NDR Hörspiele - NDR Kultur Karte
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JAN-JUN 14 NDR Hörspiele Inhalt Januar Alle Sendungen im Monatsüberblick Hörspiel im Planetarium NDR Kultur Sondertermine Seite 03 Seite 10 Seite 11 NDR Kultur Hörspiel NDR Info Hörspiel NDR Info Kriminalhörspiel NDR Info Kinderhörspiel Seite 12 Seite 32 Seite 50 Seite 65 Register Frequenzübersichten NDR Kultur und NDR Info Impressum | Fotonachweis Seite 72 Seite 74 Seite 78 NDR Kultur NDR Info NDR Info mittwochs 20.00 Uhr sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel 01.01. (Neujahr) 04.01. 05.01. Patricia Carlon Die flüsternde Wand Seite 50 Eberhard Petschinka Nacht der Wünsche Seite 32 - entfällt – 08.01. 11.01. 12.01. Georg Heym Der Irre Seite 12 Radio Tatort Walter Adler Wilde Tiere Seite 50 Elodie Pascal La vie en vogue Seite 33 15.01. 18.01. 19.01. Zum 100. Geburtstag Arno Schmidt Die Gelehrtenrepublik Seite 12 Thomas Hettche Der Fall Arbogast (I) Seite 51 Jan Philipp Reemtsma Holunderblüte Seite 33 22.01. 25.01. 26.01. Stefanie Gerhold Come Back Seite 13 Thomas Hettche Der Fall Arbogast (II) Seite 51 Frank Schulz Onno Viets und der Irre vom Kiez Ursendung Seite 34 Die Termine für die N-JOY Hörspiele finden Sie unter n-joy.de oder ndr.de/n-joy. Die so gekennzeichneten Hörspiele können Sie noch eine Woche lang in der NDR Mediathek unter ndr.de/mediathek nachhören. Die Radio Tatort-Hörspiele stehen zum Download zur Verfügung unter http://radiotatort.ard.de 2 29.01. Ingeborg Bachmann Die Geheimnisse der Prinzessin von Kagran Ursendung Seite 14 3 Februar März NDR Kultur NDR Info NDR Info NDR Kultur NDR Info NDR Info mittwochs 20.00 Uhr sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel mittwochs 20.00 Uhr sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel 01.02. 02.02. 01.03. 02.03. Bill Moody Solo Hand Seite 52 Albrecht Panknin Erbe Seite 35 Heinrich Steinfest Mariaschwarz (II) Seite 54 Andrea De Carlo Sie und Er (II) Ursendung Seite 37 05.02. 08.02. 09.02. 05.03. 08.03. 09.03. Zum 100. Geburtstag Alfred Andersch Aktion ohne Fahnen Seite 15 Juli Zeh Nullzeit Seite 52 Bernward Vesper Die Reise Seite 35 Alexander Lernet-Holenia Der Baron Bagge Seite 18 Dirk Josczok Heldentod Seite 54 Susanne Amatosero ABCDE und ich Ursendung Seite 38 12.02. 15.02. 16.02. 12.03. 15.03. 16.03. Zum 450. Geburtstag von Galileo Galilei Bertolt Brecht Galileo Galilei Seite 16 ARD Radio Tatort Dirk Schmidt Malina Seite 53 Anna Pein Mädchenzimmer mit Soldaten Seite 36 Übertragung der Gala zum 12. Deutschen Hörbuchpreis Hörspiel entfällt ARD Radio Tatort Madeleine Giese Totentanz Seite 55 Jean-Claude Kuner Traumrollen Seite 38 19.02. 22.02. 23.02. 19.03. 22.03. 23.03. Markus Orths Bischoff gegen BRD Ursendung Seite 17 Heinrich Steinfest Mariaschwarz (I) Seite 54 Andrea De Carlo Sie und Er (I) Ursendung Seite 37 Julie Otsuka Wovon wir träumten Seite 19 John le Carré Die Libelle (I) Seite 56 Marie T. Martin Fünfkind Seite 39 26.02. 26.03. 29.03. 30.03. Charlotte Roos Schwein und Wein Seite 18 Zum 100. Geburtstag Bohumil Hrabal Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene Seite 20 John le Carré Die Libelle (II) Seite 56 Werner Pöschko/Helmut Hostnig Unvergessen Seite 40 4 5 April Mai NDR Kultur NDR Info NDR Info NDR Kultur NDR Info NDR Info mittwochs 20.00 Uhr sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel mittwochs 20.00 Uhr sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel 02.04. 05.04. 06.04. 03.05. 04.05. Zum 100. Geburtstag Marguerite Duras Das ist alles. C’est tout. Seite 21 Jörg Graser Kreuzeder und der Tote im Wald Seite 56 Agnieszka Lessmann Cobains Asche Seite 41 Philip Kerr Das Wittgensteinprogramm (II) Seite 58 David Herbert Lawrence Lady Chatterley’s Lover Seite 43 09.04. 12.04. 13.04. 07.05. 10.05. 11.05. Ursula Krechel Wenn man ein gleichschenkliges Dreieck auf den Kopf stellt Seite 22 ARD Radio Tatort John von Düffel Die Katze des Libanesen Seite 57 José Saramago Das Evangelium nach Jesus Christus (I) Seite 41 Gert Hofmann Richthofen Seite 25 ARD Radio Tatort Robert Hültner Wallfahrt Seite 59 GANZ OHR / Workshop Lena Müller Irgendwo/Quelquepart Ursendung Seite 44 16.04. 19.04. 17.05. 18.05. Mark Zak Glaube, Liebe, Mafia Seite 58 20.04. (Ostersonntag) José Saramago Das Evangelium nach Jesus Christus (II) Seite 41 14.05. Andreas Ammer Gott Seite 22 Robert Schoen Heidi Heimat Seite 26 Patricia Highsmith Der Schrei der Eule Seite 60 Torsten Schulz Nilowsky Seite 44 23.04. 26.04. 27.04. 21.05. 24.05. 25.05. Rayhana In meinem Alter rauche ich immer noch heimlich Ursendung Seite 23 Philip Kerr Das Wittgensteinprogramm (I) Seite 58 Sabine Worthmann Das Rätsel der Qualia Seite 42 Zum 100. Geburtstag von George Tabori Ria Endres Der Leibwächter Seite 27 Stephen King Verborgenes Fenster, verborgener Garten (I) Seite 61 René Freund Klinik unter Almen Seite 45 30.04. 28.05. 31.05. Konrad Bayer Der Kopf des Vitus Bering Seite 24 Gesine Schmidt Oops, wrong planet! Seite 28 Stephen King Verborgenes Fenster, verborgener Garten (II) Seite 61 6 7 Juni Kinderhörspiele im Mikado-Programm NDR Info NDR Kultur NDR Info NDR Info NDR Info NDR Info mittwochs 20.00 Uhr sonnabends 21.05 Uhr Das Kriminalhörspiel sonntags 21.05 Uhr Das Hörspiel sonntags und an Feiertagen 08.05–09.00 Uhr sonntags und an Feiertagen 14.05 – 15.00 Uhr 01.06. 21.04. (Ostermontag) James Krüss Der Sängerkrieg der Heidehasen Seite 69 12. | 19. | 26.01. 13.04. Kirsten Boie Skogland Seite 65 Peter Jacobi Der Pap@mat Seite 68 Carlos Eugenío López Abgesoffen Seite 46 04.06. 07.06. 08.06. 09.02. 11.05. Lukas Holliger Menschliches Versagen Seite 29 Martin Amis Night Train Seite 61 Max Frisch Stiller (I) Seite 47 Max Urlacher Märchentherapie Seite 65 Rainer Gussek Die Gallanos: Angst vor der Riesenechse Seite 69 11.06. 14.06. 15.06. 16.02. 18.05. 100 Jahre 1. Weltkrieg Alfred Döblin November 1918 (I) Ursendung Seite 30 ARD Radio Tatort Thilo Reffert Kurschatten Seite 62 Max Frisch Stiller (II) Seite 47 Robert Swindelis Dash und Zoe Seite 66 Rainer Gussek Die Gallanos: Der Fall Kamirow Seite 70 18.06. 21.06. 22.06. 23.02. 25.05. 100 Jahre 1. Weltkrieg Alfred Döblin November 1918 (II) Ursendung Seite 30 Kerstin Ekman Schwarze Wasser (I) Seite 63 Dave Eggers Ein Hologramm für den König Ursendung Seite 48 Martin Verg | Ina Rometsch Geheimsache Labskaus Seite 67 Rainer Gussek Die Gallanos: Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann Seite 71 25.06. 28.06. 29.06. 09. | 16.03. 22.06. 100 Jahre 1. Weltkrieg Alfred Döblin November 1918 (Iii) Ursendung Seite 30 Kerstin Ekman Schwarze Wasser (II) Seite 63 Brigitte Schwaiger Wie kommt das Salz ins Meer Seite 49 Kate Klise Friedhofstraße 43: Nur über meine Leiche Seite 67 Jörgpeter Ahlers Das Wunder von Björn Seite 71 30.03. Anna-Luise Böhm Haudrauf und Mariechen Seite 68 8 9 NDR Hörspiel im Planetarium Einmal im Monat laden wir Sie ein zu einer akustischen Reise unter nächtlichem Sternenhimmel. Zu fernen und nicht so fernen Galaxien, zur Begegnung mit dem Fremden und dem Eigenen, dem Außen und Innen. Wir präsentieren Ihnen Literatur-Adaptionen, Krimis, Science Fiction, Boulevardeskes, Klassiker der Hörspielgeschichte und Modernes. 14.01. Gert Roland Stiepel Abschiedsgeschenk 04.02. Frank Schulz Onno Viets und der Irre vom Kiez 04.03. Milena Michiko Flašar Ich nannte ihn Krawatte 01.04. Jean-Claude Kuner Traumrollen 06.05. Philipp Kerr Das Wittgensteinprogramm (2 Teile) 03.06. Emily Brontë Sturmhöhe (2 Teile) Beginn: jeweils 19.30 Uhr Planetarium Hamburg | Hindenburgstraße 1 b (Stadtpark) 22303 Hamburg | Telefon (040) 428 86 52 11 www.planetarium-hamburg.de | [email protected] NDR Kultur Sondertermine 100 Jahre 1. Weltkrieg Brigitte Märker Regie: Norbert Schaeffer Liebster Justus Mit Laura Maire Feldpostbriefe einer Offiziersfrau Kurzhörspielreihe nach dem gleichnamigen Buch Montag 10.03. bis Freitag 11.04. auf NDR Kultur 5 Folgen pro Woche | montags bis freitags | 10.40 Uhr NDR 2014 | 25 Teile à ca. 3 Minuten Ursendung Als Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen, der Nachwelt als Kaiser Wilhelm II besser in Erinnerung, am Samstag, dem 1. August 1914, im deutschen Reich die Mobilmachung für das deutsche Heer und die kaiserliche Marine befiehlt, wird auch Dr. Justus Sander, Schuldirektor in Frankfurt, zum Kriegsdienst einberufen und wenig später zur Westfront abkommandiert. Zurück bleibt seine junge Frau, Klara, mit ihren Kindern, den Zwillingen Helene und Paula, sowie dem knapp zweijährigen Emil. Um ihrem Mann nahe zu bleiben, beschließt Klara, ihm zu schreiben, wann immer es ihr möglich ist. Schonungslos offen beschreibt sie ihren Alltag, berichtet von Sorgen und Nöten der Daheimgebliebenen, offenbart ihre Sehnsucht. Klaras Briefe – vom 4. August 1914 bis zum 28. Mai 1916 – wurden 90 Jahre später entdeckt. Brigitte Märker fand sie auf einem Flohmarkt, unbeachtet in einem Schuhkarton. Laura Maire März | April 10 11 NDR Kultur | mittwochs 20.00 Uhr Hörspielbearbeitung: Iris Drögekamp und Manfred Hess Regie: Iris Drögekamp Mit Christian Redl, Martin Rentzsch Georg Heym Der Irre Nach der gleichnamigen Novelle Mittwoch 08.01. | 20.00 Uhr verwalteten Teil der IRAS, die Künstler ihre Kreativitätskrisen pflegen, treten an Backbord ihre kommunistischen Kollegen im Gleichschritt zur kollektiven Produktion an. Ständig schwelende ideologische Konflikte zwischen beiden Weltmächten führen zu absurden Komplikationen, an deren Höhepunkt die Russen ihre Antriebsschrauben backbord volle Kraft voraus laufen lassen, während die Amerikaner steuerbord volle Kraft zurück steuern. SWR 2012 | ca. 49 Min. Der expressionistische Dichter und Erzähler Georg Heym erzählt in dieser 1911 geschriebenen, postum 1913 veröffentlichten Novelle vom letzten Tag im Leben eines Irren. Dabei schildert er ihn als pathologi schen Fall in all seiner schonungslosen Brutalität – von der verrückten Gnadenlosigkeit seiner Handlungen bis zur gnadenlosen Antwort der Gesellschaft. Heym nutzt dabei ohne Wertung immer wieder die InnenPerspektive als Darstellungsmittel, um die Phänomene des Hässlichen, Irrationalen, Asozialen, Subjektiven und Unmoralischen faszinierend wie schockierend zum Ausdruck zu bringen. Christian Redl Hörspielbearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert Mit Manfred Zapatka BR 2003 | 78 Min. Georg Heym, geboren 1887 in Hirschberg/Schlesien, gestorben am 16. Januar 1912 in Berlin, zählt mit seinem schmalen wie eindringlichen Prosa- und Dichtungswerk zu den Frühvollendeten des deutschen Expressionismus. Er ertrank im Alter von 24 Jahren bei einer Schlittschuhpartie auf der Havel. Heym gehörte dem im Winter 1909 gegründeten „Neuen Club“ an, einer Vereinigung von Studenten und jungen Künstlern wie u. a. Jakob van Hoddis und Ernst Blass, die sich gegen den wilhelminischen Zeit- und Kunstgeist wandten. Zum 100. Geburtstag | Arno Schmidt Die Gelehrtenrepublik Mittwoch 15.01. | 20.00 Uhr 1957, mitten im Kalten Krieg, erschien diese beißende Satire auf die Zukunft. Als Folge eines dritten – in diesem Fall atomaren – Weltkrieges hat sich das Leben auf der Erde vollständig verändert. Europa ist zerstört. Der amerikanische Journalist Charles Henry Winer reist durch einen gesperrten Korridor, den sogenannten Hominidenstreifen, zur Gelehrtenrepublik IRAS. Während an Steuerbord, dem amerikanisch Hörspiel am Mittwoch 12 Arno Schmidt, am 18.Januar 1914 in Hamburg-Hamm geboren, begann 1933 ein Mathematikstudium, das er 1934 aus politischen Gründen wieder aufgab. Bis 1939 Arbeit in der Textilindustrie. 1940 bis 1945 Soldat, im Anschluss englische Gefangenschaft. Nach dem Krieg Dolmetscher an der Lüneburger Hilfspolizeischule. Ab 1946 freier Schriftsteller: Prosa, Übersetzungen, Biographien, Funkessays. Lebt ab 1958 im Heidedorf Bargfeld/Kreis Celle. Werke u. a. „Leviathan“ (1949), „Kaff auch Mare Crisium“ (1960), „Zettel’s Traum“ (1970). Preise u. a. „Großer Akademie-Preis für Literatur der Mainzer Akademie“ (1950), „Fontanepreis“(1964), „Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main“ (1973). 1979 in Celle gestorben. Arno Schmidt Stefanie Gerhold Come Back Mittwoch 22.01. | 20.00 Uhr In der Eppendorfer Psychiatrie träumt Paul Abraham von einem Come Back. Der einst umjubelte Komponist bekannter Operetten- und Filmmelodien musste 1933 emigrieren und schien vergessen. Ver einsamt und krank lebte er jahrelang in amerikanischen Kliniken, bis ihn Freunde 1956 nach Deutschland zurückholen. Paul Abraham, der eigentlich Ábrahám Pál hieß und den Swing im Blut hatte, soll in Hamburg gesund werden, wo er nach langer Trennung seine Mizzi wiedersieht. Vielleicht erinnert er sich mit ihr an seine eigenen Lieder, die er aus Liebe zu ihr komponierte. In einer fiktiven Annäherung erkundet Stefanie Gerhold die dunklen Geheimnisse dieser Geschichte voller Musik und gestohlenem Glück. Das Hörspiel basiert auf der wahren Geschichte des Operettenkomponisten Paul Abraham. Regie: Simona Ryser Mit Mathias Kahler, Evamaria Salcher, Sabin Tambrea, Felix von Manteuffel, Alexander Khuon u. a. DKultur 2013 | 56 Min. Januar 13 Stefanie Gerhold, 1967 in München geboren, lebt in Berlin. Sie übersetzt Literatur aus dem Spanischen, unter anderem die Werkausgaben von Max Aub, Gustavo Martin Garzo und Manuel Vázquez Montalbán. 1999 erhielt sie den Übersetzerpreis der Spanischen Botschaft in der Kategorie „Junge Übersetzer“. „Come Back“ ist ihr erstes Hörspiel. Hörspielbearbeitung, Komposition und Regie: Nadja Schöning Mit Marlen Diekhoff, Samuel Weiss, Stephan Schad, Anne Weber Ingeborg Bachmann Die Geheimnisse der Prinzessin von Kagran Nach der gleichnamigen Erzählung Mittwoch 29.01. | 20.00 Uhr NDR 2014 | ca. 40 Min. | Ursendung Die kurze, in die Form einer Legende geformte Erzählung verfasste Ingeborg Bachmann 1970 unmittelbar nach dem Tod von Paul Celan. Mit ihm verband sie seit ihrer frühen Studienzeit eine enge Freundschaft und Liebe. Als autonomen Text integriert sie dieses seltsam utopische Liebesmärchen in ihren Roman „Malina“, der 1971, zwei Jahre vor ihrem eigenen Unfalltod, erscheint. Der Insel-Verlag ver öffentlichte die Legende als eigenständige Erzählung. Der Text, eine Hommage an Paul Celan, geschrieben unter dem Eindruck seines Suizids, beschwört ein goldenes Zeitalter der Liebe in hohem Ton und in poetischen Chiffren. Die Erzählung ist eine Collage aus Heiligen legenden und historischem Material, in die Katastrophen wie die Besetzung Österreichs, die Tode von Nietzsche und Trakl sowie Bruchstücke aus Texten von Celan und eigene Gedichte Ingeborg Bachmanns eingearbeitet sind. Ingeborg Bachmann Ingeborg Bachmann, geboren am 25.06.1926 in Klagenfurt, gestorben 1973 in Rom, arbeitete nach ihrem Philosophiestudium von 1951 bis 53 als Redakteurin beim Sender Rot-Weiß-Rot in Wien, dann als freie Schriftstellerin in München, Zürich, Rom; 1959/60 Gastdozentin für Poetik in Frankfurt. Sie veröffentlichte Gedichtbände „Die gestundete Zeit“ (1953); „Anrufung des großen Bären“ (1956), verschiedene Erzählungen und den Roman „Malina“, schrieb Opernlibretti für Hans Werner Henze. 1953 erhielt sie den Preis der Gruppe 47. Hörspiele u. a.: „Ein Geschäft mit Träumen“ (1952), „Der gute Gott von Manhattan“ (Hörspielpreis der Kriegsblinden 1958). Hörspiel am Mittwoch 14 Zum 100. Geburtstag | Alfred Andersch Aktion ohne Fahnen Mittwoch 05.02. | 20.00 Uhr Schauplatz des Hörspiels, das Alfred Andersch nach Motiven seines Romans „Sansibar oder der letzte Grund“ verfasste, ist Mecklenburg im Jahre 1938. Als Modellfall dafür wählte er eine Situation, wie sie um ein bedrohtes Bildwerk, um Barlachs „Lesenden Klosterschüler“, entstehen konnte. Für die Nazis waren die Werke dieses Bildhauers unerwünscht. So trat man eines Tages auch an den Pfarrer einer mecklenburgischen Stadt heran, in dessen Kirche die Figur stand. Aber der Pfarrer will das Werk dem Zugriff der Behörden entziehen. Er wendet sich an den Fischer Knudsen, der Kommunist ist und der das Bildwerk nach Schweden bringen soll. Als dritte zentrale Figur kommt der kommunistische Instrukteur Gregor hinzu. Die Reaktion dieser drei Menschen auf das Kunstwerk, die Einstellung zu ihrem Glauben und ihr Verhältnis zu den Machthabern werden von Andersch mit psychologischer Kunst gestaltet. Alfred Andersch, am 4. Februar 1914 in München geboren, 1933 für ein halbes Jahr ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert – danach Industrieangestellter – Soldat bis zur Desertion im Juni 1944. Nach dem Kriege zusammen mit Hans Werner Richter Herausgeber der Zeitschrift „Der Ruf“ – Leiter des Abendstudios des HR-Leiter der FeatureSendungen des NDR und Leiter des Radio Essays des SDR. Buchtitel wie „Die Kirschen der Freiheit“, „Sansibar oder der letzte Grund“ und „Winterspelt“ zählen zum Besten der deutschen Nachkriegsliteratur, der er auch als Herausgeber der Zeitschrift „Texte und Zeichen“ entscheidende Impulse gab. Lebte seit 1957 als freier Schriftsteller in Berzona/Tessin. Gestorben am 21. Februar 1980. Regie: Fritz Schröder-Jahn Mit Hans Paetsch, Herbert Mensching, Heinz Klevenow, Kurt Lieck, Klaus Kammer, Werner Xandry HR/RB 1958 | 63 Min. Alfred Andersch Januar | Februar 15 Hörspielbearbeitung: Ernst Schnabel Komposition: Franz Josef Breuer Regie: Ludwig Cremer Mit Friedrich Valk, Renate Densow, Manfred Lotsch, Manfred Steffen, Erna Nitter, Wilhelm Kürten, Hans Anklam, Gerhard Bünte, Eduard Marcks, Willy Schweissguth, Heinz Klevenow u. v. a. NWDR Hamburg 1947 | 58 Min. Zum 450. Geburtstag von Galileo Galilei | Bertolt Brecht Markus Orths Galileo Galilei Bischoff gegen BRD Nach dem Theaterstück „Das Leben des Galileo Galilei“ Mittwoch 12.02. | 20.00 Uhr Mittwoch 19.02. | 20.00 Uhr Das Schauspiel „Leben des Galilei“ wurde von Brecht noch in der dänischen Emigration 1938/39 begonnen und 1942, zum dreihundertsten Todestag des großen italienischen Astronomen und Phy sikers, in Amerika vollendet. Es gilt als eines der Schlüsselwerke zum künstlerischen wie politischen Selbstverständnis des Dichters. Galilei, bei Brecht der Verkünder eines „neuen wissenschaftlichen Zeitalters“, hat mit seinem Fernrohr den unwiderlegbaren Beweis erbracht, dass die Erde nicht mehr Mittelpunkt unserer Welt ist. Seine wissenschaftliche Erkenntnis erschüttert das alte ptolemäische Weltbild und gefährdet den Herrschaftsanspruch der Kirche und der Mächtigen. 