologie hat sich mit
dem neuen Chefarzt, PD Dr.
Gerhard Jan Jungehülsing, der im
Frühjahr 2013 von der Charité an
das Jüdische Krankenhaus ge- ist,
neu ausgerichtet und versorgt
neben z. B. Parkinson und
Epilepsie schwerpunktmäßig in
ihrer Stroke Unit Patienten mit
akutem
Schlaganfall.
Herausragend in Deutschland und darüber
hinaus bekannt ist die Klinik zudem
für ihr großes stationäres und unter
der Leitung von Frau Prof.Dr.Haas
ambulantes Zentrum für Multiple
Sklerose- Kranke.
Befundbesprechung in der Neurologie
Die Innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin,
Diabetologie und Gastroenterologie versorgt mit neuester Medizintechnik, (3 hochmoderne
Herzkathetermessplätze), auch z. B. schwerstkranke Herzpatienten. Ein Zentrum für
Herzinsuffizienz versorgt Patienten, die z. B. von einem frühzeitigen „Plötzlichen Herztod“
bedroht sind, mit einem „Implantierbaren Cardioverter Defibrillator” (ICD).
Die Klinik für Chirurgie ist spezialisiert auf Orthopädie / Unfallchirurgie, Allgemein- und
Visceralchirurgie. Schwerpunkt sind die Endoprothetik von Knie- und Hüftgelenk.
Eine eigenständig geführte Abteilung für Gefäßchirurgie ist etabliert.
Spezialisten in medizinischen Zentren ergänzen das umfangreiche Leistungsspektrum.
Das technisch hervorragend ausgestattete und zertifizierte Zentrum für Gefäßmedizin
gewährleistet ein Maximum an fachlicher Kompetenz. Eine enge Zusammenarbeit aller
Fachrichtungen des Krankenhauses unter einem Dach, gewährleistet eine optimale
Diagnostik und Behandlung der Patienten.
In der Suchtbehandlung blickt die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auf eine
jahrzehntelange Erfahrung und Tradition. Die hohe Qualität der Entzugsbehandlung ist
weit über die Grenzen Berlins bekannt. Daneben werden allgemeinpsychiatrische
Krankheiten behandelt und ein spezielles Therapieprogramm bei Traumatisierung oder
Borderline-Störungen angeboten.
10
Zum Leistungsspektrum der in Kooperation betriebenen Radiologischen Praxis gehören
alle modernen bildgebenden radiologischen Verfahren. Zur Verfügung. stehen u. a. ein 64Zeilen CT und MRT, 1,5 und 3 Tesla neuester Generation.
Das Krankenhaus ist ein modernes und anerkanntes Gesundheitszentrum in der Berliner
Gesundheitslandschaft. Nach dem Neubau einer interdisziplinären Intensivstation,
zwei Herzkathetermeßplätzen auf
neuestem Stand der Technik wurden
in den letzten drei Jahren weitere
Baumaßnahmen
realisiert.
Die
Neuordnung des OP-Bereiches,
Umbau der Rettungsstelle und die
Sanierung
der
technischen
Infrastruktur nebst Brandschutz sind
fertig
gestellt.
Ein
neues
Herzkatheterlabor und ein völlig neu
konzipierter
Diagnostischer
Funktionsbereich wurden gerade
eröffnet.
Weitere
Neubauten
befinden sich in der konkreten
Planung.
Das JKB heute – Haus B 1
In den letzten Jahren ist das Jüdische Krankenhaus weitere Schritte in Richtung eines
modernen Gesundheitszentrums gegangen, indem es z.B. die Trägerschaft für das
Seniorenwohnheim in der Weddinger Schulstraße übernommen hat. Das
Wohnpflegezentrum am Jüdischen Krankenhaus, liegt sehr schön inmitten einer
Grünanlage mit großem Baumbestand. Es verfügt über 130 Plätze. Seinen Bewohnern
bietet das Seniorenheim eine Atmosphäre der Toleranz, der Akzeptanz, der Geborgenheit
und Würde.
Krankenhaus und Ort der Erinnerung
Auf den ersten Blick ist unser Haus ein Krankenhaus wie jedes andere. Nicht ganz. Vor
dem Haus, am Eingang in der Heinz-Galinski-Straße, die Straße, die so viele jüdische
Bürgerinnen und Bürger unseres Landes durchschreiten mußten, um anschließend in den
Gestapozellen auf ihre Deportation in die Vernichtungslager zu warten, zeugt eine
Gedenktafel von dieser historisch bedeutsamen Geschichte.
Auf dem Gelände des Krankenhauses, gleich am Eingang, steht eine Büste von
Heinz Galinski. Sie soll ebenso wie die Straße, die nach ihm benannt wurde, an die
herausragenden Verdienste eines Menschen erinnern, der sein persönliches Schicksal mit
der deutsch-jüdischen Aussöhnung verknüpfte. Sie zeugt von Achtung und Respekt vor
einem Menschen, seiner Kraft und Menschlichkeit in Zeiten, in der oft wieder Ängstlichkeit
herrscht, Mut und Zivilcourage häufig fehlen und es auch wieder Übergriffen auf jüdische
Einrichtungen kommt. Galinski war ein Mensch, der nicht vergessen, aber vergeben
konnte.
Im Jüdischen Krankenhaus befindet sich auch die Synagoge, die im Mai 2003 feierlich
11
wieder eröffnet wurde. Sie steht als Bet- und Andachtsraum allen Menschen offen. Mit
Rücksicht auf die Bilder und Spuren des Alten galt es, nicht etwas Neues zu tun, sondern
das Bewährte neu zu tun. Gerade in Zeiten zunehmender Intoleranz gegenüber "Anderen
und Fremden" wollten wir mit der Wiedereröffnung unserer Synagoge auch ein Zeichen
setzen zur Verständigung und zur Förderung jüdischen Lebens in dieser Stadt.
In seiner über 250jährigen Geschichte symbolisiert das Jüdische Krankenhaus Berlin die
Höhen und Tiefen deutsch-jüdischer Geschichte und Kultur in Berlin. Bedeutende Namen
der medizinischen Wissenschaft und Forschung waren immer eng mit dem Namen des
Jüdischen Krankenhauses verbunden. Das Jüdische Krankenhaus hat als einzige jüdische
Institution in ganz Deutschland den Naziterror überstanden und ist die älteste Einrichtung,
die von Menschen jüdischen Glaubens in Berlin geschaffen wurde, und die immer noch in
gleichbleibender Funktion besteht.
Das Jüdische Krankenhaus ist kein Mahnmal. Es ist vielmehr auch ein Ort, sich zu
erinnern.
(Alle Fotos JKB)
Kontakt:
Jüdisches Krankenhaus Berlin
PD Dr. Gerhard Jan Jungehülsing
Chefarzt der Klinik für Neurologie,
MS-Zentrum, Stroke Unit und Neurogeriatrie
Heinz-Galinski-Straße 1
13347 Berlin-Buch
Tel. 030 – 49 94 2388
Fax 030 – 49 94 2389
Email: [email protected]
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12
Aus Forschung – Wissenschaft – Studien
Schlaganfall im Spannungsfeld
„Arbeit und Gesundheit“
Prof. Dr. Diethard Steube
Bedeutung
Der Schlaganfall gehört zu den Krankheitsbildern, die für jede Gesellschaft eine
bedeutende
Herausforderung
darstellen.
Nach
Schätzung
der
Weltgesundheitsorganisation ist diese Erkrankung mit ca. 5,5 Millionen Todesfällen
weltweit die Todesursache Nummer 2 (Abschätzung der WHO). In Deutschland rechnet
man mit ca. 196.000 jährlichen Neuerkrankungen und bei ca. 66.000 mit einem erneuten
Schlaganfall. Etwa ¾ erleiden einen Infarkt (Durchblutungsstörung) und der Rest eine
Hirnmassenblutung.
Risikofaktoren
Das Alter zeigt eine direkte Korrelation zum Erkrankungsrisiko (siehe Abbildung). Ähnlich
wie das Alter gehören auch männliches Geschlecht, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale
und offenbar bisher unbekannte Erbfaktoren zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren.
Der Bluthochdruck wird als Ursache bei etwa 50% der Patienten mit einem Schlaganfall
gefunden. Hypertoniker haben ein drei- bis vierfach höheres Risiko, eine solche Störung
zu erleiden als Normotoniker. Durch zusätzliche Erkrankungen kann diese Gefahr noch
erhöht werden. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass konsequent nach Hypertonikern
13
zu suchen ist und solche Patienten dann einer engmaschigen Betreuung zu unterziehen
sind.
Die Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin und Triglyzeride) sind an der Entstehung der
arteriosklerotischen Veränderungen beteiligt. Diese tragen zu Veränderungen der
Strömungsbedingungen bei und führen zu unterschiedlichen Ausfallserscheinungen.
Nikotin erhöht den Lipidspiegel des Blutes, wirkt bei der Entstehung der Hypertonie mit
und beeinflusst das Gerinnungssystem sowie die Therapie eines Bluthochdruckes negativ.
Dadurch ist das Schlaganfallrisiko bei Rauchern um das zweifache erhöht. Somit ergibt
sich die Notwendigkeit, alle Bemühungen um eine gesundheitsfördernde Lebensweise
einschließlich des Nichtrauchens zu verstärken.
Dem Diabetes mellitus kommt ebenso wie den anderen Risikofaktoren eine nicht zu
unterschätzende Bedeutung zu. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist dann um
das zwei- bis dreifache erhöht. Darüber hinaus können sich aber auch kognitive Störungen
und/oder periphere Nervenfunktionsstörungen entwickeln.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Bei den über 60jährigen leiden
etwa 4% an dieser Störung und die Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter zu. Dies
bedeutet nicht nur ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Schlaganfalls sondern
auch für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz.
Leitsymptome und Therapie
Die Leitsymptome sind vielgestaltig. Motorische Ausfälle, Störungen der Empfindung, SehSprech- und Sprachstörungen sind alleine oder in Kombination möglich. Bei jedem
Verdacht auf einen Schlaganfall muss eine Vorstellung in einer geeigneten Klinik so rasch
als möglich erfolgen, weil eine interventionelle Soforttherapie (Lyse) im Regelfall nur in den
ersten
3-4
Stunden
möglich
ist.
Die
Akuttherapie
erfolgt
auf
einer
Schlaganfallspezialstation (stroke unit), wo weitere frühe Behandlungsmöglichkeiten
abgeklärt und eingeleitet werden.
Die medikamentöse Sekundärprophylaxe umfasst neben den Medikamenten, die die
Thrombozytenaggregation oder die Gerinnung beeinflussen, auch die Medikamente, die
Riskofaktoren wie Hypertonie, Hyperlipidämie oder Diabetes mellitus beeinflussen.
Nichtmedikamentöse Maßnahmen sind vielgestaltig.
Durch körperliche Bewegung, 30 Minuten aerobes Ausdauertraining pro Tag, wird das
Hirninfarktrisiko bei Männern um 27% und das Risiko einer Hirnblutung um 40% reduziert.
Bei Frauen fehlt der wissenschaftliche Beweis. Dennoch sollten auch Frauen in gleicher
Weise körperlich aktiv sein.
Es sollte ein Norm- bis leicht erhöhtes Übergewicht angestrebt werden. Eine mediterrane
Diät mit Zusatz von Olivenöl oder Nüssen führt zu einer 28 – 30%igen relativen
Risikoreduktion für den kombinierten Endpunkt von Myokardinfarkt, Schlaganfall oder
kardiovaskulärem Tod. Eine gesunde Ernährung und medikamentöse Sekundärprävention
erbringen eine 19 – 35%ige Risikoreduktion. Die empfohlene Salzmenge liegt bei 3g/Tag
14
wobei bekannt ist, dass eine erhöhte Natriumaufnahme mit einer statistisch gesicherten
Erhöhung des Schlaganfallrisiko und der Schlaganfallsterblichkeit verbunden ist. Die
Nahrungsaufnahme von 1 g Kalium reduziert demgegenüber das Schlaganfallrisiko um
11%. Der Wert der Omega3-Fettsäuren ist wissenschaftlich nicht ausreichend bewiesen.
Der Genuss von rotem Fleisch (Schweine- und Rindfleisch) erhöht das Schlaganfallrisiko.
5 Portionen Obst (vor allem Äpfel und Birnen) und Gemüse senken eindeutig das Risiko.
Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht linear das Risiko für eine Hirnblutung. Die Gefahr von
Infarkten findet man nur bei stark erhöhtem Alkoholkonsum oder bei der Einnahme von
Drogen, wobei Jugendliche besonders gefährdet sind.
Krankheitsfolgen
Die Gefahr des Schlaganfalls besteht darin, dass ein großer Teil der Patienten an
bleibenden neurologischen und/oder psychischen Schäden leidet. Aus diesem Grund
sollte nach Überwindung der Akutsituation so rasch als möglich eine neurologische
Rehabilitation realisiert werden. Die Schwere der Erkrankungsfolgen, Zusatzerkrankungen
und das familiäre Umfeld sollten darüber entscheiden, ob primär eine stationäre oder
ambulante Rehabilitation durchgeführt wird. Selbstverständlich kann bei Bedarf auch eine
ambulante Rehabilitation ergänzend zur stationären Behandlung durchgeführt werden.
Die Wiedereingliederung in den Beruf gelingt bei 40 bis 60% der Patienten, ist aber von
der Schwere des Ereignisses, von Alter und Geschlecht, den wiedergewonnenen
Aktivitäten
des
alltäglichen
Lebens,
den Arbeitscharakteristika
und
dem
Beschäftigungsverhältnis abhängig. Wesentlich ist auch, ob sich eine Depression
entwickelt hat (11-50%) oder ob komplizierend eine Epilepsie (3-67%) aufgetreten ist,
zumal hierdurch zusätzlich die Fahreignung beeinträchtigt sein kann.
Fazit ist, eine gesunde Lebensweise und/oder eine berufliche Tätigkeit mit Augenmaß
können zu einer deutlichen Minderung des Risikos führen, einen Schlaganfall zu erleiden.
Eine optimale Akuttherapie, eine sinnvolle Sekundärprophylaxe und eine individuell
gesteuerte Rehabilitation helfen, Folgeerscheinungen zu minimieren.
Kontakt
Prof. Dr. med Diethard Steube
Chefarzt der Abt. Neurologie
Zentrum für ambulante Rehabilitation
Gartenstraße 5
10115 Berlin
Tel.: 030 - 2851-666 Information
Tel.: 030 – 285184-201
Fax: 030 - 285184-250
*******
15
Was gibt es Neues in der neurologischen Rehabilitation?
Prof. Dr. Stefan Hesse
Bericht zur 23. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation,
Berlin, 12.-14. Dezember 2013,
Tagungspräsident Prof. Hesse, Medical Park Berlin
Mit über 1000 Teilnehmer und einer unerwartet großen Industrieausstellung war die 23.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation in Berlin vom
12. bis 14. Dezember 2013 ein voller Erfolg, sie bot eine Vielzahl neuer therapeutischer
Ansätze und gesundheitspoltischer Akzente.
Prof Hesse, Berlin, unterstrich in seiner Begrüßung der Teilnehmer die gewachsene
Bedeutung des Fachs als integraler Bestandteil der Versorgung insbesondere schwer
betroffener Patienten in Deutschland, und hob die Bedeutung der Arbeit des
therapeutischen Teams hervor. Eine Vielzahl an Kliniken, so auch Medical Park Berlin,
habe neurologische Intensivstationen in den letzten Jahren erfolgreich aufgebaut.
Prof. König, Bad Aibling, als scheidender Vorsitzender der DGNR nach neun äußerst
erfolgreichen Jahren blickte in seinem Festvortrag auf die unter seiner Ägide erfolgte
Verankerung der Frührehabilitation in der Akutmedizin und die Entwicklung der DRGAbrechnung einschließlich der 300 Therapieminuten pro Tag zurück, so dass heute
flächendeckend eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten in der
neurologischen Frührehabilitation gewährleistet seien.
Die anschließende Zukunftswerkstatt stellte u.a. neuartige Verfahren der minimalinvasiven
Muskelverlängerung bei Spastik (Prof. Bernius, München), der Maschinensteuerung
mittels der aurikulären Muskulatur (Prof. Liebetanz, Göttingen) und von Tetanustoxin zur
Fazilitation der zentral paretischen Muskulatur (Prof. Hesse, Berlin) vor.
Der Mensch verfügt über neun Ohrmuskeln auf jeder Seite, deren EMG-Signale
Probanden rasch einsetzen lernten, um z.B. einen Elektrorollstuhl zu steuern. Zukünftig
sollten an allen vier Extremitäten gelähmte Patienten so in die Lage versetzt werden,
einen Elektrorollstuhl ohne Mund- oder Kinnsteuerung zu lenken. Das i.m. injizierte
Tetanustoxin soll einen lokalen Tetanus auslösen, wodurch die Fazilitation, sprich die
Kräftigung, der zentral paretischen Muskulatur, z.B. der Oberschenkelstrecker, in der
frühen Gangrehabilitation gefördert werden soll. Tetanus könnte so komplementär zu dem
bereits bewährten Botulinum Toxin, es schwächt die injizierten Muskeln, eingesetzt
werden.
Das weitere Programm deckte alle Aspekte der modernen Neurorehabilitation ab und
spannte mit Symposien und Workshops den Bogen von der Intensivmedizin einschließlich
der akuten Schlaganfallversorgung bis hin zur Versorgungsforschung des chronischen
Patienten. Der Komplementärmedizin war erstmals ein eigenes Symposien gewidmet, in
dem die Arbeitsgruppe des Medical Park Berlin über ihre positiven Erfahrungen mit der
Akupunktur, Klostermedizin und der Aromatherapie in der Schlaganfallrehabilitation
16
berichtete. Für die Musiktherapie wird zukünftig eine noch größere Bedeutung erwartet.
