Manitoba, Kanada: Ein Reiseführer
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Manitoba, Kanada: Ein Reiseführer
Manitoba, Kanada: Ein Reiseführer Einleitung Wild, atemberaubend und grenzenlos erstreckt sich Manitoba über beinahe endlose Weiten: mehr als 100.000 Seen, subpolare Tundra-Landschaften im Norden und Prärie im Süden. Einzigartige Möglichkeiten zur Beobachtung von Tieren machen Manitoba zu einem faszinierenden Ziel für Abenteurer, Tierbeobachter und Reisende, die sich abseits ausgetretener Pfade bewegen möchten. Nirgends sonst auf der Welt können Eisbären und Belugawale hautnah in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. Ebenso vielfältig wie die Natur zeigt sich Winnipeg seinen Besuchern. Manitobas Provinzhauptstadt ist geprägt von ihrem lebhaften Charme und der offenen Art ihrer Einwohner. Zahlreiche Festivals, Kunstausstellungen, ausgezeichnete Gastronomie und Musikveranstaltungen bieten jede Menge Möglichkeiten für urbane Entdecker. Grand Beach Provincial Park Riding Mountain National Park Winnipeg, Manitoba 2 Parks Canada Ein kleiner geschichtlicher Überblick Bei Ankunft der Europäer lebten in der Region des heutigen Manitoba vor allem die Assiniboine und die Cree, zwei der über 600 indianischen Völker Kanadas. Am Zusammenfluss des Red River und des Assiniboine River, wo heute die Hauptstadt Winnipeg liegt, befand sich vor 6.000 Jahren eine Versammlungsstätte der Ureinwohner. Als zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Europa Meldungen über den angeblich unermesslichen Pelzreichtum der Provinz eintrafen, übertrug der englische König Karl II. einer Pelzhandelsgesellschaft (der noch heute berühmten Hudson’s Bay Company) die Nutzungsrechte für sämtliche Ländereien, deren Flüsse in die Hudson Bay mündeten. Wenig später kam der französische Pelzhändler Pierre Gaultier de la Vérendrye in den Süden Manitobas und errichtete an der Flussgabelung des Red River und des Assiniboine River (heute auch The Forks genannt) einen weiteren Handelsposten. Nachdem sich nun auch die Franzosen im Pelzhandel engagierten, entbrannte ein langer und harter Konkurrenzkampf zwischen den Pelzhandelsgesellschaften. Um 1860 ließ der Pelzhandel nach, so dass die Hudson’s Bay Company ihr riesiges Territorium an das damals neu geschaffene Herrschaftsgebiet Kanada verkaufte. Abermals kam es zu Streitigkeiten, diesmal ging es um Land. Das Resultat der Verhandlungen zwischen den Nachfolgern der französischen Pelzhändler und der Regierung war die Erschaffung der Provinz Manitoba, die 1870 der kanadischen Föderation beitrat. Inhalt Einleitung 2 Ein kleiner geschichtlicher Überblick 3 Daten und Fakten 4 Karte 5 Winnipeg: ganzjährig Programm 6 Churchill: Eine Stadt am Rande der Arktis 8 Auf der Jagd nach „Manitobas Monstern“ 11 Mit dem Kanu und Kajak unterwegs 12 Festivals in Manitoba 14 National-und Provinzparks in Manitoba 15 Rundreisen 16 Verschiedenes 19 Top Tipps für Manitoba 20 Neu in Manitoba 23 yvette cardozo Louis Riel (1844–1885), Führer der Métis und anerkannter „Vater Manitobas“, führte die Métis während der Red-River-Rebellion und war verantwortlich für den Eintritt Manitobas in die Konföderation. Riel wurde in Regina festgenommen und wegen seiner Beteiligung an der Northwest-Rebellion im Jahr 1885 exekutiert. Seine Leiche wurde nach Winnipeg zurückgebracht und auf dem Friedhof der St. Boniface Basilika begraben. Eine Statue zu seinen Ehren steht beim Parlamentsgebäude, sie stellt Riel als Staatsmann dar. Eine weitere Statue steht in St. Boniface und zeigt den Rebellen als Freidenker. 3 Anreise / Einreise Mit dem Flugzeug von Frankfurt, München, Berlin oder Düsseldorf über Toronto, Montreal, Ottawa oder Chicago nach Winnipeg. Air Canada, KLM oder Northwest Airlines via Minneapolis/USA oder mit United Airlines/Continental über Chicago. Deutsche Staatsbürger brauchen einen gültigen Reisepass. Für weitere Informationen zur Einreise nach Kanada wendet man sich an die kanadische Botschaft in Berlin. www.kanada.de Daten und Fakten Mit 649.947 km2 ist Manitoba die fünftgrößte Provinz und liegt im Herzen Kanadas. Manitoba erstreckt sich von Norden nach Süden über 1.225 und von Osten nach Westen über 793 Kilometer. Die Bodenfläche beträgt 548.355 km2 und noch einmal 101.592 km2 sind von Wasser bedeckt. Die geografische Mitte Kanadas liegt auf dem Trans-Canada Highway bei 96° 48’ 35”, etwa 29 Kilometer östlich von der Provinzhauptstadt Winnipeg. Im Westen grenzt Manitoba an Saskatchewan, im Osten an Ontario und im Norden an Nunavut. Im Süden liegen die US-Staaten North Dakota und Minnesota. Manitoba ist die östlichste der drei Prärieprovinzen. und Seenlandschaft entstehen lassen. Die höchste Erhebung Manitobas ist mit 831 Metern der Baldy Mountain im Duck Mountain Provincial Park. Manitoba erstreckt sich über drei Ökozonen: Prärie im Süden, boreale Wälder mit Seen und Flüssen sowie Tundra im Norden. Der Kanadische Schild, der fast die Hälfte der Provinz bedeckt, hat im nördlichen Teil der Provinz eine felsige und hügelige Wald- Ein Großteil der Einwohner von Manitoba – ca. 1,1 Millionen – lebt im Süden der Provinz. Winnipeg hat ca. 680.000 Einwohner. 