er heilte mich! - kick`n`rush forever

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er heilte mich! - kick`n`rush forever
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Nr. 2
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Schweiz SFr. 0,00, Deutschland r 17,99, Österreich r 19,99
Griechenland r 0,00, Portugal r 0,00, Irland r 0,00,
Spanien r 0,00, Italien r 0,00, USA $ 120,35
Aktuell bis Juni 2014
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S. 33
ALLES ÜBER
ER HEILTE MICH!
Das Pirelli Wunder
ERSTE K‘N‘R
INDOORS
¬¬
S. 1
K‘N‘R GEBURTSTAG
Always & Forever!
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S.41
Brauerei Luzern AG | Bürgenstrasse 16 | 60
6005
05 Lu
Luze
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041
1 25
252
2 00 52 | bi
bier
[email protected] | www.brauerei.lu
eDiToRiAL
Inhalt
Die Kultur Revue
Rubrik
Seite
Editorial
3
Thema
4
Promis
7
Interkantonal
9
Nachtrag Thema
11
Comic
12
International
17
Hintergründe
19
Spielplan zum her
herausnehmen
ausnehmen
Heftmitte
Rezepte
21
Kolumne
23
Publireportage
24
Psychologie
27
Kinderseite
29
Rock‘n‘Roll
30
Politik
33
Style
35
Publireportagen
37
Aus den Annalen
39
chon mancher Experte
durfte für diesen Satz
in das Phrasenschwein
spenden: „Das Spiel
ist erst dann fertig, wenn der
Schiedsrichter abgepfiffen
hat“.
Wie kam es, dass ausgerechnet wir vom
Kick‘n‘Rush Fan-Club in der letztjährigen Ausgabe der Revue das Ende der
Industriestrasse verschrien haben? Bevor der Abstimmungskampf in die Verlängerung ging und das Elfmeterschiessen an der Urne entschieden wurde.
Pfui und Schande über Kick‘n‘Rush und
ein Hohelied den tüchtigen Helferinnen
und Helfern der Industriestrasse. Selten
zuvor wurde derart eindrücklich gezeigt,
was Unsereins erreichen kann, wenn alle
in die gleiche Richtung ziehen.
Dieses „Alle“ ist nun schon seit 15 Jahren Antrieb von Kick‘n‘Rush. Diese
Spielzeit sind es 56 Teams aus allen kulturellen Sparten, die auf dem heiligen
Tribschengrün gegeneinander antreten.
Das ist verdammt viel Kultur auf einem
Haufen und der geleistete Output der
involvierten Mannschaften macht aus
Luzern das, was wir so lieben: eine lebendige, kulturelle und geistig wachsame Stadt. Auch wenn wir uns zum Teil
als Minderheit fühlen, schon oft hat die
mit Rot bestrafte Mannschaft ein Spiel
gewonnen - oder: bleiben wir beim BeiSpiel der Industriestrasse. Auch da hat
das dezimierte Team Industriestrasse
der Luzerner und Zürcher WirtschaftsÜbermacht das Bein gestellt.
Darum sollten wir vielleicht gerade
im 15. Jahr von Kick‘n‘Rush zu den
Grundwerten des Turniers zurückkehren. In erster Linie geht es natürlich
darum, das Turnier für sich zu entscheiden. Wir wollen kein Gepläuschle – wir
wollen faire Spiele mit einem klaren
Ziel vor den Augen: Den Pott. Erreicht
mit jenen Personen, die auch unter dem
Jahr der auftretenden Mannschaft das
Gesicht verleihen.
Aber genauso wichtig soll die 3. Halbzeit sein. Vor oder nach dem Spiel – ja
verdammt nochmal: warum nicht wie
2009 als der Sedel mit dem Bier in der
Hand während dem gewonnenen Finalspiel – sollten die Tassen hochgehalten
werden. Wenn sich B-Sides-Biene und
Sedel-Boris wie am Kick’n’Rush innig
umarmen, ist doch alles möglich, oder?
Wenn wir doch schon alle da sind: Lasst
uns verbünden, damit wir auch die
nächste Verlängerung im Luzerner Kulturkampf für uns entscheiden können.
In diesem Sinne. Kick’n’Rush Forever –
Euer Kick’n’Rush Fan-Club.
te d
So berichte
ie Revue le
tztes Jahr.
Herausgeberei: Kick‘n‘Rush Fan-Club, www.kick-n-rush.ch
Redaktion: Kick‘n‘Rush Fan-Club, SPUTNIK Sager
Druck: UD Print
Auflage: 800 Heftli
Layout: SPUTNIK Sager
Lithografien: Wird total überschätzt.
Lecktorath: Kein Geld für so was.
Mikrotypografie: Keine Zeit für so Scheiss...
Programm
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Kick‘n‘rush Revue
3
eDiToRiAL
Die Kultur Revue
I prefer to play and lose rather than win, because I know
in advance I‘m going to win.
(Eric Cantona)
Als ehemaliger Aktiver am kick‘n‘rush
Turnier habe ich die unterschiedlichen Bedeutungen von Fussballresultaten kennengelernt. Nicht immer
war ein Sieg auch gleichzeitig mit
Ruhm und Ehre verbunden und eine
Niederlage konnte unter Umständen
viel länger in Erinnerung bleiben. Jeder der am kick‘n‘rush teilgenommen
hat, weiss das. Am kick‘n‘rush geht es
nicht in erster Linie um den Sieg, es
geht um viel wichtigere Dinge. Um
welche, kann für jeden anders sein,
aber das wichtigste ist, dass wir nicht
auf den Rasen treten, um den Gegner
mit mehr als 12 Toren Unterschied
abzufertigen, denn alles hat seine
Grenzen.
Nun steht eine Volksinitiative der
JUSO noch in diesem Jahr auf der
Abstimmungsagenda, welche ich nur
unterstützen kann. Mit der 1:12-Initiative haben wir die einzigartige
Möglichkeit einen maximalen Unterschied von Löhnen innerhalb einer
Firma zu bestimmen und dadurch für
mehr Gerechtigkeit auch neben dem
Fussballplatz zu sorgen.
Vor nicht allzu langer Zeit war ein
Lohnverhältnis von weniger als 1:12
die Normalität und niemand beklagte
sich. Seither ist die Lohnschere immer
weiter aufgegangen und Manager
grosser Unternehmen drohen, sollte
die Initiative angenommen werden,
mit dem Wegzug. Wenn die Grenzen
nicht anständigerweise selbst gesetzt
werden, müssen wir das tun.
Letztes Jahr hat sich in Luzern mit
der Industriestrasse-Initiative und
dieses Jahr mit der gesamtschweizerischen Abzocker-Initiative gezeigt,
dass sich Abstimmungen nicht kaufen
lassen. Dies erzeugt die Hoffnung,
dass es mit der anstehenden Abstimmung ebenso verläuft.
uzern. Ein Hallenturnier in der Schüür. Angekündigt auf den 26.
Januar 2013. Manch
Einer oder Eine rieb sich verwundert die Augen. Doch aus
dem Konzerthaus wurde in
windeseile dank gütiger Hilfe von Big-B eine Arena. Soccer from hell – mit nur einem,
wahren Champion.
27 Teams traten gegeneinander an,
um den in Vergangenheit schon
so oft erstrebten und doch ersten
Kick’n’Rush Indoors Titel in der 15
jährigen Historie zu gewinnen. Nur
L’etat c’est nous!
The Godfather
P.S.: Eigentlich sollte das ein lustiger
Artikel werden, aber das hat leider
nicht geklappt. Dafür hab ich noch
einen Witz, den mir meine Tochter
kürzlich erzählt hat:
Der Teufel besucht Petrus und fragt
ihn, ob man nicht mal ein Fussballspiel „Himmel gegen Hölle“ machen
könnte. Petrus hat dafür nur ein Lächeln übrig: „Glaubt ihr, dass ihr
auch nur die geringste Chance habt?
Alle guten Fussballspieler kommen
in den Himmel.“ Der Teufel lächelt
zurück, „Macht nichts, wir haben alle
Schiedsrichter!“
Das ei
eiskalte Hä
Händchen st
steht be
bereit für den Kick off.
Nevermind Banane – her
here‘s the
Pommes Chips
Chips.
4
Kick‘n‘rush Revue
eine Liga – nichts mit Kulturfussball
oder anständigem Kulturfussball in
getrennten Ligen. Auf den ersten
Blick ein guter Entscheid – schlussendlich setzten sich aber doch die
Teams der Kick’n’Rush Herren-Liga
durch.
Das erste Duell auf dem vom B-Sides
Bautrupp gebauten Soccer-Dome bestritten der Dynamo Sedel und helvetiarockt.ch. Dabei setzten sich die
Insassen mit einem beeindruckenden
8:2 gegen die (männlich) antretenden, helvetischen Rockgören durch.
Durchsetzen war das Motto des Tages. Auf dem extrem engen Spielfeld
gelangen nur selten schöne Passkombinationen. Und das Auge des Toten-
THemA
He will ro
rock you.
Die Schüür kocht.
kopftores wurde nur selten getroffen –
es wurde kaum anvisiert – obwohl ein
Augentor doppelt zählen würde.
Schlussendlich machte die Auge-zähltdoppelt-Regel Chregu Kaiser Wandeler und Schillernste Kick’n’Rush Persönlichkeit 2011 zum Turnierhelden:
Als letzter Schütze im Halbfinale gegen La Restistance de la Rasion zauberte er beim Spielstand von 1:3 seinen Schuss ins Auge des Totenkopfes.
Die Nerven der Franzosen flatterten
und Kaiser selbst verwandelte – regelkonform als Vierter und wieder freigegebenen Schützen zum Sieg und zur
Finalqualifikation.
Im Final trafen mit dem tschuttiheftli
und Tacker Modul zwei SommerChampions aufeinander. Zwei Teams,
welche in Vergangenheit schon für so
manches Spektakel gesorgt hatten. Zur
Final-Legende des ersten Kick’n’Rush
Indoors wurde aber Schiedsrichter-
Legende Pablo. Dank einem – nennen
wir es – höchst umstrittenen Elfmeters
setzte sich tschuttiheftli gegen ein wackeres Tacker Modul durch (Modul
als Co-Sponsor für das Sommer-Turnier zu gewinnen, war nach dem fragwürdigen Elfmeterpfiff indes einiges
schwieriger – Anm. d. Red).
Schlussendlich geht der erste Titel
als Most Valuable Player vom ersten
Kick’n’Rush Indoors der Geschichte
an Chregu Kaiser Wandeler. Nicht für
den Final, sondern für die im Halbfinal gezeigte Nervenstärke.
Ein fader Beigeschmack bleibt bei der
Geschichte: Sparwasser – Kaisers grosser Wiedersacher – war beim grandiosem Triumph vom Kaiser nicht anwesend und wähnte sich Sportfreunde
suchend in Berlin. Video-Aufnahmen
belegen ein desaströses Spiel von
Sparwasser bei einem Berliner Journalisten-Turnier.
