HAB_Monatsberichte_2012 1 - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Transcription

HAB_Monatsberichte_2012 1 - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Forschungs- und Studienstätte für europäische Kulturgeschichte
Januar 2012....................................................................................................................................................2
Februar 2012 .................................................................................................................................................6
März 2012......................................................................................................................................................9
April 2012 ....................................................................................................................................................13
Mai 2012 ......................................................................................................................................................15
Juni 2012......................................................................................................................................................18
Juli 2012 .......................................................................................................................................................25
August 2012 ................................................................................................................................................29
September 2012 ..........................................................................................................................................33
Oktober 2012 ..............................................................................................................................................40
November 2012..........................................................................................................................................45
Dezember 2012...........................................................................................................................................49
1
Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Januar 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Aus Sondermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur konnten für
die Sammlung Deutscher Drucke einige wertvolle Bücher und Einblattdrucke erworben
werden. 110.000 Euro standen der Bibliothek zur Verfügung, um die Sammlung Herzog Augusts
mit Raritäten aus dem antiquarischen Handel zu ergänzen.
In der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke (AG SDD) kooperieren sechs
Bibliotheken, um eine umfassende Sammlung der gedruckten Werke des deutschen Sprach- und
Kulturraums vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart aufzubauen, zu erschließen, der
Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und für künftige Generationen zu bewahren. Die Herzog
August Bibliothek Wolfenbüttel ist für das 17. Jahrhundert zuständig und konnte die historischen
Bestände in den vergangenen 20 Jahren um etwa 20.000 Originale ergänzen.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Wie man im Mittelalter komponierte und Musik aufschrieb, war Thema einer öffentlichen
Kinderführung am 4. Januar und einer Führung für die Klasse 5D des Theodor-HeussGymnasiums am 12. Januar. Die Führungen von Stefanie Gehrke und Katharina Talkner
durch die Ausstellung „verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800“
richteten sich an Kinder im Alter von 7-12.
Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover führte vom 6. bis 7. Januar ein
Gastseminar zu dem Thema „Musik im Spannungsfeld zwischen Alt und Neu: L'homme
armé – Krieg und Frieden in der Musik vor Gott“ durch. Die Leitung hatten Hans Bäßler,
Klaus- Jürgen Etzold, Katharina Bäuml und Guido Heidloff inne.
Die niedersächsische Buchmalerei des 13. Jahrhunderts war das Thema eines Werkstattgesprächs
mit Monika Müller. Sie referierte am 19. Januar über „Hildesheimer Buchmalerei des 13.
Jahrhunderts im Spannungsfeld von Zentrum und Peripherie“.
Anlässlich Lessings Geburtstages veranstaltete die Lessing-Akademie e.V. am 22. Januar die
Lesung „Anekdoten und Episoden um Lessing“.
Das Gastseminar „Einführung in die Handschriftenkunde“ der Georg-August-Universität
Göttingen fand am 23. Januar unter der Leitung Bertram Lessers statt.
„Die Sinne organisieren: Restrukturierte Hierarchien in Konrad Gessners De AnimaKommentar (1563) und Fragen an den Umgang mit Wissen in der Schule“ war das Thema
des Vortrags von Anja Göing (Frankfurt a.M.) im Stipendiatenkolloquiums vom 23. Januar.
2
Marcus Baumgarten referierte am 26. Januar im Rahmen einer Veranstaltung der LessingAkademie e.V. über „Lessings Übersetzungen – die digitale Edition im Internet“.
Studierende der HBK Braunschweig führte Monika Müller am 27. Januar in die
„Mittelalterliche Buchmalerei“ ein.
Unter der Leitung von Ulrich Heinen (Wuppertal) fand am 27. und 28. Januar die
Komiteesitzung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung statt.
Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Kooperationspartner der Herzog
August Bibliothek, lud am 27. Januar Johannes Goebel im Rahmen der Veranstaltung ARS
PRO TOTO – Kunst für Alle(s) zu einem Vortrag ein.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR
Den Jahresauftakt 2012 in der Reihe der Schülerseminare bildete ein Seminar vom 9. bis 13.
Januar für das Marie-Curie-Gymnasium in Neuß. 12 Schülerinnen und Schüler beschäftigten
sich mit dem Wirken und Werk von Schriftstellerinnen in verschiedenen epochalen,
biographischen und gattungsbezogenen Zusammenhängen. Sie machten sich mit den Grundlagen
der Gender-Studies vertraut.
Eine Projektarbeit des Gymnasiums im Schloss zum Thema „Jugendliche Lebenswelten,
Kultur, Musik und Literatur von Jugendlichen nach 1945“ fand am 6. Januar in der Herzog
August Bibliothek ihren Abschluss. Beteiligt waren zwei Leistungskurse des Gymnasiums im
Schloss Wolfenbüttel.
Am 16. Januar 2012 fand eine Lehrerfortbildung für 20 StudienreferendarInnen des Faches
Deutsch des Staatlichen Studienseminars Braunschweig statt. Den angehenden Gymnasiallehrern
wurde das Modell der „Wolfenbütteler Schülerseminare“ einschließlich der neuen Möglichkeiten
zur Vorbereitung auf das Zentralabitur im Fach Deutsch vorgestellt.
Am 19. und 20. Januar wurden Oberstufenkurse des Gymnasiums im Schloss in die Benutzung
der Herzog August Bibliothek eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler fertigen mit
Unterstützung des Schülerseminars ihre Facharbeiten. Am 25. Januar folgte ein Kurs vom
Wolfenbütteler Theodor-Heuss-Gymnasium.
Ein Leistungskurs des Gymnasiums im Schloss bereitete sich im Rahmen eines
Schülerseminars vom 23. bis 25. Januar auf das Abitur 2012 im Fach Deutsch vor. Verwendet
wurde dabei der neu eingerichtete Schülerfreihandbereich im Zeughaus.
KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK
Am 15. Januar 2012 wurde in der Augusteerhalle mit dem 1. Kammerkonzert die Konzertsaison
2012 des Louis Spohr Musikforums eröffnet. In einem Streichquartettabend spielte das
international renommierte Cuarteto Arriaga (Madrid/Leipzig) zum ersten Mal in der Herzog
August Bibliothek. Die vier Musiker des Cuarteto Arriaga, benannt nach dem spanischen
Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga, kommen aus Spanien, Argentinien und Frankreich
gehören als Ensemble zu den beste Quartetten der Gegenwart.
3
BESONDERE NEUERWERBUNGEN
Für die Sammlung Deutscher Drucke konnten aus Sondermitteln des Niedersächsischen
Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (vgl. S. 1) besondere Neuerwerbungen getätigt werden
(Auswahl):
Andreas Friedrich: Jetziger Welt Lauff: Durch etliche und dreissig Figuren angemeldet und
durch deutsche Reymen erkläret. Frankfurt am Main: Corthoys 1611.
Dieses äußerst seltene Emblembuch wurde 1611 in Frankfurt von dem Künstler Andreas
Friedrich (um 1560 - ca. 1617) in deutscher Sprache zum Druck gebracht wurde. Das Werk
entstand in der Blütezeit der Sinnbildkunst (Emblematik), die Verhaltensnormen und
Lebensweisheiten in der ansprechenden Kombination von Bild und Text vermittelte. Es ist mit
volkstümlich-naiven Holzschnitten reich illustriert und nach jetzigem Wissensstand weltweit das
einzig bekannte komplette Exemplar. Für die Sammlung Deutscher Drucke ist dies eine
Ausnahmeerwerbung, die auch hervorragend das von der Bibliothek in internationaler
Zusammenarbeit betriebene Projekt Emblematica online ergänzt.
Musaeum Hermeticum Reformatum Et Amplificatum, Omnes Sopho-Spagyricae Artis
Discipulos fidelissime erudiens. Frankfurt am Main: Sande 1678.
Bedeutende Sammlung alchemischer Texte des 16. und 17. Jahrhunderts, die bislang in dieser
erweiterten Ausgabe innerhalb der ausgezeichneten Alchemiebestände der Herzog August
Bibliothek noch fehlte. Mit mehreren großen Kupferfalttafeln, in einem repräsentativen
zeitgenössischen Einband, sehr gut erhalten.
Adam von Lebenwaldt: Tractätel/ Von Deß Teuffels List und Betrug In der Hebreer Cabala.
Salzburg: Mayr 1680-1682. 8 Bände.
Sogenanntes Teufelbuch, in dem sich der Steyrische Arzt und Poetus laureatus Adam von
Lebenwaldt (1624 - 1696) gegen alle möglichen Formen des Aberglaubens (Astrologie,
Wahrsagerei, Rosenkreuzer, Wundersalben usw.) wendet. Im Gegensatz dazu enthält das Werk
aber auch etliche Rezepte und Angaben zu Zaubereien und okkulten Phänomenen, unter
anderem versucht Lebenwaldt die Existenz von Hexen zu beweisen und zu erklären.
Hannes Sigmund Ottenfels: Beschreibung Oder Relation Uber den Einzug und
Erbhuldigungs-Actum In dem Ertzhertzogthumb Kärndten. Klagenfurt: Kramer 1660
Erste und einzige Ausgabe der in diesem Exemplar vollständig vorliegenden Huldigung für
Kaiser Leopold I. Die schönen mehrfach gefalteten Kupfertafeln zeigen Ansichten der Stadt
Klagenfurt sowie den Festzug und andere Festszenen. Bislang ohne Nachweis im VD17.
Johann Ludwig Gössinger: Pixnmeisterey Compendium, Oder Kurtze Beschreibung wie
nehmlichen … Anfangende Pixenmeister oder Scholaren bey den grossen Geschütz zu
unterrichten. Preßburg: Zerweg 1678.
Bislang in keiner deutschen Bibliothek nachgewiesenes Büchsenmeisterhandbuch. Verfasst von
dem Zeugwart des königlichen Schlosses in Preßburg. Am Schluss zwei handschriftliche Blatt
eingebunden, die Anweisungen über die Handhabung von „Raketen“ enthalten.
Johann Caspar Mürdel: Süsse Geists-Erquickungen, uber dem H. Geist, oder geistliche
Betrachtungen von desz H. Geistes Persohn und Amt, zur Erbauung dess Christenthums und
Trost der Betrübten. Frankfurt am Main: Wagner 1681.
Unbekanntes Emblemwerk mit 15 emblematischen Kupfertafeln. Mürdel, dessen Lebensdaten
nicht bekannt sind, war Theologe in Ulm.
4
VERÖFFENTLICHUNGEN
Augusta - Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen, Jg. 35, Januar – Dezember 2010. 2012.
44 S., 49 meist farbige Abb., broschiert, ISSN: 0931-4032. Das bekannte Heft mit unseren
Jahresrückblicken – hier auf das Jahr 2010 – präsentiert sich in neuer Aufmachung.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Anita Pöhlig informierte am 5. Januar mit einem großen Bericht im Göttinger Tageblatt über das
„Haus voller Schätze für die Forscher dieser Welt – Eines der international
renommiertesten Bücherlager: Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel“. Göttinger
Tageblatt, 5.1.2012.
Die Neuerwerbungen waren das Thema zahlreicher Beiträge. So berichteten Redakteure der
BILD-Onlineredaktion am 26. Januar mit dem Beitrag „Bibliothek kauft wertvolles und
seltenes Emblembuch“ über den Kauf des Werkes von dem Frankfurter Künstler Andreas
Friedrich. Auch die Braunschweiger Zeitung schrieb am 27. Januar über „Neue Schätze in der
Region“. Braunschweiger Zeitung, 27.1.2012, Seite 15.
„Donna Leon: Roms Kirche schützt die Mafia. Die Krimi-Autorin mit Barock-Faible
diskutiert mit dem Braunschweiger Landesbischof über Religion“ war der Titel des
Artikels von Andreas Berger in der Braunschweiger Zeitung am 27.1.2012. Im Folgenden
schilderte er einzelne Auszüge aus dem Gespräch der berühmten Autorin mit dem Landesbischof
Weber im Bibelsaal der Herzog August Bibliothek. Braunschweiger Zeitung, 27.1.2012, Seite 15.
AUSBLICK IN DEN FEBRUAR
Die neue Malerbuchausstellung „Gemeint ist das Unsichtbare. Künstlerbücher von
Clemens-Tobias Lange“ wird am 10. Februar 2012 um 17 Uhr in der Augusteerhalle der
Bibliotheca Augusta eröffnet. Mit Pressendrucken und Livres d’artistes sowie einigen kleinen
Büchern, Andrucken und fotografischen Arbeiten gibt die erste Malerbuchausstellung des Jahres
2012 einen umfangreichen Einblick in das Werk des Künstlers.
Eine Sonderführung durch die Ausstellung “verklingend und ewig – Tausend Jahre
Musikgedächtnis 800 – 1800“ findet am 17. Februar 2012 um 16 Uhr statt. Die Ausstellung
wird bis zum 26. Februar in der Schatzkammer, der Augusteerhalle, im Kabinett und im
Globensaal der Bibliotheca Augusta gezeigt.
Am 25. Februar 2012 wird noch einmal unter der Überschrift „Komponieren wie im Mittelalter“
eine Führung für Kinder durch die Ausstellung “verklingend und ewig – Tausend Jahre
Musikgedächtnis 800 – 1800“ angeboten.
***
www.hab.de
5
***
Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Februar 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Anlässlich der Ausstellung „Verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800“
veranstaltete die Herzog August Bibliothek eine Aufführung der Wolfenbütteler Marienklage,
einer musikalisch-szenischen Darstellung des Karfreitagsgeschehens. Das Konzert fand am 4.
Februar in der Hauptkirche Beatae Mariae Virginis statt. Wohl um 1420 in Braunschweig verfasst,
stellt die Wolfenbütteler Marienklage die Passion mit dem gekreuzigten Jesus, den drei Marien,
Johannes und weiteren Personen der biblischen Erzählung dar. Umgesetzt wurde die
Inszenierung vom Ensemble Ordo Virtutum unter der Leitung von Stefan Johannes Morent auf
der Grundlage der in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel aufbewahrten OriginalHandschrift.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
„Mittelalterliche geistliche Kleinepik und ihre Überlieferung: Die Erzählung ‚Zeno’ in
zwei Wolfenbütteler Handschriften“ war am 6. Februar das Thema von Nicole
Eichenberger (Leipzig) im Stipendiatenkolloquium.
Auf der interdisziplinären Tagung „Dichter und Lenker. Die Literatur der Staatsmänner, Päpste
und Despoten vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart“, die der Lehrstuhl für Europäische
Kulturgeschichte der Universität Augsburg vom 9. bis 11. Februar 2012 organisierte, sprach
Michael Schippan zum Thema: „Ich könnte keinen Tag leben, ohne zu schreiben“.
Katharina die Große – die produktivste Autorin ihrer Zeit im Zarenreich.
Die Malerbuchausstellung „Gemeint ist das Unsichtbare“. Künstlerbücher von ClemensTobias Lange (CTL-Presse) wurde am 10. Februar eröffnet. Mit Pressendrucken und Livres
d’artistes sowie einigen kleinen Büchern, Andrucken und fotografischen Arbeiten gibt die erste
Malerbuchausstellung des Jahres 2012 einen umfangreichen Einblick in das Werk des Künstlers.
Domenico Brancale (Bologna) performte „In meinen Lungen ist Erwartung“.
Bettina Wahrig von der TU Braunschweig leitete am 16. Februar das Gastseminar zu dem
Thema „Arzneimittelkulturen zwischen Genussmitteln und Metallen“.
Ulrike Gleixer hat vom 16. bis 18. Februar an der Tagung des DFG-Graduiertenkollegs „SelbstBildungen. Praktiken der Subjektivierung“ an der Universität Oldenburg teilgenommen. Sie hat
dort am 17. Februar einen Vortrag zum Thema „Selbstentwurf in Kommunikation.
Briefnetzwerke pietistischer Eliten“ gehalten.
6
Petra Feuerstein-Herz beteiligte sich vom 16. bis 18. Februar an der Tagung der Universität
Kassel „Frühneuzeitliche Bibliotheken als Zentren des europäischen Kulturtransfers“ mit dem
Vortrag „Afrika in Wolfenbüttel – zur globalen Kulturwahrnehmung in der
frühneuzeitlichen Fürstenbibliothek am Beispiel der herzoglichen Bibliothek zu
Wolfenbüttel“. Gabriele Ball hielt einen Vortrag zum Thema „Das Inventar der Gräfin Anna
Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt als Spiegel eines fürstlichen Netzwerks im 17.
Jahrhunderts“. Jill Bepler übernahm eine Sektionsleitung.
Eine Sonderführung des Kurators Sven Limbeck durch die Ausstellung „Verklingend und
ewig“ – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800 – 1800“ fand am 10. März statt.
„Der Begriff des Religionskrieges in protestantischen Flugschriften des Dreißigjährigen
Krieges“ stand am 20. Februar auf dem Programm des Stipendiatenkolloquiums, das Karola
Brüggemann (Marburg) gestaltete.
Im Werkstattgespräch der Forschungsabteilung sprach Michael Schippan am 23. Februar über
„Das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel und Russland im Zeitalter der Aufklärung.
Wissenschafts- und Kulturbeziehungen“.
„Weist der Fundamentalismus die Wissenschaft in die Schranken? Bibel, Koran und
Veda als letzter Maßstab der Erkenntnis“ war Thema einer von der Akademie der
Wissenschaft und der Literatur Mainz initiierten Veranstaltung am 24. Februar. Helwig
Schmidt-Glintzer moderierte das öffentliche Symposium der Reihe „Zukunftsfragen der
Gesellschaft“.
„Wie man im Mittelalter komponierte und Musik aufschrieb“ war Thema einer
Kinderführung am 25. Februar. Die Führung von Stefanie Gehrke und Katharina Talkner
durch die Ausstellung „Verklingend und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800“
richtete sich an Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR
Das Herzog Ernst Gymnasium Uelzen war vom 6. bis 8. Februar zu Gast in der Herzog
August Bibliothek.
Literaturgeschichte am Beispiel von Gedichten bearbeiteten Schüler vom Gymnasium im
Schloss vom 13. bis 15. Februar. Eine Woche später, vom 20. bis 23. Februar, beschäftigten sie
sich mit der Bearbeitung von Faksimiles berühmter Bücher und vom 27. bis 29. Februar mit
Filmanalysen.
