Ziel der Bilanzierung latenter Steuern
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Ziel der Bilanzierung latenter Steuern
Anwendung der IFRS auf ausgewählte Fallbeispiele Latente Steuern WS 2013/2014 WP/StB Prof. Dr. Bernd Stibi 1 Agenda Bedeutung des Themas Ziel der Bilanzierung latenter Steuern Regelungen der IFRS Fallstudien zur Bilanzierung Latenter Steuern Beispiele aus Geschäftsberichten ED/2009/2 Income Tax EFRAG DP „Improving the Financial Reporting of Income Tax © Stibi 2 Bedeutung des Themas Latente Steuern sind durch den DRS 18 und die Neufassung durch das BilMoG nun auch in HGBAbschlüssen präsent. In IFRS-Abschlüssen steigen die Latenten Steuern um ein Vielfaches Ursachen für diesen Befund: Keine Maßgeblichkeit oder umgekehrte Maßgeblichkeit Keine Wahlrechte Weitergehender konzeptioneller Ansatz Berücksichtigung von Verlustvorträgen © Stibi 3 Ziel der Bilanzierung latenter Steuern Ausweis des Steueraufwandes im Konzernabschluss Laufende Steuerzahlungen (Current Taxes) Latente Steuern (Deferred Taxes) Berechnung der Steuerlast erfolgt über Einzelabschlüsse und/oder eigenständige steuerliche Bilanzierungsregelungen Diverse Unterschiede bei Ansatz und Bewertung zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Regelungen Ergebnis vor Steuern im KA entspricht nicht dem steuerlichen Ergebnis © Stibi 4 Ziel der Bilanzierung latenter Steuern Mit der Bilanzierung latenter Steuern sollen die künftigen Steuerentlastungen und Steuerbelastungen aufgrund in der laufenden Periode erfasster Sachverhalte dargestellt werden Ausweis eines (möglichst) periodengerechten Ergebnisses Handelsrechtliches Ergebnis ist „Grundlage“ der Berechnung des Steueraufwandes © Stibi 5 IFRS-Regelungen IAS 12 „Income Taxes“: Umfassende Regelungen zur Bilanzierung latenter Steuern in IFRS-Abschlüssen SIC-21 „Income Taxes – Recovery of Revalued NonDepreciable Assets“ SIC-25 „Income Taxes – Changes in the Tax Status of an Enterprise or its Shareholders“ „Folgeänderung“ von IAS 12 im Rahmen der Überarbeitung von IFRS 3 (BC II). Weitere Änderungen möglich (zurzeit ist der IAS 12 aber nicht auf der aktuellen Projektagenda) © Stibi 6 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Deferral Method: Zielsetzung ist in erster Linie der periodengerechte Erfolgsausweis. Fokus: GuV-Unterschiede. Zur Berechnung der latenten Steuern wird daher immer der aktuelle Steuersatz verwendet. (Teilweise) Konzeption des HGB vor Reform durch das BilMoG. © Stibi 7 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Liability Method: Zielsetzung ist der zutreffende Ansatz der assets und liabilities (Vermögensausweis). Fokus: Bilanzunterschiede. Zur Berechnung der latenten Steuern wird daher der künftig geltende Steuersatz verwendet. Konzeption in IAS 12, FAS 109 (DRS 18; HGB nach BilMoG). © Stibi 8 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Timing Differences: Unterschiede zwischen dem handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Ergebnis, die sich in späteren Perioden umkehren (GuV-orientiert) Konzeption des HGB vor Reform durch das BilMoG Temporary Differences: Unterschiede zwischen dem handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Ansatz von assets und liabilities, die sich in späteren Perioden umkehren (Bilanz-orientiert) Konzeption in IAS 12, FAS 109 (DRS 18; HGB nach BilMoG) © Stibi 9 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Reichweite der Temporary differences: timing differences quasi-permanente