Viel schlimmer schmerzt, dass Independente Neustadt nach zwei Titeln
in der Herren-Liga (!!) den freiwilligen Aufstieg in die Kick’n’Rush-Liga
wählen. Kaiser und Sparwasser. Ein
Duell für die Ewigkeit findet doch
noch ihr Ende…
Herzliche Gratulation vom RevueTeam zur Wahl zum Most Valuable
Player vom ersten Kick’n’Rush Indoors: Chregu Kaiser Wandeler.
Kick‘n‘rush Revue
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PRomiS
Schillerndste Persönlichkeit 2012: Big Bee
ie hast du dich gefühlt,
als du zur schillerndsten Persönlichkeit des
Kick’n’Rush 2012 gewählt wurdest?
Ich dachte an meine Eltern Felix und
Daniela. Sie haben sich bestimmt
gefreut, mich auf dieser Bühne zu
sehen.
Was denkst du, wieso hat man
dich gewählt?
Weil ich so wunderbar rund bin und
nicht anecken kann.
Du warst ja zum ersten Mal am
Kick’n’Rush dabei. Was hat dir
am Besten gefallen?
Dass alle Leute sehr friedlich und
entspannt waren und dass die Sonne schien und all die netten Kinder,
die auf dem Gelände rumgesprungen sind, fand ich auch super. Auch
die Musik, und da kenne ich mich ja
schon ein bisschen aus, war immer
gut. Die lustige Schweizer Band am
Sonntagabend hat mir am besten gefallen.
Gab es denn auch etwas, dass dir
nicht gefallen hat?
Da waren doch diese Frauen, die am
Sonntag Fussball gespielt haben und
sich gegenseitig verprügelten. Das
war für mich viel zu brutal, die waren
ja alle voll mit Blut. Ich musste mich
verstecken, weil ich mir ja nicht die
Augen zuhalten konnte.
Was hast du in deinem Jahr als
Schillerndste Persönlichkeit gemacht?
Dieser Titel öffnet einem sehr viele
Türen, ich wurde sogar angefragt ob
ich den FCL trainieren möchte, aber
Herr Alpstaeg meinte dann, ich habe
zu viel Pelz. Und auch farblich sei ich
wohl bei einem andern Fussballclub
besser aufgehoben.
Und was war dein bestes Fussballerlebnis?
Mein Tor!
Kick‘n‘rush Revue
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Kauffmannweg 16 . 6003 Luzern . T +41 41 210 42 40
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Kick‘n‘rush Revue
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iNTeRKANToNAL
News aus dem Kick’n’Rush Jugend-Internat
Wo bleibt der
Nachwuchs?
Die neue 1. Mannschaft von
Neuchâtel Xamax mit Coach
Iglesias
Berührungs-Ängste?
s ist nicht wegzudiskutieren: Die Kick’n’RushGemeinde altert und
rostet munter vor sich
hin. Wo einst noch junge, gutgebaute und gutaussehende
Männer und Frauen gegeneinander antraten und sich
heisse Duelle lieferten, drückt
man sich heute vor Anpfiff die
Gehstöcke in die Hand.
E
Wo bleibt eigentlich der kulturelle Nachwuchs? Gibt es den überhaupt noch
oder müssen wir heute die Generation
von Morgen per Gerichtsentscheid vom
Opera fernhalten? Die Kick’n’RushRevue wollte es genauer wissen und traf
den Präsidenten der ILM-Sedel (Adi
Albisser), den von Inter (Markus Distel)
und den 3FACH-Geschäftsleiter (Dani
Glur) zum Interview. Das Thema: Der
kulturelle Nachwuchs und somit Rückgrat vieler weiterer Kick’n’Rush’s.
Das Fazit nach dem Gespräch mit diesen drei Kulturpersönlichkeiten: Keines!
Was ist etwa der Altersdurchschnitt bei den Entscheidungsträgern?
IA (Inter Altstadt): Bei uns ca. 35
Jahre bei einer 100% Männerquote.
S (Sedel): Die Betriebsgruppe wie
auch der Vorstand der ILM Sedel (Interessengemeinschaft Luzerner Musiker)
bestehen aus Leuten um die 30.
3 (3FACH): Bei uns ist es ungefähr 24
Jahre.
Habt ihr Mühe, Nachwuchs zu
finden?
3: Grundsätzlich nicht. Es kommt
manchmal vor, dass wir uns noch etwas mehr Rücklauf auf ausgeschriebene Stellen erwünschten.
IA: Es wird schon immer schwieriger,
aber sie sind noch vorhanden. Auch
ein Problem ist das immer grössere
Angebot an Freizeitgestaltung. Die
Jungen wollen sich nicht zu fest binden, wollen frei bleiben.
S: Wir sind halt auch wählerisch, da
kann es durchaus anstrengend sein,
Leute zu finden. Das Interesse für eine
Institution wie den Sedel ist aber auch
bei der jüngeren Generation klar vorhanden.
Wo findet ihr den Nachwuchs?
IA: Im Ausgang nach reichlich Alkohol, bei den Inter Amore-Turnieren,
über Kollegen von Spielern, Interhomepage oder ganz einfach durch
die Marke Inter Altstadt.
3: Im Internet. Wir schreiben unsere
freien Stellen meistens ausschliesslich
auf 3FACH.ch aus und machen ein
paar Facebook-Posts.
S: Bei uns lässt sich das schwer eingrenzen. Wenn wir für den Vorstand
neue Leute suchen, orientieren wir
uns vor allem an den Proberinnen und
Probern, die im Sedel ein- und ausgehen. Kommt es in der Betriebsgruppe
zu einer Rochade, schreiben wir die
Stelle aus.
Am meisten Andrang erleben wir,
wenn ein Proberaum frei wird. Es gibt
viele junge Musiker und Bands, die im
Sedel proben möchten. Wir führen
hierzu eine Warteliste, diese enthält
durchschnittlich 20 bis 30 Projekte
und Namen. Wer im Sedel probt, muss
Mitglied der ILM werden. Aktuell
zählen wir rund 300 Mitglieder.
Was tut ihr aktiv, um neuen
Nachwuchs zu finden?
S: Die Augen offen halten, mit den
Leuten sprechen, Ideen rumreichen.
Wir haben kein strukturiertes Nachwuchsförderungskonzept, es soll aber
gerade so sein, dass Leute, die sich
im Sedel engagieren, dies aus eigenen
Stücken wollen und uns mit ihren Ideen die Bude einrennen.
IA: Nicht viel, der Nachwuchs kommt
zu uns. Wichtig für uns ist, dass er auch
zu Inter passt. Wenn Not ist, dann
schlagen wir die Werbetrommeln im
Interumfeld.
3: Eigentlich nichts. Radio 3FACH
gibt es bald 15 Jahre. Es hat sich in dieser Zeit zu einer wichtigen (Medien-)
Institution der Stadt Luzern und seiner Umgebung entwickelt. Ausserdem
sind da unsere Events wie zum Beispiel
das Funk am See oder unsere alljährliche Geburtstagsparty, die immer sehr
gut besucht sind. Und nicht zuletzt ist
es für viele Junge ein Traum, einmal
im Radio zu arbeiten.
Hat sich der heutige Nachwuchs
verändert?
IA: Ich denke schon. Sie sind Selbstständiger, kümmern sich weniger um
das soziale Umfeld. Wollen frei sein.
3: Jein
S: Es ist wohl eher die Sicht der Gesellschaft auf den Nachwuchs, die sich
verändert hat. Heute wird genauer
hingeschaut. Wo die Jugend früher in
eigenverantworteten Freiräumen Sachen ausprobieren konnte, steht sie
heute im permanenten Schaufenster.
Und was ist denn heute anders
als damals?
S: Vieles!
IA: Sicher das Freizeitangebot, das hat
gewaltig an Unterhaltung zugenommen.
Kick‘n‘rush Revue
9
NACHWuCHS
News aus dem Kick’n’Rush Jugend-Internat
3: Bei Radio 3FACH kann man sagen – soweit ich das beurteilen kann,
dass in den letzten Jahren viel passiert
ist. Vieles ist grösser und professioneller geworden. Konkret meine ich
zum Beispiel unser neues Studio, das
im Moment auf dem neusten technischen Stand ist – davor hatten wir 13
Jahre lang ein Occasion-Mischpult
aus den 90er-Jahren. Unsere Website
ist sicher auch zu erwähnen. Im Vergleich zur alten haben wir da einen
sehr grossen Schritt gemacht. Es ist
unglaublich, was unsere Leute für einen Output generieren und wie unsere Webseite davon lebt. Ausserdem ist
das Team in den letzten Jahren recht
gewachsen. Fast alle Sendungen sind
heute doppelt besetzt, was dazu führt,
das sie inhaltlich gewinnen.
schaftlich wichtige und sinnstiftende
Arbeit leisten und sie nach Bedarf
unterstützen. Das wird teilweise auch
gemacht.
Wenn das Vereinsmodell von einer
Seite unter Druck gerät, dann vor allem vom privaten Abschottungs- und
Profitdenken. Vom Rückzug in den
eigenen Palast.
3: Hier jetzt Beispiele zu suchen,
würde den Rahmen wohl sprengen,
da es so viele Arten von Vereinsarbeit
gibt. Es gibt diese Ansätze ja schon.
Zum Beispiel die extra Woche Ferien,
wenn man sich in Jugendverbänden
einsetzt. Was ich auch gut und wichtig finde, sind Institutionen wie Infoklick, die den Jugendlichen bei allen
ihren Vorhaben helfen. Davon sollte
es mehr geben.
Und war denn nun früher alles
besser?
3: Früher war das 3FACH vielleicht
noch etwas mehr Kick Ass. Oder man
könnte sagen, es war dilettantischer.
IA: Ich denke, die Zusammengehörigkeit war früher stärker als heute.
Das soziale Interesse. Früher hat man
noch gemeinsam zugepackt.
S: Nein!
Vielleicht steht es ja gar nicht
so schlecht um den kulturellen
Nachwuchs. Ihr tönt zuversichtlich.
S: Man muss sich keine Sorgen machen, Freiräume und kultureller Ausdruck sind für jede Generation zentral.
IA: Man muss halt auch immer selber
bemüht sein um junge, kulturinteressierte Leute zu finden. Der Markt ist
noch nicht ausgetrocknet.
3: Bei uns nicht. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass Radio machen
(immer noch) sexy ist.
Haltet ihr die ehrenamtliche
Vereinstätigkeit für ein Auslaufmodell?
S: Nein.
IA: Nein gar nicht. Ohne solche
Schaffer/Chrampfer gäbe es kein
Vereinsleben. Sie sollten mehr belohnt werden.
3: Nein, ich finde es richtig und gut,
dass sich junge Leute für etwas einsetzen, das sie interessiert, das ihnen
auch etwas zurückgibt und ihnen für
ihre Zukunft sogar etwas bringt.
Was könnte der Staat/Kanton/
Gemeinde tun, um ehrenamtliche Vereinsarbeit aktiv zu fördern?
IA: Schwierige Frage. Die Stadt Luzern unternimmt alles, damit die Vereine bestmögliche Infrastruktur zur
Verfügung haben. Da kann ich nur
den Hut ziehen. Das Innenleben des
Vereins kann die Stadt nicht beeinflussen. Vielleicht könnte man etwas
mehr Geld zur Verfügung stellen und
manchmal einfach mehr Freiheiten
lassen.
