update.15 - Gerresheimer
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Kunden-Newsletter | April 2015 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 20 1 2 3 4 5 6 7 8 9 30 1 2 3 4 5 6 7 8 9 40 1 2 3 4 5 6 7 8 9 50 1 2 3 4 5 6 7 8 9 60 1 2 UPDATE.15 Rubriken Grußwort1 Thema Auge 1 Plastics & Devices 4 Primary Packaging Glass 8 Personalien 9 Lesenswert9 Web & Event 10 Willkommen Was bietet Gerresheimer im Bereich der Augenheilkunde? Dieses Thema eröffnet die neue Ausgabe der Update. Unser Spektrum reicht hier von DropAid, einer neuen Anwendungshilfe bei der Dosierung von Augentropfen über kindersichere Verpackungen für Augen- und Nasentropfen bis hin zu vorfüllbaren Spritzen, die bei Operationen des Grauen Stars und Therapien des inneren Auges zum Einsatz kommen. Im sensiblen Bereich der Augenheilkunde ist Qualität ein zentrales Thema. Beispielsweise steigen die Anforderungen an die Qualität von Spritzen beim Einsatz im pharmazeutischen Bereich immer weiter. Was Qualitätsmanagement für unsere Spritzenproduktion im Detail bedeutet, können Sie in dieser Update nachlesen. Nicht nur hier gilt das Prinzip „Quality by Design“. Ein weiterer Beitrag macht am Beispiel der Werkzeugqualifizierung deutlich, dass Quality by Design ein sicherer und wirtschaftlicher Weg ist, komplexe Produkte auf den Markt zu bringen. Viel Spaß beim Lesen! Jens Kürten Group Senior Director Communication & Marketing [email protected] thema auge DropAid: Augentropfen genau und sicher dosieren Patienten, die Augentropfen benötigen, wissen, wie schwer es ist, sich diese selbst zu verabreichen. Manchmal treten die ersten Probleme schon beim Öffnen der kleinen Tropffläschchen auf. Mit der Anwendungshilfe DropAid bietet Gerresheimer hierfür eine ideale Lösung an, die künftig jede Augentropfenflasche begleiten könnte. Sie erleichtert das Öffnen der Tropfflasche und als Aufsatz hilft sie dem Patienten zusätzlich, den Tropfer am Auge richtig zu platzieren. „Wir haben uns in die Lage eines Patienten versetzt, der sich selbst Augentropfen verabreicht und überlegt, wie man diesen Vorgang leichter gestalten kann. So ist dieses kleine, aber enorm hilfreiche Werkzeug aus Kunststoff entstanden, das wir allen unseren Kunden, die Augentropfen anbieten, gerne empfehlen möchten“, sagt Nils Düring, Global Senior Vice President Plastic Packaging bei Gerresheimer. Die Anwendungshilfe DropAid ist denkbar einfach einzusetzen und daher insbesondere auch für Senioren und Kinder geeignet. Mit ihrer kreisrunden Öffnung, die in Form und Größe genau auf den Verschluss passt, hilft sie beim Aufdrehen der Tropfflasche. Durch die Hebelwirkung lässt sich die Flasche mit DropAid ohne großen Krafteinsatz öffnen. Zur Applizierung der Augentropfen setzt man DropAid senkrecht mit der halbrunden Öffnung an den Flaschenhals der geöffneten Flasche an. Damit lässt sich das Fläschchen stabil am Auge platzieren und die Tropfen können in der richtigen Anzahl verabreicht werden. DropAid passt zu allen bestehenden Gerresheimer Tropfflaschen (System A) für ophthalmische Applikationen. Die Produkte von Gerresheimer für ophthalmologische und nasale Anwendungen umfassen LDPE-Flaschen und Tropfer, CLC-Flaschen und Flaschen für Nasensprays mit Zerstäubern oder Pumpsystemen. Weitere Materialien sowie diverse Größen und Designs stehen ebenfalls zur Verfügung. Wahlweise gibt es kindergesicherte und seniorengerechte Verschlüsse. UPDATE.15 thema auge Vorfüllbare Spritzen in der Augenheilkunde Neben der Vielfalt unterschiedlicher neuer Laser-Technologien bereichern vor allem die neusten Entwicklungen von vorfüllbaren Spritzen die medizinischen Tools, die in der Augenheilkunde (Ophthalmologie) zur Anwendung kommen. Dadurch tragen vorfüllbare Spritzen zur steigenden Anzahl erfolgreich behandelter Augenerkran- kungen bei. Insbesondere Benutzerfreundlichkeit und Risikominimierung zählen zu den großen Vorteilen, die die Anwendung von Gx RTF®-Spritzen in der Ophthalmologie mit sich bringt. Katarakt-OP (Grauer Star) Gx RTF®-Luerlock Spritze 1 Injektion von Viscoelastikum verhindert ein Kollabieren der vorderen Augenkammer während der Katarakt-OP Netzhaut Vordere Augenkammer Glaskörper Linse Makula Gx RTF®-Luerlock Spritze Die beiden großen Therapiebereiche, in denen vorgefüllte Spritzen in der Ophthalmologie eingesetzt werden, sind die Operation des grauen Stars (Katarakt-OP) sowie die Behandlung des inneren Auges (intravitreale Anwendungen). Behandlungen der vorderen Augensektion Bei der Katarakt-Chirurgie wird die durch den grauen Star getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse (intraokulare Linse, sog. IOL) ersetzt. Um die feinen Hornhautzellen während des Eingriffs nicht zu verletzen, wird Hyaluronsäure mit Hilfe einer vorgefüllten Spritze in die vordere Augenkammer bzw. den entleerten Linsensack gefüllt. Therapien des inneren Auges Ein weiteres großes Anwendungsgebiet umfasst die Behandlung des inneren Auges. Hierzu zählen z.B. Krankheiten wie die feuchte Makuladegeneration und diabetische Makulaödeme (DME). Intravitreal in den Augapfel injizierte Medikamente (bestimmte monoklonale Antikörper) können unerwünschtes Wachstum von Blutgefäßen unterbinden und die Sehkraft so erhalten. Andere Injektionen bekämpfen bakterielle Infektionen. Das Injizieren von Silikonöl zur Befestigung einer abgelösten Netzhaut ist eine weitere spezielle Anwendung von Spritzen in der Ophthalmologie. Wichtig für Augenchirurgen: Die einfache Handhabung Neben den Patienten profitieren auch die Augenchirurgen von den neuen Therapiemöglichkeiten. Eine vorgefüllte Spritze ist sehr handlich und kann direkt injiziert werden. Klassische, mit