1633 widerruft Galilei unter dem Druck der Inquisition öffentlich seine Lehren. Der „Verrat“ des Wissenschaftlers ist zugleich aber eine List, um insgeheim weiterarbeiten zu können. Am Ende seines Lebens gelingt es dem blinden Gelehrten, die in seinen „Discorsi“ weiterentwickelten Lehren nach Holland zu schmuggeln. Nur wenige Monate nach der Aufführung des Schauspiels in Amerika – mit Charles Laughton in der Titelrolle – kam es 1947 beim NWDR-Hamburg bereits zur Ursendung des Stückes. Erst 1955 gab es die erste deutsche Bühnenaufführung des Werkes. Bertolt Brecht Galileo Galilei, geboren am 15. Februar 1564 in Pisa (gest. 1641) machte als Mathematiker, Physiker und Astronom bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften. Bertolt Brecht (1898 – 1956), Lyriker, Dramatiker und Praktiker eines antiillusionistischen „epischen“ Theaters, hat sich auch intensiv mit dem Medium Rundfunk beschäftigt. Er verfasste u. a. die später in „Der Ozeanflug“ umbenannte Radiokantate „Der Lindberghflug“ (1929). Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ (1932), „Das Verhör des Lukullus“ (1938/40). Hörspiel am Mittwoch 16 Das Hörspiel von Markus Orths erzählt, wie ein Rentner zum Volkshelden wird. Karl Bischoff, 75 Jahre alt, pflegt seine kranke Schwester Alma. Ein schwieriges Verhältnis hat er zu Ruben, seinem Sohn, einem linksgerichteten Politaktivisten. Immer wieder hat der ihm vorgehalten, sich in die Politik nicht eingemischt zu haben. Als Karl am Ende reagiert und beschließt, die BRD wegen Steuerverschwendung bei der Planung einer „Metrorapid“-Strecke zu verklagen, tritt er eine Lawine los. Vor allem, als sich ein Boulevardblatt seiner Klage annimmt. Karl erhält begeisterte Zustimmung und Unterstützung in den Medien. Dass er schließlich sogar den Prozess gewinnt, gerät beinahe zur Nebensache. Seine Schwester Alma, um die er sich am Ende nicht ausreichend hat kümmern können, stirbt. Seinen Sohn verliert er. Der macht ihm Vorwürfe wegen der Unterstützung, die sein Vater aus der „falschen politischen Ecke“ angenommen hat. Am Ende ist Karl allein. Das Hörspiel des Autors schildert hochaktuell die Genese eines „Wutbürgers“ und den hohen Preis, den der Einzelne dabei mitunter persönlich für sein Engagement zu zahlen hat. Das Originalhörspiel entstand parallel zu Markus Orths’ gleichnamiger Erzählung, 2013 veröffentlicht im Band „Irgendwann ist Schluss“. Komposition: N.N. Regie: Alexander Schuhmacher Mit N.N. NDR 2014 | ca. 75 Min. | Ursendung Markus Orths Markus Orths, 1969 in Viersen geboren, studierte Romanistik, Anglistik und Philosophie. Er veröffentlichte sechs Romane und drei Erzählbände, zuletzt: „Irgendwann ist Schluss“(2013). Übersetzungen seiner Bücher in insgesamt sechzehn Sprachen. Zahlreiche Preise, u. a. „Sir Walter Scott-Preis“ (2006), „Telekom-Austria-Preis“ beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb (2008), „Literaturpreis der Stadt Krefeld“ (2009). 2012: „Prix Théâtre 13“ in Paris und Publikumspreis für „Femme de Chambre“ (2013). In den letzten Jahren entstanden sechs Hörspiele für NDR, WDR und SWR. Der Film nach seinem gleichnamigen Roman „Das Zimmermädchen“ (als Hörspiel 2013, NDR) kommt 2014 ins Kino. Februar 17 Komposition: Nora Thiele und Marcus Horndt Regie: Robert Schoen Mit Lilith Stangenberg, Laura Maire, Meral Perin, Tayfun Bademsoy u. a. SWR 2011 | 63 Min. Charlotte Roos Schwein und Wein Mittwoch 26.02. | 20.00 Uhr Dinahs Großeltern sind arabischer Herkunft. Ihre Eltern wurden in Deutschland geboren, sie selbst ebenfalls. Die kleine Familie bezieht eine Doppelhaushälfte am Rande einer Kleinstadt. Dinah vergleicht die Sauberkeit und ereignislose Enge des Neubaugebietes mit der Stadt in Marokko, in der sie jeden Sommer mit Cousins und Cousinen bis spät in die Nacht umherstreift und in der es zwischen all dem Chaos und Gestank immer etwas zu sehen gibt. Sie vergleicht ihre eigensinnige und gläubige Großmutter mit ihren Eltern, diesen angepassten Spießern, die vor den Nachbarn den Kopf einziehen. Die Nachbarschaft registriert alles, was bei Dinahs Familie geschieht und versteht wenig. Charlotte Roos, geboren 1974 in Düsseldorf, lebt zurzeit als freie Autorin und Regisseurin in Berlin. Studium der Germanistik und Romanistik. Künstlerisches am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Regieassistenzen in Hamburg, beim Steirischen Herbst in Graz und am Staatstheater Hannover. Seit 2001 eigene Inszenierungen in Graz, Bochum, Hannover und Zürich. Sie veröffentlichte Theatertexte, Prosa und Essays. Komposition: Michael Schiefel Hörspielbearbeitung und Regie: Alexander Schuhmacher Mit Christian Redl, Hannes Hellmann, Benjamin Reding, Wolf Dietrich Sprenger, Bettina Engelhardt, Gerlach Fiedler, Konstantin Graudus, Dietmar Mues NDR 2000 | 90 Min. Alexander Lernet-Holenia Der Baron Bagge Nach einer Vorlage von Alexander Lernet-Holenia Mittwoch 05.03. | 20.00 Uhr Wien 1915. Erster Weltkrieg: Der junge österreichische Leutnant Baron Bagge erkundet mit seiner Schwadron in den nördlichen Karpaten die Lage an der russischen Front. An einer Brücke werden die Reiter in ein Gefecht verwickelt, das sie nur mit großen Verlusten überstehen. Den folgenden Aufenthalt in einem kleinen ungarischen Garnisonsstädtchen, wo er die Tochter einer befreundeten Familie heiratet, erlebt der junge Leutnant in einem Gefühl traumhafter Unwirklichkeit. Rätselhaft erscheint vor allem die gänzliche Abwesenheit des Feindes. Hörspiel am Mittwoch 18 Von einem rücksichtslosen Offizier angetrieben, setzt die Schwadron ihren Aufklärungsritt fort, an dessen Ende sich Bagge schwerverletzt auf einer Brücke wiederfindet. Es ist jene Brücke, bei der anfangs beinah die gesamte Schwadron umgekommen wäre. Bagges Erlebnisse hatten sich, einem „Déjà-vu-Erlebnis“ gleich, allein in seiner Phantasie, in einem geheimnisvollen Zwischenreich von Leben und Tod abgespielt. Alexander Lernet-Holenia, 1897 in Wien geboren und dort 1976 gestorben, zählt zu den wichtigsten österreichischen Erzählern des Phantastischen. Sein umfangreiches Werk, ausgezeichnet u. a. mit dem Kleist- und Goethe-Preis, umfasst Romane, Erzählungen, Dramen und Gedichte. Gerlach Fiedler Mittwoch | 12.03. Übertragung der Gala zum 12. Deutschen Hörbuchpreis Hörspiel entfällt Julie Otsuka Wovon wir träumten Nach dem gleichnamigen Roman Mittwoch 19.03. | 20.00 Uhr Mit leiser Wehmut, vielen Fragen und großen Hoffnungen im Gepäck überqueren sie den Ozean: junge Japanerinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihre Heimat verlassen, um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten. Bis zu ihrer Ankunft kennen die Frauen ihre zukünftigen Männer nur von den strahlenden Fotos der Heiratsver mittler. In eindringlichen, so präzisen wie poetischen Worten schildert Julie Otsuka die unterschiedlichen Schicksale der Frauen: wie sie in San Francisco ankommen, wie sie ihre ersten Nächte als Ehefrauen erleben, Knochenarbeit leisten auf den Feldern oder in den Haushalten weißer Amerikaner, wie sie mit der fremden Sprache und Kultur ringen – und wie sie nach Pearl Harbor erneut zu Außenseitern werden. Übersetzung aus dem Amerikanischen: Katja Scholz Hörspielbearbeitung und Regie: Beate Andres Mit Henrike Johanna Jörissen, Bettina Hoppe, Constanze Becker, Anja Lais, Lena Stolze, Heidi Ecks, Thomas Huber HR 2013 | ca. 70 Min. Februar | März 19 Julie Otsuka, als Tochter japanischer Eltern 1962 in Kalifornien geboren, veröffentlichte 2002 ihren ersten Roman„When the Emperor Was Divine“. Ihr zweiter Roman „The Buddha in the Attic“ (dt. Titel:„Wovon wir träumten“ (2011) gelangte unter die Finalisten für den „National Book Award“. Otsuka wurde unter anderem mit dem „Asian American Literary Award“ und 2012 mit dem „PEN/Faulkner Award“ sowie dem „Prix Femina Étranger“ ausgezeichnet. im Haus“ sowie der z. T. autobiographische Roman „Sanfte Barbaren“ (dt. 1987) und „Ich habe den englischen König bedient“ (dt. 1988). 1997 in Prag gestorben. Zum 100. Geburtstag | Marguerite Duras Das ist alles. C’est tout Mittwoch 02.04. | 20.00 Uhr Übersetzung aus dem Tschechischen: Franz Peter Künzel Hörspielbearbeitung: Uwe Friesel Regie: Hans Rosenhauer Mit Helmut Qualtinger NDR/RIAS Berlin 1965 | 58 Min. Zum 100. Geburtstag | Bohumil Hrabal Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene Mittwoch 26.03. | 20.00 Uhr Bohumil Hrabals schriftstellerisches Werk stand und steht herausragend in der Tradition des spezifisch tschechischen schwarzen Humors. „Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene“ ist der Monolog eines alten Schusters, der vor einem schönen Fräulein seine Erinnerungen ausbreitet. Verschiedene Stränge geraten ihm dabei durchein ander: erotische Erlebnisse mit den begehrtesten Frauen des Landes, seine Soldatenzeit bei der größten Armee der Welt unter Franz Joseph, seine Lehrzeit, naive und sehr skurrile Erinnerungsfragmente der K.u.-K.-Zeit und der jungen Republik. Er ist ein Räsonierer mit einer eigenen kauzigen Lebensphilosophie, ein pessimistischer Schwadroneur, der Geschichte und Gegenwart mit – vielleicht unfreiwilliger – ironi scher Distanz sieht und darstellt In „Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene“ ist einem Verwandten von Schweijk oder Qualtingers Herrn Karl zu begegnen, der in einem einzigen großen Atem sein Leben erzählt. Helmut Qualtinger Bohumil Hrabal, am 28.03.1914 im tschechischen Brünn geboren, zählt zu den populärsten tschechischen Autoren. Mit seinen 1964 ins Deutsche unter dem Titel „Die Bafler“ übersetzten Erzählungen hatte er seine ersten großen Erfolge. Nach „Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene“ (dt. 1965) erschien u. a. der Erzählband „Reise nach Sondervorschrift, Zuglauf überwacht“ (dt. 1968). Nach dem Ende des „Prager Frühlings“ erhielt Hrabal bis 1976 Publikationsverbot. Von 1982 bis 1985 entstanden die autobiographische Trilogie „Hochzeiten Hörspiel am Mittwoch 20 Sie sitzt in ihrem Haus in Neauphle-le-Château. Sie schreibt. Sie trinkt. Bisweilen ist ihr Liebhaber um sie, spricht mit ihr, pflegt sie. Dann wieder ist da nichts als das Summen einer sterbenden Fliege. Marguerite Duras, die Grande Dame der französischen Literatur, lebte in ihren letzten Lebensjahren zurückgezogen, mal in ihrer Pariser Wohnung, mal in ihrem Haus in der Normandie. Schaffensphasen wechselten sich ab mit Schreibblockaden, Alkoholexzessen und Klinikaufenthalten. Anfang der 1980er Jahre hatte sie Yann Andréa Steiner kennen gelernt. Der Philosophiestudent, Mitte zwanzig, hatte sich in die fast 40 Jahre Ältere und ihre Romane verliebt. Mit ihm erlebt sie ihre letzte große Liebe, eine Passion zwischen Begehren und Zurückweisen, Gebrauchtwerden und Überdruss, dem Bedürfnis, allein zu sein und der Angst vor der Einsamkeit und dem nahenden Tod. Marguerite Duras wurde am 4. April 1914 in Giadinh/Indochina geboren. 1932 kam sie nach Frankreich und studierte Jura, Politikwissenschaften und Mathematik. Nach Hitlers Einmarsch in Frankreich trat sie der Resistance bei. Nach Kriegsende lebte und arbeitete sie als Schriftstellerin in Paris. Für ihr dramatisches Werk erhielt sie 1983 den „Großen Preis der Academie Francaise“ und 1984 den „Prix Goncourt“ für ihren Roman „Der Liebhaber“ sowie 1986 den „Ritz-ParisHemmingway-Preis. In Deutschland wurde sie über die Verfilmungen ihrer Romane „Hiroshima mon amour“, „Der Liebhaber“ und „Mode rato cantabile“ sowie durch zahlreiche Theaterstücke bekannt. Darunter „Wind in den Zweigen des Sasafras“, „Die englische Geliebte“, „La musica“ und „Agatha“, die großenteils auch als Hörspiele produziert sind. Zuletzt erschien 1993 ihr Roman „Der Mann aus Nordchina“ Am 3. März 1996 in Paris gestorben. Übersetzung aus dem Französischen: Andrea Spingler Komposition: Mariahilf Hörspielbearbeitung und Regie: Kai Grehn Mit Jeanne Moreau, Mechthild Großmann, Alexander Fehling, Lars Rudolph RBB 2012 | 55 Min. Jeanne Moreau März | April 21 Regie: Hans Gerd Krogmann Mit Hedi Kriegeskotte, Hille Darjes, Christoph Bantzer, Hans Diehl SWR 2013 | 56 Min. Ursula Krechel Wenn man ein gleichschenkliges Dreieck auf den Kopf stellt Mittwoch 09.04. | 20.00 Uhr Ursula Krechel, die sich in ihrem letzten Roman „Landgericht“ den Traumata von Emigranten zugewandt hat, wendet sich mit ihrem Hörspiel fragilen Figuren zu, die ihre aufgestörten Kinderängste weiter geben müssen. Ihre inneren Bilder ersticken sie: die „Frau mit den disziplinierten Ellenbogen“, die „Frau mit den entblößten Zahnhälsen“ und den „Mann mit den nervösen Fingern“. Der Ehemann, erst mit der jüngeren verbunden und dann mit der älteren, ist für beide keine Stütze zum Eigensinn geworden. Und die Mutter starb bereits, als die jüngere Tochter erwachsen wurde. Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte 1966 bis 71 in Köln Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, promovierte, war Theater-Dramaturgin und arbeitete mit jugendlichen Untersuchungsgefangenen an Theaterprojekten. Sie lebt seit 1972 als freie Schriftstellerin, heute in Berlin. Mehrere Literatur-Dozenturen und wichtige Preise, zuletzt „Deutscher Buchpreis“ (2012) für ihren Roman „Landgericht“. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Essays und Features. Zahlreiche Hörspiele, zuletzt „Liebes Stück“ (2003), „Meine Stimme ist mit den Fischen geschwommen“ (2004) und „Festbeleuchtung der Nacht“ (2007). Komposition: Console/NU/Karl Ivar Revseth Regie: Andreas Ammer Mit Katharina Franck, Andreas Ammer, Carl-Ludwig Reichert BR 2013 | 53 Min. Andreas Ammer Andreas Ammer, geb. 1960, Journalist, Autor, Hörspielmacher. BR Hörspiele u. a. Radio Inferno (mit FM Einheit, 1993, Prix Futura), Apocalypse live (mit FM Einheit, BR/Bayerisches Staatsschauspiel Marstall 1995, Hörspielpreis der Kriegsblinden), Loopspool (1999), Heimspiel (2004), Sehe Dich Istanbul, meine Augen geschlossen (mit Saam Schlamminger, 2007), Have You ever Heard of Wilhelm Reich (mit Console, 2009), Schliersee (2012). Gott Mittwoch 16.04. | 20.00 Uhr Rayhana „Philosophische Forschungen haben Ende des vorvergangenen Jahrhunderts ergeben, dass Gott gestorben sein könnte. Wer aber tot ist und wer ehemals berühmt und mächtig war, dem gebührt als letztes noch ein Eintrag im Lexikon. Und so geschah es zu der Zeit auch mit Gott, dem vormals Allmächtigen. Das mächtigste, das größte jemals erschienene Lexikon des Abendlandes aber ist die Allgemeine Encyclo- Hörspiel am Mittwoch 22 pädie der Wissenschaften und Künste von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber: ein ‚Riesen- und Ehrenwerk teutscher Gründlichkeit und teutschen Fleißes‘: Ihr Vorsatz war selbst fast göttlichen Ausmaßes: ‚Unsere Enzyklopädie soll alle Fächer des menschlichen Wissens und Könnens vollständig umfassen.‘ Über sieben Jahrzehnte lang schrieben derart über 400 Wissenschaftler an dem ‚Riesen- und Ehrenwerk‘, bevor die Unternehmung 1889 nach 168 Teilbänden mit dem Schlagwort ‚Phyxius‘ endgültig für immer unvollendet eingestellt wurde.