Music in Istanbul (Nov 2013)

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Music in Istanbul (Nov 2013)
Comenius-Projekt TAKE-A-BREATH - Meeting#4: Music in Turkey
Dienstag, 12. November 2013
Unser erster Tag in der Metropole Istanbul begann für mich um 7 Uhr. Ich war noch ein bisschen
durcheinander vom Flug am Montag. Zum Frühstück wurden mir Tomaten, Schafskäse, Brot und natürlich
türkischen Tee serviert. Um etwa 8 Uhr wurden Derya, meine Comeniuspartnerin, und ich von meinem
Gastvater durch den wilden Verkehr Istanbuls zur Schule gefahren, um dann dort das erste Mal auf die
Schüler der anderen Länder und natürlich auf ganz viele kontaktfreudige Türken zu treffen. Nachdem wir
uns untereinander von den ersten Eindrücken des vorherigen Abends ausgetauscht hatten, mussten erst
einmal Fotos von unserer ganzen Gruppe gemacht werden. Wenig später führte man uns in einen
Konferenzraum in der Schule, dort wurden wir mit Geschenken, Fotos und Videos herzlich Willkommen
geheißen.
Nach einer halbstündigen Pause auf
dem Pausenhof, trafen wir uns in einem
Klassenzimmer, wo wir dann, für
unseren bevorstehenden Auftritt am
Freitag, Lieder probten. Um etwa 12:30
Uhr ging es in die Schulkantine, wo wir
ein leckeres Mittagessen zu uns
nehmen durften, um dann wenig später
mit dem Bus zur Küste zu fahren. Dort
ging es dann per Schiff weiter zu
unserem heutigen Ausflugsziel Prince
Island. Wir begannen mit einer kleinen
Wanderung über die touristische Insel
zu unserem Ziel, dem Museum von
Prince Island. Dort konnten wir viel
Interessantes
und
hauptsächlich
geschichtliche Informationen über die
Insel erfahren. Nach dem Museum und dem Weg zurück zum Hafen, wurde uns Freizeit zugesprochen. Mit
Derya und noch anderen Türkinnen zusammen machten wir uns auf den Weg, um etwas zu essen. Nach
Empfehlung bestellte ich türkische Mantı, tortelliniartige Nudeln mit Joghurt und Tomatensoße, eine sehr
gute Wahl.
Gegen 19 Uhr brachte uns das Boot zurück aufs Festland. In Kadıköy trafen wir auf das Nacht-bzw.
Abendleben Istanbuls. Unser Ziel
war eine Karaokebar, in der sich
fast Alle des Projektes trafen und
Spaß hatten. Erst um 23:30 Uhr
war Schluss, und total erschöpft
machten wir uns mit der Metro
auf den Weg nach Hause und
fielen dort übermüdet ins Bett.
Bereits nach diesem ersten Tag,
war ich von der türkischen
Gastfreundschaft, der Offenheit
der anderen Jugendlichen und
der interessanten Stadt sehr
beeindruckt.
Comenius-Projekt TAKE-A-BREATH - Meeting#4: Music in Turkey
Mittwoch, 12. November 2013
Am zweiten Tag in Istanbul wurde ich gegen 6 Uhr
vom Rufen eines Muezzins geweckt. Nachdem meine
Comeniuspartnerin Özge und ich ein typisch
türkisches Frühstück zu uns genommen hatten,
machten wir uns auf den Weg zu dem Treffpunkt an
der Schule. Es war eine große Umstellung für mich,
den wir fuhren ca. eine halbe Stunde in einem
Minibus durch den wilden Verkehr mitten durch die
riesige Stadt. An der Schule angekommen gingen wir alle zusammen
(Italiener, Spanier, Estländer, Türken und wir Deutsche) in den
Musikraum, wo wir die Lieder für unseren Auftritt probten. Mittags
bekamen wir ein leckeres Essen in der örtlichen Kantine. Mit vollem
Magen gingen wir anschließend zum Bus und wir fuhren Richtig
europäischer Grenze, wo wir einen Palast besichtigten. Nachdem wir
den prunkvollen Palast durchlaufen waren, ging es erneut mit dem Bus
auf einer der 7 großen Hügel in Istanbul. Von hier aus hatten wir eine
unglaubliche Sicht über die ganze Stadt und den Bosporus. Wir stärkten
uns in einem kleinen Restaurant und fuhren mit dem Bus wieder zurück,
denn das offiziell geplante Programm war nun zu ende. Trotzdem
fuhren einige von uns noch in den besonders abends sehr belebten
Stadtteil Kadiköy, um erst ein paar Souvenirs zu kaufen und den Tag in
einer gemütlichen Gaststätte ausklingen zu lassen.
