Problematische Pflanzen

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Problematische Pflanzen
Landratsamt Zollernalbkreis
Umweltamt - Kreisökologie
Problematische Pflanzen -
Erkennung und fachgerechter Umgang
1. Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)
Herkunft:
Östliches Nordamerika; im 19.Jhd. per Schiffsfracht (Getreidelieferungen) nach Europa verschleppt.
Verbreitung in Europa:
Rasante und problematische Ausbreitung v.a. in Ungarn,
Südostfrankreich, Südschweiz, Norditalien, Slowakei und
Slowenien.
Verbreitung in Deutschland:
Bislang noch selten und meist in kleineren, unbeständigen
Populationen; nimmt allerdings zu. Durch Aufklärung könnte
eine weitere Ausbreitung noch eingedämmt werden.
Ambrosia wächst bevorzugt auf lückigen
Standorten wie z.B. an Verkehrswegen
Mit Ambrosiasamen verunreinigtes
Vogelfutter
► Problematik:
Verbreitung im Zollernalbkreis:
Bislang nur vereinzelte, punktuelle Meldungen. Rechtzeitige
Aufklärung und Information der Bevölkerung, Straßenmeistereien, Bauhöfe etc. könnte eine weitere Ausbreitung verhindern.
Verbreitungswege:
Vor allem über Samen im Vogel- oder Kleintierfutter, über
Saatgut, durch Erdtransporte, durch Bau- und Landmaschinen und entlang von Verkehrswegen, z.B. Straßen, Eisenbahnlinien und Wasserwegen.
Standorte:
Keimt schlecht an dicht bewachsenen Standorten; Vorkommen deshalb vor allem auf Brachflächen, Schuttplätzen, Neubaugebieten, Randstreifen und Böschungen von Wegen und
Straßen, Gärten und Vogelfutterplätzen, Felder mit Sonnenblumen- oder Maisanbau.
Die Beifuß-Ambrosie ruft schwere Pollenallergien beim Menschen hervor. Zur Blütezeit zwischen
August und Oktober mit Höhepunkt der Saison Ende August/Anfang September setzen die
Pflanzen relativ spät im Jahr große Mengen an Pollen frei. Da zur Blütezeit der Ambrosie die meisten
allergieauslösenden Pflanzen bereits verblüht sind, verlängert die Beifuß-Ambrosie die Beschwerdezeit vieler Menschen.
Die allergischen Reaktionen auf die Ambrosia-Pollen können unterschiedlich sein und beispielsweise Bindehautentzündung, Heuschnupfen (Rhinitis) oder gar Asthma umfassen. Darüber
hinaus können Ambrosiapollen Kreuzallergien auslösen, so dass auch Korbblütler problematisch werden können, die beim Betroffenen vorher keine Allergie ausgelöst haben. Dazu gehören
z. B. Gänseblümchen, Sonnenblumen, Margeriten, Goldrute, Kamille oder Arnika.
