er heilte mich! - kick`n`rush forever
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er heilte mich! - kick`n`rush forever
¬ ¬ ¬ Nr. 2 ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ Schweiz SFr. 0,00, Deutschland r 17,99, Österreich r 19,99 Griechenland r 0,00, Portugal r 0,00, Irland r 0,00, Spanien r 0,00, Italien r 0,00, USA $ 120,35 Aktuell bis Juni 2014 ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬ ¬¬ ¬ ¬ ¬ ¬ S. 33 ALLES ÜBER ER HEILTE MICH! Das Pirelli Wunder ERSTE K‘N‘R INDOORS ¬¬ S. 1 K‘N‘R GEBURTSTAG Always & Forever! ¬ ¬ SP ¬ ¬ ¬ A K P I R T E U S LIER AS W T AR S. X ¬ ¬ S.41 Brauerei Luzern AG | Bürgenstrasse 16 | 60 6005 05 Lu Luze zern rn | 04 041 1 25 252 2 00 52 | bi bier [email protected] | www.brauerei.lu eDiToRiAL Inhalt Die Kultur Revue Rubrik Seite Editorial 3 Thema 4 Promis 7 Interkantonal 9 Nachtrag Thema 11 Comic 12 International 17 Hintergründe 19 Spielplan zum her herausnehmen ausnehmen Heftmitte Rezepte 21 Kolumne 23 Publireportage 24 Psychologie 27 Kinderseite 29 Rock‘n‘Roll 30 Politik 33 Style 35 Publireportagen 37 Aus den Annalen 39 chon mancher Experte durfte für diesen Satz in das Phrasenschwein spenden: „Das Spiel ist erst dann fertig, wenn der Schiedsrichter abgepfiffen hat“. Wie kam es, dass ausgerechnet wir vom Kick‘n‘Rush Fan-Club in der letztjährigen Ausgabe der Revue das Ende der Industriestrasse verschrien haben? Bevor der Abstimmungskampf in die Verlängerung ging und das Elfmeterschiessen an der Urne entschieden wurde. Pfui und Schande über Kick‘n‘Rush und ein Hohelied den tüchtigen Helferinnen und Helfern der Industriestrasse. Selten zuvor wurde derart eindrücklich gezeigt, was Unsereins erreichen kann, wenn alle in die gleiche Richtung ziehen. Dieses „Alle“ ist nun schon seit 15 Jahren Antrieb von Kick‘n‘Rush. Diese Spielzeit sind es 56 Teams aus allen kulturellen Sparten, die auf dem heiligen Tribschengrün gegeneinander antreten. Das ist verdammt viel Kultur auf einem Haufen und der geleistete Output der involvierten Mannschaften macht aus Luzern das, was wir so lieben: eine lebendige, kulturelle und geistig wachsame Stadt. Auch wenn wir uns zum Teil als Minderheit fühlen, schon oft hat die mit Rot bestrafte Mannschaft ein Spiel gewonnen - oder: bleiben wir beim BeiSpiel der Industriestrasse. Auch da hat das dezimierte Team Industriestrasse der Luzerner und Zürcher WirtschaftsÜbermacht das Bein gestellt. Darum sollten wir vielleicht gerade im 15. Jahr von Kick‘n‘Rush zu den Grundwerten des Turniers zurückkehren. In erster Linie geht es natürlich darum, das Turnier für sich zu entscheiden. Wir wollen kein Gepläuschle – wir wollen faire Spiele mit einem klaren Ziel vor den Augen: Den Pott. Erreicht mit jenen Personen, die auch unter dem Jahr der auftretenden Mannschaft das Gesicht verleihen. Aber genauso wichtig soll die 3. Halbzeit sein. Vor oder nach dem Spiel – ja verdammt nochmal: warum nicht wie 2009 als der Sedel mit dem Bier in der Hand während dem gewonnenen Finalspiel – sollten die Tassen hochgehalten werden. Wenn sich B-Sides-Biene und Sedel-Boris wie am Kick’n’Rush innig umarmen, ist doch alles möglich, oder? Wenn wir doch schon alle da sind: Lasst uns verbünden, damit wir auch die nächste Verlängerung im Luzerner Kulturkampf für uns entscheiden können. In diesem Sinne. Kick’n’Rush Forever – Euer Kick’n’Rush Fan-Club. te d So berichte ie Revue le tztes Jahr. Herausgeberei: Kick‘n‘Rush Fan-Club, www.kick-n-rush.ch Redaktion: Kick‘n‘Rush Fan-Club, SPUTNIK Sager Druck: UD Print Auflage: 800 Heftli Layout: SPUTNIK Sager Lithografien: Wird total überschätzt. Lecktorath: Kein Geld für so was. Mikrotypografie: Keine Zeit für so Scheiss... Programm Die Au Aufwär fwärmpar mparty ty | Uf Uferlos los | Fr Freitag eitag | 5. Juli | 21 bis 4 Uh Uhrr | T: 10.– 21 Uh Uhrr Gem Gemütlic ütliche he Türö röffnung ffnung 22 Uh Uhrr Blind Butc Butcher her • Inferior ioree Kniesc Knieschüttelm hüttelmusik usik im 4/44/4-Takt kt 23 Uh Uhrr DJ Har Harald ald Se Seeman eman • Tanzbar nzbaree Pi Pira ratenm tenmuc ucke ke Das Turn rnier ier | Treib eibhaus haus | Sa Samstag mstag | 6. Juli | ab 11.30 Uh Uhrr mit Sp Speakers eakers Gössi & Glur und DJ Mic Michel hel Ric Richter hter 18 Uhrr DJ Pa Padul dullo lo • Chil Chillen len und Gr Gril illen len im Treib eibhausgar hausgarten ten 22 Uh Uhrr Camil Camilla la Sp Spar arksss ksss • Electr Electropunk opunk aus dem Tessin ssin in Ka Kana nada da 23 Uh Uhrr TS MopedGo • Tanz nzen en bis zum Morg Morgengr engrauen auen Das Fi Finale nale | Treib eibhaus haus | So Sonntag nntag | 7. Juli | ab 9 Uh Uhrr mit Sp Speakers eakers Gössi & Glur und DJ Mic Michel hel Ric Richter hter 12 Uhrr Pl Platzseg atzsegnung nung • Fo Folklor lkloree auf dem Tribsc ibschengr hengrün ün 16 Uh Uhrr St Star artt der K.O-Phase hase • Sp Spre reu u ge geht, ht, We Weiz izen en bleibt 18 Uh Uhrr Fi Finalsho nalshow w 19 Uh Uhrr Her Herre ren-, n-, Kinder-, Kic Kick‘ k‘n‘ n‘Ru Rush-F sh-Final inal • Das Eing Eingema emach chte te 20 Uh Uhrr Si Sieg eger erehr ehrung ung & Trad adit itionel ionelle le So Sonntags-S nntags-Stu tubete 21 Uh Uhrr Ne Neustä ustädtli-Disko im Treib eibhaus haus Kick‘n‘rush Revue 3 eDiToRiAL Die Kultur Revue I prefer to play and lose rather than win, because I know in advance I‘m going to win. (Eric Cantona) Als ehemaliger Aktiver am kick‘n‘rush Turnier habe ich die unterschiedlichen Bedeutungen von Fussballresultaten kennengelernt. Nicht immer war ein Sieg auch gleichzeitig mit Ruhm und Ehre verbunden und eine Niederlage konnte unter Umständen viel länger in Erinnerung bleiben. Jeder der am kick‘n‘rush teilgenommen hat, weiss das. Am kick‘n‘rush geht es nicht in erster Linie um den Sieg, es geht um viel wichtigere Dinge. Um welche, kann für jeden anders sein, aber das wichtigste ist, dass wir nicht auf den Rasen treten, um den Gegner mit mehr als 12 Toren Unterschied abzufertigen, denn alles hat seine Grenzen. Nun steht eine Volksinitiative der JUSO noch in diesem Jahr auf der Abstimmungsagenda, welche ich nur unterstützen kann. Mit der 1:12-Initiative haben wir die einzigartige Möglichkeit einen maximalen Unterschied von Löhnen innerhalb einer Firma zu bestimmen und dadurch für mehr Gerechtigkeit auch neben dem Fussballplatz zu sorgen. Vor nicht allzu langer Zeit war ein Lohnverhältnis von weniger als 1:12 die Normalität und niemand beklagte sich. Seither ist die Lohnschere immer weiter aufgegangen und Manager grosser Unternehmen drohen, sollte die Initiative angenommen werden, mit dem Wegzug. Wenn die Grenzen nicht anständigerweise selbst gesetzt werden, müssen wir das tun. Letztes Jahr hat sich in Luzern mit der Industriestrasse-Initiative und dieses Jahr mit der gesamtschweizerischen Abzocker-Initiative gezeigt, dass sich Abstimmungen nicht kaufen lassen. Dies erzeugt die Hoffnung, dass es mit der anstehenden Abstimmung ebenso verläuft. uzern. Ein Hallenturnier in der Schüür. Angekündigt auf den 26. Januar 2013. Manch Einer oder Eine rieb sich verwundert die Augen. Doch aus dem Konzerthaus wurde in windeseile dank gütiger Hilfe von Big-B eine Arena. Soccer from hell – mit nur einem, wahren Champion. 27 Teams traten gegeneinander an, um den in Vergangenheit schon so oft erstrebten und doch ersten Kick’n’Rush Indoors Titel in der 15 jährigen Historie zu gewinnen. Nur L’etat c’est nous! The Godfather P.S.: Eigentlich sollte das ein lustiger Artikel werden, aber das hat leider nicht geklappt. Dafür hab ich noch einen Witz, den mir meine Tochter kürzlich erzählt hat: Der Teufel besucht Petrus und fragt ihn, ob man nicht mal ein Fussballspiel „Himmel gegen Hölle“ machen könnte. Petrus hat dafür nur ein Lächeln übrig: „Glaubt ihr, dass ihr auch nur die geringste Chance habt? Alle guten Fussballspieler kommen in den Himmel.“ Der Teufel lächelt zurück, „Macht nichts, wir haben alle Schiedsrichter!“ Das ei eiskalte Hä Händchen st steht be bereit für den Kick off. Nevermind Banane – her here‘s the Pommes Chips Chips. 