Fortbildungskonzept - LFS – Liebfrauenschule Geldern

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Fortbildungskonzept - LFS – Liebfrauenschule Geldern
Fortbildungskonzept
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Ziele und Grundsätze des Fortbildungskonzepts
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1.1
Rechtliche Vorgaben als Orientierung
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1.2
Das Schulleitbild als Orientierung
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Bedarfsermittlung und Bekanntmachung von Fortbildungsangeboten
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2.1
Ermittlung der Fortbildungswünsche
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2.2
Veröffentlichung der Fortbildungsangebote
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Fortbildungsarten
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3.1
Schulinterne Fortbildungen
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3.2
Schulexterne Fortbildungen
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3.3
Zertifizierung
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Fortbildungsbudget
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Qualitätssicherung und Dokumentation
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Literaturverzeichnis
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1 Ziele und Grundsätze des Fortbildungskonzepts
Fortbildungen sind einzuordnen als ein Element der schulischen Entwicklung. Sie ermöglichen u.a. eine stetige Verbesserung der Unterrichts- und Erziehungsqualifikation. Sie
erfolgen durch Anregung der Schulleitung oder durch Rückmeldungen der Bildungsgänge /
anderer Gremien oder Kollegen/und Kolleginnen sowie als Reaktion auf aktuelle
bildungspolitische und didaktisch-methodische Leitsätze.
Fortbildungsansätze leiten sich insbesondere aus dem Entwicklungsbedarf bei der Umset
zung der schulischen Leitziele, aus schulinternen Projekten sowie den
bildungspolitischen Vorgaben des Landes NRW ab.
Kontinuität, d.h. Fortbildungsplanung, kann einen effektiven Beitrag zu einer lebendigen
Schulkultur, zur Professionalisierung der Lehrkräfte und zur Entwicklung des „Systems“
Berufskolleg Liebfrauenschule leisten und sollte dem gewachsenen Anspruch an
eigenverantwortlichem Lernen Rechnung tragen.
„ Das Fortbildungskonzept ist die Grundlage für den Gesamtprozess einer
bedarfsorientierten, kontinuierlichen Fortbildungsplanung, ausgehend von der Ermittlung
des Fortbildungsbedarfs bis hin zur Evaluation von Fortbildungsergebnissen “ (vgl.
Fortbildungsplanung- ein Leitfaden für Moderatorinnen und Moderatoren. Landes-institut für Schule und
Weiterbildung (Hrsg.), 2. Auflage 2002, S.16 )
Fortbildungskonzepte- auch das des Berufskollegs Liebfrauenschule- sind folglich nicht
statisch, sondern müssen kontinuierlich im Hinblick auf die sich verändernden rechtlichen,
didaktischen und unterrichtsmethodischen sowie schulinternen Rahmenvorgaben
überprüft und ggf. angepasst werden.
Die nachfolgenden Ausführungen zur Fortbildung dokumentieren deshalb den derzeitigen
Stand (Mai 2012) am Berufskolleg des Bistums Münster in Geldern
– Liebfrauenschule-.
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1.1
Rechtliche Vorgaben als Orientierung
Das Fortbildungskonzept des Berufskollegs Liebfrauenschule orientiert sich an den
Rahmenvorgaben entsprechend dem RdErl. des Ministeriums für Schule, Jugend und
Kinder vom 27.04.2004. Darin heißt es u.a. „ dass die Lehrerfort- und Weiterbildung die
Sicherung der beruflichen Professionalität unterstützt und den Veränderungen an
Erziehung und Bildung in Schule und Gesellschaft Rechnung trägt. Lehrerfortbildung stärkt
Schulen in ihren Entwicklungsprozessen und hilft den Lehrkräften, ihren Erziehungs- und
Unterrichtsauftrag anforderungsgemäß zu gestalten. Lehrerfortbildung dient der
Qualifikationserweiterung mit dem Ziel des
Aufbaus neuer Handlungskompetenzen.“
ADO und SchVG verpflichten Lehrerinnen und Lehrer zur Fortbildung (vgl. auch § 9 Abs. 4
ADO; § 22a SchVG).