75 Prozent der Einwohner Manitobas leben in Städten und davon wiederum 75 Prozent in Winnipeg. Weitere Städte 4 Die rund 100.000 Seen in Manitoba nehmen etwa 15 Prozent der Provinzfläche ein. Während die meisten Seen in den nördlichen drei Fünfteln der Provinz liegen, befinden sich die drei größten Seen Lake Winnipeg, Lake Winnipegosis und Lake Manitoba im südlichen Teil. Der größte See ist der Lake Winnipeg, zwei Autostunden von der Hauptstadt Winnipeg entfernt. Er liegt mit rund 424 Kilometern Länge unter den größten Süßwasser-Seen der Welt an 14. Stelle. sind Brandon, Dauphin, Portage la Prairie, Selkirk und – an der Grenze zu Saskatchewan – Flin Flon. Vor der Ankunft der Europäer lebten verschiedene indianische Gruppen in der Region, heute beträgt der Anteil der First Nations an der Gesamtbevölkerung 7 Prozent. Die Nachkommen britischer, französischer, ukrainischer und deutscher Einwanderer stellen die größten ethnischen Gruppen. Der Name der Provinz stammt wahrscheinlich aus der Sprache der Ureinwohner. Im Lake Manitoba gibt es eine Landenge, und wenn das Wasser dort ans Ufer schlägt, erzeugt es ein eigentümliches Echo. Die Ureinwohner schrieben dieses Geräusch dem „großen Geist“ zu und nannten den Ort Manito Waba, was so viel bedeutet wie „Manitus enger Weg“. Aus Manito Waba wurde dann Manitoba. Frankfurt, Deutschland Nunavut N.W.T. Hudson Bay Seal River Churchill Churchill River Wapusk National Park MANITOBA Hayes River Thompson 6 Lake Winnipegosis Straße Flugroute Schienen Lake Winnipeg 6 Bloodvein River Lake Winnipeg Riding Mountain National Park 6 1 Saskatchewan 1 Winnipeg North Dakota, USA Ontario Minnesota, USA 5 Winnipeg: ganzjährig Programm Tipp: Häufig drehen Filmcrews im Exchange District, da die Häuser aus dem 19. Jahrhundert eine gute Kulisse bieten, beispielsweise in „Let’s Dance“ mit Richard Gere. Seit 2010 ist Winnipeg eine von Kanadas Kulturhauptstädten. Die abwechslungsreichen Viertel der Stadt bieten dem Besucher eine aufregende Mischung aus Architektur, Großstadt-Flair, kulinarischen Angeboten, darstellenden Künsten und unerwarteten Abenteuern. www.tourismwinnipeg.com Erkunden Sie den Exchange District, der seinen Namen der Getreidebörse und anderen Umschlagplätzen verdankt, die um die vorletzte Jahrhundertwende hier ansässig waren und Winnipeg zu einem Zentrum von Handel und Kultur machten. In den 30 Blocks stehen zahlreiche Häuser aus dem 19. Jahrhundert. Schlendern Sie durch die Geschäfte und zahlreichen Kunstgalerien des Viertels, besuchen Sie das Manitoba Museum und gehen Sie dort an Deck der Nonsuch, einem lebensgroßen Schiff aus dem 17. Jahrhundert. www.exchangedistrict.org www.manitobamuseum.ca „The Forks“ ist ein Areal mit zahlreichen renovierten Lagerhallen, die heute Restaurants, kleine Essensstände, Marktstände und Souvenirläden beherbergen. Bootstouren auf dem Assiniboine und Red River, Straßenkünstler, Musikveranstaltungen und Theater runden das vielfältige Angebot ab. www.theforks.com Das momentan im Bau befindliche Museum for Human Rights wird 2013 eröffnet und steht dann in unmittelbarer Nachbarschaft zu „The Forks“. The Nonsuch - The Manitoba Museum St. Boniface, das französische Viertel der Stadt, kann über die Fußgängerbrücke Esplanade Riel erreicht werden. 1818 gegründet, ist es die größte frankophone Siedlung in Westkanada. 6 The Exchange District Die Stadt beim Shoppen entdecken Wem der Sinn nach Flanieren und Shoppen steht, sollte unbedingt Osborne Village und Corydon Avenue besuchen. Einst wohlhabender Vorort von Winnipeg, hat sich Osborne Village in den vergangenen Jahrzehnten in ein schickes, pulsierendes Viertel und Einkaufsparadies verwandelt. In den Gebäuden im Stil des 19. Jahrhundertwende befinden sich heute Restaurants und Boutiquen, die neben Kleidung, Handwerk, Geschenkartikeln und Kunst auch DesignerMöbel führen. Ein kurzer Spaziergang in südwestlicher Richtung und man erreicht die Corydon Avenue, auch Little Italy genannt. Sein Flair verdankt das Viertel den Einwanderern, die sich hier im Laufe der Zeit angesiedelt und eine einzigartige Vielfalt verschiedener Geschäfte und Restaurants eröffnet haben. Zu den Schätzen, die es hier zu entdecken gilt, gehören Designer-Kleidung, Antiquitäten, Töpferwaren und handgemachter Schmuck. Kommt man an einem Sommerabend her, dann flanieren die ‚Winnipegers‘ die Avenue entlang und lassen sich in Straßencafés zu Eis und Kaffee nieder. Winnipeg ist auch kulinarisch betrachtet ein Anziehungspunkt – Besucher können unter mehr als 1.100 Restaurants wählen. Manche sind von außen unscheinbar, zählen aber zu den besten Restaurants der Stadt wie Miso in der Stafford Road im Osborne Viertel und Fusion Grill in der Academy Road. www.winnipegrestaurants.ca Tipp: In St. Boniface finden Besucher Kneipen mit Live-Bands und guter Küche. Royal Canadian Mint The Forks National Historic Site Auch für Theaterfans, Musikliebhaber und Tanzbegeisterte bietet Winnipeg zahllose Möglichkeiten. Neben dem berühmten Royal Winnipeg Ballet gibt es auch das Royal Manitoba Theatre Centre, das älteste englischsprachige Landestheater Kanadas. 1958 in Winnipeg gegründet, ist es erst im Oktober 2010 zum „Royal Theatre“ ernannt worden. Im Zentrum der Stadt liegt die Centennial Concert Hall, die mit ihren 2.300 Sitzen reichlich Plätze und eine gute Akustik bietet. Hier spielt auch das Winnipeg Symphony Orchestra, unter der Leitung des in Deutschland geborenen Alexander Mickelthwate, der unter anderem an der Musikhochschule in Karlsruhe studiert hat. Das Burton Cummings Theatre wurde 1907 gegründet, bot damals der Frauenbewegung Raum und zeigt heute verschiedene Formen von Darstellungen. www.burtoncummingstheatre.ca Der Pool of the Black Star im Parlamentsgebäude ist ein runder Raum mit einem schwarzen Marmorstern in der Mitte, von wo aus man einen direkten Blick in die Kuppel hat. Bewundern Sie die Sphinxen und Hieroglyphen und versuchen Sie, die numerologischen Codes dieser Sehenswürdigkeit zu knacken. Wer würde in einem kanadischen Provinzparlament schon so viele Referenzen an alte Religionen und Geheimgesellschaften vermuten? Winnie, der Bär Die Bärenfigur Winnie-the-Pooh von A. A. Milne war von dem Maskottchen eines Regiments im Ersten Weltkrieg inspiriert. 