3. Konkrete Tradingtechniken
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3. Konkrete Tradingtechniken
Tradingtechniken mit Hebelprodukten Referent: Jörg Scherer 2008 Agenda Grundlagen der Technischen Analyse Money Management Konkrete Tradingtechniken | 2 Grundlagen der Technischen Analyse Definition Analyse des Marktgeschehens mithilfe von grafischen Kursverläufen (Charts), Umsätzen sowie statistischen Indikatoren Ziel Timing von Handelsentscheidungen durch frühzeitige Antizipation von Trendverläufen und Trendwenden Voraussetzung Märkte sind nicht effizient, d. h. die Kurse verlaufen in Trends | 3 Grundlagen der Technischen Analyse Widerstand und Unterstützung Widerstände und Unterstützungen stellen Hemmnisse im Kursverlauf dar wird ein Widerstand durchbrochen, wandelt er sich zur Unterstützung und vice versa Einflussfaktoren: Umsatz und Anzahl der Tests der entsprechenden Marke EUR/JPY | 4 Grundlagen der Technischen Analyse Methoden der Technischen Analyse Charttechnik Markttechnik Zyklenanalyse Trendanalyse Trendfolgende Trendfolger I. Elliot-Wave-Theorie Formationsanalyse Oszillatoren Fibonacci Umsatzanalyse Trendintensität Gann-Techniken Sentimentanalyse Volatilitätsind. Volumenind. Ziel: Trendanfang und -ende frühzeitig erkennen | 5 Chartformationen Charakteristika Trendbestätigungsformationen Trendumkehrformationen Flagge Doppelhoch und -tief Keil Dreifachtop und -boden Dreieck Schulter-Kopf-Schulter-Formation Rechteck Untertasse Wimpel Je länger ein Underlying zur Formationsausprägung benötigt, desto stärker wird die nachfolgende Kursbewegung ausfallen! | 6 Chartformationen Rechteck (Tradingrange) - trendbestätigend zwischen zwei horizontalen Trendlinien bildet sich eine Schiebezone die Kurse legen nach einer Trendbewegung eine Pause ein bei einem Aufwärtstrend sollte das Handelsvolumen während der Kursanstiege höher sein als das der Kursrückgänge, dies wird als Indiz für einen Ausbruch nach oben gewertet je länger die Ausbildung des Rechtecks dauert, desto stärker ist die Kursbewegung nach dem Ausbruch Kurs Erwartetes Kursziel Zeit | 7 Chartformationen Rechteck (Tradingrange) - trendbestätigend | 8 Chartformationen Doppeltop - Trendwende zwei markante Kurshochs und ein dazwischen liegendes zyklisches Tief bilden ein Doppeltop (M-Formation) durchbricht der Kurs die Nackenlinie, so gilt dies als Trendumkehr beim zweiten Anstieg liegen die Umsätze meist niedriger als beim ersten Anstieg die Triple-Top-Formation (Triple-Bottom) stellt eine Erweiterung dar, wobei das zusätzliche Hoch (Tief) in der Regel nicht mehr das Niveau des vorhergehenden erreicht Kurs Nackenlinie Erwartetes Kursziel Zeit | 9 Chartformationen Doppelformationen - Trendwende | 10 Agenda Grundlagen der Technischen Analyse Money Management Konkrete Tradingtechniken | 11 „The trend is your friend“ oder „Verluste begrenzen – Gewinne laufen lassen“ | 12 Money Management Ausgangspunkt: Nur das Risiko eines eingegangenen Trade lässt sich kontrollieren. Die absolute Höhe eines Gewinns hat nur wenig mit dem Einstieg zu tun! “Unter Money Management werden alle Methoden zur Steuerung des Kapitalseinsatzes, der Positionsgröße und der Risikokontrolle verstanden“ Im Rahmen des Money Managements zu klärende Fragen: Wie hoch ist mein gesamtes Trading-/Risikokapital? Wie viel