Jahresbericht 2013 des Landkreises und des Landratsamtes Neu-Ulm

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Jahresbericht 2013 des Landkreises und des Landratsamtes Neu-Ulm
Landkreis Neu-Ulm
Bildungsregion
2013
Jahresbericht des Landkreises
und des Landratsamtes Neu-Ulm
Jahresbericht 2013
1
Impressum
Herausgeber:
Landratsamt Neu-Ulm
Kantstraße 8
89231 Neu-Ulm
Telefon 07 31 / 70 40 - 0
Telefax 07 31 / 70 40 - 665
[email protected]
Zusammenstellung:
Fachbereiche und Stabsstellen
des Landratsamtes
Texterfassung:
Martina Plaschke
Konzeption und Redaktion:
Brigitte Hollmer
Jürgen Bigelmayr
Druck:
Datadruck, Nersingen
Bildnachweis Text:
Bayer. Landtag, Rolf Poss
Bayer. Staatskanzlei
Bayer. Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Bayer. Staatsministerium der Justiz
Bayer. Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie
Veronika Bürzle
DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH, Leander Matzek
Fotolia
Gemeinde Prad
Jugendkapelle Elchingen
Kliniken der Kreisspitalstiftung Weißenhorn
Kloster Roggenburg, Christian Fischer
Kommunale AGENDA21 Weißenhorn, Arbeitsgruppe Mobilität/Stadtentwicklung, Bernhard Jüstel
KreisChor Iller-Roth-Günz-Sängerkreis
Landratsamt Neu-Ulm
new-facts, Ralf Zwiebler
new-facts, Thomas Pöppel
Pixabay
Bildnachweis Titelblatt:
Fotolia
Landratsamt Neu-Ulm
Stand:
Dezember 2013
2013
Jahresbericht
des Landkreises Neu-Ulm und
des Landratsamtes Neu-Ulm
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Landrat Erich Josef Geßner
6
Vorwort Roland Bürzle, Stellvertreter des Landrats
8
Kommunales
10
Staatliche Ehrungen
16
Partnerschaften
24
Kreisentwicklung - „Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm“
27
Klimaschutz
31
Kreisfinanzen
33
Verkehr/ÖPNV
38
Kreisstraßen
42
Wirtschaft
45
Bauen
47
Bildung
54
Kultur- und Sportförderung
57
Bildungszentrum Kloster Roggenburg
58
Jugend und Familie
66
Behindertenbelange
74
Bürgerstiftung
76
Asylbewerber im Landkreis Neu-Ulm
77
Soziales
80
Jobcenter
83
Freiwilligenagentur
87
Integration
91
Gleichstellung
92
Öffentliche Sicherheit und Ordnung
95
Kliniken der Kreisspitalstiftung Weißenhorn
96
Stiftungsklinik Weißenhorn
98
Illertalklinik Illertissen
99
Donauklinik Neu-Ulm
100
Öffentlicher Gesundheitsdienst
102
Naturschutz und Landschaftsplanung
107
Abfallwirtschaft
109
Tourismus und Freizeit
111
Kunst und Kultur
115
Kulturelle Veranstaltungen
118
Statistikteil
123
Jahresbericht 2013
5
Vorwort des Landrats
rege Aktivitäten an den Tag. Als Bauherr beauftragten und begleiteten wir die Sanierung und Erweiterung
der FOS/BOS Neu-Ulm, der Realschule Weißenhorn,
der Realschule Vöhringen und des Illertal-Gymnasiums
in Vöhringen-Illerzell. Insgesamt tätigte der Landkreis
Neu-Ulm im Jahr 2013 Bildungsausgaben in Höhe von
30,9 Millionen Euro.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Time to say goodbye“, sangen Sarah Brightman und
Andrea Bocelli 1996 zum Abschied von Henry Maske
aus dem aktiven Boxsport. Auch ich kann diese Abschiedsmelodie demnächst anstimmen, wenn ich auch
kein Boxer bin, denn am 30.04.2014 endet mein Berufsleben. Am Morgen danach beginnt nach 42 Jahren
als berufsmäßiger Kommunalpolitiker, davon 18 Jahre als Landrat, mein Ruhestand, und mein Nachfolger
Thorsten Freudenberger, dem ich an dieser Stelle herzlich zu seiner Wahl gratuliere, übernimmt die Amtsgeschäfte. Dementsprechend ist dies mein letztes Vorwort
für einen Jahresbericht des Landkreises Neu-Ulm. 2013
war indes kein Jahr zum Ausklingenlassen, sondern wieder ereignisreich und arbeitsam.
Der Höhepunkt des Jahres war zweifellos die Wiederinbetriebnahme des Personenzugverkehrs auf der Bahnstrecke Senden - Weißenhorn nach 47 Jahren. Am
14.12.2013 fanden die Jungfernfahrt des „Bähnles“ und
die Eröffnungsfeier am Bahnhof in Weißenhorn statt. Am
Tag darauf trat das neue Zug/Bus-Konzept des Landkreises in Kraft. Eineinhalb Jahrzehnte hat der Landkreis
mit seinen Partnern auf diesen Tag X hingearbeitet. Das
Ziel erreicht zu haben war einer der glücklichsten Momente in meiner seit 1996 währenden Amtszeit als Landrat des Landkreises Neu-Ulm. Daran ändert auch nichts,
dass wir in den ersten Betriebswochen nicht von einigen
„Kinderkrankheiten“ insbesondere im Schulbusverkehr
verschont geblieben sind.
Große Anstrengungen haben wir - wie bereits in den Vorjahren - auch heuer wieder in der Bildungspolitik unternommen. Am 19.04.2013 kam Bayerns Kultusminister
Dr. Ludwig Spaenle extra zu uns ins Landratsamt, um
den Landkreis Neu-Ulm als erste Gebietskörperschaft im
Freistaat mit dem Gütesiegel „Bildungsregion in Bayern“
zu zertifizieren. Er honorierte damit unser intensives Engagement auf diesem Gebiet, dessen Anfänge bereits im
Jahr 2009 liegen. Im Schulbau legten wir einmal mehr
6
Jahresbericht 2013
In kultureller Hinsicht war die Einweihung der generalsanierten Klosteranlage Roggenburg am 07.09.2013 das
herausragende Ereignis. Nach fünf Jahren aufwändiger
und akkurater Arbeit von Architekten, Restauratoren und
allerlei Handwerkern entfaltet der Sakralbau aus dem
18. Jahrhundert wieder seine ganze gloriose Aura. Bislang steuerte der Landkreis 560.000 Euro zu den Gesamtkosten von 18,6 Millionen Euro bei. Für das Klostermuseum, dessen Träger der Landkreis ist, konnten wir zwei
wertvolle Ölskizzen von Fresken aus der Klosterkirche erwerben. Insgesamt sind nun die Entwurfsbilder von drei
der vier Deckengemälde im Besitz des Klostermuseums.
Das Bildungszentrum wartete im vergangenen Jahr mit
1.354 Veranstaltungen auf, an denen 66.519 Besucher
teilnahmen. Es behauptete sich damit auf hohem Niveau sowohl was die Quantität als auch die Qualität angeht. Gekrönt wurde das Roggenburger Jahr durch eine hochrangige Auszeichnung für Direktor Pater Roman Löschinger.
Am 22. März würdigte Bayerns Umweltminister Dr. Marcel
Huber das Bildungszentrum Roggenburg als „Umweltkompetenzzentrum ersten Ranges“ und überreichte dessen
Leiter die Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt, im Rang vergleichbar dem Bundesverdienstkreuz am Bande, so Dr. Marcel Huber.
2013 haben wir auch damit begonnen, unser integriertes
Energie- und Klimaschutzkonzept, das der Kreistag am
14.12.2012 verabschiedet hat, umzusetzen. Zum Beispiel
veranstaltete der Landkreis am 09.11.2013 in Weißenhorn einen Energiespartag in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Günzburg/Neu-Ulm und der Regionalen Energieagentur. Unter der Energiewende sollen die
Beteiligten und Betroffenen in unserem Landkreis möglichst nicht leiden. Insbesondere gilt es, die Leistungsund Innovationskraft und die Arbeitsplätze in unserer heimischen Wirtschaft zu erhalten. Ökologie und Ökonomie
sind, das ist meine feste Überzeugung, miteinander vereinbar; geschickt angestellt, bestärken sie sich sogar gegenseitig.
Die Wirtschaft in unserem Landkreis florierte auch im
Jahr 2013. Den meisten heimischen Unternehmen ging
es gut, mitunter sogar sehr gut. Die Arbeitslosenquote im
Landkreis Neu-Ulm lag im Dezember 2013 mit 3,1 Prozent nahe dem Wert, ab dem die Wirtschaftswissenschaft
von Vollbeschäftigung spricht. Unser Landkreis verfügt
Vorwort des Landrats
über vorzügliche Standortfaktoren: Die hervorragende Infrastruktur, die günstige Lage zwischen den Metropolregionen Stuttgart und München sowie die ausgezeichnete
Bildungslandschaft bieten ansässigen Unternehmen gute
Wettbewerbsbedingungen und sind überzeugende Argumente für in- und ausländische Investoren.
Großartig entwickelt haben sich in den letzten Jahren die
drei Kliniken der Kreisspitalstiftung in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertissen. Seit 2010 arbeitet der Klinikverbund
defizitfrei. Ihr wirtschaftlicher Betrieb ist dabei - und das
ist für mich unabdingbar - ohne Abstriche bei der medizinischen und pflegerischen Qualität erreicht worden.
Baulich und technisch wurden und werden alle drei Kliniken auf den modernsten Stand gebracht. Im Jahr 2013
lag das Hauptaugenmerk auf den Bauarbeiten zur Erweiterung und Modernisierung der Donauklinik in Neu-Ulm.
2014 wird das Bauprojekt fertig gestellt und eingeweiht.
Die Stiftungsklinik Weißenhorn bekam ein zweites Katheterlabor für Herz- und Gefäßbehandlungen.
Als erste Gebietskörperschaft aus dem Zweckverband
für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung DonauIller hat unser Landkreis am 05.05.2013 eine Kreiseinsatzzentrale in Betrieb genommen. Die KEZ wurde in der
Hauptfeuerwache in Neu-Ulm eingerichtet.
Das Kreisthema, das in der Öffentlichkeit im vergangenen
Jahr wahrscheinlich am meisten Aufmerksamkeit erregte,
war der Flüchtlingsstrom, der sich seit Monaten auch
nach Deutschland ergießt und vor unserem Landkreis
nicht Halt gemacht hat. Neben den 62 Asylsuchenden,
die in der staatlichen Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Schwaben in Neu-Ulm untergebracht sind,
mietete der Landkreis bis Jahresende 2013 Wohnraum
für 209 weitere Menschen an, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Dabei stießen meine Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter immer wieder auf teils massive Widerstände
und Vorbehalte aus der Bevölkerung. Bei der vielen Freude, die mir das Jahr 2013 bereitet hat, hat mich dieser
Umstand traurig gestimmt. Es gab und gibt aber im Landkreis auch gelebten Humanismus, praktizierte Solidarität
und große Hilfsbereitschaft. Ich sage allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Bürgerinnen und Bürgern
sowie Institutionen ein von Herzen kommendes „Vergelt’s
Gott“, die sich der Flüchtlinge aus Pakistan, Syrien, Afghanistan oder aus dem Irak - um nur einige Brennpunkte
zu nennen - angenommen haben.
vertreter, Roland Bürzle, und meinen weiteren Stellvertretern, Dieter Wegerer und Herbert Pressl. Unsere Zusammenarbeit war stets von gegenseitiger Achtung und
Wertschätzung bestimmt. Kollege Roland Bürzle war naturgemäß stärker gefordert. Nichts war ihm zu viel. Ich
darf ihm deshalb Dank und Anerkennung für sein beispielhaftes Engagement und seine Loyalität sagen. Ich
danke den Mitgliedern des Kreistages, die einmal mehr
verantwortungsbewusst an der Weiterentwicklung unseres Landkreises gearbeitet haben, sowie den Vertreterinnen und Vertretern unserer Städte, Märkte und Gemeinden, mit denen wir in gewohnt partnerschaftlicher
Manier zusammengearbeitet haben. Ebenso danke ich
allen Behörden für das gute Miteinander.
Mein herzlicher Dank gilt zudem meinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Landratsamt, den Ärzten, den Pflegekräften und dem gesamten Personal unserer Kreiskliniken
und anderen Kreiseinrichtungen für ihre engagierte Arbeit. Danke sage ich auch den Kirchen und allen Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, allen Vereinen und Organisationen, die sich mit vielen haupt- und ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern dafür einsetzen, dass unser
Landkreis als liebens- und lebenswert empfunden wird.
Dankeschön sage ich ferner allen Unternehmen und ihren Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit zum Erfolg unseres
Landkreises beigetragen haben, sowie den Vertretern
der Medien, die über das Geschehen in unserem Landkreis weitgehend seriös und fair berichtet haben.
Danken möchte ich im Allgemeinen allen Bürgerinnen
und Bürgern, besonders jenen, die sich während meiner
Amtszeit für das Gemeinwohl im Landkreis Neu-Ulm eingesetzt haben. Besonderen Dank schulde ich allen Wählerinnen und Wählern, die mir in meinen 18 Jahren als
Landrat und zuvor in meinen 24 Jahren als Bürgermeister
ihr Vertrauen geschenkt und mich in meiner Arbeit unterstützt haben. Ich bin gerne Ihr Landrat gewesen und
bin es noch ebenso gerne bis 30.04.2014. Ich hoffe, Sie
behalten mich in guter Erinnerung und wir werden uns in
der Zukunft das eine oder andere Mal wieder begegnen.
Bleiben bzw. werden Sie gesund, aktiv und glücklich!
Ich wünsche Ihnen viel Freude und neue Erkenntnisse
beim Lesen dieses Jahresberichts - des letzten, den ich
als Ihr Landrat Ihnen vorlegen darf - und bin
mit herzlichen Grüßen
All das Erwähnte und noch einiges mehr, das im vergangenen Jahr erreicht wurde, haben wir der gemeinsamen Anstrengung und dem vertrauensvollen Zusammenwirken aller Beteiligten zu verdanken. Mein herzlicher
Dank gilt daher allen, die sich für unseren Landkreis
eingesetzt haben. Besonders danke ich meinem Stell-
Erich Josef Geßner
Landrat
Jahresbericht 2013
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Vorwort Roland Bürzle, Stellvertreter des Landrats
Sie kennzeichnet ihn auch im Umgang mit seinen Mitarbeitern und seinen kommunalpolitischen Kolleginnen
und Kollegen, gleich welcher Partei oder Wählergruppe
sie angehören. Dies, gepaart mit seiner Diskussionskultur, seiner Toleranz, seiner Ausgleichsfähigkeit und nicht
zuletzt damit, dass er stets perfekt vorbereitet ist, führte
zu seiner unangefochtenen Stellung im Kreistag. Dabei
ist er kein Einzelkämpfer, sondern der geborene Mannschaftsspieler. Er hat Augen und Ohren offen, schaut
weit über den Tellerrand oder den Kirchturm hinaus und
bringt so ausgewogene Vorschläge auf den Tisch.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Landkreis Neu-Ulm steht vor einem Epochenwechsel. Der Ihnen vorliegende Jahresbericht 2013 ist der
letzte in der Ära von Landrat Erich Josef Geßner. Nach
drei kompletten Wahlperioden als Landrat, also exakt
18 Jahren, tritt er am 30.04.2014 in den Ruhestand. Sein ganzes politisches Leben hindurch hat
Erich Josef Geßner dem Landkreis Neu-Ulm gedient.
1972 zog er als 27-jähriger Neuling in den Kreistag des
neu gebildeten Landkreises Neu-Ulm ein. Schon zwei
Jahre danach entschied sich die CSU-Kreistagsfraktion
für ihn als Vorsitzenden. Geßner blieb es bis 1984, als
er zum Stellvertreter des Landrats gewählt wurde. 1996
beriefen ihn die Bürgerinnen und Bürger zum Nachfolger von Landrat Franz Josef Schick. Die 42-jährige
berufsmäßige Tätigkeit unseres Landrats in der Kommunalpolitik ist eine persönliche, aber auch eine kommunalpolitische Erfolgsgeschichte, wie sie nur äußerst
selten geschrieben wird. Landrat Erich Josef Geßner ist
mit Sicherheit einer der kommunalpolitisch erfahrensten
Landräte in ganz Bayern.
Ich habe Erich Josef Geßner vor mehr als 30 Jahren als
Nachbarbürgermeister kennen und schätzen gelernt. Er
war damals Rathauschef in Vöhringen, ich in Bellenberg.
Konsequent in der Sache, fair im Umgang, eloquent,
prinzipien- und glaubensfest - so war er, so ist er. Entschlussfreude, Verantwortungsbereitschaft, Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft, Führungsstärke, Ideenreichtum
und strategisches Denken sind seine Haupteigenschaften, die ich von Anfang an erlebt habe und die ihn bis
heute auszeichnen. Diese Mischung verschaffte ihm in
all seinen Jahren und Jahrzehnten das Vertrauen der
überwiegenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger.
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Jahresbericht 2013
„Bildung und Betreuung“ standen am Anfang der Herausforderungen für den jungen Bürgermeister in Altenstadt, wo er den Neubau eines Kindergartens anpackte. Dieses Thema ließ ihn auch in Vöhringen nicht los,
wo er den Neubau zweier Kindergärten betrieb und die
Weichen für einen dritten Kindergarten stellte. Beharrlich kämpfte Geßner für den Neubau eines Gymnasiums
in Vöhringen, das schließlich - gemäß seinem Kompromissvorschlag - in Illerzell entstand, dem Stadtteil von
Vöhringen, der Senden am nächsten liegt.
Der Landkreis Neu-Ulm als „Bildungsregion“ war das große Ziel, das er sich für seine letzte Amtsperiode gesetzt
hat. Er hat es grandios erreicht: Am 19.04.2013 zertifizierte der bayerische Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
den Landkreis Neu-Ulm als erste Gebietskörperschaft im
Freistaat zur „Bildungsregion in Bayern“. Für Erich Josef
Geßner ist die Bildung der Schlüssel für eine gute Zukunft - nicht nur für den Landkreis, sondern auch für den
einzelnen Bürger. Damit liegt er absolut richtig. Die Baumaßnahmen an vielen kreiseigenen Schulgebäuden und
die zahlreichen Projekte, die bereits aus der „Bildungsregion“ hervorgegangen sind, sind eindrucksvolle Belege
für die Schaffung und die Sicherung qualitätsvoller Rahmenbedingungen für Lernen und Lehren.
Meilensteine hat Landrat Erich Josef Geßner auch bei
der Wirtschaftsförderung gesetzt. Neben der „Innovationsregion Ulm - Spitze im Süden oder die clevere Alternative“ (neue Bezeichnung), die er zur regionalen,
nationalen und internationalen Vermarktung unseres
Wirtschaftsraumes mitinitiiert hat, und der professionellen Wirtschaftsförderung im Landratsamt ist die Technologiefabrik mit dem Gründerzentrum, für deren Erhalt er
kraftvoll gekämpft hat, herauszuheben.
Erich Josef Geßners erstes Projekt als Landrat war die
Verwaltungsreform. Das Landratsamt sollte dem Bürger
nicht mehr als Behörde alten Schlages, sondern als effizientes und modernes Dienstleistungsunternehmen begegnen, für das der Bürger ein Partner und nicht Bittsteller ist. Die Verwaltungsreform bewährte sich schon bei
Vorwort Roland Bürzle, Stellvertreter des Landrats
der Standortentscheidung von EvoBus für Neu-Ulm. In
zwei Monaten und zehn Tagen wurde eine immissionsschutzrechtlich anspruchsvolle Lackieranlage genehmigt, was damals ein Rekord nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland war.
Ein Schwerpunkt von Erich Josef Geßners Arbeit war
und ist bis zuletzt der Umweltschutz. Auf allen Kreisschulen und -kliniken und auf der früheren Kreisdeponie in Neu-Ulm/Pfuhl ließ er Photovoltaikanlagen
installieren. Mehrere kreiseigene Liegenschaften wurden energetisch saniert, das generalsanierte Hauptgebäude und die beiden Erweiterungstrakte der FOS/
BOS Neu-Ulm erfüllen sogar den Passivhausstandard. Für die Gebäude des Landkreises in ihrer Gesamtheit wurde ein Energiesparcontracting abgeschlossen. Das Müllkraftwerk in Weißenhorn speist
Ökostrom in das öffentliche Netz, die Abwärme zu
nutzen ist hingegen - trotz intensiver Bemühungen noch nicht gelungen. Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept des Landkreises zeigt auf, wie alle
Verbraucher zwischen Elchingen und Kellmünz bis zum
Jahr 2030 große Mengen an Energie einsparen und effizienter einsetzen und damit gleichzeitig den Ausstoß
des Treibhausgases Kohlendioxid drastisch verringern
können. Ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz ist auch der Ausbau des ÖPNV in der Region. Ein
entscheidender Schritt gelang - dank der Initiative und
des Einsatzes unseres Landrats - mit der Reaktivierung
der Bahnstrecke von Senden nach Weißenhorn für den
Personenverkehr.
Ein Meisterstück vollbrachte Landrat Erich Josef Geßner
auch mit der Klinikreform. Er hatte mehrfach den richtigen Riecher: Bei der Auswahl des Fachberaters; bei
der Auswahl und bei der Platzierung der medizinischen
Schwerpunkte; bei der Grundsatzentscheidung, dass
nicht mehr Sanierung vor Neubau, sondern Neubau vor
Sanierung geht. Er hatte auch den richtigen Riecher, als
er für 2010 das Ende des Verlustausgleiches durch den
Landkreis in Aussicht stellte. Wie er prophezeit hatte, so
kam es. Seither arbeiten die drei Kliniken der Kreisspitalstiftung defizitfrei.
Als Vorsitzender des „Vereins der Freunde des Klosters
Roggenburg“ und als Vorsitzender des Trägerverbundes
des Zentrums für Familie, Umwelt und Kultur beim Kloster Roggenburg hat Erich Josef Geßner einen maßgeblichen Anteil am Entstehen und am Erfolg des Bildungszentrums. Roggenburg hat heute einen ausgezeichneten
Ruf, der weit über den Landkreis und Schwaben, ja
Bayern hinausgeht. Diesem Ort der geistigen und geistlichen Inspiration und Kraftspende haben sich unser
Landrat und seine Gattin mit ihrer „Prämonstratenser-
stiftung Roggenburg“ besonders verschrieben. Die Stiftung des Ehepaars Wilhelmine und Erich Josef Geßner
fördert den Orden und das Kloster, seine Einrichtungen,
Projekte und Maßnahmen. Auch als Pensionär will sich
Erich Josef Geßner weiter für das 1982 aus 180-jährigem Dornröschenschlaf erweckte ehemalige Reichsstift
engagieren. Diese Ankündigung ist eine sehr gute Nachricht, nicht nur für Roggenburg, sondern für den ganzen
Landkreis.
Ich bin mir sicher, dass es Dir, lieber Erich, als Pensionär bestimmt nicht langweilig werden wird. Ich wünsche
Dir aber etwas mehr Ruhe und Erholung, als Du Dir in
den letzten 18 Jahren gegönnt hast. Bleibe gesund und
munter und Deinem Landkreis als Ratgeber und Gönner
erhalten. Persönlich und im Namen Deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Mitstreiter auf allen Ebenen
Deines Wirkens sage ich Dir von Herzen „Vergelt’s Gott“
für das viele Gute, das Du für uns, die Bürgerinnen und
Bürger des Landkreises Neu-Ulm, in all den Jahren und
Jahrzehnten getan hast. Eines steht für mich außer Frage: Dein Werk und Deine Persönlichkeit werden noch
lange in die Zukunft leuchten und auch das Leben der
nachgeborenen Generationen erhellen.
Zum Schluss möchte ich noch zwei Zahlen nennen, die
Erich Josef Geßners Leistungen als Landrat eindrücklich zusammenfassen: Anfang 1997, dem Jahr, in dem
Landrat Geßner seinen ersten Haushalt vorlegte, lag
die Pro-Kopf-Verschuldung des Landkreises Neu-Ulm
bei umgerechnet 617 Euro. Anfang 2014, als Landrat
Geßner seinen letzten Etatentwurf vorgelegt hat, hatte
sich diese Größe auf 133 Euro verringert. Innerhalb von
17 Jahren baute Erich Josef Geßner also die Schulden
pro Einwohner des Landkreises um annähernd 78 Prozent ab! Ein geradezu sensationeller Wert, noch dazu,
wenn man bedenkt, dass die Schlagkraft der Kreisverwaltung und der Kreiseinrichtungen nicht gelitten hat und die
Investitionstätigkeit keineswegs vernachlässigt worden ist.
Wer ein solches Werk und darüber hinaus ein geordnetes Haus (Landratsamt) übergibt wie Du, der darf sich
ruhigen Gewissens und mit großer Zufriedenheit auf sein
„Altenteil“ zurückziehen. Mehr als Du für „Deinen“ Landkreis Neu-Ulm getan hast, kann man nicht tun. Genieße
in dieser Gewissheit Deinen Lebensherbst! Ad multos
annos, mein lieber Freund und Weggefährte!
Dein
Roland Bürzle
Jahresbericht 2013
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Kommunales
Aus dem Kreistag
Sitzungsdienst, Elke Fischbach
Die Mitglieder des Kreistags und seiner Ausschüsse
haben im Jahr 2013 in vier Kreistags- und 36 Ausschusssitzungen 335 Tagesordnungspunkte aus den verschiedensten Aufgabengebieten des Landkreises behandelt.
Beispielhaft seien hier folgende Themen genannt:
In teils gemeinsamen Sitzungen haben der Bau- und
Planungsausschuss sowie der Schul-, Kultur-, Sport- und
Stiftungsausschuss über das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit der Generalsanierung und Erweiterung
des Lessing-Gymnasiums in Neu-Ulm, über Maßnahmen im Rahmen der Erweiterung der Inge-Aicher-Scholl
Realschule in Pfuhl und über die Neuaufstellung der
Archäologischen Sammlung des Landkreises entschieden. Im Bau- und Planungsausschuss standen daneben
Beschlüsse über die Farb- und Materialkonzepte im
Zuge der Generalsanierung der Städtischen Realschule
Weißenhorn sowie des Illertal-Gymnasiums Illerzell an.
Der Schul-, Kultur-, Sport- und Stiftungsausschuss war
neben haushaltsrechtlichen Fragen, der Vergabe von
Denkmalfördermitteln und Zuschüssen zur Vereinsförderung auch mit der Vorberatung über die Gewährung
eines Zuschusses zur Sanierung der Außenanlagen des
Klosters Roggenburg befasst. Er stimmte außerdem der
Schaffung einer neuen Stelle für Museumspädagogik an
den Kreismuseen zu.
Im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss erfolgten letzte
Maßnahmen im Zusammenhang mit der Reaktivierung
der Bahnstrecke Senden-Weißenhorn, wie etwa die
Vorstellung des Betriebskonzepts der neuen Bahnlinie
Ulm-Weißenhorn durch die DB ZugBus Regionalverkehr
Alb-Bodensee GmbH (RAB). Ferner wurde im Ausschuss
über das Regio-S-Bahn-Konzept des Regionalverbandes Donau-Iller und über den aktuellen Stand der Überarbeitung und Fortschreibung des Nahverkehrsplans des
Landkreises berichtet. Auch die weitere Vorgehensweise
des Landkreises beim Neubau einer zusätzlichen Autobahnanschlussstelle zwischen Bellenberg und Illertissen
war Gegenstand der Beratungen der Ausschussmitglieder.
Der Umwelt- und Werkausschuss beschloss erste Projekte zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes
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Jahresbericht 2013
des Landkreises Neu-Ulm. Er setzte sich ferner mit den
Planungen für ein Entsorgungs- und Wertstoffzentrum
am Müllkraftwerk Weißenhorn auseinander und änderte
die Gebührensatzung für die öffentliche Abfallentsorgung sowie die Rechtsverordnung des Landkreises zur
Übertragung einzelner Aufgaben der Abfallentsorgung
an kreisangehörige Gemeinden. Außerdem ließ er sich
über die Durchführung der Emissionsmessungen 2013
und die geplante Erstellung von Leitlinien zur Sammlung
von Altkleidern berichten.
Der Jugendhilfeausschuss befasste sich mit dem Jahresbericht der Psychologischen Beratungsstelle, dem Arbeitsbericht des Kreisjugendrings und einem Bericht über
die Jugendpflege und die offene Jugendarbeit im Landkreis Neu-Ulm. Daneben erstellte er eine Vorschlagsliste
für die Jugendschöffen für den Zeitraum Januar 2014
bis Dezember 2018 und beschloss die Teilnahme am
Programm zur staatlichen Förderung der strukturellen
Weiterentwicklung kommunaler Familienbildung und von
Familienstützpunkten.
Der Ausschuss für Soziales und Senioren war u. a. vorberatend mit der Förderung des Frauenhauses für das
Jahr 2014 und der Entscheidung über den Antrag des
Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V. auf Gewährung eines freiwilligen Investitionskostenzuschusses
tätig.
Der Krankenhausausschuss war neben haushaltsrechtlichen Angelegenheiten der Kreisspitalstiftung
Weißenhorn mit der Entscheidung über den Bau
eines Parkhauses auf dem Gelände des Edwin-ScharffTagungszentrums in Kooperation mit der Stadt Neu-Ulm
befasst. Er beschloss außerdem die Etablierung einer
gynäkologischen und geburtshilflichen Hauptabteilung
an der Donauklinik Neu-Ulm.
Der Kreistag nahm verschiedene Umbesetzungen von
Ausschüssen vor. Er beschäftigte sich intensiv mit dem
Thema „Bezahlbarer Wohnraum bzw. sozialer Wohnungsbau im Landkreis Neu-Ulm“, sprach sich für die
Wiedereinführung des Altkennzeichens ILL im Landkreis
Neu-Ulm aus und stimmte dem aktualisierten Zug-/BusKonzept samt Kostentragung durch den Landkreis zu.
Kommunales
Gedenken an den verstorbenen Kreisrat Franz Wegele
Die Mitglieder des Kreistages gedachten des am
24.05.2013 verstorbenen Kreisrats Franz Wegele. Franz
Wegele gehörte dem Kreistag seit 2008 an. Von 1998
bis 2012 war Franz Wegele Bürgermeister der Gemeinde
Holzheim, für die er schon zuvor als Gemeinderatsmitglied sowie als zweiter und dritter Bürgermeister tätig war.
Landrat Erich Josef Geßner würdigte die über dreieinhalb
Jahrzehnte währende politische Arbeit von Franz Wegele
in der Sitzung des Kreistages am 21.06.2013.
Peter Noll und Manfred Frisch rücken in den Kreistag nach
Peter Noll aus Neu-Ulm rückte für den verstorbenen
Kreisrat Franz Wegele in den Kreistag nach. Er wurde
von Landrat Geßner in der Sitzung des Kreistages am
21.06.2013 vereidigt.
Für den auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Kreisrat
Richard Groer rückte Manfred Frisch aus Senden in
den Kreistag nach. Landrat Geßner vereidigte ihn in der
Kreistagssitzung am 25.10.2013.
Jubiläum
Kreisrat Josef Fackler konnte 2013 auf seine 20-jährige
Mitgliedschaft im Kreistag des Landkreises Neu-Ulm
zurückblicken. Seit zehn Jahren gehört auch Kreisrat
Dr. Heinz-Gerd Smolka dem Kreistag an. Landrat Geßner
sprach den beiden Jubilaren in der Sitzung des Kreistages am 25.10.2013 Dank und Anerkennung aus.
Jahresbericht 2013
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Kommunales
Kommunalrecht und Wahlen
Friedrich Wiesmüller
Das Jahr 2013 war ein „Wahljahr“. Am
15.09.2013 fanden die Landtags- und
Bezirkswahlen sowie fünf Volksentscheide statt. Am 22.09.2013 war ein
neuer Bundestag zu wählen.
Der enge zeitliche Zusammenhang
dieser Wahlen verlangte nicht nur
den betroffenen Politikern, sondern
auch dem mit der Durchführung der
Wahlen beauftragten Personal des
Landratsamtes und der Gemeinden
sowie den vielen ehrenamtlichen
Wahlhelfern vor Ort viel Arbeitseinsatz ab. Vor allem diesen ehrenamtlichen Helfern in den Städten, Märkten
und Gemeinden gilt es, herzlichen
Dank zu sagen, denn sie haben einen
maßgeblichen Beitrag dazu geleistet,
dass alle Abstimmungen reibungslos
abgewickelt werden konnten.
Für die Landtags- und Bezirkswahlen sowie für die Abstimmung über
die Volksentscheide oblag dem
Landratsamt Neu-Ulm die Organisation für den Stimmkreis 713 Neu-Ulm,
der aus den Städten, Märkten und
Gemeinden des Landkreises NeuUlm mit Ausnahme der Bereiche der
Verwaltungsgemeinschaften Altenstadt (Markt Altenstadt, Markt Kellmünz, Gemeinde Osterberg) und
Buch (Markt Buch, Gemeinde Oberroth, Gemeinde Unterroth) besteht.
Die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaften Altenstadt und
Buch gehören zum Stimmkreis 712
Memmingen.
Insgesamt waren im Stimmkreis NeuUlm rund 112.000 Landkreisbürger
stimmberechtigt. Davon gingen 56
Prozent zur Wahl, also wesentlich
weniger als im Landesdurchschnitt
(63,6 Prozent) und im Durchschnitt in
Schwaben (61,1 Prozent). 34 Prozent
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Jahresbericht 2013
der Wähler im Stimmkreis wählten
mittels Briefwahl. Das ist ein deutlicher Anstieg der Briefwähler im Vergleich zu früheren Landtagswahlen
(2008: 25 Prozent, 2003: 22 Prozent),
der wohl mit darauf zurückzuführen
ist, dass für die Anforderung von
Briefwahlunterlagen erstmals keine
besonderen Gründe genannt werden
mussten.
Bei der Landtagswahl wurde mit
47 Prozent der Erststimmen Staatsministerin Dr. Beate Merk (CSU) als
Stimmkreisabgeordnete gewählt.
Leider schaffte es kein weiterer Bewerber und keine weitere Bewerberin
aus dem Landkreis Neu-Ulm, über
die Wahlkreisliste in den Bayerischen
Landtag einzuziehen.
Kommunales
Bei der Bezirkswahl wurde Herbert
Pressl (CSU) mit 45,5 Prozent
der Erststimmen wieder direkt in
den Bezirkstag gewählt. Auch hier
schaffte es kein weiterer Bewerber
bzw. keine weitere Bewerberin aus
dem Landkreis Neu-Ulm, über die
Wahlkreisliste in den schwäbischen
Bezirkstag einzuziehen.
Jahresbericht 2013
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Kommunales
Bei den fünf Volksentscheiden war über eine Änderung der Verfassung des Freistaates Bayern zu folgenden Themenbereichen abzustimmen:
Volksentscheid 1:
„Förderung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen“
Volksentscheid 2:
„Förderung des ehrenamtlichen Einsatzes für das Gemeinwohl“
Volksentscheid 3:
„Angelegenheiten der Europäischen Union“
Volksentscheid 4:
„Schuldenbremse“
Volksentscheid 5:
„Angemessene Finanzausstattung der Gemeinden“
Bei den Volksentscheiden 1, 2, 4 und 5 stimmten sowohl im Stimmkreis Neu-Ulm als auch im gesamten Freistaat Bayern jeweils rund 90 Prozent der Abstimmenden der entsprechenden Verfassungsänderung zu, beim Volksentscheid 3
betrug die Zustimmung 85 bzw. 84 Prozent.
14
Jahresbericht 2013
Kommunales
Hinsichtlich der Bundestagswahl
war das Landratsamt Neu-Ulm für
die Abwicklung im Wahlkreis 255
Neu-Ulm zuständig, welcher aus den
Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg
sowie den Mitgliedsgemeinden der
Verwaltungsgemeinschaften Babenhausen, Boos, Erkheim und Pfaffenhausen aus dem Landkreis Unterallgäu besteht.
Von den rund 238.000 Wahlberechtigten im Wahlkreis gingen 68 Prozent zur Wahl. Damit lag die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl nur
knapp unter dem Landesdurchschnitt
von 70 Prozent und der Wahlbeteiligung in Schwaben mit 68,6 Prozent.
Von den Wählern im Wahlkreis wählten 30 Prozent per Briefwahl, was
auch bei der Bundestagswahl einen
deutlichen Anstieg der Briefwähler
im Vergleich zu früheren Bundestagswahlen (2009: 25 Prozent, 2005:
18 Prozent) bedeutet.
Im Wahlkreis 255 hatten von den 20 in
Bayern zur Wahl zugelassenen Parteien neun einen Direktkandidaten
bzw. eine Direktkandidatin benannt.
Von diesen zog mit 57,5 Prozent der
Erststimmen erneut der Bewerber
der CSU, Dr. Georg Nüßlein, in den
Bundestag ein.
Über die Liste gelang aus dem
Wahlkreis Neu-Ulm außerdem den
nachfolgend genannten Kandidaten/
Kandidatinnen der Sprung in den
Bundestag:
Ekin Deligöz, GRÜNE;
Katrin Albsteiger, CSU;
Dr. Karl-Heinz Brunner, SPD.
Grafiken zu den Stimmergebnissen im Wahlkreis 255 Neu-Ulm:
Endergebnis der Bundestagswahl 2013, Erststimme.
Endergebnis der Bundestagswahl 2013, Zweitstimme.
Jahresbericht 2013
15
Staatliche Ehrungen
Staatliche Ehrungen
Bayerischer Verdienstorden
Hildegard Schnarrenberger-Gairing aus Elchingen wurde
von Ministerpräsident Horst Seehofer mit dem Bayerischen Verdienstorden, der höchsten Auszeichnung des
Freistaates Bayern, geehrt. Mit der Verleihung wurden
die herausragenden Verdienste gewürdigt, die sich
Hildegard Schnarrenberger-Gairing um den Freistaat
Bayern erworben hat. Hildegard SchnarrenbergerGairing engagiert sich seit vielen Jahren beispielhaft in
verantwortungsvollen Funktionen im Landesverband
Bayerischer Omnibusunternehmen e. V., im Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V. sowie in
der Regionalbus Augsburg GmbH für den öffentlichen
Personennahverkehr und trägt damit in hervorragender
Weise zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Heimat
bei. Ministerpräsident Horst Seehofer überreichte den
Bayerischen Verdienstorden am 03.07.2013 in München.
Ehrung von Hildegard Schnarrenberger-Gairing durch Ministerpräsident
Horst Seehofer.
Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
August Inhofer aus Senden wurde von Landtagspräsidentin Barbara Stamm für seine besonderen Verdienste
um die Verwirklichung der Grundsätze der Verfassung
des Freistaates Bayern mit der Bayerischen Verfassungsmedaille ausgezeichnet. Das von August Inhofer
mit herausragendem Einsatz ausgebaute Unternehmen
zählt zu den festen Größen der bayerischen Wirtschaft.
In besonderem Maße setzt er sich für die Schaffung
von Ausbildungsplätzen ein. Durch das vom Unternehmen unterhaltene Immobilien- und Bauträgergeschäft
wurden zahlreiche Sozialwohnungen und Wohnanlagen
für „betreutes Wohnen“ für ältere und pflegebedürftige
Menschen geschaffen. Für die Entwicklung der Wirtschaftsregion engagierte sich August Inhofer u. a. ehrenamtlich in der IHK Schwaben. Außerdem nimmt er sich in
beispielhafter Weise sozialer und kultureller Belange an
und ist seit über 40 Jahren in der Kommunalpolitik tätig.
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Jahresbericht 2013
Auszeichnung von August Inhofer durch Landtagspräsidentin Barbara
Stamm.
Staatliche Ehrungen
Staatsmedaille für besondere Verdienste um
die bayerische Wirtschaft
Johann Britsch aus Neu-Ulm wurde von Staatsminister
Martin Zeil mit der Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft ausgezeichnet.
Er händigte ihm die Medaille am 04.03.2013 in München aus. Der von Johann Britsch entwickelte HotelLandgasthof in Neu-Ulm/Finningen ist ein wichtiger
Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region.
Johann Britsch engagiert sich zudem als Prüfer sowie in
Gremien der Industrie- und Handelskammer Schwaben,
im Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband sowie in
der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und setzt
sich darüber hinaus auch im sozialen Bereich ein.
Auszeichnung von Johann Britsch durch Staatsminister Martin Zeil.
Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt
Am 22.03.2013 händigte Staatsminister Dr. Marcel Huber
die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um die
Umwelt an Pater Roman Löschinger aus Roggenburg
aus. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit würdigte mit der Verleihung die herausragenden
Verdienste, die sich Pater Roman um den Umwelt- und
Naturschutz erworben hat. Pater Roman ist Motor und
Ideengeber für die Arbeit des bundesweit beispielhaften
Umweltkompetenzzentrums im Kloster Roggenburg und
hat zu dessen Aufbau Enormes geleistet.
Ehrung von Pater Roman Löschinger durch Staatsminister Dr. Marcel Huber.
Kommunale Verdienstmedaille in Silber
Kreisrat Peter Noll aus Neu-Ulm wurde für sein 41-jähriges kommunalpolitisches Wirken mit der kommunalen
Verdienstmedaille in Silber geehrt. Der Bayerische
Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, überreichte ihm die hohe Auszeichnung am 10.07.2013 in
München. Peter Noll gehört dem Neu-Ulmer Stadtrat seit
1972 ununterbrochen an. In dieser Funktion sowie als
langjähriger stellvertretender Fraktionsvorsitzender im
Stadtrat und als Mitglied des Kreistages hat Peter Noll
die Stadt- und Kreispolitik maßgeblich mitgestaltet.
Ehrung von Kreisrat Peter Noll durch den Staatsminister des Innern,
Joachim Herrmann.
Jahresbericht 2013
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Staatliche Ehrungen
Kommunale Verdienstmedaille in Bronze
Kommunale Dankurkunde
Kreisrat Hermann Geiger aus Weißenhorn wurde für seine kommunalpolitischen Verdienste durch Staatsminister
Joachim Herrmann mit der kommunalen Verdienstmedaille in Bronze ausgezeichnet. Hermann Geiger gehört
dem Stadtrat der Stadt Weißenhorn seit 1984 an. Hier
war er auch 25 Jahre lang Fraktionsvorsitzender. Seit
1990 ist Hermann Geiger Mitglied des Kreistages des
Landkreises Neu-Ulm. Von 1990 bis 1996 hatte er
das Amt des Stellvertreters des Landrats inne und war
anschließend neun Jahre lang Fraktionsvorsitzender im
Kreistag. Ferner vertrat er von 1998 bis 2003 den Stimmkreis Neu-Ulm im Bayerischen Landtag.
Mit der Kommunalen Dankurkunde wurde Kreisrat Franz
Schmid aus Pfaffenhofen ausgezeichnet. Franz Schmid
gehört dem Kreistag seit 1996 an und ist seit 2007 Fraktionsvorsitzender. Von 1994 bis 2000 war er Mitglied des
Verkehrssicherheitskreises des Landkreises Neu-Ulm.
Außerdem stellte er seine Fachkenntnisse von 1994 bis
2001 dem Verkehrsausschuss der Stadt Neu-Ulm als
beratendes Mitglied zur Verfügung.
Landrat Erich Josef Geßner überreichte Hermann Geiger
die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze und Franz
Schmid die Kommunale Dankurkunde am 05.09.2013 im
Landratsamt Neu-Ulm.
Ehrung von Kreisrat Hermann Geiger und Kreisrat Franz Schmid. Von links: Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt, Bürgermeister Josef Walz, Hermann Geiger,
Franz Schmid, Landrat Erich Josef Geßner.
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Jahresbericht 2013
Staatliche Ehrungen
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Kreisrat Fritz Unglert aus Illertissen wurde von Bundespräsident Joachim Gauck für sein jahrzehntelanges
kulturelles Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz
1. Klasse ausgezeichnet. Fritz Unglert ist seit 1972 Leiter
des Trios „Illertisser Dreigesang“ und seit 2002 Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis Kultur im Schloss“.
Von 1974 bis 2007 leitete er den Männergesangverein
Illertissen. Die besondere Auszeichnung wurde ihm
am 28.06.2013 von Staatsministerin Dr. Beate Merk in
Augsburg überreicht.
Auszeichnung von Kreisrat Fritz Unglert durch Staatsministerin
Dr. Beate Merk.
Bundesverdienstmedaille
Für seine herausragenden ehrenamtlichen Verdienste
im sozialen Bereich wurde Michael Brandl aus Neu-Ulm
von Brundespräsident Joachim Gauck mit der Bundesverdienstmedaille geehrt. Michael Brandl arbeitet seit 35
Jahren mit beispielhaftem Einsatz mit und für beeinträchtigte und sozial benachteiligte Menschen in der Region.
Er engagiert sich außerdem seit Jahrzehnten im Arbeitsausschuss Kinderspiel e. V. und hält Vorträge und Kurse
zur Spielentwicklung und zum Spielzeugeinsatz. Landrat
Erich Josef Geßner überreichte ihm die Auszeichnung
am 09.10.2013 im Landratsamt.
Auszeichnung von Michael Brandl durch Landrat Erich Josef Geßner.
Bundesverdienstkreuz am Bande
Georg Brosch aus Nersingen erhielt am 28.06.2013
aus der Hand von Staatsministerin Dr. Beate Merk das
Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit dieser hohen
Auszeichnung würdigte der Bundespräsident den außergewöhnlichen Einsatz, den Georg Brosch seit 36 Jahren
für die Unterstützung und Pflege seiner schwer kranken
Ehefrau Georgine erbringt. Georg Brosch bewältigt die
fürsorgliche Unterstützung und Pflege seiner Frau, die
auf den Rollstuhl angewiesen ist, neben seiner Vollzeittätigkeit.
Auszeichnung von Georg Brosch durch Staatsministerin Dr. Beate Merk.
Mitte: Georgine Brosch.
Jahresbericht 2013
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Staatliche Ehrungen
Am 08.10.2013 überreichte Staatsministerin Dr. Beate Merk in München das Bundesverdienstkreuz am Bande an drei weitere Landkreisbürger:
Anton H. Konrad aus Weißenhorn wurde für sein jahrzehntelanges beispielhaftes Engagement um die Kulturund Heimatpflege im Landkreis Neu-Ulm ausgezeichnet.
Mit seinem Wirken als Verleger, als Autor lokaler, regionaler und kunstgeschichtlicher Veröffentlichungen und
als Kunsthistoriker hat sich Anton H. Konrad um die Kultur
des Landkreises Neu-Ulm und des Freistaats Bayern in
hohem Maße verdient gemacht. Als Kreisheimatpfleger
setzt er sich seit mehr als vierzig Jahren maßgeblich für
den Erhalt und die Sanierung von Baudenkmälern und
historischen Gebäuden ein und trägt so dazu bei, die
Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu
sensibilisieren.
Rüdiger Kreisl aus Vöhringen wurde vor allem für seine
nahezu vier Jahrzehnte lange kommunalpolitische Tätigkeit, sein Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit
und sein langjähriges Wirken in zahlreichen Vöhringer
Vereinen geehrt. Weit über den Rahmen seines früheren
beruflichen Wirkens als Studiendirektor am Illertal-Gymnasium hinaus initiierte und organisierte er maßgeblich
die französischen und polnischen Schulpartnerschaften
und hat damit zur besseren Verständigung von Jugendlichen aus der Europäischen Union beigetragen. Darüber
hinaus betreut Rüdiger Kreisl die von seinen Eltern
begründete „Familie-Kreisl-Stiftung“, die bedürftigen
Kindern kostenlose Ferienaufenthalte gewährt.
Hermann Luib aus Vöhringen erhielt die hohe Auszeichnung des Bundespräsidenten für sein über 40-jähriges
herausragendes Wirken als 1. Vorsitzender des Sportclubs Vöhringen 1893 e. V. sowie für sein langjähriges
kommunalpolitisches Engagement. Der Sportclub
Vöhringen 1893 e. V. wurde durch den Zusammenschluss
des Turn- und Sportvereins, der „Kickers Vöhringen“ und
des Vöhringer Radsportvereins im Jahr 1970 gegründet.
Herrmann Luib führte den neu gegründeten SCV als
1. Vorsitzender mit tatkräftigem persönlichem Einsatz,
Weitblick und steter Offenheit für neue Ideen zu beispielhaftem Erfolg.
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Jahresbericht 2013
Auszeichnung von Anton H. Konrad (Mitte) durch Staatsministerin Dr. Beate
Merk; Rechts: Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt, Weißenhorn.
Auszeichnung von Rüdiger Kreisl (Mitte) durch Staatsministerin Dr. Beate
Merk; Rechts: Bürgermeister Karl Janson, Vöhringen.
Auszeichnung von Hermann Luib (Mitte) durch Staatsministerin Dr. Beate
Merk; Rechts: Bürgermeister Karl Janson, Vöhringen.
Staatliche Ehrungen
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im
Ehrenamt tätigen Frauen und Männern
In einer Feierstunde am 09.01.2013 im Münchner Justizpalast überreichte Staatsministerin Dr. Beate Merk
das von Ministerpräsident Horst Seehofer verliehene Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt an neun
verdiente Landkreisbürgerinnen und -bürger:
Otto Adä aus Neu-Ulm übte fast 30 Jahre lang das Amt
des 1. Schriftführers im Fußball-Club Burlafingen e. V.
aus. Er war zudem Trainer der Fußballjugend und ist an
der Erstellung der Vereinszeitung beteiligt. 2011 wurde er
zum 2. Vorstand des FC Burlafingen berufen.
Renate Ernst aus Vöhringen wurde für ihr herausragendes Wirken im sozialen Bereich ausgezeichnet. Sie
gründete 1976 den Arbeitskreis für behinderte Menschen
Vöhringen und kümmert sich seither ehrenamtlich um
alle Belange behinderter Menschen. Daneben ist sie seit
40 Jahren Mitglied der Lebenshilfe Donau-Iller e. V. und
dort seit rund 25 Jahren Vorsitzende des Angehörigenbeirats. Außerdem war sie Mitbegründerin der VehHarfengruppe der Donau-Iller-Werkstätten.
Irmengard Hack aus Senden ist seit 1985 als Übungsleiterin im Turnverein Senden-Ay 1911 e. V. tätig. Seit 1988
bekleidet sie dort auch das Amt der Schriftführerin. Außerdem ist sie seit zwölf Jahren für die Organisation und
die Gestaltung von Veranstaltungen im Verein zuständig.
Elvira Holzschuh aus Neu-Ulm engagiert sich seit
vielen Jahren im Fußball-Club Burlafingen e. V. Sie rief
1993 eine Jazztanzgruppe für Kinder ins Leben, die sie
auch bis 1999 trainierte. Von 1995 bis 2000 übte sie das
Amt des 2. Vorstands des Vereins aus. Seit 2001 ist sie
3. Vorstand und Schatzmeisterin.
Projektes „ProAktiv“ und stellvertretender Vorstand war
und ist sie eine wertvolle Stütze des Vereins.
Walter Plaschko aus Elchingen erhielt das Ehrenzeichen
für sein herausragendes Wirken im sportlichen und kirchlichen Bereich. Er wirkte und wirkt seit vielen Jahren ehrenamtlich in verantwortungsvollen Ämtern verschiedener
Vereine, wie im TSV Neu-Ulm, im SV Offenhausen oder
im Interessenring Offenhausen. Seit 1988 ist er zudem in
unterschiedlichen Funktionen für die evangelische Kirche
in Offenhausen und das Diakonische Werk Neu-Ulm tätig.
Herma Scherer aus Neu-Ulm engagiert sich seit
40 Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen
beim TSF Ludwigsfeld und hat damit maßgeblich zur
positiven Entwicklung des Vereins beigetragen. Herma
Scherer ist Leiterin der Abteilung Turnen im TSF, seit 1972
als Übungsleiterin tätig und wirkte jahrelang im Vorstand
des Vereins. Außerdem ist sie seit rund 50 Jahren aktive
Sängerin in der Chorgemeinschaft Ludwigsfeld und übernimmt dort unterschiedliche ehrenamtliche Tätigkeiten.
Gerlinde Weber aus Neu-Ulm ist seit über 25 Jahren
im Fußball-Club Burlafingen e. V. ehrenamtlich aktiv. Als
langjährige Leiterin der Abteilung Gymnastik sowie als
Übungsleiterin von Kinderturngruppen zeichnet sie sich
ganz besonders in der Jugendarbeit des Vereins aus.
Reinhold Kornegger aus Illertissen wurde für seinen
großartigen über 50 Jahre langen Einsatz als Fotograf
in zahlreichen Illertisser Vereinen, u. a. für den Heimatverein Jedesheim, für den Sport- und Gartenbauverein
Jedesheim und für den Kunstzirkel Illertissen geehrt.
Außerdem gehört er seit 2003 der Vorstandschaft des
VdK-Kreisverbands Neu-Ulm-Illertissen an.
Andrea Mayr aus Senden setzt sich seit 1991 ehrenamtlich in den verschiedensten Funktionen bei den Turn- und
Sportfreunden Ludwigsfeld ein. U. a. als Jugendtrainerin,
Jugend- und Gesamtjugendleiterin, Gründerin des
Von links: Reinhold Plaschko, Herma Scherer, Andrea Mayr, Reinhold Kornegger, Ministerin Dr. Beate Merk, Irmengard Hack, Renate Ernst, Gerlinde
Weber, Elvira Holzschuh, Otto Adä.
Jahresbericht 2013
21
Staatliche Ehrungen
Landrat Erich Josef Geßner überreichte die
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten am 15.03.2013 im Landratsamt
Staatsministerin Dr. Beate Merk händigte die
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten am 30.07.2013 in München aus
Leopold Knaur aus Vöhringen erhielt das Ehrenzeichen
des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein über
40-jähriges Engagement im sportlichen Bereich. Im SV
Tiefenbach war er Teambetreuer, Jugendleiter, 2. Vorsitzender, Schatzmeister, 2. Abteilungsleiter Fußball sowie
Leiter der Vereinsjugend. Außerdem war er über viele
Jahre hinweg Jugendstaffelleiter und Schiedsrichter im
Bezirk Donau/Iller des Württembergischen Fußballverbands. Im Schützenverein Emershofen hatte Leopold
Knaur zehn Jahre lang das Amt des 1. Vorsitzenden inne.
