HAB_Monatsberichte_2012 1 - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Forschungs- und Studienstätte für europäische Kulturgeschichte Januar 2012....................................................................................................................................................2 Februar 2012 .................................................................................................................................................6 März 2012......................................................................................................................................................9 April 2012 ....................................................................................................................................................13 Mai 2012 ......................................................................................................................................................15 Juni 2012......................................................................................................................................................18 Juli 2012 .......................................................................................................................................................25 August 2012 ................................................................................................................................................29 September 2012 ..........................................................................................................................................33 Oktober 2012 ..............................................................................................................................................40 November 2012..........................................................................................................................................45 Dezember 2012...........................................................................................................................................49 1 Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Januar 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Aus Sondermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur konnten für die Sammlung Deutscher Drucke einige wertvolle Bücher und Einblattdrucke erworben werden. 110.000 Euro standen der Bibliothek zur Verfügung, um die Sammlung Herzog Augusts mit Raritäten aus dem antiquarischen Handel zu ergänzen. In der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke (AG SDD) kooperieren sechs Bibliotheken, um eine umfassende Sammlung der gedruckten Werke des deutschen Sprach- und Kulturraums vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart aufzubauen, zu erschließen, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und für künftige Generationen zu bewahren. Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ist für das 17. Jahrhundert zuständig und konnte die historischen Bestände in den vergangenen 20 Jahren um etwa 20.000 Originale ergänzen. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Wie man im Mittelalter komponierte und Musik aufschrieb, war Thema einer öffentlichen Kinderführung am 4. Januar und einer Führung für die Klasse 5D des Theodor-HeussGymnasiums am 12. Januar. Die Führungen von Stefanie Gehrke und Katharina Talkner durch die Ausstellung „verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800“ richteten sich an Kinder im Alter von 7-12. Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover führte vom 6. bis 7. Januar ein Gastseminar zu dem Thema „Musik im Spannungsfeld zwischen Alt und Neu: L'homme armé – Krieg und Frieden in der Musik vor Gott“ durch. Die Leitung hatten Hans Bäßler, Klaus- Jürgen Etzold, Katharina Bäuml und Guido Heidloff inne. Die niedersächsische Buchmalerei des 13. Jahrhunderts war das Thema eines Werkstattgesprächs mit Monika Müller. Sie referierte am 19. Januar über „Hildesheimer Buchmalerei des 13. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Zentrum und Peripherie“. Anlässlich Lessings Geburtstages veranstaltete die Lessing-Akademie e.V. am 22. Januar die Lesung „Anekdoten und Episoden um Lessing“. Das Gastseminar „Einführung in die Handschriftenkunde“ der Georg-August-Universität Göttingen fand am 23. Januar unter der Leitung Bertram Lessers statt. „Die Sinne organisieren: Restrukturierte Hierarchien in Konrad Gessners De AnimaKommentar (1563) und Fragen an den Umgang mit Wissen in der Schule“ war das Thema des Vortrags von Anja Göing (Frankfurt a.M.) im Stipendiatenkolloquiums vom 23. Januar. 2 Marcus Baumgarten referierte am 26. Januar im Rahmen einer Veranstaltung der LessingAkademie e.V. über „Lessings Übersetzungen – die digitale Edition im Internet“. Studierende der HBK Braunschweig führte Monika Müller am 27. Januar in die „Mittelalterliche Buchmalerei“ ein. Unter der Leitung von Ulrich Heinen (Wuppertal) fand am 27. und 28. Januar die Komiteesitzung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung statt. Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Kooperationspartner der Herzog August Bibliothek, lud am 27. Januar Johannes Goebel im Rahmen der Veranstaltung ARS PRO TOTO – Kunst für Alle(s) zu einem Vortrag ein. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR Den Jahresauftakt 2012 in der Reihe der Schülerseminare bildete ein Seminar vom 9. bis 13. Januar für das Marie-Curie-Gymnasium in Neuß. 12 Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit dem Wirken und Werk von Schriftstellerinnen in verschiedenen epochalen, biographischen und gattungsbezogenen Zusammenhängen. Sie machten sich mit den Grundlagen der Gender-Studies vertraut. Eine Projektarbeit des Gymnasiums im Schloss zum Thema „Jugendliche Lebenswelten, Kultur, Musik und Literatur von Jugendlichen nach 1945“ fand am 6. Januar in der Herzog August Bibliothek ihren Abschluss. Beteiligt waren zwei Leistungskurse des Gymnasiums im Schloss Wolfenbüttel. Am 16. Januar 2012 fand eine Lehrerfortbildung für 20 StudienreferendarInnen des Faches Deutsch des Staatlichen Studienseminars Braunschweig statt. Den angehenden Gymnasiallehrern wurde das Modell der „Wolfenbütteler Schülerseminare“ einschließlich der neuen Möglichkeiten zur Vorbereitung auf das Zentralabitur im Fach Deutsch vorgestellt. Am 19. und 20. Januar wurden Oberstufenkurse des Gymnasiums im Schloss in die Benutzung der Herzog August Bibliothek eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler fertigen mit Unterstützung des Schülerseminars ihre Facharbeiten. Am 25. Januar folgte ein Kurs vom Wolfenbütteler Theodor-Heuss-Gymnasium. Ein Leistungskurs des Gymnasiums im Schloss bereitete sich im Rahmen eines Schülerseminars vom 23. bis 25. Januar auf das Abitur 2012 im Fach Deutsch vor. Verwendet wurde dabei der neu eingerichtete Schülerfreihandbereich im Zeughaus. KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK Am 15. Januar 2012 wurde in der Augusteerhalle mit dem 1. Kammerkonzert die Konzertsaison 2012 des Louis Spohr Musikforums eröffnet. In einem Streichquartettabend spielte das international renommierte Cuarteto Arriaga (Madrid/Leipzig) zum ersten Mal in der Herzog August Bibliothek. Die vier Musiker des Cuarteto Arriaga, benannt nach dem spanischen Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga, kommen aus Spanien, Argentinien und Frankreich gehören als Ensemble zu den beste Quartetten der Gegenwart. 3 BESONDERE NEUERWERBUNGEN Für die Sammlung Deutscher Drucke konnten aus Sondermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (vgl. S. 1) besondere Neuerwerbungen getätigt werden (Auswahl): Andreas Friedrich: Jetziger Welt Lauff: Durch etliche und dreissig Figuren angemeldet und durch deutsche Reymen erkläret. Frankfurt am Main: Corthoys 1611. Dieses äußerst seltene Emblembuch wurde 1611 in Frankfurt von dem Künstler Andreas Friedrich (um 1560 - ca. 1617) in deutscher Sprache zum Druck gebracht wurde. Das Werk entstand in der Blütezeit der Sinnbildkunst (Emblematik), die Verhaltensnormen und Lebensweisheiten in der ansprechenden Kombination von Bild und Text vermittelte. Es ist mit volkstümlich-naiven Holzschnitten reich illustriert und nach jetzigem Wissensstand weltweit das einzig bekannte komplette Exemplar. Für die Sammlung Deutscher Drucke ist dies eine Ausnahmeerwerbung, die auch hervorragend das von der Bibliothek in internationaler Zusammenarbeit betriebene Projekt Emblematica online ergänzt. Musaeum Hermeticum Reformatum Et Amplificatum, Omnes Sopho-Spagyricae Artis Discipulos fidelissime erudiens. Frankfurt am Main: Sande 1678. Bedeutende Sammlung alchemischer Texte des 16. und 17. Jahrhunderts, die bislang in dieser erweiterten Ausgabe innerhalb der ausgezeichneten Alchemiebestände der Herzog August Bibliothek noch fehlte. Mit mehreren großen Kupferfalttafeln, in einem repräsentativen zeitgenössischen Einband, sehr gut erhalten. Adam von Lebenwaldt: Tractätel/ Von Deß Teuffels List und Betrug In der Hebreer Cabala. Salzburg: Mayr 1680-1682. 8 Bände. Sogenanntes Teufelbuch, in dem sich der Steyrische Arzt und Poetus laureatus Adam von Lebenwaldt (1624 - 1696) gegen alle möglichen Formen des Aberglaubens (Astrologie, Wahrsagerei, Rosenkreuzer, Wundersalben usw.) wendet. Im Gegensatz dazu enthält das Werk aber auch etliche Rezepte und Angaben zu Zaubereien und okkulten Phänomenen, unter anderem versucht Lebenwaldt die Existenz von Hexen zu beweisen und zu erklären. Hannes Sigmund Ottenfels: Beschreibung Oder Relation Uber den Einzug und Erbhuldigungs-Actum In dem Ertzhertzogthumb Kärndten. Klagenfurt: Kramer 1660 Erste und einzige Ausgabe der in diesem Exemplar vollständig vorliegenden Huldigung für Kaiser Leopold I. Die schönen mehrfach gefalteten Kupfertafeln zeigen Ansichten der Stadt Klagenfurt sowie den Festzug und andere Festszenen. Bislang ohne Nachweis im VD17. Johann Ludwig Gössinger: Pixnmeisterey Compendium, Oder Kurtze Beschreibung wie nehmlichen … Anfangende Pixenmeister oder Scholaren bey den grossen Geschütz zu unterrichten. Preßburg: Zerweg 1678. Bislang in keiner deutschen Bibliothek nachgewiesenes Büchsenmeisterhandbuch. Verfasst von dem Zeugwart des königlichen Schlosses in Preßburg. Am Schluss zwei handschriftliche Blatt eingebunden, die Anweisungen über die Handhabung von „Raketen“ enthalten. Johann Caspar Mürdel: Süsse Geists-Erquickungen, uber dem H. Geist, oder geistliche Betrachtungen von desz H. Geistes Persohn und Amt, zur Erbauung dess Christenthums und Trost der Betrübten. Frankfurt am Main: Wagner 1681. Unbekanntes Emblemwerk mit 15 emblematischen Kupfertafeln. Mürdel, dessen Lebensdaten nicht bekannt sind, war Theologe in Ulm. 4 VERÖFFENTLICHUNGEN Augusta - Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen, Jg. 35, Januar – Dezember 2010. 2012. 44 S., 49 meist farbige Abb., broschiert, ISSN: 0931-4032. Das bekannte Heft mit unseren Jahresrückblicken – hier auf das Jahr 2010 – präsentiert sich in neuer Aufmachung. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Anita Pöhlig informierte am 5. Januar mit einem großen Bericht im Göttinger Tageblatt über das „Haus voller Schätze für die Forscher dieser Welt – Eines der international renommiertesten Bücherlager: Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel“. Göttinger Tageblatt, 5.1.2012. Die Neuerwerbungen waren das Thema zahlreicher Beiträge. So berichteten Redakteure der BILD-Onlineredaktion am 26. Januar mit dem Beitrag „Bibliothek kauft wertvolles und seltenes Emblembuch“ über den Kauf des Werkes von dem Frankfurter Künstler Andreas Friedrich. Auch die Braunschweiger Zeitung schrieb am 27. Januar über „Neue Schätze in der Region“. Braunschweiger Zeitung, 27.1.2012, Seite 15. „Donna Leon: Roms Kirche schützt die Mafia. Die Krimi-Autorin mit Barock-Faible diskutiert mit dem Braunschweiger Landesbischof über Religion“ war der Titel des Artikels von Andreas Berger in der Braunschweiger Zeitung am 27.1.2012. Im Folgenden schilderte er einzelne Auszüge aus dem Gespräch der berühmten Autorin mit dem Landesbischof Weber im Bibelsaal der Herzog August Bibliothek. Braunschweiger Zeitung, 27.1.2012, Seite 15. AUSBLICK IN DEN FEBRUAR Die neue Malerbuchausstellung „Gemeint ist das Unsichtbare. Künstlerbücher von Clemens-Tobias Lange“ wird am 10. Februar 2012 um 17 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet. Mit Pressendrucken und Livres d’artistes sowie einigen kleinen Büchern, Andrucken und fotografischen Arbeiten gibt die erste Malerbuchausstellung des Jahres 2012 einen umfangreichen Einblick in das Werk des Künstlers. Eine Sonderführung durch die Ausstellung “verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800 – 1800“ findet am 17. Februar 2012 um 16 Uhr statt. Die Ausstellung wird bis zum 26. Februar in der Schatzkammer, der Augusteerhalle, im Kabinett und im Globensaal der Bibliotheca Augusta gezeigt. Am 25. Februar 2012 wird noch einmal unter der Überschrift „Komponieren wie im Mittelalter“ eine Führung für Kinder durch die Ausstellung “verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800 – 1800“ angeboten. *** www.hab.de 5 *** Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Februar 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Anlässlich der Ausstellung „Verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800“ veranstaltete die Herzog August Bibliothek eine Aufführung der Wolfenbütteler Marienklage, einer musikalisch-szenischen Darstellung des Karfreitagsgeschehens. Das Konzert fand am 4. Februar in der Hauptkirche Beatae Mariae Virginis statt. Wohl um 1420 in Braunschweig verfasst, stellt die Wolfenbütteler Marienklage die Passion mit dem gekreuzigten Jesus, den drei Marien, Johannes und weiteren Personen der biblischen Erzählung dar. Umgesetzt wurde die Inszenierung vom Ensemble Ordo Virtutum unter der Leitung von Stefan Johannes Morent auf der Grundlage der in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel aufbewahrten OriginalHandschrift. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK „Mittelalterliche geistliche Kleinepik und ihre Überlieferung: Die Erzählung ‚Zeno’ in zwei Wolfenbütteler Handschriften“ war am 6. Februar das Thema von Nicole Eichenberger (Leipzig) im Stipendiatenkolloquium. Auf der interdisziplinären Tagung „Dichter und Lenker. Die Literatur der Staatsmänner, Päpste und Despoten vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart“, die der Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg vom 9. bis 11. Februar 2012 organisierte, sprach Michael Schippan zum Thema: „Ich könnte keinen Tag leben, ohne zu schreiben“. Katharina die Große – die produktivste Autorin ihrer Zeit im Zarenreich. Die Malerbuchausstellung „Gemeint ist das Unsichtbare“. Künstlerbücher von ClemensTobias Lange (CTL-Presse) wurde am 10. Februar eröffnet. Mit Pressendrucken und Livres d’artistes sowie einigen kleinen Büchern, Andrucken und fotografischen Arbeiten gibt die erste Malerbuchausstellung des Jahres 2012 einen umfangreichen Einblick in das Werk des Künstlers. Domenico Brancale (Bologna) performte „In meinen Lungen ist Erwartung“. Bettina Wahrig von der TU Braunschweig leitete am 16. Februar das Gastseminar zu dem Thema „Arzneimittelkulturen zwischen Genussmitteln und Metallen“. Ulrike Gleixer hat vom 16. bis 18. Februar an der Tagung des DFG-Graduiertenkollegs „SelbstBildungen. Praktiken der Subjektivierung“ an der Universität Oldenburg teilgenommen. Sie hat dort am 17. Februar einen Vortrag zum Thema „Selbstentwurf in Kommunikation. Briefnetzwerke pietistischer Eliten“ gehalten. 