AUSLEIHEN
Das LWL-Landesmuseum Münster zeigt von 26. Februar bis 28. Mai in der Ausstellung
„Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“ die Theophilus-Handschrift
„Schedula diversarum artium“ (Cod. Guelf. 69 Gud. lat.) der Herzog August Bibliothek .
7
KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK
Ausgerichtet von der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V.
fand am 3. Februar ein Konzert mit Josef Ziga (Violine) und György Meszaros (Klavier) statt.
Das Duo des Braunschweiger Staatsorchesters interpretierte Werke von Giuseppe Tartini,
Niccolò Paganini, Tomaso Antonio Vitali, César Franck, Pablo de Sarasate.
VERÖFFENTLICHUNGEN
Almuth Corbach (Hrsg.): Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel. Mit einer Einführung von Helwig Schmidt-Glintzer.
Wolfenbütteler Hefte, H. 31. 2012. 116 S. mit 75 Farbabb. ISBN: 978-3-447-06682-2, 16,80 €.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Klaus Gohlke berichtete am 7. Februar in der Braunschweiger Zeitung in dem Artikel „Die
uralte Klage der Maria berührte das zitternde Publikum. Historische Aufführung in
Hauptkirche Wolfenbüttel“ über die Darbietung des Ensembles Ordo Virtutum.
Braunschweiger Zeitung, 7.2.2012, S.14.
„Gemalte Zustände der Seele. Künstlerbücher von Clemens-Tobias Lange in der HerzogAugust-Bibliothek“ hieß es in der Überschrift des Artikels von Rainer Sliepen am 13. Februar
über die neue Malerbuchausstellung „Gemeint ist das Unsichtbare“. Braunschweiger Zeitung,
13.2.2012, S.36.
Für die erste Ausgabe des Musikforums 2012 schrieb Susanne Rode-Breymann einen
ausführlichen Artikel über die nun zu Ende gegangene Ausstellung mit dem Titel „verklingend
und ewig. Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800 – eine Ausstellungskooperation der
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Hochschule für Musik, Theater und
Medien Hannover“. Musikforum, 01/2012, S. 54-55.
AUSBLICK IN DEN MÄRZ
Am 4. März 2012 um 11.30 Uhr wird die Ausstellung „Auch Bücher altern.
Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“ mit einem
Eröffnungsvortrag von Kornelius Götz und einer Einführung von Almuth Corbach in der
Augusteerhalle eröffnet.
Am 4. März 2012 um 19 Uhr spielen Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello) und In-Kun Park
(Klavier) im Rahmen der Konzertreihe des Louis Spohr Musikforums Braunschweig e.V.
sämtliche Cellosonaten von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms.
Prof. Dr. Gisbert Ter-Nedden (Bonn) hält am 8. März 2012 um 19.30 Uhr im Gartensaal des
Lessinghauses den Vortrag „Lessing weint. Über den Kinoeffekt der Sara“ in der Reihe „Lessing
im Kontext des europäischen Theaters“ der Lessing-Akademie e.V.
Die Violonistin Alexandra Conunova eröffnet am 11. März 2012 um 19 Uhr die neue
Konzertreihe der Herzog August Bibliothek „Next Generation. Junge Streicher solo“, die in
Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover durchgeführt wird.
Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach und Eugène Ysaÿe.
8
Prof. Dr. Eberhard Ockel referiert am 20. März 2012 um 20.00 Uhr im Rahmen der
Vortragsreihe der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. über
„Die akustische Präsentation von Texten – eine kulturelle Schlüsselkompetenz“.
***
www.hab.de
***
Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
März 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
„Auch Bücher altern – Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek
Wolfenbüttel“ ist der Titel der neuen Sonderausstellung, die am 4. März in der Augusteerhalle
der Bibliotheca Augusta eröffnet wurde. Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum von
historischen und aktuellen Maßnahmen zum Erhalt der umfangreichen Büchersammlung, deren
Auswirkungen heute direkt oder indirekt an den Originalen ablesbar sind. Zur
Ausstellungseröffnung sprachen Helwig Schmidt-Glintzer, Kornelius Götz, Restaurierungsplaner
und Historiker aus Meitingen, sowie Almuth Corbach, Leiterin der Stabsstelle für Erhaltung und
Restaurierung an der Herzog August Bibliothek und Kuratorin der Ausstellung. Thema des
Eröffnungsvortrags von Kornelius Götz war: „Mindestens haltbar bis... Bemerkungen über die
Konservierung des kulturellen Erbes“.
Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel hat eine ihrer kostbarsten Handschriften, die
Wyclif- Bibel, nach Rom ausgeliehen. Im Rahmen der Ausstellung „Verbum Domini“ („Wort
Gottes“) wird der um 1400 reich verzierte Pergamentcodex gezeigt, der die englische
Übersetzung der Bibel von John Wyclif und seinen Schülern enthält. Die Ausstellung geht auf die
Initiative der amerikanischen Green Collection zurück, der weltweit größten Privatsammlung von
Handschriften und seltenen Drucken der biblischen Texte.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Jürgen Beyers (Tartu) referierte im Stipendiatenkolloquium am 5. März zum Thema „Wer
benutzte die ersten undeutschen Bibeldrucke (1685-1715)?“.
Geleitet von Katharina Talkner trafen sich am 6. März Niedersächsische
Bibliotheksreferendare. Neben einer Führung durch die musealen Räume erhielten sie
Einblicke in verschiedene Abteilungen.
Gisbert Ter-Nedden (Bonn) hielt am 8. März den Vortrag „Lessing weint. Über den
Kinoeffekt der Sara“ in der Veranstaltungsreihe „Lessing im Kontext des europäischen
Theaters“ der Lessing-Akademie e.V.
9
Am 13. März waren ca. 65 Kollegen der SUB Göttingen in der Herzog August Bibliothek und
wurden, begleitet von Doina Oehlmann, in verschiedenen Führungen durch die Bibliothek und
die musealen Räume geführt. Darüber hinaus diskutierten sie in Workshops aktuelle
bibliothekarische Fragen.
Am 16. März hielt Thomas Stäcker im Rahmen des deutsch-amerikanischen Workshops
„Knowledge Organization and Data Modeling in the Humanities“ an der Brown University
(Providence, USA) einen Vortrag zum Thema „Data modeling for early modern emblems“.
Im Conti-Hochhaus der Leibniz Universität Hannover fand am m 16. März eine öffentliche
Podiumsdiskussion mit Helwig Schmidt-Glintzer, Angela Köckritz (China-Korrespondentin
der Wochenzeitung DIE ZEIT), Nele Noesselt (GIGA Institut für Asienkunde in Hamburg) und
Karl-Heinz Rudolph (Unternehmer aus Salzgitter) unter der Moderation von Peter Sturm
(Frankfurter Allgemeine Zeitung) statt. Die Teilnehmer setzten sich mit der Frage „China:
Herausforderung für den Westen?“ auseinander.
Britta-Juliane Kruse sprach am 17. März im Hauptstaatsarchiv Hannover beim Treffen des
‚Arbeitskreises Geschichte des Mittelalters‘ der Historischen Kommission für Niedersachsen und
Bremen über „Neues vom Projekt ‚Klosterbibliotheken‘ der Herzog August Bibliothek“.
Dirk Grupe (London) referierte am 19. März im Stipendiatenkolloqium über „Arabischlateinische Übersetzungen astronomischer Texte im Umfeld Stefans von Antiochia“.
In einer Führung durch die Werkstatt für Buchrestaurierung im Direktorhaus wurde am 20.
März die Konservierung und Restaurierung von mittelalterlichen Handschriften, Drucken und
graphischen Blättern erläutert.
Für die Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ lud die Gesellschaft der Freunde der
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. am 20. März Eberhard Ockel (Vechta) ein. Er
sprach über „Die akustische Präsentation von Texten – eine kulturelle
Schlüsselkompetenz“.
Thomas Stäcker hielt am 23. März auf der Tagung der Renaissance Society of America in
Washington (USA) zusammen mit Mara Wade (University of Ilinois) einen Vortrag zum Thema
„Emblematica Online“. Schwerpunkte waren Anwendungen und Nutzungsszenarien in den
digital humanities.
Zum Thema „Ungarnbild und Türkenbild in der Frühen Neuzeit“ gastierte das Seminar der
Universität Szeged vom 26. bis 30. März unter Leitung von Istvan Monok (Szeged) und Attila
Verók (Eger) in der Herzog August Bibliothek.
Matthias Meinhardt sprach am 29. März in einem Werkstattgespräch über „Pater ignorantiae
oder Oculus theologiae? Der Hofprediger Basilius Sattler und die Entwicklung der
Universität Helmstedt 1586-1625“. Die Werkstattgespräche sind eine Veranstaltungsreihe der
Forschungsabteilung in der aktuelle Projekte der Herzog August Bibliothek vorgestellt werden.
Im Rahmen des Workshops „Encodage de Documents et de Collections“ der Universität Caen
vom 29. bis 30. März, trug Torsten Schaßan zum Thema „Cataloguing manuscripts in an
international context: Experiences from the EU-funded digitisation project ‚Europeana
regia‘“ vor.
10
Almuth Corbach führte am 30. März durch die von ihr konzipierte Ausstellung „Auch Bücher
altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“.
Kinder von 7-12 Jahren konnten den Bücherwürmern am 31. März auf die Spur kommen.
Friedrun Schneider und Rebecca Honold (beide Restauratorinnen) führten durch die
Ausstellung „Auch Bücher altern“.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR
Vom 5. bis 7. März beschäftigte sich eine Gruppe Hochbegabter aus verschiedenen
Helmstedter Schulen mit Themen der Geschichte Helmstedts, Königslutters und Graslebens.
Vier 10. Klassen des Gymnasiums Martino Katharineum erlernten bibliothekarisches
Recherchieren am Beispiel von Lessings Wirken in Wolfenbütteler in der Woche vom 12. bis 16.
März.
Die Christophorus-Schule Braunschweig hielt vom 19. bis 13. März ihr traditionelles
„Studienlabor“ ab. Diesmal ging es um „Musik in Büchern“.
Am 19. März konnten wieder eine Gastschülerin und ein Gastschüler aus Weimar in der
Herzog August Bibliothek begrüßt werden. Die beiden arbeiteten bis zum 23. März zu
verschiedenen Themen in der Bibliothek. Der Gegenbesuch in Weimar der Wolfenbütteler
PartnerschülerInnen wird vom 14. bis 19. Oktober 2012 stattfinden.
Am 20. März ließ sich eine Schülergruppe aus St. Petersburg wertvolle, alte Drucke und
Landkarten im Bibelsaal zeigen.
AUSLEIHE
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund zeigt im Rahmen der Ausstellung
„500 Jahre Gerhard Mercator“ vom 10. März bis zum 3. Juni den Mercator Globus aus dem
Jahr 1541.
Elf Drucke und eine Handschrift werden in der ersten Hälfte der Ausstellung „Bist du nicht
artig, kommst du nach Bevern“, die von 24. März bis 30. September 2012 im
Weserrenaissanceschloss Bevern zu sehen ist, gezeigt. Nach ca. 3 Monaten werden die Exponate
durch sieben weitere Stücke ausgetauscht.
KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK
Innerhalb der Reihe „Konzerte in der Herzog August Bibliothek“ veranstaltete das Michael
Praetorius Collegium am 3. März einen Kammermusikabend. Es spielte das „quartett op.18“
auf historischen Instrumenten Streichquartette von Haydn, Mozart und Beethoven in historischer
Aufführungspraxis.
In einem Duoabend am 4. März gaben Uwe Hirth-Schmidt, Violoncello, und In-Kun Park,
Klavier, einen klangvollen Einblick in Cellosonaten von Beethoven und Brahms. Auf dem
Programm standen die ersten beiden Sonaten op.5 von Beethoven und 1. Sonate e-moll von
11
Brahms. Das Konzert wurde in einer Kooperation des Louis Spohr Musikforums Braunschweig
und der Herzog August Bibliothek realisiert.
Die Violinistin Alexandra Conunova eröffnete am 11. März die neue Konzertreihe der Herzog
August Bibliothek „Next Generation. Junge Streicher solo“, die in Kooperation mit der
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover durchgeführt wird. Auf dem Programm
der jungen Hannoveranerin standen Werke von Johann Sebastian Bach und Eugène Ysaÿe.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Martin Jasper berichtete am 5. März in dem Artikel „Die Bildungslücken der Mäuse – Die
Leiden der alten Bücher – Eine Ausstellung in der Herzog August Bibliothek in
Wolfenbüttel“ für die Braunschweiger Zeitung über die neue Ausstellung „Auch Bücher altern.
Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“. Braunschweiger Zeitung,
5.3.2012, S. 14.
Mit dem Titel „Alexandra Conunova spielt in der HAB. Erstes Konzert der Reihe Next
Generation“ schrieb Rainer Sliepen in der Braunschweiger Zeitung über das Konzert der
Herzog August Bibliothek am 11. März. Braunschweiger Zeitung, 13.3.2012, S. 35.
Die Evangelische Zeitung informierte am 18. März über die „Leihgabe an den Vatikan.
Bibel aus Wolfenbüttel“. Evangelische Zeitung, 18.3.2012, S. 13.
AUSBLICK IN DEN APRIL
Rebecca Honold referiert im Rahmen eines Werkstattgespräches am 19. April um 14:15 Uhr zu
dem Thema „Nicht nur sauber, sondern rein? Reinigung von alten Büchern im Spagat
zwischen Schmutz und Spuren der Vergangenheit“.
Eine szenische Lesung zum Gedenken an die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima
findet am 26. April 2012 um 19.00 Uhr im Gartensaal des Lessinghauses statt. „Der Tag an dem
die Erde schrumpfte“ wird gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. und
der Herzog August Bibliothek veranstaltet.
***
www.hab.de
12
***
Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
April 2012
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Torsten Schaßan nahm vom 2. bis 3. April an dem Workshop „Methods and means for digital
analysis of ancient and medieval texts and manuscripts” in Leuven/Brüssel teil und leitete die
Session „Cataloguing and Codicology“.
Die Gasttagung „Vermessung der botanischen Welt um 1800. Das Herbarium von Lorenz
Heister (1683-1758)“ fand vom 13. bis 14. April unter der Leitung von Sabine Todt und Jutta
Nowosadtko (Hamburg) statt. Petra Feuerstein-Herz referierte zum Thema „Pflanze, Buch,
Bibliothek – Zur Erschließung von Herbarien in Bibliotheken als Beitrag zur
Rekonstruktion von botanischen Netzwerken“ und zeigte einige alte Herbarien aus dem
Bestand der Herzog August Bibliothek.
Unter der Leitung von Daniel Fulda (Halle) wurde am 3. April die Vorstandssitzung der
Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (DGEJ) abgehalten.
Im Rahmen der Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel“ bot die Bibliothek am 13. April unter Beteiligung von Gundula
Boveland und Heinrich Grau eine Büchersprechstunde an.
„Giuseppe Vasis Rompanorama und Reiseführer“ war der Titel des Vortrags von John
Moore (Northampton) im Stipendiatenkolloquium am 16. April.
Im Zuge einer Führung durch die Digitalisierungs- und Fotowerkstatt der Herzog August
Bibliothek wurden am 17. April die technischen Verfahren für Reproduktion von Drucken,
Handschriften, und Landkarten erklärt und die Bedeutung der Digitalisierung für die Sicherung
des kulturellen Erbes erläutert.
Rebecca Honold referierte am 19. April in einem Werkstattgespräch über „Nicht nur sauber,
sondern rein? Reinigung von alten Büchern im Spagat zwischen Schmutz und Spuren der
Vergangenheit“.
Am Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Handschriftenzentren in München am 19. April
nahmen Christian Heitzmann und Torsten Schaßan teil. Dabei ging es um den Stand der
Katalogisierung und um die Vorbereitung eines Masterplans und von Pilotprojekten zur
Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften in Deutschland.
„Auf den Spuren Lessings in Wolfenbüttel – SchülerInnen lesen Texte von und über
Lessing“ hieß die Veranstaltung, die im Rahmen der Wolfenbütteler Schülerseminare und im
Zusammenhang mit der (Vor-)Leseveranstaltung des Gymnasiums im Schloss Wolfenbüttel am
13
20. April stattfand. Schülerinnen und Schüler lasen im Lessinghaus ausgewählte Texte von
Lessing und selbst erarbeitete Texte über ihn vor.
Das Stipendiatenkolloquium hatte am 23. April Kristina Hartfiel (Düsseldorf) zu Gast, die über
„Beobachtungen an zwei historischen Lehrwerken aus Nürnberg oder: Von der
Formierung eines Quellenkorpus“ vortrug.
27 Schülerinnen und Schüler nahmen am 26. April am Zukunftstag in der Herzog August
Bibliothek teil. Die Kinder und Jugendlichen erhielten dabei einen Einblick in verschiedene
Berufsfelder der Wolfenbütteler Forschungseinrichtung. Der „Zukunftstag für Jungen und
Mädchen“ findet in Niedersachsen jährlich statt und bietet Gelegenheit, das Berufsspektrum zu
erweitern.
Zum Tschernobyl-Jahrestag am 26. April veranstalteten die AG Schacht Konrad e.V. und die
Herzog August Bibliothek eine Szenische Lesung: „Der Tag, an dem die Erde abermals
schrumpft“. Die Zitate stammen unter anderem aus „Störfall“ von Christa Wolf, aus
„Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft“ von Swetlana Alexijewitsch und aus Gedichten von
Mascha Kaléko und Bertolt Brecht. Gelesen und interpretiert wurden die Texte von Antonia
Uthe, Ingo Hummel und Silke Westphal.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR
Am 19. April wurde eine Schülergruppe des Gymnasiums im Schloss in die Benutzung einer
wissenschaftlichen Bibliothek eingeführt.
AUSLEIHE
Die Franckeschen Stiftungen in Halle zeigen von 21. April bis Mitte Juni 2012 in der Ausstellung
„Weil sie die Seelen fröhlich macht… – Protestantische Musikkultur seit Martin Luther“ drei
Musikdrucke und ein Porträt von Caspar Othmayr aus der Herzog August Bibliothek.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Stephan Speicher rezensierte unter dem Titel „Zusammenführung von Wissenschaft und
Publikum – Kulturzeitschriften in Deutschland: Drei aktuelle Beispiele“ am 9. April im
Deutschlandradio das von der Herzog August Bibliothek, dem Deutschen Literaturarchiv
Marbach und der Klassik Stiftung Weimar herausgegebene Heft „Zeitschrift für
Ideengeschichte“. Deutschlandradio, 9.4.2012.
