rehaKIND-Kongress mit Kinderreha-Ausstellung 14.–16. 2. 2013

Transcription

rehaKIND-Kongress mit Kinderreha-Ausstellung 14.–16. 2. 2013
„Kinderreha ist kein Luxus“
Ergebnisqualität in der Kinderversorgung ...
Neue Wege für einen lebenslangen Erfolg!
rehaKIND-Kongress mit Kinderreha-Ausstellung
14.–16. 2. 2013, CCH Hamburg
Unter der Schirmherrschaft
des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behin­derter Menschen, Hubert Hüppe; der Hamburgischen Senatorin für Gesundheit und
Verbraucherschutz, Cornelia Prüfer-Storcks und von Prof. Dr. Ralf Stücker,
Altonaer Kinderkrankenhaus (UKE)
Mit freundlicher Unterstützung durch:
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
2
Allgemeine Kongressinfos
3 – 11
Grußwort C. Prüfer-Storcks
3
Grußwort Prof. Dr. R. Stücker
4
Grußwort J. Hackstein
5
Allgemeine Kongressinfos
6–7
Kongressprogramm
9 – 11
Aussteller und Sponsoren
12 – 18
Pläne
12 – 13
Ausstellerlisten
14 – 17
Danksagung
18
Referenten / Abstracts
20 – 37
Referentenliste
20 – 21
Abstracts
22 – 37
rehaKIND e.V.
38 – 43
Allgemeine Infos Internationale Fördergemeinschaft
38
Beiräte / Netzwerk rehaKIND e.V. 38 – 39
Eindeutige Positionen zur Kinderreha
40 – 41
rehaKIND- Fördermitglieder
42 – 43
Impressum:
rehaKIND e.V.
Internationale Fördergemeinschaft Kinderund Jugend-Rehabilitation e.V.
Saturnstr. 31
44388 Dortmund
T +49 (0)231 6103056
F +49 (0)231 6103423
[email protected]
www.rehaKIND.com
Copyright beachten.
Redaktionelle Bearbeitung
Susanne Heine, rehaKIND e.V.
Layout, grafische Bearbeitung und Druck
Wulff GmbH - Druck und Verlag
Lütgendortmunder Straße 153 · 44388 Dortmund
Titelbild und Hinterleger: Hamburg Silhouette
© Sebstian Drolshagen, Dortmund
([email protected])
© 2013 rehaKIND
Alle Texte und Darstellungen sind urheberrechtlich geschützt.
Alle Teilnehmer verpflichten sich durch ihre Anmeldung unter Ausschluß der §52a und §53 UrhG, keine Vervielfältigungen, Fotokopien,
Übersetzungen, Mikroverfilmungen und keine elektronische, optische Speicherung und Verarbeitung (z.B. Intranet) auch für den privaten
Gebrauch oder zum Zwecke der Unterrichtsgestaltung, ohne schriftliche Genehmigung durch die Fördergemeinschaft rehaKIND
anzufertigen.
herzlich Willkommen beim 5. rehaKIND-Kongress
2013, der in diesem Jahr erstmalig in Hamburg
stattfindet. Das Thema dieser Veranstaltung „Kinderreha ist kein Luxus“ ist gut gewählt.
Kinder mit Rehabilitationsbedarf verdienen ein
großes Maß an Aufmerksamkeit. Das Ziel muss es
sein, eine umfassende und qualitativ hochwertige
Versorgung mit Hilfsmitteln, Therapien und Förderung zu gewährleisten. Durch individuelle Rehabilitationsmaßnahmen können wir dazu beitragen, die
Lebensqualität von Betroffenen zu steigern und ihre
Selbstständigkeit für die Zukunft zu fördern.
Auf diesem Kongress gibt es interessante und
wichtige Dinge über das Thema der Kinder-Rehabilitation zu erfahren. Das vielfältige Programm aus
Vorträgen und Workshops unterstreicht die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit aller
Beteiligten. Das große Netzwerk der internationalen Fördergemeinschaft bietet Fachkompetenzen
in Bereichen wie Medizin, Therapie, Technik, Recht
und gesellschaftliche Inklusion.
Gerade Inklusion ist von spezieller Bedeutung. Die
Freie und Hansestadt Hamburg hat diese Inklusion deshalb durch einen Landesaktionsplan auf den
Weg gebracht. Damit haben wir es uns zum besonderen Ziel gemacht, das Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die
Rechte von Menschen mit Behinderung umsetzen.
Eine Verknüpfung der Fachbereiche und das Teilen
von Expertise sind von treibender Kraft, um auch
in Zukunft Lösungen für die unterschiedlichen Herausforderungen zu entwickeln, die eine individuelle
Kinder-Rehabilitation uns stellt.
Allgemeine Kongressinfos
Liebe Leserin, lieber Leser,
Ich bedanke mich bei allen Förderern, Ausstellern,
und Teilnehmern des Kongresses. Nutzen Sie die
Chance zum regen Wissensaustausch. Mein Dank
gilt auch dem Veranstalter rehaKIND e.V., der versucht, durch seine Initiative anderen Menschen ein
besseres Leben zu ermöglichen. Allen Beteiligten
wünsche ich für Ihr weiteres Tun viele neue und
gute Ideen, nicht nachlassende Tatkraft und gutes
Gelingen.
Cornelia Prüfer-Storcks
Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz
der Freien und Hansestadt Hamburg
Grußworte
Ich darf Sie sehr herzlich zum rehaKIND-Kongress 2013 in
unserer schönen Hansestadt Hamburg begrüßen.
Dieser Kongress biete die einmalige Möglichkeit,
dass sich betroffene Kinder und Jugendliche, Ihre
Eltern, Therapeuten, Orthopädietechniker und Ärzte
über neue Entwicklungen rund um das Thema „Behinderung“ und „Kinderrehabilitation“ informieren
können. Dazu lade ich Sie herzlich ein.
„Kinderreha ist kein Luxus“. Dieses Thema ist bewusst gewählt worden, weil Behinderte immer noch
nicht in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen
sind. Behinderte dürfen nicht zu Bittstellern werden,
um mit neue Möglichkeiten der Therapie, wie z.B.
Kommunikations- oder Mobilitätshilfen versorgt zu
werden. Unsere reiche Gesellschaft könnte es sich
sicher leisten, Behinderte nicht nur wirtschaftlich
und zweckmäßig, sondern vielleicht großzügig mit
Hilfsmitteln und Rehamaßnahmen zu versorgen.
So sind die Themen wie Inklusion, Transition, Hilfsmittelversorgung und medizinische Versorgung
besonders gut geeignet, über den Stellenwert von
Behinderung in unserer Gesellschaft nachzudenken
und über neue Versorgungsmöglichkeiten zu diskutieren. Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen in der Industrieausstellung. Erwerben Sie Insi-
der-Tipps im Rahmen der angebotenen Workshops
und fragen Sie den Experten in den Pausen,wenn
Sie spezifische Fragen haben (Ask The Expert).
Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Kolleginnen
und Kollegen, die sich bei der Zusammenstellung
des Programms engagiert haben, bei Firmen und
Industrie für Ihre Unterstützung und ganz besonders bei rehaKIND für die tolle Zusammenarbeit
während der Planung dieses Kongresses.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt,
spannende Vorträge und einen interessanten Erfahrungsaustausch und natürlich schöne Tage in Hamburg.
Prof. Dr. Ralf Stücker
ich freue mich, Sie beim rehaKIND Kongress 2013
im CCH in Hamburg zu begrüßen.
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung,
Hubertus Hüppe, und die Hamburgische Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks haben die
politische Schirmherrschaft übernommen und
zeigen damit Flagge für die Belange von Kindern
und Heranwachsenden mit Handicap. Prof. Dr. Ralf
Stücker vom Altonaer Kinderkrankenhaus der Universitätsklinik Hamburg hat die wissenschaftliche
Schirmherrschaft und Koordination der Themen
übernommen.
Die bunte Mischung aus medizinischen Fachleuten,
Orthopädie- und Rehatechnikern, Herstellern von
Hilfsmitteln, Therapeuten, Lehrern, Mitarbeitern von
Kostenträgern und Eltern, die multidisziplinär und
partnerschaftlich an Lösungen zur Versorgung von
Kindern mit Hilfsmitteln arbeiten, dürfte einzigartig
in Deutschland sein.
Wie beim letzten Kongress haben wir wiederum den
Titel „Kinderreha ist kein Luxus“ gewählt. Nach wie
vor ist die Versorgung von behinderten und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen eine gesellschaftliche Verpflichtung, an der dringend gearbeitet werden muss. Gerade Kinder haben die
Chance, in ihrer Entwicklungsphase durch rechtzeitige und individuelle Rehabilitationsmaßnahmen
mit einer hochwertigen Hilfsmittelversorgung und
Therapie mehr Lebensqualität zu gewinnen und
möglichst selbständiger zu werden. Daher ist jede
gute Kinderrehaversorgung eine Investition in die
Zukunft.
Allgemeine Kongressinfos
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Unterstützer von rehaKIND,
Die zurzeit bestehende Struktur der Kostenübernahme steht jedoch im Widerspruch zu langfristigen
Zielen. Es geht um aktuell günstige und wirtschaftliche Versorgungen, ohne dass langfristige Ergebnisqualität ausreichend beachtet wird. Kurzfristige
Einsparungen, die sich im jeweiligen Jahresetat
vielleicht günstig auswirken, verhindern zukunftsorientiertes Denken und dauerhafte Erfolge.
Alle Beteiligten am Kongress eint die Überzeugung,
dass nur eine kooperative und vernetzte Sichtweise
zu langfristigen Erfolgen führt. Nutzen Sie die verschiedenen Veranstaltungen im Kongress zur Diskussion und versäumen Sie nicht, die Fachausstellung zu besuchen, die durchgehend während des
gesamten Kongresses geöffnet ist.
Ich wünsche allen TeilnehmerInnen anregende und
erfolgreiche Tage in Hamburg!
Jörg Hackstein
1. Vorsitzender rehaKIND e.V.
Allgemeine Kongressinfos
Veranstaltung
rehaKIND-Kongress mit Kinderreha-Ausstellung
Thema
„Kinderreha ist kein Luxus“
Ergebnisqualität in der Kinderversorgung ...
Neue Wege für einen lebenslangen Erfolg!
Termin
Donnerstag 14. Februar – Samstag 16. Februar 2013
Kongressort
CCH Hamburg
Am Dammtor / Marseiller Straße 1, 20355 Hamburg
Wissenschafliche
Leitung
Professor Dr. Ralf Stücker
Universitätsklinik Altonaer Kinderkrankenhaus (UKE)
Schirmherrschaft
Hubert Hüppe
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
Cornelia Prüfer-Storcks
Hamburgische Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz,
Professor Dr. Ralf Stücker
Universitätsklinik Altonaer Kinderkrankenhaus (UKE)
Anerkannte Fortbildung
Für Ärzte, Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten sowie OT-Techniker wurden
von den betreffenden Kammern/ Institutionen Fortbildungspunkte genehmigt.
Die Fortbildungspunkte für die Ärzteschaft werden täglich ausschließlich auf
Anfrage und vor Ort gegen Unterschrift am Ende des Veranstaltungstages
ausgegeben. Bitte halten Sie dazu Ihre EFN-Nummer bereit.
Bitte beachten Sie, dass wir grundsätzlich nur die Tage „bescheinigen“, an denen der Teilnehmer tatsächlich unsere Veranstaltung besucht hat.
rehaKIND Fachberater können sich am Kongresscounter und am rehaKIND
Stand ihre Kongressteilnahme bestätigen lassen. Pro Kongresstag werden 5
rehaKIND Punkte vergeben.
Anreise - ÖPNV
S-Bahn:
bis Dammtor (2 Min. Fußweg zum CCH)
U-Bahn:
bis Stephansplatz (3 Min. Fußweg zum CCH)
bis Messehallen (10 Min. Fußweg zum CCH)
Linienbusse:
bis Dammtor (2 Min. Fußweg zum CCH)
bis Stephansplatz (3 Min. Fußweg zum CCH)
Metrobusse:
bis Dammtor (2 Min. Fußweg zum CCH)
bis Feldstrasse (12 Min. Fußweg zum CCH)
Schnellbusse:
bis Dammtor (2 Min. Fußweg zum CCH)
bis „Hamburg Messe / Eingang Ost“ (3 Min. Fußweg zum CCH)
bis Stephansplatz (3 Min. Fußweg zum CCH)
Namhafte Aussteller werden ihre Produkte und Dienstleistungen in der Halle
3 des CCH, direkt neben dem Kongresssaal, präsentieren. Der Besuch ist für
alle Interessenten kostenfrei.
Das Ausstellerverzeichnis ist unter
www.rehaKIND.com veröffentlicht.
Kaffee- und
Mittagspausen
Die Kaffee- und Mittagspausen sind gem. Programm und gebuchter Kartenart
in der Kongressgebühr enthalten und finden im Saal 3 in der Fachausstellung
statt.
Kongresskarten
Werden vor Ort ausgehändigt.
Das auf Sie persönlich ausgestellte Namensschild gewährt Ihnen entsprechend der von Ihnen gebuchten Kartenart Zutritt zur Ausstellung, zum Kongress sowie zu den programmmäßigen Kaffee- und Mittagspausen.
Allgemeine Kongressinfos
Kinderreha-Ausstellung
Die Schilderhülle für Ihr Namensschild erhalten Sie zusammen mit Ihren
Tagungsunterlagen vor Ort.
Öffnungszeiten
(Änderungen vorbehalten)
Donnerstag, 14. Februar 2013
Registrierung
Eröffnungsveranstaltung
Kongressbeginn
Kongressende
Get together (kostenfrei) Ausstellung (kostenfrei)
ab 10.00 Uhr
12.00 Uhr
12.30 Uhr
18.30 Uhr
ab 18.30 Uhr
10.00 – 19.30 Uhr
Freitag, 15. Februar 2013
Kongressbeginn
Kongressende
Ausstellung
08.30 Uhr
18.00 Uhr
08.30 – 18.00 Uhr
Samstag, 16. Februar 2013
Kongressbeginn
Kongressende
Ausstellung
08.30 Uhr
12.30 Uhr
08.30 – 12.30 Uhr
Unser Kongress-Counter im Foyer, vor der Halle 3, ist an allen Tagen ab
07.30 Uhr bis Kongressende geöffnet.
Veranstalter
rehaKIND e.V.
Saturnstr. 31| D-44388 Dortmund
Fon +49 (0)231 610 30 56
Fax +49 (0)231 610 34 23
E-Mail: [email protected]
www.rehaKIND.com
Organisation und
Durchführung
congress & more Klaus Link GmbH
Ansprechpartnerin: Elke Kalina
Festplatz 3 | D-76137 Karlsruhe
Fon +49 (0)721 626 939 11
Fax +49 (0)721 626 939 29
Allgemeine Kongressinfos
Donnerstag, 14.02.2013
15.00 – 16.30 Uhr
Ab 10.00 Uhr
Check-In / Abholung der Kongressmappen
Ergebnisqualität, Qualitätsmanagement, Versorgungsforschung, ICF, Bedarfsermittlung,
Aktuelle Studien
12.00 Uhr
Vorsitz: Prof. Dr. Andreas Seidel, Bochum;
Dr. Christian Fricke, Hamburg
Eröffnungsveranstaltung
• Cornelia Prüfer-Storcks (Senatorin für Gesundheit
und Verbraucherschutz in Hamburg)
• Impulsreferat: Qualitätssicherung und Versorgungsforschung in Sozialpädiatrischen Zentren
(Dr. Peter Borusiak, Wuppertal)
• Hubert Hüppe (Beauftragter der Bundesregierung
für die Belange behinderter Menschen)
• Studie rehaKIND Bedarfsermittlung
(Prof. Dr. Birgit Babitsch, Osnabrück)
• Prof. Dr. Ralf Stücker
(Altonaer Kinderkrankenhaus (UKE))
• Ergebnisqualität/Patientenzufriedenheit/Lebensqualität aus der Sicht eines Kostenträgers (Detlev
Günther, Techniker Krankenkasse, Hamburg)
• Jörg Hackstein (1. Vorsitzender rehaKIND e.V.)