Die DGNR-Leitlinienkommission „untere Extremität nach Schlaganfall“ (Dr. Dohle, Berlin;
Dr. Stephan, Meerbusch; Dr. Quintern, Bischofswiesen) stellte ihre Ergebnisse vor. Die
höchste Evidenz zur Wiederherstellung der Gehfähigkeit erreichte die Rehabilitation
mittels Gangmaschinen, wobei endeffektorbasierte Geräte, wie z.B. der von Prof. Hesse
entwickelte Gangtrainer GT I, solchen nach dem Exoskeltonprinzip überlegen waren. Zur
Verbesserung der Gehfähigkeit (Ganggeschwindigkeit, Ausdauer und Sicherheit) schnitt
das Laufbandtraining mit und ohne partielle Gewichtsentlastung am besten ab.
Workshops zum Thema "weaning", Kanülenmanagement und Schlucken einschließlich
der Optionen der Elektrostimulation und der Bioimpedanz- und EMG-getriggerten
Stimulation der submentalen Muskulatur (PD. Dr. Seidel, Dr. Schauer, beide Berlin)
unterstrichen die Bedeutung der Logopädie in der Frührehabilitation.
Die Sitzung zur Kommunikationsstörung leitete Prof. Ziegler, München, der in einem
Eingangsreferat einen Überblick über evidenzbasierte Therapie von Sprach- und
Sprechstörungen gab. Frau PD. Dr. Breitenstein, Münster, stellte das Design der
deutschlandweiten Aphasieversorgungsstudie FCET2EC vor, die einen dreiwöchigen
Block einer hochfrequenten Sprachtherapie beinhaltet, die Patienten erhalten jeden
Werktag 2 h Sprachtherapie, den Großteil als Einzeltherapie, und ein einstündiges
sprachzentriertes Eigentraining am PC. Erste Ergebnisse werden Ende des Jahres 2014
erwartet. Die Kölner Gruppe unter Leitung von Prof. Hartmann referierte über ihre
Ergebnisse der rTMS-vermittelten Inhibition des homologen, i.e. rechtshirnigen
Sprachareals, auf das chronische Patienten nach Schlaganfall bevorzugt zurückgreifen.
Die mehrwöchige Anwendung der inhibierenden Technik in Kombination mit unmittelbar
folgender Sprachtherapie führte zum einen zu einer Lateralisierung der sprachabhängigen
Durchblutungssteigerung hin zum originären linkshemisphäralen Sprachareal und zum
anderen zu einer besseren Kommunikationsleistung im Vergleich zu einer mit einer
Scheinstimulation behandelten Kontrollgruppe.
Prof. Woldag, Bennewitz, referierte
abschließend über eine dreiarmige Studie (n=58), sie verglich drei Interventionen: das
von Pulvermüller et al. eingeführte CIAT mit 3 h / Tag über 10 Tage, gesamt 30 h
17
("constrained-induced aphasia therapy", ausschließlich verbale Kommunikation innerhalb
der Gruppe mit therapeutischer Begleitung); Gruppentherapie ohne „constraint“ 3 h / Tag
über 10 Tage, gesamt 30 h; und die "hausübliche" Sprachtherapie 2 x 0,5 h / Tag + 2 x 1 h
Gruppe pro Woche, gesamt 14 h. Nach der zweiwöchigen Intervention hatten sich alle
Patienten in ihrem Kommunikationsverhalten relevant verbessert, die drei Gruppen
unterschieden sich jedoch nicht untereinander, in der Tendenz schnitt das "hausübliche"
Therapieprogramm sogar am besten ab. Prof. Woldag diskutierte, dass es wohl eine
Grenze gäbe, ab der eine weitere Intensitätssteigerung keinen zusätzlichen Effekt mehr
bewirkte.
Ein weiteres Symposium diskutierte die Möglichkeiten der transkraniellen Galvanisation
zur Unterstützung der Sprachtherapie, Frau Prof. Flöel, Berlin, stellte laufende Studien mit
akuten und chronischen Patienten nach Schlaganfall vor, die für die anodale Stimulation
über dem autologen Sprachareal einen
fördernden Effekt aufzeigten. Medical Park
Berlin setzt diese Methode seit 2009
sowohl bei subakuten als auch chronischen
Schlaganfallpatienten erfolgreich ein, die
Stimulation des Sprachareals unter der
Anode dauert 10 min, manche Patienten
geben unmittelbar ein prickelndes Gefühl
unter der Haut und eine Überwärmung an,
längerfristige Nebenwirkungen wurden
jedoch nicht beobachtet, so dass die
Methode als sicher eingeschätzt werden
kann.
An die Stimulation sollte sich immer eine Sprach- oder Handtherapie unmittelbar
anschließen, um den fördernden Effekt der Stimulation zu nutzen. Die Handrehabilitation
kann deshalb alternativ genutzt werden, da die kortikale Repräsentation der Hand und der
Sprechwerkzeuge (Kehlkopf, Gaumen, Zunge, Lippen) eng nebeneinander liegen.
Insbesondere Verbesserungen der aktiven Sprachproduktion werden beobachtet.
Zusammenfassend belegte die Jahrestagung eindrücklich die breite klinische und
wissenschaftliche Basis der hiesigen neurologischen Rehabilitation, Deutsche Kliniken
stehen an der internationalen Spitze, Medical Park Berlin und andere forschungsaktive
Standorte helfen, diese Stellung zum Wohle des Patienten zu sichern und weiter
auszubauen.
(Fotos: Medical Park)
Kontakt
Prof. Dr. Stefan Hesse, Chefarzt Neurologie, Medical Park Berlin Humboldtmühle
An der Mühle 2 – 9, 13507 Berlin
Tel. : 030 – 300240-0
Fax: 030 – 300240-9009
*******
18
Schlaganfall-Prävention –
man kann nicht früh genug
mit der Aufklärung beginnen.
Rückblick auf eine Präventionsveranstaltung
am Vivantes Auguste Viktoria-Klinikum
Dr. Daniela Edler, Vivantes Rehabilitation
Am 28.01.2014 besuchten rund 60 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen
Gymnasiums zum grauen Kloster eine Präventionsveranstaltung am Vivantes Auguste
Viktoria-Klinikum. Die Veranstaltung unter dem Motto „Bleib gesund!“ geht auf eine
Initiative von Herrn Prof. Dr. med. B.-M. Mackert, Chefarzt der Klinik für Neurologie am
Vivantes Auguste Viktoria-Klinikum zurück. Sie fand bereits zum dritten Mal statt.
Ziel dieser Veranstaltung ist es, junge Menschen frühzeitig zu einem
gesundheitsbewussten Verhalten zu motivieren. Es wurden mehrere chronisch
verlaufende Krankheitsbilder ausgewählt, deren Entstehung überwiegend von der
Lebensführung abhängt.
Der Projekttag startete pünktlich um 9.00 Uhr auf dem Gelände der Klinik. Dort wurden die
jungen Gäste und ihre Lehrkräfte von Herrn Prof. Dr. Mackert begrüßt und die
Mitwirkenden der Veranstaltung vorgestellt.
Bis 12:30 Uhr besuchten die
Jugendlichen
dann
in
Begleitung ihrer Lehrkräfte
drei verschiedene Bereiche
auf
dem
Gelände
des
Vivantes Auguste ViktoriaKlinikums. Nach einer kurzen
Einführung in das jeweilige
Thema durch die Referenten
bestand für die Schülerinnen
und Schüler die Möglichkeit,
direkt
mit
betroffenen
Patienten zu sprechen und
Fragen zu stellen.
Herr Dr. Träder (Chefarzt der Rettungsstelle und früher langjähriger leitender Oberarzt der
Klinik für Infektiologie) führte zusammen mit Frau Dr. Langhorst (Fachärztin für
Gynäkologie und Geburtshilfe) in den Bereich der Infektionskrankheiten, insbesondere der
sexuell übertragbare Erkrankungen ein.
Herr Liebig (Diplom-Psychologe in der Entwöhnungstherapie - Hartmut-Spittler-Fachklinik)
informierte zur Suchtprävention und stellte Patienten mit einer Abhängigkeitserkrankung
vor.
Frau Dr. Edler (Fachärztin für Neurologie, Vivantes Rehabilitation) übernahm den Bereich
„Gesunde Lebensführung“. Wie kann man das Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung
19
oder Schlaganfall zu erkranken, verringern?
Eine kurze Umfrage ergab, dass viele der Jugendlichen bereits im familiären Umfeld
Kontakt mit dem Krankheitsbild hatten.
Die Patienten der Rehabilitationsklinik, die sich für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt
hatten, schilderten eindrücklich ihre Empfindungen an dem Tag, „als sie der Schlag traf“:
Ein Patient, der infolge seines
Schlaganfalls auch nach über
einem Jahr noch funktionell
einhändig ist, erzählte, wie
mühsam und zeitaufwändig es
für ihn ist, sich eine Mahlzeit
zuzubereiten
oder
sich
anzukleiden. Ein weiterer
Patient, der „auf den ersten
Blick“ ganz gesund wirkte, litt
schlaganfallbedingt
unter
einer Einschränkung seines
Gesichtsfeldes. Er berichtete,
welche Auswirkung dies auf
seine Alltagsgestaltung hat.
Selbstkritisch merkte er an, dass er im Vorfeld bereits bekannte Gesundheitsrisiken nicht
ernst genommen habe.
Die Jugendlichen erfuhren im Verlauf des Gesprächs, welche Symptome auf einen
Schlaganfall hinweisen können und, dass es sich um einen Notfall handelt. Begleitend
wurde auf die Ursachen des Schlaganfalls, die Risikofaktoren und die modernen
Therapiemöglichkeiten eingegangen.
Nach einem erlebnisreichen Vormittag gab es bei einer Abschlussbesprechung durchweg
positive Rückmeldungen von Seiten der Schüler und Lehrer. Zuletzt wurden die Gäste
noch zu einem kleinen „gesunden Imbiss“ eingeladen.
Da alle Beteiligten – sowohl die Gäste als auch die Referenten und Referentinnen - die
Veranstaltung als wichtig und bereichernd empfanden, wird sie fortgesetzt. Die
Gesamtkonferenz des Evangelischen Gymnasiums zum grauen Kloster hat beschlossen,
die Veranstaltung in ihr Curriculum Suchtprophylaxe aufzunehmen. Auch in den nächsten
Jahren werden Schülerinnen und Schüler der jeweils 10. Klasse zu uns an das Vivantes
Auguste Viktoria-Klinikum kommen. Es ist geplant, auch andere Schulen zu einem
Projekttag mit dem Thema „Bleib gesund!“ einzuladen.
(Fotos AVK)
Kontakt
Vivantes Rehabilitation , Abt. f. Neurologie
Rubensstraße 125, 12157 Berlin
Tel.: 130-202186
Fax: 130-202491
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20
Neues aus der Berliner Schlaganfall-Allianz
Meike Sieveking, M.A., Geschäftsführung BSA
Die zentrale Beratungsstelle der BSA, der Servicepunkt Schlaganfall, hat sich
mittlerweile in Berlin als zentrale Anlaufstelle für Schlaganfallpatienten und ihre
Angehörigen etabliert. Schlaganfallbetroffene können im Servicepunkt individuelle
Beratung durch die zwei Diplom-Sozialpädagoginnen Petra Knispel und Susanne Zöllner
in Anspruch nehmen oder sich in den Vorträgen der Informationsreihe einmal monatlich zu
Fragen rund um den Schlaganfall informieren. Seit der Eröffnung der Beratungsstelle im
Juni 2009 wurden über 2500 Personen im Servicepunkt ausführlich beraten.
Um zu untersuchen, welchen Beratungsbedarf die Betroffenen und ihre Angehörigen
haben, wurde am 01. März 2010 mit der systematischen Befragung der
Servicepunktklienten begonnen. Insgesamt wurden für die Studie 257 Beratungssuchende
befragt. Folgende Fragestellungen wurden untersucht:
-
Wer nimmt Kontakt zum Servicepunkt auf – die Betroffenen selbst oder die
Angehörigen?
Wie alt sind die Betroffenen? Wie alt sind die Angehörigen?
Zu welchem Zeitpunkt nach dem Schlaganfall wenden sich die Betroffenen an den
Servicepunkt Schlaganfall?
Wo haben die Erkrankten vor dem Schlaganfall gelebt – zu Hause oder in einem
Pflegeheim?
Welche Themen wurden in der Beratung nachgefragt?
Die Auswertung der Studie brachte folgende Ergebnisse:
-
-
-
Großer Beratungsbedarf: Es gibt viele offene Fragen - insbesondere bei pflegenden
Angehörigen (Kinder oder Ehepartner). Mehr als 60% der Beratungssuchenden
waren Angehörige;
75 % der Angehörigen waren weiblich;
Informations- und Beratungsbedarf gibt es in allen Phasen der Erkrankung. Schon
während des Aufenthalts in der Akutklinik haben viele Betroffene und Angehörige
offene Fragen: Gut ein Drittel aller Beratungssuchenden kontaktierte den
Servicepunkt in den ersten drei Monaten nach dem Schlaganfall. Ein weiteres Drittel
wandte sich im Zeitraum von drei bis zwölf Monaten an den Servicepunkt und ein
weiteres Drittel nach zwölf Monaten;
Die meisten Betroffenen lebten vor dem Schlaganfall unabhängig zu Hause;
Beratungsschwerpunkte waren
medizinische Rehabilitation;
- Therapie (Physio- oder Ergotherapie, Logopädie oder Neuropsychologie);
- ambulante Hilfsangebote;
- medizinische Fragen
- sowie Kranken- und Pflegeversicherung.
21
-
Viele der Betroffenen wandten sich an den Servicepunkt, weil sie einen Facharzt
suchten;
Die Beratungszeit lag bei durchschnittlich 50 Minuten. In nur ca. 8% der Anfragen
wünschten die Nutzer lediglich eine kurze Auskunft.
Neben der Beobachtungsstudie wurde die Beratungstätigkeit im SPS außerdem durch
eine Zufriedenheitsbefragung evaluiert. Die Ergebnisse der Zufriedenheitsbefragung
zeigen, dass das Angebot von den Nutzern sehr gut angenommen wird: 97% der
Beratungssuchenden empfanden, dass sich die Berater ausreichend Zeit für sie
genommen haben - sie fühlten sich in ihrem Anliegen ernst genommen. Fast 92% fühlten
sich nach dem Gespräch gut informiert. 100% der Besucher würden den Servicepunkt
weiterempfehlen.
Derzeit wird im Servicepunkt eine neue Studie durchgeführt. In dieser wird zusätzlich das
Schlaganfallwissen abgefragt. Die Erhebung erfolgt anonym: Der Bogen wird von den
Klienten zuhause ausgefüllt und per Post an den SPS zurückgeschickt. Nach 3 Monaten
erfolgt eine telefonische Nachbefragung während der auch nochmals auf das
Beratungsangebot im Servicepunkt hingewiesen wird. Die Zufriedenheitsbefragung ist in
die neue Studie integriert.
Informationsreihe im Servicepunkt Schlaganfall
Jeweils am letzten Dienstag
im Monat von 17:00-18:30 Uhr
findet im Servicepunkt die
„Informationsreihe für
Betroffene, Angehörige und
Interessierte“ statt. Ärzte und
Therapeuten aus den
Mitgliedseinrichtungen der
BSA informieren dort über
medizinische, therapeutische,
pflegerische und
sozialrechtliche Aspekte der
Schlaganfallversorgung.
Hier finden Sie die nächsten Termine der Informationsreihe für das Jahr 2014:
29.04.2014
Depression nach Schlaganfall – Was kann ich tun?
Ines Fischer, DP/Klinische Neuropsychologin
MEDIAN Klinik Grünheide
27.05.2014
Neglect nach Schlaganfall – Symptome verstehen und die Behandlung unterstützen
Stefanie Holz, DP/Klinische Neuropsychologin (GNP)
P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation
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24.06.2014
Physiotherapie nach Schlaganfall – Bewährtes und neue Ansätze
Angela Berg, Leitende Physiotherapeutin, Dipl. Sozialpädagogin
ZAR Zentrum für ambulante Rehabilitation
29.07.2014
Wie kann ich durch einen gesunden Lebensstil Schlaganfall vorbeugen?
Prof. Dr. Agnes Flöel, Professorin für Kognitive Neurologie
NeuroCure Clinical Research Center
26.08.2014
Was sind die Warnsignale des Schlaganfalls – Was ist zu tun?
Prof. Dr. Andreas Meisel, Oberarzt der Klinik für Neurologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin, CSB
30.09.2014
Wie sieht die Akutversorgung des Schlaganfalls aus?
Peggy Ehrlich, Fachärztin für Neurologie
Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum
28.10.2014
Was sind die Bausteine der Schlaganfallprävention?
Prof. Dr. Bruno-Marcel Mackert, Chefarzt der Klinik für Neurologie
Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum
25.11.2014
Behandlung der Spastik
Bettina Quentin, Physiotherapeutin
Vivantes Klinikum Spandau
Die Berliner Schlaganfall-Allianz
Die Mitglieder der Berliner Schlaganfall-Allianz (BSA) setzen sich seit fünf Jahren für die
Verbesserung der Versorgung von Schlaganfallbetroffenen im Raum Berlin ein. Neben der
stetigen Optimierung der Akut- und Rehabilitationsbehandlung steht vor allem die
Gewährleistung der langfristigen Therapie und Begleitung der Betroffenen im Vordergrund
der Aktivitäten.
Persönliche Beratung und Information finden Betroffene und ihre Angehörigen in der
zentralen BSA-Beratungsstelle, dem Servicepunkt Schlaganfall. Die Diplom-Sozialpädagoginnen bieten hier kostenlose individuelle Beratung zu Therapie, Rehabilitation,
Pflege und sozialrechtlichen Fragen an.