(Internetlink: www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/1725478/)
Mit der Überschrift „Der Landkreis will attraktiver für Touristen werden“, verwies Kai-Uwe
Ruf in der Braunschweiger Zeitung am 19. April auf das Vorhaben der WOB AG und der
Projekt Region Braunschweig, die Umgebung rund um Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg,
Wolfenbüttel und andere als Tourismusziel auszubauen. Im Vordergrund steht die Herzog
August Bibliothek als Attraktion im Bereich Geschichte und Kultur. Braunschweiger Zeitung,
19.4.2012.
14
AUSBLICK IN DEN MAI
Sven Limbeck wird in einem Werkstattgespräch am 10. Mai 2012 um 14.15 Uhr im
Seminarraum Zeughaus über „Colligite fragmenta, ne pereant. Neue Quellen der
Weissenburger Liturgie in Einbandmakulatur der Herzog August Bibliothek“ referieren.
„Paris – Magie einer Stadt. Musikalisch-literarischer Streifzug“ ist der Titel des Konzerts
des Michael Praetorius Collegiums Wolfenbüttel e.V., das am 19. Mai 2012 um 18.00 Uhr in der
Augusteerhalle stattfinden wird. Werner Kirsten (Fotograf und Buchautor) rezitiert und Ulrike
Moortgat-Pick (Klavier) zeichnet die Stadt der Musiker und Künstler in einem stimmungsvollen
pianistischen Portrait mit Werken von Chopin, Liszt, Saint-Saens, Musssorgsky, Debussy, Fauré,
Ravel, Dutilleux und Astor Piazolla.
***
www.hab.de
***
Monatsbericht der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Mai 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Der Lessing-Preis für Kritik wurde am 13. Mai in der voll besetzten Augusteerhalle der Herzog
August Bibliothek an den Regisseur Claus Peymann verliehen. Mit Peymann wurde nach
Auffassung der Jury ein ebenso unbequemer wie ideenreichen Künstler geehrt, dessen Theater
sich in vielfacher Weise mit den Theaterprojekten Lessings berührt. Der Regisseur reflektiere
gesellschaftliche Themen im Medium des Theaters, das er noch immer als moralische
Einrichtung verstehe. Immer wieder habe der Leiter des Berliner Ensembles öffentliche
Kontroversen auch außerhalb des Theaters gesucht, sich in streitbarer Weise politisch exponiert
und dafür Anfeindungen und Risiken in Kauf genommen. Peymann habe sich auf Lessings Wort
von seiner »alten Kanzel, dem Theater« berufen und dies in seiner Bühnenarbeit vielfach zur
Wirkung gebracht. Teil des Preises ist ein mit 5.000 Euro dotierter Förderpreis, für den Claus
Peymann die Schauspielerin Nele Winkler vom Berliner Theater »RambaZamba« bestimmt hat.
Der Lessing-Preis für Kritik wird seit dem Jahr 2000 gemeinsam von der Lessing-Akademie
Wolfenbüttel und der Braunschweigischen STIFTUNG NORD/LB·ÖFFENTLICHE
verliehen.
Im Rahmen eines deutsch-indischen Austauschprogramms des Goethe Institutes lernten
zwei angehende, indische Bibliothekare aus Bangalore vom 7. bis 17. Mai 2012 die Herzog
August Bibliothek kennen. Abhinav Kumar Singh und Sudipta Biswas sind Masterstudenten
in Bibliotheks- und Informationswissenschaften am Documentation and Research Centre in
Bangalore und arbeiteten in der Wolfenbüttel zu ihrem Interessenschwerpunkt über Angebote
von Bibliotheken im Internet.
15
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Torsten Schaßan hielt am 7. Mai den Vortrag „Forscherwunsch und Gesetzesrealität.
Gegebenheiten und Visionen für das Arbeiten mit historischen Quellen in Zeiten des
Internets“ beim Workshop „Rights Reserved – Free Access. Nutzungsrechte für historische
Quellen und Handschriften im Internet“ in Bern, der durch infoclio.ch und e-codices organisiert
wurde.
Kenneth S. Baker (Kansas City) referierte im Stipendiatenkolloquium am 7. Mai zum Thema
„Drama und Geschichte bei Friedrich Schiller“.
Studierende der HBK Braunschweig waren unter der Leitung von Victoria von Flemming am
8. Mai im Rahmen einer Exkursion zu Gast in der Herzog August Bibliothek.
Sven Limbeck referierte am 10. Mai in einem Werkstattgespräch über den Neufund eines
Brevierfragments im Einband einer Inkunabel der Herzog August Bibliothek: „Colligite
fragmenta, ne pereant. Neue Quellen der Weissenburger Liturgie in Einbandmakulatur
der Herzog August Bibliothek“.
Alexandra Schebesta und Almuth Corbach gaben am 11. Mai in der Büchersprechstunde
wertvolle Tipps zur richtigen Aufbewahrung, einer möglichen Konservierung oder notwendigen
Restaurierung alter Drucke.
Monika Müller leitete beim „International Congress on Medieval Studies“ in der University
Kalamazoo, Western Michigan (USA) am 12. Mai die Sektion: „The Usage of Models in
Medieval Book Illumination (9th-15th centuries)”.
Achim Aurnhammer und Nikolaus Henkel (Freiburg) leiteten vom 14. bis 16. Mai das
Gastseminar der Universität Freiburg zum Thema „Boccaccio in Deutschland“.
Thomas Stäcker hielt am 15. Mai auf dem TextGrid Summit 2012 in Darmstadt die KeynoteSpeech zum Thema: „Edieren leichter gemacht? Elektronisches Edieren zwischen
Anspruch und Wirklichkeit“.
Ein Arbeitsgespräch über „Borders and centres: transnational encounters in early modern
theatre, performance and spectacle” fand vom 21. bis 23. Mai unter der Leitung M. A.
Katritzky (Milton Keynes) statt.
Das Stipendiatenkolloquium und Matthias Roick (Göttingen) befassten sich am 21. Mai mit
„Tugend her! Wie lässt sich eine Geschichte der Ethik in der Frühen Neuzeit
schreiben?“.
Im Rahmen des IV. Wolfenbütteler Forums „Glaube und Vernunft“ diskutierten Robert
Spaemann und Daniel Deckers, FAZ, am 23. Mai über die „Menschenwürde und Natur des
Menschen“.
Stefanie Gehrke, Torsten Schaßan (HAB), Caroline Schreiber und Wolfgang-Valentin
Ikas (BSB) stellten am 25. Mai im Rahmen des Bibliothekartages 2012 einen Zwischenbericht
zum EU-Projekt „Europeana Regia“ in der Sektion „Bibliotheken als Kultureinrichtungen:
Digitalisierung – neue Projekte und Perspektiven“ vor. Doina Oehlmann hielt zusammen mit
David Maus ebenfalls auf dem Bibliothekartag in Hamburg einen Vortrag zum Projekt
HAB 2.0.
16
Der Workshop „Digitisation standards“ auf der LIBER-Tagung „Promoting access to
manuscript content/Rendre accessibles les ressources manuscrites“, die vom 29. bis 31. Mai in
Paris stattfand, wurde von Torsten Schaßan geleitet.
Am 31. Mai fand in Paris die Abschlusskonferenz zum Projekt „Europeana regia“ statt, in
dem an der Herzog August Bibliothek rund 100 karolingische Handschriften aus dem
9. Jahrhundert bearbeitet wurden. Stefanie Gehrke präsentierte die Arbeitsschwerpunkte
Harmonisierung von Metadaten und Datenexport in das Portal „Europeana“ über den InternetDienst „The European Library“.
KONZERTE AN DER HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK
Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. lud zu einem
Konzert des Duos Popova-Penkov am 6. Mai ein. Evgenia-Maria Popova (Violine) und Dimitar
Penkov (Viola) spielten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Louis Spohr, Krzysztof
Penderecki und Bohuslav Martinů.
Lorenzo Ghielmi (Silbermann Fortepiano) gab am 10. Mai einen klangvollen Einblick in die
späten Klavierwerke von Johann Sebastian Bach. Das Konzert fand in der Reihe „Soli Deo
Gloria. Feste für alte Musik im Braunschweiger Land“ statt.
„Paris – Magie einer Stadt Musikalisch-literarischer Streifzug“ war das Thema eines
Konzertes von Werner Kirstens (Rezitation) und Ulrike Moortgat-Pick (Klavier) am 19. Mai.
Eingeladen hatte das Michael Praetorius Collegium.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Über die Verleihung des Lessingpreises für Kritik 2012 an den Regisseur Claus Peymann
berichten zahlreiche Medien:
− „Preiswürdige Kritik“, Evangelische Zeitung, 20. Mai 2012, S. 22
− „Claus Peymann ist kein Humanist! Lessing-Preisträger will Wolfenbüttels Lessingtheater mit
„Nathan“ wiedereröffnen.“ Martin Jasper, Braunschweiger Zeitung, 14. Mai 2012,
S. 14
− „Lessing-Preis für einen streitbaren Künstler“ Michael Laages, Deutschlandradio, 13.5.2012
Eine dpa-Meldung mit dem Titel „Claus Peymann erhält Lessing-Preis für Kritik“ erschien unter
anderem in den Onlineausgaben von Bild, Antenne Bayern, 3Sat, Focus und STERN.
AUSBLICK IN DEN JUNI
Die neue Malerbuchausstellung „Von Hölderlin bis Borges. Künstlerbücher von Eckhard
Froeschlin“ wird am 15. Juni, um 17:00 Uhr in der Augusteerhalle mit einem Vortrag von
Helwig Schmidt-Glintzer über „Von Tübingen bis Nicaragua – Lesereise durch die
Bücher von Eckhard Froeschlin“ eröffnet.
Mit einem Konzert begehen die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek (GdF)
und die Herzog August Bibliothek ihr diesjähriges Sommerfest. Micha Afkham (Bratsche) aus
dem Ensemble der Berliner Philharmoniker spielt zusammen mit Kim Barbier (Klavier) und
Mate Bekavac (Klarinette) am Sonntag, 17. Juni 2012, um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der
17
Bibliotheca Augusta Robert Schumanns Märchenerzählungen op. 132 sowie Werke von
Wolfgang Amadeus Mozart, Jean Francaix und Max Bruch.
Ein besonderes Konzert bietet das Michael Praetorius Collegium seinen Gästen am 29. Juni 2012
um 20:00 Uhr in der Augusteerhalle mit „Renaissance goes Jazz“. Markus Becker (Piano),
Michel Godard (Serpent, Tuba, E-Bass) werden als Ensemble „Capella de la Torre“ Stücke
auf historischen Instrumenten spielen.
***
www.hab.de
***
Monatsbericht Juni 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Der Grundstein für das neue Magazin der Herzog
August Bibliothek wurde am 6. Juni auf dem Campus
der Bibliothek in Wolfenbüttel gelegt. Die
Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und
Kultur, Johanna Wanka, der Direktor der Herzog
August Bibliothek, Helwig Schmidt-Glintzer und die
Leiterin des Staatlichen Baumanagements, Renate
Müller-Steinweg, versenkten eine Kupferhülse mit
Urkunden und Plänen zum Bau. Das neue,
dreigeschossige Magazin wird in der Lessingstraße
hinter der Bibliotheca Augusta errichtet. Mit einer
Nutzfläche von ca. 2.000 Quadratmetern bietet es
zukünftig mehr als 500.000 Medien Platz. Für den Bau
des Magazins, in dem vorwiegend alte Bestände der
Bibliothek untergebracht werden, stellt das Land
Niedersachsen acht Millionen Euro zur Verfügung.
Neben den eigentlichen Magazinräumen bietet das
Gebäude ein Gemäldemagazin und verschiedene
18
Funktionsräume, wie zum Beispiel einen Buchpflegeraum mit einer aufwändigen Reinraumanlage.
Die neue Malerbuchausstellung „Von Hölderlin
bis Borges“ mit Künstlerbüchern von Eckhard
Froeschlin wurde am 15. Juni in der Augusteerhalle
der Bibliotheca Augusta eröffnet. Helwig SchmidtGlintzer hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel
„Von Tübingen bis Nicaragua – Lesereise durch die
Bücher von Eckhard Froeschlin“. Die Ausstellung
zeigt neuere Arbeiten, klassische Handpressendrucke
und Unikatbücher des Künstlers. Die Ausstellung läuft
bis zum 30. September.
Mit einem Konzert begingen die Gesellschaft der
Freunde der Herzog August Bibliothek (GdF) und die
Herzog
August
Bibliothek
ihr
diesjähriges
Sommerfest. Micha Afkham (Bratsche) aus dem
Ensemble der Berliner Philharmoniker spielte
zusammen mit Kim Barbier (Klavier) und Mate
Bekavac (Klarinette) am 17. Juni in der Augusteerhalle
der Bibliotheca Augusta Robert Schumanns
Märchenerzählungen op. 132 sowie Werke von
Wolfgang Amadeus Mozart, Jean Françaix und Max
Bruch. Das Sommerfest begann um 14.00 Uhr vor der
Bibliotheca Augusta. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Bibliothek boten Präsentationen besonderer
Neuerwerbungen, Führungen – auch für Kinder –
durch die aktuelle Ausstellung “Auch Bücher altern”
und Besichtigungen der Baustellen des neuen
Magazins sowie des Anna Vorwerk-Hauses an.
„Daß Sprach’ in allem Frucht und Nutzen bring’
auff Erden.“ Unter diesem Titel fand am 21. Juni in
Köthen ein Gesprächskonzert mit Texten, Bildern
und Musik zur Fruchtbringenden Gesellschaft (1617–1680)
statt. Über 200 ZuhörerInnen hatten dazu den
akustisch hervorragend eingerichteten JohannSebastian-Bach-Saal
im
Veranstaltungszentrum
Schloss Köthen aufgesucht. Das Gesprächskonzert
war erstmals am 30. Oktober 2011 in der
Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek
aufgeführt worden. Vorbereitung und Organisation
lagen bei der Arbeitsstelle „Fruchtbringende
Gesellschaft (1617-1680)“ der Sächsischen Akademie
der Wissenschaften zu Leipzig (Klaus Conermann,
Gabriele Ball, Andreas Herz) in Zusammenarbeit mit
der Bibliothek, dem Bremer Musiker und
Musikhistoriker Christoph Harer und der Musica
Tropeia. Zur zweiten Aufführung wurden das
19
Ensemble sowie die bewährten Vortragenden Kathrin
Reinhardt (Braunschweig) und Carsten Niemann
(Berlin) von der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft e.V.
und der Hochschule Anhalt nach Köthen geholt.
Deren 6. Köthener Sprachtag und die 800-JahreFeiern Anhalts 2012 gaben der Veranstaltung ihren
Rahmen. Der Landtagspräsident des Landes SachsenAnhalt, Herr Detlef Gürth, hatte die Schirmherrschaft
übernommen. Am Ende wurde der Wunsch nach
einer dritten Aufführung, dann in Weimar,
vorgebracht.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
An der Fachtagung „G. W. Leibniz und die gelehrte Welt Europas um 1700“ auf Schloss
Hundisburg, die von der Kultur-Landschaft Haldensleben Hundisburg e.V., der Akademie
gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt sowie der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat vom 4. bis 6.
Mai organisiert worden war, hielt Michael Schippan ein Referat zum Thema „Der ‚Salon
Russlands’ und der Zar. Gottfried Wilhelm Leibniz, Peter der Große und die europäischen
Wissenschaftsbeziehungen“.
Unter der Leitung von Claudius Sittig (Rostock) und Christian Wieland (Darmstadt) fand vom
30. Mai bis 1. Juni die Tagung „Die ‚Kunst des Adels’ in der Frühen Neuzeit“ in der Herzog August
Bibliothek statt. Werner Arnold nahm daran mit dem Vortrag „Soziale Identität durch Bücher?
Zum Begriff der Adelsbibliothek in der Frühen Neuzeit“ teil. Andreas Herz trug über „’Edle
Ritter dieser Zunft’. Bemerkungen zum Selbstverständnis und zur soziokulturellen
Performanz der Fruchtbringenden Gesellschaft“ vor.
Das Stipendiatenkolloquium hörte am 4. Juni Gail Taylor (Irvine) mit ihrem Vortrag über
„Putting Down Roots: The Reception of New World Medicinal Plants in Sixteenth-century
Germany”.
„Deutsche Literaturgeschichte in Handschriften“ wurde vom 6. bis 8. Juni im Rahmen eines
Gastseminars der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt thematisiert. Die Leitung hatte
Frank Fürbeth (Frankfurt a. M.).
In der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ der Gesellschaft der Freunde der Herzog
August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. referierte Jürgen Stenzel (Hamburg) am 12. Juni zum Thema
„Lessing überliefern“.
Matthias Meinhardt sprach am 12. Juni im Forschungskolloquium des Instituts für Geschichte
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle (Saale) über das Thema: „Gewissen als
Ausweg. Das Heterodoxieverfahren gegen den Hofprediger Johannes Malsius in
Braunschweig-Wolfenbüttel 1584-1587“.
In einem Werkstattgespräch thematisierte Harald Bollbuck am 14. Juni die „Magdeburger
Zenturien – Alltag und Praxis von Kirchenhistorikern im 16. Jahrhundert“.
„Gotthold E. Lessing, Studium von Lessing-Autographen in der Bibliothek“ war der Titel des
Gastseminars der Bergischen Universität Wuppertal, das am 15. Juni unter der Leitung von
Wolfgang Lukas (Wuppertal) stattfand.
20
Die Universität Hildesheim hielt am 15. Juni ein Gastseminar in der Herzog August Bibliothek.
„Poetiken von Werkentstehungsprozessen deutschsprachiger Literatur“ war Gegenstand der
Veranstaltung die von Jan Strümpel (Göttingen) geleitet wurde.
Leonhard Horowski (Freiburg) referierte am 18. Juni im Stipendiatenkolloquium über „Und
bestehen alle seine Verrichtungen bloß in seines Namens Unterschriften. Die
Brandenburgpreußischen Staatsminister der Frühneuzeit und das Problem des
verschriftlichten Rangs“.