Seit 2006 ist er 2. Gauschützenmeister im Schützengau
Rothtal.
Günter Mack aus Neu-Ulm erhielt das Ehrenzeichen
des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Evangelischen
Posaunenchor Pfuhl e. V. Er war dort als aktiver Bläser,
als stellvertretender Dirigent, als Chorleiter sowie als
stellvertretender Chorleiter tätig. Sein besonderes Augenmerk galt der Nachwuchsförderung.
Wilhelm Klauer aus Weißenhorn war 17 Jahre lang
Schriftführer und Chronist der Reservistenkameradschaft Biberachzell und übt seit 2003 den stellvertretenden Kreisvorsitz der Bayerischen Kameraden- und
Soldatenvereinigung aus. Er war Mitbegründer des
Hobby-Fußball-Clubs Real Biberachzell und fungierte
insgesamt 18 Jahre lang als 1. Vorsitzender des Vereins.
Seit 1999 engagiert er sich als Projektleiter der Initiative
„Senioren helfen Senioren“ im Landkreis Neu-Ulm.
Aushändigung des Ehrenzeichens an Günter Mack durch Staatsministerin
Dr. Beate Merk.
Erich Krnavek aus Neu-Ulm ist seit 1994 in zahlreichen
Ehrenämtern im TSF Ludwigsfeld, im Sportkreis Neu-Ulm
des Bayerischen Landessportverbandes und im Bezirk
Donau/Iller des Württembergischen Fußballverbands aktiv. In der Union der Ludwigsfelder Vereine war er Schriftführer, seit 2009 ist er deren 1. Vorsitzender. Außerdem
gehörte er dem Organisationskomitee der 1. Neu-Ulmer
Ehrenamtsmesse an.
Reiner Schwarz aus Senden setzt sich seit über
35 Jahren ehrenamtlich im RSV Wullenstetten ein. Über
viele Jahre hinweg führte er die Handballabteilung des
Vereins als Leiter und als Jugendleiter. Reiner Schwarz
war zudem Trainer von Handball-Jugendmannschaften
des RSV. Er gründete eine Frauenhandballmannschaft
und war viele Jahre lang als Schiedsrichter für den Verein
tätig. Seit 2004 übt er das Amt des 1. Vorstands aus.
Von links: Landrat Erich Josef Geßner bei der Verleihung der Ehrenzeichen
an Leopold Knaur, Wilhelm Klauer und Erich Krnavek.
Aushändigung des Ehrenzeichens an Reiner Schwarz durch Staatsministerin
Dr. Beate Merk.
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Jahresbericht 2013
Staatliche Ehrungen
Staatliche Auszeichnungen für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr
Bayerische Rettungsmedaille
Emil Minolts aus Senden wurde von Ministerpräsident
Horst Seehofer mit der Bayerischen Rettungsmedaille
ausgezeichnet. Der damals erst acht Jahre alte Emil hat
seinen jüngeren Bruder, der nicht schwimmen konnte,
unter Einsatz seines eigenen Lebens aus einem Pool
gezogen und ihn damit vor dem Ertrinken gerettet. Der
Bayerische Ministerpräsident überreichte die Bayerische
Rettungsmedaille am 19.06.2013 in München.
Öffentliche Belobigung
Werner Pfannenstiel, Rudolf Haberreiter und Martin Walk
erhielten am 19.06.2013 die Christophorus-Medaille.
Von links: Werner Pfannenstiel, Rudolf Haberreiter, Martin Walk, Ministerpräsident Horst Seehofer.
Auszeichnung von Walter Almoslöchner (Mitte) durch den Stellvertreter des
Landrats, Roland Bürzle (rechts), Bürgermeister Erich Winkler (links).
Auszeichnung von Emil Minolts durch Ministerpräsident Horst Seehofer.
Walter Almoslöchner, Rudolf Haberreiter, Werner
Pfannenstiel und Martin Walk aus Nersingen haben
gemeinsam einem Mann, der unter dem schweren
Dach einer eingestürzten Holzhütte begraben war, das
Leben gerettet, indem sie mit vereinten Kräften das
Dach anhoben, um den Verunglückten zu bergen. Der
Bayerische Ministerpräsident hat den vier Helfern hierfür
eine öffentliche Belobigung ausgesprochen und ihnen
die Christophorus-Medaille verliehen. Diese überreichte
Ministerpräsident Horst Seehofer Rudolf Haberreiter,
Werner Pfannenstiel und Martin Walk am 19.06.2013 im
Antiquarium der Münchner Residenz.
Walter Almoslöchner war zu diesem Termin verhindert.
Roland Bürzle, Stellvertreter des Landrats, überreichte
ihm die Auszeichnung am 01.08.2013 im Landratsamt
Neu-Ulm in Anwesenheit von Bürgermeister Erich Winkler.
Jahresbericht 2013
23
Partnerschaften
Partnerschaften
Brigitte Hollmer, Reinhold Kwiedor
Partnerschaft mit der Marktgemeinde Prad am Stilfser Joch
Jugendaustausch 2013 Neu-Ulm - Prad
Wandern, Schwimmen, Sport treiben, die Churburg besichtigen, mit
dem Sessellift auf die Prader Alm
fahren - für die Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis Neu-Ulm
war beim Jugendaustausch im
August in unserer Partnergemeinde Prad wieder einiges geboten.
Gemeindereferent Sepp Gritsch
koordinierte das Programm in Prad in
bewährter Weise. Neben einer Fahrt
mit der Vinschger Bahn durften auch
zünftige Wanderungen nicht fehlen.
Auch die Prader Kinder und Jugendlichen, die ihre Ferien im Landkreis
Neu-Ulm
verbrachten,
zeigten
sich beim Empfang durch Landrat
Geßner im Landratsamt begeistert
vom Wochenprogramm im Landkreis
Neu-Ulm, das Kreisjugendpfleger
Reinhold Kwiedor für sie organisiert hatte. Unter anderem gab es
einen Besuch in der Kletterwelt des
Sparkassendome in Neu-Ulm und
im Erlebnisschwimmbad Nautilla in
Illertissen. Untergebracht war der
Prader Nachwuchs im Schullandheim Bruckhof in Illertissen.
Jugendliche aus dem Landkreis Neu-Ulm zu Besuch in Prad.
Prader Jugendliche zu Besuch im Landratsamt Neu-Ulm.
Einweihung neuer Gebäude in der Mitte Prads
Gleich drei Gebäude mit vier
öffentlichen Einrichtungen hat die
Marktgemeinde Prad im September
eingeweiht. Das erweiterte und
sanierte Rathaus mit Forststation an
neuem Standort, der umgebaute und
sanierte Kindergarten und das neu
gebaute Seniorenwohnen bilden nun
mit dem Naturparkhaus „Aquaprad“
die „neue Mitte“ Prads.
24
Jahresbericht 2013
Bürgermeister Dr. Hubert Pinggera
war die Freude und die Erleichterung
über den Quantensprung in der Entwicklung von Prad anzusehen. „Wir
haben damit wichtige Einrichtungen
für alle Generationen geschaffen“,
sagte er bei der Einweihungsfeier.
Roland Bürzle, Stellvertreter des
Landrats, überbrachte Bürgermeister
Dr. Hubert Pinggera die Grüße und
Glückwünsche des Landkreises
Neu-Ulm. „Prad hat Großartiges und
Zukunftsweisendes für seine Bürgerinnen und Bürger geleistet“, sagte
Roland Bürzle bei den Feierlichkeiten. Er stellte die Investitionen in Prad
in Beziehung zu den zum Teil bereits
realisierten Vorhaben im Landkreis
Neu-Ulm im Zusammenhang mit der
Partnerschaften
Bildungsregion und dem Seniorenkonzept. Mit besonderer Freude, so
hob er in seinem Grußwort hervor,
erfülle ihn die Entwicklung des Kindergartens als „Urquell“ der Patenschaft, die längst zu einer Partnerschaft und Freundschaft geworden
sei. Der Kindergarten, der vor über
40 Jahren mit starker Unterstützung
des Landkreises Neu-Ulm errichtet
worden ist, erhielt durch den Umbau
ein breites Raumangebot, das auch
Möglichkeiten für die Zukunft offen
lässt.
Als Geschenk des Landkreises
Neu-Ulm überreichte Roland Bürzle
Bürgermeister Dr. Hubert Pinggera
einen Scheck zur künstlerischen
Ausgestaltung des Kindergartens
und der Seniorenwohnanlage sowie
ein Gemälde für das neue Rathaus,
das eine Landschaft aus dem Landkreis Neu-Ulm zeigt.
Pfarrer Georg Martin segnete das
neue Rathaus, den Kindergarten
und das Seniorenwohngebäude,
ehe die Einweihungsfeier in ein Bürgerfest mit der Musikkapelle Prad
überging.
Von links: Bürgermeister Dr. Hubert Pinggera, Gemeindereferent Sepp Gritsch und Roland Bürzle,
Stellvertreter des Landrats, bei der Geschenkübergabe.
Luis Durnwalder, bis zu seinem
Ausscheiden Ende Oktober 25 Jahre
lang Südtirols Landeshauptmann,
lobte die Leistung der Marktgemeinde Prad für ihre Bürgerinnen
und Bürger. Sie zeige eindrucksvoll,
wozu die Kommunen im autonomen
Südtirol fähig seien. Dem Landkreis
Neu-Ulm dankte er ausdrücklich für
seinen Beistand für Südtirol.
Roland Bürzle mit Südtirols Landeshauptmann
Luis Durnwalder und Sozialreferentin Tanja Ortler.
Bürgerfest vor dem neuen Rathaus.
Jahresbericht 2013
25
Partnerschaften
Zu Gast bei Freunden
Besuch des Iller-Roth-Günz-Sängerkreises in Prad
Ende September reiste der KreisChor
des Iller-Roth-Günz-Sängerkreises
zu einem Kurzbesuch nach Prad.
Die partnerschaftliche Begegnung
stand ganz im Zeichen der Musik.
Beim Konzert im Nationalparkhaus
in Prad begeisterte der KreisChor
die Prader Bevölkerung unter dem
Motto „Freunde der Musik“ mit einer
Mischung aus klassischen Chorstücken, afrikanischen Volksliedern
und Highlights aus Operetten und
Musicals. Die Sängerinnen und
Sänger präsentierten sich mit den
von Chorleiter Markus Romes einstudierten und von dem Pianisten
Igor Beketov begleiteten Stücken auf
hohem Niveau. Stehende Ovationen
waren der Dank der zahlreichen
Konzertbesucher. Die musikalische
Gestaltung des sonntäglichen Gottesdienstes in der Prader Pfarrkirche
„Maria Königin“ am darauffolgenden
Tag war ein weiterer Höhepunkt des
Von links: Bürgermeister Dr. Hubert Pinggera, Gemeindereferent Sepp Gritsch, Gerhard Leopold, Kreisvorsitzender des Iller-Roth-Günz-Sängerkreises, Anita Pinggera und der KreisChor Iller-Roth-Günz mit
Chorleiter Markus Romes vor dem neuen Rathaus in Prad.
Besuch der Jugendkapelle Elchingen
im Landkreis Mansfeld-Südharz
Würdige Vertreter des Landkreises Neu-Ulm beim traditionellen
Blasmusikfest in Helbra waren
wiederum Musikerinnen und Musiker
der Jugendkapelle Elchingen. Die
Jungmusiker des Musikvereins Thalfingen, des Musikvereins „Eintracht“
Oberelchingen sowie der Blaskapelle
des KSV Unterelchingen traten beim
11. Blasmusikfest im Partnerlandkreis
Mansfeld-Südharz zur Begeisterung
ihrer Zuhörer auf. Dirigent Achim
Götz überbrachte Landrat Erich Josef
Geßner nach der Rückkehr herzliche
Grüße von Landrat Dirk Schatz.
26
Jahresbericht 2013
Besuchs des KreisChors in unserer
Partnergemeinde.
Jugendkapelle Elchingen.
Kreisentwicklung
Kreisentwicklung
Raphael Bögge
Bildungsregion
Landkreis Neu-Ulm
Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm/
Initiative „Bildungsregionen in Bayern“
Zertifizierung als erste Bildungsregion in Bayern
Am 19.04.2013 wurde der Landkreis Neu-Ulm als erste
Bildungsregion im Freistaat Bayern ausgezeichnet. Aus
diesem Anlass war extra der Staatsminister für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, in die Sitzung des
Kreistages gekommen. Er überreichte Landrat Erich
Josef Geßner die Auszeichnungsurkunde und eine
Bronzetafel, welche mittlerweile im Foyer des Landratsamtes hängt. An Bürgermeister Josef Walz überreichte
er ebenfalls Auszeichnungsurkunden für die Kommunen
des Landkreises Neu-Ulm.
In seiner Ansprache lobte Staatsminister Dr. Spaenle
das hohe Engagement des Landkreises Neu-Ulm im
Rahmen der Initiative „Bildungsregionen in Bayern“.
Landrat Erich Josef Geßner bedankte sich für die Auszeichnung. Er versprach, das Engagement im Landkreis
für die Bildung auch in Zukunft aufrechtzuerhalten.
Überreichung der Auszeichnungsurkunde und der Bronzetafel durch Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle an Landrat Erich Josef Geßner.
Jahresbericht 2013
27
Kreisentwicklung
Schülersprecherrat
Im Rahmen der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm wurde
am 24.06.2013 der erste Schülersprecherrat einberufen.
Dazu wurden die Schülersprecher aller weiterführenden
Schulen im Landkreis Neu-Ulm eingeladen.
Thema der ersten Schülersprecherratssitzung war unter
anderem die Entwicklung der Bildungsregion im Landkreis Neu-Ulm. Außerdem wurde über die Möglichkeiten
der Inklusion gesprochen und die Idee von Austausch-
praktika zwischen Lehrern und Wirtschaftsvertretern
diskutiert. Das bedeutet, Lehrer machen ein Betriebspraktikum, während Mitarbeiter aus der Wirtschaft ein
Praktikum in den Schulen machen. Dem Wunsch nach
einem regelmäßigen Schülerrat wurde entsprochen. Am
02.12.2013 tagte im Landratsamt Neu-Ulm der zweite
Schülersprecherrat. Daran nahmen schon über 30 Schülervertreter teil. Es sind für die Zukunft regelmäßig zwei
Treffen pro Schuljahr geplant.
Zielgruppengerechte und altersspezifische Sprachförderung
Im Jahr 2013 hat es innerhalb eines Arbeitskreises Gespräche über den Sprachförderbedarf an Kindertageseinrichtungen und Schulen im Landkreis Neu-Ulm gegeben.
Aus diesem Arbeitskreis wurde ein Projekt zur Sprachförderung im Ganztagsbereich der Übergangsklasse
entwickelt. Bei der Übergangsklasse handelt es sich um
eine Klasse, in der an Mittelschulen Schüler unterrichtet
werden, die aufgrund von Sprachproblemen nicht dem
Regelunterricht folgen können. Im Rahmen des Projektes
wird die Übergangsklasse als Ganztagsangebot vorgehalten. Ganztagsschüler werden durch zusätzliches Personal
begleitet. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der
Uli-Wieland-Mittelschule Vöhringen, der Stadt Vöhringen,
der FOS/BOS Neu-Ulm und der Bildungsregion.
Erste Regionale Bildungskonferenz
Am 17.12.2013 tagte die erste Regionale Bildungskonferenz der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm. Rund 50
Vertreter aus den unterschiedlichen Bildungsbereichen
waren der Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt.
Zunächst wurde das Projekt des Übergangsmanagements zwischen Kindergarten und Grundschule
vorgestellt. Dieses wurde im Kindergarten-/Schuljahr
2012/2013 erstmals durchgeführt.
Erste Regionale Bildungskonferenz der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm.
28
Jahresbericht 2013
Anschließend präsentierte der Schulleiter des NikolausKopernikus-Gymnasiums, Klaus Schneikart, die Ferienakademie für Kunst und Kultur. Dr. Martin Bader vom
Lessing-Gymnasium stellte das Projekt Biss (Bildung
durch Sprache und Schrift) vor. Abschließend ging der
Zentrale Ansprechpartner der Bildungsregion, Raphael
Bögge, noch auf das geplante Projekt „Zivilcourage und
Ehrenamt“ für Schüler ein. Ziel ist die Stärkung ehrenamtlichen Engagements von Schülern in diesem Bereich.
Kreisentwicklung
Wettbewerb „Technik und ich“
Zu Beginn des Schuljahres 2012/13 wurde der Wettbewerb „Technik und ich“ an den fünf Mittelschulverbünden
und den zwei Montessorischulen im Landkreis Neu-Ulm
gestartet. Mit Feuereifer begannen die Wettbewerbsgruppen, Ideen zu sammeln und Pläne zu schmieden,
um den Wettbewerb zu gewinnen. Den Schülerinnen
und Schülern der sechsten und siebten Jahrgangstufe
standen ehrenamtliche Technikpaten, die von der Freiwilligenagentur „Hand in Hand“ des Landkreises Neu-Ulm
gewonnen wurden, zur Seite. Gemeinsam wurde dann
getüftelt, geschraubt, gehämmert und gesägt. Am Ende
entstanden sieben sehenswerte Projekte. Die Wettbewerbsgruppe der Uli-Wieland-Mittelschule aus Vöhringen
baute Retroradios. Die Gruppe der Montessorischule
Weißenhorn konstruierte eine Landschaft mit Biogasanlage und Solarhaus. Die Mittelschule Buch präsentierte
der Jury eine mit Sonnenkraft betriebene Außenbeleuchtung für das Schulgebäude. Die Montessorischule
Neu-Ulm entwickelte einen Fahrradantrieb, der sich aus
Solarenergie speist und das Team der Emil-SchmidMittelschule Neu-Ulm tüftelte eine mit Solarenergie
betriebene Gießanlage für den Garten aus. Der Mittelschule Weißenhorn ist es gelungen, einen Bienenkasten
durch einen mit Solarenergie betriebenen Computer zu
überwachen. Das Team der Karl-Salzmann-Mittelschule
Pfuhl baute ein Miniaturwasserkraftwerk. Der Wettbewerb wurde von der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm
in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt und
der Freiwilligenagentur erarbeitet. Die Firmen Illerplastic
Fensterbau GmbH, Illertissen und PERI GmbH, Weißenhorn unterstützten das Projekt. Siegreich war das Team
der Montessorischule Weißenhorn.
Aushändigung der Urkunden an das siegreiche Team der Montessorischule Weißenhorn durch Landrat Erich Josef Geßner.
Forscherwerkstatt an Grundschulen
Die Forscherwerkstatt wurde im zweiten Halbjahr des
Schuljahres 2012/13 an drei Modellgrundschulen im
Landkreis Neu-Ulm - der Karl-August-Forster-Grundschule Au, der Grundschule Buch und der Grundschule
Neu-Ulm Stadtmitte - durchgeführt. Pro Schule formierte
sich eine Forscherklasse aus zwölf bis 20 Kindern. Beteiligen konnten sich Kinder von der ersten bis zur vierten
Klasse. Neben dem Forschen mit den Schülerinnen und
Schülern wurden auch die Lehrkräfte in Lehrerfortbildungen geschult. Hierbei war es wichtig zu lernen, wie
die Module kindgerecht vermittelt werden und passende
Experimente durchgeführt werden können.
Projektbesprechung „Technik und ich“ an der Mittelschule Weißenhorn.
Jahresbericht 2013
29
Kreisentwicklung
„Jedem Kind seine Stimme“
Unter dem Motto „singende Schule“ wurde das im Jahr
2012 an drei Pilotgrundschulen angestoßene Projekt
„Jedem Kind seine Stimme“ im Jahr 2013 fortgeführt.
„Jedem Kind seine Stimme“ (JEKISS) ist ein professionelles Angebot, einmal wöchentlich mit Kindern der
Grundschule zu singen und anschließend auch die
Grundschullehrkräfte in Praxis und Theorie fortzubilden.
Dies bedeutet für die beteiligten Lehrkräfte - neben der
ohnehin schon nicht geringen Belastung - eine Stunde
freiwillige Fortbildung pro Woche, welche allerdings
gerne angenommen wurde.
Insgesamt wurden im Jahr 2013 sechs Grundschulen
zu einer „singenden Schule“: Im zweiten Schulhalbjahr
2012/13 beteiligten sich zunächst die drei Grundschulen
in Wullenstetten, Pfuhl und Jedesheim und anschließend im ersten Schulhalbjahr 2013/14 die drei Grundschulen in Pfaffenhofen, Burlafingen und Weißenhorn
Nord.
„Jedem Kind seine Stimme“ ergänzt den Musikunterricht an den Grundschulen. Keine der zwei regulären
Musikstunden, wie sie der Lehrplan an den bayerischen
Grundschulen wöchentlich vorsieht, wird dafür verbraucht. Ziel der angeschlossenen Lehrerfortbildung
ist die nachhaltige Umsetzung des Gesangsunterrichts
nach Beendigung des Projektes. Rückmeldungen aus
den beteiligten Schulen bestätigten, dass gerade die
langfristige Kooperation mit einem Musik-Profi während
der sechs Monate des JEKISS-Projekts es den Lehrkräften ermöglicht, die eigenen musikalischen Fähigkeiten
auszubauen und in der Klasse souveräner anzuwenden.
Der renommierte Dirigent und Kreischorleiter des
Iller-Roth-Günz-Sängerkreises, Markus Romes, leitete
wieder den intensiven Gruppenunterricht und hielt auch
die dazugehörigen Lehrerfortbildungen ab.
Das Grundanliegen von „Jedem Kind seine Stimme“ ist
es, Musik durch Sprechen und Singen für jedes Kind
erlebbar zu machen und die eigene Stimme als kreatives
und künstlerisches Ausdrucksmittel zu entdecken. Singen ist die ursprünglichste Art, Musik selbst zu machen
und ist für jedes Kind zugänglich und erlernbar. Darüber
hinaus werden mit „Jedem Kind seine Stimme“ alle
Kinder erreicht, unabhängig von Herkunft und sozialem
Milieu. Der Unterricht im schulischen Rahmen, finanziert
durch die Bildungsregion und damit kostenfrei für die
Eltern, stellt dies sicher.
„Jedem Kind seine Stimme“ in der Grundschule Pfuhl.
„Umwerfende“ Gesangsstunde in der Grundschule Jedesheim.
30
Jahresbericht 2013
Klimaschutz
Klimaschutz
Raphael Bögge, Rudolf Hartberger
Drei Projekte aus dem Klimaschutzkonzept
Energiesparpreis „Sparmeister“ in drei Kategorien
Am 09.11.2013 fand in Weißenhorn der erste Energiespartag des Landkreises Neu-Ulm statt. Vorbereitet wurde dieser in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft
Neu-Ulm/Günzburg. Veranstaltungsort des Energiespartages war das neue „Haus der Bildung“ in Weißenhorn
(frühere Landwirtschaftsschule). Zahlreiche Aussteller
aus dem Handwerk präsentierten ihre Angebote rund um
den Klimaschutz und die Energieeinsparung. Abgerundet
wurden die Ausstellungen durch Fachvorträge verschie-
dener Referenten, unter anderem von der Regionalen
Energieagentur Ulm gGmbH.
Im Rahmen des Energiespartages verlieh der Landkreis
Neu-Ulm den ersten Energiesparpreis in der Kategorie
„Privat“. Insgesamt waren für diesen Preis sieben Bewerbungen eingegangen. Beworben wurde und wird der
Energiesparpreis über eine eigens erstellte Broschüre.
Der stellvertretende Landrat, Roland Bürzle, überreichte
die Preise an die Gewinner.
Verleihung der Energiesparpreise durch den Stellvertreter des Landrats, Roland Bürzle (rechts).
Jahresbericht 2013
31
Klimaschutz
Energiesparfuchs
Das Projekt „Energiesparfuchs“ der Regionalen Energieagentur richtet sich an Schülerinnen und Schüler von der
Grundschule bis zum Gymnasium. In vier Unterrichtseinheiten unter dem Titel „Klimaschutz und Energie im
Alltag“ werden die Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz sensibilisiert und zum sparsamen Umgang mit
Strom angeleitet. Dabei wird auch die Energieeffizienz
von Beleuchtungskörpern und Elektrogeräten behandelt.
Die Schüler können selbstständig Messversuche durchführen und dabei ihre Alltagsgeräte testen.
Für die Unterrichtsreihe „Energiesparfuchs“ haben sich
40 Schulklassen aus dem Landkreis Neu-Ulm beworben. Eine Kooperation mit den Lechwerken Augsburg
Aufklärung Energieeffizienz rund ums Haus
Das Beratungsangebot der Regionalen Energieagentur
in den Rathäusern des Landkreises Neu-Ulm wurde
im Jahr 2013 ausgebaut. Zwischenzeitlich finden in elf
Rathäusern regelmäßig Energieberatungen statt.
Zusätzlich gab es ausführliche Beratungsangebote auf
dem Roggenburger Ökomarkt, bei den ImmotionaleMessen in Illertissen und Neu-Ulm, bei der Veranstaltung
„Die grüne Hausmesse“ in Neu-Ulm sowie beim Energiespartag des Landkreises in Weißenhorn.
Energiespartipp der Woche
Der Energiespartipp der Woche wird redaktionell durch
die Regionale Energieagentur Ulm gGmbH erstellt. Von
dort erfolgt auch eine regelmäßige Verteilung an die
Redaktionen und die Amtsblätter.
Mit der Veröffentlichung des Energiespartipps der Woche soll die Bevölkerung auf das Thema Energieeffizienz
aufmerksam gemacht werden.
32
Jahresbericht 2013
ermöglichte dieses Unterrichtsangebot im zweiten Halbjahr 2013 in 20 Klassen. Die Unterrichtseinheiten für die
nächsten 20 Schulklassen werden im ersten Halbjahr
2014 folgen.
Kreisfinanzen
Finanzmanagement
Mario Kraft
Kreisfinanzen 2013
Zu Beginn des Haushaltsjahres
2011 stand der Landkreis noch vor
einem finanziell schwierigen Jahr.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise,
die im Herbst 2008 die ganze Welt
erfasst hatte, schlug damals beim
Kreishaushalt 2011 mit voller Wucht
durch. Wie erwartet sackte seinerzeit
unsere Umlagekraft gegenüber 2010
um exorbitante 9,90 Prozent bzw.
14,24 Millionen Euro ab.
Doch bereits der Haushalt 2012
profitierte schon wieder überdurchschnittlich davon, dass Deutschland
die Krise schnell überwinden konnte.
Die deutsche Volkswirtschaft wuchs
bereits ein Jahr nach der Krise wieder um beachtenswerte 3,6 Prozent
an. Dieser volkswirtschaftliche Wiederaufstieg im Jahr 2010 wirkte sich
dann auch positiv (zeitversetzt um
zwei Jahre) auf unseren Kreishaushalt 2012 aus.
Zum Glück setzte sich diese
positive volkswirtschaftliche Entwicklung, wenn auch etwas abgeschwächt, im Jahr 2011 fort.
Dies wirkte sich nun zeitversetzt
günstig bei der Ermittlung der
zentralen fiskalischen Bestimmungsgröße für unseren Kreishaushalt
2013 aus.
Nachdem wir im Jahr 2012 bereits
wieder eine Steigerung unserer Umlagekraft um 4,81 Prozent bzw. 6,24
Millionen Euro hatten verzeichnen
können, konnten wir 2013 eine weitere
Steigerung um 2,02 Prozent bzw. 2,75
Millionen Euro vorweisen.
Infolgedessen konnte auch der Hebesatz der Kreisumlage erfreulicherweise um weitere 0,5 Prozentpunkte von
47,5 Prozent auf 47,0 Prozent gesenkt
werden. Dem Landkreis ist es so
gelungen, den Betrieb seiner Kreiseinrichtungen bedarfsgerecht zu sichern,
aufgrund unserer hohen Investitionen
Arbeitsplätze zu bewahren sowie die
heimische Wirtschaft zu stärken, die
kreisangehörigen Gemeinden nicht
über Gebühr zu belasten und einen
ausgeglichenen Haushalt zu verabschieden.
In den Vorjahren war der Landkreis
stets in der Lage, ausreichend Jahresüberschüsse zu erwirtschaften und
dadurch seine Finanzen auf ein sicheres Fundament zu stellen. Zudem bestand, wie sich zwischenzeitlich auch
bestätigt hat, auch für das Jahr 2014
berechtigte Hoffnung auf gute Rahmenbedingungen. Die Umlagekraft
2014 ist in einem überdurchschnittlichen Maß gestiegen. Des Weiteren
war und ist es immer das Ziel des
Landkreises, den eingeschlagenen
Konsolidierungskurs fortzusetzen und
gleichzeitig alle 17 kreisangehörigen
Kommunen nicht über Gebühr zu
belasten.
Der Haushaltsplan 2013 war demnach
geprägt von:
•
•
•
•
•
einer Erhöhung der Steuer- und
Umlagekraft um 2,02 Prozent
bzw. 2,75 Millionen Euro,
einer Senkung des Hebesatzes
zur Kreisumlage um 0,5 Prozentpunkte auf 47,0 Prozent,
einem stabilen Hebesatz zur
Bezirksumlage mit 23,9 Prozent,
einem veranschlagten Jahresüberschuss von 297.436 Euro
sowie
einem sehenswerten Investitionsniveau für Schulgebäude,
Schulen und Infrastruktur von
insgesamt 31,86 Millionen Euro.
Die Herbst-Hochrechnungen zum
Haushalt 2013 zeigten, dass sich die
Ertragslage weit besser entwickelt
hat, als zu Beginn angenommen. So
kann bei der Fertigstellung des Jahresabschlusses 2013 sogar mit einem
Jahresüberschuss von mehr als 2,5
Millionen Euro gerechnet werden.
Jahresbericht 2013
33
Kreisfinanzen
Jahresabschluss 2011
sämtlichen Anlagen fertig gestellt
und von Landrat Erich Josef Geßner
unterzeichnet werden. In seiner Sitzung am 25.10.2013 nahm dann der
Kreistag den Jahresabschluss 2011
zur Kenntnis.
Nachdem schließlich auch die
örtliche Prüfung hierüber erfolgt
war, stellte der Kreistag den Jahresabschluss 2011 bereits in seiner
folgenden Sitzung am 06.12.2013
fest und erteilte die Entlastung.
Durch die laufenden Verwaltungs-,
Investitions- und Finanzierungstätigkeiten im Haushaltsjahr 2011 erhöhte sich die Bilanzsumme zum
31.12.2011 von 186,57 Millionen Euro
(31.12.2010) auf 191,73 Millionen Euro.
Dies entspricht einer Steigerung um
5,16 Millionen Euro. Dabei konnte auf
der Aktivseite der Bilanz insbesondere
das Anlagevermögen deutlich erhöht
werden, was sich auf der Passivseite
der Bilanz in erster Linie in der Nettoposition des Eigenkapitals und den
Sonderposten widerspiegelt.
Die zwei nachfolgenden Tabellen
zur Aktiva und Passiva zeigen zum
Vergleich die Summen der einzelnen
Bilanzpositionen aus den Jahresabschlüssen 2007 - 2011 sowie die
Veränderungen zwischen 2010 und
2011.
AKTIVA (Vermögensstruktur der
Bilanz)
31.12.2011
Ein weiterer Schwerpunkt lag 2013
bei der Erstellung des doppischen
Jahresabschlusses 2011.
Der Jahresabschluss 2011 konnte am
11.09.2013 inklusive der Bilanz zum
31.12.2011, allen Erläuterungen und
Vermögensrechnung (Bilanz)
Mio. €
Veränderung
31.12.2010
2011
Mio. €
Mio. €
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2007
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anlagevermögen
Immaterielles Vermögen
22,49
-0,06
22,55
19,22
10,70
9,58
Sachanlagevermögen
109,97
+5,97
104,00
98,27
86,59
85,12
Finanzanlagevermögen
23,07
-0,01
23,08
23,08
18,55
18,64
Vorräte
0,39
+0,01
0,38
0,38
0,23
0,17
Öffentlich-rechtliche Forderungen
3,61
+0,04
3,57
3,10
2,55
4,53
Privatrechtliche Forderungen
0,76
-0,21
0,97
2,44
3,22
2,58
Sonstiges Vermögen
0,40
+0,04
0,36
0,54
0,00
0,00
Flüssige Mittel
14,44
+0,79
13,65
12,44
8,90
8,71
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
16,52
-1,41
17,93
19,44
1,22
1,08
Treuhandvermögen
0,08
0,00
0,08
0,08
0,00
0,00
186,57
179,00
131,97
130,41
Umlaufvermögen
Summe AKTIVA
34
Jahresbericht 2013
191,73
Kreisfinanzen
PASSIVA (Kapitalstruktur der Bilanz)
31.12.2011
Mio. €
Veränderung
31.12.2010
2011
Mio. €
Mio. €
31.12.2009
31.12.2008
31.01.2007
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Eigenkapital
Nettoposition
49,02
0,00
49,02
46,04
2540
25,40
Überschussrücklage
21,67
+5,15
16,52
7,09
1,95
0,00
Jahreserfolg / Jahresüberschuss
5,34
+0,19
5,15
9,43
5,14
1,95
Sonderposten
47,57
+4,0
43,57
42,76
38,11
38,34
Rückstellungen
24,96
+0,30
24,66
24,41
23,81
23,03
Verbindlichkeiten aus eigenen Darlehen
23,10
-2,85
25,95
25,40
28,79
33,36
Verbindlichkeiten aus Darlehen Kliniken
14,77
-1,49
16,26
17,77
0,00
0,00
Sonstige Verbindlichkeiten
5,02
-0,15
5,17
5,79
8,73
8,30
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
0,05
-0,01
0,06
0,04
0,04
0,02
Treuhandvermögen
0,23
+0,02
0,21
0,27
0,00
0,00
Summe PASSIVA
191,73
186,57
179,00
131,97
130,41
Aus der Bilanz leiten sich wichtige
Kennzahlen ab, die Aufschluss über
die Vermögens- und Kapitalstruktur
des Landkreises geben. Beispielsweise lässt der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen
(Anlagenintensität)
Rückschlüsse
auf den Ausstattungsstand, die Liquidität und Flexibilität des Landkreises
zu. So binden Anlagen langfristig
Kapital und verursachen erhebliche
fixe Kosten wie Abschreibungen,
Instandhaltungskosten oder Zinskosten. Andererseits kann eine geringe
Anlagenintensität aber auch Indiz
dafür sein, dass die Vermögensgegenstände überaltert und bereits
schon abgeschrieben sind. Bei kommunalen Gebietskörperschaften ist
eine hohe Anlagenintensität jedoch
die Regel.
Kennzahlen zur Vermögenslage (AKTIVA)
2011
in %
2010
in %
2009
in %
2008
in %
Anlagenintensität
=
Anlagevermögen x 100
Gesamtvermögen (Bilanzsumme)
=
155.529.294,51 x100
191.737.520,44
= 81,12
80,20
78,53
87,78
Infrastrukturquote
=
Infrastrukturvermögen x 100
Gesamtvermögen
=
33.926.202,00 x100
191.737.520,44
= 17,69
18,11
18,22
24,81
Liquidität 1. Grades
=
Flüssige Mittel x 100
kurzfristige Verbindlichkeiten
=
14.444.790,56 x100
8.788.720,07
= 164,36 153,76 135,78 78,12
Liquidität 2. Grades
=
=
18.397.680,25 x100
8.788.720,07
= 209,33 201,36 190,23 105,30
(Flüssige Mittel + kurzfr. Ford.) X 100
kurzfristige Verbindlichkeiten
Jahresbericht 2013
35
Kreisfinanzen
Kennzahlen zur Kapitalstruktur (PASSIVA)
2011
in %
2010
in %
2009
in %
2008
in %
Eigenkapitalquote I
=
Eigenkapital x 100
Gesamtkapital
=
76.030.548,56 x100
191.737.520,44
= 39,65
37,89
34,95
24,62
Eigenkapitalquote II
=
(Eigenkapital + Sonderposten) x100
Gesamtkapital
=
123.602.169,17 x100
191.737.520,44
= 64,46
61,24
58,84
53,50
Anlagendeckung A (I)
=
Eigenkapital x 100
Anlagevermögen
=
76.030.548,56 x100
155.529.294,51
= 48,89
47,24
44,51
28,05
Anlagendeckung B (II)
=
(wirtschaftl. EK + langfr. FK) x100
Anlagevermögen
=
164.960.943,36 x100
155.529.294,51
kurzfristige
Verbindlichkeitsquote
=
kurzfr. Verbindlichk. x 100
Gesamtkapital
=
8.788.720,07x100
191.737.520,44
= 106,06 105,41 109,41 94,41
=
4,58
4,76
4,28
8,64
Gesamtergebnisrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung)
Dem Landkreis gelang es 2011, sämtliche Aufwendungen (inklusive aller
Abschreibungen und Rückstellungen)
durch die Erträge zu erwirtschaften, so
dass der Haushaltsausgleich nach den
Regeln der Doppik gewährleistet war.
Alles in allem erzielte der Landkreis
2011 erneut einen stolzen Jahresüberschuss. Der geplante Jahresfehlbetrag von 1.538.683 Euro wandelte
sich in einen Jahresüberschuss von
5.340.330,84 Euro (+ 6.879.013,84
Euro). Der Jahresüberschuss wurde
36
Jahresbericht 2013
auf die neue Rechnung vorgetragen
und in der Bilanz zum 31.12.2011 als
Jahreserfolg 2011 ausgewiesen.
In der folgenden Übersicht sind neben
der Kurzdarstellung der Gesamtergebnisrechnung auch die wichtigsten
Kennzahlen zur Ertragslage des
Landkreises dargestellt. So zeigen
die Steuerquote und die Umlagequote
deutlich, dass sich der Landkreis 2011
zu knapp 81 Prozent aus Zuwendungen und Umlagen (insbesondere
Kreisumlage und Schlüsselzuweisungen) finanzierte und nur zu rund
3,5 Prozent aus selbst erhobenen
Steuern und Abgaben (Grundsteuer,
Gewerbesteuer, überlassenes Kostenaufkommen).
Weiter ist zu erkennen, dass rund 60,1
Prozent für Transferaufwendungen (in
erster Linie Bezirksumlage und Soziale Leistungen) und ca. 15,1 Prozent
für Personalaufwendungen (inklusive
Rückstellungen für Pensionen usw.)
aufzubringen waren.
Kreisfinanzen
Kennzahlen aus der Ergebnisrechnung (Erfolgsrechnung
Mio. €
Ordentliche Erträge
- Ordentliche Aufwendungen
darin u.a. enthalten
Mio. €
Steuern und ähnliche Abgaben
3,87
3,87 x 100
110,12
Zuwendungen und allgemeine
Umlagen
89,05
89,05 x 100
= 80,86
110,12
Personalaufwendungen
15,60
15,60 x 100
= 15,07
103,49
Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen
11,21
11,21 x 100
= 10,84
103,49
Transferaufwendungen
62,16
62,16 x 100
= 60,07
103,49
Zinsen und sonstige
Finanzaufwendungen
1,50
1,71 x 100
101,27
110,12
103,49
= Ergebnis der gewöhnlichen
Verwaltungstätigkeit
6,63
+ Finanzergebnis
-1,34
= Ordentliches Ergebnis
5,29
+ Außerordentliches Ergebnis
+0,05
= Jahresüberschuss
5,34
Quote in %
=
=
3,51
1,68
Gesamtfinanzrechnung (Cashflow)
Aus der Gesamtfinanzrechnung ergaben sich zum 31.12.2011 flüssige
Mittel in Höhe von 14,52 Millionen
Euro, die in den Folgejahren für die
laufende Verwaltungstätigkeit, für die
umfangreichen Investitionen und für
die Tilgung von Schulden zur Verfügung stehen.
Dieses Ergebnis aus der Gesamtfinanzrechnung wurde in der Bilanz
zum 31.12.2011 unter den liquiden
Mitteln ausgewiesen.
Jahresbericht 2013
37
Verkehr
Verkehr/ÖPNV
Peter Dieling, Erich Sailer
Das „Bähnle“ ist zurück Seit Mitte Dezember 2013 verkehrt „Der Weißenhorner“ zwischen Ulm Hauptbahnhof und
Weißenhorn
„Heute ist ein historischer Tag für den Landkreis NeuUlm und speziell für Weißenhorn“, sagte Landrat Erich
Josef Geßner zu Beginn seiner Ansprache beim Festakt
am 14.12.2013. Erstmals seit 47 Jahren fuhren an diesem
Tag wieder regelmäßig Personenzüge im Bahnhof der
Fuggerstadt ein. Am Sonntag, 15. Dezember, nahm das
„Bähnle“ dann zum turnusgemäßen Fahrplanwechsel
der Deutschen Bahn (DB) den regulären Verkehr auf der
reaktivierten Strecke Senden - Weißenhorn auf. Der Zug
pendelt seither von 5.00 bis 24.00 Uhr im Stundentakt
von Weißenhorn nach Ulm Hauptbahnhof und wieder
zurück.
Jetzt kann man in 25 Minuten von Weißenhorn aus
direkt in der Ulmer Innenstadt sein; bislang dauerte
die Fahrt mit dem Bus bis zu 60 Minuten. Von Senden
nach Ulm und zurück ergibt sich, gemeinsam mit dem
Regionalbahnverkehr im Illertal, nun sogar ein Halbstundentakt. Möglich gemacht haben das die Stadtwerke
Ulm/Neu-Ulm (SWU), die rund zehn Millionen Euro in
die Ertüchtigung und Modernisierung der 9,7 Kilometer
langen Schienenstrecke von Senden nach Weißenhorn
investierten, und das Eisenbahnverkehrsunternehmen
RAB, welches die Züge, die zwischen Weißenhorn und
Ulm fahren, stellt und betreibt.
Landrat Erich Josef Geßner beim Festakt auf dem Weißenhorner Bahnhofsplatz. Er trug dabei, wie andere Ehrengäste, einen Schal, den die DonauIller-Nahverkehrsverbund (DING) zur Feier des Tages extra hatte anfertigen
lassen.
Die Wiedereröffnung der ertüchtigten Bahnstrecke Senden - Weißenhorn für den Personenverkehr, die lange
Zeit unmöglich schien, haben viele Beteiligte gemeinsam
mit Beharrlichkeit, Geduld, Fleiß und Sachverstand wahr
gemacht. Landrat Erich Josef Geßner sieht die „wie
Zahnräder ineinander greifende Zusammenarbeit der
Akteure in der Region“ als Erfolgsgeheimnis an.
So gelang es, die Bayerische Staatsregierung und die
Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) zu überzeugen,
dass die Reaktivierung der ehemaligen bayerischen Vizinalbahnstrecke sinnvoll und nützlich ist. Bis es so weit war,
kostete es viele Jahre hartnäckige Überzeugungsarbeit.
Im Nahverkehrsplan des Landkreises Neu-Ulm aus dem
Jahr 2000 wurde das Ziel formuliert, die 1966 für den
Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stillgelegte, aber
geringfügig im Güterverkehrsbereich weiter betriebene
Nebenstrecke Senden - Weißenhorn zu reaktivieren.
38
Jahresbericht 2013
Von links: Bernhard Jüstel (Lokale-Agenda-21 „Mobilität/Stadtentwicklung“),
Ltd. Ministerialrat Hans-Peter Böhner (Bayerisches Innenministerium),
Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt, Weißenhorn, Bürgermeister Kurt Baiker,
Senden, Landrat Erich Josef Geßner, Andreas Pfingst, RAB-Geschäftsführer,
Oberbürgermeister Ivo Gönner, Ulm, Ingo Wortmann, Technischer Geschäftsführer SWU Verkehr, Matthias Berz, Geschäftsführer SWU.
Verkehr
Ein erstes Verkehrsgutachten (Gesellschaft für fahrgastorientierte Verkehrsplanung, März 2002) war Grundlage
für einen mit deutlicher Mehrheit im Kreistag gefassten
positiven Grundsatzbeschluss, der allerdings vorgab,
mit der Umsetzung bis nach Abschluss der Maßnahme
„NU 21“ (Tieferlegung Bahnhof Neu-Ulm, zweigleisiger
Ausbau bis Neu-Ulm Finninger Straße, Bus- und ÖPNVUmsteigepunkt am Bahnhof) zu warten. Außerdem sollte
die Finanzierungsbeteiligung des Freistaates Bayern vor
einer endgültigen Entscheidung geklärt werden.
Besprechungen im Bayer. Wirtschaftsministerium im Jahr
2002 ergaben zunächst keine positiven Aussichten auf
eine staatliche Förderung in absehbarer Zeit oder gar auf
eine Bestellung durch die BEG. Stattdessen wurde an
die Deutsche Bahn (DB) verwiesen. In den Folgejahren
fanden Gespräche mit der DB Netz über Kauf bzw. Pacht
der Schienenstrecke statt. Entsprechende Angebote und
die erbetene Investitionskostenschätzung ließen jedoch
lange auf sich warten und wurden durch eine zwischenzeitliche Fehlmeldung unterbrochen, die DB plane die
Ausschreibung der Strecke nach § 11 AEG. Nachdem die
DB die erbetenen Daten Ende 2006 vorgelegt hatte, kam
mit dem Wirtschaftsministerium zunächst kein weiterer
Gesprächstermin wegen einer Beteiligung an der Reaktivierung der Bahnlinie zustande.
Im Jahr 2008 schrieb die DB Netz AG die Strecke dann
überraschend aus. Den Zuschlag erhielten die Stadtwerke
Ulm/Neu-Ulm (SWU), die die Strecke zunächst gepachtet
und im Herbst 2013 dann gekauft haben. Der Kaufpreis
betrug 132.649 Euro abzüglich 12.628 Euro bezahlten
Pachtzinses.
Ab dem Jahr 2007 brachte sich auch der Regionalverband
Donau-Iller aktiv in die Projektierung ein und gab eine
Fahrgastpotentialabschätzung auf der Illertalbahn sowie
eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung in Auftrag. Zur
Abschätzung der Auswirkungen auf den Busverkehr mit
möglichen Kompensations- bzw. Erweiterungslinien wurde im Juli 2009 ein Zug-Bus-Konzept in Auftrag gegeben,
das vom zuständigen Ausschuss des Kreistages gebilligt
wurde. Eine weitere Prüfung durch das Bayer. Wirtschaftsund Verkehrsministerium im Jahr 2009 erforderte u. a. eine
detaillierte Investitionskostenuntersuchung, welche die
SWU anschließend vornahmen. Innerhalb des rund um
den Bahnknoten Ulm angelegten Projekts eines Regio-SBahnverkehrs wurde und wird das Reaktivierungsprojekt
Senden-Weißenhorn als Referenzstrecke angesehen.
Das „Bähnle“ früher und heute.
Erforderlich war zudem eine breite politische Zustimmung, sowohl auf Kreis-, Regional- als auch auf Kommunalebene, die durch entsprechende Gremienbeschlüsse
dokumentiert wurde. Die für den Landkreis insgesamt
entstehenden Kosten mussten in einem angemessenen
Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen. Ein finanzielles Engagement des Freistaats war unabdingbare Voraussetzung,
auch wenn der Landkreis selbst nicht Eisenbahninfrastrukturunternehmer werden wollte. Um den Freistaat
zu überzeugen, waren aussagekräftige und detaillierte
Gutachten erforderlich. Die Auswirkungen des SPNVVorhabens auf den Busverkehr und die Sichtweise der
Busunternehmer verfolgte das Ministerium mit großem
Interesse. Mit der Wiederaufnahme des Personenzugverkehrs zwischen Ulm und Weißenhorn ist die größte
Neuordnung des Linienbusverkehrs zwischen Elchingen
und Kellmünz in den vergangenen 15 Jahren verbunden.
Die Bahnhöfe in Senden, Weißenhorn und Vöhringen
wurden zu wichtigen Umsteigepunkten zwischen Schiene und Bus sowie von Bus zu Bus.
Jahresbericht 2013
39
Verkehr
Weitere wichtige Stationen, bis das „Bähnle“ freie Fahrt
bekam, waren:
Dezember 2011: Die SWU beantragten bei der zuständigen Regierung von Oberbayern das Planfeststellungsverfahren für die Modernisierung der Bahnstrecke.
19.02.2013: Die Regierung von Oberbayern erließ den
Planfeststellungsbeschluss und gewährte damit die
Bauerlaubnis für die Modernisierung der Strecke.
27.03.2013: Die Eisenbahnverkehrsleistungen zwischen
Ulm und Weißenhorn wurden nach einer Ausschreibung
der bayerischen BEG und der baden-württembergischen
NVBW an die DB Zug/Bus Regionalverkehr AlbBodensee GmbH (kurz RAB) vergeben. Damit erfolgte
mit dieser Strecke erstmals eine Reaktivierung in Bayern
im Rahmen eines Wettbewerbsprojektes.
Aktionstag „Ohne Auto - mobil“ auf dem Weißenhorner Bahnhofsplatz.
14.06.2013: Der erste Spatenstich zur Renovierung der
Gleisanlagen von Senden nach Weißenhorn fand in Anwesenheit des damaligen Bayerischen Wirtschafts- und
Verkehrsministers Martin Zeil statt.
Zur großen Eröffnungsfeier am 14.12.2013 konnten alle
Bürger gratis mit dem neuen Zug fahren. Massenweise
nutzten die Menschen das Angebot - auch am Sonntag,
als die Fahrt erstmals etwas kostete (Ulm - Weißenhorn
einfach: 3,80 Euro). Als der Premierenzug in Weißenhorn
einfuhr, jubelten Hunderte. Die vereinigten Musikkapellen aus Weißenhorn und seinen Stadtteilen spielten
zum Empfang „Auf dr schwäbscha Eisabahna“. Infound Imbissstände säumten den Bahnhofsvorplatz. Ins
Bahnhofsgebäude lockte die Lokale-Agenda-21-Gruppe
„Mobilität/Stadtentwicklung“ mit einem Eisenbahncafé
und einer kleinen Ausstellung über das „Bähnle“.
In den Ansprachen fiel ein Name wiederholt: der des
Weißenhorner Agenda-21-Sprechers Bernhard Jüstel.
Mit seiner Arbeitsgruppe „Mobilität/Stadtentwicklung“
warb er in den zurückliegenden zwölf Jahren unermüdlich für die Wiederanbindung Weißenhorns ans Personenzugnetz. Mit seinen Mitstreitern stellte er in diesem
Zeitraum jährlich die Aktion „Ohne Auto - mobil“ auf die
Beine, bei der für einen Tag ein Personenzug zwischen
Ulm und Weißenhorn pendelte. Bernhard Jüstel schöpfte
aus den stark frequentierten Aktionstagen Zuversicht.
Nun wurde dieser Traum wahr.
40
Jahresbericht 2013
Der Männergesangsverein „Liederkranz Weißenhorn“ unter der Leitung von
Paul Silberbaur bei einem extra zur Eröffnungsfeier am 14.12.2013 arrangierten Liedvortrag.
Endlich geschafft: Landrat Erich Josef Geßner beim Eröffnungstag am
14.12.2013 in Weißenhorn.
Verkehr
Wiedereinführung des Altkennzeichens ILL im Landkreis Neu-Ulm
Seit 10.07.2013 gibt es im Landkreis Neu-Ulm wieder das
alte Kfz-Kennzeichen ILL (für Illertissen), zusätzlich zum
bestehenden NU (für Neu-Ulm). Bis dahin waren aus der
Zeit vor der Gebietsreform 1972 noch rund 900 gültige
ILL-Kennzeichen im Bestand der Zulassungsstelle.
Der Bundesrat hatte mit Beschluss vom 21.09.2012 einer
Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung durch
das Bundesverkehrsministerium zugestimmt, die den
Bundesländern die Möglichkeit gibt, ausgelaufene KfzAltkennzeichen wieder einzuführen. Mit der Neuregelung
wurden die Länder ermächtigt, alle oder auch einzelne der
Altkennzeichen als zusätzliche Wunschkennzeichen neben der aktuellen Landkreiskennung wieder zuzulassen.
Der Freistaat Bayern machte daraufhin nach einem Beschluss des Ministerrates vom 14.01.2013 grundsätzlich
von der Möglichkeit Gebrauch, Altkennzeichen wieder
einzuführen; er überließ jedoch im Einzelfall die Entscheidung darüber den Kreisverwaltungsbehörden. Die
bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte hatten
danach bis zum 30.04.2013 Zeit, über die Regierungen
dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie mitzuteilen, ob und
gegebenenfalls welche Altkennzeichen in ihrem jeweiligen
Verwaltungsbezirk wieder ausgegeben werden sollen.
Wieder eingeführte Altkennzeichen sind für alle im Landkreis gemeldeten Fahrzeuge als Wunschkennzeichen
zulässig, gleich ob der Kraftfahrzeughalter im Gebiet des
Altlandkreises Illertissen wohnt oder nicht. So können
z. B. auch in Neu-Ulm oder Weißenhorn wohnhafte
Halterinnen/Halter ihren Wagen auf Antrag bei den KfzZulassungsstellen in Neu-Ulm und in Illertissen mit einem
ILL-Kennzeichen versehen lassen.
er werde - trotz erheblicher eigener Bedenken - dem mehrheitlichen Wunsch des Kreistages entsprechen und bei
der Regierung von Schwaben die Wiederzulassung des
Altkennzeichens ILL im Landkreis Neu-Ulm beantragen.
Nach einer kontroversen Diskussion sprach sich der
Kreistag am 19.04.2013 mit knapper Mehrheit (33 Ja- zu
28 Nein-Stimmen) schließlich dafür aus, im Landkreis
Neu-Ulm das alte Kfz-Kennzeichen ILL (für Illertissen)
zusätzlich zum bestehenden NU (für Neu-Ulm) wieder
einzuführen.
Vom 22. April an konnten Interessenten die ILL-Nummernschilder über das Internet beim Landratsamt reservieren. Die Ausgabe erfolgte ab dem Tag des offiziellen
Inkrafttretens der geänderten Regelung am 10.07.2013
(Veröffentlichung im Bundesanzeiger). Von diesem
Zeitpunkt an haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Kfz-Zulassungsstelle in der Zentrale in Neu-Ulm und
in der Zweigstelle in Illertissen bis zum 31.12.2013 insgesamt 1858 ILL-Kennzeichen vergeben. Davon haben 456
Fahrzeughalter ihr bestehendes NU-Kennzeichen auf ILL
umzeichnen lassen. Die restlichen Zuteilungen erfolgten
im Rahmen einer Neuzulassung oder bei Erwerb und
Umschreibung eines Gebrauchtfahrzeugs.