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Merkmale:
doppelt gefiederte, beidseitig grün behaarte Blätter
abstehend behaarte, oft rötliche Stängel
Blütenstände getrennt geschlechtlich; männliche Blüten am Ende der
Sprossachse und den Seitenzweigen,
traubenartig angeordnet; typisch ist die
kerzenartige Anordnung der Blütenstände
Hauptblütezeit: August bis Oktober
im Frühjahr zunächst sehr langsames
Wachstum; Hauptwachstumszeit setzt
erst Mitte/Ende Juni ein
einjährige Art; Verbreitung nur über
Samen
Sehr ähnlich ist die Stauden-Ambrosie (Ambrosia coronopifolia); wirkt
ebenso stark allergen, deshalb wie
Beifuß-Ambrosie zu behandeln
► Ähnliche Arten:
Gemeiner Beifuß:
Blütenköpfe in einer breiten,
wenig beblätterten Rispe
Wermut:
Blätter beidseitig
seidig-filzig
Gemeiner Beifuß:
Blattunterseite weißfilzig
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Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)
- Blätter ähnlich, aber unterseits weißfilzig
(bei Ambrosia grün)
- Blütenstand in einer Rispe (statt
ährenartiger Traube) angeordnet
- weißlich-graue Blütenköpfchen
- Stängel unbehaart
Wermut (Artemisia absinthium)
- beiderseits weißfilzig-samtige Blätter
- wesentlich kleinere rispige Blütenstände
- Stängel unbehaart
- Pflanze riecht aromatisch
Weitere ähnliche Pflanzen:
Weißer Gänsefuß, Odermennig,
Färberresede, einjähriger Beifuß
Fotos: B.Alberternst,
S. Nawrath
Maßnahmen:
Pflanze kennenlernen und Bestände auffinden; öffentliches Bewusstsein schaffen
Ausreißen einzelner Pflanzen vor der Blüte (am besten im Juni); Pflanzen verbrennen oder
in den Restmüll; nicht kompostieren und nicht in die Biotonne; Handschuhe und Mundschutz
(FFP1) tragen; bei größeren Beständen mehrmalige Mahd
Bestände melden an den Ambrosia-Beauftragten des Landkreises (Tel. 07433 92-1344)
brache Flächen nach Bautätigkeiten schnell begrünen und Neubaugebiete verstärkt kontrollieren
Garten beobachten, vor allem an Vogelfutterstellen; nach ambrosiafreiem Vogelfutter fragen,
Vogelfutter immer selbst absieben (Salatsieb mit ca. 4mm Lochdurchmesser)
Landwirtschaft: statt billige importierte Futtersamen hochwertiges einheimisches Saatgut verwenden
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2. Jakobs-Kreuzkraut (Jakobs-Greiskraut) (Senecio jacobaea)
Allgemeine Informationen:
• das Jakobs-Kreuzkraut ist kein Neophyt - also keine neu
eingebürgerte Art - sondern eine alte heimische Pflanze
• neu ist die Zunahme, die vermutlich aufgrund der Klimaerwärmung, durch Bodentransporte und Baumaßnahmen,
durch späte Mähtermine, Brachen oder ungenügende Weidepflege begünstigt wird; oft wurde es an Bahndämmen
und Straßenrändern gezielt angepflanzt
Vorkommen:
Blüten des Jakobs-Kreuzkrauts
• stillgelegte oder extensiv bewirtschaftete Flächen,
• Straßen- und Wegränder, Industriebrachen,
• Weiden und Wiesen mit lückenhafter Grasnarbe, Trittschäden,
• überweidete Flächen.
Situation im Zollernalbkreis:
Grünlandbrache mit Jakobs-Kreuzkraut
• bislang noch kein Problem größerer Dimension, nimmt
aber zu
• zunehmende Sensibilität („Ruccola-Skandal“) und Anfragen; Aufklärung und Information notwendig
• mangelndes Fachwissen kann aber auch zu Verunsicherung und Überreaktion führen
► Problematik:
• Alle Pflanzenteile – am stärksten die Blüten – enthalten
giftige Alkaloide, die vor allem bei Pferden und Rindern
zu chronischen Lebervergiftungen bis hin zum Tod führen
können
Gewerbebrache mit Jakobs-Kreuzkraut
• auf der Weide wird älteres Jakobs-Kreuzkraut normalerweise gemieden (bitterer Geschmack), außer bei hohem
Vorkommen und Futterknappheit und im Rosettenstadium
(junge Triebe enthalten für 6-7 Wochen keine Bitterstoffe)
• in Heu und Silage werden die Pflanzen immer (!) gefressen, da sie ihren typischen Eigengeruch und ihre Bitterkeit
verlieren
• besonders empfindlich sind Pferde, gefolgt von Rinder;
etwas unempfindlicher sind Schafe und Ziegen
• tödliche Dosis: Pferde 40-80 kg Kreuzkrautfrischmasse
pro kg Körpergewicht, Rinder 140 kg FM pro kg; bei hohen
Anteilen von Kreuzkraut im Futter können diese Werte bei
längerer Aufnahme durchaus erreicht werden.