Kapital wird pro Trade riskiert? Wann und wie werden Stopps gesetzt bzw. angepasst? Wo werden Profitziele platziert? | 13 Stopp-Strategien zur Absicherung Ausgangspunkt: nicht-linearer Zusammenhang zwischen Gewinnen und Verlusten Um 50 Prozent Verlust auszumerzen, werden in der Folge Gewinne von 100 Prozent benötigt. Hintergrund: Stopp-Strategien auf Basis der Technischen Analyse (TA) sollen dem Anleger in erster Linie helfen, das Tradingkapital zu schützen | 14 Stopp-Strategien zur Gewinnmaximierung Ausgangspunkt: Trendmärkte bestehen häufig sehr viel länger als sich das die meisten Anleger vorstellen können „Märkte können viel länger irrational sein als man selber Geld hat.“ (J. M. Keynes) Hintergrund: Stopp-Strategien anhand technischer Kriterien sollen zu mehr Disziplin zwingen um Gewinne laufen zu lassen an etablierten Trends festzuhalten und diese bis zum Ende auszureizen | 15 Drei Methoden – Stopps auf Basis… 1. des jüngsten zyklischen Tiefs 2. des tiefsten Tiefs der letzten x Tage 3. der Average True Range | 16 1. Stopps auf Basis des jüngsten zyklischen Tiefs Vorgehensweise: „initial stopp“ = wichtiger zyklischer Tiefpunkt bei jedem höheren markanten Verlaufstief wird der Stopp entsprechend nachgezogen Hintergrund: Dow-Theorie: intakter Aufwärtstrend, wenn es bei einem Underlying zu einer Folge steigender Hoch- und Tiefpunkte kommt Trendverläufe kippen, wenn das vorangegangene Korrekturtief unterschritten wird | 17 1. Stopps auf Basis des jüngsten zyklischen Tiefs Idealtypischer Chartverlauf mit entsprechenden Stopp-Marken „Initial Stopp“ definiert das maximale Verlustrisiko bei steigenden Kursen wird der Stopp Loss bei einem neuen Verlaufshoch im Sinne eines „Trailing Stopps“ auf höher gelegene Verlaufstiefs angepasst Kurs Stopp 3 Stopp 2 Stopp 1 Zeit | 18 1. Stopps auf Basis des jüngsten zyklischen Tiefs | 19 2. Stopps auf Basis des tiefsten Tiefs der letzten x Zeiteinheiten Vorgehensweise: „initial stopp“ = tiefstes Tief der letzten x Zeiteinheiten (maximales Verlustrisiko) Hintergrund: gute Trades bewegen sich von Beginn an in die „richtige“ Richtung Zeitraum: je länger die Periode gewählt wird, desto eher bewegt sich der Anleger weg vom kurzfristigen Trading hin zu mittelfristig ausgelegtem Positionstrading für kurzfristig orientierte Trader 3 Tage, für mittelfristig agierende Positionstrader bis zu 20 Tage | 20 2. Stopps auf Basis des tiefsten Tiefs der letzten x Zeiteinheiten gezogener Stopp Long-Einstieg Gold mit Stopp auf Basis des tiefsten Tiefs der letzten 3 Wochen | 21 3. Stopps auf Basis der Average True Range (ATR) Die drei Kursspannen: D1 = Differenz von heutigem Höchst- und Tiefstkurs D2 = Differenz zwischen dem heutigen Hoch und dem Schlusskurs der vorangegangenen Zeiteinheit - Aufwärtsgap wird berücksichtigt - Tiefstkurs der aktuellen Zeiteinheit liegt über dem Höchstkurs der letzten Zeiteinheit D2 D1 D3 D3 = Differenz aus dem Schlusskurs der vorangegangenen Zeiteinheit und dem aktuellen Tiefstkurs - Abwärtsgap wird berücksichtigt | 22 3. Stopps auf Basis der Average True Range (ATR) Vorgehensweise: True Range = Max [High(t)-Low(t), High(t)-Close(t-1), Close(t-1)-Low(t)] = Maximum der drei angegebenen Kursspannen ATR = Gleitender Durchschnitt der True Range Stopplevel = Jüngster Schlusskurs – ATR Hintergrund: beginnende Trends gehen mit größer werdenden Handelsspannen einher rückläufige ATR-Werte indizieren eine nachlassende Trenddynamik verlässt der Kurs die Average True Range wird davon ausgegangen, dass ein neuer Trend beginnt | 23 Exkurs: Bestimmung der Positionsgröße Wie viele Aktien können erworben werden? Tradingkapital von 50.000 Euro Pro Trade soll nicht mehr als 1 % des gesamten Kapitals riskiert werden Zunächst wird auf Basis technischer Kriterien (z. B. Verlaufstief, Unterstützung, Trendlinie etc.) ein „nachvollziehbarer“ Stoppkurs ermittelt | 24 Exkurs: Bestimmung der Positionsgröße Wie viele Aktien können erworben werden? Initial Risk: Einstandskurs – Stoppkurs = 41,20 – 32,20 = 9 EUR | 25 Exkurs: Bestimmung der Positionsgröße Wie viele Aktien können erworben werden? Pro Trade sollen lediglich 1 % des gesamten Risikokapital auf Spiel gesetzt werden: 50.000 EUR x 0,01 = 500 EUR Initial Risk: 9 EUR Anzahl Aktien = 500 EUR / 9 EUR = 55 Stück | 26 Fazit – Money Management Als Absicherungsstrategie: Schlüssel auf dem Weg zum profitablen Handelssystem Zur Gewinnmaximierung: Stopp-Strategien leisten wichtige Hilfestellung beim „Ausreizen“ von Trends gezogene Stopps sollten als Versicherungskosten gegen anfängliche Verluste bzw. Trendwechsel verstanden werden Money Management System zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Strategien (z.B. Teilgewinnrealisierung bei Erreichen von bestimmten Gewinnzielen) | 27 Money Management “Trading ist kein 100-Meter-Sprint, sondern eher wie ein Boxkampf. Um zu gewinnen, muss man zunächst einmal am Ende der 12. Runde noch im Ring stehen!“ | 28 Agenda Grundlagen der Technischen Analyse Money Management Konkrete Tradingtechniken | 29 Agenda 3. Konkrete Tradingtechniken 3.1 Indikatortrendlinien/-formationen 3.2 Versteckte Divergenzen 3.3 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers 3.4 Fehlausbrüche 3.5 Turtle Soup Ansatz | 30 Indikatortrendlinien/-formationen Konstruktion: markante Hoch- bzw. Tiefpunkte im Indikatorverlauf werden verbunden Ausgangspunkt: mit einem wichtigen Extrempunkt im Chartverlauf korrespondierendes Hoch bzw. Tief im Indikator Anders als bei klassischen Trendlinien: zwei „Auflagepunkte“ ausreichend Hintergrund: Indikatoren werden auf der Basis von Kursen berechnet. Die Psychologie, die zur Ausbildung wiederkehrender Muster im Chartverlauf führt, sollte sich demnach auch im Verlauf von Indikatoren niederschlagen Vorteil: Trendlinienbrüche treten im Indikator zeitlich früher als im eigentlichen Chartbild auf (Vorlaufcharakter des Indikators) | 31 Indikatortrendlinien/-formationen: Beispiele | 32 Indikatortrendlinien/-formationen Die klassische Charttechnik misst sehr flach verlaufenden Trendlinien nur eine geringe Aussagekraft zu Auch Indikatortrendlinien sollten ein Mindestmaß an Steigung bzw. Neigung aufweisen Trendlinienbrüche sollten möglichst nahe an den jeweiligen Extrembereichen, spätestens jedoch im neutralen Bereich des jeweiligen Indikators auftreten | 33 Indikatortrendlinien/-formationen Wird ein Trendlinienbruch durch entsprechende Signale anderer Indikatoren – idealerweise anderer Indikatorenklassen – bestätigt, so erhöht dies dessen Aussagekraft (Prinzip von Konvergenz und Divergenz) Hilfreich ist auch das „Durchforsten“ von Indikatorverläufen nach