23
Dies ist nur möglich, da es sich um ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) gefördertes Projekt im Rahmen eines Integrierten Forschungs- und
Behandlungszentrum, dem Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB), handelt.
Kontakt
Berliner Schlaganfall-Allianz
Geschäftsstelle
Meike Sieveking / Anne Katrin Pawelzik
Charitéplatz1
10117 Berlin
Telefon: 030-450560-607
Fax: 030-450560-952
Email: [email protected]
Servicepunkt Schlaganfall
Luisenstraße 9 (im Durchgang zum Campusgelände, gegenüber dem Bettenhochhaus der Charité)
10117 Berlin-Mitte
Sprechzeiten:
Montag und Donnerstag von 11.00 bis 13.00 Uhr
Mittwoch von 15.00 bis 17.00 Uhr
Weitere Termine können vereinbart werden.
Telefon: 030 - 450 560 600
Email: [email protected]
*******
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Akuttherapie – Rehabilitation
Beatmungsstation in der
MEDIAN Klinik Berlin-Kladow
eröffnet
Dr. med. Christian Dohle, MEDIAN-Klinik Berlin-Kladow
Die MEDIAN Klinik Berlin-Kladow, 1989 unter dem Namen „Klinik Berlin“ eröffnet, hat seit
nun fast 25 Jahren als Rehabilitationsklinik für Neurologie und Orthopädie einen festen
Platz im Berliner Gesundheitswesen. Ursprünglich konzipiert für die Behandlung mobiler
Patienten, hat sie sich in den letzten Jahren dem Bedarf der neurologischen Rehabilitation
kontinuierlich angepasst und insbesondere auch die Möglichkeiten zur Behandlung
schwerkranker Patienten geschaffen. Der letzte Schritt auf diesem Weg ist die Errichtung
einer Beatmungsstation, die im Juli 2013 nach umfangreichen Baumaßnahmen eröffnet
wurde.
Auf dieser hochmodernen Station werden neurologische und neurochirurgische
Patienten nach einem schädigenden Ereignis auf Niveau einer Intensivstation
behandelt. Im Unterschied zu der Akutbehandlung steht jedoch der rehabilitative
Ansatz im Vordergrund. Die Patienten profitieren von dem umfangreichen
therapeutischen Angebot, insbesondere Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie
und ggf. auch Neuropsychologie. So können diese Therapien bereits während der
Entwöhnungsphase von der Beatmung begonnen werden. Gleichzeitig stehen viele
diagnostische und therapeutische Möglichkeiten einer modernen Intensivstation zur
Behandlung von Komplikationen zur Verfügung. Mit der Einrichtung der
Beatmungsstation können Patienten noch früher nach dem schädigenden Ereignis
mit ihrer Rehabilitation beginnen.
Kontakt
Dr. med, Christian Dohle
Ärztlicher Direktor und Chefarzt Neurologie
MEDIANKlinikBerlinͲKladow
KladowerDamm223
14089Berlin
Tel.:+49(0)30/36503Ͳ101
Fax:+49(0)30/36503Ͳ123
Email:christian.dohle@medianͲkliniken
www.medianͲkliniken.de
*****
25
Warum funktioniert die Spiegeltherapie?
Dr. med. Christian Dohle, MEDIAN Klinik Berlin-Kladow
Die Spiegeltherapie ist ein faszinierend einfaches Verfahren zur Rehabilitation von
Patienten mit einseitigen Schädigungen, z. B. nach Schlaganfall oder bei
Schmerzsyndromen. Während der Spiegeltherapie wird ein Spiegel so in der Körpermitte
des Patienten platziert, dass das Spiegelbild der nicht betroffenen Extremität die Illusion
erweckt, es handele sich um die intakte betroffene Extremität. Dieses Verfahren wurde
bereits 1994 durch Vilayanur Ramachandran vorgestellt und erfreut sich insbesondere in
den letzten Jahren einer rasant zunehmenden Beliebtheit. Dabei konnten aber auch die
wissenschaftlichen Grundlagen weiter gefestigt werden. So gibt es beispielsweise
mittlerweile eine Reihe von hochqualitativen Untersuchungen bei Patienten (sogenannte
randomisierte klinische Studien), die den Effekt der Spiegeltherapie, insbesondere nach
Schlaganfall, zweifelsfrei belegen. Somit kann als gesichert angenommen werden, dass
die Spiegeltherapie wirkt.
Aber ist sie auch besser als andere Therapien? Diese Frage ist nicht so einfach zu
beantworten. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die Spiegeltherapie vermutlich
nicht besser wirkt als eine Therapie, bei der die betroffene Extremität direkt gesehen und
auch beübt werden kann. Der Spiegel ist aber immer dann von Nutzen, wenn es
irgendwelche Gründe gibt, warum nicht aktiv mit der betroffenen Extremität geübt werden
kann. Dies ist beispielsweise der Fall bei schwersten Lähmungen mit vollständig
aufgehobener Bewegungsfähigkeit der Extremität (sogenannten Plegien). Aber auch bei
Störungen der Sensibilität oder der Raumwahrnehmung (Hemineglect) für die betroffene
Körperseite ist die Wahrnehmung für die betroffene Extremität bei aktiver Bewegung so
eingeschränkt, dass der Spiegel hier vorteilhaft ist. Schließlich ist die Spiegeltherapie ein
äußerst elegantes Verfahren bei verschiedensten Schmerzsyndromen, wie beispielsweise
dem Phantomschmerz oder dem komplex regionalen Schmerzsyndrom. Hier ist es dem
Patienten durch die Schmerzsymptomatik kaum möglich, aktiv mit der betroffenen
Extremität zu üben. Manchmal hat sich der Schmerz bereits verselbständigt. In diesen
Fällen kann durch die Spiegeltherapie bzw. auch ergänzende andere Verfahren
(sogenannte Erkennung der Lateralität des Bildes einer Extremität oder die mentale
Vorstellung von Bewegungen) der Schmerz quasi „abtrainiert“ werden. Auch dies ist
mittlerweile gut belegt.
Warum aber wirkt die Spiegeltherapie? Auch hier wurden insbesondere in den letzten
Jahren mehrere Untersuchungen durchgeführt, bei denen der Einfluss der Spiegelillusion
auf die Hirnaktivität bestimmt werden konnte. Es zeigt sich relativ eindeutig, dass die
Spieglung von Bewegung zu einer Aktivierung der Gehirnhälfte führt, die dem Bild der
Hand entspricht. Mit anderen Worten: wird beispielsweise eine rechte Hand bewegt und
erscheint im Spiegel als eine linke, so findet sich eine zusätzliche Aktivierung der rechten
Gehirnhälfte, also der, die die Verarbeitung des visuellen Bildes leistet. Diese
Untersuchungen wurden an einer Forschungsgruppe der MEDIAN Klinik Berlin-Kladow
durchgeführt, in der unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Dr. Christian Dohle
Ergotherapeuten, Neuropsychologen und Ärzte interdisziplinär versuchen, die
Spiegeltherapie besser zu verstehen und dadurch ihre Wirksamkeit zu optimieren. Dort
gelangen im letzten Jahr auch zwei wichtige Untersuchungen. Zum einen konnte gezeigt
26
werden, dass sich die Hirnaktivität einer Bewegung einer rechten oder gespiegelten linken
Hand in bestimmten Bereichen nicht wesentlich unterscheidet. Das heißt, in diesen
Arealen kann das Gehirn gar nicht unterscheiden, ob es nun die eigene rechte oder
gespiegelte linke Hand vor sich hat. In einer zweiten wichtigen Untersuchung konnte
darüber hinaus gezeigt werden, dass das aber nur gilt, wenn tatsächlich auch selber
Bewegungen durchgeführt werden. Wenn Bewegungen einer anderen Person beobachtet
werden, findet sich eine relativ symmetrische Beobachtung beider Gehirnhälften.
Diese
Befunde
haben
geholfen, den therapeutischen
Einsatz der Spiegeltherapie
weiter zu optimieren. In der
MEDIAN Klinik Berlin-Kladow
wurde aufbauend auf diese
klinischen
und
neurowissenschaftlichen
Befunde sowie umfangreiche
Untersuchungen
aus
der
Anwendung
ein
standardisiertes
Therapieprotokoll entwickelt,
welches als sogenanntes
„Berliner
Therapieprotokoll“
derzeit
routinemäßig
im
Einsatz ist. In der Klinik wird
dieses Protokoll den Patienten
angeboten, für die ein Einsatz
sinnvoll erscheint.
(Foto: MEDIAN Klinik)
Um die Therapiezeit weiter zu erweitern, wurde – aufbauend auf die bisherigen Befunde –
ein Eigentrainingsprogramm entwickelt, womit die Patienten mit einem MP3-Player
eigenständig trainieren können. Auch der Entwicklung dieses Programmes ging eine
intensive Beschäftigung mit den Trainingsgrundlagen in der Neurorehabilitation allgemein
und der Spiegeltherapie im Besonderen voraus.
Zusammenfassend ist somit die Spiegeltherapie nicht nur populär, sondern auch effektiv.
Allerdings steckt der Teufel im Detail – sowohl die konkrete Anwendung als auch die
Identifikation der Patienten, die besonders hierfür infrage kommen, ist nicht trivial. Unter
optimalen Randbedingungen kann die Spiegeltherapie jedoch sehr gut zu einer
Verbesserung der Symptomatik von Patienten beitragen.
Weitergehende Literatur findet sich unter www.spiegeltherapie.de. Hier finden Sie auch
den Link zu einem sehr informativen Fernsehbeitrag des RBB zu diesem Thema.
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27
Rehabilitationsport nach Schlaganfall
Andrea Jaster, Leitende Physiotherapeutin,
MEDIAN Klinik Berlin-Mitte
„No Sports“ oder die so oft im Deutschen als „Sport ist Mord“ zitierten Worte waren die
Antwort Winston Churchills auf die Frage eines Reporters, wie er trotz Zigarettenrauchens
und Whisky sein hohes Alter erreicht habe.
Das sehen die Teilnehmer der „Rehabilitationsportgruppe nach Schlaganfall“ des LVSB
e.V. in der MEDIAN Klinik Berlin-Mitte ganz anders:
¾ Frau Schulze: „Ich komme gerne, denn schon der Weg zur Gruppe ist für mich
Therapie und dann die Bewegung tut mir gut. Danach fühle ich mich viel
beweglicher und insgesamt freier“.
¾ Frau Anders: „ Der Austausch mit den anderen, denen es ähnlich wie mir geht, ist
mir sehr wichtig und tut mir gut. Außerdem ist es wichtig, durch die Bewegung den
Level zu behalten, den man hat. Und dann ist da noch die Hoffnung, dass es
besser wird“.
¾ Herr Hildebrandt: „Zusammen macht es mehr Spaß. Für sich alleine ist man nicht
so motiviert. Für mich ist die Begegnung mit Gleichbetroffenen sehr wichtig, weil
man sich hier mit den anderen vergleicht und dann sieht man manchmal sogar
Menschen, die noch schwerer betroffen sind, als man selbst. Das lässt einen
nachdenklich werden und zugleich hoffen und man kann seine Erfahrungen
weitergeben.
Für mich ist es auch wichtig, dass durch die Therapie- und Reha-Sporttermine
meine Woche eine Struktur erhält. Und sie geben mir Tagesziele vor, auf die ich
mich vorbereite und freue“.
Der Sport unterstützt Schlaganfallbetroffene, den Weg zurück ins Leben zu finden.
Im Sinne eines ganzheitlichen Therapie- Konzepts für Schlaganfallbetroffene ist es
besonders wichtig, den Betroffenen nach dem Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik und
neben den im Anschluss verordneten Einzeltherapien, die Möglichkeit für Kontakte und
Aktivitäten in einer Gruppe zu ermöglichen. Der Rehabilitationssport in einer Gruppe ist
daher eine sinnvolle Ergänzung zu den notwendigen Einzeltherapien.
Um eine Isolation durch die Folgen nach einem Schlaganfall zu vermeiden, ist der Kontakt
in einer Gruppentherapie besonders wichtig. Nicht nur für die Betroffenen auch für die
Angehörige bieten diese Gruppen einen geeigneten Rahmen, um über Probleme offen zu
sprechen und sich über die körperlichen, kognitiven und psychischen Einschränkungen
auszutauschen.
Hier unterstützen sich die Teilnehmer gegenseitig, die eigene Erkrankung und die Folgen
akzeptieren zu können und wieder das „Ja“ zur Zukunft zu finden. Sie gewinnen wieder an
Selbstvertrauen.
Wie die FINNSTROKE- Study von 1998 zeigt, verbessert sich bei aktiven Interventionsprogrammen die Lebensqualität und wirkt sich positiv auf das psychosoziale Befinden aus.
28
So wurde bei den Teilnehmern an
ambulanten
Rehabilitationsmaßnahmen
nach
einem Jahr der Rückgang der
Depressionsrate um 13% erreicht.
Auch ist es für die Teilnehmer in
einer Gruppe leichter, sich in Ihren
Bewegungen auszuprobieren. Sie
gehen miteinander ungehemmt um,
da sie alle ähnliche Problematiken
haben. So schaut keiner komisch,
wenn sie z.B. verschiedene Geräte
ausprobieren. Schon das Aufsteigen
stellt
für
manche
eine
Herausforderung dar. Aber mit den
Tipps und der Anfeuerung der
anderen schafft es jeder.
Auch die eigenen körperlichen Grenzerfahrungen lassen sich gut in einer Gruppe
besprechen, Kompensationsstrategien erarbeiten und ausprobieren. So können Ängste
vor bestimmten Situationen abgebaut werden: „Wie steht man wieder vom Boden auf,
wenn man gefallen ist?“, „Wie steigt man wieder in das wacklige Boot ein?“, „Wie steigt
man wieder auf eine Leiter?“
Während der Übungen werden gezielt Bewegungsabläufe erarbeitet und die entsprechenden Muskelgruppen gedehnt bzw. gekräftigt, um die gewünschten Aktivitäten wieder
erlernen zu können.
Selbst normale Bewegungsabläufe wie das Gehen, Treppensteigen, Hinsetzen, Aufstehen,
die Körperpflege, Aktivitäten im Haushalt oder beim Körperkontakt in der Sexualität
funktionieren nicht mehr wie vorher und sind erschwert. Hier ermöglicht der Rehabilitationssport den Betroffenen, einen Weg, individuelle neue Bewegungsabläufe zu erlernen.
Der Begriff „Sport“ erhält für Schlaganfallbetroffene eine ganz neue Bedeutung. Gewohnte
Sportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen sind nicht mehr oder anders möglich.
Während der Gruppentreffen werden neue sportliche Aktivitäten entdeckt und trainiert. Bei
vertrauten Sportarten werden andere Bewegungsabläufe ausprobiert, um diesen Sport
trotz Behinderung wieder zu ermöglichen.
„Sport“ wird völlig neu definiert und gewinnt wieder an Bedeutung.
Die Ziele einer Rehabilitationssportgruppe lassen sich in folgende Bereiche unterteilen:
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
körperlich(physische)
Verbesserung der Herzkreislauf- und Atemfunktionen
Regulierung des Muskeltonus
Dehnung und Kräftigung von Muskulatur
Verbesserung von Wahrnehmung
Verbesserung der Funktionen der Sinnesorgane
Verbesserung der Koordination
Verbesserung der Gleichgewichtsreaktionen
29
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
Erarbeitung von Stand- und Gangsicherheit
Gelenkbeweglichkeit erhalten und verbessern
Erarbeitung von Bewegungsabläufen
Verbesserung der Aktivitäten des täglichen Lebens
Umgang mit Geräten erlernen
Gebrauch von Hilfsmitteln trainieren/ Fertigkeiten verbessern
Erlernen von Sportarten
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
seelisch (psychisch)
Akzeptanz der Krankheit und deren Folgen
Positive Denkweise
Abbau von Ängsten
Bearbeitung von realistischer Selbsteinschätzung
Selbstwert- und Bewusstsein steigern
Eigenmobilisierung des Willens
Möglichkeiten der Entspannung erarbeiten
¾
¾
¾
¾
¾
¾
Hirnleistungen (Kognitiv)
Verbesserung der Aufmerksamkeit und Konzentration
Schulung der Merkfähigkeit
Mentales Üben motorischer Fertigkeiten (MÜMF)
Verbesserung der Orientierung
Verbesserung von konstruktiven Leistungen
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
sozial
Erleichterung von Kontaktaufnahme mit Gleichbetroffenen
Vermeidung von Isolation
Abbau von psychischen und sozialen Hemmungen
Erarbeitung von Lebens- und Alltagsrhythmen
Erkennen von neuen Lebensperspektiven- und Möglichkeiten
Erfahrungsaustausch und Kommunikation (Aphasie)
Unterstützung bei der eigenen Rollenfindung in der Familie und Freundes- und
Bekanntenkreis
¾ Unterstützung bei der Aufnahme von Freizeitaktivitäten, Besuchen von kulturellen
Veranstaltungen und Ausübung von Hobbys
Nach einem Schlaganfall und der ersten medizinischen Versorgung erlernen die
Betroffenen im Anschluss in einer stationären Rehabilitation alle verloren gegangenen
Funktionen ganz bzw. teilweise wieder aufzubauen. Nach der Entlassung in die gewohnte
Umgebung und zurück in die Familie ergeben sich oft Startschwierigkeiten. Jetzt fehlt der
geschützte Rahmen von vorgegebener Tagesstruktur, Unterstützung durch das
Pflegepersonal oder die Therapeuten und die sozialen Kontakte mit Gleichbetroffenen.