4 Kick‘n‘rush Revue eine Liga – nichts mit Kulturfussball oder anständigem Kulturfussball in getrennten Ligen. Auf den ersten Blick ein guter Entscheid – schlussendlich setzten sich aber doch die Teams der Kick’n’Rush Herren-Liga durch. Das erste Duell auf dem vom B-Sides Bautrupp gebauten Soccer-Dome bestritten der Dynamo Sedel und helvetiarockt.ch. Dabei setzten sich die Insassen mit einem beeindruckenden 8:2 gegen die (männlich) antretenden, helvetischen Rockgören durch. Durchsetzen war das Motto des Tages. Auf dem extrem engen Spielfeld gelangen nur selten schöne Passkombinationen. Und das Auge des Toten- THemA He will ro rock you. Die Schüür kocht. kopftores wurde nur selten getroffen – es wurde kaum anvisiert – obwohl ein Augentor doppelt zählen würde. Schlussendlich machte die Auge-zähltdoppelt-Regel Chregu Kaiser Wandeler und Schillernste Kick’n’Rush Persönlichkeit 2011 zum Turnierhelden: Als letzter Schütze im Halbfinale gegen La Restistance de la Rasion zauberte er beim Spielstand von 1:3 seinen Schuss ins Auge des Totenkopfes. Die Nerven der Franzosen flatterten und Kaiser selbst verwandelte – regelkonform als Vierter und wieder freigegebenen Schützen zum Sieg und zur Finalqualifikation. Im Final trafen mit dem tschuttiheftli und Tacker Modul zwei SommerChampions aufeinander. Zwei Teams, welche in Vergangenheit schon für so manches Spektakel gesorgt hatten. Zur Final-Legende des ersten Kick’n’Rush Indoors wurde aber Schiedsrichter- Legende Pablo. Dank einem – nennen wir es – höchst umstrittenen Elfmeters setzte sich tschuttiheftli gegen ein wackeres Tacker Modul durch (Modul als Co-Sponsor für das Sommer-Turnier zu gewinnen, war nach dem fragwürdigen Elfmeterpfiff indes einiges schwieriger – Anm. d. Red). Schlussendlich geht der erste Titel als Most Valuable Player vom ersten Kick’n’Rush Indoors der Geschichte an Chregu Kaiser Wandeler. Nicht für den Final, sondern für die im Halbfinal gezeigte Nervenstärke. Ein fader Beigeschmack bleibt bei der Geschichte: Sparwasser – Kaisers grosser Wiedersacher – war beim grandiosem Triumph vom Kaiser nicht anwesend und wähnte sich Sportfreunde suchend in Berlin. Video-Aufnahmen belegen ein desaströses Spiel von Sparwasser bei einem Berliner Journalisten-Turnier. Viel schlimmer schmerzt, dass Independente Neustadt nach zwei Titeln in der Herren-Liga (!!) den freiwilligen Aufstieg in die Kick’n’Rush-Liga wählen. Kaiser und Sparwasser. Ein Duell für die Ewigkeit findet doch noch ihr Ende… Herzliche Gratulation vom RevueTeam zur Wahl zum Most Valuable Player vom ersten Kick’n’Rush Indoors: Chregu Kaiser Wandeler. Kick‘n‘rush Revue 5 i m i n s e l i p a r k PRomiS Schillerndste Persönlichkeit 2012: Big Bee ie hast du dich gefühlt, als du zur schillerndsten Persönlichkeit des Kick’n’Rush 2012 gewählt wurdest? Ich dachte an meine Eltern Felix und Daniela. Sie haben sich bestimmt gefreut, mich auf dieser Bühne zu sehen. Was denkst du, wieso hat man dich gewählt? Weil ich so wunderbar rund bin und nicht anecken kann. Du warst ja zum ersten Mal am Kick’n’Rush dabei. Was hat dir am Besten gefallen? Dass alle Leute sehr friedlich und entspannt waren und dass die Sonne schien und all die netten Kinder, die auf dem Gelände rumgesprungen sind, fand ich auch super. Auch die Musik, und da kenne ich mich ja schon ein bisschen aus, war immer gut. Die lustige Schweizer Band am Sonntagabend hat mir am besten gefallen. Gab es denn auch etwas, dass dir nicht gefallen hat? Da waren doch diese Frauen, die am Sonntag Fussball gespielt haben und sich gegenseitig verprügelten. Das war für mich viel zu brutal, die waren ja alle voll mit Blut. Ich musste mich verstecken, weil ich mir ja nicht die Augen zuhalten konnte. Was hast du in deinem Jahr als Schillerndste Persönlichkeit gemacht? Dieser Titel öffnet einem sehr viele Türen, ich wurde sogar angefragt ob ich den FCL trainieren möchte, aber Herr Alpstaeg meinte dann, ich habe zu viel Pelz. Und auch farblich sei ich wohl bei einem andern Fussballclub besser aufgehoben. Und was war dein bestes Fussballerlebnis? Mein Tor! Kick‘n‘rush Revue 7 KAITEN SUSHI-BAR LUZERN Kauffmannweg 16 . 6003 Luzern . T +41 41 210 42 40 KAITEN RESTAURANT & TAKE AWAY Bleicherstr. 23 . 6003 Luzern . T +41 41 410 85 66 KAITEN SUSHI-BAR SURSEE Mühleplatz 6 . 6210 Sursee . T +41 41 922 03 36 WWW.KAITEN.CH . [email protected] 8 Kick‘n‘rush Revue R HRE EI I NTS B RA TEN . H A L R E S TA U 2 0 1 3 R E LI IE REN U S J UND NSE ENDE DEN N IN U G BIS I E I TIO CHN Ü LT USS SUMA AR / G A T KON LÖSB ERA I N S H S T E N T. E I N T NÄC RABA % 10 iNTeRKANToNAL News aus dem Kick’n’Rush Jugend-Internat Wo bleibt der Nachwuchs? Die neue 1. Mannschaft von Neuchâtel Xamax mit Coach Iglesias Berührungs-Ängste? s ist nicht wegzudiskutieren: Die Kick’n’RushGemeinde altert und rostet munter vor sich hin. Wo einst noch junge, gutgebaute und gutaussehende Männer und Frauen gegeneinander antraten und sich heisse Duelle lieferten, drückt man sich heute vor Anpfiff die Gehstöcke in die Hand. E Wo bleibt eigentlich der kulturelle Nachwuchs? Gibt es den überhaupt noch oder müssen wir heute die Generation von Morgen per Gerichtsentscheid vom Opera fernhalten? Die Kick’n’RushRevue wollte es genauer wissen und traf den Präsidenten der ILM-Sedel (Adi Albisser), den von Inter (Markus Distel) und den 3FACH-Geschäftsleiter (Dani Glur) zum Interview. Das Thema: Der kulturelle Nachwuchs und somit Rückgrat vieler weiterer Kick’n’Rush’s. Das Fazit nach dem Gespräch mit diesen drei Kulturpersönlichkeiten: Keines! Was ist etwa der Altersdurchschnitt bei den Entscheidungsträgern? IA (Inter Altstadt): Bei uns ca. 35 Jahre bei einer 100% Männerquote. S (Sedel): Die Betriebsgruppe wie auch der Vorstand der ILM Sedel (Interessengemeinschaft Luzerner Musiker) bestehen aus Leuten um die 30. 3 (3FACH): Bei uns ist es ungefähr 24 Jahre. Habt ihr Mühe, Nachwuchs zu finden? 3: Grundsätzlich nicht. Es kommt manchmal vor, dass wir uns noch etwas mehr Rücklauf auf ausgeschriebene Stellen erwünschten. IA: Es wird schon immer schwieriger, aber sie sind noch vorhanden. Auch ein Problem ist das immer grössere Angebot an Freizeitgestaltung. Die Jungen wollen sich nicht zu fest binden, wollen frei bleiben. S: Wir sind halt auch wählerisch, da kann es durchaus anstrengend sein, Leute zu finden. Das Interesse für eine Institution wie den Sedel ist aber auch bei der jüngeren Generation klar vorhanden. Wo findet ihr den Nachwuchs? IA: Im Ausgang nach reichlich Alkohol, bei den Inter Amore-Turnieren, über Kollegen von Spielern, Interhomepage oder ganz einfach durch die Marke Inter Altstadt. 3: Im Internet. Wir schreiben unsere freien Stellen meistens ausschliesslich auf 3FACH.ch aus und machen ein paar Facebook-Posts. S: Bei uns lässt sich das schwer eingrenzen. Wenn wir für den Vorstand neue Leute suchen, orientieren wir uns vor allem an den Proberinnen und Probern, die im Sedel ein- und ausgehen. Kommt es in der Betriebsgruppe zu einer Rochade, schreiben wir die Stelle aus. Am meisten Andrang erleben wir, wenn ein Proberaum frei wird. Es gibt viele junge Musiker und Bands, die im Sedel proben möchten. Wir führen hierzu eine Warteliste, diese enthält durchschnittlich 20 bis 30 Projekte und Namen. Wer im Sedel probt, muss Mitglied der ILM werden. Aktuell zählen wir rund 300 Mitglieder. Was tut ihr aktiv, um neuen Nachwuchs zu finden? S: Die Augen offen halten, mit den Leuten sprechen, Ideen rumreichen. Wir haben kein strukturiertes Nachwuchsförderungskonzept, es soll aber gerade so sein, dass Leute, die sich im Sedel engagieren, dies aus eigenen Stücken wollen und uns mit ihren Ideen die Bude einrennen. IA: Nicht viel, der Nachwuchs kommt zu uns. Wichtig für uns ist, dass er auch zu Inter passt. Wenn Not ist, dann schlagen wir die Werbetrommeln im Interumfeld. 3: Eigentlich nichts. Radio 3FACH gibt es bald 15 Jahre. Es hat sich in dieser Zeit zu einer wichtigen (Medien-) Institution der Stadt Luzern und seiner Umgebung entwickelt. Ausserdem sind da unsere Events wie zum Beispiel das Funk am See oder unsere alljährliche Geburtstagsparty, die immer sehr gut besucht sind. Und nicht zuletzt ist es für viele Junge ein Traum, einmal im Radio zu arbeiten. Hat sich der heutige Nachwuchs verändert? IA: Ich denke schon. Sie sind Selbstständiger, kümmern sich weniger um das soziale Umfeld. Wollen frei sein. 3: Jein S: Es ist wohl eher die Sicht der Gesellschaft auf den Nachwuchs, die sich verändert hat. Heute wird genauer hingeschaut. Wo die Jugend früher in eigenverantworteten Freiräumen Sachen ausprobieren konnte, steht sie heute im permanenten Schaufenster. Und was ist denn heute anders als damals? S: Vieles! IA: Sicher das Freizeitangebot, das hat gewaltig an Unterhaltung zugenommen. Kick‘n‘rush Revue 9 NACHWuCHS News aus dem Kick’n’Rush Jugend-Internat 3: Bei Radio 3FACH kann man sagen – soweit ich das beurteilen kann, dass in den letzten Jahren viel passiert ist. Vieles ist grösser und professioneller geworden. Konkret meine ich zum Beispiel unser neues Studio, das im Moment auf dem neusten technischen Stand ist – davor hatten wir 13 Jahre lang ein Occasion-Mischpult aus den 90er-Jahren. Unsere Website ist sicher auch zu erwähnen. Im Vergleich zur alten haben wir da einen sehr grossen Schritt gemacht. Es ist unglaublich, was unsere Leute für einen Output generieren und wie unsere Webseite davon lebt. Ausserdem ist das Team in den letzten Jahren recht gewachsen. Fast alle Sendungen sind heute doppelt besetzt, was dazu führt, das sie inhaltlich gewinnen. schaftlich wichtige und sinnstiftende Arbeit leisten und sie nach Bedarf unterstützen. Das wird teilweise auch gemacht. Wenn das Vereinsmodell von einer Seite unter Druck gerät, dann vor allem vom privaten Abschottungs- und Profitdenken. Vom Rückzug in den eigenen Palast. 3: Hier jetzt Beispiele zu suchen, würde den Rahmen wohl sprengen, da es so viele Arten von Vereinsarbeit gibt. Es gibt diese Ansätze ja schon. Zum Beispiel die extra Woche Ferien, wenn man sich in Jugendverbänden einsetzt. Was ich auch gut und wichtig finde, sind Institutionen wie Infoklick, die den Jugendlichen bei allen ihren Vorhaben helfen. Davon sollte es mehr geben. Und war denn nun früher alles besser? 