Vogtlandanzeiger vom 30. April 2012

VOGTLAND-SPORT
Montag, 30. April 2012
Nur Talent reicht nicht aus
Erfolgreiche Wintersportler
der Saison 2011/12 wurden
am Samstag in der Biertenne des Brauereigutshofs
Wernesgrün geehrt.
Von Mario Morgner
Über 200 Gäste, die meisten von ihnen Sportler, feierten am Samstag in
der Biertenne des Brauereigutshofs
in Wernesgrün einen gelungenen
Saisonabschluss mit der traditionellen Ehrung erfolgreicher Athleten
auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
„Allein mit Talent ist noch keiner
Weltmeister geworden, hartes Training sowie sportliches Verhalten,
Teamgeist und Fairness. All das
zeichnet den wirklich guten Sportler
aus“, betonte Heiko Krause, Präsident des Sächsischen Skisportverbands, in seiner Rede und hob zudem besonders das Engagement der
Ehrenamtlichen und der Eltern hervor. „Zahlreiche Sportvereinen gibt
es in Sachsen, die, ehrenamtlich geführt, immer noch einem idealistischen Anspruch von Sport treiben
und Sport vermitteln in herausragender Weise gerecht werden“, so
Krause.
Hans Neubert (Nordische Kombination, WSV 08 Johanngeorgenstadt), bekommt
aus den Händen von Jens Weißflog den mit 1.000 Euro dotierten Nachwuchsförderpreises.
Foto: Mario Morgner
Er dankte gleichzeitig der Politik in
Sachsen, die für die Förderung des
Sports und des Ehrenamtes eine Verantwortung trägt und warb um weitere Unterstützung. „Der Erhalt aller
drei Stützpunkte in Sachsen ist wichtig für unsere Talente und die Nachwuchsarbeit.“
Moderiert von MDR-Sportreporter
Thorsten vom Wege, ließen die Anwesenden noch einmal die zahlreichen sportlichen Höhepunkte der
vergangenen Saison Revue passieren.
Sächsische Skisportler waren überall
vertreten – und erfolgreich: die Deutschen Meisterschaften, Weltcups,
Landesjugendspiele, Seniorenmeisterschaften oder Sachsenmeisterschaften – nichts ging ohne die Sachsen.
Die Ehrung der Preisträger des
diesjährigen Jens Weißflog-Nachwuchsförderpreises war ein Höhepunkt der Veranstaltung. Der Preis,
mit einer Fördersumme von 1000
Euro dotiert, wird seit 16 Jahren vergeben. Björn Tunger, vogtländisches
Nachwuchstalent bei den Nordisch
Kombinierten der SG Medizin Bad
Elster, war einer der Preisträger. Jens
Weißflog, der als erster und einziger
Skispringer die Vier-Schanzen-Tournee vier Mal gewann, ließ es sich
nicht nehmen, den Preis persönlich
zu übergeben.
Die Sportlerehrung wurde umrahmt von den CVV Cheermania
Auerbach. Angespornt vom Publikum zeigten die „Lady Devils“ und
die „Teufelinos“, sie sind die kleinsten des Vereins, ihre Show.
Für „Gänsehaut-Feeling“ sorgten
Fahrrad-Trial-Sportler. Sprünge von
der Bühne auf Bierkästen oder Hochsprung über eine 1,20 Meter hohe
Latte verfolgten die Skisportler begeistert. Für Snowboarderin Isabella
Laböck ein besonderer Nervenkitzel.
Auf der Bühne liegend musste sie
Sprünge über ihren Körper ergehen
lassen.
Seite 19
Auerbacher
bejubeln achten Platz
Jubel in Orlando/Florida: Einen acht
Platz unter 23 weiteren Konkurrenten in der Kategorie „Elite Coed“ haben die Auerbacher Cheerleader von
CheerMANIA geschafft. Damit sind
die Hoffnungen der Auerbacher
mehr als erfüllt worden. Als der Vogtland-Anzeiger am Freitag mit CheerMANIA-Chefin
Romy
Möbius
sprach, galt als Ziel eine Platzierung
besser als 20. Nun sind die Vogtländer sogar unter den Top ten.
Zahlreiche Fans verfolgten den
Auftritt der Auerbacher zu den
Cheerleader-Meisterschaft am Freitag gegen 21.30 Uhr (MEZ, Ortszeit
in Orlando war gegen 15.30 Uhr) vor
dem Fernsehen. Im Auerbacher VfBClub hatte man sogar eine Leinwand
aufgezogen und zum public viewing
eingeladen. Ausgelassen feierten die
Daheimgebliebenen – sogar mit einigen artistischen Darbietungen – die
tolle Platzierung ihrer CheermaniaMädchen und -Jungs. Dass die Fans
zu Hause so großartig mitfieberten
und die Daumen drückten, quittierte
Romy Möbius auf Facebook mit dem
Lob: „Ihr seid die Schlagsahne auf
unserem Erdbeereis, denn durch
euch wird dieser Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis!“
Facebook ist auch die Plattform,
durch die CheerMANIA ihre Fans
während der Woche in Orlando an
Freud und Leid teilnehmen lässt.