Medikament gefüllte Fläschchen (Vials) werden zunehmend ersetzt, denn bei der Verwendung von vorgefüllten Spitzen können viele Vorbereitungsschritte wie das Aufziehen in einer Spritze entfallen. Da die Spritze bereits mit der richtigen Menge und Konzentration des Medikamentes geliefert wird, werden Dosierungsfehler minimiert. Benutzerfreundlichkeit und Anwendungsschwierigkeiten in der Ophthalmologie Neben den Vorteilen gibt es für die vorgefüllten Spritzen auch Herausforderungen hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit und Risikominimierung bei der Anwendung. Im Gegensatz zu Vials sind vorgefüllte Spritzen innen mit Silikonöl behandelt, damit der Kolbenstopfen gleiten kann. Das hier verwendete Silikonöl ist absolut harmlos im medizinischen Sinne, kann aber u. U. das Sehvermögen beeinträchtigen, wenn es sich z.B. nach mehreren Behandlungen im Glaskörper oder Strahlengang des Auges anreichert. Die Gerresheimer Baked-on®-Silikonisierung ist eine Methode, bei der die Menge an freiem Silikonöl in der Medikamentenflüssigkeit zu über 90% reduziert wird. Einbrennsilikonisierte Nadelspritzen wurden mit einer ganzen Reihe verschiedener Kolbenstopfen auf ihre Funktionalität getestet. Die Ergebnisse aus 3 Jahren Datenerhebung können unseren Kunden auf Wunsch gern zur Verfügung gestellt werden. Es ist sehr selten, dass eine Spritze bricht, dennoch: bei Glasspritzen in Verbindung mit sehr zähen Flüssigkeiten, die unter hohem Druck injiziert werden, haben Patienten und Chirurgen genau davor Angst. Ein weiteres Risiko, das berücksichtigt werden muss, ist ist das Sich-Lösen des Luerlock-Adapters mit der aufgeschraubten Nadel während der OP. Die Gx TELC ®-Spritzen minimieren dieses Problem, denn der Gx TELC® ist ein spezieller 2 Injektion von Viscoelastikum in den Kapselsack erleichtert die Implantation der Intraokularlinse Injektion in den Glaskörper Netzhaut Vordere Augenkammer Linse Glaskörper Makula Gx RTF®-Spritze mit Aufsteckkanüle LL-Verschluss, der nicht nur ein Garantieband und Originalitätssiegel bietet, sondern auch extrem fest am Konus befestigt ist, wodurch ein Verlieren nahezu unmöglich ist. Um das Risiko des Bruchs zu eliminieren, kann alternativ auch die ClearJect ® COPSpritze verwendet werden. Diese Spritze bietet zwei Features: Zum einen sind Luer-Lock Adapter und Spritze aus einem Teil gefertigt und daher nicht voneinander trennbar, zum anderen ist die Spritze nahezu unzerbrechlich. Durch kleine Füllmengen und neue Arzneimittelformulierungen werden vorfüllbare Spritzen mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Dabei kommt es auf zwei Dinge an. Erstens muss die Graduierung der Spritze so genau wie möglich sein, zweitens muss das Restvolumen (und die damit verbundene Überfüllung der Spritze) so gering wie möglich sein, um unnötige Kosten zu vermeiden. Gx RTF®-Spritzen bringen hier sowohl eine extrem genaue Graduierung als auch enge Fertigungstoleranzen mit, so dass sie für High-End-Anwendungen wie in der Ophthalmologie besonders geeignet sind. 2 | APRIL 2015 UPDATE.15 thema auge Augen- und Nasentropfen im Fokus: Strengere Gesetze für kindersichere Verpackungen 2011 sind in Deutschland dreimal mehr Kinder unter 5 Jahren an Unfällen im Haushalt als im Straßenverkehr gestorben. Zu den größten Risiken zu Hause zählen unabsichtliche Vergiftungen mit Haushaltschemikalien, Kosmetika oder Arzneimitteln. Für nicht verschreibungspflichtige Augen- und Nasentropfen wurde in den USA nun eine neue gesetzliche Regelung erlassen. Primärverpackungsanbieter wie Gerresheimer können hier durch verbesserte Lösungen Risiken minimieren. Haushaltschemikalien und verschreibungspflichtige Medikamente Für viele Haushaltschemikalien und verschreibungspflichtige Arzneimittel sind kindersichere Verpackungen längst Standard. Um die Verschlüsse dieser Produkte zu öffnen, erfordert es in der Regel eine spezielle Abfolge von Handlungen, die vor allem kleine Kinder nicht beherrschen. Um die Verpackung zu öffnen, müssen meist gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Aktionen ausgeführt werden; wie zum Beispiel bei dem bekannten Press-und-Dreh-Verschluss, bei dem man gleichzeitig die Kappe zusammenpressen und drehen muss, um den Verschluss zu öffnen. Zusätzlich haben diese Verpackungen oft große Verschlusskappen. Diese erschweren es kleinen Händen, die zwei vorgegebenen, sich gegenüberliegenden Stellen an der Kappe gleichzeitig zu drücken. Es gibt auch Druck-und-Dreh Verschlüsse, bei denen man die Verschlusskappe gleichzeitig herunterdrücken und drehen muss, um sie zu öffnen. Pumpsprays und Verpackungsprodukte mit hochziehbarem Deckel integrieren andere Sicherheitsvorkehrungen zum Öffnen oder Auslösen. Immer häufiger werden ähnliche Standards für kindersichere Verpackungen auch für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel gefordert und eingeführt, wie ein inzwischen nachweislicher Trend beweist. Neue gesetzliche Regelungen für nicht-verschreibungspflichtige Augen- und Nasentropfen Sie stehen im Bad, in der Küche oder im Schlafzimmer herum und sind für Kinder oft leicht erreichbar: kleine Fläschchen mit Nasentropfen gegen Schnupfen oder Augen- tropfen gegen Bindehautentzündung. Und trotz der eher bitteren Inhaltstoffe wie Naphazolin, Oxymetazolin, Tetrahydrozolin oder Xylometazolin kann es für Kinder verführerisch sein, sie zu probieren. Vor dem Risiko dieser „Fehlanwendung“ hat die U.S. CPSC (United States Consumer Product Safety Commission) im Dezember 2013 eine Richtlinie verabschiedet, die vorsieht, dass alle verschreibungspflichtigen und freien Medikamente, die mehr als 0,08mg ImidazolinDerivate enthalten, kindersicher