Waldkräfte Gelebte Waldlandschaft Projektmappe
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Waldkräfte Gelebte Waldlandschaft Projektmappe
Waldkräfte Gelebte Waldlandschaft Projektmappe Walderlebnispfad Die Projektmappe Ziel der Projektmappe: Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen sollen in der Verbindung mit dem Schlosspark ein kulturelles und botanisch aufbereitetes Angebot um die Gloriette haben. Die Kreisläufe des Waldes und kulturellen Einflüsse auf diese Waldlandschaft werden nicht nur thematisiert sondern auch von den Besuchern mit gestaltet. Zielgruppe – Nutznießer: • Kinder aus den Kindergärten und Schulen der Freistadt Eisenstadt • Pädagogen der verschiedenen Schulen und Kindergärten • Erwachsene, die an einer Natur- und Kulturführung interessiert sind • Familien, die nachhaltige Waldprojekte umsetzen wollen. • Kinder und Erwachsene, die ein besonderes Bewegungsprogramm absolvieren wollen Ausgangslage: Der Stadtwald auf dem Gloriettenberg ist von der Stadt Eisenstadt auch zu Fuß leicht erreichbar und wird gerne von Erholungssuchenden erwandert und erforscht. Ein Restaurant in der Gloriette, ein Walderlebnispfad und Fitnessparcours sorgen für eine nötige Infrastruktur der Besucher. Dieser Wald weist neben einer typischen Niederwaldbewirtschaftung mit Eiche und Hainbuche im Leithagebirge auch einen Föhrenbestand (Schwarzföhre) auf, welcher in Gemälden und historischen Dokumenten festgehalten worden ist. Die kulturhistorischen Objekte, die Ausrichtung des Waldbestandes zu einem Landschaftspark und die Vegetation im Leithagebirge werden durch eine Erweiterung des Erlebnispfades und durch einen Bildungs- oder Arbeitsauftrag an Besuchern erlebbar gemacht. Eckdaten: Exkursionen, Führungen oder auch Veranstaltungen geben Einblick in die Landschaft, jedoch lassen sie keinen Bezug der Besucher zum Wald und Natur herstellen. Erst die eigenen Aktivitäten, das Mitgestalten und die Umsetzung involvieren den Besucher in Kreisläufe der Natur und es kann zu einem nachhaltigen Handeln führen. Für Bewegungsinteressierte, Natur- und Kulturliebhaber bieten die Gloriette und die umgebende Waldlandschaft einen einzigartigen Erholungs-, Erlebens- und Seminarraum. In alten Dokumenten und Plänen sind kulturelle Objekte wie Parapluie, Batterie, Grotte, Aussichtsturm und Wege beschrieben und der Höfleiner Föhren Wald wurde als erweiterte Parkanlage des Schlossparks gesehen. Im Parkpflegewerk von Dr. Franz Prost und den Aufzeichnungen von Stefan Kalamar (siehe oben) gibt es konkrete Anhaltspunkte für die Gestaltung der Waldlandschaft. Der Verein „Freunde des Eisenstädter Schlossparks“, gab das Leit- und Informationssystem des Schlossparkes und eine Schlossparkbroschüre heraus und ist ein wichtiger Partner für die Waldlandschaft um die Gloriette. Der Wald im Leithagebirge unterlag früher noch mehr als jetzt der Betriebsform und Bewirtschaftung eines Nieder- und Mittelwaldes. Wald als ein Lehrmeister für Schüler und Pädagogen: Als komplexes Ökosystem bietet der Wald unzählige Beispiele für fachkundliche, biologische und ökologische Lerninhalte. Im Wald kann man sich wohl so anschaulich wie nirgends sonst mit der Nutzung der Natur auseinandersetzen, die deren Schutz einschließen muss. Der Wald als Lehrmeister kann Schülern ein selbstendeckendes praxisorientiertes Lernen ermöglichen. Mit seinen vielfältigen Lebewesen und Funktionen bietet er zahlreiche Beispiele für Unterrichtsthemen aus fast allen Schulfächern. Er ist ein Ort der Stille, aber auch der körperlichen Aktivität. Der Wald bietet aber vor allem Freiräume und Grenzen, in denen soziale und emotionale Kompetenzen wachsen können. Die Weiterentwicklung des Erlebnispfades „Waldkräfte“ (work in progress) durch die Mitarbeit der Besucher. Mit der Erweiterung des Erlebnispfades sollen gemeinsam mit Kindern und Erwachsenen Forschungsfelder und Beobachtungsstationen geschaffen werden, an denen ein fortwährendes und nachhaltiges Lernen und Arbeiten möglich ist. Diese Felder werden zusammen mit Fachexperten ausgewiesen und erarbeitet.Themen wie Waldwissen, Landschaftsästhetik und Gesundheit werden von den Beteiligten durch Aufträge im Rahmen einer Führung oder Projekteinheit aktive gestaltet. Mit einem Pulk von Waldpädagogen, Landschafts- und Naturführer, Naturparkführer, Kräuterpädagogen und Forstund Kulturführer können Führungen und Aktivitäten in Anspruch genommen werden. Projektresultate: • Möglichkeit zur Einbindung eines Waldunterrichtstages in den Schulalltag. • Pflege, Instandhaltung aber auch Ausbau von attraktiven Erlebnisobjekten. • Patenschaften oder Schirmherrschaften über einzelne Objekte oder Wald-/Landschaftsflächen zu haben. • Ein langfristiges Denken und nachhaltiges Handeln bei Projekten