Das Illertisser Altkennzeichen ist ein sog. Wunschkennzeichen. Für die Zulassung fällt daher nach der Gebührenordnung eine Zusatzgebühr in Höhe von 10,20 Euro an.
Wegen des Kundenandrangs an den ersten Vergabetagen
hatten die Zulassungsstellen in Neu-Ulm und Illertissen
auch am Samstag, 13.07.2013, vormittags geöffnet.
Insbesondere im Raum Illertissen war das Interesse an
der Einführung des Altkennzeichens ILL sehr groß. Der
Stadtrat der Stadt Illertissen hatte sich bereits bei seiner
Sitzung am 29.09.2011 mehrheitlich für die Wiedereinführung des Kfz-Kennzeichens des Altlandkreises Illertissen
(ILL) ausgesprochen.
Obwohl Landrat Erich Josef Geßner in dieser Angelegenheit das Alleinentscheidungsrecht hatte, setzte er das
Thema auf die Tagesordnung des Kreistages und erklärte,
Jahresbericht 2013
41
Kreisstraßen
Kreisstraßen
Finanzmanagement, Dominic Tausend
Staatliches Bauamt Krumbach, Bastian Wufka
Geplante Maßnahmen
NU 15 Anschlussstelle Bellenberg/Illertissen Nord
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (jetzt BMVI) erteilte bereits im Jahr 2004 die
Zustimmung zum Bau einer neuen Anschlussstelle an
der Autobahn A7 zwischen Illertissen und Bellenberg
und bestätigte seine Zustimmung nach Entkräftung einer
Intervention im Jahr 2009. Die Stadt Illertissen und die
Gemeinde Bellenberg haben sich am 04.08.2005 vertraglich zur Realisierung des A7-Anschlusses verpflichtet
und erklärt, die auf den Landkreis entfallenden Kosten
der Kreuzungsmaßnahme - abzüglich der staatlichen Zuwendungen - zu übernehmen (Kostenteilung: Illertissen
45 Prozent, Bellenberg 55 Prozent).
Da der Verkehr von und zu einer neuen Anschlussstelle
größtenteils über das bestehende Kreisstraßennetz
(NU 15 und NU 9) sowie die Staatsstraße St 2031 abgewickelt werden muss, sind im Zusammenhang mit dem
Neubau der geforderten Anschlussstelle immer auch
die Auswirkungen auf das nachgeordnete Wegenetz zu
untersuchen.
Während die Planungen für die neue Anschlussstelle
selbst federführend von der Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Kempten, durchgeführt werden,
ist für die Planungen im nachgeordneten Verkehrsnetz
das Staatliche Bauamt Krumbach, das die Kreisstraßen
des Landkreises Neu-Ulm verwaltet, zuständig. Seit der
(Wieder-) Aufnahme der Planungen zu einer neuen Anschlussstelle Bellenberg/Illertissen-Nord im Jahr 2009
gab es immer wieder kontroverse Diskussionen zum
Trassenverlauf der künftigen Verkehrsführung für den
Autobahnzubringerverkehr.
Nach der Vorstellung einer Verkehrsuntersuchung durch
das beauftragte Ingenieurbüro zur neuen Anschlussstelle
im Jahr 2011 begann das Staatliche Bauamt Krumbach
im Auftrag des Landkreises Neu-Ulm mit Untersuchungen zur künftigen Verkehrsführung im nachgeordneten
Wegenetz. Vorgabe war, eine für die Bewohner der
betroffenen Ortsteile (Tiefenbach, Betlinshausen, Bellenberg Süd) möglichst verträgliche Lösung zu finden.
Im März 2012 erfolgte die Vorstellung der Untersuchungsergebnisse des Staatlichen Bauamts Krumbach
im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landkreises
42
Jahresbericht 2013
Neu-Ulm. Die Empfehlung lautete: Bau eines leistungsfähigen, anbaufreien Autobahnzubringers als Verlegung
der NU 15 südlich von Bellenberg.
Daraufhin erfolgte die Aufnahme der Maßnahme „NU 15
Verlegung Bellenberg - A7“ in das Investitionsprogramm
des Landkreises Neu-Ulm. Die Umsetzung steht unter
dem Zustimmungsvorbehalt der betroffenen Kommunen
Illertissen und Bellenberg, sich auf eine von beiden Kommunen befürwortete Trassenführung des neuen Autobahnzubringers zu einigen. Die Kommunen erhoben die
Forderung, zunächst in Ergänzung der vorliegenden Verkehrsuntersuchung die verkehrliche Wirksamkeit eines
möglichst nahe an Bellenberg verlaufenden Autobahnzubringers zu untersuchen. Der Landkreis Neu-Ulm erteilte
dem Staatlichen Bauamt Krumbach diesen Auftrag im
Oktober 2012.
Nach einer Klausurtagung mit ausführlicher Erläuterung
des Sachverhalts und Vorstellung der Ergebnisse der
ergänzenden Verkehrsuntersuchung wurde bezüglich der
Anschlussstellenproblematik ein gemeinsamer Arbeitskreis der Stadt Illertissen und der Gemeinde Bellenberg
gegründet. Der Arbeitskreis forderte nach seiner ersten
Sitzung die Erarbeitung eines Vorschlags für eine mögliche alternative Trassenführung sowie einen Vorschlag
für ein Umstufungskonzept (Art. 7 Bayer. Straßen- und
Wegegesetz - Umstufung = Änderung der Verkehrsbedeutung einer Straße) unter Berücksichtigung der Wünsche der Stadt Illertissen und der Gemeinde Bellenberg.
Der Landkreis Neu-Ulm erteilte dem Staatlichen Bauamt Krumbach im Mai 2013 den Planungsauftrag, die
geforderten Vorschläge für eine mögliche alternative
Trassenführung zu erarbeiten. Im Juli 2013 wurden in
der zweiten Sitzung des interkommunalen Arbeitskreises
„A7-Anschluss“ drei technisch mögliche Varianten vorgestellt, über die die zuständigen Gremien entscheiden
sollten.
Besonders erschwert wird der ohnehin komplexe Sachverhalt dadurch, dass im Laufe der Zeit verschiedene
Begriffe für die Varianten verwendet wurden. Deswegen
sollen die verwendeten Bezeichnungen im Folgenden
kurz beschrieben werden.
Kreisstraßen
Begriffsbestimmung
V0
Mit V0 wird die sog. Nullvariante bezeichnet. Dabei wird auf den Bau eines neuen Autobahnzubringers verzichtet. Der Verkehr von und zur Autobahn wird über die NU 9 und die NU 15 in
Tiefenbach sowie die St 2031 und NU 15 in Bellenberg geführt. Beide Kreisstraßenzubringerstrecken müssen hierzu in Ortslage so ausgebaut werden, dass der Autobahnzubringerverkehr
flüssig und sicher abgewickelt werden kann.
Halbe V0
Bei der sog. „halben V0“ handelt es sich um die Nullvariante, bei der jedoch nur die Ortsdurchfahrt der NU 15 in Bellenberg ausgebaut und gleichzeitig die Ortsdurchfahrt von Tiefenbach
verkehrsberuhigt werden soll.
V1 - V3
Hierbei handelt es sich um verschiedene alternative Planungsvarianten, die im Zuge der ersten
Untersuchung zum nachgeordneten Wegenetz verwendet wurden. Sie bezeichnen im Einzelnen:
V1: Verlegung der NU 9 zwischen Betlinshausen und der A7
V2: Verlegung der NU 9 zwischen Tiefenbach und der A7
V3: Verlegung der NU 15 nördlich von Tiefenbach
Alle drei Varianten erwiesen sich bereits in der ersten Untersuchung als nicht zielführend.
V4
V4 steht für eine Verlegung der NU 15 südlich von Bellenberg. Im Laufe der Diskussion wurden
verschiedene Untervarianten ins Spiel gebracht, die dann z. T. mit V4A und V4B bezeichnet
wurden.
A1 - A3
Auf Wunsch der Stadt Illertissen und der Gemeinde Bellenberg soll die Bezeichnung V4 nicht
mehr verwendet werden.
Daher werden mit A nun verschiedene Autobahnzubringervarianten als Verlegung der NU 15
südlich von Bellenberg bezeichnet.
A1 ist die am weitesten nördlich und am nächsten an Bellenberg liegende Variante. A3 ist die
am weitesten südlich und am entferntesten von Bellenberg liegende Variante. Variante A2 liegt
zwischen A1 und A3.
A0
Eine weitere Variante für einen Autobahnzubringer südlich von Bellenberg, die nun näher untersucht werden soll.
Die Interessenlagen der Stadt Illertissen und der Gemeinde Bellenberg sind stark unterschiedlich. Die Stadt
Illertissen hat im Oktober 2013 um Prüfung einer neuen
Zufahrtsvariante A0 gebeten. Auch der Gemeinderat
von Bellenberg hat am 31.10.2013 der Prüfung der Variante A0 zugestimmt. Beide Kommunen knüpften ihre
Zustimmung zur Untersuchung der Variante A0 jeweils
an umfangreiche Bedingungen, deren technische und
rechtliche Umsetzbarkeit ohne eingehende Prüfung
allerdings nicht oder nur schwer verbindlich zugesagt
werden konnte.
Um in der Sache weiterzukommen, hat der Wirtschaftsund Verkehrsausschuss des Landkreises Neu-Ulm am
14.11.2013 beschlossen, die Variante A0 auf Kosten des
Landkreises untersuchen zu lassen.
Das Staatliche Bauamt Krumbach wurde beauftragt,
einen Vorentwurf zu erstellen, in dem die Wünsche der
Gemeinde Bellenberg und der Stadt Illertissen weitestgehend Berücksichtigung finden, soweit dies rechtlich
zulässig und tatsächlich realisierbar ist. Insbesondere
Anordnungen zu Geschwindigkeits- oder Tonnagenbegrenzungen richten sich nach rechtlichen Vorgaben, sie
sind demnach zwingend zu beachten und deshalb keiner
Abmachung zugänglich.
Vertragliche Vereinbarungen zwischen den Beteiligten,
dem Landkreis Neu-Ulm, der Stadt Illertissen und der
Gemeinde Bellenberg können erst getroffen werden,
wenn eine Variante einvernehmlich weiterverfolgt wird
und für diese Trassierung eine Planungsreife erreicht ist,
die vertragliche Vereinbarungen möglich macht.
Jahresbericht 2013
43
Kreisstraßen
Ausbau der Kreisstraße NU 2 - Meßhofen-Roggenburg und Neuanlegung eines Geh- und Radweges
Die Kreisstraße NU 2 verläuft im mittleren Teil des
Landkreises Neu-Ulm als Querverbindung zwischen
den Tälern der Roth, der Biber und des Osterbaches.
Im Streckenabschnitt zwischen Meßhofen und Roggenburg durchquert die Kreisstraße NU 2 ein bedeutendes
Ausflugs- und Erholungsgebiet, das zum einen durch
das auf der Anhöhe befindliche Kloster Roggenburg und
zum anderen durch die weitläufigen Weiheranlagen im
westlich anschließenden Bibertal besonders geprägt ist.
Die Kreisstraße NU 2 befindet sich in einem nicht
ausgebauten Zustand. Die Linienführung ist ungleich,
die Fahrbahn ist mit ca. 5,70 m Breite schmal und das
Fahrbahnbild ist geprägt von zahlreichen Rissen. Die
bestehende Brücke über die Biber (Baujahr 1932) entspricht derzeit nicht den gültigen Sicherheitsvorschriften.
Durch den fehlenden Geh- und Radweg wird zusätzlich
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die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Daher wurde
die Baumaßnahme zum Ausbau der NU 2 zwischen
Meßhofen und Roggenburg mit Anlage eines Geh- und
Radweges in das Investitionsprogramm des Landkreises
Neu-Ulm aufgenommen.
Zum derzeitigen Planungsstand ergeben sich Gesamtkosten für die Maßnahme in Höhe von ca. 1,4 Millionen
Euro. Die teilweise nicht einfachen Grunderwerbsverhandlungen konnten im Juli erfolgreich abgeschlossen
werden. Die Gesamtmaßnahme ist im Investitionsprogramm des Landkreises Neu-Ulm zum Einsatz
der Baumittel im Jahr 2014 eingeplant. Der Landkreis
Neu-Ulm und die Gemeinde Roggenburg bestreiten den
nach Abzug der staatlichen Zuwendungen verbleibenden
Eigenmittelaufwand an den Herstellungskosten gemeinschaftlich.
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Jahresbericht 2013
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Wirtschaft
Wirtschaft
Wirtschaftsförderung, Monika Stadler
Arbeitsmarkt - Sicherung des Fachkräftebedarfs
Arbeitskreis zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Die Kooperation zwischen der
Wirtschaftsförderung
und
der
Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragten, Renate Kögel, wurde
- aufbauend auf den Aktivitäten der
vergangenen Jahre - fortgesetzt. Der
gemeinsamen Einladung zu einem
Arbeitstreffen folgten Vertreter der
Agentur für Arbeit, des Jobcenters
Neu-Ulm, der Kommunen, der
Wirtschaft und des DGB sowie des
Kompetenzzentrums MigraNet in
Augsburg. Das Arbeitstreffen fand
am 05.03.2013 im Landratsamt NeuUlm statt. Die Teilnehmer stimmten
überein, dass eine bessere Integration der so bezeichneten „ungenutzten Potenziale“ in den Arbeitsmarkt
ein unerlässlicher Baustein bei der
Sicherung des aktuellen und des
künftigen Fachkräftebedarfs ist.
Durch gemeinsames Handeln und
durch kurze Kommunikationswege
sollen im Landkreis Neu-Ulm Problemstellungen bei der Anerkennung
ausländischer Berufsqualifikationen
schnell und unbürokratisch gelöst
werden.
Bild von links: Ingrid Mallon, Jobcenter Neu-Ulm, Renate Kögel, Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte, Angelika Walter, Jobcenter Neu-Ulm, Günter Hock, Fachbereich Soziales, Mareike Vierling,
Freiwilligenagentur, Michael Mühlbacher, Club der Industrie, Karina Ortlieb, Agentur für Arbeit Neu-Ulm,
Rudolf Simmler, Agentur für Arbeit Günzburg (bis 02/2013: Neu-Ulm), Monika Stadler, Wirtschaftsbeauftragte, Jürgen Korschinsky, IHK Schwaben, Stephan Schiele, MigraNet, Elmar Heim, DGB.
Runder Tisch für Wirtschaftsförderung im Landkreis Neu-Ulm
Am 23.05.2013 trafen sich die in den
Kommunen mit Wirtschaftsförderung
betrauten Kolleginnen und Kollegen
zu ihrem regelmäßigen Informationsaustausch im Landratsamt Neu-Ulm.
Schwerpunktthema war die neue
Förderrichtlinie zum Aufbau hochleistungsfähiger Breitbandnetze in
Bayern. Danach können Gemeinden,
Zusammenschlüsse von Gemeinden und Gemeindeverbände für
Gewerbe- und Kumulationsgebiete
eine Förderung von bis zu 500.000
Euro erhalten. Als Referent konnte
dazu Jürgen Deller, der für den
Landkreis
Neu-Ulm
zuständige
Ansprechpartner beim bayerischen
Breitbandzentrum, begrüßt werden.
In seinem Vortrag „Das Bayerische
Breitbandzentrum - Ihr Partner für
schnelles Internet“ zeigte Jürgen
Deller die sachlichen Voraussetzungen und das richtige Vorgehen für
einen erfolgreichen Förderantrag auf.
Jahresbericht 2013
45
Wirtschaft
Standortmarketing
Präsentation auf der Messe „Vöhringen vital“ im März 2013 in Vöhringen
Bei der zweiten Gesundheits- und
Wohlfühlmesse im Kulturzentrum
Wolfgang-Eychmüller-Haus in Vöhringen präsentierten sich der Landkreis Neu-Ulm und die Kreisspitalstiftung Weißenhorn mit Angeboten
aus dem Gesundheits- und dem
touristischen Bereich.
Am Stand auf der Gesundheits- und
Wohlfühlmesse waren unter anderem Rad- und Wanderführer sowie
Informationsmaterial zum Angebot
der drei Kreiskliniken erhältlich.
Von links: Ingrid Vahl, Monika Stadler.
Schwabenbund und Innovationsregion werben für ein Studium zwischen Alb und Bodensee
„Südkurs“ heißt ein neues Onlineportal, das über die Universitäten und
die Hochschulen im Schwabenbund
informiert. Künftige Studentinnen
und Studenten erfahren Wissens-
wertes über die verschiedenen Studiengänge, die Hochschulen selbst
sowie über die Hochschulstädte
und die Region. Die Namensgebung „Südkurs“ nimmt Bezug auf
den Süden Deutschlands, auf den
Studieninteressierte „Kurs“ nehmen
sollen. Es ist eines von mehreren Pilotprojekten des Schwabenbundes.
Finanziert wird das Portal durch die
beteiligten Hochschulen, die Städte,
Landkreise, Kammern, den Regionalverband Donau-Iller und die Innovationsregion Ulm. Mit der Erstellung
des Marketingkonzeptes und mit der
inhaltlichen und redaktionellen Umsetzung war die Innovationsregion
beauftragt.
Der Schwabenbund ist ein Zusammenschluss von Politik, Verwaltung
und Wirtschaft zwischen den Metropolen Stuttgart und München, beidseits der Ländergrenze von Bayern
und Baden-Württemberg. Er wurde
am 22.03.2012 mit dem Ziel gegründet, diesem prosperierenden Raum
durch eine gemeinsame Positionierung stärkeres Gewicht auf Landes-,
Bundes- und europäischer Ebene zu
verschaffen.
Insbesondere der demografische
Wandel, die Konkurrenz um Fachkräfte, die Attraktivität als Bildungsregion, der Standort-Wettbewerb
um Unternehmen, die Sicherung der
Versorgung ländlicher Räume und der
weitere Ausbau von Infrastrukturen
sind wichtige Herausforderungen
der Zukunft. Im süddeutschen Raum
haben sich die europäischen Metropolregionen Stuttgart, München und
Nürnberg sowie der Metropolitanraum Zürich die Bewältigung dieser
Herausforderungen zur Aufgabe
gemacht. Auch die Räume zwischen
den Metropolregionen müssen sich
zukünftig diesem Wettbewerb stellen.
Die Landkreise Alb-Donau-Kreis,
Biberach, Günzburg, Heidenheim,
Neu-Ulm, Oberallgäu und Unterallgäu
sowie die Städte Biberach, Kempten,
Memmingen und Ulm sowie die Regionalverbände Allgäu und DonauIller haben sich daher im Schwabenbund zusammengeschlossen. Dem
Schwabenbund gehören außerdem
die Handwerkskammern für Schwaben und Ulm sowie die Industrie- und
Handelskammern Schwaben und Ulm
und Institutionen wie die Allgäu GmbH
an. Weitere Landkreise, Städte und
Verbände haben als assozierte Partner beratende Funktion im Schwabenbund.
46
Jahresbericht 2013
Bauen
Hochbau und technisches Gebäudemanagement, technische Bauordnung
Rudolf Hartberger
Erweiterung und Generalsanierung des Illertal-Gymnasiums Vöhringen
Aufgrund der erfreulichen Entwicklung der Schüler- und
Klassenzahlen am Illertal-Gymnasium in Illerzell ist es
unumgänglich, die Schulanlage zu erweitern und funktionale Mängel im Bestand zu beheben. Außerdem ist das
über 30 Jahre alte Schulgebäude in die Jahre gekommen,
so dass nun auch eine Generalsanierung ansteht.
ten, der Qualität der einzubauenden Materialien sowie die
farbliche Ausgestaltung der neuen Schule. Die rot-weiße
Fassade des Illertal-Gymnasiums mit den Dachgiebeln
des Glasdaches war schon bisher das Markenzeichen
der Schule. Diese Marke soll auch nach der Erweiterung
und Sanierung des Schulgebäudes erkennbar sein.
Zur Ermittlung eines geeigneten Architekturbüros für
die notwendigen Erweiterungs- und Umbauplanungen
erfolgte nach der Verdingungsordnung für freiberufliche
Leistungen (VOF) eine europaweite Ausschreibung.
Von den drei zum Verhandlungsverfahren eingeladenen
Architekturbüros erwies sich das Architekturbüro Karl
und Probst aus München als der am besten geeignete
und leistungsfähigste Partner. Das Büro hat mit dem
Vorschlag, das bauliche Markenzeichen der Schule
beizubehalten, voll den Vorstellungen der Schulfamilie
entsprochen.
Die Konstruktionen und die Außengestaltung sind wesentlich geprägt durch das Bestandsgebäude, dessen
Gestaltung und Strukturen nach Vorstellung der Architekten und auf Wunsch der Schule im Wesentlichen zu
erhalten sind. Der Erweiterungsbau sollte sich farblich
und in der Materialität an den Bestand angleichen, sich
aber in der Einteilung der vorgehängten Fassade und
bei der Größe der Fenster in einer neuen Interpretation
vom Bestand absetzen und als Neubau zu erkennen
sein.
Im September konnte der Förderantrag bei der Regierung von Schwaben eingereicht werden. Im November
bewilligte der Bau- und Planungsausschuss die weiteren
Planungsleistungen. Mit der jetzt vorliegenden Ausführungsplanung werden die Vorgaben zur Beibehaltung des
Erscheinungsbildes des Illertal-Gymnasiums weitgehend
gewahrt.
Voraussetzung für die Ausführungsplanung und die Ausschreibung war die Festlegung der Konstruktionsaufbau-
Die mit der Regierung von Schwaben abgestimmte
Planung beinhaltet einen Erweiterungsbedarf von 824 m²
sowie die Umnutzung von Räumen im Gebäudebestand.
Die umzubauende Fläche im Bestand beläuft sich auf
1.081 m², die Sanierungsfläche auf 3.919 m².
Von Seiten des Landkreises sind die Voraussetzungen
dafür geschaffen, mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau bereits im August 2014 zu beginnen. Erforderlich dafür ist allerdings die Genehmigung der Regierung
von Schwaben zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn.
Weiterentwickelte Variante
Ostfassade
Südfassade
Jahresbericht 2013
47
Bauen
Erweiterung und Generalsanierung der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) in
Neu-Ulm
Ende Januar 2013 war es so weit: Der Umzug der Schule
mit ihren Klassen aus der alten, vom Landkreis Neu-Ulm
während der Bauzeit angemieteten Fachhochschule und
aus den Schulpavillons auf dem Schulgelände in das
erste und zweite Obergeschoss des Hauptgebäudes
konnte stattfinden.
Einschränkungen mussten aber noch bei der Nutzung
der Außenanlagen hingenommen werden. Auf dem
Gelände der staatlichen Fach- und Berufsoberschule
Neu-Ulm war das Parken nicht möglich. Die gesamte
Erschließung der Schule erfolgte weiterhin über die
rückwärtige Straße „Am Escheugraben“.
Vorangegangen waren die Abnahmen der sicherheitstechnischen Anlagen und die Abnahme durch den
Prüfsachverständigen für Brandschutz. Dies war Voraussetzung für die Inbetriebnahme des Hauptgebäudes.
Wegen restlicher Bauarbeiten konnte das Erdgeschoss
im Gebäude für die Nutzung zu diesem Zeitpunkt
noch nicht freigegeben werden. Die Verwaltung und
das Lehrerzimmer blieben bis zur Fertigstellung des
Erdgeschosses im Hauptgebäude in den Räumen des
Neubaus.
Mit der Planung der Parkplätze und der Zufahrt von der
Steubenstraße auf das Schulgelände war ein Ingenieurbüro beauftragt worden. Es folgten Abstimmungsgespräche mit dem Bauherrn und der Schule, um sofort
mit der Ausschreibung beginnen zu können. Ziel war
es, die Tief- und Straßenbauarbeiten nach öffentlicher
Ausschreibung zeitnah an den günstigsten Bieter zu
vergeben, um mit den Arbeiten noch vor den großen
Schulferien beginnen zu können.
Für den Schulbetrieb stellte der Umzug der bis dahin
ausgelagerten Klassen in das Hauptgebäude eine große Erleichterung dar, da die gesamten Klassenräume
seit diesem Zeitpunkt vollständig in den Gebäuden der
erweiterten und generalsanierten Fach- und Berufsoberschule untergebracht sind. Die Verlagerung der
Verwaltung und des Lehrerbereichs in das Erdgeschoss
des Hauptgebäudes verlief problemlos und planmäßig in
den Osterferien und schloss den Umzug ab.
48
Jahresbericht 2013
Die ausgeschriebenen Arbeiten im Außenbereich begannen wie vorgesehen Mitte Juli 2013. Die Bauarbeiten
gingen zügig voran, so dass die geplanten Parkplätze
Ende des Jahres 2013 zur Nutzung freigegeben werden
konnten.
Mit den fertig gestellten Außenanlagen präsentiert sich
die neue Staatliche Fach- und Berufsoberschule als moderner Gebäudekomplex von höchster architektonischer
Qualität.
Bauen
Bertha-von-Suttner-Gymnasium - Errichtung einer Solarfahrradüberdachung
Entsprechend einem Beschluss des Kreistages, der damit
einem Antrag der Schulfamilie des Bertha-von-SuttnerGymnasiums folgte, sind die Fahrradabstellflächen der
Schule überdacht und das Dach mit Photovoltaikzellen
bestückt worden.
Die offizielle Inbetriebnahme der Anlage fand am
13.02.2013 mit Landrat Erich Josef Geßner und der
Schulfamilie statt.
Die Planung und Ausschreibung sowie die Errichtung der
Stahlkonstruktion erfolgten im Jahr 2012. Zur Befestigung
der Fahrradrahmen war es erforderlich, neue Haltebügel
zu montieren. Aus Witterungsgründen musste die Ausstattung des Daches mit den transparenten Photovoltaikmodulen auf Anfang 2013 verschoben werden. Um eine
Beschattung der Photovoltaikzellen zu verhindern, war
es im Vorfeld der Arbeiten nötig, Bewuchs zu entfernen.
Die Neubepflanzung der Außenanlagen ist Anfang 2013
erfolgt. Außerdem wurde das Pflaster erneuert.
Erweiterung der Aula der Inge-Aicher-Scholl Realschule in Neu-Ulm/Pfuhl
Nach der zuvor erfolgten energetischen Sanierung
der Gebäudehülle der Inge-Aicher-Scholl Realschule
im Zuge des Konjunkturpakets II konnten inzwischen
mit Mitteln aus dem Gebäudeunterhalt vor allem die
Fachklassen auf den Stand der heutigen Anforderungen
gebracht werden. Bis auf den Multimediaraum sind inzwischen alle Fachklassen modernisiert worden.
Schüler- und Elternvertreter haben den Sachaufwandsträger Landkreis Neu-Ulm gemeinsam um Zustimmung
für die Erweiterung der Aula gebeten.
Als unzulänglich wird von der gesamten Schulfamilie die
zu kleine Aula gesehen. Wie die Vergangenheit zeigte,
verfügt die Inge-Aicher-Scholl Realschule bisher über
keinen ausreichenden Raum für Veranstaltungen wie
Theateraufführungen oder Elternabende. Die bisher für
derartige Veranstaltungen genutzte Aula hat nur 160
Sitzplätze, was für 550 Schüler und ca. 900 Eltern nicht
ausreichend ist. Die Aula diente daher bisher vorwiegend
nur dem Aufenthalt der Schüler in den Pausen und als
Zugang zu den Fachräumen. Zudem bietet der durch
Stützen gegliederte Raum eine nur unzureichende Sicht
auf die vorhandene Präsentationsfläche. Schulleitung,
Am 30.09.2013 stimmte der Bau- und Planungsausschuss der Planung des Architekturbüros Gruoner und
Partner zu, die im Wesentlichen eine neue Aula im
Erweiterungsbau in einer Größe von ca. 260 m² vorsieht.
Der Zuschussantrag ist bei der Regierung von Schwaben
eingereicht worden.
Das Bauprogramm für die schulaufsichtliche Genehmigung hat der zuständige Fachbereich im Landratsamt
ermittelt.
Damit sind auch für diese Maßnahme von Seiten des
Landkreises die Voraussetzungen für einen Baubeginn
im Sommer 2014 geschaffen. Dafür muss aber zuvor die
Regierung von Schwaben den vorzeitigen Baubeginn
genehmigen.
Jahresbericht 2013
49
Bauen
Realschule Weißenhorn - Generalsanierung
Nachdem der Bau- und Planungsausschuss im Herbst
2012 dem Planungskonzept des Architekturbüros
Schmidl und Schmidl zugestimmt hat und der FAG-Antrag
fristgerecht bei der Regierung von Schwaben eingereicht
worden ist, ist die Ausführungsplanung inzwischen weiter
vorangeschritten.
Im Zuge des Planungsfortschritts entwickelte das Architekturbüro Schmidl und Schmidl in Abstimmung mit der
Schulleitung und der Bauverwaltung das Material- und
Farbkonzept für die Sanierungsmaßnahme.
Bei der äußeren Gestaltung der Schule stehen städtebauliche Aspekte im Vordergrund. Die in unmittelbarer
Nachbarschaft entstehende neue Mehrzweckhalle mit
ihrer prägnanten Fassade aus Corten-Stahl soll künftig
das dominierende Element des Schulensembles bilden.
Daher war es besonders wichtig, mit der neuen Schulfassade nicht in Konkurrenz zur Mehrzweckhalle zu treten,
sondern die Einbindung in die städtebauliche Situation
im Umfeld zu berücksichtigen und so das Gesamtbild
harmonisch abzurunden.
Aufgrund der statischen Gegebenheiten wurde für die
Fassade eine vorgehängte, hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit einer mineralischen Wärmedämmung ge-
wählt, deren äußere Platten besonders leicht sind. Die in
feinen Linien abgestufte Oberfläche erzeugt zusammen
mit der anthrazitgrauen Farbe den optischen Eindruck
einer Natursteinfassade.
Bei der Innenraumgestaltung kommen in den Fluren und
der Aula helle Farben für Wände und Decken zum Einsatz.
Den schallschutztechnischen Anforderungen wird durch
ein Deckensystem aus reversiblen, akustisch hoch wirksamen Gipskartondecken Rechnung getragen. Einzelne,
in sich abgeschlossene Bereiche werden durch kräftige,
reine Farben hervorgehoben und gekennzeichnet.
Bei den Bodenbelägen kommen bewährte Materialien wie
PVC und Linoleum zur Ausführung. Der Kunststeinbelag
im Flur und in der Aula soll erhalten bleiben und erhält
einen neuen Schliff.
Nach Vorliegen der Baugenehmigung erteilte die Regierung von Schwaben im November die Genehmigung zum
vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Dies war Voraussetzung
für die EU-weite Ausschreibung von über 25 Gewerken.
Inzwischen sind die ersten Aufträge erteilt. Mit der
Errichtung der provisorischen Klassencontainer soll die
Generalsanierung der Realschule Weißenhorn noch vor
den Osterferien 2014 starten.
Ansicht Osten
Ansicht Süden
50
Jahresbericht 2013
Bauen
Erweiterung und Umbau der Realschule Vöhringen
Nach Fertigstellung des dreigeschossigen Zwischenbaus, der Sanierung des Ostflügels, dem Abriss des alten Verwaltungstraktes und der Erstellung des Rohbaus
für den neuen Verwaltungstrakt im Jahr 2012 konnte
nach einer langen Winterperiode erst sehr spät mit
dem Innenausbau der Räumlichkeiten der Verwaltung
begonnen werden. Der Umzug ist daher erst in den
Herbstferien erfolgt. Die Inbetriebnahme der Mensa
wird Anfang 2014 erfolgen, wenn auch das Abrechnungssystem installiert ist.
Klassenzimmer im Hauptgebäude auf der Südseite ist
noch nicht vollständig abgeschlossen.
Die Arbeiten an den Außenanlagen der Realschule
Vöhringen sind im Herbst aufgenommen worden und
schreiten gut voran. Der Fertigstellungstermin ist weitgehend witterungsabhängig.
Neben der Erweiterung und dem Umbau der Schule
werden auch die bestehenden Klassenzimmer im
Rahmen des Gebäudeunterhalts nach und nach dem
Neubaustandard angepasst. Bei dieser Sanierung kam
es zu einem Wasserschaden in den Räumen auf der
Westseite, der längere Trocknungsarbeiten zur Folge
hatte. Ein Teil dieser Klassenzimmer konnte aber inzwischen in Betrieb genommen werden. Die Sanierung der
Verschiedene Bauunterhaltsarbeiten bei der Berufsschule Neu-Ulm
Erneuerung Schmutzwasserhebeanlage
Die bisherige Schmutzwasserhebeanlage stammte noch
aus dem Jahr 1959 und nahm sowohl Schmutzwasser
wie auch Regenwasser auf. Aufgrund von Beschädigungen und der Undichtigkeit der Leitungen musste die Anlage erneuert werden. In diesem Zusammenhang erfolgte
die Trennung von Regen- und Schmutzwasser sowie
die Verlegung der Leitungen aus dem Gebäudeinneren
in den Hof. Für das Schmutzwasser wurde eine kleine
Anlage im Gebäudeinnern errichtet.
Rückbau der bestehenden Warmwasserversorgung und Umstellung auf Versorgung mit Durchlauferhitzern
Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen ist die bestehende Warmwasserversorgung ausgebaut und entsorgt
worden. Die bisherige Speicheranlage, die über die Heizungsanlage mit erwärmt wurde, erreichte an vielen Entnahmestellen im Schulgebäude nicht die erforderlichen
Wassertemperaturen. Außerdem hatte das bestehende
Leitungsnetz extrem lange Versorgungswege, da sich
das Gebäude über eine große Fläche erstreckt.
Das Wasser wird jetzt direkt an den Entnahmestellen
über Durchlauferhitzer nur im Bedarfsfall erwärmt. Damit
entfallen die energieaufwändige Bereitstellung großer
Wassermengen in Trinkwasserspeichern sowie die
langen unwirtschaftlichen Leitungswege vom Speicher
bis zu den Entnahmestellen. Ein weiterer positiver Effekt
liegt in dem damit verbundenen Entfall der Prüfpflicht
nach der Trinkwasserverordnung.
Jahresbericht 2013
51
Bauen
Sanierung der Römermauer im Archäologischen Park Kellmünz
Seit der Einrichtung des Archäologischen Parks in Kellmünz im Jahr 1995 und der Freilegung der Römermauer
sind die Überreste der Mauer der Witterung ausgesetzt.
Infolge von Feuchtigkeit und Frost waren am Gemäuer
und den Fugen deutliche Materialabplatzungen zu erkennen. Daher bedurfte die Anlage einer eingehenden
Sanierung. Das Konzept sah eine abschnittsweise
Sanierung vor und wurde in Abstimmung mit den Fachleuten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
entwickelt. Der Nordteil der Mauer ist bereits seit Frühjahr
2013 wiederhergestellt. Ein Großteil der Vorarbeiten für
die weiteren Sanierungsabschnitte konnte noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch abgeschlossen werden.
Die abschließende Verfugung ist allerdings erst in einer
frostfreien Periode im Frühjahr 2014 möglich.
Entdeckung eines Erdstalls im Archäologischen Park
Bei Mäharbeiten im Archäologischen Park bemerkte
Hausmeister Franz Moschgath, dass sich in der Erde
neben der Römermauer ein kleines Loch auftat. Um die
Ursache zu erforschen, veranlasste Kreisarchäologe
Richard Ambs zunächst, dass die lose Erde aus dem inzwischen ca. drei Meter tiefen Loch herausgeholt wurde.
Im unteren Bereich zeigten sich schmale röhrenähnliche
Öffnungen. Da nicht klar war, welchen Ursprung und
welches Ausmaß die Unterhöhlungen hatten, musste der
Hohlraum zur Risikoabschätzung eventueller weiterer
Geländeeinbrüche genauer untersucht werden. Eine
Begehung des Geländes mittels Georadar ließ aufgrund
der Bodenbeschaffenheit leider keinen Aufschluss über
den weiteren Verlauf der Hohlräume zu.
Der daraufhin eingeschaltete Höhlenforscher Achim
Lehmkuhl entdeckte zusammen mit seiner Partnerin
52
Jahresbericht 2013
Christel Bock in den freigelegten engen Röhren hinter
den Öffnungen einen Erdstall, der inzwischen zugangstechnisch und witterungsmäßig geschützt ist. Der Zweck
von Erdställen ist bis heute ungeklärt, da die unterirdischen Räume zumeist fundleer sind. Dieser Umstand
verhindert auch eine genaue zeitliche Einordnung. Die
Haupt-Thesen gehen von einer Nutzung als Kultstätte
oder Zufluchtsort aus. Bisherige Datierungen weisen auf
ein Alter von rund 1000 Jahren hin.
Bauen
Wohnraumförderung
Thomas Luther
Zum 01.01.2012 sind die Wohnraumförderungsbestimmungen 2012 (WFB 2012) anstelle der Wohnraumförderungsbestimmungen 2008 (WFB 2008) in Kraft
getreten.
Der Freistaat Bayern gewährt im Bayerischen Wohnungsbauprogramm im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel Zuwendungen für die Wohnraumförderung
auf der Grundlage des Bayerischen Wohnraumförderungsgesetzes (BayWoFG) vom 10.04.2007 (GVBl S.
260) in der jeweils geltenden Fassung.
Eine nachträgliche Anpassung der WFB 2012 war im Oktober 2013 die Erhöhung des Zuschusses für Kinder, der
auf 2.500 Euro je Kind angehoben wurde. Damit sollen
junge und kinderreiche Familien noch besser unterstützt
werden.
Die wesentlichen Änderungen der WFB 2012 sind bei der
Eigenwohnraumförderung die Erhöhung des maximalen
Förderbetrages beim Erwerb vorhandenen Wohnraums
sowie die Anhebung der zum Lebensunterhalt verbleibenden Mindestbeträge. Zusätzlich wurde eine neue
Kappungsregelung und ihre Handhabung eingeführt.
Im Bereich der Förderung von Mietwohnraum wurden
die Mietenbandbreiten sowie die einheitliche Kostenobergrenze erhöht und die Förderung durch Zuschläge
differenziert. Bei der belegungsabhängigen Förderung
sind die Einkommensstufen und die Festsetzungsdauer
der Zusatzförderung geändert worden.
Bei der Anpassung von Wohnraum an die Belange von
Menschen mit Behinderung ist nun eine Bagatellgrenze
eingeführt worden. Die Förderung bei Neubauten entfällt
künftig.
Jahresbericht 2013
53
Bildung
Schule, Kindergarten, Sport, Kultur
Wolfgang Opitz, Margot Nitschke
Schon der französische Humanist, Arzt und Mönch,
Francois Rabelais, erkannte: „Das Kind ist kein Gefäß,
das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden
will.“
Maßgeblich dafür sind die Eltern, die Krippen- und Kindergartenfachkräfte und die Lehrerinnen und Lehrer.
Dabei sind schon die ersten Kindheitsjahre für die Entwicklung der kognitiven, sozialen und emotionalen Kompetenzen sowie das Selbstwertgefühl und die Achtung
anderer entscheidend.
Dem Landkreis kommt im Bildungswesen als Sachaufwandsträger der Förder- und Realschulen, Gymnasien
und der beruflichen Schulen die originäre Aufgabe zu,
unterrichts- und betreuungsadäquate räumliche, ausstattungsmäßige und technische Rahmenbedingungen
für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Für den
laufenden Schulbetrieb, den Bauunterhalt und die Ausstattung hat der Landkreis hierfür 2013 rund 24 Millionen
Euro (Vorjahr: 22 Millionen Euro) bereitgestellt. Zusätzlich schulterte er Schulbauprojekte bzw. hat solche in die
Wege geleitet.
Fachoberschule/Berufsoberschule Neu-Ulm
Nach über vierjähriger Bauzeit wird die Berufliche Oberschule Neu-Ulm im Januar 2014 eingeweiht und offiziell
der Schulfamilie übergeben. Grund für die Inangriffnahme des Schulbauprojekts war, dass wegen der rasant
gestiegenen Schüler- und Klassenzahlen die Raumkapazität nicht mehr ausreichte und die aus den Jahren
1964 und 1967 stammenden Schulgebäude generalsanierungsbedürftig waren. Auf der Grundlage eines Bauprogramms der Regierung von Schwaben, das auf 42
Klassen ausgerichtet war, wurde die Schulanlage deshalb erweitert und das Hauptgebäude sowie der Werkstatttrakt umgebaut, generalsaniert und modernisiert,
Eingangsbereich der FOS/BOS in Neu-Ulm.
54
Jahresbericht 2013
die Zufahrt geändert und das Freigelände samt Parkplätzen neu gestaltet. Die Gesamtkosten betragen rund
20 Millionen Euro.
Seit dem Schuljahr 2013/14 können nun 1.144 Schüler
in vier Ausbildungsrichtungen und 48 Klassen unter optimalen Bedingungen unterrichtet werden. Dies ist umso
wichtiger, als die Berufliche Oberschule Neu-Ulm mit
ihrem überregionalen Einzugsbereich - 54 Prozent der
Schüler pendeln nämlich aus den Nachbarlandkreisen
und der Stadt Ulm ein - in Konkurrenz zu anderen Schulen steht.
Bildung
Lessing-Gymnasium Neu-Ulm
Die Schüler- und Klassenentwicklung verlief am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm in den letzten sechs Jahren erfreulich. Verzeichnete die Schule im Schuljahr
2007/08 noch einen Tiefststand von 16 Klassen +
Kollegstufe und 482 Schülern, stieg die Klassen- und
Schülerzahl bis zum Schuljahr 2013/14 auf 26 Klassen
+ Qualifikationsphase auf 741 Schüler an. Deswegen
und auf der Grundlage verschiedener Prognosen war
beabsichtigt, das bestehende Schulgebäude zu erweitern, umzubauen, zu sanieren und zu modernisieren.
Basis dafür war ein Bauprogramm der Regierung von
Schwaben, das auf 40 Klassen ausgelegt war. Im August 2013 musste das Projekt allerdings gestoppt werden, weil sich im Zuge der Bauplanung herausgestellt
hatte, dass die Generalsanierung und die Umbauten im
Bestand nicht wirtschaftlich gewesen wären. Die Generalsanierungs- und Umbaukosten wären nämlich im
Bereich eines Neubaues gelegen und damit auch nicht
förderfähig gewesen.
In der gemeinsamen Sitzung des Schul-, Kultur-, Sportund Stiftungsausschusses und des Bau- und Planungsausschusses am 30.09.2013 wurde die Verwaltung beauftragt,
als Alternativlösungen einen Ersatzbau am jetzigen Schulstandort und unter Beteiligung der Stadt Neu-Ulm Neubaustandorte zu untersuchen. Das Ergebnis soll dem Kreistag
zur Entscheidung vorgelegt werden. In Abhängigkeit von
der Standortfrage und den Schüler- und Klassenprognosen
muss auch ein neues Bauprogramm aufgestellt werden.
Illertal-Gymnasium Vöhringen
Ebenso ist es am Illertal-Gymnasium Vöhringen unumgänglich, die Schulanlage zu erweitern, umzubauen und
funktionale Mängel im Bestand zu beheben. Außerdem ist
das aus dem Jahr 1982 stammende Schulgebäude in die
Jahre gekommen, so dass nun auch dort eine Generalsanierung ansteht. Das Bauprogramm wurde seitens des
Schul-, Kultur-, Sport- und Stiftungsausschusses bereits
im November 2012, die Planung durch den Bau- und Planungsausschuss in der Sitzung am 30.09.2013 genehmigt.
Der Erweiterungsbau umfasst über 800 m² Hauptnutzfläche. Dadurch wird insbesondere der Fehlbedarf im
Klassen- und Ganztagsbereich sowie für die Fachschaft
Musik behoben. Die Umbauflächen im Bestand summieren sich auf fast 1.100 m², die Sanierungsfläche auf rund
4.000 m². Die Gesamtkosten liegen bei 18,4 Millionen
Euro. Der Baubeginn ist für Anfang August 2014, vorbehaltlich der Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns
durch die Regierung von Schwaben, terminiert.
Inge-Aicher-Scholl Realschule Neu-Ulm
Auf der Basis der Beschlüsse des Schul-, Kultur-, Sportund Stiftungsausschusses und des Bauausschusses vom
30.09.2013 hat die Landkreisverwaltung bei der Regierung
von Schwaben für die Inge-Aicher-Scholl Realschule NeuUlm die Genehmigung eines Teilbauprogrammes beantragt
sowie einen FAG-Antrag gestellt. Zwar hat der Landkreis
bereits in den vergangenen Jahren bei der energetischen
Sanierung im Zuge des Konjunkturpaketes II und durch
die Modernisierung der Fachklassenräume kräftig in die
Inge-Aicher-Scholl Realschule investiert. Die Aula, die für
die vielfältigen Aktivitäten der Schulfamilie zu klein ist, blieb
bisher jedoch außen vor. Das Teilbauprogramm umfasst
deshalb eine Erweiterungsfläche von rund 350 m² mit dem
Aulaanbau, einem Stuhllager sowie einem Pausenverkauf
mit Hausmeisterstation, die bei der Einführung der Ganztagsschule in eine Küche mit Essensausgabe umgewandelt werden könnte. Gesamtkosten: 1,3 Millionen Euro. Die
Umsetzung ist für den Sommer 2014 geplant.
Jahresbericht 2013
55
Bildung
Staatliche Realschule Vöhringen
Der Umbau, die Erweiterung und die Modernisierung der
Staatlichen Realschule Vöhringen, die im Sommer 2011
in Angriff genommen worden ist, wurde 2013 weitergeführt. Der Umzug der Verwaltung ist im Herbst 2013 er-
folgt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 5,2 Millionen
Euro. Nach der Fertigstellung im Frühjahr 2014 stehen
auch Räumlichkeiten für den Ganztagsschulbetrieb, wie
eine Mensa und die Verteilerküche, zur Verfügung.
Städtische Realschule Weißenhorn
Für den Umbau und die Generalsanierung der Städtischen Realschule Weißenhorn, deren Eigentümer der
Landkreis Neu-Ulm ist, hat die Regierung von Schwaben im November 2013 den vorzeitigen Baubeginn
genehmigt. Das Schulgebäude, 1971 errichtet, ist generalsanierungsbedürftig. Außerdem soll durch Umbaumaßnahmen, vornehmlich im Lehrer-, Verwaltungs-,
Klassen- und Aufenthaltsbereich, die Schulanlage funk-
tionaler gestaltet werden. Die Umbauflächen werden
rund 600 m² Hauptnutzfläche umfassen. Die Gesamtkosten betragen rund 9 Millionen Euro.
Der Spatenstich für die benachbarte Doppelsporthalle
erfolgte am 04.04.2013. Bauherr ist die Stadt Weißenhorn; der Landkreis beteiligt sich mit 2,1 Millionen Euro
an der Realisierung des 11 Millionen teuren Projektes.
Zertifizierung von Kindertageseinrichtungen als „Haus der kleinen Forscher“
Seit gut zwei Jahren experimentieren Kinder in 30
Kindertageseinrichtungen im Rahmen des Projektes
„Haus der kleinen Forscher“. Dabei werden sie von ihren
Erzieherinnen bei ihrer „Entdeckungsreise“ begleitet. So
gehen sie z. B. der Frage nach, wie man verunreinigtes
Wasser wieder sauber bekommt. Die Experimente sind
dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einfachen Alltagsgegenständen durchgeführt werden können. Im Jahr 2013
wurden vier Kindertageseinrichtungen im Rahmen der
„Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm“ als „Haus der kleinen
Forscher“ ausgezeichnet. Die gleichnamige Stiftung hat
das Ziel, naturwissenschaftliche Bildung und frühkindliche
Erziehung zu fördern. Die Zertifizierung bringt deshalb die
Wertschätzung der Stiftung für die pädagogische Arbeit der
Kindergartenfachkräfte zum Ausdruck und ist gleichzeitig
Aushängeschild und Werbung für die ausgezeichneten
Einrichtungen.
56
Jahresbericht 2013
Auszeichnung des Kindergartens in Steinheim.
Kultur- und Sportförderung
Kultur- und Sportförderung
Wolfgang Opitz
Sanierung der Klosteranlage Roggenburg
Laut Überlieferung gründeten die Grafen von Bibereck im
Jahre 1126 das Prämonstratenserkloster Roggenburg.
Durch die Säkularisation 1802 fand das reiche Ordensleben auch in Roggenburg ein Ende. 1982 erfolgte die
Wiederbesiedlung durch den Prämonstratenserorden.
Seither wurde die Klosteranlage Zug um Zug saniert.
Darin inbegriffen waren die Klosterkirche, Klosterräume
wie das Refektorium und die Bibliothek und Teilbereiche
wie die Grundschule, die Gemeindeverwaltung und das
Klostermuseum, für das der Orden wertvolle Exponate
zur Verfügung gestellt hat. Am 08.09.2013 wurde der
Abschluss der in zwei Bauabschnitten durchgeführten
schwierigen, langwierigen und aufwändigen Klostersanierung (18,3 Millionen Euro) mit einem Gottesdienst
und anschließender Einweihung und Segnung gefeiert.
Im Rahmen der Denkmalförderung leistete der Landkreis
einen Sanierungszuschuss in Höhe von 560.000 Euro.
Für den 3. Bauabschnitt - die Sanierung der Außenanlagen des Klosters, welche zum denkmalpflegerischen Ensemble gehören - hat der Landkreis 2013 zudem einen
Investitionskostenzuschuss in Höhe von 100.000 Euro
bewilligt.
Sommerrefektorium des Klosters Roggenburg während der Bauarbeiten ....
.... und nach der Fertigstellung.
Vereinsförderung
Im Investitionsprogramm des Landkreises waren für die
Vereinsförderung bisher 51.130 Euro pro Jahr veranschlagt. Da der Zuschussbedarf in etwa dreimal so hoch
war und weiter gestiegen wäre, stattete der Kreistag auf
Antrag des BLSV-Sportkreises 8 sowie auf Empfehlung
des Musikbeirats und der Sportkommission den Vereinsetat ab 2013 mit 0,1 Prozentpunkten der Kreisumlage aus.
Einschließlich von Haushaltsresten standen deshalb im
Jahr 2013 für die Vergabe 148.900 Euro zur Verfügung.
Daher konnten die bereits anfinanzierten Projekte sowie
acht Neubauprojekte der Musik-, Sport- und Schützenvereine finanziell gut bedient werden. Die Zuschussquote verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr von 34 auf
69 Prozent.
Jahresbericht 2013
57
Bildung
Zentrum für Familie, Umwelt und Kultur, Kloster Roggenburg
Pater Roman Löschinger, Direktor
Bildung, die dem Leben hilft!
Nach unserem kleinen Jubiläum
„Zehn Jahre Bildungszentrum“ im
vergangenen Jahr ist wieder Alltag
eingekehrt. Wir danken für viele sehr
positive Rückmeldungen, die wir
entgegennehmen durften. Ein Fest
zu feiern ist schön und tut gut. Doch
das Leben bewährt sich im Alltag!
Unser Landkreis Neu-Ulm ist die
erste Bildungsregion in Bayern. Wir
gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung und verstehen uns als Teil
dieser Initiative unseres Landrates
Erich Josef Geßner. Wir sind Teil
eines vielfältigen Netzwerkes und
geben so vielfältige Impulse an die
Menschen weiter, damit Bildung dem
Leben hilft.
Dort entscheidet sich gelingende
Partnerschaft. Es zeigt sich im Alltag
die Kraft zu erziehen. Hier klärt sich
unser Leben im Einklang mit der
Schöpfung. Hier erweist sich unsere
Kreativität. Bildung erweist sich hier
als tauglich und hilfreich!
Unsere Angebote sind keineswegs
alltäglich und sollen doch den Alltag
gestalten helfen. Unsere Diözese
Augsburg hat ein Jahr des Glaubens
ausgerufen. Wir möchten mit unserem Angebot helfen, dass Glaube
im Alltag Lebendigkeit erfährt.
Das Zentrum für Familie, Umwelt und Kultur im Kloster Roggenburg.
Besondere Akzente im vergangenen Jahr
Das Jahr 2013 begann im Januar
mit einer äußerst sehenswerten
Jubiläums-Krippenausstellung unter
der langjährigen Schirmherrschaft
von Landrat Erich Josef Geßner.
Zum zehnjährigen Jubiläum der
Krippenkunst im Kloster konnte das
Ehepaar Bidell aus Illerberg zahlreiche Leihgeber mit exzellenten Kleinoden für die Ausstellung gewinnen.
In den Ausstellungsräumen im Haus
für Kunst und Kultur beim Kloster
Roggenburg wurde die Vielfalt der
regionalen Krippenkunst gezeigt.
Viele Krippen eigens gebaut und
gestaltet als Wurzelkrippen, alpenländische Szenen, neapolitanische
58
Jahresbericht 2013
Eröffnung der Krippenausstellung.
Bildung
Krippen bis hin zur schwäbischen
Dorfszene waren ausgestellt. Unter
den Exponaten waren viele, die noch
nie in Roggenburg zu sehen waren.
Im Rahmen dieser besonderen Krippenausstellung schenkte das Ehepaar Gutter aus Roggenburg dem
Kloster eine große Krippenlandschaft, die durch üppige Erzählfreude
besticht. Das Ehepaar Gutter hat damit nicht nur dem Kloster eine große
Freude gemacht, sondern allen, die
diese Tiroler Krippenkunst bestaunten. Landrat Erich Josef Geßner eröffnete die Ausstellung, die bis Maria
Lichtmess zu besichtigen war, am 2.
Januar. Weihbischof Florian Wörner
gratulierte seitens der Diözese Augsburg zu dieser schönen Tradition
der Krippenausstellungen im Kloster
Roggenburg.
Tiroler Krippenkunst, Geschenk der Familie Gutter aus Roggenburg.
Internationale Alpenländische
Krippenwallfahrt
Im September war das Kloster Roggenburg das Ziel der „Internationalen
Alpenländischen Krippenwallfahrt“.