klassischen Chartformationen; z.B. Doppeltops/-bottoms, Staubereiche/Tradingranges, Keile, Dreiecke etc. Analog zu Staubereichen im eigentlichen Chartverlauf können solche seitlichen Schiebezonen im Indikatorverlauf als Vorboten einer impulsartigen Bewegung angesehen werden | 34 Indikatortrendlinien/-formationen: Beispiele | 35 Indikatortrendlinien/-formationen Pro: Zeitlicher Vorlauf Indikatortrendlinien/-formationen stellen kein seltenes Phänomen dar Hinweis auf die Ausbruchsrichtung aus bestehenden Konsolidierungsformationen Reduzierter Ermessensspielraum aufgrund der Glättungskomponenten Contra: Trotz der Normierung von Indikatoren verbleibt ein gewisser Grad an Subjektivität bei der Konstruktion von Indikatortrendlinien bzw. bei der Erkennung von Indikatorformationen | 36 Indikatortrendlinien/-formationen | 37 Agenda 3. Konkrete Tradingtechniken 3.1 Indikatortrendlinien/-formationen 3.2 Versteckte Divergenzen 3.3 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers 3.4 Fehlausbrüche 3.5 Turtle Soup Ansatz | 38 Exkurs: Divergenzanalyse Bereits Charles Dow forderte Ende des 19. Jahrhunderts, dass sich Dow Jones Industrial Average und Dow Jones Railroad Average (heute: DJ Transportation) bestätigen Eine positive Divergenz liegt vor, wenn die Kurse innerhalb einer Abwärtsbewegung neue Tiefstkurse erreichen, die aber nicht mehr durch neue Tiefkurse im Indikator bestätigt werden Bei negativen Divergenzen erreichen die Kurse dagegen innerhalb eines Aufwärtstrends neue Hochs ohne, dass dabei die neuen Höchststände von Indikatorenseite nachvollzogen werden | 39 Exkurs: Divergenzanalyse Divergenzen sind ein Hinweis darauf, dass es um die Marktverfassung nicht zum besten bestellt ist; häufig ein Vorbote einer baldigen Trendwende Besonders beachtenswert sind Divergenzen, die in den jeweiligen Extremzonen des Indikators ausgebildet werden Neben der Anzahl Divergenzen ist die Zeitspanne, über die sie sich aufbauen, entscheidend für deren Bedeutung Kritik: Divergenzen sind im Nachhinein einfach zu erkennen. Schwieriger ist ihre Erkennung und Umsetzung in Echtzeit | 40 Versteckte Divergenzen In den 1980er Jahren von George Lane entdeckt In Deutschland: Erich Florek „Neue Trading Dimensionen“ Definition: Während die Kurse eine Folge höherer Tiefpunkte ausbilden, stehen im Indikatorverlauf fallende Tiefpunkte zu Buche („bullish hidden divergence“). Dagegen zeichnen sich bearishe versteckte Divergenzen dadurch aus, dass im Rahmen eines Abwärtstrends fallende Hochpunkte festzustellen sind, während von Indikatorenseite höhere Hochs verzeichnet werden | 41 Versteckte Divergenzen Versteckte Divergenzen bestätigen den vorherrschenden Trend Treten meist bei kleineren Korrekturbewegungen entgegen der dominierenden Trendrichtung auf George Lane unterstellt, dass auf die Ausbildung versteckter Divergenzen noch eine letzte dynamische Bewegung auf dem Weg zu einem wichtigen Top bzw. Kurstief folgen wird („Nur eine versteckte Divergenz sollte gehandelt werden!