inszenieren. • Wissensaustausch mit Fachleuten aus den Institutionen wie Naturschutz, Forstwirtschaft, Landwirtschaftskammer, .. Partner für das Projekt: • Stadt Eisenstadt • Tourismusverband Eisenstadt • Fürst Esterhazy´sche Privatstiftung • Landesregierung Forstwesen • Naturschutz Burgenland • Verein “Freunde des Eisenstädter Schlossparks“ • Naturpark Leithagebirge • Landesschulrat der Grundschulen und weiterführenden Schulen • Der Burgenländische Forstverein Bildungsbausteine: Ausgehend vom Unterrichtsfach, sollte der Fachlehrer ein passendes Thema auswählen, mit welchem er die Schulinhalte vermitteln kann.Viele Bildungsbausteine eignen sich auch gut zur Einführung einer Thematik, die anschließend im Unterricht vertieft wird. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind zahlreiche Themen so aufbereitet worden, dass ein zweiter Pädagoge aus einem anderen Fach in die Waldausgangsplanung und Durchführung mit einbezogen wird. Mit diesen komplexen Bildungsbausteinen wird den Schülern vermittelt: hier gibt es so enge Zusammenhänge zwischen verschiedenen Fächern, dass die entsprechenden Pädagogen zusammen den Unterricht gestalten können. Wenn Pädagogen hier gemeinsam auftreten, dann verknüpfen sich auch Zusammenhänge in den Köpfen der Schüler besser. Zudem erleben die Schüler ihre Lehrer als Team, eine zusätzliche wertvolle soziale Erfahrung. Fachübergreifend organisierte Bausteine haben auch den Vorteil, dass mehrere Unterrichtsstunden zusammengefasst werden können. Ein Waldausgang benötigt meistens mehr Zeit als der Unterricht in den Klassenzimmern. Schulorganisatorisch ist es einfacher, einen ganzen Unterrichtstag vom klassischen in das grüne Klassenzimmer zu verlegen. Dazu können dann optimal alle Fächer des Schultages im Wald an einem Tag behandelt werden und Ausreichend Fachlehrer anwesend sein. Die tabellarische Übersicht bieten Vorschläge für Verknüpfungen verschiedener Bildungsbausteine. Der Zeitbedarf ist für die Umsetzung der gesamten Bildungsbausteine als Mindestdauer kalkuliert (ein Tag entspricht einem Unterrichtstag mit max. fünf Unterrichtsstunden: 5x45 min). Thema: Berechnung von nachhaltigen Nutzungsmengen einer Waldbewirtschaftung Fächer: Mathematik, Geometrie Schulstufe: HS, AHS 2-4 Unterstufe Zeitbedarf: 2 Tage Umsetzende Bildungsbausteine: • Altersbestimmung an Bäumen • Berechnung von Umfang und Durchmesser eines Kreises am Beispiel von Bäumen • Kreisflächeninhalte im Wald berechnen • Baumhöhenmessen mit Hilfe der Strahlensätze • Berechnung des Zylindervolumens am Beispiel eines Baumstammes • Nachhaltigkeit • Erkunden eines Waldbestandes Bemerkungen: Zusammen mit dem Förster/Waldpädagogen lernen die Schüler die Notwendigkeit der Waldbewirtschaftung in Mitteleuropa kennen. Sie erfahren, was der Begriff Nachhaltigkeit mit der Forstwirtschaft zu tun hat. Die Zusammen hänge begreifen sie, wenn sie selbständig nachhaltige Nutzungsmengen Holz berechnen und das Ergebnis mit dem Förster diskutieren können. Dieser kann ihnen evtl. einen Holzstoß mit genau der berechneten Menge Holz zeigen. Die Nachhaltigkeit: Diese ursprüngliche Definition wurzelt im forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeitsdenken. Erstmals wurde die Grundidee 1560 in der kursächsischen Forstordnung formuliert. Grund war der hohe Bedarf an Holz für die Bergwerksverbauungen: „.....dass den Untertanen und Bergwerken, soviel möglichen und die Gehölze ertragen können, eine währende Hilfe, auch eine unseren Ämtern eine vor und vor bleibende und beharrliche Nutzung bleiben möge.“ Bei der Zweiten Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa in Helsinki 1993 wurde die nachhaltige Waldbewirtschaftung so definiert: Die Behandlung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Weise und in einem Ausmaß, dass deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit, Vitalität sowie deren Fähigkeit, die relevanten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen gegenwärtig und in der Zukunft zu gewährleisten, auf lokaler, nationaler und globaler Ebene erhalten bleiben, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen. In dieser in Europa anerkannten Definition kommen die Multifunktionalität des Waldes und das Streben nach nachhaltiger Entwicklung von Natur und Wirtschaft zum Ausdruck. Für die Beurteilung und Entwicklung lassen sich folgende Kriterien heranziehen: • Waldressourcen - Erhaltung und angemessene Verbesserung der Waldressourcen und ihr Beitrag zu globalen Kohlenstoffkreisläufen. • Gesundheit und Vitalität - Erhaltung der Gesundheit und Vitalität von Waldökosystemen. • Produktive Funktionen der Wälder - Erhaltung und Stärkung der produktiven Funktionen der Wälder (Holz- und Nichtholzprodukte). • Biologische Vielfalt - Erhaltung, Schutz