“(Andreas Ammer) In einer der vielen Bibliotheken, die dieses zumeist staubverfangene Mammutwerk stolz und ungelesen auf vielen sich biegenden Regalbrettern im Lesesaal führen, ist Andreas Ammer Anfang des 21. Jahrhunderts dergestalt „Gott“ in Gestalt des 84-seitigen diesbezüglichen Lexikoneintrages am Ende des 75. Teilbandes der Enzyklopädie („GOSA-GRAAF“) erschienen. Der Text des Lexikoneintrages „Gott“ aus dem Ersch/Gruber bildet die Grundlage für das Hörspiel GOTT, das jenes versunkene Wissen um das verstorbene Wesen in einen unendlichen Trauermarsch formiert, zu dem Console, NU und der Vibraphonist Karl Ivar Refseth die Musik geliefert haben. Oder wie der Autor der Enzyklopädie es unmiss- aber nicht ganz leicht verständlich formuliert: In meinem Alter rauche ich immer noch heimlich Nach dem gleichnamigen Theaterstück Mittwoch 23.04. | 20.00 Uhr Neun Frauen im Hamam. Hier trifft Islamistin auf Atheistin, Geschiedene auf achtfache Mutter, konservative Großmutter auf naive Träu- Übersetzung aus dem Französischen: Gabriele Schel Komposition: N.N. Regie: Alice Elstner Mit N.N. NDR 2014 | ca. 90 Min. | Ursendung April 23 Rayhana merin, Emigrantin auf traditionelle Ehevermittlerin. Und in diesem geschützten Raum wird getratscht, gelacht, geschimpft und kontrovers gestritten. Über das patriarchalische System, religiöse Gewalt und immer wieder über die Männer: fundamentalistische Fanatiker, geliebte oder gehasste Ehemänner, geheime Geliebte oder kontrollsüchtige Väter. Die sehr verschiedenen Frauen nehmen kein Blatt vor den Mund, und so entsteht in den Dialogen der schlagfertigen Figuren ein sehr lebendiges, vielschichtiges Bild von neun arabischen Frauenschicksalen zwischen Rebellion und Anpassung, Traum, Flucht und Resignation. Als herauskommt, dass eine junge, unehelich schwangere Frau sich im Hamam versteckt hält, weil ihr fundamentalistischer Bruder sie bedroht, stellt sich die Frage, wie weit die Solidarität zwischen den Frauen geht ... Rayhana gelingt es, ernste Themen ohne moralinsauren Ton, mit viel Humor und Sarkasmus zu behandeln – eine böse Komödie mit tragischem Ende, die die arabische Gesellschaft mit viel Sensibilität aus weiblicher Sicht schildert. Die 1964 in Algerien geborene Theaterautorin und Schauspielerin Rayhana floh vor islamistischer Gewalt nach Frankreich. International bekannt wurde sie durch einen Benzinanschlag, den Fundamentalisten 2010 anlässlich der Uraufführung ihres Stückes „In meinem Alter rauche ich immer noch heimlich“ in Paris auf sie verübten. dition in ein experimentelles, multiperspektivisches Sprachkunstwerk: Kalt, präzise, gebrochen und assoziativ. „gegen ende“, schrieb Bayer, „soll das ganze auch sprachlich vereisen“. Entstanden ist ein radiophoner, vielstimmiger Chor zu Ehren eines Mannes, der zu den herausragenden Persönlichkeiten der österreichischen Literatur gehört. „vitus bering“ heißt es in Konrad Bayers Romanmontage, „ist sein eigener herr. sein kopf war nach hinten gebogen, die zähne fest aufeinandergepresst. er atmete nicht, und sein gesicht wurde langsam blau.“ Konrad Bayer, am 17. Dezember 1932 in Wien geboren, war ein österreichischer Schriftsteller und Dandy. Er bildete gemeinsam mit Oswald Wiener, Friedrich Achleitner, H. C. Artmann und Gerhard Rühm die avantgardistische „Wiener Gruppe“. Er experimentierte mit Literatur und Sprache, montierte, dekonstruierte und schuf aus Textbausteinen aller Art eine neue Welt. Nahm sich am 10.10.1964, noch keine 32 Jahre alt, nach einem missglückten Auftritt bei der „Gruppe 47“, das Leben. Gert Hofmann Regie: Walter Adler Richthofen Mit Ernst Jacobi Mittwoch 07.05. | 20.00 Uhr HR/NDR/RIAS Berlin 1979 | 34 Min. Komposition: Christoph Theiler Hörspielbearbeitung und Regie: Renate Pittroff Mit Dorothee Hartinger, Helmut Berger, Detlev Eckstein, Markus Meyer, Laurenz Laufenberg, Harald Harth, Hannah Scheiner u. a. ORF 2012 | 55 Min. Konrad Bayer Der Kopf des Vitus Bering Mittwoch 30.04. | 20.00 Uhr In seiner nach einem komplexen Montageverfahren komponierten Prosatext, bediente sich Konrad Bayer einer schillernden historischen Figur: Vitus Bering, ein in russischen Diensten stehender Marineoffizier und Entdecker dänischer Herkunft. Die große Nordische Expe dition (1733 – 1743), die Bering leitete, galt bis ins 20. Jahrhundert als aufwändigste Forschungsreise im Namen des wissenschaftlichen Fortschritts. Der Verschleiß an Mensch und Material war enorm. In seiner durch eine Vielzahl historischer Quellen gespeisten Textmontage „Der Kopf des Vitus Bering“ verwandelt Bayer die Geschichte der Expe- Hörspiel am Mittwoch 24 „Manfred Freiherr von Richthofen – der Rote Baron – ist das Kind einer autoritätsgläubigen Gesellschaft, deren Obrigkeit – unter dem Leitstern ,Vaterland‘ – ihre Untertanen zu unbedingtem Gehorsam zwingt. In der raschen, glänzenden Karriere als Jagdflieger im Ersten Weltkrieg versteht er es, seinen brennenden Ehrgeiz nach Außer gewöhnlichkeit zu stillen, ohne das Tabu der Fügsamkeit zu durch brechen. Von Wilhelm II. persönlich moralisch entlastet, vom Vater belohnt und durch eigenes nassforsches Draufgängertum gestärkt, wird er zu dem skrupellosen Jäger, der keinem Opfer Pardon gibt. Dass er selbst schließlich dabei umkommt, ist ebenso zwangsläufig und zufällig wie der Tod seiner Gegner. Gert Hofmann hat aus den autobiographischen Dokumenten des Barons einen comicartigen Bilderbogen aus 50 Szenen geschaffen, der sich nicht auf individuelle und gesellschaftliche Bedingungen einlässt. Vielmehr entsteht in der April | Mai 25 plakativen Verkürzung der Kriegs-, Jagd- oder Familienereignisse und in der Wiedergabe der krampfhaft flotten Sprechweise des Barons eine Groteske, die betroffen macht. Der großen Kindlichkeit Richt hofens trägt die Inszenierung von Walter Adler Rechnung. Flugzeugund Maschinengewehrgeräusche werden nicht technisch naturgetreu wiedergegeben, sondern wie im Kinderspiel mit der menschlichen Stimme nachgemacht. Die Roheit des Krieges wird durch diese Infantilisierung nicht gemildert – im Gegenteil.“ (Hörspiel des Monats Juni 1979, aus der Begründung der Jury). Robert Schoen, 1966 in Berlin geboren, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet er für das Radio. 2011 wurde sein Hörspiel „Schicksal. Hauptsache Schicksal“ mit dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden“ ausgezeichnet, 2013 „Heidi Heimat“ mit dem ARD Online Award. Zum 100. Geburtstag von George Tabori | Ria Endres Regie: Hans Gerd Krogmann Der Leibwächter Mit Günther Mack Mittwoch 21.05. | 20.00 Uhr Gert Hofmann Musik: Stimmhorn, Erika Stucky & Sina, Noldi Alder u. a. Regie: Robert Schoen Mit Ghada Mortazavi, Irina Shin, Khadijeh Azarhooshang, Malta Erulu, Midia Mamo, Nino GamreklidseTatischwili, Robin Langdon, Credo, Mabwab Clement Matweta, Mariam aus Somalia u. v. a. HR 2013 | 49 Min. Gert Hofmann, 1932 in Limbach/Sachsen geboren. Autor international beachteter Prosaarbeiten, Erzählungen, Romane und Theaterstücke sowie Verfasser zahlreicher Hörspiele. 1979 erhielt er den „Ingeborg-Bachmann-Preis“ und 1980 den „Prix Italia“ für sein Hörspiel „Die Überflutung“. „Die Brautschau des Dichters Robert Walser im Hof der Anstaltswäscherei von Bellelay, Kanton Bern“ (NDR/HR) wurde mit dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden 1982“ ausgezeichnet. 1993 in Erding bei München gestorben. Robert Schoen Heidi Heimat Mittwoch 14.05. | 20.00 Uhr Was hat „Heidi“ von Johanna Spyri mit Mariam aus Somalia oder Irina aus Usbekistan zu tun? Sie beide und viele andere Immigrantinnen und Asylbewerber haben dem Hörspielautor Robert Schoen einen Heidi-Film nacherzählt. Eigene Wünsche und Sehnsüchte spiegeln sich. Es geht um Heimat und Heimweh. Johanna Spyris weltberühmter Roman wurde in mehr als 50 Sprachen übersetzt und später durch zahlreiche Verfilmungen zusätzlich bekannt gemacht. Wie relevant die Figur der Heidi und ihr Heimweh auch heute im 21. Jahrhundert noch sein kann, zeigt das Hörspiel „Heidi Heimat“ von Robert Schoen. „Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, sehen die Heidi-Geschichte mit anderen Augen und lassen uns daran teilhaben. Ein akustischer Versuch über das Fremde im scheinbar Vertrauten.“ (Robert Schoen) Hörspiel am Mittwoch 26 SWF 1995 | 42 Min. Ria Endres verfasste zum 80. Geburtstag von George Tabori das Stück (und Hörspiel) „Der Leibwächter des Herrn Tabori“. Es wurde in Dortmund uraufgeführt. Die FAZ schrieb: „Ria Endres hat sich von Taboris Charme, seiner Chutzpe infizieren lassen. Keck huldigt sie seinem jüdischen Witz, der auch den Judenwitz nicht auslässt, forsch entspricht sie einer Lust, mit dem Leben zu jonglieren. Die Bühne wird zur Welt und die Probebühne zur Probewelt. Das Theater potenziert sich.“ Auch im gleichnamigen Hörspiel steht der Theatermann Tabori im Mittelpunkt. Sein Leibwächter beobachtet ihn bei der Probearbeit und weicht ihm nicht von der Seite. Er ist aber nicht so sehr ein Bodyguard, als eher ein Alter Ego des Herrn Tabori, den er immer wieder fast beschwörend mit seinem Namen anspricht. Er schlüpft so sehr in die Person von Tabori hinein, dass er fast zum „Traumleibwächter“ wir. Das Hörspiel handelt auch von seiner jüdischen Geschichte, die zugleich eine deutsche Geschichte ist. Sie wird zu einem Existenzspiel des Leibwächters, einem Sisyphos des Lebens. Erzählt wird auch von der Angst, dass es im Ernstfall immer schon zu spät ist für den Schutz, ein Trauma von der Unsicherheit des Daseins. George Tabori Ria Endres, geboren 1946 in Buchloe, lebt als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Sie promovierte mit einer Arbeit über Thomas Bernhard, veröffentlichte Prosa, Theaterstücke sowie zahlreiche Essays u. a. zu Samuel Beckett, Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek, Friederike Mayröcker, Marlene Streeruwitz, Jacobo Tintoretto. Autorin von über 30 Hörspielen. Für den NDR verfasste sie zuletzt: „Dorn röschenschlaf“ (2010). Mai 27 George Tabori, am 14.05.1914 in Budapest geborener Dramatiker, Bühnenautor, Regisseur und Theaterschauspieler, floh 1933 über Wien und Prag nach London. 1945 ging er in die USA. 1969 Rückkehr nach Deutschland. Wurde als Theaterleiter und durch seine bahnbrechenden Regiearbeiten u. a. für die Münchener Kammerspiele, das Wiener Burgtheater und das „Berliner Ensemble“ berühmt. Veröffent lichte Romane, Erzählungen und Hörspiele. Preise, u. a. Georg-Büchner-Preis 1992, Bundesverdienstkreuz, 1978 Prix Italia für das Hörspiel „Weißmann und Rotgesicht“. Am 23.07.2007 in Berlin gestorben. Komposition: Pierre Oser Regie: Walter Adler Mit Matthias Koeberlin, Florian Lukas , Lena Stolze, Tom Schilling, Susanne Lothar, Christof Hartkopf, Susanne Barth, Fiona Metscher, Wolfgang Rüter, Leona Mähler, Susan BonneyCox, Gregor Höppner, Anja Lais, Jochen Langner, Edda Fischer DLF/WDR 2012 | 68 Min. Gesine Schmidt Gesine Schmidt Oops, wrong planet! Mittwoch 28.05. | 20.00 Uhr Sie fühlen sich in der Welt fremd. Wie Außerirdische beobachten sie die Menschen. Wie Anthropologen vom anderen Stern analysieren sie ihre Rituale. Eigensinnigkeit, Sturheit, Egoismus und Mangel an Empathie wird ihnen nachgesagt. Was auch immer sie tun, autistische Menschen fühlen sich verkehrt. „worte, töne, farben erschließen sich uns als einheit, sie formen unser sein und ermöglichen uns eine tiefe sicht auf die dinge. wir sind nicht defizitär, sondern reich beschenkt.“ Die autistischen Zwillinge Konstantin und Kornelius sprechen nicht, aber ihre innere Welt ist reich und durchdrungen von Sprache. Sie und andere Menschen aus dem autistischen Spektrum bilden mit ihren Texten und Aussagen die Basis für ein Hörspiel jenseits der Gaußschen Normalverteilung. Die Produktion „Oops, wrong Planet!“ wurde zum „Hörspiel des Monats Oktober 2012“ gewählt und mit dem 62. „Hörspielpreis der Kriegsblinden“ ausgezeichnet. Gesine Schmidt, 1966 in Köln geboren. Nach dem Studium der Komparatistik und Theaterwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum folgen Stationen als Dramaturgin am Schauspiel Frankfurt, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe und dem Berliner Ensemble. Von 2004 bis 2006 arbeitet sie als Dramaturgin am Maxim Gorki Theater, Berlin. In der Spielzeit 2008/2009 ist Gesine Schmidt Dramaturgin am Deutschen Theater Berlin. Lebt als freie Autorin in Berlin. Hörspiel am Mittwoch 28 Lukas Holliger Menschliches Versagen Nach dem gleichnamigen Theaterstück Mittwoch 04.06. | 20.00 Uhr Eine Nacht in der Zürcher Flugsicherung. Innerhalb weniger Minuten mündet die Arbeit eines Fluglotsen in eins der schwersten Flugzeug unglücke Europas. Der Unfallbericht deckt eine tragische Verkettung von Ereignissen und Unachtsamkeiten auf. Die internationale Medienaufmerksamkeit und mehrere Prozesse lassen das Unglück zu einem Fallbeispiel von Vorurteilen, wirtschaftlichen Interessen und juris tischen Winkelzügen werden. Das Hörspiel „Menschliches Versagen“ lässt reale Vorkommnisse, Zitate aus Unfallberichten, Prozessakten und Schlagzeilen der Boulevardmedien mit fiktiven Szenen kollidieren. Am 01.07.2012 jährt sich die Flugzeugkatastrophe von Überlingen zum zehnten Mal. „Menschliches Versagen“ beruht auf Holligers gleichnamigen Auftragsstück, das 2009 am Theater Konstanz uraufgeführt wurde. Es konzentriert sich auf die letzten Sekunden vor dem Unglück und die Schicksale zweier Männer. Der verantwortliche Lotse und ein Hinterbliebener. Im Feuerschein der Kollision erweisen sich sämtliche Figuren mit einer Menschlichkeit beschlagen, die sich nur noch im Versagen äussert. Komposition: Jonas Kocher Regie: Stephan Heilmann Mit Michael Wittenborn, Vincent Leittersdorf, Katja Reinke, SusanneMarie Wrage, Till Kretzschmar, Thomas Douglas SRF/SWR 2012 | 40 Min. Lukas Holliger, 1971 in Basel geboren, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte. 1999 bis 2003 Mitbegründer und Co-Leier der Dramatikerreihe „Antischublade“ im raum33 Basel. 2000 bis 2005 Kulturredakteur beim Schweizer Fernsehen. Seit 2006 Redakteur Hörspiel und Satire bei SRF. Verschiedene Inszenierungen seiner Theaterstücke in der Schweiz und in Deutschland. Hörspiele u. a. „Letzte Worte eines Schweizers mit Kreuz“ (2004), „Silberne Hochzeit“ (2004), „Angst verboten“ und „Clara fliegt zum Mars“ (2007). Mai | Juni 29 Komposition: Martina Eisenreich Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer Mit Sebastian Rudolph, Laura Maire, Jakob Diehl, Imogen Kogge, Gerhart Hinze, Michael Evers, Jens Wawrczeck, Victoria von Trauttmannsdorf, Christian Redl u. v. a. NDR/SWR 2014 | je ca. 80 Min. Ursendung Alfred Döblin 100 Jahre 1. Weltkrieg | Alfred Döblin November 1918 Eine deutsche Revolution Mehrteiliges Hörspiel nach dem Erzählwerk von Alfred Döblin – Bürger und Soldaten – Verratenes Volk – Heimkehr der Fronttruppen Mittwoch 11. | 18. | 25.06. | 20.00 Uhr In seinem Erzählwerk „November 1918“ untersucht Alfred Döblin, Schriftsteller und Arzt, einen chronisch erkrankten Patienten – das Deutsche Reich. Was geschah in Deutschland, als sich im November 1918 die militärische Niederlage nicht länger leugnen ließ? Als – für einen kurzen Augenblick – alles möglich schien: Eine Revolution des Proletariats ebenso wie eine Diktatur des Militärs? Und welche Rolle spielte dabei Friedrich Ebert? In vier Bänden berichtet Alfred Döblin vom Ende des Ersten Weltkriegs in Erwartung des Zweiten, montiert dabei in raschem, schnitthaftem Wechsel der Perspektiven Dialog mit Monolog , Massenszene mit Kammerspiel, Zeitungsnachricht mit Poesie, politische Analyse mit persönlicher Wahnvorstellung, Ideologie mit christlicher Mystik, Fakten mit Fiktion. Der Jahrhundertroman, Döblins Hauptwerk, entstand in den Jahren 1937 bis 1943, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, im französischen und amerikani schen Exil. In Deutschland blieb er lange unbeachtet. Erst im Jahr 1978, zum hundersten Geburtstag des Schriftstellers, 21 Jahre nach dessen Tod, lag „November 1918“ zum erstenmal vollständig gedruckt vor. Alfred Döblin (1878 – 1957) studierte in Berlin, zeitgleich literarische Tätigkeit. Führender Vertreter des Expressionismus. 1933 Emigration über Zürich nach Paris. 1946 Rückkehr nach Europa. Weitere Romane u. a. „Die drei Sprünge des Wang-Iun“ (1916), „November“ (1918 – 1950), „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“ (1956). Hörspiel am Mittwoch 30 NDR Info | sonntags 21.05 Uhr Komposition: Wolfgang Mitterer Regie: krok & petschinka Mit Birgit Minichmayr, André Jung, Gudrun Ritter NDR/ORF 2008 | 45 Min. Eberhard Petschinka La vie en vogue Sonntag 12.01. | 21.05 Uhr Nacht der Wünsche Sonntag 05.01. | 21.05 Uhr Am Anfang steht ein Traum. Ludwig, Autor und Maler, versucht, den Traum auf Leinwand zu bannen. Während er malt, erinnert er sich. An den Traum? Oder an die Wirklichkeit? An eine besondere Nacht jedenfalls, in der der Himmel eine einmalige Vorstellung gab, eine Art kosmischer Performance, ein Jahrhundertregen von Sternschnuppen. Jeder darf seine Wünsche aussprechen und ins Universum schicken. Diese Nacht verbringt Ludwig mit Frenzzi, der Schauspielerin. Sie wünscht sich ein Kind von ihm. Für einen ekstatischen Augenblick lang wird ihr Traum Wirklichkeit, bevor er endgültig zerbricht. Die Wirklichkeit, die zum Traum, der Traum, der zur Wirklichkeit wird, die Wahrheit, die zur Fiktion, die Fiktion, die zur Wahrheit wird - von diesen Trans formationsprozessen erzählen krok und petschinka in poetischen Bildern. Im Verbund mit Wolfgang Mitterers nahezu hypnotischer Musik entsteht so ein nächtliches Traumspiel, ein notturno, das geheimnisvoll zwischen den unterschiedlichen Welten oszilliert. Sie sind Models. Sie arbeiten in Berlin, London, New York, Tokio, Wien, schlafen fünf Stunden in der Nacht, haben 40 Castings in vier Tagen zu bewältigen und wollen alle eines werden: „The Face of the Future“. „Am Anfang dachte ich auch: Oh Gott, das ist jetzt genau wie bei ,Topmodel‘“. „Es ist ein Job letztlich. Du musst bestehen und in der Sekunde da sein, mit allem was du hast. Und glaube mir, für jedes Mädchen stehen beim Gong fünf in der Tür. Jünger, größer, genauso hübsch.“‚ Die Autorin lässt Models und Exmodels, aber auch Booker, Designer und Agenten zu Wort kommen und verwebt Dokument und Fiktion zu einem Hörspiel über Faszination und Schattenseiten einer Glitzerwelt. „Ich suche gesunde Körper - Heroin Chic mit einer Prise Angst!“ Eberhard Petschinka (krok & petschinka), geboren 1953, lebt als Maler, Schriftsteller und Regisseur in Wien. Das Hörspiel „krok“ wurde 1995 mit dem Prix Futura geehrt. Für „Rafael Sanchez erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod“ erhielt er 1999 zusammen mit Rafael Sanchez den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Premios Ondas. Sein Stück „Santo Subito“ wurde 2007 mit dem Prix Europa und 2008 mit dem Prix Italia ausgezeichnet. 