Gästegruppen aus der Schweiz,
aus Tirol und Südtirol, Vorarlberg
und Süddeutschland kamen nach
Roggenburg, um für einen Tag das
Roggenburger Krippenparadies zu
bestaunen. Weil die Krippenvereine
in der Weihnachtszeit zumeist selbst
durch große Ausstellungen zu Hause gebunden sind, gehen sie alljährlich im Herbst auf Wallfahrt. Diese
großartige Wallfahrt konnte unser
Bemühen, den Krippen-Standort
Roggenburg in ein breites Blickfeld
zu rücken, bestärken, denn gerade
hier bei uns verbinden sich die
weihnachtliche Spiritualität der Prämonstratenser und das lebendige
Volksbrauchtum der Krippenfreunde
ganz vortrefflich.
Rundgang bei der Krippenwallfahrt.
Jahresbericht 2013
59
Bildung
Mit Beginn des neuen Schuljahres
2013/2014 startete in unserem Bildungszentrum das „Modellvorhaben
Lehrerabordnung an Umweltstationen“. Eine Lehrerin, die sich seit
Jahren aktiv für die Umweltbildung
an Schulen in unserem Landkreis
engagiert, ist im Umfang einer halben Lehrerstelle für dieses Schuljahr
durch das Kultusministerium an
unser Bildungszentrum abgeordnet
worden. Dies soll unsere Arbeit
personell verstärken und den
Dialog zwischen schulischer und
außerschulischer Bildung vertiefen.
Gleichzeitig unterstreicht es die
Netzwerkarbeit im Landkreis als
Bildungsregion. Dies ist eine Auszeichnung für unsere Arbeit, denn
es ist die einzige Lehrerabordnung
in Bayerisch-Schwaben in dieser Art.
Im Herbst 2012 füllte Jan Uwe Rogge
mit einem Erziehungsvortrag den
großen Saal des Klostergasthofes als
Auftaktveranstaltung zu einer neuen
Veranstaltungsreihe im Rahmen der
Bildungsregion, die nun jährlich stattfindet. 2013 sorgte im September der
Buchautor Salman Ansari mit dem
Thema „Rettet die Neugier!“ für ein
volles Haus.
Im November zog die große Kinderbuchausstellung wieder zahlreiche
Familien und Schulklassen in unser
Haus für Kunst und Kultur. Nach
wie vor halten wir die „Pädagogik
der Bettkante“, das Geschichten
erzählen und (vor-)lesen für einen
wesentlichen Beitrag der Sprachund Leseförderung in Familien.
Bereits zum Jahresbeginn konnten
wir ein großes Modellprojekt der Familienseelsorge und Familienbildung
beginnen. In drei Jahren werden wir
unsere Aktivitäten dieses Fachbereiches analysieren und durchdenken,
60
Jahresbericht 2013
Umweltbildung.
Kinderbuchausstellung.
um sie neu zu akzentuieren. Frater
Lukas Sonnenmoser leistete mit seiner Diplomarbeit hier eine wichtige
Grundlagenarbeit, für die wir ihm
sehr herzlich danken. Im Rahmen
einer Mitarbeiterklausur wurden
einzelne Aspekte bereits vertieft
diskutiert.
Die Praxiserfahrungen anderer Träger werden in unsere Arbeit einbezogen. Familie ist immer im Wandel
begriffen und bedarf stets der gesellschaftlichen Unterstützung. Die
Zielschärfe dafür neu zu entdecken,
ist unsere Aufgabe.
Räubertag.
Bildung
72-Stunden-Aktion des BDKJ
Im Rahmen der ersten bundesweiten
72-Stunden-Aktion des Bundes der
Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) im Juni schuf die Katholische
Landjugendbewegung Roggenburg
für die Grundschule Roggenburg und
das Zentrum für Familie, Umwelt und
Kultur beim Kloster Roggenburg ein
„Grünes Klassenzimmer“. Es soll der
Grundschule bei gutem Wetter als
Ort für einen lebendigen Unterricht
im Freien dienen und dem Bildungszentrum zur Durchführung von
Bildungsmaßnahmen zur Verfügung
stehen. Pater Roman dankte im Rahmen der Aktion für die Unterstützung
durch Landrat Erich Josef Geßner:
„Ohne diese Hilfe hätte sich diese
großartige Sozialaktion seit 1997
nicht so rasant verbreitet!“
Roggenburger Ökomarkt
Seit 15 Jahren ist der Roggenburger
Ökomarkt im Herbst die größte Einzelveranstaltung in Roggenburg. Die
Aussteller zeigen eine große Bandbreite ökologischer und regionaler
Produkte. Etwa 15.000 Besucher
erfreuen sich am reichen Angebot
des Marktes und an dem schönen
Ambiente des Prälatenhofes. Normalerweise findet zeitgleich der große
Aktionstag „Ohne Auto mobil“ statt.
Die Bürger können an diesem Tag
kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen. 2013 fiel beides leider
nicht zusammen. Doch bereits im
Dezember 2013 wurde aus der Sonderattraktion der Regionalbahn von
Ulm nach Weißenhorn eine Alltagswirklichkeit: Roggenburg ist nunmehr
ganzjährig, auch an Wochenenden,
mit dem ÖPNV erreichbar. Dies ist für
uns ein Quantensprung der Regionalentwicklung, den wir sehr begrüßen!
Ökomarkt auf dem Gelände des Klosters.
Jahresbericht 2013
61
Bildung
Abschluss der Sanierung des Klostergebäudes
Das wichtigste Ereignis im Kloster
und Grund zu großer Freude war
die Fertigstellung der langjährigen
Renovierung und Sanierung des
historischen Klostergebäudes in
Roggenburg. Die Bauarbeiten zogen
sich von 2008 bis 2013 hin. Es war
die erste umfassende Renovierung
der historischen Bausubstanz seit der
Erbauungszeit im 18. Jahrhundert.
Die nichtklösterliche Nutzung des
Gebäudes seit der Säkularisation
hat viele Schäden verursacht.
Feuchtigkeit und Hausschwamm
machten den Mauern, dem barocken
Dachstuhl und allen Balkenlagen zu
schaffen. Dementsprechend groß
waren die Schäden im Gebäude
und der Aufwand, diese Schäden zu
beseitigen. Viele Einbauten mussten
zurückgebaut werden. Die wertvollen
Stuck- und Holzarbeiten bedurften
einer einfühlsamen Renovierung.
Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes (Südflügel und Mittelflügel)
war 2011 mit der Altarsegnung des
renovierten Kapitelsaales gefeiert
worden. Mit dem zweiten Bauabschnitt konnte die Sanierung des
historischen Klostergebäudes abgeschlossen werden. Der dritte, noch
ausstehende Bauabschnitt beinhaltet
die Sanierung der Außenanlagen.
Das Klostergebäude erstrahlt nun
wieder in seiner ganzen barocken
Schönheit. Insgesamt 18,7 Millionen
Euro mussten investiert werden.
Das Bistum Augsburg, der Freistaat
Bayern, der Bezirk Schwaben, der
Landkreis Neu-Ulm und die Gemeinde Roggenburg übernahmen mehr
als zwei Drittel der Kosten. Auch
der Verein der Freunde des Klosters
62
Jahresbericht 2013
Beim Festakt zur Einweihung des Klostergebäudes.
Roggenburg und viele Spender
und Sponsoren beteiligten sich
großzügig an den Kosten. Für diese
Unterstützung sind wir Roggenburger Prämonstratenser von Herzen
dankbar!
Der Augsburger Diözesanbischof Dr. Konrad Zdarsa segnete im Beisein von
vielen Ehrengästen die renovierten Räume. Am Sponsorentag und am „Tag
des offenen Denkmals“ besichtigten zahlreiche Besucher das historische
Klostergebäude.
Bildung
Bildungsentwicklung 2013
2013
Bildungsinhalte
2012
VA
VA
2013
2012
TN
TN
Familienbildung
329
262
6.116
8.028
Umweltbildung
271
273
24.082
29.813
Öko-Erlebnistage (mehrtägig)
121
97
2.803
2.321
Multiplikatoren-Schulungen
42
62
1.101
1.334
Fachtagungen
170
138
2.844
2.422
Kunst und Kultur
302
393
10.237
9.270
Pastorale Bildung
98
115
2.865
2.767
6
4
13.928
7.110
15
15
2.543
2.066
Ausstellungen (moderne u. volkstümliche Kunst)
Roggenburger Sommer (Konzerte)
Sonstige Maßnahmen
Summen
0
0
0
0
1.354
1.359
66.519
65.131
Veränderung zum Vorjahr - 0,4 %
2013
Bildungsträger
2,1 %
2012
VA
VA
2013
2012
TN
TN
Eigenveranstaltungen
724
833
44.940
41.267
Kooperationsveranstaltungen
428
363
18.341
16.646
Fremdbelegung
202
163
3.238
7.218
1.354
1.359
66.519
65.131
Summen
Übernachtungsbezug
VA
VA
TN
TN
mit Übernachtung
512
470
10.006
9.137
ohne Übernachtung (TV)
842
889
56.513
55.994
1.354
1.359
66.519
65.131
Summen
VA = Veranstaltungen, TN = erreichte Teilnehmer
Auslastungs- und Belegungsentwicklung
Ein Blick in die Statistik der Bildungsentwicklung zeigt, dass wir unsere
Bildungsinhalte der Familien- und
Umweltbildung wie auch der Kulturarbeit anhaltend gut abdecken können.
Mit 1.354 Veranstaltungen und 66.519
erreichten Besuchern haben wir die
Zahlen des Vorjahres wieder erreicht.
Insgesamt setzt sich der Trend zu kürzeren Aufenthalten fort, wenngleich
es auch gelungen ist, einzelne Maßnahmen mit großer Teilnehmerzahl
und längerem Aufenthalt auch 2013
wieder an unser Haus zu binden.
Jahresbericht 2013
63
Bildung
Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank
Der Vorsitzende des Trägerverbundes, Landrat Erich Josef Geßner, lobte die Arbeit des Bildungszentrums jüngst
mit den Worten: „Unser Bildungszentrum inspiriert mit
seiner hervorragenden Arbeit jedes Jahr eine große Zahl
von Menschen. Das meiste dieser guten Arbeit geschieht
Tag für Tag in großem Engagement sehr still und diskret.
Bildung und Lebensorientierung, Dialog und gegenseitige Stütze durch eine Wertegemeinschaft vollziehen
sich leise und auf sehr sensible Weise. Dass wir dafür in
Roggenburg einen guten Platz bereiten konnten, der vom
Team des Bildungszentrums so hervorragend genutzt
wird, freut mich sehr: Dazu herzlichen Glückwunsch an
Pater Roman und sein ganzes Team!“
Diesen Dank will ich gerne erwidern und erweitern: Bildungsarbeit gelingt, wo Menschen in uns ihr Vertrauen
setzen. Dass dies in solch großem Umfang geschieht, ist
uns Ehre und Ansporn. Bildungsarbeit gelingt, wenn die
notwendige Ausstattung gegeben ist.
Am 25. März gratulierte Abt Hermann Josef Kugler Landrat
Erich Josef Geßner im Rahmen der Vorstandssitzung des
Trägerverbunds für das Zentrum für Familie, Umwelt und
Kultur beim Kloster Roggenburg e. V. zu seinem 15-jährigen Jubiläum als Vorsitzender des Trägerverbunds. Mit
großer Energie, so sagte der Abt, stelle der Vorstand die
Weichen für ein gutes Gelingen im Roggenburger Bildungszentrum und vertrete es mit Freude und Nachdruck.
Einmal mehr habe sich Landrat Geßner auch in diesem
Amt als großer Freund Roggenburgs erwiesen.
64
Jahresbericht 2013
Dafür danke ich dem Kloster, dem Trägerverbund und
allen Förderern sehr herzlich. Bildungsarbeit erfüllt auch
die Bildenden, wenn immer wieder menschliche Brücken
gelingen und Lebensorientierung erfahren werden kann.
Als Bildungszentrum sind wir Teil eines großen Netzwerkes. Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und
Kollegen kooperierender Verbände und Einrichtungen
für diese dichte Zusammenarbeit. Es sei auch all denen
herzlichst gedankt, die uns als Partner, Gruppen oder
Einzelne 2013 bei den vielen Veranstaltungen begegnet
sind oder uns bei Projekten unterstützt haben.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt von ganzem
Herzen ein Vergelt’s Gott für ihr großes Engagement und
ihren Einsatz! Die große personelle Kontinuität in der
Mitarbeiterschaft ist uns ein wichtiges Anliegen. Sie zeigt
den Teamgedanken, den wir in unserem Haus gerne
pflegen.
Am 22. März würdigte Bayerns Umweltminister Dr. Huber
unser Bildungszentrum als „Umweltkompetenzzentrum
ersten Ranges“ und überreichte mir die Bayerische
Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt.
Für unser Zentrum und das Kloster ist dies eine außerordentliche Ehre. Sie würdigt das Erreichte und ist uns
Ansporn für die Zukunft. Im Namen unseres ganzen
Teams sage ich herzlich dafür Dank!
Pater Roman Löschinger, Direktor des Bildungszentrums
Bildung
Ein besonderer Dank
gilt unseren zuverlässigen Partnern
im Trägerverbund - dem Bezirk
Schwaben, dem Landkreis NeuUlm, der Gemeinde Roggenburg
und dem Kloster Roggenburg -, die
das Bildungszentrum für Familie,
Umwelt und Kultur nunmehr seit
über zehn Jahren vertrauensvoll begleiten und in wirtschaftlicher Weise
tragen.
Ein stabiler Träger ist die sichere
Basis, auf der alles Engagement von
Geschäftsführung und Mitarbeitern
aufbauen kann. Dafür sagen wir den
Gebietskörperschaften und dem
Kloster Roggenburg sowie ihren
Vertretern im Trägerverbund ein
herzliches Vergelt‘s Gott!
Wir bedanken uns bei der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt
und beim Freistaat Bayern für die
erteilten Förderungen.
Wir danken auch allen weiteren
Partnern, mit denen wir in einem
starken Maß an Bildungsvernetzung
kooperieren für die vertrauensvolle
Zusammenarbeit. Ferner gilt unser
Dank auch allen, die uns durch
Spenden und Sponsoring bei Projekten unterstützen.
Angebote der Erwachsenenbildung
werden gefördert durch:
Wir bedanken uns bei der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt und beim
Freistaat Bayern für die erteilte Förderung.
Bayerisches Staatsministerium für
Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Als staatliche anerkannte Umweltstation
in Bayern werden Umweltprojekte
gefördert durch:
Bayerisches Staatsministerium für
Umwelt und Verbraucherschutz
Als Träger des Walderlebniszentrums
unser Partner für Umweltbildung:
Bayerisches Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Jahresbericht 2013
65
Jugend und Familie
Jugend und Familie
Tilman Lassernig
Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche - eine Frage des Standorts?
In § 35 a Sozialgesetzbuch VIII sind
die Anspruchsvoraussetzungen für
die Eingliederungshilfe für seelisch
behinderte Kinder und Jugendliche
geregelt. Das Sozialgesetzbuch ist
eine bundesweite Rechtsgrundlage,
die die Vorbedingungen der Abweichung der „seelischen Gesundheit“
vom alterstypischen Zustand und
die daraus möglicherweise folgende
Teilhabebeeinträchtigung des Kindes
oder Jugendlichen regelt.
Die Statistik der Kinder- und Jugendhilfe für Deutschland weist seit einigen Jahren zunehmend erhebliche
Differenzen im interkommunalen
Vergleich bei der Quote der Inanspruchnahme der Eingliederungshilfe
auf. Es steht die Frage im Raum, ob
tatsächlich vor Ort die Rechtsvorschrift des § 35 a so unterschiedlich
angewendet wird oder ob die Zahl der
in den Kommunen lebenden jungen
Menschen mit einer seelischen Behinderung so stark variiert?
Die Fälle der Eingliederungshilfe sind
in den letzten Jahren kontinuierlich
gestiegen. Seit 2007 wird die Zahl
der Eingliederungshilfen nach § 35 a
SGB VIII im Rahmen der Kinder- und
Jugendhilfestatistik jährlich erfasst.
Bundesweit wurden zuletzt 60.331
Fälle von am Jahresende andauernden oder im Laufe des Jahres beendeten Eingliederungshilfen für Kinder
und Jugendliche gezählt. Damit hat
sich seit 2008 das Fallzahlenvolumen
um knapp 40 Prozent erhöht. Auch im
Landkreis hatten wir einen ähnlichen
Verlauf zu verzeichnen. Die Fallzahlen haben sich von 25 Fällen in 2008
auf 55 in 2013 mehr als verdoppelt.
Bundesweit zugenommen haben die
Fälle sowohl im ambulanten Bereich
mit 45 Prozent Steigerung als auch
im stationären Bereich mit einer Steigerung um 24 Prozent. Im Landkreis
Neu-Ulm fanden sehr viele Kinder
66
Jahresbericht 2013
in Pflegefamilien ein neues Lebensumfeld. Die Zahlen im stationären
Bereich sind deshalb nicht so stark
gestiegen.
Deutlich zugenommen haben in den
vergangenen Jahren die Hilfen an
den Schulen. Während die Fallzahlen
bundesweit von 2008 bis heute um
das Zweieinhalbfache zugenommen
haben; beträgt die Zunahme im Landkreis Neu-Ulm 360 Prozent.
Bei dieser Art der Hilfe handelt es
sich in der Regel um sog. Integrationshelfer oder Schulbegleiter, einem
Typus von Kinder- und Jugendhilfeleistungen an der Schnittstelle zur
Schule, der gerade in der aktuellen
Debatte um Inklusion und um Steuerung und Weiterentwicklung der
erzieherischen Hilfen sehr kritisch
beäugt wird.
Wenn man sich die Bundesstatistik
einmal näher betrachtet, so fällt
auf, dass es erhebliche regionale
Unterschiede gibt. So schwankt die
Zahl der Inanspruchnahme von Leistungen der Eingliederungshilfe von
weniger als 20 Fällen pro 10.000 Kinder von 6 bis 18 Jahren in Hamburg
und Schleswig-Holstein bis hin zu 50
bis 60 Fällen in den Bundesländern
Berlin, Brandenburg und Bayern.
Noch krasser wird der Unterschied,
wenn man sich die unterschiedlichen
Zahlen einzelner Jugendämter betrachtet. So gibt es in Deutschland
acht Jugendämter die keinen einzigen Fall einer Eingliederungshilfe
für Kinder und Jugendliche haben,
während in einer anderen Kommune
500 Kinder und Jugendliche pro
10.000 der 6- bis 18-Jährigen eine
Eingliederungshilfe erhalten.
Noch ein anderer Aspekt ergibt sich
aus der Gegenüberstellung von
Hilfen zur Erziehung zur Eingliederungshilfe. Offensichtlich besteht
kein Zusammenhang zwischen einer
hohen Inanspruchnahme von Eingliederungshilfe und einer erhöhten
Inanspruchnahme von Hilfen zur
Erziehung oder umgekehrt. Diese
Zusammenhänge sind aber sehr
wohl zu beobachten zwischen den
einzelnen Leistungen der Hilfen zur
Erziehung, also den stationären
Leistungen zu den ambulanten Leistungen. Hier wird z. B. in unserem
Landkreis sehr deutlich, dass der
hervorragende Ausbau des Pflegekinderwesens und der ambulanten
Dienstleistungen zu einem Rückgang
der Fremdunterbringungen in Einrichtungen der Jugendhilfe geführt
hat.
Bei der Altersstruktur gibt es jedoch
in der Eingliederungshilfe klare
Präferenzen. In über 70 Prozent
der Jugendämter werden Eingliederungshilfen für Schulkinder von
sechs bis elf Jahren eingerichtet
(Landkreis Neu-Ulm: 80 Prozent).
Dies ist ein weiterer Hinweis darauf,
dass die Schulen eine nicht zu
unterschätzende Bedeutung bei der
Entstehung eines Bedarfs an Eingliederungshilfen haben.
Die statistischen Erhebungen und
die dadurch aufgetretenen regionalen Unterschiede bei den Eingliederungshilfen für junge Menschen
verdeutlichen, dass die Differenzen
erheblich und offensichtlich losgelöst
sind von der Höhe der Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung.
Es spricht allerdings nichts dafür,
dass das Phänomen „seelische
Behinderung“ so unterschiedlich
verteilt sein soll, wie dies anhand der
divergierenden Quoten suggeriert
wird. In Bayern leben sicher nicht
dreimal so viele Kinder und Jugendliche, bei denen eine seelische
Behinderung diagnostiziert wird,
wie in Mecklenburg-Vorpommern.
Auch ist wenig vorstellbar, dass
Jugend und Familie
es in einigen Jugendamtsbezirken
keine Kinder und Jugendlichen mit
einer seelischen Behinderung gibt,
während anderswo mehr als zwei
Prozent der dort lebenden Kinder
und Jugendlichen Hilfe in Anspruch
nehmen.
Unter der Voraussetzung eines einheitlichen Gesetzesvollzugs in den
einzelnen Jugendamtsbezirken und
der Feststellung tatsächlich vorhandener interkommunaler Unterschie-
de bleibt nur die Schlussfolgerung,
dass die Diagnostik und die damit
verbundenen
Definitionsprozesse
sowie die Formen der Hilfe bei
seelischer Behinderung und Teilhabebeeinträchtigung in erheblichem
Maße von lokalen Besonderheiten
abhängig sein müssen. Hieraus folgt
eine erhebliche Herausforderung
hinsichtlich der Steuerungsfähigkeit
in der lokalen Kinder- und Jugendhilfe. Mit Blick auf die in jüngster Zeit
viel diskutierte große Lösung, d. h.
der Zusammenfassung aller Eingliederungshilfen für geistig, körperlich
und seelisch behinderte Kinder unter
dem Dach der örtlichen Kinder- und
Jugendhilfe, werden die finanziellen
Herausforderungen für die Kommunen noch deutlich zunehmen. Zudem wird die Jugendhilfe vor bisher
unbekannte Probleme hinsichtlich
der Steuerung der Hilfeprozesse
gestellt sein.
Eingliederungshilfen
Eingliederungshilfen
2009
32
Ende 2006 wurde in New York die
UN-Behindertenrechtskonvention verabschiedet. Sie trat schließlich im
Mai 2008 nach Ratifizierung durch
20 Vertragsstaaten in Kraft. Alle
EU-Mitgliedsstaaten haben die Konvention mittlerweile ratifiziert.
16 Länder haben darüber hinaus
das Zusatzprotokoll unterzeichnet.
In Deutschland ist die UN-Behindertenrechtskonvention seit dem
26.03.2009 in Kraft.
Die zentrale Forderung der Behindertenrechtskonvention ist die
Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft, d. h. die
volle und wirksame Teilhabe und
Einbeziehung in die Gesellschaft.
Dies muss in ganz unterschiedlichen
Bereichen, wie z. B. Schule, Arbeitsplatz, Freizeit usw. realisiert werden.
Achtung vor der Unterschiedlichkeit
von Menschen ist das zugrunde liegende Menschenbild. Insofern wird
die Akzeptanz von Menschen mit
Behinderung als Teil der menschlichen Vielfalt gefordert.
2010 2011 2012
35
48
52
2013
55
Inklusion von Kindern und Jugendlichen stellt in Deutschland neue
Herausforderungen an die Art und
Weise der Beschulung und an die
Organisation von Jugendhilfe und
Behindertenhilfe.
In der Jugendhilfe sind hiervon insbesondere Kinder und Jugendliche
mit einer seelischen Behinderung betroffen, vor allem Kinder mit Autismus
oder ADS/ADHS. Von den 55 Kindern
und Jugendlichen, die im Landkreis
Neu-Ulm im vergangenen Jahr Hilfe
in Form von Eingliederungshilfe erhielten, benötigt mehr als die Hälfte
einen Schulbegleiter und die anderen
Hilfe in Form von Legasthenie- und
Dyskalkulietherapie.
Die Anträge auf Schulbegleitung haben in den vergangenen Jahren sehr
stark zugenommen, auch aufgrund
der Tatsache, dass die Eltern zunehmend fordern, dass ihre Kinder nicht
mehr an den Förderzentren beschult
werden, sondern an den ortsnahen
Grund- und Hauptschulen. Diese
haben jedoch nicht die erforderlichen
Stundendeputate von Lehrern, um
diese Kinder in die Klassen integrieren zu können.
Der Landtag des Freistaates Bayern
hat zwar im Jahr 2011 eine Änderung
des bayerischen Gesetzes über das
Erziehungs- und Unterrichtswesen
beschlossen, welches die Problematik der Inklusion von behinderten
Kindern in den Regelschulbetrieb
lösen soll, jedoch stehen hierfür bisher immer noch keine ausreichenden
Personalressourcen zur Verfügung.
Die Jugendhilfe ist deshalb gefordert, diesen Mangel durch Schulbegleiter auszugleichen, um die von
der UN-Menschenrechtskonvention
geforderte Teilhabe zu garantieren.
Jahresbericht 2013
67
Jugend und Familie
Der Rechtsanspruch von Eltern auf einen Kinderbetreuungsplatz für ihr Kind
Ob ab August 2013 der Rechtsanspruch seitens der Gemeinden
auf einen Kinderbetreuungsplatz
tatsächlich in vollem Umfang gewährleistet werden kann, war lange
Zeit fraglich. Die Betreuungsquote
von Kindern unter drei Jahren lag
im März 2011 für Westdeutschland
noch bei 19,9 Prozent. Die Zahlen,
wie viele Kinderkrippenplätze bis
2013 fehlen, pendelten zwischen
150.000 und 500.000, wobei auch
die Einhaltung der zu erwartenden
Kinderkrippenquote in den einzelnen
Bundesländern äußerst unterschiedlich gehandhabt wurde.
des Betreuungsgeldes zum gleichen
Zeitpunkt nun positiv oder negativ
auf die Gesamtbetreuungssituation
auswirken wird.
Ein weiteres großes Problem war
der sich abzeichnende Mangel an
Fachkräften. Diese werden nicht nur
im Verhältnis zu ihrer Verantwortung
schlecht bezahlt, sondern sind oftmals gerade in Ballungsgebieten mit
erheblich überteuertem Wohnraum
konfrontiert.
Gesamt
Weißenhorn
Vöhringen
Unterroth
Senden
Osterberg
Oberroth
Neu-Ulm
Nersingen
Kellmünz
Illertissen
Holzheim
Roggenburg
Im Landkreis Neu-Ulm wurde bereits
im Kindergartenjahr 2005/2006 im
Rahmen der Jugendhilfeplanung
eine Bestandsaufnahme der Kinderbetreuungsplätze (Tageseinrichtungen und Tagespflege) vorgenommen
und regelmäßig fortgeschrieben.
Zum September 2013 ergab sich
demnach für den Landkreis Neu-Ulm
folgendes Bild, wie es durch die
folgende Tabelle gezeigt wird.
Im Vorfeld zum Stichtag am
01.08.2013 war der Rechtsanspruch
von Eltern auf einen Kinderbetreuungsplatz Gegenstand von vielen
Sachverständigengutachten, inklusive der Frage ob sich die Einführung
Elchingen
Buch
Bellenberg
Gemeinden, Märkte und
Städte im Landkreis
Neu-Ulm
Altenstadt
Die Beteiligung des Bundes an
den Investitionskosten für die
Ausbauphase bis Ende 2013 wurde
durch die Bereitstellung eines Sondervermögens von 2,15 Milliarden
Euro sichergestellt. Bereits seit dem
01.01.1996 besteht für berufstätige
Eltern ein Rechtsanspruch auf einen
Kindergartenplatz für Kinder ab drei
Jahren. Durch das Kinderförderungsgesetz erfolgte dies nunmehr auch
zur Förderung von Kindern unter drei
Jahren in Tageseinrichtungen und in
der Kindertagespflege. Aufgrund der
jüngsten Erweiterung des Spektrums
durch die Bundesinitiative „Frühe
Hilfen“ soll damit der Anspruch eines
jeden Kindes von Geburt an auf eine
realistische Chance auf eine optimale Förderung seiner individuellen
und sozialen Entwicklung geschaffen
werden.
Pfaffenhofen
Bund, Länder und kommunale
Spitzenverbände haben sich auf
dem sog. „Krippen-Gipfel“ vom
02.04.2007 darauf verständigt, bis
zum Jahr 2013 schrittweise ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot
für bundesweit durchschnittlich 35
Prozent der Kinder unter drei Jahren
aufzubauen.
Krippenplätze im Sept. 2013
24
24
0
54
12
60
12
36
266
0
0
42
10
84
0
73
73
770
Tagespflegeplätze im Sept.
2013
3
3
1
6
3
12
1
4
130
1
1
3
4
12
1
10
5
200
U-3-Plätze gesamt im Sept.
2013
27
27
1
60
15
72
13
40
396
1
1
45
14
96
1
83
78
970
Kinder 1-3 Jahre im Jahr
2013 (Summe aller Kinder
des Geburtsjahrganges
2011 und der hochgerechneten Geburtenzahlen aus
2012)
77
74
63
84
26
290
17
141
1.070
14
27
91
55
367
10
199
218
2.823
35,06
36,49
1,59
71,43
57,69
24,83
76,47
28,37
37,01
7,14
3,70
49,45
25,45
26,16
10
41,71
35,78
34,36
voraussichtliche Versorgung
in Prozent
68
Jahresbericht 2013
Jugend und Familie
Noch im laufenden Kindergartenjahr
bis zum Juli 2014 werden in den
Städten, Märkten und Gemeinden
des Landkreises weitere Plätze für
Kinder unter drei Jahren geschaffen.
Auch sind derzeit von den 190 zur
Verfügung stehenden Tagespflegeplätzen in Großtagespflegstellen und
bei einzelnen Tagesmüttern nur 103
Plätze belegt. Damit konnten bisher
im Landkreis alle Anfragen nach
Kinderbetreuungsplätzen befriedigt
werden.
Mögliche Schwierigkeiten können
aber dennoch jetzt und in Zukunft dadurch entstehen, dass der gewünschte Platz einer Kindertagesbetreuung
und ein vorhandener freier Platz nicht
am gleichen Ort sind und dadurch
Fahrwege für die Eltern entstehen.
Wir versuchen die Angebote so zu
gestalten, dass der Wohnsitz einer
möglichen Tagesmutter auf dem Weg
der Eltern zur Arbeit liegt.
In der Kindertagesbetreuung in Einrichtungen (Kinderkrippe, Kindergarten, Kinderhort) hat die Bayerische
Staatsregierung ab Beginn des
Kindergartenjahres 2013/2014 den
Förderbetrag für Kinder im letzten
Kindergartenbesuchsjahr auf 100
Euro erhöht. Die Kindergärten können
diese Förderung direkt mit der Regierung abrechnen, so dass in der Regel
der übliche Kindergartenbeitrag, der
von den Eltern zu entrichten ist, entfällt. Für die Verwaltung bedeutet dies
in diesem Bereich einen Rückgang
der Anträge auf Kostenbefreiung.
dung des ersten Lebensjahres des
Kindes sind allerdings die Anträge
für den Altersbereich von ein bis drei
Jahren deutlich gestiegen.
Auch konnte beobachtet werden,
dass durch die Schaffung weiterer
Betreuungsplätze in Einrichtungen
für Kinder von ein bis drei Jahren
die Zahl der Inanspruchnahme von
Tagespflegeplätzen etwas zurückgegangen ist.
Unter der Voraussetzung, dass vor
Ort eine Kindertagesbetreuungseinrichtung geschaffen wird, nehmen
die Eltern diese verstärkt an und
verzichten eher auf das Angebot der
Tagespflege.
Durch den Rechtsanspruch auf einen
Kinderbetreuungsplatz nach Vollen-
Kinder in Tageseinrichtungen und in Tagespflege
2008 2009
Einrichtungen
Tagespflege
2010 2011 2012
2013
518
625
626
605
529
552
30
83
107
109
125
103
Neue Fachkraft für Förderpflege im Fachbereich Jugend und Familie
Seit Oktober 2013 ist eine weitere
Sozialpädagogin im Fachbereich
Jugend und Familie als neue Fachkraft für alle Förderpflegefamilien im
Landkreis Neu-Ulm angestellt.
Die Vermittlung von Kindern und
Jugendlichen in Pflegefamilien hat
sich seit vielen Jahren im Landkreis
bewährt; immer mehr schwierige
Kinder und auch ältere Kinder und
Jugendliche wollen, sofern sie nicht
in ihrer eigenen Familie leben können, dennoch in einer Familienform
aufwachsen. Daher haben sich die
Anforderungen an die Pflegefamilien
erhöht, und weit umfangreichere
Beratung ist erforderlich. Aber auch
bereits vor der Vermittlung des Kindes
oder Jugendlichen sind individuelle
Abklärungen für dessen Förder- oder
Therapiebedarf zu treffen.
Das Profil der neuen Fachstelle
umfasst somit neben der Abklärung
des Förderbedarfes für das einzelne
Kind oder den Jugendlichen eine intensive Vorbereitung der Pflegeeltern
für Förderpflegekinder, die gezielte
Auswahl der „richtigen“ Familie, die
Anbahnung zur Aufnahme in deren
Familienverbund und die Begleitung
des Pflegeverhältnisses.
Jahresbericht 2013
69
Jugend und Familie
Um den wachsenden Bedarf an
Förderpflegefamilien zu decken,
wird die neue Sozialpädagogin im
Zusammenwirken mit der schon bestehenden Fachstelle für Vollzeitpflege gezielte Werbung tätigen und die
Weiterqualifizierung und Vorbereitung
in speziellen Angeboten durchführen.
Die Fachstelle dient als Bindeglied
zwischen dem Sozialen Dienst des
Fachbereiches Jugend und Familie
und den Förderpflegefamilien.
Weiterhin bleiben die Mitarbeiter des
Sozialen Dienstes federführend für
die Bearbeitung und Gestaltung der
Hilfeleistung zuständig, jedoch erhal-
ten diese eine fachliche Ergänzung,
wenn z. B. die Förderpflegefamilie
eine spezielle therapeutische Anbindung für das Pflegekind benötigt.
Hier kümmert sich dann der neue
Fachdienst um mögliche Angebote
und kann auch erforderliche Hilfestellungen für das Kind eigenständig
anregen. Ihre Teilnahme an den
Hilfeplanungen mit allen am Einzelfall
Beteiligten soll die Bindegliedfunktion
stärken und den Fokus noch stärker
auf die speziellen Erfordernisse des
Pflegekindes und die Anliegen der
Pflegeeltern richten.
Kinder, die nach ihrem zehnten Lebensjahr in Pflege untergebracht wer-
Pflegekinder
2008 2009
70
2010 2011 2012
2013
Tagespflege
30
83
107
109
125
103
Vollzeitpflege
140
144
128
98
104
123
Sonderpflege
14
22
26
41
46
50
Jahresbericht 2013
den, werden nun schwerpunktmäßig
dem neuen Fachdienst zugeordnet,
da die Erfahrung zeigt, dass ab dieser
Altersgruppe verstärkt eine Fülle von
Problemen auftauchen, die einer gezielten Bearbeitung zugeführt werden
müssen.
Weil die neue Sozialpädagogin während ihres Studiums an der Dualen
Hochschule in Heidenheim bereits
drei Jahre den praktischen Studienanteil im Fachbereich absolvierte, hat
sie bereits umfangreiche Kenntnisse
erlangt und darüber hinaus im Pflegekinderfachdienst mitgewirkt. Daher ist
sie vielen Pflegeeltern als kompetente
Ansprechpartnerin bekannt.
Jugend und Familie
Hilfen zur Erziehung
Seit 2008 beobachten wir einen
kontinuierlichen Anstieg der Hilfen
zur Erziehung in den stationären
Jugendhilfeleistungen. Vor allem bei
der Erziehung in Heimen hatten wir
im vergangenen Jahr einen Anstieg
um 48 Prozent zu verzeichnen. Bei
den ambulanten Jugendhilfeleistungen kam es durch den Rückgang der
Fallzahlen um 19 Prozent zu keinen
Engpässen bei der Versorgung der
Familien.
Die Vereinbarung über die Erbringung der ambulanten Jugendhilfeleistungen mit den freien Trägern
der Jugendhilfe (Jugendhilfe Seitz
gGmbH,
Arbeiter-Samariter-Bund
und gfi, Gesellschaft zur Förderung
beruflicher und sozialer Integration)
lief nach dreijähriger Laufzeit Ende
des vergangenen Jahres aus.
Im Rahmen einer Ausschreibung
wurden neue Vereinbarungen zur
Versorgung der hilfebedürftigen
Familien getroffen, die Personalkontingente zur Bewältigung der anstehenden Hilfefälle beinhalten.
Zukünftig wird auch ein weiterer freier
Träger der Jugendhilfe im Landkreis,
das Diakonische Werk Neu-Ulm e. V.,
diese Leistungen mit anbieten.
Die Laufzeit der Verträge ist dieses
Mal auf fünf Jahre ausgelegt und
wird am 31.12.2018 enden.
Darüber hinaus stehen dem Fachbereich Jugend und Familie auch Einzelpersonen als Honorarkräfte zur
Verfügung, so dass innerhalb kurzer
Zeit alle Anforderungen bearbeitet
werden konnten.
Seit Einführung des § 8 a Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
im Bundeskinderschutzgesetz hat
die Frage einer möglichen Kindeswohlgefährdung eine neue Qualität
bekommen, die dazu geführt hat,
dass immer mehr Kinder von den
Jugendämtern in Obhut genommen
werden müssen. Auch in unserem
Landkreis hat sich die Zahl dieser
Fälle von neun im Jahre 2006 auf
38 im Jahr 2013 wesentlich erhöht.
Wir sind allerdings sehr froh, dass
es in den meisten Fällen gelingt, für
die Kinder in ihren Familien durch
Hilfe von außen einigermaßen verlässliche Bedingungen zu schaffen,
die ein gedeihliches Aufwachsen
der Jungen und Mädchen ermöglichen.
Hilfen zur Erziehung
2008 2009
2010 2011 2012
2013
Stationär
35
42
45
43
41
53
Ambulant
129
153
165
144
173
140
Jahresbericht 2013
71
Jugend und Familie
Koordinierende Kinderschutzstelle im Landkreis Neu-Ulm
Fachveranstaltungen
Neben der Betreuung und Beratung
im Rahmen „Früher Hilfen“ von
Schwangeren und Eltern mit Kindern
bis drei Jahren ist die Netzwerk- und
Öffentlichkeitsarbeit für die Koordinierende Kinderschutzstelle sehr
wichtig.
Auch im Jahr 2013 organisierten die
Mitarbeiterinnen daher wieder zwei
Fachveranstaltungen.
Im März 2013 fand eine Informationsveranstaltung
zum
Thema
„Schwangerschaftsphantasien und
ihre Bedeutung für die frühkindliche
Mutter-Kind-Beziehung“ statt. Dazu
lud die KoKi-Stelle gemeinsam mit
den drei Schwangerenberatungsstellen im Landkreis Neu-Ulm (der
Staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im
Landratsamt, der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen sowie „DONUM VITAE“) ein.
Die vier Institutionen engagierten
die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Mitgründerin der
Babyambulanz in Freiburg sowie
Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin, Dr. med. Gisela Schleske.
Fachveranstaltung der Koordinierenden Kinderschutzstelle.
Rund 50 Besucherinnen, u. a. zahlreiche Hebammen, nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Im Oktober 2013 lud die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi)
gemeinsam mit dem Fachbereich
„Schule, Kindergarten, Sport, Kultur“
alle Mitarbeiterinnen der Krippen
im Landkreis Neu-Ulm zur einer
Fachveranstaltung „Kinder mit einem
psychisch erkrankten Elternteil“ ein.
Hier referierte Susanne Kilian vom
Bezirkskrankenhaus Günzburg anhand zahlreicher Beispiele über die
verschiedenen psychischen Krankheitsbilder sowie über die Arbeit mit
Kindern psychisch erkrankter Eltern.
Ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten wertvolle Informationen
mit nach Hause nehmen.
Ein weiteres Angebot in der Palette
der „Frühen Hilfen“ werden zukünftig
die Familienpaten im Landkreis NeuUlm sein. Hier sollen Alleinerziehende und Familien ehrenamtliche
Patinnen oder Paten ca. drei Stunden
pro Woche als Ansprechpartner und
Unterstützung bei der Kinderbetreuung, bei Behördengängen oder
Bewältigung von Alltagsaufgaben
hilfreich zur Seite gestellt bekommen. Die Koordinatorin hierfür nahm
im September 2013 ihre Arbeit beim
Arbeiter-Samariter-Bund, Kreisverband Neu-Ulm, auf und wird eng mit
der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) und anderen Stellen
zusammenarbeiten.
Frühe Hilfen für Familien
Mit Mitteln der Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ kann die Koordinierende
Kinderschutzstelle seit 2013 Familienhebammen oder Familienkinderkrankenschwestern auf Honorarbasis in Familien einsetzen. Diese
Mittel sind befristet bis 2015, anschließend soll diese Hilfe über einen
Fond finanziert werden.
72
Jahresbericht 2013
Jugend und Familie
Beistandschaften/Pflegschaften/Vormundschaften
Die seit ein paar Jahren geltenden
gesetzlichen Regelungen haben
zunächst dazu geführt, dass sich
die Arbeitsabläufe in unserem Fachbereich deutlich verändert haben.
Nach wie vor kommt bei den Frauen
sehr gut an, dass wir nach Erhalt
der Geburtsmitteilung eines Kindes
die Frauen anschreiben und sie darüber informieren, in welcher Form
2009
Beistand 1.256
sie durch unseren Fachbereich
bzw. den Beistand Beratung und
Unterstützung bei der Vaterschaftsfeststellung und bei der Geltendmachung von Kindesunterhalt erhalten
können.
gegangen ist, haben sich die Beistandschaften in den letzten Jahren
etwa auf gleichem Niveau gehalten.
Obwohl insgesamt gesehen die Zahl
der Geburten im Landkreis Neu-Ulm
in den vergangenen Jahren zurück2010 2011 2012
2013
1.227
1.256
1.170
1.175
306
442
Beurkundungen
230
245
284
Unterhalt
926
977
1.020
1.032 1.056
Jugendgerichtshilfe
Seit Jahren beobachten wir in der Jugendgerichtshilfe regelmäßig, dass
sich die Zahl der angezeigten Vergehen und Straftaten in einem Korridor
zwischen 900 und 1.000 Anzeigen
bewegt. Erstmals seit drei Jahren
konnte wieder ein Anstieg auf 933
Anzeigen verzeichnet werden, welcher ausschließlich auf den Zuwachs
der angezeigten Vergehen und Straftaten bei Jungen zurückzuführen ist.
Im vergangenen Jahr stieg diese
Zahl um fünf Prozent. Die „Qualität“
der angezeigten Straftaten und Vergehen ist allerdings bei Mädchen und
Jungen unterschiedlich. Während bei
2009
Verfahren 1.042
Mädchen vor allem Straftaten und
Vergehen im Zusammenhang mit
Ladendiebstahl und Betrug sowie
Beleidigungen, die vorwiegend in
Foren des Internets stattfinden, im
Vordergrund stehen, sind Jungen
mehr in Delikte wie Raub, schweren
Diebstahl und Körperverletzung
involviert.
der Stadt Ulm und dem Alb-DonauKreis gemeinsam soziale Trainingskurse und Anti-Aggressivitäts-Kurse,
jeweils im Frühjahr und im Herbst,
zu verstalten. Sie werden von den
beiden im benachbarten Ulm ansässigen Jugendhilfeträgern OberlinHaus und „Guter Hirte“ in bewährter
Weise geleistet.
Die Jugendgerichtshilfe ist in jedem
Fall bemüht, noch erzieherisch auf
die Jugendlichen und jungen Heranwachsenden Einfluss zu nehmen. In
diesem Zusammenhang gelingt es
uns seit 2009, in Vereinbarungen mit
2010 2011 2012
2013
1.067
851
902
933
Mädchen
227
220
205
212
209
Jungen
815
858
646
687
724
Jahresbericht 2013
73
Soziales
Tag der Blinden und Sehbehinderten
Brigitte Hollmer, Jürgen Bigelmayr
Ziel des traditionellen Treffens der
Blinden und Sehbehinderten im Landkreis Neu-Ulm war im Jahr 2013 das
750-Seelen-Dorf Biberach bei Roggenburg. Auf dem Programm stand
nach einer gemeinsamen Andacht
eine Führung in der Brauerei Schmid.
Landrat Erich Josef Geßner hatte
wieder zum alljährlichen Tag der Blinden und Sehbehinderten eingeladen.
Die Tradition geht bis ins Jahr 1982
zurück, als sein Amtsvorgänger, Altlandrat Franz Josef Schick, die Veranstaltung ins Leben rief.
Der Tag begann mit der Andacht in
der Pfarrkirche „St. Sebastian und
St. Ottilia“. Treffender hätte der Auftakt nicht gewählt werden können,
denn „die heilige Ottilia ist die Patronin der Blinden und Sehbehinderten“,
erhellte Pater Johannes-Baptist vom
Kloster Roggenburg, der Pfarrer von
Biberach ist. Die staunenden Kirchenbesucher erfuhren auch, dass die Orgel von Braumeister Richard Schmid
gespielt wurde, dessen Gäste sie im
Anschluss in der Brauerei sein sollten. Dazu passte der Satz von Bürgermeister Franz-Clemens Brechtel,
der in seinem Grußwort Benjamin
Franklin zitierte: „Bier ist der Beweis,
dass Gott uns liebt und will, dass wir
glücklich sind.“
Hopfen, Hefe und Wasser“ - das sind
die Zutaten. „Zeit, Liebe und Erfahrung“ - das sind die Anforderungen an
den Brauer. Hinter diesen so einfach
dahergesagten Begriffen verbirgt sich
eine Kunst, die gelernt sein will.
Hörend, riechend, schmeckend und
tastend näherten sich die blinden und
sehbehinderten Menschen, die von
Verwandten, Freunden oder Betreuern aus dem Landratsamt begleitet
wurden, dem Geheimnis des Bieres.
Richard Schmid führte seine Besucher in zwei Gruppen durch seine Bierwerkstatt, in der er jährlich
100.000 Liter Bier in vier Sorten herstellt. Darunter ist auch ein sog. Kellerbier. „Das hält vier Wochen“, informierte der Hausherr. Aus der Gruppe
kam prompt: „Solange hält bei mir
daheim kein Kasten.“ Gelächter hallte
durch die Halle.
Überhaupt war die Brauereiführung
eine heitere Angelegenheit. Richard
Schmid verstand es, plastisch und
humorvoll zu schildern, was das
Auge nicht sah. Die vier Bierzutaten
reichte er in Schüsseln herum, damit die sehkranken Gäste das Aroma
schnuppern konnten. Die verschiedenen Bierflaschen - alle mit Bügelverschluss - ließ er sie ertasten. Frisches
Bier zum Probieren floss aus dem
Zapfhahn ins Glas der Gäste.
Zwischendurch
wartete
Richard
Schmid mit Anekdoten auf, wie der,
dass er vor zwei Jahren bei „Wer
wird Millionär?“ eine halbe Million
gewonnen hätte, wenn er denn im
Studio tatsächlich Günther Jauch gegenübergesessen wäre. Die 500.000
Euro-Frage lautete nämlich: Was wird
in Grad Plato gemessen? (a) Intelligenzquotient; (b) Erderwärmung; (c)
Stammwürze; (d) Einfallswinkel. Richtig ist (c): Stammwürze. Das wusste
der Biberacher Braumeister natürlich.
„Aber leider war ich nicht da“, soll heißen: Er war am falschen Ort - nämlich
vor dem und nicht im Fernseher.
Es war ein Tag der kurzen Wege,
mussten sich die blinden und sehbehinderten Menschen, doch von der
Kirche nur über die Straße führen
lassen, und schon standen sie im Hof
des Brauereigasthofs Schmid.
Richard Schmid vermittelte seinen
etwa 70 Gästen in seiner kleinen, wie
er sagte, „Ein-Mann-Brauerei“ einen
lebendigen Eindruck von seiner Arbeit: Sieben Dinge braucht man
zum Bierbrauen zählte er auf: „Malz,
74
Jahresbericht 2013
Riechen und Tasten (von links): Landrat Erich Josef Geßner, dessen Frau Wilhelmine und Roggenburgs
Bürgermeister Franz-Clemens Brechtel (ganz rechts) mit der blinden Annemarie Schmid aus Hittistetten
(Zweite von rechts).
Soziales
Auch nicht im TV kam Peter Wischenbarth. Aber so ähnlich mag sich der
Kreisarchivpfleger des Landkreises
Neu-Ulm vorgekommen sein. Während sich zunächst die erste, dann
die zweite Gruppe durch die engen
Wege und Räume der Brauerei führen ließ, verkürzte Peter Wischenbarth der jeweils anderen Gruppe im
Saal des Brauereigasthofs die Wartezeit als Erzähler. Er las aus seinem
Buch „Sagen, Anekdoten und Geschichtserzählungen aus dem Landkreis Neu-UIm“ vor und erläuterte
dazu sehr kundig jeweils den wahren
Hintergrund, denn - so der Vöhringer
Heimatforscher - „fast jede Sage hat
einen historischen Kern“.
Fabian Sattich, Bezirksgruppenleiter
des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes, dankte Landrat
Erich Josef Geßner mit herzlichen
Worten für den „beeindruckenden
Blinden- und Sehbehindertentag
2013 in Biberach“. Für ihn und die
Mitglieder der Bezirksgruppe Schwaben-Augsburg sei die jährliche Einladung des Landkreises Neu-Ulm
immer wieder ein Höhepunkt im Jahresablauf, führte er in seiner Dankansprache aus. Sein besonderer Dank
galt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes Neu-Ulm
für die Organisation und die Fahrund Begleitdienste.
Nach vielen Jahren zum letzten Mal
dabei war Günter Hock, Sozialamtsleiter des Landratsamtes, der Ende
Juni 2013 in Pension gegangen
ist. Wie Günter Hock in seinen Abschiedsworten sagte, denke er immer
gerne an die vielen Begegnungen
mit den blinden und sehbehinderten
Menschen zurück, deren Lebensmut
er so bewundere.
Bei der Führung im Brauhaus.
Im Kühlhaus (vorne von links): Angelika und Wolfgang Käppeler und Landrat Erich Josef Geßner.
Ausdrucksstark: Kreisarchivpfleger Peter Wischenbarth trug im Saal der Brauereigaststätte in Biberach
aus seinem Buch „Sagen, Anekdoten und Geschichtserzählungen aus dem Landkreis Neu-Ulm“ vor.
Jahresbericht 2013
75
Soziales
Bürgerstiftung
Mario Kraft
Bürger helfen Bürgern
Helfen auch Sie!
Bürgerstiftung Reinhold und Gabriele Dehm beschließt Weihnachtsausschüttung
Die vom Landkreis Neu-Ulm gegründete Bürgerstiftung Reinhold und Gabriele Dehm verteilte zu Weihnachten
milde Gaben an besonders unterstützungswürdige Bürger und Projekte.
Der Stiftungsrat beschloss, insgesamt
14.008 Euro an vier karitative Organisationen und sieben bedürftige Familien bzw. Einzelpersonen aus dem
Landkreis auszuschütten. Das Geld
stammt aus den Vermögenserträgen
der Bürgerstiftung und aus Spenden.
Im Rahmen ihrer „Aktion 100.000
- Ulmer helft!“ spendete die Südwest-
presse 2.500 Euro. Von der G. & H.
Bihlmaier Stiftung erhielt die Bürgerstiftung eine Spende über 250 Euro
und vom Bayerischen Bauernverband
- Kreisverband Neu-Ulm eine Spende
über 345,90 Euro. Weitere 270 Euro
kamen über die Spenden von zwei
Privatpersonen zusammen. Zudem erhielt die Bürgerstiftung eine Zustiftung
in Höhe von 1.800 Euro.
Neu-Ulm/Alb-Donau für ihr Projekt
„Öffentlichkeitsarbeit und Prävention“
sowie die Hospiz-Gruppe Illertissen für
ihre ambulante Hospizarbeit freuen.
Das Berufliche Fortbildungszentrum
(bfz) Neu-Ulm erhielt für die Durchführung von Alphabetisierungskursen für
vier bleibeberechtigte Asylbewerber
aus dem Landkreis Neu-Ulm insgesamt 3.528 Euro.
Über je 2.000 Euro als Weihnachtspräsent durften sich der „Verein Vorfeld
Bürger“ für sein Projekt „Individuelle
Lernbegleitung“, die Aids Hilfe Ulm/
Die restlichen 4.480 Euro verteilte
der Stiftungsrat auf insgesamt sieben
hilfsbedürftige Familien bzw. Einzelpersonen.
Wortweiser: Bürgerstiftung Reinhold und Gabriele Dehm
Die Bürgerstiftung Reinhold und Gabriele Dehm ist eine gemeinnützige
Stiftung für die Bevölkerung des
Landkreises Neu-Ulm. Sie geht auf
ein Vermächtnis der Ende 2005 verstorbenen ehemaligen Mitarbeiterin
des Landratsamtes, Gabriele Dehm,
zurück. Ihr Vermächtnis war gegenüber dem Landkreis mit der Auflage
verbunden, eine Stiftung zu gründen,
welche ihren Namen und den ihres
ebenfalls verstorbenen Bruders Reinhold trägt.
Zweck der Ende 2006 vom Landkreis
Neu-Ulm gegründeten Bürgerstiftung
ist es, Bildung und Erziehung, die
Jugend- und Altenhilfe sowie die
öffentliche Wohlfahrts- und Gesundheitspflege im Landkreis Neu-Ulm zu
fördern. Die Bürgerstiftung ist dazu
gegenwärtig mit einem Grundstockvermögen von 200.000 Euro ausgestattet; die Zinserträge hieraus stehen
für die jährlichen Ausschüttungen zur
Verfügung.
76
Jahresbericht 2013
Entscheidendes Gremium ist der
Stiftungsrat der Bürgerstiftung. Neben Landrat Erich Josef Geßner als
Vorsitzendem gehören ihm derzeit
an: Dekanin Gabriele Burmann,
Dekan Markus Mattes (beide für
die Kirchen), Oberstudiendirektor
Dr. Martin Bader (für den Bereich
Bildung und Schulen), Bürgermeister
Josef Walz (für die Gemeinden) sowie als Vertreter des Kreistages Sabine Krätschmer (SPD) und Gerhard
Leopold (Freie Wähler). Die laufenden Geschäfte der Stiftung führt der
Stiftungsvorstand mit Kreiskämmerer Mario Kraft als Vorsitzendem und
Sozialamtsleiter Burkhard Ermler als
Stellvertreter.