3: Früher war das 3FACH vielleicht noch etwas mehr Kick Ass. Oder man könnte sagen, es war dilettantischer. IA: Ich denke, die Zusammengehörigkeit war früher stärker als heute. Das soziale Interesse. Früher hat man noch gemeinsam zugepackt. S: Nein! Vielleicht steht es ja gar nicht so schlecht um den kulturellen Nachwuchs. Ihr tönt zuversichtlich. S: Man muss sich keine Sorgen machen, Freiräume und kultureller Ausdruck sind für jede Generation zentral. IA: Man muss halt auch immer selber bemüht sein um junge, kulturinteressierte Leute zu finden. Der Markt ist noch nicht ausgetrocknet. 3: Bei uns nicht. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass Radio machen (immer noch) sexy ist. Haltet ihr die ehrenamtliche Vereinstätigkeit für ein Auslaufmodell? S: Nein. IA: Nein gar nicht. Ohne solche Schaffer/Chrampfer gäbe es kein Vereinsleben. Sie sollten mehr belohnt werden. 3: Nein, ich finde es richtig und gut, dass sich junge Leute für etwas einsetzen, das sie interessiert, das ihnen auch etwas zurückgibt und ihnen für ihre Zukunft sogar etwas bringt. Was könnte der Staat/Kanton/ Gemeinde tun, um ehrenamtliche Vereinsarbeit aktiv zu fördern? IA: Schwierige Frage. Die Stadt Luzern unternimmt alles, damit die Vereine bestmögliche Infrastruktur zur Verfügung haben. Da kann ich nur den Hut ziehen. Das Innenleben des Vereins kann die Stadt nicht beeinflussen. Vielleicht könnte man etwas mehr Geld zur Verfügung stellen und manchmal einfach mehr Freiheiten lassen. S: Eine Gesellschaft, in welcher das ehrenamtliche Engagement für die Öffentlichkeit abstirbt, ist nicht überlebensfähig. Die Politik muss die Anliegen der Vereine ernst nehmen. Überlegen, inwieweit diese gesell10 Kick‘n‘rush Revue Also gibt es euren Verein in 50 Jahren noch oder ist er dann doch am Nachwuchs gescheitert? S: Die ILM Sedel wird in 50 Jahren das Jubiläumsturnier zur 65. Austragung des Kick‘n‘Rush durchführen. Nur schon deswegen und wegen einer Reihe genauso wichtiger Gründe wird die ILM 2063 aktiver als je zuvor den Kulturplatz Luzern mitprägen. IA: Aber sicher gibt es Inter Altstadt auch noch in 50 Jahren! Die Älteren dann halt mit Gehunterstützung und Hörgeräten. Die Karawane zieht weiter – Inter hebt ab... 3: Als Radio eine 50-Jahres-Prognose zu machen ist etwas so dumm wie Christiano Ronaldo. Schau mir in die Augen, Kleiner! RezePT Kochen mit Magdalena Tortilla für Anfänger Jetzt wir wird auch deine Tortilla To gelingen! erstens, ac-magdalena ist wieder dabei, auch wenn das training noch hinterherhinkt wie ein tor, dessen ball die linie überflügelt hat, indes noch nicht als solches anerkannt wurde, zweitens weils doch das schönste ist, an einem turnier teilzunehmen, dessen ausgang für uns immer wieder mit unserem eigenen trostpreis beendet wird, der heiligen nämlich, dessen namen unserem lokal den namen gibt, in dessen räumen stets nach lust und laune über sport geredet wird, aus dessen strudel die tortillas gebacken werden, die sich heiss, warm oder kalt genüsslich vertilgen lassen, wozu man für sechs mäuler 1.2000 kg mehlig kochende kartoffeln nehme, selbige wie gewohnt schäle sie der länge zweimal halbiere, will heissen in 4 teile, welche dann in ca 4 mm dicke scheiben geschnitten werden und dann in genügend olivenöl sanft angebraten werden, bis sie leicht angebräunt sind, mit deckel drauf garen sie schneller und in einer beschichteten pfanne lassen sie sich danach dann müheloser mit ei ausbacken, welches man in der zwischenzeit an zahl neun von ca 50 g gewicht in einer schüssel aufschlägt und ohne schaumig werden zu lassen vermengt, wobei sie genügend gesalzen und gepfeffert werden, um dann für die kartoffeln auch genügend salz abgeben zu können, die fertig gegarten und gebräunten kartoffeln, das was diesen frühling in unseren landen so selten möglich war, untermengen und während einer minute ziehen lassen, damit sich eine gute symbiose der zutaten ergibt, welche dann in die nun auf niedriger stufe gewärmte bratpfanne hinein gegleitet werden, etwas flach gedrückt werden und dann mit deckel ca 4 minuten gegart werden und weiter den deckel abnehmen, nachschauen ob an den rändern das ei schon gestockt ist, was in diesem fall dazu führt, dass man mit einem flachen teller oder idealerweise dem flachen deckel das ganze wendet, nicht zu vergessen, wenn die eier nicht genügend gestockt sind, fliesst viel von dieser masse seitlich über den telleroder eben deckelrand ins ungewisse, also am besten den passenden deckel auf die pfanne, gut festdrücken, mit schwung wenden, pfanne zurück auf den herd, die halb fertige tortilla wieder in die pfanne gleiten lassen, etwas mit einem spatel mitschieben, damit alles in der pfanne landet, das ganze an den rändern etwas andrücken, damit eine runde schöne form entsteht und noch einmal ohne deckel ca 4 minuten fertig garen. wer es so probiert kann sich mal im magdi melden und vom erfolg berichten, vergleichen so wie wir uns messen werden am fussballturnier. drittens wünschen wir vom magdi allen viel spass bei sport und spiel. hier könnte eine magdi-werbung sein www.magdalena.ch Kick‘n‘rush Revue 11 ComiC 12 Kick‘n‘rush Revue ComiC Kick‘n‘rush Revue 13 ComiC 14 Kick‘n‘rush Revue ComiC Kick‘n‘rush Revue 15 Ja zz e in nt Ka G ra be ns tra ss e 8 rn ze Lu 16 Kick‘n‘rush Revue muSiK Aus der Vinyl Ecke an wird ja nicht alle Tage 15 Jahre alt.Vor allem heute, wo Nachtruhe-Störungen sogar zur Schliessung von Kommerz-Schuppen führen. Der Kick’n’Rush FanClub will zu diesem feinen Anlass etwas feines präsentieren. Vinyl. Alt und zerbrechlich wie unsere Glieder. Nach Kick’n’Rush – das PaniniAlbum, Kick’n’Rush – das Spiel, Kick’n’Rush – die Bibel und diverse Male Kick’n’Rush – der Song heisst es nun: Kick’n’Rush - die Schallplatte. Es ist nicht nur Sammlerstück, es ist auch Chronik. Auf der A-Seite finden sich ganze sechs Kick’n’Rush-Songs. Sechs? Richtig falsch gezählt, ja. Habe Ihn Seelig Thomas HöslisHymne „Always Kick’n’Rush“ und der auf dem WM Samper 2006 von Sony gelandeten „Kick’n’Rush“ der fulminanten Neutones sind wohl aufgrund ihres Alters die bekanntesten Kick’n’Rush-Songs. Da gab es dann aber auch noch das gemeinsame Einsingen in der Metzgerhalle unter der Leitung von Dirigent und Songwriter Tobi Gmür. Das war 2011, den Song gibt es bisher nur Online als Videoclip. Er trägt den stolzen Namen „Always & Forever Kick’n’Rush“. Extra neu für die Schallplatte aufgenommen wurde „Kick’n’Rush Bonebreaker“ von Sam Pirelli. Diese Version - eines weniger bekannten Songs - hatte er anlässlich der Auslosung 2010, ebenfalls in der Metzgerhalle aufgeführt. Für die Schallplatte ging es ab in das Studio von Tobi Gmür, um diesen Titel für die Ewigkeit zu verwahren. Schon ewig schlummert „Murder At The Kick’n’Rush“ im Songarchiv der grossartig Moped Lads um Turnier-Speaker auf Lebzeiten Martin Gössi. Wie es sich für Punkers gehört, stellten sie uns ihre Aufnahme für ein paar Bier (Einzulösen am Kick’n’Rush 2013) zur Verfügung. 2012 besuchte als einsames und letztes Highlight Radio Müsli das Kick’n’Rushletzter Turnier. Es war sein letzter, öffentlicher Auftritt. Erst jetzt begreifen wir die Falten in seinem Gesicht als Zeichen, wie Müde er war. Inspiriert vom Radio wagen wir uns auf Seite B in die höchste aller RadioLigen: Kick’n’Rush präsentiert: präsentiert Kick’n’Rush – das Hörspiel. Hör Das Splätterlitheater erzählt erzähl die Geschichte von jenem jungen Mann, der 2012 nach dem Kick’n’Rush in Oberägeri auf einem fremden Sofa erwacht ist. 22 Minuten spannende Minuten Hörspiel – aufgenommen in den Foolpark Studios von Deezl Imhof - sind auf der B-Seite „Kick’n’Rush – die Schallplatte“. Aber wie am Kick’n‘Rush gewohnt, gibt es auch auf Vinyl eine Verlängerung. Mit dem beigelegten Kick’n’Rush-Code kannst du nicht nur alle Songs und das 22 Minuten-Hörspiel downloaden. Nein. Damit auch unser lieber Nachwuchs das Hörspiel geniessen kann, ist die Vinyl-Version FSK ab 12 Jahren. Wie die NLZ berichtete berichtete... Die Download-Version dauert dann aber krasse 20 Minuten länger und geht eben dahin, wo die Kinder noch nicht wissen sollten, das es auch hingeht. Meint: FSK18! Ach ja. Und die vom Splätterli-Theater machen glaub auch noch grad zwei Kick’n’Rush-Songs zusätzlich. Das wissen wir jetzt aber noch nicht so genau und lassen uns überraschen. Und überraschen tut uns hoffentlich auch der Illustrator Raffael Koller. Der gestaltet drum das schicke Teil. Das gibt’s dann am Turnier zu kaufen. 15 Jahre Kick’n’Rush. Kick’n’Rush Forever – Always Kick’n‘Rush Kick‘n‘rush Revue 17 Offensiv für Kultur Jahresabonnement (11 Ausgaben) für Fr. 69.