verpackt sein müssen. Imidazolin-Derivate (Tetrahydro zolin, Naphazolin, Oxymetazolin, Xylometazolin) sind Vasokonstriktoren, die zur Behandlung gereizter Augen oder einer verstopften Nase angewandt werden. Nehmen Kinder diese Substanzen irrtümlich ein, kann dies selbst bei kleinsten Mengen schwere negative Reaktionen hervorrufen; wie zum Beispiel eine Schwächung des Zentralnervensystems, Verringerung der Herzfrequenz und Atemnot. Zwischen 1997 und 2009 haben, laut der CPSC, 5.675 Kinder unter 5 Jahren schwere Schäden durch die Einnahme von Produkten mit Imidazolin-Derivaten, vor allem durch Augentropfen, erlitten. notwendigen Designentwicklungen. Zur Zeit sind Standards für kindersichere Verpackungen für dieses Produktsegment noch nicht weit verbreitet und nur wenige Primärverpackungshersteller bieten bereits Lösungen an, die auf bestehende Kundenprodukte passen. Die neue Regelung hat daher viele Aktivitäten bei den Herstellern von Primärverpackungen für Tropfflaschen sowie Nasensprays und Zerstäuber veranlasst und der Zeitaspekt ist dabei zu einem zentralen Thema geworden. Der Einsatz und die Verbreitung kindersicherer Verpackungen werden wahrscheinlich weiter zunehmen und z.B. auch auf Nahrungsergänzungsmittel ausgeweitet werden. Je nach Land und Gesetzgebung wird der Druck auf die Primärverpackungshersteller, neue Lösungen zu entwickeln, wachsen. Wo nicht ohnehin behördliche Anforderungen die verbindliche Einhaltung von kindersicheren Standards vorgeben, sollte es trotzdem im Interesse der Verpackungshersteller sein, effiziente Lösungen zu entwickeln, die sowohl die Gesundheit des Patienten als auch das Produkt schützen, da sie sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. Vor diesem Hintergrund werden Primärverpackungshersteller eine führende Rolle bei der Erzielung von mehr Kindersicherheit im Haushalt übernehmen. Weitere Informationen zum Thema „kindersichere Verpackungen“ finden Sie in dem Artikel von Christina Desirée Holder und Marek Miszczak, Gerresheimer Plastic Packaging, der im Februar im EPM Magazine erschienen ist. Der amerikanische Verband der Hersteller und Händler von OTC-Produkten und Nahrungsergänzungsmitteln (Consumer Healthcare Products Association) sieht aufgrund der neuen Regelung einen großen Bedarf an 3 | APRIL 2015 UPDATE.15 plastics & devices Twist-Off Advanced: ein neues Produkt der Marke Duma® Es gibt nichts Gutes, was man nicht noch besser machen könnte, müssen sich die Entwickler von Gerresheimer gedacht haben und stellen jetzt als Ergebnis ein neues Mitglied der Duma-Familie vor: Duma® Twist-Off Advanced für feste Arzneimittel. Die Verbesserungen reichen von einer vereinheitlichten Wandstärke über ein optimiertes Design des Verschlusses bis zur Kompatibilität mit allen anderen hochwertigen Duma ® Twist-Off und Duma ® OneLiner-Verschlüssen. „Ein pharmazeutischer Kunststoffbehälter ist ein unauffälliges Stück Perfektion. Der neue Behälter ist das Ergebnis unserer langjährigen Zusammenarbeit mit verschiedensten Kunden und nimmt deren Wünsche auf. Wir arbeiten kontinuierlich daran, auch bewährte Pharmaverpackungen weiterzuentwickeln und so Mehrwert für Pharmazeuten und Patienten zu schaffen“, sagt Nils Düring, Head of Plastic Packaging. Duma® Twist-Off Advanced-Behälter sind stabiler als ihre Vorgänger, da man die dünneren Bereiche zugunsten einer einheitlichen Wandstärke entfernt hat. So ist die Durchlässigkeit (Permeabilität) noch weiter verringert. Auch die Barriereeigenschaften sind verbessert. Der Durchmesser des Flaschenhalses ist optimiert, ebenso auch das Design des Verschlusses. Die Abmessungen sind unverändert. Die Kompatibilität mit allen anderen hochwertigen Duma® Twist-Off-Verschlüssen, inklusive Duma® OneLiner ist gegeben. Darüber hinaus liegt eine vollständige Dokumentation für die Registrierung des Produktes vor. Die neuen Duma ® Twist-Off AdvancedBehälter und Verschlüsse gibt es in vielen verschiedenen Größen von 15 bis 600 ml. Die Gerresheimer Markenprodukte Duma®, Dudek™ und Triveni umfassen ein breites Angebot von Behältern in HDPE und Deckeln in LDPE & PP für den pharmazeutischen Markt. Mit einer großen Auswahl an Systemen für feste Darreichungsformen, Verschlüssen und Sicherheitsverfahren kann das Sortiment vollständig den individuellen Anforderungen der Kunden angepasst werden. Das Technische Competence Center der Gerresheimer Regensburg GmbH in Wackersdorf gewinnt den Wettbewerb „Excellence in Production“ Ende 2014 wurde in Aachen der diesjährige Preis „Excellence in Production“ verliehen. Gesamtsieger und damit „Werkzeugbau des Jahres 2014“ ist das Technische Competence Center der Gerresheimer Regensburg GmbH in Wackersdorf. Zusätzlich wurde das Unternehmen Sieger der Einzelkategorie „Interner Werkzeugbau mit mehr als 50 Mitarbeitern“. Gerresheimer gehört regelmäßig zu den Finalisten des Wettbewerbs und ist 2009 und 2011 bereits als Kategoriesieger ausgezeichnet worden. Im Jahr 2014 haben sich 292 Unternehmen für den renommierten Werkzeugbau-Preis beworben, 11 davon erreichten das Finale. Der vom Werkzeugmaschinenlabor der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hoch- schule Aachen und dem Aachener Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie ausgelobte Preis wurde 2014 bereits zum elften Mal vergeben. Die hochkarätige Jury setzt sich aus Vertretern von Industrie, Politik und Wissenschaft zusammen. In den Augen der Jury ist der bis ins Detail standardisierte Prozess der Auftragsabwicklung bei Gerresheimer nahezu einzigartig für die Werkzeugbaubranche. Gerresheimer Regensburg fertigt Werkzeuge und Automatisierungstechnik für die Pharma- und Medizintechnikbranche. Die