G. W. PABST - Filmarchiv Austria
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G. W. PABST - Filmarchiv Austria
AUS H R U T UL KINO K 16 MAI 20 G.W. PABST FEMALE COMEDIANS | KURZFILMKINO KULTKINO KINOKULT | TOTAL AUTOMATION „Das STANDARD E-Paper kann man nicht einfach wegwischen. Aber deshalb abonniere ich es ja.“ Die Zeitung für Leserinnen und Leser der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den STANDARD, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist, wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu der STANDARD – Die Zeitung in gewohnter Form. Das große Lesevergnügen mit einer Vielfalt an Beilagen. Weltoffen, kritisch, unabhängig. Von Montag bis Samstag. Seriös, unabhängig, unbeugsam Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt. Jetzt 4 Wochen gratis lesen. Gleich bestellen unter: derStandard.at/Testlesen dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Aus heimischen Politikerkreisen war zuletzt wenig zu vernehmen, nicht zum Thema Handformat, sondern ganz allgemein. Ein neuerliches Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus! Als Nachtrag mag an dieser Stelle noch angeführt werden, dass sich das Handformat entgegen der Vermutung der Argru HAND nicht im Inhalt unterscheidet, sondern lediglich im Umfang. Das bedeutet, dass keine Kürzung der einzel- Die Zeitung für Leser METRO KINOKULTURHAUS PROGRAMM 2. BIS 31. MAI 2016 S ein Werk ist vielseitig und eklektisch, gefeiert und umstritten zugleich. Er ein genialer Beobachter und Meister der »Neuen Sachlichkeit«, der die »Dramen des Lebens« realistisch, kritisch und manchmal politisch, dann wieder gefahrlos unterhaltsam inszeniert – G. W. Pabst. Ihm widmen wir die bisher umfassendste Retrospektive mit zahlreichen restaurierten Fassungen und einigen Österreich-Premieren. Um die Realität, nämlich jene einer durchtechnisierten und automatisierten Lebenswelt, wie sie sich längst nicht mehr nur in der filmischen Fiktion darstellt, geht es im Special Total Automation in Kooperation mit der Kunsthalle Wien. Die Reihe Nitrofieber schließt hier an und zeigt formal herausragende, eindrückliche und auch amüsante Archiv-Beispiele zu den Verheißungen der Automation. Noch humoriger geht es bei den Cinema Sessions zu – mit den drei Female Comedians Mabel Normand, Anita Garvin und Marion Byron auf der Leinwand und Filmarchiv-Stammstummfilmbegleiter Gerhard Gruber live am Klavier. In die Verlängerung geht die Ausstellung Kinomagie. Mit Pré-Cinéma Preziosen aus der Sammlung des Filmarchivs. Wir wünschen einen filmreif schönen METRO-Mai! Ernst Kieninger und das Filmarchiv-Team INHALT 02 RETROSPEKTIVE G. W. PABST 2.5. – 25.5. 28 TOTAL AUTOMATION 11.5. – 13.5. 36 CINEMA SESSIONS FEMALE COMEDIANS 23.5. – 24.5. 43 LIVING COLLECTION 2.5. 44 SECOND LIFE 3.5. – 24.5. 46 KULTKINO – KINOKULT 3.5. – 25.5. 50 FILM & POLITIK CINE MEMORIA 6.5. 52 KINDER KINO KLASSIKER 7.5. – 22.5. 54 FRANKENSTEIN!! 10.5. 56 DAS MUSEUM GEHT INS KINO 18.5. – 19.5. 58 NITROFIEBER – FASZINATION FILMARCHIVIERUNG 25.5. 60 ALTERNATIVER KINOSTART KURZFILMKINO 26.5. – 31.5. 62 VIS VIENNA INDEPENDENT SHORTS 2016 27.5. – 31.5. 68 VERLÄNGERUNG DER AUSSTELLUNG KINOMAGIE 3.5. – 31.7. 72 SPIELPLAN DIE FREUDLOSE GASSE RETROSPEKTIVE G. W. PABST ERNST KIENINGER N ach beinahe 20 Jahren präsentiert das Filmarchiv Austria im METRO Kinokulturhaus erstmals wieder eine Retrospektive zu Georg Wilhelm Pabst in Österreich. Dass nun auch die raren französischen Vorkriegs- und die kaum bekannten italienischen Nachkriegsproduktionen gezeigt werden, verstärkt das Bild eines heterogenen und widersprüchlichen Oeuvres, das von teilweise frappierenden Wendungen und Brüchen geprägt ist: der frühe Pabst, der vor allem mit dem Etikett der Neuen Sachlichkeit den Großen des Weimarer Kinos zugerechnet wird; der Nachkriegs-Pabst, der mit den »Entlastungsfilmen« ES GESCHAH AM 20. JULI und DER LETZTE AKT Versuche der Vergangenheitsbewältigung liefert; das Spätwerk, das – als belanglos abgeschrieben – regelmäßig ins Hintertreffen gerät; Pabst schließlich, der – zuvor sozialkritischer Realist – auch unter dem NS-Regime Filme drehte und sich damit jeder Einordnung endgültig entzieht. Pabst, vielleicht gar kein »politischer« Regisseur, sondern ein Besessener des Lauf bildes? Einer, der über alle historischen Zäsuren hinweg – unbeirrt und vielleicht auch ein wenig naiv und in einer kinematografischen Parallelwelt agierend – optisch fein verwobene Kunstprodukte schuf, deren geschichtliche Referentialitäten sich mög licherweise nur beiläufig in sie eintrugen? Bis heute ist G. W. Pabst wohl einer der großen Unbekannten der Filmgeschichtsschreibung geblieben, hat Klaus Kreimeier mit Recht angemerkt. Denn wenn es in seinen Filmen eine durchgängige Qualität gibt, so ist es die oft zitierte spezielle Exterritorialität – eine spezifische Heimatlosigkeit seiner Kinematografie, eine Laufbildkunst, die Geschichte in kühle, fast astrale ästhetische Oberflächen verwandelte und beinahe darin auflöste. Das Filmarchiv Austria nimmt dieses vorläufige Fazit zum Anlass, mit neu restaurierten bzw. nach langer Zeit wieder zugänglich gemachten Filmen zu einer Neu-Sichtung des noch verfügbaren Gesamtwerkes einzuladen – wo immer möglich in originalen 35mm-Kopien als klassische Analog-Projektion. G. W. Pabst | 3 DO 5.5., 18:30 LUISE MILLERIN Carl Froelich, D 1922 BUCH G. W. Pabst, Walter Supper basierend auf dem Stück Kabale und Liebe von Friedrich Schiller | KAMERA Vilmos Fenyes, Kurt Lande | MIT Lil Dagover, Paul Hartmann, Fritz Kortner, Werner Krauß, Walter Janssen, Gertrude Welcker 109 min | s/w, dt. ZT, 35mm LUISE MILLERIN war die zweite Verfilmung des populären Schiller’schen Dramas – die erste entstand 1913 unter der Regie von Friedrich Fehér. Der Filmpionier Carl Froelich, der 1920 seine eigene Produktionsfirma gegründet hatte, drehte 1929 den ersten deutschen Tonfilm DIE NACHT GEHÖRT UNS und war schon ab 1933 später strammer Nationalsozialist (1939 wurde er zum Präsidenten der Reichsfilmkammer ernannt). Ihm stand eine überaus prominente Besetzung zur Verfügung, Lil Dagover spielte die Titelrolle. G. W. Pabst schrieb zusammen mit Walter Supper das Drehbuch und war auch als Froelichs Regieassistent tätig. (Andreas Ungerböck). Live-Musik: Gerhard Gruber SA 14.5., 18:45 | MI 25.5., 18:30 DER SCHATZ RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, D 1922 BUCH Willy Hennings, G. W. Pabst, nach der gleichnamigen Novelle von Rudolf Hans Bartsch| KAMERA Otto Tober MIT Albert Steinrück, Lucie Mannheim, Ilka Grüning, Werner Krauß, Hans Brausewetter 82 min | s/w, dt. ZT, 35mm Irgendwo in Slowenien, in einer alten Glockengießerei. Hier lebt Meister Badalic mit Frau, Tochter und Geselle. Eines Abends erzählt der Alte von jenem sagenumwobenen Jahr 1684, als die Türken das Land verwüsteten und auch die Glockenschmiede in Schutt und Asche legten. Dabei sollen sie einen Schatz zurückgelassen haben. Das Goldfieber bricht aus, und das Drama nimmt seinen Lauf. Pabsts Regiedebüt ist zugleich eines der letzten Werke des deutschen Expressionismus. Ausgehend von einer Novelle des damals populären Trivialautoren Rudolf Hans Bartsch inszenierte er eine Parabel auf seine Zeit, die heute noch Gültigkeit besitzt; darauf, was passiert, wenn aus Habgier die Stützpfeiler eines Hauses fallen. Live-Musik: Gerhard Gruber 4 | G. W. Pabst SA 7.5., 20:30 | SO 22.5., 21:00 DIE FREUDLOSE GASSE RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, D 1925 BUCH Willy Haas, nach dem gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer | KAMERA Robert Lach, Curt Oertel, Guido Seeber | MIT Asta Nielsen, Greta Garbo, Agnes Esterhazy, Werner Krauß, Einar Hanson, Valeska Gert, Robert Garrison, Henry Stuart 125 min | s/w, dt. ZT, 35mm Freudlose Gassen im Wien von 1921 gibt es viele. Im 7. Bezirk wird gehungert und die Wäsche über die Rumpel gezogen, im 1. Bezirk wird flaniert, verkauft und intrigiert. Die Melchiorgasse vereint Luxus und Elend zu einer bitteren Melange: Hier treffen sich Gewinner und Verlierer, Mizzis und Freier. Sie alle sind auf der Suche nach fleischlichen Gelüsten für den Magen und die Sinne. Hugo Bettauer, Autor der berühmten Roman vorlage und engagierter Publizist der Ersten Republik, musste die Politikwirren der 20er-Jahre mit dem Leben bezahlen. Auch den Film mit Starbesetzung ereilte ein trauriges Schicksal. Trotz aller Schwierigkeiten gelang Pabst mit diesem in großartigen Szenen und Kulissen angelegten Film der Durchbruch als Filmregisseur. Zahlreiche Zensureingriffe haben ihn systematisch zerstört. Mithilfe verschiedener Fassungen wurde im Filmmuseum München eine integrale Rekonstruktion unternommen. (Barbara Eichinger) Live-Musik: Gerhard Gruber G. W. Pabst | 5 SO 8.5., 19:00 | FR 20.5., 20:15 GEHEIMNISSE EINER SEELE G. W. Pabst, D 1926 BUCH Karl Abraham, Hans Neumann, Colin Ross, Hanns Sachs | KAMERA Robert Lach, Curt Oertel, Guido Seeber MIT Werner Krauß, Ruth Weyher, Ilka Grüning, Jack Trevor, Pawel Pawlow, Colin Ross, Hertha von Walther 70 min | s/w, dt. ZT, 35mm 1925 verfolgte Sam Goldwyn den Plan, Sigmund Freud, »den größten Liebesspezialisten der Welt«, für die Mitarbeit an einem Film über berühmte Liebesgeschichten zu gewinnen, was dieser empört ablehte. Auch einem seriösen deutschen Projekt stand er skeptisch gegenüber. Für die Kulturfilmabteilung der Ufa drehte G. W. Pabst 1926 den ersten Lehrfilm zur Illustration der Psychoanalyse, in dem ein von Freud geschilderter Fall gezeigt wird. »Die Vorgänge des Films sind dem Leben entnommen«, heißt es im Vorspann. Der Film fungiert hier nicht, wie Hofmannsthal 1921 über das Kino schrieb, als »Ersatz für Träume«, sondern als ein neues Aufzeichnungs-Verfahren, um die Phantasien und Erinnerungen einer Person – als idealtypischer Fall – in einem Kunstprodukt zu vereinen. Neben den schauspielerischen Leistungen sind es vor allem die Traumsequenzen, deren Ausleuchtung, Schnitt und Montage, die an dem Film bis heute faszinieren. (Günter Krenn) Live-Musik: Gerhard Gruber 6 | G. W. Pabst SO 15.5., 20:30 | DO 19.5., 19:00 DIE LIEBE DER JEANNE NEY G. W. Pabst, D 1927 BUCH Rudolf Leonhardt, Ladislaus Vajda | KAMERA Robert Lach, Fritz Arno Wagner | MIT Edith Jéhanne, Uno Henning, Fritz Rasp, Brigitte Helm, Adolf E. Licho, Hertha von Walther, Hans Jaray, Siegfried Arno 90 min | s/w, engl. ZT, 35mm Als die Rote Armee 1921 die Krim besetzt, wird Jeannes Vater, ein französischer Journalist, ermordet. Nur mit Hilfe des Bolschewiken Andreas, den sie liebt, gelingt es ihr, nach Paris zu fliehen. Dort kommt sie bei ihrem Onkel Raymond unter und kann in dessen Detektivbüro arbeiten. Andreas gelingt es, als kommunistischer Agent nach Paris zu kommen, und sie verbringen eine Liebesnacht zusammen. Doch ihr Glück ist nur kurz. Sie werden von einem weißgardistischen Spitzel verfolgt. Live-Musik: Gerhard Gruber FR 13.5., 19:00 ABWEGE BEGIERDE / KRISE G. W. Pabst, D 1928 BUCH Adolf Lanz, Ladislaus Vajda, Helen Gosewish KAMERA Theodor Sparkuhl | MIT Gustav Dießl, Brigitte Helm, Hertha von Walther, Jack Trevor, Fritz Odemar 87 min | s/w, dt. ZT, 35mm Die Beziehung von Irene Beck zu ihrem Mann, einem gut situierten Rechtsanwalt, ist abgekühlt. Ein verzweifelter Versuch, der bürgerlichen Enge zu entkommen, wird von ihm vereitelt, sie stürzt sich ins exzessive Nachtleben, flieht in Drogen und sexuelle Abenteuer. Schließlich provoziert sie die Scheidung, indem sie sich bewusst in fla granti erwischen lässt. Allerdings scheitert auch dieser Plan. »Ein in stilistischer Strenge inszeniertes Kammerspiel, das klarsichtig die leeren Rituale der Figuren spiegelt und sowohl thematisch als auch in seiner formalen Souveränität erstaunlich zeitlos geblieben ist.« (Lexikon des Internationalen Films) Live-Musik: Gerhard Gruber G. W. Pabst | 7 SA 14.5., 20:30 | MO 23.5., 18:30 DIE BÜCHSE DER PANDORA RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, D 1929 BUCH Ladislaus Vajda nach Frank Wedekinds Dramen Der Erdgeist und Die Büchse der Pandora | KAMERA Günther Krampf | MIT Louise Brooks, Fritz Kortner, Francis Lederer, Carl Goetz, Krafft-Raschig, Gustav Dießl, Siegfried Arno 109 min | s/w, dt. ZT, DCP Wie in Pabsts berühmten TAGEBUCH EINER VERLORENEN verzaubert Louise Brooks auch in DIE BÜCHSE DER PANDORA mit schauspielerischem Talent und liebreizender Schönheit. Jedoch nicht als Apothekerstochter Thymian, sondern als Frank Wedekinds berühmte »Lulu«. Frei nach des Autors Dramen Erdgeist und Die Büchse der Pandora zeigt der Regisseur in seinem Meisterwerk Lulu in der schmerzhaften Phase ihres Untergangs. Sie kann nichts für ihre Wirkung auf Männer. Unaufhaltsam löst Lulu Tragödien aus. Menschen gehen zugrunde. Dr. Schön, Zeitungsverleger und Mitinhaber eines Revuetheaters, heiratet sie dennoch. Doch schon die Hochzeitsnacht endet tragisch. Ein Schuss löst sich, Dr. Schön stirbt. Lulu wird zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, flieht und fristet als Straßendirne fortan ihr Dasein. (Barbara Eichinger) Live-Musik: Gerhard Gruber 8 | G. W. Pabst MI 4.5., 21:00 | SA 21.5., 18:30 TAGEBUCH EINER VERLORENEN RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, D 1929 BUCH Rudolf Leonhard nach dem gleichnamigen Roman von Margarethe Böhme | KAMERA Sepp Allgeier MIT Louise Brooks, Sybille Schmitz, Kurt Gerron, Josef Rovensky, Vera Pawlowa, Arnold Korff, Fritz Rasp 113 min | s/w, dt. ZT, DCP »Und Louise Brooks geht in stummer Schönheit, erschrocken, trotzig, wartend, verwundert durch den Film, als das Mädchen, dem dies passiert. Fast wie ein schöner, tragischer Buster Keaton.