S: Eine Gesellschaft, in welcher
das ehrenamtliche Engagement für
die Öffentlichkeit abstirbt, ist nicht
überlebensfähig. Die Politik muss die
Anliegen der Vereine ernst nehmen.
Überlegen, inwieweit diese gesell10
Kick‘n‘rush Revue
Also gibt es euren Verein in 50
Jahren noch oder ist er dann
doch am Nachwuchs gescheitert?
S: Die ILM Sedel wird in 50 Jahren
das Jubiläumsturnier zur 65. Austragung des Kick‘n‘Rush durchführen.
Nur schon deswegen und wegen einer Reihe genauso wichtiger Gründe
wird die ILM 2063 aktiver als je zuvor
den Kulturplatz Luzern mitprägen.
IA: Aber sicher gibt es Inter Altstadt
auch noch in 50 Jahren! Die Älteren
dann halt mit Gehunterstützung und
Hörgeräten. Die Karawane zieht weiter – Inter hebt ab...
3: Als Radio eine 50-Jahres-Prognose
zu machen ist etwas so dumm wie
Christiano Ronaldo.
Schau mir in die Augen, Kleiner!
RezePT
Kochen mit Magdalena
Tortilla für
Anfänger
Jetzt wir
wird auch deine Tortilla
To
gelingen!
erstens, ac-magdalena ist wieder dabei, auch wenn das training noch hinterherhinkt wie ein tor, dessen ball die
linie überflügelt hat, indes noch nicht
als solches anerkannt wurde, zweitens
weils doch das schönste ist, an einem
turnier teilzunehmen, dessen ausgang
für uns immer wieder mit unserem
eigenen trostpreis beendet wird, der
heiligen nämlich, dessen namen unserem lokal den namen gibt, in dessen
räumen stets nach lust und laune über
sport geredet wird, aus dessen strudel
die tortillas gebacken werden, die
sich heiss, warm oder kalt genüsslich
vertilgen lassen, wozu man für sechs
mäuler 1.2000 kg mehlig kochende
kartoffeln nehme, selbige wie gewohnt
schäle sie der länge zweimal halbiere,
will heissen in 4 teile, welche dann in
ca 4 mm dicke scheiben geschnitten
werden und dann in genügend olivenöl sanft angebraten werden, bis
sie leicht angebräunt sind, mit deckel
drauf garen sie schneller und in einer
beschichteten pfanne lassen sie sich
danach dann müheloser mit ei ausbacken, welches man in der zwischenzeit an zahl neun von ca 50 g gewicht
in einer schüssel aufschlägt und ohne
schaumig werden zu lassen vermengt,
wobei sie genügend gesalzen und gepfeffert werden, um dann für die kartoffeln auch genügend salz abgeben
zu können, die fertig gegarten und
gebräunten kartoffeln, das was diesen
frühling in unseren landen so selten
möglich war, untermengen und während einer minute ziehen lassen, damit sich eine gute symbiose der zutaten ergibt, welche dann in die nun auf
niedriger stufe gewärmte bratpfanne
hinein gegleitet werden, etwas flach
gedrückt werden und dann mit deckel ca 4 minuten gegart werden und
weiter den deckel abnehmen, nachschauen ob an den rändern das ei
schon gestockt ist, was in diesem fall
dazu führt, dass man mit einem flachen teller oder idealerweise dem flachen deckel das ganze wendet, nicht
zu vergessen, wenn die eier nicht genügend gestockt sind, fliesst viel von
dieser masse seitlich über den telleroder eben deckelrand ins ungewisse,
also am besten den passenden deckel
auf die pfanne, gut festdrücken, mit
schwung wenden, pfanne zurück auf
den herd, die halb fertige tortilla wieder in die pfanne gleiten lassen, etwas
mit einem spatel mitschieben, damit
alles in der pfanne landet, das ganze
an den rändern etwas andrücken, damit eine runde schöne form entsteht
und noch einmal ohne deckel ca 4
minuten fertig garen.
wer es so probiert kann sich mal im
magdi melden und vom erfolg berichten, vergleichen so wie wir uns messen werden am fussballturnier.
drittens wünschen wir vom magdi allen viel spass bei sport und spiel.
hier könnte eine
magdi-werbung sein
www.magdalena.ch
Kick‘n‘rush Revue
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Aus der Vinyl Ecke
an wird ja nicht alle
Tage 15 Jahre alt.Vor allem heute, wo Nachtruhe-Störungen sogar zur Schliessung von Kommerz-Schuppen
führen. Der Kick’n’Rush FanClub will zu diesem feinen Anlass etwas feines präsentieren.
Vinyl. Alt und zerbrechlich wie
unsere Glieder.
Nach Kick’n’Rush – das PaniniAlbum, Kick’n’Rush – das Spiel,
Kick’n’Rush – die Bibel und diverse
Male Kick’n’Rush – der Song heisst
es nun: Kick’n’Rush - die Schallplatte.
Es ist nicht nur Sammlerstück, es ist
auch Chronik. Auf der A-Seite finden
sich ganze sechs Kick’n’Rush-Songs.
Sechs? Richtig falsch gezählt, ja.
Habe Ihn Seelig Thomas HöslisHymne „Always Kick’n’Rush“ und
der auf dem WM Samper 2006 von
Sony gelandeten „Kick’n’Rush“ der
fulminanten Neutones sind wohl
aufgrund ihres Alters die bekanntesten Kick’n’Rush-Songs.
Da gab es dann aber auch noch das
gemeinsame Einsingen in der Metzgerhalle unter der Leitung von Dirigent und Songwriter Tobi Gmür.
Das war 2011, den Song gibt es
bisher nur Online als Videoclip. Er
trägt den stolzen Namen „Always &
Forever Kick’n’Rush“.
Extra neu für die Schallplatte aufgenommen wurde „Kick’n’Rush
Bonebreaker“ von Sam Pirelli.
Diese Version - eines weniger bekannten Songs - hatte er anlässlich
der Auslosung 2010, ebenfalls in
der Metzgerhalle aufgeführt. Für
die Schallplatte ging es ab in das
Studio von Tobi Gmür, um diesen
Titel für die Ewigkeit zu
verwahren.
Schon
ewig
schlummert „Murder At The
Kick’n’Rush“ im Songarchiv der grossartig Moped
Lads um Turnier-Speaker
auf Lebzeiten Martin Gössi. Wie es sich für Punkers
gehört, stellten sie uns ihre
Aufnahme für ein paar Bier
(Einzulösen am Kick’n’Rush
2013) zur Verfügung.
2012 besuchte als einsames
und letztes Highlight Radio Müsli das Kick’n’Rushletzter
Turnier. Es war sein letzter,
öffentlicher Auftritt. Erst jetzt
begreifen wir die Falten in seinem Gesicht als Zeichen, wie
Müde er war. Inspiriert vom
Radio wagen wir uns auf Seite
B in die höchste aller RadioLigen: Kick’n’Rush präsentiert:
präsentiert
Kick’n’Rush – das Hörspiel.
Hör
Das Splätterlitheater erzählt
erzähl
die Geschichte von jenem jungen Mann, der 2012 nach dem
Kick’n’Rush in Oberägeri auf
einem fremden Sofa erwacht ist.
22 Minuten spannende Minuten
Hörspiel – aufgenommen in den
Foolpark Studios von Deezl Imhof
- sind auf der B-Seite „Kick’n’Rush
– die Schallplatte“. Aber wie am
Kick’n‘Rush gewohnt, gibt es auch
auf Vinyl eine Verlängerung. Mit
dem beigelegten Kick’n’Rush-Code
kannst du nicht nur alle Songs und
das 22 Minuten-Hörspiel downloaden. Nein.
Damit auch unser lieber Nachwuchs
das Hörspiel geniessen kann, ist die
Vinyl-Version FSK ab 12 Jahren.
Wie die NLZ berichtete
berichtete...
Die Download-Version dauert dann
aber krasse 20 Minuten länger und
geht eben dahin, wo die Kinder noch
nicht wissen sollten, das es auch hingeht. Meint: FSK18!
Ach ja. Und die vom Splätterli-Theater machen glaub auch noch grad
zwei Kick’n’Rush-Songs zusätzlich.
Das wissen wir jetzt aber noch nicht
so genau und lassen uns überraschen. Und überraschen tut uns hoffentlich auch der Illustrator Raffael
Koller. Der gestaltet drum das schicke Teil. Das gibt’s dann am Turnier
zu kaufen.
15 Jahre Kick’n’Rush.
Kick’n’Rush Forever – Always
Kick’n‘Rush
Kick‘n‘rush Revue
17
Offensiv für Kultur
Jahresabonnement (11 Ausgaben) für Fr. 69.–
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HiNTeRGRÜNDe
WERNER HELLER MAILT:
Der rosarote
Punker
ls im Jahre 1981 am 15.
April der Sedel OstTrakt eröffnet wurde, konnte ich meine
Wohnung, die ehemalige Bibliothek beziehen. Ich war damals der erste Abwart im Sedel und wohnte auch da. Der
heutige Back-Stage wurde zu
meiner Wohnung mit einem
Kochherd, einer Dusche und
einem WC.
A
Das hat mir gefallen, denn es war
sozusagen eine Loft. So konnte ich
meine eigenen Fantasien entwickeln
beim Einrichten – also ein richtiger
Freiraum-Wohntraum. Ich skizzierte
mir die Einrichtung auf ein Blatt Papier und führte diese aus.
Ich betonierte in der Wohnung einen
Brunnen (Aquarium) mit Granitplatten auf dem Rand. Den ganzen
Innenteil bestrich ich mit hellblauer
Bassin-Farbe. Im Brunnen hatte ich einen grossen Topf einbetoniert, wo ich
einen Bananenbaum und einen grossen Gummibaum einpflanzte. Auch
drum herum betoniete ich grosse Töpfe mit Pflanzen. Im hinteren Teil der
Wohnung hatte ich Birkenstämme gesetzt und darauf Bretter, wo mein Bett
Lebt er heute noch im Rotsee?
hinkam. Die Wand bekleisterte ich mit
einer grossen Palmenstrand-Bildtapete. Das gab es früher noch. Fertig war
meine „heimelige Wohnung“.
Zur Einweihungsparty des Brunnens
(es war mein 20er Geburtstag) hatte
ich die Gäste gebeten, dass doch jeder
einen Fisch für das Aquarium mitnehmen soll. Es kamen viele Fische
zusammen, unter anderem brachte
Thomas Horat zwei niedliche kleine
rosarote Welse mit. Einer davon hatte
ein leicht beschädigtes Auge. Nach der
Party kam natürlich wieder der Alltag
und mit der Zeit stellten wir fest, dass
von Woche zu Woche weniger Fische
im Aquarium waren. Ich hatte beim
Filter nachgeschaut, aber es hatten
sich keine Fische darin verirrt.