Weitere Informationen über die Bürgerstiftung finden Sie im Internet auf
der Homepage der Bürgerstiftung und
des Landkreises Neu-Ulm. Dort finden Sie auch die formalen Voraussetzungen für Anträge auf Unterstützung.
www.buergerstiftung-landkreis-neu-ulm.de
www.landkreis.neu-ulm.de
Soziales
Asylbewerber im Landkreis Neu-Ulm
Jochen Grotz, Staatsangehörigkeits- und Ausländerrecht
Burkhard Ermler, Soziales und Freiwilligenagentur
Alexander Brett, Kaufmännisches Gebäude- und Grundstücksmanagement
Im Jahr 2013 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
insgesamt 127.023 Asylanträge gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr 2012
bedeutet dies einen Anstieg um 63,6
Prozent. Infolge der unverändert hohen Zugangszahlen mussten auch im
Jahr 2013 zahlreiche Asylbewerber
im Landkreis dezentral untergebracht
werden, da die von der Regierung
von Schwaben vorgehaltenen Unterkunftsplätze nicht ausreichten.
In den Städten Neu-Ulm, Senden und
Vöhringen sowie in den Gemeinden
Elchingen und Holzheim wurden daher weitere geeignete Unterkünfte
angemietet und angemessen ausgestattet. Auch für das Jahr 2014 ist
mit weiterhin hohen Zugangszahlen
von Asylbewerbern zu rechnen. Das
Landratsamt Neu-Ulm ist daher weiterhin auf der Suche nach Unterkünften. Geeignete Objekte bzw. Grundstücke dürfen der Verwaltung gerne
gemeldet werden.
Zum Stichtag 31.12.2013 hielten sich
im Landkreis Neu-Ulm 235 Asylbewerber sowie 36 abgelehnte Asylbewerber auf, deren Abschiebung
vorübergehend ausgesetzt ist. Die
im Landkreis Neu-Ulm für die Dauer
des Asylverfahrens untergebrachten
Asylbewerber stammen überwiegend
aus den Ländern Pakistan, Syrien,
Afghanistan, Irak, Serbien, Mali und
Nigeria.
Viele Hände greifen ineinander, wenn
es im Landkreis Neu-Ulm darum
geht, die große Zahl von Asylbewerbern, die die Regierung von Schwaben mit immer kürzeren Vorlaufzeiten
nach Art. 6 des Aufnahmegesetzes
direkt zuweist, unterzubringen und zu
versorgen.
Der Fachbereich „Soziales und
Freiwilligenagentur“ ist im Rahmen
des Vollzugs des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) mit der Abwicklung der gesamten Finanzierung
für die Regierung von Schwaben betraut.
Neben dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das in alleiniger
Zuständigkeit über die vorgetragenen
Asylgründe entscheidet, obliegt dem
Fachbereich „Staatsangehörigkeit
und Ausländerrecht“ die ausländerrechtliche Betreuung der Asylbewerber. Außerdem sind die Mitarbeiter
dieses Fachbereichs mit der Ausstattung der Unterkünfte für die Asylanten befasst und sind Ansprechpartner
vor Ort für die Asylbewerber.
Der Fachbereich „Kaufmännisches
Gebäude- und Grundstückmanagement“ wiederum ist für die Suche
und die Anmietung geeigneter Unterkünfte zuständig, die nach wie vor
dringend gesucht werden.
Der Fachbereich „Soziales und
Freiwilligenagentur“ zahlt den zumeist schon aufgrund des Arbeitsverbots weitgehend mittellosen Asylbewerbern die Leistungen für den
Lebensunterhalt aus. Laut der jüngsten Statistik zum 31.12.2013 waren
dies 271 Personen. Nicht mehr mit
eingerechnet werden die ca. 50 untergetauchten Asylbewerber, die in den
letzten Jahren der räumlichen Beschränkung auf den Landkreis NeuUlm zuwider diesen verlassen haben,
sowie Personen, die aus anderen
Gründen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.
Die Gemeinschaftsunterkunft (GU)
im Stadtgebiet Neu-Ulm ist voll be-
legt und beherbergt 62 Personen unterschiedlicher Nationalitäten.
Die anderen 209 Personen wurden
mittlerweile im Landkreis Neu-Ulm
dezentral untergebracht. Nachdem
die Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft noch mit Essenspaketen versorgt werden, erhalten sie
als ergänzendes Taschengeld noch
monatlich 137 Euro und zweimal jährlich Bekleidungsgutscheine über je
193,38 Euro. Auf diese Weise wird
der durch das Urteil des BVerfG vom
18.07.2012 bestätigte Anspruch auf
dieselben Regelsätze wie Hartz IVBezieher erreicht, wenn auch in seine einzelnen Bestandteile zerlegt. Da
die Regelsätze aber auch Stromkosten beinhalten, die jedoch direkt vom
Landratsamt getragen werden, sowie
je eine Pauschale für Wohnungsinstandsetzung und Gesundheitspflege, müssen diese Anteile wiederum
herausgerechnet werden.
Die dezentral untergebrachten Asylbewerber dagegen dürfen ihre Lebensmittel selbst beschaffen und erhalten demnach einen monatlichen
Satz von 273,21 Euro zuzüglich der
o. g. Bekleidungsgutscheine.
Die Einzelfallkosten sowie die Kosten für Mieten und Ausstattungen
werden wie erwähnt zu 100 Prozent vom Freistaat Bayern über die
Regierung von Schwaben erstattet.
Dies gilt auch für die mittels Ausgabe
von Krankenscheinen sichergestellte
Krankenversorgung sowie eventuell
anfallende Therapiekosten von Folteropfern. Nicht erstattet werden die
Kosten für Personal- und Sachaufwand, da das Landratsamt Neu-Ulm
hier Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises wahrnimmt.
Jahresbericht 2013
77
Soziales
Asylbewerber im Landkreis Neu-Ulm nach Gemeinden/Stadtteilen zum Stand 31.12.2013:
Im Ausländerrecht sind bislang für Asylbewerber keine integrationsfördernden Maßnahmen vorgesehen.
Unterstützung bei der dezentralen Unterbringung von
Asylbewerbern erhält das Landratsamt Neu-Ulm dankenswerterweise durch Ehrenamtliche, die Asylbewerber
bei Behördengängen unterstützen oder erste deutsche
Sprachkenntnisse vermitteln.
Über die Freiwilligenagentur des Landkreises können aus
einem neuen Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung staatliche Zuschüsse bis 500 Euro für ehrenamt-
78
Jahresbericht 2013
lich organisierte Deutschkurse zur Bestreitung der anfallenden Raumkosten etc. beantragt werden.
Erfreulicherweise konnte die Diakonie Neu-Ulm ihr soziales Beratungs- und Betreuungsangebot, das sich bis
dato nur auf die in der Gemeinschaftsunterkunft untergebrachten Asylbewerber bezog, inzwischen mit Hilfe der
staatlichen Förderzusage auf die dezentral untergebrachten Asylbewerber ausdehnen. Im Rahmen eines Modellprojekts konnte vom bfz außerdem ein gut besuchter
Deutschkurs für Asylbewerber angeboten werden.
Soziales
Asylbewerber im Landkreis Neu-Ulm nach Herkunft zum Stand 31.12.2013:
Der Landkreis Neu-Ulm ist darum bemüht, die Asylbewerber vor Ort besser zu betreuen und auch die Gemeinden
bei diesem Anliegen einzubeziehen. Erwähnenswert sei
in diesem Zusammenhang die Möglichkeit für Asylbewerber, unter Vorlage des Bewilligungsbescheides des Fachbereichs „Soziales und Freiwilligenagentur“ eine Gebührenbefreiung für den Leseausweis in der Stadtbücherei
Neu-Ulm zu beantragen. Die Stadtbücherei Neu-Ulm hat
ein umfangreiches Repertoire an Büchern und Zeitschriften in verschiedenen Sprachen, die bis zu drei Wochen
ausgeliehen werden können (u. a. in englisch, französisch, italienisch, spanisch, türkisch, russisch u.v.a.). Inzwischen konnte außerdem eine kostenlose Nutzung des
städtischen Hallenbades in Neu-Ulm ermöglicht werden.
Da die Fahrtkostenanteile im Regelsatz (für Asylbewerber und SGB II- bzw. SGB XII-Empfänger gleichermaßen)
recht spärlich bemessen sind, sind Fahrrad-Spenden
sehr willkommen.
Jahresbericht 2013
79
Soziales
Soziales
Burkhard Ermler
Vermeidung von Obdachlosigkeit
Seit Jahren wird über die zunehmende Wohnungsknappheit diskutiert
und darauf hingewiesen, dass es für
Empfänger staatlicher Transferleistungen immer schwieriger wird, angemessenen und günstigen Wohnraum zu finden. Es macht daher Sinn
darzulegen, inwieweit der Landkreis
bereits dazu beiträgt, in seinem Zuständigkeitsbereich die Folgen der
Wohnungsknappheit
abzumildern,
zumindest was die Tätigkeit des
Fachbereichs „Soziales und Freiwilligenagentur“ und des Jobcenters im
Landkreis Neu-Ulm betrifft. Für die
Unterbringung der bereits obdachlos
gewordenen Personen sind dagegen
nach Art. 57 Abs. 1 Gemeindeordnung und Art. 6 LStVG die Gemeinden selbst im eigenen Wirkungskreis
zuständig und in der Pflicht.
Die Landkreisverwaltung verfolgt in
den betreffenden Fachbereichen Soziales und Freiwilligenagentur sowie
im Jobcenter das gemeinsame Ziel,
den Leistungsempfängern möglichst
ihren bestehenden Wohnraum zu erhalten, indem Kündigungen im Regelfall durch Direktüberweisungen der
Unterkunftskosten an die Vermieter
vermieden werden. Auch wird bei der
Übernahme von Mietschulden mittels
Darlehensgewährungen eher großzügig verfahren. Die rechtlichen Spielräume sind jedoch begrenzt.
Nach § 67 SGB XII erbringt der Fachbereich „Soziales und Freiwilligenagentur“ bei besonderen Notlagen
darüber hinaus Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Ein Präzedenzfall hierbei
sind die Untersuchungshäftlinge und
Strafgefangenen, denen auf Antrag
zur Überbrückung einer kurzen Haftdauer von max. sechs Monaten die
80
Jahresbericht 2013
Unterkunftskosten, ggf. als Darlehen
übernommen werden, damit sie nicht
nach Verbüßung der Haftstrafe ohne
Obdach dastehen. Selbstverständlich ist eine wirtschaftliche Bedürftigkeit auch hier Voraussetzung und die
betreffenden Mietwohnungen sollten
stets auch erhaltenswert erscheinen,
also nach unseren Richtlinien angemessen sein. Auch für Personen,
die unter dem sog. Messi-Syndrom
leiden, übernehmen wir bei sozialhilferechtlicher Bedürftigkeit unter
bestimmten Voraussetzungen die
Kosten zur Entrümpelung und Desinfektion der Wohnung. Schließlich fallen auch noch Suchtkranke unter diesen Personenkreis und erhalten Hilfe
in Form der erwähnten Mietschuldenübernahme mit Direktüberweisung an
den Vermieter. Auch werden sie möglichst an die speziellen Beratungsstellen weitervermittelt, wenn nicht gar im
Rahmen einer sog. Leistungsabsprache dazu verpflichtet und auf Therapiemöglichkeiten verwiesen.
Erhebliche Anstrengungen hat die
Verwaltung unternommen, um im
vergangenen Jahr die gemeinsamen
Unterkunftsrichtlinien
anzupassen
und die damit verbundene Erhöhung
der Angemessenheitsgrenzen um
durchschnittlich rund zehn Prozent
ab 01.10.2012 zügig in die Praxis
umzusetzen. In der Folge sank nicht
nur der Anteil der bei den Unterkunftskosten gekürzten Fälle um etwa die
Hälfte, es durften sich auch die rund
800 bisher gekürzten Haushalte über
monatlich bis zu 30 Euro höhere Leistungen freuen, was wiederum etliche
Kündigungen vermieden haben dürfte. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich
das Preisniveau bei den Unterkunftskosten im Landkreis weiterentwickelt.
Da die neuen Unterkunftsrichtlinien
direkt auf den Mietspiegel Ulm/NeuUlm ausgerichtet wurden, darf mit
einer Anpassung gerechnet werden,
sobald hier eine Aktualisierung stattfindet.
Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung vom 29.06.2012 die Förderung
einer gemeinsamen Wohnraumpräventionsstelle des Diakonischen Werkes Neu-Ulm und des Caritasverbandes Neu-Ulm mit max. 32.000 Euro
für eine halbe Stelle im Jahr 2013
beschlossen. Die Abwicklung dieser Förderung ist beim Fachbereich
Soziales und Freiwilligenagentur im
Rahmen der freiwilligen Leistungen
des Landkreises angesiedelt. Diese
werden über die Kreisumlage auch
von den kreisangehörigen Gemeinden mitfinanziert, welche wiederum
an einer verstärkten und stetigen Vermeidung von Obdachlosigkeit interessiert sind.
Zielgruppe der Wohnraumprävention im Landkreis Neu-Ulm sind Menschen, die unmittelbar von Wohnraumverlust betroffen sind und
ehemals von Wohnungslosigkeit
Betroffene. Wohnungsverluste sollen
verhindert und gemeinsam gezielte
Hilfsmöglichkeiten erarbeitet werden.
Außerdem erfolgt Beratung bei der
Suche nach Alternativwohnraum. Die
Präventionsstelle kooperiert u. a. mit
dem Jobcenter, dem Ordnungsamt,
dem Amtsgericht, dem Landratsamt und anderen Beratungsstellen.
Die Hilfesuchenden erhalten Unterstützung bei der Antragstellung auf
Sozialleistungen, bei der Kontaktaufnahme mit dem Vermieter, bei
der Ausarbeitung eines individuellen
Haushaltsplans, um Mietrückstände
begleichen zu können etc. Es handelt
sich um niederschwellige, aufsuchen-
Soziales
de Sozialarbeit. Das bedeutet, dass
neben offenen Sprechstunden und
vereinbarten Beratungsterminen bei
Nichtherstellen des Kontakts auch
mehrfache unangekündigte Hausbesuche erfolgen.
Die Wohnraumpräventionsstelle hat
eine hohe Akzeptanz als geeignete
Anlaufstelle. Die Erfolgsquote lag bis
30.04.2012 bei 69 Prozent und war
damit durchaus beachtlich. Laut Statistik des Diakonischen Werkes für
2012 wurden 123 Klienten mit 555
Kontakten betreut. Mehr als die Hälfte der Betroffenen (64) stammten aus
dem Stadtgebiet Neu-Ulm. 72 Fälle
waren von Obdachlosigkeit bedroht.
In 33 Fällen konnte der Wohnraum
gesichert und erhalten werden.
Im Jahr 2013 wurden 115 Klienten
mit 378 Kontakten betreut. Davon
stammten 48 Personen aus Neu-Ulm.
Bei 51 Hilfesuchenden ging es nur
um Unterstützung bei der Suche nach
angemessenem Wohnraum. 52 Fälle
waren von Obdachlosigkeit bedroht,
weil die Wohnung bereits gekündigt
bzw. Räumungsklage anhängig oder
gar Zwangsräumung anberaumt war.
In 13 Fällen konnte der Wohnraum
gesichert werden und in sieben Fällen
eine neue Wohnung gefunden werden. 19 Fälle sind noch in Bearbeitung. Diese Zahlen zeigen auf, dass
die Wohnraumprävention schon jetzt
mit einer halben Stelle erfolgreich ist.
Das Sozialamt bemerkt den Erfolg
der Präventionsstelle bereits an den
zurückgehenden sonstigen Hilfen
nach § 67 SGB XII (siehe oben) als
auch an der Statistik zu den Räumungsklagen, die sich seit dem Start
der Wohnraumpräventionsstelle deutlich von insgesamt 78 in 2011 auf 42
im Jahr 2012 bzw. 44 in 2013 reduziert haben! Bezogen auf den Landkreis Neu-Ulm stagnieren die Zahlen
in 2013, während sie hinsichtlich des
Stadtgebietes Neu-Ulm nochmals
merklich zurückgingen. Dieser Indikator bleibt weiterhin zu beobachten.
Allerdings ist dabei zu beachten, dass
viele Räumungen gar nicht Personen
betreffen, die die Miete aufgrund wirtschaftlicher Not schuldig geblieben
sind, sondern absichtlich, evtl. auch
um Streitigkeiten mit dem Vermieter auf diesem Wege auszutragen.
Diese Personen gehören somit nicht
zum Kundenkreis des Fachbereichs
Soziales und Freiwilligenagentur und
auch nicht des Jobcenters.
Da die Tätigkeit der Wohnraumpräventionsstelle bisher schwerpunktmäßig das Stadtgebiet Neu-Ulm betraf,
soll der Aktionsradius der Wohnraumpräventionsstelle künftig verstärkt
den gesamten Landkreis einbeziehen. Der Kreisausschuss hat daher
in seiner Sitzung vom 14.06.2013
nach vorhergehender Einigung und
Beschlussfassung durch die kreisangehörigen Gemeinden entschieden,
die Förderung der gemeinsamen,
ökumenisch betriebenen Wohnraumpräventionsstelle des Diakonischen
Werkes Neu-Ulm und des Caritasverbandes Neu-Ulm auf zwei Vollzeitstellen auszubauen und im Jahr 2014 mit
max. 148.600 Euro zu finanzieren.
Bildung und Teilhabe
Die Leistungen der sog. Bildung und
Teilhabe (BuT) haben ihre Rechtsgrundlage in den §§ 28 SGB II, 34
SGB XII, 6 b BKGG und § 6 AsylbLG
und werden zentral vom Fachbereich
„Soziales und Freiwilligenagentur“
bearbeitet, wenn auch in den Räumlichkeiten des Jobcenters Neu-Ulm.
Die Leistungen wurden auch im Jahr
2013 stark nachgefragt. Zum Vorjahr
ist eine Fallzunahme von etwa sieben Prozent festzustellen. Im Jahr
2011 wurden im Landkreis knapp
2.900 Anträge auf die einzelnen Leistungen gestellt, woraufhin es im Jahr
2012 dann bereits 5.100 Anträge wa-
ren und im Jahr 2013 nun schließlich schon 5.490 Anträge sind. Die
Leistungen für Bildung und Teilhabe
(BuT) werden derzeit von rund 2.700
Kindern im Landkreis in Anspruch genommen. Die Ablehnungsquote bzgl.
aller Anträge liegt bei niedrigen 3,46
Prozent.
Über die Genehmigungsfähigkeit
der Anträge wird in der Regel innerhalb von fünf bis zehn Arbeitstagen
entschieden, abhängig von der Vollständigkeit der Antragsunterlagen.
Zeitkritische Maßnahmen werden
priorisiert bearbeitet. Dies betrifft die
Auszahlung von Teilnahmebeiträgen
z. B. für Schullandheime zu dem von
der Schule gesetzten Termin, auch
wenn dieser teilweise sehr knapp bemessen ist.
Die häufigste Leistung ist der sog.
Schulbedarf. Hierbei werden vor
Schuljahresbeginn im Monat August
70 Euro und im Februar nochmals 30
Euro ausbezahlt. Für SGB II-Empfänger geschieht dies aufgrund einer gesetzlichen Ausnahmeregelung ohne
vorherige Antragstellung, während
jedoch Wohngeld-, Kinderzuschlagund SGB XII-Empfänger diese Schulbedarfshilfen beantragen müssen.
Jahresbericht 2013
81
Soziales
Die Leistung, die am zweithäufigsten nachgefragt wird, ist der Kostenzuschuss zum gemeinschaftlichen
Mittagessen, den derzeit ca. 1.100
Kinder in Anspruch nehmen. Hierbei muss der Fachbereich mit ca.
50 Schulen und 65 Kindertageseinrichtungen abrechnen und dabei
den Eigenanteil von einem Euro pro
Essen in Abzug bringen. Dabei ist
ein hoher Verwaltungsaufwand zu
bewältigen.
Sehr geschätzt werden auch die Kostenübernahmen für Schulausflüge
und vor allem mehrtägige Klassenfahrten (Schullandheime), da dort die
Kosten oft mehrere hundert Euro betragen können. Nach einer Gesetzesänderung ist nun auch die Erstattung
von bereits bezahlten Kosten an die
Eltern möglich, wenn eine vorherige
Bearbeitung und Auszahlung an die
Schule aus Zeitgründen nicht mehr
chen Grundlagen von BuT abgedeckt
werden. Wir können hier nur einen
kleinen Beitrag leisten. In den Fällen,
in denen jedoch Nachhilfe gefördert
werden konnte (im Jahr 2013 waren
es 163 Kinder), sind teilweise gute
Ergebnisse erzielt worden. Die Rückmeldung von Eltern und Schulen ist
meist sehr positiv.
möglich war. Nachweise müssen jedoch geführt werden.
Eine ebenfalls zunehmende Nachfrage ist bei der Förderung für Nachhilfe
festzustellen. Hier wird häufig bereits
zu Schuljahresbeginn eine Bestätigung der Schule vorgelegt, dass
Nachhilfe für das gesamte Schuljahr empfohlen wird. Die gesetzlichen Vorgaben ermöglichen jedoch
eine Förderung der Nachhilfe nur
zur Vermeidung des Nichterreichens
des Klassenzieles („Sitzenbleiben“),
was grundsätzlich erst im Laufe eines Schuljahrs - und nicht bereits zu
Beginn - festzustellen ist. Möglich ist
eine Förderung auch für die kurzfristige Behebung einer Lernschwäche,
z. B. bei Legasthenie. Es ist somit
keine Nachhilfe für das gesamte
Schuljahr möglich. Der Bedarf an längerfristigen Nachhilfemaßnahmen ist
groß, kann aber nicht über die rechtli-
Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres wird ein Bedarf zur Teilhabe
am sozialen und kulturellen Leben
in der Gemeinschaft in Höhe von
10 Euro monatlich berücksichtigt.
Dies gilt für Mitgliedsbeiträge in den
Bereichen Sport, Spiel, Kultur und
Geselligkeit, Unterricht in künstlerischen Fächern (z. B. Musikunterricht)
und für vergleichbare angeleitete Aktivitäten der kulturellen Bildung sowie
für die Teilnahme an Freizeiten. Auch
diese Leistungen werden verstärkt
nachgefragt.
Statistische Auswertung der Anträge auf Bildung und Teilhabe
Alle Bereiche zum Stand 31.12.2013
SGB II
Euro
SGB XII
Euro
KiZ *1
Euro
WoG *2
Euro
Gesamt
Euro
Asyl
Verteilung
371
10
11
131
1
524
9,54 %
2.119
23
24
514
6
2.686
48,93 %
38
0
1
24
0
63
1,15 %
105
1
2
54
1
163
2,97 %
1.066
11
23
267
4
1.371
24,97 %
68
2
0
9
0
79
1,44 %
Teilhabe
403
8
12
181
0
604
11,00 %
Gesamt
4.170
55
73
1.180
12
5.490
100,00 %
75,96 %
1,00 %
1,33 %
21,49 %
0,22 %
100,00 %
Schulausflüge
Schulbedarf
Schülerbeförderung
Lernförderung
Mittagsverpflegung
Mittagsverpflegung in KiTa
Prozentuale Verteilung
*1 KiZ = Kinderzuschlag
*2 WoG = Wohngeld
82
Jahresbericht 2013
Soziales
Jobcenter Neu-Ulm
Ingrid Mallon
Die Steuerungsziele 2013
Maßgeblich für das laufende Geschäftsjahr 2013 waren für das Jobcenter Neu-Ulm die Steuerungsziele
„Verringerung der Hilfebedürftigkeit“,
„Verbesserung der Integration in Erwerbsfähigkeit“ und die „Vermeidung
von langfristigem Leistungsbezug“.
Beschrieben werden diese Zielindikatoren durch die „Summe der
Leistungen zum Lebensunterhalt“,
die „Integrationsquote“ und die
„Veränderung des Bestands an
Langzeitbeziehern“. Die Ergebnisund Prozessqualität wird aus den
Teilgrößen des operativen Mindeststandards sowie dem fachlichen
Standard „Eingliederungsvereinbarung im Bestand“ abgebildet. Die
vier Mindeststandards beziehen sich
auf die Bearbeitungsdauer, „Erstberatung Ü25“, „Erstberatung U25“ und
„Angebot U25“.
Entwicklung der Zielindikatoren
Dem Jobcenter Neu-Ulm ist es
gelungen, alle Zielwerte deutlich zu
steigern. In nahezu allen Zielindikatoren liegt das Jobcenter im oberen
Drittel im Vergleichstyp zehn von 38
Jobcentern.
Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt
Rang 13/38
Integrationsquote gesamt
Rang 2/38
Integrationsquote Alleinerziehende
Rang 3/88
Integrationsquote U25
Rang 8/38
Integrationsquote Langzeitbezieher
Rang 15/38
Bestand der Langzeitbezieher
Rang 20/38
Qualitätsstandards
Rang 26/38 (100,8 Prozent)
Entwicklung Bestand Arbeitslose SGB II, Integrationsquote, Langzeitbezieher und Kundenzufriedenheit
Entsprechend den aufgeführten
Bestandszahlen hat sich seit Februar
2013 der Arbeitslosenbestand kon-
tinuierlich erhöht. Erfreulicherweise
war die Jugendarbeitslosigkeit nicht
betroffen. Sie konnte gesenkt wer-
den. Die Schwerpunktsetzung auf
jüngere Leistungsbezieher zahlt sich
offenbar aus.
Entwicklung Bestand Arbeitslose SGB II (Januar - September 2013 im Vergleich zu Januar - September 2012)
Jan.
Feb.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
2012
1.493
1.458
1.437
1.435
1.431
1.466
1.391
1.368
1.322
2013
1.455
1.516
1.494
1.517
1.545
1.490
1.503
1.504
1.455
- 2,5
+ 4,0
+ 4,0
+ 5,7
+ 8,0
+ 1,6
+ 8,1
+ 9,9
+ 10,1
in Prozent
Jahresbericht 2013
83
Soziales
Entwicklung Bestand Arbeitslose U25 SGB II (Januar - September 2013 im Vergleich zu Januar - September 2012)
Jan.
Feb.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
2012
101
102
101
104
107
104
91
101
81
2013
84
86
83
89
89
89
103
86
71
- 16,8
- 15,7
- 17,8
- 14,4
- 16,8
- 14,4
+ 13,2
- 14,9
- 12,3
in Prozent
U25 = Erwerbsfähige Leistungsberechtigte unter 25 Jahren
Entwicklung der Integrationen (JFW) JFW 2013 (14.12.2012 - 15.10.2013)
eLb (JDW)
eLb gesamt
Integrationen
(JFW)
IQ
Rang
3.567
997
28,0
6
575
190
33,1
8
eLb 25 bis unter 50 Jahre
1.942
681
35,1
3
eLb 50 Jahre unter älter
1.050
126
12,0
23
eLb Alleinerziehende
706
170
24,1
3
eLb Schwerbehinderte
224
31
13,9
7
eLb Ausländer
1.068
324
30,4
4
LZB
2.025
307
15,2
15
eLb unter 25 Jahre
JFW = Jahresfortschrittswert
JDW = Jahresdurchschnittswert
eLb = erwerbsfähige Leistungsberechtigte
LZB = Langzeitleistungsbezieher
Schwerpunkt Betreuung der Älteren
Das Jobcenter Neu-Ulm beteiligt sich
an dem Projekt „BINS 50plus“. Dieses Projekt ist einer von bundesweit
78 Beschäftigungspakten, die durch
das Bundesministerium für Arbeit
und Soziales seit 2005 im Rahmen
der „Perspektive 50plus“ gefördert
werden. In dem Projekt wird daran
gearbeitet, den älteren Arbeitslosen
wieder den Anschluss in ein soziales
Umfeld zu ermöglichen, ihre Arbeitsfähigkeiten zu erproben und in
einer sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung Fuß zu fassen. Unterstützt werden sie von 17 regional
verteilten Umsetzungsträgern. Es
werden innerhalb der Beschäftigungspakte verschiedene Ansätze
angestrebt, um den Langzeitarbeitslosen den Weg auf den ersten
Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Das
84
Jahresbericht 2013
Jobcenter Neu-Ulm arbeitet unter
anderem eng mit dem Bildungsträger
Kolping zusammen, der bis zu 15
Teilnehmer in Vollzeitseminaren bei
der Arbeitssuche unterstützt. Bewerbungscoaching, Motivationstraining,
Schuldenberatung und enge Zusammenarbeit mit Zeitarbeitsfirmen
sind nur einige der Hilfestellungen,
die die Teilnehmer erwarten. Die
Langzeitarbeitslosen werden von
speziell für das Projekt eingestellten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
intensiv und individuell unterstützt.
Wenn Bedarf besteht auch durch die
Mithilfe von kommunalen Einrichtungen und Sozialverbänden. Im Jahr
2013 konnten bisher 32 Teilnehmer
mit dieser Unterstützung in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis einmünden.
Des Weiteren besteht eine gute
Zusammenarbeit mit der VH Ulm,
die sich den Langzeitarbeitslosen
(mindestens 24 Monate arbeitslos)
mit besonders schwerwiegenden
Vermittlungshemmnissen annimmt.
Der Fokus ist hier auf der Wiedereingliederung in ein soziales Umfeld und
den regulären (Arbeits-)Alltag gerichtet. Pro Semester können bis zu 50
Langzeitarbeitslose Ü50 daran teilnehmen. Sie bekommen monatliche
Einzelgespräche und können sich
zudem bis zu drei Kurse in der VH
Ulm aussuchen, um sich durch EDV-,
Deutsch- oder Gesundheitskurse
dem ersten Arbeitsmarkt wieder
anzunähern. Fünf erwerbsfähige Hilfebedürftige konnten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
mit dieser Unterstützung aufnehmen.
Soziales
Deckung des Fachkräftebedarfs - Qualifizierung
Im Haushaltsjahr 2013 wurden erneut
wieder eine Vielzahl von beruflichen
Fortbildungen bzw. Umschulungen
für alle Personengruppen (Junge
Erwachsene, Alleinerziehende, Personen mit Migrationshintergrund,
Ältere, Coaching für Bedarfsgemein-
schaften) angeboten. Für diese Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik gab das Jobcenter Neu-Ulm im
Jahr 2013 1.641.192 Euro aus.
U. a. erfolgten Anpassungsqualifizierungen in den Branchen: Logistik,
Handel, Hotel- und Gaststättenge-
werbe, metallverarbeitendes Gewerbe und Pflegebereich. Mit überbetrieblichen Ausbildungsabschlüssen
im Jahr 2014 bzw. 2015 wird beispielhaft die Ausbildung zum Elektroniker,
Maschinen- und Anlagenführer durch
das Jobcenter Neu-Ulm gefördert.
Verlauf der Bedarfsgemeinschaften
Trotz einer hohen Beschäftigungsquote und der guten Integrationsergebnisse des Jobcenters konnte
gegenüber 2012 eine Reduzierung
der Fallzahlen nicht erreicht werden.
Die Zahl der Fälle im Leistungsbezug
blieb auf einem hohen Niveau.
Stand: 31.10.2013
Neuantragstellungen
Ab dem 3. Quartal 2013 ist die Zahl
der Neuantragsteller stark gestiegen.
Die Ursachen einer Antragstellung
und die Personenkreise der Antragsteller blieben jedoch sehr vielschichtig. Besondere Schwerpunkte waren
hier nicht auszumachen. Steigende
Lebenshaltungskosten (z. B. Energiekosten, Mieten) wie auch daraus
resultierende zunehmende Schuldenproblematiken verstärken den Zugang
zu den sozialen Sicherungssystemen.
Die zeitnahe Bearbeitung wird durch
das Jobcenter sichergestellt. Sie lag
deutlich unter den vorgegebenen 14
Bearbeitungstagen.
Jahresbericht 2013
85
Soziales
Im Vergleich zum Vorjahr 2012 zeigt sich für 2013 folgende Kostenentwicklung:
Die Kundenzufriedenheit
Die Wahrnehmung der Perspektive
der Kunden ist für das Geschäftsjahr 2013 wie auch für das Folgejahr
2014 für das Jobcenter Neu-Ulm
von hoher Bedeutung. Im Vergleich
zum Vorjahr 2012 konnte eine Ver-
besserung von der Note 2,48 auf die
Note 2,37 erreicht werden.
Für eine weitere Stärkung des Kompetenzerwerbes der Vermittlungsfachkräfte im Jobcenter Neu-Ulm
wird im Jahr 2014 die Beratungs-
konzeption SGB II eingeführt. Ziel
ist es, durch diese Maßnahme die
Kundenzufriedenheit bei der strukturierten Beratung der Kunden in
schwierigen Lebenslagen weiter zu
erhöhen.
Kunden. Der Bestand der Langzeitbezieher liegt bei 2026 Personen
(Jahresdurchschnittswert 10/2013)
und konnte im Vorjahresvergleich
(Jahresdurchschnittswert 10/2012:
2100) um 3,5 Prozent reduziert
werden. Ein weiterer linearer Abbau
der Langzeitbezieher wird für das
kommende Jahr unter der gleichzeitigen Berücksichtigung einer weiteren
positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes angestrebt.
Ausblick
Die Strategie des Jobcenters
Neu-Ulm liegt für das Jahr 2014
in einer weiteren Optimierung der
Beratung und Betreuung der Langzeitarbeitslosen, aber auch der von
Langzeitarbeitslosigkeit bedrohten
86
Jahresbericht 2013
Soziales
Freiwilligenagentur „Hand in Hand“
Burkhard Ermler, Renate Kögel
Die im Frühjahr 2011 gegründete
Freiwilligenagentur „Hand in Hand“
des Landkreises Neu-Ulm ist mit
erweiterter personeller Ausstattung
in das Jahr 2013 gestartet. Das
neue Team hat das vorhandene
Repertoire der Freiwilligenagentur
als Vermittlungsstelle für das Eh-
www.freiwilligenagenturNU.de
renamt, Entwicklungsagentur für
neue Projekte und Serviceagentur für Organisationen überarbeitet
und weiter ausgebaut. Die Datenbank FreiNet wurde weiter aktualisiert. In Vorbereitung ist nun eine
komplett neu gestaltete Homepage
unter der prägnanteren Adresse
www.freiwilligenagenturNU.de
Sie soll interessierten Bürgern wie
Organisationen ein noch qualifizierteres Informationslevel bieten, auch
mit überregionalen Informationen
rund ums Ehrenamt.
Jahresbericht 2013
87
Soziales
Mit einer Reihe qualifizierter Veranstaltungen und aktuellen Medienberichten (Presse, RegioTV, regionale Radiosender) hat sich die Freiwilligenagentur weiter etabliert.
Sie wird jetzt stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen,
und die angebotenen Dienstleistungen werden geschätzt.
Die Basis der Beratungsarbeit bildet die individuelle Engagementberatung von interessierten Bürgerinnen und
Bürgern, die viel Zeit in Anspruch nimmt und am Ende
zu einer gelungenen Vermittlung führen soll. Gekoppelt
daran ist eine gute Kooperation mit den Vereinen und Organisationen und die Erweiterung des Kontaktnetzwerks,
um Angebot und Nachfrage zusammenführen zu können.
Das zweite Standbein sind Projektinitiativen und deren
Organisation und Durchführung bzw. Werbung für Projekte in Kooperationen. Ein Überblick:
Integrationsmentoren (m/w):
Im Oktober startete ein neuer Kurs für Integrationsmentoren im Familienzentrum Neu-Ulm. Bereits zum 7. Mal
fand die Schulung von gut integrierten Menschen mit
anderen kulturellen Wurzeln im Landkreis Neu-Ulm, die
sich für die Vermittlung zwischen deutschen Organisationen und ihren Landsleuten qualifizieren wollten statt.
Die Frauen und Männer vertraten diesmal eine besonders große Vielfalt der Herkunftsländer, nämlich Albanien, Portugal, Peru, Spanien und Türkei.
Von der Integrationsbeauftragten 2008 initiiert und mit
der Volkshochschule für den Landkreis Neu-Ulm realisiert, hat sich das beachtete Projekt zum Erfolgsmodell
entwickelt. Die ehrenamtlich engagierten Integrations-
88
Jahresbericht 2013
mentoren sind z. B. im Sozialen Dienst des Fachbereichs Jugend und Familie gefragt wie auch in Kindergärten, Schulen und Beratungsstellen. Sie beseitigen
mit ihren Sprachkenntnissen und ihrer Kompetenz aus
zwei Kulturen (deutsche und Herkunft) interkulturelle
Barrieren und fördern dadurch das bessere Verständnis
und die Integration ihrer Landsleute.
Es erweist sich als großer Vorteil für alle Beteiligten, die
gesellschaftliche Teilhabe von gut integrierten Zuwanderern zu ermöglichen. Mit deren Engagement fördern
sie das bessere Miteinander der im Landkreis Neu-Ulm
lebenden Menschen, wovon etwa 1/5, d. h. ca. 30.000
Einwohner, andere kulturelle Wurzeln haben.
Soziales
Familienpaten (m/w):
Im Herbst startete ein neues Projekt, für das ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden bei Alltagsaufgaben gesucht
werden. Der zeitliche Umfang beträgt ca. 3 Wochenstunden pro Familienpate.
Es handelt sich um eine Kooperation mit dem Fachbereich Jugend und Familie, der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) des Landkreises Neu-Ulm und dem
Arbeiter-Samariterbund Illertissen als Träger. Ziel des
gemeinsamen Projektes ist es, hilfesuchende Familien
mit Kindern phasenweise zu entlasten und präventiv mit
angebotener Hilfe zu wirken.
Lesepaten (m/w):
Erwachsene lesen Kindergruppen in Kindergärten vor.
Mit einer Einladung der Lesepaten zu einem „Runden
Tisch“ im Juni wurde der Erfahrungsaustausch zwischen
den Freiwilligen ermöglicht. Beraten wurde auch darüber, wie eine sog. Anerkennungskultur für die ehrenamtlichen Helfer gepflegt werden könnte.
Das Fortbildungsangebot für aktive Lesepaten mit einem
Schauspieler, der interessante Vortragstechniken vermittelte, wurde von 18 Lesepaten gerne angenommen.
Jugendengagementförderung in Schulen:
Schülerinnen und Schüler von Mittelschulen werden als
Lesepaten (m/w) für Kindergärten geschult und vermittelt. Am Jahresende erhielten sie Urkunden und Büchergutscheine zur Belohnung.
In Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt erfolgte
die Vorbereitung von Veranstaltungen für das 1. Halbjahr
2014. Die angebotenen Events sollen Zivilcourage als
Thema in den Blickpunkt von Jugendlichen lenken und
diese mit einem „Markt der Möglichkeiten“ motivieren,
sich zu engagieren.
Jahresbericht 2013
89
Soziales
Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
Einladung von aktiven Freiwilligen in das Landratsamt im Rahmen der bundesweiten „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“:
Die Veranstaltung stellte einen Beitrag zur Aufwertung
und Anerkennung von bürgerschaftlichem Engagement
dar und wurde gerne angenommen.
Qualifizierungsangebote für Freiwillige im Ehrenamt:
„Fit im Ehrenamt“ war ein Seminarangebot mit Referentin
für bereits aktive Freiwillige am 21.11.2013 im Landratsamt: „Bausteine für gute Gesprächsführung“ und „Chancen und Grenzen im Ehrenamt“ waren dieThemen.
Veranstaltung im Rahmen der bundesweiten „Woche des bürgerschaftlichen
Engagements“.
Projekt SeniorTrainer:
Werbung von aktiven Senioren in einer Informationsveranstaltung für eine überregionale Blockschulung der Landesarbeitsgemeinschaft EFI Bayern e. V. (Erfahrungswissen für Initiativen). Zahlreiche Interessierte informierten
sich über das Projekt. Die Freiwilligenagentur „Hand in
Hand“ konnte bereits fünf Anmeldungen aus dem Landkreis vermitteln.
Ab 2014 werden die Kursabsolventen bei der Verwirklichung von regionalen Projekten begleitet.
Informationsveranstaltung im Landratsamt für das Projekt SeniorTrainer.
Gewinnung von Ehrenamtlichen für Projekte der Bildungsregion Neu-Ulm
„Technik und Ich“:
Zielsetzung ist es, Schülerinnen und Schüler für Handwerk und Technik zu interessieren und so für Nachwuchs
in diesen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreichen Branchen
zu sorgen. Technikpaten (m/w) (Handwerker, Techniker)
entwickelten und verwirklichten in Arbeitsgruppen in den
beteiligten Schulen mit Schülerinnen und Schülern verschiedene Werkstücke. Die fertigen Exponate wurden in
einem Wettbewerb prämiert. Die Auswahl bewertete eine
Fachjury. Die Preisverleihung an die stolzen Gewinner erfolgte in feierlichem Rahmen im Juli im Landratsamt.
Sprachförderpaten (m/w):
In Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt wurden Ehrenamtliche für das Betreuerteam der Übergangsklassen
an der Uli-Wieland-Schule in Vöhringen geworben.
90
Jahresbericht 2013
Schüler und ihr Technikpate beim Wettbewerb „Technik und ich“.
Soziales
Integration
Renate Kögel, Ingrid Vahl
4. bis 19. April:
Umfangreiche Fotoausstellung im Foyer des Landratsamtes „Die kulturelle Vielfalt Bayerns“
Die ausgestellten bunten Fotos wurden von jugendlichen Teilnehmern
eines Wettbewerbs des Integrationsbeauftragten der Bayerischen
Staatsregierung, MdL Martin Neumeyer, eingereicht.
Unter dem Motto „Die kulturelle
Vielfalt Bayerns“ hatten die Hobbyfotografen die Möglichkeit, ihrer
Kreativität freien Lauf zu lassen. Die
für die Fotoausstellung festgelegten
Fragen: „Wie erlebst Du andere
Kulturen in Bayern?“ oder „Wie
hast Du das Bayerische in Deinem
Leben aufgenommen?“ führten dann
zu Bildtiteln wie z. B. „Bavarian
Bratwurscht-Döner mit Sauerkraut“
oder ergaben Bilder wie eine junge
Zuwanderin aus Asien im Dirndl.
Die Bilder sollten den Betrachtern
auch Spaß machen, was bei den
Besuchern des Landratsamtes auch
gelang.
„Unsere Gesellschaft wird immer
bunter sowie kulturell vielfältiger…“,
stellt Martin Neumeyer fest. Er sieht
darin eine große Bereicherung, die in
den Bildern zum Ausdruck komme.
Seminar „Zivilcourage“ am 24. September im Landratsamt
Im Rahmen der diesjährigen „Tage
der
Begegnung
Ulm/Neu-Ulm“
und eingebettet in die bundesweite
„Interkulturelle Woche“ wurde das
erfolgreiche Seminar des Vorjahres
von der Integrationsbeauftragten
erneut angeboten. Der Titel „Zivilcourage? - Zwischen Heldentum und
Wegschauen“ - ein Training für Menschen, die sich für ein friedvolles und
mutiges Miteinander entscheiden -
fand erneut so große Resonanz in der
Bevölkerung, dass das Seminar mit
über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vollkommen ausgebucht war.
Dem interkulturellen Trainer, Gewaltpräventionsexperten und Anti-Agressivitäts-Trainer, Murat Sandikci, gelang es, die Besucher zu bürgerschaftlichem Engagement zu ermutigen. Seine Tipps, anderen in Krisen zu helfen, ohne sich selbst zu
gefährden, wurden aufmerksam aufgenommen.
In den Medien wurde über das Seminar berichtet. Der Fernsehsender
Regio-TV strahlte einen Filmbeitrag
aus, und in den regionalen Zeitungen
erschienen einige Artikel.
Wegen der großen Nachfrage wurde
das Seminar am 12. November
wiederholt und war mit gut 30 Teilnehmern erneut ausgebucht.
Jahresbericht 2013
91
Soziales
Gleichstellungsstelle
Renate Kögel, Ingrid Vahl
Erstellung eines neuen Gleichstellungskonzeptes (4. Fortschreibung)
Vorrangiges Ziel des Bayerischen
Gleichstellungsgesetzes ist die Förderung der Chancengleichheit von
Frauen und Männern im öffentlichen
Dienst, insbesondere
•
•
durch die Erhöhung der Anteile
der Frauen in Bereichen, in denen sie in erheblich geringerer
Zahl beschäftigt sind als Männer,
um eine ausgewogene Beteiligung von Frauen zu erreichen
sowie durch das Hinwirken auf
eine bessere Vereinbarkeit von
Familie und Erwerbstätigkeit.
Gleichstellungskonzepte, die von
den Dienststellen alle fünf Jahre zu
erstellen sind, sollen die berufliche
„Ist-Situation“ der weiblichen und
männlichen Beschäftigten darstellen.
Des Weiteren sollen sich daraus
Ansätze für Fördermaßnahmen ent-
wickeln lassen. Das Gleichstellungskonzept 2013 für den Landkreis und
das Landratsamt Neu-Ulm erstellte
ein Arbeitskreis, bestehend aus der
Gleichstellungsbeauftragten
und
ihrer Stellvertreterin sowie Mitarbeitern des Fachbereichs Organisation
und Personal, Beschwerden und des
Abfallwirtschaftsbetriebes.
Gleichstellungsstelle auch in der
Öffentlichkeit und trägt zur Verbesserung der Gleichstellung mit eigenen
Initiativen bei, die nachfolgend näher
beschrieben sind.
Für den Berichtszeitraum von 2008
bis 2012 wird darin ein anhaltend positiver Trend festgestellt. Die Organisation des Landratsamtes zeigt zwar
noch eine Dominanz von Männern in
Leitungspositionen, aber weibliche
Präsenz ist deutlich wahrzunehmen.
Die Anzahl von Frauen mit besonderen
Aufgabenstellungen nimmt zu.
Neben den nach innen gerichteten
Bemühungen um Chancengleichheit
von Frauen und Männern agiert die
8. März: Internationale Begegnung am Internationalen Tag der Frau
Gute Unterhaltung bot die Clownfrau
Christa Mayerhofer mit ihrem kleinen
Zirkus „Bella Bimba“ im Café Vorfeld
INN in Neu-Ulm. 40 Frauen und ihre
Kinder verbrachten einen anregenden Nachmittag miteinander und
lernten sich nach dem Programm
persönlich kennen.
Die Einladung erfolgte durch die
Gleichstellungsstelle sowie durch
Gabriele Schilder, die Leiterin des
Vorfeldhauses.
92
Jahresbericht 2013
Soziales
20. März: „Equal Pay Day“ - Aktionstag für Lohngerechtigkeit von Frauen und Männern
Neu-Ulm, der Gleichstellungsbeauftragten für den Landkreis Neu-Ulm,
des Frauenbüros der Stadt Ulm und
des Ulmer Frauenforums bereitete
die Aktion vor. Gemeinsam mit
Engagierten der Frauen-Union AlbDonau/Ulm, des Katholischen Deutschen Frauenbundes Neu-Ulm, des
Deutschen Gewerkschaftsbundes,
von Bündnis 90/Die Grünen Ulm
und weiteren Organisationen wurden zwei Veranstaltungen anlässlich des internationalen „Equal Pay
Day“, der seinen Ursprung in den
USA hat, durchgeführt.
Ein Aktionsbündnis unter Federführung der Vorsitzenden des Business
and Professional Women Clubs Ulm/
Im „Club Orange’“ der Volkshochschule Ulm diskutierte eine Expertenrunde unter dem Titel „Viel Dienst,
wenig Verdienst - Entlohnung in den
Gesundheitsberufen“ vor interessiertem Publikum.
Am 20. März ließen die Organisatorinnen während des Wochenmarkts
auf dem Neu-Ulmer Petrusplatz
als Zeichen des Protests rote
Luftballons steigen, um gegen die
Lohnungerechtigkeit zwischen den
Geschlechtern zu protestieren. Die
Aktion, die unter dem Motto „…das
ist doch zum in die Luft gehen“ stand,
wurde mit Grußworten von Neu-Ulms
3. Bürgermeisterin Christa Wanke
und Bürgermeisterin Iris Mann aus
Ulm unterstützt.
Die Aktion fand große Beachtung in
der Öffentlichkeit und in den Medien,
denn Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 22 Prozent
weniger als Männer.
25. April: Aktionstag „Boys' Day“
Zehn Jugendliche kamen auf Einladung der Gleichstellungsstelle anlässlich des bundesweiten „Boys’
Day“ ins Landratsamt.
Auch in diesem Jahr bestand wieder
eine Kooperation mit der Inge-Aicher-Scholl Realschule Pfuhl und der
Christoph-Probst-Realschule in Ludwigsfeld. Die interessierten Schüler
im Alter von zwölf bis 15 Jahren, die
sich angemeldet hatten, nahmen an
dem Projekttag teil. Zielsetzung der
Veranstaltung ist es, junge Männer
für soziale Berufsfelder zu interessieren, in denen sie gebraucht werden
und derzeit gravierend unterrepräsentiert sind. Mit vielen Informationen, Arbeitsmaterialien, einem Film
und einem „Schnupperpraktikum“
im Kindergarten soll ihr Interesse
geweckt werden.
Renate Kögel, Gleichstellungsbeauftragte (ganz rechts) mit den zehn Schülern des Boys' Day.
Jahresbericht 2013
93
Soziales
7. Mai: Treffen des interdisziplinären Arbeitskreises „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt“
Die rund 25 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer von Justiz, Polizei, Frauennotruf, Frauenhaus und sozialen
Beratungsstellen befassten sich mit
Stalking (Nachstellung) und InternetStalking, die inzwischen gesetzlich
zu Straftatbeständen erhoben wurden. Es sind bedauerlicherweise
steigende Fallzahlen festzustellen,
weil Menschen persönlich, aber
auch in den neuen Medien, den
sozialen Netzwerken oder per EMail beleidigt, denunziert, bedroht
und psychisch unter Druck gesetzt
werden.
Nach einer Studie des Zentralinstituts für seelische Gesundheit in
Mannheim werden fast zwölf Prozent
aller Menschen in Deutschland im
Laufe ihres Lebens mindestens
einmal gestalkt. Mit einem Anteil von
über 80 Prozent sind dabei Frauen
als Opfer überrepräsentiert, während
die Täter zu etwa 70 Prozent Männer
sind. Viele Opfer berichten, dass sie
in starkem Ausmaß verfolgt und in
ihrem Leben massiv beeinträchtigt
wurden. Die physischen und psychischen Auswirkungen sind für Opfer
häufig erheblich und führen nicht
selten zu schweren Traumata. Tipp
der Fachleute: Wer im realen Leben
oder im Cyberspace Opfer solcher
Machenschaften wird, sollte sich auf
jeden Fall an eine Polizeidienststelle
wenden. Bei allen Polizeiinspektionen, nicht nur im Landkreis Neu-Ulm,
sondern in ganz Bayern, gibt es
spezialisierte Sachbearbeiter/-innen.
Auch die Beauftragte für Frauen und
Kinder beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten steht den
betroffenen Personen beratend zur
Verfügung
Tagung der schwäbischen Gleichstellungsbeauftragten in Kempten
Das jüngste Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft der schwäbischen Gleichstellungsbeauftragten
fand Mitte Oktober im Kemptener
Rathaus statt. Bei dem Erfahrungsaustausch haben sich Gleichstellungsbeauftragte von Augsburg bis
Neu-Ulm und Lindau über ihre
Arbeit abgestimmt. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer begrüßte
die Teilnehmerinnen Miriam Duran
(v.l., Landkreis Oberallgäu), Claudia
Fuchs (Memmingen), Ilona Authried
(Landkreis Oberallgäu), Verene
Dengg (Kempten), Mathilde Weirather (Landkreis Augsburg), Renate
Kögel (Landkreis Neu-Ulm), Helene
Schumacher (Landkreis Lindau),
Heike Krautloher (Ostallgäu) und
Sabine Blessing (Kempten).
94
Jahresbericht 2013
Öffentliche Sicherheit und Ordnung
Sicherheitsrecht, Brand- und Katastrophenschutz
Wolfgang Höppler
Kreiseinsatzzentrale am 05.05.2013 in Betrieb gegangen
Landrat Erich Josef Geßner und Oberbürgermeister Gerold Noerenberg
haben am 05.05.2013 in Anwesenheit von Staatsministerin Dr. Beate
Merk die Kreiseinsatzzentrale des
Landkreises Neu-Ulm in Betrieb genommen. Der Landkreis Neu-Ulm ist
die erste Gebietskörperschaft aus
dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung
Donau-Iller, die über eine Kreiseinsatzzentrale verfügt.
Mit dem einstimmigen Beschluss des
Kreisausschusses vom 17.10.2008
wurden die Weichen für die Errichtung
der Kreiseinsatzzentrale für den Landkreis Neu-Ulm in der Hauptwache der
Feuerwehr Neu-Ulm gestellt. Hierzu
wurde zwischen dem Landkreis
Neu-Ulm und der Großen Kreisstadt
Neu-Ulm eine Dienstvereinbarung
geschlossen, in der die Aufgaben und
Pflichten sowie die Kosten geregelt
sind. Von den Gesamtkosten in Höhe
von 295.000 Euro trägt der Landkreis
rund 90.000 Euro. Erfreulicherweise
wurde bei diesem Projekt der Kostenrahmen genau eingehalten.
Die Kreiseinsatzzentrale übernimmt
zur Bewältigung von großflächigen
Schadensereignissen in Abstimmung
mit der Integrierten Leitstelle DonauIller die eigenständige Abarbeitung
zeitunkritischer Einsätze, wie sie beispielsweise bei Sturm, Hochwasser,
Starkregen oder starkem Schneefall
auftreten. Für solche Ereignisse ist
die Integrierte Leitstelle nicht ausgelegt und trotz Vollbesetzung schnell
überlastet. Das zeigte sich in der
Unwetternacht im Juni 2012, als bei
der Integrierten Leitstelle innerhalb
kürzester Zeit mehr als 1.600 Notrufe
eingingen. Die erste Bewährungsprobe musste die Kreiseinsatzzentrale
schon kurz nach ihrer Inbetriebnahme bei den Hochwasserereignissen
im Mai und Juni 2013 bestehen. Zur
Entlastung der Integrierten Leitstelle
wurde die Einsatzbereitschaft der
Kreiseinsatzzentrale hergestellt, um
zeitnah auf die Ereignisse reagieren
zu können.