« (Berliner Tageblatt, 20.10.1929) Die junge Thymian (Louise Brooks) verwirrt mit ihrer Frische und Natürlichkeit die Männerwelt. Und schnell »passiert« ihr ein Kind – mit Folgen: Vom Vater verstoßen und im Heim gequält, gelingt ihr als anmutiges Geschöpf eines Bordells der Sprung aus der Armut. Als Gräfin sucht sie Sühne an den Schauplätzen ihrer Vergangenheit. Pabsts letzter Stummfilm kam 1929 – bereits zensuriert – in die deutschen Kinos, öffentliche Proteste erzwangen eine erneute staatliche Prüfung. Im Januar 1930 wurde eine stark gekürzte Ver sion mit Jugendverbot gezeigt. Mit seinem kolportagehaften Sujet und der einzigartigen Louise Brooks zählt TAGEBUCH EINER VERLORENEN zu den herausragendsten Stummfilmen der 20er-Jahre. (Barbara Eichinger) Live-Musik: Gerhard Gruber G. W. Pabst | 9 DI 3.5., 18:00 | MO 16.5., 18:30 DIE WEISSE HÖLLE VOM PIZ PALÜ Arnold Fanck/G. W. Pabst, D 1929 BUCH Arnold Fanck, Ladislaus Vajda | KAMERA Sepp Allgeier, Richard Angst, Hans Schneeberger | MIT Gustav Dießl, Leni Riefenstahl, Ernst Petersen, Ernst Udet, Mizzi Götzel, Kurt Gerron Stumme Fassung am 16.5.: 124 min | s/w, dt. ZT, 35mm Tonfassung am 3.5.: 92 min | s/w, OF, 35mm Bei einer Tour durch die Gletscherlandschaft des Piz Palü stürzt Maria, die Frau von Johannes Kraft, tödlich ab. Kraft fühlt sich schuldig, besteigt seitdem an jedem Jahrestag des Unglücks den Berg allein. Er lernt das junge Paar Maria und Heinz kennen, gemeinsam wollen sie die Nordwand durchsteigen, werden aber von aufziehendem Föhn gestoppt. Die Situation spitzt sich zu, Kraft gibt Heinz seine Kleidung. Maria und Heinz können schließlich geborgen werden, Kraft erfriert. Fanck setzt seinem Helden ein allegorisches Denkmal und lässt ihn hinter einer gläsernen Eiswand erstarren. Im Gegensatz zu seinen früheren Filmen integriert er die Natur-Metaphorik hier in eine glaub würdige alpinistische Katastrophe. Live-Musik am 16.5.: Gerhard Gruber MI 18.5., 20:00 PRIX DE BEAUTÉ DER SCHÖNHEITSPREIS / MISS EUROPA Augusto Genina, D 1929 BUCH René Clair, G. W. Pabst, Bernard Zimmer | KAMERA Rudolph Maté, Louis Née | MIT Louise Brooks, Georges Charlia, Augusto Bandini, André Nicolle, Marc Ziboulsky 108 min | s/w, frz. ZT, 35mm Auf Empfehlung G. W. Pabsts, der das »quintessential flapper girl« bereits für seine Filme DIE BÜCHSE DER PANDORA und TAGEBUCH EINER VERLORENEN aus den USA nach Europa geholt hatte, wurde Louise Brooks mit der Rolle der entzückenden kleinen Schreibkraft Lucienne Granier in PRIX DE BEAUTÉ besetzt. Die Teilnahme an einem Schönheitswettbewerb verändert das Leben Luciennes von Grund auf. Das »working girl« macht einen Karrieresprung: Sie wird zur Miss France und schließlich zur schönsten Frau Europas gekürt. Ruhm, Anerkennung und neue Perspektiven, die ihrem Verlobten André mehr als nur missfallen. Der Film wurde zwar stumm gedreht, aber bald in sechs Sprachen synchronisiert – ein großer Erfolg mit einer von René Clair geschriebenen weltberühmten Schlussszene. Live-Musik: Gerhard Gruber 10 | G. W. Pabst SA 7.5., 18:30 | SA 21.5., 20:45 WESTFRONT 1918 VIER VON DER INFANTERIE G. W. Pabst, D 1930 BUCH Ladislaus Vajda, nach dem Roman Vier von der Infanterie. Ihre letzten Tage an der Westfront 1918 von Ernst Johannsen | KAMERA Charles Métain, Fritz Arno Wagner | MIT Fritz Kampers, Gustav Dießl, Hans-Joachim Möbis, Claus Clausen 97 min | s/w, OF, 35mm Frankreich 1918, in den letzten Monaten des Ersten Weltkriegs: Vier deutsche Soldaten – Karl, der Bayer, der Student und der Leutnant – verbringen ein paar freie Tage hinter der Front. Sie scheinen schon alle Illusionen und jegliche Kriegsbegeisterung verloren zu haben. Zurück im Kampfgeschehen bricht der brutale Alltag des Stellungskrieges, der Gas-, Artillerie- und Panzerangriffe wieder auf sie herein. Karl erhält schließlich Heimaturlaub, doch zu Hause erlebt er nur den Hunger der Zurückgebliebenen und seine untreue Ehefrau. In erschütternd harten und realistischen Bildern offenbart G. W. Pabsts Antikriegsfilm-Klassiker anhand des zerstörten Schicksals dieser vier Menschen die Grausamkeit des Krieges. »Es ist, als seien mittelalterliche Marterbilder lebendig geworden.« (Siegfried Kracauer) Das Wort »Ende« in der Schlusssequenz hat er mit einem Fragezeichen versehen. G. W. Pabst | 11 DI 17.5., 18:00 SKANDAL UM EVA G. W. Pabst, D 1930 BUCH Friedrich Raff, Julius Urgiss | KAMERA Fritz Arno Wagner | MIT Henny Porten, Claus Clausen, Oskar Sima, Ludwig Stoessel, Paul Henckels, Adele Sandrock 96 min | s/w, OF, 35mm Die Studienassessorin einer Mädchenklasse, Fräulein Dr. Eva Rüttgers, ist mit dem Unterrichtsminister Dr. Kurt Hiller verlobt. Als sie entdeckt, dass er einen vierjährigen unehelichen Sohn namens Gustav hat, will die kinderliebende Eva das Kind bei sich aufnehmen und damit den Vater überraschen. Aber unglücklicherweise wird die ganze Stadt Zeuge dieser Überraschung und hält sie für die Mutter. Die Stadtprominenz, inklusive der Herr Minister, nicht ahnend, dass es sich bei dem Kind um seinen eigenen Fehltritt handelt, entrüstet sich über die unmoralische Eva. Wegen ihres vermeintlich unsittlichen Verhaltens soll Eva ihre Stelle verlieren. Filmhistorisches Interesse verdient SKANDAL UM EVA zudem als erster »Sprechfilm« Henny Portens, zu dessen Realisierung der Tonfilm-Pionier Guido Bagier und der im Stummfilm bekannt gewordene Komponist Guiseppe Becce entscheidend beitragen. Das Reichsfilmblatt lobt die »vorzügliche Tonherstellung der Tobis«, die zeige, »dass der deutsche Tonfilm in einem Jahr den vielbesprochenen technischen Vorsprung Amerikas restlos eingeholt hat«. 12 | G. W. Pabst SO 8.5., 20:30 | SO 22.5., 18:45 DIE DREIGROSCHENOPER RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, D 1931 BUCH Léo Lania, Ladislaus Vajda, Béla Balázs frei nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Bert Brecht und Kurt Weill | KAMERA Fritz Arno Wagner | MUSIK Kurt Weill | MIT Rudolf Forster, Carola Neher, Reinhold Schünzel, Fritz Rasp, Lotte Lenya, Ernst Busch, Hermann Thimig, Paul Kemp 113 min | s/w, OF, 35mm 939 begann Brecht mit der Adaptierung seines 1928 uraufgeführten Theaterstücks, des erfolgreichsten der Weimarer Republik. Der Film sollte pointierter argumentieren als das Stück, neue Songs einschließen und näher an die Gegenwart heranführen. Regisseur Pabst ignorierte die »episch-aggressive Struktur« von Brechts Vorlagen, die Filmfirma warf ihm schon früher »politische Tendenzen« vor, Brecht und Kurt Weill klagten. Es kam schließlich zum Vergleich, der Film hatte im Februar 1931 Premiere und wurde zwei Jahre später in Deutschland verboten. Die Handlung führt in ein imaginäres London des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Drei Schurken, Mackie Messer, Anführer einer Verbrecherbande, Peachum, der Bettlerkönig und Tiger Brown, der Polizeichef, avancieren zu Stützen der Gesellschaft. Pabst durchdringt dabei weniger die reale, umgebende Welt als er eine eigene, irreale schafft. Die Schönheit des Films zehrt seine Wirkung auf. G. W. Pabst | 13 SO 15.5., 18:30 | MO 23.5., 21:00 KAMERADSCHAFT G. W. Pabst, D/F 1931 BUCH Peter Martin Lampel, Karl Otten, Gerbert Rappaport, Ladislaus Vajda | KAMERA Robert Baberske, Fritz Arno Wagner | MIT Alexander Granach, Fritz Kampers, Ernst Busch, Elisabeth Wendt, Gustav Püttjer 92 min | s/w, dt. u. frz. OF, 35mm Auch Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ist das Klima an der deutsch-französischen Grenze von Feindseligkeit und Ressentiments geprägt. In einem französischen Bergwerk nahe der Grenze kommt es zu einer Explosion. Nahezu 600 französische Kumpel werden verschüttet, jede Hilfe scheint aussichtslos. In der benachbarten Grube auf der deutschen Seite kommt es zu erregten Auseinandersetzungen. Obwohl zeitweilig die alte Feindschaft triumphiert, entschließen sich die deutschen Bergleute zu einer Rettungsaktion. Die Grenze, die zwei Völker in feindliche Lager trennt, ist gefallen. »In dokumentarischem Stil gehaltener Film, mit gleichermaßen virtuosen wie realis tischen Aufnahmen der Arbeitsbedingungen unter Tage; ein packendes Zeugnis völkerverbindender Menschlichkeit«, urteilte das Lexikon des Internationalen Films, G. W. Pabst erhielt den »Preis des Völkerbundes«. 14 | G. W. Pabst DO 5.5., 20:45 | DI 24.5., 18:00 DIE HERRIN VON ATLANTIS G. W. Pabst, D 1932 BUCH Ladislaus Vajda, Hermann Oberländer | KAMERA Eugen Schüfftan, Herbert Körner | MIT Brigitte Helm, Tela Tschai, Heinz Klingenberg, Gustav Dießl, Wladimir Sokoloff, Mathias Wieman 87 min | s/w, OF, 35mm Ein Meisterwerk der Blicke. Im phantastischen Licht- und Schattenspiel der Höhle von Atlantis, umgeben von Haschisch- und Opiumwolken, inszeniert G. W. Pabst in den Sandstürmen der Sahara ein kinematografisches Eifersuchtsdrama, das seinesgleichen sucht. Der französische Kolonialoffizier Saint-Avit und sein Freund Morhange werden in das sagenumwobene Atlantis verschleppt, das von der dämonischen Antinea (Brigitte Helm) beherrscht wird. Allein Morhange widersteht ihrem betörenden Blick. Erzürnt befiehlt die exotische Schöne Saint-Avit, seinen Freund zu töten. Einer bleibt am Leben und flüchtet mit Hilfe einer Skavin aus Atlantis. Noch Jahre danach beherrschen Fieber träume seine Nächte und Antineas Blicke rufen ihn ... (Barbara Eichinger) DO 12.5., 21:00 DON QUICHOTTE G. W. Pabst, F 1933 BUCH Paul Morand, G. W. Pabst, Alexandre Arnoux | KAMERA Nicolas Farkas, Paul Portier | MIT Feodor Chaliapin Sr., Arlette Marchal, Dorville, René Donnio, Renée Valliers, Mady Berry, Wladimir Sokolow 85 min | s/w, franz. OF, 35mm Alle paar Monate hat Paris, wie all die anderen großen Filmzentren, die Gelegenheit, einen wirklich bedeutsamen Film zu preisen – einen, der die anderen, die das Übliche zeigen, bei weitem überragt und daher Filmgeschichte schreiben wird. Solch ein Film wurde hier nach Monaten gespannter Erwartung gerade herausgebracht. […] Es lag an Pabst, den Hintergrund auszufüllen und das Medium auszustatten, wodurch dieser Don Quixote dem Publikum vorgestellt werden konnte, und er hat es mit seiner ihm üblichen, vollendeten Kunstfertigkeit getan. Es gibt Szenen von atemberaubendem Liebreiz, und, das ist das Beste, es gibt eine Atmosphäre, die den Geist der Zeit und der Geschichte vermittelt, ohne den Hauch an Erschütterung der eigenen Gefühlswelt. (Herbert L. Matthews, New York Times, 1933) G. W. Pabst | 15 DO 12.5., 19:00 DU HAUT EN BAS G. W. Pabst, F/D 1933 BUCH Anna Gmeyner nach dem gleichnamigen Stück von Ladislaus Bus-Fekete | KAMERA Eugen Schüfftan MIT Jean Gabin, Janine Crispin, Micheline Bernard, Michel Simon, Peter Lorre, Margo Lion, Wladimir Sokolow 79 min | s/w, OmU, 35mm Pabst produzierte etliche Filme in Frankreich, die meisten davon geprägt von seinen Stummfilm-Meisterwerken DIE FREUDLOSE GASSE (1925) und DIE BÜCHSE DER PANDORA (1929). DU HAUT EN BAS ist einer seiner am wenigsten bekannten Filme, eine sonderbar-kuriose Wiener Alltagsgeschichten-Komödie, die auf charakteristische Weise auch das Interesse des Regisseurs an den Sorgen und Nöten von Frauen in einer männerdominierten Welt widerspiegelt. Im Gegensatz zum stark dramatischen Einschlag seiner früheren Filme ergreift dieser betont heiter für das weibliche Geschlecht Partei und macht sich über die Schwächen des vermeintlich stärkeren her. Jean Gabin und Michel Simon am Beginn ihrer großen Karriere. MO 9.5., 21:00 A MODERN HERO G. W. Pabst, US 1934 BUCH Gene Markey, Kathryn Scola nach dem gleichnamigen Roman von Louis Bromfield | KAMERA William Rees | MIT Richard Barthelmess, Jean Muir, Marjorie Rambeau, Verree Teasdale, Florence Eldridge 71 min | s/w, OF, 35mm Der Kunstreiter und Frauenschwarm Pierre Radier verlässt den Zirkus und folgt seinem unternehmerischen Ehrgeiz. Als Paul Rader wird er dank einer Reihe von Gönnerinnen zum erfolgreichen Geschäftsmann. Er lernt den Sohn der Frau kennen, die ihn nicht halten wollte, als sie schwanger wurde, und versucht dessen »selbstloser« Mentor und Förderer zu werden. Eine Geschichte von Ausbeutung und Missbrauch im Namen von Zielen, die sich als leer erweisen. A MODERN HERO hätte wenig später nicht mehr so realisiert werden können, weil die Geschichte, die an ihrem vermeintlichen Schlusspunkt in eine gänzlich undeterminierte und urteilsfreie Richtung weiterstrebt, die Pflichtvorgaben der PCA von Schuld und Sühne als vollkommen irrelevant verwirft. (Christoph Michel) 16 | G. W. Pabst FR 13.5., 21:00 MADEMOISELLE DOCTEUR RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, F 1936 BUCH Leo Birinsky, Herman J. Mankiewicz, Irma von Cube | KAMERA Eugen Schüfftan | MIT Pierre Blanchar, Dita Parlo, Pierre Fresnay, Louis Jouvet, Roger Karl, Viviane Romance 109 min | s/w, frz. OF, 35mm Eine Art früher Film noir, angesiedelt in Saloniki. Während Pabst die französische Version mit den Größen der französischen Schauspielkunst – und mit der deutschen Emigrantin Dita Parlo in der Titelrolle – inszenierte, wurde gleichzeitig eine englische Fassung realisiert, bei der Edmond T. Gréville Regie führte. »Ein Antikriegsfilm über den Heroismus der Spione, ein Kampf im Dunkeln: Jede Einstellung gleicht einem Kriegsschauplatz, eröffnet einen Raum der Bedrohung und der Desorientierung, in dem vereinzelt Lichtblöcke und Lichtstreifen das Dunkel nur noch undurchdringlicher machen. Die stark akzentuierten Schatten sind als Ausdruck der Doppelexistenz aller Akteure lesbar.