1916, lange bevor Winnie-the-Pooh berühmt wurde, brachte der Soldat Harry Colebourne aus Winnipeg ein verwaistes Bärenkind zu seinem Regiment und nannte es nach seiner Heimatstadt „Winnie“. Während des Krieges wurde der Bär im Londoner Zoo untergebracht, wo er zu einer der beliebtesten Attraktionen wurde. Unter den Besuchern waren auch der Autor A. A. Milne und sein Sohn Christopher. Inspiriert durch Winnie, erzählte Milne seinem Sohn Geschichten über einen Bären Winnie-the-Pooh, einen Jungen namens Christopher und ihre Freunde aus dem Tierreich. So wurde Winnie das Vorbild für A. A. Milnes klassische Kindergeschichte. Winnipeg kaufte das einzige bekannte Gemälde von „Winnie-the-Pooh“, das der ursprüngliche Illustrator E. H. Shepard gemalt hatte. Das bei einer Auktion von Sotheby´s in London für 285.000 kanadische Dollar erworbene Gemälde ist in der Pavilion Gallery im Assiniboine Park zu sehen. Weitere Ausflugsziele in und um Winnipeg • Royal Canadian Mint: eine der modernsten Münzerein der Welt www.mint.ca • Oak Hammock Marsh: Vogelschutzgebiet im Marschland www.oakhammockmarsh.ca • Lower Fort Garry (Freilichtmuseum): Häuser aus der Zeit des Pelzhandels mit Akteuren www.pc.gc.ca/fortgarry • Mennonite Heritage Village in Steinbach www.mennoniteheritagevillage.com • Western Canadian Aviation Museum www.wcam.mb.ca 7 Tipp für Churchill: Bären im Pass Holen Sie sich auf dem Postamt einen Eisbären-Stempel für Ihren Pass – es ist zwar kein offizieller Behördenstempel, aber er beweist, dass Sie in Churchill waren. Churchill: Eine Stadt am Rande der Arktis 8 machen, sondern Abenteuer erleben. Und davon gibt es in Churchill noch immer genug. www.everythingchurchill.com Eisbären beobachten Besucher aus aller Welt kommen jedes Jahr im Oktober und November nach Churchill – die beste Zeit, um Eisbären zu beobachten. Dann wandern Hunderte Bären von ihren Sommerrevieren in der Tundra an die Ufer der Hudson Bay und warten, bis das Wasser zufriert. Auf dem festen Eis können die Bären dann hinauslaufen und auf Robbenjagd gehen. Die Jagdzeit geht bis ins Frühjahr hinein. Männliche Bären wiegen bis zu 600 Kilogramm und werden an die drei Meter groß. Aber Besucher sollten sich nicht von der Größe und dem Gewicht dieser Tiere täuschen lassen – Eisbären sind ungeheuer schnell und wendig. Und sie haben einen gut ausgeprägten Geruchssinn: Einen Geruch können sie auch in 30 Kilometer Entfernung noch ausmachen und Seehunde können sie sogar unter einer meterdicken Schicht von Eis und Schnee wittern. Polarbären haben keine natürlichen Feinde. www.parkscanada.ca Aus Beobachtungsfahrzeugen – den Tundra Vehicles – kann man die Tiere gut sehen. Von Churchill werden die Gäste mit Bussen zu den Tundra Vehicles gebracht. Diese einfachen, großrädrigen Fahrzeuge sind mit Heizung, Toiletten und Aussichtsplattform ausgestattet. Die Tundra-Lodge bietet eine interessante Alternative zu den Vehicles. Die Lodge-Wagen stehen für einige Wochen fest in der Tundra. Die Gäste übernachten in kleinen, einfachen Schlafkojen, können dafür aber die Eisbären rund um die Uhr beobachten. Blaine Harrington Churchill liegt selbst für kanadische Verhältnisse ziemlich weit abgelegen. Ein einsamer Außenposten hoch im Norden Manitobas, am Rande der Eiswüste. Zwischen der Provinzhauptstadt Winnipeg und Churchill liegen 1.600 Kilometer. Dorthin gelangt man nur mit dem Propellerflugzeug oder dem Zug Nummer 693. Wer mit der Eisenbahn reist, sollte viel Zeit mitbringen. Mindestens zweieinhalb Tage rattert der Zug durch die menschenleere Tundra. Manchmal auch länger, wenn der auftauende Permafrostboden die Schienen verbogen hat. Wer unterwegs zusteigen will, stellt sich einfach ans Gleis und winkt. Nach Churchill führt keine Straße, dafür kann auf der Piste des Flughafens das Space Shuttle landen. Die Siedlung besteht aus einer Handvoll Straßen, verwitterten Holzhäusern, zwei Kirchen, einem Eisbärengefängnis, einem Eskimomuseum, einem Supermarkt und einer Bar. Das raue Klima und die Einsamkeit – im Winter sinken die Temperaturen auf eisige minus 40 Grad – schweißen die Menschen zusammen. Zwischen windschiefen Holzhütten und Containerhallen weht noch immer der Pioniergeist früherer Tage. Und genau diese Mischung aus ruppigem Charme und geheimnisvoller Aura ist es, die Churchill so besonders macht. Wer hierher kommt, will nicht nur Urlaub KerrickJames.com Brandon Cole Weiße Wale beobachten Manitobas Süden wird durch die Prärie bestimmt. Daher kommt man nicht so schnell auf den Gedanken, Manitoba als Provinz am Meer zu sehen. Die Lage an der riesigen Hudson Bay sorgt aber dafür, dass man hier Belugawale beobachten kann. Jeden Sommer versammeln sich im Churchill River und Seal River Tausende Belugawale. Mehr als 3.000 der 25.000 Wale, die in der Hudson Bay leben, kommen zwischen Mitte Juni und Mitte August in dieses Gebiet, um zu kalben und zu fressen. Besucher können sich auf verschiedene Art und Weise den Tieren nähern. Eine Möglichkeit ist mit dem Kajak auf den Flüssen zu paddeln. Im blau-grünen Wasser des Churchill River glänzen und glitzern die Wale hell. Es sind neugierige und verspielte Lebewesen und sie tauchen gerne unter dem Kajak durch und sind so zum Anfassen nah. 10 Ein ganz besonderes Erlebnis ist es mit den sanften Riesen des Meeres in ihrem Element zu schwimmen. Mit Schnorchel, Maske, Nass- oder Trockenanzug ausgestattet kann man die Wale im Wasser beobachten und ihnen direkt in die Augen blicken. Wer die Tiere lieber von einem größeren Schiff oder Zodiak aus beobachten möchte, der kann die Belugas auch hören, denn die Boote sind mit Unterwasserempfängern ausgerüstet, so dass die Gäste den verschiedenen Lauten der Tiere lauschen können. Die majestätischen weißen Wale können bis zu sechs Meter lang und 1.600 Kilogramm schwer werden. Die Säugetiere sind soziale Wesen, die sich in Herden durch die arktischen und