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Donnerstag, 13. November 2013
Heute beginnt der Tag für mich wieder um 6:30 Uhr. Ich gehe duschen (mit
Chlorwasser) und dann gibt es Frühstück. Rührei mit Käse und Schinken, wie im Hotel,
und natürlich Tee. Der Kleinbus zur Schule holt uns um 7:15 Uhr ab: also er hupt und
wir müssen uns beeilen, damit er nicht weiterfährt. Wir fahren täglich eine Stunde zur
Schule. Immer wieder hupt der Fahrer und jemand steigt hinzu. Auf dem Weg fahren
wir unter anderem auch durch ein Armeegebiet. Dort hat es ganz normale Gebäude
und sogar eine Schule, aber der Fahrer muss eine Genehmigung abgeben, wenn er
einfährt und auch wieder wenn er ausfährt. In der Schule treffen wir erst einmal ein
paar der anderen Schüler in der Kantine. Dann gehen wir in die Musikstunde. Der
Musiksaal ist faszinierend: die Tafel besteht aus einem XXL Touch-Screen-Flachbildschirm. Außerdem ist sehr
komisch, dass alle Türken (auch die Lehrer) einfach ans Handy gehen, wann sie wollen und die ganze Zeit SMS
schreiben. Nach der Musikstunde, in der wir wie immer den Cup-Song und „Let it be“ übten, war der Besuch in einer
Klasse am Programm. Ich war gespannt.
Ich ging in eine Türkischklasse, also eine
Klasse, die gerade Türkisch hatte.
Verstanden hab ich nicht viel, aber alle
fragten mich aus und zwei spielten und
sangen sogar ein Lied für mich! Der
Unterricht war anders als bei uns. Die
Schüler machten mehr oder weniger
den Unterricht. Einer las ein türkisches
Gedicht vor, und eine Andere machte
eine Art GFS über türkische Dichter.
Danach hatten wir eine Einzelübungsstunde mit Herrn Hegenauer (unser
Musiklehrer aus D.). Alles klappte super und er lobte uns. Nun gingen wir in die
Kantine, um zu Essen. Es gab irgendein sehr gutes,
türkisches Essen. Nun fuhren wir mit einem Bus in
Richtung Bosporus. Dort angelangt besichtigten wir die
Brücke und ein kleines Schloss mit
vielen Zimmern. Leider konnte
man keine Fotos machen. Jetzt
gingen wir auf einen Berg, von dem
man eine großartige Sicht über den
Bosporus und die Brücke hatte. Am
Ende des Tages gingen wir Schüler
noch mit den Türken in ein
Wasserpfeifen-Kaffee. Zum Abendessen ging eine Italienerin
mir ihrer Austauschpartnerin zu uns mit. Nach dem
türkischen Essen schauten wir noch einen Film und gingen ins Bett.
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Freitag, 15. November 2013
So wie an allen Tagen, haben wir uns am 4. Tag des Take-a-Breath Treffens Nr.4 in der Schule getroffen.
Von dort aus sind wir zu einem Stadion in Maltepe gelaufen. Dort angekommen wurden wir herzlich
begrüßt und gebeten im Vorführungsraum Platz zunehmen. Eine freundliche Türkin erklärte uns mit einer
Power-Point-Präsentation, dass es sich bei dem Stadion nicht nur um ein Sportgebäude handele, sondern
um eine staatlich unterstützte Organisation für Jugendliche. So dürfen dort Jugendliche kostenfrei an
Sommercamps teilnehmen, oder bekommen qualitativ guten Unterricht. Auch werden dort Feste gehalten
und mit Paraden und Tänzen oder einfach nur witzigen Spielen gefeiert. Auch gibt es Sammel- und
Spendenaktionen. Dann gab es für alle Kaffee, Tee und Kekse. Uns wurde klar, wie freundlich die
Mitarbeiter des Stadions waren. Danach wurden wir durch das Stadion geführt. Wir sahen den Fußballplatz
und auch einen Trainingsraum. In einer Schießanlage durften alle, die wollten, Schießen ausprobieren.
Auch bekämpften wir uns in Tischtennis und Armdrücken. Herr Hegenauer bekam vom Weltmeister
persönlich Tipps, auch wenn er verständlicherweise
danach kurz kein Gefühl mehr in den Armen hatte.