Hier ist es wichtig, Anschluss zu einer Gruppe zu finden. In allen Bundesländern können
sich Betroffene und Angehörige über die Stiftung- Schlaganfallhilfe, über die örtlichen
Selbsthilfegruppen, in Berlin über den Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und
Aphasiebetroffenener (LVSB e.V.), über die Berliner Schlaganfall Allianz oder über
Internetforen, wie z.B. www.tettricks.de, über Therapie und Gruppenangebote informieren.
30
Im SGB V §43 ist die Verordnung
zum
Rehabilitationssport
als
ergänzende
Leistung
zur
Rehabilitation geregelt.
Träger
mehrerer
Rehabilitationssportgruppen in Berlin
ist die Abteilung Reha-Sport des
LVSB e.V. (Mitglied des BehindertenSportverbandes Berlin e.V.). Für die
Teilnahme an einer dieser Gruppen
wird eine Reha-Sport-Verordnung
des behandelnden Arztes benötigt.
Von Vorteil ist es, wenn eine RehaSportgruppe nach Schlaganfall in
einer
Rehabilitationsklinik
oder
einem ambulanten Rehabilitationszentrum angebunden ist.
(Fotos: Reha-Sportgruppe)
So ist die fachärztliche Betreuung dieser Gruppen sichergestellt. Weiterhin sind die
Übungsleiter neben dem Besitz einer speziellen Übungsleiterlizenz Physio- oder
Sporttherapeuten, die im neurologischen Bereich besonders qualifiziert sind.
Für Patienten, die sich in einer stationären Rehabilitation nach Schlaganfall befinden,
bieten diese Gruppen eine gute Möglichkeit, bereits während der stationären Rehabilitation über weiterführende Rehabilitation nachzudenken und sie kennen zu lernen.
An dieser Stelle wird den Teilnehmern der „Rehabilitationsportgruppe nach Schlaganfall“
des LVSB e.V. in der MEDIAN Klinik Berlin-Mitte ein ganz besonderer Dank für die
liebevolle und unterstützende Aufnahme von Patienten, die sich zur stationären Rehabilitation nach Schlaganfall in der MEDIAN Klinik Berlin-Mitte aufhalten, ausgesprochen.
Im Sinne von Hermann Hesse: „ Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das
Unmögliche versucht werden“, werden alle Betroffen ermutigt, sich einer Rehabilitationssport-Gruppe nach Schlaganfall anzuschließen.
Kontakt
Andrea Jaster
Leitende Physiotherapeutin
MEDIAN Klinik Berlin-Mitte
Fachklinik für geriatrische Rehabilitation
Turmstraße 21
10559 Berlin
Tel.: 030/3976 -3002
*******
31
Ambulante physio- und ergotherapeutische
Versorgung im Süden Berlins nach neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen Schwerpunkt-Praxis Neurologie
Stephan Ahlers, Praxisleiter
Eine ambulante Versorgung, die die erreichten Rehabilitationserfolge gezielt aufgreift und
weiterführt, ist leider immer noch die Ausnahme. Seit nunmehr vier Jahren kümmert sich
die Schwerpunkt-Praxis Neurologie Frehe&Watzl Ergo- und Physiotherapie am
U-Bahnhof Alt-Mariendorf mit ihrem hochspezialisierten, multidisziplinären Team
erfolgreich um die Wiedereingliederung von Patienten nach Schlaganfall in den
häuslichen- und beruflichen Alltag. Zur Anwendung kommen neben Bobath, PNF,
Lymphdrainage, Alltags-, Funktions- und Hirnleistungstraining auch das Laufbandtraining
©
mit partieller Gewichtsentlastung, das SRT-Zeptoring sowie die Spiegeltherapie und
©
©
PC-unterstützte Verfahren wie Balenso-Senso oder Cogpack .
Das Besondere der Praxis ist die Verschmelzung der unterschiedlichen Therapiebausteine
zu einem individuell angepassten Behandlungskonzept, in dem Sie mit Ihren Fähigkeiten
und den noch vorhandenen Schwierigkeiten dort abgeholt werden, wo Sie zur Zeit stehen.
So werden neben Geh- und Armfunktionstraining u.a. auch Alltags-, Transfer-, Kraft-,
Gleichgewichts- oder Strassenverkehrstraining in die Therapien integriert. Die mit Ihnen
abgestimmten Therapieziele berücksichtigen Ihre Anforderungen im Alltag und den Stand
Ihrer Leistungsfähigkeit. Sollten Sie längerfristig auf Unterstützung angewiesen sein,
werden Ihre Angehörigen in den Therapieprozess einbezogen, um eine bestmögliche
Unterstützung während Ihres Genesungsprozesses leisten zu können.
Was ist Laufbandtherapie?
Auf dem Laufband wird mit Geschwindigkeiten zwischen 0,8 und 8,0 km/h trainiert. Bei
Gleichgewichtsstörungen, Kraftmangel oder zum Abbau von Angst können Trainierende in
einem speziellen Gurtsystem bis 100% des Körpergewichts abgeben. In einer halben
Stunde können 800 und mehr Schrittzyklen ausgeführt, Steigungen bewältigt, vorwärts-,
rückwärts- und seitliches Gehen und plötzliches Stoppen geübt werden. Neben einer
Stabilisation des Herz-Kreislauf-Systems kommt es zu einer Aufrichtung und
Symmetrisierung des Rumpfes, durch die Steigung wird das Anheben des Vorfußes
verbessert und die Schrittlänge vergrößert. Daraus ergibt sich ein rhythmisches Gangbild
und das Gehen auf ebener Fläche fällt im Anschluss an die Therapie deutlich leichter.
Was ist Spiegeltherapie?
Die Spiegeltherapie kann im Rahmen von Ergo- oder Physiotherapie erfolgen. Es werden
Haltungen und Bewegungen der gesunden Seite ausgeführt, während die TherapeutIn
hinter dem Spiegel die betroffene Hand unterstützt. Das Gehirn versteht den Arm im
Spiegel als den Arm der betroffenen Seite und es erfolgt eine forcierte Reorganisation des
Nervensystems mit nachgewiesenen Verbesserungen in Motorik, Sensibilität oder
32
Schmerzreduktion.
©
Was ist SRT-Zeptoring ?
Während des SRT-Trainings werden Trainierende schnell, variabel und unvorhersehbar
aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie stehen auf zwei unabhängig voneinander
arbeitenden Platten, die sich dreidimensional in unterschiedlichen Frequenzen von 1,0 12,0 Hz bewegen. Zur Sicherheit ist ein Geländer vorhanden. Ziel des Trainings ist es, die
Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen und das Zusammenspiel von Gehirn, Rückenmark,
Sensoren und Muskulatur zu verbessern. Neben Verbesserungen beim Aufstehen und
Gehen sind positive Effekte auf Beckenboden und Blasenmuskulatur wissenschaftlich
belegt.
Laufbandtherapie
SRT-Zeptoring
(alle Fotos: F&W)
©
©
Was sind PC-unterstützte Verfahren wie Balenso-Senso bzw. Cogpack ?
©
Das BalensoSenso System wird an einem Therapiegerät oder direkt am Körper des
Trainierenden angebracht. Das flexible Messsystem bestimmt die aktiv herbeigeführten
Lageveränderungen während des Übens in Winkelgeraden, Zeit, Ort und Geschwindigkeit.
Die Software stellt die mit dem Sensor ausgeübten Bewegungen optisch auf dem Monitor
33
dar und wertet die Daten aus. Die integrierten spielerischen Aufgaben, Übungen und Tests
für motivierende Therapieeinheiten, deren Erfolge anhand der Diagnose- und Statistik©
möglichkeiten objektiv messbar sind, machen das BalensoSenso -System zu einem
optimalen therapieunterstützenden Instrument in Ergo- und Physiotherapie.
©
Cogpack
ist
ein
wissenschaftlich
erprobtes
PC-Programm und enthält 64
Test- und Übungsprogramme
mit
insgesamt
334
Aufgabenvarianten
zu
Visumotorik,
Auffassung,
Reaktion,
Vigilanz,
Merkfähigkeit, sprachlichen-,
intellektuellenund
berufsnahen
Fähig-keiten
sowie
Sachwissen.
Die
Aufgaben sind mit einem
Editor individuell anpassbar
und stellen eine hochmoderne
Ergänzung
konventioneller
ergotherapeutischer Verfahren
dar.
Neben einer auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Therapie und
der Beratung in Verordnungs- und Versorgungsfragen betreut die Praxis in
Zusammenarbeit mit dem LVSB e.V. die „Selbsthilfegruppe für Schlaganfall- und
Aphasiebetroffene und deren Angehörige“. Hier erhalten Sie im geschützten Rahmen
gezielte Beratung, aktuelle Information, Austausch mit Gleichgesinnten und letztlich Hilfe
zur Selbsthilfe. Sie sind herzlich eingeladen, an jedem ersten Montag im Monat um 17:30
Uhr vorbeizuschauen.
Sollten Sie Fragen zu unseren Leistungen oder zur Selbsthilfegruppe haben, helfen wir
gerne telefonisch und persönlich weiter.
Ihr Praxisleiter
Stephan Ahlers (BA. Physiotherapie, MSc. Therapiewissenschaft)
Kontakt
Frehe&Watzl
Physiotherapie Ergotherapie
MariendorferDamm148-150
12107 Berlin-Mariendorf
Fon: 030- 761 066 960
Fax: 030- 761 066 961
[email protected]
www.frehe-watzl.de
*******
34
Netzwerke–Beratung
20JahreStiftungDeutscheSchlaganfallͲHilfe
BewusstseinfürdenSchlaganfall
geschaffen
150 Gäste feierten im vergangenen November in Berlin den 20. Geburtstag der Deutschen
SchlaganfallͲHilfe.VieleBetroffeneausderSelbsthilfewarendabei,Mediziner,Prominenteund
Partner der Stiftung. „Zu Beginn unserer Arbeit galt der Schlaganfall noch als Stiefkind der
Medizin,“blickteStiftungsgründerinLizMohnzurück.WasdieStiftungbishererreichteundwas
sieheutefürBetroffeneundAngehörigeleistet…
„Es ist zu einem großen Teil
der
Stiftung
Deutsche
Schlaganfall-Hilfe
zu
verdanken,
dass
das
Bewusstsein
für
den
Schlaganfall heute in der Mitte
der Gesellschaft angekommen
ist“, lobte Prof. Dr. Karl Max
Einhäupl im Rahmen der
Pressekonferenz
zum
Jubiläum der Stiftung. Der
Vorstandsvorsitzende
der
Charité ist seit vielen Jahren
Stiftungsratsvor-sitzender und
Ratgeber der SchlaganfallHilfe. Deren Aufklärungs- und
Beratungsarbeit
vor
Ort
unterstützen mehr als 190
Regionalbeauftragte.
Es sind überwiegend Neurologen, die sich vor Ort ehrenamtlich für die Stiftung
engagieren. Zusätzlich existieren bundesweit 27 regionale Partnerbüros der Deutschen
Schlaganfall-Hilfe, in denen Patienten und Angehörigen Rat und Hilfe finden.
Die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Schlaganfall ist ein Kernthema der Stiftung, nicht
nurzumalljährlichen„TaggegendenSchlaganfall“am10.Mai,dendieStiftung1999insLebenrief.
Alleine im vergangenen Jahr initiierte die Medienarbeit der Stiftung 3.200 Beiträge in TV und
Hörfunk,Zeitungen,ZeitschriftenundimInternet.
InformationundBeratung
Mehr als 9.000 Anrufe nehmen die Mitarbeiterinnen des ServiceͲ und Beratungszentrums der
Deutschen SchlaganfallͲHilfe jedes Jahr entgegen. 14Ͳtägig finden ExpertensprechͲstunden zu
Spezialthemen statt. Das Internetportal wird jährlich von rund 250.000 HilfeͲsuchenden
aufgerufen.
35
NotfallͲundAkutversorgung
Gemeinsam mit der Deutschen SchlaganfallͲGesellschaft hat die Stiftung in den verganͲgenen
Jahren bundesweit 256 Stroke Units zertifiziert. Die Akutversorgung in Deutschland ist damit
nahezuflächendeckendaufeinemhohenQualitätslevel.GleichzeitighatdieStiftungeineintensive
AufklärungsarbeitgeleistetundinsbesondereunterdemSlogan„JederSchlaganfallisteinNotfall!“
das SymptomͲ und Handlungswissen in der BevölͲkerung deutlich gesteigert. Beide Effekte
zusammen–diebesserenVersorgungsmöglichͲkeitenunddasgestiegeneWissenderMenschen–
habendazugeführt,dassimmerwenigerMenschendurcheinenSchlaganfallsterbenmüssen.
Schlaganfall-Lotsenprojekte
Eine große Herausforderung in der SchlaganfallͲVersorgung stellt das Gesundheitssystem selbst
dar. An den Schnittstellen zwischen Akutklinik, Rehabilitation und Nachsorge gehen Patienten
verloren und die Qualität der Behandlung leidet. Bei chronischen Erkrankungen wie dem
SchlaganfallsinktzudemdieTherapietreuederPatientenbereitsnachkurzerZeitunter50Prozent,
wiedieWeltgesundheitsorganisation(WHO)feststellte.DasvorrangigeZiel,dieLebensqualitätder
Patienten entscheidend zu verbessern, wird – gemessen am Einsatz – noch zu selten erreicht.
Deshalb hat die Stiftung in den vergangenen Jahren ein so genanntes qualitätsgesichertes Case
Management mit einem SchlaganfallͲLotsen entͲwickelt. Er soll die Patienten bis zu anderthalb
JahrenachihremSchlaganfallbegleiten.InDresdenundGütersloharbeitenersteLotsen.InKürze
folgen weitere im Rahmen eines durch die Landesregierung NordrheinͲWestfalen geförderten
ModellprojektesinOstwestͲfalenͲLippe.AuchinHamburgwirddieEinführungderzeitgeplant.Der
Einsatz der Lotsen wird wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, SchlaganfallͲLotsen zu einem
BestandteilderRegelversorgunginDeutschlandzumachen.
Selbsthilfe
DasVerzeichnisderDeutschenSchlaganfallͲHilfeumfasstheutemehrals470SelbstͲhilfegruppen
bundesweit, in denen rund 16.000 Menschen Unterstützung finden. Viele Gruppen sind auf
Fortbildung, Beratung und Informationsmaterial der Stiftung angewiesen. In 2014 wurde der
Förderfonds Selbsthilfe wiederbelebt. Selbsthilfegruppen können für ihre Projekte einen
FörderantragandieDeutscheSchlaganfallͲHilfestellen.EinbesonͲdererFokusderStiftungsarbeit
gilt weiterhin den jüngeren Betroffenen und den Kindern. Speziell für sie bzw. ihre Angehörigen
entstehennachundnachimmermehrGruppen.
KindlicherSchlaganfall
Mehr als 300 Kinder erleiden alleine in Deutschland Jahr für Jahr einen Schlaganfall. Seit vielen
Jahren kümmert sich die Aktion Kinder SchlaganfallͲHilfe um die Aufklärung rund um den
kindlichen Schlaganfall. Alljährlich findet ein großes Familiencamp statt. Ein Wochenende lang
erhalten Eltern betroffener Kinder ein umfangreiches Angebot von Seminaren, Gesprächsrunden
und Beratung. Kinder und Geschwisterkinder sind gut betreut und erhalten eigene Angebote. In
bundesweitenBasisseminarenklärtdieStiftungbetroffeneFamilienaufundbildetMedizinerund
andereBerufsgruppenspeziellaufdasKrankheitsbilddeskindlichenSchlaganfallsfort.Seit2012
gibt es einen SchlaganfallͲKinderlotsen, der betroffenen Familien in ganz Deutschland beratend
undbegleitendzurSeitesteht.
36
Junger Mensch und Schlaganfall
Jüngere Menschen trifft der Schlaganfall nicht härter, aber anders. Fragen der Familienplanung und der beruflichen Karriere stehen hier stärker im Vordergrund. Deshalb macht
die Deutsche Schlaganfall-Hilfe dieser Zielgruppe besondere Angebote wie den jährlichen
Erfahrungsaustausch. Ein kompaktes Wochenende lang erhalten Betroffene, Partner und
Angehörige ein dichtes Programm an Information und Beratung bis hin zu praktischen
Hilfen wie einem Bewerbungstraining.
Prävention
Von Beginn an engagiert sich die Deutsche Schlaganfall-Hilfe intensiv in der Vorbeugung
von Schlaganfällen - durch Vorträge, Aufklärungsarbeit vor Ort und Aktionen wie BlutdruckMessstationen und Risikoprofil-Erstellungen. Ihren Schlaganfall-Testkoffer hat die Stiftung
gerade überarbeitet. Dieser kommt auch im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in Unternehmen zum Einsatz. Dabei geht es darum, Risikoträger zu identifizieren,
generell interessierte und risikobehaftete Menschen für ihre eigene Gesundheit zu
sensibilisieren und ihnen Unterstützung für eine eigenständige Gesundheitssicherung an
die Hand zu geben
Kontakt
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Service- und Beratungszentrum:
Tel. 0 52 41 – 9 77 00 (montags bis donnerstags 9 – 17 Uhr, freitags 9 – 14 Uhr)
[email protected] - Internet: schlaganfall-hilfe.de
*******
Zu alt für das Ehrenamt? –
Zu behindert für den Job?
Bundesweit einmaliges Pilotprojekt
begeht einjähriges Jubiläum
Franziska Müller, Antidiskriminierungsberaterin
Vor rund einem Jahr wurde die Antidiskriminierungsberatung Alter oder Behinderung
(ADB) eröffnet. Die Beratungsstelle ist ein Projekt der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin
e.V., dem Dachverband der Berliner Selbsthilfeverbände. Das Projekt ist Berlinweite
Anlaufstelle für alle Menschen, die sich auf Grund ihres Alters oder auf Grund einer
Behinderung diskriminiert fühlen.