– www.null41.ch Neue Öffnungszeiten Mo - Mi 8:00 - 22:00 /Do - Fr 8:00 - 24:00 Sa 8:30 - 24:00 «Café Bar Take-Away» Winkelriedstrasse 64, 6003 Luzern 18 Kick‘n‘rush Revue Hopfenkranz Zürichstrasse 34 6004 Luzern 041 410 78 88 hopfenkranz.ch HiNTeRGRÜNDe WERNER HELLER MAILT: Der rosarote Punker ls im Jahre 1981 am 15. April der Sedel OstTrakt eröffnet wurde, konnte ich meine Wohnung, die ehemalige Bibliothek beziehen. Ich war damals der erste Abwart im Sedel und wohnte auch da. Der heutige Back-Stage wurde zu meiner Wohnung mit einem Kochherd, einer Dusche und einem WC. A Das hat mir gefallen, denn es war sozusagen eine Loft. So konnte ich meine eigenen Fantasien entwickeln beim Einrichten – also ein richtiger Freiraum-Wohntraum. Ich skizzierte mir die Einrichtung auf ein Blatt Papier und führte diese aus. Ich betonierte in der Wohnung einen Brunnen (Aquarium) mit Granitplatten auf dem Rand. Den ganzen Innenteil bestrich ich mit hellblauer Bassin-Farbe. Im Brunnen hatte ich einen grossen Topf einbetoniert, wo ich einen Bananenbaum und einen grossen Gummibaum einpflanzte. Auch drum herum betoniete ich grosse Töpfe mit Pflanzen. Im hinteren Teil der Wohnung hatte ich Birkenstämme gesetzt und darauf Bretter, wo mein Bett Lebt er heute noch im Rotsee? hinkam. Die Wand bekleisterte ich mit einer grossen Palmenstrand-Bildtapete. Das gab es früher noch. Fertig war meine „heimelige Wohnung“. Zur Einweihungsparty des Brunnens (es war mein 20er Geburtstag) hatte ich die Gäste gebeten, dass doch jeder einen Fisch für das Aquarium mitnehmen soll. Es kamen viele Fische zusammen, unter anderem brachte Thomas Horat zwei niedliche kleine rosarote Welse mit. Einer davon hatte ein leicht beschädigtes Auge. Nach der Party kam natürlich wieder der Alltag und mit der Zeit stellten wir fest, dass von Woche zu Woche weniger Fische im Aquarium waren. Ich hatte beim Filter nachgeschaut, aber es hatten sich keine Fische darin verirrt. Eines Abends, als Urs Knüsel (der Stv.-Abwart) und ich gemütlich eine Wasserpfeife durchzogen, entdeckten wir plötzlich einen 20 cm grossen rosaroten Wels im Aquarium. Jetzt wurde uns klar, wo all die Fische geblieben waren. Ausser einem hässlichen kugelrunden Goldfisch hatte der Wels sämtliche Fische aufgefressen. Als ich meinen Job aufgab, vermachte ich den Brunnen Sigi (René) Disteldorff, der damals den Abwartsjob von mir übernahm. Als ich nach etwa Sie alle kannten ihn – den ro rosaroten We Wels... zwei Jahren wieder einmal im Sedel war, hatten Pierre Brunner und Thomas Hösli diesen Wels in ein normales Aquarium umplatziert. Der von mir gebaute Brunnen existierte nicht mehr. Welch eine Schweissarbeit, diesen wieder auszubauen. Der Wels war inzwischen mindestens 50 cm lang. Pierre und Hösli erzählten, dass sie den Wels im Rotsee unten in die Freiheit lassen möchten und auch taten. sie bis zu 3 m gross werden. Und wenn er nicht gestorben ist, so treibt er sein Unwesen vermutlich immer noch im Rotsee. Oder jemand hat ihn geangelt und sich gewundert, dass ein rosaroter Riesen-Fisch im Rotsee lebt … Leider hab ich kein Bild von meinem Brunnen ausser dieses von der Einweihungsparty. Laut Wikipedia können Welse bis 60 und freilebend sogar bis 80 Jahre alt werden. Da sie stetig wachsen, können Kick‘n‘rush Revue 19 EventMarketing DAS PUBLIKUM MACHT DEN EVENT 20 Kick‘n‘rush Revue ziTATe zitiert: DasnächsteSpielistimmer das nächste“1, doch, „das ist Schnee von morgen...“2. Liebe Freundinnen und Freunde des runden Leders & des Rasenballets Die Funktionäre und Funktionärinnen der Traditionszunft „kick’n’rush forever“ haben sich nach langem hin und her - auch dank heimlichen Spenden natureller und monetärer Art seitens einflussreicher Möchtegern-Gutmenschen – durchgerungen, uns die Aufnahme in das heiss begehrte Teilnehmertableau des legendären Turniers „you‘ll never walk alone, kick‘n‘rush forever“ – Ausgabe 2013 – erneut zu gewähren... ...mitunter ein Beweis dafür... „die Realität ist anders als die Wirklichkeit“3 sofern wir uns schnell entschliessen können, ein „Team der Herzen“ zu stellen... in diesem Sinne: „zu 50% haben wir es geschafft, aber die halbe Miete ist das noch nicht“4. Erstens kommt eh alles anders, zweitens als Mensch denkt und gelten nicht sowieso gewisse Gesetzmässigkeiten der Fussballwissenschaft auf unsrem Erdball, die zu beachten sind, wie „Der Ball ist rund.“5 „Fussball ist ding, dang, dong. Es gibt nicht nur Ding.“6 „Wenn der Ball am Torwart vorbei geht, ist es meist ein Tor.“7 „Die Brasilianer sind ja auch alle technisch serviert.“8 „Solange die Schuhe Tore machen, ist die Farbe okay.“9 „Statistiken, Statistiken, für Statistiken habe ich mich schon früher nicht interessiert. Statistiken sind dafür da, um gebrochen zu werden.“10 „Leichte Bälle zu halten ist einfach. Schwierige Bälle zu halten ist immer schwierig.“11 „Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.“12 doch aufgepasst !!! „Man wirft hier Äpfel und Birnen durcheinander“13, denn „die Breite an der Spitze ist dichter geworden“14 und „die wissen nicht einmal, dass im Ball Luft ist. Die glauben doch, der springt, weil ein Frosch drin ist.“15... W A N T E D a b s o f o r t !!! P e r s ö n l i c h k e i t e n, die sowohl gegenüber dem Trainer als auch dem Verein total loyal sind... „in erster Linie stehe ich voll hinter dem Trainer, in zweiter Linie hat er recht“16, „ich brauche Spieler, die am Ball besser sind als am Mikro“17, „ja, der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich“18, sowie „ich bleibe auf jeden Fall wahrscheinlich beim KSC“19 und „da muss dann auch mal einer die Hand ins Heft nehmen.“20 t e a m p l a y e r s , die einerseits den Wert ihrer MitspielerInnen erkennen: „Es war optimal, der Matthias von hinten und der Jürgen Klinsmann von vorne, das war ein ideales Duo – also ich mein jetzt auf dem Platz. Und auch ausserhalb!“21 „Ein Lothar Matthäus hat es nicht nötig von sich in der dritten Person zu sprechen.“22 (auf die Frage bei einer Pressekonferenz, warum er öfter von sich in der dritten Person spricht) „Ich habe immer gesagt, mich interessiert nicht, wer spielt. Hauptsache ich spiele.“23 „Wir sind eine gut intrigierte Truppe.“24 oder „Wir haben genügend Potenz für die Bundesliga.“25 andererseits sich schützend vor die Truppe stellen .. „Netzers Kommentare sind wie sein Haarschnitt – langweilig.“26 Noch ein paar Tipps zur Vorbereitung von ausgewiesenen Fachmännern – TUV-geprüft... „Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei.“27 „Wir werden nur noch Einzelgespräche führen, damit sich keiner verletzt.“28 „Unser Training war so geheim, dass wir manchmal selbst nicht zuschauen durften.“29 Stellvertretend für all die filigranen Ausflüge in die Welt des gesprochenen Wortes seitens der Fussballheroen und Fussballgurus, noch einen best-of der Fussballerweisheiten... ...bspw. Verletzungspech: „Ich kann mich an kein Spiel erinnern, beim dem so viele Spieler mit der Barriere vom Platz getragen wurden.“30 ...bei technischem Unvermögen: „Ich weiss auch nicht, wo der Wurm hängt.“31 ...bei nem dummen Foulspiel: „Den hab ich doch nur ganz leicht retuschiert.“32 ...bei ner blöden Niederlage: „Das Unbedingt-Gewinnen-Wollen ist im Hotel geblieben.“33 Zum Schluss halte ich mich an Andreas Brehme für alle Feedbackende ... „Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank!“ 34 3 berti vogts 4 rudi „tante käthe“ völler 5 sepp herberger 6 giovanni „trap“ trapatoni 7 mario basler 8 andreas brehme 9 frank ribery 10 matthias sammer 11 otto rehagel 12 otto rehagel 13 berti vogts 14 berti vogts 15 max merkel 16 olaf thon 17 otto rehhagel 18 peter pacult 19 sean dundee 20 thomas helmer 21 stefan kuntz 22 lothar „loddar“ matthäus 23 mario basler 24 lothar „loddar“ matthäus 25 stefan baumgart 26 stefan „effe“ effenberglothar 27 fritz langner 28 frank pagelsdorf 29 bernd hölzenbein 30 michael lusch 31 fabrizio heyer 32 olaf thon 33 mario basler 34 Horst Hrubesch 35 giovanni „trap“ trapatoni „Ich habe fertig!“35 don justhino ---------------------------------------------1 matthias sammer 2 jens jeremis Kick‘n‘rush Revue 21 Erwartungen übertreffen. 