subarktischen Gebiete oberhalb des 50. Breitengrades bewegen. Die verspielten Wale haben wenige natürliche Feinde und die Population ist relativ konstant. Belugawale haben eine starke Stimme und erzeugen sehr hohe Pfeiftöne, Knackgeräusche und eine Art Gezwitscher. Daher kommt auch ihr Spitzname „Kanarienvögel des Meeres“. Auf der Jagd nach „Manitobas Monstern“ Es gibt einen Grund, warum diese Fische „Manitoba Monsters“ genannt werden – die riesigen Hechte sind wütende Gegner beim Drill. Auch der amerikanische Zander wird zunächst Ihre Ausdauer testen und erst dann Ihren Gaumen erfreuen. Die Seeforelle ist eine Herausforderung an Kampfkraft und anglerische Finesse. Und die größten Welse der Welt sind eine weitere Challenge für den begeisterten Angler – diese „Monster“ werden fotografiert, damit man (zu Recht!) ein bisschen prahlen kann, und dann wieder ins Wasser gelassen, um die wild lebenden Populationen und das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten. Catch und Release ist die Devise des Angelns in Manitoba – und auch ohne Widerhaken. Eine Woche in einer Jagd- und AngelLodge wird daher zu einem ultimativen Erlebnis und eine Erinnerung fürs Leben. Indianische Führer warten mit Expertenwissen, guten Angelplätzen und Geschichten rund ums Angeln auf. Ob Sie nun mit dem Wasserflugzeug, mit dem Auto oder zu Fuß anreisen: Angeln und Jagen in Manitoba bedeutet für Anfänger wie für Profis eine außergewöhnliche und neue Erfahrung. www.fishhuntmanitoba.com Wussten Sie das? Alle Gewässer der Provinz entwässern in die Hudson Bay. Der West Hawk Lake ist mit 111 Metern der tiefste See Manitobas, er wurde durch einen Meteoriten geformt. 11 Mit dem Kanu und Kajak unterwegs Die Landschaft des Kanadischen Schildes bietet in Manitoba Dutzende malerischer Kanurouten. Die Anbieter der Kanutouren, die Outfitter, legen großen Wert darauf, dass diese ihre Ursprünglichkeit nicht verlieren. Auf den entlegenen Strecken singen Enten in einer Vollmondnacht die Kanuten in den Schlaf. Weißkopfseeadler ziehen am Himmel ihre Kreise und Bisamratten oder Biber tauchen beim Herannahen der Kanus unter. Bisweilen gleiten Pfeifschwäne die ruhigen Seitenarme entlang; sie folgen den Booten so lange, bis aufgeschreckte Elche oder Rotwild die glasklaren Buchten verlassen und in den ruhigen Kiefernwald zurückkehren. teilnehmen. Der Manigotagan River ist auch etwas für Anfänger, denn er fließt ruhig und hat kaum Stromschnellen. Den Seal River im Norden Manitobas kann man nur per Flugzeug erreichen, er mündet in die Hudson Bay. Auf dem Weg dorthin kann man mit etwas Glück Eisbären begegnen, sicher aber trifft man Robben und Belugawale. Den sich windenden Assiniboine River bereist man am besten stromabwärts von Brandon nach Winnipeg; 415 Wasserkilometer in Richtung Osten, wo der Assiniboine auf den Red River trifft. Tagesausflügler finden ein halbes Dutzend Ausstiegsstellen; für die gesamte Strecke nach Winnipeg braucht man ungefähr eine Woche. Der Hayes River fließt auf einer Länge von fast 665 Kilometern von Norway House nach York Factory, einem geschichtlich bedeutsamen Ort an der Hudson Bay, der von Parks Canada verwaltet wird. Der Winnipeg River fließt im östlichen Whiteshell Cottage Country 226 Kilometer von Kenora/Ontario durch den Whiteshell Provincial Park nach Pine Falls/Manitoba. Den Bloodvein River können auch weniger geübte Paddler schaffen und am Ende der Tour an einer Schwitzhüttenzeremonie der First Nations www.unsurpassedwaters.com EricLindberg.com Bloodvein River 12 Little Limestone Lake Festivals in Manitoba Weitere Festivals Je nach Jahreszeit, Ort, Bevölkerungs- oder Berufsgruppe finden rund ums Jahr verschiedene größere und kleinere Feste und Events statt. Hier eine kleine Auswahl: www.travelmanitoba.com/TopFestivalsEvents Alljährlich Anfang August wird in Dauphin mit Musik, Tänzen und köstlichem Essen gefeiert. Die ukrainische Bevölkerung, die in diesem Teil Manitobas stark vertreten ist, belebt seit 1965 beim Canada’s National Ukrainian Festival ihre Traditionen aufs Neue. Frauen tragen kunstvoll bestickte Blusen, in alten Trachten wird Polka getanzt und die Geige erklingt zu Volksliedern. Weitere Informationen unter www.cnuf.ca. Eine andere Bevölkerungsgruppe, die bereits seit 1876 in Manitoba beheimatet ist, feiert ihr Erbe mit einem Umzug und der Wahl der Fjallkona ebenfalls im August. Die isländischen Wikinger entdeckten Nordamerika schon 500 Jahre vor Kolumbus. An der Nordspitze Neufundlands erinnert eine Ausgrabungsstätte daran. Sie kehrten 1.000 Jahre später wieder zurück, um sich auf Hecla Island am Lake Winnipeg niederzulassen, dem mit 428 Kilometern Länge größten See Manitobas. In Gimli befindet sich die größte isländische Siedlung außerhalb von Island. www.icelandicfestival.com Scott Stephens Laute Schreie und unerbittliches Trommeln dröhnen durch eine riesige Halle des MTS Centre in Winnipeg, die ansonsten Schauplatz erbitterter Eishockeywettkämpfe ist. Etwa 500 Tänzerinnen und Tänzer, darunter auch Kinder, kreisen einzeln tanzend in der Arena, wobei sich der ganze Zug im Uhrzeigersinn um die Mitte bewegt: eine nicht zu überbietende Farbenpracht der Stoffe, Perlen, Ornamente, Schilder und Kronen aus Borsten und Federn. Es ist Manito Ahbee, das Festival für alle Ureinwohner, welches Anfang November stattfindet. www.manitoahbee.com 14 Winnipeg Fringe Theatre Festival Nordamerikas zweitgrößtes Kleinkunst- und Laienspielfestival mit über 100 Theaterensembles, die im Laufe von elf Tagen ihre besten Stücke zeigen. Es gibt Freiluftbühnen, Laienspiele für Kinder, Straßenkünstler und Bands von 12.00 bis 24.00 Uhr. Veranstaltungsort: Winnipeg. www.winnipegfringe.com Folklorama – Canada’s Cultural Celebration Zwei Wochen lang bietet die Stadt