Differenzen Differenzen im Ansatz aus (zunächst) Maßnahmen (im Konzernabschluss) erfolgsneutralen Permanente Differenzen gleichen sich in späteren Perioden nicht aus. Sie zählen daher nicht zu den Temporary differences © Stibi 10 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Quasi-permanente Differenzen: Differenzen, die sich infolge unternehmerischer Disposition umkehren (DRS 18.9) Beispiele für quasi-permanente Differenzen: Beteiligungsabschreibungen Abschreibungen von Grund und Boden Begriff der quasi-permanenten Differenzen wird in IAS 12 nicht verwendet, da er lediglich bei Anwendung des (in Deutschland bisher üblichen) Timing-Konzeptes notwendig ist © Stibi 11 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Beispiele für Differenzen im Ansatz aus (zunächst) erfolgsneutralen Maßnahmen: Aufdeckung stiller Reserven und Lasten im Rahmen des acquisition-accounting im Konzernabschluss Erfolgsneutrale Neubewertung bestimmter Finanzanlagen Auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung werden keine latenten Steuern gebildet (GoF = Residualgröße!) © Stibi 12 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Beispiele für permanente Differenzen: Außerbilanzielle Zu- und Abrechnungen Nicht abzugsfähige Aufwendungen Steuerfreie Einnahmen Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen Unterschiedliche Bilanzansätze Forderungen, Verbindlichkeiten, Rückstellungen etc., die mit steuerfreien Erträgen oder nicht abzugsfähigen Aufwendungen in Zusammenhang stehen © Stibi 13 Konzeptionelle Grundlagen und wesentliche Begriffe Berechnungsschritte zur Ermittlung latenter Steuern (1) Identifizierung aller temporary differences (2) Ermittlung aller Verlustvorträge (einschließlich eventueller Beschränkungen etc.) (3) Ermittlung der deferred tax liabilities und der deferred tax assets aus temporary differences unter Verwendung des anzuwendenden Steuersatzes (4) Ermittlung der tax assets für die Verlustvorträge (5) Ggf. Wertberichtigungen auf die tax assets, insbesondere aus Verlustvorträgen Berechnungen sind für jede tax-paying component und für jede Steuerhoheit (Steuerart) getrennt durchzuführen © Stibi 14 Generelle Ansatzregelungen Allgemeine Ursachen für latente Steuern im Konzernabschluss Differenzen zwischen Jahresabschluss (HB I) und Steuerbilanz Anpassung an konzerneinheitliche Ansatz- und Bewertungsmethoden, Währungsumrechnung (HB II) Latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen (Kapitalkonsolidierung, Schuldenkonsolidierung, Zwischenergebniseliminierung, Aufwands- und Ertragskonsolidierung) © Stibi 15 Generelle Ansatzregelungen IFRS/US-GAAP Sowohl IAS 12 „Income Taxes“ als auch FAS 109 „Accounting for Income Taxes“ verwenden im Bereich der Abgrenzung der latenten Steuern das „TemporaryKonzept“ (IAS 12.5/15 ff. / FAS 109.10 ff.) Es ist zu unterscheiden zwischen (IAS 12.5 / FAS 109.13): Taxable Temporary Differences (führen bei Umkehrung zu steuerpflichtigen Beträgen/Erträgen) Deductible Temporary Differences (führen bei Umkehrung zu steuerlich abzugsfähigen Beträgen/Aufwand) © Stibi 16 Generelle Ansatzregelungen IFRS/US-GAAP Deductible Temporary Differences führen zum Ansatz von Tax Assets (IAS 12.24 / FAS 109.15) “Anspruch” auf künftige Steuerminderung bzw. Steuererstattung Taxable Teporary Differences führen zum Ansatz einer Tax Liability (IAS 12.15 / FAS 109.15) “Verpflichtung” zu künftig höheren Steuerzahlungen Quasi-permanente Differenzen werden bei der Berechnung