24 Stunden im Blickkontakt mit unseren Kunden Premedia. Print. Solutions. In unserer modernen Offset- und Digitaldruckerei produzieren wir Ihre Printprodukte in qualitativer Höchstklasse. Webbasierte Tools koordinieren Ihre Kommunikationsmittel und lassen Sie Ihr Corporate Design konsequent umsetzen. Durch professionelle und kompetente Beratung sowie einen umfassenden Service finden wir in jeder Phase Ihres Auftrages immer die optimale Lösung. Bringen Sie Ihre Kommunikation mit uns ins Rollen. Wann dürfen wir Ihre Erwartungen übertreffen? UD Print AG Reusseggstrasse 9 Postfach 6002 Luzern T. 041 491 91 91 F. 041 491 91 92 www.ud-print.ch KoLumNe Mit Dani Glur im Kleinfeld ratulation, du bist am Kick‘n‘Rush – oder interessierst dich für das Kick‘n‘Rush – und hältst die Kick‘n‘Rush-Revue in deinen Händen. Das sagt mir, dass du ein kultur- und/oder fussballinteressierter junger oder junggebliebener Mensch mit gutem Geschmack bist. Ich wette, den Sommer geniesst du regelmässig im Helvetia-Pärkli oder an der Volière und nicht am Quai oder in der Sunset-Bar; du hast ein altes (Renn- oder Damen-)Velo und nicht einen Flyer oder so ein modernes einfarbiges Stadt-Velo; du ziehst es vor, dich bewusst zu ernähren und isst keinen Fast-Food; trinkst lieber ein Bier als teuren Champagner; abends sieht man dich an der Baselstrasse oder im Tribschen, statt an der Halden- oder Pilatusstrasse. Wette gewonnen? Du pflegst also einen Lifestyle fern ab von Mainstream. Doch in diesem Heft geht es um Fussball und nicht um Lifestyle. Obwohl beides Hand in Hand geht, weil man sich für etwas, für einen Ort oder ein Konsumverhalten oder eben einen Club entscheidet. Und dabei ist es mir ein Rätsel, warum der SC Kriens im Moment vor durchschnittlich 200 Zuschauern Fussball spielt, während die Swissporarena meist gut besucht ist – und du wahrscheinlich auch dort bist. Die Atmosphäre im Kleinfeld ist hip und echt, nicht trocken und durchgestylt. Das alte Stadiönli aus den 70er-Jahren hat eine schiefe Stehrampe mit zwei Treppen. Nicht 17‘000 mal der gleiche blaue Klappstuhl. Wenn man im Kleinfeld auf der Haupttribüne sitzt, sieht man Bäume, Industrie und dahinter Berge, keine goldenen hohe Hochhäuser, die daran erinnern, wie gewöhnungsbedürftig das FCL-Stadion von aussen aussieht. Beim Besuch im Kleinfeld musst du bei der Anreise nicht am mir fremdesten aller Luzerner Orte, der grossstädtischen S-Bahn-Station Allmend/ Messe, aussteigen oder dir den Extrabus gefüllt mit komisch sprechenden Ortsunkundigen geben, sondern du hüpfst auf dein Rennvelo oder den 1er Bus und gehst die letzten Meter zu Fuss. In der Tankstelle bei der Bushaltestelle kaufst du dir Zigis bei Sandy, läufst der 30-er-Zone-Strasse entlang zwischen Mehrfamilienhäusern mit Hecken, hinter denen die Vorstadtjugend aufwächst, bevor sie mal in die Stadt zieht oder Kinder bekommt, bis zum Altersheim-Park mit eingezäunten Ziegen, die nicht gefüttert werden dürfen, zündest dir ne Zigi an, machst husch Slalom um drei Generationen zwischen Rollatoren und Kinderwägen und willst nie zu alt werden und wahrscheinlich irgendwann Kinder haben, aber in der Stadt wohnen. Im Kleinfeld angekommen, brutzelt der Toni auf seinem Grill während drei Stunden wunderbare Bratwürste und Servelats vom lokalen Metzg, es gibt keinen Fast Food von der Migros. Eine VIP-Lounge, wo Champagner getrunken und fünf-gängiges Catering genossen wird, suchst du im Kleinfeld vergebens, hier kostet die Stange vier und der Schüblig sechs Stutz. Aber das beste am Kleinfeld ist der Fussball. Die Tore fallen, die Karten werden gezeigt, fast jedes Spiel in der Kleinfeld Wurst Catering. 1.-Liga-Promotion ist wie ein CupSpiel. Kriens hat keine überbezahlten Arbeitsverweigerer im Team, Kriens spielt mit jungen, motivierten Nachwuchsspielern aus der Region. Und sie tun dies im Moment attraktiv und erfolgreich. Kick‘n‘Rush das ganze Jahr. Mit dem Unterschied, dass die Protagonisten (hoffentlich) nicht alkoholisiert sind. WillkommenimKleinfeld,willkommen beim “Helvetia-Pärkli-Voilère-altesRenn-oder-Damenvelo-Vegetarisch&-Bio-Bier-Baselstrasse-Fussball-Club von Luzern – dem SC Kriens. Wenn es dir hier am selbstgemachten Kick‘n‘Rush gefällt, solltest du unbedingt so bald als möglich auch im Kleinfeld vorbeischauen. Dort gibts Kick‘n‘rush Revue 23 PSYCHoLoGie Dr. Fellmann: Bin ich ein kreativer Beantworten Sie die folgenden Fragen, zählen Sie die Punkte - und wir sagen Ihnen, wie kreativ Sie als Fussballer und welches Ihre Erfolgsaussichten sind. S pielvorbereitung 1. Es gilt, sich durch eine anständige Frisur einen Stammplatz im Team zu erkämpfen. So gehen Sie vor: a) Sie verzichten auf den Stammplatz b) Sie kaufen Haargel c) Sie veröffentlichen Fotos von der Schamhaarfrisur des Clubsponsors d) Sie vereinbaren einen Termin beim Coiffeur 2 Punkte 1 Punkt 3 Punkte 0 Punkte 2. Wählen Sie ein Einlaufkind aus, das Sie aufs Feld begleitet: a) der Sohn des Clubsponsors b) der erwachsene Sohn des Clubsponsors c) ein Afrikanerli d) ein Ritalinkind auf Entzug 0 Punkte 3 Punkte 1 Punkt 2 Punkte 3. Wählen Sie eine Unterleibchenaufschrift - für den Fall, dass Sie das entscheidende Tor erzielen: a) „Fuck the System“ b) „Hier ist ein End‘ der Fragen (W. Shakespeare, ‚Der Sturm‘)“ c) „Ich weiss, wo mein Auto steht“ d) „Always Kick ‚n‘ Rush“ 1 Punkt 2 Punkte 0 Punkte 3 Punkte a) Sie singen Violettas Sterbearie aus der „Traviata“ b) Sie verschlucken Ihre Zunge c) Sie zeigen, was Sie mit dem Splätterlitheater für diesen Fall einstudiert haben d) Sie zeigen Ihre für diesen Fall entwickelte performative Raumintervention „Act IV / GrEEn Grass (2.34)“ 1 Punkt 0 Punkte 3 Punkte 2 Punkte 7. So beleidigen Sie auf dem Platz Ihren direkten Gegenspieler: a) „Ich habe deine Mutter gefickt“ b) „Ich habe deinen Clubsponsor gefickt“ c) mit Thomas Bernhard: „Der Sport benebelt und verdummt die Massen; und vor allem Diktatoren wissen, warum sie immer und in jedem Fall für den Sport sind.“ d) „Du Rangelov!“ 0 Punkte 2 Punkte 3 Punkte 1 Punkt 8. Ihnen unterläuft bedauerlicherweise ein Eigentor. So zeigen Sie dem Publikum Ihre Schmach: a) Sie verschlucken Ihre Zunge, um das alles wie einen Unfall aussehen zu lassen b) mit einem ironischen zugespitzten Meta-Torjubel vor den gegnerischen Fans c) Sie lassen sich vom Clubsponsor trösten d) mit einem Re-Enactment von Heraklit in Monty Python‘s Fussballspiel der Philosophen 1 Punkt 2 Punkte 0 Punkte 3 Punkte 4. Es gilt, sich früh genug einen Leibchentauschpartner zu sichern; auch Sie sprechen Sie schon vor dem Anpfiff ab, und zwar mit: Pause a) Ihrem direkten Gegenspieler b) der Spielerfrau Ihres direkten Gegenspielers c) dem Clubsponsor d) dem Maskottchen 1 Punkt 3 Punkte 0 Punkte 2 Punkte Erste Halbzeit 9. So stärken Sie sich in der Pause: a) mit Whisky on the rocks b) mit „Always Kick ‚n‘ Rush“ vom iPod c) mit dem Urin des Clubsponsors d) mit neuem Gel im Haar 2 Punkte 3 Punkte 0 Punkte 1 Punkt 5. Ihnen gelingt ein frühes Tor, und so feiern Sie es: Zweite Halbzeit a) mit einem kurzen Re-Enactment der Schlacht von Waterloo b) mit einer Umarmung des Clubsponsors c) mit einem prüfenden Strich durch die Frisur, ob sie noch sitzt d) mit dem Abbrennen einer Pyrofackel 2 Punkte 0 Punkte 1 Punkt 3 Punkte 6. Sie kreieren im gegnerischen Strafraum eine Schwalbe. So demonstrieren Sie Ihre Geworfenheit: 24 Kick‘n‘rush Revue 10. Sie erscheinen zu spät auf dem Platz, denn: a) Sie mussten Ihre Frisur den neuen Trends anpassen b) Sie wurden der Tochter des Clubsponsors vorgestellt c) Sie haben sich auf dem iPhone in die Aufzeichnung der „Sternstunde Philosophie“ vertieft d) Sie mussten „Like A Possum“ von Lou Reed zu Ende hören (18 Minuten, 3 Sekunden) 1 Punkt 0 Punkte 2 Punkte 3 Punkte PSYCHoLoGie Fussballer? 11. Sie schiessen einen Penalty. So verwirren Sie den gegnerischen Goalie: a) Sie summen „Bigmouth Strikes Again“ der Smiths b) Sie winken seiner Spielerfrau c) Sie sagen ihm, dass Sie jetzt gleich in die rechte Ecke schiessen werden d) Sie zeigen ihm Ihren Lohnausweis 3 Punkte 1 Punkt 2 Punkte 0 Punkte 12. Das Publikum skandiert Ihren Namen. So reagieren Sie: a) Sie skandieren Ihren Namen mit b) Sie skandieren den Namen Ihres direkten Gegenspielers c) Sie skandieren „Public Enemy No. 1“ von James Brown d) Sie skandieren den Namen des Clubsponsors 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte 0 Punkte 13. So beeinflussen Sie in der Schlussphase den Schiedsrichter: a) „Ich weiss, wo dein Auto steht“ b) „Ich weiss, wo das Auto deines Sponsors steht“ c) Sie zitieren unablässig W. Shakespeare: „Fair is foul, and foul is fair“ d) Sie loben ihn 0 Punkte 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte Verlängerung 14. Sie möchten sich jetzt endlich auswechseln lassen. So gehen Sie vor: a) Sie beginnen diskret zu humpeln b) Sie vernachlässigen mit Nachdruck Ihre defensiven Aufgaben c) Sie zerzausen in einem unbeobachteten Moment Ihre Frisur d) Sie singen „Catch Me Now, I‘m Falling“ von den Kinks 1 Punkt 2 Punkte 0 Punkte 3 Punkte 15. Nach dem Schlusspfiff tauschen Sie mit Ihrem direkten Gegenspieler: a) das Leibchen b) die Frisur c) die Handynummer d) Paninibilder 1 Punkt 0 Punkte 2 Punkte 3 Punkte Auswertung 0-15 Punkte: Bravo, Sie sind auf dem richtigen Weg! Sie wissen, wie Sie im Fussball schnell vorwärts kommen und sind sehr kreativ darin, daraus die einzige richtige Konsequenz zu ziehen. Sie sind sozusagen kreativ fokussiert. 16-30 Punkte: Sorry, aber das bringt so nichts. Als braver Mitläufer werden Sie es nie weit bringen. Dafür hören wir Sie jetzt Sätze sagen wie: „Wir müssen Charakter zeigen“, oder: „Ich hoffe, ich kann dem Team helfen.“ Nein, können Sie nicht. 31-45 Punkte: Stimmt schon, Sie sind ein geiler Hund, ein Hipster des Runden, das ins Eckige muss. Aber leider werden Sie so nie erfolgreich werden, im Gegenteil. Wie wärs mit einer Karriere bei Denner oder „Surprise“? Kick‘n‘rush Revue 25 Anzeige 26 Kick‘n‘rush Revue KoLumNe Fussball in Brasilien – ein Erlebnisbericht Es ist ein Gringo in der Stadt. Der Gringo will Fussball spielen.