Seit 2006 ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft. Im AGG werden
die Diskriminierungsgründe Alter, Behinderung, Geschlecht, ethnische Herkunft, sexuelle
Identität, sowie Religion und Weltanschauung vor Diskriminierung geschützt. Trotz dieser
Verbesserung im Rechtsschutz für von Diskriminierung betroffene Personen, bestehen
nach wie vor erhebliche Defizite bei der Wahrnehmung und Durchsetzung von Antidiskriminierungsrechten. Gerade für Betroffene von Diskriminierung ist es schwierig, ihr
Menschenrecht auf Schutz vor Diskriminierung in Anspruch zu nehmen und gerichtliche
37
sowie außergerichtliche Beschwerdemöglichkeiten zu nutzen.
Die Antidiskriminierungsberatung Alter oder Behinderung möchte diese Möglichkeiten für
Menschen mit Behinderung und für Menschen, die wegen ihres Alters diskriminiert
werden, verbessern. Die Anfragen kommen aus den verschiedensten Lebensbereichen
wie z.B. Arbeit, Schule, Freizeit, öffentlicher Personennahverkehr, Wohnung, Ehrenamt,
Autovermietung, Reisen etc. Ein großer Teil der Anfragen bezieht sich auf den Umgang
von Ämtern und Behörden mit ihren Kunden. Häufig geht es um Mehrfachdiskriminierung. Z.B. hat eine türkeistämmige Frau, die ein
Kopftuch trägt, größte Schwierigkeiten im Umgang mit einer Berliner Wohnungsbaugesellschaft. Dort hat sie sich für eine Wohnung für ihren geistig behinderten Bruder
beworben. In diesem Beispiel geht es um mehrere „Merkmale“, die offensichtlich von der
Mitarbeiterin der Wohnungsbaugesellschaft diskriminiert werden: die Behinderung des
wohnungssuchenden Bruders, die Tatsache, dass er wegen der Behinderung auf Grundsicherung (Sozialamt) angewiesen ist, sowie die türkische Herkunft der Familie und das
Kopftuch der Schwester, die sich für ihren Bruder einsetzt.
„In vielen Fällen bringt es schon einen Fortschritt für die Ratsuchenden, wenn wir als dritte
neutrale Instanz den Vorfall aufrollen, den Diskriminierungsverdacht formulieren und die
Gegenseite um eine Stellungnahme bitten. Eine wichtige Aufgabe der Beratungsstätigkeit
sehen wir darin, die Menschen in ihrer Wahrnehmung zu stärken, dass hier etwas
Unrechtes geschehen ist und sie mit ihrem Anliegen nicht alleine sind“ so die
Projektleiterin Franziska Müller. Dabei müssen die Diskriminierungsfälle nicht zwingend
eine rechtliche Grundlage im AGG haben. Ein typisches Beispiel für Altersdiskriminierung ist, dass eine Schöffin ihr Ehrenamt nicht
mehr fortführten kann, sobald sie 70 Jahre alt wird, unabhängig davon, ob sie noch
körperlich und geistig dazu in der Lage ist (§33 Gerichtsverfassungsgesetz). Oder wenn
eine Autovermietung erklärt, dass sie prinzipiell an niemanden der über 70 Jahre alt ist ein
Auto vermietet, unabhängig von den tatsächlichen Fahrkünsten des Kunden. Über die LV Selbsthilfe Berlin:
Die LV Selbsthilfe ist der Dachverband der Berliner Selbsthilfevereine mit 68 Mitgliedsverbänden und deren ca. 35.000 Einzelmitgliedern. Seit über 30 Jahren setzt sich die LV
Selbsthilfe Berlin für eine verbesserte Situation von Menschen mit Behinderungen in allen
Lebensbereichen ein und berät Interessierte zu Fragen rund um chronische Erkrankungen
und Behinderung. Die LV Selbsthilfe sieht sich als Lobbyverband, der sich verbandsübergreifend als Ansprechpartner für Senatsverwaltungen, das Abgeordnetenhauses sowie
andere Institutionen und Organe in den Fragen des Lebens von Menschen mit
Behinderung versteht.
Kontakt
Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin
Littenstraße 108, 10178 Berlin Tel. 030/2759-2525, Email [email protected]
Antidiskriminierungsberatung:
Tel. 030/2759-2527, Die. 9 – 13 Uhr, Do 13 – 17 Uhr
*******
38
Neues Versorgungskonzept und Angebote
für Schlaganfallbetroffene und ihre Angehörigen
im Großbezirk Pankow
durch den Qualitätsverbund Netzwerk im Alter – Pankow e.V.
(QVNIA e.V.) auf den Weg gebracht - INDIKA
Katja Dierich
INDIKA ist ein vom GKV-Spitzenverband (Spitzenverband der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen) im Rahmen des
Modellprogramms gem. § 8 Absatz 3 SGB XI gefördertes Projekt.
Seit dem 01.01.2014 können Betroffene und ihre Angehörigen Pankows von INDIKA
profitieren.
Warum haben wir das Versorgungskonzept INDIKA ins Leben gerufen?
Pankow ist mit seiner Fläche und seiner Zahl von 370.000 Einwohnern der größte Bezirk
Berlins. Insgesamt erleiden über 1.000 Bürger Pankows jährlich einen Schlaganfall. Einen
Schlaganfall zu erleiden oder sich um einen nahen Menschen mit Schlaganfall zu
kümmern, verändert das bisherige Leben plötzlich, unter Umständen sogar in erheblichem
Maße. Nach dem Aufenthalt in der Klinik/ Rehabilitationseinrichtung müssen häufig
Veränderungen in der Lebensweise erfolgen, das Leben neu organisiert werden.
Notwendig sind eine gut gestaltete regionale Versorgungsstruktur, eine frühzeitige
Koordination von Leistungen und Hilfen, ein umfängliches Wissen sowie ein reibungsloses
Ineinandergreifen der unterschiedlichen Akteure. Dies ist grundlegend, so dass eine
optimale Versorgung und Unterstützung für Sie als Betroffener und ihres Angehörigen
erfolgen kann.
Welchen Nutzen haben Sie bei INDIKA teilzunehmen?
INDIKA bietet Ihnen eine abgestimmte, optimierte Versorgung in Wohnortnähe innerhalb
des Gesundheits- und Versorgungsnetzes in Pankow. Unsere Partner sind qualifizierte
Krankenhäuser, Haus- und Fachärzte, Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten, Kurzund Tagespflegen, Beratungsstellen, Selbsthilfe, ambulante Pflegedienste, Ehrenamt und
vollstationäre Einrichtungen. Diese Partner sind spezialisiert in der Betreuung,
Behandlung, Beratung, Pflege und Begleitung von Schlaganfallbetroffenen und Ihren
Angehörigen. Sie arbeiten verbindlich auf Grundlage eines abgestimmten
Versorgungskonzeptes zusammen.
Sie als Betroffener und Angehöriger erhalten zudem:
¾
Persönliche, individuelle und qualifizierte Ansprechpartnerinnen des QVNIA e.V., die
Ihnen beratend, sie besuchend und begleitend an der Seite stehen. Ihnen Ihre
39
¾
¾
Versorgungsmöglichkeiten zum „besseren“ Leben mit Schlaganfall organisieren.
Kostenfreie Veranstaltungen von Experten, die Ihnen helfen umfassend über Ihre
Rechte, Versorgungsmöglichkeiten und Maßnahmen zur Krankheitsbewältigung
und Gesundheitsförderung informiert zu werden.
Einen „Wegweiser“ durch Pankow, der Ihnen alle Angebote aufzeigt und Ihnen
Tipps zur Versorgung, Behandlung, Selbstfürsorge, Gesundheitsförderung,
Begleitung und Beratung bietet.
Wer kann vom Versorgungskonzept als Betroffener und Angehöriger profitieren?
¾ Sie oder Ihr Angehöriger hatten vor einem ½ Jahr einen Schlaganfall? Oder Sie/ Ihr
Angehöriger hat vor einem ½ Jahr eine Demenz aufgrund eines Schlaganfalles
entwickelt?
¾ Sie leben in Pankow?
¾ Sie sind 55 Jahre und älter?
Sich möchten von dem Versorgungskonzept profitieren? Oder Sie haben konkrete Fragen
zum Projekt?
Dann wenden Sie sich bitte bei Interesse an uns. Gern möchten wir Sie persönlich
informieren! Wir sind für Sie täglich von 9.00 - 17.00 Uhr erreichbar.
Kontakt:
Katja Dierich (Geschäftsführung QVNIA e.V./ INDIKA)
Qualitätsverbund Netzwerk im Alter Pankow e.V. (QVNIA e.V)
Modellprojekt INDIKA, 10437 Berlin, Schönhauser Allee 59b
Telefon: 030 – 47488771
Telefax: 030 – 47488772
E-Mail QVNIA e.V. : [email protected]
E-Mail QVNIA e.V./ INDIKA: [email protected]
Internet: www.qvnia.de
*******
Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können.
Abraham Lincoln
***
Heiter zu sein ohne Ausgelassenheit Mut zu haben ohne Übermut Leicht zu leben ohne Leichtsinn Das ist die Kunst des Lebens.
Theodor Fontane
***
Wenn Du ein glückliches Leben willst, verbinde es mit einem Ziel.
Albert Einstein
40
Schnell und unbürokratisch:
Angebote der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Alle zwei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch eine
unfallbedingte Schädelhirn-verletzung. Das sind 270.000
Unfallopfer im Jahr - in etwa die Einwohnerzahl der Stadt
Augsburg. Die Hirnverletzung verändert abrupt den bisherigen
Lebensplan der Betroffenen und stellt sie und ihre
Familien vor völlig neue Herausforderungen, Probleme und
Fragestellungen. Bundesweit sind heute fast 800.000 schädelhirnverletzte Menschen auf
fortwährende Unterstützung durch Angehörige oder Pflegekräfte angewiesen. Ihnen in der
Öffentlichkeit eine Stimme zu geben sowie schnell und unbürokratisch zu helfen, ist
Aufgabe der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung.
Neben dieser direkten Hilfe engagiert sich die Stiftung aber auch in den Bereichen
Prävention, Forschung und Rehabilitation. Hierzu zählen besonders die Förderung von
Rehabilitationseinrichtungen und Kliniken durch die Ausstattung von Therapieplätzen, die
Bereitstellung von medizinischen Geräten und Hilfsmitteln, die Forschungsförderung auf
dem Gebiet der Neurowissenschaften, die Prävention von Unfällen durch gezielte
Aufklärungsarbeit über Unfallursachen und -risiken sowie die Bereitstellung von
kostenfreiem Informationsmaterial, unter anderem zum Thema Aphasie.
Herzstück der Stiftungsarbeit ist der Beratungs- und Informationsdienst für schädelhirnverletzte Menschen und ihre Angehörigen. Nach der Verletzung beginnt für die
meisten Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige ein Prozess der Auseinandersetzung und Bewältigung, der individuell sehr unterschiedlich verläuft. Für einen
erfolgreichen Rehabilitationsprozess, der auch weiterhin eine Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft ermöglicht, benötigen sie mit ihren individuellen Schicksalen und ihrem
unterschiedlichen Förderbedarf eine langfristige, multi-professionelle Unterstützung.
Hierzu leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Beratungsdienstes einen wichtigen
Beitrag.
Betroffene, Angehörige, Fachleute und Interessierte erhalten eine kostenfreie und
unabhängige Beratung zu allen Fragen rund um das Thema Schädelhirnverletzung. Sie
erhalten Informationen über vorhandene Versorgungsstrukturen in den Bereichen
Rehabilitation, Pflege und Nachsorge.
Ansprechpartner sind:
¾ Carsten Freitag, Dipl. Sozialpädagoge,
Leiter des Beratungsdienstes,
Tel: 0228 97845-50
[email protected]
41
¾ Markus Frechen, Diplom-Psychologe
Tel. 0228 97845-51,
[email protected]
¾ Heidi Maria Jülich,
Tel. 0228 97845-41
[email protected]
Seminare 2014
Eine Hirnverletzung ist ein besonders tiefgreifendes Lebensereignis. Mit ihr treten
zahlreiche Symptome auf, die eine berufliche, soziale und materielle Teilhabe in unserer
Gesellschaft erschweren. In dieser Situation nützt es nicht, auf das zurückzublicken, was
verloren ist. Deshalb hilft die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung mit ihrem Seminarangebot,
die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden auf die Gegenwart zu richten. Die Seminare
bieten individuelle Hilfe mit Langzeitwirkung für ein anderes, wertvolles und erfülltes Leben
nach einer Schädelhirnverletzung.
Neben Vorträgen mit Fachinformationen, praxisorientierten Workshops und gemeinsamen
Freizeitaktivitäten bleibt bei allen Seminaren genügend Zeit zum Austausch. Zeit, um
Kontakte zu knüpfen, für Spaß und Freude – denn gemeinsames Erleben stärkt und
schafft Vertrauen.
Erlebniswochenende für junge Menschen mit Schädelhirnverletzung
5. bis 7. September 2014, Dresden
Die meisten jungen Betroffenen hatten vor dem
Unfall klare Vorstellungen von ihrem Lebensweg:
Schule erfolgreich beenden, Ausbildung oder
Studium, Geld verdienen, Heirat und Kinder.
Durch die Schädelhirnverletzung ist nun alles
anders! Nun gilt es, neue Perspektiven zu
entwickeln, sich ins Leben zurück zu kämpfen und
zu lernen, was jenseits von Krankheit und Pflege
möglich ist.
Das Erlebniswochenende bietet Menschen mit
Schädelhirnverletzung im Alter von 18 bis 39
Jahren die Möglichkeit, sich kennen zu lernen und
auszutauschen. Neben einem vielseitigen Sportund Freizeitangebot erhalten sie in Workshops
Hilfe und Unterstützung, beispielsweise bei
Fragestellungen
zu
Alltagsproblemen,
zur
beruflichen Orientierung und zum Umgang mit
Ängsten. Ein gemeinsamer Ausflug ist ebenfalls
Bestandteil des Programms.
42
Seminarwochenende für Menschen mit Schädelhirnverletzungen ab 40 Jahre
8. bis 10. August in Hennef
Eingeladen sind Frauen und Männer mit einer Schädelhirnverletzung im Alter ab 40
Jahren. Bei Betroffenen in dieser Altersgruppe wirft eine Hirnverletzung andere Probleme
im Bereich der Krankheits- und Lebensbewältigung auf als bei jungen
Schädelhirnverletzten. Sie befinden sich beispielsweise in einer langjährigen
Partnerschaft, haben bereits eine erfolgreiche berufliche Karriere durchlaufen, haben
Kinder, die mit der neuen Situation umgehen müssen.
Seminarwochenende für Familien mit einem schädelhirnverletzten Kind
3. bis 5. Oktober 2014, Königswinter
Erleidet ein Kind eine Hirnverletzung,
hat dies Auswirkungen auf die ganze
Familie. Auch
wenn zunächst das Kind in seiner
Entwicklung betroffen ist, müssen
alle Familienmit-glieder urplötzlich
erfahren, dass sich auch die eigenen
Wünsche und Pläne verändern. Die
gesamte Familie ist extremen
Belastungen ausgesetzt.
An unserem Seminarwochenende
können die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer über ihre Ängste und
Sorgen sprechen und von den
Erfahrungen
anderer
Familien
lernen.
Fachleute
stehen
zur
Verfügung, um Antworten auf
drängende Fragen zu finden, z. B. nach der richtigen Schule, zum Umgang mit den
Belastungen im Alltag, zu medizinischen Fragen und rehabilitativen Grundlagen. Ziel ist,
dass sie nach dem Wochenende gestärkt und zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Auch für die Kinder – sowohl das betroffene Kind als auch Geschwister – ist es wichtig, zu
erfahren, dass sie nicht alleine sind, dass sich andere Kinder in einer vergleichbaren
Situation befinden.
Seminarwochenende zur Anleitung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen
11. bis 13. April 2014, Dresden
12bis 14. September 2014, Bad Herrenalb
Sich als Angehöriger mit Gleichbetroffenen auszutauschen, kann erleichtern und neue
Kraft geben. Bei den hohen Erwartungen an die Angehörigen ist es wichtig, sich ab und zu
Zeit zu nehmen, um über sich selbst in der Rolle des Pflegenden und Betreuenden
nachzudenken. Aber auch die eigene Entspannung sowie der sinnvolle Umgang mit den
eigenen Grenzen sind wichtig, damit der Pflegende nicht zum „hilflosen Helfer“ wird.
Das Seminar bietet die Möglichkeit, einmal dem Alltag zu entkommen, praktische
43
Hilfestellungen und Anregungen für die eigene, täglich herausfordernde Aufgabe zur
erhalten. Fachvorträge zu Therapie- und Integrationsmöglichkeiten sowie praxisorientierte
Workshops helfen dabei, das eigene Wissen zu erweitern, Handlungsalternativen zu
entwickeln und neue Kräfte zu sammeln.
Informationen zur Seminargebühr und zur Übernahme der Kosten für die Pflegevertretung
erhalten Sie bei den Ansprechpartnern des Beratungsdienstes.
Hilfsfonds
Oftmals hat eine Schädelhirnverletzung bei Betroffenen und Angehörigen eine finanzielle
Notsituation zur Folge. In diesen Fällen ermöglicht der Hilfsfonds der ZNS – Hannelore
Kohl Stiftung eine schnelle, unbürokratische, einmalige finanzielle Unterstützung bei
notwendigen Therapien oder Anschaffungen. Sei es durch die Finanzierung eines
Computers für therapeutische Zwecke, einen Zuschuss bei der Anschaffung eines
behindertengerechten Fahrzeugs oder die Kostenübernahme einer musiktherapeutischen
Behandlung.