Eines Abends, als Urs Knüsel (der
Stv.-Abwart) und ich gemütlich eine
Wasserpfeife durchzogen, entdeckten
wir plötzlich einen 20 cm grossen rosaroten Wels im Aquarium. Jetzt wurde
uns klar, wo all die Fische geblieben
waren. Ausser einem hässlichen kugelrunden Goldfisch hatte der Wels sämtliche Fische aufgefressen.
Als ich meinen Job aufgab, vermachte ich den Brunnen Sigi (René) Disteldorff, der damals den Abwartsjob
von mir übernahm. Als ich nach etwa
Sie alle kannten ihn – den ro
rosaroten We
Wels...
zwei Jahren wieder einmal im Sedel
war, hatten Pierre Brunner und Thomas Hösli diesen Wels in ein normales Aquarium umplatziert. Der von
mir gebaute Brunnen existierte nicht
mehr. Welch eine Schweissarbeit, diesen wieder auszubauen. Der Wels war
inzwischen mindestens 50 cm lang. Pierre und Hösli erzählten, dass sie den
Wels im Rotsee unten in die Freiheit
lassen möchten und auch taten.
sie bis zu 3 m gross werden. Und wenn
er nicht gestorben ist, so treibt er sein
Unwesen vermutlich immer noch im
Rotsee. Oder jemand hat ihn geangelt
und sich gewundert, dass ein rosaroter
Riesen-Fisch im Rotsee lebt …
Leider hab ich kein Bild von meinem
Brunnen ausser dieses von der Einweihungsparty.
Laut Wikipedia können Welse bis 60
und freilebend sogar bis 80 Jahre alt
werden. Da sie stetig wachsen, können
Kick‘n‘rush Revue
19
EventMarketing
DAS PUBLIKUM MACHT DEN EVENT
20
Kick‘n‘rush Revue
ziTATe
zitiert:
DasnächsteSpielistimmer
das nächste“1, doch, „das
ist Schnee von morgen...“2.
Liebe Freundinnen und Freunde des
runden Leders & des Rasenballets
Die Funktionäre und Funktionärinnen der Traditionszunft „kick’n’rush
forever“ haben sich nach langem
hin und her - auch dank heimlichen
Spenden natureller und monetärer
Art seitens einflussreicher Möchtegern-Gutmenschen – durchgerungen, uns die Aufnahme in das heiss
begehrte Teilnehmertableau des legendären Turniers „you‘ll never walk
alone, kick‘n‘rush forever“ – Ausgabe
2013 – erneut zu gewähren...
...mitunter ein Beweis dafür... „die
Realität ist anders als die Wirklichkeit“3 sofern wir uns schnell entschliessen können,
ein „Team der Herzen“ zu stellen... in
diesem Sinne: „zu 50% haben wir es
geschafft, aber die halbe Miete ist das
noch nicht“4.
Erstens kommt eh alles anders, zweitens als Mensch denkt und gelten
nicht sowieso gewisse Gesetzmässigkeiten der Fussballwissenschaft auf
unsrem Erdball, die zu beachten sind,
wie
„Der Ball ist rund.“5
„Fussball ist ding, dang, dong. Es gibt
nicht nur Ding.“6
„Wenn der Ball am Torwart vorbei
geht, ist es meist ein Tor.“7
„Die Brasilianer sind ja auch alle
technisch serviert.“8
„Solange die Schuhe Tore machen,
ist die Farbe okay.“9
„Statistiken, Statistiken, für Statistiken habe ich mich schon früher nicht
interessiert. Statistiken sind dafür da,
um gebrochen zu werden.“10
„Leichte Bälle zu halten ist einfach.
Schwierige Bälle zu halten ist immer
schwierig.“11
„Mal verliert man und mal gewinnen
die anderen.“12
doch aufgepasst !!!
„Man wirft hier Äpfel und Birnen
durcheinander“13, denn „die Breite
an der Spitze ist dichter geworden“14
und „die wissen nicht einmal, dass im
Ball Luft ist. Die glauben doch, der
springt, weil ein Frosch drin ist.“15...
W A N T E D a b s o f o r t !!!
P e r s ö n l i c h k e i t e n,
die sowohl gegenüber dem Trainer
als auch dem Verein total loyal sind...
„in erster Linie stehe ich voll hinter
dem Trainer, in zweiter Linie hat er
recht“16, „ich brauche Spieler, die am
Ball besser sind als am Mikro“17, „ja,
der FC Tirol hat eine Obduktion auf
mich“18, sowie „ich bleibe auf jeden
Fall wahrscheinlich beim KSC“19 und
„da muss dann auch mal einer die
Hand ins Heft nehmen.“20
t e a m p l a y e r s , die einerseits den
Wert ihrer MitspielerInnen erkennen:
„Es war optimal, der Matthias von
hinten und der Jürgen Klinsmann von
vorne, das war ein ideales Duo – also
ich mein jetzt auf dem Platz. Und
auch ausserhalb!“21
„Ein Lothar Matthäus hat es nicht
nötig von sich in der dritten Person zu
sprechen.“22 (auf die Frage bei einer
Pressekonferenz, warum er öfter von
sich in der dritten Person spricht)
„Ich habe immer gesagt, mich interessiert nicht, wer spielt. Hauptsache
ich spiele.“23
„Wir sind eine gut intrigierte Truppe.“24 oder
„Wir haben genügend Potenz für die
Bundesliga.“25
andererseits sich schützend vor die
Truppe stellen ..
„Netzers Kommentare sind wie sein
Haarschnitt – langweilig.“26
Noch ein paar Tipps zur Vorbereitung von ausgewiesenen Fachmännern – TUV-geprüft...
„Ihr fünf spielt jetzt vier gegen
drei.“27
„Wir werden nur noch Einzelgespräche führen, damit sich keiner verletzt.“28
„Unser Training war so geheim, dass
wir manchmal selbst nicht zuschauen
durften.“29
Stellvertretend für all die filigranen
Ausflüge in die Welt des gesprochenen Wortes seitens der Fussballheroen und Fussballgurus, noch einen
best-of der Fussballerweisheiten...
...bspw. Verletzungspech:
„Ich kann mich an kein Spiel erinnern, beim dem so viele Spieler mit
der Barriere vom Platz getragen wurden.“30
...bei technischem Unvermögen:
„Ich weiss auch nicht, wo der Wurm
hängt.“31
...bei nem dummen Foulspiel:
„Den hab ich doch nur ganz leicht
retuschiert.“32
...bei ner blöden Niederlage:
„Das Unbedingt-Gewinnen-Wollen
ist im Hotel geblieben.“33
Zum Schluss halte ich mich an Andreas Brehme für alle Feedbackende ...
„Ich sage nur ein Wort: Vielen
Dank!“ 34
3 berti vogts
4 rudi „tante käthe“ völler
5 sepp herberger
6 giovanni „trap“ trapatoni
7 mario basler
8 andreas brehme
9 frank ribery
10 matthias sammer
11 otto rehagel
12 otto rehagel
13 berti vogts
14 berti vogts
15 max merkel
16 olaf thon
17 otto rehhagel
18 peter pacult
19 sean dundee
20 thomas helmer
21 stefan kuntz
22 lothar „loddar“ matthäus
23 mario basler
24 lothar „loddar“ matthäus
25 stefan baumgart
26 stefan „effe“ effenberglothar
27 fritz langner
28 frank pagelsdorf
29 bernd hölzenbein
30 michael lusch
31 fabrizio heyer
32 olaf thon
33 mario basler
34 Horst Hrubesch
35 giovanni „trap“ trapatoni
„Ich habe fertig!“35
don justhino
---------------------------------------------1 matthias sammer
2 jens jeremis
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21
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KoLumNe
Mit Dani Glur im Kleinfeld
ratulation, du bist am
Kick‘n‘Rush – oder interessierst dich für das
Kick‘n‘Rush – und hältst die
Kick‘n‘Rush-Revue in deinen
Händen. Das sagt mir, dass du
ein kultur- und/oder fussballinteressierter junger oder junggebliebener Mensch mit gutem
Geschmack bist.
Ich wette, den Sommer geniesst du regelmässig im Helvetia-Pärkli oder an
der Volière und nicht am Quai oder
in der Sunset-Bar; du hast ein altes
(Renn- oder Damen-)Velo und nicht
einen Flyer oder so ein modernes einfarbiges Stadt-Velo; du ziehst es vor,
dich bewusst zu ernähren und isst keinen Fast-Food; trinkst lieber ein Bier
als teuren Champagner; abends sieht
man dich an der Baselstrasse oder im
Tribschen, statt an der Halden- oder
Pilatusstrasse. Wette gewonnen?
Du pflegst also einen Lifestyle fern
ab von Mainstream. Doch in diesem
Heft geht es um Fussball und nicht
um Lifestyle. Obwohl beides Hand in
Hand geht, weil man sich für etwas,
für einen Ort oder ein Konsumverhalten oder eben einen Club entscheidet. Und dabei ist es mir ein Rätsel,
warum der SC Kriens im Moment
vor durchschnittlich 200 Zuschauern
Fussball spielt, während die Swissporarena meist gut besucht ist – und
du wahrscheinlich auch dort bist. Die
Atmosphäre im Kleinfeld ist hip und
echt, nicht trocken und durchgestylt.
Das alte Stadiönli aus den 70er-Jahren hat eine schiefe Stehrampe mit
zwei Treppen. Nicht 17‘000 mal der
gleiche blaue Klappstuhl. Wenn man
im Kleinfeld auf der Haupttribüne
sitzt, sieht man Bäume, Industrie und
dahinter Berge, keine goldenen hohe
Hochhäuser, die daran erinnern, wie
gewöhnungsbedürftig das FCL-Stadion von aussen aussieht.
Beim Besuch im Kleinfeld musst du
bei der Anreise nicht am mir fremdesten aller Luzerner Orte, der grossstädtischen S-Bahn-Station Allmend/
Messe, aussteigen oder dir den Extrabus gefüllt mit komisch sprechenden
Ortsunkundigen geben, sondern du
hüpfst auf dein Rennvelo oder den
1er Bus und gehst die letzten Meter
zu Fuss. In der Tankstelle bei der
Bushaltestelle kaufst du dir Zigis bei
Sandy, läufst der 30-er-Zone-Strasse
entlang zwischen Mehrfamilienhäusern mit Hecken, hinter denen die
Vorstadtjugend aufwächst, bevor sie
mal in die Stadt zieht oder Kinder
bekommt, bis zum Altersheim-Park
mit eingezäunten Ziegen, die nicht
gefüttert werden dürfen, zündest dir
ne Zigi an, machst husch Slalom um
drei Generationen zwischen Rollatoren und Kinderwägen und willst nie
zu alt werden und wahrscheinlich irgendwann Kinder haben, aber in der
Stadt wohnen.
Im Kleinfeld angekommen, brutzelt
der Toni auf seinem Grill während
drei Stunden wunderbare Bratwürste
und Servelats vom lokalen Metzg, es
gibt keinen Fast Food von der Migros.
Eine VIP-Lounge, wo Champagner
getrunken und fünf-gängiges Catering
genossen wird, suchst du im Kleinfeld
vergebens, hier kostet die Stange vier
und der Schüblig sechs Stutz.