“) Im Gegensatz zu „normalen“ Divergenzen erlauben versteckte Divergenzen ein Engagement in Trendrichtung. Damit sind „hidden divergences“ als trendbestätigende Formationen zu klassifizieren | 42 Versteckte Divergenzen – Beispiele | 43 Versteckte Divergenzen – Beispiele | 44 Versteckte Divergenzen Längere Zeitrahmen – insbesondere Wochencharts – eignen sich gut zur Analyse von versteckten Divergenzen Durch das „höhere“ Zeitfenster wird das Marktrauschen herausgefiltert Häufig fallen versteckte Divergenzen mit Konsolidierungen im eigentlichen Chartverlauf zusammen | 45 Agenda 3. Konkrete Tradingtechniken 3.1 Indikatortrendlinien/-formationen 3.2 Versteckte Divergenzen 3.3 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers 3.4 Fehlausbrüche 3.5 Turtle Soup Ansatz | 46 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers Moving Average Convergence Divergence: Klassischer Trendfolger 1979 von Gerald Appel entwickelt Beruht auf der Differenz zwischen 2 Gleitenden Durchschnitten, die die MACD-Linie ergeben. Diese Differenz wird anschließend nochmals einer Glättung unterzogen, so dass die ruhigere Signallinie entsteht. Standardeinstellungen sind 12/26/9 Perioden. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass mit der „sturen“ Anwendung des MACD kein Geld zu verdienen ist | 47 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers Bekannt dürfte der Rat sein, Signale nahe der Nulllinie zu ignorieren und lediglich die Signale zu handeln, die sehr weit entfernt von der Nulllinie generiert werden. Damit sollen nur große/starke Trends gehandelt werden Weniger bekannt ist dagegen das Muster des „bullish/bearish Failure“ Beschreibung (bullish failure): Beide Indikatorlinien tendieren nach Süden. Anschließend versucht die MACD-Linie eine Stabilisierung, dreht aber vor Generierung eines neuen Einstiegssignals bereits wieder nach unten bzw. negiert ein Kaufsignal sofort wieder (Definition des „bearish failure“ vice versa) | 48 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers | 49 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers Die Triggerlinie dient als Trendfilter Trades nur in Bewegungsrichtung der Triggerlinie Setup: zunächst nähert sich die Differenz der beiden Gleitenden Durchschnitte der Signallinie an, während später die ursprüngliche Trendrichtung wieder aufgenommen wird; häufig bestätigt durch Konsolidierungsformationen im eigentlichen Chartverlauf Dies ist dann der ideale Einstiegszeitpunkt Initial Stopp: z.B. auf Basis des jüngsten Verlaufstiefs | 50 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers | 51 Agenda 3. Konkrete Tradingtechniken 3.1 Indikatortrendlinien/-formationen 3.2 Versteckte Divergenzen 3.3 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers 3.4 Fehlausbrüche 3.5 Turtle Soup Ansatz | 52 Fehlausbrüche: Machtvolle Chartwerkzeuge Definition: Ein Sprung über ein wichtiges Chartlevel führt nicht wie erwartet zu einer beschleunigten Bewegung in Ausbruchsrichtung, sondern versagt und zieht stattdessen einen dynamischen Impuls entgegen der ursprünglich erwarteten Marktrichtung nach sich Können auftreten bei: Formationen, Trendlinien, 52-Wochen-Hoch, etc. „False breaks are followed by fast moves“ „Was es nach oben versucht hat (und gescheitert ist), versucht es in der Folge auch nach unten“ | 53 Fehlausbrüche: Beispiele | 54 Fehlausbrüche: Machtvolle Chartwerkzeuge Als so genannter „Channelbuster“ tritt das Phänomen „Fehlausbruch“ auch bei Trendkanälen auf Im Verlauf eines starken Trends steigen die Kurse über bzw. fallen unter die Rückkehrlinie des Basistrends Dieses grundsätzlich positive Signal, das