Fortbildung wird somit Bestandteil des Schulleitbildes bzw. Schulprogramms ( vgl. 1.2
Anbindung von Fortbildungsveranstaltungen an die Leitsätze des Schulleitbildes).
Der Stellenwert von Fortbildung lässt sich auch aus der Tatsache ableiten, dass seit dem
Landeshaushalt 2004 alle Schulen ein Fortbildungsbudget zur eigenen Bewirtschaftung
erhalten.
1.2
Das Schulleitbild als Vorgabe als Orientierung
Die rechtlichen Vorgaben und die im Schulleitbild enthaltenen Leitsätze bilden den
Rahmen für die Fortbildungsplanung an der Liebfrauenschule.
Schulisch unterstützte Fortbildungsvorhaben müssen somit im Hinblick auf ihre Anbindung
an die Vorstellungen des Schulleitbildes überprüft werden.
Fortbildungen an der Liebfrauenschule richten sich an das ganze Kollegium, an einzelne
Fachbereiche, Bildungsgänge, Arbeitsteams, aber auch an Einzelpersonen, die als
schulinterne Multiplikatoren wirken sollen.
Bei der Planung von Fortbildungsmaßnahmen spielen Fragen der Effektivität und der
Nachhaltigkeit von Fortbildungsergebnissen eine zentrale Rolle.
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Anbindung von Fortbildungsveranstaltungen an die Leitsätze des Schulprogramms
Fortbildungsbereich
Anbindung an das
Schulleitbild
Themenschwerpunkte
(exemplarisch)
Schulische
Organisation
Leitsatz 1
Sicherheitsbeauftragung
Entwicklung
Öffentlichkeit
Leitsatz 5
Lehrerratsarbeit
Schulklima
Leitsatz 7
Personalratsarbeit
Leitsatz 8
Leitungsfunktion
Schulklima
Unterrichts-
Leitsatz 5
schüleraktivierende
entwicklung
Leitsatz 8
Methoden
Neue Medien im
Unterricht
Leistungsbewertung
Erziehungs-
Beratung
Leitsatz 2
Begleitung von
qualifikation
Begleitung
Leitsatz 6
Jugendlichen
Leitsatz 9
Laufbahnberatung
Förderkonzept
Konfliktmanagement
Suchtprävention
Unterrichtsqualifi-
Fachwissen-
Leitsatz 8
Lernfelddidaktik
kation
schaft
Individuelle Förderung
Methodik
Prüfungsvorschläge
Didaktik
Personalentwicklung
Leitsatz 1
Supervision
Leitsatz 8
Stressmanagement
Ersthelferqualifikation
Ausbildungslehrerfunktion
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2 Bedarfsermittlung und Bekanntmachung von Fortbildungsangeboten
2.1 Ermittlung der Fortbildungswünsche
Um den spezifischen Fortbildungsbedürfnissen der Lehrer in den unterschiedlichen
Bildungsgängen gerecht zu werden, ist die Abfrage von Fortbildungswünschen innerhalb
der Bildungsgänge ein wichtiger Vorgang zu Ermittlung des Fortbildungsbedarfs.
Vorstellbar ist, dass sich z.B. ein Fortbildungsbedarf von einer Bildungsgangkonferenz
angemeldet wird, um auf aktuelle bildungspolitische Reformen angemessen reagieren zu
können.
Weiterhin ist denkbar, dass teambildende Fortbildungsveranstaltungen von den
Bildungsgangkonferenzen gewünscht werden.
Darüber hinausgehende individuelle Fortbildungswünsche werden in größeren Abständen
im Rahmen einer Abfrage erfasst, ausgewertet und in die langfristige Fortbildungsplanung
integriert. Des Weitern können sich außerhalb der allgemeinen Fortbildungsabfrage bzw.planung individuelle Fortbildungswünsche – oder -vorhaben ergeben, die entsprechend
von der Schulleitung genehmigt werden, z.B. eine Erweiterung der individuellen Fakultas
oder bei Übernahme schulspezifischer Organisationsaufgaben wie z. B. eine Einarbeitung
in den Verwaltungsbereich..