Aber das beste am Kleinfeld ist der
Fussball. Die Tore fallen, die Karten
werden gezeigt, fast jedes Spiel in der
Kleinfeld Wurst Catering.
1.-Liga-Promotion ist wie ein CupSpiel. Kriens hat keine überbezahlten
Arbeitsverweigerer im Team, Kriens
spielt mit jungen, motivierten Nachwuchsspielern aus der Region. Und
sie tun dies im Moment attraktiv und
erfolgreich.
Kick‘n‘Rush das ganze Jahr. Mit dem
Unterschied, dass die Protagonisten
(hoffentlich) nicht alkoholisiert sind.
WillkommenimKleinfeld,willkommen
beim “Helvetia-Pärkli-Voilère-altesRenn-oder-Damenvelo-Vegetarisch&-Bio-Bier-Baselstrasse-Fussball-Club
von Luzern – dem SC Kriens.
Wenn es dir hier am selbstgemachten
Kick‘n‘Rush gefällt, solltest du unbedingt so bald als möglich auch im
Kleinfeld vorbeischauen. Dort gibts
Kick‘n‘rush Revue
23
PSYCHoLoGie
Dr. Fellmann:
Bin ich ein kreativer
Beantworten Sie die folgenden Fragen, zählen Sie die Punkte - und wir sagen Ihnen, wie kreativ Sie
als Fussballer und welches Ihre Erfolgsaussichten sind.
S
pielvorbereitung
1. Es gilt, sich durch eine anständige Frisur einen Stammplatz im Team zu
erkämpfen. So gehen Sie vor:
a) Sie verzichten auf den Stammplatz
b) Sie kaufen Haargel
c) Sie veröffentlichen Fotos von der Schamhaarfrisur des Clubsponsors
d) Sie vereinbaren einen Termin beim Coiffeur
2 Punkte
1 Punkt
3 Punkte
0 Punkte
2. Wählen Sie ein Einlaufkind aus, das Sie aufs Feld begleitet:
a) der Sohn des Clubsponsors
b) der erwachsene Sohn des Clubsponsors
c) ein Afrikanerli
d) ein Ritalinkind auf Entzug
0 Punkte
3 Punkte
1 Punkt
2 Punkte
3. Wählen Sie eine Unterleibchenaufschrift - für den Fall, dass Sie das entscheidende Tor
erzielen:
a) „Fuck the System“
b) „Hier ist ein End‘ der Fragen (W. Shakespeare, ‚Der Sturm‘)“
c) „Ich weiss, wo mein Auto steht“
d) „Always Kick ‚n‘ Rush“
1 Punkt
2 Punkte
0 Punkte
3 Punkte
a) Sie singen Violettas Sterbearie aus der „Traviata“
b) Sie verschlucken Ihre Zunge
c) Sie zeigen, was Sie mit dem Splätterlitheater für diesen Fall
einstudiert haben
d) Sie zeigen Ihre für diesen Fall entwickelte performative Raumintervention
„Act IV / GrEEn Grass (2.34)“
1 Punkt
0 Punkte
3 Punkte
2 Punkte
7. So beleidigen Sie auf dem Platz Ihren direkten Gegenspieler:
a) „Ich habe deine Mutter gefickt“
b) „Ich habe deinen Clubsponsor gefickt“
c) mit Thomas Bernhard: „Der Sport benebelt und verdummt die Massen;
und vor allem Diktatoren wissen, warum sie immer und in jedem Fall
für den Sport sind.“
d) „Du Rangelov!“
0 Punkte
2 Punkte
3 Punkte
1 Punkt
8. Ihnen unterläuft bedauerlicherweise ein Eigentor. So zeigen Sie dem Publikum Ihre
Schmach:
a) Sie verschlucken Ihre Zunge, um das alles wie einen Unfall aussehen
zu lassen
b) mit einem ironischen zugespitzten Meta-Torjubel vor den
gegnerischen Fans
c) Sie lassen sich vom Clubsponsor trösten
d) mit einem Re-Enactment von Heraklit in Monty Python‘s Fussballspiel
der Philosophen
1 Punkt
2 Punkte
0 Punkte
3 Punkte
4. Es gilt, sich früh genug einen Leibchentauschpartner zu sichern; auch Sie sprechen Sie
schon vor dem Anpfiff ab, und zwar mit:
Pause
a) Ihrem direkten Gegenspieler
b) der Spielerfrau Ihres direkten Gegenspielers
c) dem Clubsponsor
d) dem Maskottchen
1 Punkt
3 Punkte
0 Punkte
2 Punkte
Erste Halbzeit
9. So stärken Sie sich in der Pause:
a) mit Whisky on the rocks
b) mit „Always Kick ‚n‘ Rush“ vom iPod
c) mit dem Urin des Clubsponsors
d) mit neuem Gel im Haar
2 Punkte
3 Punkte
0 Punkte
1 Punkt
5. Ihnen gelingt ein frühes Tor, und so feiern Sie es:
Zweite Halbzeit
a) mit einem kurzen Re-Enactment der Schlacht von Waterloo
b) mit einer Umarmung des Clubsponsors
c) mit einem prüfenden Strich durch die Frisur, ob sie noch sitzt
d) mit dem Abbrennen einer Pyrofackel
2 Punkte
0 Punkte
1 Punkt
3 Punkte
6. Sie kreieren im gegnerischen Strafraum eine Schwalbe. So demonstrieren Sie Ihre Geworfenheit:
24
Kick‘n‘rush Revue
10. Sie erscheinen zu spät auf dem Platz, denn:
a) Sie mussten Ihre Frisur den neuen Trends anpassen
b) Sie wurden der Tochter des Clubsponsors vorgestellt
c) Sie haben sich auf dem iPhone in die Aufzeichnung der
„Sternstunde Philosophie“ vertieft
d) Sie mussten „Like A Possum“ von Lou Reed zu Ende hören
(18 Minuten, 3 Sekunden)
1 Punkt
0 Punkte
2 Punkte
3 Punkte
PSYCHoLoGie
Fussballer?
11. Sie schiessen einen Penalty. So verwirren Sie den gegnerischen Goalie:
a) Sie summen „Bigmouth Strikes Again“ der Smiths
b) Sie winken seiner Spielerfrau
c) Sie sagen ihm, dass Sie jetzt gleich in die rechte Ecke schiessen werden
d) Sie zeigen ihm Ihren Lohnausweis
3 Punkte
1 Punkt
2 Punkte
0 Punkte
12. Das Publikum skandiert Ihren Namen. So reagieren Sie:
a) Sie skandieren Ihren Namen mit
b) Sie skandieren den Namen Ihres direkten Gegenspielers
c) Sie skandieren „Public Enemy No. 1“ von James Brown
d) Sie skandieren den Namen des Clubsponsors
1 Punkt
2 Punkte
3 Punkte
0 Punkte
13. So beeinflussen Sie in der Schlussphase den Schiedsrichter:
a) „Ich weiss, wo dein Auto steht“
b) „Ich weiss, wo das Auto deines Sponsors steht“
c) Sie zitieren unablässig W. Shakespeare: „Fair is foul, and foul is fair“
d) Sie loben ihn
0 Punkte
1 Punkt
2 Punkte
3 Punkte
Verlängerung
14. Sie möchten sich jetzt endlich auswechseln lassen. So gehen Sie vor:
a) Sie beginnen diskret zu humpeln
b) Sie vernachlässigen mit Nachdruck Ihre defensiven Aufgaben
c) Sie zerzausen in einem unbeobachteten Moment Ihre Frisur
d) Sie singen „Catch Me Now, I‘m Falling“ von den Kinks
1 Punkt
2 Punkte
0 Punkte
3 Punkte
15. Nach dem Schlusspfiff tauschen Sie mit Ihrem direkten Gegenspieler:
a) das Leibchen
b) die Frisur
c) die Handynummer
d) Paninibilder
1 Punkt
0 Punkte
2 Punkte
3 Punkte
Auswertung
0-15 Punkte: Bravo, Sie sind auf dem richtigen Weg! Sie wissen, wie Sie im Fussball
schnell vorwärts kommen und sind sehr kreativ darin, daraus die einzige richtige Konsequenz zu ziehen. Sie sind sozusagen kreativ fokussiert.
16-30 Punkte: Sorry, aber das bringt so nichts. Als braver Mitläufer werden Sie es nie weit
bringen. Dafür hören wir Sie jetzt Sätze sagen wie: „Wir müssen Charakter zeigen“, oder:
„Ich hoffe, ich kann dem Team helfen.“ Nein, können Sie nicht.
31-45 Punkte: Stimmt schon, Sie sind ein geiler Hund, ein Hipster des Runden, das ins
Eckige muss. Aber leider werden Sie so nie erfolgreich werden, im Gegenteil. Wie wärs mit
einer Karriere bei Denner oder „Surprise“?
Kick‘n‘rush Revue
25
Anzeige
26
Kick‘n‘rush Revue
KoLumNe
Fussball in Brasilien – ein Erlebnisbericht
Es ist ein Gringo in der
Stadt. Der Gringo will
Fussball spielen.“ Etwa so
kam das Turnier am Ostersonntag in Boa Esperanca/
Brasilien zu Stande. Dieser
Gringo war ich. Es ist nicht so,
dass jetzt nur wegen meiner
Anwesenheit ein Turnier aus
dem Boden gestampft wurde,
aber mein Besuch in der Region Minas Gerais war für die
Einheimischen ein verdammt
guter Grund, wieder mal
ein Championat zu kicken.
Schliesslich wollten sie unter anderem auch sehen, was
denn dieser Gringo anstellen
kann, mit dem Ball.
Der erste entscheidende Moment an
diesem Sonntag war die Auswahl meines Fussballdresses. In Minas Gerais
gibt es zwei grosse Clubs. Beide sind
sie in der Stadt Belo Horizonte
zu Hause. Da wären mal
die Schwarz-Weissen
von Atletico Belo
Horizonte oder
dann – was mir
natürlich von
Anfang
an
sympathischer
war – die
Blau-Weissen
von Cruzeiro
Belo Horizonte.
Ein Spieler tauchte
im Dress der „Gallos“ –
der Schwarz-Weissen – auf.
Er wurde nicht gegrüsst. Hingegen
holte ich mir meine ersten Punkte mit
meinem eigenen, acht Jahre alten Cruzeiro-Shirt.
Gespielt wurde ein Turnier mit drei
Mannschaften, mit Hin- und Rückspiel. Natürlich kam mir entgegen,
dass die Feldgrösse identisch war wie
am Kick’n’Rush und: Gespielt wurde
ebenso mit einem Torhüter und fünf
Feldspielern. Die Erwartungen in
mich – den Gringo – waren spürbar
nicht sehr hoch. Ich meine, das Turnier fand in Brasilien statt, ihr Selbstverständnis in Sachen Fussball ist in
etwa so hoch wie das jene von Roger
Shawinski, das iPhone 24 erfunden
zu haben. Derweil ich während dem
Aufwärmen mein Bestes zum Vorurteil dazu tat und jeden Ball meterweise am Mitspieler oder Tor vorbeisemmelte.