« (Jörg Becker) FR 6.5., 21:00 LE DRAME DE SHANGHAI DAS SHANGHAI DRAMA G. W. Pabst, F 1938 BUCH Alexandre Arnoux, Léo Lania | KAMERA Curt Courant, Eugen Schüfftan | MIT Christiane Mardayn (aka Christl Mardayn), Louis Jouvet, Raymond Rouleau, Dorville, Suzanne Desprès, Valery Inkijinoff 105 min | s/w, frz. OF, DCP Eine russische Emigrantin singt in einem Nachtclub in Shanghai unter dem Künstler namen Kay Murphy. Alles, wovon sie träumt, ist ein friedliches Leben mit ihrer Tochter Vera. Doch das ist eine Schimäre, denn ihr früherer Liebhaber Ivan hat sie gezwungen, für eine geheime kriminelle Organisation namens »Der schwarze Drache« zu arbeiten. Vera, die in einem Internat in Hongkong studiert, weiß nichts von der Vergangenheit und von den geheimen Aktivitäten ihrer Mutter. Als Ivan, der auch Veras Vater ist, wieder auftaucht und Kay erpresst, ist die junge Frau entschlossen, den Kampf aufzunehmen. Pabst drehte diesen Spionage-Reißer in Paris, mit der gebürtigen Wienerin Christl Mardayn in der Hauptrolle. G. W. Pabst | 17 DI 17.5., 21:00 JEUNES FILLES EN DÉTRESSE RESTAURIERTE FASSUNG G. W. Pabst, F 1939 BUCH Christa Winsloe | KAMERA Michel Kelber | MIT Marcelle Chantal, Jacqueline Delubac, André Luguet, Micheline Presle, Louise Carletti 90 min | s/w, frz. OF, 35mm Jacqueline ist sechzehn. Ihre Eltern sind sehr mit ihren Karrieren beschäftigt. Papa ist ein bekannter Anwalt, Mama eine Ärztin, die ihre eigene Klinik leitet. Als ihnen bewusst wird, dass sie ihre Tochter vernachlässigen, schicken sie sie in ein vornehmes Mädchenpensionat. Dort findet Jacqueline neue Freundinnen, fast alle von ihnen Scheidungskinder. Gemeinsam gründen sie eine »Liga gegen die Scheidung«. Schließlich sind auch Jacquelines Eltern soweit, sich zu trennen … JEUNES FILLES EN DÉTRESSE wurde von Christa Winsloe geschrieben, auf deren Bühnenstück Ritter Nerestan Leontine Sagans Film MÄDCHEN IN UNIFORM beruht. Dies und die Ähnlichkeit der Titel haben bisweilen zu dem Missverständnis geführt, es handle sich um ein Remake. Österreichische Erstaufführung. SO 8.5., 16:30 | MO 16.5., 16:30 KOMÖDIANTEN G. W. Pabst, D 1941 BUCH Axel Eggebrecht, G. W. Pabst, Walter von Hollander nach dem Roman Philine von Olly Boeheim | KAMERA Bruno Stephan | MIT Käthe Dorsch, Hilde Krahl, Henny Porten, Gustav Dießl, Richard Häußler, Bettina Moissi 112 min | s/w, OF, 35mm Deutschland, um 1750: Der Hanswurst ist die populärste Figur des Theaters. Karoline Neuber, Leiterin einer fahrenden Truppe, will hingegen gepflegte Theaterkultur auf den Bühnen des Landes etablieren. Als sich ihr Hanswurst bei einem Auftritt mal wieder zu viel herausnimmt bei seinen zotigen Scherzen, will sie ihn aus der Truppe werfen. Doch der freche Kerl bekommt Schützenhilfe von einem Leipziger Stadtrat. Dieser hat auch ein Auge auf die junge Schauspielerin Philine geworfen. Der Film erhielt die Prädikate »staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll, kulturell wertvoll, volksbildend, jugendwert« und lief als deutscher Beitrag 1941 bei der Biennale in Venedig, wo Pabst mit der Goldmedaille für die beste Regie ausgezeichnet wurde. 18 | G. W. Pabst SA 7.5., 16:30 | MI 11.5., 21:00 PARACELSUS G. W. Pabst, D 1943 BUCH Kurt Heuser | KAMERA Bruno Stephan | MIT Werner Krauß, Harry Langewisch, Annelies Reinhold, Mathias Wieman, Fritz Rasp 104 min | s/w, OF, 35mm Seinen Gegnern ist der legendäre Basler Arzt Paracelsus ein Dorn im Auge. Denn er folgt nicht den Lehren der Fakultäten, er stellt seine ganz persönlichen Theorien von der Heilkunde auf. Er sieht sich als Arzt des Volkes und sein Grundsatz lautet: »Der höchste Grund der Arznei ist die Liebe.« Aus Anlass des 400. Todestages des mittelalterlichen Heilkundigen kündigt die Bavaria den Film PARACELSUS an; Pabst übernimmt die Regie und schreibt mit Kurt Heuser das Drehbuch. Während der Dreharbeiten kommt es offenbar zu Differenzen: Laut Reichsfilmintendant Fritz Hippler ist »das Verhalten des Regisseurs G. W. Pabst im Falle Bavaria mit den heutigen Pflichten eines Filmschaffenden nicht vereinbar. Die Firmen werden nachdrücklich angehalten, mit Herrn Pabst solange nicht in Verbindung zu treten, als dieser sich nicht mit der Bavaria geeinigt hat«. Dennoch erhält der Film die Prädikate »staatspolitisch und künstlerisch wertvoll«. (Cinegraph Lexikon) G. W. Pabst | 19 MI 4.5., 18:45 | MO 16.5., 21:00 DER PROZESS G. W. Pabst, A 1948 BUCH Rudolf Brunngraber, Kurt Heuser, Emeric Roboz nach Brunngrabers Roman Prozess auf Leben und Tod KAMERA Oskar Schnirch, Helmuth Fischer-Ashley | MIT Ernst Deutsch, Ewald Balser, Marianne Schönauer, Heinz Moog, Maria Eis, Josef Meinrad, Aglaia Schmid, Leopold Rudolf 108 min | s/w, OF, 35mm Ein Klassiker der österreichischen Nachkriegsfilmgeschichte und G. W. Pabsts größter internationaler Triumph, der ihm die Gründung der Pabst-Kiba-Filmproduktion ermöglichte – der PROZESS entstand im Vakuum des ersten Nachkriegsschocks, kurz vor dem Wiedererstarken des kollektiven Vergessens, und verweist als spannende Literaturverfilmung auf soziale Wurzeln des religiös motivierten Antisemitismus. 1882 verschwindet im ungarischen Dorf Tiszaeszlár das Bauernmädchen Esther Solymosi. Daraus wird bewusst ein Ritualmord konstruiert, den man dem jüdischen Tempeldiener zur Last legt. Die Nutznießer der Hetze stellen ihn vor Gericht, doch dem Verteidiger gelingt es, die Anklage zu entkräften. Der hervorragend fotografierte Film fügt die Milieustudie eines aufgewühlten Dorfes und die der Aufklärung dienenden Gerichtsszenen zu einem schlüssigen Duell zwischen Wahn und Vernunft. (hp) Regiepreis für G. W. Pabst, Darstellerpreis für Ernst Deutsch bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig (1948). 20 | G. W. Pabst MO 9.5., 18:30 GEHEIMNISVOLLE TIEFE G. W. Pabst, A 1949 BUCH Trude Pabst, Walter von Hollander | KAMERA Helmuth Fischer-Ashley | MIT Paul Hubschmid, Ilse Werner, Elfe Gerhart, Maria Eis, Hermann Thimig, Ernst Waldbrunn 109 min | s/w, OF, 35mm Der erste Film der Pabst-Kiba-Produktionsgesellschaft führt in eine bizarre Eisgrotten szenerie, deren geheimnisvolle wie gefährliche Tiefe auch als Symbol für die Erforschung der menschlichen Seele dient – ein zentrales Thema bei Pabst. »In die Tiefenschichten unseres Herzens (und unserer Erdoberfläche) führt uns G. W. Pabst in diesem Film [...], und es ist ihm sichtlich ernst damit. Aber es ist nicht alles so geheimnisvoll, was sich in dieser wohltuend ›nicht-happy-endenden‹ Geschichte von dem höhlenbesessenen Forscher (Paul Hubschmid) und er pfeifenden Dame mit tragischem Hintergrund (Ilse Werner) vollzieht. Die wahre Tragik dieses gutgewollten und gutgemachten Films: dass er sich in seiner eigenen Problematik verirrt. Schneebergers Kamera ist, vor allem in den düsteren Aufnahmen aus dem Höhlenlabyrinth mitunter so bestechend, dass der Betrachter darüber manches vergessen möchte.« (Hamburger Abendblatt, 11.7.1951) G. W. Pabst | 21 FR 6.5., 18:45 DUELL MIT DEM TOD Paul May, A 1949 BUCH Paul May, G. W. Pabst | KAMERA Helmuth Fischer-Ashley | MIT Rolf von Nauckhoff, Annelies Reinhold, Ernst Waldbrunn, Maria Eis, Erich Auer, Heinz Moog 115 min | s/w, OF, DCP Freispruch für einen als SS-Offizier getarnten Widerstandskämpfer nach dem Krieg. Der Wiener Physikprofessor Romberg wird vor das alliierte Militärtribunal zitiert. Seine Darstellung der Rolle, die er während des Krieges spielte, vermittelt die Handlung in packenden Szenen: seine Flucht vor der Gestapo, der Aufbau einer Widerstandsgruppe, die folgende Tarnung in der Uniform eines SS-Offiziers, die ihm die Rettung etlicher Opfer vor der Gestapo ermöglichte. Der Widerspruch von Sein und Schein wird auf diese Weise zum zentralen Thema. Der auch unter den Alternativ titeln AM RANDE DES LEBENS und DER EID DES PROFESSOR ROMBERG bekannt gewordene Film war eine der ersten Arbeiten aus der 1948 gegründeten Pabst-KibaWerkstatt, die sich mit der Thematik um Schuld und Sühne in Zusammenhang mit dem Dritten Reich befasste. (hp) 22 | G. W. Pabst DI 10.5., 19:00 LA VOCE DEL SILENZIO AUS DER BAHN GEWORFEN / MÄNNER OHNE TRÄNEN G. W. Pabst, I/F 1953 BUCH Giuseppe Berto, Oreste Biancoli, Pierre Bost, Roland Laudenbach, G. W. Pabst, Tullio Pinelli, Giorgio Prosperi, Ákos Tolnay | KAMERA Gábor Pogány | MIT Aldo Fabrizi, Jean Marais, Daniel Gélin, Paolo Stoppa, Mario Girotti (aka Terence Hill) 109 min | s/w, ital. OF, 35mm Vier Männer – der Kerzenfabrikant Pio Fabiani, der Politiker Andrea Senna, der Schriftsteller Mario Rossi und der Soldat Francesco Ferro – haben sich in die Stille eines Klosters zurückgezogen und versuchen, ihr Leben neu zu ordnen. Der angehende Priester Fernando bietet ihnen dabei moralische Unterstützung. Wie immer konnte sich G. W. Pabst, der zusammen mit mehreren anderen Autoren auch das Drehbuch zu der italienisch- französischen Koproduktion schrieb, auf exzellente DarstellerInnen stützen: Aldo Fabrizi, Jean Marais, Daniel Gélin und Paolo Stoppa sind dabei an erster Stelle zu nennen. G. W. Pabst | 23 DO 19.5., 21:00 COSE DA PAZZI G. W. Pabst, I 1953 BUCH Léo Lania, Bruno Paolinelli, Bruno Valeri | KAMERA Mario Bava, Gábor Pogány | MIT Aldo Fabrizi, Carla Del Poggio, Enrico Viarisio, Enzo Fiermonte, Rita Giannuzzi 84 min | s/w, ital. OF, DCP Die junge Dalia Rossi wird irrtümlich als verrückt angesehen und in die »Villa Felicità« eingeliefert, eine psychiatrische Klinik, die von Professor Ruiz betrieben wird. Doch schon bei der ersten Untersuchung erklärt man sie für völlig »normal« und gesund. Das Problem ist nur, dass der Psychiater, der sie untersucht, ein Verrückter ist, der sich selbst für einen Arzt hält. Der wirkliche Arzt ist von Dalias geistiger Gesundheit gar nicht überzeugt. Es entwickelt sich ein turbulenter Schlagabtausch mit allerlei Wendungen, unter anderem einer ereignisreichen Polizei-Razzia. Pabsts erste Produktion für seine neu gegründete Kronos-Film war – trotz prominenter Besetzung – ein Misserfolg. SA 14.5., 16:30 DAS BEKENNTNIS DER INA KAHR G. W. Pabst, BRD 1954 BUCH Erna Fentsch nach dem gleichnamigen Roman von Hans Emil Dits | KAMERA Günther Anders | MIT Curd Jürgens, Elisabeth Müller, Albert Lieven, Vera Molnar, Jeste Naefe, Ingmar Zeisberg, Friedrich Domin 111 min | s/w, OF, 35mm Ina Kahr steht nach einer Selbstanzeige vor Gericht, weil sie ihren Mann Paul vergiftet hat. Die Richter fällen das Todesurteil. Nachdem sie bisher jede Aussage beharrlich verweigert hat, bricht sie nun doch ihr Schweigen und schildert, wie die vermeintliche Liebesheirat zum Alptraum wurde. Ina erzählt von den Eskapaden Pauls, von seinem miesen, windigen Charakter und den erfolglosen Versuchen, ihn zu verlassen. Bis schließlich der gemeinsame Tod als letzter Ausweg erschien. Inas Anwalt, dessen Interesse an seiner Mandantin weit über das berufliche hinausgeht, erwirkt eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Beide hoffen auf eine Zukunft. 24 | G. W. Pabst MO 2.5., 19:30 | SO 22.5., 16:30 DER LETZTE AKT G. W. Pabst, A 1955 BUCH Fritz Habeck, Leo Lania, G. W. Pabst, Carl Szokoll nach einer Filmnovelle von Erich Maria Remarque und dem Roman Ten Days To Die von Michael Musmano | KAMERA Günther Anders, Hannes Staudinger | MIT Albin Skoda, Oskar Werner, Lotte Tobisch, Erik Frey, Curt Eilers, Leopold Hainisch 115 min | s/w, OF, 35mm April 1945. »Götterdämmerung« in der Reichskanzlei. Big Brothers Schwanengesang. Quasi hautnah dokumentiert der Film die Auflösungserscheinungen des »Dritten Reiches« in der klaustrophoben Bunkeratmosphäre jener Tage. Albin Skoda präsentiert der Nachwelt die beleidigte Seele des Führers in den Posen eines antiken Tragöden, so wie sich Herr Schicklgruber alias Hitler selbst gerne gesehen haben mag: Armeen verschiebend auf der Landkarte und in theatergerechten Tiraden den Verrat der schnöden Welt beklagend. Diese Methode wirkt wie ein Vorbild für die Neuinszenierung der Bunkerreminiszenzen in DER UNTERGANG (2004). Das mediale Interesse an menschlichen Seiten des Kretins bietet jedoch keine historisch schlüssige Analyse des NS-Regimes. In beiden Filmen erscheinen die faschistische Gewaltherrschaft und ihre Basis auf die Dämonie eines Mannes beschränkt. Nach all den hehren Gesten nach kollektiver Rehabilitierungssehnsucht möchte man sich das Thema wieder als Farce vorstellen. (hp) G. W. Pabst | 25 MI 11.5., 18:00 | FR 20.5., 18:30 ES GESCHAH AM 20. JULI G. W. Pabst, D 1955 BUCH Gustav Machatý, Werner P. Zibaso | KAMERA Kurt Hasse | MIT Bernhard Wicki, Karl Ludwig Diehl, Carl Wery, Erik Frey, Albert Hehn, Kurt Meisel 79 min | s/w, OF, 35mm Es sind zwei Zufälle, die Adolf Hitler am 20. Juli 1944 vor dem Tod in der »Wolfs schanze« bewahren. Oberst Graf von Stauffenberg, Kopf der Operation »Walküre«, wird beim Schärfen der Sprengladung gestört, und ein Offizier schiebt später, weil sie stört, die präparierte Aktentasche von Hitler weg an das Ende des Besprechungstisches. Die Bombe detoniert, verfehlt aber ihr Ziel, und als Stauffenberg drei Stunden später in Berlin eintrifft, bestätigt er unwissend: Hitler ist tot. Doch während der Ausnahmezustand verhängt und die Befehle des Generalfeldmarschalls von Witzleben in Kraft gesetzt werden, meldet Feldmarschall Keitel Generaloberst Fromm: Hitler lebt ... Stauffenberg und seine Mitverschwörer werden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Unmittelbar