2009 wurde petschinka der GünterEich-Preis verliehen. Das Sonntagshörspiel Regie: Elisabeth Putz Mit Alice Dwyer, Emily Cox, Friederike Kempter, Nora Abdel Maksoud, Megan Gay, Harvey Friedman, Sabrina Schumacher, Michaela Schwarz, Pauline S., Marcos Valen zuela, Pedro Antonio Müller DKultur 2013 | 55 Min. Elodie Pascal, 1982 in Orléans geboren, ist Schriftstellerin. Sie wuchs in zwei Sprachen auf (deutsch-französisch), studierte Philosophie in Frankreich und lebt in Paris. Jan Philipp Reemtsma Petschinka 32 Elodie Pascal Holunderblüte Ein möglicher Arno-Schmidt-Monolog Sonntag 19.01. | 21.05 Uhr Komposition: Michael Riessler Regie: Christiane Ohaus Mit Edgar Selge RB/SR 2008 | 49 Min. „Was ist der Mensch? El hombre es un cigarro – am Ende bloß noch’n ausgekatschter ekler Stumpm, und etwas Asche. – Was iss das Lebm?! Die Auflehnung der Eiweiße gegen die Silicate. Der Geist? – Eine kleine Weile habe ich mir die Welt besehen – es wird mir immer wahrscheinlicher, dass ‚Geist‘ nicht viel mehr sei als, sagn Wir, HolunderBlüten.“ – So endet dieser mögliche Arno-Schmidt-Monolog, den der Bargfelder Schriftsteller in vorliegender Form so nie geschrieben hat. Jan Philipp Reemtsma, Gründer der Arno-Schmidt-Stiftung, Herausgeber seines Gesamtwerkes und sicher einer der besten Kenner des eigenwilligen Autors, hat den „möglichen Monolog“ „Holunderblüte“ aus über vierzig verschiedenen Passagen des Schmidtschen Gesamtwerkes zu einer Januar 33 Art Auto(r)biographie kompiliert. Die Texte Schmidts sind voller Wut, aber auch Witz und Komik – nehmen Politik, Poetik, Sexualität, Alltägliches auf’s Korn. „Holunderblüte“ ist eine Einladung, Arno Schmidt neu zu erkunden. sein eigen nennen. „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ ist im Frühjahr 2012 erschienen. Albrecht Panknin Jan Philipp Reemtsma, Prof. Dr. phil., geboren 1952, lebt und arbeitet in Hamburg. Er ist Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung und der Arno Schmidt Stiftung, Mitherausgeber der Bargfelder Ausgabe, Honorarprofessor an der Universität Hamburg. Er veröffent lichte zahlreiche Essays und wissenschaftliche Arbeiten. Für sein vielseitiges Werk erhielt er zahlreiche Preise. Komposition: Andreas Bick Hörspielbearbeitung: Christiane Ohaus Regie: Wolfgang Seesko Mit Oskar Ketelhut, Werner Wölbern, Timo Jacobs, Erik Schäffler, Jan Georg Schütte, Gabriela Maria Schmeide, Harry Rowohlt, Peter Kaempfe u. v. a. NDR 2014 | 80 Min. | Ursendung Frank Schulz Onno Viets und der Irre vom Kiez Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 26.01. | 21.05 Uhr Detektiv-Anfänger Onno Viets, Hartz IV-Empfänger mit diversen gescheiterten beruflichen Versuchen in der Vergangenheit, akuten Finanzsorgen, einer wunderbaren Ehefrau an seiner Seite und viel Glück im Tischtennis, erhält seinen ersten Auftrag von einem schmierigen Promi aus der Privatsender-Unterhaltungsbranche. Der Job bringt den Ahnungslosen in lebensgefährliche Nähe zu einem brutalen UnterweltPsychopathen, besagtem „Irren vom Kiez“, dort besser als das „Händchen“ bekannt. Aller geringen Überlebenschancen unter diesen Umständen zum Trotz gelingt es dem „Lamm“ Onno jedoch immer wieder die „Bestie“ in Schach zu halten. Zwischen dem kleinen hässlichen Loser Onno und dem großen gefährlichen Kraftprotz entsteht sogar eine ganz unwahrscheinliche, wundersame und zarte Beziehung, die leider nicht glücklich enden kann. Frank Schulz, 1957 in Hagen bei Stade geboren, lebt in HamburgEppendorf. 1991 erschien der erste Band seiner „Hagener Trilogie“: „Kolks blonde Bräute“, gefolgt von „Morbus fonticuli“ ( 2002) und „Das Ouzo-Orakel“ (2006). Schulz erhielt viele Preise, u. a. 2004 den Hamburger Hubert-Fichte-Preis, und kann eine begeisterte Fangemeinde Das Sonntagshörspiel 34 Erbe Sonntag 02.02. | 21.05 Uhr Eine Tochter hat von ihrem kriminellen Vater ein Vermögen geerbt, ein Sohn von seinem Vater einen Traum, und ein Paar kämpft mit Ereignissen in der Vergangenheit, die den Mann nicht schlafen lassen. In seinem Hörspiel „Erbe“ setzt Albrecht Panknin drei Geschichten neben einander. Sie erzählen von dem Willen, mit einem Erbe umzugehen, was immer es auch sein mag. Wie kann man schmutziges Geld zum Wohl vieler einsetzen, wie kann man Ideen weiterführen, selbst wenn sie das eigene Leben kosten, wofür lohnt es sich, die Gespenster der Vergangenheit loszuwerden? In jeder dieser Geschichten finden die Protagonisten unterschiedliche Lösungen dafür, mit dem, was ihnen mitgegeben wurde, umzugehen. Durch die Zusammenstellung der Schicksale schafft Panknin ein Panorama an möglichen Wegen und zeigt auf, was uns in bestimmten Verhaltensweisen festhält und wie viel Spaß es machen kann, das Mitgegebene dem eigenen Sinn nach umzudeuten. Komposition: Albrecht Panknin Regie: Albrecht Panknin Mit Peter Fricke, Carmen Maja Antoni, Maria Matschke, Wolfram Koch, Victor Rühl, Hans Peter Hallwachs, Milan Peschel, Felix von Manteuffel, Bernhard Schütz, Judith Engel, Dieter Mann HR 2012 | 69 Min. Albrecht Panknin arbeitet als Komponist und Hörspielmacher in Berlin. Bernward Vesper Die Reise Hörspielbearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert Nach dem gleichnamigen Romanessay Sonntag 09.02. | 21.05 Uhr Mit Bernhard Schütz 1977, im Jahr des „Deutschen Herbstes“, erschien als exemplarischer Text der 68-Generation „Bernward Vesper: Die Reise. Romanessay. Ausgabe letzter Hand nach dem unvollendeten Manuskript“. Vesper hatte sein Vorhaben so skizziert: „Die Reise, weil hier auf verschiedenen Ebenen gereist wird: die reale Erzählebene, die Reise von Du- Hörspielpreis „Lautsprecher“ der Akademie der Künste 2003 HR 2002 | 70 Min. Januar | Februar 35 brovnik nach Tübingen. Zweitens der Trip München-Tübingen, drittens die Rückerinnerungen... an die in den Brunnen gefallene Kindheit.“ Ganz im Geiste des Pop ist der Text ein Konvolut aus Triperfahrungen, Rückerinnerungen, ästhetischen, politischen und privaten Reflexionen, Träumen, Zeichnungen und vorgefundenen Alltagsfetzen, Wort-Barrikaden und Hasstiraden gegen „Vater“ und „Bürger“; daneben eine Editionschronologie mit Briefen an den Verleger und Dokumenten aus Vespers Leben. Ein Zeitzeugnis und Literatur zugleich. Bernhard Schütz Komposition: Gerd Bessler Regie: Oliver Sturm Mit Laura Maire, Mira Partecke, Cathlen Gawlich, Hüseyin Michael Cirpici, Andreas Grothgar, Gosia Konieczna, Jens Wawrczeck WDR 2006 | 59 Min. Bernward Vesper, geboren am 1. August 1938 in Triangel/Lüneburger Heide als Sohn des NS-Schriftstellers Will Vesper. Lernte im Studium Gudrun Ensslin kennen, mit der er 1964 den Band „Gegen den Tod – Stimmen deutscher Schriftsteller gegen die Atombombe“ herausgab. 1967 Geburt des gemeinsamen Kindes. Ensslin verließ ihn wenig später wegen Andreas Baader. 1969 völliger Rückzug nach Triangel und Arbeit an „Die Reise“. Februar 1971 Einweisung in die Psychiatrische Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Am 15. Mai beging er Suizid mit einer Überdosis Schlaftabletten. Anna Pein Mädchenzimmer mit Soldaten Sonntag 16.02. | 21.05 Uhr Zweiter Weltkrieg. Die Schwestern Elfriede und Hannelore haben sich nachts im Kinderzimmer ein gruseliges Spiel ausgedacht: Sie fanta sieren sich in ein Lazarett und spielen mit verstellten Stimmen sechs verletzte Soldaten. Das Zimmer verwandeln sie in einen männlichen Kosmos von Schmerz, Heimweh, Erotik, Tapferkeit und Schuld. Mit Empathie, Aberwitz und Boshaftigkeit wehren sie sich gegen die Schrecken des Krieges. Ihre Mutter glaubt, dass die Töchter schlafen, und empfängt im Wohnzimmer einen Liebhaber. Im Laufe des Spiels liefern die Schwestern ihren eigenen Vater in ihr Lazarett ein und rechnen in der Fantasie mit ihm ab – mit Hilfe von „Schwester Kunigunde“, einer Spiegelgestalt ihrer Mutter, und ihren lebendig werdenden Puppen. Eine bizarre Gratwanderung zwischen Groteske und Grauen, Komik und Anrührung. Das Sonntagshörspiel 36 Anna Pein lebt und arbeitet als Autorin in Berlin. Nach dem Studium der Visuellen Kommunikation an der HfbK Hamburg schreibt sie Drehbücher, Hörspiele und führt Regie. Andrea De Carlo Sie und Er Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 23.02. | 02.03. | 21.05 Uhr Die Geschichte beginnt mit einem Crash: Kurz hinter der Autobahnausfahrt Mailand Südwest krachen zwei schwere Autos aufeinander, ein schwarzer Mercedes und ein Jaguar. Drei Menschen sind in den Unfall involviert. In dem Mercedes sitzt der Mailänder Anwalt Stefano und seine amerikanische Freundin Clare, in dem Jaguar der bekannte italienische Schriftsteller Daniel Deserti, der den Unfall verschuldet hat. Er war betrunken. Deserti, einstmals gefeierter und begehrter Autor, ist heute eher ein Pleitier im großen Stil. Der letzte große literarische Wurf liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück. In der Liebe inszeniert er eine kaputte Affäre nach der nächsten. Clare, gebürtige Amerikanerin, ist ebenfalls in mehreren Beziehungen gescheitert, hat das Chaos aber hinter sich gelassen. Sie arbeitet als Telefonsachbearbeiterin bei einer Versicherung und ist liiert mit einem Mailänder Anwalt, der sein Leben geregelt hat wie ein Gesetzbuch. Wie diese beiden, sehr langsam, in ein erotisches Spiel verwickelt werden, wie die Liebe für sie, allen Ambivalenzen, Impotenzen, allen Flieh-Kräften zum Trotz auch zu einer großen Erfüllung und Hoffnung wird, das beschreibt der Autor minutiös. Dabei wirft er immer auch ein Licht auf Italien, auf die Gesellschaft, die Menschen, die Landschaft. Übersetzung aus dem Italienischen: Maja Pflug Hörspielbearbeitung und Regie: Christoph Dietrich Mit Karina Plachetka, Max Hopp, Fabian Gerhardt, Wolfgang Rüter, Nadine de Zanet, Hedi Kriegeskotte, Maria Magdalena Wardzinska, Benjamin Utzerath NDR 2014 | je ca. 85 Min. | Ursendung Maria Magdalena Wardzinska Andrea De Carlo, geboren 1952 in Mailand, lebte nach einem Literaturstudium längere Zeit in den USA und in Australien. Er war Fotograf, Maler und Rockmusiker, bevor ihm 1981 mit seinem ersten Roman, „Creamtrain“, der Durchbruch gelang – sein Mentor damals: Italo Calvino. Acht Jahre später legte er den Roman „Zwei von zwei“ vor, der zum Kultbuch einer ganzen Generation wurde. Andrea De Carlo lebt in Mailand und in Ligurien. Februar | März 37 Komposition: Chassy Wezar Regie: Susanne Amatosero Mit Max Woithe, Levin Amatosero, Sebastian Prasse, Altamasch Noor, Elias Köse, Julian Spenke, Julian Sengelmann, Benjamin Utzerath, Ralf Novak, Maresa Lühle, Wilfried Dziallas, Victoria von Trauttmansdorff, Ibrahima Sanogo NDR 2014 | ca. 55 Min. | Ursendung Susanne Amatosero ABCDE und ich Sonntag 09.03. | 21.05 Uhr A B C D E und ich ist das Portrait eines Jungen mit Migrationshintergrund. Omo West ist 17 Jahre alt und lebt in Hamburg. Er erzählt von sich und seinen Freunden und von ihren täglichen und nächtlichen Streifzügen durch die Stadt. Es geht um Streiche, Mutproben und um das Erwachsenwerden. In einer manchmal misstrauischen Welt hilft den sechs Freunden ihr Zusammenhalt, sowohl den Argwohn über forderter Polizisten, als auch rassistische Angriffe mit Witz und Ge lassenheit zu parieren. A B C D E und ich ist eine Art Anti-Krimi, der deeskaliert, indem er vermeintliche Straftatbestände in Lappalien zurückverwandelt. Susanne Amatosero, 1952 in Wittlich/Mosel geboren, war nach einem Studium der Malerei als freie Fotografin für renommierte Magazine tätig. Ab 1983 längerer Aufenthalt in der Karibik. Hier entstand ihr erster Dokumentarfilm „Die Reise der Pilgrim Number One“, 1988 in Paris, ausgezeichnet mit dem Spezialpreis der Jury der „Septieme Bilan du Film Ethnographique“. Seitdem mehr als 25, z. T. international ausgezeichnete Hörspiele. Zahlreiche Hörspiele entstanden für den NDR: Für „Funky Yard“ (BR/NDR 1996) erhielt sie den New York-Festival-Preis. Zuletzt produzierte der NDR „Mercury“ (2012). Sie lebt und arbeitet als Autorin und Regisseurin in Hamburg. Regie: Jean-Claude Kuner Mit Nadja Tiller, Fritz Lichtenhahn DLF/HR 2013 | 59 Min. Jean-Claude Kuner Traumrollen anlässlich des 85. Geburtstags von Nadja Tiller Sonntag 16.03. | 21.05 Uhr niorenheim leben und ihren Auftritt proben für einen Theaterabend über die Liebe. Auf der Suche nach ihren Traumrollen spielen sie sich durch „Romeo und Julia“, Szenen von Karl Valentin, den „Schwanengesang“ von Anton Tschechow bis hin zu Schnitzlers „Anatol“. Realität und Fiktion vermischen sich. Wo endet das Spiel, wo beginnt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, mit Alter und Tod? Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, Autor und Regisseur für Hörspiel und Feature. Prix Marulić 2012. Marie T. Martin Fünfkind Sonntag 23.03. | 21.05 Uhr Eine 5-köpfige Familie lebt in einem abgelegenen Dorf, jeder ist eine Welt für sich. Der Vater geht zwischen Zeitungsseiten spazieren, die Mutter wohnt im Kleiderschrank, Mira, die Jüngste, spricht mit Pflanzen und schreibt Briefe an ihr späteres Ich. Nacheinander verschwinden die Familienmitglieder, bis nur noch Mira und ihre Mutter übrig sind. Die Schwester ist untergetaucht, um eine berühmte Pianistin zu werden, der Bruder ist auf einem magischen Fahrrad davongefahren – und der Vater? Er bleibt mit seiner Krankheit und seinem Verschwinden das stille, geheimnisvolle Zentrum der Familie. Komposition: Christina Cordelia Messner Regie: Felicitas Ott Mit Birte Schnöink, Carmen Birk, Rafael Stachowiak, Oda Thormeyer, Boris Koneczny, Susanne Heydenreich u. a. SWR 2013 | 80 Min. Marie T. Martin, geboren 1982 in Freiburg i. Br., studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt in Köln. Zuletzt veröffentlichte sie den Erzählband „Luftpost“ und den Gedichtband „Wisperzimmer“. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Rolf-Dieter-BrinkmannStipendium, das sechsmonatige Istanbul-Stipendium der Stadt Köln sowie Aufenthaltsstipendien im Künstlerhaus Edenkoben und im Literarischen Colloquium Berlin. Ein realer Ort, eine fiktive Handlung. Die Darsteller: zwei legendäre Film- und Bühnenstars. Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn leben heute im Hamburger Seniorenheim Augustinum. Sie nehmen Jean-Claude Kuners Einladung an, in seinem neuen Stück die Protagonisten zu spielen. Einem Stück über zwei Schauspieler, die in einem Hamburger Se- Das Sonntagshörspiel 38 März 39 Regie: Werner Pöschko Mit Peter Färber, Ursula Scheidle Autorenproduktion im Auftrag des ORF 2013 | 51 Min. Werner Pöschko | Helmut Hostnig Agnieszka Lessmann Unvergessen Cobains Asche Sonntag 30.03. | 21.05 Uhr Sonntag 06.04. | 21.05 Uhr Das Gefühl, von seinem Vater nicht alles über dessen Vergangenheit erfahren zu haben, begleitet den Wiener Fotografen Werner Norte ein Leben lang. Als er sich nach Südamerika aufmacht um seinen Vater zu besuchen, nimmt seine Reise jedoch ein dramatisches Ende. Parallel zu dieser Geschichte erzählen Werner Pöschko und Helmut Hostnig die nicht minder dramatische Geschichte der ukrainischen Krankenschwester Nataliya Vasilenko. Sie führt Werner Norte schließlich in die Bukowina. Dort kämpfte Nortes Vater als Soldat der Deutschen Wehrmacht gegen die heranrückende Rote Armee. Und dort hatte er eine Schuld auf sich geladen, die er ein Leben lang nicht abschütteln konnte. In ihrem semidokumentarischen Hörspiel „Unvergessen“ thematisieren die Autoren die Folgen von Kriegstraumata der ersten und zweiten Generation. Sie bedienen sich dabei aller Mittel, die das Radio zu bieten hat: Originalton und Reportage, Fiktion und Musik. Und natürlich darf eine Liebesgeschichte, die den Osten mit den Westen verbindet, nicht fehlen ... Anfang Juni 1994, zwei Monate nach dem Selbstmord ihres Mannes, des „Nirvana“-Sängers Kurt Cobain, reist Courtney Love in das buddhistische Kloster „Namgyal“ in Ithaca, N.Y. Unter ihren Gepäck stücken ist der geliebte Teddybär-Rucksack, darin ihr Hochzeitskleid und – die Asche ihres Mannes. Mit ihr sollen die Mönche eine Zere monie vollführen und so Cobains Geist vor seiner Wiedergeburt vom schlechten Karma befreien. Geformt zu tsatsas, so etwas wie kleinen Broten, legen die Mönche sie in einen Schrein. Man nennt ihn nirvana stupa. Im verschlafenen Ithaca begegnet die berühmt-berüchtigte „Nirvana“-Witwe einer Menge Vorurteilen. Ständig drängen sich Er innerungen an ihr Leben mit dem ebenso genialen wie zerrissenen Kurt Cobain auf. Ein Hörspiel, frei nach tatsächlichen Ereignissen. Werner Pöschko, geb. 1959 in Luzern, arbeitete mehrere Jahre als Fotomonteur, bevor er Lehrer an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt wurde. Nach einer Ausbildung als Radiojournalist lebt er als freier Autor und Regisseur in Wien. Helmut Hostnig, geb. 1948 in Bregenz und dort aufgewachsen, übersiedelte 1968 nach Wien, absolvierte nach abgebrochenen Studien in Germanistik, Theaterwissenschaft, Malerei und Grafik eine Lehrerausbildung und übte den Beruf an öffentlichen Schulen Wiens bis 2008 aus. Er gilt als Pionier in Bezug auf Schülerradio und bemüht sich heute auf Grund seiner vielen positiven Erfahrungen das Medium Radio als Lernform in den Schulen Österreichs zu etablieren. Das Sonntagshörspiel 40 Agnieszka Lessmann, geboren in Lodz/ Polen, aufgewachsen in Polen, Israel, Deutschland. Studium der Germanistik, Italianistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln, freischaffende Kulturjournalistin und Schriftstellerin. Ihr letztes Hörspiel:„Grüne Grenze“ (SWR/DLF 2013). José Saramago Das Evangelium nach Jesus