Die Höhe der Zuwendung richtet sich nach der Bedürftigkeit des Antragstellers, ist jedoch
auf maximal 500 € begrenzt. Alle notwendigen Informationen und das Antragsformular
erhalten Sie auf der Website der Stiftung im Bereich „Rat und Hilfe/Hilfsfonds“ oder direkt
bei den Ansprechpartnern des Beratungsdienstes.
Über die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Die bundesweit tätige Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems
wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Bisher konnten
rund 30 Mio. Euro aus Spendenmitteln für über 630 Projekte an Kliniken, Institutionen und
Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergegeben werden.
Kontakt
ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Rochusstraße 24, 53123 Bonn
Tel. 0228 97845-0, Fax 0228 97845-55
www.hannelore-kohl-stiftung.de,
[email protected]
*******
Die ganze Mannigfaltigkeit, der ganze Reiz und die ganze Schönheit des Lebens setzen sich aus
Licht und Schatten zusammen.
Leo Tolstoi
***
Suche nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner
Tätigkeit.
Friedrich von Schiller
44
Beschäftigung - Wohnen – Beratung
Alma Via – Tagespflege für jüngere Menschen
Wenn das Ende der Reha naht, stellt sich für viele von einem Schlaganfall betroffene
Menschen – und vor allem für die pflegenden Angehörigen – die Frage, wie es weitergehen soll. Steht z. B. der Partner im Berufsleben, braucht er/sie die beruhigende
Gewissheit, dass der pflegebedürftige Angehörige während seiner Arbeitszeit optimal
versorgt, betreut und gefördert wird. So entscheidet oftmals das Wissen oder Nichtwissen
über die Möglichkeit gezielter Tagespflege darüber, ob jemand wieder nach Hause
kommen kann oder in ein Heim umziehen muss.
Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt ist die Tagespflege aber auch für Betroffene, bei denen
der Schlaganfall/die Hirnblutung schon viele Jahre zurückliegt, die allein oder mit Hilfe
eines Pflegedienstes in der eigenen Wohnung leben, die aber durch Einschränkungen in
der Mobilität oder der Sprachfähigkeit mit der Zeit vereinsamt sind.
Die Alma Via – Tagespflege für jüngere Menschen gibt es in der Kühnemannstraße im
Wedding seit 1996. Sie ist in ihrem Konzept in Berlin einzigartig. Von Montag bis Freitag
werden in der Zeit von 7 Uhr bis 16 Uhr bis zu 26 Tagesgäste im Alter von 18 bis 67
Jahren von einem engagierten multiprofessionellen Team betreut, gepflegt, gefördert und
beraten. Bei den Tagesgästen handelt es sich um Menschen, die einen Schlaganfall, eine
Hirnblutung oder einen Unfall erlitten haben. Oder sie leiden an einer neurologischen
Krankheit wie MS, ALS oder an einem Hirntumor. Gemeinsam ist allen Tagesgästen, dass
sie auf Assistenz und/oder Tagesstrukturierung angewiesen sind und dass sie am
gesellschaftlichen Leben teilhaben möchten. Unsere Gäste kommen aus allen Berliner
Stadtbezirken.
(Alle Fotos: Alma Via)
Ein Fahrdienst holt die Tagesgäste morgens von zu Hause ab und bringt sie nachmittags
wieder zurück. In der Tagesstätte werden zwei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten
angeboten. Neben der pflegerischen Versorgung durch Fachpersonal wie Krankenschwestern und Altenpfleger kümmern sich HeilerziehungspflegerInnen und –pädago-
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gInnen um die abwechslungsreiche Tagesgestaltung. Es gibt unterschiedliche
Gruppenaktivitäten, aus denen die Tagesgäste wählen können. Dazu gehören Spiele- und
Rätselrunden, Gedächtnistraining, Zeitungsschau, Englisch lernen, Gymnastik, Handarbeiten, Minigolf, gemeinsames Kochen/Backen, Spazierengehen, Singen, gemeinsam
Filme anschauen, Beschäftigung am PC, an der Wii oder an Hochbeeten. Einmal in der
Woche wird ein Ausflug angeboten, z. B. in eine Ausstellung, ein Museum, in Parks und
Gärten, in den Zoo, auf einen Wochenmarkt, in ein Café o. ä. Dazu kommen die
regelmäßigen jahreszeitlichen Feste sowie regelmäßige Treffen für die Angehörigen.
Neben all dem, was das Leben schön und
abwechslungsreich macht, darf ein Aspekt
nicht vergessen werden, der für manche
Tagesgäste sogar der wichtigste ist: die
Therapien. In der Tagesstätte arbeiten
Krankengymnasten, Ergotherapeuten und
eine
Logopädin,
die
auf
ärztliche
Verordnung in extra Therapieräumen
Therapien durchführen. Darüber hinaus
bieten wir mehrmals wöchentlich (von fest
angestellten
und
Honorarmitarbeitern)
Kunst- und Musiktherapie an. Unsere
Erfahrung hat uns gezeigt, dass besonders
schlaganfall-betroffene Menschen noch
lange nach der Reha – manchmal noch
nach
vielen
Jahren
–
beachtliche
Fortschritte machen können.
Ziele der gemeinsamen Anstrengungen in der Tagespflege sind, die jeweilige individuelle
Situation der Tagesgäste zu verbessern, ihre Selbständigkeit zu fördern, Angehörige zu
entlasten, Vereinsamung vorzubeugen oder eine Heimunterbringung zu vermeiden.
Eine Sozialarbeiterin berät und unterstützt bei der Klärung der Finanzierung durch
Pflegekassen, Sozialämter, Berufsgenossenschaften oder das Versorgungsamt. Gern
können Sie uns im Rahmen eines kostenlosen Probetages kennenlernen. Wir holen Sie
dazu von zu Hause ab und bringen Sie wieder dorthin zurück.
Die Alma Via Tagespflege ist aktives Mitglied der Berliner Schlaganfall-Allianz.
Zur Alma Via Pflegegruppe gehören u. a. eine Kurzzeitpflege sowie ein Betreutes Wohnen
(gemeinsam mit der Gesobau) mit 24-Stunden-Betreuung in Pankow-Weißensee, die sich
ebenfalls auf die Bedürfnisse schlaganfallbetroffener Menschen eingestellt und
entsprechend qualifiziert haben.
Kontakt und weitere Informationen:
Dorothee Philipps
Alma Via Tagespflege
Kühnemannstr. 22-26, 13409 Berlin
Tel.: 030/ 499 03 9-25Fax: 030/ 499 03 9-26
Mail: [email protected]
******
46
Aus dem Leben gerissen? Nicht bei uns !
In der Ausgabe 21/2013 der Broschüre „Trotz Schlaganfall & Aphasie – sinnvoll leben“
haben wir bereits unsere Einrichtung kurz vorgestellt. Das Konzept der ABFB Maßnahme
(Tagesangebot zur Beschäftigung, Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderungen) ist vordergründig auf Menschen mit erworbenen Hirnschäden abgestimmt. Ein
multiprofessionelles Team bietet den Klienten einen strukturierten Tagesablauf und
gezielte individuelle Förderung mit dem Ziel, in möglichst vielen Lebensbereichen wieder
größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen.
Über handwerkliche, hauswirtschaftliche und kreative Angebote werden unter Anleitung
vorhandene Fähigkeiten ausgebaut, verloren Gegangenes wieder erlernt oder durch
Kompensation neue Handlungsmöglichkeiten erschlossen.
Die Mitarbeiter des Tagesbeschäftigungszentrums (TBZ) sind Fachkräfte mit Erfahrung in
der Betreuung und Rehabilitation von Menschen mit erworbenen Hirnschäden. Eine
Psychologin mit neuropsychologischem Schwerpunkt ist sowohl zur Unterstützung der
Klienten als auch zur Beratung des Teams tätig.
In den Arbeitsbereichen Ton/Peddigrohr und kreative Arbeit, welcher von einer Kunsttherapeutin mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung angeleitet wird, können unsere
Klienten von bildnerischer Gestaltung bis hin zur Herstellung von Gebrauchs- und
Dekorationsgegenständen tätig werden. In der Kreativwerkstatt kann auch auf Leinwänden
und anderen Materialien gezeichnet werden.
Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Der Umgang mit der Raspel aller Anfang ist schwer
Die diesjährige Osterdekoration
wird angefertigt
Ebenso wird im Holzbereich der Kreativität unserer Klienten freier Lauf gelassen. Hier
werden verschiedene und kunstvolle saisonale Dekorationsartikel, wie z.B. Osterhasen
und extravagante Teelichter entworfen und gefertigt. Aus Holzplatten werden 3D-Objekte
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wie z.B. Vogelhäuser oder farbige Blumenkästen mit Ornamenten geschnitten. Beliebte
Brettspiele wie z.B. „Halma“ oder „Mensch Ärgere Dich Nicht“ können bestellt werden und
unsere Klienten fertigen diese dann unter fachkundiger Anleitung an.
Gegen einen kleinen Beitrag können eigens
angefertigte Produkte auch mit nach Hause
genommen werden. Der Holzbereich wird
von
einer
Arbeitspädagogin
mit
Tischlerausbildung angeleitet.
Im Hauswirtschaftsbereich werden täglich je
nach Speiseplan die Beilagen, Salate oder
Nachspeisen von den Klienten, mit
Unterstützung
eines
Mitarbeiters,
zubereitet. Einmal im Monat
kochen
unsere Klienten komplett selbst. Um selbst
zu kochen wird auch selbst eingekauft. Zu
einem selbstständigen Einkauf gehört dann
unter anderem ein Wegetraining.
Das positive Feedback unserer Klienten
gibt uns Recht.
Unser Schaukasten (alle Fotos: TBZ)
So erzählte uns ein Klient in einer kleinen Befragung: „Ich habe mich hier gleich
wohlgefühlt. Die Räume sind schön. Es gibt tolles Mittagessen und viel Auswahl in den
Arbeitsbereichen“.
Auf die Frage was hier eventuell noch zum Positiven verändert werden müsste, antwortet
er: „Nüscht“, mit einem Kopfschütteln untermalt.
Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann kommen Sie uns doch einfach in der
Müggelheimerstr.5a in Köpenick besuchen oder informieren Sie sich auf www.rc-online.eu.
Ihr TBZ Team
Kontakt
RC reweca Berlin gGmbH
Tagesbeschäftigungszentrum
Müggelheimer Straße 5a
12555 Berlin
*******
Das Glück ist ein Mosaik, das aus lauter unscheinbaren kleinen Freuden zusammengesetzt ist.
Daniel Spitzer
48
Individuelle Therapie nach einem Schlaganfall
Wussten Sie, dass der Schlaganfall in Deutschland die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter ist? Jährlich erleiden knapp 300.000 Deutsche einen
Schlaganfall und jeder davon ist ein Notfall! Auf die schnelle und individuelle Versorgung
der Betroffenen kommt es genauso an, wie auf ein individuelles und maßgeschneidertes
Therapiekonzept nach dem Krankenhausaufenthalt.
In unserer Pro Seniore Residenz Vis à vis der Hackeschen Höfe helfen wir Menschen, die
einen Schlaganfall erlitten haben, dabei, verloren gegangene Fähigkeiten durch spezielle
Reha-Maßnahmen teilweise oder komplett wieder zu erlangen. Ziel ist es, geschädigte
Gehirnareale zu reaktivieren. Betroffenen soll durch unsere Maßnahmen eine selbstständige Lebensführung im eigenen Haushalt ermöglicht werden.
Durch ein optimales Zusammenspiel von innovativer pflegerischer Versorgung und speziellen therapeutischen Methoden werden neurologische Symptome – wie beispielsweise
Bewegungs-, Koordinations- und Sprechstörungen – gelindert.
Hinter jeder guten Idee steckt ein starkes Team. Das interdisziplinäre Behandlungsteam
unseres Vital Centrums besteht aus Ärzten, Pflegekräften, Logopäden sowie Physio- und
Ergotherapeuten, die auf ein fundiertes Fachwissen und einen großen Erfahrungsschatz
zurückreifen. Ergebnis unseres ganzheitlichen und multi-professionellen Ansatzes ist ein
individueller Therapieplan, der optimal auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt ist.
Eine zielgerichtete Therapie und funktionale Therapiegeräte helfen bei der Wiedererlangung
von Selbständigkeit (Fotos: Pro Seniore)
Nach dem Credo „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir die Bewohner dabei, sich selbstständig zu versorgen. Denn Tätigkeiten, die vormals leicht von der Hand gingen, werden
nach einem Schlaganfall oftmals zu schwierigen Hürden im Alltag. So erlernen Betroffene
in unserer Therapieküche wieder, sich eigenständig zu versorgen und Nahrung zuzubereiten.
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Bei motorisch-funktionalen Störungen setzen wir auf das bewährte Bobath-RehabilitationsKonzept. Durch wiederholtes Üben sollen sich dabei bestimmte Bewegungsabläufe wieder
einprägen. Außerdem tragen ein spezielles Handfunktionstraining zur Förderung der
Feinmotorik und ein Gedächnistraining zur Verbesserung der kognitiven Leistungen bei.
Mittels Basaler Stimulation werden sensorischen Ausfällen bei den Betroffenen begegnet.
Dabei bieten wir dem Bewohner Wahrnehmungserfahrungen an, die alle fünf Sinne
ansprechen. Das sind beispielsweise Massagen, aber auch Methoden zur Schärfung der
Sinneswahrnehmung wie Summen oder das Hören von Musik. In der Gruppe können sich
die Betroffenen austauschen und finden gegenseitigen Halt.
„Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die sich aus unserer Arbeit ergibt. Unser größter
Ansporn ist es, unseren Bewohnern mit vollem Engagement zur Seite zu stehen. Denn
jeder kleine Schritt hin zur Autonomie ist eine große Belohnung für uns“, so Residenzleiter
Benjamin Stahl.
Kontakt
Für weitere Informationen wenden
sich Interessierte bitte an die
Info-Hotline 01801/848586
*******
Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten,
bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben.
Indianische Weisheit
***
Humor ist das Öl in unserer Lebenslampe
Aus Holland
***
Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.
Demokrit
***
Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat.
William Sommerset Maugham
50
Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und
Aphasiebetroffener und gleichartig Behinderter
Berlin e. V.
- LVSBWir bieten
¾ BERATUNG
¾ IN F O R M A T I O N
¾ HI L F E Z U R S E L B S T H I L F E
aus der Sicht und Erfahrung Betroffener und deren Angehörigen und
in Zusammenarbeit mit der Berliner Schlaganfall Allianz, Kliniken, Reha-Einrichtungen,
Stiftungen, anderen Selbsthilfeverbänden, Therapeuten und vielen anderen Partnern.
Unsere A N G E B O T E sind u. a. :
Information und Beratung zur Prävention des Schlaganfalls, über Risikofaktoren und
Warnzeichen, über Therapie- bzw. Rehabilitationsangebote und Hilfen bei
Problemen des täglichen Lebens ,
Kontakte zu Gleichbetroffenen, Angehörigen und anderen Interessierten und
Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch ,
Informationsvorträge zu medizinischen, therapeutischen und sozialen Fragen, eigene
Publikationen, regelmäßige Mitgliederinformationen,
Gruppen mit vielfältigen Programmen und Vorhaben, u.a. Gehirnjogging,
Gedächtnistraining, Spielegruppe, Gruppen jüngerer Betroffener,
Selbsthilfe- und Kommunikationsgruppen sowie PC-Trainingsgruppen für
Aphasiker,
Therapiebegleitende Maßnahmen in Gruppen: Gymnastik, Therapie im
Bewegungsbad, Reha-Sport für Schlaganfallbetroffene, sowie Bowling, Kegeln
und Boccia,
verschiedene Kurse, z B. Gesunde Ernährung, Copmputergrundkurs
Kulturelle Vorhaben, Wandern, Spaziergänge, Reisen.
Informieren Sie sich – fragen Sie uns !
Mitgliedsbeitrag : erschwingliche 42,00 € im Jahr.
Beratungs- und Geschäftsstelle Turmstraße 21, Haus K , Eingang A, 10559 Berlin,
Tel. 030/39747097 - Fax 030/39747098 – Sprechzeiten Die. und Do. 10.00 bis 14.00 Uhr,
Mail: [email protected] - Internet: www.lvsb-ev.de
51
Aus der Arbeit des LVSB
Eine Selbsthilfegruppe für Schlaganfall- und Aphasiebetroffene und
deren Angehörige hat im Sommer vorigen Jahres in Tempelhof die Arbeit aufgenommen.
Die Gruppe trifft sich regelmäßig einmal im Monat, und zwar an jedem 1. Montag um 17.00
Uhr. Treffpunkt ist das Café des DOMIZIL Alt-Mariendorf, Mariendorfer Damm 148-150,
12107 Berlin, nahe U-Bahnhof Alt-Mariendorf.
Die Praxis Frehe&Watzl betreut iin Zusammenarbeit mit dem LVSB e.V. diese
Selbsthilfegruppe. Im geschützten Rahmen erhalten Betroffene, ihre Angehörigen und
andere Interessierte gezielte Beratung, aktuelle Information, Austausch mit
Gleichgesinnten und letztlich Hilfe zur Selbsthilfe.
Ziele sind :
Isolation vermeiden,
Aufbau neuer Beziehungen,
Motivation zu einer vertrauensvollen Beziehung zum behandelnden Arzt,
Abbau von Unsicherheit und Angst ,
Stärkung des Selbstwertgefühls,
Aufbau einer neuem Lebensqualität.
Die Gruppe ist offen, Sie sind als neues Mitglied und/oder Besucher herzlich willkommen.
Anmeldung bei Frehe&Watzl Physiotherapie Ergotherapie, Telefon 030-761 066 960.