und angemessene Verbesserung der biologischen Vielfalt in Waldökosystemen. • Schutzfunktionen - Erhaltung und angemessene Verbesserung der Schutzfunktionen in der Waldbewirtschaftung (insbesondere Boden und Wasser). • Sozioökonomische Funktionen - Erhaltung anderer sozioökonomischer Funktionen und Bedingungen. Österreichischer Wald: Derzeit bedecken die Wälder knapp die Hälfte der österreichischen Landesfläche. Darauf stehen 3,4 Milliarden Bäume (laut Waldinventur 2008/2009). Obwohl die österreichische Forstwirtschaft mehr Bäume erntet als je zuvor, wächst nach wie vor mehr nach, als genutzt wird. Während weltweit u.a. durch Urwaldrodungen die Waldfläche abnimmt, hat sie in Österreich in den letzten 25 Jahren um rund 111.000 Hektar zugenommen. Das entspricht fast der gesamten Waldfläche des Burgenlandes. Blieb der Holzeinschlag in den 80er und 90er Jahren mit rund 19 Millionen Festmetern relativ konstant, so ist er seit dem Jahr 2000 auf 26 Millionen Festmeter markant angestiegen und erreicht damit einen historischen Höchststand. Trotz dieser starken Zunahme wird immer noch weniger Holz geerntet als zuwächst. Daher stieg auch der gesamte Holzvorrat weiter an und liegt aktuell bei 1,14 Milliarden Festmetern. Rund ein Drittel der Vögel, Insekten, Pilze und Pflanzen im Wald ist vom abgestorbenen Holz abhängig. Der Vorrat an stehendem Totholz im Ertragswald hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt: Lag er in der Periode 1992/96 noch bei 4,5 Kubikmeter je Hektar, stieg dieser Wert für die Periode 2007/2009 bereits auf 8,4 Kubikmeter je Hektar. Die von Experten empfohlene Totholzmenge liegt bei 10 Kubikmetern je Hektar. Wald und Klimawandel Durch den Klimawandel und die Erderwärmung verlängert sich die Vegetationszeit.Vor allem in Tallagen leidet die Fichte unter Wärmestress. In den Hochlagen wird die Baumgrenze steigen. Die Waldbewirtschaftung in Österreich hat auf diese Entwicklungen mit einer naturnäheren Baumartenwahl und einer Förderung von Laubhölzern reagiert. Insbesondere naturferne reine Nadelholzbestände und Fichtenreinbestände werden zunehmend mit standortsangepassten Laubhölzern durchmischt oder durch diese ersetzt. Der Anteil der Laubhölzer nahm im österreichischen Wald in den letzten 25 Jahren von 22,5 auf 27,7 Prozent zu. Besonders stark – plus 90.000 Hektar - gestiegen ist die Fläche von Hart- und Edellaubhölzern wie Ahorn und Esche. Auch die Buche konnte ihre Fläche in diesem Zeitraum um 36.000 Hektar erweitern. Die Eiche und der Wald der „Leithaberge““ Bei der Erkundung des Waldes stößt der Besucher auf große Baumriesen wie die Eiche, Buche, Edelkastanie oder Linde ist. Von der klimatischen Lage her, müssten sich in den Leithabergen die Buchen und Eichen in der Überzahl befinden. Wobei die Rotbuche bereits an exponierten Stellen den Spätfrost ausgesetzt ist und ihr Dasein verliert. Den größten Teil des Waldlandes nimmt der Eichen-Hainbuchenwald ein, während die Ränder von reinen Eichenbeständen, vor allem mit der Flaumeiche ein. Dementsprechend ist auch die Flora eine reine Laubwald Flora, verarmt an mitteleuropäischen Elementen; dafür treten aber Arten östlicher und auch südlicher Herkunft hinzu. Infolge der isolierten Lage, der geringen Höhe und geringen geomorphologischen Mannigfaltigkeit erreicht die Flora jedoch nicht eine so große Vielfalt wie etwa die des Alpen-Ostrandes. Die östliche Lage unseres Gebietes zeigt sich im Wald Bild im Reichtum an der Winterlinde und am Feldahorn. Thema: Künstlerische Gestaltung im Wald Fächer: Kunst, Sachkunde Schulstufe: VS, HS Zeitbedarf: 2 Tage Umsetzende Bildungsbausteine: • Farben im Wald • Mit Naturgegenständen etwas bauen - Landart • Die Farben Grün im Wald entdecken • Baumporträt • Basteln mit Naturmarteralien aus dem Wald • Naturkunst • Symmetrien und Asymmetrien im Wald Bemerkungen: Mit verschiedenen Gestaltungstechnicken lernen die Schüler den Wald kennen. Sie versuchen, mit dem Wald Kunstwerke zu erschaffen und spüren vom Wald hervorgebrachte „Kunstwerke“ auf. Farben im Wald: Die Schüler sollen über Beobachtungen an einem Baum Ideen zu Darstellung einer physiologischen Verzweigung entwickeln. Realisiert werden kann das durch Farbspuren, die verlaufen.Anschließend werden Blätter, Blüten, Dornen … durch Füllen und Ausdifferenzieren der Verästelung gezeichnet. Grundlage dabei ist die grafische oder malerische Gestaltung auf Basis einer Naturbeobachtung. Bei der bildnerischen Auseinandersetzung entsteht eine Vielfalt von Wahrnehmungszusammenhängen, Bezüge zur eigenen Erfahrungswelt werden assoziiert und gestalterisch wiedergegeben. Dieser Gestaltungsprozess soll zum Verständnis von Naturästhetik beitragen. Die Schüler wissen, dass jeder Baum ganz bestimmte Gesetzmäßigkeiten in