“ Etwa so kam das Turnier am Ostersonntag in Boa Esperanca/ Brasilien zu Stande. Dieser Gringo war ich. Es ist nicht so, dass jetzt nur wegen meiner Anwesenheit ein Turnier aus dem Boden gestampft wurde, aber mein Besuch in der Region Minas Gerais war für die Einheimischen ein verdammt guter Grund, wieder mal ein Championat zu kicken. Schliesslich wollten sie unter anderem auch sehen, was denn dieser Gringo anstellen kann, mit dem Ball. Der erste entscheidende Moment an diesem Sonntag war die Auswahl meines Fussballdresses. In Minas Gerais gibt es zwei grosse Clubs. Beide sind sie in der Stadt Belo Horizonte zu Hause. Da wären mal die Schwarz-Weissen von Atletico Belo Horizonte oder dann – was mir natürlich von Anfang an sympathischer war – die Blau-Weissen von Cruzeiro Belo Horizonte. Ein Spieler tauchte im Dress der „Gallos“ – der Schwarz-Weissen – auf. Er wurde nicht gegrüsst. Hingegen holte ich mir meine ersten Punkte mit meinem eigenen, acht Jahre alten Cruzeiro-Shirt. Gespielt wurde ein Turnier mit drei Mannschaften, mit Hin- und Rückspiel. Natürlich kam mir entgegen, dass die Feldgrösse identisch war wie am Kick’n’Rush und: Gespielt wurde ebenso mit einem Torhüter und fünf Feldspielern. Die Erwartungen in mich – den Gringo – waren spürbar nicht sehr hoch. Ich meine, das Turnier fand in Brasilien statt, ihr Selbstverständnis in Sachen Fussball ist in etwa so hoch wie das jene von Roger Shawinski, das iPhone 24 erfunden zu haben. Derweil ich während dem Aufwärmen mein Bestes zum Vorurteil dazu tat und jeden Ball meterweise am Mitspieler oder Tor vorbeisemmelte. Es war aber auch speziell. 950 Meter über Meer ist die Luft ein wenig dünner, Luft ist sowieso ein komischer Begriff für dieses schwer atembare Etwas, und der Rasen war ein typisch-südamerikanischer, borstiger auf tiefroter Erde. Hinzu kamen die atemberaubende Aussicht und die wirklich wunderschöne Arena. Vor dem Eingang stand natürlich eine Kapelle mit einer Madonna drin – was dann auch die erste Station war, beim Betreten der schmucken Arena. Das erste Spiel lief und es lief gegen mich. Tempo, Hitze, Luft und die Tatsache, dass ich nicht wirklich Fussball spielen kann, erschwerten die ersten Minuten. Nicht einfacher machte es mir, Adriano – nicht DER Adriano aber immerhin ein ehemaliger Serie A-Spieler von Cruzeiro - der ebenfalls in meinem, dem blauen Team spielte. Ich will ja nicht wissen, was der vom Gringo gedacht hat. Das erste Spiel verloren wir mit 1:2 und die Spieler unterhielten sich wohl über den Gringo, der gebracht hat, was man in etwa erwarten konnte. Nicht so viel. Ein halbes Jahr hatte ich mich auf dieses Ereignis vorbereitet – bei Inter Amore der, Seniorentruppe von Inter Altstadt. Und eines habe ich da gelernt: (noch) nicht Fussball spielen, aber das Wissen, dass es noch etwas anderes, wichtigeres gibt: nicht aufgeben. Was so oder so Ehrensache ist, wurde durch Lärm auf dem Spielfeld noch einfacher gemacht. Kaum hat man den Ball, signalisieren die Mitspieler mit lauten Rufen ihre Position. Das ist auch hier zu Lande nichts aussergewöhnliches. Aber in Brasilien schreien die Spieler wie ein Huhn genau in jenem Moment, wo die Axt den Kopf vom Körper trennt. Es ist ein ächzendes, gellendes „Aiiii-Aiiii-Aiii“ und jedes Mal bei Ballbesitz durchfuhren mich diese Schreie bis in Knochenmarkt (Das „Aiiii“ ist ein verschlucktes „aqui“). Ich rannte und kämpfte, so dass sie neben dem Spielfeld meinten, nach diesem ersten verlorenen Spiel würde der Gringo keine zwei Meter mehr laufen. Eine Kiste durfte ich nur noch einschieben, dass zweite Tor erkämpfe ich mir mit einem gnadenlosen Pressing. Das Trio komplett machte ein verwandelter Kopfball und mit drei Eingerahmten im Rücken verwandelte ich wohl den ersten Weitschuss nach Rückpass in meinem Leben. Der Gringo hatte getroffen. Mit jeder Kiste wuchs mein Ansehen auf und neben dem Platz. Kick’n’Rush weiss und ich weiss es noch besser, dass dies die fussballerische Sternstunde meines Daseins war. Wie eine Sternschnuppe – kaum da – schon wieder weg. Mein Team belegte schlussendlich den zweiten und mittleren Platz. Dies, obwohl der Torschützenkönig des Turniers – der Gringo – in ihren Reihen kickte. Brasilien hat 200 Millionen Einwohner und es ist trotzdem ein Dorf. Nicht anders kann es möglich sein, dass ich fortan nicht mehr der Gringo war. Sie nannten mich „quatro gols“. Wie ein Buschfeuer verbreitete sich die Nachricht in Boa Esperanca und stellte ich mich nach diesem Turnier jemandem vor, hiess es „Ah, quatro gols, da Suiça“. Aus Brasilien. Euer Revue-Auslandkorrespondent. Kick‘n‘rush Revue 27 PuBLiRePoRTAGe GESTALTUNGSWETTBEWERB Etikette gestalten und 100 Flaschen Luzerner Bier gewinnen! 24 Kick‘n‘rush Revue PuBLiRePoRTAGe Kick‘n‘rush Revue 25 RoCK‘N‘RoLL All about Punk‘n‘Soccer II ie langersehnte Fortsetzung vom letztjährigen Bericht liegt nun in der heurigen Ausgabe der Revue endlich vor... D ... sammenhang mit West Ham dürfen COCK SPARRER nicht übersehen werden. Sie begannen 1972 als dreckige Glamrock Band, die den Sound von SLADE mit der Energie von Fussballhooligans kombinierte. „Running Riot“, „Where Are They Now“, „We’re Coming Back“ oder die wahre England Hymne „England Belongs To Me“ sind nur ein paar ihrer Fussballevergreens. Legendär ist die Anzeige zu ihrer ersten Single 1977, wo sie den Rolling Stones Song „We Love You“ in eine veritable Fussballhymne verwandelten: „Football ain’t the only thing played with balls!“ Ein gewisser Malcolm McLaren, als Manager der NEW YORK DOLLS, SEX PISTOLS, ADAM ANT sowie BOW WOW WOW und als Partner von VIVIENNE WESTWOOD mit dem Sex Shop in der Londoner Kings Road verantwortlich für den Punkstil, erkannte in den Cock Sparrer das Potenzial für eine neue böse Bewegung; Fussball und Rock’n’Roll und wollte sie zur Speerspitze dieser Bewegung aufbauen, nachdem ihm die Sex Pis30 Kick‘n‘rush Revue tols langsam entglitten. Die SEX PISTOLS kann man durchaus im Zusammenhang mit Fussball auflegen. „God Save The Queen“ anstelle der richtigen Hymne funktioniert prächtig, wenn man dazu die quadratischen britischen Grimm-Schädel mit den typischen Westwindöhrchen betrachtet. Mit „EMI“, „Anarchy In The UK“ oder „The Biggest Blow“ haben auch sie kraftvolle Hymnen für englische Fussballstadien zu bieten. Zudem vergesse ich nie die Fussballstadion gleiche Stimmung in der Brixton Academy Hall bei ihrem Konzert zu 30 Jahre „Never Mind The Bollocks“, als tausende Kehlen mitsangen und die Menge hin und her wogte. Überhaupt trifft man einzelne Mitglieder der Pistols auch in Fussballstadien Londons an. Der Bassist, Glen Matlock ist, wie erwähnt, Fan von West Ham United, Steve Jones (Git.) und Paul Cook (Drums) sind Anhänger von Chelsea FC und Johnny Rotten besitzt sogar eine Jahreskarte der Gunners (Arsenal), auch wenn er das Emirates Stadion überhaupt nicht ausstehen kann. Steve Jones und Paul Cook versuchten mit THE PROFESSIONALS die Stimmung und Energie aus dem Fussballstadion in Songs zu transferieren, welche den Geist der enthusiastischen britischen Fussballanhänger mit den monumentalen Chorgesängen atmen, wie „Kick Down The Doors“, „Join The Professional“, „Are You A…“ oder „1-2-34“. Die beiden spielten auch Konzerte unter dem Namen „Sham Pistols“ bei welchen Jimmy Pursey von SHAM 69 als Sänger wirkte. Sham 69 ist eine Anspielung auf ein halbverblasstes Graffiti, welches Jimmy Pursey auf einer Herrentoilette entdeckte „Walton & Hersham FC 69“, dem Hinweis auf den Cupgewinn des Fussballvereins. So war es nur logisch, dass die Band ihre Botschaften in bester Fussballfan Musik verpackte. „Borstal Breakout“, „Angels With Dirty Faces“, „What Have We Got“, „Cockney Kids Are Innocent“ und natürlich „If The Kids Are United“ dessen massiver Chorgesang dazu aufruft, dass die Kids, egal ob Punks, Teds, Rocker, Skins oder Fussballanhänger verschiedener Vereinsfarben sich zusammenschliessen und gemeinsam auf die Barrikaden gehen, anstelle sich die Kiefer matschig zu schlagen. Mit dem gleichen Anliegen trat auch der grosse Chelsea Fan, Charlie Harper von den UK SUBS mit seiner grossen Hymne „Barmy London Army“ an und am Ende schwenkt sein Song über in die erwähnte Hymne von Sham 69. Zur letzten WM taten sich die Original Sham-Mitglieder wieder zusammen und spielten eine neue Version von „Hurry Up Harry“ ein. Textlich um- gestaltet wurde sie zu „Hurry Up England“ (We’re gonna win the cup), einer innoffiziellen Fussballhymne. Jimmy Pursey produzierte nicht nur die beiden erwähnten Cockney Rejects Alben, er produzierte auch das erste Album der ANGELIC UPSTARTS aus dem Norden Englands. Mensi, der Kopf der Band, überzeugter Sozialist und Gewerkschafter und gleichzeitiger fanatischer Anhänger der Black Cats, dem Sunderland AFC, thematisierte schon sehr früh die Auseinandersetzungen mit der Polizei, für die Fussballfans und Punks ein einziges Ärgernis darstellte. Schlachtgesänge wie „Police Oppression“, „Teenage Warning“, „2‘000‘000 Voices“ „Shotgun Solution“, „Student Power“ und viele mehr bieten besten Soundtrack für Rebellion und Fussball. Im Stadion Of Light trifft er auch immer wieder auf Michael Algar, genannt Olga, den Gitarristen und quiekenden Sänger der TOY DOLLS. Auch dieses Trio untermalt ihre unglaublich tighten Trickfilmhaften Punkrock Stampfer mit Chorgebrüll wie direkt aus dem Stadion. Mit „PC Stoker“ wird eine Beschäftigung des männlichen Briten, das Kicken in Hinterhöfen und auf der Strasse thematisiert und wenn dann die Bullen gerufen werden, kommt somit der richtige Gegner, den es zu schlagen gibt. Mit „The Memo- ry Of Nobby“ zollen sie dem englischen Fussballer Nobby Stiles Tribut. Oder setzten mit dem Song „Cloughy Is A Bootboy“ dem verstorbenen legendären Nottingham Forest Coach, Brian Howard Clough, ein Denkmal. 