6 Petra Feuerstein-Herz beteiligte sich vom 16. bis 18. Februar an der Tagung der Universität Kassel „Frühneuzeitliche Bibliotheken als Zentren des europäischen Kulturtransfers“ mit dem Vortrag „Afrika in Wolfenbüttel – zur globalen Kulturwahrnehmung in der frühneuzeitlichen Fürstenbibliothek am Beispiel der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel“. Gabriele Ball hielt einen Vortrag zum Thema „Das Inventar der Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt als Spiegel eines fürstlichen Netzwerks im 17. Jahrhunderts“. Jill Bepler übernahm eine Sektionsleitung. Eine Sonderführung des Kurators Sven Limbeck durch die Ausstellung „Verklingend und ewig“ – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800 – 1800“ fand am 10. März statt. „Der Begriff des Religionskrieges in protestantischen Flugschriften des Dreißigjährigen Krieges“ stand am 20. Februar auf dem Programm des Stipendiatenkolloquiums, das Karola Brüggemann (Marburg) gestaltete. Im Werkstattgespräch der Forschungsabteilung sprach Michael Schippan am 23. Februar über „Das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel und Russland im Zeitalter der Aufklärung. Wissenschafts- und Kulturbeziehungen“. „Weist der Fundamentalismus die Wissenschaft in die Schranken? Bibel, Koran und Veda als letzter Maßstab der Erkenntnis“ war Thema einer von der Akademie der Wissenschaft und der Literatur Mainz initiierten Veranstaltung am 24. Februar. Helwig Schmidt-Glintzer moderierte das öffentliche Symposium der Reihe „Zukunftsfragen der Gesellschaft“. „Wie man im Mittelalter komponierte und Musik aufschrieb“ war Thema einer Kinderführung am 25. Februar. Die Führung von Stefanie Gehrke und Katharina Talkner durch die Ausstellung „Verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800“ richtete sich an Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR Das Herzog Ernst Gymnasium Uelzen war vom 6. bis 8. Februar zu Gast in der Herzog August Bibliothek. Literaturgeschichte am Beispiel von Gedichten bearbeiteten Schüler vom Gymnasium im Schloss vom 13. bis 15. Februar. Eine Woche später, vom 20. bis 23. Februar, beschäftigten sie sich mit der Bearbeitung von Faksimiles berühmter Bücher und vom 27. bis 29. Februar mit Filmanalysen. AUSLEIHEN Das LWL-Landesmuseum Münster zeigt von 26. Februar bis 28. Mai in der Ausstellung „Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“ die Theophilus-Handschrift „Schedula diversarum artium“ (Cod. Guelf. 69 Gud. lat.) der Herzog August Bibliothek . 7 KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK Ausgerichtet von der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. fand am 3. Februar ein Konzert mit Josef Ziga (Violine) und György Meszaros (Klavier) statt. Das Duo des Braunschweiger Staatsorchesters interpretierte Werke von Giuseppe Tartini, Niccolò Paganini, Tomaso Antonio Vitali, César Franck, Pablo de Sarasate. VERÖFFENTLICHUNGEN Almuth Corbach (Hrsg.): Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Mit einer Einführung von Helwig Schmidt-Glintzer. Wolfenbütteler Hefte, H. 31. 2012. 116 S. mit 75 Farbabb. ISBN: 978-3-447-06682-2, 16,80 €. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Klaus Gohlke berichtete am 7. Februar in der Braunschweiger Zeitung in dem Artikel „Die uralte Klage der Maria berührte das zitternde Publikum. Historische Aufführung in Hauptkirche Wolfenbüttel“ über die Darbietung des Ensembles Ordo Virtutum. Braunschweiger Zeitung, 7.2.2012, S.14. „Gemalte Zustände der Seele. Künstlerbücher von Clemens-Tobias Lange in der HerzogAugust-Bibliothek“ hieß es in der Überschrift des Artikels von Rainer Sliepen am 13. Februar über die neue Malerbuchausstellung „Gemeint ist das Unsichtbare“. Braunschweiger Zeitung, 13.2.2012, S.36. Für die erste Ausgabe des Musikforums 2012 schrieb Susanne Rode-Breymann einen ausführlichen Artikel über die nun zu Ende gegangene Ausstellung mit dem Titel „verklingend und ewig. Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800 – eine Ausstellungskooperation der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover“. Musikforum, 01/2012, S. 54-55. AUSBLICK IN DEN MÄRZ Am 4. März 2012 um 11.30 Uhr wird die Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“ mit einem Eröffnungsvortrag von Kornelius Götz und einer Einführung von Almuth Corbach in der Augusteerhalle eröffnet. Am 4. März 2012 um 19 Uhr spielen Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello) und In-Kun Park (Klavier) im Rahmen der Konzertreihe des Louis Spohr Musikforums Braunschweig e.V. sämtliche Cellosonaten von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms. Prof. Dr. Gisbert Ter-Nedden (Bonn) hält am 8. März 2012 um 19.30 Uhr im Gartensaal des Lessinghauses den Vortrag „Lessing weint. Über den Kinoeffekt der Sara“ in der Reihe „Lessing im Kontext des europäischen Theaters“ der Lessing-Akademie e.V. Die Violonistin Alexandra Conunova eröffnet am 11. März 2012 um 19 Uhr die neue Konzertreihe der Herzog August Bibliothek „Next Generation. Junge Streicher solo“, die in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover durchgeführt wird. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach und Eugène Ysaÿe. 8 Prof. Dr. Eberhard Ockel referiert am 20. März 2012 um 20.00 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. über „Die akustische Präsentation von Texten – eine kulturelle Schlüsselkompetenz“. *** www.hab.de *** Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel März 2012 BESONDERE NACHRICHTEN „Auch Bücher altern – Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“ ist der Titel der neuen Sonderausstellung, die am 4. März in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet wurde. Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum von historischen und aktuellen Maßnahmen zum Erhalt der umfangreichen Büchersammlung, deren Auswirkungen heute direkt oder indirekt an den Originalen ablesbar sind. Zur Ausstellungseröffnung sprachen Helwig Schmidt-Glintzer, Kornelius Götz, Restaurierungsplaner und Historiker aus Meitingen, sowie Almuth Corbach, Leiterin der Stabsstelle für Erhaltung und Restaurierung an der Herzog August Bibliothek und Kuratorin der Ausstellung. Thema des Eröffnungsvortrags von Kornelius Götz war: „Mindestens haltbar bis... Bemerkungen über die Konservierung des kulturellen Erbes“. Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel hat eine ihrer kostbarsten Handschriften, die Wyclif- Bibel, nach Rom ausgeliehen. Im Rahmen der Ausstellung „Verbum Domini“ („Wort Gottes“) wird der um 1400 reich verzierte Pergamentcodex gezeigt, der die englische Übersetzung der Bibel von John Wyclif und seinen Schülern enthält. Die Ausstellung geht auf die Initiative der amerikanischen Green Collection zurück, der weltweit größten Privatsammlung von Handschriften und seltenen Drucken der biblischen Texte. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Jürgen Beyers (Tartu) referierte im Stipendiatenkolloquium am 5. März zum Thema „Wer benutzte die ersten undeutschen Bibeldrucke (1685-1715)?“. Geleitet von Katharina Talkner trafen sich am 6. März Niedersächsische Bibliotheksreferendare. Neben einer Führung durch die musealen Räume erhielten sie Einblicke in verschiedene Abteilungen. Gisbert Ter-Nedden (Bonn) hielt am 8. März den Vortrag „Lessing weint. Über den Kinoeffekt der Sara“ in der Veranstaltungsreihe „Lessing im Kontext des europäischen Theaters“ der Lessing-Akademie e.V. 9 Am 13. März waren ca. 65 Kollegen der SUB Göttingen in der Herzog August Bibliothek und wurden, begleitet von Doina Oehlmann, in verschiedenen Führungen durch die Bibliothek und die musealen Räume geführt. Darüber hinaus diskutierten sie in Workshops aktuelle bibliothekarische Fragen. Am 16. März hielt Thomas Stäcker im Rahmen des deutsch-amerikanischen Workshops „Knowledge Organization and Data Modeling in the Humanities“ an der Brown University (Providence, USA) einen Vortrag zum Thema „Data modeling for early modern emblems“. Im Conti-Hochhaus der Leibniz Universität Hannover fand am m 16. März eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Helwig Schmidt-Glintzer, Angela Köckritz (China-Korrespondentin der Wochenzeitung DIE ZEIT), Nele Noesselt (GIGA Institut für Asienkunde in Hamburg) und Karl-Heinz Rudolph (Unternehmer aus Salzgitter) unter der Moderation von Peter Sturm (Frankfurter Allgemeine Zeitung) statt. Die Teilnehmer setzten sich mit der Frage „China: Herausforderung für den Westen?“ auseinander. Britta-Juliane Kruse sprach am 17. März im Hauptstaatsarchiv Hannover beim Treffen des ‚Arbeitskreises Geschichte des Mittelalters‘ der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen über „Neues vom Projekt ‚Klosterbibliotheken‘ der Herzog August Bibliothek“. Dirk Grupe (London) referierte am 19. März im Stipendiatenkolloqium über „Arabischlateinische Übersetzungen astronomischer Texte im Umfeld Stefans von Antiochia“. In einer Führung durch die Werkstatt für Buchrestaurierung im Direktorhaus wurde am 20. März die Konservierung und Restaurierung von mittelalterlichen Handschriften, Drucken und graphischen Blättern erläutert. Für die Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ lud die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. am 20. März Eberhard Ockel (Vechta) ein. Er sprach über „Die akustische Präsentation von Texten – eine kulturelle Schlüsselkompetenz“. Thomas Stäcker hielt am 23. März auf der Tagung der Renaissance Society of America in Washington (USA) zusammen mit Mara Wade (University of Ilinois) einen Vortrag zum Thema „Emblematica Online“. Schwerpunkte waren Anwendungen und Nutzungsszenarien in den digital humanities. Zum Thema „Ungarnbild und Türkenbild in der Frühen Neuzeit“ gastierte das Seminar der Universität Szeged vom 26. bis 30. März unter Leitung von Istvan Monok (Szeged) und Attila Verók (Eger) in der Herzog August Bibliothek. Matthias Meinhardt sprach am 29. März in einem Werkstattgespräch über „Pater ignorantiae oder Oculus theologiae? Der Hofprediger Basilius Sattler und die Entwicklung der Universität Helmstedt 1586-1625“. Die Werkstattgespräche sind eine Veranstaltungsreihe der Forschungsabteilung in der aktuelle Projekte der Herzog August Bibliothek vorgestellt werden. Im Rahmen des Workshops „Encodage de Documents et de Collections“ der Universität Caen vom 29. bis 30. März, trug Torsten Schaßan zum Thema „Cataloguing manuscripts in an international context: Experiences from the EU-funded digitisation project ‚Europeana regia‘“ vor. 10 Almuth Corbach führte am 30. März durch die von ihr konzipierte Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“. Kinder von 7-12 Jahren konnten den Bücherwürmern am 31. März auf die Spur kommen. Friedrun Schneider und Rebecca Honold (beide Restauratorinnen) führten durch die Ausstellung „Auch Bücher altern“. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR Vom 5. bis 7. März beschäftigte sich eine Gruppe Hochbegabter aus verschiedenen Helmstedter Schulen mit Themen der Geschichte Helmstedts, Königslutters und Graslebens. Vier 10. Klassen des Gymnasiums Martino Katharineum erlernten bibliothekarisches Recherchieren am Beispiel von Lessings Wirken in Wolfenbütteler in der Woche vom 12. bis 16. März. Die Christophorus-Schule Braunschweig hielt vom 19. bis 13. März ihr traditionelles „Studienlabor“ ab. Diesmal ging es um „Musik in Büchern“. Am 19. März konnten wieder eine Gastschülerin und ein Gastschüler aus Weimar in der Herzog August Bibliothek begrüßt werden. Die beiden arbeiteten bis zum 23. März zu verschiedenen Themen in der Bibliothek. Der Gegenbesuch in Weimar der Wolfenbütteler PartnerschülerInnen wird vom 14. bis 19. Oktober 2012 stattfinden. Am 20. März ließ sich eine Schülergruppe aus St. Petersburg wertvolle, alte Drucke und Landkarten im Bibelsaal zeigen. AUSLEIHE Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund zeigt im Rahmen der Ausstellung „500 Jahre Gerhard Mercator“ vom 10. März bis zum 3. Juni den Mercator Globus aus dem Jahr 1541. Elf Drucke und eine Handschrift werden in der ersten Hälfte der Ausstellung „Bist du nicht artig, kommst du nach Bevern“, die von 24. März bis 30. September 2012 im Weserrenaissanceschloss Bevern zu sehen ist, gezeigt. Nach ca. 3 Monaten werden die Exponate durch sieben weitere Stücke ausgetauscht. KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK Innerhalb der Reihe „Konzerte in der Herzog August Bibliothek“ veranstaltete das Michael Praetorius Collegium am 3. März einen Kammermusikabend. Es spielte das „quartett op.18“ auf historischen Instrumenten Streichquartette von Haydn, Mozart und Beethoven in historischer Aufführungspraxis. In einem Duoabend am 4. März gaben Uwe Hirth-Schmidt, Violoncello, und In-Kun Park, Klavier, einen klangvollen Einblick in Cellosonaten von Beethoven und Brahms. Auf dem Programm standen die ersten beiden Sonaten op.5 von Beethoven und 1. Sonate e-moll von 11 Brahms. Das Konzert wurde in einer Kooperation des Louis Spohr Musikforums Braunschweig und der Herzog August Bibliothek realisiert. Die Violinistin Alexandra Conunova eröffnete am 11. März die neue Konzertreihe der Herzog August Bibliothek „Next Generation. Junge Streicher solo“, die in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover durchgeführt wird. Auf dem Programm der jungen Hannoveranerin standen Werke von Johann Sebastian Bach und Eugène Ysaÿe. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Martin Jasper berichtete am 5. März in dem Artikel „Die Bildungslücken der Mäuse – Die Leiden der alten Bücher – Eine Ausstellung in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel“ für die Braunschweiger Zeitung über die neue Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“. Braunschweiger Zeitung, 5.3.2012, S. 14. Mit dem Titel „Alexandra Conunova spielt in der HAB. Erstes Konzert der Reihe Next Generation“ schrieb Rainer Sliepen in der Braunschweiger Zeitung über das Konzert der Herzog August Bibliothek am 11. März. Braunschweiger Zeitung, 13.3.2012, S. 35. Die Evangelische Zeitung informierte am 18. März über die „Leihgabe an den Vatikan. Bibel aus Wolfenbüttel“. Evangelische Zeitung, 18.3.2012, S. 13. AUSBLICK IN DEN APRIL Rebecca Honold referiert im Rahmen eines Werkstattgespräches am 19. April um 14:15 Uhr zu dem Thema „Nicht nur sauber, sondern rein? Reinigung von alten Büchern im Spagat zwischen Schmutz und Spuren der Vergangenheit“. Eine szenische Lesung zum Gedenken an die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima findet am 26. April 2012 um 19.00 Uhr im Gartensaal des Lessinghauses statt. „Der Tag an dem die Erde schrumpfte“ wird gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. und der Herzog August Bibliothek veranstaltet. *** www.hab.de 12 *** Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel April 2012 VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Torsten Schaßan nahm vom 2. bis 3. April an dem Workshop „Methods and means for digital analysis of ancient and medieval texts and manuscripts” in Leuven/Brüssel teil und leitete die Session „Cataloguing and Codicology“. Die Gasttagung „Vermessung der botanischen Welt um 1800. Das Herbarium von Lorenz Heister (1683-1758)“ fand vom 13. bis 14. April unter der Leitung von Sabine Todt und Jutta Nowosadtko (Hamburg) statt. Petra Feuerstein-Herz referierte zum Thema „Pflanze, Buch, Bibliothek – Zur Erschließung von Herbarien in Bibliotheken als Beitrag zur Rekonstruktion von botanischen Netzwerken“ und zeigte einige alte Herbarien aus dem Bestand der Herzog August Bibliothek. Unter der Leitung von Daniel Fulda (Halle) wurde am 3. April die Vorstandssitzung der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (DGEJ) abgehalten. Im Rahmen der Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“ bot die Bibliothek am 13. April unter Beteiligung von Gundula Boveland und Heinrich Grau eine Büchersprechstunde an. „Giuseppe Vasis Rompanorama und Reiseführer“ war der Titel des Vortrags von John Moore (Northampton) im Stipendiatenkolloquium am 16. April. Im Zuge einer Führung durch die Digitalisierungs- und Fotowerkstatt der Herzog August Bibliothek wurden am 17. April die technischen Verfahren für Reproduktion von Drucken, Handschriften, und Landkarten erklärt und die Bedeutung der Digitalisierung für die Sicherung des kulturellen Erbes erläutert. Rebecca Honold referierte am 19. April in einem Werkstattgespräch über „Nicht nur sauber, sondern rein? Reinigung von alten Büchern im Spagat zwischen Schmutz und Spuren der Vergangenheit“. Am Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Handschriftenzentren in München am 19. April nahmen Christian Heitzmann und Torsten Schaßan teil. Dabei ging es um den Stand der Katalogisierung und um die Vorbereitung eines Masterplans und von Pilotprojekten zur Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften in Deutschland. „Auf den Spuren Lessings in Wolfenbüttel – SchülerInnen lesen Texte von und über Lessing“ hieß die Veranstaltung, die im Rahmen der Wolfenbütteler Schülerseminare und im Zusammenhang mit der (Vor-)Leseveranstaltung des Gymnasiums im Schloss Wolfenbüttel am 13 20. April stattfand. Schülerinnen und Schüler lasen im Lessinghaus ausgewählte Texte von Lessing und selbst erarbeitete Texte über ihn vor. Das Stipendiatenkolloquium hatte am 23. April Kristina Hartfiel (Düsseldorf) zu Gast, die über „Beobachtungen an zwei historischen Lehrwerken aus Nürnberg oder: Von der Formierung eines Quellenkorpus“ vortrug. 