im Anschluss an DER LETZTE AKT dreht Pabst zehn Jahre nach Kriegs ende die erste minutiöse Chronik des gescheiterten Attentats und stellt die Ereignisse semidokumentarisch nach. 26 | G. W. Pabst SO 15.5., 16:30 ROSEN FÜR BETTINA G. W. Pabst, BRD 1956 BUCH Friedrich Dammann, Werner P. Zibaso | KAMERA Franz Koch | MIT Willy Birgel, Elisabeth Müller, Ivan Desny, Eva Kerbler, Leonard Steckel, Carl Wery, Erich Ponto, Hermann Speelmans 95 min | s/w, OF, 35mm Die junge Solotänzerin Bettina Sanden ist am Ziel ihrer Wünsche: Der von ihr veranstaltete Ballettabend war ein Riesenerfolg. An der Seite ihres Ballettmeisters und Geliebten Kostja Tomkoff genießt sie die Ovationen des Publikums. Doch eines Tages zwingen immer stärker werdende Schmerzen sie dazu, ihre Karriere zu unterbrechen und einen Arzt aufzusuchen. Nach eingehenden Untersuchungen eröffnet ihr Professor Förster, dass sie an Kinderlähmung leidet. Und Kostja wendet sich für das neue Ballett »Bolero« einer anderen jungen Tänzerin zu. Der Film enthält unter anderem zwei Ballettaufführungen der Münchner Staatsoper. SA 21.5., 16:30 DURCH DIE WÄLDER, DURCH DIE AUEN ROMANTISCHE SYMPHONIE G. W. Pabst, BRD 1956 BUCH F. M. Schilder, Peter Hamel, Walter Forster nach der Novelle Die romantische Reise des Herrn Carl Maria von Weber von Hans Watzlik | KAMERA Kurt Grigoleit | MIT Eva Bartok, Peter Arens, Joe Stöckel, Rudolf Vogel, Karl Schönböck, Michael Cramer 98 min | Farbe, OF, 35mm Der Komponist Carl Maria von Weber befindet sich auf der Reise nach Prag. Mit ihm reisen seine Geliebte, die Sängerin Caroline Brandt, und der Kutscher und Leibdiener Treml. In den böhmischen Wäldern wird die Kutsche von einer Räuberbande überfallen, doch Graf Enzio von Schwarzenbrunn befreit sie aus den Händen der Angreifer und bringt sie auf sein Schloss. Das Paar ahnt nicht, dass der Überfall von Schwarzenbrunn selbst inszeniert wurde. Der Graf, den das Testament seines Vaters zwingt, drei Monate im Jahr auf seinen Gütern zu leben, verschafft sich auf diese Weise Abwechslung. Die Gäste werden auf dem Schloss aufwendig empfangen. Doch schon bald widmet sich der Graf dem Ziel seiner Wünsche – Caroline. G. W. Pabst | 27 METROPOLIS TOTAL AUTOMATION MENSCH WUNDER MASCHINE TOMÁŠ MIKESKA, ANNE FAUCHERET 1921 schrieb Karel Čapek in seinem utopischen Kollektivdrama R.U.R. erstmals von Robotern. In den 1930er-Jahren sprach Sigmund Freud vom Menschen als Prothesengott. Heute avancieren wir als Schöpfer von Ersatzteilen selbst zu Werkzeugen, die unter der Kontrolle von Maschinen stehen. Von der Zähmung des Feuers bis zur Erweiterung und Vervollkommnung der eigenen Organe durch Technik haben der Mensch und seine Maschinen im globalen System der automatisierten Moderne somit ihren eigenständigen Status verloren. Was uns Film seit Anbeginn dessen Produktion als Fiktion vor Augen führte, erreicht uns im Zeitalter der erweiterten technischen Reproduzierbarkeit nicht mehr nur als Werk der Kunst, sondern als Teil eines übertechnisierten Alltags. Die Schöpfer sind zu Werkzeugen der Erzeugenden und somit selbst zum Werk der Erzeugung geworden: selbstlernende Algorithmen, Roboter, mechanische Kommunikationshilfen, lebenserhaltende Maßnahmen, lebensberaubende Gefahren, webbasierte Vernetzungskanäle, virtuelle soziale Räume. Wir schweben auf (Daten)Clouds und fühlen uns verloren, wenn sie mal nicht sind – eine Mensch-Technik-Beziehung begründet auf Abhängigkeit. Doch wie weit geht sie? Die Automatisierung hat unzählige Formen angenommen. Was bei Henrik Galeen, Fritz Lang oder Stanley Kubrick noch als spekulative Filmfantastik galt, ist zur Teilrealität geworden. Künstlich geschaffene Prothesen haben eine Autonomie erlangt, ein Eigenleben entwickelt und damit auch die traditionelle Objekt- und Subjekt-Trennung in Frage gestellt. Total Automation widmet sich in drei zusammenhängenden Programmen dieser Entwicklung sowie den sie begleitenden Bildern, Ängsten, Utopien und Dystopien. Mit einer Collage aus historischen Werbefilmen, wissenschaftlichen Dokumentationen, experimentellen Filmarbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen und ausgesuchten Spielfilmen der Filmgeschichte soll die Automatisierung und das in ihr verborgene Übernatürliche, Magische und Irrationale dort eine Projektionsfläche finden, wo schon immer ein anderer Blick auf die Welt definiert wurde – in der Maschine Kino. Eine Filmschau in Kooperation mit der Kunsthalle Wien und der Kuratorin der Ausstellung The Promise of Total Automation Anne Faucheret. Total Automation | 29 METROPOLIS MI 11.5., 20:00 PROGRAMM 1: HUMAN POST HUMAN Die Faszination vom Fliegen und der Möglichkeit von Zeitreisen wurde in der Literatur sowie auch im Film seit jeher thematisiert. Der Traum von einer besseren Welt und einem perfekten Menschen nicht minder stark. Meist in der »Ästhetik der Destruktion« und »der seltsamen Schönheit der rächenden Verwüstung« wie Susan Sontag in ihrem Essay von 1965 beschreibt. In der Erschaffung friedlicher und besinnlicher Welten, vermag Katharsis offenbar weniger Platz zu finden als im Kino des Utopischen bzw. Dystopischen. Es sind die Katastrophenphantasien in denen Zuflucht gesucht wird. Denn in untergehenden Welten, wärmenden Laserstrahlen unbekannter Flugobjekte und fremder Waffen, mit wissenschaftlich erweckten Untoten, oder Hand in Hand mit Cyborgs und Robotern und in mitten von Bildern der Zerstörung strahlt das rein Gute, die Hoffnung, die Liebe, die Rettung und der Friede umso befriedigender. 30 | Total Automation METROPOLIS METROPOLIS STICKY DRAMA Jon Rafman, 2015 | 4:50 min Sticky Drama stellt eine Version der physischen Welt dar, obwohl es eine fantastische und futuristische ist, die untrennbar mit dem Virtuellen verbunden ist. Der Cyborg erzählt auf tragische Weise Details seiner damaligen Verwandtschaft; ein junger Krieger trägt die romantische Poesie eines Internet-Memes vor; ein Wahrsager und ein Söldner kommunizieren mithilfe von vernetzten Avataren; Imaginierter Raum, Cyberspace und Metaraum – alle kommunizieren untereinander, beeinflussen sich gegenseitig und verdichten sich unmerklich zu einer neuen Traumrealität. METROPOLIS Fritz Lang, D 1926 BUCH Thea von Harbou, Fritz Lang (ucr.) | KAMERA Günther Rittau, Karl Freund | SPEZIALEFFEKTE Eugen Schüfftan BAUTEN Otto Honte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht | MIT Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Alfred Abel, Rudolf Klein-Rogge, Theodor Loos, Fritz Rasp, Heinrich George, Olaf Storm 153 min | s/w, dt. ZT, 35mm Metropolis, die Zukunftsstadt. Monumental, beeindruckend, zweigeteilt. Die Oberstadt als Heimat der Reichen und die Unterstadt als die der versklavten Arbeiter. Eine Zwei-Schichten-Gesellschaft, die unter Automation zu Höchstleistungen gezwungen wird und dabei nur auf einer Seite Opfer bringt. Unzufriedenheit, Klassenkampf, Aufstand und Menschlichkeit als Antrieb einer ersehnten Veränderung, in der der künst liche Mensch als Lösung und die Maschine als Feind zerstört werden. METROPOLIS ist einer der berühmtesten, aber auch umstrittensten Werke der Filmgeschichte, dessen Rezeption damals und heute nicht verschiedener sein könnte. Von Faschismusnähe und Klischeehaftigkeit abgesehen, waren es auch die Kosten des Filmes in Höhe von über fünf Millionen Reichsmark, die für Diskussionen sorgten und METROPOLIS bis heute zu den umgerechnet teuersten deutschen Produktionen machte. Total Automation | 31 THX 1138 PROGRAMM 2: CONTROLLING MACHINES In ihren Aufgaben, ihren Leistungen und ihrer Zweckmäßigkeit werden Maschinen zumindest sprachlich von ihrem Objektstatus abgekoppelt. Damit wird ihnen eine erweiterte Autonomie zugesprochen. Bereits in den 1920er-Jahren konnten Maschinen »sehen«, Computer waren schon in den 1960er-Jahren keine bloßen Werkzeuge und mittlerweile braucht es auch keine Menschen, die auf ominöse Steuerungsknöpfe drücken, um maschinelle Vorgänge aufrechtzuerhalten. Controlling Machines beleuchtet die Bereiche Produktion, Automatisierung und Kontrolle und die Statuswahrnehmnung von Maschinen im Laufe der Zeit. Dafür verbindet das Programm Auszüge aus der Sammlung des Filmarchiv Austria mit Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen in kuratorischer Arbeit der Kunsthalle Wien sowie das dystopische Frühwerk von Stanley Kubrick THX 1138 (US 1971). 32 | Total Automation COMPUTER DER AUTOMAT DO 12.5., 18:00 COMPUTER – WERKZEUGE DER INFORMATION COUNTERING CAPITULATION Gerald Nestler, A 2013–2014 Produktion Schneiderbauer, A 1968 DEAD RECKONING »SEHENDE MASCHINE« Auszug aus ERZEUGUNG UND VERPACKUNG DER ZIGARETTEN Zbyněk Baladrán, CZ/F 2014 Karl Köfinger, A 1928 Omer Fast, D/US 2011 5000 FEET IS THE BEST DER AUTOMAT Kurt Steinwendner, A 1964 Gesamtlänge: 90 min DO 12.5., 20:00 THX 1138 George Lucas, US 1971 BUCH George Lucas, Walter Murch | KAMERA Albert Kihn, David Myers | MIT Robert Duvall, Donald Pleasence, Don Pedro Colley, Maggie McOmie, Ian Wolfe 86 min | Farbe, OF, 35mm Sechs Jahre bevor STAR WARS (US 1977) erstmals unser Universum eroberte, kreierte George Lucas ein düsteres Stück Filmgeschichte. Dem breiten Publikum blieb THX 1138 mit seinem erdrückenden Zukunftsbild fremd, Kritiker zeigten sich aber von Anspruch und künstlerischer Umsetzung überzeugt. Gefühsverbannung, totalitäre Enthumanisierung, totale Automatisierung und ein unbändiger Kampf gegen das Menschsein prägen die Geschichte des bildgewaltigen Frühwerkes des Kultregisseurs. Nicht nur durch die starke Stilisierung einer neuen oder dystopischen Welt sind Parallelen zu Fritz Langs METROPOLIS oder Kubricks 2001: A SPACE ODYSSEY gegeben, THX 1138 ist ebenfalls ein vielschichtiger, komplexer Film mit einem Ende, das viele Interpretationen zulässt. Total Automation | 33 HER PROGRAMM 3: DESIRING OBJECTS, DESIRING MACHINES Was ist der menschliche Motor hinter einer Neuentwicklung, und wovon werden Maschinen angetrieben? Mit jedem Ziel, das wir mithilfe von Maschinen erreichen wollen, verleihen wir der Technologie einen Eigensinn. Sie wird zweckmäßig geschaffen, erhält damit ihre Berechtigung. Hilfsmittel im Haushalt bescheren uns eine ersehnte Erleichterung im Alltag. Das ist der Sinn ihrer Existenz. Intelligente Systeme lernen autonom aus diversen Informationsflüssen, sprich aus Erfahrung. Aspekte, auf die sie angewiesen sind, um den Zweck der automatisierten Weiterentwicklung erreichen zu können, ganz im Sinne ihrer Schöpfer und vielleicht auch darüber hinaus. Um das vielseitige Thema der Erfüllung des Begehrens durch und mit Maschinen aus mehreren Perspektiven zu beleuchten, zeigen wir Auszüge aus der Sammlung des Filmarchiv Austria in Verbindung mit Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen in kuratorischer Kooperation mit der Kunsthalle Wien sowie Spike Jonzes einfühlsames Beziehungsporträt HER (US 2013). 34 | Total Automation EINKÜCHENHAUS WHAT ROBOTS GIVE US FR 13.5., 18:00 EINKÜCHENHAUS Dr. Leopold Niernberger, A 1922 MOUNTAIN WHERE EVERYTHING UPSIDE DOWN Shana Moulton, US 2010 VAMPYR - DER RETTER Julius Pinschewer, A 1925 PATTERNS OF LIFE Julien Prévieux, F 2015 WHAT ROBOTS GIVE US Rank Shorts Films Group, A 1980 HOW HAPPY A THING CAN BE Cécile B. Evans, UK 2014 Gesamtlänge: ca. 90 min FR 13.5., 20:00 HER Spike Jonze, US 2013 BUCH Spike Jonze | KAMERA Hoyte Van Hoytema | MUSIK Arcade Fire | MIT Joaquin Phoenix, Lynn Adrianna Freedman, Lisa Renee Pitts, Chris Pratt, Scarlett Johansson (Stimme) 126 min | Farbe, OmU, DCP »Samantha« ist das erste intelligente Operating System der Welt. Sie wurde anhand Theodors persönlicher Einstellung konfiguriert. Theodor ist ein Mensch mit Stärken und Schwächen. Samantha imitiert es zu sein. Sie ist geschaffen um zu lernen, will es, stellt Fragen, gibt Antworten und überblickt Theodors Leben. Er liebt es, wie sie seine Welt auffasst. Mittels intimer Gespräche über das Menschsein und die Gefühle und Triebe, die damit einhergehen, werden Grenzen sichtbar, aber im selben Zug auch aufgehoben. Das Bild einer irrationalen Nähe zwischen Mensch und Maschine entsteht. Es wird nebensächlich, dass Samantha körperlos ist, und doch bleibt es bis zum Schluss der alles entscheidende Konflikt. Eine Technologie, die leben und lieben lernt. Total Automation | 35 CINEMA SESSIONS FEMALE COMEDIANS STEFAN DRÖSSLER A merikanische Stummfilmkomödien verbindet man heute mit den Namen Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Stan Laurel und Oliver Hardy. Dabei gab es unter den vielen Komikern der Stummfilmzeit durchaus auch Frauen. Und zwar Frauen, die keineswegs nur als Partnerinnen eines männlichen Kollegen die zweite Geige spielten. Doch ihre Filme sind heute vergessen, ein Großteil ist sogar verloren. Mabel Normand (1892–1930) war der unbestrittene Star der Keystone-Comedies von Mack Sennett. Während sie anfangs noch selber Regie führte, drängten ihre Partner Charles Chaplin und Roscoe Arbuckle sie an die Seite und übernahmen das Ruder. Obwohl Mabel Normand mit 37 Jahren sehr jung verstarb, spielte sie in über 200 Filmen mit, darunter Hauptrollen in mehr abendfüllenden Spielfilmen als Chaplin, Keaton und Laurel/Hardy zusammen. Anita Garvin (1906–1994) und Marion Byron (1911–1985) hingegen traten in Neben rollen als Partnerinnen anderer Komiker auf, bevor sie für eine ganz kurze Zeit die Gelegenheit bekamen, als weibliches Pendant zum Duo Laurel & Hardy im Hal-RoachStudio unter der Supervision von