12.30 – 14.30 Uhr
Angeborene versus erworbene Behinderungen
Vorsitz: Prof. Dr. Ralf Stücker, Hamburg;
Dr. Achim Nolte, Geesthacht
• Teilhabe und Lebensqualität bei Schädelhirntrauma und Zerebralparese
(Dr. Constanze Reutlinger, Geesthacht)
• Unterschiede der Prothesenversorgung und der
Therapie bei Dysmelie und Amputationen im
Kindesalter
(Dr. Frank Braatz, Heidelberg)
• Prinzipien der Versorgung von spastischen und
schlaffen Lähmungen im Bereich der unteren
Extremitäten
(Dr. Leonhard Döderlein, Aschau)
Allgemeine Kongressinfos
Programm
17.00 – 18.30 Uhr
Neues aus der Mobilität
Vorsitz: Dr. Achim Nolte, Geesthacht
• Aktuelle technische Lösungen: • Lokomat (Dr. Achim Nolte, Geesthacht)
• Neues aus der Mobilität – Galileo
(Christina Stark und Prof. Dr. Eckhard Schönau, Köln)
• Stellenwert bzw. Einsatzmöglichkeit der Ganganalyse (Dr. Kornelia Babin, Hamburg)
• Neue Gelenke in der OT
(Robert Groothoff, Rendsburg)
Ab 18.30 Uhr
Get Together in der Ausstellung für alle Aussteller,
Referenten und Teilnehmer
Programm
Freitag, 15.02.2013
• UK im stationären Kontext (Susanne Heldt, Neustadt/Holstein)
08.30 – 10.30 Uhr
Sitzen
16.30 – 18.00 Uhr
Vorsitz: Prof. Dr. Ralf Stücker, Hamburg;
Oliver Hackbarth, Hamburg
Rechtliche Grundlagen
• Das Sitzen aus kinderorthopädischer Sicht
(Dr. Walter Strobl, Wien)
• Sitzen aus therapeutischer Sicht
(Anita Laage-Gaupp, München)
• Macht fehlende Gehfähigkeit depressiv?
(Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort, Hamburg)
• Orthopädietechnische Aspekte des Sitzens: Sitzlösungen / Sitzschalen (Sven Lange, Hamburg)
11.00 – 13.00 Uhr
Greifen/obere Extremität
Vorsitz: Dr. Wolfgang Deppe, Kreischa;
Dr. Achim Nolte, Geesthacht
• Vom Anhängsel zur helfenden Hand: aktuelle
Therapiemethoden für Arm und Hand
(Dr. Constanze Reutlinger, Geesthacht)
• Nutzung der Hände und Aktivität
(Edda Hallmann, Hamburg und Anke Hägele,
Düsseldorf)
• Forced Use (Dr. Wolfgang Deppe, Kreischa)
• Reorganisation von Handfunktionen und ihre Relevanz für Therapie (Caroline Adler, Vogtareuth)
• Ultraschallgesteuerte Botulinumtoxin-Behandlung
(Dr. Tobias Bäumer, Hamburg)
14.00 – 16.00 Uhr
Unterstützte Kommunikation
Vorsitz: Dr. Wolfgang Broxtermann, Neustadt/Holstein; Dr. Achim Nolte, Geesthacht
• Die Bedeutung der UK im Rehabilitationsprozess
• Übersichtsreferat
(Pit Steiger-Sälzer, Bad Kreuznach)
• Kommunikationshilfsmittel: von der Anbahnung
bis ins Internet (Udo Niebuhr, Geesthacht)
• Inklusion – Umfeldsteuerung im Überblick
(Frank Betzel, Rendsburg)
10
• Aktuelle Forschungsfragen im Bereich der UK
(Franca Hansen, Berlin)
Vorsitz: Jörg Hackstein, Lünen;
Anke Wieseler, Köln
• Impulsreferat „Aktuelles aus der Rechtsprechung
und Gesetzgebung zur Hilfsmittelversorgung“
(Jörg Hackstein, Lünen)
• Versorgungs- und Entlassmanagement – Netzwerke
(Jörg Hackstein, Lünen)
• Was bedeutet die Hilfsmittelrichtlinie für alle Beteiligten im Versorgungsprozess?
(Dr. Lothar Kern, Nürnberg)
• Wahl des Leistungserbringers / Leistung aus
eigener Tasche
(Anke Wieseler, Köln)
Parallelveranstaltung:
14.00 – 16.00 Uhr
Neues aus operativer Sicht
Vorsitz: Prof. Dr. Ralf Stücker;
Dr. Leonhard Döderlein, Aschau
• Wachstumslenkung bei Fehlstellungen von Extremitäten
(PD Dr. Martin Rupprecht, Hamburg)
• Operationen ohne Gips
(Dr. Leonhard Döderlein, Aschau)
• Funktionelle neurochirurgische Therapie bei
spastischen Bewegungsstörungen
(Dr. Philip Kunkel, Hamburg)
Parallelveranstaltung:
16.30 – 18.00 Uhr
Transition und Pubertät
Vorsitz: Prof. Dr. Ralf Stücker, Hamburg;
Dr. Christian Fricke, Hamburg
• Transition „Wunsch und Wirklichkeit“
(Dr. Christian Fricke, Hamburg)
• Hilfsmittelversorungen und Transition
(Miriam Fürl, Rendsburg)
• Pubertät aus kinderorthopädischer Sicht
(Prof. Dr. Ralf Stücker, Hamburg)
Parallelveranstaltungen als
Workshop
08.30 – 10.00 Uhr
08.30 – 09.15 Uhr
Urologie / Kontinenz
Beatmung
Vorsitz: Prof. Dr. Andreas Seidel, Bochum;
Dr. Wolfgang Broxtermann, Neustadt/Holstein
Dr. Benjamin Grolle, Hamburg und Kai Möller,
Martinsried
• Überblick über nephrologische/urologische
Probleme bei Inkontinenz
(Dr. Silke Riechardt, Hamburg)
• Das Projekt Lufthafen im Altonaer Kinderkrankenhaus
(Dr. Benjamin Grolle, Hamburg)
• Zusammenspiel Rolli-Kontinenz-Versorgung,
produktübergreifend, interdisziplinär
(Dietmar Hegeholz, Hamburg; Marcel Sorg,
Oberhausen-Rheinhausen)
• Hilfsmittelversorgung von beatmeten Kindern
(Kai Möller, Martinsried)
• Inkontinenz und deren psychische / soziale Folgen
(Dr. Monika Equit, Homburg/Saar)
Schienen für Hand und Unterarm
• Urotherapie (Ellen Janhsen-Podien, Bremen)
10.30 – 12.30 Uhr
09.15 – 10.00 Uhr
Oliver Hackbarth, Hamburg
• Niedertemperatur Thermoplaste / Schienen nach
Gipsabdruck
Inklusion
10.30 – 11.15 Uhr
Vorsitz: Dr. Christian Fricke, Hamburg;
Jutta Retzer, Remchingen
Greifen
• Inklusive Bildung an Hamburgs Schulen
(Dr. Angela Ehlers, Hamburg)
• Inklusion – Neue Chancen für Familien mit einem
behinderten Kind (Kerrin Stumpf, Hamburg)
• Inklusion – Kinder mit aufwändigem Pflegemanagement und individuellem Förderbedarf
– Schwerstmehrfachbehinderung – Hilfsmittelversorgung, was kann die Regelschule leisten?
(Jutta Retzer, Remchingen)
Programm
Samstag, 16.02.2013
Dr. Achim Nolte, Geesthacht
11.15 – 12.00 Uhr
Sitzen
Klaus Wiese, Kiel und Lene Schindeler, Hamburg
• Vakuumformabdruck für die Herstellung einer
individ. Sitzschale
• Sitzen in verschiedenen Positionen
• Sitzen in verschiedenen Situationen
• Inklusion und Sport (Peter Richarz, Hamburg)
11
Übersicht
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Kongress
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Saal 3
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Kongress
Parallelveranstaltung
Workshops
Saal 6
Übersicht Kongressbereich
• barrierefreier Zugang zum Kongress über Eingang A, Tiergartenstraße
• barrierefreie Toiletten im Bereich Kongresscounter und Nähe Saal 6
• Garderobe kostenpflichtig - 1,50 €
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Standplan
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Ausstellerliste
Firma
Adresse
Standnr.
ACTO Manufaktur Hamburg
Behringstraße 116
D-22763 Hamburg
037
Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH
Bleickenallee 38
D-22763 Hamburg
035
ATO Form GmbH
Zur Lauterhecke 34
D-63877 Sailauf
005
Basko Orthopädie
Handelsgesellschaft mbH
Gasstraße 16
D-22761 Hamburg
021
BeKD e.V.
Janusz-Korczak-Allee 12
D-30173 Hannover
BeRollKa aktiv
Rollstuhltechnik GmbH
Jahnstraße 16
D-74889 Sinsheim
033
Bundesinnungsverband
für Orthopädie - Technik
Reinoldistr. 7 - 9
D-44135 Dortmund
038
Coloplast GmbH
Kühnstraße 75
D-22045 Hamburg
030
Gottinger Handelshaus OHG
Ilchinger Weg 1
D-85604 Zorneding
015
ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Rochusstraße 24
D-53123 Bonn
006
Hartmann Rechtsanwälte
Am Brambusch 24
D-44536 Lünen
010
Hoppediz
Zum Scheider Feld 10
D-51467 Bergisch Gladbach
006
KINDSEIN BRAUCHT
UNSERE PFLEGE
BERUFSVERBAND KINDERKRANKENPFLEGE DEUTSCHLAND E.V.
14
006
Johannes-Ritter-Straße 110
D-21502 Geesthacht
034
Innocare Products GmbH
Postfach 1222
D-48626 Melen
039
Kayser Betten
Rieper Straße 12
D-29683 Dorfmark
023
Klinik Bavaria Zscheckwitz gGmbH
Rehazentrum für Kinder und
Jugendliche
An der Wolfsschlucht 1 - 2
D-01731 Kreischa
025
Maatwerk revaliatietechnik
Nieuve Havenweg 5
NL-6827 BA Arnheim
019
Made for Movement GmbH
Prinz-Albrecht-Ring 8
D-30657 Hannover
031
McLean Rehatechnik GmbH
Hellbergstraße 25
D-37434 Rüdershausem
002
Medtronic GmbH
Earl-Bakken-Platz 1
D-40670 Meerbusch
024
Meybrand GmbH
Im Gewerbepark 6
D-49326 Melle
020
MEYRA-ORTOPEDIA
Vertriebsgesellschaft mbH
Meyra-Ring 2
D-32689 Kalletal-Kalldorf
016
motion – center
Holger Otto GmbH
Alsterdorfer Markt 2
D-22297 Hamburg
008
MPM
Mittelpunkt Mensch GmbH
Behringstraße 16
D-22765 Hamburg
013
Aussteller und Sponsoren
Bedrijfslogo: Pantone 485 en418
Diep warm rood en dito grijs, staan voor krachtig, hartstochtelijk, moed, liefde,
intiem, uitnodigend, struijdlust, maar ook wijsheid, geborgenheid, zorgzaamheid, neutraal, luxe, ouderdom
HELIOS Klinik Geesthacht GmbH
Wir bewegen Menschen.
MPM
MITTELPUNKT MENSCH
BÜRGER & WILLERS
SANITÄTSHAUS
ORTHOPÄDIETECHNIK
MEDIZINTECHNIK
15
Ausstellerliste
16
Novotec Medical GmbH
Durlacher Straße 35
D-75172 Pforzheim
028
Nowecare GmbH
Im Himmelreich 7
D-49640 Quakenbrück
004
OT-Kiel GmbH + Co. KG
Niemannsweg 2
D-24105 Kiel
003
Otto Bock
Health Care Deutschland GmbH
Max-Näder-Straße 15
D-37115 Duderstadt
009
permobil GmbH
Alter Hellweg 36
D-44379 Dortmund
040
Prentke Romich GmbH
Goethestraße 31
D-34119 Kassel
036
Pro Walk GmbH
Woogestraße 48
D-63329 Egelsbach
026
R82 GmbH
An den Wiesen 10
D-55218 Ingelheim
027
Projekt CP-Netz
Kuhredder 38
D-22397 Hamburg
006
rehaKIND Internationale Förder­
gemeinschaft Kinder- und Jugend­
rehabilitation e.V.
Saturnstraße 31
D-44388 Dortmund
010
Reha Partner GmbH
Carl-Zeiss-Straße 9 - 11
D-30827 Garbsen
001
Rehatec Dieter Frank GmbH
In den Kreuzwiesen 35
D-69250 Schönau
011
Rehavista GmbH
Farckenbeckstraße 9 - 13
D-14199 Berlin
022
Dierkower Damm 20
D-18146 Rostock
032
Sanitätshaus Schütt & Jahn GmbH
Heideland-Süd 7
D-24976 Handewitt
018
SCHRITT für SCHRITT
Hilfe für das hirnverletzte Kind e.V.
Maria-Louisen-Str. 88
22301 Hamburg
006
schuchmann GmbH & Co. KG
Dütestraße 3
D-49205 Hasbergen
007
SKS Rehab AG
Im Wyden
CH-8762 Schwanden
043
SORG Rollstuhltechnik
GmbH & Co. KG
Benzstraße 3 - 5
D-68794 Oberhausen Rheinhausen
012
Stolle Sanitätshaus Centrum für technische Orthopädie Herbert D.Stolle
GmbH & Co.
Friedrich-Ebert-Damm 309
D-22159 Hamburg
014
Sunrise Medical GmbH & Co. KG
Kahlbachring 2 - 4
D-69254 Malsch
017
Tages-Kinderhospiz
Kinderleben e.V.
Alte Elbgaustraße 18
22523 Hamburg
006
Techniker Krankenkasse
Bramfelder Straße 140
D-22305 Hamburg
006a
Thomashilfen für Körperbehinderte
GmbH & Co. Medico KG
Walkmühlenstraße 1
D-27432 Bremervörde
041
TRV GmbH
Gewerbering 47
D-76287 Rheinstetten
029
Dr. Uphoff Rechtsanwälte
Heinrich-von-Kleist-Straße 4
D-53113 Bonn
006
Aussteller und Sponsoren
RTM GmbH
17
Danksagung
Ohne die konstruktive, kreative und kompetente Mitarbeit unseres Hamburger Kongressbeirates
wäre der rehaKIND-Kongress und die Ausstellung nicht möglich gewesen.
Ein herzliches Dankeschön an:
Dr. Wolfgang Broxtermann,
Kinderzentrum Pelzerhaken
Tatkräftige Unterstützung auf vielfältige Weise hat
der Kongress durch unseren Sponsor vor Ort und
seine Mitarbeiter erhalten.
Dieter Frank, REHATEC Dieter Frank
Dr. Christian Fricke, Werner Otto Institut
rehaKIND e.V. dankt an dieser Stelle
Nina Götz, Coloplast GmbH
Oliver Hackbarth, Stolle
Jörg Hackstein, Hartmann Rechtsanwälte
Edda Hallmann, Werner Otto Institut
Dietmar Hegeholz, Coloplast GmbH
Christiana Hennemann, rehaKIND e.V.
Heiko Keuchel, Thomas Hilfen
Kejwan Lavassani, Motion-Center Holger Otto
Dr. Achim Nolte, Helios Klinik Geesthacht
motion-Center Holger Otto GmbH
Alsterdorfer Markt 2
22297 Hamburg
040 59352160
www.moton-center.de
Als Veranstalter verantwortlich ist:
Holger Otto, Motion-Center Holger Otto
Wolfgang Raabe,
Otto Bock Healthcare Deutschland
Dr. Constanze Reutlinger,
Helios Klinik Geesthacht
Lene Schindeler, MPM Mittelpunkt Mensch
Erni Schuchmann, schuchmann
Torsten Schuchmann, schuchmann
Prof. Dr. Andreas Seidel,
Hochschule für Gesundheit Bochum
rehaKIND e.V.
Internationale Fördergemeinschaft
Kinder- und Jugend-Rehabilitation e.V.
Saturnstr. 31
44388 Dortmund
0231 6103056
www.rehaKIND.com
Morten Sonderskov, ATO Form
Marcel Sorg, Sorg Rollstuhltechnik
Organisiert wurde alles mit Hilfe von:
Prof. Dr. Ralf Stücker,
Altonaer Kinderkrankenhaus
congress & more Klaus Link GmbH
Am Festplatz 9
76137 Karlsruhe
0721 6269390
www.congressandmore.de
Bitte beachten Sie die interessanten Fach-Broschüren und Beilagen in der Kongresstasche:
• Verlagskatalog verlag modernes lernen, Dortmund, mit Besucherprospekt REHAB Karlsruhe 2013
• Broschüre Inklusion von Thomashilfen
• Einladungskarte für Standbesuch von Sunrise Medical am Stand Nr. 017
18
Damit Kinder träumen können!