Am 20. Juni veranstalteten die Fellows des Lichtenberg-Kollegs der Universität Göttingen eine
Exkursion in die Herzog August Bibliothek.
Volker Schier (Arizona Center for Medieval and Renaissance Studies) und Corine Schleif
(Arizona State University) leiteten vom 20. bis 22. Juni ein Arbeitsgespräch zu „Manuscripts
Changing Hands. Handschriften wechseln von Hand zu Hand“. In diesem Rahmen sprach
Patrizia Carmassi über „Von Ovid zu Gude. Überlieferungsprozesse und Besitzwechsel in
der Sammlung Marquard Gude (HAB)“.
Am 21. Juni hielt Almuth Corbach beim 46. Rheinischen Archivtag in Ratingen (Digital und
analog. Die beiden Archivwelten) einen Vortrag zum „Bestandsschonenden Digitalisieren von
Kulturgut“.
Im Rathausaal trug Jörg Jochen Berns (Marburg) am 22. Juni über „Schottelius, Wolfenbüttel
und die Welt. Szenen eines deutschen Germanistenlebens im 17. Jahrhundert“ zu Ehren des
400. Geburtstags von Justus Georg Schottelius vor.
Die Verleihung der Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes an die Sieger des
Rerum Antiquarum Certamen 2011/2012 durch den Niedersächsischen Altphilologenverband
fand am 23. Juni in der Bibliotheca Augusta statt.
Torsten Schaßan leitete vom 25. bis 29. Juni eine Lehrveranstaltung der Universität
Nürnberg/Erlangen im Rahmen des SCRIPTO-Programms. Die Herzog August Bibliothek hatte
die TeilnehmerInnen des Moduls 4, EDV-Kompetenz, zu Gast. Es wurde in die Benutzung und den
Aufbau von Datenbanken zur Erschließung, Erstellung und Verwaltung von
Handschriftenbeschreibungen eingeführt. Dazu ging es um die Erzeugung gedruckter Kataloge aus
Druckvorstufen und um die elektronische und gedruckte Wiedergabe der erzielten Resultate.
Unter der Leitung von Almuth Corbach und Mitwirkung von Andrea Opitz und Michaela
Weber wurde am 26. Juni ein Workshop mit dem Titel „Bestandsschonendes Digitalisieren –
Planung und Durchführung“ veranstaltet.
Die Gasttagung „Resultate und Desiderate der Erforschung und Dokumentation der
Geschichte der Ägyptenrezeption“ wurde vom 28. bis 29. Juni von Jan Assmann (Konstanz)
und Florian Ebeling (Heidelberg) geleitet.
Die Landesgruppe Niedersachsen im Verband der Restauratoren tagte aus Anlass der
aktuellen Ausstellung „Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek“ am
29. Juni in der Herzog August Bibliothek.
Die Technische Universität Braunschweig hielt am 30. Juni ein Gastseminar zu „Arbeitsmethoden
in der Wissenschaftsgeschichte“, das maßgeblich von Petra Feuerstein-Herz betreut wurde.
21
MEILENSTEINE DER
FORSCHUNGSPROJEKTE
Wissensproduktion
an
der
Universität
Helmstedt: Die Entwicklung der philosophischen Fakultät 1576-1810
Über das Internet-Portal des Helmstedt-Projektes
(http://uni-helmstedt.hab.de) sind seit Juni 2012
nun auch die ca. 2.500 Dissertationen der
Juristischen Fakultät der Universität Helmstedt, die
zwischen 1576 und 1810 entstanden sind,
recherchierbar. Die Datenbank, in der bereits die
Hochschulschriften der Medizinischen und der
Philosophischen Fakultät verfügbar sind, wird noch
um die Dissertationen der Theologischen Fakultät
ergänzt werden, so dass Ende 2012 dann mehr als
6.000
recherchierbare
Dissertationen
der
Forschung zur Verfügung stehen werden.
Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts
„Fruchtbringende Gesellschaft“ Neues onlinePortal zur Fruchtbringenden Gesellschaft
Die Arbeitsstelle des in Trägerschaft der
Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu
Leipzig an der Herzog August Bibliothek
durchgeführten Forschungs- und Editionsprojekts
„Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts:
Fruchtbringende Gesellschaft“ hat seit einiger Zeit
an einem online-Portal zur Fruchtbringenden
Gesellschaft (FG) gearbeitet. Mit Unterstützung der
EDV-Abteilung der Herzog August Bibliothek und
der Firma „christof bobzin artwork + design“
konnte das Portal im Mai 2012 ins Netz gestellt
werden:
http://www.die-fruchtbringendegesellschaft.de
Es enthält eine fortgeschrittene, jedoch partiell
noch
zu
vervollständigende
biographische
Datenbank aller 890 Mitglieder der FG, Linklisten
zu Digitalisaten von Handschriften und Drucken
aus dem Umkreis der Gesellschaft, Übersichten,
Beschreibungen und Inhaltsangaben zu der Edition
und ihren bislang erschienenen Bänden
einschließlich kumulierter Register und eine
Bibliographie vornehmlich aus der ProjektArbeitsstelle hervorgegangener Veröffentlichungen.
Insbesondere die Register (zwei Glossare, ein Sachund ein Personenregister) empfehlen sich allen
Frühneuzeitforscherinnen und -forschern für eine
prüfende Einsichtnahme, da in den Quellen und
22
Kommentaren die verschiedensten kulturgeschichtlichen Themen angeschnitten werden, die
weit über die Sozietätsgeschichte dieser fälschlich
so genannten „Sprachgesellschaft“ hinausgehen.
Desgleichen wird zurzeit daran gearbeitet, zwei
Bände der Edition als elektronische Edition über
das Portal und die Wolfenbütteler Digitale
Bibliothek (http://www.hab.de/bibliothek/wdb/)
im Netz anzubieten. Langfristig soll dies für die
gesamte Edition erfolgen, um sie auch als
elektronische Ressource zu publizieren und zu
archivieren.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR
Am 8., 15. und 22. Juni war die Oskar Kämmer-Schule Braunschweig zu Gast im Wolfenbütteler
Schülerseminar.
Eine Schülergruppe des Gymnasiums im Schloss wurde am 20. Juni in die Arbeitsweise einer
wissenschaftlichen Bibliothek eingeführt. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung von Recherchen
der SchülerInnnen zum Thema „Franz Kafka als moderner Erzähler“.
Am 19. und 26. Juni fanden Lehrerfortbildungen statt. Es ging jeweils um die Frage, wie man die
Bestände der Herzog August Bibliothek mit den Themen und Inhalten des Zentralabiturs Deutsch
im Jahre 2014 verbinden kann.
KONZERTE
Hans-Dieter Meyer-Moortgat (Klavier) Günther
Westenberger (Flöte) Beat Duddeck (Altus) spielten
im Zuge eines Zusatzkonzertes für die Mitglieder der
Gesellschaft der Freunde der Herzog August
Bibliothek e.V. am 2. Juni Werke von Johann
Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Francis
Poulenc, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Liszt,
Franz Schubert, Claude Debussy und Ludwig van
Beethoven.
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes
Brahms und Ludwig van Beethoven führten Keisuke
Okazaki (Violine) und In-Kun Park (Klavier) am 24.
Juni im Rahmen eines Duoabends auf. Das Konzert
fand in Kooperation mit dem Louis Spohr
Musikforum Braunschweig e.V. statt.
23
Eine neue Konzertreihe mit dem Titel „Renaissance
goes Jazz“ wurde am 29. Juni in der Herzog August
Bibliothek und in Zusammenarbeit mit dem Michael
Praetorius Collegium Wolfenbüttel e.V. eröffnet.
Unter der Leitung von Katharina Bäuml spielten
Markus Becker (Piano), Michel Godard (Serpent,
Tuba, E-Bass) und die „Capella de la Torre“ auf
historischen Instrumenten.
AUSLEIHEN IN ANDERE AUSSTELLUNGEN
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zeigt von 4. Juni bis 9. September 2012 in
der Ausstellung „Der Archimedes-Code. Auf den Spuren des Genies“ die Handschrift Cod. Guelf.
77 Gud. Graec. der Herzog August Bibliothek.
PERSONALIA
Die Herzog August Bibliothek trauert um Gisela Grzonka, die vor wenigen Tagen in Folge eines
Unfalls in ihrem 63. Lebensjahr verstorben ist. Frau Grzonka war seit knapp 30 Jahren Mitarbeiterin
der Herzog August Bibliothek und zuletzt in der Erwerbungsabteilung tätig.
Wir trauern um Gabriele Wacker, die seit 2006 das Forschungsprojekt zur Wolfenbütteler
Hofapotheke an der Herzog August Bibliothek verfolgte. Sie wird leider das Erscheinen der von ihr
verfassten Monographie nicht mehr erleben.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Über die Grundsteinlegung des Magazingebäudes berichten zahlreiche Medien:
− Bei NDR-online ist eine kurze filmische Zusammenfassung zu sehen: „Herzog August
Bibliothek: Grundstein gelegt“ (Internetlink: http://www.ndr.de/kultur/bibliothek135.html)
− „Mit dem neuen Magazinbau wird der Platzmangel für 15 Jahre beseitigt“, Karl-Ernst
Hueske, Braunschweiger Zeitung, 7. Juni 2012, S. 29
− „Wolfenbütteler Bibliothek bekommt neues Magazin“, Bild.de, 6.Juni 2012
− „Grundstein für neues Magazin gelegt“, Wolfenbütteler Schaufenster, 10. Juni 2012
Karl-Ernst Hueske schrieb in der Braunschweiger Zeitung mit seinem Beitrag „Herzog August
Bibliothek zeigt Künstlerbücher von Froeschlin“ über die Ausstellungseröffnung der
Malerbuchausstellung „Von Hölderlin bis Borges“. Braunschweiger Zeitung, 16. Juni 2012, S. 66.
„Schäden am Anna-Vorwerk-Haus sind größer als gedacht“ informierte Stephan Hespos in
der Braunschweiger Zeitung. In seinem Artikel schreibt er, dass die Sanierung des Anna VorwerkHauses eine Viertelmillionen Euro teurer werden wird als geplant. Braunschweiger Zeitung, 17. Juni
2012.
24
AUSBLICK IN DEN JULI
Ein weiteres Konzert, dieses Mal mit Miriam Hofmann (Viola) und Jakob Encke (Violine), aus
der Reihe „Next Generation. Junge Streicher solo“ wird am 15. Juli um 19 Uhr in der
Augusteerhalle stattfinden.
Thomas Stäcker und Mara R. Wade (Urbana, Illinois) referieren in einem Werkstattgespräch am
19. Juli um 14.15 Uhr im Seminarraum Zeughaus über „Emblematica online“.
Das von der Stiftung Niedersachsen geförderte Europa-Kolleg 2012 wird am 22. Juli um 19 Uhr
feierlich mit einer öffentlichen Abendveranstaltung in der Augusteerhalle eröffnet.
***
www.hab.de
***
Monatsbericht Juli 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
„Du trägst sehr leicht, wenn du nichts hast; Aber
Reichtum ist eine leichtere Last“. Die ››soziale Frage‹‹
in Europa in Geschichte und Gegenwart ist Thema
des 10. Europa-Kollegs der Stiftung Niedersachsen
und der Herzog August Bibliothek vom 20. Juli bis 2.
August 2012 in Wolfenbüttel. Zwanzig Schülerinnen
und Schüler deutscher Auslandsschulen aus ganz
Europa absolvieren ein Programm aus Vorträgen,
vertiefenden Gruppenarbeiten und Exkursionen.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung diskutierten
am 22. Juli Christoph Butterwegge (Köln) und
Gesine Meißner (MdEP) zu der Frage „Neue
Unterschicht und egoistische Elite? Realitäten
25
und Herausforderungen der sozialen Frage im
gegenwärtigen Europa“. Die Podiumsdiskussion
wurde von Angela Klöhn (Harfe) und Anastasia
Pawlik (Flöte) musikalisch umrahmt.
Das Land Niedersachsen stellt auch in diesem Jahr
wieder Mittel zur Sanierung des Zeughauses zur
Verfügung. Neben einem neuen Teppichboden im
zweiten
Stock
und
der
Erneuerung
der
Belüftungsanlage soll auch die Cafeteria renoviert und
erneuert werden. Das Staatliche Baumanagement
Braunschweig hat schon in den vergangenen Jahren
mit der Sanierung des Renaissancebaus, der
überwiegend als Freihandbibliothek genutzt wird,
begonnen. So konnten die Fassade und das Dach mit
hohem finanziellem Aufwand renoviert werden.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Ein Gastseminar zu „Literarischen Gelegenheitsschriften der Frühen Neuzeit“ der J. W.
Goethe-Universität, Frankfurt am Main, wurde vom 2. bis 3. Juli unter der Leitung von Veronika
Rücker und Robert Seidel (Frankfurt am Main) durchgeführt.
„››Unter der hand und in vertrauen‹‹. Informelle Praktiken und ihre Bedeutung für die
Tätigkeit des Reichshofrats (1658-1740)“ war am 2. Juli Thema von Thomas Dorfner
(Münster) im Stipendiatenkolloquium.
Bertram Lesser gab am 7. Juli im Rahmen eines Gastseminars der Freien Universität Berlin eine
„Einführung in die Kodikologie und Paläographie des Mittelalters“.
Reinhard Brandt (Marburg) leitete das Arbeitsgespräch mit dem Titel „Die 1, 2, 3 / 4Konstellation in der europäischen Kultur“, das am 9. und 10. Juli stattfand.
Patrizia Carmassi beteiligte sich an der Organisation der Sektion „Tradition Becoming Rule: The
Influence of Traditional Texts and Concepts in New Textual Genres of the Middle Ages” beim
International Medieval Congress des Institute of Medieval Studies der University of Leeds, 9. bis 12.
Juli. Darüber hinaus hielt sie einen Vortrag über „Patristic Sources in the Liber Floridus“.
Stefanie Gehrke und Torsten Schaßan waren vom 11. bis 12. Juli in Luxemburg, wo die
Projektpartner vor der EU-Kommission Rechenschaft über das Projekt Europeana Regia
abgelegten.
Das Kuratorium der Dr. Günther-Findel-Stiftung tagte am 12. Juli im Bibelsaal der Bibliotheca
Augusta. Für den nächsten Zyklus der Doktorandenförderung, der ab 1. Oktober beginnt, wurden 5
Stipendien an KandidatInnen aus Deutschland, China, den Niederlanden, Polen und den USA
vergeben.
26
Die Humboldt-Universität Berlin gastierte am 13. Juli mit einem Seminar zum Thema „Bühnen des
Wissens in der Frühen Neuzeit“ in der Herzog August Bibliothek. Stefan Laube (Berlin)
übernahm die Leitung.
Unter der thematischen Federführung von Elizabeth Harding und Michael Hecht (Münster)
fand vom 16. bis 18. Juli ein Gastseminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster über
„Quellen zu Haushalt, Familie und Verwandtschaft in der Frühen Neuzeit“ statt.
Ralf Becker und Astrid von der Lühe (Kiel) hielten vom 16. bis 18. Juli ein Gastseminar der
Christian-Albrechts-Universität Kiel zum Thema „Baruch de Spinoza: Ethik in geometrischer
Ordnung dargelegt (1677/78)“ ab.
Joseph Freedman (Montgomery) referierte am 16. Juli im Stipendiatenkolloquium über
„Paratexts in Academic Philosophical Writings during the 16th and 17th Centuries and their
Relevance in our Time”.
Im Rahmen einer Exkursion kam die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig am 17. Juli in
die Herzog August Bibliothek. Daniel Kletke (Braunschweig) referierte zum Thema „Die Welfen
und ihre Schätze“.
Mara Wade (University of Illinois) und Thomas Stäcker präsentierten gemeinsam bei der Digital
Humanities Konferenz in Hamburg am 18. Juli ein Poster zum Projekt „Emblematica online“.
Am folgenden Tag hielt Thomas Stäcker einen Vortrag zum Thema „Archive, Edition and
Distribution Platform for Early Modern Texts“. Er wurde bei einer Veranstaltung im Rahmen
der Konferenz in den Gründungsvorstand der „Digital Humanities Deutschland“ gewählt
(http://www.dig-hum.de/ueber-dhd).
Monika Müller hielt am 20. Juli den Vortrag „Frühmittelalterliche Psalterhandschriften im
Spannungsfeld von Wortillustration und Exegese“ auf der Internationalen Fachtagung der
Kirchlichen Hochschule Wuppertal „Die Septuaginta - Text, Wirkung, Rezeption“, 19. bis 22. Juli.
Die Technische Universität Braunschweig hielt im Rahmen des Wahlpflichtfachs
Pharmaziegeschichte am 25. Juli ein Gastseminar im Bibelsaal zu „Ob Kinder oder keine... / Gold
und Arsen als Heilmittel“, das Bettina Wahrig (Braunschweig) leitete.
Die Teilnehmer des Seminars „Learned Practices of Canonical Texts” unter der Leitung von
Anthony Grafton und Glenn W. Most am Max-Planck Institute for the History of Science kamen
am 26. Juli im Rahmen einer Exkursion in die Herzog August Bibliothek. András Németh (Berlin)
hatte den Besuch organisiert.
Die Kooperation, der Workflow, die Methodik und die Arbeitsergebnisse des gemeinsamen
Projektes „Emblematica online“ der HAB und der UIUC waren am 26. Juli Thema eines
Werkstattgespräches mit Mara Wade (Urbana, Illinois) und Thomas Stäcker.
Restauratorinnen der Herzog August Bibliothek zeigten im Rahmen einer Kinderführung am
27. Juli Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren, wie Bücher zu Zeiten von Herzog August gebunden
und welche Materialien dafür benutzt wurden. Anhand zahlreicher Beispiele konnten sie kleine und
große Bücherschädlinge entdecken.
27
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINAR
Das Schülerseminar hat vom 10. bis zum 12. Juli ein Seminar mit dem Lessing-Gymnasium
Hoyerswerda durchgeführt. Die Schülerinnen sichteten und bearbeiteten Material zu verschiedenen
Themen, um Referate für den Unterricht des kommenden Schuljahres vorzubereiten.