branchentypisch hohen Anforderungen bei Qualität und Entwicklungstempo werden durch eine ganzheitliche Projektbetreuung im Technischen Competence Center (TCC) Wackersdorf des Unternehmens erfüllt. Dort können voll Von links nach rechts: Peter Dechant (Director Commercial Affairs TCC/SEC), Michael Wiglenda (Director Technical Competence Center) und Holger Heining (Head of Molds), Gerresheimer Regensburg GmbH, Wackersdorf, Deutschland. integrierte Anlagen von der Spritzgussmaschine über die Werkzeugtechnologie bis zur Automatisierung komplett eigenständig konzipiert werden, hinzu kommt ein breites Angebot von Dienstleistungen rund um den Werkzeugbau. Zum Leistungsumfang gehören Serienkonstruktion, Betriebsmittelkonstruktion, Prozessentwicklung, Projektmanagement, Qualitätsplanung, Werkzeugbau, Automatisierungstechnik und Fertigungseinleitung/Vorserienfertigung. Zwei weitere TCC betreuen den amerikanischen und asiatischen Markt. 4 | APRIL 2015 UPDATE.15 plastics & devices Qualität nach Maß Gerresheimer setzt bei der Werkzeugqualifizierung auf integrierte Prozesse Quality by Design (QbD) verankert Qualität bereits während der Entwicklungsphase systematisch in Produkt und Fertigungsprozess. Konsequent umgesetzt ist dies der sicherste und wirtschaftlichste Weg, komplexe Produkte auf den Markt zu bringen. Der Pharma- und Medizintechnik-Spezialist Gerresheimer setzt für seine Werkzeuge daher auf eine integrierte Qualifizierungs- und Validierungsstrategie, die Produkte rasch und kosteneffizient marktreif macht, das Prozessfenster für eine stabile Serienfertigung bereitstellt sowie Optionen für unterschiedliche Einsatzszenarien und Qualifizierungsniveaus anbietet. Besonders wirtschaftlich und schnell ist die Qualifizierung, wenn DQ und IQ beim Werkzeugbauer erfolgen und anschließend OQ sowie PQ on-Site, also am geplanten Fertigungsort, stattfinden. Bei dieser Vorgehensweise folgen alle Prüfprozesse überlappungsfrei aufeinander und es ist keinerlei Requalifizierungsaufwand erforderlich. Im internationalen Geschäft kann es allerdings Sinn machen, einen Großteil der Qualifizierung am Entwicklungsstandort durchzuführen und dann die Spritzgussmaschine samt Werkzeug – oder auch nur das Werkzeug selbst – an den späteren Produktionsstandort zu verlagern. „Wir haben für unsere global agierenden Kunden dafür zwei TransferSzenarien im Programm, bei denen ein Teil der OQ vor Ort wiederholt wird, um das Zusammenspiel des Werkzeugs mit veränderten Umfeldbedingungen oder einer anderen Spritzgussmaschine zu prüfen.“, sagt Michael Wiglenda, Director Technical Competence Center, Gerresheimer Regensburg GmbH, Wackersdorf. Unterschiedliche Qualifizierungslevel DQ: Design Qualification IQ: Installation Qualification OQ:Operational Qualification PQ: Performance Qualification Nach den Regeln der Good Manufacturing Practice ist im Entwicklungs- und Industrialisierungsprozess eine umfassende Qualifizierung und Validierung der Spritzgusswerkzeuge mit den vier Stufen Design Qualification (DQ), Installation Qualification (IQ), Operational Qualification (OQ) und Performance Qualification (PQ) erforderlich. Vom Werkzeugbauer wird dabei allerdings häufig nur ein Teil dieser Qualifizierungsleistung erbracht. „Wenn Werkzeuge nicht auf der später genutzten Spritzgussmaschine unter den Bedingungen der späteren Fertigung überprüft werden, bedeutet dies für den Kunden einen zeit- und kostenträchtigen Requalifizierungsaufwand.“, erläutert Dr. Peter Mayr, Head of Quality Assurance TCC, Gerreshei- mer Regensburg GmbH, Wackersdorf. „Wir bieten unseren Kunden daher einen kompletten, integrierten Qualifizierungs- und Validierungsprozess unter realen Produktionsbedingungen.“ Bestandteil dieser Qualifizierung ist auch die Definition des Prozessfensters für eine stabile Serienproduktion. Hierfür werden bei Gerresheimer zunächst in einem Screening nach dem SIM-Approach die kritischen Parameter der Produktion ermittelt. Ein faktorielles, mit dem speziell auf den Qualitätsbereich ausgerichteten Programm „Minitab“ ausgewertetes Design of Experiment (DoE) ermöglicht es dann, den mittleren Prozess und die Prozessgrenzen für die Fertigung festzulegen. „Darüber hinaus umfasst unser Qualifizierungsangebot auch unterschiedliche Optionen für den Qualifizierungslevel, mit denen individuell auf das konkrete Kundenprojekt eingegangen werden kann.“ Wird das Werkzeug beispielsweise nur für die Fertigung eines Prototyps benötigt, reicht eine Qualifizierung nach dem Gerresheimer- Level Prototype aus, bei dem lediglich eine DQ und ein Teil der OQ durchgeführt werden. Werkzeuge für klinische Tests oder Serienfertigung benötigen dagegen eine komplette Qualifizierung nach dem Gerresheimer-Level STANDARD, bei dem Qualifizierung und Validierung auf Basis der mittleren Prozessparameter durchgeführt werden. Ist das Produkt besonders komplex, das potentielle Einsatzrisiko hoch oder das regulatorische Umfeld besonders anspruchsvoll, können Qualifizierung und Validierung nach dem Gerresheimer-Level STANDARD PLUS durchgeführt werden, bei dem die Probeläufe zusätzlich mit den Maximal- und Minimalparametern des Prozessfensters durchgeführt werden. 