seiner Verzweigung folgt mit deren Hilfe man die Baumart bestimmen kann. Sie wisse, wie Verzweigungen entstehen. Verzweigungen können helfen Bäume zu bestimmen. Sie sind jedoch kein eindeutiges Bestimmungsmerkmal, da nicht jede Baumart eine eigene Verzweigungsform hat. Die Bestimmungsmerkmale für Bäume können interaktiv abgerufen werden: http://web.uni-frankfurt.de/fb15/didaktik/Baum/baumsite.html und http://www.baumkunde.de Symmetrie und Asymmetrie: Die Schüler sollen symmetrische oder asymmetrische Gegenstände im Wald suchen, sammeln und benennen. Besonders in Frage kommen hier z.B. Blätter, Früchte von Bäumen und andere Pflanzen, aber auch Pilze, Federn, Farn und Grashalme. Sie sollen bei genauer Betrachtung erkennen, ob es sich um wirkliche Symmetrien oder nur um scheinbare Symmetrien handelt. Durch Abzeichnen der Blätter können die Effekte der Spiegelung erfahren werden und mit Hilfe von Klecksbildern werden spiegelbildliche Darstellungen hergestellt. Solche symmetrischen oder annähernd symmetrischen Formen treten sehr oft in der Natur auf. Thema: Waldpflege in verschiedenen Beständen (Niederwald- und Hochwaldbewirtschaftung) Fächer: Werken, Biologie Schulstufe: VS, HS Zeitbedarf: 4 Tage Umsetzende Bildungsbausteine: • Die Eigenschaften verschiedener Bäume • Werden Bäume je erwachsen • Kartierung der Bodenvegetation • Die Pflege der Bäume • Kurzfristige und langfristige Nutzungen • Der Baum fällt Bemerkungen: Um die unterschiedlichen waldbaulichen Maßnahmen in einem Wald zu verstehen, bedarf es einer sehr umsichtigen und vor allem langfristigen Betrachtung der Bäume und des Waldes. Kenntnis und Erfahrung in der Forstwirtschaft kommt hier dem Forstmann oder Waldbesitzer zu Gute. Es wird hier einem immer wieder vor Augen geführt, dass der Eingriff Auswirkung für einen Zeitraum von 80 bis 100 Jahr hat. Ein Eichenpflanzer denkt also nicht an sich selbst, auch nicht an seine Kinder oder Enkel, sondern er glaubt an die Zukunft. Für einen Eingriff in einem Waldbestand bedarf es vieler Aufnahmen. Sie zeigt sich in der Kartierung der Bodenpflanzen, der Beobachtung über die Jahreszeit und mehreren Jahren hinweg und in der Pflege kleiner Sprösslinge. In welchen Dimensionen Bäume gefällt werden, hängt vom Betriebsziel, wie die Nutzung, Ökologie,… ab. Geprägt ist der Waldbau auch von der Geschichte der Region geprägt. Mit dem maschinellen Einsatz im Wald ist auch die einfache Tätigkeit in Land- und Forstwirtschaft verloren gegangen. Sie ist früher als notwendig und sinnvoll erlebt worden. Für kleinräumige Arbeiten wie es mit Schulen und anderen Institutionen geplant ist, soll mit Axt und Zugsäge gearbeitet werden. Flächen in Ausmaß von einigen Quadratmetern sollen als Forschungsfelder dienen, an der die ökologische und landschaftsästhetische Bedeutung der Stockausschlagwälder wie Niederwald und Mittelwald ersichtlich wird. Mögliche Gestaltungsideen werden in diesem Projekt angeboten wie: Anlegen eines Steges Mit dem Steg können eine besondere Fläche herausgenommen und in Betracht genommen werden. Die Fläche kann dabei botanisch, zoologisch, geschichtlich aber auch philosophisch beschrieben werden. Anlegen eines Arboretums Seltene Bäume werden im Rahmen einer Feier gepflanzt und beschrieben. In Laufe der Zeit gibt es auf einer ausgeschiedenen Fläche eine Sammlung fremd- aber auch inländischer Bäume. Anlegen eines keltischen Baumkreises Mit den Schülern werden die verschiedenen Charaktere der Bäume erarbeitet und nach der Zuordnung des keltischen Baumkreises gepflanzt. Die Eigenschaften der Bäume Eiche – eine starke Persönlichkeit Die beiden in Mitteleuropa allgemein verbreiteten Arten Stieleiche und Traubeneiche blühen das erste Mal mit etwa 50 Jahren, im dichten Waldbestand 30 Jahre später. Mit seiner tiefreichenden Pfahlwurzel ist der Eichenbaum so fest in der Erde verankert, dass er sich von einem Unwetter eher abbrechen denn samt Wurzel ausreißen lässt. Im Gegensatz zu manch anderen Bäumen wie die Fichten, die mit ihren tellerförmigen Flachwurzeln am Boden liegen, zählen zu den ersten Sturmopfern, und auch die herzwurzeligen Buchen sind nicht vor Aushub durch den Sturm sicher. Ab einen Alter von etwa 100 Jahren hat sich der Baum zu dem ausgewachsen, was Forstleute als „typische Eiche“ bezeichnen. Die am Astenden gehäuft und spiralig liegenden Knospen sorgen dafür, dass der dreidimensionale Raum maximal genutzt wird. Von der Morphologie und Mythologie her, symbolisieren die knorrige Gestalt der Eiche die Wahrheit. Denn auch die Wahrheit sollte ähnlich wie das stark verzweigte Geäst, jeden Aspekt aussondieren. Ihr Wert ist umso höher, je umfassender sie die Welt beschreiben kann. Ähnliche Attribute werden „weisen Menschen“ zuerkannt, die stets alt und mit einer „knorrigen“ Physiognomie dargestellt werden. Die Eiche bietet für 300 Tierchen, die nur auf und in ihr vorkommen, einen Lebensraum. Die Tiere betätigen sich als Blattfresser, Abweider, Knospenfresser, Saftsauger, Gallenbewohner, Frucht-, Samen-, Bast- und Holzfresser. In früheren Jahrhunderten lag der Wert des Baumes weniger im Holz als in seinen Früchten. Ein gebräuchlicher Spruch des Mittelalters besagt: „Auf den Eichen wachsen die besten Schinken“. Mit Eicheln gemästete Schweine lieferten nämlich kerniges Fleisch und festen Speck. Linde – ein Baum der Bienen Wie Eichen und Eiben zählen Linden zu unseren Baumveteranen, die ein Menschenalter um ein Vielfaches übertreffen können. Vom Wachstum der Linde sagt man, sie komme 300 Jahre, stehe 300 Jahre und vergehe 300 Jahre. Da ihr Holz im Gegensatz zur Eiche keine fäulnisresistenten Gerbstoffe einlagert, vermorscht der Baum über die Jahrhunderte hinweg von innen heraus. Vom Alter her ist die Linde der Baum des Volkes und nicht die Eiche. Sie strahlt innige Mütterlichkeit aus. Während der Blütezeit wirkt der Baum wie eine einzige Umarmung von Bienen und Blüten. In früheren Zeiten stand in der Mitte eines Dorfes stets ein Lindenbaum, um den auch getanzt wurde. Vogelkirsche: Sie ist die Urahne der Kulturkirsche Sie hat eine glänzende, rotbraune Borke und eine dicht gehäufte Schar von Knospen an den Triebspitzen. Die Kirsche wurde früher als dem Mond zugehörig bezeichnet und ihre Früchte gelten als Attribut der Liebe. Das schimmernde Rot im Holz verleiht Möbeln Stil und Gemütlichkeit. Die Römer brachten die Vogelkirsche nach Mitteleuropa. Die altrömische Bezeichnung „cerasus“ wurde von den Germanen übernommen. Von ihr leitet sich die französische „cerise“ und die englische „cherry“ ab. Seit 1469 heißt sie „Kirsche“. In Japan wird seit rund 1000 Jahren dem Baum und seinen wunderschönen weißen Blüten zu Ehren das Kirschblütenfest gefeiert. Der Saft der Früchte steuert niedrigem Blutdruck entgegen und eignet sich hervorragend als Diätgetränk. Auch der Sud der Stängel wirkt entfettend und entwässernd und wird daher häufig Entschlackungstees beigefügt. Der Aufguss getrockneter Fruchtstängel wirkt aber auch schleimlösend und gilt als altes Hausmittel bei Husten. Hagebuche - Hainbuche - ein unbeugsames, zähes Wesen Die Hagebuche ist ein unauffälliger Baum, der keine großen Ansprüche stellt und überall seine guten Dienste leistet. Ihre Blätter bleiben meist über den Winter bis zum Frühling hängen. Die glatte Rinde ist sehr dehnbar und hält große Verdickungen des Stammes aus. Ihre Form bleibt nicht rund, sondern ist bald abgerundet eckig, mit Beulen, Wulsten und Knoten, die für kuriose Abwechslung sorgen. Als undurchdringliche Heckenpflanze schützte die Hainbuche schon in der Zeit der Kelten deren Gehöfte, bildete Einfriedigungen, in die das Vieh getrieben wurde. Eng aneinander gepflanzt ersetzte sie Festungsmauern - so hart und zäh ist ihr Holz. Das Hainbuchenholz wurde zum Beispiel für Wagnerarbeiten, Mostpressen, Kanonenlafetten (Untergestell einer Kanone) verwendet. Ihr Holz ist das schwerste, härteste und zäheste aller heimischen Baumarten. Daher werden auch heute noch viele Gebrauchsgegenstände, die starker mechanischer Beanspruchung ausgesetzt sind, aus ihm hergestellt: Hobel, Holzhämmer, Billardqueues, Kegelkugeln, Schlittenkufen oder etwa die „Innereien“ des Klaviers. Föhre – ein feuriger Baum Kiefern (Föhre) und Birken waren die ersten Bäume, die in den von Eis befreiten Regionen wieder Fuß fassten und den Boden für die langsam nachrückenden Laubbäume vorbereiteten, welche inzwischen die Kiefern verdrängt haben. Schon die Kelten nannte die Kiefer „Feuerbaum“. Unsere Ahnen erleuchteten mit dem Kienspan vom Kienbaum ihre Räume. Aus dem Harz der „Kienforhas“ fertigten sie Fackeln, die durch das Dunkel der Nacht führten. In Nordamerika hat eine Kiefernart den entsprechenden Lohn für ihre unschätzbaren Dienste erhalten: die „Grannenkiefern“, die dort wachsen, sind bereits 5000 Jahre alt und zählen damit zu den ältesten Organismen der Erde. Robinie – ein Schmetterlingsblütler Die falsche Akazie oder die gewöhnliche Robinie genannt, verbreitet ihre Samen durch den Wind. Nur selten werden die Samen wegen ihres Gewichts über eine Strecke von mehr als 100 Meter verbreitet. Außerdem ist sie in der Lage, sich durch Wurzelausläufer vegetativ zu vermehren. Ihr Holz gilt als widerstandsfähiger und dauerhafter als Eichenholz. Da es auch ohne chemische Konservierung im Außenbereich lange stabil bleibt, ist es für den Bau von Geräten auf Kinderspielplätzen gefragt. Aufgrund ihrer attraktiven Blütenstände und ihrer gefiederten Blätter wurde die falsche Akazie zuerst als exotisches Ziergehölz in Parks angepflanzt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts begann man sie an nährstoffarmen Standorten zu pflanzen. Es bestand regional Hoffnung, durch den Anbau der Robinie kurzfristig der Holznot begegnen zu können, die durch die Jahrhunderte lange, ungeregelte Abholzung der Wälder entstanden war. Robinienblüten liefern sehr reichhaltigen Nektar mit einem Zuckeranteil zwischen 34 und 59 Prozent. Eine einzelne Robinienblüte produziert in 24 Stunden Nektar mit einem Zuckergehalt von 0,2 bis 2,3 mg. Durchschnittlich lassen sich je Baum und Blühsaison Honigerträge zwischen 0,66 und 1,44 kg erzielen. Die Niederwaldwirtschaft im Leithagebirge Sie hat besonders die Baumarten gefördert, die gut vom Stock ausschlagen, z. B. Eiche und Hainbuche. Auch lichtbedürftige Baumarten wie Vogelbeere, Echte Mehlbeere, Elsbeere, Speierling,Vogel-Kirsche, Birke, Esche oder Zitterpappel, die teilweise Arten der Vorwaldgesellschaften (Lichtungen, Sukzessionsflächen und Waldränder) oder auch der Hecken zuzuordnen sind, treten hier auf. Auch ist die Krautflora wegen der günstigeren Lichtverhältnisse in Niederwäldern stärker vertreten als in Hochwäldern. Der große landschaftliche Reiz dieser Betriebsarten besteht vor allem in der Zusammensetzung der Holzarten und in ihrer Eigenschaft als Übergang zum Feld oder zur düsteren Waldlandschaft Thema: Wald und Kultur im Leithagebirge Fächer: Zeichnen, Darstellende Geometrie Schulstufe: HS, AHS 2-4 Unterstufe Zeit: 2 Tage Umsetzende Bildungsbausteine: • Der geführte Blick • Die Landschaft lesen lernen • Die Geschichte • Die Waldästhetik und verschiedenen Gärten • Die Wahrnehmung eines Raumes • Die Waldpflege Bemerkungen: Die Geschichte einer Region zu erfassen, bedarf oftmals eines geführten Blickes. Die Außenwelt, die Natur besteht aus Millionen von Einzelheiten, welche auf die Sinne des Menschen einströmen. Der Mensch kann mit diesen Einzelheiten nur insofern etwas anfangen, als es ihm gelingt, sie unter ein Bild zu versammeln, das sie für ihn interpretierbar macht. Die Wahrnehmung unserer Umgebung ist vom alltäglichen Wissen geprägt. Die Wahrnehmung kann sich leicht durch das Hineinversetzen in einen anderen Alltag verändern und geschärft haben. Der geführte Blick und die Geschichte Von der Gloriette aus erblickst du die Wulkaebene und am Horizont den Neusiedler See. Es verlangt dem Betrachter ein sehr differenziertes Sehen ab, den Wald als ein Arrangement eines Parks zu erkennen. Dieser Platz ist kulturhistorisch sehr bedeutend. Fürst Nikolaus II. Esterházy ließ in den Jahren 1802 bis 1806 den erweiterten Landschaftsgarten mit dem Marientempel (Gloriette) errichten. Die in Gruppen stehenden Föhren und der Eichen-/Buchenmischwald gehören zum Ensemble eines Landschaftsgartens, der seinen Ursprung in der englischen Gartenkunst des 18. Jahrhunderts hat. Einer der berühmtesten Landschaftsarchitekten dieser Zeit war Lancelot Brown (1716 – 1783). Der Wald mit seinem Strauchwerk und seinen Bodenpflanzen wird in seinem natürlichen Verlauf miteinbezogen. Harte Konturen, wie sie etwa ein linearer Barockgarten hat, wurden nicht berücksichtigt. Dem Betrachter sollen die einzelnen ausgeschiedenen Naturräume Offenheit und Freiheit schenken. Sie symbolisieren die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies und dem Ideal einer humanen und liberalen Gesellschaft der damaligen Zeit. Die architektonischen Ansprüche an einen englischen Garten zeichnen sich durch eine großzügige und klare Wegeführung, die Modellierung des Geländes in sanften und runden Formen, eine saumartige Randpflanzungen, einen aufgelockerten Baumbestand und weite Wiesenflächen aus. Thema: Der Wald – die grüne Lunge Wald und Gesundheit Fächer: Sport, bildnerische Erziehung Schulstufe: VS, 2-4 Unterstufe Zeitbedarf: 2 Tage Umsetzende Bildungsbausteine: • Der Waldspaziergang • Die Geräusche Karte • Der Klang des Holzes • Die Ästhetik des Waldes • Die Ruhe • Der Wald in der Lyrik Bemerkungen: Bekannte Stimmen zum Wald: „Die Seele wird vom Pflastertreten krumm. Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden und tauscht bei ihnen seine Seele um. Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm. Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.“ - Erich Kästner „Wenn ich einen Wald beschaue, den ich kaufen, den ich pachten, den ich abholzen, in dem ich jagen, den ich mit einer Hypothek belasten will, dann sehe ich nicht den Wald ... Dann besteht er aus Holz, ist jung oder alt, gesund oder krank.Will ich aber nichts von ihm, blicke ich nur ‚gedankenlos‘ in seine grüne Tiefe, dann erst ist er Wald, ist Natur und Gewächs, ist schön.“ - Hermann Hesse. „Weilen muss man im Wald - nicht eilen, horchen - nicht nur hören, schauen - nicht nur sehen, und bereit sein zu staunen!