Leo McCarey drei kurze Komödien zu drehen, die außerordentlich erfolgreich waren. Doch mit dem Umbruch zum Tonfilm wurde die Serie eingestellt, beide gingen eigene Wege, heirateten und zogen sich aus dem Filmbusiness zurück. In zwei Programmen werden vergessene Filme der drei Protagonistinnen vorgestellt, die zu den schönsten und komischsten Komödien der Stummfilmzeit gehören. Mit Einführungen von Stefan Drößler, Leiter des Filmmuseums München, der die Lebensgeschichten der Komikerinnen und die Produktionshintergründe ihrer Filme recherchiert hat. Die drei Filme von Anita Garvin und Marion Byron wurden von ihm digital restauriert und sind in der Edition Filmmuseum auch auf DVD erschienen. Live-Musik von Gerhard Gruber, weltweit engagierter Stummfilmpianist und mit einem Repertoire von etwa 500 Filmen wichtigster Vertreter dieses Metiers in Österreich. Mit der Improvisation als Zugang tritt er mit dem Geschehen auf der Leinwand direkt und immer wieder neu in Dialog und gestaltet jede Aufführung zum individuellen Stummfilmerlebnis. In Kooperation mit: Female Comedians | 37 Mabel Normand MO 23.5., 20:30 FEMALE COMEDIANS – PROGRAMM 1: MABEL NORMAND Zusammen mit Fatty Arbuckle bildete Mabel Normand ein erfolgreiches Komikerpaar, das durch den Keystone Dog ergänzt wird. FATTY AND MABEL ADRIFT ist die vielleicht schönste und einfallsreichste Keystone-Comedy, die nicht nur auf Slapstick und Tempo setzt, sondern eine Geschichte erzählt und den Schauspielern Raum gibt, ihre Charaktere zu entwickeln. Mit Arbuckle war Normand Anfang der 1920er-Jahre auch in diverse Skandale verwickelt, die ihre Karriere beeinträchtigten. Im Hal-RoachStudio versuchte sie ein Comeback. THE NICKEL-HOPPER erzählt eine moderne Aschenbrödel-Geschichte mit originellen visuellen Gags. Die exzellente Kriminalkomödie SHOULD MEN WALK HOME? zeigt Mabel Normand als Hochstaplerin, die zusammen mit einem Kollegen reiche Partygäste um ihren Schmuck erleichtern möchte. Es blieb Normands letzter Film, ihre angeschlagene Gesundheit erlaubte keine weiteren Dreharbeiten mehr. (sd) 38 | Female Comedians FATTY AND MABEL ADRIFT FATTY AND MABEL ADRIFT SHOULD MEN WALK HOME? Roscoe Arbuckle, US 1916 MIT Roscoe Arbuckle, Mabel Normand, Frank Hayes, May Wells, Al St. John, Wayland Trask, Glen Cavender 31 min | s/w / Farbe, engl. ZT, digital Leo McCarey, US 1927 BUCH Alf Goulding | KAMERA Floyd Jackman MIT Mabel Normand, Creighton Hale, Eugene Pallette, Oliver Hardy, Fay Holderness 20 min | s/w, engl. ZT, 35mm THE NICKEL-HOPPER Gesamtlänge: 87 min F. Richard Jones, US 1926 BUCH Frank Butler, Stan Laurel, Hal Roach KAMERA Floyd Jackman | MIT Mabel Normand, Michael S. Visaroff, Theodore Von Eltz, Jimmy Anderson, Margaret Seddon, Boris Karloff, Oliver Hardy, James Finlayson 36 min | s/w / Farbe, engl. ZT, 16mm Mit einer Einführung von Stefan Drößler (Leiter Filmmuseum München). Live-Musik: Gerhard Gruber Female Comedians | 39 FEED’ EM AND WEEP DI 24.5., 18:30 FEMALE COMEDIANS – PROGRAMM 2: ANITA GARVIN & MARION BYRON Nach dem Erfolgsrezept des Duos Stan Laurel und Oliver Hardy versuchte man im Hal-Roach-Studio, ein ähnliches weibliches Team aufzubauen: Man kombinierte die großgewachsene ehemalige Ziegfeld-Follies-Tänzerin Anita Garvin mit der noch nicht volljährigen Marion Byron, wegen ihrer ein Meter fünfzig auch »Peanuts« genannt. Anita Garvin hatte die Rolle der Hochmütigen, die besserwisserisch in Situationen eingreift und damit das Chaos nur verschlimmert. Marion Byron war die naive und tollpatschige Kleine, die immer ihr Bestes gibt und sich dabei umso tiefer in den Schlamassel reitet. In perfekt getimten Komödien geben sie Aushilfskellnerinnen in einem Bahnhofslokal, schlagen sich mit einem Findelkind herum und spielen alle erdenklichen Arten durch, welche Schwierigkeiten es bereiten kann, mit vier Eishörnchen in der Hand die Pendeltür eines Cafés zu passieren. (sd) 40 | Female Comedians GOING GA-GA FEED’ EM AND WEEP A PAIR OF TIGHTS Fred L. Guiol, US 1928 BUCH Leo McCarey | KAMERA George Stevens | MIT Anita Garvin, Marion Byron, Max Davidson, Edgar Kennedy, Charles Hall 16 min | s/w, engl. ZT, digital Hal Yates, US 1929 BUCH Leo McCarey | KAMERA Art Lloyd | MIT Anita Garvon, Marion Byron, Edgar Kennedy, Stuart Erwin, Spec O’Donnell, Harry Bernard, Charles Hall, 20 min | s/w, engl. ZT, digital GOING GA-GA James W. Horne, US 1929 BUCH Leo McCarey | KAMERA Art Lloyd | MIT Anita Garvin, Marion Byron, Max Davidson, Edgar Kennedy, Warren Mills, Kay Deslys, Harry Bernard 22 min | s/w, engl. ZT, digital Gesamtlänge: 58 min Mit einer Einführung von Stefan Drößler (Leiter Filmmuseum München). Live-Musik: Gerhard Gruber Female Comedians | 41 ECTION L L O C LIVING CORNERS MIGRATION STANDARDS MO 2.5., 19:00 ZUFLUCHT. ASYL. WO? EMPÖRT EUCH! MARIAGE BLANC LIMES – AKTION LIMES MIGRATION STANDARDS Friedl vom Gröller, A 2014 3 min | s/w, kein Dialog, 16mm Erwin Wagenhofer, A 2002 27 min | Farbe, OF, Video CORNERS Derek Roberts, A 2008 9 min | Farbe, kein Dialog, DCP Gustav Deutsch, A 1996 5 min | Farbe, OF, 16mm Borjana Ventzislavova, A 2011 5 min | Farbe, OF, Video PASSAGEN Lisl Ponger, A 1996 12 min | Farbe, OmeU, 35mm 44/85 FOOT´-AGE SHOOT´-OUT Kurt Kren, A 1985 2 min | Farbe, kein Dialog, 16mm Schon lange vor der sogenannten Flüchtlingskrise haben sich die FilmemacherInnen mit Phänomenen wie Migrationsbewegungen und Abschottungspolitik in seiner Komplexität beschäftigt. Alle Filme dieses Programms verstehen sich als Appell, gegen vereinfachende Zuordnungen der »eindringenden« Fremden das Drama der Flucht und die Entwurzelung jener zu sehen, die in ihrer Heimat keine Zukunft mehr haben. Die formalen Verfahren zum Transport der politischen Inhalte reicht vom verstörenden Dokumentarfilm von der österreichischen Schengengrenze über konzeptionelle Performancevideos zum Montagefilm aus Amateurreisefilmen, denen Erzählungen von Flüchtenden unterlegt sind, bis zur unruhigen Kamera eines verzweifelten Kurt Kren im Amerikaexil. (bbu) Mit einer Einführung von Brigitta Burger-Utzer (sixpackfilm). In Kooperation mit dem Filmarchiv Austria kuratiert sixpackfilm die Reihe Living Collection und stellt jeden ersten Montag im Monat abseits jeder Kategorisierung eine lebendige Montage des österreichischen künstlerischen Films in den Kontext eines jeweiligen Programmschwerpunkts. Living Collection | 43 IFE DL SECON DI 3.5., 19:00 | DI 10.5., 21:00 FLAMMENDER STERN FLAMING STAR Don Siegel, US 1960 BUCH Clair Huffaker, Nunnally Johnson | KAMERA Charles G. Clarke | MIT Elvis Presley, Dolores del Rio, Steve Forrest, John McIntire, Barbara Eden 91 min | Farbe, dF, 35mm Ein Halbblut entschließt sich nach dem Tod seiner Mutter – verschuldet durch einen Weißen – auf Seiten der Indianer zu kämpfen. Ein simpler Plot, angesiedelt im amerikanischen Westen des Jahres 1878, der sich aus der Masse des Genres durch zwei Punkte hervorhebt: Hauptdarsteller Elvis Presley und Regisseur Don Siegel. Ursprünglich wurde die Rolle Marlon Brando und Frank Sinatra angeboten. Nachdem Elvis Presley unterschrieb wurde das Drehbuch nicht mehr verändert, was zur Folge hatte, das Elvis – abgesehen vom Titellied und einer Tanznummer – im Film nicht singt. Ein untypischer Presley-Film, dessen Härte die Handschrift von Regisseur Don Siegel trägt, der zehn Jahre später Clint Eastwood als Dirty Harry zu Weltruhm verhalf. (rf) In der Reihe Second Life präsentiert Raimund Fritz Fundstücke aus dem Filmdepot Laxenburg und bringt selten zu sehende Filme und Klassiker wieder auf die Leinwand. Seine kinoarchäologischen Expeditionen laden monatlich zu einer etwas anderen Reise durch die internationale Filmgeschichte ein. 44 | Second Life IFE DL SECON DI 17.5., 18:15 | DI 24.5., 19:45 ANATEVKA FIDDLER ON THE ROOF Norman Jewison, US 1971 BUCH Joseph Stein nach seinem Theaterstück basierend auf Kurzgeschichten von Sholem Aleichem | KAMERA Oswald Morris | MUSIK John Williams, Jerry Bock | MIT Chaim Topol, Norma Crane, Molly Picon, Leonard Frey, Paul Mann 158 min | Farbe, dF, 35mm Ukraine 1905: Im Dorf Anatevka lebt der jüdische Milchmann Tevye mit seiner Frau und fünf Töchtern. Letztere sind im heiratsfähigen Alter, und der traditionsbewusste Vater möchte sie unter die Haube bringen, wobei diese andere Vorstellungen haben von der Liebe. Doch Tevye hat noch größere Probleme, als der russische Zar die jüdischen Bewohner vertreiben will. Wer kennt ihn nicht, den Ohrwurm Wenn ich einmal reich wär aus dem 1964 erstmals aufgeführten Broadway-Musical FIDDLER ON THE ROOF. Sieben Jahre später drehte Norman Jewison im heutigen Kroatien die Filmversion mit dem israelischen Schauspielstar Topol, der den Tevye zuvor im Londoner West End spielte und für seine Darstellung einen Golden Globe erhielt. Der Film wurde auch als »Bestes Musical« mit dem Golden Globe ausgezeichnet und erhielt von insgesamt acht Nominierungen drei Oscars, u. a. für die »Beste Filmmusik«. (rf) Second Life | 45 KULT KINO KINO – KULT DI 3.5., 20:00 | MI 4.5., 18:00 UGETSU MONOGATARI UGETSU – ERZÄHLUNGEN UNTER DEM REGENMOND KULTKINO KINOKULT 4 Kenji Mizoguchi, J 1953 BUCH Yoshikata Yoda, Matsutaro Kawaguchi | KAMERA Kazuo Miyagawa | MIT Machiko Kyo, Kinuyo Tanaka, Mitsuko Mito, Masayuki Mori 96 min | s/w, OmU, 35mm Zum Zeitpunkt seines Entstehens verhalf UGETSU MONOGATARI dem japanischen Film zu internationaler Anerkennung. Wie in anderen seiner Werke hinterfragt Kenji Mizoguchi auch hier Japans kulturelle und politische Traditionen, bindet diese groß angelegte Kritik aber an das Private. Erzählt wird die Geschichte zweier Brüder und ihrer Frauen im Japan des späten 16. Jahrhunderts. Die Unterdrückung der Frauen steht im Zentrum der Handlung, was UGETSU MONOGATARI zu einem sehr politischen Film macht. Stilistisch wird Mizoguchi auch hier seinem Ruf als Meister des Long take gerecht: eine Einstellung entspricht oftmals einer Szene, wobei die Kamera sich stets in fließender Bewegung befindet. (Theresa Rodewald) Die Filme aus der Reihe Kultkino – Kinokult sind auf ihre je eigene Weise (ge)wichtig – sie sind Bausteine für eine mögliche Geschichte des Kinos. Hier geht es bewusst um kein Best-of und schon gar kein Ranking, die Nummerierung dient lediglich der Orientierung. Die Filme werden von Hans Hurch ausgewählt, wöchentlich im Kurier freizeit-Magazin vorgestellt und im METRO Kinokulturhaus präsentiert. 46 | Kultkino – Kinokult DI 10.5., 20:00 | MI 11.5., 18:00 NASHVILLE Robert Altman, US 1975 KULTKINO KINOKULT 5 BUCH Joan Tewkesbury | KAMERA Paul Lohmann | MUSIK Richard Baskin | MIT David Arkin, Barbara Baxley, Ned Beatty, Karen Black, Ronee Black, Keith Carradine, Geraldine Chaplin, Shelley Duvall 159 min | Farbe, OmU, 35mm Robert Altmans NASHVILLE ist ein Meisterstück der Regiekunst. Es gibt 24 Haupt charaktere mit jeweils eigenen Handlungssträngen, die sich auf verschiedenste Weisen überkreuzen. Konstanten des Geschehens sind der Ort (Nashville), die Zeit (fünf Tage während des Wahlkampfes eines Präsidentschaftskandidaten) und natürlich die Musik (allem voran Country und Gospel) – nicht umsonst gab es hierfür einen Oscar. Altman verwendete übrigens eine neue Technik der Tonaufnahme, durch die sich Dialoge überlagern und so natürlicher wirken. Gleichzeitig ist NASHVILLE nicht nur Musical, sondern auch satirische Gesellschaftskritik beeinflusst von Vietnamkrieg und Watergate-Skandal. (Theresa Rodewald) »Ein faszinierendes und außerordentlich komplexes Porträt der USA, das Politik, Privatleben und Unterhaltungsindustrie als Bestandteile einer manipulierten Konsumwelt demaskiert.« (Lexikon des Internationalen Films) 1992 in das National Film Registry aufgenommen. Kultkino – Kinokult | 47 DI 17.5., 20:00 | MI 18.5., 18:00 EL KULTKINO KINOKULT 6 Luis Buñuel, MEX 1953 BUCH Luis Alcoriza, Luis Buñuel nach dem gleichnamigen Roman von Mercedes Pinto | KAMERA Gabriel Figueroa MIT Arturo de Córdova, Delia Garcés, Aurora Walker, Carlos Martínez Baena, Manuel Dondé 92 min | s/w, span. OF, 35mm In EL verbindet Buñuel Film, Psychoanalyse und Soziologie. Nicht umsonst zeigte der Psychoanalytiker Jaques Lacan den Film in seinen Seminaren als Beispiel für Paranoia. Francisco ist ein angesehener, kirchentreuer Bürger und Romantiker. Er verliebt sich in Gloria und heiratet sie. Doch er ist auch krankhaft eifersüchtig und paranoid. ELs Surrealismus verwischt die Grenzen zwischen Wahrheit/Lüge und Logik/Wahnsinn. Außerdem zeigt er die Einbettung von Franciscos Psychose in die Gesellschaft. Sie wurzelt in seiner katholischen Erziehung und deren Unterdrückung von Sexualität, ist ironischerweise aber auch Grund für sein Ansehen. In diesem Sinne ist EL auch radikale Gesellschaftskritik. (Theresa Rodewald) 48 | Kultkino – Kinokult DI 24.5., 20:00 | MI 25.5., 18:00 CELINE ET JULIE VONT EN BATEAU KULTKINO KINOKULT 7 CELINE UND JULIE FAHREN BOOT Jacques Rivette, F 1973 BUCH Juliet Berto, Dominique Labourier, Bulle Ogier, Marie-France Pisier, Jacques Rivette | KAMERA Jacques Renard MIT Juliet Berto, Dominique Labourier, Bulle Ogier, Marie-France Pisier, Barbet Schroeder 192 min | Farbe, OmeU, 35mm Einer der Leitfilme der 70er-Jahre. Zwei junge Frauen sehnen sich nach einem Ereignis, das ihr eintöniges Dasein verändert. Céline: eine Art weißes Kaninchen, eine magische Gestalt und Phantastin, die ihre Einsamkeit durch träumerische Extravaganzen erträglich zu machen weiß. Julie arbeitet in der Stadtbibliothek, liebt Bücher und ist ständig hin- und hergerissen zwischen den Fiktionen ihrer Lektüre und den Prophezeiungen der astrologischen Werke, die ihre Wohnung füllen. Als die beiden sich kennen lernen, löst dies einen Wirbel aus, in dem Reales und Fiktives durcheinander geraten ... Ein verwirrendes Märchenpuzzle, in dem sich die reizvoll eingefangene Pariser Stadtlandschaft mit der Theatralik spätbürgerlicher Gefühlskultur zu einem Traumspiel von naiver Heiterkeit und verspielter Poesie verbindet. (Martin Even) Kultkino – Kinokult | 49 ITIK POL & M L FI FR 6.5., 18:00 LA ISLA – ARCHIVO DE UNA TRAGEDIA DIE INSEL – ARCHIVE EINER TRAGÖDIE Uli Stelzner, GCA 2009 BUCH Uli Stelzner | KAMERA Guillermo Escalon | SCHNITT Alina Teodorescu | MUSIK Paulo Alvarado, Nim Ala 85 min | Farbe, OmU, DCP Armee und Polizei verschleppen und ermorden in Guatemala Ende des 20. Jahrhunderts hunderttausende Menschen. Doch dieser beispiellose Völkermord in der jüngeren Geschichte Amerikas blieb ungesühnt. Doch im Jahre 2005 wird nach einer gewaltigen Explosion in der Hauptstadt von Guatemala zufällig das geheime Archiv der Nationalpolizei gefunden. Auf dem Gelände der heutigen Polizeischule lag früher die Insel, ein geheimes Gefängnis der Policía Nacional. Und hier tauchen jetzt 80 Millionen Dokumente auf, die endlich Licht in das Dunkel der Staatsverbrechen werfen. Die Angehörigen der 45.000 Verschwundenen schöpfen Hoffnung. Die Premiere des Films in Guatemala-Stadt war von Bombendrohungen und Anschlägen begleitet. Die Reihe Film & Politik bietet Information, Austausch und kritische Auseinandersetzung vor dem Hintergrund aktueller, historischer und globaler Entwicklungen. Der Schwerpunkt Cine Memoria Austria widmet sich dabei dem lateinamerikanischen Filmschaffen. Eine Kooperation von Papaya Media Associations, Kinoki und dem Filmarchiv Austria. 