auf eine Trendbeschleunigung (Acceleration) hindeutet, wird aber durch eine schnelle Rückkehr in den ursprünglichen Trendkanal negiert Das Herausfallen aus einem Abwärtstrendkanal bzw. das Ausbrechen aus einem Aufwärtstrendkanal ist häufig ein Indiz für eine Übertreibung! | 55 Fehlausbrüche: Beispiele | 56 Fehlausbrüche: Beispiele | 57 Fehlausbrüche: Machtvolle Chartwerkzeuge Problem: Will man Fehlausbrüche handeln, bedeutet dies häufig ein Engagement entgegen der übergeordneten Trendrichtung. Deshalb ist ein striktes Stoppmanagement notwendig! Vorteil: Engagement vor der breiten Masse Häufig schnelle, hoch dynamische Bewegungen Enge Stopps ermöglichen häufig ein sehr gutes Chance-Risiko-Profil Sie wissen zeitnah, ob sie mit ihrer Position „richtig“ liegen Chance frühzeitig in beginnende Trends einzusteigen Generell erfordert der Handel von Fehlausbrüchen ein hohes Maß an Disziplin! | 58 Agenda 3. Konkrete Tradingtechniken 3.1 Indikatortrendlinien/-formationen 3.2 Versteckte Divergenzen 3.3 MACD: Alternative Anwendung eines Klassikers 3.4 Fehlausbrüche 3.5 Turtle Soup Ansatz | 59 Der Turtle Soup Ansatz Die legendären Turtle Trader gehen zurück auf eine Wette zwischen Richard Dennis und seinem Geschäftspartner William Eckhardt 20-Tage- bzw. 55-Tage-Ausbruchssystem mit volatilitätsabhängigem Stopp Noch heute zählen die damaligen „Turtles“ zu den erfolgreichsten Tradern und Vermögensverwaltern der USA (z.B. Russel Sands) Aber: Ausbruchsszenarien führen nicht mehr so häufig zu starken Trendmärkten wie noch in den 1980er Jahren | 60 Der Turtle Soup Ansatz Entwickelt von Linda Bradford-Raschke Ziel: dem gestiegenen Risiko von „false breaks“ Rechnung zu tragen und Fehlausbrüche systematisch handelbar zu machen B Stopp A Sell Mind. 4 Bars | 61 Der Turtle Soup Ansatz Handelsregeln: Der heutige Tag „B“ bringt ein neues 20-Tageshoch (je höher, desto besser) Das vorangegangene 20-Tages-Hoch „A“ liegt mindestens 5 Tage zurück Nachdem das alte Hoch „A“ übertroffen wurde, wird eine Verkaufsorder etwas unterhalb des Höchstkurses von „A“, wobei die Order nur für den heutigen Tag gilt Sobald die Position gefüllt wird, platziert man eine Stopp-Loss-Order einen Tick/Punkt über dem Tageshöchstkurs von B | 62 Der Turtle Soup Ansatz – Beispiele | 63 Der Turtle Soup Ansatz – Beispiele | 64 Der Turtle Soup Ansatz Doppelboden, der die zeitlichen Anforderungen erfüllt, mit etwas tieferem 2. Tief ist ein sehr gutes Pattern, das unter den Turtle Soup Ansatz fällt Turtle Soup-Pattern begünstigen dynamische Bewegungen Erklärungsansatz: Erhöhte Anzahl an Positionsschieflagen, zunehmender Leidensdruck, Eindeckung von Gegenpositionen führt zu „squeezeartigen“ Impulsbewegungen Turtle Soup Ansatz, der sein Potential nach 5 Handelstagen nicht ausgeschöpft hat, versagt meist; Zeitstopp absolut sinnvoll „If in doubt, go out!