Christus Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 13. | 20.04. (Ostersonntag) | 21.05 Uhr José Saramago erzählt seine Version der Geschichte Jesu. Dabei lässt er diesen – wie auch Gottvater und den Teufel – selbst zu Wort kommen. Jesus erscheint als Suchender und noch sündiger Mensch, der erst schrittweise seine göttliche Bestimmung erfährt. Er trägt an der Schuld seines Vaters Josef, der, um seinen Sohn zu retten, die Ein wohner Bethlehems nicht vor der bevorstehenden Ermordung ihrer Kinder gewarnt hat. Ein Hirte, identisch mit dem Engel der Offen barung und mit dem Teufel, wird zur Schlüsselfigur, die Jesus seiner Regie: Walter Adler Mit Sophie Rois, Matthias Koeberlin, Ulrich Noethen, Felix Eitner, Mira Partecke u. a. SWR 2004 | 70 Min. Kurt Cobain Übersetzung aus dem Portugiesischen: Andreas Klotsch Komposition: Michael Riessler Hörspielbearbeitung und Regie: Hans Gerd Krogmann Mit Rolf Boysen , Rosel Zech , Walter Renneisen , Werner Wölbern, Céline Fontanges, Jens Wawrczeck, Michael Mendl, Harald Jakel , Hans Diehl, Ernst Jacobi, Leslie Malton, Peter Kaempfe, Meike Harten, Klaus Herm, Siegfried W. Kernen, Robert Eder u. v. a. NDR 2007 | je 85 Min. März | April 41 Bestimmung zuführt. Der Menschensohn ist nur ein Teil von Gottes Plan: Um seine Macht, die er durch die mangelnde Gläubigkeit seines Volkes bedroht sieht, zu erhalten, braucht Gott einen Märtyrer, der ihm ein glaubenstiftendes „Event“ liefert. Erst am Kreuz erkennt Jesus diese ihm zugedachte Rolle. Saramagos Buch, 1991 erschienen, löste m katholischen Portugal heftigste Debatten aus. José Saramago, 1922 in Azinhaga als Spross einer Landarbeiterfamilie geboren, erhielt als erster portugiesischer Schriftsteller 1998 den Literaturnobelpreis. Zu seinen wichtigen Werken zählen u. a. „Das Memorial“ (1982) sowie „Das Todesjahr des Ricardo Reis“ (1984). „Die Stadt der Sehenden“ (2006). Saramago starb am 18. Juni 2010 in Tias auf Lanzarote. Zuletzt erschien von ihm in deutscher Übersetzung „Claraboia oder Wo das Licht einfällt“ (2013). Komposition und Regie: Sabine Worthmann Mit Hille Darjes, Rainer Homann, Stefan Kaminski HR 2011 | 56 Min. Sabine Worthmann Das Rätsel der Qualia Sonntag 27.04. | 21.05 Uhr Die Hirnforschung hat Konjunktur – und in den vergangenen Jahren mächtig an der Hegemonie der Geisteswissenschaften gerüttelt. Karl Lukowski, ein in die Jahre gekommener Drogeriefachberater, wird seit dem Tod seiner Mutter von unerklärlichen Poltergeistphänomenen heimgesucht. Ein Fall für die so renommierte wie passionierte Hirnforscherin Dr. Karosinskaya. Lukowski ist angeflanscht an das hochpotente Express-35-Brain-Interface; es ermöglicht die Übertragung komplexer neurophysiologischer Prozesse in 5.1 Surround und 3-D. Feinmolekulare Strukturen werden enthüllt, Innengeplapper erlauscht, Ich-Modelle, Gefühle und selbst Träume werden im neuronalen Netz dingfest gemacht. Frau Doktor kreist beim Durchkämmen der Hirnlappen auch die letzten Schlupfwinkel des subjektiven Geistes ein. „Wo ist denn nun Ihr Selbst?“ bellt sie den Levitationskörper ihres Probanden an, der gerade eine „taggebläute Reise in sein Innengehäuse“ unternimmt. Das Sonntagshörspiel 42 Sabine Worthmann, geboren 1959, lebt als Audiomotorikerin in Berlin. Mit Kontrabass, Kinderspielzeugen, Schusswaffen und Schnapsflaschen veranstaltete sie bunte Abende mit elektroakustischem Borderlinekitsch, Hardcorejazz und Improvisationsbagatellen. Spielte sich durch diverse Downtownclubs in New York, kollaborierte mit „spokenword“-artists, WBAI Radio und unterhielt in St. Pauli lange eine gut gehende Nachtclubkapelle. Seit 10 Jahren vorwiegend und zahlreich Kompositionen für Theater, Hörspiel, Film und Klanginstallationen. David Herbert Lawrence Lady Chatterley’s Lover Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 04.05. | 21.05 Uhr Ende Oktober 1960 – dreißig Jahre nach dem Tod seines Autors – wurde dem Roman „Lady Chatterley’s Lover“ in England zum letzten Mal der Prozess gemacht. 1928 in Florenz erschienen, war das Skandalbuch seitdem in England verboten bzw. lediglich in einer bereinigten Fassung zugelassen. Erst am 2. November 1960 wurde es freigesprochen und war sofort ein Bestseller. – Der Roman erzählt die Geschichte des Ehepaares Clifford und Constance Chatterley. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrt der Mann an den Rollstuhl gefesselt auf seinen Landsitz zurück. Obwohl sich seine junge Frau auf Entsagung einschwört, kann sie der erotischen Anziehungskraft des zehn Jahre älteren Wildhüters Oliver Parkin nicht widerstehen. Einmal freigelassen, bricht sich ihre sexuelle Vitalität Bahn. Angesichts ihrer fordernden Selbständigkeit willigt Sir Clifford ein, eine Schwangerschaft zu akzeptieren und das Kind als legitimen Erben anzunehmen. Doch Constance will sich von ihm trennen und mit Parkin ein neues Leben wagen. Übersetzung aus dem Englischen: Susanne Rademacher Komposition: Henrik Albrecht Hörspielbearbeitung: Klaus Schmitz Regie: Claudia Johanna Leist Mit Nora von Waldstätten, Sylvester Groth, Jens Harzer, Bernhard Schütz, Gerd Baltus, Susanne Lothar Chris Pichler MDR 2011 | 85 Min. David Herbert Lawrence, 1885 in Eastwood bei Nottingham geboren, 1930 in Vence/Frankreich gestorben, veröffentlichte neben einer Reihe von Romanen auch Gedichte, Essays, Theaterstücke und Reiseberichte. Sein letzter Roman „Lady Chatterley’s Lover“ (1928) ist sein bekanntestes Buch und wurde mehrfach verfilmt. April | Mai 43 Regie: Leonhard Koppelmann Mit Katja Danowski und Robert Gallinowski NDR 2014 | ca. 54 Min. | Ursendung GANZ OHR / Workshop Lena Müller Irgendwo/Quelquepart Sonntag 11.05. | 21.05 Uhr Ein Mensch zwischen Räumen und Zeiten, Ländern und Kulturen, ein Mann in ewigem Transit. Ein Flüchtling ohne Aufenthaltserlaubnis auf der Suche nach einem besseren Leben. Der Mann war „Pflanzer“ in Burkina Faso, bevor es ihn aus wirtschaftlicher Not nach Libyen verschlug und er schließlich in Lampedusa landete. Wunschziel Europa. Für den Mann wird es zur Hölle. Im überfüllten Auffanglager kämpfen Flüchtlinge aus aller Welt um die knappen Ressourcen. In den Städten, wo er auf Bahnhöfen schläft und sich als Kofferträger verdingt, wo er die Mülltonnen nach Essbarem durchwühlt, schlagen ihm offener Hass und Gewalt entgegen. Die Leute wollen ihn nicht. Nicht in Mailand und auch nicht sonstwo. Er soll gehen. Schließlich landet er in einer deutschen Kleinstadt, findet Arbeit auf dem Schlachthof und befreundet sich mit einer deutschen Frau. Doch auch hier ist kein Bleiben. Eine semidokumentarische Flüchtlingsgeschichte, lakonisch und gleichzeitig poetisch, erzählt aus der Perspektives des afrikanischen Mannes und der deutschen Frau. Lena Müller, geboren 1982 in Berlin, arbeitet nach dem Abitur als Bäckerin in einer Kooperative auf dem Plateau Picard (Frankreich) und studiert anschließend Kultur- und Literaturwissenschaften in Paris und Hildesheim. Sie lebt in Hannover und arbeitet als freie Übersetzerin und Autorin für Hörspiel und Feature, u.a. Nichts von mir soll drinnen bleiben (SWR, 2012) und Zwischen hier und jetzt (SWR, 2013). Torsten Schulz Nilowsky Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 18.05. | 21.05 Uhr Mitte der 70er Jahre am Stadtrand von Ost-Berlin. Ein Chemiewerk pustet giftige Abgase in die Luft, Züge donnern über den Bahndam, in Das Sonntagshörspiel Hörspielbearbeitung: Andrea Czesienski Regie: Judith Lorentz Collage: Lutz Glandien Mit Moritz Grove, Milan Peschel, Mira Partecke, Klaus Manchen, Christine Schorn, Luise Lunow, Ibrahima Sanogo, Cathleen Gawlich, Torsten Merten u. v. a. RBB/NDR 2014 | ca. 54 Min. Torsten Schulz geboren 1959, ist Autor preisgekrönter Spielfilme, Regisseur von Dokumentarfilmen und Professor für Dramaturgie an der Filmhochschule Babelsberg. Sein Debütroman „Boxhagener Platz“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. Die Hörspieladaption erhielt diverse Preise. Torsten Schulz lebt in Berlin. René Freund Leonhard Koppelmann 44 der Kneipe ums Eck lungern verlorene Gestalten. Hierher ist Markus Bäcker mit seinen Eltern gezogen, die in leitender Funktion im Chemiewerk arbeiten. Für Markus ist alles neu: die merkwürdig unwirtliche Gegend, die Chemiearbeiter, die er beim Feierabendbier in der Eckkneipe beobachtet und schließlich Nilowsky, der Sohn vom Wirt der Eckkneipe. Nilowsky ist ein schräger Vogel, abstoßend und charismatisch zugleich. Ein wirrer, gleichsam origineller Kopf, ein wahrer Ideengenerator, ein Halbkrimineller und ein Liebes-Radikalist, der von Markus abstruse Freundschaftsbeweise einfordert. Nilowsky kommt aus zerrütteten Verhältnissen, die Mutter tot, der Vater ein prügelnder Voll-Alkoholiker, den er am liebsten eigenhändig umbringen würde. Und Markus, der brave Bürgerssohn, gerät vollends in seinen Bann und in den der fremden Welt. Klinik unter Almen Komposition: Thomas Kohlwein Regie: Götz Fritsch Sonntag 25.05. | 21.05 Uhr Mit Nicholas Ofczarek, Andrea Clausen, Karl Markovics, Maria Happel Unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein. Der eine, Dr. Ludwig Schrack, betreibt mit seiner Frau Lisa eine todschicke Wellnessklinik und operiert Nasen und Lippen, verkleinert oder vergrößert Brüste und hilft, gegen astronomische Honorare natürlich, unglücklichen Menschen mit Doppel- oder Dreifachkinn sich schöner und besser zu fühlen. Der andere, sein ehemaliger Studienfreund Dr.Clemens Raich, hat sich auf der alternativen Seite des Fachs angesiedelt: Homöopathie, Osteopathie, Kräuter, Psychosomatik und Milchzuckerkügelchen. Da aber dem Schönheitschirurgen plötzlich ein Arzt abhanden kommt, springt sein alternativer Jugendfreund für eine Weile ein. Medizinische Welten prallen aufeinander. Aber nicht nur medizinische. Zwei Lebensformen stehen plötzlich auf dem Prüfstand: Reich und schön versus ORF 2007 | 53 Min. Mai 45 arm aber glücklich. Am Ende landen die beiden Antipoden, nicht ganz freiwillig, in einem Dschungelspital. Irgendwann machen auch routinierte Ärzte Fehler … René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal, Oberösterreich. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde, war 1988 bis 1990 als Dramaturg am Theater in der Josefstadt in Wien tätig, schreibt Theaterstücke, Romane, Glossen, Sachbücher und Hörspiele. Seinen letzten Roman „Liebe unter Fischen“ (2013) wird der NDR 2014 als Hörspiel realisieren. Übersetzung aus dem Spanischen: Susanne Mende Hörspielbearbeitung und Regie: Irene Schuck Mit Bernhard Schütz, Thomas Loibl NDR 2008 | 67 Min. Carlos Eugenio López Abgesoffen Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 01.06. | 21.05 Uhr Zwei Auftragskiller fahren vom Landesinnern Spaniens an die Küste von Gibraltar. Im Kofferraum: ein Toter, der 29. nordafrikanische Immigrant, den sie gegen Bezahlung abgemurkst haben. Eigentlich ist es nur ein Job, den sie machen, kein schöner, aber ein lukrativer. So fahren sie durch die Nacht, redend, bramarbasierend. Quasseln über das Universum und die Masturbation, über die Vergebung angesichts des letzten Liebesverrats und den Tod, über Aids und Sex und und und. Unter den Versatzstücken des Alltäglichen scheint ein philosophischer Diskurs auf, im politpopulistischen Gepoltere die gesellschaftlichen Vorurteile, Legitimationsmechanismen und Verdrängungstechniken, im Einerlei-Gebrab bel das eigene kleine Leben, die eigene Angst. Denn zumindest einer der Auftragskiller redet auch an gegen seinen Zweifel, gegen das schlechte Gewissen, gegen das unerwartete Angerührtsein, weil er statt auf die Entsorgungs-Masse auf einmal in ein menschliches Antlitz blickte. Max Frisch Stiller Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 08. | 15.06. | 21.05 Uhr Ein Mann mit amerikanischem Pass wird bei seiner Einreise in die Schweiz wegen Spionage-Verdachts arretiert. Man hält ihn für den verschollenen Schweizer Bildhauer Anatol Ludwig Stiller. Der Inhaftierte leugnet das, stattdessen beginnt er zu konfabulieren, erzählt seinem Wärter abenteuerliche Geschichten von einem Leben in Mexiko, in dem er gleich mehrere Morde verübt haben will. In der Zwischenzeit bezeugen immer mehr Freunde und Bekannte, selbst die verlassene Ehefrau Julika, seine Identität. Julika wurde von Stiller in einem Lungensanatorium zurückgelassen, nachdem seine Affäre mit einer jungen Frau gescheitert war. Doch immer noch beharrt der Inhaftierte: „Ich bin nicht Stiller“. Erst nach diversen Manövern ist er zu einem Geständnis bereit. Was bedeutet Identität? Wie kommt sie zustande? Ist sie unumstößlich oder wandelt sie sich? Was Frisch vor 55 Jahren literarisch durchspielte, hat die Neurobiologie heute bestätigt: das Ich ist nichts Festes. Der Mensch ist nie, was er einmal war. Und natürlich ist Stiller er selbst. Doch ist er stets auch der, der er sein könnte, sein wollte und kurzzeitig auch ist. Max Frisch (*15. Mai 1911 in Zürich; † 4. April 1991 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller und Architekt. Mit Theaterstücken wie „Biedermann und die Brandstifter“ oder „Andorra“ sowie mit seinen drei großen Romanen „Stiller“, „Homo faber“ und „Mein Name sei Gantenbein“ erreichte Frisch ein breites Publikum und fand Eingang in den Schulkanon. Darüber hinaus veröffentlichte er Hörspiele, Erzählungen und Prosawerke sowie zwei literarische Tagebücher (über die Zeit räume 1946 bis 1949 und 1966 bis 1971). Komposition: Martina Eisenreich Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer und Roman Neumann Mit Samuel Weiss, Andreas Krämer, Siegfried W. Kernen, Roger Stilz, Hans-Rudolf Twerenbold, Michael Neuenschwander, Karin Pfammatter u. a. NDR 2011 | je 88 Min. Michael Neuenschwander Carlos Eugenio López, geboren 1954 in Leon, ist in Spanien – obwohl er seit den 70er Jahren nicht mehr dort lebt – ein sehr renommierter Autor. Er hat bereits mehrere Romane und Erzählungen veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet. 2000 erschien „Ahogados“ in Spanien. Lopez lebt heute in London. Das Sonntagshörspiel 46 Juni 47 Übersetzung aus dem Amerikanischen: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann Hörspielbearbeitung und Regie: Irene Schuck Mit N.N. NDR 2014 | ca. 80 Min. | Ursendung Dave Eggers Brigitte Schwaiger Ein Hologramm für den König Wie kommt das Salz ins Meer Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 22.06. | 21.05 Uhr Nach dem gleichnamigen Roman Sonntag 29.06. | 21.05 Uhr Alan Clay reist im Auftrag eines amerikanischen Telekommunikationsriesen nach mit einem Stab junger Mitarbeiter nach Saudi-Arabien, wo er König Abdullah ein IT-System verkaufen soll für eine Retortenstadt, die dieser am Roten Meer aus dem Boden stampfen lässt. Für den runtergerockten Consultant Clay ist die Präsentation die letzte Chance, noch einmal beruflich Fuß zu fassen und seinen Schuldenberg abzutragen. Doch der König erscheint nicht: heute nicht und morgen auch nicht. Und Clay verbringt die Zeit mit sinnlosem Warten in einem Zelt. Zusammen mit seinem Team kämpft er gegen die mörderische Hitze und wackeliges WiFi und beobachtet die Arbeiter, die den Sand aus der Wüste fegen und denkt über sein Leben nach. Befremdlich, nachgerade surreal sind Clays Erfahrungen mit dem restriktiv-islamischen Land, in dem es zwar keine Demokratie und keine Rechte für Frauen gibt, das jedoch aussieht wie „Los Angeles mit Burkas“. Eine zwischen Futurismus und Mittelalter oszillierenden Traumwelt. Ein Hologramm für den König ist tragikomisches Endspiel eines amerikanischen Aufsteigers. Darüber hinaus schräg-absurde Globalisierungsparabel. Sie war die Senkrechtstarterin der österreichischen Literatur und landete mit ihrem stark autobiographischen Debütroman „Wie kommt das Salz ins Meer“ 1977 einen wahren Sensationsbestseller. Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, irgendwo in der österreichischen Provinz, die von Kindesbeinen an vor allem eines lernt: Sich selbst zu verleugnen, um den Normen und Erwartungen einer bigotten, repressiven bürgerlichen Gesellschaft zu entsprechen. Eine frühe Heirat führt keineswegs zur Befreiung, sondern steigert nur das Gefühl der Fremdbestimmung. „Ich bin nicht ich“, sagt die namenlose Ich-Erzählerin, „ich bin Rolfs Frau“. Es folgen eine Affäre, eine Abtreibung, Depressionen und schließlich die Scheidung. Dave Eggers Dave Eggers, apostrophiert als der neue Star der Hipsterliteratur, lebt in Nordkalifornien. Hat bislang sechs Bücher veröffentlicht, die zahlreiche literarische Auszeichnungen erhielten, so z.B. den American Book Award und den Albatros-Preis der Günter-Grass-Stiftung. Eggers ist Gründer von McSweeney’s, einem unabhängigen Verlag. 2002 rief er ein gemeinnütziges Schreib- und Förderzentrum für Jugendliche ins Leben. Das Sonntagshörspiel 48 Hörspielbearbeitung und Regie: Elisabeth Putz Mit Valery Tscheplanowa, Corinna Kirchhoff, Michael König, Gertrud Roll, Peter Miklusz, Lucas Gregorowicz, Sabine Haupt, Peter Knaack, Markus Meyer u.a. ORF 2012 | 55 Min. Brigitte Schwaiger, geboren 1949, studierte Psychologie, Germanistik und Romanistik in Wien und heiratete 1968 einen spanischen Offizier, mit dem sie nach Madrid und Mallorca zog. Vier Jahre später ließen sich die beiden scheiden. An den Erfolg ihres Debüts konnte sie nicht mehr anknüpfen. Nach langjährigen Aufenthalten in der Psychiatrie starb Brigitte Schwaiger 2010. Sie wurde tot in einem Seitenarm der Donau in Wien gefunden. Juni 49 NDR Info | Das Kriminalhörspiel Hörspielbearbeitung: Barbara Meerkötter Regie: Thomas Werner Mit Nicole Heesters, Horst Bollmann, Gina Schmitz, Jele Brückner, Heinrich Giskes, Anna Barbara Kurek WDR 2006 | 54 Min. Patricia Carlon Die flüsternde Wand Sonnabend 04.01. | 21.05 Uhr „Sie liegt da wie ein Fisch auf der Servierplatte!