Es war aber auch speziell. 950 Meter über Meer ist die Luft ein wenig
dünner, Luft ist sowieso ein komischer Begriff für dieses schwer atembare Etwas, und der Rasen war ein
typisch-südamerikanischer, borstiger
auf tiefroter Erde. Hinzu kamen die
atemberaubende Aussicht und die
wirklich wunderschöne Arena. Vor
dem Eingang stand natürlich eine
Kapelle mit einer Madonna drin –
was dann auch die erste Station war,
beim Betreten der schmucken
Arena.
Das erste Spiel lief
und es lief gegen
mich. Tempo,
Hitze,
Luft
und die Tatsache, dass ich
nicht
wirklich Fussball
spielen kann,
erschwerten die
ersten Minuten.
Nicht
einfacher
machte es mir, Adriano – nicht DER Adriano
aber immerhin ein ehemaliger Serie
A-Spieler von Cruzeiro - der ebenfalls
in meinem, dem blauen Team spielte.
Ich will ja nicht wissen, was der vom
Gringo gedacht hat. Das erste Spiel
verloren wir mit 1:2 und die Spieler
unterhielten sich wohl über den Gringo, der gebracht hat, was man in etwa
erwarten konnte. Nicht so viel.
Ein halbes Jahr hatte ich mich auf
dieses Ereignis vorbereitet – bei Inter Amore der, Seniorentruppe von
Inter Altstadt. Und eines habe ich da
gelernt: (noch) nicht Fussball spielen,
aber das Wissen, dass es noch etwas
anderes, wichtigeres gibt: nicht aufgeben.
Was so oder so Ehrensache ist, wurde
durch Lärm auf dem Spielfeld noch
einfacher gemacht. Kaum hat man
den Ball, signalisieren die Mitspieler
mit lauten Rufen ihre Position. Das ist
auch hier zu Lande nichts aussergewöhnliches. Aber in Brasilien schreien die Spieler wie ein Huhn genau in
jenem Moment, wo die Axt den Kopf
vom Körper trennt. Es ist ein ächzendes, gellendes „Aiiii-Aiiii-Aiii“ und
jedes Mal bei Ballbesitz durchfuhren
mich diese Schreie bis in Knochenmarkt (Das „Aiiii“ ist ein verschlucktes „aqui“). Ich rannte und kämpfte,
so dass sie neben dem Spielfeld meinten, nach diesem ersten verlorenen
Spiel würde der Gringo keine zwei
Meter mehr laufen.
Eine Kiste durfte ich nur noch einschieben, dass zweite Tor erkämpfe
ich mir mit einem gnadenlosen Pressing. Das Trio komplett machte ein
verwandelter Kopfball und mit drei
Eingerahmten im Rücken verwandelte ich wohl den ersten Weitschuss
nach Rückpass in meinem Leben.
Der Gringo hatte getroffen. Mit jeder
Kiste wuchs mein Ansehen auf und
neben dem Platz. Kick’n’Rush weiss
und ich weiss es noch besser, dass
dies die fussballerische Sternstunde
meines Daseins war. Wie eine Sternschnuppe – kaum da – schon wieder
weg.
Mein Team belegte schlussendlich
den zweiten und mittleren Platz.
Dies, obwohl der Torschützenkönig
des Turniers – der Gringo – in ihren
Reihen kickte. Brasilien hat 200 Millionen Einwohner und es ist trotzdem
ein Dorf. Nicht anders kann es möglich sein, dass ich fortan nicht mehr
der Gringo war. Sie nannten mich
„quatro gols“.
Wie ein Buschfeuer verbreitete sich
die Nachricht in Boa Esperanca und
stellte ich mich nach diesem Turnier
jemandem vor, hiess es „Ah, quatro
gols, da Suiça“.
Aus Brasilien. Euer Revue-Auslandkorrespondent.
Kick‘n‘rush Revue
27
PuBLiRePoRTAGe
GESTALTUNGSWETTBEWERB
Etikette gestalten und 100 Flaschen Luzerner Bier gewinnen!
24
Kick‘n‘rush Revue
PuBLiRePoRTAGe
Kick‘n‘rush Revue
25
RoCK‘N‘RoLL
All about Punk‘n‘Soccer II
ie langersehnte Fortsetzung vom letztjährigen Bericht liegt
nun in der heurigen
Ausgabe der Revue endlich
vor...
D
... sammenhang mit West Ham dürfen COCK SPARRER nicht übersehen werden. Sie begannen 1972 als
dreckige Glamrock Band, die den
Sound von SLADE mit der Energie
von Fussballhooligans kombinierte.
„Running Riot“, „Where Are They
Now“, „We’re Coming Back“ oder
die wahre England Hymne „England
Belongs To Me“ sind nur ein paar
ihrer Fussballevergreens. Legendär ist
die Anzeige zu ihrer ersten Single
1977, wo sie den Rolling Stones Song
„We Love You“ in eine veritable Fussballhymne verwandelten: „Football
ain’t the only thing played with balls!“
Ein gewisser Malcolm McLaren, als
Manager der NEW YORK DOLLS,
SEX PISTOLS, ADAM ANT sowie
BOW WOW WOW und als Partner
von VIVIENNE WESTWOOD mit
dem Sex Shop in der Londoner Kings
Road verantwortlich für den Punkstil,
erkannte in den Cock Sparrer das Potenzial für eine neue böse Bewegung;
Fussball und Rock’n’Roll und wollte
sie zur Speerspitze dieser Bewegung
aufbauen, nachdem ihm die Sex Pis30
Kick‘n‘rush Revue
tols langsam entglitten. Die SEX PISTOLS kann man durchaus im Zusammenhang mit Fussball auflegen.
„God Save The Queen“ anstelle der
richtigen Hymne funktioniert prächtig, wenn man dazu die quadratischen
britischen Grimm-Schädel mit den
typischen Westwindöhrchen betrachtet. Mit „EMI“, „Anarchy In The
UK“ oder „The Biggest Blow“ haben
auch sie kraftvolle Hymnen für englische Fussballstadien zu bieten. Zudem vergesse ich nie die Fussballstadion gleiche Stimmung in der Brixton
Academy Hall bei ihrem Konzert zu
30 Jahre „Never Mind The Bollocks“,
als tausende Kehlen mitsangen und
die Menge hin und her wogte. Überhaupt trifft man einzelne Mitglieder
der Pistols auch in Fussballstadien
Londons an. Der Bassist, Glen Matlock ist, wie erwähnt, Fan von West
Ham United, Steve Jones (Git.) und
Paul Cook (Drums) sind Anhänger
von Chelsea FC und Johnny Rotten
besitzt sogar eine Jahreskarte der
Gunners (Arsenal), auch wenn er das
Emirates Stadion überhaupt nicht
ausstehen kann. Steve Jones und Paul
Cook versuchten mit THE PROFESSIONALS die Stimmung und Energie aus dem Fussballstadion in Songs
zu transferieren, welche den Geist der
enthusiastischen britischen Fussballanhänger mit den monumentalen
Chorgesängen atmen, wie „Kick
Down The Doors“, „Join The Professional“, „Are You A…“ oder „1-2-34“. Die beiden spielten auch Konzerte unter dem Namen „Sham Pistols“
bei welchen Jimmy Pursey von
SHAM 69 als Sänger wirkte. Sham 69
ist eine Anspielung auf ein halbverblasstes Graffiti, welches Jimmy Pursey auf einer Herrentoilette entdeckte
„Walton & Hersham FC 69“, dem
Hinweis auf den Cupgewinn des
Fussballvereins. So war es nur logisch,
dass die Band ihre Botschaften in bester Fussballfan Musik verpackte.
„Borstal Breakout“, „Angels With
Dirty Faces“, „What Have We Got“,
„Cockney Kids Are Innocent“ und
natürlich „If The Kids Are United“
dessen massiver Chorgesang dazu
aufruft, dass die Kids, egal ob Punks,
Teds, Rocker, Skins oder Fussballanhänger verschiedener Vereinsfarben
sich zusammenschliessen und gemeinsam auf die Barrikaden gehen,
anstelle sich die Kiefer matschig zu
schlagen. Mit dem gleichen Anliegen
trat auch der grosse Chelsea Fan,
Charlie Harper von den UK SUBS
mit seiner grossen Hymne „Barmy
London Army“ an und am Ende
schwenkt sein Song über in die erwähnte Hymne von Sham 69. Zur
letzten WM taten sich die Original
Sham-Mitglieder wieder zusammen
und spielten eine neue Version von
„Hurry Up Harry“ ein. Textlich um-
gestaltet wurde sie zu „Hurry Up
England“ (We’re gonna win the cup),
einer innoffiziellen Fussballhymne.
Jimmy Pursey produzierte nicht nur
die beiden erwähnten Cockney Rejects Alben, er produzierte auch das
erste Album der ANGELIC UPSTARTS aus dem Norden Englands.
Mensi, der Kopf der Band, überzeugter Sozialist und Gewerkschafter und
gleichzeitiger fanatischer Anhänger
der Black Cats, dem Sunderland
AFC, thematisierte schon sehr früh
die Auseinandersetzungen mit der
Polizei, für die Fussballfans und Punks
ein einziges Ärgernis darstellte.
Schlachtgesänge wie „Police Oppression“,
„Teenage
Warning“,
„2‘000‘000 Voices“ „Shotgun Solution“, „Student Power“ und viele mehr
bieten besten Soundtrack für Rebellion und Fussball. Im Stadion Of Light
trifft er auch immer wieder auf Michael Algar, genannt Olga, den Gitarristen und quiekenden Sänger der
TOY DOLLS. Auch dieses Trio untermalt ihre unglaublich tighten
Trickfilmhaften Punkrock Stampfer
mit Chorgebrüll wie direkt aus dem
Stadion. Mit „PC Stoker“ wird eine
Beschäftigung des männlichen Briten,
das Kicken in Hinterhöfen und auf
der Strasse thematisiert und wenn
dann die Bullen gerufen werden,
kommt somit der richtige Gegner, den
es zu schlagen gibt. Mit „The Memo-
ry Of Nobby“ zollen sie dem englischen Fussballer Nobby Stiles Tribut.
Oder setzten mit dem Song „Cloughy
Is A Bootboy“ dem verstorbenen legendären Nottingham Forest Coach,
Brian Howard Clough, ein Denkmal.
2006 sang Olga zusammen mit Campino (seine Mutter ist Engländerin)
von den Toten Hosen mit PETER
AND THE TEST TUBE BABIES
die innoffizielle, grossartige Hymne
für das englische Nationalteam „Smiling Through The Tears“ ein. Dieser
Song entstand kurz nach dem Sieg
der Engländer in München über die
Deutschen mit 5:1 und trug noch diese ganzen Emotionen und die Zuversicht in sich, den Cup diesmal zu holen.
Angereichert
mit
den
Jubelschreien des Radioreporters
über die Tore von Owen (this is getting better and better) und einer
grossartigen Massengesangs Kompatiblen Melodie darf er sicher auch
dieses Jahr wieder aus den Boxen
dröhnen, wenn England einläuft.