“ | 65 Der Turtle Soup Ansatz „Turtle Soup plus one“: Kauf- bzw. Verkaufsorder muss nicht am gleichen Tag gefüllt werden. Es reicht aus, wenn die Bewegung entgegen der Ausbruchsrichtung am nächsten Tag erfolgt! Führt zu einer größeren Anzahl von Signalen B A Stopp Sell Mind. 4 Bars | 66 Der Turtle Soup plus one – Beispiele | 67 Der Turtle Soup plus one – Beispiele | 68 Der Turtle Soup plus one Begründung: Viele Trader warten einen Ausbruch auf Schlusskursbasis ab Besonders großer „Leidensdruck“, wenn sich ein durch den Schlusskurs bestätigter Ausbruch als Fehlsignal erweist Im Vergleich zum einfachen „Turtle Soup“ bleibt mehr Zeit zum reagieren Mögliche Variationen der Turtle Soup Strategie: Nimmt eine zuvor ausgestoppte Position doch noch Schwung in die „richtige“ Richtung auf, so lohnt sich meist ein Wiedereinstieg auf Basis des ursprünglichen Entrylevels | 69 Der Turtle Soup Ansatz Problem: Häufig Handel entgegen der übergeordneten Trendrichtung! Striktes Stoppmanagement ist deshalb notwendig Im Erfolgsfall sollten Stopps zügig angepasst werden Vorteile: Dynamische, schnelle Kursimpulse als Folge Die Frage, ob man richtig oder falsch liegt, wird sehr schnell beantwortet Obwohl als kurzfristiges Tradingpattern entwickelt, gelingt in seltenen Fällen ein frühzeitiger Einstieg in neu beginnende Trends Auf allen Zeitebenen handelbar | 70 Der Turtle Soup Ansatz Die meisten Trader, die Fehlausbrüche handeln, fordern eine Bestätigung durch den Markt, dass neue Hochs (Tiefs) tatsächlich versagen werden Deshalb: alternative Form des Einstieges über HighestHigh/LowestLow von x-Bars Stopps werden nach dieser Methode nachgezogen. Kleine Kerzen ermöglichen enge Stopps und damit ein verbessertes Chance-Risiko-Profil Gute Kombinationsmöglichkeiten mit Candlestickmustern, Divergenzanalyse, trendfolgenden Indikatoren | 71 Shorteinstieg: LowestLow von 2 Bars – Stopp: HighestHigh von 2 Bars | 72 Goldene Regeln Handeln Sie nach klaren Regeln! Halten Sie sich sklavisch an Ihre Exitregeln! Bereits eine Strategie oder ein Chartmuster reicht aus, um profitabel an den Märkten agieren zu können! Analysieren Sie Ihre Trades nach deren Glattstellung! Bleiben Sie kritisch! | 73 Literaturtipps John J. Murphy; Technische Analyse der Finanzmärkte Steve Nison; Technische Analyse mit Candlesticks Erich Florek; Neue Trading Dimensionen Linda Bradford-Rschke, Laurence Connors; Top-Trading Gewinne www.hsbc-tip.de http://finanzportal.wiwi.uni-saarland.de/tech/Inhalt.htm | 74 Disclaimer Diese Präsentation wurde von HSBC Trinkaus & Burkhardt AG („HSBC Trinkaus“) erstellt. Sie dient ausschließlich der Information und darf ohne ausdrückliche schriftliche Einwilligung von HSBC Trinkaus nicht an Dritte weitergegeben werden. Mit dieser Präsentation wird kein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder sonstigen Titeln unterbreitet. Die hierin mitgeteilten Einschätzungen zu den Wertpapieren und sonstigen Titeln stellen auch keine Anlageempfehlungen dar. Die von HSBC Trinkaus in dieser Präsentation gegebenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen haben; HSBC Trinkaus übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen. Die in dieser Präsentation vertretenen Meinungen stellen ausschließlich unsere Auffassung dar und können sich jederzeit ändern; solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert oder mitgeteilt werden. Den in dieser Präsentation enthaltenen Angaben liegen historische Marktdaten sowie unsere Einschätzungen der künftigen Marktentwicklung zu Grunde. Diese Markteinschätzungen sind auf der Basis von Analysen gewonnen worden, die mit der gebotenen Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt erstellt worden sind, für deren Eintreten wir aber keine Gewähr übernehmen können. | 75