*******
Unsere therapiebegleitenden Sportgruppen freuen sich ebenfalls
über neue Teilnehmer. Siehe dazu unseren ausführlichen Bericht auf Seite 27,
Rehabilitationssport nach Schlaganfall.
Eine Gruppe ist angesiedelt im Haus MEDIAN Klinik Berlin-Mitte, Turmstraße 21, 10559
Berlin. Sie tirfft sich jeden Dienstag von 16.00 bis 17.00 Uhr. Kontakt und Anmeldung: Frau
Andrea Jaster, Tel. 030/3976-3016 oder …3015/AB.
Die zweite Gruppe trainert im Haus ZaR – Zentrum für ambulante Rehabilitation,
Gartenstraße 5 , 10115 Berlin-Mitte. Diese Gruppe trifft sich mittwochs von 15.00 bis 16.00
Uhr. Sie wird von Frau Anke Lautenschläger, Tel. 030/285184-130, betreut.
*******
Weitere therapiebegleitende Gruppen stehen Aphasikern zur
Verfügung; Neben den Selbsthilfegruppen, in denen man beim Treffen mit Gleichgesinnten
einen seelischen Anker findet und einen Anlaufpunkt auch für Angehörige, gibt es die
Möglichkeit, am PC-gestützten Sprachtraining teilzunehmen. Dieses Sprachtraining
stellt eine wertvolle Ergänzung der Sprachtherapie beim Logopäden dar. Es findet in
kleinen Gruppen, von je 2 Teilnehmern statt, die Teilnehmer werden von Fachfrauen
angeleitet und betreut. Damit wird eine hohe Effektivität gesichert.
Anfragen können Sie an den LVSB e.V., Geschäftsstelle, Teil 030/39747097 richten oder
an Frau Graf-Wegener, Tel. 030/442 70 26 oder an Frau Katja Wenzig, Tel.
030/53140340
*******
52
Unsere Wandergruppe trifft sich etwa alle 4 Wochen. Die Teilnehmer
haben viel Spaß und keiner wird überfordert. Berlin und seine nähere Umgebung hat viele
schöne Ziele zu bieten, die auch von gehbehinderten Teilnehmern oder Rollstuhlfahrern
gut zu bewältigen sind. Sollte einmal schlechtes Wetter einen Strich durch die Rechnung
machen, dann findet die Gruppe immer eine für alle angenehme und interessante
Ausweichvariante, wie den Besuch einer Ausstellung oder eines Museums. Und natürlich
kommt auch das persönliche Gespräch nicht zu kurz: beim Spaziergang oder einer
Wanderung werden natürlich auch Pausen bei einem Kaffee oder einer anderen
Erfrischung eingelegt.
Interessenten können sich bei Carsten Wiesner, Tel. 030 – 49870805 melden.
********
Am 25. Mai 2013 besuchten wir die Landesgartenschau Brandenburg
in Prenzlau. Diese Tagesfahrt mit dem Bus war lange im voraus geplant .Nicht vorauszusehen war, dass es an diesem Tag durchgängig regnen würde. Trotzdem ließen wir uns
die gute Laune nicht verderben.
Am besten gewappnet
gegen
die
Wetterunbilden waren
Mitglieder
der
Wandergruppe.
Mit
Schirm, Charme und
Kapuze wurde Wind
und Wetter getrotzt.
Aufwärmen konnten wir
uns
dann
in
der
Blumenhalle,
wo
exotische Pflanzen und
Blüten
und
wunderschöne Arbeiten
der
Floristen
zu
bewundern waren und,
nicht zu vergessen,
natürlich
in
der
Gaststätte auf dem
Messegelände
bei
gutem
Essen
und
freundlicher Bedienung,
ehe es am Nachmittag
nach Berlin zurückging.
(Fotos LVSB)
*******
53
Eine weitere, den ganzen Tag beanspruchende Fahrt ging mit der Soder Regionalbahn am 28. September 2013 bei wunderbarem Wetter nach Babelsberg.
Dort erwartete uns eine interessante Führung durch den Filmpark Babelsberg mit
aufschlussreichen Einblicken in die große Tradition der Filmproduktion in Vergangenheit
und Gegenwart. Die Babelsberger Ateliers sind mit vielen berühmten Namen von
Schauspielern und Regisseuren verknüpft.
Eine aufregende Stuntshow wurde geboten und nach einer Ruhepause und einem
Mittagessen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die weitläufigen Anlagen des Filmparks
noch auf eigene Faust zu durchstreifen.
Es war ein spannender, sonniger, frühherbstlicher Tag.
*******
Auch das Jahr 2013 war gekennzeichnet von vielen Aktivitäten in den
Berliner Stadtbezirken.
Beginnend
bei
den
Gesundheitstagen
im
Bezirks
Pankow im Mai, über die Kampagne
„Herzenssache Schlaganfall“ mit
dem „London-Schlaganfall-Bus“ im
August auf dem Potsdamer Platz –
einer Initiative der Stiftung Deutsche
Schlaganfall
Hilfe
in
Zusammenarbeit mit dem Centrum
für Schlaganfallforschung Berlin und
der Berliner Schlaganfall Allianz.
Weiter ging es mit dem Hoffest auf
dem
Gelände
des
Gesundheitszentrums
in
der
Turmstraße - ebenfalls im August über
die
Lichtenberger
Gesundheitsmesse im September
Info-Stand beim Pankower Gesundheitstag
(Foto: LVSB)
zur großen Veranstaltung am Weltschlaganfalltag , dem 29. Oktober im Congress
Centrum der Charité am Campus Mitte.
Das sind nur einige Beispiele – hinzu kamen Veranstaltungen mit Patienten, Angehörigen
und Interessierten in Kliniken und anderen Berliner Einrichtungen, wo sich der LVSB e.V.
mit seinen Angeboten und seiner Arbeit vorstellte.
Viele Einladungen zu großen Veranstaltungen im Jahr 2014 liegen bereits vor. Die
jährlichen Gesundheitstage im Bezirk Pankow sind schon vorbei. Als nächstes stand die
Reha-Messe „Miteinander Leben Berlin“ auf der Agenda.
Wo der LVSB anzutreffen sein wird, können Interessierte auf unserer Internetseite
www.lvsb-ev.de nachschlagen.
******
54
Die Tradition der vorweihnachtlichen Treffen wurde natürlich auch
2013 fortgesetzt. Viele Gruppen fanden sich in festlichem Rahmen zusammen, vielfach
wurden kleine Geschenke ausgetauscht oder einfach erzählt, was man im zu Ende
gehenden Jahr alles erlebte, welche Fortschritte man in der Rehabilitation erreicht hat und
was es für Ereignisse in der Familie gegeben hat. Und es wurden natürlich auch Pläne für
die kommenden Monate gechmiedet.
Zum wiederholten Male konnte der LVSB die wie immer gut besuchte zentrale
Weihnachtsfeier im Haus Pro Seniore vis à vis der Hackeschen Höfe begehen.
Der LVSB hatte darüber hinaus auch wieder zu einer Tagesfahrt mit dem Bus eingeladen.
Es ging zum Landhof Liepe im Barnimer Land, vorbei am Schiffshebewerk Niederfinow mit
dem weit fortgeschrittenen gewaltigen Neubau einer Schleusenkammer.
Der Landhof Liepe war einigen Teilnehmern schon gut bekannt, da der LVSB vor einigen
Jahren schon einmal in dieser Einrichtung
der EFJ Service- und Fürsorge
GmbH zu Gast war. Es handelt sich
hier um einen Integrationsbetrieb der
Kinderund
Jugendsowie
Behindertenhilfe,
in
dem
Arbeitsplätze für Schwerbehinderte
auf
dem
ersten
Arbeitsmarkt
geschaffen wurden. Bei einer
Führung über den Landhof, durch
das neue behindertengerechte Hotel,
den Scheunenladen und andere
Einrichtungen
lernten wir die
Arbeitsund
Beschäftigungsmöglichkeiten
für
behinderte
Menschen
und die vielfältigen
Angebote – bis hin zum großen
Restaurant
und
den
Sommerterrassen - für Gäste des
ehemaligen
Fischerdorfs
Liepe
kennen.
(Foto: LVSB)
Beim Mittagessen und an der nachmittäglichen Kaffeetafel konnten Gedanken
ausgetauscht und freundschaftliche Bande gefestigt oder neu geknüpft werden – bis es
dann wieder zurück nach Berlin ging.
*******
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Wichtige Adressen in Berlin und anderen Bundesländern
Akut- und Reha-Kliniken
(Schwerpunkt Neurologie)
Schwerpunkte:
Brandenburg-Klinik
Neurologische Abteilung
Chefarzt Dr.med. M. Jöbges
Brandenburgallee 1
16321 Bernau-Waldsiedlung
Tel.: 033397/30
Klinik zur Frührehabilitation und
Anschlussheilbehandlung ,
spezielle Aphasiestation
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Leitender Arzt Abt. Neurologie
Flotillenarzt PD Dr. Florian Masuhr
Scharnhorststr. 13
10115 Berlin
Tel. 030/28410
Stroke Unit/ Akutbehandlung des
Schlaganfalls
Centrum für Schlaganfall-Forschung Berlin
- Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum –
CSB-Sekretariat: Charité - Campus Mitte
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: 030/450 560 606
Fax: 030/450 560 952
E-Mail [email protected]
www.schlaganfallcentrum.de
Berliner Schlaganfall-Allianz
Prof. Dr. Andreas Meisel, Oberarzt der Klinik
für Neurologie der Charité,
Centrum für Schlaganfall-Forschung Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel. 030/450 560 607
www.schlaganfall-allianz.de
56
Charité Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin
Neurologische Klinik und Poliklinik
Leiter Prof. Dr. Audebert
Hindenburgdamm 30
12200 Berlin
Tel.: 030/8445-2276
„
-2412 Stroke Unit
„
-4428 Stroke Unit
„
-2255 (Ambulanz Neurologie
und Neurochirurgie)
Charité Universitätsmedizin Berlin
Direktor Neurologie Herr Prof. Dr. Mathias Endres
Oberarzt Herr Prof. Dr. Andreas Meisel
Campus Mitte
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Ltd.Oberarzt Prof. Dr. J.R. Weber
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: 030/450-560607 (Sekretariat)
"
-572079 (Poliklinik Neurologie)
"
-560076 (Stroke Unit)
„
-560235 (Schlaganfallambulanz)
„
-560560 (Neurologische Ambulanz)
„
-560145 (Schmerzambulanz)
Charité Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Klinik u. Poliklinik f. Neurologie u. Neurochirurgie
Ltd. Oberarzt Dr. Ploner
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Tel.: 030/450-560101 (Sekretariat)
"
-560314 (Stroke Unit)
"
-560324 (Stroke Unit)
„
-560038 (Spezialambulanz Spastik)
Dominikus-Krankenhaus
Berlin-Hermsdorf GmbH
- Geriatrie und Tagesklinik Chefärztin Frau Dr. Sybille Gebauer
Kurhausstraße 30 - 34
13467 Berlin
Tel.: 030/4092-361 (Geriatrie)
„
-700 (Tagesklinik)
Stroke Unit,
Akut- und Intensivbehandlung
des Schlaganfalls,
Poliklinische Betreuung
von Schlaganfallkranken,
Schlaganfallsprechstunde
Neurolog. Intensivbehandlung
besonders schwerer Schlaganfälle,
Stroke Unit/Akutbehandlung
des Schlaganfalls,
Schlaganfallambulanz,
Netzwerkzentrale des
Kompetenznetz Schlaganfall
Stroke Unit/Akutbehandlung
des Schlaganfalls
Tagesklinik zur Rehabilitation
von Schlaganfallkranken
57
DRK - Kliniken Berlin Köpenick
Neurologische Klinik Stroke Unit
Chefarzt Prof. Dr. med. Robert Stingele
Salvador-Allende-Straße 2 – 8
12559 Berlin
Tel.: 030/3035-3160
Fax: "
-3412
Stroke-Unit/ Akutbehandlung
des Schlaganfalls
Evangelisches Geriatriezentrum Berlin
Ärztl. Leiterin Prof. Dr. med.
Steinhagen-Thiessen
Reinickendorfer Straße 61
13347 Berlin
Tel.: 030/45941000
Fachkrankenhaus und
Tagesklinik zur Rehabilitation
von Schlaganfallkranken,
Beratungsstelle für ältere Bürger
Tagespflege
Evangelisches Johannesstift Berlin
Wichern-Krankenhaus
Chefarzt Dr. Warnach
Schönwalder Allee 26
13587 Berlin
Tel.: 030/33609-0
Akut- und Frührehabilitation
des Schlaganfalls
Geriatrische Tagesklinik
im Wichern-Krankenhaus
Pflegedienstleiterin
Frau Meilwes
Tel.: 030/33609-472
Evangelisches Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge
Leiter der Abt. für Neurologie
Oberarzt Dr. Kauert
Herzbergstraße 79
10362 Berlin
Tel.: 030/5472-4201 (Sekretariat)
Evangelisches Krankenhaus „Gottesfriede“
Abt. f. Innere Medizin (Geriatrie)
Oberarzt Dr. Kai Enno Brogmus
Schleusenstraße 50
15569 Woltersdorf
Tel.: 03362/779200
Tagesklinik zur
Rehabilitation von
Schlaganfallkranken
Akutbehandlung von
Schlaganfallkranken
Klinik zur Frührehabilitation
des Schlaganfalls,
Schlaganfallakutstation
58
Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau
Abteilung für Geriatrie
Chefärztin Frau Dr. B. Steinmüller
Funktionsäärztin Dr. Charlotte Lutz
Stadtrandstraße 555
13589 Berlin
Tel.: 030/3702-1402 (Sekr. CÄ)
-1409 (Pat.-Aufnahme)
Franziskus Krankenhaus
Allgemeinchirurgische Abteilung
Gefäßchirurgie
Chefarzt PD Dr. Rückert
Innere Abteilung
Prof. Dr. med. J.A. Schmidt-Lucke
Budapester Straße 15 - 19
10787 Berlin
Tel.: 030/2638-0 (Zentrale)
„
-3600 (Innere Abteilung)
„
-3701 (Gefäßchirurgie)
Schlaganfallspezialstation
mit 4 Monitorbetten zur
Akutbehandlung und
Frührehabilitation
Spezialstation für ältere
Schlaganfallpatienten
Integratives Gefäßzentrum
mit den Partnern Gefäßchirurgie,
Radiologie, Angiologie
Sankt Gertrauden Krankenhaus
Stationäre Geriatrie
Chefarzt Dr. med. Christian Stofft
Paretzer Str. 12
10713 Berlin-Wilmersdorf
Tel.: 030/8272-2738
Fax:
-2143
Akutgeriatrie und geriatrische
Frührehabilitation
Kliniken Beelitz – Neurologische
Rehabilitationsklinik
Chefärztin Neurologie Frau Dr. Anna Gorsler
Chefarzt Frührehabilitation Herr Dr. Olaf Lück
Paracelsusring 6 a
14547 Beelitz-Heilstätten
Tel.: 033204-22305
Tel. 033204-22313
Frührehabilitation
Anschlussheilbehandlung
59
BDH-Klinik Greifswald GmbH
Neurologisches Rehabilitationszentrum
und Querschnittsgelähmtenzentrum
Mecklenburg-Vorpommern
Ärztl. Direktor und Chefarzt
Prof. Dr. med. Thomas Platz
Karl-Liebknecht-Ring 26a
17491 Greifswald
Tel.: 03834/871-0
Fax: 03834/871-102
Neurologische Frührehabilitation
und weiterführende
Rehabilitation,
Anschlussheilbehandlung,
Tagesklinik,
Therapeutische Ambulanz
Helios-Kliniken Berlin-Buch
Neurologie mit Stroke Unit
Chefarzt Prof. Dr. Georg Hagemann
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
Tel.: 030/9401-54200
Fax: „
- 54209
Akutbehandlung des Schlaganfalls
Stroke Unit in Kooperation mit
II. Innerer Klinik
Behandlung komplizierter
Schlaganfallprobleme unter
Einbeziehung des Instituts
für Neuroradiologie der Klinik
für Neurochirurgie bzw. der
Klinik für Gefäßchirurgie und
der Kardiologischen Abteilung
der Franz-Volhard-Klinik
Helios-Kliniken Berlin-Buch
Geriatrie
Chefarzt Prof. Dr. Michael Berliner
Schwanebecker Chaussee 50
Zugang Lindenberger Weg, Haus 299
13125 Berlin
Tel.: 030/9401-4680
Fax: „
- 4720
Behandlung speziell
älterer Schlaganfallpatienten
Ida-Wolff-Geriatriezentrum Neukölln
Chefärztin Dr. Christine Mende
Juchaczweg 21
12351 Berlin
Tel.: 030/60001-600/603
Fax: 030/60001-605
Akutbehandlung und
Frührehabilitation für
geriatrische Patienten,
Tagesklinik
Jüdisches Krankenhaus Berlin
Chefarzt Klinik für Neurologie
PD Dr. med. Gerhard Jan Jungehülsing
Heinz-Galinski-Straße 1
13347 Berlin
Tel.: Neurologie 030/4994 -2388
Stroke Unit
-2209
Fax
-2982
Schwerpunkt: Stroke Unit /
Akutbehandlung des Schlaganfalls
60
St. Joseph-Krankenhaus
Chefarzt Prof. Dr. Thomas Müller
Gartenstraße 1 – 5
13088 Berlin
Tel.: 030/92790-0
Neurologie
St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
Neurologie
Chefarzt PD Dr. Olaf Hoffmann