Trotz „Leid“ – einigen Erkältungen
und Unpässlichkeiten – überwog
schließlich die Freude.
Unter anderem heißt es von Romy
Möbius auf Facebook: „Als wir dann
nach der Siegerehrung noch erfuhren, dass wir sogar unter den Top ten
gelandet sind, brachen endgültig alle
Dämme und die Freude kannte keine
Grenzen mehr. Mit einer ausgelassenen Pool- und Pizzaparty wurde
dann auch bis in die Nacht gefeiert.“
Vor dem großen Auftritt waren die
Cheermanias von Zweifeln ob ihres
Könnens geplagt: „Als wir dann am
Freitag in der Wettkampfarena die
ersten Teams bei ihren Performances
mit offenen Mund bestaunen durften, kamen schon Zweifel auf, ob wir
,kleinen Auerbacher’ hier in der großen Welt des Cheerleadings wirklich
richtig sind. Doch jetzt gab es kein
Zurück mehr – es war unser Traum
und dafür hatten wir lange und hart
gekämpft – und genau hier bei dieser
atemberaubenden Konkurrenz galt
es jetzt die Nerven zu behalten und
cze
zu bestehen.“
Zwei Tickets nach Weischlitz
Zwei Vogtlandklassisten träumen
morgen vom ganz großen Wurf. Die
SpVgg Neumark und die SG Neustadt, die in der Vergangenheit im
Kreispokal nie groß in Erscheinung
getreten sind, stehen vor der letzten
Hürde auf dem Weg ins Finale. Während Erstgenannter gegen Werda
krasser Außenseiter ist, scheint die
Aufgabe des Vogtlandligaanwärters
Neustadt gegen Fortuna Plauen völlig offen. Das Endspiel wird am
23. Juni in Weischlitz ausgetragen.
SG Neustadt – FC Fortuna Plauen. – Beide gewannen ihre Generalproben. Während sich Neustadt
beim Mithalbfinalist Neumark nicht
mit Ruhm, dafür aber mit drei weiteren wichtigen Zählern für den an-
Tiermarkt
gepeilten Aufstieg schmückte, ließ
Fortuna gegen Wernesgrün überhaupt nichts anbrennen. Nach zwei
Heimsiegen in Folge hat sich das
Team von Roger Fritzsch den vorzeitigen Klassenerhalt gesichert. Neustadt träumt vom „Double“, Plauen
kann sich jetzt voll und ganz seiner
zweiten Hochzeit widmen. Im Pokal
sind die Fortunen im Gegensatz zur
SG kein unbeschriebenes Blatt. 2009
und 2010 war im Viertelfinale
Schluss. Im alten Fußballkreis stand
der FC zwei Mal in der Runde der
letzten vier – kam jeweils weiter.
2004 setzte er sich gegen Bobenneukirchen (2:1 nach Verlängerung) die
Pokalkrone auf, zwei Jahre später zog
er knapp mit 2:3 gegen Weischlitz
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den Kürzeren. Beide eliminierten auf
ihren Weg im aktuellen Wettbewerb
jeweils einen Vogtlandligisten. Die
Einheimischen bauen auf ihren
Heimvorteil, sind in der Meisterschaft zu Hause acht Mal in Folge ungeschlagen und stellen den mit Abstand besten Angriff (67 Treffer).
Kurz vor dem Einbiegen auf die Zielgeraden spricht alles dafür, dass sich
beide bald öfter sehen werden.
SpVgg Neumark – FC Werda. –
Mauertaktik gegen Offensivkraft:
Der zuletzt daheim zwei Mal in der
Meisterschaft leer ausgehende Außenseiter will gegen den FC nicht ins
offene Messer rennen und setzt auf
seine Konter. Neumarks bester Pokaljahrgang seit Jahrzehnten schätzt
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zwar seine Chancen auf eine Sensation klein ein, wird das eigene Spielfeld aber nicht kampflos räumen.
Seit Weiterkommen musste die Spielvereinigung in der letzten Runde
teuer bezahlen: Goalgetter Dillner
zog sich einen Kreuzbandriss zu. Mit
Neumark verbindet Werda gute Pokalerinnerungen. 1996 setzte sich
der FC dort die erste von zwei Pokalkronen im Göltzschtal (außerdem
2004) auf. Mehr „verhinderte“ die
lange Zeit in der Bezirksklasse. Werdas Trainer Hellinger wird die auf
dem Papier leichte Sache nicht auf
die leichte Schulter nehmen, zumal
seine Truppe in der Vogtlandliga auf
Gegners Platz bisher eher nur Mittelmaß darstellt.
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