Winnipeg den Kulturen aus aller Welt eine Plattform und stellt die ethnische Vielfalt in Kunst, Küche und Traditionen in den Vordergrund. Die Veranstaltung mit über 40 Pavillons verteilt sich auf das gesamte Stadtgebiet. Veranstaltungsort: Winnipeg. www.folklorama.ca Festival du Voyageur Das größte Winterfestival im Westen Kanadas feiert die kanadische Ära des Pelzhandels und lässt das Lebensgefühl der Voyageure, also der Trapper, Waldläufer und Pelzhändler, mit Hilfe von mehr als 300 Musikdarbietungen, prächtigen Schneeskulpturen, historischen Darstellungen des frühen 19. Jahrhunderts im Fort Gibraltar, traditionellen Gerichten und Handwerkskunst, dem VoyageurHundeschlittenrennen, dem Gouverneursball und viel LiveEntertainment wieder aufleben. Ort: Winnipeg. www.festivalvoyageur.mb.ca Manitoba Sonnenblumenfest Tausende von Sonnenblumen prägen die Prärie im Sommer. Wer kennt dieses Bild nicht? Aber wer hat es schon einmal live gesehen oder die Sonnenblume gefeiert? Das Sonnenblumenfest ist ein typisches Dorffest, aber es basiert auf der Kultur der Mennoniten. Traditionelle Speisen, Konzert am Freitagabend und Festumzug am Samstag, Autoausstellung, Pfannkuchen-Frühstück, Bauern- und Kunsthandwerksmarkt werden dem Besucher geboten. Veranstaltungsort: Altona. www.townofaltona.com Winnipeg Folk Festival Festival mit über 60 Veranstaltungen, sechs Tagesbühnen, einer Hauptbühne am Abend, Familienbereichen, Künstlerzelt und Essensständen. Veranstaltungsort: Birds Hill Provincial Park. www.winnipegfolkfestival.ca Parks Canada Pisew Falls National-und Provinzparks in Manitoba Manitoba hat zwei Nationalparks, den Riding Mountain National Park und den Wapusk National Park. Der Wapusk National Park liegt weit entfernt von menschlichen Siedlungen und ist nur mit dem Flugzeug über Churchill erreichbar. Er dient dem Schutz der Eisbären und ist weltweit das größte Gebiet mit Eisbären-Geburtshöhlen. Der Riding Mountain National Park liegt wie eine „Berginsel“ inmitten einer von Landwirtschaft geprägten Region. Die Berge erheben sich ganz plötzlich aus der Prärie und sind Teil der geologischen Formation, die Manitoba Escarpment genannt wird. Im Riding Mountain National Park gibt es viele Wanderwege, einer davon führt zu einem Steinplateau, dem Agassiz Turm. Von hier aus hat der Wanderer eine spektakuläre Sicht auf die nördliche Prärie Manitobas. Wasagaming ist das touristische Zentrum des Nationalparks und bietet dem Besucher alle Annehmlichkeiten: Campingplätze, Ferienwohnungen, Hotels, Restaurants und Geschäfte. Das Informationszentrum der Nationalparkverwaltung befindet sich auch in Wasagaming, ein paar Schritte vom Strand des Clear Lake entfernt. Von Mitte Mai bis Mitte Oktober ist es täglich geöffnet. Der Park ist über einen Nord- und einen Südeingang zu erreichen. Von Winnipeg bis zum Südeingang des Parks sind es etwa 250 Kilometer, rund 3 Stunden Autofahrt. http://www.parkscanada.gc.ca/ ridingmountain Um die Wildnis wirklich zu erleben, sollte man mit einem Ortskundigen eine Wanderung durch das Hinterland des Riding Mountain National Park unternehmen. Oft steht man bei solchen Touren schneller als gedacht einem Elch, Bär oder Bison gegenüber und die Guides kennen oft die besten Plätze zum Beobachten von Wildtieren. Über 50 Provincial Parks mit mehr als 15.000 km2 Fläche schützen und erhalten einzigartige Landschaftsformationen, Ökosysteme, Flora und Fauna, Gewässer sowie historisch bedeutsame Dinge. Die Provinzparks bieten aber den Besuchern auch eine breite Palette an Freizeitaktivitäten: Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren, Kanufahrten, Jagen, Angeln, Golf, Reiten, Skifahren (Abfahrt und Langlauf), Schlitten- und Motorschlittenfahrten. Wer in einem der Provinzparks übernachten möchte, kann sich unter www.manitobaparks.com die Parks und deren Lage ansehen sowie einen Campingplatz reservieren. 15 Rundreisen - Eine Auswahl - Auf den Spuren der Entdecker und Pioniere Riding Mountain National Park zieht, streift eine Elchkuh über die Lichtung nahe der Straße und in der Ferne röhrt ein Elchbulle. Im drei Stunden Autofahrt von Winnipeg entfernten Riding Mountain National Park ist Wildtierbeobachtung auf äußerst komfortable Weise möglich. Naturfreunde, die hier in der Dämmerung auf den Seitenstraßen fahren, werden Elche, Hirsche, Schwarzbären und Bisons auf den Wiesen oder am Straßenrand sehen. In sumpfigen Gewässern liegen Biberburgen. Auf den Wanderwegen kann man Spuren von Wölfen entdecken – die scheuen Tiere selbst bekommt man allerdings nur selten zu Gesicht. Manitobas vielfältige Landschaft ist wie geschaffen für Rundreisen mit dem Auto oder Wohnmobil. Auf der Fahrt durch das Land kann man im Duck Mountain Provincial Park Tiere beobachten, an riesigen Seen angeln, in kleinen Orten kuriose Museen entdecken, Wale schwatzen hören und in Winnipeg ins Ballett oder Theater gehen. Die erste Rundreise beginnt im Riding Mountain National Park, zwei Stunden Autofahrt westlich von Winnipeg, und führt in Manitobas Norden. Die vorgestellten Streckenabschnitte können auch kombiniert werden: Eine Reise zu Elch, Wolf, kanadischen Pionieren und kuriosen Museen Dauer: 5–6 Tage 1. Tag: Riding Mountain National Park Während der Frühnebel durch den 16 2. Tag: Duck Mountain Dann geht es weiter nach Dauphin. Das Fort Dauphin Museum ist eine wieder aufgebaute Pelzhandelsstation aus dem 19. Jahrhundert mit einer Schmiede, einem Trapper-Blockhaus und einer Schule aus der Zeit der Pioniere. Die Mehrheit der Siedler war ukrainischer Abstammung und ihr Erbe wird jeden Sommer während des National Ukrainian Festival gefeiert. Der Duck Mountain Provincial Park ist ein ruhiger, abgelegener Provinzpark, der zum Wandern, Kanufahren und Angeln einlädt. 