“ Sarah, nach einem Schlaganfall unfähig, sich zu regen, mag diesen oft wiederholten Spruch ihrer Pflegerin gar nicht. Natürlich bekommt sie alles mit, was in ihrer unmittelbaren Umgebung passiert. Sie hört auch, was über den Kamin an ihr Ohr dringt. Die neuen Mieter, die ihre Tochter ins Haus geholt hat, planen einen Mord. Opfer soll der ehemalige Sänger und Schauspieler Roderick Palmer sein. Aber wie soll Sarah das ver hindern? Patricia Carlon wurde 1927 im australischen Wagga Wagga geboren. Sie schrieb zahlreiche international erfolgreiche Kriminalromane und Thriller. Bis zu ihrem Tod im Jahre 2002 lebte sie in Sydney. ARD Radio Tatort Regie: Walter Adler Mit Karoline Eichhorn, Ueli Jäggi, Peter Jordan, Pierre Kiwitt, Ingo Hülsmann u.a. SWR 2013 | 47 Min. Walter Adler Wilde Tiere Sonnabend 11.01. | 21.05 Uhr Xaver Finkbeiner sieht sich einem bösen Verdacht ausgesetzt. Er soll vor Jahren einen mutmaßlichen Entführer unter Folterandrohung zum Reden gezwungen haben. Das jedenfalls scheint das plötzlich aufgetauchte Tonbandprotokoll eines alten Verhörs zu belegen. Finkbeiner ist mit den Nerven völlig runter. Auch Nina Brändle ist fassungslos. Soll und kann sie ihrem suspendierten Kollegen helfen? Die Ermittlungen gegen eine Tierimport-Mafia muss sie, mehr schlecht als recht, ohne ihn betreiben. Da entdeckt Nina eine Spur, die Finkbeiners Fall in eine völlig neue Richtung lenkt. Seit Jahren hatte der Kommissar, ohne je davon erzählt zu haben, die Geschichte des SS-Arztes Dr. Herzog recherchiert, der berüchtigt war für seine Menschenexperimente. „Dr. Tod“ nannten ihn die Häftlinge in Mauthausen. Trotzdem konnte der Nazi-Verbrecher bis in die 60er Jahre als angesehener Arzt in Baden- Das Kriminalhörspiel 50 Baden praktizieren. Als man ihn endlich enttarnte, tauchte er völlig überraschend unter. Stand Finkbeiner etwa kurz davor, ein altes Rätsel zu lösen? Und könnte ihn das rehabilitieren in seinem eigenen Fall? Walter Adler, geboren 1947, Studium an den Schauspielschulen Bochum und Berlin. Seit 1971 freier Autor und Regisseur für Hörspiel und Theater, mehrfach preisgekrönt. Zuletzt erhielt er 2013 den Geisendörfer-Preis für die Inszenierung des Hörspiels „Oops, Wrong Planet!“. Thomas Hettche Der Fall Arbogast Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 18. | 25.01. | 21.05 Uhr Die junge Marie Gurth wird am 1. September 1953 ermordet. Ihr mutmaßlicher Mörder, Hans Arbogast, im darauffolgenden Prozess zu lebenslänglicher Haft verurteilt, bei einer Wiederaufnahme des Verfahrens 1969 allerdings freigesprochen. Die Frage nach seiner Schuld ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Auch Thomas Hettche beantwortet sie nicht. In eindringlichen Szenen rekonstruiert er einen beunruhigenden Kriminalfall, erzählt ein Stück deutscher Justiz- und Nachkriegsgeschichte aus den Jahren 1953 bis 1969, zwischen Schwarzwald und Tessin, Frankfurt und Ostberlin. Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Lampen Mit Christian Berkel, Andrea Sawatzki, Peter Fitz, Gerhart Hinze, Stephan Schwartz, Anna-Maria Kuricová, Christian Redl u. a. NDR 2003 | je 55 Min. Thomas Hettche, geboren 1964, studierte Germanistik und Philosophie und lebt in Frankfurt am Main. Essays, Romane, zahlreiche Preise, unter anderem den „Robert-Walser-Preis“. Hettche war Juror beim Bachmannpreis, schreibt für die FAZ und die NZZ und hat die OnlineAnthologie „NULL“ herausgegeben. Christian Berkel Januar 51 Übersetzung aus dem Amerikanischen: Anke Carolin Burger Komposition: Peter Kaizar Hörspielbearbeitung: Hans Bräunlich Regie: Bärbel Jarchow-Frey Mit Sylvester Groth, Tonio Arango, Udo Schenk, Gerd Wameling, Uwe Preuss, Mark-Oliver Bögel, Christian Gaul, Astrid Meyerfeldt, Martin Engler, Leslie Malton, Felix von Manteuffel, Nadja SchulzBerlinghoff, Thomas Neumann DLR Berlin 2003 | 52 Min. Bill Moody Solo Hand Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 01.02. | 21.05 Uhr Für Evan Horn ist die Karriere als Jazzmusiker beendet. Seit einem Autounfall ist die Solohand tot. Jetzt soll er Geldbote in einem Bestechungsskandal spielen. Der King of Soul, Lonnie Cole, und Musiker Charlie Crisp wurden zusammen in einem Bett fotografiert. Evan soll die Negative auftreiben und die geforderte Geldsumme überreichen. Warum gerade er? Die Erpresserbriefe wurden angeblich auf seiner Schreibmaschine geschrieben. Damit wird Horn für die Polizei interessant. Ein Blick hinter die Kulissen des Musikgeschäfts. Es geht um Ruhm, Geld und jede Menge Tantiemen. cia Highsmith, bei dem der Hörer, genau wie Sven, alle Gewissheiten verliert. Zugleich gelingt Juli Zeh ein brillantes und hellsichtiges Kammerspiel über Willensfreiheit, Urteilsfindung, Schuld und Macht. Juli Zeh, geboren 1974 in Bonn. Sie studierte Jura und literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut, an das sie später als Dozentin zurückgekehrt ist. Zahlreiche Auslandsaufenthalte u. a. für die UN in New York, Krakau und Sarajevo. Sie schrieb mehrere Romane, zuletzt: „Nullzeit“ (2012). Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Bücherpreis, dem Rauriser Literaturpreis, dem Hölderlin-Förderpreis, dem Ernst-Toller-Preis und dem Solothurner Literaturpreis. Juli Zeh Dirk Schmidt Bill Moody, 1941 geboren in Santa Monica, Kalifornien. Studierte Musik in Boston, brach das Studium ab und begann eine Karriere als Jazzmusiker. Arbeitet und lebt als Autor, Jazzredakteur und Komposi tionslehrer in San Francisco. Komposition: Martin Bezzola Regie: Mark Ginzler Mit Johann von Bülow, Friederike Kempter, Jörg Hartmann, Lena Drieschner, Mattes Herre, Max Ruhbaum, Wolf E. Rahifs, Sebastian Mirow, Isabelle Demey SWR 2013 | 55 Min. Juli Zeh Nullzeit Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 08.02. | 21.05 Uhr Eigentlich ist die Schauspielerin Jola mit ihrem Lebensgefährten Theo auf die Insel gekommen, um sich auf ihre nächste Rolle vorzubereiten. Als sie Sven kennenlernt, entwickelt sich aus einem harmlosen Flirt eine fatale Dreiecksbeziehung, die alle bisherigen Regeln außer Kraft setzt. Wahrheit und Lüge, Täter und Opfer tauschen die Plätze. Sven hat Deutschland verlassen und sich auf der Insel eine Existenz als Tauchlehrer aufgebaut. Keine Einmischung in fremde Probleme – das ist sein Lebensmotto. Jetzt muss Sven erleben, wie er vom Zeugen zum Mitschuldigen wird. Bis er endlich begreift, dass er nur Teil eines mörderischen Spiels ist, an dem er von Anfang an keine Chance hatte. Ein meisterhaft konstruierter Psychothriller in der Tradition von Patri- Das Kriminalhörspiel 52 Malina Sonnabend 15.02. | 21.05 Uhr Hamm sollte ein Ort der Bewährung für Felix Lenz werden. Der Düsseldorfer Kriminalbeamte war wegen seiner Alkoholprobleme versetzt worden. Soweit die Theorie, die Realität sieht anders aus: Lenz hat die Nacht mit einer gewissen Malina verbracht und viel – zu viel – getrunken. Nur an den Namen der jungen Frau kann er sich gerade noch erinnern, der Rest bleibt dunkel – Malina ist tot. Ist Lenz am Ende ein Mörder? Das Team um Scholz, Vorderbäumen und Latotzke versucht alles, um dem Kollegen zu helfen, aber je mehr die Ermittlungen Malinas letzte Nacht erhellen, desto stärker wird die Frage nach Schuld, Mitschuld oder Unschuld. Eine Zerreißprobe für die „Task Force Hamm“. ARD Radio Tatort Regie: Claudia Johanna Leist Mit Uwe Ochsenknecht, Hans Peter Hallwachs, Matthias Leja, Sönke Möhring WDR 2014 | 55 Min. Dirk Schmidt, geboren 1964 in Essen, studierte Geschichte, Germanistik und Filmwissenschaft und arbeitete als Lektor, Drehbuchautor und in der Werbung. Er lebt, nach Stationen in München, New York und Hamburg, wieder in Essen und schreibt Kriminalromane und Hörspiele. Februar 53 Komposition: Otto Lechner Hörspielbearbeitung und Regie: Götz Fritsch Mit Michael Rotschopf, Werner Wölbern, Karlheinz Hackl, Wolfgang Böck, Hendrik Duryn, Gerti Drassl, Tina Engel u.v.a. SWR/ORF 2012 | je 55 Min. Heinrich Steinfest Mariaschwarz Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 22.02. | 01.03. | 21.05 Uhr Am Anfang steht die perfekte Beziehung zwischen Vinzent Olander, dem Gast, und Job Grong, dem Wirt. Doch als Grong seinen Gast vor dem Ertrinken rettet, ist die Idylle dahin. Der See, um den sich nun alles dreht, trägt den Namen Mariaschwarz. Die Einheimischen im Ort meinen, in ihm würde sich nicht nur das Weltall spiegeln, sondern auch ein Ungeheuer beheimatet sein. Als man auch noch ein Skelett am Grund jenes See entdeckt, tritt der Wiener Kriminalinspektor Lukastik auf den Plan. Mit famoser Arroganz und gewohnt unkonventionellen Ermittlungsmethoden stellt er Mariaschwarz gewissermaßen auf den Kopf. Doch an manchen Beziehungen gibt es nichts zu rütteln. „Jeder in dieser Geschichte hat seinen Wahn“, sagt Olander. Heinrich Steinfest wurde 1961 in Australien geboren, wuchs in Wien auf, lebte dort als freischaffender Künstler bis Ende der 90er Jahre, wohnt heute als Maler und Schriftsteller überwiegend in Stuttgart. Neben Romanen ist er auch als Essayist für Zeitungen tätig. Seine Kriminalromane wurden vielfach preisgekrönt, zuletzt 2010 Stuttgarter Krimipreis für „Gewitter über Pluto“, 2010 Heimito von Doderer-Literaturpreis. „Maria Schwarz“ war auf Platz 3 für den Deutschen Krimipreis und auf der KrimiWelt-Bestenliste. Komposition: Michael Rodach Regie: Beatrix Ackers Mit Guntbert Warns, Juliane Lang, Roman Knižka, Herbert Sand, Claudia Eisinger, Marian Funk, Sebastian Becker, Johannes Schäfer, Anjo Czernich, Shelly Kupferberg, Lena Vogt, Rubi Lorenz, Katte Püschel DKultur 2011 | 51 Min. Dirk Josczok Heldentod Sonnabend 08.03. | 21.05 Uhr Madeleine Giese Totentanz Sonnabend 15.03. | 21.05 Uhr Unter dem Namen „Totentanz“ entstanden in der bildenden Kunst des Mittelalters, geprägt durch die wütende Pest, viele Darstellungen des Todes, der die Menschen – gleich welchen Alters und Standes – „zum Tanz“ bittet. Eine moderne Version des „Totentanzes“ studiert gerade ein Saarlouiser Chor ein. Chorleiter Marc Conradi ist despotisch und anspruchsvoll, kein Wunder, dass die Sopranistin Iris während der Probe einen Schwächeanfall erleidet. Nur stellt sich später heraus, dass Iris vergiftet wurde, und zwar mit Schierling. Der Fall gibt Kommissar Paquet und seiner ungestümen jungen Kollegin Gentner Rätsel auf – zumal Iris nicht das einzige Opfer des Sensenmannes bleibt. ARD Radio Tatort Komposition: Tomas Kreutzer Regie: Stefan Dutt Mit André Jung, Brigitte Urhausen, Stefan Kaminski, Guntram Brattia, Vokalensemble D’Accord u. a. SR 2014 | 55 Min. Madeleine Giese, geboren 1960 in Lebach/Saar. Schauspiel-Abschluss an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. 1982 bis 2001 diverse Schauspiel-Engagements in Süddeutschland, seit 2002 freiberuflich. Seit 1987 Textbeiträge für Kabarett, Rundfunk und Theater, vor allem Kriminalromane, der fünfte erschien 2010: „Nachtvogelflug“. Schrieb die beiden ARD Radio Tatorte „Kein Feuer so heiß“ (09) und „Der lachende Tod“ (12). Später Abend in der U-Bahn: Yana Bischof ist mit ihrem Baby auf dem Weg nach Hause. Die alleinerziehende Mutter wird von zwei jungen Männern belästigt. Erst als sie die junge Frau am Verlassen der U-Bahn hindern wollen, erhält sie Unterstützung durch einen Fahrgast. Die Situation eskaliert. Es kommt zum Streit mit tödlichem Ausgang. Yanas unbekannter Retter ergreift vor dem Eintreffen der Polizei die Flucht. Eine Panikreaktion? Hauptkommissar Magnus und sein Team ermitteln. Das Kriminalhörspiel 54 Dirk Josczok, geboren 1960, lebt als Autor von Prosa, Theaterstücken, Drehbüchern und zahlreichen Hörspielen in Berlin. Schrieb unter anderem eine Kriminalhörspielserie um die Hauptkommissarin Nusser und ihren Assistenten Möller. Mit „Heldentod“ taucht zum ersten Mal die neue Figur des Hauptkommissars Magnus auf, es folgte bisher ein zweiter Fall: „Zahltag“ (DKultur 2012). Februar | März 55 Übersetzung aus dem Englischen: Werner Peterich Hörspielbearbeitung: Valerie Stiegele Regie: Hermann Naber Mit Wolfgang Condrus, Verena von Behr, Christian Brückner, Hans Caninenberg, Jörg Ratjen, Markus Hoffmann, Christine Schönfeld, Manfred Steffen, Christoph Quest, Doris Wolters, Peter Lieck, Helmut Wöstmann, Renate Schröder, Matthias Ponnier, Patrick Blank, Andreas Szerda SWF/HR 1992 | je 55 Min. John le Carré John le Carré Die Libelle 1. Teil: Die Vorbereitung | 2. Teil: Der Preis Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 22. | 29.03. | 21.05 Uhr Eine Einsatztruppe des israelischen Geheimdienstes ist auf der Jagd nach dem palästinensischen Top-Terroristen Khalil, der für eine große Zahl von Bombenanschlägen in Europa verantwortlich ist. Der Kopf des israelischen Teams entwirft einen raffinierten Plan, dessen Hauptakteurin die junge englische Schauspielerin Charlie ist. Als Lockvogel soll sie die Rolle einer Geliebten von Khalils Bruder Michel spielen. Jede Phase ihrer fiktiver Liebesgeschichte wird minutiös eintrainiert, bis Charlie schließlich mit ihrer neuen Identität so verwachsen ist, dass die Palästinenser sie ohne Argwohn akzeptieren. Die Rolle ihres Liebhabers übernimmt der israelische Spitzenagent Joseph, in den sie sich tatsächlich verliebt. Doch zu gleicher Zeit beginnt sie, die Sache der Palästinenser zu verstehen und mit ihnen zu fühlen. Gut ist nicht mehr gut, böse nicht mehr böse. John le Carré wurde 1931 in Poole/Dorset als Sohn eines Kaufmannes geboren. 1959 bis 1964 trat er in den Auswärtigen Dienst ein und arbeitete, wie er erst viel später bekannte, für den britischen Geheimdienst. Bereits damals begann sein Welterfolg als Autor von Spionageromanen („Der Spion, der aus der Kälte kam“, 1963), der es ihm ermöglichte, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. John le Carré wendet sich als engagierter Autor stets brisanten politischen Themen zu. Jörg Graser Kreuzeder und der Tote im Wald Sonnabend 05.04. | 21.05 Uhr Polizeipsychologin März informiert Kriminalrat Kreuzeder, dass in der Nähe zur tschechischen Grenze eine Leiche gefunden wurde. Kreuzeder mag sich am Sonntag nicht mit einem Mord befassen. Außerdem leidet er mal wieder an den Auswirkungen eines Alkoholrausches. Um Das Kriminalhörspiel 56 den Fall nicht bearbeiten zu müssen, schleppt er den Toten über die Grenze nach Tschechien. Doch das hilft ihm nicht. Die tschechische Polizei bittet prompt um Amtshilfe, denn Spuren führen nach Deutschland. Der Tote, Max Krobel, wurde mit einem Kopfschuss regelrecht hingerichtet. Er war Hausmeister einer Schule und wenig beliebt. Die Art und Weise, wie er ums Leben kam, spricht für einen Auftragsmord. Jörg Graser, geboren 1951 in Heidelberg, Dramatiker, preisgekrönter Film- und Fernsehautor und Regisseur. Adolf-Grimme-Preis (1991). Diverse Hörspiele u. a. „Jailhouse Blues“ (DLR Berlin/NDR 2003), zuletzt „Kreuzeder und die Kellnerin“ (DKultur2011). Komposition: Martin Engler und Dieter Fischer Regie: Stefan Dutt Mit Sigi Zimmerschied, Luise Kinseher, Michaela May, Christian Alexander Rogler, Martin Engler, Michal Sykora, Marian Funk, Wilfried Hochholdinger, Robert Frank, Felix von Manteuffel, Lena Vogt, Peter Weiß, Christian Gaul, Maria Peschek, Hermann Leppich DKultur 2012 | 55 Min. John von Düffel ARD Radio Tatort Die Katze des Libanesen Regie: Christiane Ohaus Sonnabend 12.04. | 21.05 Uhr Nach einem schockierenden Blutbad in einer Bremer Wohnung ist Hauptkommissarin Evernich ratlos. Niemand will etwas gesehen oder gehört haben. Doch es gibt zwei Überlebende der Tat: einen zutiefst traumatisierten Schwerverletzten ohne Erinnerung und eine völlig unversehrte Katze. Da niemand aus der Nachbarschaft das Tier kennt oder bei sich aufnehmen will, gelangt die Katze zunächst ins Bremer Polizeipräsidium, wird dort von Büro zu Büro verschoben und landet schließlich bei Staatsanwalt Dr. Gröninger, der bei dieser Gelegenheit zum einen sein Herz für Tiere entdeckt, zum anderen seine Katzenhaarallergie. Während sich Kommissarin Evernich auf den Spuren des Mordfalls immer mehr in die Fänge eines mächtigen libanesischen Clans verstrickt und dabei ihr eigenes Leben riskiert, bringt Gröninger die Katze zu Evernichs Mutter. Diese entpuppt sich als exquisite Tierkennerin. Mit ihrer Hilfe gelingt es Gröninger zusehends, das eigenartige Tier zu verstehen – als plötzlich immer mehr Indizien in Evernichs Ermittlungen auf eben diese Katze verweisen. John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen. Studium der Philosophie und Volkswirtschaft, Abschluss: Promotion. Seit 1991 Dramaturg an verschiedenen Theatern, von 2000 bis 2009 am Thalia Theater Ham- Mit Marion Breckwoldt, Markus Meyer, Katharina Matz u. a. RB 2014 | 55 Min. Marion Breckwoldt März | April 57 burg, zur Zeit Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. Autor zahlreicher Theaterstücke, Bearbeitungen, Prosa, Essays und Hörspiele, mehrere Preise. Regie: Thomas Leutzbach Mit Anja Laïs, Mark Zak, Daniel Schüßler, Jasmin Schwiers, Bernd Reheuser, Herbert Meurer, Matthias Ponnier, Matthias Kiel, Hans-Martin Stier, Özgür Cebe, Jörg Kernbach, Daniel Drewes, Gisela Herr, Christian Schramm, Peter Clös, Max Tuveri, Kerstin Fischer