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Referentenverzeichnis **Vorträge mit beiliegendem Abstract
A
F
Adler**, Caroline, Vogtareuth, Schön Klinik
[email protected]
Fricke**, Dr. Christian, Hamburg,
Werner Otto Institut
[email protected]
B
Fürl**, Miriam, Rendsburg,
motion-center Holger Otto
[email protected]
Babin, Dr. Kornelia, Hamburg,
AKK Altonaer Kinderkrankenhaus
[email protected]
Babitsch, Professor Dr. Birgit, Osnabrück,
Universität Osnabrück
[email protected]
Bäumer, PD Dr. Tobias, Hamburg,
Oberarzt Neurophysiologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Neurozentrum
[email protected]
Betzel**, Frank, Rendsburg,
motion-center Holger Otto
[email protected]
Borusiak**, PD Dr. Peter, Wuppertal,
Helios Klinikum Sozialpädiatrisches Zentrum
[email protected]
Braatz**, Dr. Frank, Heidelberg
[email protected]
Broxtermann, Dr. Wolfgang,
Neustadt/Holstein, Kinderzentrum Pelzerhaken
[email protected]
D
Deppe, Dr. Wolfgang, Kreischa,
Klinik Bavaria Zscheckwitz
Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche
[email protected]
Döderlein, Dr. Leonhard, Aschau,
Behandlungszentrum
[email protected]
E
Ehlers**, Dr. Angela, Hamburg, Behörde für Schule
und Berufsbildung, Referat Inklusion
[email protected]
Equit**, Dr. Monika, Homburg/Saar, Klinik f. Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie,
Universitätsklinikum des Saarlandes
[email protected]
20
G
Grolle, Dr. Benjamin, Hamburg,
AKK Altonaer Kinderkrankenhaus
[email protected]
Groothoff**, Robert, Rendsburg,
motion-center Holger Otto
[email protected]
Günther, Detlev, Hamburg,
Techniker Krankenkasse, Fachreferat Hilfsmittel
[email protected]
H
Hackbarth, Oliver, Hamburg,
Stolle Sanitätshaus
[email protected]
Hackstein**, Jörg, Lünen, Hartmann Rechtsanwälte
[email protected]
Hägele, Anke, Düsseldorf, Sana Kliniken Düsseldorf
[email protected]
Hallmann**, Edda, Hamburg, Werner Otto Institut
[email protected]
Hansen**, Franca, Berlin, Humboldt-Universität zu
Berlin, Institut für Rehabilitationswissenschaften
[email protected]
Hegeholz**, Dietmar, Hamburg, Coloplast GmbH
[email protected]
Heldt, Susanne, Neustadt/Holstein,
Kinderzentrum Pelzerhaken
[email protected]
J
Janhsen-Podien**, Ellen, Bremen,
Klinikum Links der Weser gGmbH
[email protected]
SCH
Kern**, Dr. Lothar, Nürnberg,
MDK Bayern, Fachbereich Hilfsmittel
[email protected]
Schindeler**, Lene, Hamburg,
MPM Mittelpunkt Mensch,
[email protected]
Kunkel**, Dr. Philip, Hamburg,
AKK Altonaer Kinderkrankenhaus
[email protected]
Schönau**, Prof. Dr. Eckhard, Köln,
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
[email protected]
L
Schulte-Markwort**, Professor Dr. Michael, Hamburg, AKK Altonaer Kinderkrankenhaus
[email protected]
Laage-Gaupp**, Anita, München,
LMU im Dr. von Haunerschen Kinderspital München
[email protected]
S
Lange**, Sven, Hamburg, Stolle Sanitätshaus
[email protected]
Seidel, Dr. Andreas, Bochum,
Hochschule für Gesundheit
[email protected]
M
Möller, Kai, Martinsried, ResMed
[email protected]
Sorg**, Marcel, Oberhausen-Rheinhausen,
Sorg Rollstuhltechnik,
[email protected]
N
ST
Niebuhr**, Udo, Geesthacht,
Helios-Klinik Geesthacht
[email protected]
Staiger-Sälzer, Pit, Bad Kreuznach, Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation (BUK)
[email protected]
Nolte, Dr. Achim, Geesthacht,
Helios-Klinik Geesthacht
[email protected]
Stark**, Christina, Köln,
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
[email protected]
R
Strobl**, Dr. Walter Michael , Wien, Institut Motio
[email protected]
Retzer, Jutta, Pforzheim,
Anna-Bertha-Königsegg-Schule Pforzheim
[email protected]
Reutlinger**, Dr. Constanze, Geesthacht,
Helios-Klinik Geesthacht
[email protected]
Aussteller und Sponsoren
K
Stücker**, Professor Dr. Ralf, Hamburg,
AKK Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH
[email protected]
Stumpf**, Kerrin, Hamburg,
Leben mit Behinderung Elternverein
[email protected]
Richarz**, Peter, Hamburg,
Deutscher Rollstuhl-Sportverband, Referat Klinik,
Lehre und Breitensport, BUK Hamburg
[email protected]
W
Riechardt**, Dr. Silke, Hamburg,
Universitätsklinikum Eppendorf
[email protected]
Wieseler**, Anke, Köln, Publicare
[email protected]
Wiese**, Klaus, Kiel, OT-Kiel
[email protected]
Rupprecht**, PD Dr. Martin, Hamburg,
AKK Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH
[email protected]
21
Abstracts
Caroline Adler, Prof. Dr. Martin Staudt
Reorganisation von Handfunktion und ihre Relevanz für die Therapie
Das sich entwickelnde Gehirn verfügt über weiter reichende Möglichkeiten der Kompensation und Reorganisation als das Gehirn eines Erwachsenen (Kennard
1936). Im motorischen System können unilaterale
Schädigungen von kortiko-spinalen motorischen Projektionen über ipsilaterale Projektionen aus der kontra-läsionellen Hemisphäre kompensiert werden (Carr
et al 1993, Eyre et al 2001, Staudt et al 2002). Diese
Art von kortiko-spinaler Reorganisation ist funktionell
offenbar immer inkomplett und geht meist mit deutlichen Spiegelbewegungen einher.
Im somatosensorischen System hingegen scheint
es keine Reorganisation über ipsilaterale Projektionen zu geben; hier können unilaterale Schädigungen jedoch manchmal dadurch kompensiert
werden, dass aus dem Thalamus aussprossende
Axone „Umwege“ um Defekte herum finden, um so
den Gyrus postcentralis zu erreichen (Staudt et al
2006). Somit entsteht bei einigen Kindern eine Situation der „hemisphärischen Dissoziation“ zwischen
einer (ipsilateral reorganisierten) motorischen Repräsentation und einer (kontralateral verbliebenen)
somatosensorischen Repräsentation.
In einer Studie von Kuhnke et al. (2006) konnte
gezeigt werden, dass Kinder mit ipsilateraler Organisation auf Verhaltensebene anders auf CIMT
ansprechen als Kinder mit einer kontralateralen
Organisation. Daraus können unterschiedliche
Schwerpunkte in therapeutischen Konzepten zur
funktionellen Therapie der unilateral spastischen
Hemiparese in Abhängigkeit von der Art der kortiko-spinalen (Re-)Organisation abgeleitet werden.
Das Hemi-Intensiv-Programm Vogtareuth ist ein
multimodales Therapieprogramm und beinhaltet
neben den klassischen Elementen der CIMT verschiedene Therapieverfahren wie Training von Strategien und Anpassung von Hilfsmitteln. Die Auswahl
und Gewichtung der Therapiemethoden richtet sich
maßgeblich nach einer Analyse der Zielaktivität und
der kortiko-spinalen Organisation.
Bei Kindern mit ipsilateraler kortiko-spinaler Organisation und Spiegelbewegungen steht das gleichzeitige, möglichst unabhängige Arbeiten beider Hände
und somit das bimanuelle Training im Vordergrund.
Anders bei Kindern mit kontralateraler kortiko-spinaler Organisation: Die klassischen Elemente der
CIMT, d.h. das Üben mit dem Handschuh und Shapen stehen hier im Vordergrund.
22
Bei Kindern, die sowohl ipsi- als auch kontralaterale
Bahnen aufweisen, richtet sich der Schwerpunkt
der Therapie nach dem klinischen Bild. Ausgeprägte Spiegelbewegungen erfordern hier die Behandlung mit den gleichen Schwerpunkten wie bei
Kindern mit ipsilateraler Organisation – wenig oder
keine Spiegelbewegungen wie bei Kindern mit kontralateraler kortiko-spinaler Organisation.
Fazit:
Der kombinierte Einsatz verschiedener Therapieverfahren führt zu einer erfolgreichen Therapie der oberen Extremität. Das individuelle Ziel des Patienten
und die kortiko-spinale Organisation bestimmen
dabei die Auswahl und Gewichtung der Therapieverfahren. Bei Kinder mit ipsilateraler kortiko-spinaler Organisation stellt das unabhängige Arbeiten
beider Hände einen wichtigen Therapieinhalt dar.
Dr. Kornelia Babin
Stellenwert bzw. Einsatzmöglichkeit der Ganganalyse
Die instrumentelle dreidimensionale Ganganalyse
stellt heutzutage den „Golden Standard“ der Diagnostik insbesondere bei Kindern mit Cerebralparese und MMC dar. Zusammen mit der klinischen
Untersuchung dient Sie als Grundlage für die Therapieplanung. Mit entsprechenden Systemen können Daten zur Kinematik, Kinetik, dynamischen
Elektromyographie und optional zur Messung des
Energieverbrauches und der dynamischen Fußdruckmessung erhoben werden. Durch das verbesserte Verständnis des normalen Gangablaufes und
die Pathophysiologie der Gangstörungen beim cerebralparetischen Kind können bessere Strategien
zur Lösung der häufigsten Probleme entwickelt
werden. Die Einsatzmöglichkeiten der Ganganalyse reichen hierbei von der Planung operativer und
konservativer Therapiemaßnahmen - inklusive der
Optimierung orthetischer Versorgungen – bis zur
postoperativen Verlaufs- und Therapiekontrolle und
der Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen.
Inklusion - Umfeldsteuerung im Überblick
Der Beitrag „Umfeldsteuerung im Überblick“ vermittelt einen Eindruck über die Einsatzmöglichkeiten von Umfeldkontrollsystemen, beantwortet
die Frage, für wen sie sich eignen, beleuchtet die
Bedienungseigenschaften und wesentliche Qualitätsmerkmale. Vorgestellt werden zudem die verschiedenen technischen Varianten, die erforderlichen Voraussetzungen für die Bedienung, sowie
gängige externe oder integrierte Umfeldkontrollsysteme. Schwerpunkt des Vortrags ist jedoch die Darstellung der angestrebten Therapieziele für Betroffene sowie Qualitätseigenschaften, welche durch
den Einsatz von Umfeldsteuerung zum Tragen kommen. Aufgezeigt werden versorgte Patienten, deren
Lebensqualität sich durch Umfeldsteuerungssysteme nachweislich erhöht hat: u. a. Stärkung der
Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, Erweiterung
der sozialen Kompetenz (Teilhabe), Möglichkeiten
autark zu kommunizieren, Selbstbestimmtheit,
Stärkung des Selbstbewusstseins sowie die Möglichkeit, in der eigenen Häuslichkeit oder im beruflichen Umfeld zu leben.
PD Dr. Peter Borusiak
Qualitätssicherung und Versorgungsforschung
in Sozialpädiatrischen Zentren
In der „klassischen“ biomedizinischen und klinischen Forschung geht es um die Frage, welche
diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
was unter Experimental- bzw. Idealbedingungen
bewirken („efficacy“). Demgegenüber beschäftigt
sich die Versorgungsforschung mit dem Einsatz von
diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen:
Welche werden von wem wann angewandt und
wann nicht, was beeinflusst die Anwendung in der
Routine, wie ist diese verbesserbar (z.B. Anreize,
Compliance), welche Wirkungen sind unter Routinebedingungen zu beobachten (effectiveness)?
Bei der Unterteilung in Struktur- und Prozessindikatoren wird beispielsweise erforscht, wie verlässlich
die Belege dafür sind, dass ein mit einem Indikator
propagierter Versorgungsprozess bzw. eine erfragte
Versorgungsstruktur tatsächlich zu einem besseren
Versorgungsergebnis führt. Ergebnisindikatoren
beurteilen Prozesse oder Strukturen, die sicher zu
besseren Ergebnissen führen und von den jeweils
bewerteten Akteuren beeinflusst werden können.
Seit 1997 wurde seitens der Bundesarbeitsgemeinschaft der SPZ eine Reihe von Qualitätssicherungsmaßnahmen entwickelt. Nach der Festlegung der
Strukturqualität für die SPZ sind einerseits krankheitsspezifische Qualitätspapiere als Rahmenempfehlungen entstanden, andererseits Überlegungen
zur Verbesserung der Prozessqualität. Zusätzlich
werden seit mehreren Jahren Daten im Sinne einer
versorgungsnahen Organisationsforschung erhoben.
Auf dem weiteren Weg einer besseren und zielgerichteten Therapie und Förderung von Kindern und
Jugendlichen mit besonderem Bedarf sind weitere
Schritte erforderlich, wie sie im „Forschungsmemorandum Sozialpädiatrie“ dargelegt wurden. Hierzu
werden aktuell in einem gemeinsamen Projekt mit
dem Institut für Gesundheitssystemforschung der
Universität Witten/Herdecke Qualitätsindikatoren
für das Krankheitsbild ADHS entwickelt. Auf der
Ebene der individuellen Versorgung sind Indikatoren
für die Behandlungsqualität zu entwickeln und zu
überprüfen, wobei der patientenbezogene Zielerreichungsgrad im Mittelpunkt stehen muss. Aspekte
der Patientenpräferenzen als Ressource in der sozialpädiatrischen Behandlung entwicklungsgestörter
und behinderter Kinder und Jugendlicher müssen
hierbei einbezogen werden. Entsprechende Ansätze patientenrelevanter Endpunkte müssen identifiziert, entwickelt, bewertet und evaluiert werden.
Abstracts
Frank Betzel
Analyseebenen der Gesundheitssystem- und Versorgungsforschung sind auf der Makroebene das
Gesundheitssystem als Ganzes und die nationale
Gesundheitspolitik, auf der Mesoebene subsystemische Organisationsformen (z. B. KVen, Krankenkassen, …) und auf der Mikroebene individuelle
Versorgungseinheiten und Technologien.
Die zentrale Frage der Versorgungsforschung ist,
welche Prozesse und Organisationen gut laufen
und welche verbessert werden müssen. Problematisch bei der Qualitätsforschung ist, dass Qualität
als Konstrukt nicht direkt messbar ist und eine Operationalisierung über Qualitätsindikatoren erfolgen
muss.
23
Abstracts
Dr. Frank Braatz
Unterschiede der Prothesenversorgung und
der Therapie bei Dysmelie und Amputation im
Kindesalter
Ursachen für fehlende Extremitäten im Kindesalter
können angeboren oder erworben sein. Bei den
angeborenen Dysmelien wird in transversale und
longitudinale Fehlstellungen unterschieden. Die
Ausprägung geht von Ektromelie mit Größen- und
Formveränderungen distal bis hin zu einer Amelie,
einer vollständig fehlenden Extremität.
Im Unterschied dazu stehen Amputationen im Kindesalter, die auf Grund von Trauma, Tumor oder Infekten notwendig sind. Zum Zeitpunkt des Verlusts
hat in aller Regel eine physiologische motorische
Entwicklung stattgefunden. Der Verlust einer Extremität ist in aller Regel auch ein einschneidendes Ereignis, verbunden mit Krankenhausaufenthalt und
Schmerzen. Danach muss das Laufen mit der Prothese neu erlernt werden oder manuelle Tätigkeiten
von der erhaltenen Hand kompensiert oder übernommen werden. Das Körperschema muss sich
ebenfalls anpassen. Ganz unterschiedlich dazu
sind die angeborenen Dysmelien. Hier ist fehlt von
Geburt an die fehlende Extremität im Körperschema. Die motorische Entwicklung und das Laufenlernen oder die manuelle motorische Entwicklung
erfolgt mit entsprechenden Hilfsmitteln und Prothesen. Die Andersartigkeit wird in aller Regel erst im
Kindergarten- oder Schulalter als relevant wahrgenommen.
An mehreren Falldarstellungen wird dies im Vortrag
genauer ausgeführt.
Dr. Angela Ehlers
Inklusive Bildung an Hamburgs Schulen
Kurzdarstellung des Konzepts zur Umsetzung der
Inklusion an allen Hamburger Schulen
Inklusive Bildung an Hamburgs Schulen – so lautet
der Titel der Drucksache 20/3641, die die Hamburgische Bürgerschaft im Frühjahr 2012 mit großer
Mehrheit zur Verwirklichung des gemeinsamen Lernens an allen Hamburger Schulen beschlossen hat
und die im Internet einsehbar ist.
In dem Vortrag werden in Kurzform folgende Aspekte beleuchtet:
• Grundlagen des Konzepts zur inklusiven Bildung
an Hamburgs Schulen auf der Basis des Artikels
24 der UN-Behindertenrechtskonvention fordert,
dass Menschen Zugang zu einem inklusiven,
hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an
allen Schulen bekommen müssen.