Dieser Song toppt locker den offiziellen England Song „Three Lions“ der
LIGHTNING SEEDS aus dem Jahr
1996. Zugeben, diese Hymne ist
grossartig und auch wenn der Popspiegel blankpoliert im Stadion
glänzt, Ian Broadie, der Kopf und
Mastermind der Lightning Seeds
spielte 1977 in der ersten Punkband
Liverpools, BIG IN JAPAN. Als Mitstreiter hatte er damals Holly Johnson
(FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD) am Bass, Bill Drummond
(KLF) und Budgie (SIOUXSIE &
THE BANSHEES). Wie heisst es so
schön, wer mal Punk geimpft bekommen hat, der ist für das ganze Leben
geimpft. Liverpool ist allerdings nicht
so sehr bekannt für Punkrock wie für
den Mercey Beat der BEATLES oder
GERRY & THE PACEMAKERS.
Letztere spielten ab 1960 regelmässig
ihre Version des alten Broadway Musical Stücks „You’ll Never Walk Alone“ im Cavern Club und von dort
erreichte er den Kop, den Fanblock
des FC Liverpool in der Anfield Road
und zog von dort weiter durch unzählige Fussballstadien der Welt. Auch
Punks griffen diesen Song auf und
machten ihn zu einer 3 Akkord Hymne. Nein, ich meine hier nicht die
TOTEN HOSEN, sondern die
Clockwork Orange Punks und Ipswish Town Supporter THE ADICTS,
welche diesen Song schon Ende der
siebziger Jahre zum Abschluss ihrer
Live Shows einbauten. Die Songs der
Adicts bauen ebenfalls auf Fussballgesänge auf, wie „Viva La Revolution“, „Just Like Me“, „Get Adicted“
und mit „Football Fairy Story“ haben
auch sie einen Song über das Ballspiel
im Repertoire. Eine amüsante Augenzwinkernde Auswahl an Fussball
trifft auf Gerstengetränke Songs bie-
ten SERIOUS DRINKING, Norwich City FC Fans und damit diejenigen, die sich rühmen können, mit
„On The Ball, City“ den ältesten aller
Fussball Songs der Welt zu besitzen,
auf ihren Singles und dem Album
„The Hits, Misses And Own Goals“.
„Love On The Terraces“ in Anspielung auf den Cockney Rejects Klassiker „War On The Terraces“ ist mit
seinem schrägen, punkigen Ska Einfluss ebenfalls zu einem Kurvenklassiker geworden. Ohne den Einfluss von
THE CLASH und deren Frontmann,
Joe Strummer, wären aber viele der
erwähnten Bands gar nicht vorstellbar. Der vor zehn Jahren verstorbene
Strummer war glühender Anhänger
von CHELSEA FC und somit bauten
die Clash schon sehr früh, Fussballfan
Gesang artige Refrains ein. Am besten demonstriert in „Complete Control“. Legendär sind Geschichten, wie
sie die Vertreter der Musikindustrie
jeweils vor dem Aufnahmestudio Besuch in ein Fussballspiel verwickelt
haben, um für geschwollene Beine
und Blessuren zu Sorgen, damit ein
Album wie „London Calling „ von
der eher skeptisch eingestellten Plattenfirma CBS zu Stande kommen
konnte. Auf dem letzten Clash Album
„Cut The Crap“ ,1986, versuchten
die verbliebenen Clash Urmitglieder,
Joe Strummer und Paul Simonon, ihren Punkrock der Anfangsjahre mit
80er Jahre Synthetik-Discobeat, Weltmusik und massigen Fussballchören
zu kombinieren. Damals wurde das
Album in der Luft zerrissen, aber
heute angehört, bietet es für Fussball
begeisterte Ohren doch den einen
oder anderen Mitsing Klassiker, wie
„We Are The Clash“. The Clash wurden ja zeitlebens immer für die Fusion von Punk und Reggae gelobt. Eine
Band aus dem Süden Londons, welche diese Fusion noch ausgeprägter
bot, waren THE RUTS („Babylon’s
Burning“). Auch bei ihnen durften
Hymnen mässige Fanchöre nicht fehlen. Schliesslich waren auch sie Anhänger von Chelsea. Paul Fox, der
mittlerweile verstorbene Gitarrist,
veröffentlichte unter dem Namen
CHELSEA PUNK ROCK ALLSTARS, mit Mitgliedern von THE
LURKERS, THE OTERS und SOCIETY die Single „Chelsea Gonna
Win“. Damit kamen sie Paul Cook
und Steve Jones zuvor, welche ebenfalls eine Hymne an ihre blauen Farben aufnehmen wollten, dies dann
aber verwarfen. Als erhabene Fussball Hymne sollte auch „Casts Of
Thousands“ auf dem zweiten THE
BOYS Album „Alternative Chartbusters“ erwähnt werden. We are the champions wurde nie besser dargeboten.
Aber wie sieht es denn aus mit den Anarcho Bands? Die werden doch wohl
einen breiten Bogen um Fussball
gemacht haben? Denkste! Steve Ignorant, der Sänger der legendären
und einflussreichsten britischen Anarchopunk Band CRASS war Westham
United Supporter und versuchte,
die peitschenden Schlachtgesänge in
das Crass Werk zu integrieren und
dies kann man den Songs auf ihren
ersten beiden Alben durchaus anhören. Heute besucht er lieber lokale
Fussballspiele als Konzerte. Neils
Ferguson und Boff Whalley sind
beide Leeds United Supporter und
fanden sich mit ihrer Punkband Anfangs der 80er Jahre auf dem zweiten
Teil des“Bullshit Detector“ Samplers
von Crass. Später wechselten sie mit
ihrem Agit-Prop Punk auf das Label des Bassisten der Anarcho Punk
Band FLUX OF PINK INDIANS
und schliesslich landeten sie noch
mit einer originellen Parodie einer
Oi-Band unter dem Namen SKIN
DISEASE auf einem Sampler von
Gary Bushell mit dem Titel „Oi From
RoCK‘N‘RoLL
The Streets“. Ach so, der richtige
Bandname, den man heute sogar in
Mainstram Radiostationen erwähnt,
lautet bis heute CHUMBAWAMBA
und mit „Tubthumping“ schrieben
sie das Stück, welches 1998 um die
Fussball Weltmeisterschaft am meisten gespielt wurde. Barney Greenway
der Sänger der Grindcore Institution NAPALM DEATH ist glühender
Aston Villa Fan und trifft dort regelmässig auf die achtziger Nietenpunk
Helden von GBH und wehe, sie haben ein Konzert und Villa ist im FA
Cupfinal, das kann dann unweigerlich
Verzögerungen und Verschiebung
der Nüchternheit nach sich ziehen.
Auch sie haben ein paar Songrase
Bitte lesen Sie die Fortsetzung
in der nächsten Ausgabe Ihrer
Kick‘n‘Rush Revue oder fragen
Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Ihre Redaktion
Martin Gössi, Platzspeaker und
Mitbegründer von Gössipedia mit
eidgenössischem Punkr
Punkrock Fähigkeitsausweis.
Kick‘n‘rush Revue
31
PeoPLe
Ruedi Schenker redet Klartext!
„Auf der Bühne ist auch
neben der Bühne!“
Ruedi Schenker in seinen wildesten Zeiten. (Bild: Revue Ar
Archiv)
D
„Auf der Bühne ist
neben der Bühne!“
Mit diesen markigen
Worten zog sich Ruedi Schenker vor mehr als 20
Jahren von der Bühne zurück
um sich voll und ganz der Beschallung von Events zu widmen.
Wie jedes Jahr ist auch heuer wieder
Ruedi Schenker mit seiner Firma
Tonart für den guten Ton des Turnieres verantwortlich. Mit seinen drei
Standbeinen Vermietung/Installation, Verkauf und Support, welche
nahtlos ineinandergreifen gilt Tonart
schon seit Jahren als feste Institution
in der Region Luzern und darüber hinaus. Viele Produkte können jederzeit
vorgeführt und sogar zur Probemiete
abgegeben werden.
TONART – Audiovisuelle Technik
offizieller Ausrüster des kick‘n‘rush:
www.tonart-audiotechnik.ch
Wir können auch anders…
BAR CAPITOL
32
Kick‘n‘rush Revue
Supports Dynamo Tresen
PeoPLe
Padre Pirelli heilt spontan
Der Pa
Pater beim erteilen des
Segens, just bevor die schwer
kranke Fr
Frau die Krüken wegwirft
und losläuft.
Dada Ante Po
Portas – 2013 total
ausser Fo
Form...
Ob es dieses Jahr reicht, ist ungewiss.
Aber der Titel des Kick‘n Rush steht –
wie jedes Jahr – auf unserem Radar.
Wir sind gut. Schweinegut. Aber alt.
Sehr alt. Im letzten Jahr verloren wir
gegen eine Mannschaft, von deren
MitspielerInnen wir Väter hätten sein
können. Und die dermassen fit waren, dass zwei unserer Stammspieler
– im Eifer, den Jungen trotzdem ein
Tor reinzudrücken – mit verdrehter
Hüfte/kaputtem Knie aus dem Turnier ausschieden und bis heute nicht
genesen sind. Trotzdem, der Titel
steht auf dem Radar. Denn was wir
den Jungen voraus haben, ist die Er-
fahrung. Die Hitze, das Bier und die
Würste, ein nicht zu unterschätzendes
Spiessrutenlaufen vor und nach den
Spielen. Die gegnerische Fankurve
(meist prallgefüllt) und die jungen,
ambitionierten Bands, die uns eh nur
auf dem Fussballplatz gefährlich werden können – wir kenne sie alle, die
Tücken dieses legendären Kulturturnieres! Zudem können wir einen Toptransfer vermelden! Die Gruppenphase überstehen wir immer. Auch
2013. Was danach kommt, kommt
gut! Wir sind bereit, legt die Würste
auf den Grill!
Platz-Padre Pirelli liess es sich auch
heuer nicht nehmen, selbst während
seinen musikalischen Predigten immerzu für seine Schäfchen zu sorgen.
Er hatte stets ein offenes Ohr für eine
hemmunglose Beichte, segnete selbst
die billigsten Bälle und berieselte unnachlässlig die Ohren seiner Herde
mit Sakraloperetten aus jener Zeit,
als es noch diese grossen schwarzen
Plastikscheiben gab, welche wie durch
ein Wunder Musik zu erzeugen vermochten.
So erstaunte es denn auch nicht sonderlich, als er sich beherzt einer jungen bekrückten Dame annahm, mit
ihr kurz betete und ihr schliesslich
den Segen erteilte. Aber wohl niemand rechnete damit, dass diese Frau
unmittelbar danach die Gehhilfen
weit wegschleuderte und von dannen
zog, als ob sie nie ein Gebrechen gehabt hätte. Martin Gössi (Bildmitte)
steht noch heute mit offenem Mund
da und versucht das Gesehene irgendwie einzuordnen.
Rossi beim Versuch,
Ve
Big B die Zigar
Zigarette
am Hinterkopf auszudrücken?