Bei solchen Schadenslagen übermittelt die Integrierte Leitstelle
über eine gesicherte Datenleitung
zeitunkritische Einsätze an die
Kreiseinsatzzentrale. Die speziell
ausgebildeten Mitarbeiter der Kreiseinsatzzentrale koordinieren nach
der Übertragung mit Hilfe einer leistungsfähigen Einsatzleitsoftware die
aufgelaufenen Meldungen, die dann
autark abgearbeitet werden. Hierzu
wird von der Integrierten Leitstelle
das notwendige Kontingent an Per-
sonal, Fahrzeugen und Material an
die Kreiseinsatzzentrale abgestellt.
Dadurch wird die Integrierte Leitstelle
entlastet und hat wieder Kapazitäten
für zeitkritische Einsätze wie Brände,
schwere Unfälle sowie für weitere
Notrufannahmen frei.
Weiterhin kann die Kreiseinsatzzentrale bei einem Großschadensereignis in Absprache mit der Integrierten
Leitstelle sowie den Führungskräften
oder dem Landratsamt die Einsatzleitung vor Ort unterstützen. Im
Katastrophenfall kann die Kreiseinsatzzentrale für die Führungsgruppe
Katastrophenschutz oder auch zur
Unterstützung des Örtlichen Einsatzleiters genutzt werden. Im normalen
Tagesgeschäft nutzt die Feuerwehr
Neu-Ulm die Räumlichkeiten der
Kreiseinsatzzentrale.
Jahresbericht 2013
95
Gesundheit
Kliniken der Kreisspitalstiftung Weißenhorn
Michael Gaßner, Stiftungsdirektor
Allgemeine Rahmenbedingungen
Eckpunktepapier zur Krankenhausfinanzierung
Die mangelnden Refinanzierungsmöglichkeiten der Betriebs- und Investitionskosten in den deutschen
Kliniken erreichten im Jahr 2013 einen neuen Höhepunkt. Nahezu jede
zweite Klinik schrieb rote Zahlen. Um
der drohenden Unterfinanzierung der
Kliniken in Deutschland erfolgreich zu
begegnen, legte die Regierungskoalition als finanzielle Soforthilfe daher
am 22.03.2013 ein Eckpunktepapier
zur Krankenhausfinanzierung vor. In
diesem Eckpunktepapier wurde unter
anderem geregelt, dass alle Kliniken
pro Fall einen Versorgungszuschlag
erhalten sollten. Zudem wurde eine
anteilige Mitfinanzierung der Tarif-
löhne ab 2014 bis zum vollen Orientierungswert aufgrund der steigenden
Verhandlungsobergrenzen
zugesichert, da die Steigerung der Landesbasisfallwerte nicht mehr mit den
Tarifsteigerungen in Einklang gebracht werden konnte. Des Weiteren
sah das Eckpunktepapier finanzielle
Unterstützungen vor, um den pflegerischen und ärztlichen Beruf attraktiv zu gestalten. Ein besonderes
Augenmerk wurde hierbei auf das
Thema Hygiene gelegt. Hier wurden
zusätzliche finanzielle Mittel zur
Fort- und Weiterbildung bereitgestellt.
Ebenso wurden Neueinstellungen
von qualifizierten Hygienefachkräften,
mittels eines Zuschlages auf das
Gesamtbudget, finanziell unterstützt.
Für das Jahr 2013 ergab sich somit
ein Landesbasisfallwert (bezeichnet
den Betrag, der bei der Berechnung
der Fallpauschalen zugrunde gelegt
wird) in Höhe von 3.090,00 Euro.
Das entspricht einer Steigerung von
1,26 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (3.051,50 Euro). Trotz dieser positiven Ansätze bleibt jedoch
festzuhalten, dass die Erhöhung des
Landesbasisfallwerts noch immer
deutlich unter den für die Kliniken
relevanten und effektiv zu tragenden
Kostensteigerungen im Personal- und
Sachkostenbereich bleibt.
Tarifergebnis 2013 für Klinikärzte ohne Streik
Mit dem Ablauf des bestehenden Tarifvertrages zwischen kommunalem
Arbeitgeberverband und Marburger
Bund als Interessensvertreter der
Krankenhausärzte (TV-Ärzte VKA/
Marburger Bund) zum 30.04.2013
und der Befürchtung drohender
Streiks in den deutschen Krankenhäusern kam es am 06.03.2013
überraschend zu einer Tarifeinigung.
Der gemeinsame Tarifabschluss
umfasste dabei nachfolgende Eckpunkte:
•
•
•
2,6 Prozent Entgelterhöhung ab
Januar 2013.
2,0 Prozent Entgelterhöhung ab
Januar 2014.
Neustaffelung des Urlaubsanspruchs nach Berufserfahrung:
Bis sechs Jahre Berufserfahrung
bleibt der Urlaubsanspruch auf
29 Tage bestehen, ab dem siebten Jahr steigt der Urlaubsanspruch auf 30 Tage. Zudem
bleibt der Anspruch auf zwei Zu-
satzurlaubstage bei geleisteten
288 Bereitschaftsdienststunden
bestehen.
•
•
Neubewertung des Freizeitausgleichs für geleistete Bereitschaftsdienste: Für geleistete Bereitschaftsdienste, die in die gesetzliche Ruhezeit fallen, erhöht
sich der Anspruch auf Freizeitausgleich auf bis zu 100 Prozent.
Laufzeit: 23 Monate bis zum
30.11.2014.
Wirtschaftsplan 2013
Der Wirtschaftsplan 2013 der Kreisspitalstiftung Weißenhorn umfasste
ein Volumen von rund 90,29 Millionen
Euro und stellte damit eine neue
Höchstmarke für die Kliniken im
Landkreis Neu-Ulm auf. Mit dieser
96
Jahresbericht 2013
erneut beeindruckenden volkswirtschaftlichen
Leistungsgröße
im
Bereich der kommunalen Haushalte
bekennt sich der Landkreis Neu-Ulm
klar zur kommunalen Trägerschaft
der Kliniken.
Der Erfolgsplan belief sich auf rund
74,59 Millionen Euro und beinhaltet
den großen Ausgabenblock der Personal- und Sachausgaben. Die Ausgaben des Vermögensplanes machten 2013 rund 15,7 Millionen Euro aus.
Gesundheit
Hier sind insbesondere auch Investitionsausgaben im Baubereich,
insbesondere für den Neubau des
Bettenhauses „Südwest“ der Donauklinik Neu-Ulm zu nennen, die
auch in diesem Jahr wieder einen
Schwerpunkt bildeten.
Bei den Personalaufwendungen wirkten sich insbesondere die Tarifabschlüsse 2013 auf die Wirtschaftsplanung aus. Die Sachausgaben waren
auch 2013 gekennzeichnet von über-
proportional steigenden Sachkosten.
Die Finanzierung auf der Basis
leistungsorientierter DRGs (Fallpauschalen) fordert von den Kliniken
ständig marktwirtschaftliches Denken und Handeln. Der Ausbau der
eigenen Marktposition ist für den
wirtschaftlichen Erfolg auch zukünftig
unabdingbar.
Ein ausgeglichenes Betriebsergebnis
für alle drei Kliniken der Kreisspitalstiftung Weißenhorn ist und bleibt die
Maxime. Dies ist aber nur bei einer
Gesamtbetrachtung über alle drei
Kliniken mit internen Verrechnungen
möglich.
Elementar hierfür wird neben der
Maximierung von Erlösen durch
Ansiedlung neuer Schwerpunkte vor
allen Dingen auch die stetige Analyse
und Optimierung von Prozessabläufen und dahinter liegenden Kostentreibern sein. Unter diesem Aspekt ist
jede Entscheidung zu sehen.
Weiterhin hohe Patientenzahlen in den Kliniken der Kreisspitalstiftung Weißenhorn
Im Jahr 2013 stiegen die Zahlen der
behandelten Patienten erneut an.
Insbesondere an der Donauklinik
Neu-Ulm machten sich die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Betriebseinschränkungen in steigenden
Patientenzahlen positiv bemerkbar.
Insgesamt wurden im Jahr 2013
20.598 stationäre Patienten und
knapp 46.630 ambulante Patienten
in den Kliniken behandelt. Damit
nahm rechnerisch erneut mehr als
jeder dritte Kreisbürger einmal in
2013 die Hilfeleistung in einer der
drei Landkreiskliniken in Anspruch.
Dieser Zuspruch bestätigt die erfolgreiche Umsetzung des Klinikstrukturprogramms und bestärkt uns
darin, weiter an einer wohnortnahen,
mit
Schwerpunkten
ausprägten
Kliniklandschaft im Landkreis NeuUlm festzuhalten und den einge-
schlagenen Weg durch Etablierung
weiterer zusätzlicher Schwerpunkte
fortzusetzen.
Besonders erfreulich ist, dass der
Landkreis Neu-Ulm im Jahr 2013
eine ansteigende Geburtenzahl verzeichnete. In der Donauklinik NeuUlm kamen 562 Kinder zur Welt und
in der Illertalklinik Illertissen wurden
654 Kinder geboren.
Erfolgreiche Rezertifizierungen in den Kliniken der Kreisspitalstiftung
Die Kliniken der Kreisspitalstiftung
bekennen sich seit Jahren zur
höchstmöglichen Qualität in der
Behandlung ihrer Patienten. Die
Kliniken werden daher regelhaft
durch den TÜV Süd nach DIN EN
ISO 9001 in ihrer Qualität überprüft
und zertifiziert. Im Jahr 2013 konnten
dabei alle drei Kliniken ihre bestehenden Qualitätssiegel erneut in
einer erfolgreichen Rezertifizierung
bestätigen. Ebenso wurden für den
Bereich Umweltmanagement mittels
Zertifikat vorhandene Qualitätsstandards erfolgreich nachgewiesen.
Investitionen in modernste Medizintechnik
Den Kliniken der Kreisspitalstiftung
Weißenhorn ist es ein großes
Anliegen, ihren Patienten neben
der unabdingbaren menschlichen
Fürsorge und Zuwendung bei der
Behandlung auch den größtmöglichen medizinischen Fortschritt zu
bieten. Aus diesem Grunde gab es
auch im Jahr 2013 neben bedeutsamen
Einzelinvestitionen
eine
Vielzahl von größeren und kleineren
Erneuerungen und Verbesserungen.
Beispielhaft seien genannt: die Beschaffung eines Arthroskopieturms
(Stiftungsklinik Weißenhorn), die Erneuerung von Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in der Zentralsterilisation (Donauklinik Neu-Ulm)
und die Umstellung auf die neueste
Gerätetechnologie in der Endoskopie
(Stiftungsklinik Weißenhorn).
Jahresbericht 2013
97
Gesundheit
Stiftungsklinik Weißenhorn
Fortsetzung der baulichen Sanierungsarbeiten im Altbau
Neben den Abschlussarbeiten des
3. Bauabschnittes an der Stiftungsklinik Weißenhorn begann die Sanierung der letzten, noch im Altbau
befindlichen Patientenzimmer. Die
Fertigstellung ist für das erste Quartal
2014 vorgesehen. Um die Wartezeiten an den Aufzügen zu verkürzen ist
zudem geplant, im Jahr 2014 einen
separaten Besucheraufzug einzubauen. Vorbereitende Maßnahmen
sind bereits erfolgt.
Inbetriebnahme eines Angiographiearbeitsplatzes
Die Ausweitung des Leistungsspektrums sowie die konstant hohen und
weiterhin zunehmenden Patientenzahlen im Fachbereich Kardiologie
machten den Einbau eines weiteren
Angiographiearbeitsplatzes
unabdingbar. Nach Abschluss dieser millionenschweren Investitionsmaßnahme
stehen der Stiftungsklinik Weißenhorn
damit zwei topmoderne Leistungsein-
heiten zur Behandlung von Herzerkrankungen zur Verfügung. Die neue
Behandlungseinheit verfügt dabei
zusätzlich über einen elektrophysiologischen Arbeitsplatz zur Therapie von
Herzrhythmusstörungen. Durch die
Vorhaltung einer zweiten Arbeitseinheit und der 24-stündigen ärztlichen
Verfügbarkeit ist die Stiftungsklinik
Weißenhorn jederzeit in der Lage, eine
akutmedizinische, kardiologische Notfallversorgung durchzuführen, und
dies unabhängig von schon laufenden
Behandlungen. Neben der Investition
in die neue Gerätetechnik wurden
zudem bereits bauliche Voraussetzungen geschaffen, um hier mögliche
zukünftige Anforderungen (z. B. im
Bereich der Hygiene) schon vorab zu
erfüllen.
Neues Katheterlabor in Weißenhorn. Von links: Chefarzt Dr. Joachim Kamenz, Landrat Erich Josef
Geßner, Ltd. Oberarzt Dr. Georg Großmann, Stiftungsdirektor Michael Gaßner.
Ausbau der Kooperationen zwischen dem Medizinischen Versorgungszentrum und niedergelassenen Ärzten im Bereich Nuklearmedizin
Die ohnehin schon bestehende
Gerätegemeinschaft zwischen dem
Medizinischen Versorgungszentrum
(MVZ) der Kreisspitalstiftung Weißen-
98
Jahresbericht 2013
horn und einem niedergelassenen
Nuklearmediziner wurde zum Jahreswechsel dahingehend intensiviert,
dass das MVZ den Praxisbetrieb des
Nuklearmediziners übernahm und
dieser nun als angestellter Facharzt
weiterhin für die Patientinnen und
Patienten zur Verfügung steht.
Gesundheit
Illertalklinik Illertissen
Sanierung des Altbaus
Die Sanierung des Altbaus wurde
auch im Jahr 2013 fortgeführt. Der
Umbau der Räumlichkeiten für die
belegärztliche Praxis der Gynäkologie/Geburtshilfe im Erdgeschoss
des Altbaus schreitet kontinuierlich
voran. Die Räumlichkeiten werden
dabei auf den aktuellen brandschutztechnischen Stand gebracht.
Die Fertigstellung ist für Frühjahr
2014 vorgesehen. Zudem wurde in
Abstimmung mit der katholischen
Pfarrgemeinde „St. Martin“ die
bauliche Erneuerung der Krankenhauskapelle auf den Weg gebracht.
Illertalklinik Illertissen - Altbau.
Illertalklinik Illertissen - Altbau Innenansicht.
Krankenhauskapelle.
Erfolgreiche Rezertifizierung der Geriatrischen Rehabilitation
Die von Seiten des Gesetzgebers
vorgesehene Zertifizierung der Abteilung Geriatrische Rehabilitation
an der Illertalklinik Illertissen gemäß
den Richtlinien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)
konnte bereits im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossen werden.
Wegen des hohen Stellenwerts der
Geriatrischen Rehabilitation an der
Illertalklinik hat die Klinik den TÜV
Süd als unabhängige Prüfinstanz im
Jahr 2013 ohne Prüfpflicht mit einer
erneuten Überprüfung der Abläufe
beauftragt. Hierbei wurden erneut
alle Vorgaben für eine qualitativ
hochwertige Versorgung erfüllt. Damit wies die Geriatrische Abteilung
an der Illertalklinik Illertissen einmal
mehr ihre hohe Kompetenz bei der
Behandlung älterer Patienten nach
und bleibt hierbei führend im gesamten Landkreis Neu-Ulm.
Jahresbericht 2013
99
Gesundheit
Donauklinik Neu-Ulm
Eröffnung einer Hauptfachabteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Die Donauklinik Neu-Ulm plant für
das Jahr 2014 eine neue Hauptabteilung „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“. Alle notwendigen Voraussetzungen dazu sind im Jahr 2013
geschaffen worden. Die neue Hauptabteilung wird voraussichtlich zum
01.04.2014 in Betrieb genommen.
Die Leitung übernehmen die Chefärzte PD Dr. med. Andreas Reich und
PD Dr. med. Dominic Varga. Bisher
erfolgte die Versorgung in den Berei-
chen „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ durch zwei niedergelassene
Frauenärzte, die an der Donauklinik
als Belegärzte tätig sind. Da einer
der Belegärzte seine Tätigkeit im
Sommer 2014 altersbedingt beenden
wird, entschied sich die Kreisspitalstiftung Weißenhorn nach einem
positiven Beschluss des zuständigen
Gremiums, eine neue Hauptabteilung „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ an der Donauklinik aufzubauen.
Die beiden neuen Chefärzte kommen vom Universitätsklinikum Ulm.
PD Dr. Andreas Reich leitete dort
das Zentrum für Urogynäkologie
und Beckenbodenchirurgie.
PD Dr. Dominic Varga war Leiter des
Bereichs Pränatale Medizin. Neben
den beiden Chefärzten werden auch
weitere erfahrene Fachärzte ihre Tätigkeit aufnehmen. Dr. med. Robert
Jederan wird weiterhin als Belegarzt
an der Donauklinik tätig sein.
Von links: Stiftungsdirektor Michael Gaßner, PD Dr. med. Dominic Varga, PD Dr. med. Andreas Reich, Landrat Erich Josef Geßner.
Nachfolgeregelung Chefarzt Anästhesie
Der langjährige Chefarzt der Anästhesieabteilung der Donauklinik in
Neu-Ulm, Dr. med. Nenad Mihanovic
wird Mitte des Jahres 2014 in den Ru-
hestand gehen. Nach erfolgtem Stellenausschreibungsverfahren konnte aus einer Vielzahl höchstqualifizierter Bewerber Ende des Jahres
2013 ein Nachfolger gewonnen
werden, der im späten Frühjahr 2014
seine Tätigkeit aufnehmen wird.
richtlinien und infolge einer vorausschauenden Planung sowie dem
Engagement aller Beteiligten konnte
die Maßnahme innerhalb weniger
Wochen umgesetzt werden, ohne
dass es zu wesentlichen Einschränkungen im klinischen Betrieb kam.
Die Maßnahme umfasste ein Kostenvolumen von rund 130.000 Euro.
Erneuerung des OP-Fußbodens
Die starke Inanspruchnahme der
OP-Fachabteilung der Donauklinik machte eine Erneuerung des
OP-Fußbodens notwendig. Unter
Berücksichtigung höchster Hygiene-
100
Jahresbericht 2013
Gesundheit
Fortschreibung des Bauabschnitt 4, Ersatzneubau Bettenhaus „Südwest“
Nachdem der Rohbau für den Neubau des Bettenrundlings im Jahr
2012 erstellt worden war, folgten
im Jahr 2013 die weiteren Ausbauarbeiten für das Bettenhaus
„Südwest“. Der Neubau wird zwei
Pflegestationen mit je 33 Betten und
die Bereiche Prosektur, Labor, Physikalische Therapie sowie Räumlichkeiten für die Verwaltung beinhalten. Im Untergeschoss des Neubaus
wird die zentrale Apotheke mit
integriertem Logistikzentrum für alle
drei Kliniken der Kreisspitalstiftung
untergebracht.
Neben den notwendigen Planungen
für alle Gewerke mussten auch
umfangreiche Ausschreibungen mit
passenden Leistungsspezifikationen
auf den Weg gebracht und umgesetzt
werden.
Wesentliche
Einzelleistungen waren: das Anbringen von
Innen- und Außenfassade, das
Erstellen der Trockenbauwände, Bodenbelagsarbeiten oder Aufstellen
der Einbaumöbel. Aber auch die
Feinarbeiten für die Heizung, die
Lüftung sowie die Elektronik waren
durchzuführen. Breiten Raum nahm
fachlich und technisch der Einbau des
Isolators im Bereich der neuen Zentralapotheke im Untergeschoss ein.
Die Festeinbauten für die zwei
Pflegestationen im Schwesternstützpunkt sowie im Labor sind weitgehend abgeschlossen. Es folgen die
Ausstattungen mit losem Mobiliar
für die Stationen, die Physikalische
Therapie und die Verwaltung. Der
über 20 Millionen Euro teure Neubau
trägt den neuesten Erkenntnissen
im Krankenhauswesen Rechnung
und wird allen Anforderungen einer
zukunftsorientierten
Patientenversorgung gerecht.
Mit der Fertigstellung des Bettenrundlings im März 2014 nach nur
rund 30 Monaten Bauzeit ist die
Sanierung der Donauklinik beinahe
abgeschlossen.
Die Gesamtsanierung der Donauklinik Neu-Ulm wird mit der noch
anstehenden Sanierung des Zapfenbaus (Verbindungsbau vom BA
4 zum Hauptverkehrsknoten) schon
bald ihren Abschluss finden.
Das Team der Physikalischen Therapie an der
Donauklinik Neu-Ulm.
Donauklinik Neu-Ulm mit Bettenhaus Ansicht Süd-Ost.
Bettenhaus Ansicht Süd-West.
Jahresbericht 2013
101
Gesundheit
Öffentlicher Gesundheitsdienst
Dr. Martin Küfer
Der
Öffentliche
Gesundheitsdienst (ÖGD) hat die Aufgabe, die
Gesundheit der Bevölkerung des
Landkreises Neu-Ulm zu schützen
und zu verbessern. Dazu wird die gesundheitliche Lage beobachtet und
bewertet. Anhand der Erkenntnisse
kann der ÖGD beraten und aufklären
sowie die notwendigen Maßnahmen
ergreifen. Das Team des ÖGD
besteht aus fünf Ärztinnen und Ärzten, drei Hygienekontrolleuren, drei
Sozialmedizinischen Assistentinnen
sowie drei Sozialpädagoginnen.
Sechs Mitarbeiterinnen im Verwaltungssekretariat unterstützen die
Arbeit. Schwerpunkte des ÖGD sind
Infektionsschutz, Gesundheit von
Kindern und Jugendlichen, Hygiene
in medizinischen Einrichtungen,
Trinkwasserhygiene, Badewasserhygiene, medizinische Begutachtung
sowie die Gesundheitsförderung und
Prävention.
Schutz vor Infektionskrankheiten
Vorbeugemaßnahme Nr. 1 ist die Schutzimpfung
Impfungen zählen zu den einfachsten
und wirkungsvollsten Maßnahmen
zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Der ÖGD am Landratsamt
Neu-Ulm empfahl beim Bayerischen
Impftag am 12.06.2013 insbesondere Jugendlichen und Erwachsenen,
ihren Impfschutz überprüfen zu
lassen. Das Motto lautete: „Schützen
Sie sich - und andere“. Fragen zum
Thema Impfen beantworteten die
Ärztinnen und Ärzte des ÖGD NeuUlm an einem Infostand im Foyer des
Landratsamtes Neu-Ulm.
Die Steigerung der Impfquoten bei
Kindern ist nicht nur Zahlenspielerei.
Der Erfolg zeigt sich daran, dass
Masern, Mumps, Windpocken oder
Keuchhusten bei Kindern immer
Das Ärzteteam des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Neu-Ulm beim Bayerischen Impftag.
Von links: Dr. Martin Küfer, Dr. Stephanie Kurz, Christian Nikolov, Beate Sauer.
102
Jahresbericht 2013
seltener werden. Impflücken bei
Jugendlichen und Erwachsenen
führen allerdings dazu, dass diese
Krankheiten nun in höherem Alter
auftreten und schwerer verlaufen.
Allein in Bayern sind 2013 fast 800
Personen an Masern erkrankt,
die meisten davon in Oberbayern.
Im Landkreis Neu-Ulm erkrankte
2013 nur eine Person an Masern.
Gesundheit
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Schulanfänger sind immer besser geimpft
Der Impfschutz der Kinder hat sich
weiter verbessert. Bei der Schuleingangsuntersuchung, die von Oktober
2012 bis Juni 2013 in den Kindergärten im Landkreis stattfand, ermittelten
die Sozialmedizinischen Assistentinnen des ÖGD die Impfquoten. Von
1.768 Mädchen und Buben im Alter
von fünf bis sieben Jahren konnten
bei 1.584 die erforderlichen Angaben
aus den Impfbüchern entnommen
werden.
Gegen Wundstarrkrampf, Diphtherie,
Keuchhusten und Kinderlähmung
sind mehr als 95 Prozent der ABCSchützen geimpft. Zwischen 90 und
95 Prozent liegen die Impfquoten
bei Haemophilus influenzae Typ b,
Hepatitis B, Mumps und Röteln. 96
Prozent der Schulanfänger sind ein
Mal gegen Masern geimpft, die wichtige zweite Masernimpfung haben allerdings nur 92 Prozent erhalten. Der
Landkreis Neu-Ulm nähert sich aber
auch bei der zweiten Masernimpfung dem Ziel einer 95-prozentigen
Impfquote.
Erfreulich ist, dass die Impfquoten
bei Pneumokokken und Meningokokken innerhalb nur eines Jahres
deutlich auf 82 Prozent gesteigert
werden konnten. Gegen Windpocken
sind 61 Prozent geimpft, gegen
Frühsommer-Meningoenzephalitis
knapp ein Drittel der Kinder.
Hygiene in medizinischen Einrichtungen
Länderübergreifendes Netzwerk plant Strategien zum Umgang mit multiresistenten Erregern
(MRE)
Bis zu 40.000 Menschen sterben
jährlich in Deutschland, weil sie sich
mit multiresistenten Erregern (MRE)
infiziert haben. MRE sind Bakterien,
die von verschiedenen Antibiotika
nicht mehr abgetötet werden. Das
bedeutet für viele Patienten vermeidbares Leid, eingeschränkte
Therapiemöglichkeiten mit mehr
Nebenwirkungen sowie dadurch
einen verlängerten und schweren
Krankheitsverlauf.
MRE betreffen alle Einrichtungen
des Gesundheitswesens und lassen
sich nur durch den gemeinsamen
Einsatz aller Beteiligten eindämmen.
Daher wurde in der Region Ulm/
Neu-Ulm bereits im November 2012
ein länderübergreifendes „Netzwerk
Multiresistente Erreger“ gegründet,
das seitdem halbjährlich zum Erfahrungsaustausch einlädt. Veranstalter
sind der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) des Landkreises NeuUlm, der Fachdienst Gesundheit
im Landratsamt Alb-Donau-Kreis
sowie die Sektion Klinikhygiene am
Universitätsklinikum Ulm. Weitere
Teilnehmer sind u. a. Hygienebeauftragte regionaler Krankenhäuser und
Pflegeheime, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreter der
Rettungsdienste. Die beiden Treffen
im Jahr 2013 waren mit jeweils 40
Teilnehmern gut besucht.
Schwerpunktthema der ersten Veranstaltung am 17.04.2013 im Landratsamt Alb-Donau-Kreis war das
Vorgehen gegen MRE in Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen.
Wichtigste Maßnahme im Vorgehen
gegen multiresistente Erreger ist
eine gute Basishygiene in den
Einrichtungen, vor allem eine sorgfältige Desinfektion der Hände. Der
Meinungsaustausch zeigte, dass die
Hygiene in den Einrichtungen sehr
ernst genommen wird.
Das zweite Treffen am 27.11.2013
im Landratsamt Neu-Ulm beschäftigte sich mit dem Vorgehen beim
Transport von Patienten mit MRE.
Die Teilnehmer diskutierten, wie die
Informationen über die notwendigen
Hygienemaßnahmen
von
einer
Einrichtung zur anderen am besten
weitergegeben werden. Die Veranstaltungen werden von allen Teilnehmern als sehr hilfreich bewertet und
daher im Jahr 2014 fortgesetzt.
Jahresbericht 2013
103
Gesundheit
Bürgerinformation beim Erlebnistag Hygiene im Ulmer Stadthaus
•
•
Händehygiene im Alltag.
Woher kommen die multiresistenten Keime?
Braucht es bei Schnupfen Antibiotika?
Leben mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus).
An Infoständen beantworteten Experten Fragen zu sauberem Trinkwasser
und gesunder Ernährung. Der Öffentliche Gesundheitsdienst stellte seine
Arbeit vor und erklärte, wie Krankenhäuser und Pflegeheime hygienisch
überwacht werden. Der Tag war
aber auch für Kinder ein besonderes
Erlebnis. Spielerisch lernten die
Kleinsten von einer Clownin, wie einfach Händewaschen ist. Dazu malten
sie Bilder aus, die zeigten, wann sie
sich die Hände waschen sollten, wie
etwa nach dem Streicheln von Tieren.
Auch die Belohnung fehlte nicht: Wer
am Glücksrad drehte, konnte sich
einen Gewinn abholen.
104
Jahresbericht 2013
14043_UK-Ulm.jpg
Erlebnistag
Hygiene
„Erlebnistag Hygiene“ am 1. März 2013 im Stadthaus
Informieren, Diskutieren, Mitmachen zum Thema: Resistente Keime – unsere unsichtbaren Nachbarn
v.l.n.r Dr. Martin Küfer, Leitender Medizinaldirektor Geschäftsbereichsleiter Öffentlicher Gesundheitsdienst; Dr. Theodor Gonser, Gesundheitsamt Stadt
Ulm; Gunter Czisch, Erster Bürgermeister Stadt Ulm; Prof. Dr. Heike von Baum, Sektion Klinikhygiene Inst. für Med. Mikrobiologie und Hygiene, Prof.
Dr. Reinhard Marre, Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Ulm; Dr. Matthias Freudenmann
Resistente Keime:
unsere unsichtbaren Nachbarn
O Wieviel Hygiene ist gesund?
O Braucht es bei
Schnupfen Antibiotika?
O Woher kommen die
resistenten Keime?
O Was kann ich selbst tun,
um Antibiotikaresistenzen
zu vermeiden und
Infektionen zu verhindern?
Foto: Martina Roth – Fotolia.com
•
•
Vertreter der veranstaltenden Institutionen beim Erlebnistag Hygiene. Von links: Dr. Martin Küfer,
Dr. Theodor Gonser, Gunter Czisch, Prof. Dr. Heike von Baum, Prof. Dr. Reinhard Marre,
Dr. Matthias Freudenmann.
Streptococcus Pyogenes; Foto: Dr. med T. Pitzcker, Ulm
Um die breite Öffentlichkeit über das
Thema Hygiene zu informieren, fand
am 01.03.2013 ein Erlebnistag im
Ulmer Stadthaus statt. Veranstalter
waren der ÖGD des Landkreises
Neu-Ulm, der Fachdienst Gesundheit
im Landratsamt Alb-Donau-Kreis
sowie die Sektion Klinikhygiene am
Universitätsklinikum Ulm. Mitgewirkt
haben die AOK Ulm-Biberach, die
Barmer GEK, die BKK Verbund
Plus, der Ärztliche Kreisverband
Mittelschwaben, das Selbsthilfebüro
KORN, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns sowie die Stadtwerke
Ulm/Neu-Ulm.
60 bis 70 Zuhörer lauschten den
Fachvorträgen mit anschließender
Diskussion zu folgenden Themen:
Informieren – Diskutieren – Mitmachen
Freitag, 1. März 2013, 13 – 18 Uhr
Stadthaus Ulm, Münsterplatz
Kinderprogramm:
Clownin
Frieda Fröschli
zeigt, dass
Händewaschen
schon für
die Kleinsten
kinderleicht ist.
13 – 18 Uhr:
Infostände – Aktionen – Kinderprogramm
O Praktische Übungen
zur Händehygiene
O Aufgaben des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes
O Hygienische Überwachung
von Krankenhäusern und
Pflegeheimen
O Hausmittel statt Antibiotika
bei banalen Infekten
O Wie stellen Krankenhäuser
und Pflegeeinrichtungen
die Hygiene sicher?
O Gesunde Ernährung
O Sauberes Trinkwasser
O Selbsthilfegruppen
in der Region
Wir bedanken uns bei allen Sponsoren, die mit
ihrem Beitrag die Veranstaltung unterstützen.
Gesundheit
Trinkwasserhygiene
Praktische Erfahrungen
Legionellen
bei
Seit November 2011 müssen
Trinkwasser-Installationen mit einer
Großanlage zur Trinkwassererwärmung vom Betreiber regelmäßig
auf Legionellen untersucht werden.
Legionellen sind Bakterien, die
in
geringsten
Konzentrationen
im Trinkwasser vorkommen. Die
Keime vermehren sich besonders
gut bei Temperaturen zwischen 25
und 45 Grad Celsius. Über 60 Grad
Celsius sterben sie ab. Anlagen
mit großen Warmwasserspeichern,
langen Leitungen und mangelhafter Isolierung sind besonders
gefährdet. Legionellen können die
Gesundheit gefährden und z. B.
zu einer Lungenentzündung oder
zum grippeähnlichen Pontiac-Fieber führen. Dieses Risiko besteht,
wenn die Legionellen in kleinen
lungengängigen
Tröpfchen
im
Wasserdampf z. B. beim Duschen
eingeatmet werden. Personen mit
gesundheitlichen Vorschäden oder
geschwächter körperlicher Abwehr
erkranken häufiger.
Im Landkreis Neu-Ulm betrifft die
Legionellen-Untersuchung öffentliche Gebäude (z. B. Krankenhäuser,
Altenheime, Schulen, Kindergärten)
sowie gewerblich genutzte Gebäude
(z. B. große Wohnanlagen). Die erste Untersuchung bei den gewerblich
genutzten Gebäuden war bis zum
31.12.2013 fällig. Jeder Betreiber
musste dem Gesundheitsdienst
unverzüglich anzeigen, wenn ein
Legionellen-Wert von 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100
Milliliter Wasser überschritten war.
der
Überprüfung
von
Trinkwasser-Installationen
Von Anfang November 2011 bis
Ende Dezember 2013 war dieser
Wert bei 119 Anlagen im Landkreis
Neu-Ulm überschritten. Bei elf
dieser Anlagen traten LegionellenWerte über 10.000 KBE/100 ml auf.
Solange dieser Wert überschritten
wird, ist das Duschen verboten oder
nur mit Sterilfiltern erlaubt. Der Betreiber der Trinkwasser-Installation
auf
ist dafür verantwortlich, dass die
notwendigen Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden. Zahlreiche Trinkwasser-Installationen wurden inzwischen saniert. Dadurch
konnte die Qualität des Trinkwassers nachhaltig verbessert werden.
Eine mögliche Gefährdung der Gesundheit beim Duschen wurde so
vermieden.
Legionellen unter dem Mikroskop.
Jahresbericht 2013
105
Gesundheit
Gesundheitsförderung und Prävention
HIV-Tests sind weiter wichtig
Die Gefahr, dass Menschen sich mit
HIV infizieren, ist nach wie vor nicht
gebannt. Das zeigen folgende Zahlen
zu HIV/AIDS in Deutschland, die das
Robert Koch-Institut im November
2013 veröffentlichte:
Geschätzte Zahl der Menschen, die Ende 2012 mit HIV/AIDS lebten
ca. 78.000
Geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland im Jahr 2012
ca. 3.400
Geschätzte Zahl von Personen mit noch nicht diagnostizierter HIV-Erkrankung
ca. 14.000
Daher ist es nach wie vor wichtig,
über HIV/AIDS aufzuklären und HIVTests anzubieten. Der ÖGD NeuUlm hat sich im Jahr 2013 an zwei
HIV-Testwochen auf Bayern- und
Europaebene beteiligt. Je früher die
Menschen Kenntnis über ihre HIVInfektion erlangen, um so besser
lässt sich die Erkrankung behandeln.
Außerdem verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass HIV auf andere
übertragen wird.
Aus Anlass des Welt-AIDS-Tages
präsentierte sich der Öffentliche
Gesundheitsdienst Neu-Ulm am
02.12.2013 an der Hochschule NeuUlm. Kooperationspartner war das
Zentrum für AIDS-Arbeit Schwaben
in Augsburg. Studierende und Hochschulmitarbeiter konnten Fragen
stellen und erhielten Aufklärungsmaterial. Broschüren und Faltblätter zu
HIV/AIDS konnten am gleichen Tag
auch im Foyer des Landratsamtes
Neu-Ulm mitgenommen werden.
„Fit fürs Leben“ - Aktionen an Schulen rund um das Thema Partnerschaft und Liebe
Neben Multiplikatoren-Schulungen
für Lehrkräfte und Erzieherinnen fanden zahlreiche Veranstaltungen zum
Thema Sexualpädagogik an Schulen
statt. Ein Beispiel dafür ist die Aktion
„Fit fürs Leben“ Ende Juli 2013 an der
Berufsschule Neu-Ulm. Im Rahmen
dieser Aktion konnte der MitmachParcours eine Woche lang an der
Schule genutzt werden. Etwa 430
Schüler durchliefen die vier Stationen
und konnten so auf spielerische Art
ihr Wissen zu den Themen Partnerschaft, Liebe, Schutz und HIV/AIDS
vertiefen. Die Kooperationspartner
der Berufsschule, das Zentrum für
AIDS-Arbeit Schwaben, die AIDSHilfe Ulm und die Schwangerenberatungsstelle am Landratsamt NeuUlm, konnten auf eine gelungene
Veranstaltung zurückblicken.
Gesundheitsförderung für Ältere gewinnt an Bedeutung
Die Zahl älterer und alter Menschen
in der Bevölkerung nimmt deutlich zu.
Der ÖGD Neu-Ulm unterstützt daher
insbesondere die Gesundheitsförderung und Prävention für ältere
Menschen. Mit gesunder Ernährung,
ausreichend Bewegung sowie Vermeiden von Dauerstress lassen sich
viele sog. „Zivilisationskrankheiten“
vermeiden.
Zwei Vorträge zur gefürchteten
Krankheit Krebs fanden am 08. und
15.10.2013 vor jeweils fast 50 Zuhö-
106
Jahresbericht 2013
rern im Rathaus des Marktes Pfaffenhofen statt. Gemeinsame Veranstalter waren der ÖGD am Landratsamt
Neu-Ulm und die Volkshochschule im
Landkreis Neu-Ulm. Am ersten Vortragsabend beantwortete Professor
Dr. Dieter Strecker die Frage, welche
Auswirkungen eine Krebserkrankung
auf die Seele hat. Er erklärte, wie man
mit der Erkrankung besser umgehen
kann. Beim zweiten Vortragsabend
erklärte die Diplom-Ökotrophologin
Monika Eckart die Zusammenhänge
zwischen gesunder Ernährung und
der Vorbeugung einer Krebserkrankung. Im Anschluss referierte Uwe
Steinacher, Physiotherapeut der
Kneipp-Schule in Bad Wörishofen,
zum Thema „Kneipp-Wasseranwendungen - Möglichkeiten und Grenzen
der Hydrotherapie“.
Weitere Vorträge am 13.06.2013
in Neu-Ulm sowie am 13.11.2013 in
Biberachzell mit Gesundheitstipps
für die Generation „45 Plus“ fanden
bei den fast 40 Zuhörern großen
Anklang.
Naturschutz und Landschaftsplanung
Naturschutz und Landschaftsplanung
Wolfgang Streiftau, Rudolf Siehler
Kreisentscheid zum 25. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden“
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat
Zukunft - Unser Dorf soll schöner
werden“ ist ein staatlicher Wettbewerb für alle Gemeinden bis 3.000
Einwohner, der von den Menschen
vor Ort getragen wird. Er lebt vom
ehrenamtlichen Engagement und
bürgernaher staatlicher Beratung.
Seine Philosophie lässt sich auf
einen kurzen Nenner bringen: „Nicht
nur von anderen fordern, sondern
selbst da anpacken, wo es Not tut.“
Seit der Gründung des Dorfwettbewerbes im Jahre 1961 haben sich
über 26.500 bayerische Dörfer am
Wettbewerb beteiligt. Zehntausende
Bürgerinnen und Bürger haben entschlossen angepackt, Projekte unter Beachtung der unterschiedlichen
Situationen verwirklicht und positive
Veränderungen in ihren Dörfern
umgesetzt.
Somit
entwickelte
sich der Wettbewerb zur größten
Bürgerinitiative des ländlichen Raumes in Bayern.
Freiwilligkeit & Eigeninitiative
Bürgerinnen und Bürger sind bei
dem Wettbewerb zur Mitgestaltung
ihrer Heimat aufgerufen. Er motiviert die Menschen, selbst Hand
anzulegen und bietet ihnen Hilfe zur
Selbsthilfe.
„Wir-Gefühl“ & positive Beispiele
Der Dorfwettbewerb würdigt gemeinschaftliches Handeln und stellt
das Erreichte als nachahmenswert
heraus.
Eigene Stärken & Perspektiven
Der Wettbewerb schärft das Bewusstsein für die Werte im eigenen
Dorf und bietet Chancen für eine
zukunftsorientierte Entwicklung der
Lebensqualität.
Ebenen des Wettbewerbs
BUND
2016
LAND
2015
BEZIRK
2014
KREIS
2013
Die Durchführung des 25. Wettbewerbes erfolgt in Bayern in vier
Stufen. Er begann im Jahr 2013 auf
Kreisebene und endet im Jahr 2016
auf Bundesebene.
Bewertungsrahmen
Als Bewertungsrahmen sind fünf
Teilaspekte festgelegt, unter denen
der dörfliche Lebensraum und die
gemeinschaftlich erbrachten Leistungen bewertet werden.
1. Entwicklungskonzepte
Im Mittelpunkt stehen Anstrengungen und Initiativen zur nachhaltigen
Verbesserung der Dorfstruktur.
2. Soziale, kulturelle Aktivitäten
Hier geht es vorrangig um bürgerschaftliches Engagement in Form
von Ideen und Aktionen.
3. Baugestaltung/-entwicklung
Hauptaugenmerk ist bei der Bewertung die Wirkung öffentlicher und
privater Baumaßnahmen im Ort.
Teilnehmer am Kreisentscheid
Die Gemeinden Attenhofen und Herrenstetten haben sich entschlossen,
am Wettbewerb teilzunehmen und
der Bewertungskommission einen
Einblick in ihr Dorf und Dorfleben zu
geben. Beide Gemeinden nahmen
bereits in der Vergangenheit am
„Zukunftswettbewerb“ teil:
Attenhofen:
1982, 1986, 1992;
Herrenstetten: 1986 und 1988.
Attenhofen wurde bei allen drei
Teilnahmen von der Jury zum Kreissieger gekürt. 1982 und 1986 wurde
die Gemeinde sogar Bezirkssieger in
Schwaben. Beim Landesentscheid
1982 gelang zudem der hervorragende 3. Platz auf Bayernebene.
Bewertungskommission
Am 17.09.2013 besuchte die fünfköpfige Bewertungskommission die
beiden Gemeinden. Zur Kommission
gehörten: Kreisbäuerin Christina
Ade, Kreisarchäologe Richard Ambs,
Cornelia Niederwieser (Untere Denkmalschutzbehörde), Michael Angerer
und Rudolf Siehler (Fachbereich Naturschutz und Landschaftsplanung
des Landratsamtes).
Unter Leitung des Fachberaters für
Gartenkultur und Landespflege,
Bernd Schweighofer, besichtigten
die Kommissionsmitglieder neutral
und sehr umfassend die Gemeinden.
4. Grüngestaltung/-entwicklung
Vielfalt und Pflegezustand des
Dorfgrüns als Bestandteil öffentlicher
Flächen und privater Gärten.
5. Dorf in der Landschaft
Im Mittelpunkt steht die Umsetzung
von Maßnahmen zur Einbindung des
Ortes in die Landschaft.
Jahresbericht 2013
107
Naturschutz und Landschaftsplanung
In Herrenstetten erläuterte Bürgermeister Wolfgang Höß, in
Kooperation mit dem zweiten Bürgermeister Ernst Wüst, die positiven
Entwicklungen der vergangenen
Jahre. Besonders beeindruckt war
die Jury von der ohne Fremdmittel
gelungenen Ortssanierung. Auch
der neu gestaltete Dorfplatz und die
restaurierte Mariengrotte sowie der
sehr geschmackvoll renovierte und
heute als Kindergarten genutzte
ehemalige Pfarrhof tragen zur Ortsverschönerung bei.
Im Hangbereich der Illerleite eingebettet liegt die schöne Kirche
St. Martin, umrahmt von dem sehr
gepflegten Friedhof. Die Grabstätten
sind noch traditionell mit vielen
Blumen bepflanzt. Durch die dortige
Erweiterung ist es gelungen, die letzte Ruhestätte für verstorbene Bürger
an der Kirche zu bewahren.
Zum Sieg hat es für Herrenstetten
trotz seiner sehr positiven Entwicklung vor allem wegen der starken
Konkurrenz aus Attenhofen nicht
ganz gereicht.
108
Jahresbericht 2013
Attenhofen - Kreissieger 2013
Nach 1982, 1986 und 1992 wird
Attenhofen zum vierten Mal zum
Kreissieger beim Wettbewerb „Unser
Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll
schöner werden“ gekürt. Die von
Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt
unter Mitwirkung zahlreicher Vereinsvertreter vorgestellten Leistungen
überzeugten die Jury.
Attenhofen ist noch weitgehend
landwirtschaftlich
geprägt,
die
Zusammenarbeit der Kommune mit
der Landwirtschaft ist sehr gut. Besonders beeindruckte die Jury das
hohe ehrenamtliche Engagement
der Attenhofer Bürger in ihren vielen
Vereinen. Diese Bereitschaft, für das
Gemeinwohl einzutreten, setzt sich
in der Erhaltung alter Bausubstanz
fort.
Die Grünstruktur in Attenhofen ist
geprägt vom ländlichen Charme
seiner blühenden privaten Vorgärten
mit vielen alten Birnbäumen, welche
das Ortsbild prägen. Auch die öffentlichen Grünflächen sind vorbildlich
bepflanzt und sehr gut gepflegt.
Das Dorf weist eine gewachsene
Struktur aus dörflichem Kerngebiet
und neueren Wohnbaugebieten auf.
Da die Einwohnerzahl kontinuierlich
steigt, besteht die Notwendigkeit,
neues Bauland auszuweisen. Dabei
ist sehr positiv, dass dies unter harmonischen Gesichtspunkten erfolgt.
Biotopkartierte Gehölzbestände an
der Roth, Streuobstwiesen und die
renaturierte ehemalige Kiesgrube
binden den Ort vorbildlich in die freie
Landschaft ein.
Landrat Erich Josef Geßner dankte
bei der Preisverleihung den Gemeinden recht herzlich für ihre Teilnahme
und sprach ihnen seine Anerkennung
für ihre vorbildliche Dorfentwicklung
aus. Dem Kreissieger Attenhofen
wünschte er viel Glück und Erfolg
beim anstehenden Bezirksentscheid
in Schwaben 2014.
Abfallwirtschaft
Abfallwirtschaftsbetrieb
Thomas Moritz
Müll-Entsorgungsgebühren
Die Entsorgungsgebühren im Jahr
2013 betrugen, wie im Jahr 2011
durch die neue Gebührensatzung
im Umwelt- und Werkausschuss beschlossen, 100 Euro je Tonne für am
Müllkraftwerk angelieferte Abfälle.
In der Sitzung des Umwelt- und
Werkausschusses am 25.11.2013
wurde die abermalige Senkung der
Die Reduzierung der Gebühren ist
nur möglich, weil die Überschüsse
aus den Vorjahren eingesetzt wer-
den. Ohne diese Überschüsse würde
sich aus dem laufenden Geschäft
des AWB voraussichtlich sogar eine
leichte Anhebung der Gebühren ergeben. Mit der neuen Gebührensatzung ab 01.01.2014 soll sichergestellt
werden, dass diese Überdeckungen
den Gebührenschuldnern zeitnah
zurückerstattet werden.
Müll verpackt, das entspricht 2.641
Ballen. Diese werden bis Ende Januar 2014 dem Verbrennungsprozess
zugeführt.
Das bedeutet für die nächsten Jahre
einen Jahresmülldurchsatz von max.
105.000 Tonnen bei gleichbleibend
guten Emissionsergebnissen.
In der Sitzung des Umwelt- und
Werkausschusses am 24.07.2012
wurde beschlossen, eine Erprobung
der Steigerung des Mülldurchsatzes
von 6,5 Tonnen pro Stunde auf 7,5
Tonnen pro Stunde im Jahresdurchschnitt zu ermöglichen. Mittlerweile
wurde die Erprobung abgeschlossen
und die Genehmigung durch die
Regierung von Schwaben erteilt.
Im Jahr 2013 wurden im MKW insgesamt 50.880 Megawattstunden
(MWh) Strom erzeugt. Abzüglich
des Eigenverbrauchs wurden rund
35.929 MWh ins Netz eingespeist.
Dies entspricht einem jährlichen Verbrauch von rund 10.265 Haushalten
(durchschnittlicher
Dreipersonenhaushalt laut Verband der Elektrizitätswirtschaft, VDEW).
Entsorgungsgebühren beschlossen.
Ab 01.01.2014 kostet dann die
Tonne Abfall nur noch 86 Euro, das
bedeutet eine Senkung um weitere
14 Prozent.
Müllkraftwerk Weißenhorn
Im Müllkraftwerk Weißenhorn (MKW)
wurden im Jahr 2013 insgesamt
99.244 Tonnen Abfälle angeliefert
und 98.191 Tonnen thermisch behandelt.
Bei den zwei turnusgemäßen Revisionen wurden an beiden Ofenlinien
Instandsetzungs-, Wartungs- und
Reinigungsarbeiten
durchgeführt.
Aufgrund der längeren Stillstandszeiten während der Herbstrevision
war es 2013 wieder notwendig, Abfälle zu verpacken und umzuleiten.
Insgesamt wurden 3.014 Tonnen
Abfallverwertung/-beseitigung
Die brennbaren Restmüllmengen des Landkreises Neu-Ulm beliefen sich im Jahr 2013 auf 27.164 Tonnen und
verteilen sich wie folgt:
2013
2012
Hausmüll
Sperrmüll
Gewerbemüll
20.657 t
4.420 t
2.087 t
20.761 t
3.872 t
1.704 t
- 0,5
+ 14,2
+ 22,5
Summe
27.164 t
26.337 t
+
Die Zunahme der Müllmenge ist wie
in den Vorjahren auf die weiter ansteigende Anzahl von Direktanlieferungen
durch kleinere Gewerbebetriebe und
private Haushalte zurückzuführen.
Die Hausmüllmengen sind nahezu
Veränderungen in %
3,1
gleich geblieben. Im Jahr 2013 wurden
im MKW durchschnittlich 400 Tonnen
Müll pro Öffnungstag angeliefert.
Jahresbericht 2013
109
Abfallwirtschaft
Über die jährlich im Frühjahr und
Herbst vom AWB organisierte Problemmüllsammlung konnten rund
92 Tonnen Problemmüll erfasst und
einer geordneten Entsorgung zugeführt werden.
Der AWB koordiniert seit Anfang 2012
die Annahme von asbesthaltigen und
astbestfreien Nachtspeicherheizgeräten. Im Jahr 2013 konnten so 163
Nachtspeicheröfen einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt werden.
Die Zerlegung der Öfen, der Transport und die Beseitigung der daraus
gewonnenen Asbestabfälle wurden
von einer Spezialfirma durchgeführt.
In der Deponie Donaustetten der
Entsorgungsbetriebe Ulm wurden
1.033 Kubikmeter Asbestabfälle
abgelagert.
Bei den vom Landkreis Neu-Ulm
mit der Annahme von nicht verwertbarem Bauschutt beauftragten Firmen wurden 1.800 Tonnen entsorgt.
Kleinanlieferung
Aufgrund der stetigen Zunahme der
Kleinanlieferungen durch kleinere
Gewerbebetriebe und private Haushalte und der damit verbundenen
punktuell längeren Wartezeiten an
der Waage hat der Umwelt- und
Werkausschuss beschlossen, die
Kleinanlieferung zu optimieren, und
die Werkleitung mit der Erstellung
einer Planung beauftragt.
Auf dem nördlichen Müllkraftwerkgelände soll eine Halle für die Entsorgung von Haus- und Sperrmüll sowie
eine Wertstoffsammelstelle für bestimmte Wertstoffe errichtet werden.
Dadurch erhöht sich das Serviceangebot an die Abfallentsorger, und die
teilweise sehr langen Wartezeiten
werden deutlich reduziert.
Biostrom
Das derzeit gültige ErneuerbareEnergien-Gesetz hat für Strom aus
erneuerbaren Energien ein Herkunftsnachweisregister (HKNR) geschaffen, das seit 01.01.2013 in
Kraft ist. Der in Müllkraftwerken er-
zeugte Strom, somit auch der AWBStrom, generiert sich zu einem hohen Anteil aus grundsätzlich biogenem Abfallmaterial. Mit der Anlagenregistrierung in diesem Herkunftsnachweisregister (HKNR) werd-
en für den erzeugten Strom sog.
Herkunftsnachweise erstellt.
Der AWB hat sich registrieren lassen
und ist nun berechtigt, seinen Strom
als Bio- oder Grünstrom anzubieten.
Nutzung der Abwärme des MKW
Die Abwärme des Müllkraftwerks in
Weißenhorn soll künftig in ein Fernwärmenetz eingespeist werden. Es
wurde eine entsprechende Ausschrei-
bung vorgenommen; gesucht wird ein
Unternehmen, das ein Fernwärmenetz aufbaut und betriebt.
Aufgrund der Komplexität des Pro-
jektes ist voraussichtlich erst im 2.
Quartal 2014 mit einer Entscheidung
zu rechnen.
Sammlung der stoffgleichen Nichtverpackungen aus Kunststoff (StNVP)
Neben den üblichen Verkaufsverpackungen, die entweder über den
gelben Sack oder über die Wertstoffhöfe gesammelt werden, gibt
es noch sog. stoffgleiche Nichtverpackungen
(StNVP).
Derartige
Materialien aus PE/PP, sind z. B.
110
Jahresbericht 2013
Eimer,
Schüsseln,
Gießkannen.
Die Sammlung von StNVP ist ab
01.01.2015 gesetzlich geregelt. Um
wichtige Ressourcen zu schonen, hat
sich der AWB entschlossen, diese
StNVP bereits ab Dezember 2012 auf
den Wertstoffhöfen des Landkreises
zu sammeln. 19 Container stehen
dort den Bürgern des Landkreises zur
Verfügung. Bereits bis zum Dezember
2013 wurden rund 117 Tonnen dieser
stoffgleichen Nichtverpackungen gesammelt und dem Recycling zugeführt.
Tourismus und Freizeit
Tourismus
Monika Stadler, Andrea Engel-Benz, Ingrid Vahl
ADAC-Tourismuspreis für Lauschtour-Projekt
Großer Erfolg für den Tourismusverband Bayerisch-Schwaben und
seine Partner: Am 9. Januar wurde
das gemeinsame Lauschtour-Projekt „Großes Kino für die Ohren“
bei einem Festakt in der Schranne
in Nördlingen mit dem ADACTourismuspreis Bayern 2013 ausgezeichnet.
