Lotse geht nicht ganz von Bord

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St. Michael verabschiedet Gerd Buller
Do., 05.07.2012
Lotse geht nicht ganz von Bord
Gerd Buller erhielt seine Verabschiedungsurkunde aus den Händen von Gregor Bernhart, Vertreter des
Schulträgers (r.). Ehefrau Anneli Buller wurde mit einem Blumenstrauß bedacht. Foto: Christian Wolff
Ahlen - Mit Vergleichen sparten Laudatoren und Ehrengäste nicht. Da war vom „Geist St.
Michaels“, von der „guten Seele“ und vom „Eisernen Gebu“ die Rede. Und sogar Parallelen
zu Otto von Bismarck – „Der Lotse geht von Bord“ – sahen Schüler und Kollegen in Gerd
Buller. Mit Gottesdienst und Festakt wurde der stellvertretende Schulleiter des
„Bischöflichen“ am Donnerstag in den Ruhestand verabschiedet.
Von Christian Wolff
Seit fast vier Jahrzehnten prägte Buller das Leben am St. Michael, davon 17 Jahre als „Vize“. Drei
Schulleitungen erlebte er dabei: Schwester Josefinia, Bernhard Morsbach und Mechtild Frisch.
Letztere würdigte den künftigen Pensionär für sein schier unermüdliches Engagement. In Phasen des
beschleunigten gesellschaftlichen Wandels habe er immer den Überblick behalten, und dennoch jedes
einzelne Mosaiksteinchen gesehen. „Ein Schüler in Not hat sogar mal bei dir wohnen dürfen“,
berichtete Frisch. „Du warst und bist kein Funktionär, sondern ein Mensch, dem man vertraut.“ Trotz
mühevoller Arbeit, hielt sie fest, habe Buller seine Arbeit geliebt, war sogar häufig spätnachmittags
und abends noch im „Kloster“ anzutreffen. „Dem Chaos des Umbaus hat sich Gerd Buller als Fels in
der Brandung entgegenstellt“, konstatierte auch Gregor Bernhart, der den Schulträger vertrat. Er
plauderte aus der Personalakte, die 1977 auf „Gerhard Franziskus Maria Buller“ ausgestellt wurde.
„Anfangs musste er noch von Münster aus pendeln“, wusste Bernhart zu berichten. „Inzwischen ist er
ein gefühlter Ur-Ahlener geworden. Und der visuelle Eindruck bestätigt das Alter der Pensionierung
nicht.“ Die vermeintlichen Risiko-Sportarten, die Buller laut Personalakte ausprobierte („Rad-Rodeo
mit Absteigen bei voller Fahrt“), entpuppten sich bei genauerer Betrachtung als Unfallmeldungen.
Dennoch war Sport immer ein Schwerpunkt für Gerd Buller. Bullers Organisationstalent, das hob
Johannes Epke in einem gemeinsamen Beitrag mit den Elternvertretern Dr. Astrid Klammer und Jörg
Haake sowie Schülervertreterin Pauline Lux hervor, sei besonders in der fast zehnjährigen
Umbauphase zutage getreten. Eben wie ein Lotse auf einem Schiff habe der stellvertretende
Schulleiter geholfen die Bagger und Bauzäune zu umfahren – auch in Zeiten, in denen der Kapitän
wechselte. So ganz „von Bord“ gehen werde Buller aber sicher nicht, auch wenn Bürgermeister
Benedikt Ruhmöller diese Hoffnung äußerte. Wenn es nach ihm ginge, sollte sich der Pensionär
künftig noch mehr ins Gemeinwohl der Stadt einbringen. Mehr Bilder
auf www.ahlener-zeitung.de
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