3. Tag: Kleine kuriose Museen In der kleinen Stadt The Pas befindet sich das Sam Waller Museum mit Darstellungen über das nördliche Manitoba und einer Sammlung von kuriosen Artefakten. Ein Spaziergang führt nach Christ Church, gegründet von Henry Budd, dem ersten First Nation, der von der anglikanischen Kirche ordiniert wurde. Der Clearwater Provincial Park ist von Seen mit weißen Stränden und tiefen Felsspalten in den Küstenklippen geprägt. Flin Flon ist eine auf Felsen gebaute Bergbaugemeinde. Die Statue von Flintabbatey Flonatin bewacht den Ortseingang und erklärt, wie die Stadt zu ihrem Namen kam. 4. Tag: Kanadische Wildnis/Pisew Falls Folgt man dem Grass River, reist man auf derselben Route wie vor über 300 Jahren die Pelzhändler. Ein Halt bei den Wekusko Wasserfällen und auch im Pisew Falls Provincial Park, wo der Fluss 13 Meter in die Tiefe fällt, die Richtung wechselt und durch eine Felsenschlucht braust, ist ein Geheimtipp, denn nur wenige Menschen kommen hierher. Einen Tagesmarsch von den Pisew Falls entfernt fallen die Kwasitchewan Falls immerhin 14 Meter in die Tiefe. 5. Tag: Thompson In Thompson sollte der Besucher eine Pause bei der gigantischen IncoNickelmine einlegen und sich die gewaltigen Schmelzeinrichtungen ansehen. Das Heritage North Museum zeigt die Geschichte des Nordens von den Ureinwohnern über die Pelzhändler bis zu den Bergleuten. Das ausgestellte Kanu ist eines der wenigen noch vorhandenen, die aus Birkenrinde und Harz handgefertigt wurden. In Thompson endet nicht nur die Tour, sondern auch die Straße. Die Weiterreise ist mit der Bahn oder dem Flugzeug nach Churchill möglich oder man fährt mit dem Auto von Thompson nach Winnipeg über den Highway 6 durch die Interlake Region zurück nach Winnipeg. Den Trans-Canada Highway entdecken – das Land der Pioniere Dauer: 5–6 Tage 1. Tag: Die Magie der Wildnis Der Trans-Canada Highway ist die längste nationale Straßenverbindung der Welt und reicht über 7.821 Kilometer vom Pazifik bis zum Atlantik. Sie fahren von der rauen Landschaft des Kanadischen Kontinentalschilds hinein in das breite Plateau der kanadischen Prärien. Bei Abstechern können Sie entlang der Strecke Unerwartetes entdecken. Vom Osten aus Ontario kommend erreicht man den Whiteshell Provincial Park. Er ist nur 2–3 Autostunden von Winnipeg entfernt. Hier lohnt ein Besuch der Rainbow Falls und des Whiteshell Natural History Museum am Nutimik Lake, das eine hervorragende Sammlung an Waldvögeln und Tierarten der Region zeigt. Im Alfred Hole Goose Sanctuary ist eine Herde von mehr als 200 Kanadagänsen zu sehen. Wie wäre es anschließend mit einem Ausritt oder einer Runde Tennis oder Golf und dem Besuch des Sandilands Forest Education Centre im Sandilands Provincial Forest? Übernachten Sie in einem der Resorts, so dass Sie noch angeln oder Kanu fahren können. Weiter Richtung Winnipeg biegen Sie nach Süden ab zum Mennonite Heritage Village in Steinbach. Spazieren Sie hier durch einen Mennoniten-Ort aus den Jahren um 1870, komplett mit Scheunen und Windmühle. Oder wenden Sie sich nach Norden zur Aspen Acres RentierFarm und dem Broken Beau Historical Society Museum in Beausejour. 2. Tag: Die Hauptstadt lockt Weiter geht es nach Winnipeg, dort steht ein Besuch des Manitoba Museum mit seinen Dioramen und dem dreistöckigen Schiff Nonsuch an. Nicht verpassen sollte man den Assiniboine Park, wo das Gewächshaus, der English Garden und der Leo Mol Skulpturengarten Vogel- und Gartenfreunde begeistern werden. Besuchen Sie die Ivan Eyre Galerie im Pavilion Building, um die Arbeiten von drei bekannten Künstlern aus Manitoba zu sehen – Ivan Eyre, Walter J. Phillips und Clarence Tillenius. Auch das Western Canada Aviation Museum mit der größten Sammlung kanadischer Busch-Flugzeuge lohnt einen Besuch. Wie in Kanada „Geld gemacht wird“, ist bei einer Besichtigung der Royal Canadian Mint zu sehen. Verbringen Sie ein bisschen Zeit in einem der beiden Kasinos der Stadt, Club Regent und McPhillips Station, oder auf der Assiniboia Downs Pferderennbahn. 3. Tag: Die Geschichte der Pioniere Fahren Sie weiter nach Westen und halten Sie Ausschau nach der Statue des weißen Pferdes, das den Ort St. François-Xavier kennzeichnet, und planen Sie die Mittagspause für das Medicine Rock Café ein. In der Nähe von Portage la Prairie besuchen Sie das Fort la Reine Museum and Pioneer Village. Hier wird das Prärieleben des 19. Jahrhunderts gezeigt: Handelsstation, Kirche, Schulhaus und restaurierte Häuser. 4. Tag: Die Wunder der Mechanik Auf der Strecke nach Brandon halten Sie am Manitoba Agricultural Museum in Austin, wo die größte Sammlung alter, noch funktionierender Landmaschinen zu sehen ist. Dazu gehören mehr als 500 Schaustücke, eine Pionierdorf mit mehr als 20 Gebäuden und Kanadas einziges Amateur Radio Museum. Der Schriftsteller Ernest Thompson Seton (1869–1946) wurde von seiner Liebe zur Natur inspiriert, dies dokumentiert das Seton Centre in Carberry. Im Carberry Plains Museum gibt es Fundstücke aus dem Leben der frühen Siedler zu sehen. Planen Sie genug Zeit ein für eine Fahrt mit dem Planwagen durch 30 Meter hohe Sanddünen im Spruce Woods Provincial Park mit der einzigen echten Wüste Manitobas. 