5 | APRIL 2015 UPDATE.15 plastics & devices Lückenlose Qualität Gerresheimer Bünde deckt beim Qualitätsmanagement die gesamte Wertschöpfungskette ab An die Qualität von Spritzen für den pharmazeutischen Einsatz werden immer höhere Anforderungen gestellt. Für kritische Fehler, welche die Integrität der Spritze als Primärverpackung infrage stellen, wird inzwischen eine Fehlerquote von maximal 1 ppm gefordert. Qualitätsmanagement ist daher eine unserer wichtigsten Aufgabenstellungen bei der Fertigung von Spritzen. Dies betrifft sowohl die systematische Beherrschung der Produktionsprozesse als auch die lückenlose Kontrolle der Produkte. Eingangskontrolle der Rohmaterialien Formung der Spritze Gx RTF ®-Prozess Kanülenmontage 100 % Inline-Inspektionssystem Visuelle und metrische Tests der Rohmaterialien (Chargenfreigabe) Audit und Lieferantenmanagement Qualifikation neuer Rohmaterialien Visuell Dimensional Konusdimension Fingerauflage und Glaskörperdimension Kosmetische Defekte Druckinspektion Visuell Dimensional Kanülenpräsenz Kanülenkraft Kanülenhaken Kanülenbohrung Kanülenrichtung Axiale Abweichungen Kanülenlänge Gesamtlänge Nadelschutz Integrität von Wanne und Beutel Inprozesskontrolle: Visuelle und metrische Inspektion kritischer Qualitätsattribute Visuell Dimensional Funktionstests der Gummikomponenten und Kanülen Chemische Tests des Typ-I-Glases (Flammenspektrometer und Titration) gemäß EP, USP, JP IR-Identifizierungstests der Rohmaterialien gemäß EP, USP, JP Visuell Dimensional Kanülenhaken Visuell Dimensional Gleichmäßigkeit der Silikonisierung Abziehkraft des Nadelschutzes Gleitkraft Funktionstests (z.B. Gx TELC®) Test von Kanülen haken und Kanülensilikonisierung Chargen-Review inkl. Double Check der kritischen Prozesse Bulk: finale Tests gemäß Produktspezifikation, Ausgabe von CoC/CoA Gx RTF®: finale Tests gemäß unterschriebener Produktspezifikationen, Ausgabe von CoC (CoA auf Wunsch) Funktionstests: Abziehkraft der Kanüle Verstopfte Kanüle Integritätstests Auf Wunsch Chemische Tests auf Arsen, Klebstoff rückstände und andere Extractables Weitere Tests Konusbruch-Testpaket Hybridinspektion Tungsten-Analyse Arsen-Analyse Fehler können auf jeder Stufe des Wertschöpfungsprozesses eintreten, von bereits bei den angelieferten Rohmaterialien vorhandenen Fehlern über Fehler bei der Formung der Spritze und bei der Kanülenmontage bis hin zu Fehlern bei Ready to fill-Prozess, Sterilisierung und Verpackung. Qualitätskontrolle und ein auf den Ergebnissen der Prüfung beruhendes Prozessmanagement begleiten bei Gerresheimer Bünde daher jeden Produktionsschritt von der Rohmaterialanlieferung bis zum Versand der fertigen Produkte. Wir arbeiten bei Produktentwicklung und Fertigung nach den Prinzipien von Quality by Analyse der Klebstoffrückstände Design (QbD) und statistischer Prozesskontrolle (SPC). Produkte und Prozesse werden so gestaltet, dass eine definierte Produktqualität zuverlässig und dauerhaft gesichert ist. Hierfür ist es erforderlich, sowohl das Produkt, als auch die Einflüsse von Variablen wie Materialeigenschaften und Prozessparametern auf die Produktqualität vollständig zu verstehen. Wenn alle kritischen Produktattribute identifiziert sind und ermittelt wurde, welche Prozessparameter entscheidenden Einfluss auf die spezifikationsgerechte Erzeugung dieser Attribute haben, wird das Prozessfenster für eine stabile Fertigung definiert. Zeigen sich später in der statistischen Silikonölverteilung Prozesskontrolle kritische Abweichungstendenzen, werden die entsprechenden Parameter sofort nachgeregelt, um eine wirtschaftliche Produktion sicherzustellen. 6 | APRIL 2015 UPDATE.15 plastics & devices Eingangskontrolle der Rohmaterialien Schon bei der Eingangskontrolle werden entscheidende Weichen für die Qualität des Endprodukts gestellt. Alle verwendeten Rohmaterialien von Spritzenkomponenten wie Röhrenglas, Nadeln und Kolbenstopfen bis hin zur Palette für die verpackten Produkte werden daher in dimensionalen, visuellen, chemischen und funktionalen Tests genau unter die Lupe genommen. Beim Röhrenglas wird beispielsweise geprüft, ob die Dimensionen der Spezifikation entsprechen. Abweichende Durchmesser, aber auch eine ovale Verformung der Röhren würden Dichtigkeit und Funktionsfähigkeit der Spritzen infrage stellen. Hinzu kommt eine Prüfung des Röhrenglases auf Fehler wie Sprünge, Abplatzungen und Kratzer, Luftlinien, Einschlüsse oder Verunreinigungen. Kanülenmontage Bei den eingeklebten Kanülen, prüfen wir nach diesem Schritt eine Reihe weiterer Produktattribute ab. Hierzu gehören Anwesenheit, Orientierung, Abzugskraft und Durchgängigkeit der Kanüle sowie dimensionale Kriterien wie axiale Abweichungen und die Gesamtlänge der Spritze einschließlich Kanüle. Für den schmerzarmen Einsatz der Kanüle ist es wichtig, dass ihre Spitze keine Haken aufweist. Hierbei erreichen unsere Kamerasysteme eine Auflösung von bis zu 20 µm. Für Bulkprodukte ist die Fertigung auf dieser Stufe beendet, so dass nach den finalen Tests das Certificate of Compliance (CoC) und das Certificate of Analysis (CoA) ausgestellt werden können. Auf Wunsch werden weitere Prüfungen, beispielsweise auf Arsen-, Wolfram- und Klebstoffrückstände in die Analyse einbezogen. Formung der Spritze Gx RTF®-Prozess und Sterilisation Im Formungsprozess werden Schulter, Konus und Fingerauflage der Spritze hergestellt, anschließend wird die Spritze bedruckt. Sowohl der Formungsprozess, als auch die erforderlichen Transportprozesse sind eine potentielle Quelle für neue Fehler. Dementsprechend findet auch bei diesem Wertschöpfungsschritt eine lückenlose In-line-Qualitätskontrolle statt, bei der auf spezifikationsgerechte Dimensionen, kosmetische Fehler und eine korrekte Bedruckung geprüft wird. Für die automatisierte 100%-Prüfung wird das von Gerresheimer entwickelte G3-Kamerasystem mit 10 hochauflösenden Kameras pro Fertigungslinie verwendet. Das System ist in der Lage, die Dimensionen der Spritze einschließlich komplexer Bereiche wie der Fingerauflage zu prüfen sowie kosmetische Fehler bei Schulter, Spritzenkörper, Fingerauflage und Konus zu identifizieren. Zusätzlich