Oberarzt Dr. Jens-Eric Röhl
Allee nach Sanssouci 7
14471 Potsdam
Tel: 0331/96826000
Stroke Unit /Akutbehandlung des
Schlaganfalls
Logopädisches und interdisziplinäres
Behandlungs- und Rehabilitationszentrum für
Intensiv-Therapie Lindlar
Sprachrehabilitation
Leitung: Dr. paed. Volker Middeldorf
Kamper Str. 17 – 19
51,789 Lindlar
Tel.: 02266/906-0 , Fax.: 02266/906-88
E-Mail: [email protected]
Schwerpunkte:
Intensiv-Aphasietherapie,
Intensiv-Sprachtherapie bei allen
Sprach-, Sprech-, Schluckund Stimmstörungen
Begleittherapie in Ergo- und Physiotherapie, Intensiv-Rehabilitation
MEDIAN Klinik Berlin-Kladow
Abt. für Neurologie
Ärztlicher Direktor und Chefarzt
des Fachbereiches Neurologie
Dr. med. Christian Dohle
Kladower Damm 223
14089 Berlin
Tel.: 030/36503-101
Frührehabilitation nach
Schlaganfall,
Klinik für Anschlussheilbehandlung
MEDIAN Klinik Berlin (Mitte)
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation
Chefärztin Dr. med. Petra Rech
Turmstraße 21
10559 Berlin
Tel.: 030/3976 -3081 Ärztl. Leiter
-3004 Patientenaufnahme
Fax: 030/3976-3005
Rehabilitation nach
Schlaganfall
61
MEDIAN Klinik Grünheide
Rehabilitationsklinik für
Neurologie/Neurochirurgie
Chefarzt Dr.. Michael Seifert
Chefärztin Dr. Janet Knauß
An der Reha-Klinik 1
15537 Grünheide
Tel.: 03362/739103
Fax: 03362/739222
Mail: [email protected]
Medical Park Berlin Humboldtmühle
Fachklinik für Neurologie, Orthopädie,
innere Medizin und Kardiologie
Chefarzt Neurologie Prof. Dr. Stefan Hesse
An der Mühle 2 – 9
13507 Berlin
Tel. 030/300240-0
Fax 030/300240-9009
Frührehabilitation,
Anschlussheilbehandlung (AHB),
stationäre Heilverfahren,
Berufsgenossenschaftliche
stationäre Weiterbehandlung
Das Schlaganfallzentrum bietet eine
multiprofessionelle Rehabilitationskette
von der Intensivstation bis zur
klassischen stationären
Rehabilitation
P.A.N. Zentrum für post-akute
Neurorehabilitation im Fürst- Donnersmarck-Haus
Leitender Arzt Prof. Dr. Stephan Bamborschke
Wildkanzelweg 28
13465 Berlin-Frohnau
Tel.: 030/40606-233
Fax: 030/40606-340
Park-Klinik Weißensee
Abteilung für Neurologie
Chefarzt Dr. med. Michael von Brevern
Schönstraße 80
13086 Berlin
Tel.: 030/9628-3702
Fax: "
-3213
Akutbehandlung und
Frührehabilitation
Reha Tagesklinik
Ambulante Rehabilitation
im forum pankow
Ärztliche Leitung Chefärztin Dipl. med. Karen Bienek
Hadlichstraße 19
13187 Berlin-Pankow
Tel.: 030/475102-0
62
RZP Rehazentrum Potsdam GmbH
Chefarzt Neurologie
Dr. med. Thomas Winter
Am Kanal 12
14467 Potsdam
Tel.: 0331/626 485-0
Fax: 0331/626 485-11
e-mail: [email protected]
Ambulante neurologische
Rehabilitation, ergänzende
Leistungen u.a. Präventionsangebote, Rehasport und
Funktionstraining
Schlosspark-Klinik
Abt. Neurologie
Chefarzt Prof. Dr. Thomas Lempert
Oberarzt Dr. Enrico Völzke
Heubnerweg 2
14059 Berlin
030/32640
Stroke Unit / Akutbehandlung des
Schlaganfalls
Unfallkrankenhaus Berlin
Klinik für Neurologie
Klinikdirektor PD Dr. med. Ingo Schmehl
Warener Straße 7
12683 Berlin
Tel.: 030/5681-4401
"
-2910 (Stroke Unit)
Vivantes Auguste Viktoria Klinikum
Rubensstraße 125, 12157 Berlin
Neurologische Klinik
Klinikdirektor Dr.Bruno-Marcel Mackert
Tel.: 030/13020-2153
030/130-2625 (Stroke Unit )
Fax 030/130-2052
Vivantes Auguste Viktoria Klinikum
Klinik für Innere Medizin - Geriatrie –
Chefarzt PD. Dr. Dr. Claus Köppel
Ärztl.Leiterin der geriatrischen Tagesklinik
Ursula Dietz-Fricke
Tel.: 030/130-20 2160
Fax
2859
Stroke Unit/Akutbehandlung
des Schlaganfalls und
Frührehabilitation
Stroke Unit/Akutbehandlung
des Schlaganfalls und
ambulante tagesklinische
Rehabilitation
63
Vivantes Rehabilitation GmbH
Chefärztin Neurologie
Dr. med. Diana Djouchadar
Rubensstraße 125, Haus 1
12157 Berlin
Tel. : 030/13020-5272
Fax: „
-2323
Rehabilitation des Schlaganfalls
und anderer neurologischer
Erkrankungen
Vivantes Klinikum Spandau
Neurologische Abteilung
Chefarzt Prof. Dr. Jörg Müller
Chefarzt Prof. Dr. Jörg Wissel
Neue Bergstraße 6
13585 Berlin
Tel.: 030/13013-2671
"
- 2681 (Stroke Unit)
Fax: "
- 2674
Stroke Unit/Akutbehandlung
des Schlaganfalls
Vivantes Klinikum im Friedrichshain
Neurologische Abteilung
Chefarzt PD Dr. H.-Chr. Koennecke
Landsberger Allee 49
10249 Berlin
Tel.: 030/13023-1483
Fax: "
-2045
Vivantes Klinikum Neukölln
Klinik für Neurologie
Klinikdirektor Prof. Dr. med. Nabavi
Stroke Unit: Oberarzt Dr. med. Crome
Rudower Straße 48
12351 Berlin
Tel.: 030/13014-2021 Sekretariat
"
-2244 Stroke Unit
Fax: "
-3263
Vivantes Humboldt Klinikum
Klinik für Neurologie
Direktorin Prof. Dr. Bettina Schmitz
Am Nordgraben 2
13509 Berlin
Tel.: 030/13012-2245
"
-3503 (Stroke Unit)
Fax: "
-2247
Neurologische Tehabilitation und
phys. Therapie
Spezialisiertes Stroke Team,
Akutbehandlung des Schlaganfalls
Stroke Unit / überregionale
Schlaganfallversorgung
Stroke Unit/Akutbehandlung
des Schlaganfalls
64
Vivantes Wenckebach Klinikum
Zentrum für Altersmedizin
Klinik für Innere Medizin/Geriatrie
Klinikdirektor PD Dr. Dr. Claus Köppel
Wenckebachstraße 23
12099 Berlin
Tel.: 030/13019-2700 oder 01
Fax: 030/
-2820
Fachklinik W o l l e t z s e e
Rehabilitations- Zentrum
Fachbereich Neurologie
Chefarzt Dr. Christian Brüggemann
Zur Welse 2
16278 Angermünde/OT Wolletz
Tel. Neurologie
033337/49412
Patientenanmeldung
/49604
Zentrum für ambulante Rehabilitation
(ZaR-Neurologie)
Behandlung des Schlaganfalls
Behandlung von neurologischen und
neuropsychologischen Folgen von Hirngefäßerkrankungen, Verletzungen,
Tumor- oder entzündlichen
Erkrankungen
Klinik für Anschlussheilbehandlung
Heilverfahren
Intensiv-Reintegrationsprogramm
Nachsorge
Bewegungstherapie für Schlaganfallpatienten
Logopädie
Hirnleistungstraining
Psychosoziale Betreuung
Case management
Chefarzt Prof. Dr. Diethard Steube
Gartenstraße 5
10115 Berlin
Tel.: 030/2851-666 Infos
Tel.: 030/285184-201 (Ltd. Arzt)
Fax: 030/285184-250
**********
65
Auskünfte, Kontakt- und Informationsstellen, soziale und kulturelle
Angebote, Dienstleistungsangebote
SEKIS - Selbsthilfekontaktund Informationsstelle
Bismarckstr.101, 5. Etage
10625 Berlin (Charlottenburg)
Tel.: 030/8926602
Mail: [email protected]
Fürst-Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
.
Villa Donnersmarck
Schädestraße 9 - 13
14165 Berlin (Zehlendorf)
Tel.: 030/847187-0
Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe
ZNS Hannelore Kohl Stiftung.
Rochusstraße 24
Carl-Miele-Straße 210
33311 Gütersloh
Service- u. Beratungszentrum
Tel. 01805093093
53123 Bonn
Tel. 0228/97845-0
Fax 0228/97845-55
Mail: info@ hannlore-kohl-stiftung.de
Regionales Schlaganfall-Büro
Brandenburg-Nord
Brandenburgallee 1
16321 Bernau
Tel.: 033397/31945
Mail: [email protected]
Servicepunkt Schlaganfall der
Berliner Schlaganfall-Allianz
Besucheradresse Charité Campus Mitte
Durchgang Luisenstraße 9, 10117 Berlin
Tel.: 030/450 560 600
Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V.
Littenstraße 108, 10179 Berlin
Vorsitzender Hartwig Eisel
Tel.: 030/27592525, Fax: 030/27592526
Förderverein zur Gründung einer Stiftung zur
Verbesserung der Lebensumstände
von Menschen mit dem Locked-in Syndrom - LIS e.V.
c/o Ch. Kühn und Dr. K.-H. Pantke
Mansteinstraße 3, 10783 Berlin
Tel./Fax:030/216887
66
Senatsverwaltung für Gesundheit
und Soziales
Patientenbeauftragte für Berlin
Karin Stötzner
Oranienstr. 106
10969 Berlin
Tel.: 030/9028-2100
Landesamt für Gesundheit und Soziales
Kundencenter im Versorgungsamt
Sächsische Str. 28, 10707 Berlin
Servicetelefon: 030/90229-6464
Fax: 030/90229-6095
E-Mail: [email protected]
Internet: www.berlin.de/lageso/behinderung
Landesbeauftragter für Behinderte
Dienstsitz: Senatsverwaltung für Gesundheit,
Soziales und Verbraucherschutz
Oranienstraße 106, 10969 Berlin
Dr. Jürgen Schneider
Tel.: 030/9028-2917
Fax: 030/9028-2166
Büro des Landesbeauftragten und
Geschäftsstelle des Landesbeirates für
Menschen mit Behinderungen
Frau Heike Schwarz-Weineck (LfB 1)
E-Mail: [email protected]
Bezirksamt Reinickendorf
Sprachberatungsstelle
Leiter Herr Ralf Wehke
Teichstraße 65, 13407 Berlin
Tel.: 030/90294-5035 Sprachberatungsstelle
Aphasie Landesverband Berlin e.V.
André Laqua
c/0 ZaPP Berlin
Frankfurter Allee 63
10247 Berlin
Tel, 030/45306114
Landesverband Brandenburg für die
Rehabilitation der Aphasiker
Frau Dr. Eva Seemann
Friedrich-Ebert-Platz 5
14913 Altes Lager
Tel.: 03372/441099
*************
67
Landesselbsthilfe verband
Schlaganfall- und Aphasiebetroffener
und gleichartig Behinderter Berlin e.V. – LVSB
Beratungs- und Geschäftsstelle:
An den
Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und
Aphasiebetroffener LVSB e.V.
Turmstraße 21 - Haus K Eingang A
10559 Berlin
Deutschland
Sprechzeiten: Di und Do 10 00 - 1400 Uhr
Anschrift:
Telefon:
Fax:
Mail:
Internet:
Turmstr. 21
Haus K Eingang A
D - 10559 Berlin
+49 (30) 39 74 70 97
+49 (30) 39 74 70 98
[email protected]
www.lvsb-ev.de
Beitrittserklärung
Ich/Wir erkläre(n) hiermit meinen/unseren Beitritt zum LVSB e.V.
mit Wirkung vom ____.____.________ als
A
ordentliches Mitglied
Fördermitglied
_________________________________________________________________________
Name, Vorname
Ich bin
Schlaganfallbetroffene(r)
Angehörige(r)
gleichartig Behinderte(r)
Rollstuhlfahrer(in)
Aphasiker(in)
Behinderung: _______ %
___________________________________
__________
______________________
Straße Hausnummer
PLZ
Wohnort
____.____.________
___________________________
______________________
Geburtsdatum
Beruf
Telefon
Der Jahresbeitrag beträgt für ordentliche Mitglieder und für Förderer mindestens 42,- Euro.
B Ich bin Partner(in) des vorgenannten Mitgliedes und möchte ebenfalls Mitglied werden:
________________________________________
______________________________
Name, Vorname
Partnerschaftsverhältnis
___________________________________
__________
______________________
Straße Hausnummer (sofern von A abweichend)
PLZ
Wohnort
____.____.________
___________________________
______________________
Geburtsdatum
Beruf
Telefon
Der Jahresbeitrag beträgt für Partnermitglieder mindestens 24,- Euro.
Mit meinem/unseren Beitritt erkläre(n) ich mich/wir uns einver standen, dass meine/unsere
personenbezogenen Daten auf elektronischen Datenträgern gespeichert und verarbeitet werden
dürfen. Sie unterliegen den Bestimmungen des Datenschutzgesetzes.
Überweisung
Einzugsermächtigung
Ich zahle meine Beiträge jährlich im voraus per
____________________ ____.____.________
_____________________________________
Ort
Unterschrift
Datum
Aufmerksam auf Ihren Verband wurde ich durch:
_________________________________________
68
IBAN: DE 7910 0900 0032 6678 4014
BIC: BEVODEBB
ZAR Zentrum für ambulante Rehabilitation
Orthopädie . Neurologie . Psychosomatik . Uro-Onkologie
Ambulante Reha: Heilverfahren und Anschlussheilbehandlungen (AHB)
Rehabilitation
Rubensstraße 125
12157 Berlin
|
Þ
030 130 20 28 60/-61
030 130 20 28 64
[email protected]
www.vivantes.de/reha
Behandlungsplätze/Indikationen
Diagnostik
220 Behandlungsplätze, 5 Fachgebiete:
ƒ
Kardiologie
ƒ
Neurologie
ƒ
Onkologie
ƒ
Orthopädie
ƒ
ƒ
Ärztliche Leitung
Kardiologie:
Neurologie:
Onkologie:
Orthopädie:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Chefarzt Dr. Timo Ylinen
Chefärztin Dr. Diana Djouchadar
Chefärztin Dr. Christa Kerschgens
Chefarzt Dr. Tillmann Stock
Doppler- und Duplexsonographie
Sonographie Abdomen, Schilddrüse, Weichteile
und Gefäße
EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung
Spirometrie, Blutgasanalyse
Echokardiographie, Stressechokardiographie
in Kooperation mit dem Vivantes Auguste-ViktoriaKlinikum steht das komplette diagnostische Spektrum wie z. B Endoskopie, Radiologie, Labor etc.
zur Verfügung
Leistungen
Therapieangebote
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Anschlussrehabilitation (AHB)
Intensivierte Rehabilitationsnachsorge (IRENA)
Heilverfahren (HV)
Kosten-/Leistungsträger
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Gesetzliche Rentenversicherung
Alle Krankenkassen
Berufsgenossenschaften
Selbstzahler
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Anfahrt
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
S1 Feuberbachstraße:
weiter mit Bus M76, X76 bis Cranachstraße
ƒ
ƒ
S2 Priesterweg:
weiter mit Bus M76, X76, 246, 170
ƒ
U9 Walter-Schreiber-Platz:
weiter mit dem Bus M76, X76
ƒ
S+U Innsbrucker Platz:
weiter mit dem Bus 187
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Fachärztlich geleitete medizinische und pflegerische Betreuung
Sport- und Bewegungstherapie, Medizinische
Trainingstherapie, Qi Gong, Bewegungsbad
Physiotherapie, Krankengymnastik
Rückenschule
Massagen, Packungen und Lymphödembehandlungen
Elektro- und Bädertherapie
Kardiosport und Ausdauertraining
Inkontinenz- und Beckenbodentraining
Ergotherapie, Alltagsorientierte Therapie, Verkehrstraining, Arbeitsplatzerprobung
Individuelle Atemtherapie und Atemschule
Logopädie bei Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen
Neuropsychologie, Psychotherapeutische Begleitung, Psychoonkologie
Entspannungsverfahren, wie z. B. Autogenes
Training, progressive Muskelentspannung
Diät- und Ernährungsberatung, Lehrküche
Tabakentwöhnung und Stressmanagement
Gesundheitsschulungen, Präventionsstrategien
Sozialberatung
.
.
.
.
Wirbelsäulenerkrankungen . Bandscheibenschäden . Rheuma, Arthrose, Osteoporose . Knie-/Hüftoperationen . Schulter-OP
Schlaganfall . Schädel-Hirn-Trauma . M. Parkinson - Multiple Sklerose . Schmerzen
Sprach-, Sprechstörungen . Aufmerksamkeitsstörungen
Affektive Störungen . Angst- und Panikstörungen . Somatoforme und Somatisierungsstörungen . Berufliche Wiedereingliederung
Behandlung nach Prostata-Tumor-OP und Harnblasen-Tumor-OP
Sämtliche Therapieangebote vor Ort . Mo-Fr 7-21 Uhr
Auch Rezeptbehandlung und EAP . Alle Kassen und Privat
ZAR Berlin . Gartenstraße 5 . 10115 Berlin-Mitte
Erreichbar mit U-/S-Bahn, Tram, Bus
Info-T
InfoInfo-Telefon:
030. 28 51 84-0