24
• Neufassung des § 12 Hamburgisches Schulgesetz mit uneingeschränktem Elternwahlrecht auf
Besuch einer allgemeinen oder einer speziellen
Schule für alle Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf
• Zusammenführung der gewachsenen, traditionellen Förderwege und der neuen Form der inklusiven Bildung in einer einheitlichen Struktur
der sonderpädagogischen Förderformen und ressourcen und Neuordnung der Landschaft der
speziellen Schulen
• Basis der systemischen Ressourcenzuweisung
unter Berücksichtigung der Sozialindices der
Schulen für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen
Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale
Entwicklung (LSE) sowie einer kindbezogenen
Zuweisung für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in den Bereichen Sehen, Hören und
Kommunikation, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Autismus sowie Krankheit (spezielle Förderbedarfe einschließlich schwerer Mehrfachbehinderung)
• Unterstützung durch
und -ökonomen
Bildungswissenschaftler
• notwendige hochwertige sonderpädagogische
Diagnostik und Förderplanung
• Chancen und Bereicherungen durch Heterogenität und Vielfalt - Anerkennung der großen Vielfalt an Kenntnissen, Fähigkeiten, Kompetenzen,
Talenten, Leistungsbereitschaft, Neigungen und
Interessen in jeder Lerngruppe
• Binnendifferenzierende Förderung im Gemeinsamen Lernen auf der Grundlage bereits erprobter pädagogischer Konzepte
• Fortbildung und Beratung sowie qualitätsgesicherte sonderpädagogische Unterstützungsangebote
• Neuordung der Sonderschullandschaft und der
Aufbau der Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ)
• vier Kernaufgaben der ReBBZ, nämlich die:
1. Beratung und Unterstützung von Schulen,
Lehrenden, Lernenden und Eltern in dem bisher von den Regionalen Beratungs- und Unterstützungsstellen (REBUS) geleisteten Umfang
2. Unterstützung aller Schulformen sowie der
Eltern in allen Fragen sonderpädagogischer
Förderung und inklusiver Bildung
3. Sicherung eines dauerhaften Unterrichtsangebots für Schülerinnen und Schüler mit
sonderpädagogischem Förderbedarf LSE
auf Elternwunsch
Beleuchtung der wesentlichen Zukunftsthemen
inklusiver Bildung in Hamburg
Die in der Konzeption zur inklusiven Bildung an
Hamburgs Schulen festgeschriebenen ersten und
entscheidenden Schritte auf dem langen und herausfordernden Weg zu einer inklusiven Schule werden in Vortragsform kurz und übersichtlich dargestellt und vor dem Hintergrund, dass Inklusion eine
gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, gewürdigt. Nachfragen und eine Diskussion können
sich anschließen.
Dr. Monika Equit
Psychische Komorbiditäten bei Kindern und Jugendlichen mit Ausscheidungsstörungen
Der Vortrag beginnt mit einem Überblick über aktuelle Definitionskriterien und Klassifikationsschemata sowie Prävalenzangaben zu den Ausscheidungsstörungen Enuresis nocturna, funktionelle
Harninkontinenz und Enkopresis im Kindes- und
Jugendalter.
Der Schwerpunkt des Vortrages liegt in der Darstellung psychischer Komorbiditäten (psychische Störungen sowie subklinische psychische Symptome)
bei Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen
Ausscheidungsstörungen. Insgesamt ist die Rate an
emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, die an Ausscheidungsstörungen leiden, im Vergleich zu kontinenten Kindern
und Jugendlichen deutlich erhöht. So leiden ca. 2030% der Kinder mit Enuresis nocturna, ca. 20-40%
der Kinder mit funktioneller Harninkontinenz und
30-50% der Kinder mit Enkopresis an emotionalen
und Verhaltensauffälligkeiten, während die Rate bei
kontinenten Kindern ca. 10% beträgt. Die häufigste
Komorbidität bei Kindern mit Enuresis nocturna ist
die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
(ADHS). Kinder mit funktioneller Harninkontinenz
leiden häufig an externalisierende Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS, Störung des Sozialverhaltens
mit oppositionell verweigerndem Verhalten, Störung des Sozialverhaltens. Bei Kindern mit Enkopresis kommen externalisierende und internalisierende Symptome wie Angststörungen und Depression
etwa gleich häufig vor.
Dr. Christian Fricke
Transition „Wunsch und Wirklichkeit“
Menschen mit geistiger oder mehrfach körperlicher
Behinderung haben einen spezifischen und oftmals
erhöhten Bedarf an gesundheitlicher Versorgung,
gleichzeitig aber häufig verminderte Fähigkeiten,
Gesundheitsrisiken zu erkennen, zu minimieren oder
beginnenden Krankheiten zu begegnen. Während
die Versorgung dieser Patientengruppe im Kindesalter insbesondere durch die Sozialpädiatrischen
Zentren flächendeckend gewährleistet ist erleben
viele betroffene Familien, dass sich die Versorgung
bei Eintritt in das Erwachsenenalter verschlechtert
(Bundesärztekammer 2009).
In einer aktuellen Studie des Deutschen Krankenhausinstituts in 2 Hamburger Stadtbezirken berichten (n=30) Betroffene, Angehörige und Betreuer
über das Fehlen gut vorbereiteter Krankenhäuser,
Ärztinnen und Ärzte, sowie Angehörige anderer Gesundheitsfachberufe. Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Thesen der Bundesärzte-kammer aus
dem Jahr 2009 auch für die medizinisch gut versorgte Metropolregion Hamburg. Konkrete Ansätze
für eine Verbesserung der Versorgung sind neben
gezielten Fortbildungsmaßnahmen der Aufbau
eines Kompetenznetzes im Verbund mit einem medizinischen Zentrum für Menschen Behinderung.
Miriam Fürl
Hilfsmittelversorgung und Transition
Der vorzutragende Kongressbeitrag zeigt die Merkmale der Transition und ihre Einflussnahme auf die
Reha-Hilfsmittelversorgung auf. Folgende Fragestellungen werden beleuchtet: Wie und wodurch wird
die Versorgung beeinflusst? Zur Visualisierung der
geschilderten Situation wird an dieser Stelle ein Video sowie ein Interview einer „Betroffenen“ präsentiert. Was benötigt der versorgende Fachhandel, um
auch in dieser Phase optimal versorgen zu können?
Abstracts
4. Gewährleistung temporärer Lerngruppen für
Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer
besonderen Lebensthemen zeitlich befristet
nicht in ihrer normal großen Regelklasse lernen können.
Zielsetzung des Beitrags: Aufzeigen von Lösungsansätzen wie beispielsweise der Notwendigkeit des
Sonderbaus, der interdisziplinären Arbeitsweise, Argumentation/Dokumentation, technischem Knowhow,
sowie Aspekten des Qualitätsmanagements.
Der Vortrag endet mit Empfehlungen zur Erfassung
psychischer Symptome bei Kindern mit Ausscheidungsstörungen mittels verschiedener validierter
Screening-Fragebögen.
25
Abstracts
Robert Groothoff
Neue Gelenke in der OT
Der Beitrag „Neue Gelenke in der Orthopädietechnik“ vermittelt einen Eindruck über den aktuellen
Stand in der Orthopädietechnik und erläutert die
verschiedenen Funktionsdefizite an vorhandenen
Orthesengelenken. Anhand der ISPO-Forderung
(ISPO International Society for Prothetics and Orthotics): „Einstellmöglichkeiten bei Unterschenkelorthesen“, wird die Darstellung wichtiger Gelenkfunktionen im Vergleich zu gängigen Modellen
hervorgehoben und Anforderungen an neue Gelenksysteme mit den dazugehörigen Versorgungsund Lösungsmöglichkeiten vorgestellt. Ein weiterer
Aspekt des Beitrags stellt die Versorgungsphilosophie des Hilfsmittelversorgers „motion-center“
vor, welche sich u. a. kennzeichnet durch folgende
Merkmale: Zustandserhebung des Patienten, Orthesenkonzeption, Kommunikation im interdisziplinären Team, Ganganalyse.
Jörg Hackstein
Rechtliche Grundlagen
1. Aktuelles aus der Rechtsprechung und Gesetzgebung zur Hilfsmittelversorgung
Im Impulsreferat wird der Referent die wenigen für
den Hilfsmittelbereich maßgeblichen Neuerungen
ab 2013 kurz vorstellen. Hierbei handelt es sich
insbesondere um Änderungen im Rahmen des Patientenrechtgesetzes. Im Bereich der gesetzlichen
Krankenversicherung wurde insbesondere eine
Regelung zur Beschleunigung der Entscheidungen
getroffen.
Der neu geschaffene § 13 Abs. 3a SGB V sieht vor,
dass Krankenkassen über einen Antrag auf Leistungen zügig, d.h. spätestens bis zum Ablauf von
3 Wochen nach Antragseingang oder, wenn eine
gutachterliche Stellungnahme, insbesondere des
MDK eingeholt wird, innerhalb von 5 Wochen nach
Antragseingang zu entscheiden haben. Wenn die
Krankenkasse diese Fristen nicht einhält, muss
sie dieses unter Darlegung der Gründe rechtzeitig
schriftlich mitteilen. Erfolgt keine Mitteilung eines
hinreichenden Grundes für die Verzögerung, gilt
die Leistung nach Ablauf der Frist als genehmigt.
Die Versicherten können nach Ablauf der Frist die
erforderliche Leistung selbst beschaffen und die
Krankenkasse ist zur Erstattung der hierdurch entstandenen Kosten verpflichtet.
Es bleibt abzuwarten, wie einerseits die Krankenkassen mit der automatischen Genehmigung nach
einem bestimmten Zeitablauf umgehen werden und
welche rechtlichen Fragen bei der Kostenerstattung
auftauchen werden.
26
Darüber hinaus hat der Gesetzgeber im Zusammenhang mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz
einen neuen Absatz 5a § 33 SGB V aufgenommen.
Danach ist eine vertragsärztliche Verordnung für die
Beantragung von Hilfsmitteln nur noch erforderlich,
soweit eine erstmalige oder erneute ärztliche Diagnose oder Therapieentscheidung medizinisch geboten ist.
Hiermit soll die schon seit Jahren bestehende
Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes umgesetzt werden, wonach aus dem Blickwinkel des
Versicherten eine ärztliche Verordnung nicht zwingende Voraussetzung für einen Hilfsmittelanspruch
ist. Jedoch können aufgrund der vertraglichen Regelungen zwischen dem Leistungserbringer und
den Krankenkassen ärztliche Verordnungen zumindest für die Versorgung und Abrechnung der Leistungserbringer von Bedeutung sein, so dass sich
an dem tatsächlich bestehenden Zustand nichts
Wesentliches ändern dürfte.
Im Rahmen der Rechtsprechung wird kurz auf die
höchstrichterlichen Grundlagen zur Mobilitätsrechtsprechung und die Folgen in der Umsetzung durch
die Krankenkassen eingegangen. Ansatzpunkt ist
hier das Treppensteigerurteil des Bundessozialgerichts aus dem Jahre 2000 und die mittlerweile
erfolgte Übertragung auch auf andere Hilfsmittel
wie Brems- und Schiebehilfen, aber auch zum Teil
schon auf Elektrorollstühle. Hier scheint sich eine
deutlich strengere Auslegung und Umsetzung der
Krankenkassen seit einiger Zeit zu entwickeln.
Des Weiteren wird kurz eine Entscheidung des
Saarländischen Oberlandesgerichts zur Frage der
Amtshaftung von gesetzlichen Krankenkassen vorgestellt, wenn diese nicht rechtzeitig bzw. ausreichend den Sachverhalt im Zusammenhang mit einer Hilfsmittelbeantragung ermittelt haben. Gerade
im Zusammenhang mit der Neuregelung durch das
Patientenrechtsgesetz, dass Krankenkassen in bestimmten Zeiten zu entscheiden haben (was im Ergebnis nicht wirklich etwas Neues ist) könnten solche Arzthaftungsansprüche zusätzliche Bedeutung
bekommen.
2. Versorgungs- und Entlassmanagement Netzwerke
Mit der Einführung des Versorgungsstrukturgesetzes
zum 01.01.2012 ist das Versorgungs- und Entlassmanagement noch einmal durch den Gesetzgeber
betont worden. Die Krankenhäuser sind mit der neu
geschaffenen Regelung in § 39 Abs. 1 SGB V verpflichtet worden, dass sie ein Entlassungsmanagement zur Lösung von Problemen beim Übergang in
die Versorgung nach der Krankenhausbehandlung
schaffen. Hierbei handelt es sich um einen Anspruch des Versicherten.
Die betroffenen Leistungserbringer haben für eine
sachgerechte Anschlussversorgung der Versicherten zu sorgen und sich gegenseitig die erforderlichen Informationen zu übermitteln. Dies setzt
jedoch immer die vorherige Einwilligung und Information des Versicherten voraus.
Mit diesen Regelungen schafft der Gesetzgeber die
Möglichkeiten für alle Beteiligten, im Ablauf einer
Versorgung zusammen zu arbeiten. Wichtig dabei
ist natürlich, dass die Grenzen der Zusammenarbeit
beachtet werden.
Anke Hägele, Edda Hallmann
Nutzung der Hände und Aktivität
In der Praxis begegnen uns immer wieder Kinder
und Jungendliche mit Händen in deutlichen Fehlstellungen. Diese möchten gerne ihre Hände mehr
im Alltag einsetzen, können es aber häufig nur sehr
eingeschränkt. Alltägliche Handlungen, die Kinder und Jugendliche eigeninitiiert und selbständig
durchführen möchten, werden mit den Kindern zusammen als Ziele in der Ergotherapie und Physiotherapie benannt.
Aufgrund des Einsatzes der im kinderneurologischen
Zentrum der Sana Kliniken Düsseldorf-Gerresheim
verordneten und angefertigten Handorthesen aus
Silikon können wir dort Erfolge beim Erreichen von
Betätigungszielen erkennen, die vor dem Einsatz
dieser Handorthesen nicht möglich waren.
Anhand von Fallbeispielen ist zu sehen, wie sich
Aktivitäten und Partizipation durch den Einsatz von
Handorthesen verbessern und steigern lassen. Dadurch kann sich die Lebensqualität von Kindern
und Jugendlich nachhaltig verbessern. Bis jetzt gibt
es erst sehr wenige Studien zu diesem Thema. Eine
qualitative Studie von Hirsch, M. und Jekel, K. von
2011 belegt, dass Eltern durch den Einsatz von Silikonhandorthesen eine Veränderung in der Partizipation ihrer Kinder erleben und dass die Akzeptanz
der Silikonhandorthese von der Qualität des Versorgungsprozesses abhängt. Es ist ein Ziel, in diese
Richtung weitere Forschungen anzuregen. Wir wollen aufzeigen, dass der Einsatz von Handorthesen
aus Silikon eine Möglichkeit ist, auf der Funktionse-
bene Verbesserungen zu erreichen und somit Aktivitäten und Partizipation zu ermöglichen.
Wir möchten durch unseren Vortrag anregen, den
Händen von Kindern mit Cerebralparese mehr Beachtung zu schenken. Denn über die Hände treten
wir in Kontakt mit unserer Umwelt.
Franca Hansen
Unterstützte Kommunikation
Aktuelle Forschungsfragen im Bereich der UK
Der Begriff „Unterstützte Kommunikation“ (UK) leitet
sich vom angloamerikanischen Fachterminus „Augmentative and Alternative Communication“ (AAC ‚ergänzende und ersetzende Kommunikation‘) ab.
Seit Ende der 80er Jahre umfasst dieses Feld auch
in Deutschland die pädagogischen und therapeutischen Maßnahmen alternativer Kommunikationsformen für Menschen, welche die Lautsprache nicht
(mehr) oder nur teilweise beherrschen. Die Popularität und Aufmerksamkeit für diesen Schwerpunkt
hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen und ein breiteres Angebot an Fortbildungen
und Fachliteratur sowie ein verstärktes Interesse
nach Vernetzungen von Einrichtungen sind zu beobachten.
Bedarf:
Dennoch wird durch verschiedene Studien aufgezeigt, dass bis zu 70% der kaum oder nichtsprechenden Menschen keine oder nicht ausreichende
individuelle Angebote zur Kommunikationsförderung bzw. zur Anbahnung alternativer Ausdrucksmöglichkeiten erhalten. Dies zeigt sehr deutlich,
dass weiterhin ein hoher Bedarf an Professionalisierung im Bereich der UK von Nöten ist und ein
systematischerer und planvollerer Einsatz von alternativen Kommunikationsmöglichkeiten für die Zukunft angestrebt werden muss.
Abstracts
Darüber hinaus haben aufgrund der neugefassten
Regelung des § 11 Abs. 4 SGB V auch neben dem
Entlassungsmangement nach einer stationären
Behandlung Versicherte Anspruch auf ein Versorgungsmanagement. Hierbei geht es insbesondere
um die Lösung von Problemen beim Übergang in
die verschiedenen Versorgungsbereiche. Neben
dem Übergang in eine fachärztliche Anschlussversorgung gehören hierzu alle anderen ambulanten
Versorgungen wie die Hilfsmittelversorgung, die
Pflege und andere Leistungen.
Herausforderung:
Durch die Heterogenität dieser im Vergleich zur Gesamtbevölkerung doch sehr kleinen Gruppe von
Menschen, die sich nicht (mehr) oder kaum über
Lautsprache mitteilen können, entstehen sowohl
in der Praxis als auch im Forschungsbereich unterschiedliche Herausforderungen. Die Aufgabe, eine
alternative Kommunikationsmöglichkeit im Bereich
Sprache und Kommunikation aufzubauen, bedarf
einer starken Individualisierung und muss neben
der unterstützt kommunizierenden Person mit all ihren Fähigkeiten und Fördermöglichkeiten auch immer den Gesprächspartner sowie weitere, teilweise
sehr komplexe Umfeldfaktoren berücksichtigen.