50 | Cine Memoria Austria ITIK POL & M L FI FR 6.5., 20:00 BURDEN OF PEACE Joey Boink, GCA/NL 2015 BUCH Joey Boink, Sander Wirken | KAMERA Joey Boink | SCHNITT Ruben van der Hammen, Mieneke Kramer 77 min | Farbe, OmU, DCP Claudia Paz y Paz war die erste Oberstaatsanwältin Guatemalas. Gegen den Druck der extremen Rechten hat sie es geschafft, Korruption und organisierte Kriminalität effektiv zu bekämpfen und die Aufklärungsrate von Tötungsdelikten erheblich zu steigern. 2014 wurde sie mit einer fadenscheinigen Begründung vom Obersten Verfassungsgericht vorzeitig ihres Amtes enthoben. Über drei Jahre hinweg entstand ein spannendes Porträt einer außergewöhnlichen Frau mit einer lebensgefährlichen Mission, das gleichzeitig einen tiefen Einblick gibt in ein von Gewalt, Verbrechen und Korruption gezeichnetes Land und dessen zerrüttete Strukturen. Claudia Paz y Paz verließ Guatemala unmittelbar nach ihrer Absetzung und lebt heute im Ausland. Der Film kann gegenwärtig in Guatemala nicht gezeigt werden. Die Dokumentation erhielt zahlreiche Auszeichnungen und erhielt beim Mittelamerikanischen Filmfestival Wien 2015 den Publikumspreis. Cine Memoria Austria | 51 ER ASSIK L K O R KIN KINDE SA 7.5., 16:00 | SO 8.5., 16:00 | SA 14.5., 16:00 | SO 15.5., 16:00 DIE GESCHICHTE VON DER GÄNSEPRINZESSIN UND IHREM TREUEN PFERD FALADA Konrad Petzold, DDR 1988 BUCH Konrad Petzold, Angelika Mihan, Marion Wallroth | KAMERA Hans Heinrich | MIT Dana Moravkova, Eberhard Mellies, Regina Bayer, Peter Zimmermann, Michaele Kuklova 79 min | Farbe, dF, 35mm Die Gänsemagd der Gebrüder Grimm bildet die Vorlage dieses sorgfältig inszenierten und glaubwürdig gespielten Märchenfilms. Eine Prinzessin ist mit ihrer Magd Liesa und ihrem Pferd Falada auf dem Weg zum Schloss des Königs Ewald, dessen Sohn Ivo sie zur Frau versprochen wurde. Unterwegs zwingt Liesa die Prinzessin zum Rollentausch, denn sie selbst will Königin werden. Das Pferd versucht die falsche Braut zu entlarven, was leider nicht ganz einfach ist, da auch magische Kräfte im Spiel sind … (rf) »Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen«, meinte Astrid Lindgren. Ein Ort, der das ermöglicht, ist das Kino. Die Reihe Kinder Kino Klassiker umfasst Klassiker des euro päischen Kinderfilmschaffens, aber auch echte Raritäten. 52 | Kinder Kino Klassiker ER ASSIK L K O R KIN KINDE MO 16.5., 16:00 | SA 21.5., 16:00 | SO 22.5., 16:00 MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQUIST LEBT GEFÄHRLICH KALLE BLOMKVIST – MÄSTERDETEKTIVEN LEVER FARLIGT Göran Carmback, S 1996 BUCH Johanna Hald nach dem gleichnamigen Roman von Astrid Lindgren | KAMERA Carl Sundberg | MIT Malte Forsberg, Josefin Arling, Totte Steneby, Victor Sandberg, Bobo Steneby 84 min | Farbe, dF, 35mm Eine schwedische Kleinstadt: Kalle Blomquist und seine Freunde führen immer wieder einen Schlagabtausch mit der Roten-Rosen-Gang. Als ein Kredithai tot aufgefunden wird, überwinden die Kinder ihre Rivalitäten, helfen einander solidarisch, um den Täter zu überführen, was ohne Erwachsene nicht gerade einfach und mit zahlreichen Abenteuern verbunden ist … Nach Pippi Langstrumpf, Michel und Karlsson vom Dach ist nun ein weiterer Astrid- Lindgren-Star zu sehen: Kalle Blomquist, der »Sherlock Holmes« unter den Kindern, welcher souverän beobachtet und kombiniert, bis der Fall gelöst ist. (rf) Eintritt pro Kind und Begleitperson je € 5,-, mit kinderaktivcard pro Kind und Begleitperson je € 4,50. Kinder Kino Klassiker | 53 FRANKENSTEIN!! MUSIK SEHEN – BILDER HÖREN F rankenstein!! als musikalisch-visuelle Chiffre ist Leitmotiv einer zwischen Text-, Musik- und Bildformationen gelagerten, interdisziplinären Diskussion des Instituts für Wissenschaft und Forschung an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Werk Frankenstein!! Ein Pandämonium für Chansonnier und Orchester (1976/77) des österreichischen Komponisten und Dirigenten HK Gruber, das zu den zentralen Werken der musikalischen Avantgarde nach 1945 zählt. Grubers Musik und H. C. Artmanns Texte in Form von Kinderreimen berühren Emp findungen des »Unheimlichen« und verweisen darin auf größere politische Zusammenhänge: »Die Monster des politischen Lebens haben immer versucht, ihr wahres Gesicht zu verstecken, und allzu oft gelang es so zu tun. Frankenstein – oder wen auch immer wir wählen, um mit diesem Namen zu identifizieren – ist nicht der Protagonist, aber die Figur hinter den Kulissen, die wir auf unsere eigene Gefahr hin vergessen.« (HK Gruber) Musikbeispiele aus Frankenstein!! mit MusikerInnen der MUK und die Präsentation von BRIDE OF FRANKENSTEIN führen zu Fragen nach Narrationsformen in Musik und Film. Die Figur des »Frankenstein« erzählt im Medium Film, interpretiert und trans feriert in das Medium Musik, wird dabei zum Thema einer übergreifenden Befragung der Assoziationspotenziale von Musik und Bild und deren Vergleichbarkeit. (sz) Mit HK Gruber diskutieren Susana Zapke und Stefan Schmidl (Institut für Wissenschaft und Forschung der MUK). Anschließend Filmvorführung BRIDE OF FRANKENSTEIN. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. 54 | FRANKENSTEIN!! DI 10.5., 17.00 (Veranstaltungsbeginn) | DI 10.5., 18:30 (Film) BRIDE OF FRANKENSTEIN EINTRITT FREI FRANKENSTEINS RÜCKKEHR James Whale, US 1935 BUCH William Hurlbut, John Balderston nach Mary Shelleys Roman Frankenstein | KAMERA John J. Mescall MIT Boris Karloff, Colin Clive, Valerie Hobson, Ernest Thesiger, Elsa Lanchester 75 min | s/w, OF, 35mm* Traum und Trauma der vollkommenen, künstlichen Frau machen auch vor anderen Ungeheuern nicht Halt: In seiner Fortsetzung der Geschichte um das Monster Viktor Frankensteins setzte Whale wenige Momente nach dem Ende der Handlung des ersten Streifens an. Das Monster ist, inzwischen schon zum Hollywood-Klischee erstarrt, hier aber noch in seiner wertfreien Reinform zu erleben, entkommen und lebt weiter. Das von Karloff dargestellte Wesen hat in diesem Sinne also kein Leben, aber eine Form von afterlife. Während Frankenstein seine Experimente wieder aufnimmt und an der Erschaffung einer künstlichen Frau arbeitet, findet das Monster bei einem blinden Einsiedler im Wald Unterschlupf und lernt Menschlichkeit (sowie die eigene mensch liche Seite) kennen. Der Prozess der Humanisierung scheitert aber vollkommen, nicht zuletzt auch wegen des Verhaltens des zweiten von Frankenstein erschaffenen Körpermosaikwesens. (Thomas Ballhausen) *Preserved by the Library of Congress. FRANKENSTEIN!! | 55 E US DAS M S KINO HT IN UM GE MI 18.5., 18:00: Vortrag im Literaturmuseum 19:30: Filmvorführung im METRO LITERATURLANDSCHAFT GALIZIEN – TEIL 1 Vortrag von Karl Wagner und Gespräch mit dem Filmemacher Paul Rosdy Literaturmuseum, Johannesgasse 6, 1010 Wien im Anschluss Filmvorführung im METRO Kinokulturhaus DER LETZTE JUDE VON DROHOBYTSCH Paul Rosdy, A 2011 BUCH Paul Rosdy | KAMERA Peter Roehsler | MIT Alfred Schreyer, Tadeusz Serwatka, Lev Lobanov, Alexander Krasulja, Stepan Protz 98 min | Farbe, OF, DCP Der heute fast 90-jährige Alfred Schreyer ist der letzte Jude und Überlebende des Holocaust im westukrainischen Drohobytsch. Er hat eine Geschichte zu erzählen, so unglaublich, dass ein Leben nicht ausreicht, sie zu fassen. Und doch ist es die alltäg liche, grausame, von seltsamen Wendungen und Glücksfällen gezeichnete Biografie eines bis heute ungebrochenen Mannes. Die von Filmarchiv Austria und Literaturmuseum gemeinsam veranstaltete Reihe Das Museum geht ins Kino zieht in Autorenlesungen, Filmvorführungen, Vorträgen und Gesprächen die vielen unterschiedlichen Verbindungslinien zwischen Literatur und Film. Eintritt frei. 56 | Das Museum geht ins Kino E US DAS M S KINO HT IN UM GE DO 19.5., 1 8:00: Vortrag im Literaturmuseum 19:30: Filmvorführung im METRO LITERATURLANDSCHAFT GALIZIEN – TEIL 2 Vortrag von Martin Pollack und Gespräch mit Filmwissenschaftler Helmut Pflügl Literaturmuseum, Johannesgasse 6, 1010 Wien im Anschluss Filmvorführung im METRO Kinokulturhaus DAS FALSCHE GEWICHT Bernhard Wicki, BRD 1971 BUCH Bernhard Wicki, Fritz Hochwälder nach der gleichnamigen Novelle von Joseph Roth | KAMERA Jerzy Lipman MIT Helmut Qualtinger, Agnes Fink, Johannes Schaaf, Bata Živojinovic’, Kurt Sowinetz 146 min | Farbe, OF, 16mm Anselm Eibenschütz ist neuer Eichmeister in Zlotogrod, nahe der russischen Grenze im fernen Galizien. Er nimmt seine Amtsrolle ernst, doch nachdem er durch eine Denunziation vom Verhältnis der Gattin mit seinem Sekretär erfährt, gerät sein Weltbild ins Wanken. Der Wirt Jadlowker, der mit russischen Flüchtlingen Menschenhandel treibt, attackiert ihn auf dem Markt wegen einer fehlenden Konzession und wird zu zwei Jahren Kerker verurteilt. Als die Cholera im Dorf wütet, kommt der Sträfling als Leichenträger zurück und will am Eichmeister Rache nehmen. (hp) Das Museum geht ins Kino | 57 NITROFIEBER – FASZINATION FILMARCHIVIERUNG DIE VERHEISSUNGEN DER AUTOMATION NIKOLAUS WOSTRY D er Kinematograph, ingeniöses Vehikel zur automatisierten Abbildung des Sicht baren, ist zum Leitmedium der Moderne geworden. Mit dem nur ihm eigenen Instrumentarium die Welt darzustellen, aber auch zu dekonstruieren, ist ihm wie kaum einem anderen Medium das Potenzial zu eigen, die Verheißungen der Automation zu visionieren. Nitrofieber wird sich in dieser Ausgabe seinen stilistisch eindruckvollsten und (nicht immer beabsichtigten) amüsantesten Manifestationen widmen. In der spritzigen Pathé-Burleske EIN DURCHGEGANGENES AUTOMOBIL werden ironisch die Tücken der tierischen Psychologie auf die Maschine übertragen. Nur wenig später gelingt Pathé mit DIE FABRIKATION DER TASCHENUHREN SYSTEM »LONGINES« ein formal ausgezeichnetes, frühes »Industriebild«. In Österreich wird dieses Genre – stimuliert durch die Kriegspropaganda – mit Filmen wie [HERSTELLUNG OPTISCHER INSTRUMENTE FÜR DIE ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE ARMEE BEI CARL ZEISS, WIEN] ihre erste Blüte erleben. Karl Köfingers SELBSTANSCHLUSSFERNSPRECHER greift mit Mehrfachbelichtungen und gekonnten Tricksequenzen bravourös die Grammatik des Avantgardefilms auf. In SEFF KOSTET 24 SCHILLINGE mimt Josef Holub, Meister der anarchischen Wiener Filmkomik, eine widerspenstige Kleiderpuppe oder besser gesagt einen renitenten Roboter, und in den Animations filmen Bruno Wozaks wird leblosen Automaten durch Heinzelmännchen Leben eingehaucht. DER WILLE ZUM LEBEN, die aufwendigste Dokumentarfilmproduktion der Wienfilm während der Nazizeit, zeigt mit einem heute zynisch anmutenden Pathos, wie Kriegsversehrte mit Prothese und Maschine in der Rüstungsindustrie noch Volk und Führer dienen können. Auch wenn sich die Verheißungen in den filmischen Imaginationen nicht immer erfüllen, wie in Steinwendners witziger Doppel-Conference DER AUTOMAT mit Maxi Böhm, so gehören sie jedenfalls zu den köstlichsten. 