latenter Steuern nicht ausgeschlossen Es ist zu beachten, dass die Konzeption der Abgrenzung latenter Steuern auch im Rahmen der Aufdeckung stiller Reserven und Lasten bei der Kapitalkonsolidierung zu latenten Steuerposten führt (IAS 12.19 / FAS 109.30) © Stibi 17 TEMPORARY DIFFERENCES Ansatz einer liability in der Steuerbilanz, kein Ansatz im JA Bewertung eines asset im JA > Bewertung in der Steuerbilanz Bewertung einer liability in der Steuerbilanz > Bewertung im JA Ansatz eines asset in der Steuerbilanz, kein Ansatz im JA Ansatz einer liability im JA, kein Ansatz in der Steuerbilanz Bewertung eines asset in der Steuerbilanz > Bewertung im JA Ansatz einer aktiven latenten Steuer (tax asset) Ansatz eines asset im JA, kein Ansatz in der Steuerbilanz Ansatz einer passiven latenten Steur (tax liability) Aktive und passive latente Steuern aus Bilanzierungsunterschieden Bewertung einer liability im JA > Bewertung in der Steuerbilanz © Stibi 18 Beispiele für passive latente Steuern Aktivierung von Entwicklungskosten nach IAS 38 – steuerlich besteht ein Aktivierungsverbot Passivierung der steuerlich anerkannten Aufwandsrückstellungen ( 249 Abs. 1 HGB) – nach IAS 37 dürfen grundsätzlich nur Drittverpflichtungen angesetzt werden Planmäßige Abschreibung des Sachanlagevermögens nach 6 EStG und den AfA-Tabellen – nach IAS 16 ist die planmäßige Abschreibung nach den individuellen betriebswirtschaftlichen Kriterien zu bestimmt Vorsichtsprinzip bei der Bewertung der Rückstellungen in der Steuerbilanz – bestmögliche Schätzung nach IAS 37 © Stibi 19 Beispiele für aktive latente Steuern Passivierung von Drohverlustrückstellungen nach IAS 37 – steuerlich dürfen Drohverlustrückstellungen nicht angesetzt werden Bewertung zu den höchstmöglichen Herstellungskosten in der Steuerbilanz – nach IAS 2 dürfen nur fertigungsbezogene Verwaltungskosten aktiviert werden Bewertung der Pensionsverpflichtungen nach – die Bewertung nach IAS 19 führt in der Regel zu 6a EStG realistischeren (höheren) Werten © Stibi 20 Beispiele für latente Steuern aus der Fair Value-Bewertung Sachanlagevermögen/Immaterielle Vermögensgegenstände Nach IAS 16 und IAS 38 ist die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (u.U.) zulässig (Erfassung einer Aufwertung in der Regel im Eigenkapital) Investment Property Nach IAS 40 ist die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zulässig (Erfassung der Bewertungsdifferenzen in der GuV) Finanzinstrumente Nach IAS 39/IFRS 9; FAS 115, FAS 133 ist die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bei bestimmten Finanzinstrumenten zwingend (Erfassung im Eigenkapital oder in der GuV) © Stibi 21 Kapitalkonsolidierung/Ansatz von Zeitwerten IFRS/US-GAAP: Latente Steuerposten werden auf alle in der Erstkonsolidierung identifizierten Fair Value Adjustments gebildet Steuerliche Verlustvorträge der Tochter- und Muttergesellschaft werden hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit neu beurteilt; in der Erstkonsolidierung werden jedoch nur die Verlustvorträge des TU berücksichtigt (IAS 12.67; Änderung durch BC II hinsichtlich späterer Erfassung in IAS 12.68) © Stibi 22 Sonstige Konsolidierungsbereiche Schuldenkonsolidierung: Latente Steuern nur auf echte Differenzen (z.B. Forderungsabschreibungen, Disagio, Rückstellungen). Keine latenten Steuern auf unechte Differenzen (Fehlbuchungen, zeitliche Buchungsunterschiede) Zwischenergebniseliminierung: HGB: Steuerabgrenzung nur auf timing differences (abnutzbares AV, UV) DRS / HGB n.F., IFRS, US-GAAP: Steuerabgrenzung auch im nicht-abnutzbaren AV © Stibi 23 Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge IFRS: Aktivierungspflicht, wenn künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist (IAS 12.34 ff.) Kriterien zur Konkretisierung der Wahrscheinlichkeit Zu versteuernde temporäre Unterschiede Gewinn vor Verfall der Verlustvorträge Ursachen der Verluste Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten US-GAAP: Grundsätzlich Aktivierungspflicht © Stibi 24 Ausnahmen der Bilanzierung latenter Steuern Goodwill aus der Konsolidierung (Goodwill ist Residualgröße) Permanente Differenzen Differenzen aus Geschäftsvorfällen, die nicht aus einem Unternehmenszusammenschluss stammen und weder das IFRS- noch das Steuer-Ergebnis beeinflusst haben (Beispiel: staatliche Zuwendungen, die die AfA-Bemessungsgrundlage nicht kürzen) Bestimmte Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen © Stibi 25 Anzuwendender Steuersatz HGB a.F. (Deferral Method): „Periodengerechte“ Erfolgsermittlung (GuV-Unterschiede zwischen HGB und Steuerbilanz) Verwendung der am Abschlußstichtag bestehenden Steuersätze (nach überwiegender Auffassung im Schrifttum) DRS 18/HGB n.F./IAS 12/FAS 109 (Liability Method): „Richtige“ Darstellung von Forderungen und Verbindlichkeiten (Bilanzorientierung) Verwendung von erwarteten, künftigen Steuersätzen (sofern Steuersatz bereits als Gesetz verabschiedet; siehe hierzu weiter unten) [DRS 18.46; IAS 12.47; FAS 109.18] © Stibi 26 Gesetzesänderungen IAS 12.47: Anwendung von Steuersätzen, deren Inkrafttreten am Abschlussstichtag so gut wie sicher ist („substantively enacted“) Übertragung auf Deutschland: Zustimmung des Bundesrats © Stibi 27 Zwischenergebniseliminierung IAS 12: Keine ausdrückliche Regelung Unter konsequenter Anwendung der bilanzorientierten Betrachtungsweise Steuersatz des Unternehmens, das die Lieferung oder Leistung empfangen hat FAS 109.124: Maßgeblich ist der Steuersatz des Unternehmens, das die Lieferung oder Leistung erbracht hat © Stibi 28 Gespaltener Körperschaftsteuersatz IAS 12.52A f.: Bewertung mit dem Thesaurierungssatz Aktivierung eines Steuerminderungsanspruchs (Passivierung einer Steuererhöhungsverpflichtung) erst nach Ausschüttungsbeschluss zulässig © Stibi 29 Abzinsung DRS 18.49/IAS 12.53/FAS 109.66c: Abzinsungsverbot Argumente: Abzinsung setzt Bestehen eines Plans voraus, aus dem hervorgeht, in welchem Zeitpunkt sich welche Differenz auflöst (unpraktikabel!) Gewährleistung der Vergleichbarkeit von Abschlüssen © Stibi 30 Wertberichtigung IAS 12.56: Am Abschlussstichtag Überprüfung des Buchwerts einer aktiven latenten Steuer auf Werthaltigkeit Außerplanmäßige Abschreibungen, wenn es nicht wahrscheinlich („probable“) ist, dass künftig ausreichender steuerpflichtiger Gewinn anfallen wird, um das „asset“ nutzen zu können Ggf. Zuschreibung © Stibi 31 Erfolgsneutrale Erfassung: IFRS und US GAAP Erfassung von Bewertungsunterschieden in „Neubewertungsrücklage“ bzw. „other comprehensive income“ führt zu Ansatz latenter Steuern, sobald eine temporäre Differenz zwischen Konzernbilanz und Steuerbilanz entsteht Latente Steuer ist erfolgsneutral zu erfassen Ansonsten sind die latenten Steuern erfolgswirksam zu buchen © Stibi 32 Effective Tax Rate Reconcilitation Gemäß IAS 12.81c ist eine Überleitungsrechnung (effective tax rate-reconciliation) im Anhang anzugeben Aufgabe der Überleitungsrechnung ist es, das Verhältnis von