Pferdeweide mit Jakobs-Kreuzkraut
Fotos: Dr. Marianne Klug (1), Günter Klingenhagen (4),
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen,
www.jacobskreuzkraut.de (2+3)
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► Merkmale:
Jakobs-Kreuzkraut:
zahlreiche kleine, dottergelbe
Blüten
• meist zweijährige, manchmal auch länger ausdauernde, krautige Pflanze
• besteht im ersten Jahr ausschließlich aus etwa
20 cm langen Grundblättern
• eine oft dunkelrot überlaufene, aufrechte
Sprossachse (Stängel) mit Blütenständen entwickelt sich erst im zweiten Jahr
• leierförmig fiederteilige Laubblätter, unregelmäßig und stumpf gezähnt, zum Ende hin
verbreitert
• weit verzweigte vielblütige Schirmrispe
• Blütenköpfe ca. 15 bis 25 mm Durchmesser
mit 12 bis 15 goldgelben Zungenblüten
• Wuchshöhe 30 bis 100 cm
• Hauptblütezeit um Jacobi (25. Juli), daher der
Name
Jakobs-Kreuzkraut:
Blattzipfel der oberen Blätter
zerschlitzt; Blätter grün und
fast kahl
► Ähnliche Arten:
Raukenblättriges Kreuzkraut (Senecio erucifolius): mittlere Stängelblätter fiderteilig; mit lanzettlich zugespitzten, meist schmalen Zipfeln; blüht
etwa 6-8 Wochen später als Jakobs-Greiskraut
Frühlings-Kreuzkraut (Senecio vernalis):
Blattabschnitte gezähnt, Stängel und Blätter stark behaart
Jakobs-Kreuzkraut:
Außenhüllblätter anliegend, 1/4 so lang wie die Hülle
Klebriges Kreuzkraut (Senecio viscosus)
Pflanze drüsenhaarig-klebrig, unangenehm
riechend; Zungenblüten klein oder fehlend
Frühlings-Kreuzkraut:
Stängel und Blätter stark behaart
Raukenblättriges Kreuzkraut: Außenhüllblätter
abstehend, halb so lang wie
die Hülle
Raukenblättriges Kreuzkraut: Blattzipfel linealisch;
Blätter graugrün und dicht
anliegend behaart
Fotos: Thomas Meyer
www.blumeninschwaben.de
► Maßnahmen:
• Jakobs-Kreuzkraut ist eine wichtige Futterpflanze vieler Insektenarten, deshalb keine Bekämpfung „mit dem Holzhammer“ – Information und Aufklärung nötig
• Vergiftungsgefahr bei Weidetieren nahezu ausgeschlossen, Gefahr lediglich bei hohem Anteil
im Winterfutter (Silage, Heu, Öhmd); zur Winterfütterung nur Wiesen nutzen, die weitgehend
frei von der Pflanze sind
• Jakobs-Kreuzkraut ist mahdunverträglich, kann sich bei regelmäßig gemähten Wiesen nicht
etablieren; Mähen vor Beginn der Blüte; auf sachgerecht gepflegten Wiesen und Weiden ist
kein Massenvorkommen des Kreuzkrauts möglich
• Einzelpflanzen mechanisch von Hand mit der Wurzel ausreißen oder ausstechen
• auf Brachen oder Straßenrändern Pflanzen belassen, jedoch nicht gezielt anpflanzen
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3. Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Herkunft:
Kaukasus, Ende 19. Jhrd. als Zierpflanze eingeführt
Verbreitung:
Mittlerweile in Deutschland weit verbreitet
Vorkommen:
Ruderalstandorte (Straßenränder, Wege), Uferbereiche
Verbreitung im Zollernalbkreis:
vor allem an Ufer von Fließgewässer (z.B. entlang
der Schmiecha), auf Ruderalflächen, in Steinbrüchen
Riesen-Bärenklau in seiner westkaukasischen Heimat
Verbreitungswege:
mit Wasser / Hochwasser entlang der Flüsse,
Samenverschleppung im Erdmaterial (Straßenbau)
oder durch landwirtschaftliche Maschinen,
Aussaat durch Imker, durch Tiere, z.B. Wildschweine
► Problematik:
Alle Pflanzenteile enthalten im Pflanzensaft das Furocumarin
Bergapten und das Lacton Imperatorin mit stark phototoxischen Eigenschaften. Das heißt, Hautkontakt führt in Verbindung mit Sonnenlicht (UV-Strahlung) zu schweren Verbrennungen und zu photomutagenen Hautreaktionen (Haut- und
Pigmentkrebs). Der Giftgehalt schwankt im Jahresverlauf und
hat sein Maximum im April / Mai.