In der Forschung können durch das hohe Maß an
Heterogenität und Individualisierung breit angelegte
27
Abstracts
Gruppenstudien kaum angelegt werden. Dadurch
hat sich in diesem Untersuchungsfeld die kontrollierte Einzelfallstudie mit unterschiedlichen Designs
durchgesetzt. Neben den Einzelfallstudien wäre eine
Effektivitätsbestimmung mit Rückschlüssen auf Erfolgs- wie Misserfolgsfaktoren bei bestimmten UKInterventionen bei Nutzern unterschiedlichen Alters,
mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und unterschiedlicher Herkunft im Rahmen einer Studie
jedoch durchaus wünschenswert.
Forschungsbereiche:
Meines Erachtens spielt das Interventions- bzw.
Therapiekonzept und somit schon die frühe Beratung und Begleitung des Förderprozesses eine entscheidende Rolle. Als Forschungsfrage kann hier
der Einfluss von UK-Systemkomponenten auf die
kommunikativen Kompetenzen und die interaktiven
Fähigkeiten einer unterstützt kommunizierenden
Person abgeleitet werden, die es zukünftig gilt vertieft zu untersuchen.
Auch der Einfluss von Personenvariablen auf die
Nutzung von UK-Systemen sowohl vom unterstützt
Kommunizierenden selbst, als auch seiner Gesprächspartner kann als weiterer Untersuchungsbereich benannt werden. Dabei können persönliche
Einstellungen und Menschenbilder sowie die Kenntnisse über UK-Kompetenzen im Fokus stehen.
Als weiterer sehr spannender Forschungsbereich in
der UK kann an dieser Stelle auch der Einfluss von
Technologien auf die Kommunikation, der Entwicklung innerer Sprache und Lautsprache und/oder die
Interaktionsfähigkeit bei Personen mit Beeinträchtigungen in der Lautsprache angeführt werden. Durch
die alltagstauglichen Augensteuerungen, die individuellen Kommunikationsgeräte sowie den Einsatz
des „IPads“ mit verschiedenen Apps gibt es sowohl
im inhaltlichen Bereich des Vokabulars und dessen
Anordnung als auch im Bereich der Ansteuerungen
kaum noch Grenzen für den unterstützt Kommunizierenden und sein Umfeld.
Wirksamkeit:
Miranda (1997) konnte sehr deutlich die Wirksamkeit von einem funktionalen Kommunikationstraining unter Einsatz von UK bei der Personengruppe,
die sich lautsprachlich nicht ausreichend verständlich machen kann und zudem schwerwiegendes
Problemverhalten (selbstverletzendes Verhalten,
Aggressionen) zeigt, ermitteln. Von den 52 Beteiligten wiesen 85% eine sofortige und deutliche Reduktion des Problemverhaltens auf.
In dieser Studie wurde allerdings auch deutlich,
dass nicht allein der Einsatz von UK-Interventionen
eine Verbesserung herbeiführt, sondern eine entsprechende Verbesserung immer auch von einem
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konsequenten Umgang der Gesprächspartner abhängig ist. So wurden im Rahmen dieser Studie von
den Gesprächspartnern z.B. Botschaften angeboten, die einfach zu erlernen und einfach umzusetzen
und zudem effektiv waren, d.h. mit wenig Aufwand
konnten die Probanden eine stark erwünschte Konsequenz herbeiführen.
Studien wie die von Miranda bringen wichtige Erkenntnisse für die gelingende Arbeit im Rahmen der
UK. Als sehr positiv kann dabei herausgestellt werden, dass UK in den letzten Jahren kontinuierlich
an Bedeutung gewonnen hat und mittlerweile an
vielen Universitäten, Fachhochschulen oder auch
Fachschulen angestrebt wird, UK im Lehrplan und
im Forschungsbereich fest zu verankern.
Dagegen steht jedoch die derzeit noch sehr hohe
Zahl an Menschen, die keine alternativen Kommunikationsmöglichkeiten angeboten bekommen,
weshalb die Verbesserung dieser Situation auch
zukünftig unbedingt im Fokus unserer Arbeit liegen
muss.
Dietmar Hegeholz, Marcel Sorg
Interdisziplinäres Zusammenspiel von Rehatechnik –Versorgung und Kontinenzversorgung
im Rahmen der Kinderrehabilitation
Verschiedene Erkrankungen sind durch Mehrfachbehinderungen gekennzeichnet. Blasen- und Darmfunktionsstörungen finden sich in großer Häufigkeit
bei Erkrankungen wie traumatischer Querschnittlähmung, Spina bifida, anorektaler Malformation,
Multipler Sklerose, u.a. Hier wird oft auch eine zusätzliche Versorgung mit einem Rollstuhl erforderlich.
In der Behandlung der Blasenfunktionsstörung steht
die urologische Funktionsdiagnostik zur Klassifizierung der Funktionsstörung mit der Auswahl des geeigneten Harnableitungsverfahrens im Vordergrund.
Gezielte Diagnostik ermöglicht eine gezielte Therapie der Blasen- und Darmfunktionsstörungen. Ob
operativ, konservativ oder medikamentös unterstützend, in vielen Fällen sind die Funktionsstörungen
behandelbar. Bis zur Erreichung von Kontinenz oder
in den Situationen, wo jegliche Therapieoptionen
versagen würden, ist es heute möglich, mit modernen und hochwertigen Hilfsmitteln für Lebensqualität, Diskretion, Mobilität und sekundäre Kontinenz
zu sorgen.
Bei der Versorgung mit Rehatechnik steht die motorische Funktionsstörung im Vordergrund. In der
Anpassung von Rollstühlen beispielsweise werden
detaillierte Anforderungen an die technischen Funktionen des Rollstuhls gesetzt, die einerseits durch
spezielle Maße und Zubehör therapeutische Ziele
unterstützen und andererseits eine höchstmögliche
An dieser Stelle erlangt die direkte Zusammenarbeit
von Kontinenzversorgung mit dem Reha-Bereich
eine besondere Bedeutung. Da die Ausscheidungsorganisation auch ein wichtiger Bestandteil des
täglichen Lebens ist, muss eine Kommunikation
zwischen beiden Bereichen erfolgen, um ein Optimum in der Versorgung zu erreichen und Fehler zu
vermeiden.
Die BEB sind hierzu ein hervorragendes Instrument,
da Sie einen ganzheitlichen Überblick und somit
einen ganzheitlichen Versorgungsansatz ermöglichen. Hier können interdisziplinäre Anforderungen
transparent und nachvollziehbar dargestellt werden.
Abschließend zeigt sich wieder deutlich, dass neben den Anforderungen an eine interdisziplinäre
Versorgung des Kindes, neben den Grundsätzen
an die Hilfsmittelauswahl und Hilfsmittelanpassung
sowie die Möglichkeit der Entwicklung von speziellen Hilfsmitteln für Kinder, auch der Erhalt der
individuellen Beratung durch qualifiziertes Fachpersonal gefordert und durch politische Entscheider
gefördert werden muss, um eine nachhaltige und
qualitativ hochwertige Versorgung zu ermöglichen.
Die Versorgung mit Hilfsmitteln hat unter sozialen
und rehabilitativen Gesichtspunkten eine besondere Bedeutung. Eine frühzeitig einsetzende ganzheitliche Rehabilitation durch ein interdisziplinäres
Versorgungsteam entscheidet maßgeblich über
den Grad der persönlichen Mobilität und der gesellschaftlichen Integration.
Ellen Janhsen-Podien
„Urotherapie“- Ein Behandlungskonzept bei
Störungen der Ausscheidung bei Kindern und
Jugendlichen
Das Konzept „Urotherapie“ wurde ursprünglich in
den späten 70er, frühen 80er Jahren in Skandinavien
und den Niederlanden entwickelt. Ein Team aus ExpertInnen aus Medizin und Psychologie erkannten
den Bedarf einer notwendigen, intensiven und problemorientierten Behandlung und Betreuung von
Kindern und Jugendlichen mit Störungen der Ausscheidung. Das damals erstellte Konzept etablierte
und entwickelte sich fortlaufend bis heute in Europa, inklusive Deutschland. Mittlerweile geht es dabei nicht nur mehr um eine Behandlung von Kindern
und Jugendlichen, sondern auch von Erwachsenen.
Die Therapie richtet sich an Menschen, die von
Harn- oder/und Stuhlinkontinenz betroffen sind,
die eine funktionell oder neurologisch bedingte
Störung der Darm- oder Blasenentleerung haben.
Die Betroffenen benötigen eine problemorientierte
Ermittlung ihrer Störung und eine entsprechende,
fachgerechte Behandlung, die ihrer individuellen
Lebenssituation entspricht. Urotherapie kann als alleinige Therapieoption angeboten werden, den Beginn einer Behandlung ausmachen oder begleitend
zu medikamentösen oder operativen Maßnahmen
durchgeführt werden. In Form von Beratung, Anleitung, Schulung und Betreuung soll den Betroffenen
die Ursachen ihres Problems verdeutlicht werden,
Bewältigungsstrategien im Umgang damit werden
nahe gebracht oder eingeübt. Oft wird schon dadurch der erste Leidensdruck vermindert, die Kontinenz-Situation verbessert und die Teilnahme am
gesellschaftlichen Leben erleichtert.
Ziel der Therapeuten ist grundsätzlich die Förderung der Kontinenz, die Unterstützung der Betroffenen zum Selbstmanagement der Blasen- und
Darmkontrolle, wie auch die Begleitung und Unterstützung der Zugehörigen. Optimalerweise erfolgt
Urotherapie als Teamarbeit. Eine ausgebildete UrotherapeutIn koordiniert im Team mit dem behandelnden Arzt und häufig auch mit PsychologInnen
und PhysiotherapeutInnen das individuelle Behandlungsprogramm für den betroffenen Menschen.
Qualifikation von Urotherapeuten:
UrotherapeutInnen können aus unterschiedlichen
Fachrichtungen stammen. Sie sollten eine spezielle
Weiterbildung absolviert haben, um diese Aufgabe
professionell übernehmen zu können. Häufig sind
sie Teil des Teams eines von der Deutschen Kontinenzgesellschaft e.V. zertifizierten Beckenbodenund Kontinenzzentrums. In Skandinavien werden
seit mehr als 25 Jahren Urotherapeuten ausgebildet, im deutschsprachigen Raum (Deutschland,
Österreich, Schweiz) bietet das Klinikum Links der
Weser in Bremen seit 2007 die Weiterbildung zum/
zur UrotherapeutIn an. Vor allem Pflegefachkräfte
aus den Bereichen der Urologie, Chirurgie und Kinderheilkunde, aber auch PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, ÄrztInnen, Fachkräfte für Stoma,
Kontinenz und Wunde und Fachexperten aus Pädagogik und Psychologie werden dort ausgebildet.
Unter KollegInnen hat sich ein lebendiges Netzwerk
mit reichlich Kontakt und Austausch gebildet.
Abstracts
Mobilität ermöglichen sollen. Hierfür müssen alle
Einflussfaktoren untersucht werden, die den Alltagsbereich des Betroffenen berühren.
Unter www.urotherapie-bonn.de ist eine Netzwerkliste einsehbar, in der einige der ExpertInnen ihr Angebot darstellen.
29
Abstracts
Dr. Lothar Kern
Anita Laage-Gaupp
Was bedeutet die Hilfsmittelrichtlinie für alle
Beteiligten im Versorgungsprozess?
Sitzen aus therapeutischer Sicht
Die Versorgung mit Hilfsmitteln ist Bestandteil eines
ärztlich verantworteten Behandlungskonzeptes. Die
Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses
über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Hilfsmittel-Richtlinie)
enthält wesentliche Informationen zur Gestaltung
einer aussagefähigen ärztlichen Hilfsmittelverordnung. Durch die Erfüllung der hier definierten Anforderungen enthält diese alle relevanten Angaben,
welche dem Leistungserbringer eine zutreffende
Auswahl des erforderlichen Hilfsmittels ermöglichen und gleichzeitig auch die Grundlagen für eine
rasche Prüfung durch den Kostenträger liefern.
Eine wesentliche Erleichterung bieten hier die rehaKIND Bedarfsermittlungsbögen, welche in strukturierter Form neben allgemeinen Informationen zum
Bedarf auch produktgruppenspezifische Details
abfragen, so dass der Verordner sicher durch alle
technischen und leistungsrechtlichen Klippen geführt wird. Gleichzeitig wird durch die Bögen die
Kommunikation zwischen allen am Versorgungsprozess beteiligten Personen – und damit vor allem
auch ein konsentiertes Versorgungsziel - gesichert.
Ziel aller Beteiligten muss es sein, dem betroffenen
Kind eine zielgerichtete, ausreichende und zweckmäßige Versorgung zeitnah zukommen zu lassen.
Hierzu definiert die Hilfsmittelrichtlinie die Grundlagen - und die Bedarfsermittlungsbögen der internationalen Fördergemeinschaft rehaKIND bieten eine
wesentliche Hilfestellung.
Ohne groß nachzudenken setzen wir uns hin, machen wir es uns im Wartezimmer bequem, setzen
wir uns mit einer Freundin an den Kaffeetisch, an
den Schreibtisch vor den PC oder in den Hörsaal
um zuzuhören.
All dies machen wir ohne näher darüber nachzudenken wie wir es tun.
Seit langem beschäftigen mich die Fragen:
• Was beinhaltet es eigentlich sitzen zu können?
• Warum sitzen wir?
• Wozu nützen wir das Sitzen?
Für Kinder/Jugendliche und Erwachsene mit Bewegungsstörungen ist das Sitzen nicht immer leicht.
Es ist nicht selbstverständlich in der sitzenden Position hantieren zu können. Das Kind verliert vielleicht
die Haltungskontrolle, wenn es die Arme bewegt
oder seinen Kopf dreht. Kinder/ Jugendliche mit
motorischen Funktionsstörungen benötigen deswegen Halt, um sitzen zu können. Gleichzeitig ist
es wichtig, nicht zu viel Halt zu geben, denn davon
kann die Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt und
die Person somit passiver werden.
Eine gute Sitzposition ist eine Grundvoraussetzung
für Aktivitäten.
Jede Aktivität hat unterschiedliche Ansprüche an
die Ausgangsstellung und an die Bewegungsfreiheit
- und die Vielfalt im Alltag ist groß.
Dr. Philip Kunkel
In meiner Präsentation werde ich auf folgende Aspekte eingehen:
Funktionelle neurochirurgische Therapie bei
spastischen Bewegungsstörungen
• Altersentsprechende Sitzversorgung bei gutem
Alignment.
Spastische Bewegungsstörungen stellen für viele
Kinder und Jugendliche nach schweren SchädelHirnverletzungen oder bei Cerebralparesen ein
großes Problem dar. Eine ursächliche Behandlung
ist meist nicht möglich und orale Medikationen sind
häufig von unzureichender Wirkung.
Die selektive dorsale Rhizotomie (SDR) und die intrathekale Baclofentherapie (ITB) stellen zwei neurochirurgische Behandlungsverfahren dar, die bei
spastischen Bewegungsstörungen zur Anwendung
kommen. Beide Methoden werden hinsichtlich ihrer
Funktionsweise, Indikation, Risiken und Ergebnissen dargestellt. Hierbei werden neue Entwicklungen
und zukünftige Richtungen berücksichtigt.
30
„Bitte, setzen Sie sich!“
• Ruhe- und Aktivitätshaltung
• Zusammenspiel von Tisch und Stuhl
• Biomechanische und bewegungsanalytische Aspekte
In Videobeispielen und Bildern werde ich unsere
langjährige Erfahrung und Vorgehensweise darstellen.
Orthopädietechnische Aspekte des Sitzens:
Sitzlösungen/Sitzschalen
Die individuelle Versorgung mit Sitzen jeglicher Art
als Teilbereich der Rehatechnik sollte weniger den
Gegebenheiten des Rehamarktes folgen sondern
aufgrund der notwendigen handwerklichen Leistung
eher aus orthopädietechnischer Sicht erfolgen.
Nach ausgiebiger Befunderhebung durch
• Anamnese
• Inspektion
In der HELIOS Klinik Geesthacht ist ein Konzept
entwickelt und implementiert worden, das die Versorgung und Schulung betroffener Patienten mit
Kommunikationshilfsmitteln sicher stellt.
Das Konzept beinhaltet einen umfassenden Gerätepool und regelmäßige Weiterbildungen der Therapeuten.
Im Vortrag werden anhand von Fallbeispielen der
Geräteeinsatz zur Kommunikationsanbahnung, zur
einfachen und komplexen Kommunikation und zur
Kommunikation im Internet vorgestellt.
• Palpation und
Dr. Achim Nolte
• Funktionsprüfung
Lokomat
ergeben sich die zu erfüllenden Aufgabenstellungen.
Der Lokomat ist eine robotergestützte Gangorthese,
die zur Verbesserung und Optimierung des Gehens
eingesetzt wird. Mit ihm ist es möglich, sowohl im
Kindes- als auch im Erwachsenenalter das Gehen
zu aktivieren. Mit ihm sind Rehabilitationsergebnisse möglich, die noch vor einigen Jahren nicht
vorstellbar gewesen sind. Der Lokomat verbessert
die Therapieresultate, indem er hoch intensives,
individuelles Training in einer motivierenden Umgebung des konstanten Feedbacks ermöglicht. Es
werden Möglichkeiten und Grenzen, Indikationen
und Kontraindikationen vorgestellt. Der Lokomat
ist in Verbindung mit Ganganalyse, Botulinumtoxintherapie, Physiotherapie, Schienenbehandlung und
neuro-orthopädischen Vorstellungen in ein Gesamtkonzept eingebunden.