2006 sang Olga zusammen mit Campino (seine Mutter ist Engländerin) von den Toten Hosen mit PETER AND THE TEST TUBE BABIES die innoffizielle, grossartige Hymne für das englische Nationalteam „Smiling Through The Tears“ ein. Dieser Song entstand kurz nach dem Sieg der Engländer in München über die Deutschen mit 5:1 und trug noch diese ganzen Emotionen und die Zuversicht in sich, den Cup diesmal zu holen. Angereichert mit den Jubelschreien des Radioreporters über die Tore von Owen (this is getting better and better) und einer grossartigen Massengesangs Kompatiblen Melodie darf er sicher auch dieses Jahr wieder aus den Boxen dröhnen, wenn England einläuft. Dieser Song toppt locker den offiziellen England Song „Three Lions“ der LIGHTNING SEEDS aus dem Jahr 1996. Zugeben, diese Hymne ist grossartig und auch wenn der Popspiegel blankpoliert im Stadion glänzt, Ian Broadie, der Kopf und Mastermind der Lightning Seeds spielte 1977 in der ersten Punkband Liverpools, BIG IN JAPAN. Als Mitstreiter hatte er damals Holly Johnson (FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD) am Bass, Bill Drummond (KLF) und Budgie (SIOUXSIE & THE BANSHEES). Wie heisst es so schön, wer mal Punk geimpft bekommen hat, der ist für das ganze Leben geimpft. Liverpool ist allerdings nicht so sehr bekannt für Punkrock wie für den Mercey Beat der BEATLES oder GERRY & THE PACEMAKERS. Letztere spielten ab 1960 regelmässig ihre Version des alten Broadway Musical Stücks „You’ll Never Walk Alone“ im Cavern Club und von dort erreichte er den Kop, den Fanblock des FC Liverpool in der Anfield Road und zog von dort weiter durch unzählige Fussballstadien der Welt. Auch Punks griffen diesen Song auf und machten ihn zu einer 3 Akkord Hymne. Nein, ich meine hier nicht die TOTEN HOSEN, sondern die Clockwork Orange Punks und Ipswish Town Supporter THE ADICTS, welche diesen Song schon Ende der siebziger Jahre zum Abschluss ihrer Live Shows einbauten. Die Songs der Adicts bauen ebenfalls auf Fussballgesänge auf, wie „Viva La Revolution“, „Just Like Me“, „Get Adicted“ und mit „Football Fairy Story“ haben auch sie einen Song über das Ballspiel im Repertoire. Eine amüsante Augenzwinkernde Auswahl an Fussball trifft auf Gerstengetränke Songs bie- ten SERIOUS DRINKING, Norwich City FC Fans und damit diejenigen, die sich rühmen können, mit „On The Ball, City“ den ältesten aller Fussball Songs der Welt zu besitzen, auf ihren Singles und dem Album „The Hits, Misses And Own Goals“. „Love On The Terraces“ in Anspielung auf den Cockney Rejects Klassiker „War On The Terraces“ ist mit seinem schrägen, punkigen Ska Einfluss ebenfalls zu einem Kurvenklassiker geworden. Ohne den Einfluss von THE CLASH und deren Frontmann, Joe Strummer, wären aber viele der erwähnten Bands gar nicht vorstellbar. Der vor zehn Jahren verstorbene Strummer war glühender Anhänger von CHELSEA FC und somit bauten die Clash schon sehr früh, Fussballfan Gesang artige Refrains ein. Am besten demonstriert in „Complete Control“. Legendär sind Geschichten, wie sie die Vertreter der Musikindustrie jeweils vor dem Aufnahmestudio Besuch in ein Fussballspiel verwickelt haben, um für geschwollene Beine und Blessuren zu Sorgen, damit ein Album wie „London Calling „ von der eher skeptisch eingestellten Plattenfirma CBS zu Stande kommen konnte. Auf dem letzten Clash Album „Cut The Crap“ ,1986, versuchten die verbliebenen Clash Urmitglieder, Joe Strummer und Paul Simonon, ihren Punkrock der Anfangsjahre mit 80er Jahre Synthetik-Discobeat, Weltmusik und massigen Fussballchören zu kombinieren. Damals wurde das Album in der Luft zerrissen, aber heute angehört, bietet es für Fussball begeisterte Ohren doch den einen oder anderen Mitsing Klassiker, wie „We Are The Clash“. The Clash wurden ja zeitlebens immer für die Fusion von Punk und Reggae gelobt. Eine Band aus dem Süden Londons, welche diese Fusion noch ausgeprägter bot, waren THE RUTS („Babylon’s Burning“). Auch bei ihnen durften Hymnen mässige Fanchöre nicht fehlen. Schliesslich waren auch sie Anhänger von Chelsea. Paul Fox, der mittlerweile verstorbene Gitarrist, veröffentlichte unter dem Namen CHELSEA PUNK ROCK ALLSTARS, mit Mitgliedern von THE LURKERS, THE OTERS und SOCIETY die Single „Chelsea Gonna Win“. Damit kamen sie Paul Cook und Steve Jones zuvor, welche ebenfalls eine Hymne an ihre blauen Farben aufnehmen wollten, dies dann aber verwarfen. Als erhabene Fussball Hymne sollte auch „Casts Of Thousands“ auf dem zweiten THE BOYS Album „Alternative Chartbusters“ erwähnt werden. We are the champions wurde nie besser dargeboten. Aber wie sieht es denn aus mit den Anarcho Bands? Die werden doch wohl einen breiten Bogen um Fussball gemacht haben? Denkste! Steve Ignorant, der Sänger der legendären und einflussreichsten britischen Anarchopunk Band CRASS war Westham United Supporter und versuchte, die peitschenden Schlachtgesänge in das Crass Werk zu integrieren und dies kann man den Songs auf ihren ersten beiden Alben durchaus anhören. Heute besucht er lieber lokale Fussballspiele als Konzerte. Neils Ferguson und Boff Whalley sind beide Leeds United Supporter und fanden sich mit ihrer Punkband Anfangs der 80er Jahre auf dem zweiten Teil des“Bullshit Detector“ Samplers von Crass. Später wechselten sie mit ihrem Agit-Prop Punk auf das Label des Bassisten der Anarcho Punk Band FLUX OF PINK INDIANS und schliesslich landeten sie noch mit einer originellen Parodie einer Oi-Band unter dem Namen SKIN DISEASE auf einem Sampler von Gary Bushell mit dem Titel „Oi From RoCK‘N‘RoLL The Streets“. Ach so, der richtige Bandname, den man heute sogar in Mainstram Radiostationen erwähnt, lautet bis heute CHUMBAWAMBA und mit „Tubthumping“ schrieben sie das Stück, welches 1998 um die Fussball Weltmeisterschaft am meisten gespielt wurde. Barney Greenway der Sänger der Grindcore Institution NAPALM DEATH ist glühender Aston Villa Fan und trifft dort regelmässig auf die achtziger Nietenpunk Helden von GBH und wehe, sie haben ein Konzert und Villa ist im FA Cupfinal, das kann dann unweigerlich Verzögerungen und Verschiebung der Nüchternheit nach sich ziehen. Auch sie haben ein paar Songrase Bitte lesen Sie die Fortsetzung in der nächsten Ausgabe Ihrer Kick‘n‘Rush Revue oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Ihre Redaktion Martin Gössi, Platzspeaker und Mitbegründer von Gössipedia mit eidgenössischem Punkr Punkrock Fähigkeitsausweis. Kick‘n‘rush Revue 31 PeoPLe Ruedi Schenker redet Klartext! „Auf der Bühne ist auch neben der Bühne!“ Ruedi Schenker in seinen wildesten Zeiten. (Bild: Revue Ar Archiv) D „Auf der Bühne ist neben der Bühne!“ Mit diesen markigen Worten zog sich Ruedi Schenker vor mehr als 20 Jahren von der Bühne zurück um sich voll und ganz der Beschallung von Events zu widmen. Wie jedes Jahr ist auch heuer wieder Ruedi Schenker mit seiner Firma Tonart für den guten Ton des Turnieres verantwortlich. Mit seinen drei Standbeinen Vermietung/Installation, Verkauf und Support, welche nahtlos ineinandergreifen gilt Tonart schon seit Jahren als feste Institution in der Region Luzern und darüber hinaus. Viele Produkte können jederzeit vorgeführt und sogar zur Probemiete abgegeben werden. TONART – Audiovisuelle Technik offizieller Ausrüster des kick‘n‘rush: www.tonart-audiotechnik.ch Wir können auch anders… BAR CAPITOL 32 Kick‘n‘rush Revue Supports Dynamo Tresen PeoPLe Padre Pirelli heilt spontan Der Pa Pater beim erteilen des Segens, just bevor die schwer kranke Fr Frau die Krüken wegwirft und losläuft. Dada Ante Po Portas – 2013 total ausser Fo Form... Ob es dieses Jahr reicht, ist ungewiss. Aber der Titel des Kick‘n Rush steht – wie jedes Jahr – auf unserem Radar. Wir sind gut. Schweinegut. Aber alt. Sehr alt. Im letzten Jahr verloren wir gegen eine Mannschaft, von deren MitspielerInnen wir Väter hätten sein können. Und die dermassen fit waren, dass zwei unserer Stammspieler – im Eifer, den Jungen trotzdem ein Tor reinzudrücken – mit verdrehter Hüfte/kaputtem Knie aus dem Turnier ausschieden und bis heute nicht genesen sind. Trotzdem, der Titel steht auf dem Radar. Denn was wir den Jungen voraus haben, ist die Er- fahrung. Die Hitze, das Bier und die Würste, ein nicht zu unterschätzendes Spiessrutenlaufen vor und nach den Spielen. Die gegnerische Fankurve (meist prallgefüllt) und die jungen, ambitionierten Bands, die uns eh nur auf dem Fussballplatz gefährlich werden können – wir kenne sie alle, die Tücken dieses legendären Kulturturnieres! Zudem können wir einen Toptransfer vermelden! Die Gruppenphase überstehen wir immer. Auch 2013. Was danach kommt, kommt gut! Wir sind bereit, legt