27 Schülerinnen und Schüler nahmen am 26. April am Zukunftstag in der Herzog August Bibliothek teil. Die Kinder und Jugendlichen erhielten dabei einen Einblick in verschiedene Berufsfelder der Wolfenbütteler Forschungseinrichtung. Der „Zukunftstag für Jungen und Mädchen“ findet in Niedersachsen jährlich statt und bietet Gelegenheit, das Berufsspektrum zu erweitern. Zum Tschernobyl-Jahrestag am 26. April veranstalteten die AG Schacht Konrad e.V. und die Herzog August Bibliothek eine Szenische Lesung: „Der Tag, an dem die Erde abermals schrumpft“. Die Zitate stammen unter anderem aus „Störfall“ von Christa Wolf, aus „Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft“ von Swetlana Alexijewitsch und aus Gedichten von Mascha Kaléko und Bertolt Brecht. Gelesen und interpretiert wurden die Texte von Antonia Uthe, Ingo Hummel und Silke Westphal. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR Am 19. April wurde eine Schülergruppe des Gymnasiums im Schloss in die Benutzung einer wissenschaftlichen Bibliothek eingeführt. AUSLEIHE Die Franckeschen Stiftungen in Halle zeigen von 21. April bis Mitte Juni 2012 in der Ausstellung „Weil sie die Seelen fröhlich macht… – Protestantische Musikkultur seit Martin Luther“ drei Musikdrucke und ein Porträt von Caspar Othmayr aus der Herzog August Bibliothek. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Stephan Speicher rezensierte unter dem Titel „Zusammenführung von Wissenschaft und Publikum – Kulturzeitschriften in Deutschland: Drei aktuelle Beispiele“ am 9. April im Deutschlandradio das von der Herzog August Bibliothek, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und der Klassik Stiftung Weimar herausgegebene Heft „Zeitschrift für Ideengeschichte“. Deutschlandradio, 9.4.2012. (Internetlink: www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/1725478/) Mit der Überschrift „Der Landkreis will attraktiver für Touristen werden“, verwies Kai-Uwe Ruf in der Braunschweiger Zeitung am 19. April auf das Vorhaben der WOB AG und der Projekt Region Braunschweig, die Umgebung rund um Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg, Wolfenbüttel und andere als Tourismusziel auszubauen. Im Vordergrund steht die Herzog August Bibliothek als Attraktion im Bereich Geschichte und Kultur. Braunschweiger Zeitung, 19.4.2012. 14 AUSBLICK IN DEN MAI Sven Limbeck wird in einem Werkstattgespräch am 10. Mai 2012 um 14.15 Uhr im Seminarraum Zeughaus über „Colligite fragmenta, ne pereant. Neue Quellen der Weissenburger Liturgie in Einbandmakulatur der Herzog August Bibliothek“ referieren. „Paris – Magie einer Stadt. Musikalisch-literarischer Streifzug“ ist der Titel des Konzerts des Michael Praetorius Collegiums Wolfenbüttel e.V., das am 19. Mai 2012 um 18.00 Uhr in der Augusteerhalle stattfinden wird. Werner Kirsten (Fotograf und Buchautor) rezitiert und Ulrike Moortgat-Pick (Klavier) zeichnet die Stadt der Musiker und Künstler in einem stimmungsvollen pianistischen Portrait mit Werken von Chopin, Liszt, Saint-Saens, Musssorgsky, Debussy, Fauré, Ravel, Dutilleux und Astor Piazolla. *** www.hab.de *** Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Mai 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Der Lessing-Preis für Kritik wurde am 13. Mai in der voll besetzten Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek an den Regisseur Claus Peymann verliehen. Mit Peymann wurde nach Auffassung der Jury ein ebenso unbequemer wie ideenreichen Künstler geehrt, dessen Theater sich in vielfacher Weise mit den Theaterprojekten Lessings berührt. Der Regisseur reflektiere gesellschaftliche Themen im Medium des Theaters, das er noch immer als moralische Einrichtung verstehe. Immer wieder habe der Leiter des Berliner Ensembles öffentliche Kontroversen auch außerhalb des Theaters gesucht, sich in streitbarer Weise politisch exponiert und dafür Anfeindungen und Risiken in Kauf genommen. Peymann habe sich auf Lessings Wort von seiner »alten Kanzel, dem Theater« berufen und dies in seiner Bühnenarbeit vielfach zur Wirkung gebracht. Teil des Preises ist ein mit 5.000 Euro dotierter Förderpreis, für den Claus Peymann die Schauspielerin Nele Winkler vom Berliner Theater »RambaZamba« bestimmt hat. Der Lessing-Preis für Kritik wird seit dem Jahr 2000 gemeinsam von der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und der Braunschweigischen STIFTUNG NORD/LB·ÖFFENTLICHE verliehen. Im Rahmen eines deutsch-indischen Austauschprogramms des Goethe Institutes lernten zwei angehende, indische Bibliothekare aus Bangalore vom 7. bis 17. Mai 2012 die Herzog August Bibliothek kennen. Abhinav Kumar Singh und Sudipta Biswas sind Masterstudenten in Bibliotheks- und Informationswissenschaften am Documentation and Research Centre in Bangalore und arbeiteten in der Wolfenbüttel zu ihrem Interessenschwerpunkt über Angebote von Bibliotheken im Internet. 15 VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Torsten Schaßan hielt am 7. Mai den Vortrag „Forscherwunsch und Gesetzesrealität. Gegebenheiten und Visionen für das Arbeiten mit historischen Quellen in Zeiten des Internets“ beim Workshop „Rights Reserved – Free Access. Nutzungsrechte für historische Quellen und Handschriften im Internet“ in Bern, der durch infoclio.ch und e-codices organisiert wurde. Kenneth S. Baker (Kansas City) referierte im Stipendiatenkolloquium am 7. Mai zum Thema „Drama und Geschichte bei Friedrich Schiller“. Studierende der HBK Braunschweig waren unter der Leitung von Victoria von Flemming am 8. Mai im Rahmen einer Exkursion zu Gast in der Herzog August Bibliothek. Sven Limbeck referierte am 10. Mai in einem Werkstattgespräch über den Neufund eines Brevierfragments im Einband einer Inkunabel der Herzog August Bibliothek: „Colligite fragmenta, ne pereant. Neue Quellen der Weissenburger Liturgie in Einbandmakulatur der Herzog August Bibliothek“. Alexandra Schebesta und Almuth Corbach gaben am 11. Mai in der Büchersprechstunde wertvolle Tipps zur richtigen Aufbewahrung, einer möglichen Konservierung oder notwendigen Restaurierung alter Drucke. Monika Müller leitete beim „International Congress on Medieval Studies“ in der University Kalamazoo, Western Michigan (USA) am 12. Mai die Sektion: „The Usage of Models in Medieval Book Illumination (9th-15th centuries)”. Achim Aurnhammer und Nikolaus Henkel (Freiburg) leiteten vom 14. bis 16. Mai das Gastseminar der Universität Freiburg zum Thema „Boccaccio in Deutschland“. Thomas Stäcker hielt am 15. Mai auf dem TextGrid Summit 2012 in Darmstadt die KeynoteSpeech zum Thema: „Edieren leichter gemacht? Elektronisches Edieren zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Ein Arbeitsgespräch über „Borders and centres: transnational encounters in early modern theatre, performance and spectacle” fand vom 21. bis 23. Mai unter der Leitung M. A. Katritzky (Milton Keynes) statt. Das Stipendiatenkolloquium und Matthias Roick (Göttingen) befassten sich am 21. Mai mit „Tugend her! Wie lässt sich eine Geschichte der Ethik in der Frühen Neuzeit schreiben?“. Im Rahmen des IV. Wolfenbütteler Forums „Glaube und Vernunft“ diskutierten Robert Spaemann und Daniel Deckers, FAZ, am 23. Mai über die „Menschenwürde und Natur des Menschen“. Stefanie Gehrke, Torsten Schaßan (HAB), Caroline Schreiber und Wolfgang-Valentin Ikas (BSB) stellten am 25. Mai im Rahmen des Bibliothekartages 2012 einen Zwischenbericht zum EU-Projekt „Europeana Regia“ in der Sektion „Bibliotheken als Kultureinrichtungen: Digitalisierung – neue Projekte und Perspektiven“ vor. Doina Oehlmann hielt zusammen mit David Maus ebenfalls auf dem Bibliothekartag in Hamburg einen Vortrag zum Projekt HAB 2.0. 16 Der Workshop „Digitisation standards“ auf der LIBER-Tagung „Promoting access to manuscript content/Rendre accessibles les ressources manuscrites“, die vom 29. bis 31. Mai in Paris stattfand, wurde von Torsten Schaßan geleitet. Am 31. Mai fand in Paris die Abschlusskonferenz zum Projekt „Europeana regia“ statt, in dem an der Herzog August Bibliothek rund 100 karolingische Handschriften aus dem 9. Jahrhundert bearbeitet wurden. Stefanie Gehrke präsentierte die Arbeitsschwerpunkte Harmonisierung von Metadaten und Datenexport in das Portal „Europeana“ über den InternetDienst „The European Library“. KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. lud zu einem Konzert des Duos Popova-Penkov am 6. Mai ein. Evgenia-Maria Popova (Violine) und Dimitar Penkov (Viola) spielten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Louis Spohr, Krzysztof Penderecki und Bohuslav Martinů. Lorenzo Ghielmi (Silbermann Fortepiano) gab am 10. Mai einen klangvollen Einblick in die späten Klavierwerke von Johann Sebastian Bach. Das Konzert fand in der Reihe „Soli Deo Gloria. Feste für alte Musik im Braunschweiger Land“ statt. „Paris – Magie einer Stadt Musikalisch-literarischer Streifzug“ war das Thema eines Konzertes von Werner Kirstens (Rezitation) und Ulrike Moortgat-Pick (Klavier) am 19. Mai. Eingeladen hatte das Michael Praetorius Collegium. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Über die Verleihung des Lessingpreises für Kritik 2012 an den Regisseur Claus Peymann berichten zahlreiche Medien: − „Preiswürdige Kritik“, Evangelische Zeitung, 20. Mai 2012, S. 22 − „Claus Peymann ist kein Humanist! Lessing-Preisträger will Wolfenbüttels Lessingtheater mit „Nathan“ wiedereröffnen.“ Martin Jasper, Braunschweiger Zeitung, 14. Mai 2012, S. 14 − „Lessing-Preis für einen streitbaren Künstler“ Michael Laages, Deutschlandradio, 13.5.2012 Eine dpa-Meldung mit dem Titel „Claus Peymann erhält Lessing-Preis für Kritik“ erschien unter anderem in den Onlineausgaben von Bild, Antenne Bayern, 3Sat, Focus und STERN. AUSBLICK IN DEN JUNI Die neue Malerbuchausstellung „Von Hölderlin bis Borges. Künstlerbücher von Eckhard Froeschlin“ wird am 15. Juni, um 17:00 Uhr in der Augusteerhalle mit einem Vortrag von Helwig Schmidt-Glintzer über „Von Tübingen bis Nicaragua – Lesereise durch die Bücher von Eckhard Froeschlin“ eröffnet. Mit einem Konzert begehen die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek (GdF) und die Herzog August Bibliothek ihr diesjähriges Sommerfest. Micha Afkham (Bratsche) aus dem Ensemble der Berliner Philharmoniker spielt zusammen mit Kim Barbier (Klavier) und Mate Bekavac (Klarinette) am Sonntag, 17. Juni 2012, um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der 17 Bibliotheca Augusta Robert Schumanns Märchenerzählungen op. 132 sowie Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Jean Francaix und Max Bruch. Ein besonderes Konzert bietet das Michael Praetorius Collegium seinen Gästen am 29. Juni 2012 um 20:00 Uhr in der Augusteerhalle mit „Renaissance goes Jazz“. Markus Becker (Piano), Michel Godard (Serpent, Tuba, E-Bass) werden als Ensemble „Capella de la Torre“ Stücke auf historischen Instrumenten spielen. *** www.hab.de *** Monatsbericht Juni 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Der Grundstein für das neue Magazin der Herzog August Bibliothek wurde am 6. Juni auf dem Campus der Bibliothek in Wolfenbüttel gelegt. Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Johanna Wanka, der Direktor der Herzog August Bibliothek, Helwig Schmidt-Glintzer und die Leiterin des Staatlichen Baumanagements, Renate Müller-Steinweg, versenkten eine Kupferhülse mit Urkunden und Plänen zum Bau. Das neue, dreigeschossige Magazin wird in der Lessingstraße hinter der Bibliotheca Augusta errichtet. Mit einer Nutzfläche von ca. 2.000 Quadratmetern bietet es zukünftig mehr als 500.000 Medien Platz. Für den Bau des Magazins, in dem vorwiegend alte Bestände der Bibliothek untergebracht werden, stellt das Land Niedersachsen acht Millionen Euro zur Verfügung. Neben den eigentlichen Magazinräumen bietet das Gebäude ein Gemäldemagazin und verschiedene 18 Funktionsräume, wie zum Beispiel einen Buchpflegeraum mit einer aufwändigen Reinraumanlage. Die neue Malerbuchausstellung „Von Hölderlin bis Borges“ mit Künstlerbüchern von Eckhard Froeschlin wurde am 15. Juni in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet. Helwig SchmidtGlintzer hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Von Tübingen bis Nicaragua – Lesereise durch die Bücher von Eckhard Froeschlin“. Die Ausstellung zeigt neuere Arbeiten, klassische Handpressendrucke und Unikatbücher des Künstlers. Die Ausstellung läuft bis zum 30. September. Mit einem Konzert begingen die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek (GdF) und die Herzog August Bibliothek ihr diesjähriges Sommerfest. Micha Afkham (Bratsche) aus dem Ensemble der Berliner Philharmoniker spielte zusammen mit Kim Barbier (Klavier) und Mate Bekavac (Klarinette) am 17. Juni in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta Robert Schumanns Märchenerzählungen op. 132 sowie Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Jean Françaix und Max Bruch. Das Sommerfest begann um 14.00 Uhr vor der Bibliotheca Augusta. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek boten Präsentationen besonderer Neuerwerbungen, Führungen – auch für Kinder – durch die aktuelle Ausstellung “Auch Bücher altern” und Besichtigungen der Baustellen des neuen Magazins sowie des Anna Vorwerk-Hauses an. „Daß Sprach’ in allem Frucht und Nutzen bring’ auff Erden.“ Unter diesem Titel fand am 21. Juni in Köthen ein Gesprächskonzert mit Texten, Bildern und Musik zur Fruchtbringenden Gesellschaft (1617–1680) statt. Über 200 ZuhörerInnen hatten dazu den akustisch hervorragend eingerichteten JohannSebastian-Bach-Saal im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen aufgesucht. Das Gesprächskonzert war erstmals am 30. Oktober 2011 in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek aufgeführt worden. Vorbereitung und Organisation lagen bei der Arbeitsstelle „Fruchtbringende Gesellschaft (1617-1680)“ der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Klaus Conermann, Gabriele Ball, Andreas Herz) in Zusammenarbeit mit der Bibliothek, dem Bremer Musiker und Musikhistoriker Christoph Harer und der Musica Tropeia. Zur zweiten Aufführung wurden das 19 Ensemble sowie die bewährten Vortragenden Kathrin Reinhardt (Braunschweig) und Carsten Niemann (Berlin) von der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft e.V. und der Hochschule Anhalt nach Köthen geholt. Deren 6. Köthener Sprachtag und die 800-JahreFeiern Anhalts 2012 gaben der Veranstaltung ihren Rahmen. Der Landtagspräsident des Landes SachsenAnhalt, Herr Detlef Gürth, hatte die Schirmherrschaft übernommen. Am Ende wurde der Wunsch nach einer dritten Aufführung, dann in Weimar, vorgebracht. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK An der Fachtagung „G. W. Leibniz und die gelehrte Welt Europas um 1700“ auf Schloss Hundisburg, die von der Kultur-Landschaft Haldensleben Hundisburg e.V., der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt sowie der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat vom 4. bis 6. Mai organisiert worden war, hielt Michael Schippan ein Referat zum Thema „Der ‚Salon Russlands’ und der Zar. Gottfried Wilhelm Leibniz, Peter der Große und die europäischen Wissenschaftsbeziehungen“. Unter der Leitung von Claudius Sittig (Rostock) und Christian Wieland (Darmstadt) fand vom 30. Mai bis 1. Juni die Tagung „Die ‚Kunst des Adels’ in der Frühen Neuzeit“ in der Herzog August Bibliothek statt. Werner Arnold nahm daran mit dem Vortrag „Soziale Identität durch Bücher? Zum Begriff der Adelsbibliothek in der Frühen Neuzeit“ teil. Andreas Herz trug über „’Edle Ritter dieser Zunft’. Bemerkungen zum Selbstverständnis und zur soziokulturellen Performanz der Fruchtbringenden Gesellschaft“ vor. Das Stipendiatenkolloquium hörte am 4. Juni Gail Taylor (Irvine) mit ihrem Vortrag über „Putting Down Roots: The Reception of New World Medicinal Plants in Sixteenth-century Germany”. „Deutsche Literaturgeschichte in Handschriften“ wurde vom 6. bis 8. Juni im Rahmen eines Gastseminars der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt thematisiert. Die Leitung hatte Frank Fürbeth (Frankfurt a. M.). In der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. referierte Jürgen Stenzel (Hamburg) am 12. Juni zum Thema „Lessing überliefern“. Matthias Meinhardt sprach am 12. Juni im Forschungskolloquium des Instituts für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle (Saale) über das Thema: „Gewissen als Ausweg. Das Heterodoxieverfahren gegen den Hofprediger Johannes Malsius in Braunschweig-Wolfenbüttel 1584-1587“. In einem Werkstattgespräch thematisierte Harald Bollbuck am 14. Juni die „Magdeburger Zenturien – Alltag und Praxis von Kirchenhistorikern im 16. Jahrhundert“. „Gotthold E. Lessing, Studium von Lessing-Autographen in der Bibliothek“ war der Titel des Gastseminars der Bergischen Universität Wuppertal, das am 15. Juni unter der Leitung von Wolfgang Lukas (Wuppertal) stattfand. 20 Die Universität Hildesheim hielt am 15. Juni ein Gastseminar in der Herzog August Bibliothek. „Poetiken von Werkentstehungsprozessen deutschsprachiger Literatur“ war Gegenstand der Veranstaltung die von Jan Strümpel (Göttingen) geleitet wurde. Leonhard Horowski (Freiburg) referierte am 18. Juni im Stipendiatenkolloquium über „Und bestehen alle seine Verrichtungen bloß in seines Namens Unterschriften. Die Brandenburgpreußischen Staatsminister der Frühneuzeit und das Problem des verschriftlichten Rangs“. Am 20. Juni veranstalteten die Fellows des Lichtenberg-Kollegs der Universität Göttingen eine Exkursion in die Herzog August Bibliothek. Volker Schier (Arizona Center for Medieval and Renaissance Studies) und Corine Schleif (Arizona State University) leiteten vom 20. bis 22. Juni ein Arbeitsgespräch zu „Manuscripts Changing Hands. Handschriften wechseln von Hand zu Hand“. In diesem Rahmen sprach Patrizia Carmassi über „Von Ovid zu Gude. Überlieferungsprozesse und Besitzwechsel in der Sammlung Marquard Gude (HAB)“. Am 21. Juni hielt Almuth Corbach beim 46. Rheinischen Archivtag in Ratingen (Digital und analog. Die beiden Archivwelten) einen Vortrag zum „Bestandsschonenden Digitalisieren von Kulturgut“. Im Rathausaal trug Jörg Jochen Berns (Marburg) am 22. Juni über „Schottelius, Wolfenbüttel und die Welt. Szenen eines deutschen Germanistenlebens im 17. Jahrhundert“ zu Ehren des 400. Geburtstags von Justus Georg Schottelius vor. Die Verleihung der Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes an die Sieger des Rerum Antiquarum Certamen 2011/2012 durch den Niedersächsischen Altphilologenverband fand am 23. Juni in der Bibliotheca Augusta statt. Torsten Schaßan leitete vom 25. bis 29. Juni eine Lehrveranstaltung der Universität Nürnberg/Erlangen im Rahmen des SCRIPTO-Programms. Die Herzog August Bibliothek hatte die TeilnehmerInnen des Moduls 4, EDV-Kompetenz, zu Gast. Es wurde in die Benutzung und den Aufbau von Datenbanken zur Erschließung, Erstellung und Verwaltung von Handschriftenbeschreibungen eingeführt. Dazu ging es um die Erzeugung gedruckter Kataloge aus Druckvorstufen und um die elektronische und gedruckte Wiedergabe der erzielten Resultate. Unter der Leitung von Almuth Corbach und Mitwirkung von Andrea Opitz und Michaela Weber wurde am 26. Juni ein Workshop mit dem Titel „Bestandsschonendes Digitalisieren – Planung und Durchführung“ veranstaltet. Die Gasttagung „Resultate und Desiderate der Erforschung und Dokumentation der Geschichte der Ägyptenrezeption“ wurde vom 28. bis 29. Juni von Jan Assmann (Konstanz) und Florian Ebeling (Heidelberg) geleitet. Die Landesgruppe Niedersachsen im Verband der Restauratoren tagte aus Anlass der aktuellen Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek“ am 29. Juni in der Herzog August Bibliothek. Die Technische Universität Braunschweig hielt am 30. Juni ein Gastseminar zu „Arbeitsmethoden in der Wissenschaftsgeschichte“, das maßgeblich von Petra Feuerstein-Herz betreut wurde. 21 MEILENSTEINE DER FORSCHUNGSPROJEKTE Wissensproduktion an der Universität Helmstedt: Die Entwicklung der philosophischen Fakultät 1576-1810 Über das Internet-Portal des Helmstedt-Projektes (http://uni-helmstedt.hab.de) sind seit Juni 2012 nun auch die ca. 2.500 Dissertationen der Juristischen Fakultät der Universität Helmstedt, die zwischen 1576 und 1810 entstanden sind, recherchierbar. Die Datenbank, in der bereits die Hochschulschriften der Medizinischen und der Philosophischen Fakultät verfügbar sind, wird noch um die Dissertationen der Theologischen Fakultät ergänzt werden, so dass Ende 2012 dann mehr als 6.000 recherchierbare Dissertationen der Forschung zur Verfügung stehen werden. Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts „Fruchtbringende Gesellschaft“ Neues onlinePortal zur Fruchtbringenden Gesellschaft Die Arbeitsstelle des in Trägerschaft der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig an der Herzog August Bibliothek durchgeführten Forschungs- und Editionsprojekts „Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende Gesellschaft“ hat seit einiger Zeit an einem online-Portal zur Fruchtbringenden Gesellschaft (FG) gearbeitet. Mit Unterstützung der EDV-Abteilung der Herzog August Bibliothek und der Firma „christof bobzin artwork + design“ konnte das Portal im Mai 2012 ins Netz gestellt werden: http://www.die-fruchtbringendegesellschaft.de Es enthält eine fortgeschrittene, jedoch partiell noch zu vervollständigende biographische Datenbank aller 890 Mitglieder der FG, Linklisten zu Digitalisaten von Handschriften und Drucken aus dem Umkreis der Gesellschaft, Übersichten, Beschreibungen und Inhaltsangaben zu der Edition und ihren bislang erschienenen Bänden einschließlich kumulierter Register und eine Bibliographie vornehmlich aus der ProjektArbeitsstelle hervorgegangener Veröffentlichungen. Insbesondere die Register (zwei Glossare, ein Sachund ein Personenregister) empfehlen sich allen Frühneuzeitforscherinnen und -forschern für eine prüfende Einsichtnahme, da in den Quellen und 22 Kommentaren die verschiedensten kulturgeschichtlichen Themen angeschnitten werden, die weit über die Sozietätsgeschichte dieser fälschlich so genannten „Sprachgesellschaft“ hinausgehen. Desgleichen wird zurzeit daran gearbeitet, zwei Bände der Edition als elektronische Edition über das Portal und die Wolfenbütteler Digitale Bibliothek (http://www.hab.de/bibliothek/wdb/) im Netz anzubieten. Langfristig soll dies für die gesamte Edition erfolgen, um sie auch als elektronische Ressource zu publizieren und zu archivieren. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR Am 8., 15. und 22. Juni war die Oskar Kämmer-Schule Braunschweig zu Gast im Wolfenbütteler Schülerseminar. Eine Schülergruppe des Gymnasiums im Schloss wurde am 20. Juni in die Arbeitsweise einer wissenschaftlichen Bibliothek eingeführt. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung von Recherchen der SchülerInnnen zum Thema „Franz Kafka als moderner Erzähler“. Am 19. und 26. Juni fanden Lehrerfortbildungen statt. Es ging jeweils um die Frage, wie man die Bestände der Herzog August Bibliothek mit den Themen und Inhalten des Zentralabiturs Deutsch im Jahre 2014 verbinden kann. KONZERTE Hans-Dieter Meyer-Moortgat (Klavier) Günther Westenberger (Flöte) Beat Duddeck (Altus) spielten im Zuge eines Zusatzkonzertes für die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek e.V. am 2. Juni Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Francis Poulenc, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Liszt, Franz Schubert, Claude Debussy und Ludwig van Beethoven. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven führten Keisuke Okazaki (Violine) und In-Kun Park (Klavier) am 24. Juni im Rahmen eines Duoabends auf. Das Konzert fand in Kooperation mit dem Louis Spohr Musikforum Braunschweig e.V. statt. 23 Eine neue Konzertreihe mit dem Titel „Renaissance goes Jazz“ wurde am 29. Juni in der Herzog August Bibliothek und in Zusammenarbeit mit dem Michael Praetorius Collegium Wolfenbüttel e.V. eröffnet. Unter der Leitung von Katharina Bäuml spielten Markus Becker (Piano), Michel Godard (Serpent, Tuba, E-Bass) und die „Capella de la Torre“ auf historischen Instrumenten. AUSLEIHEN IN ANDERE AUSSTELLUNGEN Das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zeigt von 4. Juni bis 9. September 2012 in der Ausstellung „Der Archimedes-Code. Auf den Spuren des Genies“ die Handschrift Cod. Guelf. 77 Gud. Graec. der Herzog August Bibliothek. PERSONALIA Die Herzog August Bibliothek trauert um Gisela Grzonka, die vor wenigen Tagen in Folge eines Unfalls in ihrem 63. Lebensjahr verstorben ist. Frau Grzonka war seit knapp 30 Jahren Mitarbeiterin der Herzog August Bibliothek und zuletzt in der Erwerbungsabteilung tätig. Wir trauern um Gabriele Wacker, die seit 2006 das Forschungsprojekt zur Wolfenbütteler Hofapotheke an der Herzog August Bibliothek verfolgte. Sie wird leider das Erscheinen der von ihr verfassten Monographie nicht mehr erleben. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Über die Grundsteinlegung des Magazingebäudes berichten zahlreiche Medien: − Bei NDR-online ist eine kurze filmische Zusammenfassung zu sehen: „Herzog August Bibliothek: Grundstein gelegt“ (Internetlink: http://www.ndr.de/kultur/bibliothek135.html) − „Mit dem neuen Magazinbau wird der Platzmangel für 15 Jahre beseitigt“, Karl-Ernst Hueske, Braunschweiger Zeitung, 7. Juni 2012, S. 29 − „Wolfenbütteler Bibliothek bekommt neues Magazin“, Bild.de, 6.Juni 2012 − „Grundstein für neues Magazin gelegt“, Wolfenbütteler Schaufenster, 10. Juni 2012 Karl-Ernst Hueske schrieb in der Braunschweiger Zeitung mit seinem Beitrag „Herzog August Bibliothek zeigt Künstlerbücher von Froeschlin“ über die Ausstellungseröffnung der Malerbuchausstellung „Von Hölderlin bis Borges“. Braunschweiger Zeitung, 16. Juni 2012, S. 66. „Schäden am Anna-Vorwerk-Haus sind größer als gedacht“ informierte Stephan Hespos in der Braunschweiger Zeitung. In seinem Artikel schreibt er, dass die Sanierung des Anna VorwerkHauses eine Viertelmillionen Euro teurer werden wird als geplant. Braunschweiger Zeitung, 17. Juni 2012. 24 AUSBLICK IN DEN JULI Ein weiteres Konzert, dieses Mal mit Miriam Hofmann (Viola) und Jakob Encke (Violine), aus der Reihe „Next Generation. Junge Streicher solo“ wird am 15. Juli um 19 Uhr in der Augusteerhalle stattfinden. Thomas Stäcker und Mara R. Wade (Urbana, Illinois) referieren in einem Werkstattgespräch am 19. Juli um 14.15 Uhr im Seminarraum Zeughaus über „Emblematica online“. Das von der Stiftung Niedersachsen geförderte Europa-Kolleg 2012 wird am 22. Juli um 19 Uhr feierlich mit einer öffentlichen Abendveranstaltung in der Augusteerhalle eröffnet. *** www.hab.de *** Monatsbericht Juli 2012 BESONDERE NACHRICHTEN „Du trägst sehr leicht, wenn du nichts hast; Aber Reichtum ist eine leichtere Last“. Die ››soziale Frage‹‹ in Europa in Geschichte und Gegenwart ist Thema des 10. Europa-Kollegs der Stiftung Niedersachsen und der Herzog August Bibliothek vom 20. Juli bis 2. August 2012 in Wolfenbüttel. Zwanzig Schülerinnen und Schüler deutscher Auslandsschulen aus ganz Europa absolvieren ein Programm aus Vorträgen, vertiefenden Gruppenarbeiten und Exkursionen. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung diskutierten am 22. Juli Christoph Butterwegge (Köln) und Gesine Meißner (MdEP) zu der Frage „Neue Unterschicht und egoistische Elite? Realitäten 25 und Herausforderungen der sozialen Frage im gegenwärtigen Europa“. Die Podiumsdiskussion wurde von Angela Klöhn (Harfe) und Anastasia Pawlik (Flöte) musikalisch umrahmt. Das Land Niedersachsen stellt auch in diesem Jahr wieder Mittel zur Sanierung des Zeughauses zur Verfügung. Neben einem neuen Teppichboden im zweiten Stock und der Erneuerung der Belüftungsanlage soll auch die Cafeteria renoviert und erneuert werden. Das Staatliche Baumanagement Braunschweig hat schon in den vergangenen Jahren mit der Sanierung des Renaissancebaus, der überwiegend als Freihandbibliothek genutzt wird, begonnen. So konnten die Fassade und das Dach mit hohem finanziellem Aufwand renoviert werden. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Ein Gastseminar zu „Literarischen Gelegenheitsschriften der Frühen Neuzeit“ der J. W. Goethe-Universität, Frankfurt am Main, wurde vom 2. bis 3. Juli unter der Leitung von Veronika Rücker und Robert Seidel (Frankfurt am Main) durchgeführt. „››Unter der hand und in vertrauen‹‹. Informelle Praktiken und ihre Bedeutung für die Tätigkeit des Reichshofrats (1658-1740)“ war am 2. Juli Thema von Thomas Dorfner (Münster) im Stipendiatenkolloquium. Bertram Lesser gab am 7. Juli im Rahmen eines Gastseminars der Freien Universität Berlin eine „Einführung in die Kodikologie und Paläographie des Mittelalters“. Reinhard Brandt (Marburg) leitete das Arbeitsgespräch mit dem Titel „Die 1, 2, 3 / 4Konstellation in der europäischen Kultur“, das am 9. und 10. Juli stattfand. Patrizia Carmassi beteiligte sich an der Organisation der Sektion „Tradition Becoming Rule: The Influence of Traditional Texts and Concepts in New Textual Genres of the Middle Ages” beim International Medieval Congress des Institute of Medieval Studies der University of Leeds, 9. bis 12. Juli. Darüber hinaus hielt sie einen Vortrag über „Patristic Sources in the Liber Floridus“. Stefanie Gehrke und Torsten Schaßan waren vom 11. bis 12. Juli in Luxemburg, wo die Projektpartner vor der EU-Kommission Rechenschaft über das Projekt Europeana Regia abgelegten. Das Kuratorium der Dr. Günther-Findel-Stiftung tagte am 12. Juli im Bibelsaal der Bibliotheca Augusta. Für den nächsten Zyklus der Doktorandenförderung, der ab 1. Oktober beginnt, wurden 5 Stipendien an KandidatInnen aus Deutschland, China, den Niederlanden, Polen und den USA vergeben. 26 Die Humboldt-Universität Berlin gastierte am 13. Juli mit einem Seminar zum Thema „Bühnen des Wissens in der Frühen Neuzeit“ in der Herzog August Bibliothek. Stefan Laube (Berlin) übernahm die Leitung. Unter der thematischen Federführung von Elizabeth Harding und Michael Hecht (Münster) fand vom 16. bis 18. Juli ein Gastseminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster über „Quellen zu Haushalt, Familie und Verwandtschaft in der Frühen Neuzeit“ statt. Ralf Becker und Astrid von der Lühe (Kiel) hielten vom 16. bis 18. Juli ein Gastseminar der Christian-Albrechts-Universität Kiel zum Thema „Baruch de Spinoza: Ethik in geometrischer Ordnung dargelegt (1677/78)“ ab. Joseph Freedman (Montgomery) referierte am 16. Juli im Stipendiatenkolloquium über „Paratexts in Academic Philosophical Writings during the 16th and 17th Centuries and their Relevance in our Time”. Im Rahmen einer Exkursion kam die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig am 17. Juli in die Herzog August Bibliothek. Daniel Kletke (Braunschweig) referierte zum Thema „Die Welfen und ihre Schätze“. Mara Wade (University of Illinois) und Thomas Stäcker präsentierten gemeinsam bei der Digital Humanities Konferenz in Hamburg am 18. Juli ein Poster zum Projekt „Emblematica online“. Am folgenden Tag hielt Thomas Stäcker einen Vortrag zum Thema „Archive, Edition and Distribution Platform for Early Modern Texts“. Er wurde bei einer Veranstaltung im Rahmen der Konferenz in den Gründungsvorstand der „Digital Humanities Deutschland“ gewählt (http://www.dig-hum.de/ueber-dhd). Monika Müller hielt am 20. Juli den Vortrag „Frühmittelalterliche Psalterhandschriften im Spannungsfeld von Wortillustration und Exegese“ auf der Internationalen Fachtagung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal „Die Septuaginta - Text, Wirkung, Rezeption“, 19. bis 22. Juli. Die Technische Universität Braunschweig hielt im Rahmen des Wahlpflichtfachs Pharmaziegeschichte am 25. Juli ein Gastseminar im Bibelsaal zu „Ob Kinder oder keine... / Gold und Arsen als Heilmittel“, das Bettina Wahrig (Braunschweig) leitete. Die Teilnehmer des Seminars „Learned Practices of Canonical Texts” unter der Leitung von Anthony Grafton und Glenn W. Most am Max-Planck Institute for the History of Science kamen am 26. Juli im Rahmen einer Exkursion in die Herzog August Bibliothek. András Németh (Berlin) hatte den Besuch organisiert. Die Kooperation, der Workflow, die Methodik und die Arbeitsergebnisse des gemeinsamen Projektes „Emblematica online“ der HAB und der UIUC waren am 26. Juli Thema eines Werkstattgespräches mit Mara Wade (Urbana, Illinois) und Thomas Stäcker. Restauratorinnen der Herzog August Bibliothek zeigten im Rahmen einer Kinderführung am 27. Juli Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren, wie Bücher zu Zeiten von Herzog August gebunden und welche Materialien dafür benutzt wurden. Anhand zahlreicher Beispiele konnten sie kleine und große Bücherschädlinge entdecken. 