Sitzversorgungen müssen (immer nach dem Grundsatz: So wenig wie möglich und so viel wie nötig)
• stabilisieren
• Druckstellen vermeiden
• eine Progredienzbremse im Sinne von zu vermeidenden Fehlbildungen darstellen und
• Tonusregulierend wirken.
Da das Team um das zu versorgende Kind sehr groß
ist, und jeder eine eigene Idee des Sitzens hat, lassen sich die Aufgabenstellungen um ein Vielfaches
erweitern.
Dies alles erfordert neben der handwerklichen Umsetzbarkeit jede Menge Teamfähigkeit, Emphatie
und Kreativität.
Abstracts
Sven Lange
Udo Niebuhr
Kommunikationshilfsmittel: Von der Anbahnung bis ins Internet
Bei der neurologischen Rehabilitation geht es häufig um eine frühe Kommunikationsanbahnung oder
um die (Wieder)erlangung der Kommunikationsfähigkeit.
Ziel ist es daher, die Bedienung und Erprobung von
Kommunikationshilfsmitteln so früh wie möglich zu
beginnen. Durch die Verwendung von Kommunikationshilfsmitteln erlangen die Patienten die Fähigkeit Wünsche und Bedürfnisse mit zu teilen. Zum
Teil ist dies auch der erste Schritt zum Erlernen des
eigenständigen Sprechens. Nur durch die Kommunikation im Alltag ist eine Teilhabe möglich.
Bei der Auswahl eines geeigneten Kommunikationshilfsmittels spielen motorische, kognitive und
sprachliche Fähigkeiten eine große Rolle.
31
Abstracts
Dr. Constanze Reutlinger
Teilhabe und Lebensqualität bei Schädelhirntrauma und Zerebralparese
Junge Menschen mit Zerebralparese oder nach
Schädel-Hirn-Trauma zeigen oft ähnliche syndromale
Erkrankungsbilder. Körperliche (Hemi- oder Tetraparese) und kognitive Einschränkungen können auftreten; Möglichkeiten zur Teilhabe werden beeinflusst.
Die Lebensqualität der Patienten hängt von der Ausprägung der Einschränkungen, vom Auftreten von
Schmerzen, aber auch von den Möglichkeiten zur
Teilhabe ab. Sie wird ggf. von den Patienten selbst
anders als von ihren Angehörigen beurteilt.
Die Ziele unserer interdisziplinären therapeutischen
Maßnahmen sind die Verbesserung der motorischen
und kognitiven Möglichkeiten und die Sicherstellung einer umfassenden Teilhabe. Ein hierfür geeignetes Klassifikations­instrument liefert die ICF bzw.
ICF-CY. Die ICF-CY berücksichtigt nicht nur die patientenbezogene Einschränkung, sondern auch die
Kontextfaktoren, die einen langfristigen und vom
Schädigungsmuster unabhängigen Einfluss auf die
Lebensqualität haben.
Trotz der Ähnlichkeit der syndromalen Erkrankungsbilder finden sich Unterschiede bei Lebensqualität
und Teilhabe zwischen jungen Menschen mit Zerebralparese und Schädel-Hirn-Trauma. Während die
Inklusion bei Zerebralparese ein im ersten Lebensjahr
beginnender Prozess ist, der zunächst überwiegend
durch die Familie begleitet wird, werden Kinder und
Jugendliche durch ein Schädel-Hirn-Trauma aus ihrer
gewohnten Umgebung heraus gerissen. Dem akuten
Krankenhaus­aufenthalt folgt ein oft lang andauernder
Rehabilitationsprozess. Diese jungen Menschen haben also eigene Erfahrungen aus der Zeit vor dem
Trauma und erleben das Trauma als Zäsur. Häufig
zeigen sich in der ersten Zeit der Neurorehabilitation deutliche Fortschritte, so dass erreichbare Ziele
definiert werden können. Erst im Verlauf wird dann
deutlich, welche Defizite andauern oder langfristiger
Therapien bedürfen. Anzustrebendes Ziel ist eine Reintegration in die gewohnten Strukturen.
Bei Patienten mit Zerebralparese werden die körperlichen und kognitiven Einschränkungen erst im
Verlauf der Entwicklung deutlich. Neben der Familie
begleiten Kindergarten und Schule diesen Prozess.
Das Erleben beider Patientengruppen sowie ihrer
Angehörigen bezüglich ihrer Einschränkungen differiert auf Grund des unterschiedlichen Zeitpunktes
der Erkrankung sowie des nachfolgenden Verlaufes.
Anhand von Beispielen wird die unterschiedliche
Wahrnehmung der beiden Patientengruppen aufgezeigt. Teilhabe und Lebensqualität von Kindern
und Jugendlichen mit Zerebralparese wurden in der
europäischen SPARCLE-Studie ausführlich unter-
32
sucht. Eine Fragestellung für die Zukunft ist, inwieweit sich bei jungen Menschen nach Schädel-HirnTrauma hier Unterschiede finden.
Vom Anhängsel zur helfenden Hand: aktuelle
Therapiemethoden für Arm und Hand
Durch die Weiterentwicklung computergestützter
Methoden haben sich in den letzten Jahren die therapeutischen Möglichkeiten zur Förderung der Armund Handfunktion erweitert.
Ein Schwerpunkt bildet weiterhin die klassische
Ergotherapie mit Förderung der Sensibilität, Lagerungsbehandlung und im weiteren Verlauf Einbindung von Handwerk in die Therapie. Ein weiterer
Schwerpunkt sollte immer das Training alltagsrelevanter Fähigkeiten sein.
Bei schwerer Spastik oder schlaffer Parese mit wenig oder fehlender Funktion steht zunächst die Verhinderung von Kontrakturen im Vordergrund. Zum
Einsatz kommen hier Lagerungsorthesen. Insbesondere zur Dehnung im Ellenbogengelenk werden
Orthesen mit Ultraflexgelenk verwendet. Auch bei
zunehmender Funktionsfähigkeit der Hand verhindern Lagerungsorthesen weiterhin die Kontrakturbildung. Zusätzlich kommen jetzt aber auch Funktionsorthesen zum Einsatz, die helfen, die Hand in
einer Position zu halten, mit der besser gegriffen
werden kann. Hier ist eine genaue Feinabstimmung
notwendig zwischen Orthopädietechniker, Arzt und
Ergotherapeuten. Unterstützt werden kann die Behandlung durch die Injektion von Botulinumtoxin in
betroffene Muskeln.
Mit der SAEBO-Orthese wurde eine neue Funktionsorthese entwickelt, die das gezielte Training des
Greifens, insbesondere des Loslassens, unterstützt.
Durch computergestützte Methoden können gezielt
einzelne Funktionen trainiert werden. Dass diese
Methoden auch kleinste Fortschritte dokumentieren,
trägt oft erheblich zur Motivation der Patienten bei.
Mit dem Handtutor werden durch einen speziellen
Handschuh minimale Bewegungen der Finger oder
des Handgelenks registriert. Diese reichen aus, um Figuren, Bälle o.ä. auf dem Bildschirm zu bewegen. Die
Kinder erleben häufig erstmals nach langer Zeit, dass
ihre Hand gezielte Bewegungen ausführen kann.
Der ARMEO®-Armroboter unterstützt die Bewegung von Arm und Hand. Die Entlastung des Armes gegen die Schwerkraft kann unterschiedlich
gewählt werden. Auch hier lassen sich gezielte Bewegungen auf dem Bildschirm in verschiedene Aufgaben umsetzen.
Insbesondere bei der Therapie der Arm- und Handfunktion sollten Ziele definiert werden. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten
Berufsgruppen mit den Patienten.
Inklusion und Sport
Der Sport ist ein Vorreiter einer inklusiven Gesellschaft und hat aufgrund seiner unterschiedlichen
Dimensionen die Möglichkeit „vermittelbare Erfahrungen und Erlebnisse, die weit über das Messbare und Verrechenbare hinausgehen und sich den
Darstellungsmethoden der Naturwissenschaft entziehen…das Leben buchstäblich zu vergolden, Lösungen zu vermitteln und Zuversicht zu verleihen.“
(Thomas Bach 2012).
Die Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention kann nur als erster Schritt verstanden werden, um zielorientiert das Recht von Menschen mit
Behinderung umzusetzen, „am kulturellen Leben,
Erholung, Freizeit und Sport teilzuhaben“ (UN BRK
Artikel 30 (5)).
Inklusion ist kein Zauberwort sondern ein langwieriger Prozess mit vielen kleinen und großen Herausforderungen. Eine aktive Mitarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte ist gefordert, dazu zählen neben
der Politik auch unsere Sportorganisationen (Julius
Beucher 2012).
„Sich bewegen, bewegt etwas“ ist ein Motto des
Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes (DRS), der als
Fachverband des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) eine seiner elementarsten Aufgaben
darin sieht, den Bereich des Sports und der Mobilität von Menschen mit Behinderungen auf breitester
Ebene zu fördern und fortzuentwickeln. Eine optimale Teilhabe führt über eine sichere Mobilität: Bereits seit mehr als 25 Jahren bietet der DRS
unterschiedliche Angebote zur Erhöhung der Mobilitätskompetenz an. Die vielen Erfahrungen und
großen Erfolge sowie die hohe Nachfrage dieser
Angebote ermutigen den Verband immer wieder,
neue Veranstaltungsformen bzw. Mobilitätsprojekte
selbst zu kreieren bzw. dabei mit zu gestalten.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der o. b. Veranstaltungen sind der Perspektivwechsel und die eigenen
Erfahrungen mit dem Rollstuhl. Die Einführungen
der Grundtechniken, Geschicklichkeitsübungen sowie kleine Spielformen helfen Ideen zu neuen Bewegungs-Räumen und zum inklusiven Sportunterricht
zu entwickeln. Bestehende praktische Beispiele
werden vorgestellt, um Möglichkeiten der eigenen
Umsetzung vor Ort anzuregen.
Dr. Silke Riechardt
Überblick über nephrologische/urologische
Probleme bei Inkontinenz
Einführung: Die Inkontinenz hat verschiedene Ursachen, die neben den sozialen auch zu nephrologischen Problemen führen kann.
Überblick: Für die Kontinenz ist ein komplexes Zusammenspiel der beteiligten Muskeln und Nerven
notwendig, das bei Schädigungen neben der Inkontinenz auch zu anderen Symptomen führen kann.
Wichtigstes Therapieziel ist neben der Beseitigung
der Inkontinenz die Sicherung der Nierenfunktion.
Zur Therapie der Inkontinenz stehen verschiedene
konservative und operative Verfahren zur Verfügung.
Die konservativen Ansätze umfassen verhaltenstherapeutische und medikamentöse Therapien zur
Vergrößerung der Blasenkapazität oder Stärkung
der Schließmuskelfunktion. Die operativen Ansätze haben zusätzlich die Möglichkeit, die komplette
Blase zu ersetzen.
Schlussfolgerung: Zur Therapie der Inkontinenz ist
ein interdisziplinärer Therapieansatz nötig, bei dem
alle beteiligten Disziplinen mitwirken sollten.
Abstracts
Peter Richarz
Neben der Mobilitätsförderung der Rollstuhlfahrer beinhalten viele Projekte „Inklusionsunterstützende“ Schwerpunkte. Unterschiedliche Zielgruppen wie Lehrkräfte und nichtlehrendes Personal an
Schulen, Eltern, Schüler und Therapeuten werden
mit Institutionsangepassten Tagesprogrammen angesprochen.
Zielsetzungen dieser Therapeutenschulungen, Lehrerfortbildungen und Rollstuhlsportkurse in Schulen
sind nicht nur Bewusstseinsveränderungen und
Sensibilisierungen für den Alltag des Rollstuhlfahrers sondern auch die Motivation zur aktiven Mitarbeit sowie der Akquise neuer Multiplikator/innen
des Rollstuhlsports.
33
Abstracts
PD Dr. Martin Rupprecht
Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort
Wachstumslenkung bei Fehlstellungen von
Extremitäten
Macht fehlende Gehfähigkeit depressiv?
Achsfehlstellungen der Beine führen zu Ganganomalien, die den Sauerstoffbedarf beim Gehen erhöhen, die Gehstrecke reduzieren, zu belastungsabhängigen Schmerzen führen und nicht selten in
einem frühzeitigen Gelenkverschleiß resultieren.
Kontrakturen können zu assoziierten Lagerungsproblemen führen und generell das Stehen und Gehen unmöglich machen. Fehlstellungen im Bereich
der Arme führen v. a. zu Bewegungs- und Funktionseinschränkungen.
Konventionelle Möglichkeiten der Behandlung von
Deformitäten im Bereich der Extremitäten sind Sehnenverlängerungen, Arthrolysen und Umstellungsosteotomien, die mit spezifischen Problemen wie
einem irreversiblem Kraftverlust, einer erhöhten Begleitmorbidität und einer gewissen Rezidiv-Wahrscheinlichkeit einhergehen.
Wachstumslenkende Verfahren nutzen die Möglichkeit, das Knochenwachstum gezielt beeinflussen zu können, um so Achsfehlstellungen und/oder
Längendifferenzen zu korrigieren. So können Fehlstellungen der Beine in der Frontalebene (X- und
O-Beine) ebenso wie in der Sagittalebene (Beugekontrakturen, Genu recurvatum) korrigiert und
Beinlängendifferenzen ausgeglichen werden. Fehlstellungen im Bereich des Sprunggelenkes (OSGValgus) oder des Fußes (flexibler Knick-Senk-Fuss,
Juveniler Hallux valgus) sind ebenfalls durch eine
wachstumslenkende Therapie zu behandeln wie
eine posttraumatische Fehlstellung des Ellenbogengelenkes (Cubitus varus) oder eine Fehlstellung
im Bereich des Handgelenkes.
Die guten Ergebnisse der wachstumslenkenden
Therapie haben in den letzten Jahren zu einem Paradigmenwechsel in der Kinderorthopädie geführt.
Die Wachstumslenkung ersetzt dabei zunehmend
die aufwendige Rekonstruktion nach Wachstumsabschluss. Wichtig ist es, an diese Verfahren rechtzeitig zu denken, da mit Verschluss der Wachstumsfugen die wachstumslenkende Therapie nicht
mehr möglich ist.
Die psychischen Folgen körperlicher Behinderung
können vielfältig sein. So wenig der Reflex „körperliche Behinderung führt zu psychischer Behinderung“ stimmt, so wenig dürfen wir in der Behandlung und Betreuung gehbehinderter Kinder
und Jugendlicher übersehen, welche potentiellen
Folgen die Gehbehinderung für die psychische Entwicklung haben kann. Hierbei sind einige grundlegende Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Formen der Behinderung
(z. B. erworben versus angeboren, chronisch versus vorübergehend u. a. m.) und der jeweils spezifischen psychischen Entwicklung eines Kindes
von Bedeutung. Das Zusammenspiel protektiver
Faktoren versus schädigender Umgebungsfaktoren
muss ebenso berücksichtigt werden wie intrinsische moderierende Variablen. Im Kontext empirischer Studien hierzu ergibt sich ein Gesamtbild,
dessen Kenntnis die umfassende Versorgung gehbehinderter Kinder, Jugendlicher und ihrer Familien
verbessern helfen könnte.
Lene Schindeler, Klaus Wiese
Workshop „Sitzen“
Empfindet ein Mensch seine Sitzposition als unbequem, kann er seine Haltung jederzeit aktiv korrigieren. Schwerbehinderte können das nicht. Für eine
stabile, gesunde Sitzposition sind sie auf die passive Haltungskorrektur durch persönlich angepasste Hilfsmittel angewiesen. Je besser diese gelingt,
desto höher ist die Lebensqualität aller Beteiligten.
Anhand unterschiedlicher Sitzgelegenheiten verdeutlicht der Workshop detailliert die Möglichkeiten
aktiver Haltungskorrekturen, zeigt die Wichtigkeit
und die Schwierigkeiten der passiven Haltungskorrektur in der Schwerbehindertenversorgung auf und
vermittelt Grundkenntnisse für die Erstellung einer
geeigneten Sitzpositionierung bei Hilfsmitteln. Die
Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, mittels eines
eigenen vakuumgeformten Abdrucks zu erfahren,
welche sensorischen Rückmeldungen bei der Abformung eines Sitzhilfsmittels erfolgen.