KONZERTE
Jakob Encke (Violine) und Miriam Hofmann
(Viola) spielten am 15. Juli im Rahmen des zweiten
Konzertes der Reihe „Next Generation. Junge
Streicher solo“ Werke Johann Sebastian Bach,
Krzysztof Penderecki, Henri Vieuxtemps, Eugène
Ysaÿe und Wolfgang Amadeus Mozart. Die
Veranstaltung wurde in Kooperation mit der
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
durchgeführt.
PERSONALIA
Die Herzog August Bibliothek trauert um Petra Hotopp, die am 14. Juli verstarb. Sie arbeitete seit
2003 in der Abteilung Stipendienprogramme und Wissenschaftliche Veranstaltungen.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Andreas Berger rezensierte für die Braunschweiger Zeitung die Ausstellung „Von Hölderlin bis
Borges. Künstlerbücher von Eckhard Froeschlin: „Dichterhirn – Landschaften. Malerbücher
von Eckhardt Froeschlin in der Wolfenbütteler Bibliothek“, Braunschweiger Zeitung, 16. Juli,
S. 12.
Rainer Sliepen berichtete für die Braunschweiger Zeitung über die Eröffnungsveranstaltung des
Europa-Kollegs 2012 am 22. Juli: „Heftige Debatte zum Kolleg-Start. Soziale Frage in Europa
in Geschichte und Gegenwart steht im Mittelpunkt“, Braunschweiger Zeitung, 24. Juli, S. 29.
Alexander Košenina beschreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführlich ein neu
erworbenes Flugblatt der Herzog August Bibliothek: „Tut ihr Weiber dies, so seid ihr rechte
Narren. Korrespondierende Flugblätter aus dem 17. Jahrhundert zeigen den Kampf der
Geschlechter“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juli 2012, S. N5.
AUSBLICK IN DEN AUGUST
Der 37. Internationale Wolfenbütteler Sommerkurs startet am 5. August und wird unter dem
Titel „Die Ordnung des Wissens – der mittelalterliche Wissenskosmos“ bis zum 18. August
von Eva Schlotheuber (Düsseldorf) geleitet.
28
Am 21. August um 19 Uhr ist jeder Interessierte herzlich eingeladen an der Führung durch die
Werkstatt für Buchrestaurierung im Leibnizhaus teilzunehmen. Der thematische Schwerpunkt
ist die Konservierung und Restaurierung von mittelalterlichen Handschriften, Drucken und
graphischen Blättern aus den Beständen der Herzog August Bibliothek.
Über den „Sklavenhandel und Handel mit Gefangenen: ökonomische und moralische
Gesichtspunkte“ wird am 22. August um 18 Uhr Wolfgang Kaiser (Paris) referieren. Der
Abendvortrag findet im Rahmen der Eröffnung des 14. Jahrestreffens des Wolfenbütteler
Arbeitskreises für Barockforschung „››Eigennutz‹‹ und ››gute Ordnung‹‹. Ökonomisierung der Welt
im 17. Jahrhundert“ statt.
***
www.hab.de
***
Monatsbericht August 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Der 37. Internationale Wolfenbütteler Sommerkurs fand vom 5. bis 18. August zu dem Thema „Die
Ordnung des Wissens – der mittelalterliche
Wissenskosmos“ statt. Er wurde von Eva
Schlotheuber (Düsseldorf) geleitet. Ziel des
Sommerkurses war es, verschiedene Wissensordnungen aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen kennenzulernen und sie in Medien, etwa Buch
und Bild, zu fassen, zu beschreiben und zu verstehen.
15 ausgewählte Nachwuchswissenschaftler aus
Deutschland, Italien, Schweiz und den USA arbeiten
an den Beständen der Herzog August Bibliothek, präsentierten und diskutierten das eigene Forschungs29
vorhaben im Kreise der Kollegen und Dozenten und
hatten Gelegenheit sich untereinander zu vernetzen.
Das Treffen des Wolfenbütteler Arbeitskreises für
Barockforschung thematisierte in diesem Jahr „’Eigennutz’ und ‚gute Ordnung’. Ökonomisierungen
der Welt im 17. Jahrhundert“. Zum 14. Mal trafen
sich die Wissenschaftler vom 22. bis 24. August, um
unter der Leitung von Sandra Richter (Stuttgart)
und Guillaume Garner (Lyon) zu forschen,
referieren und diskutieren.
Das Arbeitstreffen wurde am 22. August mit einem
öffentlicher Abendvortrag von Wolfgang Kaiser
(Paris) über den „Sklavenhandel und der Handel
mit Gefangenen: ökonomische und moralische
Gesichtspunkte“ eröffnet.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Unter der Leitung von Ruth Florack kamen Studierende der Universität Göttingen am 1. August
im Rahmen einer Exkursion in den Bibelsaal der Bibliotheca Augusta.
Die Univerzity Palackého (Olomouc) hielt vom 6. bis 8. August für ein Gastseminar über „Die
Schriftkultur in der Frühen Neuzeit in der Beziehung zu den Konfessionen (Medien,
Themen, Persönlichkeiten)“ in der Herzog August Bibliothek. Die von der Dorothee WilmsStiftung geförderte Veranstaltung stand unter der Federführung von Radmila Pavlickova
(Olomouc).
„’Freyheit der Presse’ 1751. Wie einer der grundlegenden Begriffe demokratischer
Gesellschaften nach Deutschland kam“ war am 6. August Thema im Stipendiatenkolloquium,
das Lothar Jordan (Dresden) gestaltete.
Erich Unglaub (Braunschweig) hielt am 9. August einen Vortrag mit Bildern über „Hermann
Hesse und die Kultur des Tessin“ im Rahmen der Reihe „Bei Lessing zu Gast“ der LessingAkademie e.V.
Anja Zenk (Schwerte) leitete ein Seminar des Evangelischen Studienwerkes Schwerte über „Der
exzentrische Mensch und die Kosmologische Kränkung“, das am 10. August stattfand.
Das Stipendiatenkolloquium hatte am 20. August György Szönyi (Szeged) zu Gast, der über „The
Enoch Readers in the Renaissance – Transformations of an Old Testament Patriarch”
referierte.
Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek feierte zusammen mit den
Stipendiaten und Gastprofessoren der Herzog August Bibliothek am 21. August ein Gartenfest im
kleinen Schloss.
30
Unter dem Titel „Patient Buch: Deckel gebrochen, Gelenk eingerissen, Rücken lose“ bot die
Restaurierungswerkstatt am 21. August eine Führung zur Ausstellung „Auch Bücher altern“ mit
einem Blick hinter die Kulissen.
Monika Müller trug am 29. August im Dom- und Diözesanmuseum Mainz zum Thema
„Höllenangst und Totenklage – die Darstellung von Furcht, Trauer und Tränen in der
Kunst des Mittelalters“ vor.
Unter dem Leitgedanken „’Warum bin ich in diesem Schloss?’ Friedrich, Voltaire und der
Zaungast Lessing“ las Dieter Hildebrandt am 30. August im Rahmen der Reihe „Bei Lessing zu
Gast“ der Lessing-Akademie e.V aus seinem Buch „Das Berliner Schloss. Deutschlands leere Mitte“.
VERÖFFENTLICHUNGEN
Neu erschienen ist der erste Band des Katalogs der
mittelalterlichen Helmstedter Handschriften von
Helmar Härtel, Christian Heitzmann, Dieter
Merzbacher und Bertram Lesser (Wiesbaden 2012,
CXXIII und 450 S.). Darin werden 150 Kodizes
detailliert beschrieben. Die ausführliche Einleitung ist
der Geschichte der Sammlung und ihrer
Katalogisierung gewidmet. Mit Unterstützung der
Deutschen Forschungsgemeinschaft wird seit 2001 der
gesamte mittelalterliche Teil des Helmstedter Handschriftenfonds nach modernen wissenschaftlichen
Kriterien beschrieben. Das Erscheinen des zweiten
Bandes ist für das Jahr 2014 vorgesehen.
Einen Platz im Himmel erwerben. Bücher und
Bilder im Dienste mittelalterlicher Jenseitsfürsorge. Vorträge zur Ausstellung „Schätze im
Himmel – Bücher auf Erden“. Herausgegeben von
Monika E. Müller und Christian Heitzmann.
Wolfenbütteler Hefte, H. 32. 2012. 128 S. mit 22 Farbund 1 sw-Abbildungen. ISBN: 978-3-447-06771-3,
Euro 14,80
Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in
Joachim von Sandrarts Teutscher Academie.
Herausgegeben von Anna Schreurs unter Mitwirkung
von Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt
und Saskia Schäfer-Arnold Ausstellungskataloge der
Herzog August Bibliothek Nr. 95. 2012. 262 Seiten
mit 135 Abbildungen. Broschierte Ausgabe (nur in der
Ausstellung): Euro 25,-, gebundene Ausgabe (über den
Buchhandel): ISBN: 978-3-447-06777-5, Euro 49,80.
31
AUSLEIHEN IN ANDERE AUSTELLUNGEN
Die Landesbibliothek Oldenburg zeigt vom 30.8.2012 bis 20.10.2012 die Ausstellung „Karte –
Globus – Atlas. Über 400 Jahre Norddeutschland auf Mercator-Karten“, die die Herzog August
Bibliothek mit zwei Drucken von Mercator unterstützt.
Das Schloss Neuhardenberg hat sich für die Ausstellung „Projekt Paradies. Gartenkunst vom
Mittelalter bis zur Romantik“ vom 28.08.2012 bis 04.11.2012 den Übersichtsplan des botanischen
Gartens zu Padua von Girolamo Porro aus dem Jahr 1591 geliehen.
Bei der Landesausstellung Sachsen-Anhalt „Otto der Große und das Römische Reich –
Kaisertum von der Antike zum Mittelalter“ zeigt das Kulturhistorisches Museum in Magdeburg vom
27.08.2012 bis 09.12.2012 fünf Handschriften aus der Herzog August Bibliothek, unter anderem ein
Evangeliar aus Erstein, einen Psalter in tironischen Noten und das Capitulare de Villis.
PERSONALIA
Lars Wellner hat am 1. August seine dreijährige Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und
Informationsdienste in der Herzog August Bibliothek begonnen. Der 17-Jährige kommt aus
Timmern und konnte zuvor schon ein Jahr Berufserfahrung im landeskirchlichen Archiv sammeln.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Wolfgang Stenke berichtete für den Westdeutschen Rundfunk über die Herzog August Bibliothek
und insbesondere über Ausstellung „Auch Bücher altern“. Sendetermin war der 21. August um
18.05 Uhr auf WDR 3. Die Ankündigung ist unter http://www.wdr3.de/resonanzen/aktuell.html
einzusehen. WDR 3 „Resonanzen“, 21.8.2012.
Die Braunschweiger Zeitung informierte mit dem Artikel „Forschungsarbeiten werden unter
die Lupe genommen“ ihre Leser über den 37. Internationalen Sommerkurs. Braunschweiger
Zeitung, 10.08.2012, S. 38.
Stephanie Memmert schrieb in der Braunschweiger Zeitung über die Sanierung des AnnaVorwerk-Hauses mit dem Beitrag „Jugendstilfassade wird saniert. Kosten für das AnnaVorwerk-Haus klettert auf 3,5 Millionen Euro“. Braunschweiger Zeitung, 23.8.2012, S. 29.
„Von der Sklaverei in den Schuldturm. Arbeitskreis für Barockforschung Wolfenbüttel über
Wirtschaft im 17. Jahrhundert“ lautet die Überschrift des Artikels der Braunschweiger Zeitung, in
dem Florian Balle über den Eröffnungsvortrag von Wolfgang Kaiser im Rahmen des 14. BarockKongresses berichtete. Braunschweiger Zeitung, 24.8.2012, S. 12.
AUSBLICK
Das Europa-Kolleg richtet im Zuge des zehnjährigen Bestehens ein Alumnitreffen „Altes Europa
– Junges Europa“ aus. Die Veranstaltung findet vom 9. bis 12. September unter der Leitung von
Michael Schuber (Paderborn) und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Niedersachsen statt.
Die Veranstaltungsreihe „Wolfenbütteler Gespräche. Religionen in der Zivilgesellschaft“ lädt
am 4. Oktober um 19.00 Uhr in die Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta zu ihrem Jubiläum
„Was unsere Gesellschaft ausmacht“ ein. Das 10-jährige Bestehen der „Wolfenbütteler
32
Gespräche“ wird mit Kurzimpulsen von Karl Ermert, Ulrich Menzel, Wilhelm Schmidt, Helwig
Schmidt-Glintzer und Friedrich Weber gefeiert. Der Eintritt ist frei, Anmeldung bitte unter
05331/808-214.
Die neue Malterbuchausstellung „Emil Siemeister – Sein und Schein in Buchgestalt“ wird am
5. Oktober 2012 um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet und wird bis
zum 27. Januar 2013 im Malerbuchsaal gezeigt. Interessierte sind herzlich eingeladen, Eintritt ist frei.
***
www.hab.de
***
Monatsbericht September 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Die neue Ausstellung in der Herzog August Bibliothek
„Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in
Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“
wurde am 2. September in der Augusteerhalle eröffnet.
Den Eröffnungsvortrag hielt Anna Schreurs (AlbertLudwigs-Universität Freiburg) über Joachim von
Sandrart, „den Kunstliebenden zu Diensten“. Der
Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) war nicht
nur einer der erfolgreichsten deutschen Maler des 17.
Jahrhunderts. Seine „Teutsche Academie“ gehört zu
den
bedeutendsten
Texten
der
barocken
Kunstliteratur.
Anlässlich der Eröffnung wechselte auch das Portal
Sandrart.net an die Herzog August Bibliothek. Das
von
der
Deutschen
Forschungsgemeinschaft
finanzierte Sandrart.net gehört zu den technisch
fortgeschrittensten digitalen Forschungsplattformen in
Deutschland. Ziel des Editionsprojekts war es, eine
33
kommentierte Online-Edition von Joachim von
Sandrarts „Teutscher Academie der Edlen Bau-, Bildund Mahlerey-Künste“ (1675–80), einem der
wichtigsten Quellentexte der Frühen Neuzeit, zu
erstellen.
Die Ausstellung ist vom 2. September 2012 bis 24.
Februar 2013 in der Augusteerhalle, der
Schatzkammer und dem Globensaal der Bibliotheca
Augusta zu sehen.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Das Stipendiatenkolloquium hatte am 3. September Jens Wolff (Rostock) zu Gast. Er referierte
über „Die respublica litteraria im Zeitalter der Aufklärung – Erörterungen zu Klopstocks
Autorkonzeption in seinem Spätwerk ‚Die deutsche Gelehrtenrepublik (1774)’“.
„300 Jahre Engelbert Kaempfers Amoenitates Exoticae (1712-2012) – wissenschaftliche
Innovation aus humanistischer Gelehrsamkeit“ war der Titel des Arbeitsgespräches, das vom
5. bis 7. September stattfand. Die Veranstaltung wurde von der Stiftung Pegasus Limited for the
Promotion of Neo-Latin Studies (St. Gallen) und der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V.
(UGO) gefördert und von Detlef Haberland (Oldenburg) geplant und geleitet. Thomas Stäcker
hielt im Rahmen des Arbeitsgespräches einen Vortrag zum Thema „Elektronische Editionen
frühneuzeitlicher Texte: Technik, Methodik und Perspektiven mit Blick auf die digitale
Edition der Amoenitates Exoticae“.
Sven Limbeck und Sylvia Freydank (Göttingen) hielten am 7. September einen Vortrag auf dem
Symposion „Musikwissenschaft im digitalen Zeitalter“, das im Rahmen des 15. Internationalen
Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung an der Universität Göttingen tagte, über
Bibliothekarisches Angebot und (musik)wissenschaftliche Nachfrage und „Festkultur online“ in
der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek.
Petra Feuerstein-Herz gab am 7. September ein Gastseminar für Studierende aus dem
Studienkontext der Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte der TU Braunschweig zu dem Thema
„Arbeitsmethoden in der Wissenschaftsgeschichte“.
Unter der Leitung von Michael Schubert (Paderborn) fand vom 9. bis 12. September das
Alumnitreffen zum zehnjährigen Bestehen des Europa-Kollegs für Schülerinnen und Schüler der
Stiftung Niedersachsen und der Herzog August statt. Hanjo Kesting (Hamburg) eröffnete am
9. September die viertägige Veranstaltung mit einem öffentlichen Abendvortrag zur Frage „Hat
Europa eine gemeinsame Kultur? Literatur und Kunst als Grundlage gemeinsamer
Überlieferung“. Am 11. September kam der Botschafter a.D. Dietrich von Kyaw in den
Gartensaal des Lessinghauses, um über das Thema des Alumnitreffens „Altes Europa - Junges
Europa“ zu referieren und zu diskutieren.
In dem Werkstattgespräch „Katalogisierung der im Juleum Helmstedt verbliebenen Drucke –
Ein Zwischenstand“ referierten Christoph Boveland und Katja Hannighofer am 13. September
über die elektronische Katalogisierung großer Bestände der ehemaligen Universitäts-bibliothek
Helmstedt, die noch nicht in modernen Katalogen erfasst sind.
34
Jonathan West (Northumberland) machte „Learning to Love Dictionaries” am 17. September
zum Gegenstand im Stipendiatenkolloquium.
„Schulbücher um 1800 – Ein Spezialmarkt zwischen staatlichem volksaufklärerischen und
konfessionellem Auftrag“ war Thema der Jahrestagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für
Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte, die vom 25. bis 27. September unter der Leitung von
Christine Haug und Johannes Frimmel (München) durchgeführt wurde.
Britta-Juliane Kruse stellte während der Klausurtagung „St. Anselmi Fragen an Maria –
Anknüpfungspunkte und Forschungskooperationen“ am 28. und 29. September das Projekt
„Klosterbibliotheken“ im Kloster Mariensee vor.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE
Am 11. September fand eine regionale Lehrerfortbildung statt. Interessierten Lehrerinnen wurden
die Möglichkeiten vorgestellt, mit Schülern ergänzend zum Schulunterricht in der Bibliothek zu
arbeiten.
18 Studentinnen und Studenten der Germanistik aus Minsk besuchten am 12. September mit
ihren Begleitern die Bibliothek und informierten sich über das Wirken Lessings in Wolfenbüttel.