Steueraufwand und IFRS-Ergebnis deutlich zu machen durch: eine numerische Überleitungsrechnung zwischen dem tatsächlichen Steueraufwand bzw. -ertrag und dem Produkt aus IFRS-Ergebnis und dem anzuwendenden Steuersatz (applicable tax rate) und/oder eine numerische Überleitungsrechnung zwischen dem durchschnittlichen tatsächlichen Steuersatz und dem anzuwendenden Steuersatz, wobei sich der durchschnittliche effektive Steuersatz als Quotient aus Steueraufwand und IFRS-Ergebnis ergibt. In beiden Fällen ist die Berechnungsgrundlage des anzuwendenden Steuersatzes offen zu legen. © Stibi 33 Beispiel: Effective Tax Rate Reconciliation Ergebnis vor Steuern Steuersatz gemäß Gesetz Ausgewiesener Steueraufwand Effektiver Steuersatz Steuereffekte aus Nicht abzugsfähigen Aufwendungen Steuerfreien Einnahmen Abschreibungen GoF aus Konsolidierung Erwarteter Steueraufwand 100.000 50% 40.000 40% - 10.000 + 35.000 - 15.000 50.000 (50%) © Stibi 34 ED/2009/2 - ED/2010/2 Income Tax Hintergrund: Short-term Convergence Project von IASB und FASB Ziel: Ablösung von IAS 12 durch einen vollständig neu strukturierten Standard Grundlegende Konzeption der Bilanzierung latenter Steuern wird beibehalten Abschaffung von Ausnahmen und Klärung nicht gelöster Bilanzierungsfragen Stopp des Projektes aufgrund zahlreicher kritischer Stellungnahmen zum ED/2009/2 Einschränkung des Projektes auf dringende praktische Probleme: Veröffentlichung des ED/2010/2 Deferered Tax: Recovery of Underlying Asset in 09/2010, der einen Teilaspekt des IAS 12 neu regelt © Stibi 35 ED/2009/2 - ED/2010/2 Income Tax Die Bewertung latenter Steuern ist davon abhängig, ob der Buchwert eines Vermögens durch Nutzung oder Veräußerung realisiert wird. Die Abgrenzung ist teils schwierig und unterliegt subjektiven Einflüssen. Der Entwurf führt die wiederlegbare Annahme ein, dass der Buchwert grundsätzlich durch Veräußerung realisiert wird, sofern dem Unternehmen keine eindeutigen Hinweise für eine andere Realisierung vorliegen. Der Entwurf gilt für Investment property, das zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, sowie für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die gem. Neubewertungsmodell bewertet werden. © Stibi 36 EFRAG DP „Improving the Financial Reporting of Income Tax“ Veröffentlichung des DP „Improving the Financial Reporting of Income Tax“ durch das EFRAG zur Verbesserung der finanziellen Berichterstattung von Ertragssteuern im Dezember 2011. Ziel: Entscheidung über punktuelle Überarbeitung des IAS 12 oder einen vollständigen Konzeptionswechsel bei der Bilanzierung von Ertragssteuern. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei die Bedürfnisse der Abschlussadressaten. Das DP kann abgerufen werden unter: http://www.efrag.org/files/ProjectDocuments/Proactive%20%20Income%20Taxes/120127_Income_tax_DP_final.pdf (Abruf: 09.10.2012) © Stibi 37 EFRAG DP „Improving the Financial Reporting of Income Tax“ Bei den punktuellen Korrekturen konzentriert sich das DP auf vier Themen: Bilanzierung unsicherer Steuerpositionen, Diskontierung latenter Steuerzahlungen, standardisiertes Schema zur Überleitungsrechnung und Ausweitung der steuerlichen Anhangangaben, zur Verbesserung der Prognose künftiger steuerlicher Cashflows Im Hinblick auf einen vollständigen Konzeptionswechsel werden folgende Ansätze im DP genannt: temporay difference approach flow-through approach partial tax allocation approach valuation adjustment approach accruals approach © Stibi 38