Ganz Luzern verfolgte den Zickenkrieg zwischen Boris Rossi (bekannt
durch seine Kampfhosen-Geschichte)
und der „Big B“ auf Facebook. Man
gab sich Saures und der ganze Konflikt spaltete die Luzerner Kulturszene in zwei Lager. Die einen liebten
die grosse fette Biene – die anderen
hassten sie.
So verhärtet die Fronten vor dem
Kick‘n‘Rush auch waren – so warm
und herzlich war letztlich die für alle
sehr überraschende Versöhnung im
Verlaufe des Turnieres.
Auf die Frage, was die zwei denn im
Treibhaus Garten denn so besprochen hätten, entgegnete Rossi lächelnd: „Kein Kommentar!“. Auch
die Biene wollte nichts zum Verlauf
des Friedensgesprächs preisgeben.
Hauptsache man hat sich in Luzern
wieder lieb wie früher!
Home Sweet Home
Kein Kommentar.
Kick‘n‘rush Revue
33
KICK ASS RADIO
96.2 / 97.7 FM
3fach.ch
WohnSinn.
abl
34
Kick‘n‘rush Revue
www.abl.ch
PeoPLe
Das Schlachtfeld und der gewissenlose
Paparazzi...
Auslüften der Tr
Trikots nach dem
Turniersieg
sensationellen Tu
Für alle die sich 2012 fragten, wer
hinter Racing Club Le Tissier steckt:
Das ist der Verein „la résistance de
la raison“ – kurz RdR. RdR versteht
sich als kulturpolitischen Verein, der
in der Stadt Luzern mit verschiedenen Veranstaltungen den öffentlichen
Raum beleben möchte. Höhepunkt
im letzten Jahr, war das Inselifest
in der Volière. So diskutierten u.a.
Ueli Mäder und Beat Züsli über die
Zukunft Luzerns. Damit diese nicht
auch so eine düstere Perspektive hat,
wie das Wetter an genanntem Fest,
versucht der Verein auch in Zukunft
für Freiräume, lebendige Debatten
und ein durchmischtes Luzern einzustehen.
Eigentlich hätte der Damen Final
Werbung für die entsprechende Liga
werden sollen. Stattdessen wurde er
zum blutüberströmten Fiasko. Die
Damen vom Splätterli Verein konnten sich nicht zurück halten und alles
nahm seinen (gewohnten) Lauf.
„Skanadlös!“ Schiedsrichter
Liembd ist fassunslos
fassunslos...
Schiedsrichter Liembd hatte das Spiel
zu keinem Zeitpunkt unter seine Kontrolle bringen können. „Es wird wohl
einige Jahre dauern, bis wir wieder
genug Teilnehmerinnen für eine Damenliga aufbieten können werden.“
Anzeige
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t
h
ac
b
O
Nachruf Müüsli
Radio Müüsli, sichtlich erschöpft nach einem seiner
letzten gr
grossen Auftritte
Auftritte...
Radio Müsli Forever.
Machs gut lieber Marcel und grüss
den Herrgott. Er wird dich mögen wie wir auch...
Kick‘n‘rush Revue
35
GeGeN Die LANGeWeiLe
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36
Kick‘n‘rush Revue
ø
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O
Neues Jahr – neues Glück!
Zu gewinnen gibt's 2 Jahrespässe. Ein Jahr lang an jedes Konzert und jede
Party in der Schüür!
Statt der Zahlen werden folgende Buchstaben und Zeichen verwendet:
H–E–ø–S–O–C-!–N-$
$
!
E
SCHÜÜR SUDOKU
C N
Die Lösung findet sich dann in der grauen Zeile.
Bitte einsenden bis 10. Juli an [email protected]
Viel Glück
KReuzi
Senkrecht
1. Eine Bar beim Inseli
2. Wo in Luzern macht man besser
keinen Köpfler mehr
3. Schlachthaus in Luzern
4. Sponsor des FCL
6. Welchen Geburtstag feiert
Kick’n’Rush 2013
7. Was wird an der Bürgenstrasse 16
hergestellt
8. Kommerzielles Unternehmen im
Löwencenter
9. Sportlernahrung aus Italien
10. Bekanntester Kick’n’Rush
Schiedsrichter
11. Offizielles Getränk
am Kick’n’Rush
13. Schweizer Fussballclub mit
vielen Trainern
16. Für was steht GAD
17. Raucherbar in Luzern
19. Wo kann man in Luzern
Badmington spielen
20. Wie alt wird Radio 3fach
im Jahr 2018
22. Ein Luzerner DJ und Kalender
23. Schnellstes Verkersmittel in der
Stadt Luzern
25. Welcher bekannte Fussballspieler
unterstützt das tschuttiheftli
27. DJ Name von Marco Liembd
29. Welcher Kulturbetrieb musste
2007 schliessen
1. BUVETTE
2. NEUBAD
3. METZGERHALLE
4. MCDONALDS
5. SCHWALBE
6. FUENFZEHN
7. LUZERNERBIER
8. RADIOPILATUS
9. SPAGHETTI
10. PABLO
11. BIER
12. KOPFBALL
13. FCL
14. DAMENFINAL
15. GISLER
16. GEILERASDU
17. CAPITOL
18. NIEMALS
19. SUEDPOL
20. ZWANZIG
21. EUGEN
22. PIRELLI
23. FAHRRAD
24. OPERA
25. PELE
26. PADIMUELLER
27. LIAM
28. HOESLI
29. BOA
30. DAVIDROTH
Waagerecht
5. Beim Fussball nicht gern
gesehener Vogel
12. Dafür braucht man einen Dickschädel
14. Blutigster Moment am
Kick’n’Rush 2012
15. Nachname der GastroKulturmafia
18. Wann wird der Sedel geschlossen
21. Schillerndste Persönlichkeit 2003
24. Wo kann man um 00:15 noch
duschen
26. Luzerner Kulturkopf 2013
28. Bekannter Luzerner Musiker,
Frauen tragen es am Kick’n’Rush
30. Skandalpolitiker aus Luzern
Kick‘n‘rush Revue
37
AuS DeN ANNALeN
Unnützes Wissen
Champions
Kick‘n‘Rush-Liga
Kinder-Liga
2012 Racing Sport Le Tissier
2011 Freundeskreis
2010 Kleintheater Kicker K & Q
2009 Ajax Dada
2008 Radio 3fach kick ass FC
2007 Dynamo Sedel
2006 B-Sides
2012 AC Magdalena
2011 AC Magdalena
2010 AC Magdalena
2009 FC Pommes Frites
2008 FC Raketen-Glacé
Herren-Liga
2012 tschutti heftli
2011 Independiente Neustadt
2010 Open Air Kino
2009 Die Capitolisten
2008 Tacker Modul
2007 tschutti heftli
2006 Ajax Jazzkantine Olympique
2005 Independiente Neustadt
2004 BMC Hartplatz seniors
2003 Interkosmos Tim Buktu
2002 Real Fabrik
2001 VSG Neustadt
2000 Ajax Dada
1999 BMC Hartplatzboys
Damen-Liga
2012 FC Splätterli
2008 MaraDonnas
2007 Wanda Wahnsinn
2006 Wanda Wahnsinn
2005 MaraDonnas
2004 Wilmas
2003 Wilmas
2002 Wilmas
2001 Wilmas
Team des Jahres
2012 IG Industriestrasse
2011 Ballerinas
2010 Roter Stern Memphisto
2009 Basic Motor Skills
2008 Bonkers United
2007 Dynamo Sedel
2006 Chicken NuggetsFootballTeam
2005 Unsportivo Treibhaus
2004 Muisiglanzgmeind
Schillerndste Kick‘n‘RushPersoenlichkeiten
2012 Big B
2011 Kaiser
2010 Nina
2009 Joe
2008 Jutzi
2007 Romanski
2006 Chicken Nuggets
2005 Henne
2004 Julian
2003 Eugen
Herzlichen Dank!
Stadt Luzern, FC Kickers
Kickers,, Tr
Treibhaus
eibhaus,, Magdi,
eibhaus
Tim Buktu, Dani Glur
Glur,, Michel Richter
Richter,, Pir
Pirelli,
elli,
Pablo
Pa
blo,, René Sager
blo
Sager,, Liembd.com, Roman, Lionne
Lionne,,
Mattia, Mani, Raffi, Eva, Gössi, allen Fo
Fotogr
tografen,
togr
afen,
Hoesli, sowie allen fr
freiwilligen
eiwilligen HelferInnen
38
Kick‘n‘rush Revue
Turnier-Facts
Unnützes Wissen – Fakten
rund ums Kick-n-rush 2012
Offensiv : Offensiv = Defensiv:
Die beiden treffsichersten Teams
der Gruppenspiele Ajax Dada (2.6
Tore/Spiel) und FC la mia bambina la bomba (3.0 T/Sp) trafen im
Viertelfinale aufeinander. Das Spiel
entschied - nach 0:0 - Ajax Dada im
Penaltyschiessen.
Auch gut: Die Teams der Herrenliga
haben sich das Unnütze Wissen 2011
zu Herzen genommen („prozentual
fast dreimal mehr torlose Remis als
in der millionenschweren deutschen
Bundesliga oder englischen Premier
League“, Anm. d.R.); es gab im 2012
nur ein einziges 0:0 (Tacker Modul
– Celtic Lucerne)!
Samstag vs. Sonntag: Die Tagesleistungen nähern sich an – samstags
2.5 T/Sp, sonntags 2.4 T/Sp. 2011
stand’s noch 3.6 : 2.6! An was das
wohl liegen mag…?
Favoriten-Schreck – die Legende
lebt weiter: Schon das dritte Jahr
hintereinander waren die Legenden
von Interkosmos Tim Buktu die
einzigen, welche die späteren Sieger –
diesmal tschutti heftli – besiegen
konnten, und zwar gleich zweimal
(2:0 und 2:1 in den Gruppenspielen)…
Guck an! Erstmals waren die Spiele
in der Herrenliga torreicher als in
der Kick’n’rush-Liga. 2.6 T/Sp vs.
2.4 T/Sp.
Tendenz steigend: Nach zwei torlosen Kick’n’rush-Turnieren (2009
und 2010) verpasste der Storchen
2011 nur knapp die K.O.-Runde (1
Tor zu wenig geschossen). 2012 dann
endlich das Achtelfinale… in der Euphorie 0:6 gegen den späteren Sieger Racing Club Le Tissier. Und
2013…?
Wettmafia bei Kick’n’rush? Ajax
Dada musste ihr letztes Gruppenspiel
gegen Tornado Tonart mit mind.
4 Toren Unterschied gewinnen, um
sich für die Achtelfinale zu qualifizieren. Ajax Dada gewann mit 5:1...
Lokomotive Kulturwerk 118
schied aus.
Zahl des Jahres: 38% aller K.OSpiele mussten im Penaltyschiessen
entschieden werden. (2011 waren es
25%).
Auch schön: Kein Team musste torlos nach Hause fahren!
Vorherrschaft: Das tschutti heftli ist sowohl Titelverteidiger der Herrenliga wie auch vom Kick’n’rushIndoor-Turnier in der Schüür
vergangenen Januar … Wollen wir
ein Spanien des Kick’n’rush…?
EventMarketing
D A S P U B L I K U M I S T D E R S TA R