In drei Einführungsveranstaltungen wurden Schülerinnen und Schüler der umliegenden
Gymnasien in die Arbeitsweise der Bibliothek eingeführt. Die Veranstaltungen dienen der
Vorbereitung auf die Facharbeit. Am 25. September war eine Gruppe der Großen Schule,
Wolfenbüttel, zu Gast; am 14. und 28. September Gruppen des Gymnasiums im Schloss,
Wolfenbüttel.
Vom 17. bis 19. September erforschten Schülerinnen und Schüler der Ursula-Schule
Osnabrück Themen der Medizin, der Philosophie, der Architektur, der englischen und deutschen
Literatur sowie der Politik der frühen Neuzeit mit Hilfe von ausgewählten alten Drucken der
Herzog August Bibliothek.
Mit der Rolle der Frau im 18. Jahrhundert und pädagogischen Konzepten der Aufklärung
beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Oskar-Kämmer-Schule, Braunschweig, vom
24. bis 26. September.
KONZERTE
Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek lud am 6. September zu einem Konzert
in die Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta ein. Das Ensemble Cantisona, bestehend aus den
Mitgliedern des Staatstheaters Braunschweig Ekaterina Kudryavtseva (Sopran), Günther
Westenberger (Flöte) und Christian Bußmann (Violoncello) sowie Judith Mosch (Klavier)
von der Hochschule für Musik und Theater Hannover, spielte Werke von Joseph Haydn, Léo
Delibes, Maurice Ravel, Philippe Gaubert und Franz Schubert.
Das Duo Mana Oguchi (Piano) und Taro Uemura (Geige) gab am 23. September ein Konzert,
das von der Dauer-Gedächtnis-Stiftung veranstaltet wurde. Sie spielten Werke von Johannes
Brahms, César Franck und Ludwig van Beethoven.
35
VERÖFFENTLICHUNGEN
„Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in
Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“.
Herausgegeben von Anna Schreurs unter Mitwirkung
von Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt
und Saskia Schäfer-Arnold. Ausstellungskataloge der
Herzog August Bibliothek Nr. 95. 2012. 264 Seiten
mit 135 Abbildungen. Broschierte Ausgabe (nur in der
Ausstellung): Euro 25,-. Gebundene Ausgabe (über
den Buchhandel): ISBN: 978-3-447 06777-5, Euro
49,80.
„Leibniz als Sammler und Herausgeber
historischer Quellen“. Herausgegeben von Nora
Gädeke. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 129. 2012.
260 S. mit 2 Farb- und 7 s/w-Abb. ISBN: 978-3-44706624-2, Euro 69,-.
In der Zeit der sich institutionalisierenden Mediävistik
(über das 19. Jahrhundert hinweg) geriet das Schaffen
des Historikers Leibniz so weit in Vergessenheit, dass
seine Ergebnisse zum Teil neu erarbeitet wurden.
Mediävisten und Leibnizforscher fanden sich im
Oktober 2007 in der Herzog August Bibliothek
Wolfenbüttel zu einem Arbeitsgespräch zusammen,
dessen Beiträge im vorliegenden Band veröffentlicht
werden. Unter Konzentration auf eine hilfswissenschaftliche Perspektive stehen Quellenbegriff
und -einsatz, Quellensammlung und -präsentation, die
Kollektaneen im zeitgenössischen gelehrten Austausch
und im höfischen Kontext sowie die Rezeption im
Mittelpunkt. Neben der Veröffentlichung bislang
unbekannten Aktenmaterials ist das Hauptergebnis die
Feststellung mehrfacher Parallelen zwischen Leibniz’
Quellenbegriff und dem des 20./21. Jahrhunderts.
„Motivationen für das Selbst. Kant und Spinoza
im Vergleich“. Herausgegeben von Anne Tilkorn.
Wolfenbütteler Forschungen Bd. 130. 2012. 158 S.
ISBN: 978-3-447-06625-9, Euro 52,–.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes beschäftigen
sich mit den verborgenen Gemeinsamkeiten Spinozas
und Kants in ihren Letztbegründungen für
moralisches Handeln. Im Mittelpunkt stehen die
Begriffe der Selbstreferenz und Freiheit. Spinoza wie
Kant wussten um die Relevanz des Gefühls – nicht als
Fundament einer Moral, aber als notwendigem
Beweggrund für den Vollzug des moralischen Tuns.
Und sie haben des Öfteren dieselbe Einschätzung
hinsichtlich des Stellenwerts bestimmter Gefühle:
36
So sehen sie beide im Mitleid eine Schwäche und keine
Tugend. Von beiden ist der Ausspruch „Die Tugend
ist ihr eigener Lohn“ bekannt. Doch wo begegnen sich
ihre Theoriestrukturen? Dass es trotz der auf den
ersten Blick so großen Differenzen – Spinozas
Determinismus vs. Kants freier Wille und Spinozas
Ansatz einer Einheit von Theorie und Praxis vs. Kants
strikte Unterscheidung zwischen theoretischer und
praktischer Vernunft – sehr viele kongruente Linien in
ihren Argumenten gibt, stellt dieser Band heraus.
„Die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert“.
Von Michael Schippan. Wolfenbütteler Forschungen
Bd. 131. 2012. 494 S. mit 4 s/w-Abb. ISBN: 978-3447-06626-6, Euro 88,–
Im Mittelpunkt dieser ersten umfassenden
deutschsprachigen Darstellung steht die Aufklärung
(prosveščenie) im Russischen Zarenreich, das vor
allem seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in
die europäische Emanzipationsbewegung des „Siècle
des Lumières“ einbezogen wurde. Einige zentrale
Debatten der Aufklärung in Russland werden in der
Arbeit in ihrer Wechselwirkung mit den Diskursen
der europäischen „République des lettres“ beleuchtet,
wie beispielsweise die Diskussionen über Russland
und Asien, Krieg und Frieden, ökonomische
Landeserschließung und Aufhebung der Leibeigenschaft, Theologie und Religion sowie die
Geschichtsschreibung.
„Innovation in Forschung und Lehre. Die
Philosophische Fakultät
der Universität
Helmstedt in der Frühaufklärung 1680 –1740“.
Von Jens Bruning. Wolfenbütteler Forschungen Bd.
132. 2012. 344 S. mit 37 Abb. ISBN: 978-3-44706627-3, Euro 79,–.
Bereits mit Gründung der Universität Helmstedt im
Jahr 1576 wurde eine mit zehn Lehrstühlen sehr gut
ausgestattete Philosophische Fakultät installiert, die
in den folgenden Jahrzehnten die Grundlage für die
irenisch-humanistische Ausrichtung der Helmstedter
Theologie und Philosophie bildete und sich somit
bereits frühzeitig aus dem Schatten der bis dahin
dominierenden drei höheren Fakultäten (Theologie,
Jurisprudenz, Medizin) löste. Die vorliegende
Veröffentlichung nimmt bewusst nicht die Glanzzeit
der Academia Julia im späten 16. und 17. Jahrhundert
in den Blick, sondern erstmals den Zeitraum um
1700, in dem sich die Helmstedter Universität in
einer problematischen Phase des Übergangs befand
und zudem durch die Gründungen der Universitäten
in Halle (1694) und Göttingen (1737) starke
Konkurrenz erhielt.
37
„Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Der
Bernward-Psalter“. Text von Monika E. Müller.
Patrimonia-Heft 343 2012. 112 S. mit 43 Farb-Abb.
ISBN: 978-3-447-06770-6, Euro 29,80.
Ein Psalter vom heiligen Bischof Bernward mit
eigener Hand geschrieben? In jedem Fall sind dies die
Worte, die Johannes Jacke, Abt von St. Michael in
Hildesheim, im Jahre 1615 in den Bernward-Psalter
eintrug und damit wie eine Berührungsreliquie
auszuzeichnen suchte. Selbst hat der 1192/93 heilig
gesprochenen Bernward von Hildesheim (um 960–
1022) das Buch nicht geschrieben. Gleichwohl
scheute dieser bedeutende Kirchenmann keine
Kosten und Mühen und nahm wahrscheinlich
direkten Einfluss auf die Gestaltung des Psalters.
Dieses Buch stellt den 2007 für die Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel erworbenen BernwardPsalter – ein bedeutendes Zeugnis der Kultur- und
Frömmigkeitsgeschichte des frühen 11. Jahrhunderts
– in einer reich bebilderten Ausgabe vor.
AUSLEIHEN IN ANDERE AUSTELLUNGEN
Die Herzog August Bibliothek unterstützt die Ausstellung „Der Architekt. Geschichte und
Gegenwart eines Berufstandes“ des Architekturmuseums der TU München (27.9.12-3.2.13) für
drei Monate mit einem Druck und 4 Porträts.
PERSONALIA
Cosima Walter hat am 1. September ein Praktikum in der Stabsstelle Erhaltung und Restaurierung
begonnen, welches sie auf das Studium vorbereitet. Frau Walter hat nach ihrem Abitur 2011 bereits
ein halbes Jahr in einer Restaurierungswerkstatt in Italien gearbeitet. Diese Erfahrungen möchte sie
durch ihr einjähriges Praktikum erweitern und anschließend Restaurierung von Graphik, Archivund Bibliotheksgut studieren.
Doreen Mußmann begann ebenfalls am 1. September ihr einjähriges Praktikum in der
Restaurierungswerkstatt. Sie hat nach dem Abitur bereits eine Ausbildung zur Buchbinderin gemacht
und einige Zeit in diesem Beruf gearbeitet. Nun möchte sie sich mit dem Praktikum auf ihr Studium
der Restaurierung vorbereiten.
Inken Müller hat am 1. September ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur begonnen. Die Abiturientin
aus Börßum wird ein Jahr in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mitarbeiten und
möchte danach ein geisteswissenschaftliches Studium anschließen.
Stefan Laube begann im Rahmen des Aufbaus eines Forschungsverbundes zwischen Marbach,
Weimar und Wolfenbüttel am 1. September seine Arbeit als Forschungskoordinator. Er hat ein
Studium der Geschichte und der Philosophie absolviert und 1997 promoviert. Zuletzt lehrte der
Privatdozent an der Humboldt-Universität zu Berlin.
38
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
„Wo bleibt Europa?“ fragte Helwig Schmidt-Glintzer am 10. September in der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung mit seinem Artikel über „Die entscheidende Rolle Chinas im 21. Jahrhundert“.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.2012, S. 8.
NDR1 berichtete am 18. September in der Sendung „Kulturspiegel“ von der Ausstellung „Unter
Minervas Schutz – Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“.
Dirk Liebenow stellt in seinem Bericht das Leben und Wirken Joachim von Sandrarts dar.
Interviews gaben die Kuratorin Christina Posselt und Direktor Helwig Schmidt-Glintzer. NDR1,
18.09.2012.
Mit „Malen wie ein alter Römer. Herzog August Bibliothek zeigt Ausstellung über den
Barock-Künstler Sandrat“ informierte Florian Balle im Kulturteil der Braunschweiger Zeitung
seine Leser über die am 2. September eröffnete Ausstellung „Unter Minervas Schutz. Bildung durch
Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie“. Braunschweiger Zeitung, 19.09.2012, S.16.
Shirin Schönberg berichtete am 28. September in der Braunschweiger Zeitung mit dem Beitrag
„Kultur für ein Jahr – Jugendliche beginnen FSJ und Freiwilligendienst“ über die vier
Einrichtungen und fünf Jugendlichen in Wolfenbüttel, die in diesem Jahr an dem Bundesfreiwilligen
Dienst/Freiwilligen Sozialen Jahr im Kulturbereich teilnehmen. In der Pressestelle der Herzog
August Bibliothek arbeitet seit Anfang des Monats Inken Müller. Braunschweiger Zeitung,
28.09.2012, S. 39.
AUSBLICK
Boris Kusnezow (Klavier) wird am Samstag, den 13. Oktober um 20 Uhr in der Augusteerhalle
„Klaviermusik der Romantik und Moderne“ spielen. Das Konzert wird vom Michael Praetorius
Collegiums Wolfenbüttel e.V. organisiert.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ der Freunde der Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel e.V. wird Manfred Flotho (Wolfenbüttel) am 16. Oktober um 20 Uhr in
der Augusteerhalle über „Das Recht im Spiegel der Kultur“ sprechen.
Michael Kumpfmüller liest am 24. Oktober um 19.30 Uhr im Gartensaal des Lessinghauses aus
seinem Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“. Diese Autorenlesung ist eine Veranstaltung der
Lessing-Akademie e.V.
Ulrike Gleixner referiert am 25. Oktober um 14.15 Uhr in einem Werkstattgespräch zum Thema
„Ein protestantisches ‚Empire’ begründen – das Hallesche Missionsnetzwerk im 18.
Jahrhundert“. Ort ist der Seminarraum im Zeughaus.
***
www.hab.de
39
***
Monatsbericht Oktober 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Was unsere Gesellschaft ausmacht – 10 Jahre
Wolfenbütteler Gespräche. Die Veranstaltungsreihe
„Wolfenbütteler
Gespräche.
Religionen
in
der
Zivilgesellschaft“ wurde 2002 mit der Diskussion über das
Verhältnis von Individuum, Gesellschaft und Staat eröffnet,
in diesem Jahr wird sie 10 Jahre. Aus diesem Anlass luden
die Herzog August Bibliothek und das Landesbüro
Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung zu einer
Jubiläumsfeier am 4. Oktober in die Bibliotheca Augusta
ein.
Die „Wolfenbütteler Gespräche“ waren immer Forum
gesellschaftspolitischer
und
gesellschaftskritischer
Auseinandersetzungen. Das 10-jährige Bestehen bot nun
die Chance eines Resümees. Die fünf langjährigen
Wegbegleiter dieser Gesprächsreihe zogen jeweils in kurzen
Impulsstatements Bilanz – über den Zustand der
Gesellschaft, den Verlauf der Gesprächsreihe und die
allgemeine politische Lage in unserem Land. Genau wie die
Wolfenbütteler Gespräche der vergangenen zehn Jahre:
kritisch, ehrlich und aktuell.
Emil Siemeister – „Sein und Schein in Buchgestalt“ –
neue Malerbuchausstellung. Die Malerbuchausstellung
„Sein und Schein in Buchgestalt“ mit Werken des
Österreichers Emil Siemeister wurde am 5. Oktober
eröffnet. Der Verleger Wulf D. von Lucius hielt den
Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Konzeption versus
Naturgeschehen – Zum Bücherkosmos von Emil
Siemeister“.
In der Ausstellung kann der Besucher sehen, wie Bilder in
Bücher
gelangen.
An
den
Wänden
hängen
Einzelblattzeichnungen, die vorerst nur als Zeichnungen
geplant waren. In weiterer Folge – oder durch andere
Arbeitsprozesse – ist es möglich, diese Zeichnungen als
Grundlage und Ausgangspunkt für ein Buch einzusetzen.
Dabei kann sich die Ursprungsform der Zeichnung
vollkommen verändern, weil sie erst so für das Buch
brauchbar wird. Siemeister: „Einerseits ist ein kalkuliertes
Konzept als Vorbereitung für die Herstellung vonnöten,
andererseits spielt der Zufall in diesem Prozess eine große
40
Rolle“. Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Januar 2013 zu
sehen.
Alexandra Conunova, die im März 2012 eine Konzert in
der Reihe „Next Generation. Junge Streicher Solo“ an der
Herzog August Bibliothek gab, gewann den 8. Joseph
Joachim Violinwettbewerb in Hannover. Zum Abschluss
am 13. Oktober haben die Preisträgerinnen und Preisträger
einem begeisterten Publikum ein festliches Gala-Konzert
geboten, allen voran die beiden Gewinnerinnen Alexandra
Conunova-Dumortier und Dami Kim.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Der Wolfenbütteler Arbeitskreis für Renaissance-Forschung tagte vom 8. bis 10. Oktober unter der
Leitung von Jürgen Leonhardt (Tübingen) und Gerrit Walther (Wuppertal) zum Thema
„Sprachentwicklung und Sprachpolitik in der Renaissance“. Die Komiteesitzung fand am 8.
Oktober unter der Leitung von Klaus Bergdolt (Köln) statt. Jörg Robert (Würzburg/Tübingen) hielt im
Rahmen der Tagung am 8. Oktober einen öffentlichen Abendvortrag zur Normierung der deutschen
Sprache in der frühen Neuzeit: „Ideale Idiome – Normsprache und Sprachnorm in der Frühen
Neuzeit“.
Alessio Panichi (Lucca) referierte am 15. Oktober im Stipendiatenkolloquium über „Discussing
Politics, Ethics and Religion in the seventeenth Century: Kaspar Schoppe’s Paedia politices and
its Readers”.
Manfred Flotho sprach im Rahmen der Vortragsreihe „Freunde referieren für Freunde“ der Gesellschaft
der Freunde der Herzog August Bibliothek am 16. Oktober über „Das Recht im Spiegel der Kultur“.
In einer Veranstaltung der Lessingakademie bot Erich Unglaub (Braunschweig) am 18. Oktober einen
Vortrag mit Bildern zu „Hermann Hesse und die Kultur des Tessin“.
Am 18. und 19. Oktober nahmen Christian Heitzmann und Torsten Schaßan in der Bayerischen
Staatsbibliothek am Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Handschriftenzentren teil. Dabei wurde über den
Fortgang der Katalogisierung und Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften in Deutschland und
die Weiterentwicklung der Handschriftendatenbank Manuscripta Mediaevalia beraten.
Am 19. Oktober hielt Thomas Stäcker in Stuttgart im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des
Vereins für Bibliothekare einen Vortrag zum Thema „Das Projekt Emblematica online der Herzog
August Bibliothek mit besonderer Berücksichtigung theologischer Bezüge“.
Am 22. Oktober referierte Thomas Stäcker an der Manchester Metropolitan University (Manchester,
UK) zum Thema „Emblematica online – New Directions in Humanities Research“.
Petra Feuerstein-Herz leitete auf dem 10. Symposium Handschriften und Alte Drucke in Blaubeuren
(22.-24. Oktober) eine Sektion mit dem Thema „Antiquarische Bestandsergänzung im Zeitalter des
Internet“ und hielt am 23. Oktober einen Vortrag zum Thema „Original oder digitale Kopie?
Antiquarische Bestandsergänzung und universaler Sammelauftrag“. Almuth Corbach referierte bei
dem Symposium am 22. Oktober über „Bestandsschutz bei der Digitalisierung“.