27 WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR Das Schülerseminar hat vom 10. bis zum 12. Juli ein Seminar mit dem Lessing-Gymnasium Hoyerswerda durchgeführt. Die Schülerinnen sichteten und bearbeiteten Material zu verschiedenen Themen, um Referate für den Unterricht des kommenden Schuljahres vorzubereiten. KONZERTE Jakob Encke (Violine) und Miriam Hofmann (Viola) spielten am 15. Juli im Rahmen des zweiten Konzertes der Reihe „Next Generation. Junge Streicher solo“ Werke Johann Sebastian Bach, Krzysztof Penderecki, Henri Vieuxtemps, Eugène Ysaÿe und Wolfgang Amadeus Mozart. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover durchgeführt. PERSONALIA Die Herzog August Bibliothek trauert um Petra Hotopp, die am 14. Juli verstarb. Sie arbeitete seit 2003 in der Abteilung Stipendienprogramme und Wissenschaftliche Veranstaltungen. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Andreas Berger rezensierte für die Braunschweiger Zeitung die Ausstellung „Von Hölderlin bis Borges. Künstlerbücher von Eckhard Froeschlin: „Dichterhirn – Landschaften. Malerbücher von Eckhardt Froeschlin in der Wolfenbütteler Bibliothek“, Braunschweiger Zeitung, 16. Juli, S. 12. Rainer Sliepen berichtete für die Braunschweiger Zeitung über die Eröffnungsveranstaltung des Europa-Kollegs 2012 am 22. Juli: „Heftige Debatte zum Kolleg-Start. Soziale Frage in Europa in Geschichte und Gegenwart steht im Mittelpunkt“, Braunschweiger Zeitung, 24. Juli, S. 29. Alexander Košenina beschreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführlich ein neu erworbenes Flugblatt der Herzog August Bibliothek: „Tut ihr Weiber dies, so seid ihr rechte Narren. Korrespondierende Flugblätter aus dem 17. Jahrhundert zeigen den Kampf der Geschlechter“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juli 2012, S. N5. AUSBLICK IN DEN AUGUST Der 37. Internationale Wolfenbütteler Sommerkurs startet am 5. August und wird unter dem Titel „Die Ordnung des Wissens – der mittelalterliche Wissenskosmos“ bis zum 18. August von Eva Schlotheuber (Düsseldorf) geleitet. 28 Am 21. August um 19 Uhr ist jeder Interessierte herzlich eingeladen an der Führung durch die Werkstatt für Buchrestaurierung im Leibnizhaus teilzunehmen. Der thematische Schwerpunkt ist die Konservierung und Restaurierung von mittelalterlichen Handschriften, Drucken und graphischen Blättern aus den Beständen der Herzog August Bibliothek. Über den „Sklavenhandel und Handel mit Gefangenen: ökonomische und moralische Gesichtspunkte“ wird am 22. August um 18 Uhr Wolfgang Kaiser (Paris) referieren. Der Abendvortrag findet im Rahmen der Eröffnung des 14. Jahrestreffens des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung „››Eigennutz‹‹ und ››gute Ordnung‹‹. Ökonomisierung der Welt im 17. Jahrhundert“ statt. *** www.hab.de *** Monatsbericht August 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Der 37. Internationale Wolfenbütteler Sommerkurs fand vom 5. bis 18. August zu dem Thema „Die Ordnung des Wissens – der mittelalterliche Wissenskosmos“ statt. Er wurde von Eva Schlotheuber (Düsseldorf) geleitet. Ziel des Sommerkurses war es, verschiedene Wissensordnungen aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen kennenzulernen und sie in Medien, etwa Buch und Bild, zu fassen, zu beschreiben und zu verstehen. 15 ausgewählte Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland, Italien, Schweiz und den USA arbeiten an den Beständen der Herzog August Bibliothek, präsentierten und diskutierten das eigene Forschungs29 vorhaben im Kreise der Kollegen und Dozenten und hatten Gelegenheit sich untereinander zu vernetzen. Das Treffen des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung thematisierte in diesem Jahr „’Eigennutz’ und ‚gute Ordnung’. Ökonomisierungen der Welt im 17. Jahrhundert“. Zum 14. Mal trafen sich die Wissenschaftler vom 22. bis 24. August, um unter der Leitung von Sandra Richter (Stuttgart) und Guillaume Garner (Lyon) zu forschen, referieren und diskutieren. Das Arbeitstreffen wurde am 22. August mit einem öffentlicher Abendvortrag von Wolfgang Kaiser (Paris) über den „Sklavenhandel und der Handel mit Gefangenen: ökonomische und moralische Gesichtspunkte“ eröffnet. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Unter der Leitung von Ruth Florack kamen Studierende der Universität Göttingen am 1. August im Rahmen einer Exkursion in den Bibelsaal der Bibliotheca Augusta. Die Univerzity Palackého (Olomouc) hielt vom 6. bis 8. August für ein Gastseminar über „Die Schriftkultur in der Frühen Neuzeit in der Beziehung zu den Konfessionen (Medien, Themen, Persönlichkeiten)“ in der Herzog August Bibliothek. Die von der Dorothee WilmsStiftung geförderte Veranstaltung stand unter der Federführung von Radmila Pavlickova (Olomouc). „’Freyheit der Presse’ 1751. Wie einer der grundlegenden Begriffe demokratischer Gesellschaften nach Deutschland kam“ war am 6. August Thema im Stipendiatenkolloquium, das Lothar Jordan (Dresden) gestaltete. Erich Unglaub (Braunschweig) hielt am 9. August einen Vortrag mit Bildern über „Hermann Hesse und die Kultur des Tessin“ im Rahmen der Reihe „Bei Lessing zu Gast“ der LessingAkademie e.V. Anja Zenk (Schwerte) leitete ein Seminar des Evangelischen Studienwerkes Schwerte über „Der exzentrische Mensch und die Kosmologische Kränkung“, das am 10. August stattfand. Das Stipendiatenkolloquium hatte am 20. August György Szönyi (Szeged) zu Gast, der über „The Enoch Readers in the Renaissance – Transformations of an Old Testament Patriarch” referierte. Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek feierte zusammen mit den Stipendiaten und Gastprofessoren der Herzog August Bibliothek am 21. August ein Gartenfest im kleinen Schloss. 30 Unter dem Titel „Patient Buch: Deckel gebrochen, Gelenk eingerissen, Rücken lose“ bot die Restaurierungswerkstatt am 21. August eine Führung zur Ausstellung „Auch Bücher altern“ mit einem Blick hinter die Kulissen. Monika Müller trug am 29. August im Dom- und Diözesanmuseum Mainz zum Thema „Höllenangst und Totenklage – die Darstellung von Furcht, Trauer und Tränen in der Kunst des Mittelalters“ vor. Unter dem Leitgedanken „’Warum bin ich in diesem Schloss?’ Friedrich, Voltaire und der Zaungast Lessing“ las Dieter Hildebrandt am 30. August im Rahmen der Reihe „Bei Lessing zu Gast“ der Lessing-Akademie e.V aus seinem Buch „Das Berliner Schloss. Deutschlands leere Mitte“. VERÖFFENTLICHUNGEN Neu erschienen ist der erste Band des Katalogs der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften von Helmar Härtel, Christian Heitzmann, Dieter Merzbacher und Bertram Lesser (Wiesbaden 2012, CXXIII und 450 S.). Darin werden 150 Kodizes detailliert beschrieben. Die ausführliche Einleitung ist der Geschichte der Sammlung und ihrer Katalogisierung gewidmet. Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft wird seit 2001 der gesamte mittelalterliche Teil des Helmstedter Handschriftenfonds nach modernen wissenschaftlichen Kriterien beschrieben. Das Erscheinen des zweiten Bandes ist für das Jahr 2014 vorgesehen. Einen Platz im Himmel erwerben. Bücher und Bilder im Dienste mittelalterlicher Jenseitsfürsorge. Vorträge zur Ausstellung „Schätze im Himmel – Bücher auf Erden“. Herausgegeben von Monika E. Müller und Christian Heitzmann. Wolfenbütteler Hefte, H. 32. 2012. 128 S. mit 22 Farbund 1 sw-Abbildungen. ISBN: 978-3-447-06771-3, Euro 14,80 Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie. Herausgegeben von Anna Schreurs unter Mitwirkung von Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und Saskia Schäfer-Arnold Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek Nr. 95. 2012. 262 Seiten mit 135 Abbildungen. Broschierte Ausgabe (nur in der Ausstellung): Euro 25,-, gebundene Ausgabe (über den Buchhandel): ISBN: 978-3-447-06777-5, Euro 49,80. 31 AUSLEIHEN IN ANDERE AUSTELLUNGEN Die Landesbibliothek Oldenburg zeigt vom 30.8.2012 bis 20.10.2012 die Ausstellung „Karte – Globus – Atlas. Über 400 Jahre Norddeutschland auf Mercator-Karten“, die die Herzog August Bibliothek mit zwei Drucken von Mercator unterstützt. Das Schloss Neuhardenberg hat sich für die Ausstellung „Projekt Paradies. Gartenkunst vom Mittelalter bis zur Romantik“ vom 28.08.2012 bis 04.11.2012 den Übersichtsplan des botanischen Gartens zu Padua von Girolamo Porro aus dem Jahr 1591 geliehen. Bei der Landesausstellung Sachsen-Anhalt „Otto der Große und das Römische Reich – Kaisertum von der Antike zum Mittelalter“ zeigt das Kulturhistorisches Museum in Magdeburg vom 27.08.2012 bis 09.12.2012 fünf Handschriften aus der Herzog August Bibliothek, unter anderem ein Evangeliar aus Erstein, einen Psalter in tironischen Noten und das Capitulare de Villis. PERSONALIA Lars Wellner hat am 1. August seine dreijährige Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Herzog August Bibliothek begonnen. Der 17-Jährige kommt aus Timmern und konnte zuvor schon ein Jahr Berufserfahrung im landeskirchlichen Archiv sammeln. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Wolfgang Stenke berichtete für den Westdeutschen Rundfunk über die Herzog August Bibliothek und insbesondere über Ausstellung „Auch Bücher altern“. Sendetermin war der 21. August um 18.05 Uhr auf WDR 3. Die Ankündigung ist unter http://www.wdr3.de/resonanzen/aktuell.html einzusehen. WDR 3 „Resonanzen“, 21.8.2012. Die Braunschweiger Zeitung informierte mit dem Artikel „Forschungsarbeiten werden unter die Lupe genommen“ ihre Leser über den 37. Internationalen Sommerkurs. Braunschweiger Zeitung, 10.08.2012, S. 38. Stephanie Memmert schrieb in der Braunschweiger Zeitung über die Sanierung des AnnaVorwerk-Hauses mit dem Beitrag „Jugendstilfassade wird saniert. Kosten für das AnnaVorwerk-Haus klettert auf 3,5 Millionen Euro“. Braunschweiger Zeitung, 23.8.2012, S. 29. „Von der Sklaverei in den Schuldturm. Arbeitskreis für Barockforschung Wolfenbüttel über Wirtschaft im 17. Jahrhundert“ lautet die Überschrift des Artikels der Braunschweiger Zeitung, in dem Florian Balle über den Eröffnungsvortrag von Wolfgang Kaiser im Rahmen des 14. BarockKongresses berichtete. Braunschweiger Zeitung, 24.8.2012, S. 12. AUSBLICK Das Europa-Kolleg richtet im Zuge des zehnjährigen Bestehens ein Alumnitreffen „Altes Europa – Junges Europa“ aus. Die Veranstaltung findet vom 9. bis 12. September unter der Leitung von Michael Schuber (Paderborn) und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Niedersachsen statt. Die Veranstaltungsreihe „Wolfenbütteler Gespräche. Religionen in der Zivilgesellschaft“ lädt am 4. Oktober um 19.00 Uhr in die Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta zu ihrem Jubiläum „Was unsere Gesellschaft ausmacht“ ein. Das 10-jährige Bestehen der „Wolfenbütteler 32 Gespräche“ wird mit Kurzimpulsen von Karl Ermert, Ulrich Menzel, Wilhelm Schmidt, Helwig Schmidt-Glintzer und Friedrich Weber gefeiert. Der Eintritt ist frei, Anmeldung bitte unter 05331/808-214. Die neue Malterbuchausstellung „Emil Siemeister – Sein und Schein in Buchgestalt“ wird am 5. Oktober 2012 um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet und wird bis zum 27. Januar 2013 im Malerbuchsaal gezeigt. Interessierte sind herzlich eingeladen, Eintritt ist frei. *** www.hab.de *** Monatsbericht September 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Die neue Ausstellung in der Herzog August Bibliothek „Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“ wurde am 2. September in der Augusteerhalle eröffnet. Den Eröffnungsvortrag hielt Anna Schreurs (AlbertLudwigs-Universität Freiburg) über Joachim von Sandrart, „den Kunstliebenden zu Diensten“. Der Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts. Seine „Teutsche Academie“ gehört zu den bedeutendsten Texten der barocken Kunstliteratur. Anlässlich der Eröffnung wechselte auch das Portal Sandrart.net an die Herzog August Bibliothek. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Sandrart.net gehört zu den technisch fortgeschrittensten digitalen Forschungsplattformen in Deutschland. Ziel des Editionsprojekts war es, eine 33 kommentierte Online-Edition von Joachim von Sandrarts „Teutscher Academie der Edlen Bau-, Bildund Mahlerey-Künste“ (1675–80), einem der wichtigsten Quellentexte der Frühen Neuzeit, zu erstellen. Die Ausstellung ist vom 2. September 2012 bis 24. Februar 2013 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer und dem Globensaal der Bibliotheca Augusta zu sehen. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Das Stipendiatenkolloquium hatte am 3. September Jens Wolff (Rostock) zu Gast. Er referierte über „Die respublica litteraria im Zeitalter der Aufklärung – Erörterungen zu Klopstocks Autorkonzeption in seinem Spätwerk ‚Die deutsche Gelehrtenrepublik (1774)’“. „300 Jahre Engelbert Kaempfers Amoenitates Exoticae (1712-2012) – wissenschaftliche Innovation aus humanistischer Gelehrsamkeit“ war der Titel des Arbeitsgespräches, das vom 5. bis 7. September stattfand. Die Veranstaltung wurde von der Stiftung Pegasus Limited for the Promotion of Neo-Latin Studies (St. Gallen) und der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) gefördert und von Detlef Haberland (Oldenburg) geplant und geleitet. Thomas Stäcker hielt im Rahmen des Arbeitsgespräches einen Vortrag zum Thema „Elektronische Editionen frühneuzeitlicher Texte: Technik, Methodik und Perspektiven mit Blick auf die digitale Edition der Amoenitates Exoticae“. Sven Limbeck und Sylvia Freydank (Göttingen) hielten am 7. September einen Vortrag auf dem Symposion „Musikwissenschaft im digitalen Zeitalter“, das im Rahmen des 15. Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung an der Universität Göttingen tagte, über Bibliothekarisches Angebot und (musik)wissenschaftliche Nachfrage und „Festkultur online“ in der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek. Petra Feuerstein-Herz gab am 7. September ein Gastseminar für Studierende aus dem Studienkontext der Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte der TU Braunschweig zu dem Thema „Arbeitsmethoden in der Wissenschaftsgeschichte“. Unter der Leitung von Michael Schubert (Paderborn) fand vom 9. bis 12. September das Alumnitreffen zum zehnjährigen Bestehen des Europa-Kollegs für Schülerinnen und Schüler der Stiftung Niedersachsen und der Herzog August statt. Hanjo Kesting (Hamburg) eröffnete am 9. September die viertägige Veranstaltung mit einem öffentlichen Abendvortrag zur Frage „Hat Europa eine gemeinsame Kultur? Literatur und Kunst als Grundlage gemeinsamer Überlieferung“. Am 11. September kam der Botschafter a.D. Dietrich von Kyaw in den Gartensaal des Lessinghauses, um über das Thema des Alumnitreffens „Altes Europa - Junges Europa“ zu referieren und zu diskutieren. In dem Werkstattgespräch „Katalogisierung der im Juleum Helmstedt verbliebenen Drucke – Ein Zwischenstand“ referierten Christoph Boveland und Katja Hannighofer am 13. September über die elektronische Katalogisierung großer Bestände der ehemaligen Universitäts-bibliothek Helmstedt, die noch nicht in modernen Katalogen erfasst sind. 34 Jonathan West (Northumberland) machte „Learning to Love Dictionaries” am 17. September zum Gegenstand im Stipendiatenkolloquium. „Schulbücher um 1800 – Ein Spezialmarkt zwischen staatlichem volksaufklärerischen und konfessionellem Auftrag“ war Thema der Jahrestagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte, die vom 25. bis 27. September unter der Leitung von Christine Haug und Johannes Frimmel (München) durchgeführt wurde. Britta-Juliane Kruse stellte während der Klausurtagung „St. Anselmi Fragen an Maria – Anknüpfungspunkte und Forschungskooperationen“ am 28. und 29. September das Projekt „Klosterbibliotheken“ im Kloster Mariensee vor. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE Am 11. September fand eine regionale Lehrerfortbildung statt. Interessierten Lehrerinnen wurden die Möglichkeiten vorgestellt, mit Schülern ergänzend zum Schulunterricht in der Bibliothek zu arbeiten. 18 Studentinnen und Studenten der Germanistik aus Minsk besuchten am 12. September mit ihren Begleitern die Bibliothek und informierten sich über das Wirken Lessings in Wolfenbüttel. In drei Einführungsveranstaltungen wurden Schülerinnen und Schüler der umliegenden Gymnasien in die Arbeitsweise der Bibliothek eingeführt. Die Veranstaltungen dienen der Vorbereitung auf die Facharbeit. Am 25. September war eine Gruppe der Großen Schule, Wolfenbüttel, zu Gast; am 14. und 28. September Gruppen des Gymnasiums im Schloss, Wolfenbüttel. Vom 17. bis 19. September erforschten Schülerinnen und Schüler der Ursula-Schule Osnabrück Themen der Medizin, der Philosophie, der Architektur, der englischen und deutschen Literatur sowie der Politik der frühen Neuzeit mit Hilfe von ausgewählten alten Drucken der Herzog August Bibliothek. Mit der Rolle der Frau im 18. Jahrhundert und pädagogischen Konzepten der Aufklärung beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Oskar-Kämmer-Schule, Braunschweig, vom 24. bis 26. September. KONZERTE Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek lud am 6. September zu einem Konzert in die Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta ein. Das Ensemble Cantisona, bestehend aus den Mitgliedern des Staatstheaters Braunschweig Ekaterina Kudryavtseva (Sopran), Günther Westenberger (Flöte) und Christian Bußmann (Violoncello) sowie Judith Mosch (Klavier) von der Hochschule für Musik und Theater Hannover, spielte Werke von Joseph Haydn, Léo Delibes, Maurice Ravel, Philippe Gaubert und Franz Schubert. Das Duo Mana Oguchi (Piano) und Taro Uemura (Geige) gab am 23. September ein Konzert, das von der Dauer-Gedächtnis-Stiftung veranstaltet wurde. Sie spielten Werke von Johannes Brahms, César Franck und Ludwig van Beethoven. 35 VERÖFFENTLICHUNGEN „Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“. Herausgegeben von Anna Schreurs unter Mitwirkung von Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und Saskia Schäfer-Arnold. Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek Nr. 95. 2012. 264 Seiten mit 135 Abbildungen. Broschierte Ausgabe (nur in der Ausstellung): Euro 25,-. Gebundene Ausgabe (über den Buchhandel): ISBN: 978-3-447 06777-5, Euro 49,80. „Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen“. Herausgegeben von Nora Gädeke. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 129. 2012. 260 S. mit 2 Farb- und 7 s/w-Abb. ISBN: 978-3-44706624-2, Euro 69,-. In der Zeit der sich institutionalisierenden Mediävistik (über das 19. Jahrhundert hinweg) geriet das Schaffen des Historikers Leibniz so weit in Vergessenheit, dass seine Ergebnisse zum Teil neu erarbeitet wurden. Mediävisten und Leibnizforscher fanden sich im Oktober 2007 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zu einem Arbeitsgespräch zusammen, dessen Beiträge im vorliegenden Band veröffentlicht werden. Unter Konzentration auf eine hilfswissenschaftliche Perspektive stehen Quellenbegriff und -einsatz, Quellensammlung und -präsentation, die Kollektaneen im zeitgenössischen gelehrten Austausch und im höfischen Kontext sowie die Rezeption im Mittelpunkt. Neben der Veröffentlichung bislang unbekannten Aktenmaterials ist das Hauptergebnis die Feststellung mehrfacher Parallelen zwischen Leibniz’ Quellenbegriff und dem des 20./21. Jahrhunderts. „Motivationen für das Selbst. Kant und Spinoza im Vergleich“. Herausgegeben von Anne Tilkorn. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 130. 2012. 158 S. ISBN: 978-3-447-06625-9, Euro 52,–. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beschäftigen sich mit den verborgenen Gemeinsamkeiten Spinozas und Kants in ihren Letztbegründungen für moralisches Handeln. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe der Selbstreferenz und Freiheit. Spinoza wie Kant wussten um die Relevanz des Gefühls – nicht als Fundament einer Moral, aber als notwendigem Beweggrund für den Vollzug des moralischen Tuns. Und sie haben des Öfteren dieselbe Einschätzung hinsichtlich des Stellenwerts bestimmter Gefühle: 36 So sehen sie beide im Mitleid eine Schwäche und keine Tugend. Von beiden ist der Ausspruch „Die Tugend ist ihr eigener Lohn“ bekannt. Doch wo begegnen sich ihre Theoriestrukturen? Dass es trotz der auf den ersten Blick so großen Differenzen – Spinozas Determinismus vs. Kants freier Wille und Spinozas Ansatz einer Einheit von Theorie und Praxis vs. Kants strikte Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Vernunft – sehr viele kongruente Linien in ihren Argumenten gibt, stellt dieser Band heraus. „Die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert“. Von Michael Schippan. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 131. 2012. 494 S. mit 4 s/w-Abb. ISBN: 978-3447-06626-6, Euro 88,– Im Mittelpunkt dieser ersten umfassenden deutschsprachigen Darstellung steht die Aufklärung (prosveščenie) im Russischen Zarenreich, das vor allem seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die europäische Emanzipationsbewegung des „Siècle des Lumières“ einbezogen wurde. Einige zentrale Debatten der Aufklärung in Russland werden in der Arbeit in ihrer Wechselwirkung mit den Diskursen der europäischen „République des lettres“ beleuchtet, wie beispielsweise die Diskussionen über Russland und Asien, Krieg und Frieden, ökonomische Landeserschließung und Aufhebung der Leibeigenschaft, Theologie und Religion sowie die Geschichtsschreibung. „Innovation in Forschung und Lehre. Die Philosophische Fakultät der Universität Helmstedt in der Frühaufklärung 1680 –1740“. Von Jens Bruning. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 132. 2012. 344 S. mit 37 Abb. ISBN: 978-3-44706627-3, Euro 79,–. Bereits mit Gründung der Universität Helmstedt im Jahr 1576 wurde eine mit zehn Lehrstühlen sehr gut ausgestattete Philosophische Fakultät installiert, die in den folgenden Jahrzehnten die Grundlage für die irenisch-humanistische Ausrichtung der Helmstedter Theologie und Philosophie bildete und sich somit bereits frühzeitig aus dem Schatten der bis dahin dominierenden drei höheren Fakultäten (Theologie, Jurisprudenz, Medizin) löste. Die vorliegende Veröffentlichung nimmt bewusst nicht die Glanzzeit der Academia Julia im späten 16. und 17. Jahrhundert in den Blick, sondern erstmals den Zeitraum um 1700, in dem sich die Helmstedter Universität in einer problematischen Phase des Übergangs befand und zudem durch die Gründungen der Universitäten in Halle (1694) und Göttingen (1737) starke Konkurrenz erhielt. 37 „Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Der Bernward-Psalter“. Text von Monika E. Müller. Patrimonia-Heft 343 2012. 112 S. mit 43 Farb-Abb. ISBN: 978-3-447-06770-6, Euro 29,80. Ein Psalter vom heiligen Bischof Bernward mit eigener Hand geschrieben? In jedem Fall sind dies die Worte, die Johannes Jacke, Abt von St. Michael in Hildesheim, im Jahre 1615 in den Bernward-Psalter eintrug und damit wie eine Berührungsreliquie auszuzeichnen suchte. Selbst hat der 1192/93 heilig gesprochenen Bernward von Hildesheim (um 960– 1022) das Buch nicht geschrieben. Gleichwohl scheute dieser bedeutende Kirchenmann keine Kosten und Mühen und nahm wahrscheinlich direkten Einfluss auf die Gestaltung des Psalters. Dieses Buch stellt den 2007 für die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel erworbenen BernwardPsalter – ein bedeutendes Zeugnis der Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte des frühen 11. Jahrhunderts – in einer reich bebilderten Ausgabe vor. AUSLEIHEN IN ANDERE AUSTELLUNGEN Die Herzog August Bibliothek unterstützt die Ausstellung „Der Architekt. Geschichte und Gegenwart eines Berufstandes“ des Architekturmuseums der TU München (27.9.12-3.2.13) für drei Monate mit einem Druck und 4 Porträts. PERSONALIA Cosima Walter hat am 1. September ein Praktikum in der Stabsstelle Erhaltung und Restaurierung begonnen, welches sie auf das Studium vorbereitet. Frau Walter hat nach ihrem Abitur 2011 bereits ein halbes Jahr in einer Restaurierungswerkstatt in Italien gearbeitet. Diese Erfahrungen möchte sie durch ihr einjähriges Praktikum erweitern und anschließend Restaurierung von Graphik, Archivund Bibliotheksgut studieren. Doreen Mußmann begann ebenfalls am 1. September ihr einjähriges Praktikum in der Restaurierungswerkstatt. Sie hat nach dem Abitur bereits eine Ausbildung zur Buchbinderin gemacht und einige Zeit in diesem Beruf gearbeitet. Nun möchte sie sich mit dem Praktikum auf ihr Studium der Restaurierung vorbereiten. Inken Müller hat am 1. September ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur begonnen. Die Abiturientin aus Börßum wird ein Jahr in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mitarbeiten und möchte danach ein geisteswissenschaftliches Studium anschließen. Stefan Laube begann im Rahmen des Aufbaus eines Forschungsverbundes zwischen Marbach, Weimar und Wolfenbüttel am 1. September seine Arbeit als Forschungskoordinator. Er hat ein Studium der Geschichte und der Philosophie absolviert und 1997 promoviert. Zuletzt lehrte der Privatdozent an der Humboldt-Universität zu Berlin. 38 DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN „Wo bleibt Europa?“ fragte Helwig Schmidt-Glintzer am 10. September in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit seinem Artikel über „Die entscheidende Rolle Chinas im 21. Jahrhundert“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.2012, S. 8. NDR1 berichtete am 18. September in der Sendung „Kulturspiegel“ von der Ausstellung „Unter Minervas Schutz – Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“. Dirk Liebenow stellt in seinem Bericht das Leben und Wirken Joachim von Sandrarts dar. Interviews gaben die Kuratorin Christina Posselt und Direktor Helwig Schmidt-Glintzer. NDR1, 18.09.2012. Mit „Malen wie ein alter Römer. Herzog August Bibliothek zeigt Ausstellung über den Barock-Künstler Sandrat“ informierte Florian Balle im Kulturteil der Braunschweiger Zeitung seine Leser über die am 2. September eröffnete Ausstellung „Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“. Braunschweiger Zeitung, 19.09.2012, S.16. Shirin Schönberg berichtete am 28. September in der Braunschweiger Zeitung mit dem Beitrag „Kultur für ein Jahr – Jugendliche beginnen FSJ und Freiwilligendienst“ über die vier Einrichtungen und fünf Jugendlichen in Wolfenbüttel, die in diesem Jahr an dem Bundesfreiwilligen Dienst/Freiwilligen Sozialen Jahr im Kulturbereich teilnehmen. In der Pressestelle der Herzog August Bibliothek arbeitet seit Anfang des Monats Inken Müller. Braunschweiger Zeitung, 28.09.2012, S. 39. AUSBLICK Boris Kusnezow (Klavier) wird am Samstag, den 13. Oktober um 20 Uhr in der Augusteerhalle „Klaviermusik der Romantik und Moderne“ spielen. Das Konzert wird vom Michael Praetorius Collegiums Wolfenbüttel e.V. organisiert. Im Rahmen der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. wird Manfred Flotho (Wolfenbüttel) am 16. Oktober um 20 Uhr in der Augusteerhalle über „Das Recht im Spiegel der Kultur“ sprechen. Michael Kumpfmüller liest am 24. Oktober um 19.30 Uhr im Gartensaal des Lessinghauses aus seinem Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“. Diese Autorenlesung ist eine Veranstaltung der Lessing-Akademie e.V. Ulrike Gleixner referiert am 25. Oktober um 14.15 Uhr in einem Werkstattgespräch zum Thema „Ein protestantisches ‚Empire’ begründen – das Hallesche Missionsnetzwerk im 18. Jahrhundert“. Ort ist der Seminarraum im Zeughaus. *** www.hab.de 39 *** Monatsbericht Oktober 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Was unsere Gesellschaft ausmacht – 10 Jahre Wolfenbütteler Gespräche. Die Veranstaltungsreihe „Wolfenbütteler Gespräche. Religionen in der Zivilgesellschaft“ wurde 2002 mit der Diskussion über das Verhältnis von Individuum, Gesellschaft und Staat eröffnet, in diesem Jahr wird sie 10 Jahre. Aus diesem Anlass luden die Herzog August Bibliothek und das Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung zu einer Jubiläumsfeier am 4. Oktober in die Bibliotheca Augusta ein. Die „Wolfenbütteler Gespräche“ waren immer Forum gesellschaftspolitischer und gesellschaftskritischer Auseinandersetzungen. Das 10-jährige Bestehen bot nun die Chance eines Resümees. Die fünf langjährigen Wegbegleiter dieser Gesprächsreihe zogen jeweils in kurzen Impulsstatements Bilanz – über den Zustand der Gesellschaft, den Verlauf der Gesprächsreihe und die allgemeine politische Lage in unserem Land. Genau wie die Wolfenbütteler Gespräche der vergangenen zehn Jahre: kritisch, ehrlich und aktuell. Emil Siemeister – „Sein und Schein in Buchgestalt“ – neue Malerbuchausstellung. Die Malerbuchausstellung „Sein und Schein in Buchgestalt“ mit Werken des Österreichers Emil Siemeister wurde am 5. Oktober eröffnet. Der Verleger Wulf D. von Lucius hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Konzeption versus Naturgeschehen – Zum Bücherkosmos von Emil Siemeister“. In der Ausstellung kann der Besucher sehen, wie Bilder in Bücher gelangen. An den Wänden hängen Einzelblattzeichnungen, die vorerst nur als Zeichnungen geplant waren. In weiterer Folge – oder durch andere Arbeitsprozesse – ist es möglich, diese Zeichnungen als Grundlage und Ausgangspunkt für ein Buch einzusetzen. Dabei kann sich die Ursprungsform der Zeichnung vollkommen verändern, weil sie erst so für das Buch brauchbar wird. Siemeister: „Einerseits ist ein kalkuliertes Konzept als Vorbereitung für die Herstellung vonnöten, andererseits spielt der Zufall in diesem Prozess eine große 40 Rolle“. Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Januar 2013 zu sehen. Alexandra Conunova, die im März 2012 eine Konzert in der Reihe „Next Generation. Junge Streicher Solo“ an der Herzog August Bibliothek gab, gewann den 8. Joseph Joachim Violinwettbewerb in Hannover. Zum Abschluss am 13. Oktober haben die Preisträgerinnen und Preisträger einem begeisterten Publikum ein festliches Gala-Konzert geboten, allen voran die beiden Gewinnerinnen Alexandra Conunova-Dumortier und Dami Kim. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Der Wolfenbütteler Arbeitskreis für Renaissance-Forschung tagte vom 8. bis 10. Oktober unter der Leitung von Jürgen Leonhardt (Tübingen) und Gerrit Walther (Wuppertal) zum Thema „Sprachentwicklung und Sprachpolitik in der Renaissance“. Die Komiteesitzung fand am 8. Oktober unter der Leitung von Klaus Bergdolt (Köln) statt. Jörg Robert (Würzburg/Tübingen) hielt im Rahmen der Tagung am 8. Oktober einen öffentlichen Abendvortrag zur Normierung der deutschen Sprache in der frühen Neuzeit: „Ideale Idiome – Normsprache und Sprachnorm in der Frühen Neuzeit“. Alessio Panichi (Lucca) referierte am 15. Oktober im Stipendiatenkolloquium über „Discussing Politics, Ethics and Religion in the seventeenth Century: Kaspar Schoppe’s Paedia politices and its Readers”. Manfred Flotho sprach im Rahmen der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek am 16. Oktober über „Das Recht im Spiegel der Kultur“. In einer Veranstaltung der Lessingakademie bot Erich Unglaub (Braunschweig) am 18. Oktober einen Vortrag mit Bildern zu „Hermann Hesse und die Kultur des Tessin“. Am 18. und 19. Oktober nahmen Christian Heitzmann und Torsten Schaßan in der Bayerischen Staatsbibliothek am Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Handschriftenzentren teil. Dabei wurde über den Fortgang der Katalogisierung und Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften in Deutschland und die Weiterentwicklung der Handschriftendatenbank Manuscripta Mediaevalia beraten. Am 19. Oktober hielt Thomas Stäcker in Stuttgart im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des Vereins für Bibliothekare einen Vortrag zum Thema „Das Projekt Emblematica online der Herzog August Bibliothek mit besonderer Berücksichtigung theologischer Bezüge“. Am 22. Oktober referierte Thomas Stäcker an der Manchester Metropolitan University (Manchester, UK) zum Thema „Emblematica online – New Directions in Humanities Research“. Petra Feuerstein-Herz leitete auf dem 10. Symposium Handschriften und Alte Drucke in Blaubeuren (22.