die Würste auf den Grill! Platz-Padre Pirelli liess es sich auch heuer nicht nehmen, selbst während seinen musikalischen Predigten immerzu für seine Schäfchen zu sorgen. Er hatte stets ein offenes Ohr für eine hemmunglose Beichte, segnete selbst die billigsten Bälle und berieselte unnachlässlig die Ohren seiner Herde mit Sakraloperetten aus jener Zeit, als es noch diese grossen schwarzen Plastikscheiben gab, welche wie durch ein Wunder Musik zu erzeugen vermochten. So erstaunte es denn auch nicht sonderlich, als er sich beherzt einer jungen bekrückten Dame annahm, mit ihr kurz betete und ihr schliesslich den Segen erteilte. Aber wohl niemand rechnete damit, dass diese Frau unmittelbar danach die Gehhilfen weit wegschleuderte und von dannen zog, als ob sie nie ein Gebrechen gehabt hätte. Martin Gössi (Bildmitte) steht noch heute mit offenem Mund da und versucht das Gesehene irgendwie einzuordnen. Rossi beim Versuch, Ve Big B die Zigar Zigarette am Hinterkopf auszudrücken? Ganz Luzern verfolgte den Zickenkrieg zwischen Boris Rossi (bekannt durch seine Kampfhosen-Geschichte) und der „Big B“ auf Facebook. Man gab sich Saures und der ganze Konflikt spaltete die Luzerner Kulturszene in zwei Lager. Die einen liebten die grosse fette Biene – die anderen hassten sie. So verhärtet die Fronten vor dem Kick‘n‘Rush auch waren – so warm und herzlich war letztlich die für alle sehr überraschende Versöhnung im Verlaufe des Turnieres. Auf die Frage, was die zwei denn im Treibhaus Garten denn so besprochen hätten, entgegnete Rossi lächelnd: „Kein Kommentar!“. Auch die Biene wollte nichts zum Verlauf des Friedensgesprächs preisgeben. Hauptsache man hat sich in Luzern wieder lieb wie früher! Home Sweet Home Kein Kommentar. Kick‘n‘rush Revue 33 KICK ASS RADIO 96.2 / 97.7 FM 3fach.ch WohnSinn. abl 34 Kick‘n‘rush Revue www.abl.ch PeoPLe Das Schlachtfeld und der gewissenlose Paparazzi... Auslüften der Tr Trikots nach dem Turniersieg sensationellen Tu Für alle die sich 2012 fragten, wer hinter Racing Club Le Tissier steckt: Das ist der Verein „la résistance de la raison“ – kurz RdR. RdR versteht sich als kulturpolitischen Verein, der in der Stadt Luzern mit verschiedenen Veranstaltungen den öffentlichen Raum beleben möchte. Höhepunkt im letzten Jahr, war das Inselifest in der Volière. So diskutierten u.a. Ueli Mäder und Beat Züsli über die Zukunft Luzerns. Damit diese nicht auch so eine düstere Perspektive hat, wie das Wetter an genanntem Fest, versucht der Verein auch in Zukunft für Freiräume, lebendige Debatten und ein durchmischtes Luzern einzustehen. Eigentlich hätte der Damen Final Werbung für die entsprechende Liga werden sollen. Stattdessen wurde er zum blutüberströmten Fiasko. Die Damen vom Splätterli Verein konnten sich nicht zurück halten und alles nahm seinen (gewohnten) Lauf. „Skanadlös!“ Schiedsrichter Liembd ist fassunslos fassunslos... Schiedsrichter Liembd hatte das Spiel zu keinem Zeitpunkt unter seine Kontrolle bringen können. „Es wird wohl einige Jahre dauern, bis wir wieder genug Teilnehmerinnen für eine Damenliga aufbieten können werden.“ Anzeige ! t h ac b O Nachruf Müüsli Radio Müüsli, sichtlich erschöpft nach einem seiner letzten gr grossen Auftritte Auftritte... Radio Müsli Forever. Machs gut lieber Marcel und grüss den Herrgott. Er wird dich mögen wie wir auch... Kick‘n‘rush Revue 35 GeGeN Die LANGeWeiLe O $ N N ø H H C ! ø ! O $ C S C $ 36 Kick‘n‘rush Revue ø H O Neues Jahr – neues Glück! Zu gewinnen gibt's 2 Jahrespässe. Ein Jahr lang an jedes Konzert und jede Party in der Schüür! Statt der Zahlen werden folgende Buchstaben und Zeichen verwendet: H–E–ø–S–O–C-!–N-$ $ ! E SCHÜÜR SUDOKU C N Die Lösung findet sich dann in der grauen Zeile. Bitte einsenden bis 10. Juli an [email protected] Viel Glück KReuzi Senkrecht 1. Eine Bar beim Inseli 2. Wo in Luzern macht man besser keinen Köpfler mehr 3. Schlachthaus in Luzern 4. Sponsor des FCL 6. Welchen Geburtstag feiert Kick’n’Rush 2013 7. Was wird an der Bürgenstrasse 16 hergestellt 8. Kommerzielles Unternehmen im Löwencenter 9. Sportlernahrung aus Italien 10. Bekanntester Kick’n’Rush Schiedsrichter 11. Offizielles Getränk am Kick’n’Rush 13. Schweizer Fussballclub mit vielen Trainern 16. Für was steht GAD 17. Raucherbar in Luzern 19. Wo kann man in Luzern Badmington spielen 20. Wie alt wird Radio 3fach im Jahr 2018 22. Ein Luzerner DJ und Kalender 23. Schnellstes Verkersmittel in der Stadt Luzern 25. Welcher bekannte Fussballspieler unterstützt das tschuttiheftli 27. DJ Name von Marco Liembd 29. Welcher Kulturbetrieb musste 2007 schliessen 1. BUVETTE 2. NEUBAD 3. METZGERHALLE 4. MCDONALDS 5. SCHWALBE 6. FUENFZEHN 7. LUZERNERBIER 8. RADIOPILATUS 9. SPAGHETTI 10. PABLO 11. BIER 12. KOPFBALL 13. FCL 14. DAMENFINAL 15. GISLER 16. GEILERASDU 17. CAPITOL 18. NIEMALS 19. SUEDPOL 20. ZWANZIG 21. EUGEN 22. PIRELLI 23. FAHRRAD 24. OPERA 25. PELE 26. PADIMUELLER 27. LIAM 28. HOESLI 29. BOA 30. DAVIDROTH Waagerecht 5. Beim Fussball nicht gern gesehener Vogel 12. Dafür braucht man einen Dickschädel 14. Blutigster Moment am Kick’n’Rush 2012 15. Nachname der GastroKulturmafia 18. Wann wird der Sedel geschlossen 21. Schillerndste Persönlichkeit 2003 24. Wo kann man um 00:15 noch duschen 26. Luzerner Kulturkopf 2013 28. Bekannter Luzerner Musiker, Frauen tragen es am Kick’n’Rush 30. Skandalpolitiker aus Luzern Kick‘n‘rush Revue 37 AuS DeN ANNALeN Unnützes Wissen Champions Kick‘n‘Rush-Liga Kinder-Liga 2012 Racing Sport Le Tissier 2011 Freundeskreis 2010 Kleintheater Kicker K & Q 2009 Ajax Dada 2008 Radio 3fach kick ass FC 2007 Dynamo Sedel 2006 B-Sides 2012 AC Magdalena 2011 AC Magdalena 2010 AC Magdalena 2009 FC Pommes Frites 2008 FC Raketen-Glacé Herren-Liga 2012 tschutti heftli 2011 Independiente Neustadt 2010 Open Air Kino 2009 Die Capitolisten 2008 Tacker Modul 2007 tschutti heftli 2006 Ajax Jazzkantine Olympique 2005 Independiente Neustadt 2004 BMC Hartplatz seniors 2003 Interkosmos Tim Buktu 2002 Real Fabrik 2001 VSG Neustadt 2000 Ajax Dada 1999 BMC Hartplatzboys Damen-Liga 2012 FC Splätterli 2008 MaraDonnas 2007 Wanda Wahnsinn 2006 Wanda Wahnsinn 2005 MaraDonnas 2004 Wilmas 2003 Wilmas 2002 Wilmas 2001 Wilmas Team des Jahres 2012 IG Industriestrasse 2011 Ballerinas 2010 Roter Stern Memphisto 2009 Basic Motor Skills 2008 Bonkers United 2007 Dynamo Sedel 2006 Chicken NuggetsFootballTeam 2005 Unsportivo Treibhaus 2004 Muisiglanzgmeind Schillerndste Kick‘n‘RushPersoenlichkeiten 2012 Big B 2011 Kaiser 2010 Nina 2009 Joe 2008 Jutzi 2007 Romanski 2006 Chicken Nuggets 2005 Henne 2004 Julian 2003 Eugen Herzlichen Dank! Stadt Luzern, FC Kickers Kickers,, Tr Treibhaus eibhaus,, Magdi, eibhaus Tim Buktu, Dani Glur Glur,, Michel Richter Richter,, Pir Pirelli, elli, Pablo Pa blo,, René Sager blo Sager,, Liembd.com, Roman, Lionne Lionne,, Mattia, Mani, Raffi, Eva, Gössi, allen Fo Fotogr tografen, togr afen, Hoesli, sowie allen fr freiwilligen eiwilligen HelferInnen 38 Kick‘n‘rush Revue Turnier-Facts Unnützes Wissen – Fakten rund ums Kick-n-rush 2012 Offensiv : Offensiv = Defensiv: Die beiden treffsichersten Teams der Gruppenspiele Ajax Dada (2.6 Tore/Spiel) und FC la mia bambina la bomba (3.0 T/Sp) trafen im Viertelfinale aufeinander. Das Spiel entschied - nach 0:0 - Ajax Dada im Penaltyschiessen. Auch gut: Die Teams der Herrenliga haben sich das Unnütze Wissen 2011 zu Herzen genommen („prozentual fast dreimal mehr torlose Remis als in der millionenschweren deutschen Bundesliga oder englischen Premier League“, Anm. d.R.); es gab im 2012 nur ein einziges 0:0 (Tacker Modul – Celtic Lucerne)! Samstag vs. Sonntag: Die Tagesleistungen nähern sich an – samstags 2.5 T/Sp, sonntags 2.4 T/Sp. 2011 stand’s noch 3.6 : 2.6! An was das wohl liegen mag…? Favoriten-Schreck – die Legende lebt weiter: Schon das dritte Jahr hintereinander waren die Legenden von Interkosmos Tim Buktu die einzigen, welche die späteren Sieger – diesmal tschutti heftli – besiegen konnten, und zwar gleich zweimal (2:0 und 2:1 in den Gruppenspielen)… Guck an! Erstmals waren die Spiele in der Herrenliga torreicher als in der Kick’n’rush-Liga. 2.6 T/Sp vs. 2.4 T/Sp. Tendenz steigend: Nach zwei torlosen Kick’n’rush-Turnieren (2009 und 2010) verpasste der Storchen 2011 nur knapp die K.O.-Runde (1 Tor zu wenig geschossen). 2012 dann endlich das Achtelfinale… in der Euphorie 0:6 gegen den späteren Sieger Racing Club Le Tissier. Und 2013…? Wettmafia bei Kick’n’rush? Ajax Dada musste ihr letztes Gruppenspiel gegen Tornado Tonart mit mind. 4 Toren Unterschied gewinnen, um sich für die Achtelfinale zu qualifizieren. Ajax Dada gewann mit 5:1... Lokomotive Kulturwerk 118 schied aus. Zahl des Jahres: 38% aller K.OSpiele mussten im Penaltyschiessen entschieden werden. (2011 waren es 25%). Auch schön: Kein Team musste torlos nach Hause fahren! Vorherrschaft: Das tschutti heftli ist sowohl Titelverteidiger der Herrenliga wie auch vom Kick’n’rushIndoor-Turnier in der Schüür vergangenen Januar … Wollen wir ein Spanien des Kick’n’rush…? EventMarketing D A S P U B L I K U M I S T D E R S TA R