58 | Nitrofieber – Faszination Filmarchivierung DAS HAMMERBROT SCHLARAFFENLAND SEFF KOSTET 24 SCHILLINGE MI 25.5., 20:30 L‘AUTOMOBILE EMBALLÉE EIN DURCHGEGANGENES AUTOMOBIL DER SELBSTANSCHLUSSFERNSPRECHER F 1907 96 Meter, s/w, 35mm Karl Köfinger, A 1928 248 Meter, s/w, 35mm DIE FABRIKATION DER TASCHEN UHREN SYSTEM »LONGINES« DAS HAMMERBROT SCHLARAFFENLAND Pathé Frères Paris, F 1913 135 Meter, s/w, 35mm Bruno Wozak/Karl Thomas, A 1937 133 Meter, Ton, s/w, 35mm [HERSTELLUNG OPTISCHER INSTRUMENTE FÜR DIE ÖSTER REICHISCH-UNGARISCHE ARMEE BEI CARL ZEISS, WIEN] DER WILLE ZUM LEBEN Sascha-Film, A 1917 194 Meter, viragiert, 35mm SEFF KOSTET 24 SCHILLINGE Walter Holub, A 1919 MIT Josef Holub, Rudolf Walter 205 Meter, viragiert, 35mm Ullrich Kayser/Georg Withuhn, (A) D 1944 Kamera Karl Kurzmayer 458 Meter, Ton, s/w, 35mm DER AUTOMAT Kurt Steinwendners Filmproduktion, A 1964 MIT Maxi Böhm 57 Meter, Ton, s/w, 35mm Gesamtlänge: ca. 61 min Mit einer Einführung von Nikolaus Wostry Nitrofieber – Faszination Filmarchivierung | 59 T OSTAR N I K R ATIVE ALTERN THE EXQUISITE CORPUS DO 26.5., 19:00 | FR 27.5., 20:00 | SA 28.5., 18:00 | SO 29.5., 20:00 MO 30.5., 18:00 | DI 31.5., 20:00 KURZFILMKINO 1: LASST UNS TRÄUMEN! MUTTER VON MUTTER Amina Handke, A 2015 20 min | Farbe, OmeU, DCP CAPITAL CUBA Johann Lurf, A/C 2015 12 min | Farbe, ohne Dialog, 35mm JOSEF – TÄTERPROFIL MEINES VATERS Antoinette Zwirchmayr, A 2015 18 min | Farbe, OF, 35mm THE EXQUISITE CORPUS Peter Tscherkassky, A 2015 19 min | s/w, ohne Dialog, 35mm Die Erinnerung, lückenhaft. Die Gedanken, neugierig. Das Gefühl, sehnsüchtig. Etwa die Sehnsucht nach familiärer Wärme und gleichzeitig völliger Unabhängigkeit wie in Amina Handkes Familienarchäologie MUTTER VON MUTTER. Oder der unbändige Wunsch nach einer besseren Zukunft wie in Antoinette Zwirchmayrs fragil-experimenteller und bei der Diagonale preisgekrönter Biografie JOSEF – TÄTERPROFIL MEINES VATERS. Streng rhythmisiert wird in Johann Lurfs CAPITAL CUBA die Küste von Havanna zur nostalgischen Projektionsfläche, während sich am Strand von Peter Tscherkasskys THE EXQUISITE CORPUS eine ekstatisch-unbehagliche Traumlandschaft entfaltet – lückenhaft, neugierig und sinnlich. Lasst uns träumen! (de) In Kooperation mit der Diagonale präsentiert das Filmarchiv Austria ausgewählte Produktionen des zeitgenössischen österreichischen Kinos. Herausragende neue Filme werden dabei in »alternativen Kinostarts« über Festivaleinsätze hinaus in das reguläre Programm des METRO Kinokulturhaus übernommen. Das Auftaktprogramm mit aktuellen Kurzfilmen wird in Kooperation mit Vienna Independent Shorts gezeigt. 60 | Alternativer Kinostart T OSTAR N I K R ATIVE ALTERN MARIA LASSNIG: ES IST DIE KUNST, JAJA … DO 26.5., 21:00 | FR 27.5., 18:00 | SA 28.5., 20:00 | SO 29.5., 18:00 MO 30.5., 20:00 | DI 31.5., 18:00 KURZFILMKINO 2: DAS LEBEN – EINE KUNST MURL Manuel Knoflach/Felix Sebastian Huber, A 2015 15 min | Farbe, OmeU, DCP MARIA LASSNIG: ES IST DIE KUNST, JAJA … Sepp Dreissinger/Heike Schäfer, A 2015 45 min | Farbe, OF, DCP Zwei Porträts. Zwei (Lebens-)KünstlerInnen wider die Konvention. Hier der Skater Murl, da die Ausnahmekünstlerin Maria Lassnig. Murl will seine Leidenschaft zum Beruf machen – unregelmäßige Jobs und finanzielle Instabilität zieht er der Sicherheit einer Nine-to-five-Arbeitsstelle vor. Trotz aller Hürden bleibt Murl seinen Idealen treu und korrespondiert in dieser Konsequenz ein Stück weit mit Maria Lassnig. Während sich ihre Arbeiten längst ins kulturelle Gedächtnis eingeschrieben haben, blieb ihr die weltweite Anerkennung bis kurz vor dem Tod verwehrt. Eindringlich und einfühlsam sorgen Sepp Dreissinger und Heike Schäfer mit ihrem Porträt dafür, dass die Person hinter den Bildern nicht in Vergessenheit gerät: Begegnungen und Gespräche mit Lassnig, FreundInnen und WegbegleiterInnen offenbaren eine vielschichtige Persönlichkeit – und einen jungen, rastlosen Geist. Zwei herrlich ungleiche Filme im Zweifel über Kunst und Leben – über das Leben als Kunst. (sh) Alternativer Kinostart | 61 VIS VIENNA INDEPENDENT SHORTS 2016 FEAR IS NOT AN OPTION DANIEL EBNER A ngst ist eine hartnäckige Begleiterin, aber zumeist eine schlechte Ratgeberin – vor allem in Fragen des Zusammenlebens. In Zeiten vehementer Ab- und Ausgrenzungen sowie zunehmend populistischer Erklärungsmodelle, wie sie derzeit in vielen Teilen der Welt zu erleben sind, wird dies besonders deutlich. Als international ausgerichtetes Festival, das mit dem kurzen Film eine stark in der Gegenwart verankerte Kunstform präsentiert, können und wollen wir unsere Augen vor den Entwicklungen der vergangenen Monate nicht verschließen. Schwelenden Konflikten, hausgemachten Katastrophen und persönlichen Krisen soll jedoch mit Offenheit, Freiheit und einer großen Portion Hoffnung begegnet werden. Denn Angst, so viel ist sicher, wird nicht die Lösung sein. Der Aufruf »Fear is not an Option« zieht sich leitmotivisch durch das Programm und wird im METRO Kinokulturhaus u. a. gemeinsam mit den Partnerfestivals Go Short aus den Niederlanden und dem Festival du nouveau cinéma aus Kanada sowie der europäischen DocAlliance aufgegriffen. Zusammen mit sixpackfilm wird zudem die preisgekrönte belgische Künstlerin Anouk De Clercq mit einer Personale gewürdigt. Ihrem Film BUILDING ist das grafische Sujet der diesjährigen Festivalausgabe zu verdanken. Insgesamt werden bei der 13. Ausgabe von Österreichs größtem Festival für Kurzfilm, Animation und Musikvideo (und seit heuer einzigem Oscar®-qualifying Festival des Landes) mehr als 300 Filme zu sehen und zu diskutieren sein. Zwei Highlights ent stehen in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria: Die Verbindung von Film und Musik, die am Musikvideotag und in zwei weiteren Musikvideoprogrammen (u. a. von den Kurzfilmtagen Oberhausen) zelebriert wird, kulminiert in gleich zwei fulminanten Cinema Sessions, also Live-Konzerten im Kinosaal. Wir freuen uns auf intensive Tage! Im Rahmen des Festivals VIS Vienna Independent Shorts werden zwei aktuelle österreichische Kurzfilmprogramme von 26. bis 31. Mai als »alternativer Kino start« im METRO Kinokulturhaus präsentiert. www.viennashorts.com 62 | VIS 2016 - Fear is not an Option ANOUK DE CLERCQ FACE YOUR FEAR FR 27.5. FR 27.5., 11:00 FR 27.5., 19:00 FILM & TALK: MEET THE INDUSTRY STELL DICH DEINER ANGST (FACE YOUR FEAR) Diskussionen: Show me the Money! Was ist mein Film wert? // Fear is not an Option: Kurzfilm als Gesellschaftskritik Filmgespräch: Reality bites! Die Realität als Kunstform. Freier Eintritt. FR 27.5., 16:00 FILM & TALK: PERPETUUM MOBILE Die kolumbianische Animationsexpertin Cecilia Traslaviña von der Javeriana Universität in Bogotá präsentiert ihre Kurz-Doku PERPETUUM MOBILE und steht im Anschluss Rede und Antwort. Freier Eintritt. FR 27.5., 17:00 BEGEGNUNGEN. (ENCOUNTERS.) Jessica Manstetten von den Kurzfilm tagen Oberhausen hat ihr Programm, in dem dokumentarisches Material als Basis für Musikvideos dient, mit dem Untertitel Between Empathy and Sympathy is Time versehen. Die Musik ist hier nicht verstärkender Emotionsträger, sondern bildet die Basis der Erzählungen. Die Angst kann uns paralysieren, aber auch unsere inneren Helden hervorrufen. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Online-Plattform DAFilms.com präsentieren das slowakische Filmmagazin Kinečko und die DocAlliance – ein Zusammenschluss der sieben wichtigsten Dokumentarfilmfestivals in Europa – eine herausragende Auswahl ihres Katalogs. FR 27.5., 21:00 SPOTLIGHT: ANOUK DE CLERCQ Das vielfach preisgekrönte und international beachtete Werk von Anouk De Clercq wird gemeinsam mit sixpackfilm in einer Personale präsentiert. Die belgische Künstlerin erkundet in ihren Arbeiten das audiovisuelle Potenzial von Computersprache, um neue Welten mit Fokus auf deren architektonischen Charakter zu erschaffen. In Anwesenheit der Künstlerin. VIS 2016 - Fear is not an Option | 63 MUSIKVIDEOWETTBEWERB Zebra Katz SA 28.5. SA 28.5., 16:00 WETTBEWERB: INTERNATIONALE MUSIKVIDEOS Die 14 ausgewählten Werke stellen sich auch heuer wieder den wirklich wichtigen Fragen unserer Existenz: Was macht die (nicht vorhandene) Anerkennung durch andere mit unserem Ich? Wie gehen wir mit der zunehmenden Vermischung von realem und virtuellem Lebensraum um? Und leben wir, um zu arbeiten, oder ist es genau umgekehrt? Mit Videos u. a. für Flying Lotus, Deichkind, Olli Schulz, Björk, Peaches, Sigur Ros und Autre Ne Veut. SA 28.5., 18:00 WETTBEWERB: ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOS Die heimische Szene floriert gewaltig, was seit einigen Jahren auch die veröffentlichten Musikvideos bezeugen, deren Kreativität trotz kleiner Budgets keine Grenzen gesetzt sind. Große Namen und QualitätsgarantInnen finden wir unter den 15 ausgewählten Videos ebenso wie 64 | VIS 2016 - Fear is not an Option vielversprechende Newcomer und InsiderTipps. Mit Videos u. a. für Attwenger, Kids N Cats, Schmieds Puls, Fijuka, Ogris Debris, Viech und Bernhard Eder. Direkt im Anschluss: Verleihung des Österreichischen Musikvideopreises. SA 28.5., 20:30 CINEMA SESSIONS: FLORIAN POCHLATKO X LEILA X ZEBRA KATZ LIVE! Wenn einer der vielseitigsten jungen Regisseure aus Österreich mit einem Warp-Records-Urgestein der ersten Stunde und einem der aufregendsten US-RapKünstler der Gegenwart zusammenarbeitet, dann kann das Ergebnis eigentlich nur faszinieren: Die grandiose VideoKollaboration Nu Renegade wird nun eigens für die Cinema Sessions in eine Live-Theater-Konzert-Performance übersetzt – wild, energetisch, dunkel. KOPF HOCH UTOPIA AND HOW TO GET THERE (OR NOT) SO 29.5. SO 29.5., 15:00 SO 29.5., 19:00 »UNIVERSITÄT DES KINOS« – 70 JAHRE FAMU FOKUS: UTOPIA AND HOW WE GET THERE (OR NOT) Eine der ältesten Filmschulen der Welt wurde 1946 in Prag gegründet wurde 1946 in Prag gegründet und feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag: Höchste Zeit also, einer der erfolgreichsten »Universitäten des Kinos« mit Highlights aus sieben Jahrzehnten gebührend Respekt zu zollen – frühe Werke großer Namen und jüngere Positionen inklusive. Der Aufstieg und Fall von Utopien. Neue Welten stehen neben den Ruinen gescheiterter. Es gibt nichts zu (be-)fürchten, nur zu schauen. Miniaturen großer, vergangener Erzählungen und verlorener Ideale tun sich auf.. Und trotz aller Reminiszenz zieht sich ein Hoffnungsstrahl durch alle Filme. Ein Programm des Festival du nouveau cinéma, Montréal (CA). In Anwesenheit von Dekan Pavel Jech. SO 29.5., 21:00 SO 29.5., 17:00 FOKUS: STOP WORRYING AND ... FOKUS: KOPF HOCH (KEEP YOUR HEAD UP) … nein, wir wollen die Bombe nicht lieben, wir wollen lieber über sie lachen. Denn wie schon Umberto Eco meinte, wird es das Lachen sein, das die Angst zerstört. Und so präsentiert dieses Programm sieben einfache Schritte, um die Angst zu bewältigen – u. a. mit Filmen von Werner Herzog und Guy Maddin. Seien Sie versichert: Wenn irgendwas die Welt zerstören kann, dann nur die Humorlosigkeit. Die Angst vor Terroranschlägen oder dem Verlust der »eigenen Kultur« nimmt überhand. Was damit einhergeht, ist der Vertrauensverlust, die Entsolidarisierung. In diesem dystopischen Geflecht versucht das Programm ein Leuchtturm zu sein – mitten in der Krise. Ein Programm des Go Short Festival, Nijmegen (NL). Ein Programm von VIS Vienna Independent Shorts. VIS 2016 - Fear is not an Option | 65 OH MY GOD! MO 30.5. MO 30.5., 18:00 MO 30.5., 20:30 FOKUS: OH MY GOD! CINEMA SESSIONS: CHRISTOPH SCHWARZ X A THOUSAND FUEGOS In kaum einem filmischen Medium werden göttliche Erleuchtung, religiöser Wahn und fundamentalistischer Fanatismus stärker bearbeitet als im Musikvideo: vielfach in Hochglanz-Pose, oftmals unkritisch, manchmal aber auch in visionärer Klarsichtigkeit. Das Programm führt eine intensive Stunde lang durch die teils faszinierenden, teils erschreckenden Bilder- und Musikwelten des wahnhaften Glaubens – unabhängig von Religionsoder Sektenzugehörigkeit und vielfach durchsetzt von jener unerschütterlichen Beharrlichkeit und jenem schwer erklärbaren Vertrauen, die mit religiöser Überzeugung so gerne einhergehen. All jene, die noch unschlüssig sein sollten, laden wir gerne in den Schoß unserer musik affinen Glaubensgemeinschaft ein – Gottesannäherung inklusive. 