Verbreitung des Riesenbärenklau in Europa
Die Herkulesstaude bildet schnell große, undurchdringliche
Bestände, in denen nur noch wenige heimische Tier- und
Pflanzenarten leben können.
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► Merkmale:
• imposante Größe: Höhe kann 4-5 m, Blattlänge bis 3 m erreichen
• Stängel 5-10 cm dick, einfarbig oder gefleckt purpurn, behaart
• Blätter drei- bis fünfzählig geteilt mit fiederteiligen Abschnitten
Blatt
• große Blütendolde, bis zu 80 cm Durchmesser; Einzelblüten weiß (selten rosa), Blütezeit Juni bis August / September
• Pflanze stirbt nach der Blüte ab, kommt sie nicht zur Blüte, kann sie
mehrere Jahre leben
• hohe Samenproduktion, bleiben über mehrere Jahre keimfähig
► Ähnliche Arten:
Blüte
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium):
wesentlich kleiner (max. 2 m), Blätter breit, grob geteilt und behaart
Echte Engelwurz (Angelica archangelica):
deutlich konvexe Dolden mit grünlichen Blüten; Größe bis etwa 2,30 m
Frucht
Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris):
fast unbehaart, purpurne Streifen an der Blattbasis und den Blattabschnitten
Alle genannten Arten sind ebenfalls leicht phototoxisch.
Blatt des WiesenBärenklau
► Maßnahmen:
Grundsätzlich gilt:
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Echte Engelwurz
Wald-Engelwurz
Fotos und Grafiken:
Praxisleitfaden Riesenbärenklau, Projekt
„Giant-Alien“ der EUKomission
blühen lassen, aber Samenbildung / -reifung verhindern!
Schutzkleidung, Schutzbrille und Atemmaske tragen!
Blüten- und Samendolden müssen gesammelt und bei über 76°C vernichtet werden
Bestände über mehrere Jahre öfters kontrollieren, Abstechen oder Mahd bei Bedarf wiederholen
• Ausgraben: wichtigste Methode; dabei müssen mindestens die oberen 3 cm der Wurzelrübe
entfernt werden, weil sich in diesem Teil die Regenerationsanlage der Pflanzen befinden
• Abstechen der Wurzel: am einfachsten im Rosettenstadium (Frühjahr oder Herbst), mindestens
20 cm tief
• Mahd zu Beginn der Blüte, bei Vollblüte oder zu Beginn der Samenreife: Mahd muss spätestens dann erfolgen, wenn die Früchte noch grün sind (haben sie schon braune Streifen, fallen
sie bei der Mahd schon aus); Mahd ist nur erfolgreich, wenn sie im Abstand von 1-2 Wochen
über eine Vegetationsperiode hinweg geschieht, also 6-8 mal.
Problem: hohes Samenpotential, es keimen immer wieder neue Pflanzen aus
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4. Riesen-Knöterich (Fallopia spec.)
Am bedeutendsten sind der Japan-Knöterich (Fallopia japonica) und der Sachalin-Knöterich (Fallopia sachalinense). Beide
Arten können sich kreuzen (Bastard-Knöterich).
Herkunft:
Japan, Korea, Sachalin, Ostasien, Im 19. Jhdt. als Zierpflanze
eingeführt
Lebensform:
ausdauernde Art (Staude), Hemikryptophyt*, mit unterirdischem Wurzelstock (Rhizom)
Japan-Knöterich
Vermehrung:
über Rhizom, ungeschlechtlich. Schnelle Ausbreitung im näheren Umfeld.