Inhalte des Workshops:
• Sitzen in verschiedenen Positionen
• Sitzen in verschiedenen Situationen
• Vakuumformabdruck für die Herstellung einer individuellen Sitzschale
34
Neues aus der Mobilität - Galileo
Die seitenalternierende Ganzkörpervibrationsbehandlung ist eine sich verbreitende Trainingsmethode. Durch externe Stimulation werden Reflexbögen
aktiviert, die zu einer Aktivierung der Muskulatur
führen. Hierdurch kann neben der Muskelkräftigung
ein Anreiz zum Knochenaufbau und eine Zunahme
der Durchblutung erzeugt werden (Funktionellen
Muskel – Knochen Einheit). Neben der Kräftigung
der Muskulatur ist für Kinder mit neuromuskulären
Erkrankungen ein intensives physiotherapeutisches
Training wichtig, damit sie ihre motorischen Fähigkeiten ausbauen können. Ein solches multimodales
Rehabilitationskonzept wird im Rahmen des Programms „Auf die Beine“ angeboten und beinhaltet
2 stationäre Aufenthalte von 13 bzw. 6 Tagen und
ein 6-monatiges Vibrationstraining zu Hause. Es
wurden die motorischen Fähigkeiten von 356 Kindern und Jugendlichen mit einer Zerebralparese mit
dem Gross Motor Funktion Measure (GMFM 66)
zu Beginn, nach 6 Monaten Vibrationstraining und
nach 12 Monaten (Follow-up) ausgewertet.
Ergebnisse: Der GMFM-66 verbesserte sich nach
Abschluss des Trainings im Mittel 3,4 Punkte
(p<0,001) und nach dem Follow-up nochmals um
0,6 Punkte (p=0,033).
Schlussfolgerung: Die Intervall-Reha mit häuslichem
seitenalternierendem Vibrationstraining hat einen
signifikant positiven Effekt auf die motorischen Fähigkeiten bei Patienten mit CP. Die Verbesserung
nach den ersten 6 Monaten blieb auch im Followup nach 12 Monaten erhalten.
Pit Staiger-Sälzer
Die Bedeutung der Unterstützten Kommunikation im Rehabilitationsprozess
Das Angebot der Unterstützten Kommunikation
richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene
mit Behinderungen und Erkrankungen. Insbesondere für solche,
• die sich nicht oder nur stark eingeschränkt, auch
nicht mit herkömmlichen Hilfsmitteln fortbewegen
können, um z.B. in frei gewählten Situationen zu
kommunizieren
• die keinen aktiven Einfluss auf ihr unmittelbares
Umfeld nehmen können, einschließlich Wohnumfeld
• die krankheitsbedingt herkömmliche Schreib- und
Kommunikationshilfen nicht bedienen können
Unterstützte Kommunikation fördert in hohem Maße
Inklusion und Teilhabe, gerade bei Kindern. Um die
Chancen auf Teilhabe wahrnehmen zu können, sollte deshalb Unterstützte Kommunikation (UK) bei
entsprechendem Bedarf auch schon im frühen Kindesalter rechtzeitig beginnen.
Fortschritte in der Entwicklung von Hilfsmitteln, u.
a. durch Nutzung moderner Technologien, und Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnisse verbessern die Möglichkeiten der Kommunikation und
der direkten Einflussnahme auf das Umfeld erheblich und damit die Chancen auf Teilhabe nachhaltig.
Aus dieser Entwicklung heraus ist die zunehmende
Bedeutung und Nachfrage zu Leistungen innerhalb
der Unterstützten Kommunikation zu erklären. Hier
stehen zahlreiche pädagogische und medizinische
Strategien zur Verfügung.
UK hat sich hauptsächlich in der Sonderpädagogik
etabliert. Sie kann aber auch als ein Bestandteil der
Medizin betrachtet werden. Hier können Leistungen
zur UK innerhalb therapeutischen Maßnahmen (z.B.
Ergotherapie, Logopädie) erbracht werden.
Neben der medizinischen Rehabilitation bietet die
Sozialgesetzgebung auch die Möglichkeit an, UK im
Rahmen der Eingliederungshilfe (soziale Rehabilitation) als abrechnungsfähige Leistung zu erbringen.
Abstracts
Prof. Dr. Eckhard Schönau,
Christina Stark
In dem Übersichtsreferat wird der Versuch unternommen, Hinweise auf mögliche Grundlagen zur
Implementierung der UK in den medizinischen und
sozialen Rehabilitationsprozess zu geben, ausgehend von den praktischen Erfahrungen in der Beratung und Unterstützung von Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen.
• die in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind, weil
sie nicht spielen können
• die sich nicht oder nur stark eingeschränkt mittels
natürlicher Lautsprache mitteilen können
• die unter anderen zentralbedingten Einschränkungen des Umgangs mit Sprache leiden, z.B.
deren Sprachverständnis eingeschränkt ist
• die wegen seelischer oder neuropsychologischer
Behinderungen nicht kommunizieren können
• die nicht schreiben oder lesen können
35
Abstracts
Dr. Walter Michael Strobl
Das Sitzen aus kinderorthopädischer Sicht
Für Kinder mit eingeschränkter Mobilität ist das Sitzen die wichtigste Körperposition. Sie erkunden die
Welt sitzend in Buggy, Rollstuhl oder Sitzschale, benötigen sehr oft Halt, um beide Arme aktiv einsetzen und den Kopf mit seinen Sinnesorganen stabil
halten zu können.
Zahlreiche Neuentwicklungen auf dem Gebiet der
Orthopädie- und Rehabilitationstechnik betreffend
Sitzunterstützungs-Systemen und auch neue Operationsmethoden ermöglichen heute eine Verbesserung des Sitzens und damit der Lebensqualität
sowohl der betroffenen Kinder als auch ihrer betreuenden Personen.
Mangelnde oder Fehlplanung in Hinblick auf die
richtige Versorgung, den Zeitpunkt und die Kombination der vorhandenen Möglichkeiten führen
häufig zu unnötigen funktionellen Problemen, bei
Überforderung und Überlastung mitunter sogar zu
Schmerzen. Oft entsteht erst dadurch eine „Behinderung“ des Kindes.
Immer ist eine individuelle Versorgung notwendig.
Aber klare Richtlinien für die Planung und Anpassung von Sitzbehelfen, die Alltagsfunktionen ebenso berücksichtigen wie die Persönlichkeit des Kindes und sein Umfeld, sind jedoch Voraussetzung für
eine menschlich-medizinisch qualitativ hochwertige
und damit längerfristig auch kostengünstigere Versorgung.
Ziele der Sitzunterstützung sind:
• Schmerzfreiheit und Unterstützung der Atmungsund Kreislauffunktion
• eine Erleichterung der Nahrungsaufnahme,
• ein optimaler Zugriff auf die Umwelt durch Verbesserung der Handfunktion, Wahrnehmungs- und
Kommunikationsmöglichkeiten
• Selbständigkeit im Alltag durch geringere Betreuer- und Pflegeabhängigkeit und einen größeren
Umweltradius
• Mobilität im Alltag durch Verbesserung der Aufrichte- und Transfermöglichkeiten
Dies soll erreicht werden durch:
• eine minimal unterstützende, aber optimale Sitzhilfe unter Berücksichtigung der Persönlichkeit,
Haltungs- und Bewegungsfunktion,
• hohe Praktikabilität im Alltag, um die Lebensqualität aller involvierten Personen zu verbessern und
• hohe Effizienz der Versorgung, indem in Teamarbeit
unzulängliche und unnötige (Doppel)Versorgungen
vermieden werden.
36
Beispiele zeigen, dass Kindern oft mit sehr einfachen
Hilfsmitteln neue Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden können. Bei schweren Bewegungserkrankungen ist eine bestmögliche Bettung und
Unterstützung nur mit großem Aufwand erreichbar,
aber immer anzustreben. Bei fortschreitenden Veränderungen des Halte- und Bewegungsapparates
ist es gelegentlich notwendig zum geeigneten Zeitpunkt zusätzlich medikamentöse oder operative
Maßnahmen zu ergreifen, um das Sitzen und damit
die Wahrnehmungs- und Greifaktivitäten des Kindes zu erleichtern.
Prof. Dr. Ralf Stücker
Pubertät aus kinderorthopädischer Sicht
Vor der Pubertät setzt bei Mädchen mit etwa 11
Jahren und bei Jungen mit etwa 13 Jahren der präpubertäre Wachstumsschub ein. Beträgt davor die
Wachstumsgeschwindigkeit konstant etwa 5-5,5
cm/Jahr, verdoppelt sie sich dann innerhalb eines
Jahres. Das führt gerade bei Patienten mit Behinderungen zu erheblichen Problemen insbesondere
hinsichtlich der weiteren motorischen Entwicklung.
Das muskuläre Wachstum kann zunächst mit dem
Knochenwachstum nicht Schritt halten. Meistens ist
es dann eine Kombination aus rasch zunehmendem
Körpergewicht, muskulärer Schwäche und einsetzenden Kontrakturen, die zu erheblichen Funktionsbeeinträchtigungen führen. Für Eltern und Betroffene ist es darüberhinaus frustrierend, wie schnell
die ehemals mühevoll errungenen motorischen Verbesserungen wieder verloren gehen.
Die Auswirkungen dieses Wachstumsschubes und
die möglichen Folgen auf den Bewegungsapparat
werden dargestellt. Viele der dargestellten Probleme
sind schicksalshaft, während andere Probleme
durch geeignete prophylaktische Maßnahmen vermeidbar erscheinen.
Wachstumsschub und Pubertät stellen für viele
Kinder mit Behinderungen eine kritische Phase ihrer Entwicklung dar, so dass in vielen Fällen eine
Beeinträchtigung der motorischen Fähigkeiten resultiert kann.
Kerrin Stumpf
Anke Wieseler
Inklusion - Neue Chancen für Familien mit
einem behinderten Kind
Rechtliche Grundlagen - Wahl des Leistungserbringers / Aus eigener Tasche
Der Begriff Inklusion hat mit der UN-Behindertenrechtskonvention seinen Platz im deutschen Recht
und in der Gesellschaft gefunden. Er beinhaltet die
Anerkennung aller Menschen in ihrer Verschiedenheit und postuliert damit einen Systemwechsel bezogen auf die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Behinderung wird anders
definiert, als wir es bisher („Defizitorientierung“) gewohnt waren: Nach dem Wortlaut der Konvention
entwickle sich der Begriff der Behinderung ständig
weiter und entstehe jeweils aus der Wechselbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen und
den sie umgebenden einstellungs- und umweltbedingten Barrieren. Um diese Barrieren zu überwinden sind viele Schritte und Prozesse nötig, damit
bisher getrennte Systeme aufeinander Bezug nehmen und neue Lösungen schaffen. Menschen mit
Behinderung selbst und ihre Familien machen die
Erfahrung, dass ein langer Atem nötig ist auf dem
langen Weg der Inklusion.
Dieser Beitrag richtet sich an Betroffene bzw. deren
Angehörige und soll ihnen einen Überblick über ihre
Wahlrechte bei der Hilfsmittelversorgung geben.
Dabei werden auch die Auswirkungen der unterschiedlichen Vertragsinstrumente (Ausschreibung,
Beitritts- bzw. Verhandlungsvertrag, Regelung im
Einzelfall) behandelt.
Abstracts
Ganz praktisch hat sich Hamburg zum Thema Schule auf diesen Weg gemacht. Auf der Grundlage von
Art. 24 der UN-Behindertenrechtskonvention beschloss die Hamburger Bürgerschaft 2009 einstimmig den § 12 des Hamburgischen Schulgesetzes,
der Kindern und Jugendlichen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf das Recht gibt, allgemeine Schulen zu besuchen. Dieser Anspruch, der
keinem Vorbehalt der Finanzierbarkeit unterliegt,
eröffnet jungen Menschen mit Behinderung neue
Chancen auf eine Schulzeit „wie alle“ gemeinsam
mit nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen.
Zunehmend nehmen Familien diese Möglichkeit in
Anspruch und fordern damit das Bildungssystem
heraus, seine Rahmenbedingungen auf die individuellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
mit Körper- und Mehrfachbehinderungen einzustellen.
Im zweiten Teil „Aus eigener Tasche“ erfahren die
Teilnehmer, welche Kosten bei der Hilfsmittelversorgung auf sie zukommen können. Ziel ist es, Klarheit
über die unterschiedlichen Begriffe zu verschaffen,
damit die unumgänglichen Kosten von vermeidbaren unterschieden werden können.
Kerrin Stumpf ist Mutter eines Jungen mit cerebralen
Bewegungsstörungen und berät Familien im Elternverein von „Leben mit Behinderung, Hamburg“. Sie
schildert Erfahrungen mit dem hamburgischen Weg
der Inklusion und beschreibt Bedingungen für eine
inklusive Schule. Neben den pädagogischen und
räumlichen Fragen in den Schulen kommt danach
den Schnittstellen zu medizinischen, therapeutischen, pflegerischen und anderen Hilfs- und Versorgungssystemen eine entscheidende Bedeutung
zu bei der erfolgreichen Umsetzung des Inklusionsgedankens.
37
rehaKIND
Optimale und zielorientierte Versorgung in der Kinder-Reha
Seit über zehn Jahren engagiert sich die Internationale Fördergemeinschaft rehaKIND e.V. für die
besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Handicap.
Die Versorgung dieser Kinder mit Therapien und
Hilfsmitteln ist ein besonders sensibler­ Bereich
in der Rehabilitation: Interdisziplinäre Zusammen­
arbeit­ aller Beteiligten ist gefor­dert - Kompetenz
sorgt für Vertrauen. rehaKIND e.V. hat deshalb
verschiedene Instrumente zur Optimierung der
diversen Versorgungsprozesse und zur Sicherung
eines hohen, aber auch bezahlbaren Qualitätsstandards entwickelt­: Die Herstellerhinweise „Qualität in
der Kinder-Reha“, die individuellen „Bedarfsermittlungsbögen zur Kinderversorgung - Anlage zur Verordnung“ und das umfangreiche rehaKIND-Schulungskonzept zur Qualifizierung von Fachhandel,
Rehatechnikern, Therapeuten und auch Mitarbeitern von Kostenträgern.
Der rehaKIND-Kongress, der sich alle zwei Jahre an
Eltern, Versorger, Kostenträger, Therapeuten und Ärzte
richtet, ist Diskussionsforum und interdisziplinärer
Treffpunkt aller Beteiligten an einem erfolgreichen
Kinderreha-Prozess. Von dort gehen weitreichende
Impulse für den gesamten Bereich der Rehabilitation
von Kindern und Jugendlichen aus – schließlich ist
eine gute Versorgung von Kindern kein Luxus, sondern muss eine Selbstverständlichkeit und eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft sein.
Die von rehaKIND e.V. vertretenen Positionen flossen im Frühjahr 2008 in den Essener Appell zur
Qualität in der Kinderversorgung ein. Dieser Appell
wurde von maßgeblichen Fachleuten aus Medizin und Therapie, von MDK und Kostenträgerseite,
sowie von Herstellern und Fachhändlern formuliert
und gezeichnet. Auch im Bundesgesundheitsministerium fanden die Positionen großes Interesse
– die Individualität der Kinderversorgung soll auch in
Zukunft festgeschrieben und gewährleistet werden.
Interdisziplinäres Miteinander
Inzwischen hat die Internationale Fördergemeinschaft rund 80 Mitglieder aus dem Kreis der Hilfsmittel-Hersteller, Verlage, Kliniken und eine Rechtsanwaltskanzlei, sowie aus dem Fachhandel. Über 800
Kinderreha-Fachberater aus dem Handel gehören
auch dazu.
Gerade in Zeiten des Umbruchs im Gesundheitswesen braucht es das Engagement und die Hilfe
aller, um die Bedürfnisse der behinderten Kinder als
schwächstem Mitglied der Gesellschaft hochzuhalten – unterstützen Sie rehaKIND!
Wir freuen uns auf Sie, Ihre Anregungen und Mitarbeit! Informationen zu unseren Broschüren, Aktionen
und Schulungen finden Sie uns auf unserer Homepage unter www.rehaKIND.com.
Die Beiräte von rehaKIND e.V.
Vorstandsbeirat Fachhandel
Uwe Hammerschmidt | Spörer
Rolf Knauseder | PhysioTEC
Klaus-Jürgen Lotz | Bundesinnungsverband für
­Orthopädie-Technik
Beirat Kostenträger
Dr. Stefanie Abram | MEDICPROOF
Ingo Doneth | MDS e.V.