findet eine visuelle Prüfung der Spritzen durch intensiv geschulte Mitarbeiter statt, um zurzeit noch nicht automatisiert identifizierbare Fehler aufzudecken. Der überwiegende Anteil von Spritzen am Standort Bünde wird Ready-to-Fill (RTF) ausgeliefert. Hierbei übernehmen wir zusätzlich das Waschen, Silikonisieren und Sterilisieren sowie die Montage fester (RNS) oder flexibler Nadelschutzelemente (FNS). Auf dieser Stufe des Wertschöpfungsprozesses umfasst die Qualitätskontrolle unter anderem eine Kontrolle von Positionierung, Abziehkraft und Integrität der Nadelschutzelemente, eine erneute Prüfung von Nadelposition und Nadelspitze sowie eine Prüfung der Silikonisierung von Spritzenkörper und Kanüle einschließlich einer Messung der Gleitkräfte des Kolbenstopfens. Nach der Sterilisation durch Ethylenoxid (EtO) werden in externen Labors mikrobiologische Tests auf Sterilität und das Vorhandensein von Endotoxinen sowie auf eventuelle Rückstände von EtO und Ethylenchlorhydrin (ECH) durchgeführt. Den Abschluss bilden Prüfungen der Verpackung und ihrer Bedruckung. Nach Abschluss der finalen Tests wird für RTF-Spritzen das CoC und auf Wunsch ein CoA ausgestellt. Kundenspezifisch sind auch hier weitere Prüfungen, beispielsweise für Extractables und Leachables, auf die Gleichmäßigkeit der Silikonisierung sowie eine computertomographische Integritätsprüfung der Spritze möglich. 7 | APRIL 2015 UPDATE.15 plastics & devices Gerresheimer eröffnet sein erstes Entwicklungszentrum in China Ende letzten Jahres hat Gerresheimer ein neues technisches Kompetenzzentrum für medizinische Kunststoffsysteme in Dongguan City, China, eröffnet. Damit verfügt Gerresheimer jetzt über drei solcher Zentren an den Standorten Wackersdorf in Deutschland, Peachtree City in den Vereinigten Staaten und jetzt auch in China. „Unsere Entwicklungszentren sind ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für uns und bieten entscheidenden Mehrwert für unsere Kunden. Das neue Entwicklungszentrum in China stellt sicher, dass wir die wachsende Nachfrage im asiatischen Markt optimal abdecken können. Zukünftig werden wir so zusätzlich zur lokalen Produktion auch Entwicklungsarbeiten in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden vor Ort leisten“, erklärt Andreas Schütte, Vorstand Plastics & Devices bei Gerresheimer. Im neuen technischen Kompetenzzentrum (TCC) in China werden große Projekte selbständig vor Ort bearbeitet und betreut. In den drei weltweiten Entwicklungszentren von Gerresheimer wird die Industrialisierung von medizinischen Kunststoffsystemen wie Insulin-Pens, Inhalatoren, Lanzetten oder Autoinjektoren vorbereitet. Dort werden alle wichtigen Querschnittsfunktionen bis zur Überführung des Produktes in die Serienfertigung zusammengefasst. In der Projektarbeit vor Ort oder im Verbund mit den anderen Standorten zählen dazu Projektschritte wie Serien- und Betriebsmittelkonstruktion, Prozessentwicklung, Projektmanagement, Qualitätsplanung, Werkzeugbau, Automatisierungstechnik, Fertigungseinleitung und Vorserienfertigung. In seinem Werk in Dongguan City produziert Gerresheimer seit 2006 Produkte zur Verabreichung von Medikamenten, sogenannte Drug Delivery Devices, wie beispielsweise Inhalatoren, aber auch Lanzetten für Diabetiker und Produkte für die Infusion. Stephane Pianigiani, Geschäftsführer des Gerresheimer Werkes in Dongguan Für den Geschäftsführer Stephane Pianigiani markiert die Eröffnung des neuen technischen Entwicklungszentrums in Dongguan den Höhepunkt seiner nun dreijährigen Tätigkeit für Gerresheimer in China. In dieser Zeit haben sich die Mitarbeiter- und Umsatzzahlen seines Werkes verdreifacht. Schnelles Wachstum zu managen ist sein tägliches Geschäft geworden. Noch immer begeistert ihn die Geschwindigkeit, mit der sich die Dinge in China verändern und die Bereitschaft eines jeden Einzelnen, etwas für die Gemeinschaft zu leisten. Stephane Pianigiani wurde in Italien geboren und wuchs zehn Jahre lang in Hongkong auf. Später studierte er Ökonomie im französischen Nizza sowie Politikwissenschaften und Business Administration in Italien. Neben seinen Muttersprachen Französisch, Italienisch und Englisch spricht er fließend Spanisch und langsam, aber sicher auch Mandarin. Von 2003 an arbeitete Stephane Pianigiani als Sales Manager für die Firma Edp, die 2008 von Gerresheimer erworben wurde und heute zum Geschäftsfeld Plastic Packaging gehört. Im Jahre 2011 führte ihn seine berufliche Karriere bei Gerresheimer zurück nach China, in das Land seiner Kindheit. primary packaging glass Jugend forscht bei Gerresheimer: Intelligentes Glas Seit August 2014 erforschen Roderich Wallrath (19, links) und Fabian Marischen (18, rechts) von der TU Dortmund in einer Werkstatt der Gerresheimer Essen GmbH die Sputtertechnik. Das ist eine Technik, mit der Glas durch einen chemischen Prozess beschichtet werden kann. Diese Beschichtung kann dafür sorgen, dass Glas neue Eigenschaften bekommt wie etwa eine veränderte Lichtdurchlässigkeit. Das gibt es beispielsweise bei Autoverglasung. Das Glas von Windschutzscheiben oder Dachfenstern kann sich der Stärke des Sonnenlichtes anpassen. Man spricht dann von „elektrochromem“ Glas, einem „intelligenten“ Glas, das seine Eigenschaften den Umgebungsbedingungen anpasst. „Wir werden nicht jeden Tag gefragt, ob wir ein Jugend-forscht-Projekt unterstützen. Aber da wir uns mit Glas gut auskennen, erschien es uns naheliegend, dieses Projekt zu fördern. Die Begeisterung der beiden jungen Leute für ihr Vorhaben hat uns beeindruckt“, sagt Bruno Bürkel, Executive Vice President von Gerresheimer Primary Packaging Glass. Sputtertechnik – einfach erklärt