Ulrike Gleixner hielt im Rahmen der Ringvorlesungen im Wintersemester 2012/13 an der Universität
Paderborn am 23. Oktober einen Vortrag zum Thema: „Weibliche Bildungswege in der Frühen
Neuzeit“.
41
Während der 3. Tagung der Konferenz nationaler Kultureinrichtungen „KULTUR!GUT!SCHÜTZEN!
Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive und Bibliotheken“ führte Almuth Corbach
zusammen mit Tekla Krebs (Landesmuseum Braunschweig) am 23. Oktober in Schloss Glienicke Berlin
einen Workshop durch zu „Grundlagen der Präventiven Konservierung“.
In der Reihe „Bei Lessing zu Gast“ der Lessing-Akademie las am 24. Oktober Michael Kumpfmüller aus
seinem Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“.
„Wirtschaften im Reich Gottes. Die dänisch-hallesch-englische Indienmission im 18.
Jahrhundert“ Über die ökonomischen und kommunikativen Abläufe in der Organisation dieser Mission
referiert Ulrike Gleixner am 25. Oktober in einem Werkstattgespräch.
Helwig Schmidt-Glintzer, hielt am 26. Oktober die Festrede „Wer Chinesisch lernt, dem steht die
Welt offen“ anlässlich der Einrichtung des ersten deutschen Lehramtsstudiengangs Chinesisch an der
Universität Tübingen.
Das Stipendiatenkolloquium hörte am 29. Oktober David Gehring (Durham) zu „From PanProtestantism to Anti-Calvinism in Anglo-German Relations, c. 1555-1625“.
Anlässlich der aktuellen Ausstellung „Unter Minervas Schutz – Bildung durch Kunst in Joachim von
Sandrarts Teutscher Academie“ hielt Esther Meier (Dortmund) am 30. Oktober einen Vortrag, in dem
sie ihre Ergebnisse einer detaillierten Analyse der Altargemälde Joachim von Sandrarts präsentierte.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE
Die Oskar Kämmer Schule in Braunschweig bereitete vom 15. bis 17. Oktober ihren 12. Jahrgang auf
die im Frühjahr 2013 anzufertigenden Facharbeiten im Rahmen eines Schülerseminars vor: Die
Schülerinnen und Schüler wählten ihre Übungsarbeiten aus den folgenden Themenkreisen: Kindeswohl,
Pädagogik im 18. Jahrhundert, Stellung der Frau, Aufklärung und Islam, pädagogische Funktion von
Märchen.
Am 18. Oktober erkundete der 11. Jahrgang des Gymnasiums Martineum, Halberstadt die
Lebensspuren Lessings in Wolfenbüttel.
Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Leistungskurses am Gymnasium im Schloss Wolfenbüttel
forschten vom 14. bis 19. Oktober im Rahmen des Schüleraustausches zwischen der Herzog August
Bibliothek und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar zu Schillers Drama „Kabale und Liebe“.
Das bürgerliche Trauerspiel ist Thema des kommenden Zentralabiturs Deutsch in Niedersachsen.
KONZERTE
Boris Kusnezow spielte auf Einladung des Michael
Prätorius Collegiums Wolfenbüttel e.V. am 13. Oktober
Klaviermusik der Romantik und Moderne. Der Pianist
führte in repräsentativen Schritten durch die wesentlichen
Gattungen der Klavierliteratur des 19. Jahrhunderts bis ins
20. hinein mit Werken von Beethoven, Brahms, Debussy
und Toru Takemitsu.
42
MEILENSTEINE DER FORSCHUNGSPROJEKTE
Seit September 2012 sind auf dem Internetportal des
Helmstedt-Projektes (http://uni-helmstedt.hab.de) die
Matrikel der Universität für den Zeitraum 1636 bis 1810
mit
insgesamt
knapp
30.000
Einträgen
zu
Universitätsbesuchern und Universitätsangehörigen über
eine Datenbank abfragbar. Der Zeitraum 1574/76-1636
folgt bis zum Ende des Jahres; die gesamte Matrikeledition
steht zudem vollständig als Digitalisat zur Verfügung.
Im Rahmen des Oberhofpredigerprojektes wurde als
didaktische Komponente ein E-Learning-Modul zur
„Politikberatung in der Frühen Neuzeit“ fertiggestellt.
Entstanden ist es in Kooperation mit den Projektpartnern
am Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der
Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück. Das Modul ist
frei
zugänglich
über
das
Forschungsportal
www.oberhofprediger.de.
VERÖFFENTLICHUNGEN
Die Gemälde der Herzog August Bibliothek
Wolfenbüttel. Bestandskatalog. Von Michael Wenzel
unter Mitarbeit von Bärbel Matthey. Wolfenbütteler
Forschungen Bd. 133. 2012. 592 S. mit 456 vorwiegend
farbigen Abb. ISBN: 978-3-447-06773-7, € 168,–
Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel besitzt nicht
nur eine der weltweit bedeutendsten Büchersammlungen,
sondern auch einen Bestand an Gemälden, Pastellen und
Miniaturen, der mit diesem Katalog erstmals in seiner
Gesamtheit vorgestellt wird. Die 150 Werke umfassende
Sammlung gehört zum historischen Erbe des Hauses und
war einst Teil des Ausstattungsprogramms der berühmten
Wolfenbütteler
Bibliotheksrotunde.
Gemäß
ihrem
Aufbewahrungsort handelt es sich zumeist um Porträts von
Gelehrten
und
Mitgliedern
des
braunschweiglüneburgischen Herzoghauses, zudem sind Historien,
Veduten und allegorische Darstellungen enthalten.
Der Band beinhaltet eine Einführung zur Geschichte der
Sammlung und erschließt im Katalogteil jedes Gemälde in
Einzelanalysen mit Angaben zu materiellem Bestand,
Provenienz und Forschungsgeschichte sowie mit einer
umfassenden kunsthistorischen Würdigung, die unter
anderem Fragen von Zuschreibung und Datierung,
Ikonographie und Kontext erörtert. Biographien von
Künstlern und Dargestellten, Verzeichnisse zu Bildinhalten
und ehemaligen Besitzern, eine Stammtafel und ein Register
runden den Band ab.
43
PERSONALIA
Am 1. Oktober hat Stefania Salvadori als wissenschaftliche Mitarbeiterin ihre Arbeit an der Herzog
August Bibliothek aufgenommen. Sie arbeitet im Projekt „Erschließung des Briefwechsels von Johann
Valentin Andreae“.
Hartmut Beyer startete am 1. Oktober als stellvertretender Leiter in der Forschungsabteilung.
Am 15. Oktober begann Anne Liewert ihr Referendariat an der Herzog August Bibliothek.
Jennifer Bunselmeier unterstützt seit dem 15. Oktober das Projekt „Kritische Gesamtausgabe der
Schriften Andreas Bodensteins von Karlstadt“ als wissenschaftliche Hilfskraft.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Für die Braunschweiger Zeitung berichtet Martin Jasper über die Jubiläumsveranstaltung der
„Wolfenbütteler Gespräche. Religionen in der Zivilgesellschaft: „Was hält die Gesellschaft zusammen?
Zehn Jahre Wolfenbütteler Gespräche – Diskussion in der Bibliothek“. Braunschweiger Zeigung, 6.
Oktober 2012, S. 14.
Rainer Sliepen kommentiert die Ausstellungseröffnung „Emil Siemeister: Schein und Sein in Buchgestalt:
„Wie Bilder in die Bücher kommen. Herzog August Bibliothek eröffnet neue Ausstellung über
Arbeit und Werk von Emil Siemeister“. Braunschweiger Zeitung, 8. Oktober 2012, S. 34.
Über den neuen Forschungsverbund von Wolfenbüttel, Weimar und Marbach berichteten verschiedene
überregionale Medien: „Wolfenbüttel, Weimar und Marbach forschen gemeinsam“, Hannoversche
Allgemeine (23. Oktober 2012, S. 6); „Das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Klassik Stiftung
Weimar und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel haben einen Forschungsverbund
gegründet“, Süddeutsche Zeitung (23. Oktober 2012, S. 11); „Marbach, Weimar und Wolfenbüttel
gründen Forschungsverbund“, Der Tagesspiegel (23. Oktober 2012, S. 19); „Marbach, Weimar und
Wolfenbüttel vereint“, Die Welt (23. Oktober 2012);
AUSBLICK
Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek lädt zu einem Konzert am Sonntag, 11.
November 2012, um 17.00 Uhr in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek ein. Das
Vokalensemble ARTonal und Jürgen Ehlers (Orgel und Klavier) spielen Werke, die einst am
Wolfenbütteler Hof erklangen und Werke der Romantik für Chor und Klavier.
Neukatalogisierung der Helmstedter Handschriften – Werkstattgespräch: Die Herzog August
Bibliothek verfügt gegenwärtig über 1017 mittelalterliche Handschriften aus Helmstedt. Über deren
Katalogisierung referiert Bertram Lesser am Donnerstag, 15. November 2012, um 14.45 Uhr im
Seminarraum des Zeughauses.
Cord Berghahn (Braunschweig) hält in einer Veranstaltung der Lessing-Akademie e.V. am 15. November
2012, um 19.30 Uhr im Gartensaal im Lessinghaus einen Vortrag über: „Mendelssohn und die
Übersetzung von Rousseau“. Der Eintritt ist frei.
***
www.hab.de
44
***
Monatsbericht November 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Richtfest für das neue Magazin. Auf dem Grundstück
Lessingstraße 13 wurde am 20. November das Richtfest für
das neue Magazingebäude der Wolfenbütteler Bibliothek
gefeiert. „Die Herzog August Bibliothek als Zentrum der
Altbestandspflege, als Zentrum für das Alte Buch in
Norddeutschland wird auch kommenden Forschergenerationen die Originale der Vergangenheit zeitnah zur
Verfügung stellen“, so Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor
der Herzog August Bibliothek. Nach einer Begrüßung
durch Renate Müller-Steinweg, Leiterin des Staatlichen
Baumanage-ments Braunschweig, und durch Helwig
Schmidt-Glintzer, richtete der Polier der Rohbaufirma
Strabag seinen Richtspruch an die Gäste. Anschließend
fand im Zeughaus der Bibliothek der Richtschmaus statt.
Die Ministerin Johanna Wanka, Helwig Schmidt-Glintzer,
Katrin Rühland, Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt
Wolfenbüttel, und Landrat Jörg Röhmann richteten
Grußworte an die anwesenden Gäste.
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Ulrike Gleixner hielt im Rahmen der Internationalen Konferenz „Pietismus und Ökonomie ca. 16501750“, die am 1. und 2. November am Erbacher Hof in Mainz stattfand, einen Vortrag in der Sektion I
„Ökonomische Praxis“ zum Thema: „Wirtschaften im Reich Gottes: Die dänisch-hallesch-englische
Indienmission“.
Im Rahmen des „3. Deutsch-russischen Arbeitsgesprächs zur Buchgeschichte“, 1. bis 3. November an der
Philipps-Universität Marburg, hielt Patrizia Carmassi am 1. November einen Vortrag mit dem Titel
„Zeit und Reform in mittelalterlichen Handschriften aus Halberstadt“.
Elizabeth Harding referierte bei der Tagung „Zeitenschwellen, Umbruchszeiten, Epocheneinteilungen.
Neues aus der Geschlechtergeschichte?“, 1. bis 3. November, welche zugleich 18. Jahrestagung des
Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit war, zum Thema „Ein Hagestolz wie
Platon: Ehelosigkeit als epochales Männlichkeitskonzept um 1700?“.
45
Beim 5. Marburger Personalschriften-Symposion „Leichenpredigten als Medien der Erinnerungskultur im
europäischen Kontext. Neue Ergebnisse und Perspektiven“, das vom 1. bis 3. November in Marburg
unter der Leitung von Eva-Maria Dickhaut stattfand, hielt Jill Bepler einen Vortrag zum Thema
„Fürstinnenbibliotheken in Leichenpredigten – Leichenpredigten in Fürstinnenbibliotheken“.
Unter der Leitung von Erich Unglaub (Braunschweig) und Monika Fick (Aachen) tagte die LessingAkademie in Kooperation mit der Lessing Society und unterstützt von der Fritz Thyssen Stiftung für
Wissenschaftsförderung vom 7. bis 9. November im Bibelsaal der Bibliotheca Augusta zum Thema
„Lessings Hamburgische Dramaturgie im Kontext des europäischen Theaters im 18.
Jahrhundert“.
Im Rahmen des Kolloquiums des Lehrstuhls für Frühe Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin
hielt Stefan Laube am 7. November einen Vortrag über das Thema „Von Krokodilen, Einhörnern,
Straußeneiern. Der frühneuzeitliche Kirchenraum als Naturalienkabinett“.
Vom 9. bis 10. November unter der Leitung von Johannes Helmrath (Berlin) eine Komiteesitzung des
Mediävistischen Arbeitskreises der Herzog August Bibliothek statt.
Das Stipendiatenkolloquium hörte am 12. November Charlotte Smith (Melbourne) zu „Apocalyptic
Warfare, Exotic Sultans and Expanding World Views: Depictions of Turks in Northern Europe,
1500-1800“.
Im Zuge einer Führung durch die Digitalisierungs- und Fotowerkstatt wurden am 13. November die
technischen Verfahren für Reproduktion von Drucken, Handschriften, und Landkarten erklärt und die
Bedeutung der Digitalisierung für die Sicherung des kulturellen Erbes erläutert.
Helwig Schmidt-Glintzer referierte am 15. November im Rahmen der Veranstaltungsreihe „The
European Miracle. Vorträge über die europäische Epoche der Welt“ des Weiterbildungsstudiengangs
Applied History der Universität Zürich über das Thema „Parallelen und Sonderwege: Europa und
China seit dem 12. Jahrhundert“.
Über „Neukatalogisierung der Helmstedter Handschriften: Ergebnisse und Perspektiven“
referierte Bertram Lesser am 15. November in einem Werkstattgespräch.
In einer Veranstaltung der Lessing-Akademie am 15. November hielt Cord Berghahn (Braunschweig)
den Vortrag „Meine Gedanken von der seltsamen Meinung dieses Weltweisen“: Moses
Mendelssohn übersetzt Rousseau und erklärt ihn Lessing.
Monika Müller referierte am 15. November am Historischen Seminar der Universität in Göttingen zum
Thema „Der Bilderstreit und die Folgen für die Kunst“.
Thomas Stäcker hat am 15. und 16. November auf Einladung des Goethe Institutes einen von der
Nationalbibliothek in Sri Lanka organisierten Workshop zum Thema Digitalisierung von Kulturgut
gegeben.
Unter der Leitung von Robert Schnepf (Halle) tagte die Spinoza-Gesellschaft vom 16. bis 17. November
zum Thema „Aufgeklärte Toleranz: Spinoza, Lessing und die Moderne“.
Ulrike Gleixner nahm am 19. November an der Beiratssitzung des externen Wissenschaftlichen Beirates
im Landesforschungsschwerpunkt „Aufklärung – Religion – Wissen“ an der Martin Luther-Universität
in Halle teil.
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Franckeschen Stiftungen (Halle a.d. Saale) hielt Stefan Laube
am 21. November den Vortrag „Neu entdeckt und neu erworben“ zu der von ihm verfassten
Abhandlung „Von der Reliquie zum Ding. Heiliger Ort – Wunderkammer – Museum“.
46
Am Department of Art History der University of York sprach Monika Müller am 22. November über
„The Schedula diversarum artium – the first treatise on artistic techniques in Medieval Times”.
Für das Stipendiatenkolloquium hielt Dittmar Dahlmann (Bonn) am 26. November einen Vortrag zum
Thema „Peter Simon Pallas und sein wissenschaftliches Werk“.
Im Rahmen des Forschungs- und Examenskolloquiums des Lehrstuhls Geschichte der Frühen Neuzeit
der Universität Osnabrück referierte Matthias Meinhardt am 27. November über „Flexibilität und
Beharrlichkeit. Der soziale und politische Aufstieg des Hofpredigers Basilius Sattler (1549-1624)“.
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE
17 Studentinnen und Studenten des renommierten Lycée Blomet Paris besuchten vom 7. bis 12.
November Wolfenbüttel, um an einem Schülerseminar in der Herzog August Bibliothek teilzunehmen. Sie
wurden von Madeleine Kiehlmann über die deutsche Aufklärung, Lessings Wirken in Wolfenbüttel und
sein Trauerspiel Emilia Galotti informiert.
Im Rahmen des Schülerseminars beschäftigten sich vom 19. bis 21. November 22 Schülerinnen und
Schüler der Albrecht-Thaer-Schule in Celle mit Themen aus dem Bereich der Romantik. Fragen des
Epochenumbruchs um 1800 standen im Mittelpunkt ihrer Forschungen.
KONZERTE
Das Vokalensemble ARTonal war am 11. November auf
Einladung der Gesellschaft der Freunde der Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel e.V. zu Gast in der Bibliothek. Auf
dem Programm standen Werke, die einst am
Wolfenbütteler Hof erklangen und Werke der Romantik für
Chor und Klavier.
MEILENSTEINE DER FORSCHUNGSPROJEKTE
Neue DFG Netzwerke
„Materielle Kultur und Konsum im Europa der Frühen Neuzeit/Material Culture and Consumption in
Early Modern Europe“ ist das Rahmenthema einer Forschergruppe, welche die DFG ab dem kommenden
Jahr für drei Jahre fördert. Die Forschergruppe vereint zwölf Historiker und Kunsthistoriker, die an
Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland, den Niederlanden,
Großbritannien, Italien und der Schweiz beschäftigt sind, unter ihnen Elizabeth Harding und Michael
Wenzel von der Herzog August Bibliothek. Koordinatorin ist Julia Schmidt-Funke von der Universität
Jena. Ziel dieses Netzwerkes ist es, die Diskussion um das Thema Konsum und materielle Kultur aus der
Perspektive der historischen Kunst-, Kultur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaft durch mehrere
Arbeitsgespräche zu beleben und die Ergebnisse in Form eines Einführungswerks zu dokumentieren.
Nach einigen Planungsrunden wird das erste ordentliche Treffen im Sommer 2013 in Wolfenbüttel
stattfinden. Es werden weitere fünf Veranstaltungen folgen (unter anderem in Venedig und Cambridge).