“ - Johann Wolfgang von Goethe Angedachte Projekte: Einrichten von Rückzugsorte, Orte des Lauschens und der Meditation. Wald für die Gesundung: Schon in der ersten Hälfte des 19. Jhd. Entdeckte die urbane Bevölkerung die landschaftlichen Vorzüge des Waldes und der unberührten Natur. Denn die zunehmende Industrialisierung ging mit einer erheblichen Verschlechterung der Lebensqualität in den Städten einher (Bevölkerungszunahme, wachsende Arbeitsspezialisierung, Lärm, enge Wohnverhältnisse, Umweltbelastungen durch Abgase). Die in breiten Bevölkerungsschichten verankerte Liebe zur Natur und ihren Denkmälern ging über die Liebe zur Geschichte und Kunst weit hinaus. Diese Naturliebe nahmen sich auch Forstleute an, wie Gayer und Morosow, die auf die zurückgehende Idee vom Naturwald und die Weiterentwicklung zum naturnahen Wirtschaftswald wurde. Für die turbulenten 50-iger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Naturwald zu einem Grundsatz einer modernen Waldanschauung. Heilender Wald: Wie die Bäume Wesen sein können, so stellt der Wald einen Grenzraum dar, abgetrennt von der Außenwelt, abgehoben von der den Menschen bekannten Welt. In diesem Fall wird also die zweite Seite deutlicher hervorgekehrt, der unbekannte, geheimnisvolle Ursprung. Liegt hier das Heil des Menschen darin? Das Bild des Waldes beruht überwiegend auf Lektüre, auf Schulunterricht und Medienberichten; aber kaum noch auf Erfahrungen, etwa von Spaziergängen oder Wanderungen! In der Lyrik: Wald als Ursprung des menschlichen Seins, als Herkunftsort (Eichendorff, Der Jäger Abschied: gemeinsame Herkunft, Wurzeln der Deutschen) Wald als Erzieher des Menschen; Baum in Verbindung mit entsprechenden Eigenschaften und Tugenden als Vorbild für den Menschen (Anschütz, O Tannenbaum, s. auch O Tannenbaum Interpretation; Eichendorff, Der Jäger Abschied) Baum als Freund und Ratgeber des Menschen (Müller, Am Brunnen vor dem Tore: „Geselle“) Baum/ Wald als Spiegel/Reflexionsmittel bzw. Gegenpol der Gesellschaft, des Inneren/der Seele des Menschen (Wald als eigenständiger Raum für die Emotionen der Menschen) Aus der Waldtherapie: Waldtherapie verbindet das Beratungsgespräch mit einem Spaziergang oder einer kleinen Wanderung im Wald. Dieser Ort eignet sich in ganz besonderer Weise dazu, auf andere, hilfreiche Gedanken zu kommen und neue Sichtweisen zu entwickeln. Außerdem bietet der Wald eindrucksvolle Naturerlebnisse und spannende Herausforderungen, durch die Sie Ihr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken und Ihre Problemlösefähigkeiten fördern können. Der Waldspaziergang: Schwerpunkt heutiger Waldspaziergänge sind die Entschleunigung, Findung der inneren eigenen Zeitstruktur, Schaffung einer Balance als Gegenpol zu von außen kommenden Anforderungen und Sinnfindungen. Der Kunde wird aus reinen klassischen Anwendungsschemata herausgenommen - durch kleine Wanderungen in Kombination mit empathischer Kommunikation und vielen anderen Aktivitäten in der Natur, individuell auf ihn zugeschnitten und in Analogien zur Jahreszeitenentwicklung. Erlernung neuer Sichtweisen, Finden von innerer Ruhe in der Natur. Waldspaziergänge könnte es bald auf Rezept geben. Japanische Forscher entdeckten die positiven Wirkungen von Waldspaziergängen, so dass man jetzt in Fernost eifrig dabei ist, Wälder in Therapiezentren umzuwandeln. (Stichwort: shinrin yoku oder forest bathing) Umgewandelte Waldgebiete sollen als Therapiezentren dienen!! Eintauchen ins Waldbad: Nur wenn die Menschen den Wald als Freiraum ansehen, nur wenn sie darin tatsächlich eine freiere Welt zur Enge ihres Alltags finden, werden sie ihn als wirklichen Wert schätzen und im Zweifelsfall schützen. In Japan nennt sich der neueste Therapie-Hit shinrin yoku oder forest bathing, zu Deutsch „Waldbaden“. Neueste Forschungen über die positiven Effekte von einem Spaziergang im Wald haben die Japaner davon überzeugt, dass Wälder Therapiezentren werden sollten. In sog. Outdoor-Kliniken kann man sich nach der üblichen Voruntersuchung zum „Baden“ in den Wald begeben. Damit ist natürlich kein Wasserbad gemeint, sondern das Eintauchen in die Umgebung „Wald“. Thema: Wald- und Wildkräuter Fächer: Biologie Schulstufe: VS, HS Zeitbedarf: 4 Tage Ort: Wald und Klassenzimmer Umsetzende Bildungsbausteine: • Mit der Hecke unter einer Decke - ökologische Zusammenhänge selbst erfahren • Die vier Geschmacksrichtungen bei Bäumen und Pflanzen • Der Duft der Bäume • Naschbares – das Waldbuffet Bemerkungen: Gesunde Leckereien aus dem Wald – wichtige Sinnesorgane sind jetzt gefragt – die Zunge und die Nase testen am Baum und an den Pflanzen ihre Duft- und Geschmacksnote. Wie schmeckt der Bast von verschiedenen Bäumen? Was haben Pflanzen an Substanzen eingelagert, um sich gegen Fressfeinde erfolgreich