Blütezeit:
August - Oktober
Vorkommen:
an fast allen lichten bis halbschattigen Stellen (Halbtrockenrasen, Ackerbrachen, Ruderalfluren, Auwälder, Ufer), mäßig
trocken bis feucht
Ausbreitung:
Rhizomverfrachtung z.B. durch Erdbewegungen, Gartenabfälle
Blätter des Japan-Knöterich
► Problem:
Verdrängung einheimischer Arten; wasserbauliche Probleme
► Maßnahmen:
„Die wirksame Methode“ für den Riesenknöterich gibt es
nicht. Es ist ihm sehr schwer beizukommen wegen des enorm
ausschlagfähigen und tief im Boden sitzenden Rhizoms. Fast
alle Methoden sind nur begrenzt wirksam, manche wirken gar
nicht.
Es lohnt sich auf jeden Fall, schon zum frühest möglichen
Zeitpunkt einzugreifen und nicht zu warten, bis der Bestand zu
groß wird!
• Beschattung durch Gehölze
Sachalin-Knöterich
(Fotos: wikipedia)
• häufiges Mähen, 6-7 mal pro Jahr, über mehrere Jahre
• Beweidung mit Ziegen oder Heidschnucken über das
ganze Jahr
• Schlegeln
Bastard-Knöterich (Fallopia x bohemica) - Kreuzung zwischen Japan- und
Sachalin-Knöterich
*Hemikryptophyt = Pflanzen, deren Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche
liegen. In der Regel sind diese von Laub,
(Foto: Günther Blaich)
Schnee oder Erde als Witterungsschutz
bedeckt (z.B. Rosetten, Wurzelsprösslinge).
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5. Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera)
Herkunft: westliches Himalaya-Gebiet, Anfang 19. Jhdt. als
Zierpflanze eingeführt
Lebensform: einjährige Art, Therophyt*
Vermehrung: nur über Samen, sehr hohe Samenproduktion.
Samen können im Boden jahrelang überdauern ( „ Samenbank „ )
Blütezeit: Juni - Oktober
Vorkommen: im feuchten Bereich (Flußufer, Auwälder)
Ausbreitung: mit Wasser / Hochwasser entlang der Flüsse,
Ablagerung von Flußkies und Erdmaterial (Wegebau, Waldwege), Aussaat durch Imker
Sonstiges: Halbschattenpflanze, hoher Wasserbedarf
► Maßnahmen
• Samenverbreitung verhindern
• Zeitpunkt: Zu Beginn der Blütezeit. Bei früherem Termin
treiben die Pflanzen nach.
• Mulchen mit Kleinhäckseln: bestes Ergebnis
• Mulchen ohne Kleinhäckseln und Mähen mit Abräumen:
etwas schlechtere Ergebnisse
• Ausrupfen der Pflanzen: schlecht, da kleinere Pflanzen
übersehen und viele Pflanzen niedergetreten werden, die
sich dann regenerieren.
Fotos: wikipedia
► Problem
Hohes Samenpotential im Boden; Maßnahme muß mehrere
Jahre wiederholt werden. Bei Fließgewässern Samennachschub mit dem Wasser, deshalb im Oberlauf beginnen.
*Therophyten = krautige Pflanzen von kurzer Lebensdauer, die ungünstige Jahreszeiten (Kälte, Trockenheit)
als Samen im Boden überdauern.
6. Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
Einer der ältesten und am weitesten verbreitete Neophyt, bereits
im 17. Jhrh. aus Nordamerika eingebürgert.
Wächst auf Ruderalflächen, Straßenrändern, Uferbereichen,
Auen, Magerrasen.
Streuwiesen und Magerrasen werden durch Goldruten schnell verändert. Auf Acker- und Weinbergsbrachen verhindern Goldruten
die Ansiedlung gefährdeter Pflanzen und Tiere der Halbtrockenrasen, die hier sonst leben könnten.
Erfolgreiche Bekämpfung z.B. durch mehrmalige Mahd über mehrere Jahre.
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