An einem weiteren DFG-Netzwerk ist Patrizia Carmassi mit dem Thema „Die liturgischen Quellen
Halberstadts und die Herausbildung einer kirchlichen Identität im Mittelalter“ beteiligt. Ziel des
internationalen Netzwerkes „Zeitenwelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung
47
im frühen und hohen Mittelalter“ aus 11 Wissenschaftlern ist es, Zeit und Raum als Grundbedingungen
unserer Existenz in den Blick zu nehmen. Mit einer Reihe wichtiger Arbeiten zur historischen
Wahrnehmung von Raum hat sich die Mediävistik in die aktuelle Debatte eingeschaltet. Die Kategorie der
Zeit jedoch blieb bislang weitgehend unberücksichtigt und eben diese Forschungslücke möchte das
Projekt füllen, indem es Prozesse beleuchtet, die zur Konstruktion und Konstitution zeitlicher
Zusammenhänge beitrugen. In 2012 haben dazu bereits zwei Netzwertreffen stattgefunden, zuletzt im Juli
2012 an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen.
AUSLEIHEN IN ANDERE AUSTELLUNGEN
Die Herzog August Bibliothek unterstützt die Ausstellung „Kinderbibeln in Bildern vom Holzschnitt
bis zum Comic. Evangelisch – katholisch – jüdisch“, die von 1. November bis 9. Februar in der
Landesbibliothek Oldenburg gezeigt wird, durch die Leihe einer Kinderbibel aus dem 18. Jahrhundert.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen von 17. November bis 4. März in der Ausstellung
„Zwischen Orient und Okzident. Kunstschätze des Kreml von Ivan dem Schrecklichen bis Peter
dem Großen“ die Reiserelationen Hainhofers aus dem Bestand der Herzog August Bibliothek.
PERSONALIA
Der Stiftungsrat der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha bestätigte Helwig Schmidt-Glintzer als
Mitglied des Beirats.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Über den neuen Forschungsverbund von Wolfenbüttel, Weimar und Marbach berichteten in den
Kurzmeldungen des Kulturteils die Frankfurter Allgemeine Zeitung (27. November, S. 32) und die
Evangelische Zeitung (4. November, S. 19).
Das Richtfest des neuen Magazingebäudes wurde in verschiedenen Medien kommentiert: „Buchschätze
der Bibliothek werden im neuen Magazin adäquat untergebracht“ Braunschweiger Zeitung (21.
November, S. 33), „Richtfest für neues Magazin der HAB gefeiert – Ministerin Wanka:
››Besonderer Ort des Wissens‹‹“ Wolfenbütteler Schaufenster (21. November, S. 3), „Herzog August
Bibliothek mit neuem Magazingebäude“ Hamburger Abendblatt (21. November, Online), „››Keine
historischen Richtsprüche weit und breit‹‹, dem Richtfest des neuen Magazins der HAB
mangelte es sonst an nichts“ wolfenbuettelheute.de (20. November).
AUSBLICK
Das Louis Spohr Musikforum Braunschweig lädt am Sonntag, 16. Dezember 2012, um 19.00 Uhr zu
einem Klavierkonzert in die Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ein. Die Pianistin
Marie Rosa Günter spielt Werke von Mozart und Chopin. Der Eintritt ist frei.
Gerd Winner im Gespräch mit Helwig Schmidt-Glintzer und Susanne Rode-Breymann:
Veranstaltung im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Dialoge zwischen Kunst und
Wissenschaft“ am 18. Dezember 2013 um 18.00 Uhr an der Hochschule für Musik, Theater und Medien
Hannover im Hörsaal 202. Der Eintritt ist frei.
Ulrich Wickert liest am 9. Januar um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta aus seinem
neuem Buch „Neugier und Übermut – Von Menschen, die ich traf“. Mit einer Einführung von
Sigmar Gabriel. Eintritt frei – Anmeldung erbeten: 05331/808-214.
48
***
www.hab.de
***
Monatsbericht Dezember 2012
BESONDERE NACHRICHTEN
Neue Homepage: Am 6. Dezember um 12.00 Uhr ging
die neue Internetseite der Herzog August Bibliothek online.
Die gewohnten Inhalte werden hier auf einer neu
gestalteten Oberfläche für die Benutzer bereitgestellt. Diese
wirkt durch Bilder und große Bedienfelder nicht nur
freundlicher, sondern ermöglicht auch eine einfachere und
schnellere Bedienung. Nützliche Funktionen sind unter
anderem ein Veranstaltungskalender oder ein Newsticker,
der die Besucher der Homepage immer über die
wichtigsten Nachrichten der Herzog August Bibliothek
informiert. Erreichbar ist die Seite weiterhin unter
www.hab.de
Bibliothek erwirbt seltene Drucke und Handschriften
der frühen Neuzeit. Mit Sondermitteln des
Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und
Kultur in Höhe von 150.000 Euro ist es der Herzog August
Bibliothek gelungen, eine Reihe von seltenen Werken aus
dem antiquarischen Handel in öffentlichen Besitz zu
übernehmen.
Nachdem die Bibliothek seit mehr als 20 Jahren als Mitglied
der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke
deutschsprachige und in Deutschland gedruckte Werke des
17. Jahrhunderts zum Ausbau ihrer historischen
Sammlungen erwirbt, konnten nun mit Mitteln des Landes
Niedersachsen einige äußerst seltene Werke der
internationalen Buchproduktion der Frühen Neuzeit
angekauft werden. Das Ministerium für Wissenschaft und
Kultur ermöglichte damit auch den Erwerb eines
Konvoluts von rund 60 Drucken aus der Sammlung des im
Jahr 2011 verstorbenen Barockforschers Friedhelm Kemp,
49
der über Jahrzehnte mit der Wolfenbütteler Bibliothek eng
verbunden war. Details zu einzelnen Handschriften und
Drucken sind in der Kategorie BESONDERE
NEUERWERBUNGEN dargestellt (s.u.).
VORTRÄGE VON MITARBEITERN UND STIPENDIATEN SOWIE
VERANSTALTUNGEN AN DER BIBLIOTHEK
Vom 3. bis 4. Dezember fand die Gasttagung „Bauten – Rituale – Aufführungen:
Medieninnovationen im Nordeuropa des 17. Jahrhunderts / Architecture – Rituals –
Performances: Media Innovations in 17th-century Northern Europe” unter der Leitung von
Johannes Süßmann statt. Im Rahmen der Tagung gab Dietrich Erben am 3. Dezember in einem
öffentlichen Vortrag mit anschließender Forumsdiskussion einen „Ausblick auf die ‚Barockisierung’
der Gegenwart“.
Im Kolloquium der Forschungsgruppe „Apokalypse“ der Theologischen Hochschule Wuppertal hat
Monika Müller am 5. Dezember einen Vortrag zum Thema „Apokalypsenzyklen in West und Ost (9.17. Jahrhundert)“ gehalten.
Am 6. Dezember hat Helwig Schmidt-Glintzer an der Shanghai International Studies University (SISU)
im Rahmen des Graduierten Programms einen Vortrag zum Thema „Von blanken Spiegeln und
lichten Seelen. Ostwestliche Gedanken zu Heiterkeit und Erlösung“ gehalten.
Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek e.V. veranstaltete am 7. Dezember in der
Augusteerhalle einen Abend der Begegnung, zu der auch die Stipendiaten und Gäste der
Bibliothek eingeladen waren.
Unter der Leitung von Petra Feuerstein-Herz fand am 8. Dezember ein Gastseminar der Hochschule
Hannover zum Thema „Buch und Bibliothek in der Frühen Neuzeit“ statt.
Das Stipendiatenkolloquium hörte am 10. Dezember einen Vortrag von Giovanni Ferroni über „Marco
Antonio Flaminio (1498-1550). Grundlage für eine Bibliographie und eine Rezeptionsgeschichte“
In einem Werkstattgespräch am 13. Dezember stellte Michael Wenzel sein Projekt „Handeln mit
Kunst und Politik: Philipp Hainhofer – Kunstunternehmer und diplomatischer Akteur der frühen
Neuzeit“ vor.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Bei Lessing zu Gast“ lasen Susanne Maierhöfer und Helmut Berthold
am 13. Dezember im Lessinghaus Texte von Robert Gernhardt.
Unter der Leitung von Petra Feuerstein-Herz fand am 15. Dezember ein Gastseminar der Hochschule
Hannover zum Thema „Buch und Bibliothek in der Frühen Neuzeit“ statt.
Die Veranstaltung „Gerd Winner im Gespräch mit Helwig Schmidt-Glintzer und Susanne RodeBreymann“ im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Dialoge zwischen Kunst und
Wissenschaft“ fand am 18. Dezember an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
statt.
50
WOLFENBÜTTELER SCHÜLERSEMINARE
Eine Schülergruppe der Kooperativen Gesamtschule Leeste kam am 11. Dezember in die Herzog
August Bibliothek, um im Rahmen eines Schülerseminars nach Material zur Anfertigung einer Facharbeit
zu recherchieren.
Nach einer ausführlichen Einführung in die Benutzung der Bibliothek am 19. Dezember bekamen Schüler
des Gymnasiums im Schloss ebenfalls die Möglichkeit nützliche Informationen für ihre Facharbeiten zu
sammeln.
Am 14. und 21. Dezember 2012 beschäftigte sich eine weitere Schülergruppe des Gymnasiums im
Schloss in der Herzog August Bibliothek mit der Vorbereitung einer Veranstaltung zum Theater von
Herzog Heinrich Julius und der Musik von Michael Prätorius, die im März 2013 stattfinden soll.
KONZERTE
Auf Einladung des Louis Spohr Musikforums kam die
Pianistin Marie Rosa Günter am 16. Dezember in die
Herzog August Bibliothek. Die 21-jährige spielte Werke
von Wolfgang Amadeus Mozart und Frédéric Chopin.
BESONDERE NEUERWERBUNGEN
Sammelband mit 19 Manuskripten, 1620-1640. Signatur HAB: Cod. Guelf. 335 Noviss. 8°
Interessantes Konvolut von Manuskripten zur astrologischen und alchemischen Praxis aus der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zusammengetragen von dem in der Alchemiegeschichte
bekannten Coburger Juristen Philipp Döbner (geb. 1590), teils auch von seiner Hand. Enthalten
sind beispielsweise ein detailliertes Horoskop auf Döbner, erstellt von dem Coburger
Mathematiker Johann Christian Foman, sowie Texte mit alchemischen Rezepten.
Testamentum novum, per D. Erasmum Roterodamum noviss. recognitum. Frankfurt/ M. 1548.
Signatur HAB: Wt 745
Reich illustrierte Taschenausgabe des Neuen Testaments in der Bearbeitung von Erasmus von
Rotterdam, in dieser Ausgabe von 1548 nur in wenigen Sammlungen vorhanden. Die 12
kleinformatigen Monats-Holzschnitte sowie weitere 124 Textholzschnitte, teils handkoloriert,
stammen von dem deutschen Maler und Kupferstecher Hans Brosamer (1495-1554); enthalten
sind auch etliche zeitgenössische handschriftliche Anmerkungen und Besitzhinweise. Eine schöne
Ergänzung für die Wolfenbütteler Bibelsammlung.
Jean Gaspar Gevaerts: Pompa Introitus Honori Serenissimi Principis Ferdinandi Austriaci Hispaniarum
Infantis. Antwerpen 1641. Signatur HAB: Wt FM 13
Prachtvolles Festbuch mit rund 40 großformatigen Kupferstichen zum Einzug Ferdinands von
Spanien (1609/10-1641) in die Stadt Antwerpen 1635 nach seinem Sieg bei Nördlingen. Die
Kupferstiche stellen u.a. die von Peter Paul Rubens entworfene grandiose Festdekoration dar. Die
Stadt Antwerpen hatte dessen Schüler Theodor van Thulden sowie den mit Rubens eng
befreundeten Humanisten Jan Gaspar Gevaerts mit dieser aufwendigen Dokumentation der
Feierlichkeiten beauftragt, auch um durch den Verkauf einen Teil der hohen Festkosten
ausgleichen zu können. In deutschen Bibliotheken sind nur einige wenige Exemplare
51
nachzuweisen. Das nun von der HAB erworbene Stück enthält das bekannte Reiterporträt
Ferdinands, das nicht allen Exemplaren beigegeben wurde.
Tito Livio Burattini: Misura Universale Overo Trattato Nel Qual' Si Mostra come in tutti li Luoghi del'
Mondo. Wilna 1675. Signatur HAB: Wt 4° 117
Sehr interessantes und seltenes Werk zur Geschichte der Maßeinheiten. Der in Venetien geborene
und lange Zeit in Polen lebende Erfinder und Ägyptologe Tito Burattini (1617-1681) stellt ein von
ihm entwickeltes Einheitensystem vor, das sich aus einem Sekundenpendel ableitete, die
Längeneinheit sollte „metro cattolico“ (Universalmeter) lauten. Die in italienischer Sprache in
Wilna gedruckte Misura universale gelangte nur in wenige Sammlungen und war bislang in keiner
deutschen Bibliothek nachweisbar. Die Herzog August Bibliothek konnte nun im englischen
Handel das Exemplar aus der vor einigen Jahren aufgelösten Bibliothek der Earls of Macclesfield
erwerben.
Giuseppe Maria Mitelli: Caccia Giocosa. Ohne Ort 1684. Signatur HAB: Wt 2° 29
Äußerst seltene Erstausgabe eines bedeutenden Werks über die Vogeljagd von dem italienischen
Maler und Kupferstecher Giuseppe Maria Mitelli (1634-1718). Die Kupfer zeigen die
unterschiedlichen Methoden und teils seltsamen Techniken und Gerätschaften wie ferngezündete
Gewehre und Verkleidungen des Jägers. Bei dem erworbenen Exemplar handelt es sich um die
erste Ausgabe, die offensichtlich nur in sehr kleiner Auflage im Selbstverlag gedruckt wurde und
hier in einer eigenwilligen Form verbreitet wurde, indem alle Seiten aus je zwei Einzelblättern
zusammengeklebt sind, das obere jeweils mit einer Illustration, das untere mit erläuterndem Text.
Im 18. Jahrhundert erschienen eine Reihe von anderen Ausgaben, auch einige Übersetzungen in
deutscher Sprache, von der Erstausgabe ist jedoch bislang weltweit nur ein weiteres Exemplar
nachweisbar.
Jacques Grasset de Saint-Sauveur (1757-1810): Encyclopédie Des Voyages. Contenant l'abrégé
historique des mœurs, usages, habitudes domestiques, religions, fêtes, supplices, funérailles, sciences, arts,
et commerce de tous les peoples. Bd. 1-5. Paris 1796. Signatur HAB: Wt 4° 119
Umfassende Darstellung der Kleidung und Trachten der Ende des 18. Jahrhunderts bekannten
Völker von dem französischen Schriftsteller und Graphiker Jacques Grasset-Saint-Sauveur (17571810). Enthalten sind weit mehr als 400 handkolorierte Kupferstiche, geordnet nach den
Erdteilen Europa, Asien, Afrika und Amerika. Die Texte enthalten eine Fülle von geografischen
und ethnografischen Informationen und stellen einen wichtigen Beitrag auch für das HABProjekt zum Kulturtransfer dar.
VERÖFFENTLICHUNGEN
Das Jahresprogramm mit allen Terminen für das Jahr 2013
wurde am 18. Dezember veröffentlicht. Neben den Daten
unserer kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen,
sind die Öffnungszeiten der musealen Räume sowie der
Lesesäle und die wichtigsten Kontaktdaten zu finden. Das
Jahresprogramm kann als PDF auf der Startseite unserer
Homepage heruntergeladen werden: http://www.hab.de/
52
PERSONALIA
Der Kunsthistoriker Peter Schmidt (München) wurde ins Komitee des Mediävistischen
Arbeitskreises berufen.
DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN
Über den Katalog „Gemälde der Herzog August Bibliothek“ wurde in diversen Medien berichtet:
Besonders ausführlich ist der Artikel „Götter, Fürsten und Gelehrte“ von Martin Jasper. Der Journalist
widmete dem Gemäldekatalog zwei Seiten in der Wochenendbeilage der Braunschweiger Zeitung vom 6.
Dezember. Die Evangelische Zeitung berichtete am 23. Dezember im Artikel „Kosmos der Fürsten und
Gelehrten“ über den Gemäldekatalog. Romy Marschall veröffentlichte am 29. November ihren Artikel
„Berühmt für Bücher und jetzt auch Bilder – HAB stellt neuen Gemäldekatalog vor“ auf der
Internetseite wolfenbuettelheute.de. Das Wolfenbütteler Schaufenster schrieb am 2. Dezember
„Erstmalige Erfassung des historischen Gemäldebestands: Neuer Gemäldekatalog der Herzog
August Bibliothek“.
AUSBLICK
Am 13. Januar um 19.00 Uhr wird in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit
dem 1. Kammerkonzert die Konzertsaison 2013 des Louis Spohr Musikforums eröffnet. Es spielt das
Morpheus-Quartett. Darüber hinaus werden Mitglieder des Quartetts in einer Quintettbesetzung mit
Siegfried Dietrich, Kontrabass, und In-Kun Park, Klavier, auftreten. Eintritt: frei – Spenden sind
willkommen.
Zum Thema „Wolfenbütteler Schülerseminare – Zwischen wissenschaftspropädeutischer
Tradition und neuen Herausforderungen im Zeitalter von Google“ referieren Wilfried Seyfarth,
Madeleine Kielmann und Brigitte Wonneberg am Donnerstag, 17. Januar 2013, um 14.15 Uhr im
Seminarraum des Zeughauses.
Am 18. Januar findet um 15.30 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung „Unter Minervas Schutz.
Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts ‚Teutscher Academie‘“ statt. Preis: 5,- / 2,- /1,- € –
Anmeldung .
Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek e.V. und die Lessing-Akademie e.V. laden am
22. Januar um 19.30 Uhr zu einem Konzert anlässlich des 284. Geburtstag Lessings ein. Gespielt werden
Lessing-Lieder, vertont von Kozeluch, J.C.F. Bach, Beethoven, Haydn, und Lieder anderer Dichter,
vertont von Joseph Haydn, Richard Strauss, Franz Liszt, Gabriel Fauré. Es treten auf: Heidrun Blase
(Gesang), Gerrit Zitterbart (Klavier) und Rudolf Krieger (Rezitation). Karten: 15,-/10,-/5,- €.
***
www.hab.de
53
***