wehren zu können? Bezieht man all die Sinne mit ein, so erahnt man viele Wunder an kleinen und großen Pflanzen und versteht auch ökologische Zusammenhänge besser. Angedachte Projekte: An Waldesrand, auf einer Wiese, im Wald oder auch vor der Schule soll eine Wildpflanzenwiese oder ein Wildkräutergarten oder eine „Wildobsthecke“ angelegt werden. Mit den Pädagogen zusammen wird die Anlage gepflegt und auf ökologische Vielfalt geachtet, die sich durch seltene Schmetterlinge, Singvögel und andere Bodentiere zeigen kann. Zusammen mit Experten (Naturschutzorgane…) werden kleine Projekte gestartet und dokumentiert. Auf Wegesrändern,Wiesen oder im Wald kann der Besucher geeignete Kräuter finden, die einem gut tun. Sie tragen zu seiner Gesundung bei und stärken seine Abwehrkräfte. Das Wissen um Kräuter war bei älteren Generation um vieles höher, da es lebensnotwendig war. Was kann man alles von der Pflanze oder von einem Baum verwenden? Wie Blüten, Blätter, Rinde, Holz oder Wurzeln viele mögliche Verarbeitungsschritte müssen dabei befolgt werden. Anfragen und Infos zu Führungen und Projekttagen Eisenstadt Tourismus Glorietteallee, A-7000 Eisenstadt Tel.:+4(0)2682/67390 Fax:+43(0)2682/67391 E-mail: info(at)eisenstadt-tourismus.at Internet: www.eisenstadt-tourismus.at Öffnungszeiten - Tourismusbüro: 11. März bis 11. November tägl. 9.00 bis 17.00 Uhr ab 11. November Mo bis Do 9.00 - 17.00 Uhr und Fr 9.00 - 15.00 Uhr Allgemeine Anfragen: Magistrat der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt Tel.: 02682 – 705 – 0; E-mail: [email protected]; Internet: www.eisenstadt.at Am Ausgangspunkt des Walderlebnispfades befindet sich die „Gloriette“, das ehemalige Jagdschlösschen der Fürsten Esterházy, das jetzt als Café – Restaurant betrieben wird. Das umfangreiche gastronomische Angebot und Räumlichkeiten für Feste und Seminare sind eine hervorragende Ergänzung für den naheliegenden Wald mit seinem Erlebnispfad. Cafe-Restaurant Gloriette Harald Stainer Glorietteallee 51, 7000 Eisenstadt Tel. / Fax: 02682 62 985, Mobil 1: 0664 47 47 650 E-Mail: [email protected]; Internet: www.gloriette.net Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 10:00 - 23:00 Uhr Freitag und Samstag 10:00 - 24:00 Uhr Sonn- und Feiertags 9:00 - 21:00 Uhr Unterrichtsmappen – Bestimmungsbücher – Arbeitsblätter – Links - Literatur Unterrichtsmappen: „Specht“-Mappe, die „WALDREICH“-Mappe vom Hauptverband der Land- und Forst-wirtschaftsbetriebe Österreichs und „Rund um Wald und Holz“ von ProHolz Österreich. Das Set „Wald macht Schule“ besteht aus dem Bildungsordner und der interaktiven Lern-CD. Der Preis beträgt 89,00 € Landesforst Mecklenburg-Vorpommern Forstamt Schönberg, Email: [email protected] Lohri, Franz; Schwyter, Astrid (2000): Treffpunkt Wald. Waldpädagogik für Forstleute. Ein Handbuch mit praktischen Arbeitsunterlagen, Ideen und Beispielen von Waldfüh-rungen. SILVIVA für Umweltbildung und Wald (Hrsg.). Zürich. Bayerisches Staatsministerium ELF 2001: Forstliche Bildungsarbeit. Waldpädagogischer Leitfaden nicht nur für Förster. 5. Auflage. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. München. Schaukelfee & Klettermax, Spielgeräte im Wald für Kinder, Schwarzer Alexnadra, pro Buisness 2006. Bestimmungsbücher: Bäume und Sträucher des Waldes:Taschenbildbuch der Nadeln, Blätter, Blüten, Früchte und Samen,… - Amann, Gottfried, neumann-neudamm verlag. Kerfe des Waldes: Käfer, Schmetterlinge, Frassbilder, Entwicklungsstufen - Amann, Gott-fried, neumann-neudamm verlag. Mythos Baum: – Geschichte, Brauchtum 40 Baumporträts, Lauder Doris BLV Verlagsgesell-schaft mbH, 2003. Wildfrüchte, Wildgemüse und Wildkräuter: - Erkennen, Sammeln, Genießen – Mayer Elisa-beth, Leopold Stocker Verlag, 2001. Arbeitsblätter: www.worksheets.de www.unterstufe.ch www.schule.infoholz.de www.4teachers.de www.schulportal.com www.cornelsen.de Computerspiele: „Abendteuer im Wald“ (direkt unter: www.fpp.at) und die CD-ROM „Abenteuer Wald“ vom Institut für Multimedia-Lernsoftware, Unterbrunner & Seibt OEG. Links und Hinweise: www.waldpaedagogik.at - Verein der Waldpädagogik Österreich www.schule.at – Homepage des BMLFUW zur Waldpädagogik jedes Bundesland hat ihre Bildungsseite wie z.B.: www.ooe.gv.at www.wald.steiermark.at www.leader-austria.at – bei diversen Regionalentwicklung – ländlichen Fortbildung Literaturnachweis: Chon, Ruth: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion: von der Behand-lung einzelner zu einer Pädagogik für alle. Klett-Cotta. Stuttgart, 1975. Cornell, Joseph B.: Mit Kindern die Natur erleben. Ahorn-Verl. Furth. München 1990. Gissing, Helga: Waldpädagogik 2000 in der Stiermark: Erhebung verschiedenster waldpä-dagogischer Aktivitäten. 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