Das Verfahren der Sputtertechnik funktioniert in etwa so: Wenn man einen luftdicht abgeschlossenen Behälter mit einem bestimmten Gas befüllt, kann man dieses Gas zum Leuchten bringen, indem man es “unter Strom setzt”. Genauso läuft es beispielsweise in einer Neonröhre ab. Das leuchtende Gas wird “Plasma” genannt und mit rich- tigen Einstellungen des Stroms bzw. der Spannung kann man das Plasma quasi verschieben wie man möchte, also beispielsweise in die Nähe einer Probe, die man vorher in den Behälter gelegt hat. Das Plasma hat aber die Eigenschaft, ganz langsam einen winzigen Teil des Materials abzutragen, das in seiner Nähe ist. Wenn man nun auch noch eine Glasscheibe in die Nähe hält, kann es sein, dass sich das abgetragene Material auf der Scheibe abschlägt. Genau das ist der gewünschte Effekt und dieses wird „sputtern“ (aus dem Englischen to sputter = zerstäuben) genannt. In der Anwendungswelt spricht man nicht von elektrochromem Glas, sondern von “Intelligentem Glas”. Zurzeit haben wenige Luxusautos dieses Glas verbaut. Es wird beispielsweise auch in der Gebäudeverglasung zur Temperaturregulierung verwendet, ist allerdings noch ziemlich teuer. Inzwischen haben die beiden jungen Forscher das Projekt abgeschlossen und den ersten Preis beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ gewonnen. Auch auf Landesebene waren sie erfolgreich und konnten den dritten Preis in der Kategorie „Technik“ erzielen. 8 | APRIL 2015 UPDATE.15 personalien Primary Packaging Glass Mark Howell wird Senior Vice President Sales Tubular Glass Converting und Moulded Glass Americas Seit dem 1. Oktober 2014 ist Mark Howell Senior Vice President Sales für Tubular Glass Converting und Moulded Glass Americas. Mark Howell war zuvor Senior Sales Director – Container & Closure Business Unit bei REXAM Healthcare (Geschäftsbereich von REXAM PLC). Er war verantwortlich für die globale Vermarktung und Vertrieb der Business Unit und für die Entwicklung und Umsetzung von Vertriebsstrategien, Business Plans, Forecasts und Ergebnisse. Vorher war Howell bei Rexam Regional Sales Director und Werksleiter. Mark Howell hat einen MBA Abschluss der University of Notre Dame. Primary Packaging Glass Jim Baldwin wird Vice President Operations Americas Tubular Glass Converting Zum 1. Januar 2015 ist Jim Baldwin zum Vice President Operations Americas Tubular Glass Converting ernannt worden. Jim Baldwin kam 1987 zu Gerresheimer in dem Tubular Glass Converting Werk in Warsaw, Indiana/USA. In 2000 wechselte er in das Tubular Glass Converting Werk in Morganton, North Carolina/ USA, als Production Maintenance Manager und wurde 2006 zum Werksleiter in Morganton. Kailiang Chen wird Vice President Operations Europe Tubular Glass Converting Lothar Haaf wird Senior Product Manager Ampoules Europe Tubular Glass Converting Zum 6. Februar 2015 hat Herr Kailiang Chen als Vice President Operations Europe Tubular Glass Converting die operative Verantwortung für die Werke Wertheim in Deutschland, Boleslawiec in Polen und Chalon in Frankreich übernommen. Zum 6. Februar 2015 übernimmt Lothar Haaf die Funktion Senior Product Manager Ampoules Europe Tubular Glass Converting. Außerdem bleibt er Geschäftsführer des Werks in Wertheim. Zusätzlich wird Chen die operative Leitung des Werks in Wertheim übenehmen und zum Geschäftsführer bestellt werden. Chen war seit 2011 Einkaufsleiter, u.a. für neue Produktionslinien, bei Danaher Corporation, Asien. Zuvor war er als Projektleiter bei Magna Mirrors Engineering GmbH in Deutschland tätig. Kailiang Chen studierte Elektround Informationstechnik. Plastics & Devices Peter Danielsen neuer Global Key Account Manager für Johnson & Johnson Zum 1. Januar 2015 ist Peter Danielsen Global Key Account Manager für Johnson & Johnson geworden, zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben im Plastic Packaging Key Account Management. Haaf übernimmt damit die kommerzielle und technische Verantwortung für das AmpullenPortfolio von Gerresheimer in Europa. Haaf ist im Mai 2004 als Head of Technology und Quality zu Gerresheimer gekommen. Seit Dezember 2007 war er Werksleiter in Wertheim. Im August 2013 wurde er zusätzlich zum Geschäftsführer von Wertheim ernannt. lesenswert Die Produktion von vorfüllbaren Spritzen: wie man Risse vermeidet und seine Prozesse kontrolliert Dr. Andrea Behrenswerth und Marc-Oliver Luther von Gerresheimer Bünde sowie Bernhard Hinsch von Hinsch Consulting, Hamburg, erklären in diesem Beitrag die am häufigsten auftretenden Defekte bei der Spritzenproduktion, ihre Ursachen sowie Ansätze zu ihrer Vermeidung im Produktionsprozess. Sie zeigen auf, mit welchen Verfahren diese Defekte bei Gerresheimer Bünde identifiziert und klassifiziert werden. http://ondrugdelivery.com/ publications/55/Issue_55_Hi_Res.pdf S. 48–52 9 | APRIL 2015 UPDATE.15 web & event Webseite „Jobs & Karriere“: Smartphone-fähig und neuer Look Die Nutzung des Internets erfolgt heutzutage nicht mehr ausschließlich über den Computer, sondern vielmehr über verschiedene Endgeräte, wie beispielsweise Tablets oder Smartphones. Insbesondere potentielle Bewerber, die auf der Suche nach einer neuen beruflichen Heraus forderung sind, greifen oftmals auf diese Endgeräte zurück, um auch unterwegs auf dem neuesten Stand zu bleiben. Für uns Grund genug, unsere Webseite „Jobs & Karriere“ diesbezüglich zu überarbeiten und nutzerfreundlicher zu gestalten. Eckdaten zur Neugestaltung Der Bereich „Jobs & Karriere“ ist auf unserer Webseite der Anlaufpunkt für potentielle Bewerber, die sich für eine Anstellung bei Gerresheimer interessieren. Hier findet man u.a. Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten, aktuelle Stellenangebote, Karriere-News oder Erfahrungsberichte unserer Mitarbeiter. Optisch sichtbar aufgewertet wurden die einzelnen Inhaltsseiten nun durch moderne Gestaltungsmodule und eine neue Bilderwelt. Die hierfür notwendigen Fotoaufnahmen wurden zuvor mit Produktionsmitarbeitern unserer Werke in Horšovský Týn (Tschechien), Lohr am Main und Essen (Deutschland) erstellt. Das daraus entstandene Layout der Webseite wirkt modern, hell und ansprechend. Elementar für die Überarbeitung ist jedoch vor allem die Umstellung auf das technische Konzept „Responsive Design“, das insbesondere durch den Aufruf der Webseite auf verschiedenen Endgeräten erkennbar wird. ordnet, dass alle Informationen passend zum Desktop, Tablet oder Smartphone, übersichtlich und schnell vom Besucher abgerufen werden können. Responsive Design Der Begriff Responsive Design steht für „reagierendes Design“ und beschreibt den Prozess, bei dem eine Webseite automatisch erkennt, mit welchem Endgerät sie aufgerufen wird, und sich diesem daraufhin anpasst. Hierbei verändern sich sowohl die Inhaltsals auch die Navigationselemente auf Basis der aktuellen Bildschirmgröße und -auflösung. Die Funktionen, das Design und die Inhalte unserer Webseite „Jobs & Karriere“ sind ab jetzt entsprechend so flexibel ange- Reinschauen lohnt sich! Besuchen Sie doch einfach mal wieder unsere Unternehmenswebseite www.gerresheimer.com/jobs-karriere und sehen Sie selbst, was sich verändert hat. 10 | APRIL 2015 UPDATE.15 web & event Gerresheimer erreicht in 2014 alle Ziele Die Gerresheimer AG hat das Geschäftsjahr 2014 erfolgreich abgeschlossen. „Das Geschäftsjahr 2014 ist für uns gut verlaufen. Wir haben alle unsere Ziele erreicht. Die Nachfrage nach unseren Verpackungen für die pharmazeutische Industrie war weiterhin hoch. Mit unseren Innovationen und Produkten adressieren wir wichtige Megatrends. Wir sind für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt“, sagte Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2014 (1. Dezember 2013 bis 30. November 2014) um 1,9 Prozent auf EUR 1.290,0 Mio. Währungsbereinigt hat Gerresheimer damit rein organisch einen Umsatzzuwachs von 3,7 Prozent erwirtschaftet. Zuletzt hatte Gerresheimer für 2014 ein organisches Umsatzwachstum von rund 4 Prozent vorausgesagt. Im Wesentlichen hat Gerresheimer die Umsatzzuwächse mit pharmazeutischen Kunst- stoffverpackungen und Produkten zur sicheren und einfachen Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens, AsthmaInhalatoren und vorfüllbaren Spritzen erreicht. Das Geschäft mit pharmazeutischen Primärverpackungen aus Glas entwickelte sich erwartungsgemäß leicht rückläufig, insbesondere aufgrund von Schwächen im amerikanischen Markt. Der Markt für Kosmetikglasverpackungen entwickelte sich ver- halten. Der Absatz mit Laborglasprodukten konnte leicht zulegen. Im Geschäftsjahr 2014 investierte Gerresheimer EUR 126,6 Mio. (Vorjahr EUR 119,1 Mio.) und damit 9,8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen. Das Ziel waren Investitionen in Höhe von 9 bis 10 Prozent des Umsatzes. Das Unternehmen baut die Produktionskapazitäten für Produkte zur Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren insbesondere in den USA und in Tschechien weiter aus. In China ist im Herbst 2014 das weltweit dritte technische Kompetenzzentrum eröffnet worden. In Indien wird derzeit ein neues Werk zur Produktion von Injektionsfläschchen und Ampullen gebaut, das 2015 den Betrieb starten soll. Ein großes amerikanisches Werk wird 2015 grundlegend überholt werden. Und weltweit werden in zahlreichen Werken die Produktionstechnologien weiter standardisiert und verbessert. Gerresheimer VERANSTALTUNGSKalendeR 2015 05. – 08. mai Respiratory Drug Delivery (RDD) Nizza, Frankreich Palais des Congres d´Antibes 24. – 26. juni CPhI China Shanghai, China SNIEC 12. – 14. mai FCE Pharma Sao Paulo, Brasilien Transamerica Expo Center (TEC) Gang C1/C2 | Stand C150 22. – 24. september MedTec China Shanghai, China | Stand P301 15. – 18. mai China Medical Equipment Fair (CMEF) Chongqing, China Chongqing International Expo Center 13. – 15. oktober CPhI Worldwide Madrid, Spanien IFEMA, Feria de Madrid | Stand 4F30 03. – 04. november PDA Universe of Prefilled Syringes Wien, Österreich| Stand 64/65 18. – 19. mai PDA Pharmaceutical Packaging Conference 16. – 19. november Baltimore, USA Compamed/Medica Four Seasons Hotel Baltimore Düsseldorf 09. – 11. juni 01. – 03. dezember MD&M East CPhI India New York, USA Mumbai, Indien Jacob Javits Convention Center Impressum: © Design und Redaktion Gerresheimer Group Communication & Marketing Klaus-Bungert-Straße 4 | 40468 Düsseldorf, Deutschland Jens Kürten | Telefon: +49 211 6181-250 | Fax: +49 211 6181-241 | [email protected] Dr. Cordula Niehuis | Telefon: +49 211 6181-267 | Fax: +49 211 6181-28 267 | [email protected] Marion Stolzenwald | Telefon: +49 211 6181-246 | Fax: +49 211 6181-28 246 | [email protected] Geschäftsbericht 2014 – Unser Auftrag Schon im letzten Jahr haben wir unseren Geschäftsbericht 2013 unkonventionell als „Arbeitsbuch“ gestaltet. Nach dem positiven Echo haben wir dieses Konzept weiterentwickelt. Mit dem grauen Umschlag und dem Layout des Imagekapitels, das mit Handschriften, Fotos und kleinen Illustrationen arbeitet, sieht er aus wie eine Schreibkladde, wie wir sie vielfach in unserem Arbeitsalltag benutzen. Der Titel des Geschäftsberichts 2014 ist „Unser Auftrag“. www.gerresheimer.com DropAid: neue Anwendungshilfe zur einfachen Dosierung von Augentropfen | Einfaches Öffnen der Flasche | Sichere Positionierung des Tropfers | Präzise und korrekte Medikation www.gerresheimer.com