WDR 2013 | 54 Min. Mark Zak Glaube, Liebe, Mafia Sonnabend 19.04. | 21.05 Uhr Nach einer umstrittenen Premiere brennt das Theaterhaus in KölnSülz, einer der Schauspieler stirbt. War es ein Unfall oder die Tat eines religiösen Fanatikers? Dieser Frage geht Privatdetektiv Josif Bondar nach. Der von der Krim stammende Ex-KGB-Agent und AfghanistanVeteran schlägt sich mit Charme und Chuzpe durchs Leben. Er hat wenig Lust bei Schwarzgeldübergaben Schmiere zu stehen oder untreue Ehemänner zu beschatten. In seinem Büro im Multikultiviertel Köln-Mülheim spielt er lieber mit dem Taxifahrer Ahmet Backgammon oder diskutiert mit seiner Freundin, der Hauptkommissarin Judith Wendel, über Gott und die Welt. Nach dem Theaterbrand stecken die beiden plötzlich im selben Fall, der sich schnell zur größten Heraus forderung ihres Lebens entwickelt. Mark Zak wurde 1959 in Lemberg (Ex-UdSSR) geboren, wuchs in Odessa auf und wanderte 1974 nach Deutschland aus. In Köln besuchte er die Schauspielschule und war seither in mehr als 100 nationalen und internationalen Filmproduktionen zu sehen. „Glaube, Liebe, Mafia“ ist sein erstes Hörspiel und auch der Titel seines ersten Kriminalromans. Philipp Kerr Das Wittgensteinprogramm Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 26.04. | 03.05. | 21.05 Uhr Sechs Schüsse in den Hinterkopf seiner Opfer, geräuschlos ausgeführt mit einer Gasdruckpistole, sind sein Markenzeichen. Einem hochintelli- Das Kriminalhörspiel 58 genten Serienkiller, der sich den Namen des österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein zugelegt hat, ist gelungen, was keiner für möglich gehalten hat: einzudringen in die Computerdatei des sogenannten „Lombroso-Programms“, in dem unter Codenamen potentielle Gewalttäter, sogenannte „VMK-Negative“, gespeichert sind. Seine Opfer, die – wie er selbst – aufgrund einer abweichenden DNS-Infor mation als potentielle Verbrecher gekennzeichnet sind, tragen die Namen von Descartes, Spinoza oder Russell. Chefermittlerin „Jake“ ist gezwungen, sich in einen hochphilosophischen Diskurs mit dem Serientäter zu begeben. Denn – es steht weit mehr auf dem Spiel, als nur einen Killer zu überführen: die politische Legitimation eines demokratisch installierten Überwachungsstaates, der in seinen Datenbanken ein gnadenloses Selektionsprogramm verborgen hält. Mit seinem philosophisch unterfütterten Thriller, der 1994 erschien, stieg Philip Kerr zum international hochgehandelten Bestsellerautor auf. Übersetzung aus dem Englischen: Peter Weber-Schäfer Komposition: Henrik Albrecht Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann Mit Hansi Jochmann, Matthias Haase, Matthias Fuchs, Rainer Schmitt, Lutz Herkenrath, Anne Weber, Peter Kirchberger, Elisabeth Schwarz, Rolf Becker, Werner Wölbern, Wolf-Dietrich Sprenger, Ulli Lothmanns, Bettina Engelhardt, Marion Breckwoldt, Wolfgang Kaven NDR/WDR 1998 | je 55 Min. Philipp Kerr, 1956 in Edinburgh geboren, lebt in London. Für seinen Roman „Das Wittgensteinprogramm“ erhielt er 1995, für seinen HighTech-Thriller „Game over“ zwei Jahre später den Deutschen Krimi Preis, zuletzt 2010 für „Die Adlon Verschwörung“ den weltweit höchstdotier ten Krimipreis der spanischen Mediengruppe RBA und den renommierten Ellis-Peters-Award. Robert Hültner Wallfahrt Sonnabend 10.05. | 21.05 Uhr Wohlwollend wird in Bruck am Inn die Absicht eines bisher eher belächelten Traditionsvereins diskutiert, die in Vergessenheit geratene Wallfahrt zu einem in einem idyllischen Waldtal gelegenen Kirchlein wieder aufleben zu lassen. Geschichten von verblüffenden Heilungen machen bereits die Runde. Bald wird bekannt, dass auch der Bau unternehmer Blocher der Initiative des frommen Vereins nahe steht und mit der Erhebung zum Wallfahrtsort nicht unerhebliche Baumaßnahmen verbunden wären. Aufgeklärte Bürger mokieren sich über die Angelegenheit, doch ein alter Mann, Besitzer eines kleinen Trödelge- ARD Radio Tatort Komposition: zeitblom Regie: Ulrich Lampen Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier u. a. BR 2014 | 55 Min. April | Mai 59 schäfts, bekommt regelrecht den Volkszorn zu spüren, als er – vehement und außer sich – protestiert. Er sucht Hilfe bei Rudi und Senta. Doch niemand scheint die Wahrheit über die Legende und die lang zurück liegende Vergangenheit wissen zu wollen. Jetzt geraten auch der alte Trödler und Luk in höchste Gefahr. Robert Hültner, geb. 1950 im Chiemgau. Autor, Regisseur, Filmrestaurator. Studium an der Filmhochschule München. Auszeichnungen u. a. Deutscher Krimipreis (1996 und 1998), Friedrich-Glauser-Preis (1998). Kriminalromane, u. a. „Walching“ (1993), „Ende der Ermittlungen“ (2007); Theaterstücke u. a. „Schikaneder“ (2004); BR-Hörspielfassung „Walching“ (1995). Dies ist sein achter Radio Tatort für den Bayerischen Rundfunk. Übersetzung aus dem Amerikanischen: Gisela Stege Hörspielbearbeitung: Marion Kollbach Regie: Hans Rosenhauer Mit Dietmar Mues, Esther Hausmann, Helmut Zierl, Hannelore Hoger, Siegfried Kernen, Gerhard Olschewski, Hans Hessling, Helga Bammert, GerdaKatharina Kramer, Hans Barein, Wolfgang Hartmann, Almuth Bock NDR 1985 | 55 Min. Patricia Highsmith Der Schrei der Eule Nach einem Roman von Patricia Highsmith Sonnabend 17.05. | 21.05 Uhr In einem amerikanischen Provinzstädtchen belauert der Ingenieur Robert Forester die hübsche Jenny und ihren Verlobten. Eines Tages entdeckt ihn Jenny hinter einem Gebüsch und verliebt sich in ihn. Doch Robert kann mit der realen Zuneigung eines Menschen, den er zuvor glorifiziert hat, wenig anfangen. Da verschwindet Jennys Verlobter. Die Polizei findet seine Leiche im Fluss. Ist der Voyeur auch der Mörder? „Patricia Highsmith schreibt aus der Sicht von Betroffenen für die Betroffenen: Sie sammelt so viele Einzelheiten aus deren (aus meinem, aus unserem) Leben, als gälte es, ihnen (uns) ein stichfestes Alibi zum Weiterleben zu besorgen.“ (Peter Handke) Stephen King Verborgenes Fenster, verborgener Garten Nach der Erzählung „Secret Window, Secret Garden“ Sonnabend 24. | 31.05. | 21.05 Uhr Ein abgelegenes Ferienhaus am Tashmore Lake: Albträume zersetzen den Schlaf von Morton Rainey, einem Bestseller-Autor, der die Trennung von seiner Frau Amy nicht verwinden kann. Da bohrt sich ein lang anhaltendes Klingeln in sein Unterbewusstsein: An der Tür steht ein zwielichtiger Mann und behauptet, Morton habe eine Geschichte von ihm gestohlen und unter seinem Namen veröffentlicht. „Verborgenes Fenster, verborgener Garten – von John Shooter“ steht auf dem Manuskript, das Morton in die Hände gedrückt bekommt, und es stimmt mit seiner Erzählung nahezu vollständig überein. Shooter verlangt, dass die Sache geregelt werde. Am Abend findet Morton seine geliebte Katze mit gebrochenem Genick, daneben ein Zettel: „Ich gebe Ihnen drei Tage!“ Kurz darauf klingelt das Telefon. Die Stimme seiner Frau Amy bebt vor Schrecken. Es ist etwas mit ihrem gemeinsamen Haus... Ein Stimmengewirr schwillt in Mortons Kopf an. Wer ist dieser John Shooter? Ein Psychopath? Ein Verbrecher? Und was will er von ihm? Stephen King, geboren 1947 in Portland, USA, studierte Englische Literatur und arbeitete anschließend als Englischlehrer. Nach Er scheinen seines ersten Bestsellers „Carrie“ (1974) widmete er sich nur noch der Schriftstellerei. Seine Romane, die größtenteils verfilmt wurden, gehören zu den meistverkauften Büchern des Horror- und Thriller-Genres. Übersetzung aus dem Amerikanischen: Nicolaus Scharfeneck Hörspielbearbeitung: Gregory Evans Regie: Walter Adler Mit Martin Reinke, Werner Wölbern, Felix von Manteuffel, Leslie Malton, Burghart Klaußner, Herbert Schäfer, Hermann Lause, Gunda Aurich, Michael Hanemann, Peter Harting, Wolfgang Rüter, Evelyn Matzura WDR 2000 | je 55 Min. Martin Reinke Martin Amis Night Train Patricia Highsmith (1921 – 1995) studierte Englisch, Latein und Griechisch. Ihr erster Roman, „Der Fremde im Zug“ (1950), wurde von Alfred Hitchcock verfilmt. Berühmt und ebenfalls vielfach verfilmt sind ihre Romane um den wandlungsfähigen Tom Ripley. 1963 verließ Highsmith die USA und lebte für den Rest ihres Lebens in Europa. Das Kriminalhörspiel 60 Nach dem gleichnamigen Roman Sonnabend 07.06. | 21.05 Uhr Sie ist eine Frau, auch wenn ihr Vater sie Mike genannt hat: Detective Mike Hoolihan. Sicher, nicht gerade eine Elfe mit ihren Einsachtundsiebzig, ihren fast achtzig Kilo, ihren blondgefärbten Haaren und der Mai | Juni 61 Übersetzung aus dem Englischen: Joachim Kalka Hörspielbearbeitung: Marie Elisabeth Müller Regie: Joachim Staritz Mit Simone von Zglinicki, Dieter Bellmann, Hilmar Eichhorn, Hans Teuscher, Marylu Poolmann, Wolfgang Jakob, Marlies Reusche, Rainer Sellien, Günter Grabbert, Hans-Peter Hallwachs, Clara Hofmann, Elke Domhardt, Johannes Gabriel, Kathleen Gaube, Till Schmidt MDR/SWR 2000 | 55 Min. ARD Radio Tatort Regie: Götz Fritsch Stimme einer Kettenraucherin. Wenigstens wirft sie so schnell nichts um. Und in fast zwanzig Jahren bei der Polizei hat sie einiges wegstecken müssen. Trotzdem sollte ausgerechnet der Selbstmord von Jennifer Rockwell ihr schlimmster Fall werden. Nicht bloß, weil drei Kugeln im Kopf nicht gerade auf Selbstmord hindeuten. Nicht bloß, weil sie sie gekannt hat, seit sie acht war. Nicht bloß, weil sie die Tochter von Colonel Rockwell war, ihrem Chef in der Mordkommission, der sie damals aus dem Suff rausgeholt hat. Und nicht bloß, weil sie ihm vielleicht deswegen nur zu gern seinen Wunsch erfüllen würde, ihm einen Mörder zu präsentieren. Einen richtigen Mörder, der diese Tochter auf dem Gewissen hat. Thilo Reffert Kurschatten Sonnabend 14.06. | 21.05 Uhr Mit Hilmar Eichhorn, Nele Rosetz MDR 2014 | 55 Min. Thilo Reffert Oberkommissarin Annika de Beer vom LKA Sachsen-Anhalt traut ihren Ohren nicht, als ihr ehemaliger Chef Jost Fischer anruft, weil gegen ihn ermittelt wird – in einer Mordsache! Gerade ist in seinem Leben als Zwangs-Ruheständler eine Wende zum Besseren eingetreten, nachdem er in der Reha Marion kennengelernt hat, eine attraktive, selbständige Frau, die den grummeligen Stinkstiefel aus unerfindlichen Gründen ins Herz schließt. Da wird Marion gefunden: tot am Fuß eines beliebten Aussichtsturms liegend. Ist sie gesprungen? Wurde sie gestoßen? Fest steht: Fischer hat sich zur Tatzeit am Tatort aufgehalten. Sogar mit einem Motiv kann die Kripo Magdeburg aufwarten: Mit dem Tod seiner vermögenden Gefährtin ist Fischer alle finanzielle Sorgen los. Jenseits dienstlicher Befugnisse nimmt Annika Einsicht in die Akten, und ebenso heimlich geht sie ermittelnd auf Fehlersuche. Doch was sie findet, belastet Fischer nur noch mehr. Kerstin Ekman Schwarze Wasser Hörspiel in zwei Teilen | Nach dem Roman: „Geschehnisse am Wasser“ Sonnabend 21. | 28.06. | 21.05 Uhr Die Lehrerin Anne Raft kommt zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter in dem kleinen nordschwedischen Ort Svartvattnet („Schwarzwasser“) an, um zu ihrem geliebten Dan in eine Hippie-Kommune zu ziehen. Aber Dan holt sie nicht wie versprochen vom Bus ab. Annie macht sich mit ihrer Tochter allein auf den Weg durch die Wildnis. Nach langem Herumirren in dem menschenleeren Gebiet sieht sie im fahlen Licht der Mitternachtssonne einen fremdländisch aussehenden Jungen auf dem Weg vorbeistürzen. Kurz darauf stößt sie auf ein Zelt, in dem zwei grausam zugerichtete Leichen liegen. 18 Jahre später lebt Annie wieder in dieser Gegend. Die Tochter Mia ist nun erwachsen. Und eines frühen Morgens entdeckt sie Mia in den Armen jenes Fremden, den sie für den Mörder hält … Kerstin Ekman, geboren 1933 in Gotland, studierte in Uppsala und arbeitete einige Jahre beim Film und als Lehrerin. Krimidebüt 1959. 1978 wurde sie in die Schwedische Akademie gewählt, die sie aber 1989 aus Anlass der Rushdie-Affäre – Ekman warf der Akademie vor, zu lahm zu reagieren – verließ. Mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, zählt Kerstin Ekman zu den angesehensten Autorinnen Schwedens. Übersetzung aus dem Schwedischen: Hedwig M. Binder Hörspielbearbeitung: Valerie Stiegele Regie: Hans Gerd Krogmann Mit Joachim Nottke, Jens Wawrczek, Otto Sander, Angelika Thomas, Ulrike Krumbiegel, Monika Hansen, Barbara Dittus, Thomas Thieme, Harald Warmbrunn, Fritz Hammer, Martin Seifert, Christian Berkel, Magdalena Prinzler SFB 1997 | 55 Min. (I) | 53 Min. (II) Otto Sander Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, Studium der Theaterwissenschaften, Arbeit als Dramaturg und Theaterpädagoge. Er schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Für „Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle“ (MDR 2009) wurde er 2010 mit dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden“, mit dem „Deutschen Hörspielpreis der ARD“ sowie mit Das Kriminalhörspiel 62 dem „ARD Online Award“ ausgezeichnet, 2011 folgte der „Deutsche Kinderhörspielpreis“. Juni 63 Kirsten Boie Skogland Hörspielbearbeitung in 3 Folgen von Angela Gerrits Sonntag 12.01. | 19.01. und 26.01. | 14.05 Uhr Ausgerechnet die schüchterne Jarven kommt bei einem Film-Casting in die letzte Runde. Die endgültige Entscheidung über die Hauptrolle soll in Skogland fallen, einem benachbarten Inselstaat, wo angeblich die Dreharbeiten stattfinden. Jarven fühlt sich wie in einem Traum: Um ihre Eignung für die Rolle einer Prinzessin zu beweisen, soll sie Malena, die echte Prinzessin von Skogland, bei einem öffentlichen Auftritt ersetzen. Nimmt ihr das Volk ab, dass sie Malena ist? Bald überstürzen sich die Ereignisse. Jarven muss erkennen, dass die Sache mit dem Film nur vorgetäuscht war, sie ist der Spielball in einem heimtückischen Plan. Kirsten Boies Roman ist nicht nur ein raffiniert geschriebener Krimi. Er zeigt zugleich auf verständliche und beklemmende Weise, wie leicht und schnell skrupellose Machthaber Unfrieden über ein Volk bringen können. Die Buchvorlage ist bei Oetinger erschienen, das NDR Hörspiel wurde bei Jumbo - Neue Medien veröffentlicht. Die Ausstrahlung des Dreiteilers „Skogland“ war bereits für den September 2013 vorgesehen und wurde im vorangegangenen Hörspielheft angekündigt. Aus aktuellem Anlass wurde die Sendung vom Herbst 2013 auf den neuen Sendetermin verschoben. Max Urlacher Märchentherapie Sonntag 09.02. | 14.05 Uhr Mikado Kinderhörspiele Märchen sind im Prinzip ja eine prima Sache. Doch bei genauerer Betrachtung gibt es in fast jedem Märchen Figuren, die sich unglaublich schlecht benehmen. Es ist ziemlich leichtfertig, Kindern solche Märchen einfach vorzutragen. Verdienstvollerweise wird neuerdings durchgegriffen! Die schlimmsten Fälle, zum Beispiel „Rumpelstilzchen“, die Stiefmutter von „Schneewittchen“ und die Hexe aus „Hänsel und Gretel“ sollen durch ärztlichen Beistand zu anständigen Wesen werden. Im „Therapiezentrum für sozial unverträgliche Mär- Musik: Rainer Bielfeldt Regie: Achim Schmidt-Carstens Mit: Meike Harten, Jürgen Uter, Lutz Mackensy, Dilan-Sina Balhan, Sabine Falckenberg, Gabi Bauer, Steffen Krause u. a. NDR 2006 | je 50 Min. Regie: Angeli Backhausen Komposition: Rainer Quade Mit Marie-Luise Marjan, Kathrin Angerer, Jens Wawrczeck, Matthias Haase u. a. WDR 2013 | 55 Minuten Januar | Februar 64 65 chenfiguren“ geht es zu, fast wie im richtigen Leben. Bei guter Führung werden die geläuterten Hexen, Kinderfresser und Übeltäter auf Bewährung in die Menschenwelt geschickt. Doch ob sie ihren miesen Charakter so einfach loswerden können? Und wie kommen sie überhaupt bei den Menschen zurecht? Die Antwort: Schlecht. Der Deutsche Kinderhörspielpreis wird jährlich während der „ARD Tage des Hörspiels“ verliehen. Mikado präsentiert das Siegerstück des Vorjahres, das die Jury als „turbulente wie stimmige Geschichte“ preist. Das Hörspiel nehme glänzend den „Bazillus der politischen Korrektheit“ aufs Korn. Hörspielbearbeitung: Heidi Knetsch und Stefan Richwien Musik: Henrik Albrecht Regie: Robert Schoen Mit Christian Redl, Lilli Fichtner, Hassan Akkouch, Isabel Bongard u. a. Hr 2013 | 43 Minuten Robert Schoen Robert Swindells Dash und Zoe Sonntag 16.02. | 14.05 Uhr Eine Zukunftsvision: Die Reichen wollen unter sich bleiben. Von den Armen fühlen sie sich bedroht und errichten angewidert streng bewachte Zäune und Mauern. Was aber passiert, wenn sich Menschen aus den strikt getrennten Welten begegnen und sogar lieb gewinnen? Davon handelt dieses Hörspiel, das in England spielt. Zoe lebt in der Vorstadt, gepflegt mit englischem Rasen, Golfplatz und im Wohlstand. Dash im alten Stadtkern zwischen Müll, heruntergekommenen Fas saden und in Armut. Ihre Welten sind getrennt durch Stacheldraht. Doch die verwöhnte Zoe will etwas erleben, überschreitet heimlich die Grenze, macht einen verbotenen Ausflug hinein ins spannende und aufregende Leben der »Chippies« in der Innenstadt. Hier lernt sie Dash kennen. Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch ihre Freundschaft ist nicht nur unmöglich, sie ist sogar verboten. Strengstens! Erst jetzt wird Zoe bewusst, welch unerbittlichen Gesetzen sie unterworfen und wie eingeschränkt ihr vermeintlich freies Leben ist. Sie beschließt, dieses selbst in die Hand zu nehmen. Happy End … oder? Die Buchvorlage von Robert Swindell ist unter dem Titel „Dash führ Zoe“ bei dtv junior erschienen. Kinderhörspiel 66 Martin Verg | Ina Rometsch Geheimsache Labskaus Sonntag 23.02. | 14.05 Uhr Hörspielbearbeitung: Jörgpeter von Clarenau Regie: Hans Helge Ott Mit N.N. Wie konnte das bloß passieren? Die Freunde Oskar und Jack erleben beim Hundesitten einen Alptraum. Während sie sich ein paar Kugeln Eis kaufen, wird der ihnen anvertraute Pudel gekidnapped. Ihre Entscheidung, die Sache sofort bei der Polizei zu melden, führt die beiden in eine Spirale des Wahnsinns. Statt eine Fahndung nach den Ent führern zu starten, lässt ein fieser Polizist Oskar und Jack einsperren. Entsetzt erleben die Kinder, dass ihnen kein Erwachsener glaubt. Wenigstens lernen sie in der Erziehungsanstalt Elektra kennen, mit der man durch dick und dünn gehen kann. Sie ist es auch, die auf die „Geheimsache Labskaus“ stößt: Offenbar planen Verbrecher den ganz großen Coup. Die drei Kinder lassen sich nicht einschüchtern. Sie beschließen, den Gangstern kräftig in die Suppe zu spucken. Ob sie sich angesichts mutierter Monsterfische, explodierender Kanister und ekliger Dosengerichte womöglich zu viel zumuten? Die Buchvorlage zu diesem Hörspiel ist in der Reihe „Nilpferd in Residenz“ beim Residenz-Verlag erschienen. Kate Klise Nur über meine Leiche Sonntag 09.03. | 16.03. | 14.05 Uhr Der elfjährige Severin liebt es schaurig. Er wohnt mit Bestsellerautor Ignaz B. Griesgram und dem Gespenst Olivia in einer alten Villa, wo sie gemeinsam an einem Gespensterbuch arbeiten. Natürlich hat Severin angesichts dieser ehrenvollen und beanspruchenden Aufgabe keine Zeit für so banale Sachen wie „Zur-Schule-Gehen“. Doch eines Tages tritt ein herrischer Spielverderber auf den Plan. Ein gewisser Dirk Tator, dessen Name nichts Gutes ahnen lässt, greift durch und räumt auf. Er steckt den armen Severin kurzerhand ins Schauderburger Waisenhaus und lässt Griesgram in eine Anstalt für Geistesgestörte einweisen. Nur einer kann ihm jetzt noch entgegen treten: Der wackere Bibliothekar Balsam. „Nur über meine Leiche“ schleudert er dem Wich- NDR 2014 | 51 Minuten | Ursendung Regie: Rainer Gussek Mit Rolf Becker, Peter Kaempfe, Anne Moll, Jens Wawrczeck u. a. Audiolino 2013 | je 45 Min. Februar | März 67 tigtuer entgegen. Doch der denkt: „Über deine Leiche? Wenn’s weiter nichts ist.“ Nach dem Abenteuer „Gespenster gibt es doch“, das Mikado im vorigen Jahr gesendet hat, gibt es nun die zweite Episode aus der Reihe „Friedhofstraße 43“ (Buchausgabe bei Thienemann). Angesichts des kauzigen, zuweilen schrillen Erzähltons werden auch ängstliche Gemüter feststellen, dass sich wohliges Gruseln unvermeidlich mit Lachen verbindet. in sein Zimmer. Heraus steigt der bestellte Pap@mat. Zuerst ist das wunderbar, weil er sich für alles interessiert was Philipp macht, weil er ihm bei den Hausaufgaben hilft und stundenlang mit ihm am Computer spielt. Aber dann geschieht, was geschehen muss: Dummerweise entdeckt Mama den fremden Herrn. Nun gibt es Ärger ohne Ende. Wird Mama so herzlos sein, den Pap@mat zurückzugeben? James Krüss Komposition: Frieder Butzmann Regie: Beatrix Ackers Mit Fea Faika, Lenz Lenger, Cathlen Gawlich, Mira Patercke, Andreas Mannkopff, Lyonel Holländer u. a. DLR 2013 | 45 Min. Regie: Oliver Sturm Mit Nele Rosetz, Lyonel Holländer, Uwe Büschken, Gunther Schoss, Sven Lehmann u. a. DLR 2011 | 49 Min. Anna-Luise Böhm Haudrauf und Mariechen Als Anja erfährt, dass sie nicht zu dem tollen Piratengeburtstag ihres Bruders eingeladen ist, will sie sich rächen. Sie nimmt dem Bruder heimlich seine Piratenfigur, den wilden Haudrauf weg. Sie bindet ihm Windeln um und steckt ihn ins Puppenbett. Wütend schnappt sich der Bruder Anjas Puppe und fesselt sie zur Strafe ans Bücherregal. Der Streit ist entbrannt, die Geschwister wüten immer wilder gegen das Spielzeug des anderen. Doch dann verschlägt es ihnen die Sprache: Mariechen, die Puppe, und Haudrauf, die Piratenfigur, mischen sich lautstark ein. Schnell merken die Kinder, was sie sich eingebrockt haben. Alles ist durcheinander geraten: Das eigentlich sanfte Mariechen flucht und reißt Piratenwitze, der wilde Pirat hat Angst und möchte auf den Arm. Peter Jacobi Musik: Rolf Wilhelm Regie: Hans Cremer Ostermontag 21.04. | 08.05 Uhr Mit Klaus Havenstein, Charles Regnier, Franz Muxeneder, Ina Peters u. a. Ein Klassiker der Osterzeit! Bei den Heidehasen soll, wie jedes Jahr, der beste Sänger im Rahmen eines Wettstreits gekürt werden. Doch dieses Mal winkt ein besonderer Preis: Die Prinzessin, Tochter von König Lamprecht dem Siebenten, gebührt dem Sieger: Er darf sie heiraten. Ein aussichtsreicher Kandidat ist der junge Hase Lodengrün. Aber Direktor Wackelohr und der Minister für Hasengesang versuchen, dessen Sieg mit allen Mitteln zu verhindern. Sie verstellen die Sonnenuhr von Lodengrün, damit dieser aufgrund seiner Verspätung vom Wettbewerb ausgeschlossen wird. Otto Lampe, der Neffe der Nachbarin, hört das Verschwörungsgespräch mit und informiert Lodengrün. Schafft der es, noch rechtzeitig einzutreffen? James Krüss witzige Fabel, voller Anspielungen auf den Sängerwettstreit im „Tannhäuser“ und Verballhornungen Wagnerscher Figuren (Lodengrün = Lohengrin), wird von einem vor Spielfreude sprühenden Ensemble in Szene gesetzt. Das Hörspiel ist als CD bei der Hörcompany Hamburg erschienen, die Buchausgabe bei Carlsen. BR 1952 | 35 Minuten Sonntag 30.03. | 14.05 Uhr Der Pap@mat Sonntag 13.04. | 14.05 Uhr Mikado-Detektivclub | Rainer Gussek Zufällig gerät Philipp im Internet auf die Seite von „Superdad-Solutions“, klickt herum, wird nach seinen Wünschen gefragt und schon hat er bestellt. Als er nach der Kreditkartennummer gefragt wird, macht er den PC schnell aus. Doch die Internetfalle hat schon zugeschlagen! Zwei Tage später bringt der Lieferservice ein großes Paket. Philip ist zufällig allein zu Haus. Er nimmt das Paket an und schleppt es Kinderhörspiel 68 Der Sängerkrieg der Heidehasen Die Gallanos: Angst vor der Riesenechse Sonntag 11.05. | 14.05 Uhr Die Fälle der Krimireihe spielen in der Zirkuswelt. Die Geschwister Franziska und Leon sind Zirkuskinder. Ihre Mutter Christine ist Chefin beim kleinen „Circus Gallano“, der dank guter Programme erfolgreich März | April | Mai 69 Musik: Bernd Keul Regie: Ilka Bartels Mit Katja Brügger, Till Huster, Renate Delfs, Tim Dominick Lee, Leonie Landa, Leon Alexander Rathje u. a. NDR 2012 | 47 Minuten ist. Die Kinder reisen normalerweise nicht mit. Aber in den Ferien und an vielen Wochenenden sind sie natürlich in „ihrem“ Zirkus. Sie lernen die Artisten kennen und erleben den Zirkusalltag mit. Obwohl es eigentlich freundlich zugeht, stolpern Franziska und Leo immer wieder über höchst Verdächtiges. Ihnen ist das nur recht, doch was oft spielerisch beginnt, wird für die beiden Kinder nicht selten ein gefährliches Abenteuer. In Mittelpunkt dieser Folge steht der Tier-Dresseur: Jack Thompson, der in der Zirkuswelt ziemlich berühmt ist. Erstaunlich, dass er bei dem eher kleinen „Circus Gallano“ ein Gastspiel gibt. Eines Tages ist die Aufregung groß: In der Stadt wird ein frei herumlaufender Waran gesichtet. Das ist eine Riesenechse, die auch Menschen gefährlich werden kann. Sofort schaltet sich Thompson ein und wird zum Retter. Es gelingt ihm, das Tier einzufangen. Doch Heimo Tiemchen, der Tierpfleger der Gallanos, hat ein ungutes Gefühl. Wem gehört die Echse? Ist bei Mr. Thompson Wichtigtuerei im Spiel? Dann geht alles sehr schnell, und für Franzi und Leon wird es gefährlich: Sie sitzen in einer tierischen Falle. Mikado-Detektivclub | Rainer Gussek Die Gallanos: Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Sonntag 25.05. | 14.05 Uhr Alarm in der Nacht: Ein Zirkuswagen steht in Flammen. Zum Glück kommt kein Mensch zu Schaden und auch das wertvolle Zelt wird vom Feuer verschont. Schnell stellt sich heraus: Es war Brandstiftung. Franzi und Leon stolpern über einige Seltsamkeiten. Befanden sich in dem ausgebrannten Wagen wirklich nur wertlose Requisiten? War das Ganze eine Tat wütender Tierschützer, die gegen den Zirkus protestieren? Helfen kann vielleicht Freddy, der neue Platzwart. Doch können Franzi und Leon ihm trauen? Die Kinder steigern sich in ein Ermittlungsfieber hinein. Doch dann unterschätzen die selbsternannten Detektive die Gefahr, die ihnen droht. Musik: Bernd Keul Regie: Ilka Bartels Mit Katja Brügger, Till Huster, Renate Delfs, Oskar Ketelhut, Leonie Landa, Leon Alexander Rathje u. a. NDR 2012 | 47 Minuten Jörgpeter Ahlers Das Wunder von Björn Musik: Bernd Keul Regie: Hans Helge Ott Mit Katja Brügger, Till Huster, Renate Delfs, Pjotr Olev, Leonie Landa, Leon Alexander Rathje u. a. NDR 2012 | 47 Minuten Mikado-Detektivclub | Rainer Gussek Sonntag 18.05. | 14.05 Uhr Der russische Clown Oleg Kamirov reist seit Jahren mit den Gallanos von Ort zu Ort. Er ist schon fast ein Familienmitglied. Plötzlich aber benimmt er sich merkwürdig. Er möchte seinen Lohn für ein Jahr im Voraus gezahlt bekommen. Franzi und Leon glauben, dass er vielleicht Spielschulden hat oder erpresst wird. Warum sonst sollte ihm ein merkwürdiger Fremde auflauern und ihn bedrohen? Während die Kinder noch beratschlagen, wie sie Oleg vielleicht helfen können, taucht die Polizei auf. Olegs Wohnwagen wird durchsucht. Es gibt einen schlimmen Verdacht: Ganz in der Nähe wurde eine Bank überfallen, von einem Mann mit Clowns-Maske. Den Kindern wird schnell klar: Irgendetwas in der Vergangenheit von Oleg Kamirow stimmt nicht. Was hat er die ganzen Jahre verschwiegen? Und hat er etwas mit dem Bankraub zu tun? Kinderhörspiel 70 Sonntag 22.06. | 14.05 Uhr Die Gallanos: Der Fall Kamirow Der 10-jährige Björn ist begeisterter Fußballer, aber erschütternd untalentiert. „Der weiß ja noch nicht mal, wie man richtig auf der Reservebank sitzt“, gehört noch zu den milderen Kommentaren seiner Mitspieler vom SV Tetenbüttel. Björn erregt das Mitleid des PlatzwartEhepaars. Platzwart Sparwasser, ein großer Tüftler, schenkt Björn selbst erfundene Kraken-Handschuhe. Ab sofort hält Björn den Kasten sauber. Die Presse schreibt über den „Teufelskerl im Tor“ und die Radio reporter (in einer Gastrolle: Bundesligareporter Rolf Rainer Gecks) überschlagen sich beim Schildern von Björns Heldent aten. Doch der Erfolg ruft schnell Neider und gemeine Diebe auf den Plan. Vereins präsident Schlonzke, der sich mit betrügerischen Fußballwetten eine goldene Nase verdient, stellt Björn ein Bein. Der muss jetzt zeigen, ob er auch ohne Wunderhandschuhe bestehen kann.Mikado wiederholt den Fußballkrimi pünktlich zu den Schicksalsspielen der Deutschen Nationalelf bei der Weltmeisterschaft. Hörspiel und Buch sind bei Jumbo Neue Medien erschienen. Regie: Jörgpeter Ahlers Mit Anton Sprick, Christoph Bantzer, Viktoria von Trauttmannsdorff, Jürgen Uter u. a. NDR 2006 | 51 Minuten Mai | Juni 71 Autoren | Bearbeiter Adler, Walter 50 Graser, Jörg 56 Müller, Lena 44 Swindells, Robert 66 71 Grehn, Kai 21 Müller, Marie Elisabeth 62 Tabori, George 27 54, 68 Ackers, Beatrix Adler, Walter 25, 28, 41, 50, 61 Ott, Hans Helge Ahlers, Jörgpeter Panknin, Albrecht 35 Amatosero, Susanne 38 Gussek, Rainer Ohaus, Christiane 34 Urlacher, Max 65 Ahlers, Jörgpeter 71 Petschinka, Eberhard 32 Amis, Martin 61 Hess, Manfred 12 Orths, Markus 17 Verg, Martin 67 Amatosero, Susanne 38 Pittroff, Renate 24 Ammer, Andreas 22 Hettche, Thomas 51 Otsuka, Julie 19 Vesper, Bernward 35 Ammer, Andreas 22 Pöschko, Werner Andersch, Alfred 15 Heym, Georg 12 Panknin, Albrecht 35 von Clarenau, Jörgpeter 67 Andres, Beate 19 Putz, Elisabeth 33, 49 Andres, Beate 19 Highsmith, Patricia 60 Pascal, Elodie 33 Worthmann, Sabine 42 Rosenhauer, Hans 20, 60 14 Hofmann, Gert 25 Pein, Anna 36 Zak, Mark 58 Backhausen, Angeli Bartels, Ilka 65 Bachmann, Ingeborg 71 Ryser, Simona Bayer, Konrad 24 Holliger, Lukas 29 Petschinka, Eberhard 32 Zeh, Juli 52 Buhlert, Klaus 12, 35 Böhm, Anna-Luise 68 Hostnig, Helmut 40 Pittroff, Renate 24 Cremer, Hans 69 Boie, Kirsten 65 Hrabal, Bohumil 20 Pöschko, Werner 40 Cremer, Ludwig 16 Schmidt-Carstens, Achim 65 Schoen, Robert 18, 26, 66 Bräunlich, Hans 52 Hültner, Robert 59 Putz, Elisabeth 49 Dietrich, Christoph 37 Schöning, Nadja 14 Brecht, Bertolt 16 Jacobi, Peter 68 Rayhana 23 Drögekamp, Iris 12 Schröder-Jahn, Fritz 15 12, 35 Buhlert, Klaus 72 Regisseure | Realisatoren 69, 70, 71 Schaeffer, Norbert 67, 70 40 13 11, 30, 47 Josczok, Dirk 54 Reemtsma, Jan Philipp 33 Dutt, Stefan Carlon, Patricia 50 Kerr, Philipp 58 Reffert, Thilo 62 Elstner, Alice 23 Czesienski, Andrea 45 King, Stephen 61 Richwien, Stefan 66 Fritsch, Götz 45, 54, 62 De Carlo, Andrea 37 Klise, Kate 67 Rometsch, Ina 67 Ginzler, Mark 52 Seesko, Wolfgang Dietrich, Christoph 37 Knetsch, Heidi 66 Roos, Charlotte 18 Grehn, Kai 21 Staritz, Joachim Döblin, Alfred 30 Kollbach, Marion 60 Saramago, José 41 Gussek, Rainer 67 Sturm, Oliver Drögekamp, Iris 12 Koppelmann, Leonhard 59 Schaeffer, Norbert Heilmann, Stephan 29 Werner, Thomas 50 Düffel, John von 57 Krechel, Ursula 22 Schmidt, Arno 12 Jarchow-Frey, Bärbel 52 Worthmann, Sabine 42 Duras, Marguerite 21 Krogmann, Hans Gerd 41, 63 Schmidt, Dirk 53 Koppelmann, Leonhard 44, 58 Eggers, Dave 48 Schmidt, Gesine 28 63 Krüss, James Kuner, Jean-Claude 69 Ekman, Kerstin 38 Schmitz, Klaus 43 Krogmann, Hans Gerd 22, 27, 41, 63 Endres, Ria 27 Lampen, Ulrich 51 Schnabel, Ernst 16 krok & petschinka 32 Evans, Gregory 61 Lawrence, David Herbert 43 Schoen, Robert 26 Kuner, Jean-Claude 38 Freund, René 45 14 Lampen, Ulrich 51, 59 20 le Carré, John 56 Lernet-Holenia, Alexander 18 Schöning, Nadja Friesel, Uwe Leist, Claudia Johanna 43, 53 Frisch, Max 47 Lessmann, Agnieszka 41 Schuhmacher, Alexander 18 Leutzbach, Thomas 58 Fritsch, Götz 54 López, Carlos Eugenio 46 Schulz, Frank 34 Lorentz, Judith 44 Galilei, Galileo 16 Märker, Brigitte 11 Schulz, Torsten 44 Naber, Hermann 56 Gerhold, Stefanie 13 Martin, Marie T. 39 Schwaiger, Brigitte 49 Neumann, Roman 47 Gerrits, Angela Giese, Madeleine 65 Meerkötter, Barbara 50 Steinfest, Heinrich 54 Ohaus, Christiane 33, 57 55 Moody, Bill 52 Stiegele, Valerie Schuck, Irene 30, 47 46, 48 56, 63 Ott, Felicitas 55, 57 Schuck, Irene 46, 48 Schuhmacher, Alexander 17, 18 34 62 36, 68 39 73 Frequenzen NDR Kultur Empfangsmöglichkeiten: Digitalradio über DAB+ | in weiten Teilen Norddeutschlands | ndr.de/digitalradio Internet-Radio | ndr.de/ndrkultur Smartphone | die dafür benötigte Software „NDR Radio“ steht auf den entsprechenden Plattformen zum kostenlosen Herunterladen bereit Satelliten-Empfang über DVB-S Radio | Astra 1H Kanal 93 | Frequenz 12,266 GHz Weitere Informationen erhalten Sie unter 0800 - 0 11 77 57 (kostenfreie Service-Rufnummer) oder im Internet unter ndr.de/ndrkultur. Westerland 94,3 Niebüll Flensburg 96,1 Helgoland 95,7 Kiel Rendsburg 99,4 Heide Büsum Fehmarn Schleswig Husum Garding 97,0 Barth Neumünster Itzehoe Cuxhaven 94,6 Wismar Lübeck 88,0 Grevesmühlen Güstrow Bad Oldesloe Elmshorn Emden Wilhelmshaven Aurich 90,0 Leer Bremerhaven Bad Doberan Eutin Mölln Wedel Hamburg 99,2 Ganderkesee 94,4 Bremen Wolgast Malchin Ueckermünde Parchim Pasewalk Waren Röbel 94,7 Helpterberg 96,0 Dannenberg 93,3 Soltau Verden Heringsdorf 102,7 Anklam Neubrandenburg Dömitz Lüneburg 87,8 Visselhövede Schwerin 89,2 Lauenburg Oldenburg Papenburg 91,5 Garz Klütz Brunsbüttel Jever Stralsund 88,2 Marlow Greifswald Rostock Ribnitz-Damgarten 89,9 Uelzen Cloppenburg Meppen Nienburg Lingen 90,2 Osnabrück 98,8 Bad Rothenfelde Wolfsburg 98,7 Hannover 104,4 Stadthagen Foto: [M] Tim Hawley; Tetra Images | gettyimages Bad Bentheim Celle Damme Braunschweig Rinteln Hildesheim Bad Pyrmont 95,7 Holzminden 98,4 Hann. Münden 90,8 Alfeld 96,5 Goslar 95,1 Seesen 89,9 Braunlage Göttingen 96,8 Änderungen der Sendefrequenzen vorbehalten. Hören und genießen 74 Frequenzen NDR Info Empfangsmöglichkeiten: Digitalradio über DAB+ | in weiten Teilen Norddeutschlands | ndr.de/digitalradio Internet-Radio | ndr.de/info Smartphone | die dafür benötigte Software „NDR Radio“ steht auf den entsprechenden Plattformen zum kostenlosen Herunterladen bereit Satelliten-Empfang über DVB-S Radio | Astra 1H Kanal 93 | Frequenz 12,266 GHz Westerland 92,7 Niebüll Flensburg 87,7 Helgoland 99,7 Kiel Rendsburg 87,9 Heide Büsum Fehmarn Schleswig Husum Garding 92,5 Barth Neumünster 90,8 Itzehoe Cuxhaven 93,1 Wismar Lübeck 95,9 Grevesmühlen Güstrow Bad Oldesloe Elmshorn Emden Wilhelmshaven Aurich 96,4 Leer Mölln Wedel Hamburg 92,3 Schwerin 105,3 Ganderkesee 98,6 103,7 Cloppenburg 99,0 Meppen 106,4 Damme Lingen 88,9 Osnabrück 87,6 Bad Rothenfelde 97,9 Bremen 95,0 Nienburg Ueckermünde Pasewalk Waren Helpterberg 101,8 Uelzen Celle 88,2 Wolfsburg 88,6 Hannover 98,2 Stadthagen Braunschweig 88,7 Hildesheim Bad Pyrmont 98,5 Holzminden 88,6 Alfeld 91,1 Goslar 96,0 Seesen 90,4 99,5 Hann. Münden 92,9 Braunlage 37 93,6 Göttingen 99,9 Änderungen der Sendefrequenzen vorbehalten. 76 Anklam Dannenberg 90,7 Soltau Verden Heringsdorf 100,5 103,5 Malchin Röbel 100,4 Dömitz Lüneburg 98,4 Visselhövede Rinteln 95,3 Wolgast Neubrandenburg Parchim Lauenburg 96,8 Oldenburg Papenburg 100,2 Bad Bentheim 99,4 98,9 Bremerhaven Bad Doberan Eutin 88,6 Garz Klütz Brunsbüttel Jever Stralsund 102,8 Marlow Greifswald Rostock Ribnitz-Damgarten 96,6 Radio für alle, die mitreden wollen. 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Uwe Ernst/image-point Seite 70 Martin Langer Seite 72 David Klammer/laif Unsere zweimal jährlich erscheinende Hörspielbroschüre senden wir Ihnen auf Wunsch gern regelmäßig und kostenlos zu. Bestelladresse: NDR Ticketshop im Levantehaus, 1. OG, Mönckebergstraße 7, 20095 Hamburg, Telefon (040) 44 192 192 oder per E-Mail: [email protected]