17 5. Tag: Für Queen und Vaterland Immer noch im Gebiet von Spruce Woods, kann man das Royal Canadian Artillery Museum auf der Armeebasis in Shilo besuchen. Hier wurde die größte Sammlung von Artilleriegegenständen des Landes zusammengetragen. In Brandon setzt sich das militärische Thema des Tages mit einer Tour durch das Commonwealth Air Training Plan Museum fort, danach geht es weiter zum Riverbank Discovery Centre sowie zu einem Besuch des Daly House Museum und der Art Gallery of Southwestern Manitoba. Im äußersten Westen geht es in der Terry McLean Art Gallery in Virden um diesen bekannten Künstler Manitobas und im Manitoba Antique Automobile Museum in Elkhorn gibt es eine der umfassendsten Sammlungen alter Autos in ganz Nordamerika. Stadt und Umgebung sind beschaulich und friedlich und ebenso die Sehenswürdigkeiten: 24 Wandgemälde mit Szenen aus dem Leben und der Geschichte des Dorfes und der International Peace Garden, der dem langen Frieden zwischen den USA und Kanada gewidmet ist. Der Park liegt auf der Grenze von Manitoba und North Dakota. Des Weiteren sind der Turtle Provincial Park mit Wander- und Kanurouten und das Irvin Goodon Wildlife Museum zu erwähnen. 18 Irvin ist First Nation und jagt seit seiner Kindheit in der Region. Mit dem kleinen Museum hat er sich einen Traum erfüllt. Tommy – eine ca. sieben Meter hohe Schildkrötenstatue – und das Dorffest „Turtle Island Festival“, ein dreitägiges Event mit Live-Musik und Schildkröten-Wettrennen, bringen Abwechslung ins Leben. www.boissevain.ca www.goodonmuseum.com www.peacegarden.com Spirit Sands Tipp: Abstecher zu Wandgemälden, Dorfmuseum und internationalem Friedenspark Boissevain ist eine kleine, hübsche und beschauliche Präriestadt im Südwesten der Provinz Manitoba nahe der US-Grenze. Sie hat ca. 1.600 Einwohner, deren Leben vor allem von der Landwirtschaft und Holzindustrie geprägt ist. Die Bewohner sind sehr stolz auf ihre Stadt und setzen viel daran, beim jährlichen internationalen Wettbewerb „Communities in Bloom“ in der Kategorie „kleine Städte“ zu gewinnen, was ihnen 2003 zusammen mit der englischen Partnerstadt Audley gelungen ist. Verschiedenes Feiertage Feiertage werden an ein Wochenende angehängt. Die folgenden Feiertage sind die offiziellen kirchlichen und gesetzlichen: Neujahr: 1. Januar Louis Riel Tag: dritter Montag im Februar Karfreitag und Ostern: März/April Victoria Day: dritter Montag im Mai Kanadatag: 1. Juli Civic Holiday: erster Montag im August Tag der Arbeit: erster Montag im September Erntedankfest: zweiter Montag im Oktober Remembrance Day: 11. November Weihnachten: 25. und 26. Dezember Währung In Manitoba gilt der kanadische Dollar. Es kann in bar gezahlt werden, aber auch alle gängigen Kreditkarten werden akzeptiert. Klima Die Temperaturen liegen in Manitoba im Durchschnitt bei 17° bis 24° C im Juni und bei 8° bis 18° C im September. Juli und August sind meistens die wärmsten Monate mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen zwischen 25° und 32° C. Der Winter ist üblicherweise kalt und frostig mit Durchschnittstemperaturen zwischen -13° und 0° C. Zeitzone Ganz Manitoba liegt in der nordamerikanischen Zeitzone der Central Time (es ist dort also 7 Stunden früher als in Deutschland). Vom ersten Wochenende im April bis zum letzten Wochenende im Oktober gilt die Sommerzeit. Stromspannung 110 Volt Wechselstrom. Elektrogeräte müssen umschaltbar sein, außerdem ist ein Adapter erforderlich. Trinkgeld Das Service-Personal in den Restaurants und Hotels lebt vom Trinkgeld. Deshalb ist es üblich, immer einen “Tip” zu hinterlassen. Als Faustregel gilt 15% des Rechnungsbetrages. Dasselbe gilt für Bartender, Tourguides und Taxifahrer. Steinbach Mennonite Heritage Village Hecla/Grindstone Provincial Park Manitoba im Internet www.travelmanitoba.com Manitobas Städte www.tourismwinnipeg.com www.townofchurchill.ca www.brandon.com www.thompson.ca Manitobas Tourismusregionen www.interlaketourism.com www.redrivernorthtourism.com www.pembinavalleytourism.com www.southwestmanitoba.ca www.tourismnorthmanitoba.com www.easternmanitobatourism.ca Verschiedenes www.golfmanitoba.com www.manitobaparks.com www.yellowheadit.com www.oakhammockmarsh.ca www.theforks.com Nationalparks in Manitoba Riding Mountain National Park www.pc.gc.ca/riding Wapusk National Park www.pc.gc.ca/wapusk MV Ithaca 19 Top Tipps für Manitoba Die folgenden Attraktionen und Reisemöglichkeiten gehören zu den Höhepunkten eines Besuchs in Manitoba. Von der Prärie im Süden bis zur Tundra hoch im Norden, von der Beobachtung wilder Tiere bis zum Geschichtenerzählen am Lagerfeuer – hier bieten sich einmalige Gelegenheiten, das Beste zu sehen, zu schmecken und zu erleben, was diese kanadische Provinz zu bieten hat. Eisbären beobachten – Oktober/November Auf der Hitliste der Dinge, die man in Manitoba gesehen haben „muss“, stehen sie ganz oben: die Eisbären! Wenn die Bären im Herbst darauf warten, dass die Hudson Bay zufriert, kann man sie ganz aus der Nähe erleben. Hunderte Eisbären versammeln sich dann in und um Churchill. Bei einem Hubschrauberflug haben Sie aus der Vogelperspektive einen weiten Blick über die Tundra und können nach Schneefüchsen Ausschau halten, die kreuz und quer über die weite, weiße Schneefläche flitzen. Zum arktischen Abenteuer gehört auf jeden Fall auch eine Hundeschlittenfahrt durch den borealen Wald. Und im Eskimo-Museum können Sie in die Kultur der Inuit eintauchen. Bewundern Sie die tanzenden Lichtvorhänge der Nordlichter (Aurora Borealis), während Sie bei einem gemütlichen Abendessen leckere Gerichte mit Bison- oder Karibufleisch oder arktischem Saibling genießen. Sommer-Arktis-Safaris – Juli/August Bei einer Sommerexpedition zur Bärenbeobachtung ist die Tundra voller Wildblumen – ein herrliches Farbenspiel! Zu dieser Jahreszeit sollte auch die Beobachtung von Belugas auf dem Programm stehen. Dabei geht es hinaus auf und ins Wasser, um sich mit diesen neugierigen Geschöpfen anzufreunden. Mit Neoprenanzug und Schnorchel ausgestattet gleiten Sie durch das Wasser und können die Gesänge, Klicklaute und Pfiffe der Belugas hören. Mit einem Wasserflugzeug können Besucher weit in die Wildnis fliegen, um Elche, Schwarzbären und Karibus zu entdecken. Eine geführte Wanderung auf einem Naturpfad sollte dazugehören – natürlich „bewaffnet“ mit einem Fernglas. Denn nur so