66 | VIS 2016 - Fear is not an Option LIVE! Filme drehen und Popmusik machen als evolutionäre Prozesse: IBIZA (A 2016) ist so etwas wie das Making-of zum neuen Album von A Thousand Fuegos: This is Evolution Pt. II (2016, Seayou Records) ist irgendwie der Soundtrack zum neuen Kurzfilm von Christoph Schwarz und Matthias Peyker. Film und Albumrelease treffen sich im Kinosaal, um sich gegenseitig die Flausen auszutreiben. Ibiza liegt nicht im Mittelmeer, sondern in einem Kärntner Gartenbassin – und die MiniDV-Kamera filmt mit. FC GRENZENLOS DI 31.5. DI 31.5., 11:00 KIJVIS FILMVERMITTLUNG: FC GRENZENLOS Der eine boxt, auch wenn er fasten muss, die anderen spielen Fußball neben einem riesigen Friedhof, und Giovanni, der liebt einfach das Wasserballett. Manchmal geht es in diesem Programm wie schwerelos über Stock und Stein, dann kann ein Kleidungsstück den großen CheerleadingTräumen im Weg stehen. Aber was tun, wenn man aufgrund der eigenen kulturellen oder sozialen Herkunft an Grenzen stößt? Dann wird’s Zeit für FC Grenzenlos! Empfohlen ab 13 Jahren. DI 31.5., 19:00 PREISVERLEIHUNG (AWARD CEREMONY) mentary, Animation Avantgarde und Österreich- Wettbewerb. Insgesamt werden Preise im Wert von rund 20.000 Euro vergeben – und erstmals qualifizieren sich zwei Filme auch automatisch für die Oscars. DI 31.5., 21:00 BEST OF VIS: DIE JURYPREISTRÄGERINNEN Die Jury-PreisträgerInnen aller Wett bewerbskategorien werden in diesem Programm noch einmal gezeigt. Ein Best-of zum Abschluss – mit Kurzspielund -dokumentarfilm, Animationsund Experimentalfilm, Musikvideos und den gekürten österreichischen Filmen. Und natürlich Oscar® qualifizierte Filme inklusive. Nach der Vergabe der MusikvideoPreise am Samstag folgen zum Festivalabschluss die Wiener Kurzfilmpreise in den drei Kategorien Fiction & DocuVIS 2016 - Fear is not an Option | 67 Kaiserpanorama, um 1900 KINOMAGIE DIE PRÉ-CINÉMA-AUSSTELLUNG VERLÄNGERT BIS 31. JULI 2016! M it der Ausstellung Kinomagie hat das Filmarchiv Austria eine viel beachtete programmatische Auftaktschau zur Geschichte der optischen Medien bis zur Erfindung des Films realisiert. Wesentliche Exponate stammten aus der renommierten Sammlung Nekes, die bis Ende März erstmals in Wien zu sehen war. Auf viel fachen Wunsch der Schulen und Kunstvermittler verlängern wir unsere Ausstellung nun bis 31. Juli und binden das Angebot damit auch in aktuelle Ferien-Programme ein. Das Filmarchiv Austria wird bei dieser Gelegenheit erstmals auch einen Teil seiner eigenen Pre-Cinema-Sammlung in den neuen Ausstellungsräumlichkeiten des Kinokulturhauses präsentieren. Weiterhin zu sehen ist auch das berühmte Kaiserpanorama, das in den letzten Monaten zu einem der Besucher-Highlights avancierte. Mit neuen Bilderserien programmiert und einer kleinen Spezialschau zur Geschichte des Mediums ergänzt, wird dem Kaiserpanorama in der Ausstellungsverlängerung ein eigener Schwerpunkt gewidmet. Laterna Magica, um 1880 Lebensrad, 1833 Drehbild Laterna Magica, um 1870 KINOMAGIE – DIE PRÉ-CINÉMA-AUSSTELLUNG: 3. Mai bis 31. Juli 2016 METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien Öffnungszeiten: MO–FR 17:00 – 21:00, SA+SO 15:00 – 21:00 Anmeldungen für Führungen und Schulprogramme: [email protected] WILLKOMMEN IM CLUB! MITGLIEDSCHAFT 2016 JETZT LÖSEN M it dem METRO KINOKULTURHAUS hat das Filmarchiv Austria eine neue Institution für die Präsentation von Filmkultur im Herzen Wiens geschaffen. Mit der Jahresmitgliedschaft profitieren Sie zusätzlich vom reichen kulturellen Angebot des Filmarchiv Austria! Der Beitrag für eine Jahresmitgliedschaft beträgt € 25,–. Mitgliedskarte anfordern unter Tel +43 1 216 13 00 oder [email protected] Sie können die Mitgliedschaft auch persönlich im METRO Kinokulturhaus (Johannesgasse 4) lösen. LEISTUNGEN FÜR MITGLIEDER: Kino-Eintritt: € 6,– statt € 8,50 Mitglieder-Abo für 10 Karten um € 50,– statt € 65,– Einladungen zu Eröffnungs- und Sonderveranstaltungen (eine Karte gilt für zwei Personen) Gratis-Zusendung des Programmheftes 10%-Rabatt auf alle Produkte des Filmarchiv-Austria-Verlagsprogramms Zu jedem Programmheft Gratis-Poster eines historischen Filmplakats Ermäßigungen und Vergünstigungen bei Filmarchiv-Kooperationspartnern BEI DIESEN KOOPERATIONSPARTNERN ERHALTEN SIE ERMÄSSIGTEN EINTRITT: 21er Haus BRUT ImPulsTanz Kunsthalle Wien Österreichische Nationalbibliothek Salon5 Schauspielhaus Wien TAG Österreichisches Theatermuseum WERK X WestLicht WUK FÖRDERER & SPONSOREN MEDIENPARTNER VERANSTALTUNGSPARTNER KOOPERATIONSSPARTNER MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien REDAKTION Larissa Bainschab, Silvia Breuss, Ernst Kieninger, Tomáš Mikeska BILDREDAKTION Aldijana Bečirović BILDBEARBEITUNG Martin Benner TEXTE Enrique Bedoya, Brigitte Burger-Utzer, Stefan Drößler, Daniel Ebner, Anne Faucheret, Raimund Fritz, Anico Herbst, Sebastian Höglinger, Ernst Kieninger, Tomáš Mikeska, Helmut Pflügl, Nikolaus Wostry, Susana Zapke KURATOR G. W. PABST Ernst Kieninger KURATOREN CINEMA SESSIONS Stefan Drößler, Ernst Kieninger KURATOREN TOTAL AUTOMATION Anne Faucheret, Tomáš Mikeska KURATORIN LIVING COLLECTION Brigitta Burger-Utzer KURATOR SECOND LIFE und KINDER KINO KLASSIKER Raimund Fritz KULTKINO KINOKULT Hans Hurch KURATOR CINE MEMORIA AUSTRIA Enrique Bedoya KURATOR NITROFIEBER Nikolaus Wostry KOPIENBESCHAFFUNG Raimund Fritz LEKTORAT Silvia Breuss, Raimund Fritz, Doris Kieninger, Marlis Schmidt, Peter Spiegel COVER Kaderfoto DIE FREUDLOSE GASSE (Filmarchiv Austria) GRAFIK Peter Chalupnik, Martin Benner; Perndl+Co DRUCK alwa & deil Druckerei GmbH, Wien ADRESSE METRO, Programmzeitschrift des Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien, T +43 1 2161300, [email protected], www.filmarchiv.at DANK British Film Institute, London (Fleur Buckley, Rod Rhule) Bundesarchiv Filmarchiv, Berlin (Jutta Albert) | Bundeskunsthalle, Bonn (Ulrich Best) | CCC-Film, Berlin | Centre National du Cinema et de L‘Image Animee, Paris (Eric Le Roy, Sophie Le Tetour) | Centro Sperimentale di Cinematografia – Cineteca Nazionale, Rom (Laura Argento) | Cinémathèque Française, Paris (Monique Faulhaber) | Deutsche Kinemathek, Berlin (Anke Hahn, Diana Kluge) | Deutsches Filminstitut, Wiesbaden (Matthias Bolinger) | Diagonale | Einhorn-Film, Nenzing (Michael Wieser) | Europacorp, Paris (Alistar Allen) | Filmmuseum München (Stefan Drößler) | Les Films du Losange, Paris (Marine Goulois) | Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden (Gudrun Weiss, Michaela Seim) | Jupiter-Film, Neulengbach (Hans-Peter Blechinger) | Kinemathek Le Bon Film, Basel (Axel Töpfer) | Library of Congress, Washington D. C. (Lynanne Schweighofer) | Lobster Films, Paris (Maria Chiba) | Papaya Media Association, Wien (Enrique Bedoya) | Präsens-Film, Zürich | Ripleys Film, Rom (Elisabetta Camillo) | Sixpackfilm, Wien (Brigitta Burger-Utzer) | Theatermuseum, Wien | Thimfilm, Wien | Transit Film, München (Susanne Schumann) | Warner Bros., Wien (Petra Giesl) | Werkstatt Kino, München (Wolfgang Bihlmeir) Impressum | 71 14:00––19:30 19:30 14:00 FR, MO, 1.4. 2.5. 20:00– –22:00 22:00 20:00 BARRIEREFREITAG 21:00 H BARRIEREFREITAG (S. 40) PH LIVING COLLECTION (S. (S.40) 43) H DER LETZTE AKT (S. 25) 21:00 H ČUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU P DIE KLEINE HEXE (S. 44) HH DIE WEISSETRETMAN HÖLLE VOM (S. 5) MONOGATARI (S. 46) POSEBAN (S.PIZ 4) PALÜ (S. 10) 20:00 H UGETSU P FLAMMENDER STERN (S. 44) P DIE KLEINE HEXE (S. 44) 20:30 H VARLJIVO LETO ’68 (S. 7) ANDJEOMONOGATARI ČUVAR (S. 6) (S. 46) PH UGETSU 21:00 H TAGEBUCH EINER VERLORENEN (S. 9) ’ I (S. 8) HH DER (S. 20) SANPROZESS ZIMSKE NOC 20:30 H BURE BARUTA (S. 9) P LIVING COLLECTION (S. 43) H LUISE MILLERIN (S. 4) 20:45 H DIE HERRIN VON ATLANTIS (S. 15) H VREME ČUDA (S. 10) 20:30 H PAS KOJI JE VOLEO VOZOVE (S. 11) P DIE GEBROCHENE LANZE (S. 46) SA, DI, 2.4. 3.5. SO, 3.4. MI, 19:00 19:00 19:30 16:00 18:00 18:30 19:00 16:00 18:00 18:00 4.5. MO, 4.4. DO, DI, 5.5. 5.4. 18:45 18:00 19:00 18:30 18:00 19:00 FR, MI, 6.5. 6.4. 18:00 ISLA – ARCHIVO PEACE(S.(S.12)51) 18:00 HH LA OPTIMISTI (S. 11) DE UNA TRAGEDIA 20:00 20:30H HBURDEN MEDENIOFMESEC (S. 50) 21:00 P LE DRAME DE SHANGHAI (S. 17) 18:45 P DUELL MIT DEM TOD (S. 22) 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE 20:00 P ZEMALJSKI DANI TEKU (S. 13) DO, 7.4. SA, FR, 7.5. 8.4. SA, 9.4. SO, SO, 8.5. 10.4. MO, 11.4. 16:00 19:00 19:30 16:30 16:00 18:30 18:00 P DIE GESCHICHTE VON DER GÄNSE 20:30 H DIE FREUDLOSE GASSE (S. 5) P PRINZESSIN THE STORY UND OF TEMPLE IHREM DRAKE TREUEN(S. 49) H PFERD THEATER: MEISTERKLASSE FALADA (S. 52) HP PARACELSUS (S. 19)(S. 44) DIE KLEINE HEXE HP WESTFRONT 1918 (S. 11)(S. 13) TANGO ARGENTINO 19:30 16:00 16:00 18:00 16:30 18:00 19:00 H THEATER: MEISTERKLASSE P DIE GESCHICHTE VON DER GÄNSE P PRINZESSIN DIE KLEINE UND HEXEIHREM (S. 44)TREUEN H PFERD VARLJIVO LETO(S.(S.52) 7) FALADA HH KOMÖDIANTEN (S. 18) A TREE (S. 14) HOW HARRY BECAME H GEHEIMNISSE EINER SEELE (S. 6) 18:00 PH GEHEIMNISVOLLE KAD SVANE DAN (S. 15) (S. 21) 18:30 TIEFE 20:00 H PLAYTIME (S. 55) DI, MO, 12.4. 9.5. MI, 13.4. DI, DO, 10.5. 14.4. 18:00 18:45 17:00 18:00 18:30 19:30 19:00 FR, MI, 15.4. 11.5. 19:00 H DIE MENSCHHEIT WILL BETROGEN 18:00 H ES GESCHAH SEIN (S. 58) AM 20. JULI (S. 26) 18:00 47) (S. 50) 19:00 PP NASHVILLE FLAMINGO (S. ROAD SA, DO, 16.4. 12.5. 16:00 18:00 18:00 19:00 19:00 18:00 16:00 19:00 16:30 18:15 19:00 FR, SO, 13.5. 17.4. H PETER (S. 18) P PLAYTIME (S. 55) H FRANKESTEIN!! (S. 54) FRÄULEIN LILLI (S. 20) (S. 55) HP BRIDE OF FRANKENSTEIN THEATER: MEISTERKLASSE PH LA VOCE DEL SILENZIO (S. 23) 20:30 H DIE DREIGROSCHENOPER (S. 13) 20:00 H NITROFIEBER (S. 52) 20:00 H SOMEONE ELSE’S AMERICA (S. 14) 21:00 P THE STORY OF TEMPLE DRAKE (S. 49) 21:00H PWEAN DIE GEBROCHENE LANZE (S. 46) 20:00 HEAN: VON VORSTADTDIVEN UND LOKALMATADOREN 21:00 HERODIE (S. LETZTE 16) 20:15 P HA MODERN KATHARINA, (S. 19) 21:00 P SUTON (S. 15) 20:00 H NASHVILLE (S. 47) 20:00P PFLAMMENDER PAS KOJI JESTERN VOLEO(S.VOZOVE 21:00 44) (S. 11) 21:00 P UNDER THE RADAR (S. 59) 20:00 H METROPOLIS (S. 31) 21:00 P PARACELSUS (S. 19) KARLSSON AUF DEM DACH 20:00H PTHX BURE HP KURZFILMPROGRAMM (S. 33)(S. 45) 20:00 1138BARUTA (S. 33) (S. 9) CSIBI, DER 21:00 P HDON UNDER THE RADAR PP DU HAUT ENFRATZ BAS (S.(S.16)21) 21:00 QUICHOTTE (S. 15)(S. 59) H UNDER THE RADAR (S. 59) HP KURZFILMPROGRAMM (S. 35)(S. 45) 20:00 (S.BUCCANEER 35) KARLSSON AUF DEM DACH 20:00H HHER THE (S. 22) PH ABWEGE (S. 7)KUSS – VERONIKA (S. 21) 21:00 DOCTEUR (S. 17) GRUSS UND 21:00P PMADEMOISELLE POSEBAN TRETMAN (S. 4) H FRÜHJAHRSPARADE (S. 22) P ČUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU (S. 5) SPIELPLAN APRIL 2016 MAI 2016 16:00 – 19:30 20:00 – 22:00 SA, 14.5. 16:00 P DIE GESCHICHTE VON DER GÄNSE 20:30 H DIE BÜCHSE DER PANDORA (S. 8) PRINZESSIN UND IHREM TREUEN PFERD FALADA (S. 52) 16:30 H DAS BEKENNTNIS DER INA KAHR (S. 24) 18:45 H DER SCHATZ (S. 4) SO, 15.5. 16:00 P DIE GESCHICHTE VON DER GÄNSE PRINZESSIN UND IHREM TREUEN PFERD FALADA (S. 52) 16:30 H ROSEN FÜR BETTINA (S. 27) 18:30 H KAMERADSCHAFT (S. 14) MO, 16.5. 16:00 P MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQUIST 21:00 H DER PROZESS (S. 20) LEBT GEFÄHRLICH (S. 53) 16:30 H KOMÖDIANTEN (S. 23) 18:30 H DIE WEISSE HÖLLE VOM PIZ PALÜ (S. 10) DI, 17.5. 18:00 H SKANDAL UM EVA (S. 12) 18:15 P ANATEVKA (S. 45) MI, 18.5. 18:00 P EL (S. 48) 20:00 P PRIX DE BEAUTÉ (S. 10) 19:30 H DER LETZTE JUDE VON DROHOBYTSCH (S. 56) DO, 19.5. 19:00 P DIE LIEBE DER JEANNE NEY (S. 7) 19:30 H DAS FALSCHE GEWICHT (S. 54) 21:00 P COSE DA PAZZI (S. 24) FR, 20.5. 18:30 H ES GESCHAH AM 20. JULI (S. 26) 20:15 H GEHEIMNISSE EINER SEELE (S. 6) SA, 21.5. 16:00 P MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQUIST 20:45 H WESTFRONT 1918 (S. 11) LEBT GEFÄHRLICH (S. 53) 16:30 H DURCH DIE WÄLDER, DURCH DIE AUEN (S. 27) 18:30 H TAGEBUCH EINER VERLORENEN (S. 9) SO, 22.5. 16:00 P MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQUIST 21:00 H DIE FREUDLOSE GASSE (S. 5) LEBT GEFÄHRLICH (S. 53) 16:30 H DER LETZTE AKT (S. 25) 18:45 H DIE DREIGROSCHENOPER (S. 13) MO, 23.5. 18:30 H DIE BÜCHSE DER PANDORA (S. 8) RETROSPEKTIVE G. W. PABST 2.5. – 25.5. 20:30 H DIE LIEBE DER JEANNE NEY (S. 7) 20:00 H EL (S. 48) 21:00 P JEUNES FILLES EN DÉTRESSE (S. 18) 20:30 H FEMALE COMEDIANS 1 (S. 38) 21:00 P KAMERADSCHAFT (S. 14) SPECIAL TOTAL AUTOMATION 11.5. – 13.5. 16:00 – 19:30 20:00 – 22:00 DI, 24.5. 18:00 P DIE HERRIN VON ATLANTIS (S. 15) 18:30 H FEMALE COMEDIANS 2 (S. 40) 19:45 P ANATEVKA (S. 45) 20:00 H CELINE ET JULIE VONT EN BATEAU (S. 49) MI, 25.5. 18:00 P CELINE ET JULIE VONT EN BATEAU (S. 49) 18:30 H DER SCHATZ (S. 4) 20:30 H NITROFIEBER (S. 58) DO, 26.5. 19:00 H KURZFILMKINO 1 (S. 60) 21:00 H KURZFILMKINO 2 (S. 61) FR, 27.5. 11:00 P FILM & TALK: MEET THE INDUSTRY (S. 61) P FILM & TALK: PERPETUUM MOBILE (S. 61) H BEGEGNUNGEN (S. 61) P KURZFILMKINO 2 (S. 61) H STELL DICH DEINER ANGST (S. 61) 20:00 P KURZFILMKINO 1 (S. 60) 21:00 H SPOTLIGHT: ANOUK DE CLERCQ (S. 61) SA, 28.5. 16:00 H WETTBEWERB: INTERNATIONALE MUSIKVIDEOS (S. 62) 18:00 H WETTBEWERB: ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOS (S. 62) 18:00 P KURZFILMKINO 1 (S. 60) 20:00 P KURZFILMKINO 2 (S. 61) 20:30 H FLORIAN POCHLATKO X LEILA X ZEBRA KATZ (S. 62) SO, 29.5. 15:00 17:00 18:00 19:00 MO, 30.5. 18:00 H FOKUS: OH MY GOD! (S. 64) 18:00 P KURZFILMKINO 1 (S. 60) 20:00 P KURZFILMKINO 2 (S. 61) 20:30 H CINEMA SESSIONS: CHRISTOPH SCHWARZ X A THOUSAND FUEGOS (S. 64) DI, 31.5. H KIJVIS FILMVERMITTLUNG: FC GRENZENLOS (S. 65) 18:00 P KURZFILMKINO 2 (S. 61) 19:00 H PREISVERLEIHUNG (S. 65) 20:00 P KURZFILMKINO 1 (S. 60) 21:00 H BEST OF VIS: DIE JURYPREIS TRÄGERINNEN (S. 65) 16:00 17:00 18:00 19:00 H H P H 70 JAHRE FAMU (S. 63) FOKUS: KOPF HOCH (S. 63) KURZFILMKINO 2 (S. 61) FOKUS: UTOPIA AND HOW WE GET THERE (OR NOT) (S. 63) 11:00 20:00 P KURZFILMKINO 1 (S. 60) 21:00 H FOKUS: STOP WORRYING AND ... (S. 63) H: Historischer Saal P: Pleskow Saal KINOMAGIE – DIE PRÉ-CINÉMA-AUSSTELLUNG: 3. Mai bis 31. Juli 2016 METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien Öffnungszeiten: MO–FR 17:00 – 21:00, SA+SO 15:00 – 21:00 Anmeldungen für Führungen und Schulprogramme: [email protected] CINEMA SESSIONS FEMALE COMEDIANS 23.5. – 24.5. ALTERNATIVER KINOSTART KURZFILMKINO 26.5. – 31.5. US N O B CLUB DIE BÜCHSE DER PANDORA (1929) ORIGINALPLAKAT AUS DER SAMMLUNG DES FILMARCHIV AUSTRIA Mitglieder erhalten an der METRO-Kassa mit einem gültigen Ticket einen 1:1 Reprint dieses klassischen Kino-Posters. Limitierte Stückzahl, Aktion solange der Vorrat reicht! en Rot ent urm str aße Gr ab U1, U3 Stephansplatz U2, U4 Schwedenplatz U3 Stubentor Sin ners traß e ger str a Par kri n g Kärn t ße Joha nnes gass e Walfi sc hgas se Kärn tner U1, U2, U4 Karlsplatz U4 Stadtpark Ring METRO KINOKULTURHAUS – DAS FILMZENTRUM IM HERZEN DER STADT Johannesgasse 4, 1010 Wien | Tel 01 512 18 03 | www.filmarchiv.at TICKETS UND INFOS: KINO 8,50 | ermäßigt 7,– | FAA Club-Mitglieder 6,– AUSSTELLUNG 6,– | ermäßigt 4,50 KOMBITICKET 11,– | ermäßigt 9,50 10ER BLOCK 65,– | ermäßigt 50,– RESERVIERUNG [email protected] oder +43 1 512 18 03 ÖFFNUNGSZEITEN MO – FR 14:00 – 00:00 | SA, SO & Feiertag 11:00 – 00:00 Mitteilung des Filmarchiv Austria Nummer 04/2016 • Österreichische Post AG Sponsoring Post • Verlagspostamt 1020 Wien GZ 02 Z030091S