Wolfgang Flemming | Techniker Krankenkasse
Dirk Görgen | DKV Deutsche Krankenversicherung
Carla Grienberger | GKV-Spitzenverband
Sabine Hilker | Techniker Krankenkasse
Birgit Hurtz | MEDICPROOF
Dr. Lothar Kern | MDK Bayern
Heike Küspert | BARMER
Klaus Mehring | BARMER
Markus Wiendl | AOK Bayern
Beirat Wissenschaft
Dr. Frank Braatz | UniversitätsKlinikum Heidelberg,
technische Orthopädie
38
Dr. Johannes Correll | Orthopädie am Marienplatz
Dr. Leonhard Döderlein | Behandlungszentrum
Aschau GmbH
Dr. Ulrich Hafkemeyer | Christophorus-Kliniken
GmbH SPZ ­Westmünsterland
Prof. Dr. Marc Kraft | Technische Universität Berlin
Fachgebiet Medizintechnik
Dr. Olaf Kraus de Camargo | McMaster University
Developmental Pediatrics
Dr. Theodor Michael | Sozialpädiatrisches Zentrum
für chronisch kranke Kinder – Charité
Prof. Dr. Franz Porzsolt | Klinische Ökonomik Universität Ulm
Prof. Dr. Eckhard Schönau | Klinikum der Universität
zu Köln Klinik und Poliklinik für Allgem. Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Dr. Oliver Semler | Klinikum der Universität zu Köln
Klinik und ­Poliklinik für Allgem. Kinderheilkunde und
Jugendmedizin
Prof. Dr. Martin Staudt | Schön Klinik Vogtareuth /
­Universität Tübingen
Prof. Dr. Dr. Hubertus von Voss | INSOPA
Prof. Dr. Thomas Wirth | Klinikum Stuttgart Olgahospital
rehaKIND e.V. Internationale Fördergemeinschaft Kinder- und Jugendrehabilitation
rehaKIND e.V. – Internationale Fördergemeinschaft
Kinder- und Jugendrehabilitation
~:^bcT]caËVTa
Netzwerkarbeit:
~CTX[]PW\TP]
5PRWcPVd]VT]<TbbT]
Qualifizierung: Leistungserbringer-Schulungskonzept:
~4X]bcTXVTaZdab1PbXbfXbbT]
~5PRWWP]ST[
~?^SXd\bSXbZdbbX^]T]
~6ad]S0dUQPdZdab
~?PcXT]cT]4[cTa]
(X]?[P]d]V
~CaTUUT]P[[TaP]STa
:X]STaaTWP1TcTX[XVcT]d]S
1Tca^UUT]T]
~ATUaTbWTa
Beiräte:
~FXbbT]bRWPUc
~<XcPaQTXcX]
8]cTa]PcX^]P[T]6aT\XT]
~IdbPci`dP[X
ZPcX^]T])
ATRWc<TSXiX]8]Z[dbX^]
?bhRW^b^iXP[T:^\_T
cT]iT]7X[Ub\XccT[825
~1TaPcd]V<XcfXaZd]V
P]6Tbd]SWTXcb6TbTci
VTQd]VETa^aS]d]VT]
~:^^_TaPcX^]\XcSTaD]X
eTabXcËcFXccT]7TaSTRZT
1D571D50
Schulungen
für Therapeuten/Ärzte/
Kostenträger u.a.
Mitglieder:
~7TabcT[[Ta
~5PRWWË]S[Ta
Qualitätskriterien
für Hilfsmittel
~ETa[PVTB^]bcXVT
~ATRWcbP]fË[cT
~2P'4X]iT[_Tab^]T]
aTWP:8=35PRWQTaPcTa
8]cTa]PcX^]P[T
5ÝaSTaVT\TX]bRWPUc
:X]STad9dVT]SaTWPQX[XcPcX^]
Forschungsprojekt
Ergebnisqualität in der
Kinderreha:
~1TSPaUbTa\Xcc[d]VbQ^VT]
4aVTQ]XbQ^VT]QTXSTa:X]
STaeTab^aVd]V
~ITXcbRWXT]T]STa
ÃQTa_aãUd]V
Kooperierende Verbände:
~5ÝaSTaVT\TX]bRWPUc
@dTabRW]Xcc[ËW\d]V
~3E5A
~:X]STa]TcifTaZTE
~@E71E<TS18E
~3XeTabTBT[QbcWX[UT
eTaTX]XVd]VT]
~3AB0B17
Berufsverbände:
~4aV^cWTaP_TdcT]
~?WhbX^cWTaP_TdcT]
~36B?9
~8]cTa]PcX^]P[TaETaV[TXRW
~8]cTaSXbiX_[X]ËaT
4X]QX]Sd]V0[[Ta
Informationsarbeit:
~aTWP:8=38]U^eTaP]bcP[
cd]VT]Uãa:^bcT]caËVTa
4[cTa]«aicTCWTaP_TdcT]
;TXbcd]VbTaQaX]VTa?ËSP
V^VT]
rehaKIND
~ETab^aVd]VbZaXcTaXT]
Interdisziplinäre Kongresse:
!$:Pa[badWT
!&D]X<ã]RWT]
!(2WPaXcÐ1Ta[X]
~<TbbT]i1
ATWPRPaTA4701
>acW^_ËSXTcTRW]XZ
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D]XCãQX]VT]
~4a[ËdcTad]VT]STbX]cTaSXb
iX_[X]ËaT]1TSPaUbTa\Xcc
[d]VbQ^VT]bX]:[X]XZT]
QTX:^bcT]caËVTa]dP
Schaufenster Kinderreha
Charité Berlin
! "7P\QdaV227
39
rehaKIND
rehaKIND e.V.
Eindeutige Positionen zur Kinderreha!
Sparen an der Kinderreha lohnt nicht
In Deutschland müssen jährlich ca. 9000 behinderte Kinder neu mit Hilfsmitteln versorgt werden. Das
hierfür benötigte Budget beträgt nur 0,17 Prozent
der gesamten Gesundheitskosten. Selbst Einsparungen in einer Größenordnung von 10 oder sogar
20 Prozent führen hier nicht zu nennenswerten Kostensenkungen. Vielmehr spart ein gut versorgtes
Kind langfristig Rehabilitationskosten – mehr
Selbstständigkeit, weniger Pflegeaufwand!
Individualität wird großgeschrieben
Immer ist es das einzelne unverwechselbare Kind,
das behandelt und versorgt werden muss. Es hat
seine spezifische eigene Behinderung und zeigt
seine ganz persönlichen Einschränkungen. Somit muss für dieses Kind das passende Hilfsmittel
gefunden werden, das durch kein anderes (etwa:
weil ein ähnliches Hilfsmittel preiswerter oder ein
gebrauchtes Hilfsmittel zur Verfügung steht) ersetzt werden kann. Unsachgemäße Anpassung von
Hilfsmitteln führt zu volkswirtschaftlich hohen Folgekosten, die leicht zu vermeiden wären!
Kinder sind unser wertvollstes Gut – alle Kinder!
Niemand hat sich ein Leben mit Behinderung selbst
gewählt, die Eltern haben sich aber für ihre Kinder
mit Handicap entschieden. Den Familien muss der
Alltag erleichtert werden durch Hilfsmittel, die dem
Ausgleich nicht vorhandener Körperfunktionen und
der Integration dienen. Frühzeitige sach- und fachgerechte Unterstützung durch die optimalen Hilfsmittel und Therapien bietet die einzige Möglichkeit,
behinderte Kinder für ein selbstbewusstes, selbstständiges Leben zu rüsten!
Hilfsmittel dürfen nicht behindern...
Gerade Kinder benötigen aufgrund ihres während
des Wachstums extrem formbaren Körpers individuell angepasste Hilfsmittel, um Fehlentwicklungen
zu vermeiden. Deshalb kann ein Wiedereinsatz von
gebrauchten Hilfsmitteln sehr fragwürdig sein. Oft
ist die Versorgung mit einem neuen Hilfsmittel wirtschaftlicher als der aufwändige Umbau eines alten
Hilfsmittels aus einem Wiedereinsatzlager – und
auch psychologisch sinnvoller: schließlich sollen
die Hilfsmittel zur Integration beitragen und nicht
eine Ausgrenzung fördern!
Kinder brauchen interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die optimale Hilfsmittelversorgung geschieht immer in Absprache mit Eltern, Therapeuten und auf
ärztliche Verordnung hin und kann niemals beliebig
ausgetauscht werden. Fallpauschalisierte Versorgungen, Kontingentkäufe und Ausschreibungen als
scheinbares Mittel der Kostendämpfung in der Kinderreha stehen im Gegensatz zur Einzigartigkeit der
Kinderversorgung!
40
Netzwerke
Netzwerke optimieren den Versorgungsprozess
und sorgen so für Versorgungs- und Ergebnisqualität. Da rehaKIND schon seit Jahren auch über die
Bedarfserhebungsbögen die Versorgung im interdisziplinären Team unter Einbeziehung aller Beteiligten der Versorgung einschließlich der Eltern und
ihrer Kinder vorantreibt, ist das Thema Netzwerke
für rehaKIND ein wichtiges Thema.
Hierzu gehören auf der einen Seite die Netzwerke,
die im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit der Versorgung dienen. Auf der anderen Seite
sind genau so von Bedeutung die übergeordneten
Netzwerke und die damit verbundene interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie sich z. B. aus Kongressen oder der Zusammenarbeit mit anderen
Verbänden ergibt.
rehaKIND unterstützt und berät Netzwerke zum
Thema Hilfsmittel. Dazu gehört die Begleitung und
Unterstützung und Entwicklung von Rahmenbedingungen und Strukturen. Insoweit versteht sich
rehaKIND als Dach, um zukünftig Netzwerken auch
eine Heimat zu geben.
Ergebnisqualität in der Kinderreha ist schnell
messbar – und zahlt sich aus !
Wenn im interdisziplinären Team gemeinsam die
Zielvereinbarungen für eine Hilfsmittelversorgung
nach den Kriterien der ICF formuliert werden, können diese jederzeit kurzfristig überprüft und ihre
konkrete Erreichung gemessen werden. Durch verantwortliche Einbeziehung aller Beteiligten ist die
Kinder-Versorgung stets auf aktuellem Stand und
ein gutes Ergebnis durch größtmögliche Zufriedenheit und Akzeptanz des Hilfsmittels erreicht.
rehaKIND e.V. steht hier für die weitere Entwicklung der Ergebnisqualitätsforschung, für die enge
Anbindung der ICF und für die Verbreitung dieses
Wissens zur höheren Ergebnisqualität. Dazu gehört
auch die permanente Schulung aller Beteiligten im
Gesundheitswesen, sowie die Verbreitung dieses
Wissens in der Fachöffentlichkeit.
Um die Messbarkeit der Ergebnisqualität darzustellen, hat rehaKIND e.V. gemeinsam mit der Techniker
Krankenkasse eine Studie gemeinsam mit der Universität Osnabrück in Auftrag gegeben. In der Studie wird der „Kindervertrag“ der TK, der die Bedarfsermittlungsbögen von rehaKIND zugrunde legt,
untersucht, um die Messbarkeit nachzuweisen.
Versorgungsqualität
Um die Ergebnisqualität sicherzustellen, muss eine
hohe Versorgungsqualität erhalten bleiben oder
sogar gesteigert werden. Der überall im Gesundheitsmarkt herrschende Kostendruck darf nicht
dazu führen, dass die Versorgungsqualität auf der
Strecke bleibt. Wichtig ist, dass die Versorgung von
Inklusion
Für rehaKIND ist Inklusion mehr und anders als
Integration; es ist damit nicht getan, behinderte
Menschen in eine vermeintlich „normale Umwelt“
zu integrieren und ebenso wenig ist es mit abgesenkten Bordsteinen, Einstiegshilfen u.a. Barrierefreiaktionen getan. Auch Deutschland ist der UNKonvention über die Rechte von Menschen mit
Behinderung beigetreten, nun ist es an der Zeit für
die Umsetzung.
Im Rahmen der Inklusion sind für den Bereich der
Kinderrehabilitation insbesondere die Schulen betroffen. Mit dem inklusiven Unterricht behinderter
Kinder in Regelschuleinrichtungen wird der Anspruch auf Teilhabe und Inklusion umgesetzt. Im
Rahmen der Hilfsmittelversorgung tauchen viele
ungeklärte Fragen bei Eltern, Therapeuten, Pädagogen, Herstellern und Fachhändlern auf. Insbesondere die Regelschullehrer werden vor gänzlich
neue Aufgaben bei der Betreuung hilfsbedürftiger
Kinder gestellt. Dies betrifft natürlich auch die Hilfsmittel der Kinder. Um dem Ziel der Inklusion gerecht
zu werden, werden den Pädagogen neben ihrem eigentlichen Bildungsauftrag auch weitere Qualifikationen und Kenntnisse abverlangt werden müssen.
Hierzu ist das Wissen und die Erfahrungen der Therapeuten, Ärzte, Hersteller und des Fachhandels
gefragt, um die Pädagogen gerade in den Regelschulen im Bereich der Krankheitsbilder und der
damit im Zusammenhang stehenden Hilfsmittel zu
schulen. Einfache, leichter handhabbare Hilfsmittel, ein Ansprechpartner für Notfälle, Schulung im
Gebrauch der Hilfsmittel, leicht verständliche Anleitungen zur Benutzung und regelmäßige Prüfintervalle sind nach Erfahrung von rehaKIND nur einige
Wünsche der Pädagogen. Diesen Bedarf können
die Hersteller und der Fachhandel mit Schulungen
und Informationen vor Ort abdecken.
rehaKIND möchte mit seinen Mitgliedern und Beiräten zukünftig solche „Schulungsmodule“ entwickeln, um Hilfestellung zu geben, da sich so einerseits Märkte verändern und andererseits auch
langfristig neue Kontakte aufbauen können.
Gerade bei der Finanzierung der Hilfsmittel sind sicherlich Fragen der Zuständigkeit und der Finanzierung an sich zum Teil ungeklärt:
• Wie wird das einzelne Kind bei der Versorgung mit
Hilfsmitteln vor Ort ausgestattet werden?
• Wer ist für die Hilfsmittelversorgungen zuständig,
die nicht medizinisch, aber im Rahmen des Inklusionsanspruchs notwendig werden?
• Woher kommen die Mittel für die notwendige Barrierefreiheit der Regelschulen, die die Inklusion im
täglichen Leben umsetzen müssen.
Viele Fragen im Zusammenhang mit der Inklusion
stehen aber immer unter dem Druck der knappen
Haushaltsmittel, gerade bei den verschiedenen
Sozialleistungsträgern. Dabei muss jedoch immer
daran gedacht werden, dass unter den Begriff der
Inklusion nicht die individuell erforderliche Hilfsmittelversorgung zurückbleibt. Nach wie vor hat jedes
einzelne Kind seinen individuellen Hilfsmittelanspruch. Ohne seine individuelle Versorgung kann
der einzelne Inklusionsanspruch nicht leben.
Wiedereinsatz
rehaKIND hat eine Meinung zum Wiedereinsatz,
nämlich ein eindeutiges ja, aber…
In bestimmten Versorgungsbereichen und bei bestimmten Produkten kommt sicherlich ein Wiedereinsatz in Betracht. Dabei muss jedoch immer der
individuelle Hilfsmittelanspruch und damit auch die
Individualität des Kindes gewahrt bleiben. Aussagen, wie „das Kind wächst noch rein“, um einen
günstigeren Wiedereinsatz statt einer Neuversorgung zu begründen, sind unter keinem Gesichtspunkt zu rechtfertigen.
Um einen Wiedereinsatz sicher zu gewährleisten,
muss die Geschichte des Produkts bekannt sein.
Nur so lässt sich nachvollziehen, ob ein sicherer
und funktionstauglicher Wiedereinsatz möglich ist.
Die Bedingungen für einen Wiedereinsatz müssen
daher klar definiert werden. rehaKIND wird hierzu
Bedingungen formulieren.
Privatzahlermarkt, Aufzahlungen und ähnliches
Grundsätzlich sind Aufzahlungen oder private Eigenanteile zu akzeptieren, wenn nunmehr sichergestellt ist, dass die grundsätzliche im Einzelfall
erforderliche Hilfsmittelversorgung durch den zuständigen Kostenträger sichergestellt ist. Eigenanteile und Aufzahlungen sind daher besonders ein
Thema, wenn über die Leistung des Kostenträgers
hinaus eine höherwertige Versorgung gewünscht
wird.
Neben diesen als Aufzahlung bekannten privaten
Anteilen finden sich auch noch die sogenannten
Eigenanteile, die z. B. für orthopädische Schuhe,
Therapieräder oder für Autositze geltend gemacht
werden. Hierbei handelt es sich immer um Produkte, die ohne die behindertengerechte Ausstattung auch sonst zur täglichen Lebensführung
angeschafft würden. Hierfür liegt seit Jahren eine
Empfehlungsliste der früheren Spitzenverbände der
Krankenkassen vor, die nach Auffassung von rehaKIND jedoch nicht unbedingt der tatsächlichen Lebensrealität der Kinder und deren Eltern entspricht.
Da es sich hierbei um keine gesetzlichen Vorgaben,
sondern eine reine Empfehlungsliste der früheren
Spitzenverbände handelt, wird rehaKIND eine Empfehlungsliste für diese Eigenanteile erarbeiten, die
sich an den tatsächlichen aktuellen typischen Gegebenheiten orientieren wird.
rehaKIND
Kindern mit Hilfsmitteln auch wesentlicher Teil der
Ausbildung und der Fort- und Weiterbildung wird,
um eine hohe Versorgungsqualität zu erhalten und
auch zukünftig Innovationen zu haben, die der Versorgungsqualität und damit dem einzelnen Kind
dienen.
41
rehaKIND
Alle
rehaKIND - Fördermitglieder
www.acto-hamburg.de
www.egrohweb.de
www.medigroba.de
www.korn-frankenberg.de
www.ato-form.com
www.mediteam.de
www.gehrmeyer.com
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