Weiterhin kann die Schulleitung Impulse für schulinterne Fortbildungen wie z.B. Umgang
mit neuen Medien (pädagogischer Tag 2010, Lehrergesundheit 2012) geben.
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2.2
Veröffentlichung der Fortbildungsangebote im Kollegium
Die Bekanntmachung diverser Fortbildungsangebote erfolgt auf unterschiedliche Weise:
a) Fortbildungsangebote der Bezirksregierung/ des Schulträgers
Die Schulleitung gibt die entsprechenden Einladungen weiter z. B. an die
entsprechenden Bildungsgangleiter, Studiendirektoren, Vorsitzenden der
Fachkonferenzen usw..
b) Fortbildungsangebote diverser Anbieter, Organisationen, Unternehmen
Die Fortbildungsbeauftragten bzw. die Kontaktpersonen des Anbieters oder
die Schulleitung verteilen die Broschüren in die Fächer der in Frage
kommenden Kollegen.
Eine andere Variante ist eine Bekanntgabe im Mitteilungsbuch oder am
„Info-Brett“.
Das begrenzte Platzangebot des Info-Bretts und die daraus resultierende
Unübersichtlichkeit zeigen allerdings, dass diese Variante nicht mehr zukunftsfähig ist und ersetzt werden sollte.
Denkbar wäre z.B. ein allen Kolleginnen und Kollegen zugänglicher EDVgestützter Informationspool von Fortbildungsofferten, auf den Fortbildungsinteressierte zwecks einer ersten unverbindlichen Information zugreifen
können, um dann u.U. weitere Absprachen mit Schulleitung, Bildungsgangleitern und Kollegen zu treffen.
c) Schulinterne Fortbildungen
Die Bekanntgabe/ Organisation der schulinternen Fortbildungen, die für
das ganze Kollegium oder für Gruppen des Kollegiums offen sind, erfolgt
am „Info-Brett“ im Lehrerzimmer oder in Lehrerkonferenzen.
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Fortbildungsarten
3.1 Schulinterne Fortbildungen
Schulinterne Fortbildungen können z.B. im Rahmen von pädagogischen Tagen für das
Gesamtkollegium oder aber für Kollegiumsgruppen organisiert werden. Sie tragen in
hohem Maße zum Aufbau einer Fortbildungskultur bei und sind besonders geeignet
Schulentwicklungsprozesse zu fördern. Schulinterne Fortbildungen eröffnen zudem die
Möglichkeit neuer Kommunikationsprozesse zwischen den Kolleginnen und Kollegen.
Dieser interkollegiale Austausch fördert die Kooperationsbereitschaft und die Identifikation
mit der eigenen Schule. Als besonders nachhaltig erweisen sich schulinterne
Fortbildungen dann, wenn sie einen unmittelbaren Nutzen für die Tätigkeit der Kolleginnen
und Kollegen haben (vgl. Fortbildung 2010: „ Neue Medien im Unterricht“)
Gleichzeitig stellen sie eine effektive und kostengünstige Alternative zu externen
Fortbildungen dar wegen der so möglichen Nutzung vorhandener personeller sowie
materieller Ressourcen.
Die Fortbildungsbeauftragten bemühen sich in Zusammenarbeit mit weiteren
Entscheidungsträgern innerhalb der Schule (vgl. Organigramm) um einen gelungenen
Rahmen für die Veranstaltungen. Je nach zeitlichem Umfang der Fortbildung wird in
Absprache mit den Kolleginnen der Betriebslehrküche ein entsprechendes
Bewirtungskonzept erstellt.
Zur Finanzierung kann ein Kostenbeitrag der Teilnehmer erhoben werden.
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3.2 Schulexterne Fortbildungen
Schulexterne Fortbildungen erweisen sich insbesondere bei der Förderung und
Erweiterung spezifischer fachlicher oder systemischer Kompetenzen einzelner Kolleginnen
und Kollegen als sinnvoll. Diese ergeben sich insbesondere aus der Schulentwicklung,
welche den Erwerb besonderer Kompetenzen und Qualifikationen erforderlich macht.