-24. Oktober) eine Sektion mit dem Thema „Antiquarische Bestandsergänzung im Zeitalter des Internet“ und hielt am 23. Oktober einen Vortrag zum Thema „Original oder digitale Kopie? Antiquarische Bestandsergänzung und universaler Sammelauftrag“. Almuth Corbach referierte bei dem Symposium am 22. Oktober über „Bestandsschutz bei der Digitalisierung“. Ulrike Gleixner hielt im Rahmen der Ringvorlesungen im Wintersemester 2012/13 an der Universität Paderborn am 23. Oktober einen Vortrag zum Thema: „Weibliche Bildungswege in der Frühen Neuzeit“. 41 Während der 3. Tagung der Konferenz nationaler Kultureinrichtungen „KULTUR!GUT!SCHÜTZEN! Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive und Bibliotheken“ führte Almuth Corbach zusammen mit Tekla Krebs (Landesmuseum Braunschweig) am 23. Oktober in Schloss Glienicke Berlin einen Workshop durch zu „Grundlagen der Präventiven Konservierung“. In der Reihe „Bei Lessing zu Gast“ der Lessing-Akademie las am 24. Oktober Michael Kumpfmüller aus seinem Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“. „Wirtschaften im Reich Gottes. Die dänisch-hallesch-englische Indienmission im 18. Jahrhundert“ Über die ökonomischen und kommunikativen Abläufe in der Organisation dieser Mission referiert Ulrike Gleixner am 25. Oktober in einem Werkstattgespräch. Helwig Schmidt-Glintzer, hielt am 26. Oktober die Festrede „Wer Chinesisch lernt, dem steht die Welt offen“ anlässlich der Einrichtung des ersten deutschen Lehramtsstudiengangs Chinesisch an der Universität Tübingen. Das Stipendiatenkolloquium hörte am 29. Oktober David Gehring (Durham) zu „From PanProtestantism to Anti-Calvinism in Anglo-German Relations, c. 1555-1625“. Anlässlich der aktuellen Ausstellung „Unter Minervas Schutz – Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“ hielt Esther Meier (Dortmund) am 30. Oktober einen Vortrag, in dem sie ihre Ergebnisse einer detaillierten Analyse der Altargemälde Joachim von Sandrarts präsentierte. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE Die Oskar Kämmer Schule in Braunschweig bereitete vom 15. bis 17. Oktober ihren 12. Jahrgang auf die im Frühjahr 2013 anzufertigenden Facharbeiten im Rahmen eines Schülerseminars vor: Die Schülerinnen und Schüler wählten ihre Übungsarbeiten aus den folgenden Themenkreisen: Kindeswohl, Pädagogik im 18. Jahrhundert, Stellung der Frau, Aufklärung und Islam, pädagogische Funktion von Märchen. Am 18. Oktober erkundete der 11. Jahrgang des Gymnasiums Martineum, Halberstadt die Lebensspuren Lessings in Wolfenbüttel. Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Leistungskurses am Gymnasium im Schloss Wolfenbüttel forschten vom 14. bis 19. Oktober im Rahmen des Schüleraustausches zwischen der Herzog August Bibliothek und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar zu Schillers Drama „Kabale und Liebe“. Das bürgerliche Trauerspiel ist Thema des kommenden Zentralabiturs Deutsch in Niedersachsen. KONZERTE Boris Kusnezow spielte auf Einladung des Michael Prätorius Collegiums Wolfenbüttel e.V. am 13. Oktober Klaviermusik der Romantik und Moderne. Der Pianist führte in repräsentativen Schritten durch die wesentlichen Gattungen der Klavierliteratur des 19. Jahrhunderts bis ins 20. hinein mit Werken von Beethoven, Brahms, Debussy und Toru Takemitsu. 42 MEILENSTEINE DER FORSCHUNGSPROJEKTE Seit September 2012 sind auf dem Internetportal des Helmstedt-Projektes (http://uni-helmstedt.hab.de) die Matrikel der Universität für den Zeitraum 1636 bis 1810 mit insgesamt knapp 30.000 Einträgen zu Universitätsbesuchern und Universitätsangehörigen über eine Datenbank abfragbar. Der Zeitraum 1574/76-1636 folgt bis zum Ende des Jahres; die gesamte Matrikeledition steht zudem vollständig als Digitalisat zur Verfügung. Im Rahmen des Oberhofpredigerprojektes wurde als didaktische Komponente ein E-Learning-Modul zur „Politikberatung in der Frühen Neuzeit“ fertiggestellt. Entstanden ist es in Kooperation mit den Projektpartnern am Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück. Das Modul ist frei zugänglich über das Forschungsportal www.oberhofprediger.de. VERÖFFENTLICHUNGEN Die Gemälde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Bestandskatalog. Von Michael Wenzel unter Mitarbeit von Bärbel Matthey. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 133. 2012. 592 S. mit 456 vorwiegend farbigen Abb. ISBN: 978-3-447-06773-7, € 168,– Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel besitzt nicht nur eine der weltweit bedeutendsten Büchersammlungen, sondern auch einen Bestand an Gemälden, Pastellen und Miniaturen, der mit diesem Katalog erstmals in seiner Gesamtheit vorgestellt wird. Die 150 Werke umfassende Sammlung gehört zum historischen Erbe des Hauses und war einst Teil des Ausstattungsprogramms der berühmten Wolfenbütteler Bibliotheksrotunde. Gemäß ihrem Aufbewahrungsort handelt es sich zumeist um Porträts von Gelehrten und Mitgliedern des braunschweiglüneburgischen Herzoghauses, zudem sind Historien, Veduten und allegorische Darstellungen enthalten. Der Band beinhaltet eine Einführung zur Geschichte der Sammlung und erschließt im Katalogteil jedes Gemälde in Einzelanalysen mit Angaben zu materiellem Bestand, Provenienz und Forschungsgeschichte sowie mit einer umfassenden kunsthistorischen Würdigung, die unter anderem Fragen von Zuschreibung und Datierung, Ikonographie und Kontext erörtert. Biographien von Künstlern und Dargestellten, Verzeichnisse zu Bildinhalten und ehemaligen Besitzern, eine Stammtafel und ein Register runden den Band ab. 43 PERSONALIA Am 1. Oktober hat Stefania Salvadori als wissenschaftliche Mitarbeiterin ihre Arbeit an der Herzog August Bibliothek aufgenommen. Sie arbeitet im Projekt „Erschließung des Briefwechsels von Johann Valentin Andreae“. Hartmut Beyer startete am 1. Oktober als stellvertretender Leiter in der Forschungsabteilung. Am 15. Oktober begann Anne Liewert ihr Referendariat an der Herzog August Bibliothek. Jennifer Bunselmeier unterstützt seit dem 15. Oktober das Projekt „Kritische Gesamtausgabe der Schriften Andreas Bodensteins von Karlstadt“ als wissenschaftliche Hilfskraft. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Für die Braunschweiger Zeitung berichtet Martin Jasper über die Jubiläumsveranstaltung der „Wolfenbütteler Gespräche. Religionen in der Zivilgesellschaft: „Was hält die Gesellschaft zusammen? Zehn Jahre Wolfenbütteler Gespräche – Diskussion in der Bibliothek“. Braunschweiger Zeigung, 6. Oktober 2012, S. 14. Rainer Sliepen kommentiert die Ausstellungseröffnung „Emil Siemeister: Schein und Sein in Buchgestalt: „Wie Bilder in die Bücher kommen. Herzog August Bibliothek eröffnet neue Ausstellung über Arbeit und Werk von Emil Siemeister“. Braunschweiger Zeitung, 8. Oktober 2012, S. 34. Über den neuen Forschungsverbund von Wolfenbüttel, Weimar und Marbach berichteten verschiedene überregionale Medien: „Wolfenbüttel, Weimar und Marbach forschen gemeinsam“, Hannoversche Allgemeine (23. Oktober 2012, S. 6); „Das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Klassik Stiftung Weimar und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel haben einen Forschungsverbund gegründet“, Süddeutsche Zeitung (23. Oktober 2012, S. 11); „Marbach, Weimar und Wolfenbüttel gründen Forschungsverbund“, Der Tagesspiegel (23. Oktober 2012, S. 19); „Marbach, Weimar und Wolfenbüttel vereint“, Die Welt (23. Oktober 2012); AUSBLICK Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek lädt zu einem Konzert am Sonntag, 11. November 2012, um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek ein. Das Vokalensemble ARTonal und Jürgen Ehlers (Orgel und Klavier) spielen Werke, die einst am Wolfenbütteler Hof erklangen und Werke der Romantik für Chor und Klavier. Neukatalogisierung der Helmstedter Handschriften – Werkstattgespräch: Die Herzog August Bibliothek verfügt gegenwärtig über 1017 mittelalterliche Handschriften aus Helmstedt. Über deren Katalogisierung referiert Bertram Lesser am Donnerstag, 15. November 2012, um 14.45 Uhr im Seminarraum des Zeughauses. Cord Berghahn (Braunschweig) hält in einer Veranstaltung der Lessing-Akademie e.V. am 15. November 2012, um 19.30 Uhr im Gartensaal im Lessinghaus einen Vortrag über: „Mendelssohn und die Übersetzung von Rousseau“. Der Eintritt ist frei. *** www.hab.de 44 *** Monatsbericht November 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Richtfest für das neue Magazin. Auf dem Grundstück Lessingstraße 13 wurde am 20. November das Richtfest für das neue Magazingebäude der Wolfenbütteler Bibliothek gefeiert. „Die Herzog August Bibliothek als Zentrum der Altbestandspflege, als Zentrum für das Alte Buch in Norddeutschland wird auch kommenden Forschergenerationen die Originale der Vergangenheit zeitnah zur Verfügung stellen“, so Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek. Nach einer Begrüßung durch Renate Müller-Steinweg, Leiterin des Staatlichen Baumanage-ments Braunschweig, und durch Helwig Schmidt-Glintzer, richtete der Polier der Rohbaufirma Strabag seinen Richtspruch an die Gäste. Anschließend fand im Zeughaus der Bibliothek der Richtschmaus statt. Die Ministerin Johanna Wanka, Helwig Schmidt-Glintzer, Katrin Rühland, Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Wolfenbüttel, und Landrat Jörg Röhmann richteten Grußworte an die anwesenden Gäste. VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Ulrike Gleixner hielt im Rahmen der Internationalen Konferenz „Pietismus und Ökonomie ca. 16501750“, die am 1. und 2. November am Erbacher Hof in Mainz stattfand, einen Vortrag in der Sektion I „Ökonomische Praxis“ zum Thema: „Wirtschaften im Reich Gottes: Die dänisch-hallesch-englische Indienmission“. Im Rahmen des „3. Deutsch-russischen Arbeitsgesprächs zur Buchgeschichte“, 1. bis 3. November an der Philipps-Universität Marburg, hielt Patrizia Carmassi am 1. November einen Vortrag mit dem Titel „Zeit und Reform in mittelalterlichen Handschriften aus Halberstadt“. Elizabeth Harding referierte bei der Tagung „Zeitenschwellen, Umbruchszeiten, Epocheneinteilungen. Neues aus der Geschlechtergeschichte?“, 1. bis 3. November, welche zugleich 18. Jahrestagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit war, zum Thema „Ein Hagestolz wie Platon: Ehelosigkeit als epochales Männlichkeitskonzept um 1700?“. 45 Beim 5. Marburger Personalschriften-Symposion „Leichenpredigten als Medien der Erinnerungskultur im europäischen Kontext. Neue Ergebnisse und Perspektiven“, das vom 1. bis 3. November in Marburg unter der Leitung von Eva-Maria Dickhaut stattfand, hielt Jill Bepler einen Vortrag zum Thema „Fürstinnenbibliotheken in Leichenpredigten – Leichenpredigten in Fürstinnenbibliotheken“. Unter der Leitung von Erich Unglaub (Braunschweig) und Monika Fick (Aachen) tagte die LessingAkademie in Kooperation mit der Lessing Society und unterstützt von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung vom 7. bis 9. November im Bibelsaal der Bibliotheca Augusta zum Thema „Lessings Hamburgische Dramaturgie im Kontext des europäischen Theaters im 18. Jahrhundert“. Im Rahmen des Kolloquiums des Lehrstuhls für Frühe Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin hielt Stefan Laube am 7. November einen Vortrag über das Thema „Von Krokodilen, Einhörnern, Straußeneiern. Der frühneuzeitliche Kirchenraum als Naturalienkabinett“. Vom 9. bis 10. November unter der Leitung von Johannes Helmrath (Berlin) eine Komiteesitzung des Mediävistischen Arbeitskreises der Herzog August Bibliothek statt. Das Stipendiatenkolloquium hörte am 12. November Charlotte Smith (Melbourne) zu „Apocalyptic Warfare, Exotic Sultans and Expanding World Views: Depictions of Turks in Northern Europe, 1500-1800“. Im Zuge einer Führung durch die Digitalisierungs- und Fotowerkstatt wurden am 13. November die technischen Verfahren für Reproduktion von Drucken, Handschriften, und Landkarten erklärt und die Bedeutung der Digitalisierung für die Sicherung des kulturellen Erbes erläutert. Helwig Schmidt-Glintzer referierte am 15. November im Rahmen der Veranstaltungsreihe „The European Miracle. Vorträge über die europäische Epoche der Welt“ des Weiterbildungsstudiengangs Applied History der Universität Zürich über das Thema „Parallelen und Sonderwege: Europa und China seit dem 12. Jahrhundert“. Über „Neukatalogisierung der Helmstedter Handschriften: Ergebnisse und Perspektiven“ referierte Bertram Lesser am 15. November in einem Werkstattgespräch. In einer Veranstaltung der Lessing-Akademie am 15. November hielt Cord Berghahn (Braunschweig) den Vortrag „Meine Gedanken von der seltsamen Meinung dieses Weltweisen“: Moses Mendelssohn übersetzt Rousseau und erklärt ihn Lessing. Monika Müller referierte am 15. November am Historischen Seminar der Universität in Göttingen zum Thema „Der Bilderstreit und die Folgen für die Kunst“. Thomas Stäcker hat am 15. und 16. November auf Einladung des Goethe Institutes einen von der Nationalbibliothek in Sri Lanka organisierten Workshop zum Thema Digitalisierung von Kulturgut gegeben. Unter der Leitung von Robert Schnepf (Halle) tagte die Spinoza-Gesellschaft vom 16. bis 17. November zum Thema „Aufgeklärte Toleranz: Spinoza, Lessing und die Moderne“. Ulrike Gleixner nahm am 19. November an der Beiratssitzung des externen Wissenschaftlichen Beirates im Landesforschungsschwerpunkt „Aufklärung – Religion – Wissen“ an der Martin Luther-Universität in Halle teil. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Franckeschen Stiftungen (Halle a.d. Saale) hielt Stefan Laube am 21. November den Vortrag „Neu entdeckt und neu erworben“ zu der von ihm verfassten Abhandlung „Von der Reliquie zum Ding. Heiliger Ort – Wunderkammer – Museum“. 46 Am Department of Art History der University of York sprach Monika Müller am 22. November über „The Schedula diversarum artium – the first treatise on artistic techniques in Medieval Times”. Für das Stipendiatenkolloquium hielt Dittmar Dahlmann (Bonn) am 26. November einen Vortrag zum Thema „Peter Simon Pallas und sein wissenschaftliches Werk“. Im Rahmen des Forschungs- und Examenskolloquiums des Lehrstuhls Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück referierte Matthias Meinhardt am 27. November über „Flexibilität und Beharrlichkeit. Der soziale und politische Aufstieg des Hofpredigers Basilius Sattler (1549-1624)“. WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE 17 Studentinnen und Studenten des renommierten Lycée Blomet Paris besuchten vom 7. bis 12. November Wolfenbüttel, um an einem Schülerseminar in der Herzog August Bibliothek teilzunehmen. Sie wurden von Madeleine Kiehlmann über die deutsche Aufklärung, Lessings Wirken in Wolfenbüttel und sein Trauerspiel Emilia Galotti informiert. Im Rahmen des Schülerseminars beschäftigten sich vom 19. bis 21. November 22 Schülerinnen und Schüler der Albrecht-Thaer-Schule in Celle mit Themen aus dem Bereich der Romantik. Fragen des Epochenumbruchs um 1800 standen im Mittelpunkt ihrer Forschungen. KONZERTE Das Vokalensemble ARTonal war am 11. November auf Einladung der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. zu Gast in der Bibliothek. Auf dem Programm standen Werke, die einst am Wolfenbütteler Hof erklangen und Werke der Romantik für Chor und Klavier. MEILENSTEINE DER FORSCHUNGSPROJEKTE Neue DFG Netzwerke „Materielle Kultur und Konsum im Europa der Frühen Neuzeit/Material Culture and Consumption in Early Modern Europe“ ist das Rahmenthema einer Forschergruppe, welche die DFG ab dem kommenden Jahr für drei Jahre fördert. Die Forschergruppe vereint zwölf Historiker und Kunsthistoriker, die an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Italien und der Schweiz beschäftigt sind, unter ihnen Elizabeth Harding und Michael Wenzel von der Herzog August Bibliothek. Koordinatorin ist Julia Schmidt-Funke von der Universität Jena. Ziel dieses Netzwerkes ist es, die Diskussion um das Thema Konsum und materielle Kultur aus der Perspektive der historischen Kunst-, Kultur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaft durch mehrere Arbeitsgespräche zu beleben und die Ergebnisse in Form eines Einführungswerks zu dokumentieren. Nach einigen Planungsrunden wird das erste ordentliche Treffen im Sommer 2013 in Wolfenbüttel stattfinden. Es werden weitere fünf Veranstaltungen folgen (unter anderem in Venedig und Cambridge). An einem weiteren DFG-Netzwerk ist Patrizia Carmassi mit dem Thema „Die liturgischen Quellen Halberstadts und die Herausbildung einer kirchlichen Identität im Mittelalter“ beteiligt. Ziel des internationalen Netzwerkes „Zeitenwelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung 47 im frühen und hohen Mittelalter“ aus 11 Wissenschaftlern ist es, Zeit und Raum als Grundbedingungen unserer Existenz in den Blick zu nehmen. Mit einer Reihe wichtiger Arbeiten zur historischen Wahrnehmung von Raum hat sich die Mediävistik in die aktuelle Debatte eingeschaltet. Die Kategorie der Zeit jedoch blieb bislang weitgehend unberücksichtigt und eben diese Forschungslücke möchte das Projekt füllen, indem es Prozesse beleuchtet, die zur Konstruktion und Konstitution zeitlicher Zusammenhänge beitrugen. In 2012 haben dazu bereits zwei Netzwertreffen stattgefunden, zuletzt im Juli 2012 an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen. AUSLEIHEN IN ANDERE AUSTELLUNGEN Die Herzog August Bibliothek unterstützt die Ausstellung „Kinderbibeln in Bildern vom Holzschnitt bis zum Comic. Evangelisch – katholisch – jüdisch“, die von 1. November bis 9. Februar in der Landesbibliothek Oldenburg gezeigt wird, durch die Leihe einer Kinderbibel aus dem 18. Jahrhundert. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen von 17. November bis 4. März in der Ausstellung „Zwischen Orient und Okzident. Kunstschätze des Kreml von Ivan dem Schrecklichen bis Peter dem Großen“ die Reiserelationen Hainhofers aus dem Bestand der Herzog August Bibliothek. PERSONALIA Der Stiftungsrat der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha bestätigte Helwig Schmidt-Glintzer als Mitglied des Beirats. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Über den neuen Forschungsverbund von Wolfenbüttel, Weimar und Marbach berichteten in den Kurzmeldungen des Kulturteils die Frankfurter Allgemeine Zeitung (27. November, S. 32) und die Evangelische Zeitung (4. November, S. 19). Das Richtfest des neuen Magazingebäudes wurde in verschiedenen Medien kommentiert: „Buchschätze der Bibliothek werden im neuen Magazin adäquat untergebracht“ Braunschweiger Zeitung (21. November, S. 33), „Richtfest für neues Magazin der HAB gefeiert – Ministerin Wanka: ››Besonderer Ort des Wissens‹‹“ Wolfenbütteler Schaufenster (21. November, S. 3), „Herzog August Bibliothek mit neuem Magazingebäude“ Hamburger Abendblatt (21. November, Online), „››Keine historischen Richtsprüche weit und breit‹‹, dem Richtfest des neuen Magazins der HAB mangelte es sonst an nichts“ wolfenbuettelheute.de (20. November). AUSBLICK Das Louis Spohr Musikforum Braunschweig lädt am Sonntag, 16. Dezember 2012, um 19.00 Uhr zu einem Klavierkonzert in die Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ein. Die Pianistin Marie Rosa Günter spielt Werke von Mozart und Chopin. Der Eintritt ist frei. Gerd Winner im Gespräch mit Helwig Schmidt-Glintzer und Susanne Rode-Breymann: Veranstaltung im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft“ am 18. Dezember 2013 um 18.00 Uhr an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im Hörsaal 202. Der Eintritt ist frei. Ulrich Wickert liest am 9. Januar um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta aus seinem neuem Buch „Neugier und Übermut – Von Menschen, die ich traf“. Mit einer Einführung von Sigmar Gabriel. Eintritt frei – Anmeldung erbeten: 05331/808-214. 48 *** www.hab.de *** Monatsbericht Dezember 2012 BESONDERE NACHRICHTEN Neue Homepage: Am 6. Dezember um 12.00 Uhr ging die neue Internetseite der Herzog August Bibliothek online. Die gewohnten Inhalte werden hier auf einer neu gestalteten Oberfläche für die Benutzer bereitgestellt. Diese wirkt durch Bilder und große Bedienfelder nicht nur freundlicher, sondern ermöglicht auch eine einfachere und schnellere Bedienung. Nützliche Funktionen sind unter anderem ein Veranstaltungskalender oder ein Newsticker, der die Besucher der Homepage immer über die wichtigsten Nachrichten der Herzog August Bibliothek informiert. Erreichbar ist die Seite weiterhin unter www.hab.de Bibliothek erwirbt seltene Drucke und Handschriften der frühen Neuzeit. Mit Sondermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Höhe von 150.000 Euro ist es der Herzog August Bibliothek gelungen, eine Reihe von seltenen Werken aus dem antiquarischen Handel in öffentlichen Besitz zu übernehmen. Nachdem die Bibliothek seit mehr als 20 Jahren als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke deutschsprachige und in Deutschland gedruckte Werke des 17. Jahrhunderts zum Ausbau ihrer historischen Sammlungen erwirbt, konnten nun mit Mitteln des Landes Niedersachsen einige äußerst seltene Werke der internationalen Buchproduktion der Frühen Neuzeit angekauft werden. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur ermöglichte damit auch den Erwerb eines Konvoluts von rund 60 Drucken aus der Sammlung des im Jahr 2011 verstorbenen Barockforschers Friedhelm Kemp, 49 der über Jahrzehnte mit der Wolfenbütteler Bibliothek eng verbunden war. Details zu einzelnen Handschriften und Drucken sind in der Kategorie BESONDERE NEUERWERBUNGEN dargestellt (s.u.). VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK Vom 3. bis 4. Dezember fand die Gasttagung „Bauten – Rituale – Aufführungen: Medieninnovationen im Nordeuropa des 17. Jahrhunderts / Architecture – Rituals – Performances: Media Innovations in 17th-century Northern Europe” unter der Leitung von Johannes Süßmann statt. Im Rahmen der Tagung gab Dietrich Erben am 3. Dezember in einem öffentlichen Vortrag mit anschließender Forumsdiskussion einen „Ausblick auf die ‚Barockisierung’ der Gegenwart“. Im Kolloquium der Forschungsgruppe „Apokalypse“ der Theologischen Hochschule Wuppertal hat Monika Müller am 5. Dezember einen Vortrag zum Thema „Apokalypsenzyklen in West und Ost (9.17. Jahrhundert)“ gehalten. Am 6. Dezember hat Helwig Schmidt-Glintzer an der Shanghai International Studies University (SISU) im Rahmen des Graduierten Programms einen Vortrag zum Thema „Von blanken Spiegeln und lichten Seelen. Ostwestliche Gedanken zu Heiterkeit und Erlösung“ gehalten. Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek e.V. veranstaltete am 7. Dezember in der Augusteerhalle einen Abend der Begegnung, zu der auch die Stipendiaten und Gäste der Bibliothek eingeladen waren. Unter der Leitung von Petra Feuerstein-Herz fand am 8. Dezember ein Gastseminar der Hochschule Hannover zum Thema „Buch und Bibliothek in der Frühen Neuzeit“ statt. Das Stipendiatenkolloquium hörte am 10. Dezember einen Vortrag von Giovanni Ferroni über „Marco Antonio Flaminio (1498-1550). Grundlage für eine Bibliographie und eine Rezeptionsgeschichte“ In einem Werkstattgespräch am 13. Dezember stellte Michael Wenzel sein Projekt „Handeln mit Kunst und Politik: Philipp Hainhofer – Kunstunternehmer und diplomatischer Akteur der frühen Neuzeit“ vor. Im Rahmen der Vortragsreihe „Bei Lessing zu Gast“ lasen Susanne Maierhöfer und Helmut Berthold am 13. Dezember im Lessinghaus Texte von Robert Gernhardt. Unter der Leitung von Petra Feuerstein-Herz fand am 15. Dezember ein Gastseminar der Hochschule Hannover zum Thema „Buch und Bibliothek in der Frühen Neuzeit“ statt. Die Veranstaltung „Gerd Winner im Gespräch mit Helwig Schmidt-Glintzer und Susanne RodeBreymann“ im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft“ fand am 18. Dezember an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover statt. 50 WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE Eine Schülergruppe der Kooperativen Gesamtschule Leeste kam am 11. Dezember in die Herzog August Bibliothek, um im Rahmen eines Schülerseminars nach Material zur Anfertigung einer Facharbeit zu recherchieren. Nach einer ausführlichen Einführung in die Benutzung der Bibliothek am 19. Dezember bekamen Schüler des Gymnasiums im Schloss ebenfalls die Möglichkeit nützliche Informationen für ihre Facharbeiten zu sammeln. Am 14. und 21. Dezember 2012 beschäftigte sich eine weitere Schülergruppe des Gymnasiums im Schloss in der Herzog August Bibliothek mit der Vorbereitung einer Veranstaltung zum Theater von Herzog Heinrich Julius und der Musik von Michael Prätorius, die im März 2013 stattfinden soll. KONZERTE Auf Einladung des Louis Spohr Musikforums kam die Pianistin Marie Rosa Günter am 16. Dezember in die Herzog August Bibliothek. Die 21-jährige spielte Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Frédéric Chopin. BESONDERE NEUERWERBUNGEN Sammelband mit 19 Manuskripten, 1620-1640. Signatur HAB: Cod. Guelf. 335 Noviss. 8° Interessantes Konvolut von Manuskripten zur astrologischen und alchemischen Praxis aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zusammengetragen von dem in der Alchemiegeschichte bekannten Coburger Juristen Philipp Döbner (geb. 1590), teils auch von seiner Hand. Enthalten sind beispielsweise ein detailliertes Horoskop auf Döbner, erstellt von dem Coburger Mathematiker Johann Christian Foman, sowie Texte mit alchemischen Rezepten. Testamentum novum, per D. Erasmum Roterodamum noviss. recognitum. Frankfurt/ M. 1548. Signatur HAB: Wt 745 Reich illustrierte Taschenausgabe des Neuen Testaments in der Bearbeitung von Erasmus von Rotterdam, in dieser Ausgabe von 1548 nur in wenigen Sammlungen vorhanden. Die 12 kleinformatigen Monats-Holzschnitte sowie weitere 124 Textholzschnitte, teils handkoloriert, stammen von dem deutschen Maler und Kupferstecher Hans Brosamer (1495-1554); enthalten sind auch etliche zeitgenössische handschriftliche Anmerkungen und Besitzhinweise. Eine schöne Ergänzung für die Wolfenbütteler Bibelsammlung. Jean Gaspar Gevaerts: Pompa Introitus Honori Serenissimi Principis Ferdinandi Austriaci Hispaniarum Infantis. Antwerpen 1641. Signatur HAB: Wt FM 13 Prachtvolles Festbuch mit rund 40 großformatigen Kupferstichen zum Einzug Ferdinands von Spanien (1609/10-1641) in die Stadt Antwerpen 1635 nach seinem Sieg bei Nördlingen. Die Kupferstiche stellen u.a. die von Peter Paul Rubens entworfene grandiose Festdekoration dar. Die Stadt Antwerpen hatte dessen Schüler Theodor van Thulden sowie den mit Rubens eng befreundeten Humanisten Jan Gaspar Gevaerts mit dieser aufwendigen Dokumentation der Feierlichkeiten beauftragt, auch um durch den Verkauf einen Teil der hohen Festkosten ausgleichen zu können. In deutschen Bibliotheken sind nur einige wenige Exemplare 51 nachzuweisen. Das nun von der HAB erworbene Stück enthält das bekannte Reiterporträt Ferdinands, das nicht allen Exemplaren beigegeben wurde. Tito Livio Burattini: Misura Universale Overo Trattato Nel Qual' Si Mostra come in tutti li Luoghi del' Mondo. Wilna 1675. Signatur HAB: Wt 4° 117 Sehr interessantes und seltenes Werk zur Geschichte der Maßeinheiten. Der in Venetien geborene und lange Zeit in Polen lebende Erfinder und Ägyptologe Tito Burattini (1617-1681) stellt ein von ihm entwickeltes Einheitensystem vor, das sich aus einem Sekundenpendel ableitete, die Längeneinheit sollte „metro cattolico“ (Universalmeter) lauten. Die in italienischer Sprache in Wilna gedruckte Misura universale gelangte nur in wenige Sammlungen und war bislang in keiner deutschen Bibliothek nachweisbar. Die Herzog August Bibliothek konnte nun im englischen Handel das Exemplar aus der vor einigen Jahren aufgelösten Bibliothek der Earls of Macclesfield erwerben. Giuseppe Maria Mitelli: Caccia Giocosa. Ohne Ort 1684. Signatur HAB: Wt 2° 29 Äußerst seltene Erstausgabe eines bedeutenden Werks über die Vogeljagd von dem italienischen Maler und Kupferstecher Giuseppe Maria Mitelli (1634-1718). Die Kupfer zeigen die unterschiedlichen Methoden und teils seltsamen Techniken und Gerätschaften wie ferngezündete Gewehre und Verkleidungen des Jägers. Bei dem erworbenen Exemplar handelt es sich um die erste Ausgabe, die offensichtlich nur in sehr kleiner Auflage im Selbstverlag gedruckt wurde und hier in einer eigenwilligen Form verbreitet wurde, indem alle Seiten aus je zwei Einzelblättern zusammengeklebt sind, das obere jeweils mit einer Illustration, das untere mit erläuterndem Text. Im 18. Jahrhundert erschienen eine Reihe von anderen Ausgaben, auch einige Übersetzungen in deutscher Sprache, von der Erstausgabe ist jedoch bislang weltweit nur ein weiteres Exemplar nachweisbar. Jacques Grasset de Saint-Sauveur (1757-1810): Encyclopédie Des Voyages. Contenant l'abrégé historique des mœurs, usages, habitudes domestiques, religions, fêtes, supplices, funérailles, sciences, arts, et commerce de tous les peoples. Bd. 1-5. Paris 1796. Signatur HAB: Wt 4° 119 Umfassende Darstellung der Kleidung und Trachten der Ende des 18. Jahrhunderts bekannten Völker von dem französischen Schriftsteller und Graphiker Jacques Grasset-Saint-Sauveur (17571810). Enthalten sind weit mehr als 400 handkolorierte Kupferstiche, geordnet nach den Erdteilen Europa, Asien, Afrika und Amerika. Die Texte enthalten eine Fülle von geografischen und ethnografischen Informationen und stellen einen wichtigen Beitrag auch für das HABProjekt zum Kulturtransfer dar. VERÖFFENTLICHUNGEN Das Jahresprogramm mit allen Terminen für das Jahr 2013 wurde am 18. Dezember veröffentlicht. Neben den Daten unserer kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen, sind die Öffnungszeiten der musealen Räume sowie der Lesesäle und die wichtigsten Kontaktdaten zu finden. Das Jahresprogramm kann als PDF auf der Startseite unserer Homepage heruntergeladen werden: http://www.hab.de/ 52 PERSONALIA Der Kunsthistoriker Peter Schmidt (München) wurde ins Komitee des Mediävistischen Arbeitskreises berufen. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Über den Katalog „Gemälde der Herzog August Bibliothek“ wurde in diversen Medien berichtet: Besonders ausführlich ist der Artikel „Götter, Fürsten und Gelehrte“ von Martin Jasper. Der Journalist widmete dem Gemäldekatalog zwei Seiten in der Wochenendbeilage der Braunschweiger Zeitung vom 6. Dezember. Die Evangelische Zeitung berichtete am 23. Dezember im Artikel „Kosmos der Fürsten und Gelehrten“ über den Gemäldekatalog. Romy Marschall veröffentlichte am 29. November ihren Artikel „Berühmt für Bücher und jetzt auch Bilder – HAB stellt neuen Gemäldekatalog vor“ auf der Internetseite wolfenbuettelheute.de. Das Wolfenbütteler Schaufenster schrieb am 2. Dezember „Erstmalige Erfassung des historischen Gemäldebestands: Neuer Gemäldekatalog der Herzog August Bibliothek“. AUSBLICK Am 13. Januar um 19.00 Uhr wird in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit dem 1. Kammerkonzert die Konzertsaison 2013 des Louis Spohr Musikforums eröffnet. Es spielt das Morpheus-Quartett. Darüber hinaus werden Mitglieder des Quartetts in einer Quintettbesetzung mit Siegfried Dietrich, Kontrabass, und In-Kun Park, Klavier, auftreten. Eintritt: frei – Spenden sind willkommen. Zum Thema „Wolfenbütteler Schülerseminare – Zwischen wissenschaftspropädeutischer Tradition und neuen Herausforderungen im Zeitalter von Google“ referieren Wilfried Seyfarth, Madeleine Kielmann und Brigitte Wonneberg am Donnerstag, 17. Januar 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses. Am 18. Januar findet um 15.30 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung „Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts ‚Teutscher Academie‘“ statt. Preis: 5,- / 2,- /1,- € – Anmeldung . Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek e.V. und die Lessing-Akademie e.V. laden am 22. Januar um 19.30 Uhr zu einem Konzert anlässlich des 284. Geburtstag Lessings ein. Gespielt werden Lessing-Lieder, vertont von Kozeluch, J.C.F. Bach, Beethoven, Haydn, und Lieder anderer Dichter, vertont von Joseph Haydn, Richard Strauss, Franz Liszt, Gabriel Fauré. Es treten auf: Heidrun Blase (Gesang), Gerrit Zitterbart (Klavier) und Rudolf Krieger (Rezitation). Karten: 15,-/10,-/5,- €. *** www.hab.de 53 ***