Zu den Preisträgern gehören damit
auch der Landkreis Neu-Ulm sowie
die Gemeinde und das Kloster
Roggenburg, die gemeinsam die
Lauschtour „Rund ums Kloster Roggenburg - zu Gast bei Chorherren,
Bibern und Orgelpfeifen“ entwickelt
haben. Diese war im Mai 2012 offiziell vorgestellt worden. Das innovative
Tourismus-Highlight ist sehr gefragt
in Roggenburg.
Verleihung des ADAC-Tourismuspreises Bayern 2013.
Neue Lauschtour in Elchingen
Im September 2013 ging die zweite
Lauschtour des Tourismusverbands
Bayerisch-Schwaben im Landkreis
Neu-Ulm an den Start. „Napoleon
in Elchingen - Klosterstille und
Kanonendonner“ heißt der Titel der
Lauschtour. Herzstück der neuen
Hör-Wanderung auf dem Historischen Pfad in Oberelchingen sind
Interviews von Radio-Profi Marco
Neises mit Expertinnen und Experten, die in Elchingen leben, arbeiten
oder geschichtlich forschen. Im Mittelpunkt des Audio Guides stehen die
Geschichte, Kunst und Symbolik der
Klosterkirche Oberelchingen sowie
die Schlacht von Elchingen.
Sieben Hörstationen sind auf der rund
1,5 Kilometer kurzen Strecke verteilt.
Startpunkt ist die Klosterkirche in
Oberelchingen. Alles, was man für
die Lauschtour braucht, sind rund 45
Minuten Zeit und das iPod, das man
kostenlos und völlig unbürokratisch in
der benachbarten Gaststätte „Klosterbräustuben“ ausleihen kann.
Die Lauschtour kann aber auch kostenlos als „App“ im „App Store“ oder
im „Android-Market“ unter „BayerischSchwaben-Lauschtour“ heruntergeladen werden.
Lauschtour in der Klosterkirche Oberelchingen.
Jahresbericht 2013
111
Tourismus und Freizeit
Werbung für Roggenburger Lauschtour auf Stuttgarter Urlaubsmesse CMT
Die Urlaubsmesse für Caravan,
Motor und Touristik (CMT) in Stuttgart
vom 12. bis 20.01.2013 war für den
Landkreis Neu-Ulm wieder ein voller
Erfolg. Landrat Erich Josef Geßner
zeigte sich bei seinem Besuch am
Stand des Landkreises Neu-Ulm in
der Messehalle 6 beeindruckt vom
riesengroßen Interesse der Besucher.
„Ich freue mich besonders, dass
das Kloster und der Klostergasthof
Roggenburg als Partner diesmal mit
einem eigenen Stand vertreten sind“,
hob er das besondere Engagement
der Roggenburger hervor. Sowohl
der Landrat als auch Pater Roman
Löschinger, Leiter des Bildungszentrums Roggenburg, betonten, dass
sie im Landkreis Neu-Ulm in Sachen
Tourismus weiteres Entwicklungspotential sehen.
Nur gemeinsam könne der Tourismus
in der Region Ulm weiterentwickelt
werden, machte Landrat Geßner
deutlich. Deshalb komme auch der
intensiven Zusammenarbeit und
Vernetzung mit der Ulm/Neu-Ulm
Touristik GmbH (UNT) und dem
Alb-Donau-Kreis eine besondere
Bedeutung zu. Auf der Messe traf
der Neu-Ulmer Landrat auch spontan
mit Landrat Heinz Seiffert vom AlbDonau-Kreis zusammen.
Als besondere Attraktion warb der
Landkreis diesmal mit der Roggen-
112
Jahresbericht 2013
Als Partner am Messestand waren die
Gemeinde Elchingen und das Hotel &
Restaurant Meinl mit von der Partie,
die den Standdienst mit übernahmen.
Landrat Erich Josef Geßner (Mitte) beim Besuch des Messestandes, Pater Roman Löschinger, Leiter des
Bildungszentrums Roggenburg (rechts), und Andrea Engel-Benz, zuständig für Touristik beim Landratsamt
Neu-Ulm.
Messeschulung für das Stand-Team
Bestens gerüstet für die kommenden
Messen sind die Mitarbeiterinnen,
die für den Landkreis Neu-Ulm auf
Touristik-Messen werben. Bei einer
Schulung des Tourismusverbands
Bayerisch-Schwaben mit der Trainerin
Renate Linkenbach im Landratsamt
Neu-Ulm erhielten sie im November
sozusagen „den letzten Schliff“ für die
kommenden Messeauftritte. Mit dabei
waren auch Kolleginnen und Kollegen
vom Bildungszentrum Roggenburg,
aus Elchingen, Illertissen und dem
Landkreis Dillingen.
burger Lauschtour. Per Kopfhörer
und iPod konnten die Gäste am
CMT-Messestand einer spannenden
Geschichte lauschen.
Tourismus und Freizeit
Klassifizierung von Ferienwohnungen: Vier und fünf Sterne für die Vogt-Mühle, Biberach
Die Ferienwohnungsanlage „VogtMühle“ der Familie Kierndorfer im
Roggenburger Ortsteil Biberach
wurde erneut mit fünf Sternen für ihr
Ferienhaus „Mühlen-Chalet“ und mit
vier Sternen für ihre acht Ferienwohnungen ausgezeichnet. Die beiden
Prüferinnen Andrea Engel-Benz
und Ingrid Vahl vom Landratsamt
Neu-Ulm hatten die Zertifizierung
vorgenommen. Die offizielle Urkundenübergabe erfolgte im Februar in
den Räumen der Gemeindeverwaltung Roggenburg.
Mühle ein tolles touristisches Highlight haben, das immer mehr Gäste,
insbesondere natürlich Familien mit
Kindern, anzieht.“ „Qualität macht
sich auf Dauer bezahlt“, freute sich
Andreas Kierndorfer über das stetig
wachsende Interesse. So ist die Zahl
der Übernachtungen von 5.000 im
Jahr 2011 auf 6.400 im Jahr 2012
gestiegen.
Neben der „Vogt-Mühle“ gibt es mit
der „Spiegler-Ranch“ in Pfaffenhofen, den Ferienwohnungen Huber
in Kellmünz und dem Gästehaus
Merkel in Nersingen-Oberfahlheim
drei weitere Betriebe im Landkreis
Neu-Ulm, die nach den Kriterien des
DTV geprüft wurden. Alle sind mit
drei Sternen (wohnliche Ausstattung
mit gutem Komfort) ausgezeichnet.
Nach den Kriterien des Deutschen
Tourismusverbandes (DTV) werden
fünf Sterne für eine erstklassige
Gesamtausstattung mit besonderen
Service-Zusatzleistungen und herausragender Infrastruktur vergeben.
Vier Sterne stehen für eine hochwertige Gesamtausstattung mit gehobenem Komfort.
Der Roggenburger Bürgermeister
Franz-Clemens Brechtel lobte das
überragende
Engagement
von
Andreas und Maria Kierndorfer: „Ich
freue mich, dass wir mit der Vogt-
Von links: Ingrid Vahl, Andrea Engel-Benz, beide Landratsamt Neu-Ulm, Maria und Andreas Kierndorfer,
Bürgermeister Franz-Clemens Brechtel.
„Runder Tisch Tourismus“ im neuen Museum der Gartenkultur Illertissen
Mit einem Rundgang durch das Museum der Gartenkultur in Illertissen
startete der „Runde Tisch Tourismus“
im Landkreis Neu-Ulm am 20.03.2013
in die Tourismussaison. Die rund 30
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
zeigten sich begeistert vom neuen
touristischen Angebot in Illertissen.
Die Wirtschaftsbeauftragte Monika
Stadler informierte bei diesem Anlass
über das geplante Radwegekonzept
des Landkreises Neu-Ulm.
Jahresbericht 2013
113
Tourismus und Freizeit
Touristische Nutzung der Radwege
Für die noch intensivere Nutzung
der Radwege im Landkreis Neu-Ulm
wurden 2013 die grundlegenden Voraussetzungen geschaffen. Entsprechend dem Beschluss des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses
erfolgte die Auftragsvergabe für die
Erstellung eines Radwege- und Beschilderungskonzeptes. Das damit
entstehende regionale Radwegenetz
baut auf den bisherigen fünf Radtourenvorschlägen auf und bindet
die Fernradwege an Donau und Iller
sowie die neu geschaffenen Radwege im Landkreis Neu-Ulm, etwa
entlang der Roth, ein.
Gebietskörperschaften entlang der
Iller. Nach einer sog. „Nullaufnahme“
wurde ein gemeinschaftliches Konzept erstellt, das die erforderlichen
Maßnahmen hinsichtlich der Wegebeschaffenheit und der Ausstattung
Um den Illerradweg aufzuwerten
und für eine Qualitätszertifizierung
nach den Kriterien des ADFC fit zu
machen, beteiligt sich der Landkreis
an einem Gemeinschaftsprojekt aller
Neuer Flyer „Hinein ins Nass“
Informationen über die besten Badeplätze finden Wasserratten im neuen,
kostenlosen Flyer „Hinein ins Nass“
des Landkreises Neu-Ulm. Dort sind
alle wichtigen Daten und Fakten rund
um die Naherholungsseen - vom
Unterelchinger See im Norden bis
hin zu den Filzinger Seen im Süden
des Landkreises Neu-Ulm - aufgelistet. Hier ist der Sprung ins kühle
Nass sogar kostenlos. Und die vom
Wasserwirtschaftsamt regelmäßig
überprüfte Wasserqualität erreicht
die Bestnote „ausgezeichnet“ der
Europäischen Union.
Mit attraktiven Freizeit- und Gesundheitsangeboten können die
114
Jahresbericht 2013
Schwimmbäder im Landkreis NeuUlm aufwarten, die ebenfalls in der
Broschüre aufgeführt sind.
Zum Service gehört auch eine
Landkreiskarte, in der die zahlreichen Standorte der Seen und Bäder
verzeichnet sind.
der Radwege auflistet. Über beide
Maßnahmen wurden die betroffenen
Kommunen sehr frühzeitig bei einer
Bürgermeister-Dienstbesprechung
und einer Informationsveranstaltung
unterrichtet.
Kunst und Kultur
Kunst und Kultur
Walter Wörtz
Internationaler Museumstag am 12. Mai
Es ist bereits gute Tradition, dass sich der Landkreis NeuUlm beim europaweiten Internationalen Museumstag mit
einem abwechslungsreichen Programm an Führungen,
Aktionen und Besichtigungen in seinen Museen beteiligt.
ausstellung „Vita St. Norberti“. Im Archäologischen Park
in Kellmünz gab Kreisarchäologe Richard Ambs Besuchergruppen Einblicke in die römische Vergangenheit
unserer Heimat.
Viele kunst- und kulturbegeisterte Besucher kamen
zu den Führungen mit Museumsleiter Walter Wörtz
ins Kunstmuseum nach Oberfahlheim. Pater Rainer
Rommens vom Kloster Roggenburg betätigte sich als
sachkundiger Führer im Klostermuseum bei der Sonder-
Die Schlussveranstaltung des Tages bestritt im
Nersinger Museum für Bildende Kunst der Verein
„Ulmer Autoren ´81“ mit einer Lesung unter Mitwirkung
von Manfred Enderle, Dietmar H. Herzog, Adi Hübel,
Marco Kerler, Hannelore Nussbaum und Diana Wieser.
Tag des offenen Denkmals
Kirchenbau und Industriekultur in Senden
„Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale“ lautete das Motto für den Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Der Landkreis Neu-Ulm
lud an diesem Tag zum vierten Mal zu seiner beliebten
„(Wander-)Tour zur Kultur“ ein.
Start war in der katholischen Pfarrkirche St. Josef der
Arbeiter in Senden. Dipl.-Ing. Cornelia Niederwieser vom
Landratsamt Neu-Ulm führte rund 100 Besucher durch
den in den Jahren 1956 bis 1958 vom Augsburger Architekten Thomas Wechs geplanten modernen Sakralbau.
Die Kirche, vom Architekten bis ins Detail als Gesamtkunstwerk gestaltet, gilt als einzigartiges Denkmal für
Kirchenbauten der Moderne im Landkreis Neu-Ulm.
Kreisheimatpfleger Walter Wörtz führte anschließend
durch die Maria-Hilf-Kapelle in Ay, ein herausragendes
Baudenkmal aus der Zeit des Rokoko. Dann ging die
Wanderung entlang des idyllischen Mühlbachs weiter
zum Weiler Freudenegg. In der dortigen Spinnerei, wo
einst 13.000 Spindeln liefen, werden heute Lautsprecher
und Verstärkersysteme entwickelt und montiert. Rund
150 interessierte Gäste nutzten die Gelegenheit, um
einen Blick in das Innere des Industriedenkmals zu
werfen. Nach einer Einführung in die Industriegeschichte
von Ay und Freudenegg durch Walter Wörtz führte
Hausherr und Unternehmer Winfried Seeburg durch die
im Original erhaltene Hallenarchitektur. Die Besucher
zeigten sich beeindruckt davon, dass es gelungen ist,
einen Industriebau des 19. Jahrhunderts einer modernen
Nutzung zuzuführen, ohne den Charakter des Gebäudes
zu verändern.
Walter Wörtz (links) bei der Führung in der Maria-Hilf-Kapelle in Ay.
Winfried Seeburg (Mitte)
bei der Führung durch das
Industriedenkmal.
Jahresbericht 2013
115
Kunst und Kultur
Museum für bildende Kunst Oberfahlheim
In vier großen Ausstellungen präsentierte sich die
aktuelle Kunst der Malerei in den unterschiedlichsten
Ausformungen.
Für die Nersinger Malerin Johanna Hoffmeister war ihre
Präsentation „Sprache der Bilder“ ein Heimspiel. Nach
der Abstraktion stand die figürliche Malerei auf dem
Programm.
Harry Meyer, „Die vier Jahreszeiten“.
Unter dem Titel „po(e)sieren“ zeigte Marlis Albrecht
Menschenbilder und -porträts in der alten Technik der
Enkaustik, einem Malverfahren mit Bienenwachs. Ihre
Sprach- und Erzähllust, verbunden mit einer erstaunlichen Virtuosität einer besonderen Maltechnik, faszinierte
eine außerordentlich große Besucherschar.
Spontan, emotional und offen für unterschiedliche
Stilelemente wirkten die Bilder in Erwin Holzhausers
„Zeitfenster der Moderne“.
Die „Poetik der Kälte“ brachte danach Harry Meyer mit
seinen ungewöhnlichen Schneebildern ins Oberfahlheimer Kunstmuseum. Eindrucksvoll geriet ihm die Aufstellung seiner Plastiken im alten Eiskeller des ehemaligen
Bräuhauses.
Marlis Albrecht, „Bollenflug“.
Kabinettausstellungen
Reizvolle Kontraste ergab die Reihe der Kabinettausstellungen mit experimenteller Fotografie von Günter Schrem,
elegant gedrechselten Holzobjekten von Gerhard
Pflugfelder, dem Foto-Projekt „peep in the box“ des Aktionskünstlers Wolfgang Moll und einer Retrospektive des
impressionistischen Tiermalers Josef Klarl (1909-1987).
Wolfgang Moll, „peep in the box“.
116
Jahresbericht 2013
Gerhard Pflugfelder, „Gedrechseltes“.
Harry Meyer, Plastiken.
Josef Klarl, „Waldweide“.
Kunst und Kultur
Neuzugang im Klostermuseum
Das 1991 eröffnete Klostermuseum Roggenburg ist seit
2013 um zwei Schmuckstücke reicher. Der Münchner
Künstler Waldemar Kolmsperger der Ältere schuf 1899
große Ölskizzen, sog. Bozzetti, als Entwürfe für die 1901
ausgeführte Deckenmalerei der Klosterkirche. Dank der
Vermittlung und des Verhandlungsgeschicks von Pater
Rainer Rommens, Kloster Roggenburg, ist es gelungen,
für das landkreiseigene Klostermuseum zwei dieser
Ölskizzen zu erwerben.
Bei der Präsentation der zwei Neuerwerbungen bezeichnete Landrat Erich Josef Geßner den Ankauf aus
Privatbesitz als eine „kleine Sensation“, nachdem der
Landkreis bereits im Jahr 2000 das Hauptbild „Christi
Geburt“, das die Hauptkuppel der Klosterkirche ausfüllt,
auf einer Auktion für sein Museum ersteigern konnte.
Nun sind auch die zwei Ölskizzen zu den Deckenfresken „Mariä Verkündigung“ (über dem Orgeljoch) und
„Weissagung Simeons“ (schmückt den Chorraum) im
Klostermuseum zu besichtigen.
Die drei hervorragend erhaltenen Ölskizzen hängen
vereint an einer Wand und lassen sich so vor Ort mit
den danach ausgeführten Deckenfresken in der Klosterkirche vergleichen. Der vierte Deckenbildentwurf zu
dem Fresko „Die Kreuzabnahme“ über dem Altarraum
gilt bislang noch als verschollen.
Vor den Ölskizzen von Waldemar Kolmsperger im Klostermuseum Roggenburg (von links): Landrat Erich Josef Geßner, Museumsleiter Walter Wörtz,
Pater Rainer Rommens, Kloster Roggenburg.
Kunst im Landratsamt
Die Reihe „Kunst im Landratsamt“ wurde im September
fortgesetzt mit ungewöhnlichen Aufnahmen der Makrofotografie.
„Natürlich Kunst“ ist die dritte Ausstellung von Ute Eiselt
aus Illertissen. Fotobegeistert seit vielen Jahren, hat sie
sich seit zwei Jahren auf die Fotografie im Makrobereich
spezialisiert.
Ausschnitte aus ihren Bildmotiven inszeniert sie zu neuen Bildern, mit denen sie die Phantasie der Betrachter
anregen und herausfordern möchte, getreu dem Motto:
„Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.“
Makrofotografie von Ute Eiselt.
Jahresbericht 2013
117
Kulturelle Veranstaltungen
Kulturelle Veranstaltungen
Brigitte Hollmer, Jürgen Bigelmayr
Vorstellung des Bandes „Neu-Ulm. Der Altlandkreis“ des Historischen Atlas von Bayern
Der Historische Atlas von Bayern hat nun auch einen
Band „Neu-Ulm. Der Altlandkreis“. Die Historikerin
Dr. Sarah Hadry stellte ihre 670-seitige Publikation am
16.05.2013 im prachtvollen Ambiente des Weißenhorner
Stadttheaters auf Einladung des Landkreises Neu-Ulm
der Öffentlichkeit vor.
Der Historische Atlas von Bayern ist eine historischtopographische Landesbeschreibung Bayerns, welche
die Besitz-, Herrschafts- und Verwaltungsstruktur des
gesamten Landes vom Mittelalter bis zur neuesten Zeit
dokumentiert. Herausgeber ist die Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften.
Der Band Neu-Ulm widmet sich der Territorial- und Verfassungsgeschichte jenes Teils des heutigen Schwaben,
wo vor 1802/06 die Häuser Wittelsbach und Habsburg,
die Reichsstifte Elchingen, Roggenburg, Söflingen und
Kaisheim, die Reichsstadt Ulm, die Familie Fugger sowie
verschiedene andere ritteradlige, patrizische und geistliche Grundbesitzer die Herrschaft über Land und Leute
ausübten.
„Im Landkreis Neu-Ulm sitzt der Teufel drin“, gab ihr Prof.
Dr. Kramer, Lehrstuhlinhaber beim Institut für bayerische
Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München, für diese Herkulesaufgabe mit auf den Weg.
Bevor das Gebiet des Altlandkreises Neu-Ulm von
Napoleon Bayern zugeschlagen wurde, hatte es aus
einem Konglomerat kleiner und kleinster Territorien mit
unterschiedlichen Gerichtsbarkeiten, Verwaltungen und
Religionshoheiten bestanden. Dr. Sarah Hadry musste
für den Historischen Atlas des Altlandkreises Neu-Ulm
in zahllosen Archiven in Augsburg, Dillingen, Stuttgart,
Ludwigsburg, Innsbruck und Wien nach Urkunden und
Akten suchen. Auch das Stadtarchiv Ulm bot reiches
Material, berichtete Dr. Sarah Hadry dem interessierten
Publikum.
Landrat Erich Josef Geßner konnte bei der Buchvorstellung im voll besetzten Historischen Theater in Weißenhorn neben vielen historisch interessierten Besuchern
auch Altlandrat Franz Josef Schick, Bürgermeister
Dr. Wolfgang Fendt sowie Seine Königliche Hoheit Prinz
Christoph von Bayern begrüßen.
Das Werk der Münchner Historikerin Dr. Sarah Hadry,
die in Ulm geboren und in Krumbach aufgewachsen ist,
behandelt die Grundlagen der Besiedlung und die frühund hochmittelalterlichen Herrschaftskonstellationen.
Es beleuchtet systematisch alle vor Ort vertretenen
Herrschaften und bietet einen Überblick über die Verwaltungsreformen des 19. und 20. Jahrhunderts. Detailliertes
Kartenmaterial sowie eine statistische Beschreibung aller
um 1800 zum Altlandkreis gehörenden Orte erleichtern
die Benutzung.
Die Initiative für dieses Werk ging schon vor über 30 Jahren von Altlandrat Franz Josef Schick aus, der damals
den Historiker Professor Dr. Ferdinand Kramer auf das
Projekt ansprach. Prof. Dr. Kramer begann zunächst, wie
er bei der Präsentation in Weißenhorn berichtete, mit der
Erstellung einer Datenbank für Urkunden des Landkreises Neu-Ulm. Seine Doktorandin Sarah Hadry übernahm
schließlich im Jahr 2004 die Aufgabe, die Geschichte des
Altlandkreises Neu-Ulm aufzuarbeiten.
Von links: Seine Königliche Hoheit Prinz Christoph von Bayern, Dr. Sarah
Hadry, Landrat Erich Josef Geßner, Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Altlandrat
Franz Josef Schick, Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt.
Sarah Hadry: Neu-Ulm. Der Altlandkreis (Historischer Atlas von Bayern, Schwaben Reihe I, Band 18), München 2011, 58 Euro, ISBN 978-3-7696-6553-6.
118
Jahresbericht 2013
Kulturelle Veranstaltungen
Vorstellung des Bandes Volks- und landeskundliche Beschreibungen „Entlang der Iller“ aus
der Schriftenreihe der Bezirksheimatpflege Schwaben zur Geschichte und Kultur
Im November 2013 stellte die Bezirksheimatpflege
im Landratsamt Neu-Ulm ein neues Buch über das
Alltagsleben der Westschwaben um 1860 vor. Das
neueste Buch aus der Schriftenreihe der Bezirksheimatpflege Schwaben zu Geschichte und Kultur trägt
den Titel: „Volks- und landeskundliche Beschreibungen
‚Entlang der Iller’ - Die Physikatsberichte der Stadtbzw. Landgerichte Neu-Ulm, Roggenburg, Illertissen,
Babenhausen, Memmingen, Ottobeuren und Grönenbach (1858 - 1861)“. Der Einladung des Landkreises
Neu-Ulm und des Bezirks Schwaben in den Großen
Sitzungssaal des Landratsamtes Neu-Ulm folgten zahlreiche Interessierte.
Um 1860 waren in ganz Schwaben Amtsärzte der Landgerichte unterwegs, die sog. Physici, um landes- und
volkskundliche Beschreibungen aus ihrem ärztlichen
Verantwortungsbereich zusammenzutragen. Detailliert
und umfassend schilderten die Mediziner in diesen nach
ihnen bezeichneten „Physikatsberichten“ soziale und
hygienische Zustände sowie weitere Lebensbedingungen ihrer Patienten. Der damalige König Maximilian II.
versprach sich davon genaue Informationen über Lebensverhältnisse, Gesundheitszustände, Einstellungen
und Verhalten seiner Untertanen.
Der Historiker Gerhard Willi von der Bezirksheimatpflege Schwaben hat die Physikatsberichte in mühevoller
Kleinstarbeit entziffert, editiert und erläutert; Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl ordnet die Dokumente aus
den Jahren 1858 bis 1861 in einem Aufsatz als historische und volkskundliche Quellen ein. Herausgekommen
ist ein Buch, das ein faszinierendes Bild von der Vielfalt
des Alltagslebens in Schwaben vor rund 150 Jahren
vermittelt.
Gerhard Willi und Dr. Peter Fassl stellten den Band
im Sitzungssaal des Landratsamtes Neu-Ulm vor.
Schauspielerin Kerstin Becke aus Friedberg las gekonnt
ausgewählte Passagen aus den gesammelten Physikatsberichten vor.
(Vorne Mitte): Autor Gerhard Willi. Stehend von links: Bezirksheimatpfleger
Dr. Peter Fassl, Verleger Dr. Bernd Wißner, Bezirksrat Herbert Pressl, Vorleserin Kerstin Becke, Landrat Erich Josef Geßner.
Gerhard Willi, Volks- und landeskundliche Beschreibungen „Entlang der Iller“. Die Physikatsberichte der Stadt- bzw. Landgerichte Neu-Ulm, Roggenburg,
Illertissen, Babenhausen, Memmingen, Ottobeuren und Grönenbach (1858 - 1861) unter Mitarbeit von Georg Abröll und Christine Böhm, mit einem Beitrag
von Peter Fassl, Augsburg, 2013. Schriftenreihe der Bezirksheimatpflege Schwaben zur Geschichte und Kultur 4; 25 Euro (ISBN 978-3-89639-906-9).
Jahresbericht 2013
119
Kulturelle Veranstaltungen
Vorstellung des 19. Jahrbuchs „Geschichte im Landkreis Neu-Ulm“
Zwölf Aufsätze von elf Heimatforschern umfasst das
Jahrbuch 2013 der Reihe „Geschichte im Landkreis
Neu-Ulm“. Die Bandbreite der Themen reicht von der
Archäologie und Genealogie über Kunst-, Kirchen- und
Kulturgeschichte bis hin zur biografischen Personengeschichte.
Die Autoren und ihre Aufsätze in der Übersicht:
Landrat Erich Josef Geßner stellte den Jahresband 2013
zusammen mit den Redaktionsmitgliedern und Autoren
bei einer Pressekonferenz im Landratsamt vor.
Richard Ambs berichtet über zwei Ausgrabungen der
Kreisarchäologie in Neu-Ulm. Auf dem Baugrundstück
der Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen suchten die ehrenamtlichen Altertumsforscher nach dem mittelalterlichen
Schweinsgraben, welcher einst über die „Insel“ die
Donau mit der kleinen Donau verband. Dabei stießen
die Ausgräber zwar nicht auf den Graben, aber auf
Relikte eines neuzeitlichen Brunnens. Außerdem traten
Mauerstücke zu Tage, die vielleicht zu der einstigen
Befestigungsmauer des mittelalterlichen Brückenkopfs
auf der Insel gehört haben oder aber von einer früheren
östlichen Uferbefestigung stammen könnten.
Schriftleiter für die Publikation war Kreisarchäologe und
Rektor i. R., Richard Ambs. Als Redakteure standen
ihm zur Seite: Anton Aubele, Oberstudienrat i. R., Horst
Gaiser, Kreisheimatpfleger, Wolfgang Ott, Kunsthistoriker und Museumsleiter sowie Peter Wischenbarth,
Kreisarchivpfleger. Richard Ambs, Anton Aubele, Horst
Gaiser und Peter Wischenbarth sind auch als Autoren im
Jahresband 2013 vertreten.
Kreisarchäologe Richard Ambs, Elchingen
„Statt des Schweinsgrabens kam ein Brunnen“
und
„Außer Spesen - wenig gewesen“
Die zweite Grabung fand auf Anregung des Bayerischen
Landesamtes für Denkmalpflege auf Ackerland des
Ulmer Hofgutes in Ludwigsfeld statt, wo die Stadt NeuUlm ein neues Baugebiet ausgewiesen hat. „Außer
Spesen - wenig gewesen“ - schon die Überschrift, die
Richard Ambs für seinen Aufsatz gewählt hat, verrät,
dass das Unternehmen nicht gerade ergiebig war. Der
Kreisarchäologe schreibt: „Vom ehemaligen Laufhorizont
der Menschen, welche vielleicht vor 2000 - 4000 Jahren
auf dem Gebiet lebten, war ebenso wenig eine Spur
vorhanden wie von Siedlungsabfällen.“
Klara Aubele, Straß
„Das Inventar des Krämerladens von Joseph Fischer aus
Unterelchingen im Jahr 1772“
Klara Aubele schlüsselt anhand einer Inventarliste von
1772 das Warensortiment der damaligen Krämerei von
Joseph Fischer in Unterelchingen auf und schildert den
Übergang des Geschäftes nach dessen Tod auf die
älteste Tochter. Klara Aubele zieht schließlich folgendes
Resümee: „Die Inventarliste zeigt uns heute die Vielfalt
an Stoffen und Waren, mit denen die Stoffe verziert wurden, in einem Umfang, der heute - gar für eine ländliche
Gemeinde - nicht mehr vorstellbar ist.“
120
Jahresbericht 2013
Kulturelle Veranstaltungen
Anton Aubele, Straß
„Bernhard Fuchs (1814 - 1852) aus Oberelchingen“
Anton Aubele porträtiert eine heimische Priesterpersönlichkeit aus dem 19. Jahrhundert, die es bis zum
Theologie-Professor an der Ludwig-MaximiliansUniversität in München brachte. Der gebürtigen Oberelchinger Bernhard Fuchs, Sohn eines Buchbinders und
einer Schneidertocher, studierte Philosophie und Theologie. Als Geistlicher wirkte Fuchs in seinem Heimatort
Oberelchingen, zweimal in Kaufbeuren, dazwischen in
München-Haidhausen, ehe er - mittlerweile Doktor der
Theologie - 1844 zum Domprediger der Frauenkirche
in München ernannt wurde. 1845 wurde er ordentlicher
Professor für Moraltheologie an der LMU.
Prof. Dr. Ralf Georg Czapla, St. Augustin
„Kinderjahre einer Tänzerin“
Dr. Ralf Georg Czapla, Professor am Germanistischen
Seminar der Universität Heidelberg, beschreibt im
Jahrbuch das Leben von Klara Amanda Anna Baur die
1895 in Weißenhorn geboren wurde und dort und in
Neu-Ulm aufwuchs. Unter ihrem Künstlernamen Claire
Bauroff, den sie später auch als bürgerlichen Namen
annahm, sorgte sie in den Zwanziger Jahren auf den
Tanz- und Theaterbühnen in Berlin, Wien und München
für Furore.
Horst Gaiser, Neu-Ulm
„Die letzten Neuffen in Weißenhorn“
und
„Künstlersignaturen in Neu-Ulm“
In seinem ersten Beitrag begibt sich Horst Gaiser auf
die Spuren der letzten Neuffen in Weißenhorn. Durch
detektivische Nachforschungen in Archiven, in Kirchen
und Friedhöfen fand er heraus, dass die „heute ‚maßgebende’ Stammtafel der Edlen von Neuffen“ mehrere
Fehler aufweist und daher aufgrund seiner Erkenntnisse
„nachhaltig zu korrigieren“ ist.
Sein zweites Thema lautet „Künstlersignaturen in NeuUlm“. Im Jahrbuch 2013 ist eine Fotografie der Signatur
des Baumeisters Dominikus Böhm aus der Pfarrkirche
St. Johann Baptist (erbaut 1922) abgedruckt. Außerdem
ist ein Foto der Signatur von Edwin Scharff zu sehen, die
sich im Sockelbereich des Ehrenmals auf dem Schwal
befindet.
Pfarrer Ralf Gührer, Elchingen
„Die Bruderschaft zu den Sieben Schmerzen Mariens in
Elchingen“
Die Geschichte der Elchinger „Bruderschaft zu den
Sieben Schmerzen Mariens“ beleuchtet Pfarrer Ralf
Gührer. In der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, im
Jahr 1644, von Papst Urban VIII. auf Bitten des Elchinger
Abtes Johannes Treu genehmigt, verschrieb sich die Gemeinschaft, in die von Anfang an auch Frauen Aufnahme
fanden, der Verehrung der Mater Dolorosa, der Mutter
der Sieben Schmerzen.
Matthias Kunze, Weißenhorn
„Ein wiederhergestelltes Fresko von Franz Martin Kuen
im ehemaligen Prior-Zimmer von Kloster Roggenburg“
Kunsthistoriker Matthias Kunze beschreibt in seinem
Aufsatz die Rekonstruktion des übertünchten und beschädigten Deckenfreskos im ehemaligen Priorzimmer
des Klosters Roggenburg. Das raumbeherrschende
Deckengemälde stammt von dem Weißenhorner
Rokoko-Maler Franz Martin Kuen, der ab 1751 für etwa
20 Jahre als eine Art Hofmaler in Roggenburg tätig war.
Pfarrer Thomas Pfundner, Neu-Ulm
„Wertvolle historische Grenzsteinserien im Eschach bei
Holzschwang“
Der Jahrbucheintrag von Holzschwangs Pfarrer Thomas
Pfundner handelt von historisch wertvollen Grenzsteinserien, die er im Eschach bei Holzschwang entdeckte.
In dem Wald, den ältere Holzschwanger heute noch
„Wiblinger Holz“ nennen, spürte er rund 60 Grenzsteine
des Klosters Wiblingen mit den Jahreszahlen 1701, 1720
und 1790 auf. Neben dem „Wiblinger Holz“ erkundete
Pfarrer Pfundner auch fünf historische Waldstücke zwischen Holzschwang und Hirbishofen, die vormals dem
Spital der Reichsstadt Ulm gehörten. Dort entdeckte der
„Grenzgänger“ zahlreiche Grenzsteine aus dieser Zeit.
Jahresbericht 2013
121
Kulturelle Veranstaltungen
Hans Ranker, Illertissen
„Wappenverleihung für Schechingen durch den Hofpfalzgrafen Ferdinand Vöhlin von Frickenhausen“
Wie der Illertisser Stadtarchivar Hans Ranker in seinem
Aufsatz darlegt, erschlich sich Erhard II. Vöhlin, der 1520
die Herrschaft Illertissen kaufte, den Titel eines kaiserlichen Hofpfalzgrafen. Er legte dem kaiserlichen Hofrichter
eine beglaubigte Abschrift einer angeblichen Urkunde
Kaiser Sigismunds von 1417 vor, in der stand, dass die
Vöhlin von altem Adel seien und ein gewisser Conrad
Vöhlin die Hofpfalzgrafenwürde verliehen bekommen
habe. Auf Grundlage dieser gefälschten Urkunde übten
zehn Generationen der Vöhlin das Hofpfalzgrafen-Amt
aus. Es ermächtigte sie z. B. zur Erteilung von Wappenbriefen. Einen solchen Wappenbrief stellte Ferdinand
Vöhlin im Jahre 1585 dem Markt Schechingen aus.
in seinen Details. Das Bild, das heute wieder an seinem
angestammten Platz an der Rückwand des Kapitelsaales
hängt, zeigt den Roggenburger Konvent im Jahr 1768,
als die barocke Klosteranlage fertiggestellt wurde. Maler
war höchstwahrscheinlich Franz Martin Kuen. Das Königreich Bayern hatte das großformatige Bild aus dem
säkularisierten Kloster 1881 an sich genommen und es
1883 in die Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums übergeben.
Peter Wischenbarth, Vöhringen
„Oskar Ficker (1871 - 1953), ein weitgehend unbekannter
Kunstmaler in Vöhringen“
Pater Rainer Rommens, Kloster Roggenburg
„Rückkehr des Roggenburger Konventbildes von 1768“
Kreisarchivpfleger Peter Wischenbarth machte sich auf
Spurensuche nach dem Vöhringer Maler Oskar Ficker,
dessen Werke dort noch heute in einigen privaten Haushalten zu finden sind. In Vöhrigen malte Oskar Ficker
auch mehrere Bühnenbilder für das Laientheater im
Adlersaal.
Pater Rainer Rommens zeichnet im Jahrbuch die
Geschichte des Verlusts und der Rückkehr des Konventbilds von 1768 nach und beschreibt das Gemälde
Das Jahrbuch des Landkreises Neu-Ulm ist an der Kasse im Landratsamt Neu-Ulm, in den Kreismuseen und im
Buchhandel zum Stückpreis von 10 Euro erhältlich.
Sie stellten gemeinsam den 19. Band des Jahrbuches „Geschichte im Landkreis Neu-Ulm“ vor (von links): Pfarrer Ralf Gührer, Horst Gaiser,
Peter Wischenbarth, Richard Ambs, Landrat Erich Josef Geßner, Pfarrer Thomas Pfundner, Hans Ranker, Anton Aubele, Klara Aubele, Matthias Kunze,
Pater Rainer Rommens.
Geschichte im Landkreis Neu-Ulm, Jahrbuch des Landkreises Neu-Ulm, 19. Jahrgang 2013. 10 Euro (ISBN 978-3-9812654-9-1).
122
Jahresbericht 2013
Statistik
2013
Statistik
zum Jahresbericht 2013
Jahresbericht 2013
123
Statistik
Vorbemerkung
Grundlage für die Daten im Tabellenteil sind die Angaben der
Geschäfts- und Fachbereiche des Landratsamtes Neu-Ulm
vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013
124
Jahresbericht 2013
Statistik
Gemeinden Einwohnerzahlen
126
Sitzungsdienst
127
Zentrale Dienste
128
Personaldienste
130
Buchungen der Kreiskasse
132
Schulwesen
133
Kommunalrecht und Wahlen
134
Staatliche Rechnungsprüfungsstelle
136
Aus dem Ausländeramt
137
Staatsangehörigkeitsrecht
138
Wohngeld, Betreuungsbehörde, Schuldnerberatungsstelle
139
Aus dem Jugendamt
140
Aus dem Fachbereich Soziale Leistungen
145
Kaufmännisches Gebäude- und Grundstücksmanagement
149
Kosten für den Unterhalt der Kreisbauten
150
Bauleitplanung und Bautätigkeit
153
Planungswesen, Straßen- und Wegerecht
156
Immissionsschutz und Abfallrecht
157
Wasserrecht, Abwasserabgabe, Bodenschutz
158
Naturschutz und Landschaftsplanung
160
Verkehrsangelegenheiten
162
Führerscheinstelle
163
Fahrzeugbestand
164
Kfz-Zulassungsstelle
165
Allgemeines Sicherheitsrecht
166
Brand- und Katastrophenschutz
167
Öffentlicher Gesundheitsdienst
168
Veterinärdienst
169
Gewerbe, Gesundheits- und Veterinärrecht
170
Jahresbericht 2013
125
Statistik
Gemeinden, Einwohnerzahlen
Gemeinde
Einwohnerstand am
30.06.2013
4.936
4.833
4.800
Bellenberg
4.469
4.585
4.572
Buch, Markt 2)
3.764
3.652
3.638
Elchingen
9.112
9.165
9.170
Holzheim 3)
1.756
1.762
1.765
16.694
16.411
16.426
Kellmünz, Markt 1)
1.366
1.330
1.326
Nersingen
9.310
9.208
9.173
54.137
54.620
53.813
Oberroth 2)
868
840
832
Osterberg 1)
862
832
847
Pfaffenhofen, Markt 3)
6.982
6.940
6.998
Roggenburg
2.671
2.747
2.703
21.646
22.244
22.476
988
969
986
Vöhringen, Stadt
12.962
13.060
13.053
Weißenhorn, Stadt
13.146
13.253
13.230
165.669
166.451
165.808
Neu-Ulm, Große Kreisstadt
Senden, Stadt
Unterroth 2)
Summe
2)
3)
30.06.2011
Altenstadt, Markt 1)
Illertissen, Stadt
1)
30.06.2012
Verwaltungsgemeinschaft Altenstadt
Verwaltungsgemeinschaft Buch
Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhofen
Fläche:
515,65 qkm
Einwohnerdichte:
126
321,28 E/qkm (30.06.2013)
322,79 E/qkm (30.06.2012)
321,55 E/qkm (30.06.2011)
320,41 E/qkm (30.06.2010)
319,78 E/qkm (30.06.2009)
318,99 E/qkm (30.06.2008)
Jahresbericht 2013
Statistik
Sitzungsdienst
a)
Kreistag und Ausschüsse (ohne Rechnungsprüfungsausschuss)
Zahl der
Sitzungen
Gremium
Zeitaufwand
Stunden/Minuten
Zahl der Tagesordnungspunkte
2013
2012
2013
2012
2013
2012
Kreistag
4
5
5/58
6/43
44
43
Kreisausschuss
5
4
4/41
4/35
57
56
Krankenhausausschuss
6
5
9/01
7/53
47
46
Bau- und Planungsausschuss
5
3
7/31
2/33
27
19
Schul-, Kultur-, Sport- und
Stiftungsausschuss
4
2
5/09
2/31
39
32
Jugendhilfeausschuss
3
2
2/55
2/01
18
16
Ausschuss für Soziales und
Senioren
2
2
0/56
0/48
11
13
Umwelt- und Werkausschuss
7
5
9/29
8/36
64
63
Wirtschafts- und
Verkehrsausschuss
4
3
9/08
5/38
28
19
40
31
54/48
41/18
335
307
Summe
Differenz absolut
Differenz in %
b)
+9
+ 13/30
+ 28
+ 29,03 %
+ 32,69 %
+ 9,13 %
Rechnungsprüfungsausschuss
Zahl der Sitzungen
Rechnungsprüfungsausschuss
Differenz absolut
Differenz in %
Sitzungsdauer
Stunden/Minuten
2013
2012
2013
2012
23
24
63/10
64/55
-1
- 1 Stunde, 45 Minuten
- 4,17 %
- 2,77 %
Jahresbericht 2013
127
Statistik
Zentrale Dienste
a)
Beschaffungsstelle, Information und Kommunikation
2013
2012
Ausgaben
Ausgaben
Euro
Euro
220.000,00
219.000,00
98.500,00
93.000,00
125.500,00
120.000,00
Geschäftsausstattung incl.
Büromaschinen
(ohne EDV-Hardware)
124.000,00
121.000,00
Summe
568.000,00
553.000,00
2013
2012
Ausgaben
Ausgaben
Euro
Euro
114.100,00
112.600,00
12.800,00
11.550,00
0,00
0,00
126.900,00
124.150,00
Arbeitsgebiet
Bürobedarf
Bücher, Zeitschriften, Gesetzestexte,
Ergänzungslieferungen Gesetze,
Zeitungen
Telefon und Datenübertragung (inklusive
Landkreisbehördennetz und
Feuerwehren)
b)
Reisekosten
Arbeitsgebiet
Reisekosten Dienstgeschäfte
Reisekosten Aus- und Fortbildung
Trennungsgeld
Summe
128
Jahresbericht 2013
Statistik
c)
Poststelle, Druckerei
Arbeitsgebiet
2013
Zahl der Postsendungen/
Stück
Postversand
2012
Portogebühren
incl. Pakete
Euro
171.377
Zahl der Postsendungen/
Stück
160.145
165.748
Portogebühren
incl. Pakete
Euro
150.034
Vervielfältigungen
Fotokopien
d)
1.920.000 Blatt
1.980.000 Blatt
Fuhrpark
2013
2012
Anzahl der
Dienstwagen
gefahrene
km
Anzahl der
Dienstwagen
gefahrene
km
16
212.767
15
210.722
Gefahrene Dienst-km mit privateigenem Kraftfahrzeug
231.200 km
229.200 km
GKT (Großkundenticket) der Bundesbahn
380 Fahrten
350 Fahrten
Jahresbericht 2013
129
Statistik
Personaldienste
a)
Personalstand
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Landratsamt
(ohne Auszubildende)
356,17
350,44
+
5,73
+
1,64
a) Kreisbedienstete
285,50
282,00
+
3,50
+
1,24
b) Staatsbedienstete
70,67
68,44
+
2,23
+
3,26
davon:
Schulen und sonstige Einrichtungen
Gymnasien
7
7
0
0,00
Fachoberschule Neu-Ulm
3
3
0
0,00
Realschulen
4
4
0
0,00
Schulzentrum Pfuhl
2,50
2
Berufsschulen
4
4
0
0,00
Förderschulen
4
4
0
0,00
Erziehungsberatungsstelle Illertissen
0
1
Kreisbildstelle Neu-Ulm und Illertissen
1
1
0
0,00
13
13
0
0,00
Kreisstraßenverwaltung
8
8
0
0,00
Versorgungsempfänger
33
32
+
1
+
3,13
39
37
+
2
+
5,41
Fleischbeschau
Versorgungsempfänger
anderer Behörden, an denen sich der
Landkreis Neu-Ulm an der Versorgung
zu beteiligen hat
130
Jahresbericht 2013
+
-
0,50
1
+
-
25,00
100,00
Statistik
b)
Der Landkreis als Ausbilder
2013
2012
Differenz
absolut
1.
2.
4. Qualifikationsebene (hD)
Rechtspraktikanten (Staat)
0
0
Rechtsreferendare (Staat)
5
4
Kreis
4
4
0
0,00
Staat
3
3
0
0,00
Kreis
0
2
-
2
-
100,00
Staat
1
0
+
1
+
100,00
Lebensmittelkontrolleure (Staat)
1
1
0
0,00
Hygienekontrolleure (Staat)
1
1
0
0,00
5.
Kaufleute für Bürokommunikation
3
1
+
2
+
200,00
Verwaltungsfachangestellte
2
3
-
1
-
33,33
Informatikkaufleute
3
1
+
2
+
200,00
Fachinformatiker
0
0
0
0,00
Diplom-Sozialpädagogen (BA)
3
3
0
0,00
6.
Fachhochschule Sozialwesen
1
2
-
1
-
50,00
Berufsakademie
0
2
-
2
-
100,00
Universität/FH
1
1
17
18
Praktikanten FOS
2
2
Praktikanten der Gemeinden
2
4
Sonstige
4
4
+
1
0,00
+
25,00
2. Qualifikationsebene (mD)
davon:
4.
0
3. Qualifikationsebene (gD)
davon:
3.
in %
2. Qualifikationsebene (m.tech.D)
Angestellte
Praktikanten
davon:
Verwaltung (Schnupperlehre)
0
-
1
0,00
-
0
-
2
5,56
0,00
-
0
Jahresbericht 2013
50,00
0,00
131
Statistik
Buchungen der Kreiskasse
Art der Bücher
2013
2012
Differenz
absolut
Journale
16.452
16.197
+
255
+
1,57
131.685
138.405
-
6.720
-
4,86
Schecküberwachungsbuch *)
100
83
+
17
+
20,49
Kassenstrazze (Barkasse)
549
543
+
6
+
1,11
1.865
1.877
-
12
-
0,64
925
885
+
40
+
4,52
8.147
7.330
+
817
+
11,15
159.723
165.320
-
5.597
-
3,39
Schalterquittungsmaschinen Barkasse
Schwebepostenverzeichnis
Sammelüberweisungsaufträge
ec-cash **)
Summe
*)
in %
Ausschreibungen für Baugewerbe zunehmend, daher mehr Scheckeinreichungen
**) Zahlungen über EC-Cash werden immer mehr bevorzugt  bequeme Zahlungsart
132
Jahresbericht 2013
Statistik
Schulwesen
a)
Schülerzahlen
Schulart
Differenz
Schuljahr
2013/2014
Schuljahr
2012/2013
Gymnasien
3.578
3.732
-
154
-
4,13
Realschulen
3.014
3.038
-
24
-
0,79
Berufsschulen (einschl. BGJ, BFS, BAS)
2.448
2.547
-
99
-
3,89
Fachoberschule
842
767
+
75
+
9,78
Berufsoberschule
302
312
-
10
-
3,20
Wirtschaftsschule
182
189
-
7
-
3,70
Förderschulen
508
538
-
30
-
5,58
10.874
11.123
-
249
-
2,24
9.007
9.253
-
246
-
2,66
Summe
Volksschulen
b)
in %
Kosten der Schülerbeförderung
Schulart
Schuljahr
Schuljahr
2012/2013
2011/2010
Zahl
Gymnasien, Realschulen und
berufliche Schulen
Sonderschulen
c)
absolut
Kosten
Mio. €
Zahl
Differenz
absolut
Kosten
Mio. €
in %
Kosten
Mio. €
Zahl
Kosten
Zahl
4.698
2,532
4.802
2,482
-
104
+
0,050 -
421
0,719
454
0,747
-
33
-
0,028 -
2,17
7,27
+
2,01
-
3,75
Ausbildungsförderung
Arbeitsbereich
2013
Differenz
2012
absolut
in %
Ausbildungsförderung
einschließlich Meister-BAföG
1.
Anträge
2.
Auszahlungssumme in €
858
2.132.209,84
810
2.056.891,47
+
48
+ 75.318,37
+
5,93
+
3,67
Jahresbericht 2013
133
Statistik
Kommunalrecht und Wahlen
Sachgruppe
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Europa-, Bundes- und Landesangelegenheiten
3
3
0
0,00
Wahlen; Volksbegehren;
Volksentscheide
8
0
+
8
+
0,00
Regierungsbezirk und Landkreise
2
3
-
1
-
33,33
Verfassung und Verwaltung (z.B. Namen,
Wappen, Grenzänderungen,
Gemeindevertretung, Gemeindeverwaltung, ehrenamtlich tätige
Gemeindebürger usw.)
9
9
Bürgermeister (z.B. Gehalt, Aufwandsentschädigung, Ehrensold, Überbrückungshilfe, Sonstiges)
1
11
-
10
-
90,91
35
47
-
12
-
25,53
Widersprüche gegen gemeindliche
Abgabenbescheide und Anträge nach
§ 80 Abs. 4 VwGO)
196
105
+
91
+
86,67
Überprüfung des Ortsrechts (Satzung)
35
34
+
1
+
2,86
Personalangelegenheiten der Gemeinden
0
1
-
1
-
100,00
Personalstatistik der Gemeinden
1
1
Innere Organisation und Sachverwaltung
(z.B. Geschäftsordnung, Amtsblätter
usw.)
4
3
+
1
+
33,33
Verbandsmäßige Zusammenschlüsse
(z.B. Zweckverbände, Zweckvereinbarungen, Verwaltungsgemeinschaften
usw.)
1
3
-
2
-
66,67
Abwasserbeseitigung
2
2
33
35
Landesvermessung, Abmarkung,
Katasterwesen, Feldgeschworene
2
2
0
0,00
Wasserversorgung
1
1
0
0,00
Gemeinden
Staatsaufsicht
Erschließungsbeitragsrecht
Straßenausbaubeitragsrecht
134
Jahresbericht 2013
0
0,00
0
0,00
0
-
2
0,00
-
5,71
Statistik
Sachgruppe
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Gemeindliche Unternehmen (Eigenbetriebe, Kommunalunternehmen, Unternehmen des Privatrechts)
7
3
+
4
+
133,33
Finanzstatistiken der Gemeinden
3
2
+
1
+
50,00
13
13
0
0,00
2
2
0
0,00
Kreditähnliche Rechtsgeschäfte der
Gemeinden (Art. 72 GO)
12
7
+
5
+
71,43
Gemeindesteuern (Beratung, Widersprüche usw.)
3
15
-
12
-
80,00
Haushaltssatzungen der Gemeinden,
Schulverbände, Zweckverbände, Stiftungen
43
42
+
1
+
2,38
Auswertung und Überwachung der Abwicklung der Berichte über die überörtlichen Kassen- und Rechnungsprüfungen bei Gemeinden und bei Zweckverbänden
28
27
+
1
+
3,70
Nutzungsrechte und Waldgenossenschaften
Stiftungen
Ein Schwerpunkt der Aufgaben des Fachbereichs Kommunalrecht und Wahlen liegt darin, die Gemeinden im Vorfeld von Entscheidungen zu beraten. Diese Beratung erfolgt meistens mündlich oder fernmündlich und ist daher in dieser Aufstellung nicht erfasst.
Jahresbericht 2013
135
Statistik
Staatliche Rechnungsprüfungsstelle
Sachgruppe
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Prüfung der Haushaltssatzungen
(einschl. Nachtragshaushaltssatzungen)
der Städte, Märkte, Gemeinden und
Verwaltungsgemeinschaften sowie der
Schulverbände, Zweckverbände und
Stiftungen im Landkreis Neu-Ulm
34
35
-
1
-
2,86
Überörtliche Rechnungsprüfungen bei
Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften, Schulverbänden, Zweckverbänden
und Waldgenossenschaften, die nicht
dem Bayer. Kommunalen Prüfungsverband angehören
15
11
+
4
+
36,36
Überörtliche Kassenprüfungen
3
5
-
2
-
40,00
Prüfung von Verwendungsnachweisen
1
1
Prüfung von Beitrags- und Gebührenkalkulationen
7
2
+
5
+
250,00
Stellungnahmen zur finanziellen und
wirtschaftlichen Lage
7
12
-
5
-
41,67
Staatl. Zuschüsse zum Bau der Kanalisation und Abwasserbeseitigung
0
0
Finanzwirtschaft (z.B. Schlüsselzuweisungen, Verwaltungskostenzuschüsse,
Gewerbesteuerumlage, Einkommensteuerbeteiligung, Steuerkraftzahlen,
Zuschüsse nach Art. 7 FAG, Art. 13 a
FAG, Art. 13 b Abs. 2 Satz 1 FAG usw.)
49
34
+
15
+
44,12
Zuschüsse nach Art. 10 FAG (Schulen,
Turnhallen, Kindergärten usw.)
33
38
-
5
-
13,16
Bedarfszuweisungen nach Art. 11 FAG
1
2
-
1
-
50,00
Zuschüsse nach Art. 13 c FAG (Härtefonds) und Art. 13 f FAG
9
13
-
4
-
30,77
16
17
-
1
-
5,88
Zuschüsse nach Art. 2 BayGVFG
136
Jahresbericht 2013
0
0,00
0
0,00
Statistik
Aus dem Ausländeramt
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Erteilte Aufenthaltstitel
(sowie Duldungen)
3.238
4.572
-
1.334
-
29,18
Beglaubigung von Einladungs- und
Verpflichtungserklärungen für Besuchsaufenthalte
1.323
1.222
+
101
+
8,26
- Bescheide über Versagung, Widerruf
und Rücknahme der Aufenthaltsgenehmigung
27
19
+
8
+
42,10
- Bescheide über Ausweisung aus dem
Bundesgebiet
4
1
+
3
+
300,00
123
164
-
41
-
25,00
5
7
-
2
-
28,57
64
68
-
4
-
5,88
19.575
18.243
+
1.332
+
7,30
235
136
+
99
+
72,79
36
43
-
7
-
16,28
77
90
-
13
-
14,44
Ausländerrechtliche Bescheide und
Abschiebungen
- Sonstige Bescheide
- Durchgeführte Abschiebungen und
Zurückschiebungen
Ausstellung und Verlängerung von
Pässen und Ausweisen
Reiseausweise, Notreiseausweis
Zahl der Ausländer
davon:
Asylbewerber
Ausreisepflichtige abgelehnte
Asylbewerber
Förderung der Integration
Zahl der zum Deutschsprachkurs
Verpflichteten
Jahresbericht 2013
137
Statistik
Staatsangehörigkeitsrecht
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
Ausstellung von Staatsangehörigkeitsurkunden
1)
in %
27
22
+
5
+
22,72
Vollzogene Einbürgerungen
237
258
-
21
-
8,13
Eingegangene Einbürgerungsanträge
261
261
Stellungnahmen nach § 4 Abs. 3 StAG 1)
202
180
+
22
+
12,22
Bescheide (Ablehnungen,
Auflagenbescheide etc.)