können Sie auf dem Weg zum Prince of Wales Fort aus dem 18. Jahrhundert oder zum Schiffswrack der M/V Ithaca die unglaubliche Vielfalt an Vögeln beobachten, darunter Habichte, Falken, Eulen, Seeschwalben und Möwen. Polar Bear viewing Wer bei einer Reise durch die Landschaften Manitobas außer dem Norden die Parklands besucht, kann seiner Checkliste für Wildtiere auch Bisons, Hirsche und Kojoten hinzufügen (neben den Bären und Belugas). Die goldenen Prärien des Südens gehen hier in die dichten Wälder des Nordens über. Quicklebendig ist in dieser Region die vielfältige Kultur der Pioniere Manitobas, die ihren Ausdruck in den verschiedensten Festen findet. The Forks National Historic Site, Winnipeg 20 Mit dem Flugzeug zum Angeln – Mai bis September Tief im borealen Wald kann man in einem Resort viel Zeit auf dem Wasser verbringen. Fliegen Sie mit dem Wasserflugzeug ein, lernen Sie die Geheimnisse des Angelns in der Wildnis kennen und bereiten Sie sich Ihr Mittagessen am Ufer selbst zu. Folgen Sie den Waldwegen, auf denen sich früher die Pelzhändler vorankämpften. Unterwegs wird anhand alter Symbole die Geschichte der First Nations erklärt. Hier heißt es Ausschau halten nach Elchen, Schwarzbären, Karibus und Bibern. Lauschen Sie den Schreien der Adler und Eulen und dem Gezwitscher der Finken und Fliegenschnäpper. Verbringen Sie den Abend bei einem landestypischen Essen, bei Liedern und Geschichten inmitten der Kultur der Franko-Kanadier und Métis. Fly-in Fishing Lodges Natur und Geschichte Winnipegs – ganzjährig Wie eng die Einheimischen mit den Bisons und ihrem Land verbunden sind, zeigt eine faszinierende Einführung in die Kulturgeschichte der Ureinwohner, Métis, Voyageure und Pioniere. Aufgezeigt wird, welche Wechselwirkung dabei mit dem Kultsymbol Manitobas, den Bisons, bestand. Beobachten Sie eine Herde von 30 Bisons ganz aus der Nähe und folgen Sie dann dem von Espen gesäumten Pfad zu einem typischen Tipi des Ureinwohner-Stammes der Plains Cree. Sehen Sie sich Gegenstände an, die aus Bisonfell, -leder oder -horn gefertigt wurden, z.B. einen glatten schwarzen Löffel aus Bisonhorn. Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlt, den Winter in einem mit Grassoden gedeckten Pionierhaus zu verbringen. Nach einer Paddeltour in einem Voyageur-Kanu rund um den See ist das über dem Lagerfeuer in der Pfanne gebackene Brot ein echter Genuss. Geheimnisse der Architektur – ganzjährig Entdecken Sie geheime Zeichen und Verschlüsselungen im Manitoba Legislative Building (Regierungsgebäude in Winnipeg), einem der wichtigsten Wahrzeichen der Provinz. Dieses eindrucksvolle Gebäude ist voller okkulter Hinweise, versteckter Hieroglyphen-Inschriften, Nummerncodes und Freimaurer-Symbole, die Historikern und Besuchern fast 100 Jahre lang entgangen waren. Finden Sie heraus, warum es zwei Sphinxe über dem Eingangsportal gibt und welche Bedeutung der Golden Boy hat, eine glänzende Statue auf der Spitze des Daches, die Richtung Norden schaut. Hermetic Code Tours Manitoba Legislative Building Nature and History of Winnipeg 21 (An?) internationales Symbol der Hoffnung Das Canadian Museum for Human Rights (Kanadisches Museum für Menschenrechte) Neu in Manitoba Zusätzlich zur atemberaubenden Wildnis und zu diversen Kulturerlebnissen bietet Manitoba in Kürze drei weitere spannende Attraktionen. Das Canadian Museum for Human Rights (Kanadisches Museum für Menschenrechte) in Winnipeg ist schon jetzt ein nationales und internationales Symbol der Hoffnung. Sein eindrucksvolles futuristisches Design hat Winnipegs Skyline bereits seinen Stempel aufgedrückt. Die Gestaltung des Gebäudes soll die Kernbotschaften des Museums widerspiegeln: Es will zu Diskussionen anregen und verpflichtet sich, gegen Hass und Unterdrückung vorzugehen. Das neue Museum wird in „The Forks“ erbaut, ursprünglich einem traditionellen Versammlungsplatz der Ureinwohner, und ist als Zentrum des Lernens, der Aktion und der Hoffnung konzipiert. Interaktive Ausstellungen werden Geschichte und Geschichten des Widerstands, von Ausdauer, Beharrlichkeit und Mut erzählen und auch architektonisch einen Weg „aus der Dunkelheit zum Licht“ aufzeigen. Eine Brückenkonstruktion von fast einem Kilometer Länge führt zum 23-stöckigen Tower of Hope (Turm der Hoffnung) mit Blick auf die Stadt und darüber hinaus. Die Ausstellung Journey to Churchill (Reise nach Churchill) im Assiniboine Park Zoo zeigt Tiere und Landschaften aus Manitobas Norden. Es gibt Eisbären aus allen Blickwinkeln zu sehen, auch von einem Unterwassertunnel aus. Erfahren Sie im neuen International Polar Bear Conservation Centre mehr rund um das Thema Eisbären. Journey to Churchill setzt hiermit weltweit einen neuen Standard für Eisbärengehege. Beobachten Sie außerdem die Nordlichter unter der Kuppel des Aurora Borealis Theatre. Der Tundra-Garten auf dem Dach eröffnet einen herrlichen Ausblick auf das vier Hektar große Zoogelände, in dem auch Karibus, Moschusochsen, Robben und andere Tiere aus dem Norden zu sehen sind. Winnipeg ist bestrebt das “neueste Konferenzzentrum Kanadas” zu werden, denn das bestehende Winnipeg Convention Centre wird jetzt modernen Anforderungen angepasst und deutlich erweitert. Hinzu kommen ein neuer Festsaal, ein größerer Eingangsbereich sowie weitere 6.410 m2 Ausstellungsfläche, um Platz für über 700 Messestände zu haben. In der dritten Etage wird es den eindrucksvollen City Room geben, der einen außergewöhnlichen Blick auf die Stadt bietet. Außerdem entsteht ebenerdig ein neuer öffentlicher Platz mitten im Herzen von Winnipeg. Journey to Churchill exhibit - Assiniboine Park Zoo Winnipeg Convention Centre 23 Überreicht durch Travel Manitoba 700-155 Carlton Street Winnipeg, Manitoba R3C 3H8 Canada 1-800-665-0040 www.travelmanitoba.com