Alle sind von der
Musik begeistert…
Danach gingen wir zurück zur Schule. Dort wurde
uns ein riesiges Festmahl serviert mit Leckereien aus
der Türkei. Ob Couscous-Salat, gefülltes Brot oder
Das Stadion von Maltepe
Süße Leckereien, alles konnte in gemütlicher
Atmosphäre gegessen werden. Nach wenigen Reden
und schon leichter Verabschiedungsstimmung
mussten wir in eine andere Schule fahren um für den
Abend zu proben. Dort angekommen probten erst
alle zusammen, dann die einzelnen Nationen. Ein
wenig Zeit später begann auch schon unsere Vorführung. Nach einer kurzen Einführung eines im Projekt
teilnehmenden Türken fingen die Esten mit ihrer
Darbietung an: So wie jedes Land sangen sie zwei
Lieder und zeigten danach das im eigenen Land
vorbereitete Video. Danach folgten wir. Jetzt
kamen die Spanier mit einer sehr tänzerischen
Darbietung. Darauf folgten die Italiener, die mit
ihrer Band alle Herzen eroberten. Zuletzt spielte die
türkische
Band
ihre
Songs. Nach den Türken sangen alle zusammen die in den letzten
Tagen erarbeiteten Stücke: „Let it be“ und „Cup song“. Dann wurde
das Video gezeigt, dass aus allen Videos der fünf Nationen
entstanden war. Als großer Abschluss spielte eine türkische Band,
die das ganze Publikum mitreißen konnte. Nur mit mehrmaliger
Aufforderung der Lehrer war die Partystimmung zu stoppen. Danach
fuhren alle erleichter und glücklich zurück zur Schule. Danach gingen
einige noch zu einer Hausparty oder nach Kadikoy, einer
Shoppingmeile. Im Großen und Ganzen erlebten wir also einen tollen Tag.
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Samstag, 16. November 2013
Heute sollten wir uns früher als üblich an der Schule treffen, schon um 8
Uhr. Meine Gastschwester und ich standen deshalb früh auf, frühstückten
und gingen zur Schule, wir waren sogar, anders als sonst, pünktlich am
Treffpunkt. Doch niemand anders war da. Wir gerieten ein wenig in Panik
und riefen die türkische Lehrerin an. Diese teilte uns mit, dass der
Treffpunkttermin um 40 min nach hinten verschoben worden war und alle
benachrichtigt wurden. Doch uns hatte man irgendwie vergessen. Also
beschlossen wir, da wir schon noch sehr müde waren, in ein Café zu gehen.
Wir liefen ein paar Minuten und trafen dabei einen weiteren
Comeniusprojekt-Teilnehmer, der auch nicht mitbekommen hatte, dass das
Treffen erst später stattfinden würde. Also gingen wir gemeinsam in das
Café, tranken Türkischen Kaffee und unterhielten uns. Dann gingen wir zu
dem Treffpunkt, an dem jetzt auch schon einige unserer Freunde standen.
Mit dem Bus fuhren wir nun über die Bosporus-Brücke auf die europäische Seite und stiegen am
Sultan Ahmet Platz aus. An diesem Platz stand auch der Topkapi Palast, den wir dann, nach einer
kurzen Wartezeit wegen der Tickets, auch betreten durften. Dort erklärter uns unser früherer TourGuide noch ein paar Details zu dem Palast. Danach durften wir uns die Ausstellungsstücke ansehen,
zum Beispiel die riesigen Kleider der Sultane, ihre hühnereigroßen Diamanten oder ihr teurer
Schmuck.
Darauf gingen wir zu einem „Meatballhouse“ (Türkisch
„Köfte“), in dem schon für uns reserviert und gedeckt war.
Wir bekamen Salat und dann die „Köfte“. Diese stellten sich
als längliche Stücke gebratenen Hackfleisches heraus, die
mit einer scharfen Soße gegessen wurden. Um 2 Uhr
gingen wir dann zur Hagia Sophia, einer großen Moschee,
die früher immer wieder zu einer Kirche und zurück zu
einer Moschee gewandelt worden war, sodass zahlreiche
Bilder, auch von Jesus und der Jungfrau Maria. Doch wir
konnten sie leider nicht in ihrer ganzen Pracht, mit all dem
Gold und den Gemälden bewundern, da sie momentan
restauriert wurde.
Nachdem wir die Hagia Sophia verlassen hatten, gingen wir zur
Blue-Mosque, der größten Moschee, in der auch noch gebetet wird.
Wir Mädchen bekamen alle Kopftücher, die wir während unseres
Aufenthalts in der Blue-Mosque tragen mussten. In der Moschee
war alles mit Teppich ausgelegt, damit man überall beten kann,
weshalb wir unsere Schuhe am Eingang in Plastiktüten stecken
mussten. Später besuchten alle den großen Basar, an dessen
Ständen sich wunderbare aber oftmals gefälschte Dinge befanden,
die man aber trotzdem verhandeln konnte. Daraufhin trafen sich
die meisten Teilnehmer noch und wir gingen essen. Wir
beschlossen spontan, noch in eine Bar zu gehen. Doch wir mussten
sehr lange laufen, bis wir eine fanden. Auf dem Weg dorthin
verloren wir uns ein paar Mal und erlebten einen Heiratsantrag
mit. In der Bar angekommen, mussten die ersten schon gehen. Alle
verabschiedeten sich von uns, oft unter Tränen und dem
Versprechen, sich gegenseitig zu besuchen. Die anderen blieben
noch ein wenig länger in der Bar, wo es jedes Mal tränenreiche
Abschiede gab, wenn der Nächste gehen musste. Es war eine
wunderbare Woche zusammen, die Keiner jemals vergessen wird.