81
110
-
29
-
26,36
Eingeleitete Optionsverfahren nach § 29
StAG
22
19
+
3
+
15,78
0
0,00
Davon haben 129 Kinder neben der ausländischen Staatsangehörigkeit die deutsche Staatsangehörigkeit erworben.
138
Jahresbericht 2013
Statistik
Wohngeld, Betreuungsbehörde, Schuldnerberatungsstelle
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
A) Wohngeld
1. Anträge
1.583
1.675
-
92
-
5,49
976.703
1.217.451
-
240.748
-
19,77
12
13
-
1
-
7,69
580
545
+
35
+
6,42
33
19
+
14
+
73,68
4. Beratungsgespräche
379
347
+
32
+
9,22
5. Beglaubigungen von
Vorsorgevollmachten
10
10
75
71
+
4
+
5,63
2. Kurzzeit-Beratungen
216
213
+
3
+
1,41
3. Laufende Verfahren
61
116
-
55
-
47,41
4. Abgeschlossene/
regulierte Verfahren
76
104
-
28
-
26,92
2. Auszahlungssumme in €
B) Betreuungsbehörde
1. Betreuungen
2. Sachverhaltensermittlungen für
das Amtsgericht
3. Anregung einer Betreuung
0
0,00
C) Schuldnerberatungsstelle
1. Telefonische Beratungen
Jahresbericht 2013
139
140
Jahresbericht 2013
Förderung von Trägern der freien Jugendarbeit, kreisangehörige Gemeinden und
haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in der
Jugendarbeit
Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
Jugendsozialarbeit
Allgemeine Förderung der Erziehung in der
Familie
25.102
25.103
25.104
25.201
(Koordinierende Kinderschutzstelle/Frühe
Hilfen) KoKi
Jugendarbeit
Produktbezeichnung
25.101
ProduktNummer
Aus dem Jugendamt
12
3
12
15
15
3
14
12
3
• Schulen
• Arbeitskreise
• Jugendzentren
Beratungsstellen
15
15
14
• Gruppen
Kontrollen
Bußgeldverfahren
16
• Betreuungen
• Beratungen
• Teilnehmer/innen Fortbildungen
• Vermittlung zu Netzwerkpartnern
21
350
131
7
• Wohnungen
Fallzahlen
0
• Jugendberufshilfe
Fallzahlen
36
• einzeln
Beratungen
20
392
126
20
7
0
10
20
22
35
3
14
18
• Jugendverbände
• freie Träger der Jugendhilfe
12
3.350
2012
15
2.900
2013
• Gemeinden
Beratungsgespräche für
Teilnehmer/innen
Fallzahlen
+
-
+
-
+
-
-
+
-
+
+
+
+
-
1
42
5
4
0
0
4
5
7
1
0
3
2
0
3
4
3
450
absolut
+
-
+
-
-
-
+
-
+
+
+
+
-
Differenz
5,00
10,71
3,97
20,00
0,00
0,00
20,00
31,82
2,86
0,00
20,00
16,00
0,00
25,00
22,22
25,00
13,43
in %
Statistik
Hilfe zur Erfüllung der Schulpflicht
Erziehungsberatung
Soziale Gruppenarbeit
Förderung von Kindern in Tagespflege
25.206
25.207
25.208
25.301
Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen
Betreuung und Versorgung von Kindern in
Notsituationen
25.205
25.302
Förderung von gemeinsamen Wohnformen
für Väter/Mütter/Kinder
25.204
Sozialpädagogische Beratung, Unterstützung Fallzahlen
von Familien
• Familien
• Übernahme von Gebühren und
Teilnahmebeiträgen
• Beratungsgespräche
2.608
509
552
14
26
40
180
125
3.435
24
60
1
1
702
508
538
378
2012
2.900
• Aufbaukurs
Fallzahlen
28
13
• Grundkurs
41
190
• Tagespflegeplätze insgesamt
• Neu ausgebildete
Tagespflegepersonen
103
3.500
80
56
0
1
731
• Kinder in Tagespflege
Fallzahlen
Teilnehmertage
• Beratungsgespräche
Fallzahlen
• Kinder
Fallzahlen
• Unterbringungen (Kinder)
Fallzahlen
• Unterbringungen
Fallzahlen
• Beratungsgespräche
515
544
• Betroffene Kinder
2013
359
Fallzahlen
• Betreute Familien
25.203
Fallzahlen
Beratung in Fragen der Partnerschaft,
Trennung und Scheidung
Produktbezeichnung
25.202
ProduktNummer
+
+
-
+
+
+
-
+
+
+
-
+
+
+
-
43
292
1
2
1
10
22
65
56
4
1
0
29
7
6
19
absolut
+
+
-
+
+
+
-
+
+
-
+
+
+
+
-
Differenz
8,45
10,90
7,14
7,69
2,50
5,55
17,60
1,89
233,33
6,66
100,00
0,00
4,13
1,37
1,11
5,02
in %
Statistik
Jahresbericht 2013
141
142
Unterstützung selbstorganisierter Förderung
von Kindern (KoKi)
Erziehung in einer Tagesgruppe
Heimerziehung und betreutes Wohnen
Pflegekinderwesen einschließlich Sonderpflege
Inobhutnahme
Sozialpädagogische Familienhilfe
Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung
Erziehungsbeistandschaft
Individuelle Erziehungshilfen
25.401
25.402
25.403
25.404
25.405
25.406
25.407
25.408
Produktbezeichnung
25.303
ProduktNummer
Jahresbericht 2013
22
• Betreutes Wohnen
46
21
50
29
• Pflegekinder
• Neu ausgebildete
Pflegepersonen
• HzE
Fallzahlen
• Betreute Kinder
Fallzahlen
• Betreute Jugendliche
Fallzahlen
• Betreute Familien
Fallzahlen
• Unterbringung
3
45
3
92
2
54
4
115
47
31
30
• Sonderpflegestellen
38
104
123
• Pflegekinder
Fallzahlen
81
103
20
21
27
5
6
2012
• Pflegefamilien
Fallzahlen
31
21
5
127
2013
• Heimen
Unterbringung in
• Unterbringung HPT
Fallzahlen
• Elterngruppen
• Beratungsgespräche
Fallzahlen
Fallzahlen
+
-
-
-
-
+
+
-
+
+
+
+
-
+
1
9
1
23
9
8
4
1
19
18
2
10
6
0
121
absolut
+
-
-
-
-
+
+
-
+
+
+
+
-
+
in %
50,00
16,66
25,00
20,00
19,15
38,10
8,70
3,26
18,27
22,22
10,00
47,62
22,22
0,00
2016,66
Differenz
Statistik
Eingliederungshilfe für seelisch Behinderte
(stationär)
Mitwirkung in familien- und vormundschaftsgerichtlichen Verfahren
Mitwirkung im Verfahren vor dem Jugendgericht
Beistandschaften, Vormund- und Pflegschaften
25.411
25.501
25.502
25.601
Beurkundungen, Beglaubigungen,
Negativatteste
Eingliederungshilfe für seelisch Behinderte
(teilstationär)
25.410
25.602
Eingliederungshilfe für seelisch Behinderte
(ambulant)
Produktbezeichnung
25.409
ProduktNummer
Jahresbericht 2013
273
221
10
13
• Beglaubigungen
• Negativatteste/Sorgeerklärung
306
442
• Beurkundungen
Fallzahlen
• Beratungsgespräche
204
1.170
1.175
450
45
31
• Pflegschaften
• Beistandschaften
78
62
8.237
8
4
0
448
212
687
902
263
1
0
48
2012
• Vormundschaften
Fallzahlen
6.382
6
• Soziale Trainingskurse
• Arbeitsstunden
4
379
• Berichte
• Betreuungsweisungen
209
• Mädchen
4
724
• Jungen
• TOA
933
298
2
0
53
2013
• Anzeigen insgesamt
Fallzahlen
• Gerichtsverfahren
Fallzahlen
• Untergebrachte Kinder
Fallzahlen
• Untergebrachte Kinder
Fallzahlen
• Behandelte Kinder
Fallzahlen
Fallzahlen
+
+
+
+
+
-
-
-
-
+
-
-
+
+
+
+
+
52
2
136
246
5
13
16
1.855
2
0
4
69
3
37
31
35
1
0
5
absolut
+
+
+
+
+
-
-
-
-
+
-
-
+
+
+
+
+
Differenz
23,53
20,00
44,44
120,59
0,42
28,88
20,51
22,52
0,00
400,00
15,40
1,42
5,39
3,44
13,31
100,00
0,00
10,42
in %
Statistik
143
144
Beratung/Unterstützung, Unterhaltsberatung
Jugendhilfeplanung
Adoptionswesen
Unterhaltsvorschuss
Hortaufsicht
Förderung der freien Jugendhilfe
Kindeswohlgefährdung
25.701
25.702
25.703
25.704
25.705
25.706
Produktbezeichnung
25.603
ProduktNummer
Jahresbericht 2013
619
158
18
• Fälle/Überprüfung
14
• Arbeitskreise
a) Teilnehmer/innen
15
250
12
8
33,66 %
• Beratungsgespräche
Fallzahlen
• Kinder insgesamt
• Gruppen
• Einrichtungen
Fallzahlen
• Rückholquote
• Rückstandsfälle
• Lfd. Fälle
1.069
85
• Beratungsgespräche
Fallzahlen
14
4
58
• Adoptionsbewerber
• Adoptionen
Fallzahlen
a) Teilnehmer/innen
• Arbeitskreise
2
1.054
• Beratungsgespräche
Fallzahlen
1.056
2013
• Beistandschaften
Fallzahlen
Fallzahlen
30
180
12
12
278
13
8
32,67 %
1.092
658
82
21
14
30
1
1.017
1.032
2012
-
-
+
+
-
-
-
-
+
-
-
+
+
+
+
12
22
2
3
25
1
0
23
39
3
7
10
28
1
37
24
absolut
-
-
+
+
-
-
+
-
-
+
-
-
+
+
+
+
Differenz
40,00
12,22
16,66
66,66
8,99
7,69
0,00
0,99
2,25
5,93
3,66
33,33
71,43
93,33
100,00
3,64
2,33
in %
Statistik
laufende Hilfen zum Lebensunterhalt
einmalige Hilfen zum Lebensunterhalt
Hilfen zur Pflege
311110
311120
311200311245
• LAG ambulant
• LAG stationär
Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer
Schwierigkeiten
351100
351200
311510
Bildung und Teilhabe 2)
§ 28 SGB II
Frauenhaus
laufende Leistungen der Grundsicherung
einmalige Leistungen der Grundsicherung
312600
331100
311610
311620
Hilfe in anderen Lebenslagen
• SGB XII stationär
311460
311520 311560
• SGB XII ambulant
311420 u.
Hilfen zur Gesundheit
Bildung und Teilhabe 2)
SGB XII
Produktbezeichnung/
Personenkreis
311100 u.
311600
ProduktNummer
68
68
2
2
17
2
2
17
1.828
34
1.135
427
4.170
19
1.002
378
30
66
66
30
63
63
125
171
153
125
18
Personen
55
Fälle
2013 1)
Aus dem Fachbereich Soziale Leistungen
282
944
26
4.005
39
9
2
2
62
70
116
81
150
49
Fälle
319
1.071
38
4.005
39
9
2
2
62
70
116
81
173
49
Personen
2012 1)
138
4.080
166
272
40
7
0
6
383
186
644
113
3.830
170
259
28
7
0
0
254
205
671
19
511
505
25
3
2012
3
2013
Aufwendungen in
Tausend Euro
+
+
-
+
+
+
+
-
-
+
-
25
250
4
13
12
0
0
6
129
19
27
6
6
0
absolut in
T.E.
+
+
-
+
+
+
-
-
+
-
22,12
6,53
2,35
5,02
42,86
0,00
0,00
0,00
50,79 9)
9,27
4,02
31,58
1,17
0,00
in %
Differenz der
Aufwendungen
Statistik
Jahresbericht 2013
145
146
Jahresbericht 2013
0
50
79
13
Davon beanstandet
Bildung und Teilhabe für Schüler mit
Mittagsverpflegung in Kindertagesstätten
Bildung und Teilhabe
Schulsozialarbeit
351900
351900
0
79
0
2.070
Leistungsprüfung (Controlling) 3)
51
51
Unterhaltssicherung (USG)
351500
516
Bildung und Teilhabe 2)
§ 6 b Abs. 1 Nr. 2 BKGG Wohngeld
345200
32
0
1.180
73
Bildung und Teilhabe 2)
§ 6 b Abs. 1 Nr. 1 BKGG Kinderzuschlag
3451000
Förderung der freien Wohlfahrtspflege
(freiwillige Leistungen, hier Aufwendungen
ohne Frauenhaus)
331100
1
1
14
Leistungen der Kriegsopferfürsorge (KOF)
321100
348
422
Personen
348
422
Fälle
geförderte Träger
Hilfen für Asylbewerber
Ordnungswidrigkeiten nach dem
Pflegeversicherungsgesetz
Produktbezeichnung/
Personenkreis
313100 313900
311920
ProduktNummer
2013 1)
8
56
36
1.882
49
948
109
13
1
176
403
Fälle
0
56
0
0
49
948
109
0
1
176
403
Personen
2012 1)
194
12
0
0
0
95
5
157
9
0
0
0
79
8
111
0
0
120
565
0
2012
1.964
0
2013
Aufwendungen in
Tausend Euro
+
+
+
-
+
+
37
3
0
0
0
16
3
9
0
1.399
0
absolut in
T.E.
+
+
+
-
+
+
23,57
33,33
0,00
0,00
0,00
20,25
37,50
8,11
0,00
247,61
0,00
in %
Differenz der
Aufwendungen
Statistik
7)
Gesamt
Bildung und Teilhabe Mittagsverpflegung in
KiTa und Schulsozialarbeit
Bildung und Teilhabe 2)
SGB II; BKGG
Leistungsprüfung (Controlling)
3)
10.401
92
5.423
5.435 2)
79
2.376
0
422
422
2.070
51
51
Unterhaltssicherung
Ordnungswidrigkeiten nach PflegeVG
0
14
348
Förderung der freien Wohlfahrtspflege
(freiwillige Leistungen 4)
348
2
2
Hilfe zur Gesundheit LAG
Asylbewerber 5)
1
1
KOF
1.562
526
Personen
68
1.380
530
Fälle
68
Sozialhilfe überörtlicher Träger 8)
Grundsicherung örtlicher Träger
Sozialhilfe örtlicher Träger 6) 2)
Aufteilung:
Produktbezeichnung/
Personenkreis
9.485
64
5.062
1.882
403
49
13
176
2
1
67
1.226
540
Fälle
7.781
56
5.062
0
403
49
0
176
2
1
67
1.390
575
Personen
2012 1)
9.016
206
372
0
0
7.189
166
346
0
0
0
281
286
0
565
0
0
274
3.943
1.614
2012
1.964
6
0
388
4.218
1.576
2013
Aufwendungen in
Tausend Euro
+
+
+
+
+
+
+
+
-
1.827
40
26
0
0
0
5
1.399
6
0
114
275
38
absolut in
T.E.
+
+
+
+
+
+
+
+
-
25,41
24,10
7,51
0,00
0,00
0,00
1,78
247,61
0,00
0,00
41,61
6,97
2,35
in %
Differenz der
Aufwendungen
Erläuterungen:
1)
Jahresfallzahlen = Stichtagsfälle zum 31.12.2013 zuzüglich im Jahr 2013 eingestellte Fälle.
2)
Bildung und Teilhabe ab 2011 neu aufgenommen; Fälle = Anzahl gewährter Leistungen, Personen = Anzahl berechtigter Kinder (Differenzierung erst ab 2013)
3)
Incl. Prüfung von 248 Fällen Rückforderungen von Nebenkosten.
4)
Einschließlich Kosten Frauenhaus und Wohnraumprävention (neu ab 2013)
5)
Im Jahr 2013 Unterbringung von 152 externen Asylbewerbern zusätzlich
6)
Enthalten: Bildung und Teilhabe SGB XII, laufende und einmalige Hilfen zum Lebensunterhalt, Hilfe zur Pflege, Hilfe zur Gesundheit SGB XII ambulant, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer
Schwierigkeiten, Hilfe in anderen Lebenslagen, Frauenhaus
7)
Laufende und einmalige Hilfen.
8)
Fälle mit stationärer Krankenhilfe und Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten (nur überörtlich) zu Lasten des Bezirks Schwaben.
9)
Darunter dieses Jahr ein sehr kostenintensiver Krankenhausfall
ProduktNummer
2013 1)
Statistik
Jahresbericht 2013
147
148
Jahresbericht 2013
Ordnungswidrigkeiten nach dem PflegeVG
Grundsicherung 2)
311920
311600
2)
1)
3.193
27
197
2013
25
103
1.626
186 {
83
2012
+
+
+
1.567
2
11
absolut in
Tausend Euro
+
+
+
96,37
8,00
5,91
in %
Differenz der Erträge
Ab 2013 Zusammenfassung der Forderungen des örtl. Trägers; insb. Kostenersätze Hilfe zum Lebensunterhalt, Hilfe zur Pflege und Krankenhilfe, Altforderungen BSHG und Unterhalt BSHG sowie
SGB XII
Kostenersätze einschließlich Erstattung des Bundes, 2013 75 % der Nettoausgaben = rund 3,05 Mio Euro (Vorjahr nur 45 % Erstattung durch Bund)
Erläuterungen:
Sozialhilfe – Durchsetzung von Forderungen 1)
Produktbezeichnung/
Personenkreis
311100 u.
311200 u.
311400 u.
311910
ProduktNummer
Einnahmen in Tausend
Euro
Erträge des Fachbereichs Soziale Leistungen
Statistik
Statistik
Kaufmännisches Gebäude- und Grundstücksmanagement
Bearbeitungsfälle
2013
2012
Differenz
absolut
Bebautes Grundvermögen (in ha)
41,9963
41,9963
Kreisstraßengrundstücke (in ha)
161,5819
159,9747
Unbebautes Grundvermögen (in ha)
322,8143
322,4636
davon Naturschutzgrundstücke (in ha)
243,7781
243,7781
in %
0
0,00
+
1,6072 +
1,00
+
0,3507 +
0,11
0
0,00
Abschluss von
a) Grundstücksverträgen
39
10
+
29
+
390,00
b) Mietwertfestsetzungen für Werkdienstwohnungen
17
17
a) Mietverträgen (Wohnraum, Garagen,
Schulräume,
Asylbewerberunterkünfte)
93
82
b) Belegungsrechte für Wohnraum
23
23
0
0,00
c) Pachtverträgen
82
82
0
0,00
d) Gestattungsverträgen (Automaten,
Pausenverkauf)
37
37
0
0,00
1
0
+
1
+
100,00
296 *)
81
+
215
+
365,43
+
19
+
61,29
0
0,00
Gesamtzahl an
e) Sondernutzungsverträgen
f) Wartungsverträgen
+
11
+
13,41
g) Reinigungsverträgen
50 **)
31
Betrieb und Verwaltung von
Photovoltaikanlagen
18
18
9
23
-
14
-
60,87
Geführte Grundstücksverhandlungen
64
78
-
14
-
17,95
Stellungnahmen zu Bauleitplänen u.Ä.
57
57
Bewilligung von Anträgen über die Benutzung von Schulräumen, Aulen und
Sportanlagen
77
76
Bearbeitung von
Fortführungsnachweisen
0
0,00
0
+
1
0,00
+
1,32
*) Die Steigerung beruht auf die Zentralisierung der Wartungsverträge im FB 35
**) Die Steigerung beruht auf eine Neuausschreibung der Gebäudereinigung, bei der Unterhalts- und Glasreinigung jeweils
separat ausgeschrieben werden mussten
Jahresbericht 2013
149
Statistik
Kosten für den Unterhalt der Kreisbauten
2013
2012
in €
Amtsgebäude
Dienstgebäude Neu-Ulm
321.812
317.887
Dienstgebäude Illertissen
19.115
33.755
3.840
20.364
Kreisspitalstiftungskrankenhaus Weißenhorn
725.067
725.685
Donauklinik Neu-Ulm
792.185
787.253
Illertalklinik Illertissen
355.368
275.894
0
0
5.722
2.584
116.292
299.822
16.917
3.326
Realschule Neu-Ulm
114.803
122.137
Realschule Pfuhl
132.987
168.583
Realschule Vöhringen
165.409
26.608
13.772
15.768
Gymnasium Neu-Ulm
324.919
241.836
Gymnasium Pfuhl
247.437
227.166
44.276
98.810
110.925
69.993
Dienstgebäude St. Michaelsheim
Krankenhäuser
Hilfskrankenhaus Vöhringen
Sonderpädagogische Förderzentren
Illertissen
Neu-Ulm/Pfuhl
Illertissen-Weißenhorn
Realschulen
Realschule Weißenhorn
Gymnasien
Gymnasium Vöhringen-Illerzell
Gymnasium Weißenhorn
150
Jahresbericht 2013
Statistik
2013
2012
in €
Fachoberschule
Fachoberschule Neu-Ulm
99.122
42.968
0
0
Berufsschule Neu-Ulm
399.201
430.933
Berufsschule Illertissen
84.775
55.118
119.275
133.774
Turnhalle Realschule Weißenhorn
9.090
17.278
Turnhalle Gymnasium Illerzell
5.516
8.384
Turnhalle Berufsschule Neu-Ulm
4.261
7.968
Turnhalle Berufsschule Illertissen
10.885
2.680
113.687
158.127
Turnhalle Gymnasium Weißenhorn
11.145
21.671
Turnhalle Gymnasium Neu-Ulm
68.736
76.527
Turnhalle Fachoberschule Neu-Ulm
44.065
11.329
1.577
853
57.499
8.363
4.802
5.543
0
19.278
Wohnhaus Pfaffenhofen
3.120
4.366
Wohnhäuser Altenstadt
20.689
173.935
Berufsoberschule Neu-Ulm
Berufsschulen
Turnhallen
Turnhalle Realschule Neu-Ulm
Turnhallen Schulzentrum Pfuhl
Turnhalle beim Förderzentrum Illertissen/Weißenhorn
Kreiswohnhäuser
12-Familien-Haus Weißenhorn
Hausmeisterwohnhaus Turnhalle Pfuhl
Wohnhaus Franz-Mang-Straße 29, Illertissen
Jahresbericht 2013
151
Statistik
2013
2012
in €
Wohnhaus Kellmünz (siehe Archäologischer Park)
Wohnhaus Unterelchingen
21.039
12.744
Schullandheim Dornweiler
13.181
17.220
259
14.274
525
846
Bienenmuseum
1.261
1.261
Klostermuseum Roggenburg
4.149
4.149
Landkreis Galerie Oberfahlheim
1.883
1.956
Jobcenter (früher ARGE)
0
6.623
Hackschnitzelanlage Pfuhl
0
0
25.706
1.195
7.002
27.611
Kreisbauhöfe
Bauhof Unterroth
Angemietete Räumlichkeiten
Psychologische Beratungsstelle
Archäologischer Park (einschließlich Wohnhaus)
Kriegsgräberstätte Reutti
Gesamtkosten des Gebäudeunterhaltes
Differenz
Zusammenfassung
2013
2012
€
Gesamtsumme des
Gebäudeunterhaltes nach
anliegenden Listen
152
Jahresbericht 2013
4.643.296
4.704.445
- 61.149
in %
- 1,30
Statistik
Bauleitplanung und Bautätigkeit
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
Flächennutzungspläne Änderungen
in %
46
22
+
24
+
109,09
170
108
+
62
+
57,41
Veränderungssperren
8
4
+
4
+
100,00
Anfragen Planreife
6
4
+
2
+
50,00
Stellungnahme zu Raumordnungsverfahren
5
2
+
3
+
150,00
10
4
+
6
+
150,00
Ortskernsanierung
1
0
+
1
+
Ortsabrundungssatzungen
6
5
+
1
+
Gestaltungssatzung
0
0
140
105
+
35
+
33,33
Erstellen von Gutachten in Einzelfällen
auf Antrag
15
20
-
5
-
25,00
Fachliche Stellungnahme für Sozialhilfeträger
13
18
-
5
-
28,00
Kostenpflichtige Bodenrichtwertauskünfte
30
40
-
10
-
25,00
Kostenfreie Bodenrichtwertauskünfte
15
10
+
5
+
50,00
Kostenpflichtige Auskünfte aus der
Kaufpreissammlung
17
15
+
2
+
13,00
Kostenfreie Auskünfte aus der
Kaufpreissammlung
12
10
+
2
+
20,00
2.250
2.410
Bebauungspläne
und sonstigen Verfahren
Sonstige Beratung von Gemeinden und
Bürgern
0
20,00
0,00
Gutachterausschuss
Eingegangene Kaufverträge
0
Jahresbericht 2013
0,00
153
Statistik
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Vergabestelle
Versand von Ausschreibungsunterlagen
nach VOB
402
546
-
144
-
26,37
Versand von Ausschreibungsunterlagen
nach VOL
54
34
+
20
+
58,82
Anfragen der Bieter und
Architekten/Fachingenieure
50
52
-
2
-
3,85
Submissionen nach VOB
37
69
-
32
-
46,38
Submissionen nach VOL
4
5
-
1
-
20,00
Sichtungen der Angebotsunterlagen mit
Erstellung von Sichtungsprotokollen
247
304
-
72
-
23,68
Mitteilungen der Submissionsergebnisse
232
283
-
51
-
18,02
Mitteilungen der geprüften Ergebnisse
232
283
-
51
-
18,02
Eingegangene Bauanträge insgesamt
772
818
-
46
-
5,62
davon Genehmigungsfreistellungen
112
131
-
19
-
14,50
erteilte Genehmigungen gesamt
488
590
-
102
-
17,29
davon vereinfachtes Verfahren
485
488
-
3
-
0,61
103
102
+
1
+
0,98
Bauordnung
normales Genehmigungsverfahren
Baukostensumme in €
Genehmigungsfreistellungsverfahren
25.200.185
29.937.761
-
4.737.576
-
15,82
genehmigte Baukosten in €
vereinfachtes Genehmigungsverfahren
87.202.647
77.628.831 +
9.573.816
+
12,33
genehmigte Baukosten in €
normales Genehmigungsverfahren
45.479.846
38.884.567 +
6.595.279
+
16,96
132.682.493
116.513.398 +
16.169.095
+
13,88
genehmigte Baukosten in €
gesamt
154
Jahresbericht 2013
Statistik
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Soziale Wohnraumförderung
a) Beihilfen zur Behebung außerordentlicher Wohnungsnotstände
Bewilligungen
(insgesamt - EUR)
12
103.800
10
+
2
+
20,00
94.600
+
9.200
+
9,73
1
+
1
+
100,00
5.000
+
5.000
+
100,00
b) Zusatzförderung bei Geburt eines
weiteren Kindes im Dritten Förderungsweg (Umwandlung in Zuschuss
von 2.556,46 EUR bzw.
5.112,92 EUR ab Bewilligungen vom
26.04.01); ab 01.01.02 5.000,00 EUR
Bewilligung
(insgesamt – EUR)
2
10.000
c) Bayerisches Wohnungsbauprogramm
(Staatliches Baudarlehen)
-
endgültige Anträge
8
9
-
1
-
11,11
-
Bewilligungen
8
9
-
1
-
11,11
-
Bewilligungssumme (in EUR)
190.000
190.000
0
0,00
d) Bayer. Zinsverbilligungsprogramm der
Bayer. Landesbodenkreditanstalt
-
Bewilligungen
(insgesamt – in EUR)
30
2.408.600
20
1.648.900
+
10
+
50,00
+
759.700
+
46,07
e) Vollzug des Wohnungsbindungsgesetzes 1965
39
66
-
27
-
40,91
f) Vollzug des Wohnungseigentumsgesetzes
41
40
+
1
+
2,50
Vollzug des Denkmalschutzgesetzes
Erlaubnis-/Ablehnungsbescheide
28
17
+
11
+
64,00
Jahresbericht 2013
155
Statistik
Planungswesen, Straßen- und Wegerecht
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
Anträge auf Änderung der Straßenklasse
2
5
70
70
Anzeigen über den Erlass und die
Änderung von Satzungen und Verordnungen
3
2
+
1
+
50,00
Bestätigungen nach Art. 12 Abs. 1
BayStrWG
4
5
-
1
-
20,00
Bußgeldverfahren einschl. Anhörungen
und Einspruchsverfahren
60
55
+
5
+
9,10
Verwertungsverfahren gemäß Art. 18 a
BayStrWG
0
1
-
1
-
100,00
Überprüfung von Bestandsverzeichnissen
0
0
0
0,00
Stellungnahmen in Raumordnungsverfahren
0
0
0
0,00
Stellungnahmen in Planfeststellungsverfahren
1
4
-
3
2
4
-
2
-
1
0
+
1
+
Maßnahmen als Straßenaufsichtsbehörde und Widerspruchsbehörde
-
3
in %
-
0
60,00
0,00
-
75,00
Raumordnung und Landesplanung
Stellungnahmen zu Vorhaben der
Landes- und Regionalplanung
Flurbereinigungsverfahren
Stellungnahmen des Landratsamtes zu
Flurbereinigungsverfahren
156
Jahresbericht 2013
50,00
Statistik
Immissionsschutz und Abfallrecht
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Immissionsschutz
Anlagengenehmigung einschließlich
Schlussabnahmen und Verlängerungen
einschließlich Bekanntgaben, Rechtsbehelfsverfahren und Vertretung vor
Gericht, verfahrensanhängige Petitionen
12
13
7
7
30
44
-
14
-
31,82
111
130
-
19
-
14,62
8
15
-
7
-
46,67
Beratung, Auskünfte und sonstige
Stellungnahmen
520
575
-
55
-
9,65
Stellungnahmen der Fachkräfte für
Umweltschutz an Dritte (außerhalb des
Fachbereichs)
377
383
-
6
-
1,57
60
71
-
11
-
15,49
Planfeststellungen und
Plangenehmigungen für Deponien
0
0
0
0,00
Deponie-Überwachung
1
1
0
0,00
446
392
+
54
+
13,78
3
144 *)
-
141
-
97,92
Maßnahmen bei unzulässigen
Abfallentsorgungen
36
63
-
27
-
42,86
Ordnungswidrigkeiten und Strafverfahren
16
21
-
5
-
23,81
224
194
+
30
+
15,46
Anordnungen, Zulassung von Ausnahmen
Prüfung von Anzeigen
Überwachung von Anlagen
Ordnungswidrigkeiten und Strafverfahren
Prüfung von Beschwerden
-
1
-
0
7,69
0,00
Abfallrecht
Überwachung der Abfallverwertung und
Abfallbeseitigung
Sonstige behördliche Entscheidungen
nach Abfallrecht
Beratung, Auskünfte und sonstige
Stellungnahmen
*)
Der Rückgang beruht auf der (einmaligen) Anzeigepflicht für gewerbliche und gemeinnützige Abfallsammlungen (z. B. Papier,
Altkleider) nach dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz, die 2012 erfüllt worden war
Jahresbericht 2013
157
Statistik
Wasserrecht, Abwasserabgabe, Bodenschutz
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Wasserrecht
Erlaubnisse für Gewässerbenutzungen
(Abwasserbeseitigung, Wasserentnahme
usw.)
128
152
-
24
-
15,79
Genehmigung von
-
Anlagen in und an Gewässern
7
7
-
Einleitungen wassergefährdender
Stoffe in Kanalisationen
4
1
-
Tankanlagen (Eignungsfeststellung)
0
0
-
Sonstige Tatbestände (z.B. Schifffahrt, Ausnahmegenehmigungen)
20
12
+
8
+
66,66
2
3
-
1
-
33,33
32
28
+
4
+
14,29
3
2
+
1
+
50,00
2.289
2.305
-
16
-
0,69
16
19
-
3
-
15,79
Anordnungen
1
1
0
0,00
Bußgeldverfahren
1
1
0
0,00
Planfeststellungen/-genehmigungen für
Gewässerausbauten und -umgestaltungen
Bohranzeigen (ohne Erlaubnispflicht)
Festsetzung und Änderung von Wasserschutzgebieten; Regelungen zum
Gemeingebrauch an Gewässern
Überwachungspflichtige Anlagen zur
Lagerung wassergefährdender Stoffe
Anlagensanierungen
0
+
3
0,00
+
0
300,00
0,00
Stellungnahmen zu
-
Bauleitplänen u.ä.
80
66
+
14
+
21,21
-
Sonstigen Vorhaben
10
8
+
2
+
25,00
Betriebsprüfungen/Überwachung von
Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe
129
156
-
27
-
17,31
fachliche Stellungnahmen zu Baumaßnahmen und sonstigen Vorhaben
142
154
-
12
-
7,79
Sachverständigengutachten zu Gewässerbenutzungen (z.B. Abwasserbeseitigung, Bauwasserhaltung usw.)
43
46
-
3
-
6,52
80
81
-
1
-
1,23
Fachkundige Stelle
Abwasserabgabe
Abgabebescheide
158
Jahresbericht 2013
Statistik
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Bodenschutz
Erfasste Altlasten und Verdachtsflächen
325
331
-
6
-
1,81
Akute Schadensfälle mit
wassergefährdenden Stoffen
20
22
-
2
-
9,09
Durchgeführte Erkundungen und
Überwachungsmaßnahmen
38
43
-
5
-
11,63
Laufende Sanierungsmaßnahmen
16
11
+
5
+
45,45
8
4
+
4
+
100,00
Im Berichtsjahr abgeschlossene
Sanierungen
Jahresbericht 2013
159
Statistik
Naturschutz und Landschaftsplanung
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
Schutzgebiete (Verordnungen, Anträge
über Ausnahmegenehmigungen, Verstöße, soweit nicht bei Ordnungswidrigkeiten erfasst)
in %
40
40
0
0,00
Kontrollen und Ermittlungen (z. B. in
Schutzgebieten und Biotopen, Bescheidauflagen, etc.)
720
700
+
20
+
2,86
Naturschutzfachliche Stellungnahmen
320
310
+
10
-
3,22
Rechtsauskünfte an Bürger
680
700
-
20
-
2,86
20
20
0
0,00
0
0,00
Kontrollen, Stellungnahmen und
Beratungen
Wasserrechtliche, baurechtliche bzw.
abgrabungsrechtliche Abbaumaßnahmen
(Vollzug von Bescheiden, Verfahren)
a)
die überwiegend der Sanierung und
Renaturierung bestehender Abbauflächen dienen
b)
zur Erweiterung bestehender
Abbauflächen
0
0
c)
Änderungsverfahren
5
10
-
5
50,00
d)
Sonstige Verfahren (z.B. Kontrollen,
Beanstandungen, Abnahmen,
ablehnende Bescheide)
75
70
+
5
7,14
- Meldungen nach § 7 BartSchV
(Haltung bes. geschützter Wirbeltiere)
149
190
-
41
-
21,58
- Überprüfungen und Bescheinigungen
756*
951**
-
195
-
20,50
25
18
+
7
+
38,9
133
151
-
18
-
11,92
16
16
0
0
Vereinbarungen nach dem Bayer. Vertragsnaturschutzprogramm/Erschwernisausgleich (Vertragsabschlüsse, Bescheide und Kontrollen)
320
280
+
40
+
14,29
Landwirtschaftlicher
Grundstücksverkehr
332
348
-
16
-
4,60
17
33
-
16
-
Artenschutz
Ordnungswidrigkeiten (Bußgeldverfahren, Verwarnungen)
Negativbescheinigungen zur Ausübung
des Vorkaufsrechts
Landschaftspflegemaßnahmen
(Zuschussanträge)
Landwirtschaftliche Pachtverträge
160
Jahresbericht 2013
0
48,5
Statistik
Arbeitsbereich
Arbeitsbereich
Beglaubigung von
Fischereierlaubnisscheinen
Beglaubigung von
Fischereierlaubnisscheinen
Bescheide
Fischerei
Bescheide Fischerei
Sitzungen des Naturschutzbeirates/
Naturschutzwacht
Sitzungen des Naturschutzbeirates/
Naturschutzwacht
Naturschutzwacht
Naturschutzwacht
a) Mitglieder
a) Mitglieder
b) Einsatzstunden
b) Einsatzstunden
c) Meldungen
c) Meldungen
Kreisfachberatung
Kreisfachberatung
Führungen Kreismustergarten
Führungen Kreismustergarten
Beratungen
Beratungen
Gartenbegehungen
Gartenbegehungen
Fachvorträge
Fachvorträge
Wettbewerbe
Wettbewerbe
Kurse
Kurse
Landschaftsplanung
Landschaftsplanung
Einnahmen und Kostenersparnis (in €)
Einnahmen und Kostenersparnis (in €)
Einnahmen
Einnahmen
Verein für Naherholung, Krankenhäuser
und
Gemeindeplanungen
Verein
für Naherholung, Krankenhäuser
und
Gemeindeplanungen
Kostenersparnis durch Eigenplanung
Kostenersparnis durch Eigenplanung
Abrechnung erfolgt nach
Baufertigstellung
Abrechnung erfolgt nach
Baufertigstellung
Durch
Planung der Außenanlagen bei
Kreisbauten
Durch Planung der Außenanlagen bei
Kreisbauten
Gesamtumsatzvolumen
Gesamtumsatzvolumen
Landkreis
Landkreis
*)
*)
**)
**)
2013
2013
2012
2012
Differenz
Differenz
absolut
in %
absolut
in %
13.692
13.692
49
49
13423
13423
21
21
+
+
+
+
269
269
28
28
+
+
+
+
2,00
2,00
133,33
133,33
3
3
2
2
+
+
1
1
+
+
50,00
50,00
+
+
-
0
0
35,5
35,5
6
6
+
+
-
0,00
0,00
1,21
1,21
1,60
1,60
8
8
2.977,5
2.977,5
371
371
8
8
2.942
2.942
377
377
150
150
1.400
1.400
50
50
30
30
4
4
55
55
150
150
1300
1300
45
45
30
30
7
7
50
50
21.000
21.000
0
0
100
100
5
5
0
0
3
3
5
5
+
+
+
+
+
+
+
+
0,00
0,00
7,69
7,69
11,11
11,11
0,00
0,00
42,85
42,85
10,00
10,00
0
0
+ 21.000
+ 21.000
+
+
100,00
100,00
20.000
20.000
10.000
10.000
+ 10.000
+ 10.000
+
+
100,00
100,00
250.000
250.000
90.000
90.000
+ 160.000
+ 160.000
+
+
178,78
178,78
+
+
+
+
+
+
incl. 3 Sammelbescheinigungen für insgesamt 51 Breitrandschildkröten. Die verminderte Ausstellung von EU-Bescheinigungen
beruht
der Tatsache, dass einfür
Großzüchter
und Reptilienzoo)
in 2013 keine
Bescheinigungen
beantragt hat.
incl. 3 auf
Sammelbescheinigungen
insgesamt (Schildkröten51 Breitrandschildkröten.
Die verminderte
Ausstellung
von EU-Bescheinigungen
beruht auf der Tatsache, dass ein Großzüchter (Schildkröten- und Reptilienzoo) in 2013 keine Bescheinigungen beantragt hat.
incl. 9 Sammelbescheinigungen für insgesamt 178 Breitrandschildkröten und 116 Griechische Landschildkröten (294).
incl. 9 Sammelbescheinigungen für insgesamt 178 Breitrandschildkröten und 116 Griechische Landschildkröten (294).
Jahresbericht 2013
161
Statistik
Verkehrsangelegenheiten
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Straßenverkehrs-Ordnung
Ausnahmen
98
65
+
33
+
50,77
Außendienste/Besprechungen
41
43
-
2
-
4,65
232
225
+
7
+
3,11
1.238
1.006
+
232
+
23,06
Stellungnahmen zu Planungen
57
51
+
6
+
11,76
Überprüfung besonderer
Verkehrssituationen (einschließlich
Verkehrsschauen, Unfallkommission)
12
13
-
1
-
7,69
Verkehrsrechtliche Verfahren
60
67
-
7
-
10,45
Veranstaltungen
60
77
-
17
-
22,08
Werbeanlagen
12
5
+
7
+
140,00
8
7
+
1
+
14,29
25
19
+
6
+
31,58
Ausfertigungen, beglaubigte Abschriften
488
324
+
164
+
50,62
Unternehmerinformation bei Gewerbeanmeldungen
52
58
-
6
-
10,34
Genehmigungen für Taxen und Mietwagen (einschließlich Übertragungen)
13
31
-
18
-
58,06
Berichtigungen von Genehmigungsurkunden
22
17
+
5
+
29,41
6
5
+
1
+
20,00
Baustellensicherung
Großraum- und Schwertransporte
Güterkraftverkehr
EU-Fahrerbescheinigungen
Erlaubnisse, Gemeinschaftslizenzen
Personenbeförderungen mit Pkw
Ordnungswidrigkeiten
162
Jahresbericht 2013
Statistik
Führerscheinstelle
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Ersterteilungen, Erweiterungen
1.732
1.631
+
101
+
6,19
Erteilungen im Modellversuch
„Begleitetes Fahren ab 17“
1.110
1.148
-
38
-
3,31
Ersatzführerscheine einschl.
Kartenführerscheine für „Begleitetes
Fahren ab 17“
1.963
2.045
-
82
-
4,01
13
12
+
1
+
8,33
248
273
-
25
-
9,16
1.248
1.728
-
480
-
27,78
Umschreibung von ausländischen und
Sonderführerscheinen
189
86
+
103
+
113,77
Verlängerung von Fahrerlaubnissen
761
668
+
93
+
13,92
Vorläufige Fahrausweise
251
127
+
124
+
97,64
18
22
-
4
-
18,18
995
875
+
120
+
13,71
70
79
-
9
-
11,39
423
412
+
11
+
2,67
Versagungen
Wiedererteilung nach Entzug
Umtausch in Führerscheine im
Scheckkartenformat
Ausnahmegenehmigungen
Internationale Führerscheine
Führerschein zur Fahrgastbeförderung
Maßnahmen gegen Verkehrssünder:
-
Verwarnungen
-
Anordnung Aufbauseminar
60
52
+
8
+
15,38
-
Entzüge/Rückgaben
28
21
+
7
+
33,33
153
201
-
48
-
23,88
Maßnahmen gegen Fahranfänger:
-
Anordnung Aufbauseminar
-
Verwarnungen
48
53
-
5
-
9,43
-
MPU-Aufforderungen
16
17
-
1
-
5,88
-
Entzüge/Rückgaben
21
39
-
18
-
46,15
Drogen-/Alkoholauffälligkeit
72
71
+
1
+
1,41
-
87
88
-
1
-
1,14
Krankheiten/Mängel
33
19
+
14
+
73,68
-
25
9
+
16
+
177,78
Eignungsüberprüfung bei
Fahrerlaubnisinhabern:
-
Entzüge/Rückgaben
Entzüge/Rückgaben
Zulassung und Überwachung von
-
Fahrlehrern
41
66
-
25
-
37,88
-
Fahrschulen
13
11
+
2
+
18,18
Jahresbericht 2013
163
Statistik
Fahrzeugbestand
Fahrzeugarten
2013
2012
Differenz
absolut
Personenkraftwagen
in %
102.876
100.940
+
1.936
+
1,91
Krafträder
10.935
10.538
+
397
+
3,76
Nutzfahrzeuge
25.156
24.812
+
344
+
1,38
138.967
136.290
+
2.677
+
1,96
2013
2008
Summe
Entwicklung in den vergangenen 5 Jahren:
Fahrzeugarten
Differenz
absolut
Personenkraftwagen
in %
102.876
95.637
+
7.239
+
7,56
Krafträder
10.935
9.296
+
1.639
+
17,63
Nutzfahrzeuge
25.156
21.915
+
3.241
+
14,78
138.967
126.848
+
12.119
+
9,55
2013
2003
Summe
Entwicklung in den vergangenen 10 Jahren:
Fahrzeugarten
Differenz
absolut
Personenkraftwagen
in %
102.876
98.658
+
4.218
+
4,27
Krafträder
10.935
12.098
-
1.163
-
9,61
Nutzfahrzeuge
25.156
21.669
+
3.487
+
16,09
138.967
132.425
+
6.542
+
4,94
Summe
164
Jahresbericht 2013
Statistik
Kfz-Zulassungsstelle
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
Neuzulassungen
8.872
8.528
+
344
+
4,03
Umschreibungen von außerhalb des
Landkreises
18.214
17.351
+
863
+
4,97
Umschreibungen von innerhalb des
Landkreises*)
7.089
6.277
+
812
+
12,93
29.246
27.978
+
1.268
+
4,53
Wiederzulassungen
2.174
2.117
+
57
+
2,69
Abmeldungen/Umschreibungen in
andere Stadt-/Landkreise
4.423
4.352
+
71
+
1,63
Technische Änderungen, Berichtigungen
usw.
6.501
7.208
-
707
-
9,80
Zuteilung von Kurzzeitkennzeichen
7.003
6.552
+
451
+
6,88
926
938
-
12
-
1,27
4.165
3.686
+
479
+
12,99
810
743
+
67
+
9,01
7.824
8.185
-
361
-
4,41
21.842
21.606
+
236
+
1,09
11
10
+
1
+
10,00
Stilllegungen/Außerbetriebsetzungen
Fahrzeugmängel (TÜV-Ablauf)
Verkaufs-/Adressenanzeigen
Maßnahmen nach KraftStG
Maßnahmen beim Fehlen des Versicherungsschutzes
Versicherungswechsel
Fahrtenbuchauflagen
*)
in %
Aufgrund der Einführung des ILL-Kennzeichens kam es ab Juli 2012 zu 456 Umkennzeichnungen
Jahresbericht 2013
165
Statistik
Allgemeines Sicherheitsrecht
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
in %
Personenstandswesen und Namensrecht:
1. Personenstandswesen
a) Personenstandsfälle
b) Randvermerksmitteilungen für
Zweitbücher 2)
c) Standesamtsprüfungen
d) Legalisation von Urkunden
372
1.726
355
5.048
+
-
17
3.322
+
-
4,79
65,81
0
277
0
269
+
8
+
2,79
23
27
-
4
-
14,81
562
648
-
86
-
13,27
36
52
-
16
-
30,77
19
8
+
11
+
137,50
93
118
-
25
-
21,90
82
70
+
12
+
17,14
86
90
-
4
-
4,45
Abschussplan 1)
100
1
+
99
+
100,00
Jagdscheine
254
274
-
20
-
7,30
100
107
-
7
-
6,54
15
220
6
215
+
+
9
5
+
+
150,00
2,33
48
37
+
11
+
29,73
180
170
+
10
+
5,88
2. Namensrecht
Änderungen von Vornamen und
Familiennamen
Waffen- und Sprengstoffrecht
Antrag auf
a) Ausstellung und Ergänzung von
waffenrechtlichen Urkunden
b) Waffenbesitzverbote, Versagungen,
Rücknahme und Widerruf waffenrechtlicher Urkunden
c) Genehmigung und Überprüfung von
Schießstätten
d) Erlaubnis zum Umgang und Verkehr
mit explosionsgefährlichen Stoffen
Jagdrecht
Bescheide und Bestätigungen in
Jagdangelegenheiten
Beratungen
Sonstiges Sicherheits- und Ordnungsrecht
a) Vorgänge nach dem Schornsteinfegergesetz
b) Versammlungen
c) Bußgeldverfahren und Zwangsgelder
Unterbringungsgesetz
Neue Fälle
Beratungen und Begutachtungen zum
Unterbringungsrecht
1)
Bestätigung bzw. Festsetzung von Abschussplänen erfolgen in 3-jährigem Turnus. 2012 erfolgte außerplanmäßig
²) Gesetzesänderung zum 01.06.2013
166
Jahresbericht 2013
Statistik
Brand- und Katastrophenschutz
Feuerlöschwesen
Arbeitsbereich
2013
2012
Differenz
absolut
Abgeschlossene Zuschussanträge
Laufende Zuschussanträge
in %
11
7
+
4
+
57,14
8
15
-
7
-
46,66
68
68
0
0,00
5
5
0
0,00
2.906
2.787
+
119
+
4,27
76
111
-
35
-
31,53
137
0
+
137
+
100,00
2013
2012
Zahl der Feuerwehren
a) Freiwillige Feuerwehren
b) Werkfeuerwehren
Zahl der Feuerwehrleute
Verliehene Feuerwehr-Ehrenzeichen
Lehrgänge staatliche Feuerwehrschule 1)
Katastrophenschutz
Arbeitsbereich
Differenz
absolut
Übungen und sonstige Veranstaltungen
des Landratsamtes
Teilnahme und Mitwirkung an Übungen
und Veranstaltungen von Einheiten und
anderen Behörden
1)
25
25
35
32
in %
0
+
3
0,00
+
9,38
Erstmalig 2013 aufgenommen
Jahresbericht 2013
167
Statistik
Öffentlicher Gesundheitsdienst
Arbeitsbereich
Schuleingangsuntersuchungen in den
Kindergärten pro Schuljahr
Anzahl der Fälle
Differenz
2013
2012
absolut
in %
1.768
1.605
+
163
+
10,15
Kontaktaufnahmen bei
-
Neugeborenen-Stoffwechselscreenings
624
664
-
40
-
6,03
-
Neugeborenen-Hörscreenings
804
734
+
70
+
9,53
Überprüfungen im Bereich Hygiene,
Pflege und soziale Betreuung in
Einrichtungen der Pflege und für
Menschen mit Behinderungen
18
18
Anlassbezogene Heimbegehungen
2
5
-
3
-
60,00
Läusemeldungen nach dem
Infektionsschutzgesetz
282
290
-
8
-
2,76
Beratungen bei Läusefällen
50
45
+
5
+
11,11
620
600
+
20
+
3,33
4
4
Ermittlungen im Zusammenhang mit
Tuberkulosemeldungen
122
68
+
54
+
79,41
Beratungen, Besichtigungen und
Stellungnahmen im Bereich der Orts- und
Umwelthygiene
220
250
-
30
-
12,00
Beratungen, Besichtigungen, Probenahmen und Stellungnahmen im Bereich
Trinkwasserverordnung sowie im Bereich
von Bädern und Badegewässern
570
550
+
20
+
3,63
Belehrungen für den Lebensmittelbereich
nach dem Infektionsschutzgesetz
1.033
1.174
-
141
-
12,02
Ärztliche Untersuchungen
354
357
-
3
-
0,85
Anonyme HIV-Tests
117
118
-
1
-
0,85
263
321
-
58
-
18,07
61
52
+
9
+
17,30
24
30
-
6
-
20,00
36
122
-
86
-
70,50
Ermittlungen bei meldepflichtigen
übertragbaren Krankheiten (ohne Tbc)
Tuberkulose-Neuerkrankungen
Anzahl aller beratenen Personen in der
Schwangerenberatung, davon
1) Konfliktberatungen nach § 219
Strafgesetzbuch
2) Vermittlung von finanziellen Hilfen
(Mutter-Kind-Stiftung)
Präventionsveranstaltungen in den
Bereichen Sucht, Sexualpädagogik und
allgemeine Gesundheitsförderung
168
Jahresbericht 2013
0
0,00
0
0,00
Statistik
Veterinärdienst
Arbeitsbereich
Anzahl der Fälle
Differenz
2013
2012
1.011
1.592
-
581
-
36,49
133
384
-
251
-
65,36
23
9
+
14
+
155,56
343
387
-
44
-
11,37
Futtermittelproben
49
60
-
11
-
18,33
Beanstandungen
3
3
Transportabfertigungen Lebensmittel
tierischer Herkunft für EU-Mitgliedsstaaten und Drittländer und Ausstellungen von Genusstauglichkeitsbescheinigungen
Untersuchung von Schlacht- und Nutztieren für EU-Mitgliedsstaaten und
Drittländer und Ausstellung von Gesundheits- und Tiertransportbescheinigungen
Untersuchung von Tieren im Reiseverkehr
Tollwutbekämpfung (Unkostenbeiträge
für den Abschuss von Fuchs, Dachs und
Marder)
absolut
in %
0
Jahresbericht 2013
0,00
169
Statistik
Gewerbe, Gesundheits- und Veterinärrecht
Arbeitsbereich
Anzahl der Fälle
2013
Differenz
2012
absolut
in %
Gewerbe- und Gesundheitsrecht
Gewerbeanmeldungen
2.339
2.258
+
81
+
3,59
Gewerbeabmeldungen
1.631
1.554
+
77
+
4,96
27
33
-
6
-
18,18
100
145
-
45
-
31,03
Erlaubnis nach § 34 c GewO
30
50
-
20
-
40,00
Gesundheitsangelegenheiten
56
58
-
2
-
3,45
Bußgeldverfahren
80
91
-
11
-
12,09
Sonstige Bescheide
72
104
-
32
-
30,77
Reisegewerbekarte
Erlaubnis nach dem GastG
Lebensmittel- und Veterinärrecht
Lebensmittel- und veterinärrechtliche
Angelegenheiten
244
260
-
16
-
6,15
2.604
1.768
+
836
+
47,29
474
472
+
2
+
0,42
Anzeigen-Lebensmittelrecht
23
33
-
10
-
30,30
lebensmittelrechtliche Stellungnahmen
zu Bauvorhaben
45
49
-
4
-
8,16
Bußgeldverfahren
35
39
-
4
-
10,26
Lebensmittelkontrollen
eingesandte Lebensmittelproben
170
Jahresbericht 2013
Jahresbericht 2013
171