Schulexterne Fortbildungen ermöglichen den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen
den überschulischen Austausch mit anderen Fachkollegen, Wissenschaftlern, Mitarbeitern
des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, des Schulträgers u.a.. Diese Kontakte
eröffnen somit neue Perspektiven und Möglichkeiten zur Professionalisierung des eigenen
Handelns.
Angebote für externe Fortbildungen erfolgen durch die Bezirksregierung, den Schulträger,
Verbände, private Fortbildungsanbieter u.a..
Die Initiative für die Teilnahme an schulexternen Fortbildungen kann auf privater Initiative
beruhen oder durch Bildungsgangleiter oder die Schulleitung angeregt werden.
Der interessierte Kollege beantragt die Teilnahme. Die Genehmigung obliegt der
Schulleitung.
3.3 Zertifizierung/ Teilnahmebescheinigung
Sowohl für schulinterne als auch schulexterne Fortbildungen sollte den Teilnehmern ein
Zertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt werden.
Auf diese Weise ist es den einzelnen Kolleginnen und Kollegen leichter möglich, ihre
individuelle Berufslaufbahn zu dokumentieren.
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Fortbildungsbudget
Den Berufskollegs wird seit 2004 ein jährliches Fortbildungsbudget zur Verfügung gestellt,
welches zweckgebunden sowohl für schulinterne, als auch für schulexterne
Fortbildungsveranstaltungen eingesetzt werden kann. Die Verwaltung des Budgets
(Kostenerfassung und Abrechnungen) wird an dem Berufskolleg -Liebfrauenschule- durch
die Verwaltung (Herr Knops) übernommen.
Die Bewilligung der Ausgaben obliegt der Schulleitung.
Das Budget kann für nachfolgende Aspekte verwendet werden:
Schulinterne Fortbildungen
Honorare und Fahrtkosten für Referenten externer Anbieter
Reisekosten für Moderatorinnen /Moderatoren der Bezirksregierung
Fortbildungsmaterialien
sonstige Materialkosten
Schulexterne Fortbildungen
Teilnahmegebühren
Reisekosten
Kosten für Fortbildungsmaterial
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Qualitätssicherung und Dokumentation
Für eine effektive Fortbildungsplanung ist es erforderlich, eine Feedback-Kultur zu
etablieren, denn dadurch kann es gelingen, den Stellenwert von Fortbildungen innerhalb
des Systems Schule zu unterstreichen. Gleichzeitig wird durch diese Vorgehensweise
jedem Teilnehmer einer Fortbildungsveranstaltung eine Wertschätzung für seinen Beitrag
zur Weiterentwicklung des Systems Schule entgegengebracht.
Alle mit der Planung von Fortbildungen befassten Personen können durch den Rückgriff
auf Stellungnahmen, positive oder negative Einschätzung sowie differenzierte inhaltliche
Kritik profitieren.
Zum Einen ist es möglich, die Effektivität von Fortbildungsangeboten nach Abhängigkeit
von Anbietern bzw. Moderatoren einzuschätzen oder aber zum Andern aufeinander
aufbauende Fortbildungsmodule längerfristig zu planen.
Diese Vorgehensweise soll dazu beitragen, den Aspekt der Nachhaltigkeit von
Fortbildungen zu unterstreichen.
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Literaturverzeichnis
Allgemeine Dienstordnung für Lehrer und Lehrerinnen, Schulleiter und
Schulleiterinnen an öffentlichen Schule -ADORdErl. des Kultusministeriums vom 20.09.1992, zuletzt geändert am
21.06.2002
Fortbildungsplanung- ein Leitfaden für Moderatorinnen und Moderatoren
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hrsg.)
2. Auflage 2002
Fort- und Weiterbildung: Strukturen und Inhalte der Lehrerfort- und
Weiterbildung
RdErl. des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder vom 27.04.2004
Schulleitbild des Berufskollegs des Bistums Münster – LiebfrauenschuleSchulverwaltungsgesetz – SchVG- i.d.F. der Bekanntmachung vom
18.01. 1985 zuletzt geändert durch Gesetz vom 08.07.2003
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